''^ri^^MT J •»f ^1 1 ]\EUE DEIVKSCHRIFTEIV DER ALLG. SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT FÜR DIE DE LA SOCIETE HELVETIQUE SCIENCES NATÜRF^LES. a^ ^^i% ^^ Band I. mit X Tafeln, f NEUCHATEL, IN DEPx BUCHDRUCKEREI VON PETITPIERIir 185 7. ^0^ r '^~^^>^^^^^^ . ]\EÜE DENKSCHRIFTEIV DER ALLG. SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT ^ FÜR DIE , Qt&ammttn \Xatnvmi&&in&cl)a{tnx. DE LA SOCIETE HELVETIQUE DES SCIENCES NATURELLES. Band I. mit X Tafeln. IVEUCHATEL IN DER BUCHDRUCKEREI VON PETITPIERRE. 185 7. REGISTER. Fauna helvetica. Wirbelthiere von P' Schinz. ...... 21 Bog. und i Taf. » » Mollusques par M' de Charpentier. . . . 3 '/z B. und 2 Taf. Die Gebirgsmasse von Daves von P' Studer l^h^- ""d ^ Taf. Neue europ. Froschgaltung von D' Otth i B. und i Taf. Monographie der Schweiz. Echsen von Tschudi .... 5 '/j B. und 2 Taf. ODER VERZEICHMISS ALLER BIS JETZT IN DER SCHWEIZ ENTDECKTEN THIERE. DEB ALLGEMEINEN SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT FÜR DIE gcsammtfu Uatiirroteöcnscljaften ENTWORFEN. VERZEICHNISS m DER SCHWEIZ VORKOMMENDEN IVIRBELTHIERE, Professor H. R. SCHINZ , ALS ji. lA'l. • erster ^l)cil AUF VERANSTALTUNG DER ALLGEMEINEN SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT FÜR DIE GESAMMTEN KATURMISSENSCH\FTEN ENTWORFENEN FAUNA HELVETICA. VORWORT. Im Jahr i833 bescliloss die schweizerische Gesellschaft für die ge- sammten Naturwissenschaften in ihrer Versammlung zu Lugano ein ge- naues Yerzeichniss aller in der Schweiz vorkommenden Thiere zu sam- meln und unter dem Namen einer Fauna der Schweiz herauszugeben. — Sie forderte deshalb ihre Mitglieder auf, gemeinschaftlich zu diesem Werke beizutragen. Für die Wirbelthiere waren die Schwierigkeiten nicht sehr gross, da schon darauf hinzielende Arbeiten vorhanden sind, und die Zahl sämmt- licher Wirbelthiere eben nicht sehr gross ist. Auch bietet dieses Land in seinen jetzigen Grenzen kaum ein ganz unbekanntes Wirbelthier dar, es wäre dann unter den Fischen, von welchen einige Arten vorkommen, die wirklich neu sind ; wie auch eine Spitzmaus. Aber auch diese wenigen möchten der Schweiz kaum eigenthümlich seyn ; es lässt sich vielmehr erwarten, dass die Fische wenigstens in den Gewässern der benachbarten Länder sich vorfinden werden, wenn man dieselben besser kennt. Als in einem kleinen Lande, welches in allen seinen Theilen gar sehr bevöl- kert ist, fehlen dagegen mehrere Arten, welche selbst im benachbarten 6 WIRBELTHIERE Deutschland vorkommen, und die theils ausgerottet worden, theils wirk- lich nicht vorhanden zu seyn scheinen. Der letztere Fall möchte unter den Säugethieren , wohl besonders bei den Arten der Fledermäuse und Spitzmäuse, vielleicht auch der wahren Mäuse der Fall seyn, von denen mehrere europäische noch nicht bei uns entdeckt werden konnten. Aus der Classe der Yögel aber vereinigt die Schweiz , ihrer Lage we- gen, viele Arten, welche sonst nur im südlichen oder nördlichen und nicht in Mittel-Europa vorkommen. Diese Classe ist am sichersten be- kannt, und nur bei wenigen können Zweifel über ihr Vorkommen ent- stehen. Wenn die Wirbelthiere , schon durch ihre beschränkte Zahl , wenige Schwierigkeiten darbieten, so ist diess nicht der Fall mit der zahllosen Menge der Insekten. Die verschiedenen Climate, welche unser Vaterland einschliesst, die höchsten Gebirge Europas in Verbindimg mit den tief ein- geschnittenen Thälern besonders des WaUis und des Tessin , geben der Fauna der Insekten ein eigenes Gepräge und eine solche Mannigfaltigkeit, dass die Darstellung der Arten sehr schwierig wird , um so mehr da viele derselben in der Höhe und in der Tiefe vorkommen, aber dabei manchen Veränderungen in der Farbe unterworfen sind. Man wird erstaunen, wenn die Anzahl derselben bekannt wird. Zwar ist auch hier schon etwas vorgearbeitet worden , aber dennoch ist man gar iveit vom Ziele geblieben 5 ja aller Mühe der neueren Forscher ungeachtet , wird diese Arbeit kaum je vollständig werden können , wohl aber auf annähernde Vollständigkeit immer mehr Anspruch machen dürfen. Es mag hier ge- nügen, anzudeuten, dass das Verzeichniss der ihm bekannten, in der DER SCHWEIZ. Schweiz vorkommenden Insekten von Caspar Füssli, Zürich und Win- terthur 1775, (mit den Rrustenthieren und Spinnen) nur i2o3 Arten an- giebt; dass dagegen das von unserer Gesellschaft besorgte Yerzeichniss blos an Käfern ein Paar Tausend Arten enthält. Die Zahl der Zweiflüg- ler und Hautflügler möchte auch nicht viel geringer seyn, so dass die Bekanntmachung derselben ungemein grosse Schwierigkeiten darbietet. Die Arbeit für die Fauna überhaupt wurde aber dadurch ungemein erleichtert , dass seit dem Anfang dieses Jahrhunderts viele Sammlungen neu entstanden sind, andere aber sich sehr vervollständigt haben. Nur was in diesen Sammlungen sich vorfindet, werden wir bestimmt als Schweizerbürger anerkennen; die wenigen zweifelhaften Arten werden jedoch auch aufgeführt, aber als solche besonders bezeichnet werden und bei allen Classen sollen die Quellen genau angegeben werden, aus wel- chen geschöpft worden. Diese Fauna soll einen Beweis liefern, dass die Gesellschaft der schweizerischen Naturforscher zuerst darauf hin arbeitet, das Land, welches sie bewohnen, so genau kennen zu lernen, als es immer möglich ist, und dass alle ihre Mitglieder, von dem Bestreben dazu beseelt, ein- müthig ihrem Ziele nachstreben. Was dieSprachelanbelangt, so ist für die meisten Abtheilungen der Fau- na das Deutsche gewählt worden, weil einerseits die Mitglieder der fran- zösischen Schweiz gröstentheils deutsch verstehen , anderseits die deut- schen Schweizer weit die Mehrzahl der Bevölkerung unsers Vaterlandes ausmachen. Die lateinische Sprache wurde nur für die Terminologie bei- WIRBELTHIERE. behalten, weil in unseren Tagen eine Menge Forscher auch unter den Classen der Gesellschaft sich gebildet haben , welche die alten Sprachen weniger betreiben, und weil diese selbst überhaupt viel weniger als die einzigen Bildungsmittel erkannt werden , wie ehemals. So viel im Allgemeinen über diese schweizerische Fauna, ihren Zweck und die Mittel aus denen sie hervorging. Bei jeder einzelnen Classe, wird das Nöthige noch besonders angeführt werden. ERSTE CLASSE DER WIRBELTHIERE. Saeugethiere. Mammalia. Mammiferes. Die Säugethiere sind bei uns die am wenigsten zahlreiche Glasse in Hinsicht der Gattungen und Arten , wie es wohl in einem Lande nicht anders seyn kann, wo entweder die Jagd ganz frei, oder nach Einlösung von Patenten jedem Bürger erlaubt ist, in einem Lande, wo die Bevöl- kerung immer zunimmt, wo die Agricultur, wenn auch im Vergleich zu unseren Bedürfnissen noch nicht allenthalben zu einer wünschbaren Yollkommenheit gelangt, doch sehr wenige unbebaute Gegenden übrig gelassen, sondern den culturfähigen Boden überall, bis in die höhern Gebirge der Bearbeitung unterworfen, in einem Lande endlich , wo keine bedeutende Waldungen vorkommen , und mithin das Wild keine Schlupf- winkel mehr findet. Eben diese Cultur, so nothwendig zur Hervorbring- ung der nothwendigsten Lebensmittel , hat auch zur Vertreibung imd Ausrottung aller der Säugethiere beigetragen, und führen müssen, welche dieser Cultur Eintrag thun, wie zum Beispiel das Roth- und Schwarz- wild, oder welche die Heerden anfallen, wie die Raubthiere. Die letzten haben sich aber aller Verfolgungen ungeachtet , noch mehr erhalten , als die Grasfressenden , welche leichter zu jagen und zu fangen sind und we- niger umherstreifen. Noch am Ende des vorigen Jahrhunderts waren Hirsche in verschie- denen Gegenden der Cantone Zürich, Aargau und Bern anzutreffen, jetzt sind sie ganz verschwunden, und selbst das Reh, noch vor wenig Jah- ren häufig, wird immer seltener. Wölfe, Bären und Luchse hausen dage- 10 WIRBELTHIERE gen immer noch in den Cantonen Graubündten, Tessin, Uri, Wallis, Bern, und die Wölfe auch im Jura. Ganz verschwunden ist der Steinbock aus den Gebirgen der Schweiz und hauset nur noch in der Alpenkette des Rosa und Montblanc. Gewiss ist es , dass einst der Biber an unseren Gewässern wohnte, seine Spur ist ganz verschwunden. Das wilde Schwein allein hat sich unter den grasfressenden Thieren, welche zur hohen Jagd gerechnet Averden , gleichsam aufs Neue einstallirt und scheint sich ver- mehren zu wollen, was aber, des grossen Schadens wegen, um des- willen es auch in Deutschland geächtet ist , nicht von Dauer seyn kann . Was die kleinen Säugethiere betrifft , so sind bis dahin mehrere Ar- ten, welche in den benachbarten Ländern vorkommen, bei uns noch nicht entdeckt worden, namentlich mehrere Fledermäuse, Spitzmäuse und wahre Mäuse , ebenso fehlen das wilde Caninchen , der Hamster , die Wasserratte , wogegen die schädliche Wanderratte sich immer mehr ver- breitet und die schwarze Hausratte vertreibt. Grosse Veränderungen werden in Beziehung auf die einheimischen Säugethiere wohl wenige in der nächsten Zeit vorgehen, nur etwa, dass die grossen Raubthiere sich mehr vermindern werden. I. ORDNUNG. Raubthiere. Carnivora. Carnivores. I. Familie. Handflügler. Chiroptera. Chiropteres. I.Genus. Fledermaus. Vespertilio h. Vespertilion. Aus dieser Gattung sind viele in Deutschland und Frankreich vorkom- mende Arten bei uns noch nicht bemerkt worden. Die Entdeckung der \rten ist aber bei dieser Gattung sehr schwer, und meist dem blossen Zufall unterworfen , da ihre nächtliche Lebensart , und ihr schneller Flug sie dem Beobachter leicht entzieht. • DER SCHWEIZ. H, 1. Die rattenartige Fledermaus. Vespertilio murinus L. Chauve-souris ordinaire. Die gemeine Fledermaus. Das grosse Maeuseohr. Die mausartige Fledermaus. Das kleine Mseuseohr. Fesperiilio Mjolis Bechstein. In den ebenern Gegenden der Schweiz die gemeinste Art in Städten und Dörfern. Sie ist die grösste unserer Fledermäuse , nährt sich allein von Insekten und gewiss nie von Speck. Lebt auf Rirchböden oder alten verlassenen Gebäuden, Scheunen, Thürmen in grossen Gesellschaften; wirft nur ein Junges, und verschwindet schon nach den ersten kalten Herbsttagen , ohne dass bis dahin ihr Winteraufenthalt bei uns entdeckt werden konnte. 2. Die frühfliegende Fledermaus. F'espertilio proterus Kuh\. La Noctule. f^esperiilio Noctula Erxleben. f^esperlitio lasiopterus Schreb. — Sie hat keinen eigenen Namen bei uns. In Städten und Dörfern, auch in Wäldern, meist in hohlen Bäumen oder hinter Fensterladen; häufig. 5. Die kurzmaeulige Fledermaus. Vespertilio Barhastellus Schreb. La Barbastelle. Hinter Bretterverschlägen, Fensterladen und an ähnlichen Orten nicht selten. 4. Die Zwergfledermaus. Vespertilio Pipistrellus Schreb. La Pipistrelle. Die kleinste Art. Sie findet sich häufig in der Nähe des Wassers , be- sonders der Seen und Teiche, wo man sie bei stillem, ruhigem, warmem Wetter gleich bei einbrechender Dämmerung über dem Wasser schwe- ben sieht, da sie sich von Wasserinsekten nährt. Am Tage bewohnt sie Dachböden, oder kriecht hinter Fensterladen. 5. Die langohrige Fledermaus. Vespertilio auriiusL. L'Oreillard. Plecotus aurilus Geoffr. Langohr. In Städten und Dörfern auf Rirchthürmen nicht selten. 12 WIRBELTHIERE 6. Die ohrrandige Fledermaus. Vespertilio emarginatus Geofir. La Chauve-souris k oreilles echancrees. yespertilio murinus Leisler. Bei Neuchätel, nach H. Coulon. Im Museum daselbst. 7. Die zweifarbige '?\eAeTm?i\is.\VespertiUo discolör Natt. La chauve-souris bicolore. Ropf und Hals schwarz, Bauch weiss, Rücken braun. Diese Fleder- maus wurde von H . Coulon Vater in der Gegend von Neuchätel gefun- den und zwar lebend. Weiter ist nichts von ihr bekannt. 2. Genus. Hufeisennase. Rhinolophus GeofFr. Rhinolophe. 1. Die grosse Hufeisennase. Rhinolophus ferrum equinum Leach. Le grand fer h cheval. Rhinolophus unihastatus GeofFr. — f^espertilio ffippocrepis Herrn. — f^. ferrum equi- num Lin. Im Ganton Uri, bis dahin allein vorgekommen. (Hr. D"^ Lusser.) 2. Die kleine Hufeisennase. Rhinolophus Hipposideros Leach. Le petit fer acheval. Rhinoloph. bihastatus Geoffr. — Noctilio Hipposideros Bechst. Bei Baden im Aar^au. (Schinz). Im Ganton Uri (D^ Lusser). Wahr- scheinlich auch noch an andern Orten. II. Familie. Insektenfresser. Subterranea 111. Insectivores. I. Genus. Igel. Erinaceus L. Herisson. I . Der europäische Igel. Erinaceus europceus L. L'Herisson ordinaire. Allenthalben bis ins Hochgebirge hinauf , aber nirgends häufig, 2. Genus. Maulwurf. Talpa L. Taupe. 1 . Der europccische Maulwurf. Talpa europcea L. La Taupe commune. Schaer im Canton 2üricL. Allenthalben in der ganzen Schweiz , nicht blos in den ebenen Gegen- den, sondern auch hoch im Gebirge, sogar im Urseren-Thal. Unbegreiflich DER SCHWEIZ. 13 ist es, wie er durch die SchöUenen durch sich hinauf arbeiten konnte. Nicht selten ist eine erbsgelbe Varietät, seltener eine graue dunkler ge- fleckte. Obschon er den Wiesen nicht schädlich ist, so wird er doch sehr verfolgt. 3. Genus. Spitzmaus. Sorex L. Musaraigne. 1 . Die gemeine Spitzmaus. Sorex araneus L. La Musette. Im Canton Zürich , Mutzger. Allenthalben häufig, meist in der Nähe der Häuser, im Sommer in den Gärten; nistet in Mistbeeten. Im Winter zieht sie sich in die Häuser. 2. Die weisszahnige Spitzmaus. Sorex leucodon Herrn. Musaraigne leucodonte. Sorex cunicularius Bechst. Etwas seltener als die vorige aber an denselben Orten. 3. Die Alpenspitzmaus. Sorex alpinus Schinz. Musaraigne des Alpes. Toto corpore unicolore schislaceo, pilis longioribus mollissimis. Diese schöne neue Art gehört zu den grössern europäischen Arten , sie hat einen schlanken gestreckten Körper , die Haare fallen leicht aus ; die Ohren sind im Pelze verborgen. Die Schnautze sehr spitzig und verlän- gert. Die Farbe ist durchweg dieselbe, schwärzlich schiefergrau. Die ganze Länge ist 5 Zoll, wovon der Schwanz 2 Zoll, 3 Linien. Genauer be- schrieben in Fröbels und Heers Mitthlg. Bd. L Diese Art wurde bis jetzt nur auf dem Gotthardspasse gefunden, und ihre Entdeckung haben wiV dem fleissigen Naturforscher, H. Nager zu verdanken , welcher sie in denselben Höhen fand, wo auch Murmelthiere vorkommen. Wahrscheinlich ist sie auch auf den hohen Alpen anderer Gebirge anzuti-effen. Wovon sie sich in den langen Wintern auf diesen Höhen, nahe an der Schneegränze , ernährt, ist schwer zu sagen. 4. Die Wassersptizmaus. Sorex fodiens Schreb. La Musaraigne d'eau. An Bächen und Flüssen , besonders an erstem nicht selten , und zwar 14 WIKBELTHIERE hoch in die Alpen hinauf. Sie ernährt sich von Wasserinsekten und Fisch- eiern. III. Familie. Eigentliche Raubthiere. Carnivora. Carnassiers. 1. Genus. Baer. Ursiis L. Ours. I. Der braune Brer. Ursus Arctos L. L'Ours brun. Noch immer hauset der Bär auf unsern Alpen, ja er scheint sich eher zu vermehren als zu vermindern, so sehr er auch seines Schadens wegen verfolgt wird. Rein Jahr vergeht, wo nicht mehrere Bären in den Can- tonen Wallis, Bündten, Tessin, Uri gesehen und geschossen werden. Im November i835 wurden zwei bei Romainmotier im Canton Waadt, andere im Wallis imd einer in Bündten geschossen. Nicht selten errei- chen sie ein Gewicht von 4oo sogar bis 5oo Pfund. Der braune und der schwarze Bär sind ganz gewiss nicht verschiedene Arten, sondern nur nach der Jahreszeit etwas verschieden gefärbte Thiere einer Art. Herr Bovelin in Bevers hat sogar einen im Engadin geschossenen ganz weissen Bären erhalten , der ebenfalls nur eine Varietät des gemeinen Bären und keineswegs ein nordischer Eis-Bär war. 2. Genus. Dachs. Meles Briss. Blaireaü. I. Der gemeine Dachs. Meles vulgaris Desm. Le Blaireaü d'Europe. Allenthalben , doch nirgends sehr häufig, da er zu sehr verfolgt wird. Er steigt selbst in die hohen Alpenthäler hinauf, und war noch vor we- nig Jahren im Urserenthal, nach den Nachrichten H. Nagers, gemein^ jetzt ist er aber daselbst selten. Die irrige Meinung, dass es Hundedachse und Schweinedachse gebe, ist unter Jägern und Landleuten noch allge- mein verbreitet. 5. Genus. Wiesel. Mustela L. Marie. I. Die Hausmarder. Mustela Foina. ^t\ss. La foine. Der Hausmarder ist allenthalben in Städten und Dörfern sehr häufig. Mitten in Städten bewohnt er Fruchtböden, Heumagazine, Zeughäuser DER SCHWEIZ. 15 und andere imbewohnte Gebäude. Er steigt auch hoch in die Alpenthäler hinauf und ist auch im ürserenthale nicht selten. 2. Der Edelmarder. Mustela Maries L. La Marte. Edelmarder, Baummarder, Goldmarder. In den Tannenwäldern der ganzen Schweiz , aber nicht so hoch im Gebirge , wie der Hausmarder. Er ist nicht selten; wird aber seines kost- baren Pelzes wegen immer sehr verfolgt. 3. Der Iltis. Mustela Putorius L. Le Putois. In Städten und Dörfern« häufig. Im Sommer streift er umher und geht hoch ins Gebirge hinauf, im Winter zieht er sich in die Dörfer und Städte zurück. Auf dem Lande hält er sich meist auf den Heuljöden und den Viehställen auf, und wird beschuldigt , das zu frühe Werfen der Rühe zu verursachen. 4- Das Hermelinwiesel. Mustela Erminea L. L'Hermine. In Gärten, Wiesen, Mauerlöchern, Zäunen oder in felsigen Gegen- den. Streift im Sommer umher und ist selbst schon auf den Gletschern gesehen worden. Man hat den Wahn, dass wenn im Frühjahr noch weisse Wiesel erscheinen, es noch kalt werde ^ allein das Weissbleiben ist Folge der vorhergehenden Temperatur, nicht Vorzeichen der folgen- den ; in späten Frühlingen bleiben sie deswegen länger weiss , weil die kältere Temperatur die Veränderung der Haarfarbe verzögert. 5. Das kleine Wiesel. Mustela vulgaris Briss. La Belette. Man findet dieses niedliche Thierchen ebenfalls in der ganzen Schweiz in Städten und Dörfern, auf Ebenen und im Gebirge bis hoch hinauf. Auf dem Gotthard kommt zuweilen eine weisse Varietät vor , Hr. Nager in Ursern erhielt mehrere. Vielleicht ist dies Folge des kältern Aufenthalts, sonst wird dies Wiesel bekanntlich nicht weiss. 16 WIRBELTHIERE 4. Genus. Fischotter. Lutra Raj. Loutre. I. Der gemeine Fischotter, Lutra vulgaris Erxl. La Loutre commune.' An Flüssen, Seen, Waldbächen bis ins Gebirge hinauf. Es ist nir- gends selten, doch auch nicht sehr häufig. In Zürich kommen die Ottern oft in die Stadt hinein und halten sich am Tage unter den Mühlbetten und deren Bretterverschlägen auf. Vor einigen Jahren schoss ein Jäger drei Stück mit einem Schusse in der Limmat, die Mutter mit zwei Jungen. In katholischen Gegenden ist der Genuss seines Fleisches in der Fasten- zeit erlaubt. Wäre die Lebensart des Fischotters nicht so nächtlich und verborgen, und daher die Jagd desselben schwer, sein kostbarer Pelz und der Werth seines Fleisches hätten schon lange seine Ausrottung herbei- geführt. 5. Genus. Hund. Canis L. Chien. I. Der Haushund. Canis familiaris L. Le Chien domestique. Alle Varietäten der Haushunde kommen bei uns vor. Besondere lässt sich darüber nichts sagen , als was die Hunde auf dem St. Bernhards- berge betrifft. Diese Hunde werden bekanntlich zum Aufsuchen verun- glückter Menschen abgerichtet, und durch sie jährlich viele Menschen gerettet. Es sind diese Hunde eine Mittelrace von der englischen Dogge und dem spanischen Wachtelhund. Nach einer andern Nachricht soll ein neapolitanischer Graf Mazzini die Stammmutter, eine dänische Dogge, von einer Reise nach Norden mitgebracht , und diese sich mit wallisischen Schäferhunden begattet haben, woraus diese Race entstand. Es sind grosse starke, langbehaarte Hunde, denen daher die Kälte nichts schadet. Der letzte Abkömmling der ächten Stammrace rettete bei vierzig Men- schen das Leben und ist auf dem Museum zu Bern aufgestellt. Unsere Hunde werden sehr oft von der Wuth befallen. In den Alpen ist der Jagdhund ziemlich entbehrlich, und wird weder auf Gemsen noch auf Hasen gewöhnlich gebraucht, wohl aber in der Ebene auf letztere, wie in andern Ländern. In der italienischen Schweiz werden auch Hunde zum Trüffelsuchen abgerichtet. DER SCHWEIZ. 17 2. Der Wolf. Canis Lupus h. Le Loiip. Im Innern der Schweiz und den östlichen Gegenden kann der Wolf als ganz ausgerottet angesehen werden. Gar nicht selten aber ist er noch in der südlichen Schweiz , im Canton Tessin und dessen nördlichen Thä- lern Yerzasca, Maggia, Lavizzara, von wo aus sie oft gegen Bellinzona hin streifen. In Bündten ist er seltener, in Uri noch seltener, dagegen in den Walliser- und Berner Oberländer-Alpen nicht sehr selten. Häufi- ger jedoch in den an Fi'ankreich grenzenden Cantonen Waadt, Neuen- burg, Solo thurn und Basel. Im Pruntrut werden fast alle Jahre junge Wölfe gefunden, welche in kalten Wintern weite Streifereien in die Kantone Basel und Solothurn machen, wo ihnen aber meist bald Einhalt gethan wird. Sollten sie avich im Pruntrut einmal ausgerottet seyn, so kommen immer neue Rekruten aus dem Elsass und aus den benachbarten französischen Provinzen. Spuren von wüthenden Wölfen hat man in neueren Zeiten keine gehabt. * 3. Der Fuchs. Canis P'ulpes L. Le Renard. Allenthalben häufig auf Bergen und Thälern , in der Nähe der Dörfer und Städte. In den Verschanzungen Zürichs sah man sie im Winter oft am Tage. Die Wuth, oder eine derselben ähnliche Krankheit,, wobei sie Menschen und Hunde anfallen, und ganz dumm in die Dörfer kommen, wo man sie leicht todtschlagen kann^ rafft viele weg. Doch folgt selten Tollheit auf ihren Biss. 6. Genus. Katze. Felis L. Chat. I. Der Luchs. Felis Ljnx L. Le Lynx. Nicht selten in den Alpen der Cantone Graubündten, Wallis, Tessin, Bern und Waadt, seltener in Freiburg und noch seltener im Jura. In den Cantonen Uri undSchwyz ist er ganz ausgerottet, wenigstens wurde im Jahre i8ii der letzte am Axenberge unweit Brunnen geschossen; man hatte in diesen Gegenden aber seit dreissig Jahren keinen mehr ver- spürt. In Bündten werden jährlich mehrere geschossen. Ihr Schaden 18 WIRBELTHIERE bezieht sicli besonders auf die Schaafe, deren sie oft mehrere in einer Nacht erwürgen. 2. Die Hauskatze. Felis domestica Briss. Le Chat domestique. Allenthalben als Hausthier. Hin und wieder wird auch die angori- sche Ratze erzogen, aber nicht häufige da sie zwar sehr oft trächtig Avird, aber selten mehr als drei Junge wirft, und diese, so Avie die alten zart sind und leicht zu Grunde gehen. Man hat auch zuweilen tolle Ratzen bemerkt, doch ist an ihren Bissen niemand gestorben. 3. Die wilde Katze. Felis Caius L. Le Chat sauvage. Sie kommt nicht häufig in unsern Wäldern vor, und scheint immer seltener zu werden-, jedoch vergeht kein Jahr, avo nicht hin und wieder welche geschossen werden. Im Canton Zürich wurden in den lezten Jah- ren mehrere geschossen, worunter ein Rater von 1 5 Pfund. Verwilderte Hauskatzen sind nicht mit ihr zu verwechseln, da die wilde Ratze nicht die Stammrace der Hauskatze ist. Versuche, diese zu zähmen, sind nicht ganz gelungen. In den Wäldern am Jura soll sie noch am häufigsten sein. II. ORDNUNG. Mager. Rasores. Rongeurs. I. Genus. Murmelthier. jirctomys Schreb. Marmotte. I. Das Al|)enmurmelthier. ^rclomjs 3Iarmoila Schreh. La Marmotte des Alpes. Auf allen liöheren Alpen häufig , immer über die Region des Holz- wuchses hinauf. Im Sommer schiesst man es vor den Höhlen, im Herbst wird es ausgegraben und frisch oder geräuchert gegessen. Der Alpen- bewohner hält sein Fett für eine Universalarznei sowohl innerlich als äusscrlich. Aus seinem Pelz macht man Handschuhe. Sic kben unter DER SCHAVEIZ. 19 sich gesellig, sind aber gegen andere Thiere böse und fressen wohl auch Fleisch , wenigstens in der Gefangenschaft, wo sie Hühner tödten und auffressen. 2. Genus. Schlafmaus. Mfoxiis Schreb. Loir. 1. Der SiebenschlDcfer. Myoxus G/w Schreb. Le Loir. ' Nicht sehr selten in Wäldern, welche viel Unterholz haben, wird aber als ein nächtliches Thier weniger bemerkt. Man findet ihn nur in den Subalpinischen Gegenden, nicht hoch in den Alpen. Man isst ihn bei uns nicht. 2. Die grosse Haselmaus. Myoxus Nitela Schreb. Le Lerot. Diese Schlafmaus ist seltener als der Siebenschläfer, und ward bis jetzt nur in den alpinischen Gegenden bemerkt. Hr. Nager in Ursern fand sie mehrmals in den SchöUenen am Gotthardt und erhielt sie auch lebendig, wo sie sich sehr wild benahm, doch nicht wilder als der Sieben- schläfer, der, wenn er alt gefangen wird, immer knauert und beisst. Hr. Professor Heer fand eine solche todt am Wege im oberen Engadin. Professor Schinz bekam sie nie aus den ebeneren Gegenden. 3. Die kleine Haselmaus. Myoxus Muscardinus Schreb. Le Muscardin. Dieses niedliche _, zärtliche Thiercben ist in verschiedenen Gegenden gar nicht selten, geht aber nicht über die subalpinischen Gegenden hin- auf. Man findet es zur Zeit der Reife der Haselnüsse auf den Haselstau- den, wo es mit grosser Schnelligkeit herumklettert; überhaupt hält es sich in jungen Holzschlägen und in dichten Zäunen und Gebüschen auf. Im Herbst findet man es beim Ausstocken der Zäune unter den Wurzeln. Es überwintert in einem warmen Nestchen , welches es aus Blättern , Moos und Haaren sich ofenförmig baut. Es erstarrt schon bei lo Grad, lässt aber, wenn man es dann in die Hand nimmt, ein Jeises Zischen von sich hören. 20" WIRBELTHIERE 5. Genus. Maus. Mus L. Auct. Rat. I . Die ^^^ande^^atte. 3Iiis decuinanus Fall. Le Surmulot. Noch nicht in allen Gegenden der Schweiz, verbreitet sich aber immer weiter. Im Jahre i8og, als Römer und Schinz die Naturgeschichte der schweizerischen Säugethiere hei-ausgaben , war sie noch Avenig oder gar nicht bekannt. Jetzt hauset dieser durch seinen Schaden furchtbare Nager bereits in den Cantonen Schaffliausen , St. Gallen, Thurgau, und kam in den letzten Zeiten, durch welchen Weg ist unbekannt, auch nach Luzern; im Canton Zürich wurde sie noch nicht bemerkt. Wohin sie kommt, verschwindet die schwarze Hausratte vor ihr, aber so schädlich diese auch ist, ist diess kein Gewinn, da die Wanderratte viel schädli- cher und gehässiger ist, und sich auch viel mehr vermehrt. Sie kündiget ihre Ankunft meist dadurch au, dass sie junge Hühner todtbeisst oder anderes junges Geflügel angreift. In den höheren bewohnten Alpthälern , wie in Ursern, ist weder die schwarze Hausratte, noch die Wanderratte anzutreffen. 2. Die sclnvarze Hausratte. Mus Ratlus L. Le Rat ordinaire. Allentlialben in Dörfern und Städten , wo die Wanderratte noch niclit ist, doch nicht in den liöheren Alpthälern. Die weisse Varietät ist selten. 5. Die Hausmaus. Mus Musculus L. La Souris. Allenthalben zu Berg mid Thal, wo nur der Mensch wohnen mag. Weisse Mäuse sind selten, werden aber hier und da gehegt. 1. Die Waldmaus. Mus sylvalicus L, Le Mulot. Buff. Häufig in Feldern und Wäldern. Zur Erndtezeit lässt sie sich in den Garben häufig in die Scheunen fahren und bleibt da den Winter über. Der xiberglaube deutet ihr häufiges Erscheinen in den Häusern auf bevor- stehende Hungersnoth. 5. Die Brandmaus. Mus agrarius Fall. Le Rat a bände noire. Nach Berichten des Hrn. Schindler in Wallis soll diese Maus vor eini- DER SCHWEIZ. _ ' 21 o^en Jahren dort nicht selten gewesen sein, jetzt aber nicht mehr vorkom- men, Dass sie an anderen Öi'ten in der Schweiz vorkomme, ist nicht bekannt. 4. Genus. Feldmaus. Hypudceus lUig. Campagnol. (Arvicola Lac. — Lemnus Linck.^ 1 . Die Wiesenmaus. Hypudceus terresiris Sdainz C\xy . Le Campagnol. Scheermaus. Scharrmaus. Reutmaus. Nestmaus. Erdwolf. Nullmaus. Diese Maus , welche schon Gessner sehr gut kannte, und Linnee eben- falls wohl unterschied, wurde von den späteren ^Naturforschern lange mit der Wasserratte verwechselt. Römer und Schinz berichtigten zuerst diesen Irrthum , und Friedrich Cuvier gibt in seiner Naturgeschichte der Säugethiere imter dem Namen «Ze Sclieennausn eine gute Abbildung. Sie ist eine der schädlichsten Mäuse, bewohnt vorzüglich Wiesen und Gärten, vermehrt sich sehr stark, da sie mehrere 3Iale im Sommer sieben bis neun Junge wirft. Sie gräbt sich tiefe Löcher in die Erde und legt darin Magazine von allerlei Wurzeln, Haselnüssen, Nüssen und Blumenzwiebeln an. Sie geht ungescheut in's Wasser, selbst im Winter, und kommt oft am Tage zum Vorschein. Da sie oft kleine Erdhaufen, wie der Maulwurf, aufwirft, so verwechselt sie der Landmann oft mit diesem, und gibt ihr den Namen Scheermaus. Sie benagt auch in harten Wintern oft die Wurzeln der jungen Bäume , wodurch diese krank wer- den. Zuweilen findet man weisse und gescheckte Varietäten. 2. Die Wasserratte. Hj-pudceus amphibius Brants. Le Rat d'eau. Diese, in ganz Deutschland bekannte Maus, scheint in der Schweiz, wenigsten diesseits der Alpen, nicht vorzukommen , alle Nachfragen nach ihr blieben verneint. Nach Vermuthung soll sie im Canton Tessin vor- kommen, daher führen wir sie^ aber als sehr zweifelhafte Art, an. 3. Die Feldmaus. Hypudwus arvalis Br. Le Campagnol. Allenthalben auf Feldern und Wiesen, in Rleeäckern und an sonnigen Rainen, auf Berg und Thal, bis in die höchsten Alpen hinauf sehr häufig, 22 AVIRBELTHIERE doch nicht so wie an manchen Orten in Deutschland, wo sie zur Land- plage Avird. Schinz und Römer haben diese Maus als inus ceconomus und ar^'flZj5 beschrieben , da es fast unglaublich schien, dass dieselbe Maus auf den höchsten Alpen und in den tiefsten Thälern vorkomme, und die Lebensart mit der der sibirischen Würfelmaus des Pallas übereinkommt. Die Würfelmaus und die Feldmaus nach der Schreber'schen Abbildung sind zwar etwas verschieden j aber doch schwer zu unterscheiden. Genaue Untersuchung vieler Exemplare aber lässt uns nicht den geringsten Unterschied wahrnehmen. Sie legt auf Ebenen und Bergen 3Iagazine an. Schinz fing diese Maus auf der höchsten Höhe des Gotthardtpasses in den ersten Tagen des August in einer Gegend, wo unterhalb noch durch liauvinenschnee eine Brücke über die Reuss gebildet wurde. Sie müssen in diesen hohen Orten wenigstens neun Monate lang unter Schnee verbor- gen liegen. Hier legen sie für ihre Grösse beträchtliche Magazine von ver- schiedenen Wurzelarten an, welche man im Frühling oft noch in grossen runden Haufen angehäuft findet. Diese Wurzeln, von denen man wenig- stens drei Arten unterscheiden kann, sind mit Grashalmen vermischt. Auf dem Gotthardt suchen arme Rinder sie begierig auf und essen diese Wurzeln. In unsern Feldern bestehen diese Magazine aus Feldfrüchten, und dieselbe Maus kann neun bis zehn Monate lang immer aus ihrem Loche ausgehen und neue Nahrungsmittel suchen. Wenn sie zu häufig werden, giesst man an manchen Orten Jauche in ihre Löcher, was sie tödtet. Im Ranton Bern kommt eine ganz schwarze Varietät dieser Maus öfter vor, auch ganz weisse findet man zuweilen. 5. Genus. Eichhorn. Sciurus L. Ecureuil. 1. Das gemeine Eichhorn. Sciurus vulgaris L. L'Ecureuil commun. Eicher. EicVierli. Eichhorn, Acher. Achhorn. Sehr häufig in allen gemischten Waldungen zu Berg und Thal, bis in die Arven-Wälder der Alpen hinauf. Die schwarze Varietät ist so liäufig wie die rollie, an denselben Orten, ja in demselben Neste findet man rothe und schwarze, sehr selten weisse. GeoITroy und Cuvier bilden DER SCHWEIZ. 23 ein schwarzes Eiclihorn aus den Pyrenäen unter dem Namen Sciunis alpinus ab. Auf unseren Alpen kommt auch das schwarze Eichhorn vor, aber es macht ganz sicher keine eigene Art aus; es ist sehr zu bezweifeln, dass die Pyrenäen eine eigene Art ernähren , die Abbildung zeigt wenig- stens gar keine Abweichung. Unser Eichhorn schadet zuweilen durch Abnagung von Baumknospen. 6. Genus. Hase. Lepus L. Lievre. 1. Der gemeine Hase. Lepus timidus h. La Lievre commun. "ungeachtet alle Jäger und Jägerlinge dieses Thier verfolgen, ist es doch noch allenthalben zu finden , da seine Fruchtbarkeit es vor Vertil- gung schützt. Es geht aber nicht hoch in die Alpen hinauf. 2. Der verfcnderliche Hase. Lepus variabilis'VaM. Le Lievre variable. Auf allen höheren Alpen häufig, gewöhnlich liegt er in Steinhöhlen oder im Alprosengebüsche, im Winter auf dem Schnee, so dass ihn im Sommer seine Erdfarbe , im Winter seine Weisse vor Entdeckung schützt. Sein Sommerkleid bekommt er im Mai, wird Anfangs silber- grau, später röthlichgrau , im November weiss, wie der reinste Schnee. Man jagt ihn selten mit Hunden, sondern fährtet ihn auf dem Schnee aus. Im Winter geht er nur in die höheren Alpenthäler herunter. 3. Das Caninchen. Lepus Cuniculus L. Le Lapin. Nirgends wird das Caninchen in der Schweiz wild angetroffen , son- dern nur gezähmt. 24 WIRBELTHIERE III. ORDNUNG. Dickhaeiiter. Pachydermata. Pachydermes. 1 . Genus. Schwein. Sus L. Sanglier. I . Das « ilcle Schwein. Siis Scrofa L. La Sanglier. Das wilde Schwein war lange nicht mehr eigentlich in der Schweiz einheimisch, allein es kommen von Zeit zu Zeit wilde Schweine von jen- seits des Rheins herüber und halten sich längere oder kürzere Zeit diesseits auf, so dass kein Jahr vergeht, wo man nicht eines oder einige bemerkt. Gegenwärtig hausen viele im Canton Aargau, und im Jahre i835 sollen mehrei'e Säue dort geworfen haben und bedeutenden Schaden anrichten. Von zahmen Schweinen werden in verschiedenen Gegenden ver- schiedene Varietäten gehalten. Im Canton Schwyz und zum Theil im Ranton Zürich sind die Schweine dunkeirothfalb, die Haut wenig borstig, der Kopf lang, die Ohren breit j sie mästen sich sehr gut. Die Unter- waldner Schweine sind dunkelrothbraun, stark borstig, mit grossem länglichem Kopf und breiten langen Ohren ; sie werden leicht fett. Die Luzerner Schweine sind weiss, schwarz gefleckt oder ganz weiss. Ebenso sind die Schweine in den Cantonen Bern, Solothurn und Basel. Im Bisthum Basel gibt es viele ganz schwarze Schweine, ebenso sind sie im Wallis, in Uri und im Berner Oberland meist schwarz, in Bündten roth, im Tessin schwarz. Im Ganton Luzern ist die Schweinezucht sehr bedeutend. 2. Genus. Pferd. Equiis L. Cheval. I. Das Pferd. Equus Caballus h. Le Cheval. Die Schweizerpferde zeichnen sich vor den schwäbischen und deut- schen Pferden aus durch stärkere Knochen , breitere Brust und Rreuz , und viel mehr Dauer an Stärke und Zug. Dagegen haben sie einen schwe- DER SCHWEIZ. 2S ren Gang-, es gibt wenig gute Reitpferde, aber starke Zug- und Rutschen- pferde. Waadt und Bern verwenden viel aufbessere Pferdezucht; Frei- burg liefert schöne Zug- und Kutschenpferde. Auch Einsiedeln hat eine nicht ganz unbedeutende Pferdezucht. 2. Der Esel. Equiis Asinus L. L'Ane. Der so nützliche Esel wird in der ganzen östlichen und nördlichen Schweiz nur selten gehalten, desto mehr in der westlichen in den Gan- tonen Waadt und Genf, ferner in Wallis und Tessin, wo auch die Maul- thierzucht betrieben wird. Man bedient sich dieser Thiere mit sehr gros- sem Vortheil zum Waarentransport und Reiten. Sie sind zwar stettig und launig, aber verti-aut, dauernder als die Pferde, daher stehen sie auch in höherem Preis, obschon sie schlechter aussehen. Es wäre zu wünschen, man würde auch in der östlichen Schweiz mehr Esel halten, da häufig Milchkuren von Eselsmilch gemacht werden, wozu man Esel aus Schwaben kommen lassen muss. IV. ORDNUNG. Wiederkäuer. Ruminantia. Ruminans. I. Genus. Hirsch. Cervus L. Cerf. 1 . Der Edelhirsch. Cervus Elaphus L. La Cerf. Dieses schöne Thier wird wohl nirgends mehr wild in der Schweiz angetroffen, es müsste etwa ein Streifer über Rhein kommen. Da- gegen wird es in den Stadtgraben von Bern und Luzern noch gehalten. 2. Der Damhirsch. Cervus Dama L. Le Daim. Nur in dem Stadtgraben zu Bern. 26 WIRBELTHTERE 3. Das Reh. Cennis Capreolus L. Le Chevreuil. In der ebeneren Schweiz wird das Reh nocli allenthalben angetroffen, ist aber seit i83o viel seltener geworden, da einige Stellen, wo es gehegt wurde , freigegeben worden , so dass auch dieses niedliche Thier endlich ganz ausgerottet werden dürfte. 2. Genus. Antilopen. Antilope Fall. Antilope. I . Die Gemse. Antilope Rupicapra Fall. Le Chamois. Auf allen höheren Alpen noch ziemlich häufig , in Truppen von fünf bis zwanzig, selten mehr. Immer nur auf den höchsten Alpen, im Som- mer an der Grenze des ewigen Schnees, aber nicht, wie man wohl ange- geben hat, auf Gletschern, ausgenommen es werde verfolgt und könne sich auf keine andere Art retten. Aus sicheren Quellen scheint erwiesen, dass die Gemse sich zuweilen mit Ziegen begattet und fruchtbare Bastarde entstehen. Hr. Rastenhofer bezeugt^ dass er Bastarde von Gemsen und tibetanischen Ziegen erhalten habe. Die Alpengemse der europäischen Centralalpen weicht von der Gemse der Pyrenäen in etwas ab. Diese ist schlanker, zarter, etwas kleiner, die Hörner sind unten gerader, weichen aber oben mehr nach Aussen und bilden einen schärferen Haken. Das Sommerkleid ist mehr rotligelb und der schwarze RückenstreiO der unsere Gemse ziert, fehlt ihr. Im Winter ist unsere Gemse fast schwarz, mit sehr langen und groben Haaren, die Pyrenäen-Gemse dagegen fast mause- grau, an den Schultern falb. Der Streif durch die Augen ist bei der Schweizergemse dunkler zu allen Jahrszeiten, bei der Pyrenäengemse da- gegen verloschener. Auch auf den persischen Gebirgen soll es Gemsen geben, welche von beiden abweichen. Jung lässt sich die Gemse leicht zähmen , allein die Böcke werden bald wild und selbst gefährlich , wenn sie älter werden. 3. Genus. Ziege. Capra L. Clievre. 1 . Der Alpensteinbock. Capra Ihex L. Le Bouquctin. Obschon der Steinbock ganz gewiss in den zur Schweiz gehörigen DER SCHWEIZ. 27 Alpen nicht mehr vorhanden ist, so glauben wir ihn doch anführen zu müssen, da er noch vor nicht langer Zeit Bewohner der Schweiz war, und noch Gebirge bewohnt, welche mit den unserigcn zusammenhängen. Verfolgung verjagte ihn von unseren Gebirgen , Verfolgung auf denen wo er jetzt lebt, kann ihn wieder innert unsere Grenzen bringen. Jetzt bewohnt er die Rette der Montlilanc- und Rosa-Thäler , die Gebirge um Aosta, Cogne, Courmajeur. Er kann dort niclit so selten seyn, als man annimmt, da seit einiger Zeit wieder oft Steinböcke zum Verkauf ange- boten werden. Der hohe Preis, welchen die Naturforscher für diese Bälge bezahlen , trägt besonders zu seiner Verminderung bei , und die Habsucht spottet allen Verboten. Im Sommer ist der Steinbock dunkel- grau , im Winter röthlich und sein Haar dann sehr weich , dicht und wollig. Lange wurde unser Steinbock mit dem sibirischen, den Pallas beschrieb, vei'wechselt , und ihm ein Bart zugeschrieben, den er nie hat. Gessner und Ridinger stellen ihn mit einem Bart vor. Wie diess Gessner thun konnte j ist unbegreiflich, da zu seiner Zeit der Steinbock ein ge- meines Thier war, und er mehrere gesehen haben muss. Der Bau der Hörner sowohl, als der Bau des ganzen Körpers bei dem sibiri- schen und schweizei'ischen Steinbock sind so verschieden, dass, wer beide gesehen hat, sie niemals verwechseln wird. Die Hörner des sibiri- schen sind dünner, aber länger, am Ende hakenförmig gekrümrat und mit den Spitzen weit auseinander stehend, der Bart sehr lang und braun, das Haar sehr w^ich, feiu und von ganz anderer Farbe. Es scheint auch ausgemacht, dass der Steinbock der Pyrenäen wieder eine ganz andere Art ist. Sollte, wie es wahrscheinlich ist, der kretische Steinbock, den seitBeker niemand mehr sah, auch eine eigene Art seyn, so hätten wir drei Arten Steinböcke in Europa. 2. Die gemeine Ziege. Capra Hircus L. La Chevre. Die Ziege wird in allen unseren Alpen in Menge und oft ihrer Ver- wüstungen wegen, welche sie an jungem Holz anrichtet, mehr zum Schaden als zum Nutzen gehalten. Dadurch nämlich, dass sie Gesträuche WIRBELTHIERE abbeisst, welche nachher zu Grunde gehen und absterben, trägt sie viel dazu bei, dass der Boden, der ohnehin nur spärlich auf dem felsigen Grunde mit Erde bedeckt ist, und nur durch die Wurzeln jener Gesträuche ge- halten Avird, welche selten mehr nachwachsen, beim Pvegen rutscht oder sich spaltet, und so nach und nach Bergschlipfe vorbereitet werden. Dieses Schadens wegen ist es auch auf den Ebenen in vielen Dörfern verboten, Ziegen auch nur an Zäunen weiden zu lassen, und Aver sie halten will, muss sie im Stalle halten, wodurch die Milch einen unangenehmen Ge- schmack erhält. Auf den Alpen, wo die Ziegen frei herumlaufen, hat weder das Fleisch noch die Milch diesen unangenehmen Geschmack. In den Alpenthälern aber hat man im Sommer meist wenig oder gar keine Rühe, sie werden auf die Alpen getrieben, daher sind es die Ziegen, welche die nöthige Milch den Bewohnern der Dörfer geben, und diese werden dann jeden Tag ausgetrieben und kommen Abends wieder nach Hause. Die Alpenziegen, Avelche nur selten in Ställe kommen, haben ein viel munterers und schöneres Ansehen als die Hausziegen ; sie haben oft eine braune Farbe und sehen von weitem den Gemsen nicht unähn- lich. Sie klettern mit bewundernswürdiger Leichtigkeit, und zeigen dass sie geborne Bergthiere sind. Sie sind fast alle gehörnt und sehr men- schenfreundlich. Oft begleiten sie den einsamen Bergwanderer, den sie meckernd begrüssen, Stunden weit. ]\ur im Berner Oberlande wurden von Hrn. Rastenhofer Versuche gemacht, Cachemir- und Angoraziegen einzuführen, welche als sehr gelungen gelten könnten, da sie recht gut fortkommen und ihre Wolle sehr schön und fein wird. Aber ein Umstand ist ihrer Einführung bis jetzt hinderlich gewesen, der nämlich, dass sie nicht mehr Milch geben, als zur Ernährung ihrer Jungen nöthig ist. Da nun der Ertrag der Haare und Wolle allein die Rosten ihres Unterhalts nicht deckt, und nur durch die Menge bedeutend wird , so ist dieser Umstand, wenn er nicht gehoben werden kann^ was nur durch fortgesetztes Melken, vielleicht erst in der zweiten oder dritten Generation geschehen kann, der Einführung ganz entgegen. Die Bastarde von beiden Piacen sind so lebhaft und stark, und DER SCHWEIZ. 29 geben so viele Wolle, dass sich hoffen lässt, durch neue Kreuzungen endlich doch eine milchgebende Race hervorbringen zu können. Junge Ziegen und Schafe werden häufig eine Beute des Geier-Adlers und des Steinadlers. Die Versuche, den Steinbock wieder einheimisch zu machen, indem man zahme Steinböcke in der Gefangenschaft sich fortpflanzen liess, um hernach die Jungen wieder frei zu lassen , sind alle gescheitert , da die Steinböcke bald starben. Dagegen erzeugten sie grosse und schöne Ba- starde, welche aber einen so bösartigen Charakter annahmen, dass sie unerträglich wurden. Sie griffen Menschen und Thiere an , und wurden ihrer starken Hörner wegen gefährlich. Ein solcher Bastardbock von ungemeiner Grösse , der zuerst auf dem Hausberge bei Interlacken einen Sennen fast umgebracht hatte, und nachher auf der Grimsel die Rei- senden angriif, steht auf dem Museum zu Bern ausgestopft. 4- Genus. Schaf. Oi>is L. Brebis. I . Das gemeine Schaf. Ovis ^ries L. La Brebis. Obgleich das Schaf in der Schweiz allgemein bekannt ist, so ist doch die Schafzucht im Ganzen sehr unbedeutend, da sie in einem so bevölker- ten Lande, wo der Boden in ganz kleine Parzellen vertheilt ist, nie ge- deihen kann. Die Schafzucht verlangt weite Triften und W eiden, welche wir nicht haben. Daher auch die Aufmunterungen und Prämien, welche von verschiedenen Cantonsregierungen auf die Vermehrung derselben gesetzt wurden, niemals bedeutenden Anklang fanden. Auf den Alpen aber werden immer bedeutend viel Schafe gehalten, und besonders som- mern auf den Alpen Graubündtens , welche an der italienischen Grenze liegen, viele tausend Schafe, welche niemals in einen Stall kommen, und sich ganz an die Alpenluft gewöhnen. Im Hei'bst ziehen sie wieder in die Thäler herunter. Oft trifft man auf den Alpen kleine Schafheerden ohne Hirt an, welche Tage lang umherirren und nur zuweilen wieder aufgesucht werden. Wo Lämmergeier oder Adler hausen, bringen diese 50 WIRBELTHIERE ihre Jungen selten auf. Ueberhaupt wäre die Schafzucht noch vieler Ver- besserung fähig und könnte in manchen Alpgegenden noch mehr er- tragen. Die Vai'ietäten, welche in der Schweiz gehalten werden, sind: 1 . Die Landschaft- oder schwäbischen Schafe. Die gewöhnliche Schafrace^ welche man durch die Schweiz, Schwa- ben und Thüringen findet. Sie sind von mittelmässiger Grösse , die Farbe weiss, seltener schwarz oder rostbraun , auch wohl gefleckt. Die Hörner gross und schraubenförmig, nach Aussen gedreht. Die Wolle im Gan- zen schlecht. 2. Die fla;mmischen oder holländischen Schafe. Sie sehen den Landschafen sehr ähnlich, haben aber längere und feinere Wolle. 3. Die Bergamasker-Schafe. Sie sind sehr hochbeinig und gross, meist von weisser Farbe, sehr selten schwarz. Sie haben ein schlechtes und hartes Fleisch, geben viel aber schlechte Wolle. Sie wei'den gemolken und aus ihrer Milch Käse gemacht. Es sind diess diejenigen Schafe, welche jährlich aus den Thä- lern von Bergamo und Brescia nach den Engadiner Alpen ziehen und dort den Sommer zubringen. 4. Die spanischen Schafe. Sie Averden nur hin und wieder gehalten um die Schafzucht zu ver- bessern-, die schönsten Heerden findet man in der Gegend von Genf. 5. Genus. Ochs, ßos L. Boeuf. I . Der gemeine Hausochse. Bos Taunis L. Le Boeuf. Die Viehzucht hat in der Schweiz seit mehreren Jahren besonders in den ebeneren Gegenden , seit dem alle sogenannten Allmenden vcrthcilt , DER SCHWEIZ. Sl die Brache und der Weidgang aufgehoben und die Stallfütterung allge- meiner geworden ist, ungemein zugenommen, in den Alpen ist sie dagegen sich gleich gebheben, da hier noch keine Verbesserungen Eingang fanden. Auf den Alpen weiden eine grosse Menge Rühe, deren Zahl sich bald vermindert bald vermehrt, je nachdem die Winterung reichlicher oder sparsamer ist. Im Entlibuch weiden im Sommer etwa 9000 Stücke: in den Glarner Alpen loooo, in Unterwaiden 12000, in Appenzell i4ooo, in Bündten 80000, in Wallis 80000, in Schwyz loooo, im Berner Ober- land 20000, in Freiburg 34ooo. Auf den Centralalpen im Ganzen etwa 3oo,ooo. Auf dem Jura ist die Viehzucht ebenfalls sehr bedeutend, und man kann rechnen, dass in der ganzen Schweiz sieben bis achtmal- hunderttausend Stücke Hornvieh von allem Alter ernährt werden. Die Ausfuhr mag sich auf 40 bis 5o Stücke belaufen, so dass der Ertrag von Milch, Butter, Käse, Fleisch und Häuten ausserordentliche Summen ausmacht. Wir können hier nur die Hauptracen angeben. Das Vieh von Oberhasli und an den Ufern des Thuner- und Brienzer- Sees ist klein, nicht hübsch gestaltet, von magerem Aussehen. Die herr- schende Farbe schwarzgrau oder schwarzbraun, mit einem weissgrauen Strich über dem Rücken. Die Hörner klein, mit den Spitzen gegen ein- ander stehend. In Grindelwald: klein, aber von schöner runder Gestalt, von man- cherlei Farben, oft gefleckt. Hörner kurz. Sehr milchreich. In Fnitigen: gross, wohlgestaltet, proportionirt und wohlbeleibt. Von mancherlei Farbe. In Simmenthai , Saanen, Freiburg: die grösste und schönste Vieh- race; im Durchschnitt fünf bis sechs Centner wiegend. Farben roth oder schwarzbraun, Hörner verschieden geformt. Es artet in anderen Gegen- den bald aus. Im Äargau, Basel und Solothum: mittelmässig gross, schön gestal- 52 WIRBELTHIERE tet, liefert gute Zugochsen. Im ehemaligen Freienamt ist es meist weiss imd roth gefleckt, mit grossen Hörnern. Schönes Vieh. In Zug und Schwjz: sehr gross und schön, die Rühe wiegen fünf bis sechs Centner, haben längere und dünnere Hälse und nicht so ochsen- artige Köpfe Avie die Simmenthaler- und Freiburger-Rühe. Die Zuger- Rühe haben höhere Beine als die Schwyzer. In Glariis, Urij Unterwaiden: Rühe ziemlich klein , aber wohl- proportionirt, milchreich, höchstens zu vier Centner; je höher im Ge- birge, desto kleiner. In Zürich: längs den Seeufern, um die Stadt herum und an der Keuss sehr schönes und ausgezeichnet grosses und starkes Vieh, von zehn bis eilf Centnern. In Wehrthal und Regensberg schön und gross; in den Rbeingegenden schlecht, schwarz und unansehnlich. Gegen die Almann- kette schlecht, falb, sehr klein, aber sehr milchreich. In Thurgau und Schaff hausen: schlecht, klein, aber milchreich; es wird häufig aus Schwaben angekauft. In Appenzell : von mittlerer Grösse , grau oder auch schwarz und weiss, schön gestaltet und milchreich. In Bündten : im Prättigau , Davos , Schalfick und Churwalden sehr gross, schwarzbraun oder grau; um Mayenfeld, Chur, im Domleschg, Oberhalbstein und Unterengadin klein aber milchreich, von verschiede- ner Farbe. Die Gemeinde Seevis soll das schönste Vieh haben. In Rheinthal, St. Gallen, Toggenburg: klein und unansehnlich, aber sehr milchreich, daher, da es wohlfeil ist und wenig Nahrung braucht , als Milclivieh von armen Bauern sehr gesucht , aber als Zug- 11 nd Schlachtvieh nicht vortheilhaft. In Tessin : klein und mager, keine schönen Formen, die Farbe meist roth. DER SCHWEIZ. ÖÖ In Waadt und Genf: schönes Vieh , wird meist aus Freiburg und Simmenthai bezogen. Im Oberwallis: klein, schön und milchreich, von verschiedenen Farben. Das Unterwalliser ist grösser und nähert sich schon dem Freiburger. In Neuenburg und Bisthum: mittelmässig gross, aber schön und milchreich. ZWEITE CLASSE DER WIRBELTHIERE. Vögel. Aves. Oiseaux. Die Säugethiere, welche nicht fliegen können, sind in Hinsicht ihrer Existenz weit mehr der Gefahr unterworfen in einer Gegend ausgerottet zu werden als die Vögel , w eiche , wenn auch an einem Orte ihre Zahl sich vermindert, von einem andern her wieder einziehen. Säugethiere, welche einst zahlreich waren , sind in der Schweiz und in einem grossen Theile von Europa nicht mehr vorhanden, wie der Biber, der Auerochse, der Wolf , der Luchs, der Bär, der Hirsch. Von den Yögeln kommen noch immer dieselben Arten alle vor, welche schon vor vielen Jahr- hunderten vorkamen; alle Jahre kommen im Herbst von Norden her Schnepfen, Sandläufer, Drosseln, Enten, theils nur als durchreisende Gäste , theils um auf unseren Seen und Flüssen sich den Winter durch aufzuhalten. Werden ihrer auch Tausende gefangen, jeder Herbst bringt sie wieder in vollzähligen Schaaren, und im Frühjahr beginnt der Rück- zug, und mit ihm kommen auch die lieblichen Sänger wieder an, welche ihr wahres Vaterland bei uns haben, und nachdem sie den Winter in milderen Gegenden zugebracht haben, vom Heimweh nach ihrem Ge- burtsort getrieben, wieder in die Heimath zurückkommen. Aber diese nützlichen Thierchen sind bei weitem nicht mehr so häufig wie ehemals, weil ihrer im schönen Italien der Netze zu viele harren, in welchen sie hängen bleiben und um schnöder Lust willen den Tod finden. Wahrlich WIRBELTHIERE DER SCHWEIZ. 35 es bedarf wohl gefühlloser Menschen, welche Nachtigallen, Grasmücken und andere herrliche Sänger , sogar die Schwalben , welche der biedere Deutsche als seine Hausgenossen pflegt und schützt, zu Tausenden hin- würgen, um sie duzendweise zu verschlingen. Das Tödten und Fangen dieser nützlichen Thierchen ist das Bestreben jedes Italieners. Selbst der Raufmann vergisst das Rechnen und ergibt sich dem Vogelfange schon vom August an bis Ende Oktobers. Diese Barbarei der Italiener liat denn auch in der That die insektenfressenden Vögel in den meisten Theilen der Schweiz gar sehr vermindert, so dass man in den schönen Frühüngs- lagen kaum hier und da den angenehmen Gesang noch von einzelnen Vögelchen hört, welche den Netzen entgingen. In der einzigen Riviera cVOrta am Langensee Averden jährlich bei 60,000 Sänger gefangen, bei Verona, Bergamo, Brescia, Millionen. Nur in der Lombardei sollen bei achttausend Jagdpatente ertheilt werden , wovon mehr als die Hälfte nur für den Vogelfang angewendet werden. Schon auf dem Gotthardt fängt das Spiel an, und dort isst man im August schon Hunderte von Sängern und Steinschmätzern, welche dort vorüber ziehen, während dem man die nistenden Vögel schont. Tessin ist auch ungemein arm an Sing- vögeln; selbst die anderwärts in so grossem Ueberflusse vorhandenen Sperlinge sind dort eine Seltenheit. Man sieht aber auch dort allenthal- ben alte und junge Müssiggänger mit der Flinte umherlaufen, und selbst die Priester haben oft kaum das Messgewand abgeworfen, so hängen sie den Waidsack um und laufen herum um Vögel zu schiessen oder zu fangen. In der deutschen Schweiz tödtet kein Mensch eine Schwalbe, einen Sänger, eine 3Ieise; nur etwa die Knaben schiessen nach Sperlingen oder andern kleinen Vögeln. Lerchen werden nur an wenigen Orten gefangen, wohl aber Drosseln und Waldfinken, die mit Ende Septembers in grossen Zügen anlangen und bei uns überwintern. Die Nester auszu- nehmen ist allenthalben verboten, und ungestört lässt man die Vögel brüten. Was von Knaben geschossen oder an Nestern zerstört wird, ist unbedeutend. 56 WIRBELTHIERE Der Enlenfang ist nur auf dem Bodensee von Bedeutung , auf anderen Seen werden nur sehr wenige geschossen , da die Seen zu wenig Rohr haben, um den Jäger unbemerkt zum Schusse kommen zu lassen. Die Zahl der Enten ist im Winter sehr gross und ihre Züge bedecken oft fast die Gewässer, aber doch scheint ihre Zahl etwas abgenommen zu haben, wahrscheinlich aus demselben Grunde, warum die Sänger und kleinen Vögel sich so sehr vermindern, weil der Entenfänger in Holland und an den Rüsten der Nord- und Ostsee so viele sind, dass weniger zu uns durchkommen . Man will auch Abnahme in der Menge der Wald- schnepfen bemerken; es ist diess möglich, aber zwischenein gibt es Jahre, wo wieder viel mehr kommen als in andern. Wer weiss, wie diese Schnepfen ziehen, den wird es nicht wundern, wenn bald viele, bald wenige im Durchzuge bemerkt werden; es ist diess blosser Zufall. Ganz anders aber verhält sich dieses mit den eigentlichen Sumpf- vögeln. In einem Lande, wo die Bevölkerung und mit ihr die Cultur zu- nimmt, muss auch jeder Erdfleck benutzt werden. Immer mehr ver- schwinden die Sümpfe, da man sie auszutrocknen sucht, immer unruhi- ger werden die Ufer der Flüsse und Seen , und bieten den Durchreisenden oder Bleibenden weder Nahrung noch Schutz. Diese ziehen daher in andere Gegenden und sind schon viel seltener geworden. Wenn einmal das jetzt ernstlich betriebene Projekt der Austrocknung des sogenannten grossen Mooses ausgeführt wird, so werden dort manche Yögel nicht mehr vorkommen, welche jetzt noch, Avenn auch nur als seltene Fremd- linge zuweilen diese Gegend besuchen, und das Rhonethal des Wallis wird noch allein den südlichen Fremdlingen offen bleiben, da die an Sumpfvögeln reichen Gegenden des Bodensee's bei weitem nicht so häufig von südeuropäischen Yögeln besucht werden, als die westlichen. Die Schweiz, als ein Mittelland zwischen Süden und Norden, erhält Zuzüger aus beiden Gegenden, welche sich selten mehr südlich oder nörd- lich verlieren, dagegen häufiger hier sich noch einfinden. Als Beispiele von südlichen Yögeln, welche die Schweiz zuweilen besuchen, können angeführt werden der grosse und kleine weisse Reiher, Ardea Egretta DER SCHWEIZ. 57 nnd Garzettaj, der Rallenreiher, Ardea mlloideSj der Sichelschnäbler, IbisFalcinellus, der isabellfarbe Läufer, Cursorius isabellinuSj die kleine Trappe, Otts Tetrax, die weisschwingige Seeschwalbe, Sterna leucoptera. Alle diese Yögel kommen zwar auch im südlichen und westlichen Deutsch- land vor, aber schon viel seltener-, so scheint die weissschwingige See- schwalbe nicht über den Bodensee hin nördlich zu gehen. Auch der fahle Geier ist häufiger in der Schweiz vorgekommen als in Deutschland. Dagegen ist der graue Geier, Vultur cinereus, nocli nie in der Schweiz vorgekommen,, wohl aber im östlichen und südlichen Deutschland. Aber ein grosser Irrthum ist es, wenn es in einigen älteren Werken heisst, der Geier sei ein Bewohner unserer Gebirge. Allerdings kommt der fahle Geier über die Gebirge aus Italien zu uns, durchzieht aber mehr die ebenen Gegenden als die Gebirge; ausser einem Beispiel, wo ein solcher auf dem Axenberge geschossen worden , wurden die drei anderen in den Thälern angetroffen. Der schmutzige Aasvogel scheint am Saleve bei Genf seinen nördlichen Endpunkt gefunden zu haben und ist weiter- hin noch nicht vorgekommen. Ebenso die Blauamsel, welche nur am Saleve und im Tessin sich findet. Yon den aus Norden kommenden Vögeln scheinen mehrere Enten und Taucher hier ihr südliches Ziel er- reicht zu haben, und nur höchst selten weiter nach Süden zu wandern. Die Eiderente findet sich nicht in den Yerzeichnissen der italienischen Vögel. Die rothköpfige Haubenente aus Sibirien und dem östlichen Asien zieht mehr östlich und kommt alle Jahre gar nicht selten auf den Boden- see, viel seltener auf den Genfersee. Die Eisente scheint nicht über den Bodensee hinauszugehen, wo sie äusserst selten ist. So könnten noch viele Beispiele angeführt werden, welche in dem Verzeichnisse selbst bemerkt werden sollen. Sehr bemerkenswerth ist es, dass das Steinfeldhuhn, Perdix saxati- lisj bei uns nur auf den hohen Alpen vorkommt, nirgends in Deutsch- land, dagegen aber im Avarmen Italien und sogar in Griechenland vor- kommen soll. Ebenso kommt der Citronfink, Fringilla citrinella, nur auf den Hochalpen vor, und nur im Durchzug auf den Ebenen, dagegen in der Provence und Italien. 58 AVIRBELTHIüRE lieber den Durchzug der Yögel über die Alpen haben wir sehr wenig Beobachtungen; es wäre zu wünschen, dass auf den Alpenpässen mehrere Beobachter wären, wie Hr. Nager in Andermatt im Drsernthale; von ihm wissen wir unter anderm , dass SjUna orphea auch bei uns vor- kommen muss, da sie alle Jahre über den Gotthardt zieht, ebenso Lanius minor, dass die Rauchschwalbe alle Jahre auf dem Zuge dort vorkommt, die Hausschwalbe dort brütet, die Uferschwalbe, Felsenschwalbe und Segler aber einen anderen Weg nehmen müssen oder nicht bemerkt wer- den, weil sie einzeln oder nächtlich durchziehen, dass die Steindrossel, Turdiis saxatilis , sogar in dieser Höhe noch brütet. Ganz eigene Vögel , welche nicht auch in anderen Gegenden Europa's vorkommen, hat die Schweiz keine, aber die hohen Alpen haben Bewoh- ner, welche ausser den Gebirgen der Centralkette selten oder gar nicht vorkommen. Man würde sich aber sehr täuschen, wenn man sich die Alpenhöhen sehr belebt von Vögeln dächte. Meist herrscht hier öde Stille, und nur die kleineren insektenfressenden Vögel sind etwas häufig. Der schöne Mauerläufer, Ticliodroma phoenicoptera, klettert im Sommer emsig an den schroffsten und steilsten Felswänden der höchsten Alpen auf und ab, und sucht sich Spinnen und Insekten aus den Felsritzen; nur im Herbst nnd Winter verlässt er die Gebirge und schwärmt in den Thälern herum. Der Schneefink lebt meist auf den hohen Kuppen, die etwas vom Schnee entblösst sind, und in der Nähe des ewigen Schnees, und sucht auf denselben die Insekten , welche vor Kälte umgekommen sind. Der weissbauchige Alpensegler und die'Felsenschwalbe jagen in den Lüften den fliegenden Insekten nach und lassen ihr lautes Geschrei hören. Die beiden Arten der Rothschwänzchen, Sylvia Tithys und Phoenicunis, gehen sehr hoch in die Alpen über die Holzvegetation hinauf, der Flüli- vogel und der Wasserpieper lassen ebenfalls noch über der Holzregion ihren angenehmen Gesang ertönen; auch der graurückige Steinschmätzer, Savicola Oenanthe, geht hoch hinauf. Alle finden im Sommer überall in den fliegenden und kriechenden Insekten ihr reichliches 31ahl. Geschwä- tzig und immer zankend und doch immer gesellig, fliegen grosse Schaaren DER SCHWEIZ. 59 von Alpendohlen, Corvus pyrrliocorax , an den Felsenwänden umher, sicher Regen oder Schnee verkündend, wenn sie im Sommer in die Thäler herunterkommen. Nur selten erhlickt man unter ihnen die rothschnäbe- lige Steinkrähe, Corvus Graculus. Unter vorragenden Felstrümmern oder in Alprosengebüschen nistet und verliirgt sich das Alpenschneehuhn, schwarz im Sommer, grau im Herbst, weiss im Winter, und in ödem SteingeröUe das Steinfeldhuhn. Auch bemerkt man wohl zuweilen noch in diesen Höhen den Birkhahn. Im Krummholzgesträuche singt die Ring- amsel, und an den Lerchen und Arven oder Tannen hämmert der drei- zehige Specht. Hoch über alle Gebirge schwebt in majestätischem Fluge der König der Alpen, der bärtige Geieradler öder der Goldadler, und spähen, wo sie eine weidende Gemse oder eine junge Ziege, ein säugen- des Lamm, ein Murmelthier oder einen Hasen erhaschen können. In den einzelnen Tannengruppen zwitschert der Citronzeisig um sein verborge- nes Nestchen. Dieses sind ungefähr die befiederten Bewohner der Hochalpen, denn nur im Mittelgebirge hauset der Auerhahn, der Thurmfalke, der Wander- falke, der Mäusebussard, der Nussheher, der Rabe; in jene Höhen über dem Holzwuchs kommen sie sehr selten. Was die Ankunft oder den Wegzug der Vögel betrifft, so stimmt dieser natürlich ganz mit Deutschland zusammen. Zu den Standvögeln gehören auf den Gebirgen die sämmtlichen Hühnerarten, der Schneefink, die Flühlerche, der Adler und Bartgeier. Die Flühlerchen, Schneefinken, Bergdohlen und Spechte gehen bei hartem Winter mehr in die Thäler herunter oder nähern sich den Woh- nungen der Alpendörfer. Mehrere Yögel, welche in den Ebenen Stand- vögel sind, werden in den Gebirgen zn Streichvögeln, und zwar von einigen nur die Weibchen. So zum Beispiel verlassen die Finkenweibchen die Höhen von Gais, während die 3Iännchen bleiben. Standvögel der Ebenen sind der Haus- und Feldsperling, der Buchfink, die Goldammer, der Grünfink, der Hänfling, der Kirschkernbeisser, der Gimpel, der Zaunkönig, die verschiedenen 3Ieisen , das Goldhähnchen, der Holz- 40 WIRBELTHIERE heller, die Spechte, der Baumläufer, die Schwarzdrossel, die Elster, die Rabenkrähe, der Eisvogel, der Wasserschmätzer. Alle diese Vögel blei- ben immer bei uns , streifen aber im Winter oft in weitern oder engern Bezirken umher und besuchen Dörfer und Städte. Die Dohlen ziehen ebenfalls in grossen Zügen lautschreiend von Bezirk zu Bezirk. Nur ein Theil der Rabenkrähen bleibt im Lande, andere ziehen weiter, ebenso die weisse Bachstelze, von welchen man im Winter immer nur wenige an Quellen und offenen Flüssen antrifft, dagegen bleibt die Ruhstelze, Motacilla boarula, welche im Sommer sich mehr in den Gebirgen aufge- halten, im Lande, und ist besonders an den Ufern der Seen und Flüsse anzutreffen. Auch der Mauerläufer, Tichodroma pJicenicopteraj zieht in den Ebenen und Bergthälern herum und sucht an den Mauern der Kirchen , Städte und an Häusern Fliegen auf, kommt auch wohl selbst in die Zimmer der Schlösser, oder durch zerbrochene Fenster in die Kirchen. An Bächen und Flüssen zieht einzeln oder zu mehreren Stücken der Wasserpieper umher, der aber wieder verschwindet, sobald der Schnee weggeht. Auch der grosse Würger ist Standvogel und treibt sich an Strassen und Zäunen herum. Von der Amsel bleiben meist nur die Männchen, die Weibchen ziehen weg. Bei uns überwintern, aus Norden kommend, die sämmtlichen Arten von Enten, Steissfüssen, Tauchern, die Lachmöve , die Sturmmöve, selten die dreizehige Möve und die gelbfüssige Möve; die Sägetaucher, die Wachholderdrosseln und die Waldfinken. Einige Rallen und graue Reiher bleiben auch immer zurück , so wie auch zuweilen der Rohrdom- mel. In harten und schneereichen Wintern kommen auch die Seiden- schwänze, die Nebelkrähen und die Saatkrähen. Zu diesen kommen oft schon gegen Ende Februar die Staare und die Feldlerchen. Von Raubvögeln bleiben der Habicht, der Sperber, der Mäusebussard, der Uhu, die gemeine Nachteule, die mittlere Ohreule, die Schleiereule. In harten Wintern kommen aus Norden der rauhfüssige Falk , der Bein- brechcr, Falco albicüla , der Kornweih und selbst zuweilen die Schnee-Eule ? DER SCHWEIZ. 41 Im März kommen die Waldschnepfen , die wilden Tauben , die Bach- stelzen, die Bamnlerchen, der Thurmfalke, die Milane, die kurzöhrige Ohreule, welche selbst zuweilen überwintert, der Storch, die meisten Arten von Sumpf- und Wasserläufern, Strandläufern. Im April kommen schon in den ersten Tagen mehrere Sänger, die Steinschmätzer, selten schon die Rauchschwalbe, gegen den zehnten erscheint der Rukuk, und mit ihm auch die Singdrossel, die Ringdrossel. Etwas später der Wied- hopf und die Pieper. Gewöhnlich auch erst jezt kommen die Schwalben an, und gegen Ende des Monats, oft auch schon in der Mitte, die sämmt- lichen übrigen Sänger. Die überwinternden Vögel, Enten, Taucher, Wachholderdrosseln, sind abgezogen und der Durchzug der Schnepfen, Strandläufer, hat grossentheils aufgehört. Erst gegen das Ende des Monats kommen die Nachtigall, die Nachtschwalbe, die Fliegenfänger, der Wendehals, und erst in den allerletzten Tagen der Alpen- und Älauersegler , welche mit ihrem Geschrei die Luft erfüllen und fröhlich ihre Ankunft verkünden. In den ersten Tagen des Mai ziehen durch der grosse und kleine Silberreiher, der Rallenreiher, der Nachtreiher, der Purpurreiher , und die Wachteln und Wachtelkönige kommen an , so wie der Pirol und die 3Iandelkrähe. In der Schweiz brüten sämmtliche Standvögel, ferner von Raubvögeln der Schreiadler, der Schlangenadler, dieser letztere ungewiss, der Fluss- adler, die beiden Milane, der Wespenbussard , der Sumpfweihe? Der Wanderfalke, der Baumfalke, der Röthelfalke, der rothfüssige Falke? alle Eulen, ausser der kurzöhrigen und Schnee-Eule, alle Würger, alle Raben, ausser der Nebel- und Saatkrähe, der Rukuk, der Wiedehopf , der Pirol, alle Spechte, der Wendehals , der Kleiber, der Eisvogel, die beiden Kreuzschnäbel, alle Finken ausser dem Waldfink, dem Zeisig und dem gelbschnäbehgen; alle Ammern, die Misteldrossel, die Sing- drossel, die Ringdrossel, die Steindrossel , die Blaudrossel, die Schwarz- drossel, der gefleckte, der schwarzrückige und der Ilalsbandfliegenfän- ger , sämmtliche Bachstelzen ; wahrscheinlich alle anzuführenden Sänger 6 42 WIRBELTHIERE und Pieper, die Steinschmätzer, die Feldlerche, die Baumlerche, alle Meisen, ausser der Bartmeise , alle Schwalben, alle Tauben, alle Hühner. Von Sumpfvögeln der weissstirnige und kleine Regenpfeifer; der graue Reiher, der kleine Reiher, der Rohrdommel, der weisse Storch, der grosse Brachvogel, einzelne Paare der Waldschnepfe und der Heer- schnepfe, des Streitstrandläufers , des trillernden Strandläufers , der ge- haubte Kiebitz, die Ralle, der Wachtelkönig, die Rohrhühner, das Wasserhuhn; von eigentlichen Wasservögeln der gehaubte Steissfuss, der kleine Steissfuss, die gemeine und schwarze Seeschwalbe, die Lach- möve, die Stockente und zuweilen die grosse Tauchgans. Nicht unwahr- scheinlich ist es , dass zuweilen einzelne Paare der Rosenamsel und der Mandelkrähe hier brüten, da man von der ersten ein Weibchen im Mai mit einem vollkommen weissen Ei, von der letzten Exemplare mitten im Sommer antraf; auch glaubt man, dass der Bienenfresser zuweilen im Wallis brüte. Den Anfang mit Wegziehen im Herbst machen der Storch und die Mauerschwalbe , ihnen folgen im September die übrigen Schwalben und bis Mitte des Octobers sind alle Sänger weggezogen, welche blos von Insekten leben, ebenso die weissen Bachstelzen, die Steinschmätzer, die Würger und die Pirole, die Kukuke, die Nachtschwalben, die Wachteln, die Drosseln. Der Abzug fängt also schon im August an und endet mit dem October, wo dann auch die Staare und Lerchen abgezogen sind. Mit Ende Septembers aber kommen schon aus Norden die Rothdrossel ^ die Wacliholderdrossel, doch diese meist später, die Waldfinken, die Zeisige, die Leinfuiken und gelbschnäbeligen Finken, und schon jetzt beginnen auch einzelne Züge von Saatgänsen , wilden Gänsen , Enten und Tauchern, und die Durchzüge sämmtlicher Sumpfvögel. Der Durch- zug der Kraniche geschieht selten, und wenn er geschieht, so sind es nur einzelne, fast immer im Frühjahr, selten im Herbst. Viele Vögel erscheinen einzeln oder in kleinen Truppen, bloss zu- fällig und zu unbestimmten Jahreszeiten, es sind verirrte, verschlagene Vögel, die irgend ein Zufall von ihrem Wege abgebracht, oder am Brüten DER SCHWEIZ. 43 gehindert hat. Dahin gehören die Flamhigos, Austernfresser , Sichel- schnäbler, Säbelschnabler, Läufer, Trappen, Löffler, Sturmvögel, Peli- kane, oder die arctischen und Eistaucher, welche einzeln im Sommer vorkommen . Alle Yögel, welche einmal in der Schweiz bemerkt wurden, haben wir in unserem Yerzeichniss aufgezählt, denn was einmal vorkam, kann wieder vorkommen, und die Vögel" kann man nicht auf ein so enges Vater- land beschränken, wie die Säugethiere. In der Luft sind keine Schran- ken, welche der Vogel nicht zu durchschneiden vermag, alle Länder sind ihm zugänglich; seine Schwingen tragen ihn über Länder und Meere, über Gebirge und Ebenen. Die Sumpfvögel, welche sich zweimal mausern, zeigen sich bei uns meist nur im Wintergewand oder im Uebergange , sie haben schon ihr Herbstkleid angezogen , wenn sie zu uns kommen , und das hochzeitliche Kleid bekommen sie erst in ihrem Vaterlande. Die abziehenden Vögel haben dagegen meist noch nicht gemausert, wenn sie abziehen, und kehren im hochzeitlichen Kleide wieder, wie die Schwalben; andere ziehen erst nach der Mauser weg. Die zufällig zu uns kommenden Arten sind fast immer entweder Weibchen , oder junge Männchen , sehr selten kommen alte Männchen von einigen Arten an. So ist z. B. die Eiderente mehreremal zu uns ge- kommen, aber immer waren es Weibchen, von den Sammetenten, Berg- enten, Sägetauchern, sieht man auf 20 Weibchen oder Junge kaum ein altes Männchen . Von den Raubmöven und den grossen Mövenarten kom- men fast immer nur junge unausgefärbt an. Vögel, welche unserem Clima gar nicht angehören, können nicht unter die Vögel des Landes gezählt werden, wenn auch schon zuweilen einer vorkommt, da es verflogene Vögel aus Menagerien sind. So erhielt Professor Schinz im Jahre i835 im Sommer einen Reisfinken, Fringilla orizyvora-j der bei Chur geschossen wurde, und sich mehrere Wochen da herum aufgehalten hatte ; aber offenbar ist dieser Vogel nur aus der 44 WIRBELTHIERE Gefangenschaft entflohen und konnte sich den ganzen Sommer durch wohl ernähren. Bei jedem solchen seltenen Vogel werden wir die Zeit, wann er er- schienen ist, bemerken, auch wo er erschienen ist. I. ORDNUNG. Raubvögel. Accipitres. Oiseaux de proie. I. Familie. Geierartige Raubvögel. f'''ulturini. Vautours. I.Genus. Geier. VulturViW^. Vautour, I . Der fahle Geier. Vidlur fulvus lAn. Le Vautour Griffon. Vuhur leucocephalus Meyer. Fultur Percnopterus Gniel. Liiin. Fultur Irencalos Bechst, Le Percnoptere Buff. Le Griffon BufT. Der Alpengeier. Dieser Geier wurde in dem Verzeichniss der Schweizervögel von Meissner und Schinz mit dem Aasvogel verwechselt, da er damals als in der Schweiz vorkommend , unbekannt war. Den Namen Alpengeier ver- dient er in der Schweiz gar nicht, denn er ist so wenig ein Alpenvogel, als ein Vogel der Ebene, da er keine von beiden bewohnt, sondern nur als verirrter Fremdling zuweilen zu uns kommt. Wir kennen mit Ge- wissheit nur vier Exemplare, welche in der Schweiz diesseits der Alpen vorkamen. Im Jahre 1812 wurde ein solcher amAxenberge beiSchwyz bemerkt und geschossen; dieser befindet sich in der Sammlung des Hrn. Ziegler-Steiner in Winterthur. Einige Jahre darauf bemerkte ein Knabe einen andern nahe bei Lausanne, der, weil er sich ganz vollgefressen hatte und nicht auffliegen konnte, mit einem Stein verwundet und gefangen wurde. Dieser kam in die Sammlung der Herren Bonjour in Ouchy. Um Pfingsten 1827 bemerkte man zwei Stücke auf dem Schindanger bei DER SCHWEIZ. 45 Altorf ', der eine wurde geschossen und kam in die Sammlung von Pro-' fessor Schinz nach Zürich, der andere wurde einige Tage nachher im Canton Bern erlegt, und ist im dortigen Museum. Die beiden letzten waren junge Yögel. Ob sie im Tessin häufiger sind, ist unbekannt. 2. Genus. Aasvogel. Cathartes Illig. Catharte. I. Der schmutzige Aasvogel. Cathartes Percnopterus T!emxa. L'Alimoche. Nur bei Genf, wo er mehreremal am Saleve gebrütet hat, in der übrigen Schweiz kam er nie vor. 3. Genus. Geieradler. Gypaetus Storr. Gypaete. 1. Der bärtige Geieradler. Gfpaetus barbatus Guy. Le Gypaete barbu. Gfpaelus leucocephalus et melanocephalus Meyer, f^ultur barbatus Lath. Falco barbatits Gmel. Vautour doie. Goldgeier. Bartgeier. Lämmergeier. Dieser, an Ausdehnung grösste aller europäischen Raubvögel be- wohnt immer noch imsere Alpen , wird aber immer seltener und zu fünf- zig oder sechszig Gulden von den Liebhabern bezahlt. Noch am häufigsten ist er auf den Hochalpen Tessins, Bündtens und Wallis. Nie verlässt er die Gebirge, und seine Naturgeschichte ist noch nicht hinlänglich er- läutert und von falschen Sagen gesichtet, so viel man auch schon dar- über schrieb. Sein Körperbau steht mit seiner so gerühmten Kühnheit und Kraft in Widerspruch. Seine Klauen sind klein, wenig gekrümmt und stumpf, zum Anfassen nicht sehr geschickt, und ganz geierartig; die Schenkel ebenfalls schwach,, und weder diese, noch die Fänge mit denen des Adlers zu vergleichen; dagegen mächtig und stark der Schnabel, unge- mein gross die Mundöflfnung, und wunderbar die Yerdauungskraft seines Magens. 3Iit grosser Leichtigkeit verschluckt und verdauet er schnell die grössten Knochen, sie mögen auch noch so eckig seyn. Er scheint diese Knochen wirklich dem Fleische vorzuziehen, und hat immer Appetit. Die starke 3Iuskelhaut des Schlundes dehnt sich sehr aus, und i6 WIRBELTHIERE der viele stinkende Schleim, mit welchem Schlund und Magen dicht über- zogen sind, schützt diese Theile vor den Spitzen und Ecken der Knochen, welche, einmal verschluckt und hinuntergewürgt, schnell ihre Ecken verlieren und schichten weise sich auflösen. Ein zahmer frisst alle Tage ein oder ein Paar Pfund Knochen, und befindet sich dabei ganz wohl. Kleine Thiere, wie junge Katzen, Ratten, verschluckt er mit Haut und Haare, ohne ein Gewölle von sich zu geben. Einige wollen zwar zu- weilen ein solches bemerkt haben, allein in allen Fcällen wo er Haare mitfrisst, gibt er sicher keine von sich. Mit seiner Wildheit und Kühn- heit im Freien kontrastirt auf eine merkwürdige Art seine Feigheit und Zahmheit sobald er gefangen ist. Ein erwachsener, in einer Fuchsfalle gefangener Vogel wurde bald so zahm, dass er seinen Fütterer erkannte, ihm entgegenhüpfte, die dargebotenen Knochen ganz sachte aus der Hand nahm und sogleich verschluckte. Er liess sich streicheln, wobei sein herrliches Auge funkelte. Es ist übrigens ein träger Vogel, der Stunden und halbe Tage lang an einem Orte sitzt und seine Mahlzeiten ganz ver- daut, ehe er sich die Mühe gibt, auf neue Beute auszugehen. Er bewohnt ganz gewiss auch die Appeninen, die Pyrenäen, Corsika, Sardinien , Afrika und Sibirien. Die afrikanischen und sardinischen Vögel dieser Art sind aber viel kleiner als diejenigen unserer Alpen. Ein junger^ jedoch ausgewachsener Geieradler aus Sardinien misst kaum 8 Fuss Flügelweite , da der Geieradler unserer Alpen wenigstens g V- Fuss misst. Kopf und Schnabel sind am schweizerischen um einen ganzen Zoll länger, und die Länge des Körpers einen halben Fuss. Die Beine des sardini- schen sind auch gar so schwach, man dürfte ihm ruhig die Hand hin- halten. Ob man nicht eine eigene Art aus diesen machen sollte? diess müsste eine Vergleichung der Befiederung in den verschiedenen Alters- perioden wohl am besten zeigen. Unser Alpengeieradler mag wohl erst im vierten Jahre seine vollständige Farbe erhalten; er scheint mit jedem Jahre am Unterleib weisser zu werden uud das Gelbe zu verlieren. Je jünger der Vogel, desto dunkler, und im ersten Jugendkleide ist er bei- nahe ganz braunschwarz, daher Meier und Wolf aus diesem eine eigene Art machten, und G. inelanocephalus nannten. DER SCHWEIZ. 47 II. Familie. Falken. Falcones. Faucons. I . Genus. Adler. Jquila Briss. Aigle. 1. Der Steinadler. Jquila fulva Meyer. L'Aigle royal. Falco niger Gmel. (Junger Vogel.) Falco chrysaetos Linn. (Alter Vogel.) Aigle commun. Steinadler. Goldadler. Dieser Adler, der alt Goldadler heisst, aber nicht mit dem Kaiser- adler, der in der Schweiz nicht vorkommt, verwechselt werden darf^ ist auf allen unseren Alpen nicht selten. Je jünger der Vogel, desto dunkler, je älter, desto heller, bis er endlich im Alter zum hellbraun- köpfigen Goldadler wird. Man findet in seinem Neste meist zwei Eier, aber selten zwei Junge; die Eier sind bläulich weiss, braungefleckt, ob zuweilen auch ganz weiss, davon ist in der Schweiz nichts bekannt. 2. Der Beinbrecher. Aquila albicilla. Le Pygargue. Falco albicilla Gmel. Falco ossifragus Gmel. Falco albicaudus Gmel. Le grand Pygargue. L'Orfraie. Fälschlich Steinadler , richtig: grosser Fischadler. Dieser Adler ist kein Gebirgsvogel , sondern bewohnt die Ufer der Flüsse und Seen, da er vorzüglich von Fischen lebt. Es ist ein Zugvogel, der nur im Winter zu uns von Norden her kommt und nie bei uns nistet, wenigstens ist kein Beispiel bekannt. Wenn man von Adlern spricht, welche in den ebeneren Gegenden der Schweiz geschossen oder gefangen worden seyn sollen, so ist es allemal dieser Adler und nicht der Stein- adler, der die Berggegenden nicht verlässt. Zwar geht der Beinbrecher auch zuweilen in bergige Gegenden hinauf, bleibt aber nie da. Meist sind es nur junge Vögel , welche zu uns kommen , ganz alte mit weissem Schwänze sind noch keine mit Gewissheit angetroffen worden , dagegen jüngere in der ganzen ebenen Schweiz nicht selten sind. Sie sind leichter zu schiessen als die Steinadler. 48 WIRBELTHIERE 5. Der Schreiadler. Aquila naevia Meyer. L'Aigle criard. Falco naevius Gmel. Aquila fusca Brehrn. Gefleckter Adler. Sehr selten und mehr in den subalpinischen Gegenden, als im eigent- lichen Hochgebirge; im Canton Bern ist er öfters vorgekommen, dagegen in der östlichen Schweiz selten bemerkt worden. Im Mai i836 wurde auch ein alter Vogel bei Glarus geschossen , und von daher erhielt ihn auch Steinmüller. 4. Der Nalternadler. Aquila hrachydactyla Meyer. L'Aigle Jean le blanp. Aquila leucamphoma Borlt. Falco leucopsis Bechst. Falco gallicus Gmel. Jean le blanc BulF. Adler mit weissem Augenkreise. Kurzzehiger Adler. Einer der seltensten Raubvögel in der Schweiz und wohl nirgends häufig. Es sind nur etwa drei Exemplare bekannt, welche in der Schweiz geschossen wurden. Zwei aus der Gegend vom Stockhorn, einer aus Glarus. Im Wallis möchte er häufiger vorkommen, da er fast nur von Reptilien lebt, welche in der Schweiz dort am häufigsten sind. Im Juni 18 18 wurde ein solcher Vogel bei Altorf geschossen. 5. Der Flussadler. Jquila Haliaelus Meyer. L'Aigle Balbuzard. Pandion Haliaelus V. Aquila anataria. Le Balbuzard. Kleiner Fischadler. Fiscligeier. Dieser schöne Adler scheint sich nur von Fischen und etwa beiläufig von Wasservögeln zu ernähren. Er findet sich den Sommer durch an allen unseren Flüssen, vom März an, und streift auf die benachbarten Seen, wobei er täglich zu gewissen Tagszeiten bestimmte Bezirke um- kreiset und in Untiefen spielende Fische mit grosser Geschicklichkeit erhascht, mit seinen ganz dazu eingerichteten rauhen Füssen und furcht- baren Klauen fasst und durch die Luft auf einen Baum trägt, auf welchem er gewöhnlich seine Mahlzeit hält. Er nistet auf hohen Bäumen am Ufer der Flüsse in waldigen Gegenden. DER SCHWEIZ. 49 2. Genus. Milan. Milvus Bechst. Milan. 1 . Der rothe Milan. Milvus regalis B. Le Milan royal. Falco milvus L. Gabelweihe. Scbwalhenschwanz. Scheeischwänzel. Furkligeier. Gemein in der ganzen Schweiz, doch mehr in den Ebenen, nicht auf '^en Alpen, höchstens in den Voralpen. Man sieht ihn oft in der Nähe der Flüsse und hoch über die Felder in Kreisen schweben. 2. Der schwarzbraune Milan. Milvus fusco-ater B. Le Milan noir. Hat keinen besonderen Namen und wird mit dem vorigen von Unkundigen verwechselt. Er ist viel seltener und nur an den Ufern unserer Seen und Flüsse, da seine Hauptnahrung aus Fischen besteht. Er zieht wie der vorige im Herbst weg. 3. Genus. Bussard. Buteo Bechst. Buse. 1 . Der Mäusebussard. Buteo vulgaris B. La Buse. Falco Buteo L. Moosweib. Hühnerweih. Hühnerdieb. Le Boujeat, Canton Freiburg. Der häufigste aller unserer Raubvögel , zu Berg und Thal , in Gebirgs- Waldungen und Ebenen. Ein sehr nützlicher Vogel, der unzählige 3Iäuse vertilgt und mit Unrecht verfolgt wird. Auch die unter dem Namen Falco albidus bekannte Varietät, welche man lange für eigene Art hielt, kommt vor, doch etwas seltener. Im Museum in Zürich ist eine sehr schöne ganz brandgelbe Varietät. 2. Der rauhfüssige Bussard. Buteo lagopus B. La Buse pattue. Falco lagopus L. Wird oft mit dem vorigen verwechselt und hat die gleichen Provinzial- namen. Im Sommer kommt dieser Vogel niemals bei uns vor, da er im Norden seine Heimath hat. Allein im Winter, besonders bei vielem Schnee, kommt er nicht selten , und sitzt meist auf Zäunen oder grossen Steinen auf dem Felde ab, wo er auf Mäuse lauert, welche seine Hauptnahrung 7 oO WIRBELTHIERE ausmachen. Er ist daher ein sehr nützlicher Vogel, den man sclionen sollte. 5. Der ^^'espenbussa^d. Buteo apivorus B. La Bondree. Falco poliorhynchos Beeilst. Pernis apivorus Cuv. Moos«ei!i. Mäusegeier. L;iufrerfalke. Nicht gemein, doch allenthalben; mehr in den ebeneren Gegenden als im Hochgebirge, aber auch in grossen Bergwaldungen. Unter allen Raubvögeln unseres Landes lässt er sich am leichtesten zähmen , scheint aber auch bei weitem den andern an Intelligenz nachzustehen, daher auch nicht sehr scheu zu seyn. Es sind Beispiele bekannt, wo solche Yögel mit Steinen von Knaben verwundet wurden ; andere liessen sich sonst leicht fangen. Er ändert sehr nach Alter und Geschlecht in der Farbe. Seine Hauptnahrung scheint in der Freiheit aus Insekten zu bestehen, daneben aber frisst er, was sonst kein Raubvogel thut, Getreide und sogar mehrere Arten saftiger Früchte. Professor Schinz fand im Magen von geschossenen keimendes Getreide, und ein zahmer zog saftige Früchte, namentlich Feigen und Aprikosen, allem andern vor, ohne die Wespen zu fressen, welche an diesen Früchten waren. Er schrie unaufliörlich mit heiseren Tönen und folgte auf den Ruf seines Herrn. Er lief frei im Garten herum, und machte gar nicht Versuche wegzufliegen. Steinmül- ler fand in seinem 3Iagen Ueberreste von Käfern, Raupenbälge, Sumpf- gräser und Tannennadeln. Er soll aber auch, wie Steinmüller behauptet, den Haushühnern nachstellen , und auf den Sümpfen im Rheinthal und am Bodensee unter den Kiebitzen und Riedschnepfen grosse Niederlagen anrichten. Im Iiheinthal und Appenzellerlande brütet er in Vorhölzern auf hohen Tannen, wobei er sehr eifrig ist. Ein brütendes Weibchen liess sich, nachdem es früher den Nachstellungen entgangen, auf den gleichen Eiern mit Schlingen fangen. Man findet ihn oft noch im Novem- ber, allein dann zieht er weg, und kommt im April wieder. DER SCHWEIZ. 31 4- Genus. Weihe. Circus Bechst. Busard. 1. Die Sumpfweihe. Circus infus Briss. Le Busard harpaie. Falco ruf US \j\nn. Falco aruginosus Latli. Falco arundinaccus Jiechat. Falco Krameri Kiam. Am Bodensee Miihrenteufel. Ziemlich selten und nur im Sommer, in sumpfigen Gegenden, wo viel Rohr wächst, auf Gebüsclien und in Hecken, nicht in den Gebirgen oder in dichten Waldungen, sondern nur in den Ebenen. Am Bodensee^ im Rheinthal , um Bern längs der Aar , und in Basel und im Frickthal am Rhein u. s. \v. 2. Die Kornweihe. Circus cjaneus. Le Busard St. Martin. Falco cfaneus Mont. Falco rufus Gmel. F. pjgargus Ginel. F. monlanus Gmcl. F. bo- hemicus Gmel. F. albicans Gmel. Wie der rauhfüssige Falke ein nordischer Yogel, welcher nur im Herbst und Winter zu uns kommt und sich dann auf den Feldern umher- treibt, wo seine Hauptnahrung Mäuse ausmachen. In Wäldern findet er sich nicht, wohl aber in seiner Heimalh auf Fruchtfeldern , daher der Name Kornweihe. 5. Die Wiesenweihe. Circus cineraceus. Le Busard Montagu Temm. Falco cineraceus Mout. Falco strigiceps Nillson. Die langflügelige Weihe. Viel seltener als der vorige , mit welchem er lange verwechselt wor- den ist. Man findet ihn aber an denselben Orten, da er dieselbe Lebens- art hat. 5. Genus. Edelfalken. Falco Bechst. Faueon. I. Der isländische Falke. Falco islandicus Lalh. Le Gerfaut. Falco candicans Lath. Falco gyrfalco G\ne\. Falco j-atcr Gmel. Aeusserst selten. Er ist ein nordischer und kein Vogel unserer Alpen. Nach einer Nachricht^ welche der selige Sprüngli mittheilte. 52 WIRBELTHIERE soll ein solcher Vogel im Jahre i644 bei Murten auf dem Durchzuge ge- fangen -syorden seyn. Ebenso soll ein solcher im Forst bei Winterthur geschossen worden seyn. 2. Der Würgerfalke. Falco lanarius L. Le vrai Lanier. Dieser ungemein seltene Vogel wurde bei Fussach unweit Rheinegg geschossen, kam nachher in die Sammlung des Hrn. Major Schäffer in Bregenz, und ziert jetzt die herrliche Sammlung von Hrn. Oberst Frey in Aarau. 3. Der Wanderfalke. Falco peregrinus 'L. Le Faucon pelerin. Falco gentilis Gmel. F. abictinus Bechst. In unseren Gebirgen nicht ganz selten , auch zuweilen auf dem Zuge hin und wieder in den Ebenen. Es ist kaum eine Gegend, wo er nicht schon vorgekommen wäre. An mehrei'en Orten bemerkte man sein Nest auf Felsen. 4. Der Baumfalke. Falco subbuteo Linn. Le Hobercau. Allenthalben in der ebeneren Schweiz und in den Alpthälern, aber nirgends häufig; in Feldhölzern, in gebirgigen und ebenen Wäldern. Er zieht im Winter weg, doch bleiben in gelinden Wintern oft einzelne im Lande. Sie nähren sich mehr von Insekten als von Vögeln, stossen aber im Herbst zuweilen auch auf Finken und werden mit diesen ge- fangen. ."). Der Blaufalke. Falco caesius Meyer. L'Emerillon. Falco lilhofalco Gmel. Falco a:salon Temm. Le Rochier. Steinfalke. Zwergfalke. Ein ziemlich seltener Vogel, der aber doch hin und wieder vorkommt. Man fängt ihn zuweilen im Herbst auf dem Finkenheerd. 6. Der Thurmfalke. Falco Tinnunculus Lin. La Cresserelle. Wannenwedel. Wanner. Wannenweher. Wanneli. Wanderli. Flühwanderli. Wenderli. Schüsser. // Canibello. Cheppio. Fetliventc. Häufig auf Bergen und Vorbergen, auf hohen Felsenwäaden, in alten DER SCHWEIZ. o3 Schlössern, auf Rirchthürmen. Er durchstreicht im Herbst und Früh- jahr flache Felder und Weinberge. Im Winter streicht er weg, doch bleiben oft einzelne zurück, wenn der Winter gelind ist. Er soll junge Alpenhasen angreifen und verzehren^ die Hauptnahrung aljer besteht in Reptilien und Mäusen , und nur in der Noth scheint er sich an Vögeln zu vergreifen. 7. Der kleine Thurmfalke. Falco tinnunculoides Natt. La Cresserellette. Falco Cenchris Nauni. Falco xanlhonix Natteier. Röthelfalke. Sicilianischer Thurmfalke. So viel mit Sicherheit bekannt ist, kam dieser kleine nette Falke in der Schweiz nur ein einziges Mal vor. Dieser wurde bei Morges im Can- ton Waadt geschossen. Es ist aber wahrscheinlich, dass er besonders in der westlichen Schweiz nicht so selten ist, aber mit dem Thurmfalken verwechselt wird, dem er allerdings ähnlich sieht. 8. Der rothfüssige Falke. Falco rufipes Bechst. Le Faucon ä pieds rouges. Dieser kleine Raubvogel gehört unter die Seltenheiten , welche wahr- scheinlich bloss auf ihrem Zuge zu uns kommen. Alle Exemplare wurden, so viel bekannt, spät im Frühjahr in den letzten Tagen des April und Anfangs Mai bemerkt. Sie scheinen in Schaaren zu wandern. Wenn Meissner nicht so gewiss angäbe , er niste in der Gegend von Meiningen, so möchte man fast glauben , es sei eine Yerwechslung mit dem Thurm- falken geschehen, da das Weibchen dem Thurmfalken von weitem ähnlich sieht, so sehr auch das Männchen verschieden ist. Als ein fast nur von Insekten lebender Vogel muss er wohl mehr den westlichen und südli- chen Gegenden angehören, als den Hochgebirgen. 6. Genus. Habicht. Astur Bechst. Autour. I . Taubenhabicht. Astur palumbarius B. L'Autour. Falco palumbarius Gmel. Falco gallinarius Gmel. Taubendieb. Taubensperber. Taubenfalke. Taubengek. Hühnervogel. Hühnerweih. Hühnergeier. Sehr gemein. Ein wilder und grausamer Räuber, der Schrecken der Tauben, und der einzige Raubvogel, der in den ebeneren Gegenden wirk- o4 WlftBELTHIERE lieh unserer Oekonomie einigen Schaden thut, den aber seine Schnellig- keit, List und Gewandtheit nur selten zum Schusse oder Fang kommen liisst, wenn er auch mitten in Städten und Dörfern raubt. Man hat Bei- spiele, dass er eine Henne bis in die Rüche verfolgte und daselbst er- schlagen wurde. Auch in Taubensclxlägen wurde er oft gefangen. 2. Der Sperber. Jsiur Nisus B. L'Epervier. Falco Nisus Gmel. Stechvogel. Sperbeili. Sparviere. Sehr häufig in Feldern und Wäldern, in Dörfern und Städten. Raubt oft die vor den Fenstern hängenden Singvögel, verfolgt die Sperlinge bis in die Häuser, wohin sie aus Angst sich flüchten. Da er fast nur von kleinen Yögeln lebt, so wird er auch am häufigsten mit solchen auf dem Finkenheerd gefangen. Der gemeine Mann verwechselt diesen Yogel mit dem Rukuk, und glaubt der Rukuk werde zum Sperber oder umgekehrt. Die Aehnlichkeit der Gestalt und Farbe täuscht. So wird auch der roth- braune Rukuk mit dem Thurmfalken verwechselt , mit Avelchem er aller- dings auch Aehnlichkeit hat. III. Familie. Nächtliche Raubvögel. Strigidce. Oiseaux de proie nocturnes. Genus. Ohreule. Sirix L. Hibou. I . Die grosse Ohreule. Strix Buho lÄ\m. Le Grand-Duc. Dci Uhu. Goldcule. Schuhu. IIuu. Hu. Heuel. HuivogeL Bei Weidenberg Faulenz. In Appenzell Steineule. Im Canton Luzern Steinkauz oder Puivogel. In Bern Chuuz. In Biindten Huber. In allen Gebirgsgegenden , doch nicht eigentlich häufig. Er ist ein Standvogel , der aber in kalten Wintern auch umherstreicht und sich oft Städten und Dörfern nähert, auch oft gar nicht scheu ist. Er sieht am Tage recht gut und ist ein gewaltiger Räuber, besonders zur Brütezeit. DER SCHWEIZ. OO Man fand im Magen eines Uhu ein grosses Stück von einem Igel mit den Stacheln, Der Hauptaufenthalt ist im Mittelgebirge, doch steigt er auch hoch hinauf und kommt z. B. im Urserenthale vor. Man weiss ein Bei- spiel, dass ein Paar Ohreulen in der Gefangenschaft brütete. 2. Die mittlere Ohreule. Sirix Otus L. Le Moyen Duc. Kleiner Uhu. Horneule. Olirenhcuel. Chille. Ohicbuuz in Bern. In Waldungen, sowohl gebirgigen, als ebenen, wo sie hohle Bäume bewohnt; dass sie in Schlössern oder Kirchen wohnt, sind uns keine Beispiele bekannt. Sie ist häufig und auch im Winter anzutreffen, docli scheinen die meisten auszuwandern. Sie gehört zu den besten Mäuse- vertilgern. Nistet in hohlen Bäumen. .5. Die kurzöhrige Eule. Strix hrachyotus Lath. Le Hibou brachyotc. Strix palustris Siem. St. tripennis Sehr. Sunipfeule. Schnepfeneule. Diese Eule ist ein nordischer Vogel, welcher nicht bei uns brütet und mit den Schnepfen zieht. Man findet sie nicht in Wäldern, sondern in Sümpfen oder auch in Aeckern , wo sie sich am Tage aufhält , und vom Hühnerhunde so gestellt wird , wie eine Schnepfe , daher auch oft vom Jäger statt der Schnepfe aus Versehen geschossen wird. Sie überwintert in gelinden Wintern bei uns. 4. Die kleine Ohreule. Strix Scops L. Le Hibou scops. Ohrkäutzli. Ohrheueli. Im Wallis Jokkein. In Biindten Todlenrogel. Im Tessin Cirelia cornuta. In Mailand Schissh'6. In den ebeneren Gegenden der Schweiz sehr selten oder gar nicht;, häufiger in den unteralpinischen und mittelalpinischen Wäldern in Bünd- ten, Wallis, Tessin. Im Tessin und Italien wird sie häufig zahm gehal- ten und zum Vogelfang als Lockvogel gebraucht. Sie soll selbst in der Gefangenschaft sich fortpflanzen. In Bündten heisst dieser Vogel Todten- vogel oder vielmehr Toddenvogel, nicht weil der Aberglaube wähnt, sie 56 WIRBELTHIERE zeigen den Tod an, sondern weil ihr Geschrei Tod Tod oder Tod lautet. Sie lässt es besonders in mondhellen Nächten oder bei der Morgen- und Abenddämmerung im Frühjahr häufig hören. Am liebsten bewohnt sie Baumgärten, wo sie auch nistet. Sie sitzen am Tage in dichten Baum- zweigen und schreien oft schon vor Sonnenuntergang. Nahrung Insekten und Mäuse. Im Winter zieht sie weg. 2. Genus. Kautz. Ulula Cav. (5j/-m«m Sav.) Chouette. 1. Der gemeine Kautz. Strix ^luco h. La Chouette Hulotte. Stiix stridula Gmel. Strix macrocephala Meissner. La Hulotte. Nachtheuel. Heuel. In Glarus Wiggezer, auch Wiggler, Wiggerlein. Im Berner Oberland Hauri, Nachthuuri. Im Tessin L'Alocco. Sehr häufig in Waldungen, welche nahe an Dörfer grenzen, oder in Baumgärten in hohlen Bäumen. Im Winter besucht sie Dörfer und Städte. Ihre Hauptnahrung sind Mäuse und kleine Vögel, doch frisst sie auch Insekten und Regenwürmer. Meissner's Strix macrocephala oder grossköpfiger Kautz ist gewiss keine eigene Art. Sie lässt sich leicht zähmen und sogar zum Ein- und Ausfliegen gewöhnen, entweicht aber dann zur Begattungszeit. Da die Farben sehr abwechseln, so gab diess Anlass zu systematischen Verwirrungen. Hauptsächlich bemerken wir eine fuchsrothe und eine blasse Varietät. Sie findet sich nicht in den höheren Alpthälern. 2. Der Schneekautz. Strix nyctea L. La Chouette harfang. Das Vorkommen dieses hochnordischen, sowohl europäischen als asiatischen und amerikanischen Vogels bei uns, beruht einzig auf der Aussage Hrn. Ziegler-Steiner's in Wintei'thur , welcher behauptet, ihn auf einer Jagd auf dem Rehzerfelde angeschossen und deutlich erkannt^ aber nicht bekommen zu haben. Da er schon bis in's nachbarliche Deutsch- land streifte, so wäre sein Vorkommen bei uns gar wohl möglich; er gehörte dann zu den seltenen Fremdlingen, welche der Zufall oft weit von ihrer Heimath verschlägt. DER SCHWEIZ. 57 5. Die Schleiereule. Strix flammea\i. L'Effraie. Kircheule. Kilchüle. Kirchkäutzlein. Peileule. Goldeule. In Tessin : la Fressaia. Man findet diese schöne Eule zwar allenthalben , da sie einer von den Vögeln ist, welche am weitesten auf der Erde verbreitet sind. Aber sie ist bei uns nicht allenthalben häufig. Im Canton Zürich ist sie Professor Schinz noch nicht vorgekommen , obschon sie wahrscheinlich nicht mangelt. In Ronstanz scheint sie am häufigsten in den alten Kirchen zu seyn und dort zu nisten. Sie findet sich nie in Wäldern. Bei uns kommt sie nur mit blassgelbem Unterleib vor, in südlichen Gegenden mit rein weissem. 4. Der kleine Kautz. Strix passerina Auet. La Cheveche. Strix noctua Retz. Petite cliouette. Steinkautz. Käutzlein. La Cwella piccola. Diese kleine Eulfe soll nach Meissner bisweilen sogar in der Stadt Bern vorkommen. In der östlichen Schweiz ist sie entweder gar nicht, oder doch sehr selten , obschon sie , wie gewiss ist, in den benachbarten deut- schen Gegenden nicht selten ist. Wenn Meissner und Schinz in ihrem Verzeichniss der Schweizervögel angeben, sie sey in der Gegend von Chur und im Wallis nicht selten, so beruht dieses auf einem Irrthum, nach welchem diese Eule mit dem verwandten kleinen rauhfüssigen Rautz, oder gar mit der kleinen Ohreule verwechselt wurde. Im Tessin ist sie dagegen allerdings vorhanden. Diese Aufklärung haben wir Hrn. Conradi von Baldenstein zu verdanken. Im Tessin benutzt man sie häufiger zum Vogelfang als die kleine Ohreule. 5. Der rauhfüssige Kautz. Strix dasypus Bechst. La Chouette Tengmalm. Slrix Tengmalmi Linn. Diese kleine Eule scheint in den Berggegenden gar nicht selten und Avenigstens im Sommer die Gebirgswaldungen zu bewohnen, und sich den wahren Alpenvögeln anzureihen. Sie kommt in allen Alpengegenden der östlichen und westlichen Schweiz vor. Mehrmals erhielt sie Professor o8 WIRBELTHIERE Schinz aus Bündten. Auf dem Gotthardt nistet sie alle Jahre. Hr. Nager fand im Urserenthale ihre Eier in einem Felsenloche und zwar sieben an der Zahl. Diese Zahl ist wohl die grösste, welche ein Raubvogel legen kann. Da die Mäuse, von welchen sie sich, neben Insekten, nährt, auf den höchsten Höhen vorkommen, so findet sie immer Nahrung, Im Win- ter scheint sie in die Thäler zu gehen. Der selige Steinmüller erhielt sie aus dem Rheinthal, aus Sargans, aus den Vorbergen von Bregenz u. s. w. im Winter. Sie ist wohl häufiger als man glaubt, wird aber als Nacht- vogel wenig bemerkt, und ihr Daseyn meist durch das Geschrei kleiner Vögel verrathen. Sie ist gar nicht scheu, und lässt sich leicht zähmen. 6. Der Zwergkaulz. Strix pj-gmwa Bechst. La Chevechette. Slrix acadica Gniel. Kleiner Kautz. Das Daseyn dieser niedlichen kleinen Eule, welche übrigens sehr weit verbreitet ist, gehört für die Schweiz zu den neueren Entdeckungen. Die ersten zwei bekam Hr. D' Lüsser in Altorf aus dasiger Gegend, dann entdeckte sie Hr. Thomas Conradi von Baldenstein in Bündten. Sie ver- rieth sich durch ihr Geschrei , welches dem der kleinen Ohreule ähnelt, und Töd-tö-tö oder Töö-tö-tö-tö lautet. Man findet sie in den Alpen- wäldern, wo sie, nach Hrn. Conradi's Beobachtung, wohl auch nistet. Sie ist vielleicht weniger selten, als man glaubt, aber als nächtlicher Vogel wird sie ihrer Kleinheit wegen selten entdeckt. Ihren Aufenthalt verrathen am Tage ebenfalls die kleinen Vögel durch ihr Geschrei. Sie Ijrütet im Juni. Es sind etwa vier Exemplare von dieser Eule bis jetzt gefangen worden. DER SCHWEIZ. 59 II. ORDNUNG. Sperlingsartige Vögel. Passeres. Passereaux. I. Familie. Allesfressende Vögel. Omnivorce. Omnivores. I . Genus. Raben. Corvus L. Corbeau. 1 . Der Rabe. Corpus Corax L. Le Corbeau noir. Rabe. Rapp. Galgenvogel. In allen unseren Gebirgsgegenden gar nicht selten, meist im Mittel- gebirge, auch auf dem Jura. 2. Die Rabenkrähe. Corvus Corone L. La Corneille noire. Krähe. Schwarze Krähe. Die Rabenkrähe ist in allen unseren Thälern und Ebenen , im Sommer und Winter häufig. Einige mögen auswandern, aber die grösste Zahl bleibt und nistet in Dörfern und Städten, auf hohen Bäumen, Linden, Pappeln, Nussbäumen u. s. w. 5. Die Nebelkrähe. Corvus Cornix L. La Corneille manlellee. Graue Krähe. Nur im Winter, und meist nur in harten Wintern kommt diese Krähe zu uns, und mischt sich mit den Schaaren der Piabenkrähe. Meist ziehen sie dem Strande der Flüsse und See'n nach, wo sie Wasserinsek- ten oder kleine todte Thiere finden. 4. Die Saatkrähe. Con>us ß-ugilegus h. La Freux. Steinkrähe.- Feldkrähe. Nacktschnabel. Grindschnabel. Ebenfalls nur im Herbst und Winter, doch soll sie auf den grossen 60 WIRBELTHTERE Rornfeldern bisweilen in grossen Schaaren vorkommen. Bei Lausanne wird sie im Herbst in Garnen gefangen und gegessen . 5. Die Thurmkrähe. Corvus Monedula L. Le Choucas. Dohle. Dulle. In manchen Gegenden sehr häufig, in alten Thürmen, Schlössern oder auch in Felsen. Im Winter schwärmen sie in grosser Zahl herum. 6. Die Steinkrähe. Corvus Graculus Gmel. Le Coracias. Pj-rrhocorax Graculus Cuv. Corcus sylvaticus , Eremita et Cornubia; Gessner. Steindohle. Alpendohle. Alpenrahe. Steinsage. Corneille royale in den Ormondeigebirgen. Corneille imperiale am St. Bernhardsberg. Corracia alpina , Tessin. Dieser Vogel gehört immer unter die seltenen , da seine Heimath auf die hohen Alpen beschränkt ist j er kommt aber bei weitem nicht in allen Alpengegenden vor. Saussui'e fand ihn auf dem Col de Geantj 1763 Toisen über dem Meer, und auf dem Bon homme ^ i']55 Toisen über Meer. Sie erscheinen im October auf dem Bernhardsberge beim Kloster in grossen Schaaren. In Bündten nistet er auf einigen sehr hoch liegenden Dörfern auf Rirchthürmen. In den Gebirgen von Faucigny nisten sie an steilen Felswänden. Dieser Vogel mag zum Theil Zugvogel seyn, viele bleiben aber den ganzen Winter und ziehen mit den Schneekrähen umher. Sie nähren sich von Aas, Beeren, Insekten, lassen sich jung eingefangen gar leicht zähmen, sind aber immer unruhige und zänkische Vögel. Ihre Herren lernen sie leicht kennen , nicht bloss seine Stimme , sondern auch seine Schritte, und fliegen ihm allenthalben nachj sie nehmen mit allem verlieb, was vom Tische kommt. 7. Die Schneekriihe. Corvus Pyrrhocorax Gmel. Le Choquard. PyrrJtocorax Pyrrhocorax Cuv. Alpenkrähe. Bergdohle. Täsin. Flüetäsin. DSsi. Dähe. Chasi im Oberhasli. Hächti im Adelboden. Alpkray in Glarus. Schnee-Tase in Schwyz. Schnee- kray und Bergdule in Appenzell. Bernen in Biindten. Pefor, bei BcUinzona , Alpnach , Choca? in Wallis. Nicster im Entlibuch. La Tsuvat , Tchuat im Canton Frclburg. In allen Gegenden der hohen Alpen sehr gemein, schaarenweis, ge- DER SCHWEIZ. 61 seilig, doch immer zankend, immer schreiend, unruhig, scheu. Im Win- ter in den Alpenthälern umherziehend und sich von Beeren und Aas nährend. Nisten in den höchsten und unzugänglichsten Felsenwänden. Im Sommer sind Insekten und Kirschen ihre Hauptnahrung. 8. Die Elster. Corms Pica L. La Pie. Angerst. Aegersten. Agernist. Atzel. Agasse, Waadt. La Fondeigeat, Freiburg. Berta, Tessin. Pica melanoleuca Wagler. Ueberall in der ganzen ebenen Schweiz in Städten und Dörfern ge- mein. In grossen Waldungen und auf den Alpen^ist sie nicht. 9. Der Eichelheher. Corvus glandarius L. Le Geai. Heher. Hetzler. Herrenvogel. Gäkser. Jäck. Gagia, Tessin. Ebenfalls sehr häufig in allen ebenen Theilen der Schweiz, im Som- mer und Winter. 2. Genus. Nussknacker. Nucifraga Briss. Casse-noix. I. Der gefleckte Nussknacker. Nucifraga cnryocatactes Briss. Le Casse-noix. Tannenbeher. Birkheher. Nussbeher. Le Casse alogne , Freiburg. In Buchen- und Eichenwäldern der alpinischen Gegenden gemein, im Herbst kommt er tiefer herab. Die Nahrung besteht aus Eicheln, Haselnüssen, Buchnüssen, welche er zum Theil ganz verschluckt. 5. Genus. Backe. Coracias L. Bollier. I . Die Blauracke. Corracias garrula L. Le Kollier. Mandelkräbe. Birkbeher. Blauheher. Allenthalben sehr selten und nur auf dem Durchzuge im Herbst und Frühling. Meistens sind es nur junge Yögel, welche bei uns vorkom- men. Den 21 . Juni i836 erhielt Professor Schinz ein altes schönes Männ- chen vom Wallensee her. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass ein- zelne Paare bei uns nisten. (iO WIRBELTHIERE 4. Genus. Pirol. Oriolus Temm. Loriot. 1. Der europäische Pirol. Oriolus Galbida h. Le Loriot. Goldamsel. Golddrossel. Buloii. Galpe, Tessin. Dieser Yogel ist ziemlich häufig, Avenn auch schon nicht gemein zu nennen. Er findet sich fast in allen Laubhölzern, welche Wasser in der Nähe haben. Da er spät ankommt, wenn die Jagd schon geschlossen ist, und im Herbst sehr früh wegzieht, kennen ihn viele Jäger nicht. 11. Familie. Insektenfressende Yögel. Insectimrm. Insectivores. (Eigentliche Singvögel. Oscines. Chantenrs.) 1. Gruppe. Drosseln. Turdoides. Melles. I . Genus. Würger. Lantus L. Pie-grieche. 1 . Der graue Würger. Lantus Excubitor L. La Pie-grieche grise. Dornägeist. Grosse Dornägerst. Neuntiider. Haagagerst. Secerlo im Tessin. In den ebeneren Gegenden ziemlich gemein, doch eigentlich nicht häufig. Er bleibt den ganzen Winter bei uns. Er ist auch auf dem Gott- hardt vorgekommen. 2. Der schwarzstirnige Würger. Lantus minor L. La Pie-grieche a poitrine rose. keine Provinzialnanien. • Sehr selten und unbekannt; ein einziges Mahl erhielt Professor Schinz im September einen solchen Vogel aus der Gegend von Zürich lebend. Allein alle Jahre werden welche auf dem Golthardt beim Durchzuge ge- fangen. In Walclmer's Ornithologie des Bodenseebeckens heisst es, er komme am obern und untern Bodensee nicht selten vor. DER SCHWEIZ. 65 5. Der rothUopfige Würger. Lanius rufus Briss. La Pie-grieche rousse. Hin und wieder in einzelnen Jahren ziemlich häufig in steinigten oder mit Dorngebüsch bewachsenen Gegenden. In andern Jahren selten. 4. Der rothrückige Würger. Lanius Collurio Briss. La Pie-grieche Ecorcheur. Lanius spinitorquus. Kleiner Neuntöder. Kleine Dornägerst. Haagspatz. Haagägerst. Ueberall gemein in Dornhecken, an Wegen oder in kleinen Ge- büschen und Gehölzen. 2. Genus. Drossel, Turdus L. Merle. 1, Die Misteldrossel. Turdus t^iscicorus L. La Draine. Mistler, Schnarre, Ziemer. Fiscado im Tessin. Diese Drossel ist in Wäldern nicht selten und bleibt, wenigstens zum Theil, im Winter bei uns. Selten hält man sie, ihres Gesanges wegen, lebend. 2. Die Wachholderdrossel. Turdus pilaris L. La Litorne. Crametsvogel. Habvogel (so heissen auch alle Crametsvögelarten). In Zürich : Reckholder- vogel. In der Waadt: Lepied noir. Im Spätherbst und Winter. In gelinden Wintern ziehen sie den gan- zen Winter herum, in harten gehen wohl viele südlicher, allein man fängt doch viele gerade bei der grössten Kälte. Sie halten sich meist in starken Schaaren. Im Anfang Aprils verschwinden sie wieder und ziehen alle nach Norden zum Brüten. Zwar soll, nach Hartmann's Verzeich- niss der Vögel des Cantons Säntis, zuweilen ein Paar in den Appen- zellergebirgen brüten. Unmöglich ist es nicht, aber nirgends konnte man darüber Bestätigung erhalten. 5. Die Singdrossel, Turdus musicus L. La Grive. Trostel. Singdrostel. Tröstler. Weissdröstler. Ein Zugvogel, der im Anfang Aprils bei uns ankommt, durch seinen herrlichen Gesang unsere Wälder belebt und als Stubenvogel sehr beliebt ist. Im Herbst wandert er weg. " 64 WIRBELTHIERE 4. Die Rothdrossel. Turdus iliacus L. Le Mauvis. Weindrossel. Rothdrossel. Rebvogel. Winzer. Güger. InderWaadt: La Vendangette. Im Herbst häufig auf dem Zuge , verweilt bei uns bis nach dem Ein- sammeln der Trauben; man findet sie dann am häufigsten in Wäldern, welche an die Weinberge stossen. Im April oder Ende März ziehen sie wieder nach Norden. 5. Die Schwarzdrossel. Turdus Merula L. Le Merle noir. Amsel. In allen Laubwaldungen häufig und allgemein als schöner Sänger be- liebt und bekannt. Die Weibchen wandern im Herbst meist alle weg, die 3Iännchen schwärmen im Winter herum, und kommen bei hartem Frost wohl in die Gärten, selbst der Städte, um Beeren zu suchen; be- sonders gehen sie dem Feuerbusch f Mespüus pjraca?ithaj, den man seiner schönen Beeren wegen, die er im Winter behält, zieht, gerne nach und fressen diese Beeren. 6. Die Ringdrossel. Turdus torquatus L. Le Merle ä plastron. Ringamsel. Schildamsel. Bergamsel. Häufig in den alpinischen Gebüschen bis zum Aufhören des Holz- wuchses hinauf, nistet nicht selten auf der Rrummholztanne , Piniis niughus. Im Herbst zieht sie weg; in den ebeneren Gegenden werden während dem Zuge nur selten einige gefangen, in den höheren Gegen- den mehr. 7. Die Felsenamsel. Turdus saxatilis Lath. Le Merle de röche. Steinrotheli. Hin und wieder in felsigen Gegenden, z. B. in Bündten, bei Biel, Aigle , Aubonne , am Saleve bei Genf, im Wallis und Tessin , auch im Neuenburgischen, doch immer nur einzelne Paare. Sie brütet sogar im ürserenthale an der sogenannten Bethwand. Sie scheint in der gegen Süden hin doch häufiger, wie in Tessin und weiter nach Italien. DER SCHWEIZ. 65 Die Blauamsel. Turdus cyanus Gmel. Le Merle bleu. ßlaudiossel. Einsame Drossel. Passere solitario. Dieser schöne Vogel ist in der deutschen Schweiz nie beobachtet worden, dagegen beobachtete ihn Hr. Necker am Saleve, wo er brütet. Nicht selten ist er bei Lugano, Bellinzona, Locarno. Es ist möglich, ja wahrscheinlich, dass auch Turdus Naumanni und selbst Turdus atrogularis bei uns vorkommen, aber bis jetzt hat man sie noch nicht entdeckt; man sollte deswegen die auf den Markt kommenden gefangenen Drosseln jedesmal näher besichtigen. 3. Genus. Viclvogel. Pastor Temm. (Acridotheres.) Martin. I. Die Rosenamsel. Pastor roseus'Ye.vcmx. Le Martin roselin. Rosendrossel. Merle couleur de rose. Pätre roselin. Sehr selten, doch vielleicht häufiger als man glaubt. Hin und wieder kam sie zu verschiedenen Zeiten vor. Im Jahre 1774 wurde ein Paar am Thunersee geschossen. Im Juni 18 10 erhielt das Berner Museum ein Männchen aus dem Simmenthai. In demselben Jahre Professor Schinz ein Männchen vom Hall wy 1er see. 1817 wurde im Mai ein Weibchen bei Winterlhur geschossen mit einem völlig reifen Ei im Leibe, das hätte also dort gebrütet; 18 14 sah Meissner selbst zwei dieser Vögel in der Enge bei Bern. Im Juni i833 wurde ein Männchen bei Seedorf im Gant. Uri von D' Lüsser lebend gefangen. 4- Genus. Slaar. Sturnus L. Etourneau. I . Der gemeine Staar. Sturnus vulgaris L. L'Etourneaw. Staar. Stirren. Rinderstaar. Allenthalben häufig, zieht sehr spät erst im November weg, und kommt mit Ende Februars schon Avieder. Im Canton St. Gallen und Appenzell lässt man sie an den Häusern nisten, indem man eine Art von irdenem Krug an die Häuser hängt, in Avelchem die Staare ihr Nest machen, oder man macht OelFnungen in die hölzernen Häuser, zu wel- 9 66 AVIRBELTHIERE chen man von aussen und innen gelangen kann 5 hier nisten die Staare und man sieht vom Zimmer aus nach der Brut und nimmt die Jungen der ersten Brut weg, wenn sie bald flick sind, um sie zu essen; die zweite Brut lässt man dann ungestört. Das thut man an solchen Orten , wo keine Bäume mehr wachsen, denn wo hohle Bäume sind, ziehen die Staare diese vor. 5. Genus. Seidenschwanz. Bombycilla Temm. Jaseur. I. Röthlichgrauer Seidenschwanz. Bombycilla garrula Temxn. Grand Jaseur. jimpelis garrulus Linn. Bombj'ciphora garrula. Böhmer. Bühnili. Sterbevogel. Todten- vogel. Pestilenzvogel. Le Jaseur. Weder alle Jahre , noch alle sieben Jahre , sondern zu ganz unbe- stimmten Jahren kommt der Seidenschwanz zu uns, und die Chroniken erwähnen ihrer oft als Vorboten grosser Unglücksfälle. Beispiele davon führen wir an: Im Jahre 1570 kamen viele fremde Vögel, darauf erfolgte grosse Kälte, Hungersnoth und eine gefährliche Rebellion im Luzerneri- schen. Man hat sie auch vor dem Concilio zu Constanz, dessgleichen vor dem Waldmann' sehen Auflauf. Ebenso im Jahre i5ig, darauf er- folgte ein Sterben vmd eine Theuerung; im Jahre 1628, darauf erfolgten schädliche Wassergüsse, zornige Strahlwetter, ein flammender Komet, Untergang von Plurs, böhmische Verfolgungen, bündtnerische Unruhen und der dreissigjährige Krieg. In späteren Zeiten findet man ihre Er- scheinung angezeigt in den Jahren 1779, 1784, 1787. Im Dezember 1806, bei sehr gelindem Winter, fanden sie sich in der ganzen ebenen Schweiz bis Genf in ungeheurer Menge^ und seit dieser Zeit melireremal, aber niemals mehr so häufig. Sie haben aber in unseren Zeiten das Ver- mögen der Prophezeihung verloren , sonst müssten sie 1797, 181 2 und i83o erschienen seyn. 6. Genus. Schmätzer. Cinclus Bechst. Cincle. I . Der Wasserschmätzer. Cinclus aquaticus Bechst. Le Cincle Plongeur. Wasseiamsel. Wasseiliühnli. Wasserstaar. Merle d'eau. Allenthalben an laufenden Wässern, an Flüssen, Mühlbächen und DER SCHWEIZ. 67 hellen Waldbächen bis hoch hinauf auf die Alpen, vorzüglich an Wasser- strudeln, Wasserfällen, Mühlenwehren 5 singt mitten im Winter in der strengsten Kälte und taucht in die ärgsten Strudel unter. Immer aber sieht man nur ein Paar in einem Revier. 7. Genus. Fliegenfänger. Muscicapa L. Gobe-mouche. 1. Der gefleckte Fliegenfänger. Muscicapa grisolaLin . Gobe-mouche gris. Fliegensilinapper. Müchenschapper. Fliegenvogel. Gar nicht selten in den meisten ebenen Gegenden der Schweiz, in der Nähe der Häuser, in den Gärten der Städte und Dörfer, kommt erst im Anfang des Mai an und brütet im Juni an den Spalieren der Obstbäume. Ist äusserst zutraulich und ein dummer Vogel, der keinen Gesang von sich gibt. 2. Der schwarzrückige Fliegenfänger. Muscicapa atricapilla Jacq. Le gobe-mouche ordinaire. Gemeiner Fliegenfänger. Im Sommer in Gärten, Baumgärten und Wäldei'n. Auch er kommt spät an und geht früh weg. 5. Der Halsband-Fliegenfänger. Muscicapa collaris Bechst. Le gobe-mouche ä coUier. Sie wird nur auf dem Durchzuge bemerkt, mag aber wohl hie und da bleiben. 4. Der schwarzgraue Fliegenfänger. Muscicapa muscipeta Bechst. Le gobe-mouche Bec-figue. Molacilla ßcedula Gme\. Le Bec-figue, Brisson. Es ist noch nicht ausgemacht, ob dieser Vogel vom Schwarzrückigen verschieden sei. Er kommt häufiger vor als jener. 5. Der kleine Fliegenfänger. Muscicapa parva Bechst. Le gobe-mouche rougeätre. Dieser seltene Vogel ist bis dahin einzig im Canton Genf auf dem 68 WIRBELTHIERE Durchzuge gefangen worden. Er scheint überhaupt sehr selten zu seyn, nicht bloss in der Schweiz, sondern in ganz Europa. 8. Genus. Bachstelze. Molacilla Lath. Bergeronette. 1 . Die weisse Bachstelze. Motacilla alba L. La Bergeronette grise. Wasserstelze. Weisse Wasserstelze. Bachstelze. Le brinscuat, Cant. Freiburg. La Lavtn- diere, Cant. Waadt. Ire macova, Tessin. Den ganzen Sommer durch sehr häufig auf Aeckern und an den Ufern der Flüsse, sie wandert im Herbst, aber immer bleiben einige zurück,, welche man an den Ufern der Flüsse, Seen und offenen Quellen antrifft. Die schwarzrückige Bachstelze, Motacilla lugubris Pall.^ ist noch nicht angetroffen worden, dagegen ganz weisse Yarietälen. 2. Die graue Bachstelze. Motacilla boarula Gmel. La Bergeronette jaune. Motacilla sulphurea. Sie lebt im Sommer mehr in gebirgigten Gegenden an Bächen und kleinen Seen bis hoch in die Alpen hinauf. Im Winter findet man sie nicht selten an den Ufern der Flüsse und Seen der ebeneren Schweiz. 5. Die gelbe Bachstelze. Motacilla ßava L. La Bergeronette printaniere. Motacilla chrysogaslra. Le brinscuat, Freiburg. Häufig im Sommer, besonders auch auf Viehweiden und am Wasser, selten im Winter j die meisten wandern aus. 4. Die schwarzköpfige Bachstelze. Molacilla melanocephala Lichtst. Motacilla Feldcggii Miclialielles. Ohne hier darüber einzutreten, ob diese in Dalmatien und den südli- chen Gegenden häufig vorkommende Bachstelze eine eigene Art oder nur eine klimatische Varietät sei, wie etwa der italienische und spanische Sperling, ist zu bemerken, dass diese Bachstelze auch im Canton Neuen- burg vorkommt und wenigstens ein Mal dort geschossen worden ist. DER SCHWEIZ. , 69 g. Genus. Sanger. Sylvia Lath. Bec-fin. 1. Sippschaft. Grasmücken. Currucce. Sylvains. 1. Die Nachtigall. Sylvia Lusciinal^aih.. Le Rossignol. An manchen Orten , welche sich nach ihren Verhältnissen zu ihrem Aufenthalt eignen sollten, gar nicht; so fehlt der Gegend von Zürich und fast dem ganzen Canton, obschon wasserreich, die Nachtigall ganz, häufig dagegen ist sie in der Gegend von Roblenz, bei Windiscli und dort herum, im Wallis in der Gegend von Sitten, in Bündten in der Gegend um Mi- lans, Zizers, Mayenfeld u. s, w. Sie wird zu häufig weggefangen. 2. Der Sprosser. Sjdvia Philomela Bechst. Le Bec-fin Philomele. Le grand Rossignol. Viel seltener und mehr in den wärmeren Gegenden, im Wallis, Tes- sin und Waadt. 3. Der Schwarzkopf. Sylvia atricapilla Lath. Le Bec-fin ä tele noire. Schwarzblättchen. Schwarzkopf. Mönch. Fauvelle « tele noire. Le moinnerat, Freibuig. Capo nero in Bündten. In jungen Hainen, Gebüschen und an Bächen gemein; er erscheint gewöhnlich in der ersten Hälfte des Aprils und verlässt uns mit Ende Septembers. Ein beliebter Stubenvogel. 4. Der Gartensänger. Sylvia hortensis Bechst. Le Bec-fin Fauvette. Grosser Dornweih. Grosser Haagspatz. La Fauvetle grise. Sardina, Tessin. An denselben Orten , wo der Schwarzkopf, nicht selten , kommt zu gleicher Zeit an, und verlässt uns zu derselben Zeit. 5. Der Meistersänger. Sylvia orphea Temm. Le Bec-fin Orphee. Dieser Sänger soll alljährlich in der Gegend von Genf brüten, und auf dem Zuge nicht selten seyn. In den übrigen Theilen der Schweiz 70 WIRBELTHIEBE wurde er bis anhin nicht bemerkt. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass er da sey, weil er jährlich auf dem Zuge auf dem Gotthardt gefangen wird. 6. Der fahle Sänger. Sylvia cinerea Lath. Le Bec-fin grisette. Grasmücke. Haagschlüpfeili. Häufig den Sommer durch in Hecken und Gebüschen, auch in engli- schen Gartenanlagen. 7. Der geschwätzige Sänger. Sylvia curruca Balh. ■ Le Bec-fin babillard. WüUerchen. Haagschlupfer. Haagspatz. Fauvelle babillarde. Eben so häufig in Hecken und Gärten , kommt mit dem vorigen an , und reiset Anfangs October weg. 2. Sippschaft. Rohrvögel. Arundinacece. Riverains. 8. Der Heuschreckensänger. Sylvia locustella Lalh. Le Bec-fin locustelle. In sumpfigen Gegenden im Anfang des Mai nicht selten; er lässt dann seinen Heuschreckengesang hören, läuft sehr geschwind durch die Sumpf- Fräser und Seggenarten, setzt sich zuweilen auf niedriges Gesträuch aber nicht auf Bäume. Erscheint nicht bei uns zu brüten, da man ihn nur etwa i4 Tage hört. g. Der Binsensänger. Sylvia salicaria Bechst. Le Bec-fin aquatique. An den Seen und schilfreichen Sümpfen im April und Mai. Ob er auch bei uns brütet ist ungewiss. 10. Der Schilfsänger. Sylvia phragmitis Sechst. Le Bec-fin phragmite. An denselben Orten und zu denselben Jahrszeiten wie jener, ist aber auch wenig bekannt und beachtet, da er kaum bei uns nistet und nur durchzuziehen scheint. Ohne Zweifel sind diese Yögelchen in den Sümpfen an der Rhone nicht selten und brüten wohl dort, allein noch ist kein DER SCHWEIZ. 71 sicherer Beobachter daselbst, und jene Sümpfe sind auch schwer zugäng- lich. Sehr wahrscheinlich müsste auch der Seggensänger, Sylvia cariceti Nauni. , bei uns zu finden seyn. 11. Der Rohrsänger. Sylvia arundinacea ha\h. Le Bec-fin des roseaux. Rohrspatz. Sehr häufig den ganzen Sommer durch in allen mit Schilf bewachse- nen Gräben, Teichen, an See'n und Flüssen, wo nur dichtes Rohr- gebüsche ist; den ganzen Tag hörbar aber nicht sichtbar. Er kommt spät im April an. 12. Der Sumpfsäuger. Sylvia palustris Meyer. Le Bec-fin des marais. Bis anhin ist dieser herrliche Sänger nur am Vierwaldstädter-See, bei Brunnen und Flüelen bemerkt worden, wahrscheinlich findet er sich auch noch anderswo. Man findet ihn in Menge in den Hanfgarten zwischen Brunnen und Schwyz , wo er sich im Hanf verbirgt , wie der Rohrsänger im Schilf. Allein sehr häufig setzt er sich oben auf eine Hanf- staude, auch wohl auf eine Aehre oder Bohnenstange und singt sein fröh- liches , herrliches Lied , welches sehr abwechselnd und ganz verschieden von dem eintönigen, langweiligen Gezwitscher des Rofirsängers ist, dem er im Aeussern sehr ähnlich sieht. 1 5. Der Drosselsänger. Sylvia iurdoides Meyer. Le Bec-fin Rousserolle. Turdas arundinaceus. Rohrdrossel. Grosser Rohrspatz. La Rousserolle. Merle de roseaux. Am Bodensee, im untern Rheinthal, an der Thur; häufig an den italienischen Seen, besonders bei Megadino und Locamo. Im Herbst erhielt ihn Prof. Schinz einmal lebend , und ein Paar Hess sich ganz nahe bei der Stadt in einem Sumpf einige Tage lang hören. In der deutschen Schweiz aber scheint sie immer selten zu seyn. Im October i836 wurde ein Sänger dieser Art beim Dorfe Andermatt in Ursern gefangen. 72 WIRBELTHIERE 3. Sippschaft. Wurmfresser, yermivorce. Vermivores. 14. Der rothbrüstige Sänger. Sylvia Rubeculu'LdA\i. Le Rouge-gorge. Rothbrüstli. Waldrötheli. Rothkehlchen. Allenthalben in der ebeneren Schweiz , kommt schon früh im April oder Ende März an , und ist ein liebes zutrauliches Vögelchen und ange- nehmer Sänger. i5. Das Blaukehlchen . Sjlvia cyanecula Meyer. La Gorge-bleue. ßlaubrüstli. Nachtigallenkönig. Syh'ia suecica Latli. Sylt/ia IVolfii Brehm. Wir halten noch immer das schwedische und das Wölfische Blau- kehlchen für eine Art. Beide kommen bei uns vor. 16. Der schwarzbauchige Sänger. Sylvia Tithys Scop. Le Bec-fin Rouge-quene. Hausrothschwänzchen. Hausrötheli. Rothhäuseli. Le Cuatrazon. Allenthalben gemein in Städten, Dörfern, alten Schlössern, Stadt- mauern, Felsen, tief im Thal und auf hohen Bergen in der Heimath des Flüevogels und des Schneefinken. Er erscheint mit Ende März oder Anfang Aprils, und verlässt uns im October. 17. Der schwarzkehlige Sänger. Sylvia phoenicurus Laih. Le Bec-fin des Murailles. Gartenrothschwänzli. Hausrötheli. Baumrütheli. Rothhäuseli. Wo der vorige, steigt eben so hoch auf die Alpen. Meissner sah ihn am obern Aargletscher. 4. Sippschaft. Laubvögcl. Muscifora-. Muscivores. 18. Der gelbbauchige Sänger. Sylvia hippolais Lath. Le Bec-fin ä poitrine jaune. Haagspatz. Bastardnachtigall. In den dicksten Gebüschen, ziemlich häufig. Nur durch seinen an- lialtendeuj lieblichen und mannigfaltigen Gesang verräth er sich, sonst DER SCHWEIZ. 73 würde sein Daseyii niemand bemerken; man kann ihn halbe Stnnden lang hören ohne ihn entdecken zu können. Herr v. Baldenstein führt noch einen Vogel an, der diesem sehr ähn- lich ist, den er S. hippolais italica nennt, er ist etwas kleiner als der gelbbauchige, hat aber einen dunkleren Oberleib, etwas gelberen Unter- leib und gelbe Füsse; bis jetzt ist die^e Art, wenn es eine ist, noch nicht in der Schweiz entdeckt worden. 19. Der grüne Sänger. Sylvia sihilatrix Bechst. Le Bec-fin siffleur. Weidenzeisig. Laubvögeli. Er kommt im April an und verlässt uns im October , und hält sich in Feldhölzern und jungen Schlägen auf. 20. Der Weidenlaubsa'uger. Sylvia Trochilus Lath. Le Bec-fin Pouillot. Weidenzeisig. In Weidengebüschen an den Ufern der Bäche und Flüsse, geht nicht hoch auf die Berge , kommt schon im April an und zieht schon im August wieder. 21. Der Waldlaubsänger. Sylvia riifa ha\h. Le Bec-fin veloce. ^j/fia nemorojß Baldenstein. Tilltälple in Bündten. Fetli-vetto, italienisch. Der kleinste unserer bekannten Laubsänger. Er ist allenthalben ge- mein , und unterscheidet sich leicht durch seinen Ruf: Zipp-Zapp , oder : Till-Teil. Er brütet wohl bei uns, soll dagegen in Ober-Italien nicht brüten. Er kommt schon im März bei uns an. 22. Der weissbauchige Laubsä'nger. Sylvia NaitereriTemm . Le Bec-fin Natterer. Sylna albicans Baldenstein? Es ist wohl kaum einem Zweifel unterworfen, dass der weissbauchige Laubsänger, Sylvia albicans, des Hrn. Conradi nichts anderes als dieser Vogel sey. Dass er auch in der deutschen Schweiz angetroffen wird, ist gewiss. Professor Schinz erhielt ihn aus der Gegend von Zürich. Sein 74 WIKBELTHIERE Gesang besteht nur in einem kurzen trrren, der Lockton ist Tuit oder Tüüd. Er kommt erst gegen den Mai an und ist in Bündten nicht selte- ner als die übrigen Laubsänger. Auch bei Genf kommt er vor. 25. Der Buschlaubsänger. Sylvia sylvestris Meissner. Le Bec-fin sylvestre. Diese neue Art, wenn sie eine solche ist, haben wir der Entdeckung des sei. Meissner zu A^erdanken (siehe Annalen der allgemeinen schwei- zerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften, Bern, 1824, S. 16G). Er bewohnt niedrige Gebüsche in Wäldern, wo er immer beweglich und lebhaft aus - und einschlüpft. Nur im späten Herbst, kurz vor dem Wegziehen, zeigt er sich in den Wiesen. Der Schnabel ist schwach, an, der Basis niedergedrückt, ohne eingebogene Ränder. Oberschnabel etwas länger als der untere, an der herabgezoge- nen Spitze schwach gekerbt. Beide Kiefer braun, an den Rändern etwas heller, mit scliAvarzen Wimpern. Nasenlöcher länglich schmal, Füsse braun, Nägel dunkelbraun. Farbe obenher dunkelgrünlich-grau. Von den Nasenlöchern zieht sich ein schmaler, undeutlicher, gelbweisslicher Streif über das Auge, der sich nach hinten gegen den Nacken verliert, ein matter, schwarzgrauer aber durch das Auge; Schläfen olivenbraun, Kehle weiss, Brust graulich weiss, gelb gemischt; Bauch und Steiss blassgelblich überlaufen, Flügel am Gelenk gelb, ungefleckt. Die zweite und dritte Schwungfeder sind die längsten und gleich lang. Schwanz- federn grau, an der äussern Fahne grün gesäumt. 10. Genus. Goldhähnchen. Regulus Cuv. Roitelet. 1. Das gelbköpfige Goldhähnchen. Regulus crococephalus Brehm. Le Roilelet ordinaire. GoldhSmmerli. Goldliiihnli. Häufig in Tannenwäldern , im Sommer und Winter. 2. Das feuerkö|)flge Goldhähnchen. Regulus ignicapillus Brehm. Le Roitelet triple bandeau. Wo das vorige, doch etwas seltener. Es ist diess eine der wahren DER SCHWEIZ. 7S Entdeckungen Brelim's, imd fast unbegreiflich, dass diese Art den Ornithologen so lange unbekannt l>lieb. II. Genus. Zaunkönig. Troplocljtes Cuv.. Troplodyle. I, Der europäische Zaunkönig. Troplodytes europmus Cuv. Lc Tro|iloclyle orciinaire, Zaunschlüpferli. Haagsclilüpfeili. Kingli. Le Rilalel , le rouze iorse-rnuze l/nisson , Canion Fieiburg und Waadt. Sommer und Winter im Lande , im Sommer in Wäldern , im Winter in Zäunen, Gärten der Dörfer und Städte, wo es alle Winkel durch- kriecht, um Fliegen zu suchen, und in der grössten Kälte seinen lauten, lieblichen Gesang hören lässt. Nur der Zaunkönig und der Wasserschmä- tzer singen um diese Zeit. 12. Genus. Steinschmätzer. Saxicola Bechst. Traquet. 1. Der weisschAvänzige Steinschmätzer. Saxicola Oenanthe Bechst. Le Traquet Moteux. Weissschwanz. Im Simmenthai : Bergnachtigall , grosser Steinschmätzer. Le Cul-blanc. Ein Zugvogel, der im April ankommt, dann eine Zeit lang auf Aeckern umherläuft, endlich in die mittleren Berggegenden zieht, wo er vorzüglich auf Torfboden sich aufhält 5 im October sieht man ihn wieder auf den Ebenen , dann zieht er weg. 2. Der braunkehlige Steinschmätzer. Saxicola Rubetra Bechst. Lc Traquet Tarier. Braimkehkhen. Krautvügeli. Steinfletsch. Aufwiesen der Yoralpen sehr häufig, eben so in den Ebenen auf etwas sumpfigen Wiesen , wo er sich auf Doldenpflanzen und Saudisteln setzt; auch setzt er sich zuweilen auf die Spitze der Bäume und fliegt nach Insekten. Er nistet zweimal, und kommt im April bei uns an. 5. Der schwarzkehlige Steinschmätzer. Saxicola mbicola Bechst. Le Traquet Patre. Seltener als der vorige, wird aber doch hie und da in steinigen Gegenden , doch auf den Alpen nur im Durchzug angetroffen. Er kommt zugleich mit ihm an und zieht ebenso weg. 7G WIRBELTHIERE 111. Familie. Körnerfressende Vögel. Granit'orce. Granivores. 1. Gruppe. Meisenartige. Paridcc. Mesanges. I. Genus. Äleise. Parus. Mesangc. 1 . Die Kohlmeise. Par-us major L. La Mesange Charbonniere. Spicgelmeise. Spiegeli. Parascimla, Tessin. Allenthalben in Hölzern und Obstgärten gemein und jedem Knaben bekannt. 2. Die Tannenmeise. Parus ater L. La pelite Charbonniere. Waldmeise. Kleine Kohlmeise. Häufig in Tannenwäldern der Ebenen und Berggegenden , bis hoch hinauf. 3. Die Blaumeise. Parus coeruleus L. La Mesange bleue. Blaueli. Mesange bleue. MoningheUa, Tessin. So häufig beinahe wie die Kohlmeise, in Gehölzen und Baumgärten, in den Städten nur im Spätherbst. 4- Die Lasuimeise. Parus cyarms Fall. La Mesange aiuree. Bis jetzt hat niemand diese Meise, welclie auch im südlichen Deutsch- land kaum vorkommt, unter die Vögel der Schweiz gezählt. Hr. Schind- ler in MoUis, ein tüchtiger Ornithologe, behauptet aber, diese Meise ganz bestimmt einmal in seiner Jugend unter Blaumeisen gesehen zu haben, von welchen sie sich durch Farbe und Stimme auszeichnete. 5. Die Suniplmeise. Parus palustris Linn. La Nonnette cendree. KoLlnieise. Külhcli. Käteli. KöUeili. Nonnenmeise. Mesange de marais. Häufig in sumpfigen Gegenden, in Weidengebüschen und Zäunen, im Herbst und Winter in Hanfgärtcn und Obstgärten. DER SCHWEIZ. Der treffliche Beobachter, Hr. Thomas Conrad! von Baldenstein be- schreibt im zweiten Band der neuen Alpina eine Meise, von welcher er glaubt, sie sei von der Sumpfmeise verschieden. Er nennt sie Panis cinereus montanus. Sie ist etwas grösser, dicker, hat einen grösseren Kopf, längere Flügel, Schwanz und Schnabel, und sieht aschgrauer aus. Der Schwanz ist tief schwarz^ die Füsse bleigraublau. Die Federchen über dem Schnabel braun, Stirne, Ober- und Hinterkopf , Nacken und Kehle schwarz, weiter hinab als an der gemeinen Sumpfmeise, und am Vorderhalse lassen die Federchen ihre schwarze Farbe unter den zer- faserten weissen Spitzen durchblicken. Die Backen reiner weiss, und diese Farbe ausgedehnter, Brust und Unterleib weiss, etwas schmutzige zu beiden Seiten gelbbraun, und diese Federn besonders lang. Oberleib aschgrau, in's grünliche spielend, imter der Backe etwas gelblich, die Steissfedern sehr weich und heller als am Rücken. Schwanz und Flügel- federn eisengrau, ntit braunschwarzen Schäften , die der ersten Ordnung feiner, die der zweiten breiter, aschgrau, in's Grüne schillernd, ver- brämt. Aufenthalt häufig in den Gebirgswaldungen Graubündtens, auch in den höchsten, bis an die oberste Grenze der Hölzer; hier an lichten Stellen, am Saum der Wälder, welche Alpen und Bergwiesen begrenzen. Sie verlassen diese Gegenden nur bei grosser Kälte und hohem Schnee , und streichen anderswo, nicht in den Bündtnerthälern umher, nisten später, nähern sich nie den Wohnungen der Menschen tuid singen ganz anders als die Nonnenmeise. Dieses alles scheint in der That Hrn. Con- rad! zu berechtigen, eine eigene Art aus ihr zu machen. 6. Die Haubenmeise. Pariis cristalus L. La Mesange huppee. Schopfineise. Haubenmeise. Huppimeise. Tschuppimeise. Huppi. Häufig in Tannenwäldern, oft in Gesellschaft der Tannenmeise und des Goldhähnchens. 7. Die Schwanzmeise. Fants caudatus L. La Mesange ä longue queue. Pfannenstiel. Häufig in Laub- und Nadelhölzern; im Herbst und Winter ziehen JQ WlUBELTHIERE Gesellschaften von 20 bis 3o Stück von einem Gehölze oder von einem Baumgarteu zum andern , "kommen in Städte und Dörfer, in eiliger Hast die Bäume durchsuchend und dann schnell weiter ziehend. 8. Die Bartmeise. Parus liarmicus L. La Mesange moustaclie. Diese bei uns sehr seltene Meise kommt zuweilen in kleinen Gesell- schaften im Spätherbst und hält sich im Rohr auf. Alan fand sie am Bodensee , am Zürichersee , am Neuenburgersee, aber zu sehr ungewissen und entfernten Perioden. 2. Gruppe. Lerchenartige. Alaudida. Alouettes. 2. Genus. Flühvogel. Accentor Bechst. Accenteur. 1 . Der Alpenflühvogel. Accentor alpinus Bechst. L' Accenteur des Alpes. Fluhlerche, Blumtridli (Oberland). Blütlig, Gadenvogel (Gla«us). Bergtrostler (Wesen). Flühspalz (Luzern). Beigspatz (Appenzell). Blümtvogel (Ablenschen). Blumthürlig, Bluratuteli, ßlümlidiiteli (Sieggrisw.). L'Ortolan (Aigle). Le Pegot. Ueberall auf den höheren Alpen , über der Region des Holzwuchses , zwischen Steinblöcken und auf denselben. Im Herbst und Winter auf den Vorbergen und in den Alpenthälern , geht auch wohl in die ebeneren Gegenden in der Nähe des Gebirges, gewöhnt sich leicht an die Gefangen- schaft und singt angenehm. 2. Der schieferbrüstige Flühvogel. Accentor modularis Ciiv. L' Accenteur Mouchet. BrauncUe. Prunell. Herdvögeli. Traine-buisson. Nicht selten in Hecken und Gebüschen, wird jährlich beim Zuge auf dem Gotthardt gefangen. 5. Genus. Pieper. Anthus Bechst. Pipit. 1 . Der Baumpieper. Anthus arboreus Bechst. Lc Pipit des buissons. Spies-, Heide-, Greuth- und Baumlcrclie. Alouette Pipit. In Ebenen, auf Vorbergen und Alpen bis zur Schneeregion hinauf; DER SCHWEIZ. 79 im Herbst auf sumpfigen Wiesen; im October zieht er weg. Er belebt mit seinem melodischen Gesang, wie die Flühlerche, die Stille der Alpen, und nistet in den niederen AlpAveiden unter Sträuchen. 2. Der Wiesenpieper. Jnlhus pratensis Bechst. La Pipit Farlouse. Wiesenlerclie. Sumpf-Pip und Wasseilerche. Meisseli. Giver. Auf nassen Wiesen und Sümpfen, findet sich nicht oft auf den Alpen, im October zieht er schaaren weise weg. 5. Der Wasserpieper. Anthus aquaticus Bechst. Le Pipit Spioncelle. Wasser-, Sumpf-, Moor- und Kotlilerclie. Giver, Weissei, bei Zürich. Das Wort Weissei kommt von dem Provinzialwort weissen, laut und rein schreien, stärker als singen. Ein Alpenvogcl , welcher den ganzen Sommer auf den Alpen zubringt, zweimal mausert, daher in zwei ver- schiedenen Kleidern erscheint. Im Herbst geht er in die Alpenthäler an Bäche vuid Flüsse, im Winter aber sobald Schnee fällt, oder es gefriert, kommt er an die Seen und FlüssCj in sandige und sumpfige Gegenden , watet im seichten Wasser hervmi und suclit sich Nahrung. Es ist scheu, sitzt auch auf Bäume , verschwindet aber sogleich bei warmer Witterung wieder. Man findet diesen Yogel auch in Amerika ^ dagegen fehlt er in vielen Gegenden Deutschlands. Er nistet hoch auf den Alpen. 4. Der Brachpieper. Anthus campestris Meyer. Le Pipit Rousseline. Brach-, Gereut-, Heide, Spiess- und Krautlerche. Auffleugerli. Wohl der seltenste Pieper, da Heiden bei uns so selten sind. Er findet sich auf Heiden und trockenen Grasplätzen, auch auf Brach- feldern, wo es deren noch hat. 5. Der Sumpfpieper. Anthus palustris Meissner. Le Pipit de marais. Kleiner als Anthus pratensis ^ und schlanker. Der Oberkiefer ist län- ger als der untere, und braun, beim Weibchen ist der Unterkiefer heller; der Oberkiefer nach der Spitze hineingedrückt und zusammengezogen. 80 WIRBELTHIERE Vom Oberkiefer zieht sich ein schwacher weissUcher Streif über das Auge hin, vom Unterschnabel ein breiter über die Wangen. Die Schlä- fen sind graulich braun, Scheitel und Nacken dunkelgrau-braun, mit schwarzen Längsflecken; der Rücken bedeutend dunkler, die einzelnen Federn heller grau gesäumt, auf dem Bürzel verläuft sich das Braune mehr in's Grünliche. Die Kehle schmutzig weiss, die Brust röthlich weiss, mit vielen braunschwarzen länglichen Flecken, welche mitten auf der Brust in einen grossen dreieckigen Schild zusammenfliessen. Die Seiten sind braun gefleckt, Bauch und Steiss w^eiss und ungefleckt; über den zusammengelegten Flügeln keine weissen Streifen. Die äusserste Schwanzfeder zur Hälfte nach Innen weiss , die zweite mit einem keil- förmigen weissen Fleck. Die Fasse braun, die Hinterklaue lang, wenig gekrümmt. 4. Genus. Lerche. Gianda L. Alouetle. 1 . Die Feldlerche. Alauda an'ensis L. L'Alouette des champs. Codola, Tessin. Auf allen Feldern und Wiesen , welche an Felder stossen , selbst in bergigten Gegenden sehr häufig. Sie ziehen sehr spät weg, und nicht selten bleiben im Waadtland Schaaren über Winter. 2. Die Baumlerche. Alauda arhorea L. L'Alouette Lulu. Jlatida nemoTosa Gme\. Lc- GujcUcr. La Courlat, Freibnrg. Baumierche. Buschlerclie. Holzlercho. Ebenfalls allenthalben häufig in kleinen Holzungen in der Nähe unbe- bauter Plätze. Doch nicht sehr hoch in die Alpen hinauf, nur noch auf den Yorbergen. 3. Die Haubenlerche. Alauda cristata L. L'Alouette Cochevis. Edellerche, bei Basel. Huppleiche bei Cliur. L'Alouette liuppee. An den meisten Orten sehr selten , doch ist sie bei Basel , bei Chur und im Waadtland bemerkt worden. DER SCHWEIZ. 81 4. Die Berglerchc. Alauda alpestris L. L'Alouette ä hausse-col noir. Winteilerche. Alpenlerclie. Man will sie einzig bei Winterthur bemerkt haben, wo sie gefangen wurde? 5. Die kurzzehige Lerche. Alauda hrachjdactyla Temm. L'Alouette a doigts courts. La Calandrdlc. Wurde bei Genf mehreremale bemerkt und gefangen. 6. Die Calanderlerche. Alauda Calandra L. L'Alouette Calandre. Ihr Daseyn in der Schweiz ist noch zweifelhaft; sie soll in der Waadt vorgekommen seyn , und Prof. Schinz glaubt sie einmal in seiner Jugend am Wege im Winter gesehen und geschossen zu haben 5 es war gewiss eine grosse Lerche, aber damals kannte er sie noch nicht. Wahrschein- lich kommt sie auch im Tessin vor. 3. Gruppe. Finken. Fringillidcc. Gios-becs. 5. Genus. Kreuzschnabel. Loxia Briss. Bec-croise. 1 . Der grosse Kreuzschnabel. Loxia pyliopsiüacus Bechst. Le Bec-croise des sapins. Tannen-Papagei. Chreuzvogel. Seltener als die folgende Art; vorzüglich in Tannenwäldern, aber bei weitem nicht alle Jahre, und bald im Sommer, bald im Winter, je nach- dem die Tannenzapfen reifen. Ob er bei uns nistet, ist ungewiss. 2. Der kleinschnäbelige Kreuzschnabel. Loxia curvirosira L. Le Bec-croise des pins. Kreuzschnabel. Kreuzvogel. Le Bec-croise. Becco in crocc, Tessiu. Viel häufiger als der vorige, aber oft in zwei, drei Jahren nicht, dann wieder in grosser Menge ; es hängt von der Menge und Reife des Tannen- 82 WIEBELTHIERE 6. Genus. Kernbeisser. Fringilla Illig. Gros-bec. 1. Sippschaft. Dickschnäblei'. Laliconcv. Laticones. 1 . Kirschkernbeisser. Fringilla Coccothraustes Temm. Le Gros-bec. Kiischfink. Dickschnabel. Kviesiklöpfer. Kriesischneller. Frissone, Tessin. Le Gios-bcc. Ziemlich gemein in Laubwaldungen, besonders in gebirgigten, im Herbst treifen sie in grossen Scbaaren umher und suchen Buchenkerne und Hainbuchensaamen auf; im Winter kommen sie in die Gärten und thun wohl an den Blüthenknospen Schaden. 2. Der grüne Kernbeisser. Fringilla Chloris Temm. Le Verdier. Grünfink. Grünlinjji La P'crdonnat, Freiburg. Im Sommer in kleinen Laubliölzern, auch bei Zäunen und Baum- gärten. Im Herbst wird er zuweilen auf den Finkenheerden gefangen. •i. Der Girliz. Fringilla Serinus L. Le Serin. Ilirngrill. FädeuiU. Schwäderli, in Biindten. Gros bec eint. Dieser niedliche kleine Vogel ist hier und da sehr gemein , während er in benachbarten Gegenden gar nicht ist. Es ist ein unerklärlicher Trieb, der ihn bewegen mag, gewisse Gegenden auszuwählen, andere zu fliehen. Im Canton Zürich z. B. ist er ganz unbekannt. Professor Schinz sah während 4o Jahren ein einziges Weibchen auf dem Markte lebend, und der Vogelfänger sagte ihm, es sei ihm noch nie vorgekom- men. Niemals hörte er in der Gegend von Zürich seinen Gesang, dagegen vier Stunden Limmat abwärts, bei Baden, in demselben Thal, in dem- selben Culturzustand , bei denselben Pflanzen , hört man ihn auf jedem Baum singen. See aufwärts bis nach Wallenstadt ist er unbekannt, da- gegen wieder in allen Gärten um Älalans, Marschlins u. s. w. Bei Aarau , Schinznach und Basel ist er ebenfalls häufig. Auch jenseits der Alpen soll er bei Bellenz in Baumgärten häufig seyn. Im Winter ist er nirgends, er muss also auswandern. Man findet ihn vorzüglich in Städ- DER SCHWEIZ. 85 ten und Dörfern in Baumgärten und Gärten, da er sehr gerne auf Garten- bäume sein niedliches und künsthchcs Nest macht. Sein Gesang will nicht viel sagen, aber er empfiehlt sich durch seine Kleinheit, Munter- keit und häufiges Singen als Stubenvogel. 4. Der Gimpel. Fringilla Pyrrlmla. Le Bouvreuil. P/rrhula vulgaris. Blutfink. Gimpel. Rothgiinpel. Giigger. Rolligugger. Kicker. Kukei'. Le Pivoine, in der Waadt. Le Pccamlan, Freiburg. Häufig in kleinen Gehölzen im Sommer, im Herbst zieht er den Vogel- beerbäumen nach; im Winter zieht er sich auf die Promenaden der Städte und in die Gärten, und ist einer des schädlichsten Yögel, da er sich denn vorzüglich von Blüthenknospen nährt. Ganz still, ohne einen Laut von sich zu geben , setzt er sich besonders auf die Spaliere und frisst die Knospen der Aprikosen und Pfirsichbäume oft rein weg, ohne dass man ihn bemerkt; nur die am Boden liegenden Hüllen verrathen ihn. Seiner Zahmheit und Gelehrigkeit wegen ist er als Stubenvogel beliebt, doch wird er selten künstlich abgerichtet. 2. Sippschaft. Sperlinge. P/rgila:. Moineaux. 5. Der Ilaussperling. Fringilla domeslica L. Le Moineau franc. Spatz. Hausspatz. Le Moineau. Allenthalben unendlich gemein, und oft grossen Schaden anrichtend. Ob der italienische Sperling, Fringilla italica, oder cisalpina Tein- mink^ mit rothem Kopf, im Tessin vorkommt, ist unbekannt; die dort bemerkten Sperlinge waren von den unsrigen nicht verschieden. G. Der Feldspatz. Fringilla montana Linn. Le Friquet. Feldsperling. Feldspatz. Baumspatz. Moineau friquet. In Baumgärten und Weidengebüschen oder Pappeln, in deren Löchern er nistet, häufig, im Herbst und Winter in grossen Schaaren. Ö4 WIRBELTHIERE 7. Dci- Graufiuk. Fringilla pelronia L. Le Soulcie. Steinenk. Sehr selten; mit Sicherheit ist bekannt, dass er im Jura, namentlich bei Neuenbürg und den umhegenden Felsen, vorkommt. 3. Sippschaft. Finisen. Fringilla:. Pincons. 8. Der Buchfink. Fringilla Coelehs L. Le Pincon. Gemeiner Fink. Buchfink. Edelfink. Pincon ordinaire. Allenthalben häufig. In den Berggegenden wandern die Weibchen aus. Im Herbst streichen sie und werden in Menge gefangen. Im Winter gehen sie in Dörfer und Städte j und nisten im Frühjahr in den Gärten. g. Der Bergfink. Fringilla montifringilla L. Le Pincon d'Ardennes. Gägler. Tannenfink. Waldfink. Bergfink. Montana, im Tessin. Im Herbst und Winter kommt er oft in grossen Zügen an, und wird dann viel häufiger auf dem Finkenheerd gefangen als der Buchfink. Im Frühjahr geht er nach Norden zurück. Ob er je bei uns brüte, ist zu zweifeln, es müsste ein verirrtes Paar seyn. 10. Der Schneefink. Fringilla nivalis L. La Niverolle. Sclineefink. Pincon de neige. Nur in den höheren Alpen, aber allenthalben dort häufig, fast immer über der Holzregion. Beide Geschlechter haben von der Herbstmauser an hellweissgelbe Schnäbel und Aveissliche Kehlen, im März wird der Schnabel schwarz und die Rehle wird graulich oder schwarz gefleckt, nie ganz schwarz, da das Schwarze immer unter weisslichen Spitzen verborgen ist und nur hie und da durchschimmert. Gegen Ende April oder Anfangs Mai nisten sie in den Ritzen der höheren oder niederen Felswände, oder in den Löchern der Mauern und unter den Dach- platten der Alpengebäude, z. B. auf der Grimsel, auf dem Simplon im Hospitz, auf dem Bernhard in den Mauerlöchern des Hospitz, wo sie in DER SCHWEIZ. 85 den Gängen aus- und einfliegen, und im Winter mit Reis und anderen Ssiamen genährt werden. Im Sommer nähren sie sich mehr von Insek- ten, im Herbst, Frühjahr und Winter von Sämereien. Meistens findet man ihn im Sommer nur paarweise, im Winter und Frühjahr aber in kleinen, selten grösseren Gesellschaften an Saumwegen oder Fahrstrassen, wo sie aus dem Mist der Saumpferde wohl den unverdauten Hafer auf- picken, oder herausgefallene!^ Reis aufsuchen. Man findet im Winter sehr oft Reis in ihrem Magen. Sie sind bald sehr scheu, bald aber zahm und dumm. Hr. Conradi beschrieb zuerst das West und die Eier des Schneefinken. Es ist sehr gross und dicht aus Grashalmen gebaut, und enthält meist fünf ganz rein weisse, grosse Eier. 4. Sippschaft. Hänflinge und Zeisige. Linotles et Tarins. 1 1 . Der gemeine Hänfling. Fringilla cannabina L. La Linotte. Hänfling. Bluthänfling. Fenele, Tessin. Im Sommer in bergigten Laubhölzem, im Herbst auf dem Striche in Erlengebüschen oder Distelgegenden. Sie ziehen dann in Schaaren umher. 12. Der gelbschnä'belige Hänfling. Fringilla montium Gmel. La Linotte de mon- tagne. Fringilla /lavirostris. Sehr selten im Herbst auf dem Striche, doch ist er bei Zürich und Genf vorgekommen. Professor Schinz hat ihn lange lebend gehabt. 1 3. Der Distelfink. Fringilla carduelis h. Le Chardonneret. Distelfink. Stieglitz. Distler. Disteli. Äacan'no, im Tessin. In der ganzen ebenen Schweiz häufig, findet sich aber auch in den Bergen, wie z. B. im ürserenthale im Sommer. 8(> WIRBELTHIEP.E 14. Der Erlenfink* Fringilla Spinus L. Le Tarin. Zeisig. Zeischen. Ziesli. Züesli. Im Herbst und Frühjahr ungemein häufig und in grossen Schaaren. Man will ihn auch im Sommer in den Schwarzwäldern angetroffen haben, dennoch hat man noch nie ein Nest gefunden. i5. Der Citronzeisig. Fringilla citrinella L. Le Venluron. Citionenfin!;. Citrinchen. Citiunli. Schneevögcli. Cipiiolin. Scrin tV Italic, Canaria da Mountagnia. In der Schweiz ein wahres Alpenvögelchen , Avelchcs den ganzen Sommer an den Grenzen des Tannenwuchses und der Nadelhölzer sich aufliält, und die Dickichte der zähniern Thäler nur im Frühjahr und Herbst besucht. Im Winter sollen sie, nach Gonradi's Beobachtungen, in den uiiteren Gebirgsgegenden umherziehen. Dann kommen sie auch im Herbst und Frühling, doch bei weitem nicht alle Jahre in die ebene- ren Gegenden; im Winter sind sie da nie bemerkt Avorden, und es scheint wohl, dass die meisten in wärmere Gegenden ziehen. Nach den, sichersten Nachrichten kommt dieser Vogel auch in Italien und in der Provence vor und soll daselbst nisten, was seiner Lebensart als Alpen- vogel gar nicht entspricht. Er kommt auch im Jura vor. Er ist als Stubenvogel beliebt, aber viele sterben bald nach ihrer Gefangenschaft und können sich nicht eingewöhnen ; sind sie aber einmal gewöhnt, so werden sie oft alt. Es sind Beispiele vorhanden, dass sie zehn und zwölf Jahre in der Gefangenschaft lebten. 16. Der Leiufink. Fringilla linaria L. Le Sizerin. Flachsfink. Beigzeisig. Rebschössli. Blutschüssli . Schossli. Petile LlnoUc des vignes. Im Herbst und Winter schaarenweise auf Heiden, Brachfeldern, aber nicht alle Jahre, manchmal in grosser Menge, manchmal mehrere Jahre arar nicht. Bei Biel und im Wallis sollen sie brüten? DER SCHWEIZ. 157 y. Genus. Ammer. Emberiza L. Biuant. 1. Der Goldammer. Emberiza citrinellah. Le Bruant jaune. Emmeiling. Gilberig. Emmeiiz. Spajardo, Tessin. - . Im Sommer allenthalben in Gebüschen und Laubwäldern, im Winter sobald Schnee fällt auf den Strassen und in Dörfern und Städten unter den Haussperlingen. Sobald aber der Schnee wieder schmilzt, so ver- schwindet er wieder , und ist dann in Baumgärten und Gebüschen anzu- treffen. 2. Der Grauammer. Emberiza miliaria L. Le Bruant Proyer. Gerstamnier. Grosser Ammer. Doppelter Gilberig. Meissner sagt von diesem Ammer, er zeige sich gewöhnlich nur im Herbst einzeln, wie in Schaaren. Mit Gewissheit kann man diesen Vogel nicht unter die bei uns vorkommenden zählen, da seiner nirgends er- wähnt wird. 5. Der Rohrammer. Emberiza schoeniclus L. Le Bruant de roseaux. RoluspaU. Rohrammerling. Care, Tessin. Ortolan de roseaux. In sumpfigen Gegenden an See'n, Teichen, auf Weiden und in Rohr- gebüschen nicht selten. Mitten im Winter sieht man ihn nicht. i^. Der Gartenammer. Emberiza hortulana L. L'Ortolan. Ortolan. L'Orlolan des gourmans. Sehr selten; er kommt in der Gegend von Neuenburg und Genf vor, vielleicht häufiger im Wallis? 5. Der Zaunammer. Emberiza Cirliis L. Le Bruant zizi. Zaunammer. Heckenammer. Pfeifammer. Frühlingsammer. Zaungilberig. Waldainnieliz. Bruant de haie. Emberiza eleathorax Bechst. Auf Wiesen , in Zäunen oder am Rande der Laubhölzer nicht ge- {{}i WIRBELTHIERE mein , doch kommt er alle Jahre vor. Er kommt im April an und zieht im Herbst weg. 6. Der Zipparamer. Emberiza Cia L. Le Bruant fou. Wiesenammer. Bartammer. Wiesenemmeriz. Steinemmerling. Bruant des prds. Selten in den meisten Gegenden-, bei Zürich wurde er im Frühjahr und Herbst gefangen. Iln Herbst zieht er weg. Er scheint, wie der Zaunammer, mehr ein südlicher Yogel zu seyn. 8. Genus. Sporner. Plectrophanes Meyer. Eperonnier. 1. Der Schneesporner. Plectrophanes nivalis Meyer. Le Bruant de neige. Emberiza nifalis L. Dieser hochnordische Vogel , der ja nicht mit dem Schneefink zu ver- wechseln ist, kommt nur in sehr kalten Wintern zu uns, doch soll er auch zuweilen im Herbst vorkommen. Es wurden welche bei Vevey und Yverdon geschossen. In dem sehr kalten Winter 1829 auf i83o kamen viele im Rheinthale vor. Der sei. Steinmüller erhielt damals mehrere. Auch bei Winterthur wurde er gesehen. 2. Der Langsporner. Plectrophanes calcaratus Meyer. L? Bruant eperonnier. Emberiza calcarata Temm. Auch dieser hochnordische Vogel verirrt sich zuweilen zu uns. Bei Genf soll er mehrmals mit den liCi-chen gefangen worden seyn. Hr. Necker erhielt einen solchen im October. IV. Familie. Schwalbenartige Vögel. Chelidones. Hirondelles. I. Genus. Schwalbe. Hirundo L. Hirondelle. I . Die Rauchschwalbe. Hirundo rustica L. L'Hirondelle de cheminee. Schwalbe. Schwälbeli. Hausschwalbe. Rundine, Tessin. Allenthalben in Städten und Dörfern, in den Bauernhäusern. Sie kommt zu Ende März an , wenn oft noch kalte Tage kommen , wo sie DER SCHWEIZ. 89 dann mit der folgenden Art oder allein in imgeheuren Schaaren an den Ufern der See'n und Flüsse und über das Wasser ganz niedrig fliegend umherzieht vuid an Häusern und Mauern Mücken und Fliegen sucht. Dauert die Kälte zu lang, so verschwindet sie wieder oft für mehrere Tage ganz. lu der Mitte Septembers zieht sie weg, und verschwindet, allein oft sieht man bis Mitte und Ende Octobers plötzlich wieder eine Menge erscheinen und namentlich über Felder und Sümpfe nahe an der Erde hinfliegen, aber schon nach einem oder zwei Tagen verschwinden. Diess wiederholt sich zuweilen mehrere Male. Es sind diess durch- reisende, aus Norden kommende, welche einen Ruhelag zu machen scheinen, ehe sie über die Alpen hinziehen. 2. Die IlausscliAvalbe. Hiriindo urhica L. L'Hirondelle de fencire. Fensterschwalbe. Giebelscliualbe. Aeussere Hausschwalbe. Rundine, im Tessiii. Eben so häufig wie die vorige, kommt aljer meist etwas später an und zieht etwas früher weg, hat aber sonst dieselben Sitten. Sie scheint indess zärtlicher, denn man sieht sie bei kalten Frühlingstagen ebenso ängstlich umherfliegen, aber weit öfter trifft man dann erfrorene an, und oft flüchtet sie sich dann in die Häuser und in die Zimmer und lässt sich mit Händen greifen. Auf ihren Wanderungen idjernachten beide Arten, besonders aber diese, oft im Rohr. Die Tessiner, welche alles verfolgen und essen was Federn hat, fangen sie dann mit Nachtgarnen zu Hunderten und essen sie. In der deutschen Schweiz geschieht diess nie, und der Landmann hält es für eine halbe Sünde, eine Schwalbe zu tödten . 3. Die Uferschwalbe. Hirundo riparia L. L'Hirondelle de rivage. An den Ufern der Flüsse, welche steile Ufer haben, häufig, aber oft auch weit von den Flüssen und See'n entfernt, in den sogenannten Gries- gruben, wo man GeröUe für die Strassen nimmt, wenn sie starke Ab- hänge haben. Da diese Schwalbe an diesen steilen Ufern nistet, und ihre Nester in horizontallaufende Gänge anlegt, welche- sie selbst gräbt, 90 WIRBELTHIERE SO sind solche steile Halden oder auch Mauern ihnen nolhwendig zum Aufenthalt. So nisteten am Schanzen graben in Zürich immer eine Menge und drangen nach und nach zwischen die Mauerdeckel ein, um ihr Nest zu machen, so dass man kaum begreifen kann, wie sie mit ihren schwachen Füsschen diess bewerkstelligen können. Sie kommen meist etwas später an als die beiden übrigen Schwalben , und verlassen uns auch oft schon im Anfang Septembers. 4. Die Felsenschwalbe. Hirundo rupestris L. L'Hirondelle de rocher. Diese erst in neueren Zeiten bei uns entdeckte Schwalbe ist in eini- gen Gegenden häufig, und zwar in sehr von einander entlegenen anzu- treffen. Z. B. bei Malans in den Felsen, welche den Eingang ins Prätti- gau bilden, bei Baldenstein im Domleschg, bei Altorf im Canton Uri, an der Gemmi im Wallis, und wahrscheinlich an vielen Orten, wo sie noch nicht beobachtet wurde. Sie nistet in Felsenspalten. 2. Genus. Segler. Micropus Meyer. Martinet. i . Der Mauersegler. Micropus tnurarius Meyer/ Le Martinet de muraiile. Mauerschwalbe. Steinscliwalbe. Spyischwalbe. Spyr. Sbirro, Tessin. Häufig in Städten auf Thürmen und in Häusern, w^o sie unter den Dächern nistet. Sie kommt immer in den letzten Tagen des Aprils oder den ersten des Mais an, bezieht ihre alten Nester und lässt sich sogleich durch ihr Geschrei hören. Schon im August verschwindet sie wieder unmerklich. Bei warmen, wenn auch dunkeln Nächten, noch mehr aber bei heiteren, hört man sie die ganze Nacht in den Lüften. 2. Der Alpensegler. Micropus alpinus Meyer. Le Martinet a ventre blanc. Grosser Spyr. Bergspyr. Hirundo melba. In den Felsenwänden der westlichen Alpen , auf der Gemmi , an den Felsen um das Bad Leuk, im Lauterbrunnenthal, im Oberhasli. Auf den Rirclithürmen von Bern, Freiburg, Solothurn, Lausanne, Genf, Burg- DER SCHWEIZ. 91 dorf. Sie erscheinen mit Ende März, und brüten zu Ende Mai, aber nur ein Mal im Jahr. Zu Anfang October's ziehen sie weg. Es sind sehr leb- hafte Yögel, wie die Spyrschwalben. Ihr Geschrei hat viel Aehnliches mit dem des Thurmfalken. 5. Genus. Ziegenmelker. Caprimulgus L. Engoulevent. I. Der gedüpfelte Ziegenmelker. Caprimulgus punctatus Meyer. L'Engoulevcnt. Geismelker. Nachtschvvalbe. Nachtschatten. Le crapaud volant. In ebenen und gebirgigten Waldungen eben nicht selten, aber als Nachtvogel, und da er spät im Frühjahr ankommt, wenn die Jagd schon geschlossen ist, so bemerkt man ihn seltener, und meist nur im Herbst. Er kommt im April an und geht im Anfang October weg , wo er dann äusserst fett ist. III. ORDNUNG. Klettervögel. Scansores. Grimpeurs. I. Familie. Spechtartige Vögel. Picoidce. Pics. I . Genus. Specht. Picus L. Pic. 1 . Der Schwarzspecht. Picus martius L. Le Pic noir. Bergspecht. Tannroller. Waldhahn. Waldgüggel. Holzgüggel. Le Piat de monlagnc, Fre'i- burg. Pico nero, Tessin. In Tannenwäldern nicht selten. Im Winter zieht er herum. 2. Der Grünspecht. Picus viridis L. Le Pic vert. Zimmermann. Grünspecht. Le Piat i>ert, Freiburg. Pico verde, Tessin. Sehr gemein, besonders in Eichen und getnischten Laubwäldern. Im 92 WIRBELTHIERE Herbst und Winter zieht er allenthalben herum, und besucht die Baum- gärten, geht aber ganz gesunde Bäume nicht an. 3. Der Graugrünspecht. Picus camis Gmel. Lc Pic cendre. Picus viridicanus Meyer. Kleiner Grünspecht. Grauspecht. Bcrggriinspecht. Norwegi- scher Specht. In vielen Gegenden fast so häufig als der vorige, z. B. um Zürich; er soll aber seinen Hauptaufenthalt in den subalpinischen Gegenden haben. 4. Der grosse Buntspecht. Picus major- L. Le Pic Epeiche. Schildspecht. Agerstspecht. Grosser Bollcnbicher. Pic roiigc, Waadt und Freiburg. Le Piatrozou, Freiburg. In Laubliölzern allenthalben gemein j im Herbst und Winter in Baumgärten, er geht selbst zuweilen an niedrige Gartenl)äume. 5. Der Weissbunlspecht. Picus medius L. Le Pic Mar. Schildspecht. Halbrothspecht. Etwas seltener als der grosse, mit dem er übrigens in Aufenthalt und Lebensart ganz übereinkommt. 6. Der kleine Buntspecht. Picus minor L. Le Pic Epeichette. Kleiner Buntspecht. Kleiner Rothspecht. Bauinspech tli. Nicht selten an denselben Orten, wo die andern Buntspechte, oft kommt er im Winter in die Dörfer und selbst auf Bäume in Städten und Gärten. 7. Der dreizehige Specht. Picus tridaclylus L. Le Pic tridacljle. GelbUopf. Le pic ä trois doigis. Der seltenste unserer Spechte, und für Sammlungen sehr gesucht. In den mittleren Alpwaldungen ist er hin und wieder nicht sehr selten, so findet man ihn in liabchern, in der Gegend des Brienzersees, im Sim- menthal, in Appenzell und im Rheinthal, im Brauberge bei Altorf, in Bündten u. s. av. Sehr selten ausser den Alpthälcrn. DER SCHWEIZ. 95 2. Genus. Wendehals. Yimx L. Torcol. I. Der bunte Wendehals. Vunx Torqiiilla h. La Torcol ordinairc. Dielihals. Natterwendel. Marzenhülle. Nattervogel. Slorlo collo, Tessin. El' ist im Sommer gemein in Baiimgärten, wo er seine Ankunft im Frühjahr durch sein beständiges Geschrei bald verräth. II. Familie. Sammfingerige. Anisodactjlce. Anisodactyles. I . Genus. Spechtmeise. Sitta L. Sitelle. I. Die blaue |Spechlmeise. Silta ccesia Meyer. Sitelle torchepot. Balkenbicker. Sehr gemein in Hölzern und Baumgärten. 1. Genus. Baumläufer. Cerlhia L. Grimpereau. I. Der graubunte Baumläufer. Certhia familiaris. Le Grimpereau. Baumlauferli. Baumchlän. Baumchrämerli. Gruger. Le Piat borret, Freiburg. Rhamphi- giro, Tessin. In Gegenden, wo es viele Weiden und Pappeln hat, in Laubwäl- dern, auf Promenaden, in Baumgärten, Gärten, kurz allenthalben Som- mer und Winter. 5. Genus. Mauerläufer. Tichodroma Illig. Tichodrome. I. Der rothflügelige Mauerläufer. Tichodroma phcenicoptera Hemm. Tichodrome Echelette. Mauerspecht. Mauerklette. Mauerchlän. Alpenspeclit. Tichodrome ä alles roiiges. Im Sommer in den hohen Alpen, allenthalben wo steile und hohe Felsenwände sind, an welchen er beständig mit halb ausgebreiteten Flügeln herumklettert. Immer setzt er sich ganz unten an die Felsen- 94 WinBELTHIERE wand und läuft nun hüpfend bis zu oberst hinauf, wobei er sehr oft wieder an denselben Ort zurückkommt. Im Winter verfliegt er sich oft weit in die Ebenen \ so ist er in Zürich bei grosser Kälte nicht selten einzeln an Häusern, Mauern, Thürmen, kletternd zu sehen, und einmal sah Professor Schinz sogar einen am Ende März an dem Stadtbibliothek- gebäude klettern, der schon die schwarze Kehle des Frühlingskleides hatte. Sie nisten in Felsritzen, z. B. an der Felsenwand beim Bade Pfäfers, an der GoUern bei Varn gegen Leuck, an der Wand der Eben- alp und beim Wildkirchli. 4. Genus. Wiedehopf. Upupa L. Huppe. I . Der gebänderte Wiedehopf. Upupa Epops L. La Huppe. Kothhahn. Wiedhopf. Pupula , Tessin. Le Puput. In waldigen und bergigen Gegenden, besonders avo sie an Wiesen und Viehweiden grenzen, nicht selten. Auch in ebenen Gegenden kommt er alle Jahre hin und wieder vor. Er kommt schon Anfangs April an und zieht Ende Septembers wieder fort. III. Familie. Alcyonen. Alcyones. Alcyons. 1. Genus. Bienenfresser. 3Ierops h. Guepier. I. Der gelbkehlige Bienenfresser. Merops Apiasler L. Le Guepier vulgaire. Imnienwolf. Bieoenwolf. Er gehört zu den seltenen und höchst unregelmässigen Erscheinungen, doch ist fast keine unserer ebeneren Gegenden , wo er nicht schon vorge- kommen wäre. Im Wallis soll er am häufigsten seyn und bisweilen im März Schaaren von Hunderten durchziehen , sogar sollen bei Sitten schon Avelche gebriitet haben, was gar wohl glaublich ist. DER SCHWEIZ. ^ 95 2. Genus. Eisvogel. Alcedo L. Martin-Pecheur. I. Der gemeine Eisvogel. Alcedo ispida L. Le Martin-Pecheur Alcyon. Kiinigsfischer , in Chur. Ischvogel, in Bern. La Jerse, Waadt. La Zerche, Freibuig. Martina pescatore, Tessin. Allenthalben nicht selten an allen Flüssen und Seen , doch in sofern nicht häufig, als in einem Revier immer nur ein Paar wohnt, da sie einander nicht leiden können. IV. Familie. Kukuke. Cuculi. Coucous. I. Genus. Kukuk. Cuculush. Coueou. I. Der europaische graue Kukuk. Cuculus canorus L. Le Coueou gris. Gugger. Le Coueou. In der ganzen Schweiz, nur nicht auf den hohen Alpen, ausgenom- men zur Zugzeit. Er kommt gewöhnlich mit Ende März oder in den ersten Apriltagen an. Dass der rothbraune Kukuk, der auch bei uns vor- kommt, keine eigene Art sei, ist nun eine ausgemachte Sache. IV. ORDNUNG. Tauben. Columbce. Pigeons. I. Genus. Taube. Columba L. Pigeon. I . Die Piingeltaube. Columba Palumhus L. La Ramier. Grosse Holztaube. Wilde Taube. Pifione seh'aUca , Tessin. Le Colon, Freiburg. Häufig in grossen mit Nadelholz bewachsenen Waldungen. Sie er- scheint mit] Ende März und verlässt uns mit Ende October. 96 WIRBELTHIERE 2. Die Holztaube. Colomba Oenas L. La Colombe Colombin. Lachlaube. Blautaube. Le Colon, Fieiburg. Häufig an denselben Orten, wo die Ringeltaube. Sie kommt ungefähr mit der vorigen an, zieht aber etwas früher weg. 5. Die Haustaube. Cohunba Inna L. La Colombe Biset. Bekanntlich die Stammtaube der zahmen Tauben, welche man Feld- flüchter nennt. Es ist ungewiss, ob sie bei uns irgendwo wirklich wild vorkomme, aber häufig verwildert von ehemaligen Sclilaglauben , und kaum zu unterscheiden von der eigentlichen wilden Taube. 'i. Die Turteltaube. Cohunba TiirtarVi. La Tourferelle. Turteltaube. Tuiteli. Wegtaube. Torlorella, Tessin. Sie ist die seltenste unserer Tauben, kommt im April an und verlässt uns im September. Ihr Aufenthalt sind Eichen- und Buchenwälder. In der westlichen und südlichen SchAveiz ist sie häufiger als in der nördli- chen. Sie wird vom gemeinen Mann mit der Lachtaube, Col. risoria, verwechselt, welche, eigentlich aus Afrika stammend , hin und wieder zahm gehalten wird, weil man glaubt, sie ziehe die Gicht an sich. V. ORDNUNG. Hühner. Gallinacece. Gallinaces, Wir führen nur die wilden Arien an, die zahmen werden aucli bei uns gehalten, namentlich das Hausludin, Perlhuhn, der Truthahn und der Pfau. Fasanen haben wir nicht, und was man auf den Bergen, z. B. in Uri , so heisst, sind Birkhühner. DER SCHWEIZ. 97 1. Genus. Waklhuhn. Tetrao L. Tetras. 1. Das Auerualdhuhn. Tetrao Urogallush. Le Telras — Auerliahn. Auerbahn. Uihalin. Urhenne. Waldhahn. Gugellialin. ^/o/cio, Tessin. Sloho, Slolga, Stolcho, Bündten. Lc grand Coq de Brufire. Nicht selten im Unter- und Mittelgebirge der Bergeantone. Doch ge- hört es nicht unter die gemeinen Vögel , und geht bei weitem nicht so hoch in die Gebirge hinauf als der Birkhahn , und niemals über die Region des Holzwuchses. Er findet sich am Gotthardt nicht höher als Mosen. Im Berner Oberlande in den Gebirgen am Thunersee, in Habclicrn , im Grindelwald, in Frutigeu, Simmenthai u. s. w. In den Cantonen Uri, Schwyz, Unterwaiden, sehr selten im Canton Zürich, dann aber auch im Jura, im Tessin und Wallis. 2. Das mittlere Waldhuhn. Tetrao medius Mejer. Le Tetras RahUelhan Temm. Ohne in den Streit einzugehen, der es immer wahrscheinlicher macht, dass das mittlere Waldhuhn ein Bastard vom Auerhuhn und Birkhidin sei , muss hier nur auf den Umstand aufmerksam gemacht wer- den, dass das Birkhuhn meist höher im Gebirge vorkommt als das Auer- huhn. Nur zweimal ist das mittlere Waldhuhn in Uri vorgekommen, Avo es durch Hrn. D' Lüsser in Altorf entdeckt wurde. Das eine dieser Exemplare befindet sich im Museum zu Zürich, das andere in dem von Turin. Vielleicht ist es weniger selten, wurde aber von Unkundigen mit dem Auerhuhn verwechselt, was auch ziemlich leicht geschehen kann, obschon es sich leicht durch seinen halb gabeligen Schwanz, durch das schön Violette seines Unterleibes und durch die geringere Grösse unterscheidet. Beide Exemplare waren Männchen und unterschieden sich durch nichts von einander. Weibchen sind noch keine vorgekommen; hier ist aber die Verwechselung noch viel leichter , und es bedarf einer genauen Untersuchung und Vergleichung von Kennern. 9t{ WIRBELTHIERE 5. Das Birkhuhn. Tetrao Tetrix L. Le Tetras Birkhan. GabelschwSnziges Waldhuhn. Bhkhuhn. Laubhahn. Beiglasan. Spillhahn. Spillhuhn. Das Weibchen: Laarhenne, Schildhalin, Grigelhahn. Coq de Bruyere ä queue fourchue. Dieser schöne Vogel kommt in den Waldcantoncn unter dem Namen des Fasans häufig vor. Er ist überhaupt viel häufiger als der Auerhahn, und kommt bis an die Grenzen des Ilolzwuchses hinauf vor, höher als der Auerhahn; auch im Urserenthale kommt er noch vor. Nie kommen diese Hühner in die Ebenen , doch wurde einst eine Henne bei Winter- thur geschossen, obschon man vorher im Canton Zürich nie eine Spur dieses Vogels hatte. Im Winter ziehen sie sich tiefer in die Mittel- waldungen herab; sie werden dann auf dem südlichen Abhang der Ober- ländergebirge im Wallis häufig gefangen. Auch im Jura und jenseits im Tessin , sind -sie häufig. ;. Das Haselhuhn. Tetrao Bonasia L. La Gelinote. Das Haselliuhn. 5erni>one, i'Wrra, Tessin. Es bew'olmt dieselben Gegenden wie der Auerhahn, und ist in den Vorwälderii der Alpen und in den Mittelgebirgen nicht selten. Es steigt sogar in's Urserenlhal hinauf, und ist dort, was merkwürdig ist, im Winter im Wäldchen oberhalb Andermatt anzutreffen , im Sommer sehr selten. 5. Das Schneehuhn. Tetrao Lagopus L. Le Ptarmigan. Schneehuhn. Steinhuhn. Weisshuhn. L'Orbene. Ungemein häufig in allen Alpen bis zur Grenze des ewigen Schnee's, aber nicht im Jura. Sie scheuen die Sonnenwärme und das blendende Sonnenlicht, daher findet man sie mehr auf der Nordseite der Gebirge, zwischen Fclsenstücken und Alprosengebüschen. Im Herbst und Winter gehen sie tiefer herab, bis in die höheren Alpenthäler, steigen aber an heitern Wintertagen wieder höher hinauf. Im Winter soll es auf dem Saleve bei Genf vorkommen, wie Necker angibt. Ob unser Schneehuhn vom norwegischen und isländischen verschieden sei, lässt sich nur durch DER SCHWEIZ. 99 ^ nor- genaue Vergleichung und durch die Lebensart ausmilteln. Das wegische ist kleiner und hat längere und weissere Nägel. Dass das Morasthuhn, Tetrao Saliceti, ein ganz andei-es Huhn sei, ist unbestrit- ten; es ist ein nordischer Yogel. Ebenso kann das schottische Waldhuhn, Tetrao scoticus, ungeachtet neuerer Einwürfe dagegen, wohl sicher als eigene Art angesehen werden, da es sich nie verändert und Sommer und Winter sein braunes Kleid behält; wenn es eine klimatische Yarietät wäre, wäre es viel eher eine Varietät des Morasthulins. 2. Genus. Feldhuhn. Perdix Lalh. Perdrix. 1. Das gemeine Feldhuhn. Perdix cinerea Lalh. La Perdrix grise. Rebhuhn. In der ebenen Schweiz gemein, doch eben nicht häufig, da die öftere Jagd es allenthalben seltener gemacht hat; und nur seine starke Ver- mehrung verwahrt es gegen gänzliche Ausrottung. Da wo Buchweizen gebaut wird, soll es häufiger vorkommen. In den Gebirgen nirgends. 2. Das Stcinliuhn. Perdix saxatilis Meyer. La Perdrix Partavelle. Steinhuhn. Pernise. Peinissh. Pernice. Perdrix grecque Temm. Auf allen hohen Alpen in den felsigen Berghöhen ob der Ilolzregion. Im Urserenthale findet man sie da& ganze Jahr durch. Nur im Winter gehen sie tiefer herab, aber nicht in die Wälder, da sie nie auf Bäume sich setzen, sondern auf die mehr oder minder begrasten Schutthalden, welche sich oft tief in die Thäler herunterziehen. So trifft man sie, nach Steinmüller, bei Quinten und Masen am W allersee oft bis zu den Häusern am See an. Sie leben gesellig in Gesellschaften von lo und mehr Stücken, welche Gesellschaften sich aber zur Begattungszeit in Paare trennen. In der Gefangenschaft Averden sie in der kürzesten Zeit sehr zahm, allein wenn man mehrere beisammen hält, so streiten sich die Hahnen unter einander bis zum Tode. Am Jura hat man sie niemals bemerkt. Zwar sagt Necker, dass sie am Fusse des Jura bei Genf vorkämen; allein es ist doch wahrscheinlich eine Verwechslung mit dem Ilothhuhn. 400 WIRBELTHIERE Mit diesem Vogel geht es wie mit dem Citronfinken^ er ist in der Schweiz ausschliessend ein Alpenvogel j kommt nie in den wär- meren Regionen vor, und doch soll er ein Bewohner Unter-Italiens, Siciliens und Griechenlands seyn. Bonaparte bildet ihn in seiner Fauna italica so deutlich ah, dass keine Verwechslung hier möglich ist, da Perdix petrosa jener Gegenden ein ganz anderer Vogel ist. Unser Stein- huhn findet sich auch am Caucasus. 5. Das rothe Feldluihu. Perdix rubra Briss. La Perdrix rouge. Nach Sprüngli und Necker, am Fusse des Jura in den Cantonen Waadt und Genf. Sprüngli erhielt zwei lebende aus der Gegend von Nyon. Sie sollen ehemals aus Frankreich hier versetzt worden seyn. f. Die Wachtel. Perdix Coturnix Lalh. La Caille. La Quaglia, Tessin. In allen ebeneren Gegenden der Schweiz gemein , aber auch in 'den Alpenthälern , welche schöne Wiesen haben, so im Urserenthale. VI. ORDNUNG. Laufvögel. Cursorii. Coureurs. I. Genus. Trappe. Otis. Outarde. 1. Der grosse Trappe. 'Otis tarda L. L'Outarde barbue. Trappe. Trappgans. Trapphuhn. La.grande Outarde. Selten, meist in kalten Vi^intern, in kleiner Anzahl, zwei bis zwölf Stück, doch auch einzeln. Man findet solche in zwei oder drei Jahren gewiss einmal, aber nur in Ebenen. DER SCHWEIZ. 101 3. Der kleine Trappe. Otis Tetrax L. L'Oularde Canepetiere. Zwergtrappe. Hin und wieder im Winter einzeln, und immer nur Weibchen oder junge Männchen. Solche werden geschossen im Canton Zürich, Luzern, bei Ronstanz, Bern u. s. w., allemal im Januar. 2. Genus. Steiuwa'lzer. Oedicnemus Tenim. Oedicneme. I. Der Steinvvälzer. Oedicnemus crepitans ^emm. L'Oedicneme eriard. Brachvogel. Nicht ganz selten im Herbst , oft bis im November und December , auch im Frühjahr im März und April, auf Brachfeldern oder haidenartigen Gegenden, deren wir aber wenige haben, auch an den Ufern der Flüsse. 3. Genus. Läufer. Cursorius Lath. Court-vite. I . Der isabellfarbige Läufer. Cursorius isahellinus Meyer. Le Court-vite isabelle. Dieser Vogel ist eigentlich im nördlichen Afrika zu Hause, allein unbekannte Ursachen bringen ihn zuweilen nach Europa, wo man ihn einzeln oder paarweise in sehr verschiedenen Gegenden angetroffen hat. Es sind solche Vögel in England, Frankreich, Deutschland und Italien gefangen worden. In der Schweiz wurde der erste bekannte im Septem- ber i'^^Si hei Yverdon geschossen, und kam in die Sammlung des Hrn. Pfarrer Sprüngli in Bern, wo er bis auf die letzten Jahre als der einzige seiner Art blieb. Den 13. October i833 wurde ein zweiter bei Lasarraz am Fusse des Jura im Canton Waadt auf einem Hügel bemerkt und er- legt; und zwei Jahre später, den i3. October i835 bemerkte man aber- mals zwei Läufer zwischen Lasarraz und Aubonne, ebenfalls am Fusse des Jura, wovon aber nur der eine geschossen wurde. So kennen wir also vier Beispiele vom Vorkommen dieses seltenen Vogels, alle im Umfange des Cantons Waadt, alle in derselben Jahreszeit. Der im Jahre i833 getödtete Vogel ist im Allgemeinen blasser und durchaus ungefleckt, mit 102 WIRBELTHIERE Ausnahme eines grossen schwarzen Fleckens an den Seiten, welcher aher durch die Flügel grosscntheils bedeckt wird. Die Streifen am Ropf sind Aveniger stark, das Weisse ist etwas schmutzig, und der Schwanz nicht tiefschwarz, sondern rostfarb überlaufen. Zu bemerken ist von diesem Vogel, dass bei ihm die Schwungfedern mehr abgestutzt sind als bei den andern; ob diess eine Folge von Altersveränderungen sei, müsste durch mehrfache Ycrgleichungen ausgemittelt werden. Der Yogel in Bern scheint ein jüngeres Thier gewesen zu seyn, wie sein mehr geflecktes Ansehen zu beweisen scheint. VII. ORDNUNG. Sumpfvögel. Grallatores. Echassiers. I. Genus. Regenpfeifer. Charadrius L. Pluvier. 1. Der Goldregenpfeifer. Charadrius auraius Such. Le Pluvier dore. Heidepfeifer. Plume cCor. Charadrius apricariiu. Ch. pluvialis Gmel. Linn. In manchen Jahren häufig, in anderen selten. Er erscheint bei uns im Herbstmonat, zieht in kleinen Schaaren auf nassen Wiesen und Brach- feldern nach Insekten umher. Bisweilen findet man einzelne im Decem- ber und Januar. Aeusserst selten bemerkt man ihn im hochzeitlichen Kleide, mit schwarzem Unterleib in den letzten Tagen ihres Zuges. 2. Der Mornell-Regenpfeifer. Charadrius Morinellus h. Le Pluvier guignard. Dummer Regenpfeifer. MorncU. Gegen Ende März erscheint dieser Regenpfeifer zuweilen auf seinem Rückzuge nach Norden, häufiger im Herbst auf Brachäckern. Er gehört zu den seltenen, nicht regelmässigen Erscheinungen. DER SCHWEIZ. 105 3. Der Halsbandregenpfeifer. Charadrius Hiaticula L. Le graiid Pluvier ä collier. Grössere Seelerche. Strandläufer. \ Im Frühjahr und Herbst an den Ufern der FUisse und See'n, einzehi oder in klehien FUigen. Man sieht sie noch spät im Frühjahr, doch nisten sie kaum hei uns, aber schon im Anfang Augusts sind sie wieder da , und verschwinden im September. 4. Der kleine Regenpfeifer. Charadrius minor Meyer. Le petit Pluvier a collier. Ch. curonicus Gniel. Ck. ßmuaüUs Bechst. Zu gleicher Zeit und an denselben Orten. Er hat auch den gleichen Namen . 5. Der Regenpfeifer mit unterbrochenem Halsbande. Charadrius caniianus Lath. Le Pluvier a collier interrompu. Charadrius albifrons Meyer. Charadrius alexandrinus Gmel. Ch. liuoralis Bechst. Viel seltener als die beiden vorigen. So viel bekannt, wurde er einige Male am Genfersee geschossen. 2. Genus. Sanderling. Calidris Illig. Sanderling. 1 . Der graue Sanderling. Calidris arenaria Illig. Le Sanderling variable. Arenaria Calidris Meyer. Charadrius Calidris Gmel. Arenaria grisea Bechst. Tringa are- naria Gmel. Sandläufer. f^endangeUe blanche. Dieser kleine Sandvogel gehört imter die seltenen Erscheinungen. Er erscheint im Frühjahr und Herbst an den sandigen Ufern der See u und Flüsse, meist in kleineren Truppen. 5. Genus. Lofiler. Platalea Linn. Spatule. I . Der weisse Löffler. Platalea leucorodia L. La Spatule blanche. Loffler. Lüfielgans. Schustler. Le bec de cuillcre. Sehr selten, nur zuweilen kommt er im Spätsommer an den Ufern 104 WIRBELTHIERE der Flüsse und See'n und auf Sümpfen vor. Seit vielen Jahren ist, so viel bekannt, keiner mehr getödtet oder gesehen worden. 4. Genus. Reiher. Ardea L. Ileroii. 1. Der graue Reiher. Ardea cinerea Lalh. Lc Heron cendrc. Reilier. Reigel. Fischrcigel. Heran gris. Ardea major. Allenthalben an See'n und Flüssen, das ganze Jahr durch , doch im Winter weniger, als in den übrigen Jahrszeiten. Am häufigsten am Wallersee und am obern Tlieil des Vierwaldstädtersee's, wo er in Felsen nistet. Auch an der Aar und Limniat ist er häufig. 2. Der Put-purreiher. Ardea purpurea\J\nn. La II<5ron pourpre. Braunreigel. Zimmetreigel. Viel seltener als der vorige, und nur auf dem Zuge in den letzten Tagen des Aprils und den ersten des Mai's. Im Oetober t836 wurde ein Purpurreiher beim Dorfe Andermatt im ürserenthale geschossen. "?>. Der grosse Silberreiher. Ardea Egretta Linn. Le Heron Aigrelte. Grosser weisser Reiher. La grande Aigrelte. Einer der seltensten Vögel, von welchem nur zwei Exemplare als in der Schweiz vorkommend bekannt sind. Beide wurden zu Sprüng- li's Zeiten, der eine im Oetober bei Murten, der andere im December bei Yverdon geschossen. Die Synonyme Ardea leuce ^ Ardea Candida, passen nicht auf diesen Vogel, sondern auf den amerikanischen weissen Reiher, der von diesem verschieden, und viel kleiner ist. 4. Der kleine Silberreiher. Ardea Garzetta L. Le Heron Garzelle. Straussreilier. La petite Aigrelte. Selten, aber viel häufiger als der grosse. Er scheint ziemlich regel- mässig fast jedes Jahr im Mai bei uns durchzuziehen, und wurde an sehr DER SCHWEIZ. lOS verschiedenen Orten gesehen. Den 4- und 5. Mai 1817 wurden zwei Männchen am Zürchersee geschossen, welche dort einige Tage sich auf- gehalten hatten. Auch dieser Vogel ist nicht mit dem amerikanischen kleinen Silber- reiher, Ardea nivea, zu verwechseln, welcher kleiner ist. Der unserige kommt auch am Cap vor, und ebenso auf den Sundinseln. 5. Der Rohrdommel. Ardea stellaris L. Le Heren grand Butor. Rohrrind. Moosstier. In Zürich: Larind. Lou boau de marels , Freiburg. Tarabuso, Tessin. Le Butor. In Sümpfen und an schilfreichen See'n nicht selten. Er brütet wahr- scheinlich bei uns. Er scheint im Winter meist zu bleiben, denn man erhielt ihn in allen Wintermonaten, aber dann nur Männchen; die Weibchen scheinen auszuwandern. 6. Der Nachtreiher. Ardea Nycticorax L. Le Bihoreau ä manteau noir. Schildreiher. Quakreiher. Nachtrabe. Fast alle Jahre wird er in den letzten Tagen des Aprils und Mai's angetroffen 5 er scheint aber bei uns nicht zu brüten. Es ist einer der weit verbreitetsten Vögel, und auch in Nordamerika häufig. 7. Der Rallenreiher. Ardea ralloides Scopoli. Le Heron Crabier. Schurkereiher. Gelber Crabbenfresser. Spanischer Reiher. Jungherli. ^rdea comala. Ard. caslanea. Crabier de Mahon. Er kommt beinahe regelmässig in den ersten Tagen des Mai's bei uns auf dem Durchzuge vor. Doch scheint er nicht bei uns zu brüten. 8. Der kleine Rohrdommel. Ardea minuia L. Le Heron Blongios. Staudcnreiherh. Blongios de Suissc. Dieser kleine, niedliche Vogel ist wirkUch gar nicht selten, und brütet bestimmt bei uns. Ein Exemplar wurde einst im Garten des Prof. Schinz in Zürich, mitten in der Stadt, von einem Baume geschossen. 14 106 WIRBELTHIERE 5. Genus. Storch. Ciconia L. Cigogne. 1. Der weisse Storch. Ciconia alba Bellon. La Cigogne blanche. In einigen Gegenden häufig, in anderen gar nicht 5 im Ganzen haben viele Dörfer und Städte keine Storchennester mehr, welche ehemals solche hatten. Im Aargau und Rheinthal sind sie noch am häufigsten. 2. Der schwarze Storch. Ciconia nigra Bellon. La Cigogne noire. Selten auf seinem Zuge im Frühjahr und Herbst, einzeln. Bei Genf soll er fast alle Jalire im Herbstzuge nicht selten seyn, im Frühjahr da- gegen seltener. Im Herbst suid es meist junge schwarze Störche welche durchziehen, und noch das braune Jugendkleid tragen. Er nistet nie bei uns. 6. Genus. Kranich. Grus Fall. Grue. I. Der graue Kranich. Grus cinerea Bechst. La Grue cendree. Er gehört zu den seltenen durchziehenden Yögeln. Nur im Frühjahr lassen sich einzelne Kraniche hier oder da nieder. Am Bodensee ge- schieht diess indess fast alle Jahre, und ebenso am Neuenburgersee. Bei Zürich sehr selten; doch sind mehrere Beispiele vorhanden, aber keines ist noch im Herbst vorgekommen. 7. Genus. Ibis. Ibis Lacep. Ibis. I. Der braune Ibis. Ibis Falcinellus Temm. Ibis Falcinelle. Lc Courlis Verl. Ibis sacre Tcmm. Selten in der westlichen Schweiz ; doch ist dieser schöne Vogel seit einigen Jahren öfters an den See'n von Biel und Neuenburg vorgekom- men. Fast immer im Frühjahr. Doch erhielt man in Bern auch einige im Januar und Juli. Vielleicht haben sie da gebrütet. DER SCHWEIZ. 107 8. Genus. Brachvogel. Numenius Briss. Courlis. 1 . Der grosse Brachvogel. Numenius Arquata Lath. Le grand Couriis cendre. Doppelschnepfe. Gruser. Griel, am Bodensee. Louis, bei Zürich, seines Geschreis wegen. Le Courlis. Nicht sehr selten im Frühjahr, seltener im Herbst. Sogar trifft man zuweilen einzelne in gelinden Wintern. Man findet ihn auf Feldern und an See'n und Flüssen. Seine gewöhnliche Sti'ichzeit ist in den letzten Tagen des Augusts, der VViederstrich im April. Einzelne mögen auch bei uns brüten. 2. Der Regenbrachvogel. Numenius phceopus h^ih. Le Courlis Courlieu. Kleiner Bracher. Wirgeier, am Bodensee. Halblouis, bei Zürich. Petit Courlis. Tax gleicher Zeit und an denselben Orten wie der vorige, aber un- gleich seltener. Auch er kommt bisweilen im Winter vor. g. Genus. Schnepfe. Scolopax lUig. Becasse. 1. Die Waldschnepfe. Scolopax rusticola Linn. La Becasse ordinaire. Im October oder Ende Septembers und im März, auf den Wanderun- gen; das eine Jahr häufiger als das andere. Viele Paare bleiben auch zum Brüten zurück, doch nicht alle Jahre. Sie brüten bei uns sehr früh 5 es sind Beispiele bekannt, wo noch in der Lösezeit brütende Schnepfen^ die vom Neste aufflogen, geschossen wurden. Sie ziehen des Nachts, nie- mals in grossen Schaaren, sondern in kleinen Truppen. 2. Die Doppelschnepfe. Scolopax major L. La grande Becassine. Becassine double. Lombarde, double Sourde. Im September auf dem Strich, aber nur für kurze Zeit; häufiger im Frühjahr, aber auch in manchen Jahren gar nicht; in den ersten Tagen des Aprils. 108 WIRBELTHIERE 5. Die Heerschnepfe. Scolopax Gallinago L. La Becassine ordinaire. Rindschnepfe. 3Ioosschnepfe. Becassine. La Chevrette, Cant. Waadt. Vom August bis November häufig in Sümpfen, in Graben, auf nassen Wiesen; dann wieder im März und April. In gelinden Wintern bleiben immer einige da; viele brüten auch bei uns, die meisten ziehen jedoch nördlich. 4. Die Moorschnepfe. Scolopax Gallinula L. La Becassine sourde. Haarschnepfe. Zuckerschnepfe. Stumme Schnepfe. Halbschnepfe. WüschU. La Sourde. Ebenfalls häufig in Sümpfen. Sie werden ihres Fleisches wegen sehr gesucht. 10. Genus. Sumpflaufer. Limosa Briss. Bärge. 1. Der schwarzschwänzige Sumpfläufer. Limosa melanura Leissler. La Bärge h queue noire. Grande Bärge. Ziemlich selten im Frühjahr und Herbst auf dem Zuge. £s ist nicht unwahrscheinlich, dass einzelne Paare hier nisten, da man einzelne Vögel den ganzen Sommer durch angetroffen hat. 2. Der rostrothe Sumpfläufer. Limosa rufa Briss. La Bärge rouge. Sehr selten, und nur im Durchzuge. Sprüngli erhielt ihn im 3Iai im Frühlingskleide vom sogenannten grossen Moos. Im Herbst kommt er schon im Winterkleide an. Den Meyer'schen Sumpfläufer, Limosa Meyeri, halten wir für den jungen Vogel. n. Genus. Wasserläufer. Totanus 'Sechst. Chevalier. I. Der grünfüssige "Wasserläufer. Tolanus Glollis Sechst. Le Chevalier Aboyeur. Totanus chloropus Meyer. T. fislulans Sechst. Nicht häufig auf dem Durchzuge, im Frühjahr und Herbst an den steinigen Ufern der Flüsse und See'n, weniger in Sümpfen. DER SCHWEIZ. 109 2. Der Teichwasserläufer. Totanus stagnaülis Bechst. Le Chevalier stagnatile. Selten , doch fast alle Jahre in der westlichen Schweiz, in den Can- tonen Neuenburg, Waadt und Genf. 3. Der rothfüssige Wasserläufer. Totanus Calidris Bechst. Le Chevalier Gambette. Tringa Gambetta. Chef alier ä pieds rouges. Im Frühjahr und Herbst nicht selten in Sümpfen, sumpfigen Wiesen und an den sandigen Ufern der See'n. Er zieht schon im August, und mit Ende Septembers ist er schon weg. Man trifft ihn meist in kleinen Gruppen an. 4. Der punktirte Wasserläufer. Totanus ochropus Temm. Le Chevalier Cul-blanc. Le Cul-blanc. Nicht selten an den Ufern der Flüsse und See'n vom Ende März bis im September. Er brütet also bei uns. 5. Der Waldwasserläufer. Totamis Glareola Temm. Le Chevalier sylvain. Im März und April, seltener im August und September, an den Ufern der See'n, Flüsse und in Sümpfen in kleinen Gesellschaften. Wahr- scheinlich brütet er bei uns. 6. Der trillernde Wasserläufer. Totanus hj-poleucus Temm . Le Chevalier Guignette. Seelerche. Lysliker. Pfisterlin. La FendangeUe. Den ganzen Sommer durch an den Ufern der See'n und Flüsse; er zieht schon im August, und kommt in den ersten Tagen des Aprils hier an. Er ist der gemeinste der ganzen Gattung. Man hört sein Geschrei oft tief in der Nacht. 12. Genus. Strandläufer. Tringa Briss. Becasseau. I. Der graue Strandläufer. Tringa cinerea \Aim. Le Becasseau Maubeche- Tringa ferruginea Meyer. Tringa islandica Gmel. La Maubeche tachelee Buff. Aeusserst selten im Frühjahr und Herbst an den Ufern der Flüsse 110 WIRBELTHIERE und See'n, aber wohl nur als Tringa cinerea ^ das heisst im Herbst- und Winterkleide. 2. Der Meerstrandläufer. Tringa maritima Brunn. Le Becasseau violet. Tringa Calidris Linn. Jährlich auf dem Zuge im Frühjahr und Herbst am Neuenburger- und Bielersee. 3. Der bogensclinäbelige Strandläufer. Tringa subarquata Temm. Le Becasseau Cocorli. Namenius ferrugineus Meyer. Scolopax subarquata. An den Ufern der See'n und Flüsse oder Bäche, im Frühjahr, Spät- sommer und Herbst, meist in kleinen Truppen, mehr im Winter- als im Sommerkleide. 4. Der plattschnäbelige Strandläufer. Tringa plalyrhyncha Temm. Le Becasseau platyrhynque. Scolopax pygmaa Gm. Numcnius pusillus ßeclist. Sehr selten am Bodensee und andern See'n, ist bei uns meist im August vorgekommen. "i. Der veränderliche Strandläufer. Tringa variabilis Meyer. Le Becasseau variable. Tringa alpina. Alouetle de mcr ä collier. Im Frühjahr selten, häufiger im August und September, am Ufer der See'n und Flüsse, selbst im Gebirge. G. Der langbeinige Strandläufer. Tringa longipes. Le Becasseau ä longs pieds. Totanus Juscus. Tringa alra Gmel. Totanus natans Bechst. Totanus maculatus Bechst. Chevalier arlcquin Temm. La Bärge aux pieds rouges. Im Frühjahr und Herbst an See'n und Flüssen , selbst an der Reuss im Urserenthale , in allen seinen Kleidern, doch nicht eben häufig. DER SCHWEIZ. Hl 7. Der Schinzische Strandläufer. Tringa Schinzii Brehm. La Becasseau Schinz,. Seltener als der vorige, aber an denselben Orten. 8. Der Temmink'sche Strandläufer. Tringa Temminckii Leisler. Le Becasseau Temmia. Selten im Frühjahr und Herbst an den Ufern der Flüsse und See'n. g. Der kleine Strandläufer'. Tringa minuta heisXer . Le Becasseau echasses Temm. Zvvergstrandlaufer. Auch selten, an denselben Orten wie der Temmink'sche. 10. Der Kampfstrandläufer. Tringa pugnax hmn. Le Becasseau combattant. Machetes pugnax Cuv. Le Comhatlant. Im Frühjahr und Herbst auf seinen Zügen nicht selten, aber meist noch im Winterkleide, seltener im hochzeitlichen Kleide. Er brütet aber doch hin und wieder, wie z. B. im Rheinthale, aber nur einzelne Paare. i3. Genus. Steinwälzer. Strepsilas Illig. Tourne-pierre. I. Der Halsband-Steinwälzer. Strepsilas collaris Temm. Le Tourne-pierre ä coUier. Tringa interpres Gmel. Couland-chaud. Steindreher. Sehr selten, auf seinem Zuge im April und September einzeln an den Ufern der See'n und Flüsse. Junge Steinwälzer wurden auch im September 1816 und im April 18 18 an den Ufern des Genfersee's gesehen. 14. Genus. Kiebitz. Vanellus Briss. Vanneau. I . Der gehaubte Kiebitz. Vanellus cristatus Meyer. Le Vanneau huppe. Kiebitz. Gyriz. Ungemein hcäufig auf seinem Durchzuge im Frühjahr, oft schon im Februar, dann auf Feldern. Im October verlässt er uns; doch wird er oft noch im November und December einzeln angetroffen. An manchen 112 WIRBELTHIERE Orten nistet er, doch nicht in bedeutender Menge, und nur sehen werden die Eier aufgesucht. •>.. Der schwarzbauchige Kiebitz. Vaneüus melanogaster Bechst. Le Vanneau pluvier. Tringa helveüca. f^anettus kelfclicus. Tringa Squatarola Gmel. Tringa varia (Iniel. Vanneau suissc. Selten im Herbßt, öfter im Frühjahr, und am seltensten im Sommer- kleide. Er findet sich an See'n, auf Sümpfen und Brachfeldern. Auf dem grossen Moose , zwischen dem Neuenburger - und Murtncrsee , er- scheint er alle Jahre im Mai auf dem Durchzuge in Menge. i5. Genus. Säbelschnabler. Recurvirostra L. Avocetle. I. Der europäische Säbelschnabler. Recurvirostra AvoceUa L. L'Avocette ä nuque noire. Ueberscbnabel. Meer-Chevalier. L'Avocette. Selten auf dem Zuge im Frühjahr und Herbst 5 doch erhielt Sprüngli mehrmals einige im Sommer , im Juni , und fand beim Weibchen ziemlich gi'osse Eier , so dass es leicht möglich wäre , dass er zuweilen bei ims brüten würde. Immer gehört er bei uns unter die sehr seltenen Vögel und findet sich am Ufer der Seen und Flüsse. 16. Genus. Austernfischer. Hcematopus L. Huitrier. I. Der rothfiissige Austernfischer. Hwmatopus Ostralegm L. L'Huilrier Pie. Meerelster. Austernfresser. Austerndieb. L'Huilrier. Selten und meist nur im Sommer auf Sümpfen oder an den Ufern der See'n und Flüsse. Bei Yverdon wurde auch einer im October geschossen. Bei uns brütet er sehr wahrscheinlich nicht. DER SCHWEIZ. 115 17. Genus. Strandreuter. Ifimaniopus Briss. Echasse. I . Der schwarzflügelige Strandreuter. Himantopus melanopteriis Meyer. L'Echasse a manteau noir. Strandreuter. Riemenbein. Stelzenläufer. L'Echasse. Aeussersl selten und nur auf seinem Durchzuge gewöhnlich Anfangs Mai , viel seltener im Spätsommer. Sprüngli erhielt ihn zu verschiedenen Zeiten, im Frühjahr oft mit stark entwickelten Eierstöcken, so dass er zuweilen hier zu brüten scheint. Man findet ihn meist auf Sümpfen. ■ 18. Genus. Giarol. Glareola Briss. Glareole. 1 . Der Halsband-Giarol. Glareola torquata Meyer. Le Glareole ä coUier. Gemeines Sandhuhn. Halsbandsandhuhn. Glareola austriaca. Hinindo pratincola Linn. Pcrdrix de mer. Im Frühjahr und Herbst an See'n und Flüssen, sehr selten und immer einzeln , im Sommer im August. ig. Genus. Ralle. Rallus L. Räle. I. Die gemeine Wasserralle. Rallus aquaticus hinn. Le Räle d'eau. Ralle. Grosse Wasserralle. Le Pantalon, C. Waadt. Im Schilf an See'n und Flüssen oder in sogenannten Riedtwiesen oft häufig, oft seltener. Sie erscheint schon im März und zieht im Octo- ber weg; einzelne bleiben auch den ganzen Winter an warmen Quellen, wo man sie halb verhungert antrifft. ■2. Der Wiesenschnarrer. Rallus Crex Gmel. Le Räle de Genet. Wachtelkönig. Crex pratensis. Poule d'eau de genet. Roi des Cailles. In einigen Jahren sehr häufig, in anderen dagegen selten, auf feuch- ten Wiesen. 114 WIRBELTHIERE 20. Genus. Rohrhuhn. Gallinula Lath. Poule d'eau. 1 . Das grünfüssige Rohrhuhn. Gallinula chloropus Lath. La Poule d'eau ordipaire. Rothblässchen. Wasserhühnli. Häufig im dichtstellenden Schilf an See'n und Flüssen. Es kommt im April an und verlässt uns im October , und nistet in schilfreichen Teichen. 2. Das punktirte Rohrhuhn. Gallinula porzana Lath. La Poule d'eau marouette. Heckenschnarrer. Eggescher, bei den Jägern. I.a Camerone««, C. Waadt. Im dichten Schilf auf nassen Wiesen und in Sümpfen nicht selten. Es kommt im April an, nistet bei uns, und zieht im October fort. 5. Das kleine Rohrhuhn. Gallinula pusilla Bechst. La Poule d'eau poussin. Kleine Ralle. Kleiner Heckenschnarrer. Rälelon. Poule d'eau noire. An denselben Orten, aber seltener. In seiner Lebensart kommt es ganz mit den Rallen überein. 4- Das Baillonische Rohrhuhn. Gallinula Baillonii Vieill. La Poule d'eau Baillon. Ebenso, aber noch seltener. 21. Genus. Flamingo. Phoenicoptei^us h. Fiammant. I. Der europäische Flamingo. Phoenicopleriis antiquorum Temm. Le Fiammant des anciens. Phoenicopterus ruber Ginel. Dieser südeuropäische und afrikanische Vogel verirrt sich äusserst selten von den Seeküsten her zu uns. Am Langen- und Louganersee soll er nach den Nachrichten des Hrn. Amoreti zuweilen vorkommen. Nordwärts der Alpenkette ist sein Vorkommen fast etwas unerhörtes. Im März 1793 wurde ein Fiammant in dem Sumpfe am Neuenburgersee , nahe bei Granson gesehen und angeschossen, lebendig gefangen. Necker erwähnt seiner auch unter den Vögeln , welche im Canton Genf vorkom- DER SCHWEIZ. 115 men, und im Jahre 1811 will man auch einige dieser Fremdlinge am Bodensee gesehen haben, von jenen 21 ^ welche sich nach Deutschland verflogen haben, von welchen mehrere geschossen wurden. VIII. ORDNUNG. Wasservögel. Natatores. IVageurs. I. Familie. Schlitzfüssige. PinnatipedcE. Pinnatipedes. I . Genus. Wassertretter. Phalaropus Briss. Phalarope. \. Der rothhalsige Wassertretter. Phalaropus hyperhoreus Lath. Le Phalarope hyperbore. Steinliühnli. Steinschnepf. Tringa hyperborea. Lobipes hj-perboreus Cuv. Aeusserst selten; Necker erhielt im August 1806 einen solchen Vogel, der auf dem See herumschwamni. Steinmüller erhielt zwei aus der Gegend von Rheineck , wovon einer sich im Museum in Zürich befindet, beide im Winterkleide. Auch in der Sprünglischen Sammlung in Bern ist ein solcher. 2. Der plattschnabelige Wassertretter. Phalaropus platyrhyncus Tevam. Le Phala- rope platyrinque. Selten, doch weniger selten als der vorige, er kommt aber nur in seinem grauen Winterkleide bei uns vor. Hr. Necker erhielt einen solchen im November 18 17 vom Genfersee, zwei andere wurden im September i8ig daselbst geschossen, und der Jäger versicherte, einmal im Winter eine bedeutende Zahl mit einander auf dem See gesehen zu haben. Hr. Vaucher, einer unserer ei'fahrensten Forscher , tödtete mehrere am 116 WIRBELTHIERE Neuenburgersee, wo er fast alle Winter vorkommt. In Deutschland ist diese Art seltener als die vorige. 2. Genus. Wasserhuha. Fidica Briss. Foulque. I. Das schwarze Wasserhuhn. Fulica atra Linn. La Foulque macroule. Blassliuhn. Bolcb. BoUeiie. IMtihre. La Foulque, ou Morclle. Häufig in Sümpfen und See'n, Teichen und Sumpfgraben. Im Winter oft in ganzen Schaaren auf dem Züricher- und Bodensee, wo es dann sehr scheu ist. Einzeln im Rohre angetroffen, ist es gar nicht scheu. Häufig werden sie lebend gefangen und laufen in Hühnerhöfen mit den Hühnern herum 5 wenn sie aber noch so zahm sind, so fliegen sie im Herbst doch davon. In Luzern Averden sie gehegt imd schwimmen oft zu Hunderten luiter den Brücken herum und schnappen nach Brodt, welches man ihnen gibt: oft finden sich auch Bohrhühner, Gallinida chloropus, mit ein, und schwimmen unter ihnen. 3. Genus. Steissfuss. Podiceps Lath. Grebe. 1. Der gehaubte Steissfuss. Podiceps crisla/us Laüi. Le Grobe huppe. Düpel. Rheindüpel. Ruccli, am Bodensee. Colymbus urinator. Im Winter auf allen unseren See'n gemein, viel seltener im Sommer; am Bodensee nisten indess jährlich einige Paare, zuweilen auch am oberen Zürichersee. Sie kommen gewöhnlich in der Mitte Novembers einzeln an, und verschwinden zu Ende des März wieder. Im Winter sieht man oft grosse Schaaren bei einander. Auf dem Neuenburgersee werden sie auch jetzt noch gewissermassen par force gejagt, indem man sie zwingt, jjeständig unterzutauclien, bis sie endlich bei ihrem Hervor- kommen durch Schüsse getödtet oder auch wohl so ermüdet werden, dass man sie mit der Hand ergreifen kann. Oft aber dauert eine solche Jagd mehrere Stunden. DER SCHWEIZ. 117 2. Der graukehlige Steissfuss. Podiceps subcrislatiis Jacq. Le Grebe jou-gris. Bei den Jägern in der Waadt : Grison. Viel seltener als der vorige, und nicht alle Jahre. Sprüngli ver- muthete, er ziehe bei uns nur im Herbst und Frühjahr durch, weil man vom December an selten den Winter durch einen bekommt oder sieht. 3. Der gehörnte Steissfuss. Podiceps cornutus Lath. Le Grebe cornu ou esclavon. Sehr selten, und fast immer nur die jungen Vögel; sie ziehen im Frühjahr früh wieder weg. Nur die genaueste Untersivchung zeigt den Unterschied zwischen dieser und der folgenden Art als jung; doch ist der alte Vogel auch schon geschossen worden. Das Museum in Bern besitzt ein Exemplar, das auf dem Murtnersee geschossen wurde, und ein Pärchen eben daher erhielt und untersuchte Meissner. 4. Der geöhrte Steissfuss. Podiceps auritus Lath. Le Grebe oreillard. Ohrentaucber. Goldohr. Sehr selten, wenigstens als alt, doch ist er auch schon auf dem Neuenburger- und Murtnersee, aber nur im Winter, vorgekommen. 5. Der kleine Steissfuss. Podiceps minor Lath. Le Grebe castagneux. HaarenUi. Muderli. Tunkentli. Pimpeli. Gründruch, am Bodensee. Tugeli, bei Zürich. Käferenth , in Bündten. Le Castagneux. Häufig auf Teichen und See'n das ganze Jahr. In Bern sieht man im Winter und Frühjahr immer einzelne Pärchen schwimmen und tauchen. Auch am Obersee des Zürichersee's sind sie das ganze Jahr und am Vierwaldstädtersee ebenfalls. 118 AVIRBELTHIEBE II. Familie. Taucher. Columbi. Plongeons. I. Genus. Lumme. Uria Briss. Guillemot. I. Die dumme Lumme. Uria Trolle Latli. Le Guillemot ä capuchon. , Dummes Taucherhulin. Colymhus TroHc. Aeusserst selten auf den Gewässern der Schweiz , da sie ein wahrer Meervogel ist. Zuverlässig ist es aber, dass im Jahre 1812 ein solcher Vogel bei 3Iilden auf der Broye lebendig gefangen wurde; auch auf dem Luzernersee soll er schon vorgekommen seyn , wenn es nicht etwa eine Verwechslung mit dem Wasserhuhn war. a. Die schwarze Lumme. Uria Gryüe Lath. Le Guillemot ä miroir blanc. Dieser Vogel, ein Bewohner des hohen Nordens, wurde mitten im Sommer im Frickthal auf dem Lande gefangen und kam in die Sammlung des Hrn. Pfarrer Martin in Eixel; jetzt ist er wahi'scheinlich im Museum zu Freiburg im Breisgau. 5. Genus. Alk. Jlca L. Pingouin. I . Der Klukalk. Jlca Torda L. Le Pingouin macroptere. Ein einziger Vogel dieser Art, ein junges Thier, wurde auf dem Genfersee bei Vevey geschossen, sonst ist dieser hochnordische Vogel niemals bei uns vorgekommen. 4. Genus. Seelaucher. Colymhus Lath. Plongeon. I . Der Eistaucher. Colymhus glacialis Linn. Le Plongeon imbrin. Grosser Ducbel. Rheintuchel. Gar nicht selten im Winter auf fast allen unseren See'n, aber äusserst selten in seinem Prachtkleide. Rein Vogel ändert in Hinsicht der Grösse so sehr, wie die Seetaucher. Er bleibt bei uns vom November bis März tind verschwindet dann wieder. Nicht selten fängt man ihn am Schweb- angel lebendig. Professor Schinz bekam mehrere sowohl von diesem als DER SCHWEIZ. 119 auch von deu folgenden Arten , und einmal auch den gehaubten Steiss- fuss lebend. Sie sind sehr böse und beissen furchtbar mit ihren spitzigen Schnäbeln, und lassen oft ein lautes Heulen von sich hören. Setzt man sie auf die Erde, so stehen sie nie auf ihre Füsse, sondern rudern mit Füssen und Flügeln und schieben sich so auf dem Bauche fort. Ihre Stimme ist Giööh. Nur einzelne Exemplare sind im Winter in ihrem Alterskleide vorgekommen, mehrere im Uebergange. Den 22. Juli i8i5 wurde auf dem Zürichersee ein völlig ausgefiedertes altes Männchen be- merkt und geschossen, und steht im Züricher Museum. Ein wenigstens um ein Drittel grösseres aus Norden zeigt wie verschieden diese Yögel an Grösse seien. Die Luft war beim Vorkommen des Vogels warm und ge- witterhaft, wahrscheinlich war es ein ungepaartes Männchen, welches desshalb herumzog, während seine Gattungsverwandten im Norden auf den Bergseen brüteten. 2. Der arktische Seelaucher. Colymhus arcticus L. Le Plongeon Lumme. Alles, was vom Eisseetaucher gesagt worden ist, gilt auch von diesem ; er ist eben so häufig, eben so abwechselnd in der Grösse, und kommt eben so selten im Alterskleide bei uns vor. 3. Der rothkehlige Seetaucher. Colymhus mfo-gularis Meyer. Le Plongeou cat- marln. Coljrmbus septentrionalis Gmel. Coljmbus stellalus Gmel. Colymhus borealis Brunn. Auch von diesem gilt, was von den beiden vorigen; er ist am Avenig- sten selten unter den drei Arten, variirt in Grösse und Farbe. Professor Schinz erliielt einen, der auf dem Rücken ganz rein graugrünlich schwarz ist, Breh'ms Coljmbus balticus. Im Sommerkleide war er ganz unbe- kannt in der Schweiz; im Juli 1828 aber erhielt Prof. Schinz ein Männ- chen im schönsten Prachtkleide vom Bodensee. 120 WIRBELTHIEHE III. Familie. Langschwingige. Longipennce . Longipennes. I.Genus. Meerschwalbe. Sternah. Hirondelle de mer. 1. Die Caspische Seeschwalbe. Slerna caspica Pallas. L'Hirondelle de mer tschegrava. Slerna mcgarhynchus Meyer. Dieser König der Seesclnvalben , wie sie Naumann nennt, gehört unter die seltensten Reisenden in der Schweiz. Eine solche wurde im April 1812 im Hafen von Yersoie getödtet, wo sie mit einer Schaar ge- meiner Seeschwalben herumflog. Ein zweites Individuum konnte nicht erreicht werden. Rein Jäger kannte den Vogel. Er befindet sich jetzt im Museum zu Genf. 2. Die rothfüssige Seeschwalbe. Sterna Hirundo L. L'Hirondelle de mer pierre garin. Kleiner Gyriz , bei Zürich . Den ganzen Sommer durch häufig auf allen unseren See'n. Sie kommt im April an und zieht schon Ende Augusts wieder weg. Auf dem Bieler- see, in der Gegend von Nidau, ist sie sehr häufig. Eben so zahlreich am oberen Zürichersee , nur bei Südweststürmen erscheint sie am Untersee für einige Zeit, verschwindet aber bald w^ieder. Sie brütet bei uns. 5. Die sohwarzgraue Meerschwalbe. Sterna nigra L. L'Hirondelle de mer epou- vantail. Häufig auf den meisten unserer See'n den Sommer durch; sie kommt in den ersten Tagen des Mai's an, und zieht Ende Augusts unvermerkt wieder fort. 4. Die weisschwingigte Meerschwalbc. Sterna leucoptera Schinz. L'Hirondelle de mer leucoptere. Häufig auf den See'n des Cantons Tessin , jährlich auf ihrem Zuge am Genfersee, gewöhnlich zu Ende Augusts. Auch auf dem Bodensee Avurde sie geschossen, und das dort erlegte Exemplar befindet sich in der Sammlung des Ilrn, Ziegler in Winterthur. DER SCHWEIZ. 121 5. Cantische Seeschwalbe. Sterna caniiaca Gmel. L'Hirondelle de mer caugek. Sterna canescens Meyer. Auch diese Seeschwalbe kommt zuweilen bei uns vor , und wurde auf dem Genfersee geschossen. 6. Die kleine Seeschwalbe. Sterna minuta L. La petite Hirondelle de mer. Sehr selten; sie ist indess am Bodensee, am Genfersee und am Greifensee auf ihrem Zuge gesehen und geschossen worden. Noch ist die englische SeeSchwalbe, Sterna anglicaj die im, benach- barten Bayern häufig vorkommt, bei uns nicht gesehen worden. 2. Genus. Move. Larus h. Mauve. I . Die Mantelmöve. Larus marinus L. Le Goeland k manteau noir. Larus ncevius Gmel. Sehr selten am Bodensee ; ausgefiedert im Alterskleide ist sie , so viel bekannt, nie vorgekommen, dagegen erhielt sie Prof. Schinz jung von daher 5 auch soll sie auf dem Sumpfe bei Orbe und am Genfersee in diesem Kleide vorgekommen seyn. 3. Die Silbermöve. Larus argentatus Brunn. Le Goeland ä manteau bleu. Larus glaucus Gmel. Linn. Es ist sehr zu zweifeln, dass der alte Vogel je zu uns komme, wohl aber kommt der junge in seinem gefleckten Kleide einzeln im August und September. Ist aber leicht mit der folgenden Art zu verwechseln. 3. Die gelbfüssige Möve. Larus flavipes Meyer. Le Goeland a pieds jaunes. Larus fuscus L. Nicht selten am Bodensee zu derselben Zeit wie die vorige. Eine alte ausgefiederte ist Prof. Schinz von da nie zugekommen, wohl aber junge, welche auch auf anderen See'n sich zuweilen einfinden. 16 122 WIRBELTHIERE 4. Die graue Move. Laras canus L. La Mouelte a pieds bleus. Latus proccUosus. Larus cyanorhynalus Jleyer. Sie erscheint fast alle Jahre am Bodensee, seltener an anderen See'n, und nur in kalten Wintern häufiger. Auf dem Genfersee soll sie eben- falls alle Jahre vorkommen. 5. Die dreizehige Möve. Larus tridactylus Lath. La Mouette tridactyle. Biju. Bezolel, am Genfersee. Sie gehört zu den Seltenheiten; am Zürichersee ist sie nie bemerkt worden, wohl aber auf dem Boden- imd Genfersee. 6. Die Polarinöve. Larus eburneus L. La Mouette blanche ou Senateur. Diese, dem Polarkreis sonst eigene Möve, welche ilur den äussersten Norden bewohnt, ist ein einziges Mal in ihrem gefleckten Winterkleidc auf dem Genfersee vorgekommen , und von den eifrigen Jägern und Natur- forschern Bonjour in Ouchi geschossen worden, in deren Sammlung sie aufgestellt wurde, und als eine der grössten Seltenheiten anzusehen war. 7. Die Lachmöve. Larus ridibundus Leisler. La Mouette rieuse. Gemeine Miive. Fischmöve. Halbrad. Pialf. Gyriz, am Züricliersce. Alienbock , am Boden- see. Le Bijou (i la Vaud). Le Bezolel (ä la Cöte). La Quincaire (Yverdon). Die einzige Möve, welche das ganze Jahr bei uns bleibt. Im Sommer findet sie sich am Bodensee, wo sie brütet, im Winter auf allen See'n und Flüssen oft in grosser Menge. In Zürich erscheint sie, sobald Schnee fällt, und hält sich dann oft in grosser Menge zwischen der unteren Brücke und dem Mühlsteg auf, um das, was aus dem Schlachthaus ab- fällt, zu erhaschen; von da geht sie auf den See, wo sie die Nacht zu- bringt und schwimmend schläft. Im Januar i83o waren ihrer oft bei Hunderten, alte und junge. Der Hunger machte sie damals so zahm, dass sie den Fleischern die Gedärme fast aus den Händen rissen. Ueber- haupt sind. sie im Winter eben nicht scheu. Im März verschwinden sie vom See und Flusse und gehen auf die Aecker. Nie sieht man im Winter DER SCHWEIZ. 125 «me mit braunem Kopf, wohl aber viele noch im gefleckten Jugendkleide. Im März bekommen alle einen braunen Ropf, und das Jugendkleid ist verschwunden. 8. Die kleine Möve. Lat-us minutus Pallas. La Mouette pygmee. Aeusserst selten. Ein Exemplar, bei Yverdon im Jahre 1770 im Januar geschossen, steht im Museum zu Bern. Ein zweites erlegten die Gebrüder Bonjour bei Ouchi am Genfersee, und ein drittes Exemplar wurde sogar auf dem Gotthardt angetroft'en und kam in die Sammlung des Hrn. Nager in Andermatt. 3. Genus. . Raubmöve. Lestris Illig. Stercoraire. 1. Die Büff'onische Raubmöve. Lestris Buffoni. Le Stercoraire, Buffbu. Bis jetzt ist dieser Vogel nur zweimal in der Schweiz vorgekommen; beide Exemplare befinden sich in dem Berner Museum, wo sie mit Lestris parasiticus bezeichnet sind. Allein diese ist nie in der Schweiz vorgekom- men. Das eine Exemplar wurde im September 1797 am Thunersee ge- schossen j das andere im Juli 1808 lebendig bei Brienz gefangen. 2. Die breitschwa'iizige Raubmöve. Lestris Pomarinus Temm. Le Stercoraire pomarin. Diese Raubmöve kommt fast alle Jahre einzeln auf unseren See'n, meist im September vor. Prof. Schinz erhielt eine solche im Juli i834 lebendig; sie wurde am Zürichersee wahrscheinlich wegen grosser Er- mattung, lebend ergriffen , lebte aber nur einige Tage. Alle, die vor- kamen, sind junge Vögel. 5. Die Schmarotzer-Raubmöve. Lestris parasitica Boie. Le Stercoraire parasite. Aeusserst selten, und dann meist im August einzeln. 4. Genus. Sturmvogel. Procellaria L. Petrel. I. Der kleinste Sturmvogel. Procellaria pelagica L. Le Petrel tempete. Aeusserst selten verirrt sich dieser über fast alle Meere verbreitete 124 WIRBELTHIERE Vogel zu uns, doch wurden Exemplare auf dem Boden- und Genfersee geschossen, und das letzte befindet sich im Museum zu Bern. Ein anderes wurde bei Donaueschingen, also an unserer Grenze, geschossen, und steht im Museum zu Zürich. 1. Der Puffin. Procellaria Puffinus L. Le Petrel Puffin. Pujjtmis cincreus. Petrel cendre. Ein Vogel dieser Art wurde bei Morsee am Genfersee geschossen. IV. Familie. Sägeschnäbler. Lamellirostrce. Lamellirostres. I. Genus. Schwan. Cjgnus Meyer. Cygne. I. Der Singschwan. Cygnus musicus ^ec\i%l. Le Cygne a bec jaune. Le 0)ffnc sauvagc. In kalten Wintern nicht sehr selten. Im Jahre 17/10 zeigten sich zehn mit einander am Neuenburgersee; im Jalu-e 1766 erschienen mehrere auf dem Genfer- und Thunersee; im Februar 1779 wurde einer bei Bipp im Canton Bern geschossen; im gleichen Jahre zeigten sich solche am Genfer- und Bielersee 5 1789 bei Interlacken, wovon einer gefangen wurde. Im Jahre i8o5 erschienen zwei alte und acht junge auf dem Thunersee, ebendaselbst im Jahre i8i5 vier Stück j im December 18 16 erschien eine Schaar nahe bei Zürich und wurde geschossen; im Januar i83o wurden am Bodensee mehrere gesehen und geschossen, und so mag kaum ein kalter Winter vergehen, dass nicht einige bei uns erscheinen, dagegen ist der liäckerschwan oder zahme Schwan nie bei uns wild gesehen worden. 2. Genus. Gans. Anser Briss. L'Oie. 1 . Die wilde Gans. Jnser cinereus Meyer. L'Oie cendree. ' Schneegans. Im Winter in grossen Zügen , aber selten , viel seltener als die Saat- gans ; selten lässt sie sich bei uns nieder. DER SCHWEIZ. 12S 2. Die Saatgans. Jnser segetum Meyer. L'Oie vulgaire. Schneegans. Bohnengans. Sehr häufig im Spätherbst und Frühjahr auf ihren Zügen. Sie lässt sich aber sehen bei uns nieder. In dem kalten Januar i83o Avurden aber sehr viele geschossen. Selten lässt sie sich auf den Seen nieder, dagegen gewöhnlich auf Saatfeldern. 3. Die Blääsengans. Anser albifrons Meyer . L'Oie rieuse. Lachgans. Weissstirnige Gans. L'Oie ä front blanc. Viel seltener als die vorige; sie fliegt oft mit der Saatgans, und kommt vielleicht öfter als man weiss. Es sind nur wenige Beispiele be- kannt. Eine steht im Museum zu Zürich, welche in der Umgegend ge- schossen wurde. 4. Die Ringelgans. Anser Bernicla Meyer. L'Oie Cravant. Anser torquatus Fr. Anser Monachus Bechst. Le Cravant. Ein Exemplar wurde vor etwa 3o Jahren auf demBielersee geschossen und kam in die Sammlung des Hrn. Benoit in Ponts. Ein zweiter junger Vogel, der noch kein Halsband hatte, wurde vor 8 bis 10 Jahren bei Sursee am Sempachersee geschossen und steht im Museum der Gantons- schule zu Aarau. Von den übrigen in Europa vorkommenden Gänsen ist , so viel bekannt, keine Art noch bei uns angetroffen worden. An unserer Grenze soll aber auch die Schneegans, Anser hjperboreuSj einmal geschossen worden sein, und im Verzeichniss der Vögel Würtemberg's von Ludwig Land- beck (Stuttgart 1834) heisst es: die weisswangigte Gans und die Ringel- gans, Anser leucopsis und Bernicla kommen im October und November zuweilen auf den Bodensee. Die letztere erschien manchmal unter den Saatgänsen. Es ist allerdings wohl möglich, dass sie es sei, aber Gewiss- heit haben wir keine. 126 WIRBELTHIERE 5. Genus. Ente. Jnas L. Canard. 1. Die Purpurente, yinas ? purpiireo-viridis Schinz. Le Canard pourpre. Kopf und oberer Theil des Halses sind dicht mit Federn besetzt, welche auf dem Nacken einen Busch bilden. Von der Seite betrachtet, ist die Farbe dieser Federn ein dunkles Grün , unter gewissem Lichte aber spielt sie in's Purpurroth; Hinterhals dunkel braunroth, jede Feder etwas heller gesäumt; Rücken dunkelgrün mit Metallglanz. Die grossen Deckfedern der Flügel heller grün, der grosse Spiegelfleck glänzend kupfergrün, am unteren Rande ein schmaler, rein Aveisser Saum. Der Schwanz zugespitzt, die Deckfedern desselben glänzend grün mit metallischem Glänze. Unterhals vorn und Brust hellrothbraun , jede Feder leicht weisslich gesäumt. Bauch weisslich, allein da die Federn in der Mitte grau sind, so scheint er gefleckt. Die Seitenfedern, welche bis über die Schenkel laufen, hellbraun, in die Quere mit weisslichen Wel- lenlinien. Die unteren Deckfedern des Schwanzes sind röthlich. Die Hinterzehe hat einen häutigen Flügelansatz , Beine schwarz , Schnabel gelblich, mit einer schwärzlichen liinie über dem Rücken. Nagel schwarz. Iris gelb. Diese Ente hat die Grösse der Bisamente oder sogenannten türkischen Ente. Die erste wurde den 8. Apx'il i8i5 am savoyischen Ufer des Genfei'see's, bei Hermences, unter einem Trupp Stockeuten bemerkt und getödtet, und lange für einen Bastard von der gemeinen Ente und der Bisamente gehalten, bis Hr. Profess. Lichtenstein sie für eine afrikanische Ente erkannte, welche er aber damals nicht nennen konnte. Den 22. März 182/1 wurde abermals eine solche Ente unter einer Schaar Stock- enten bemerkt und getödtet. Sie hat dieselbe Grösse, dieselbe allgemeine Gestalt und Farben, nur sind sie weniger glänzend, und am Halse trägt sie einen weissen Ring. Offenbar ist es ein jüngeres Thier in der zweiten Mauser. Eine ganz ähnliche Ente erhielt Hr. Oberst Frey in Aarau vom Bodensee, wo auch noch eine zweite gesehen worden seyn soll. Es kann DER SCHWEIZ. ' 127 daher kaum einem Zweifel unterworfen seyn, dass diess eine eigene Art sei, welche für Europa neu ist. Beschrieben ist diese Ente in keinem der bekannten Werke, daher musste ihr ein Name gegeben werden. 2. Die Trauerente. Anas nigra L. Le Canard Macreuse. La Macreuse. Eine der allerseltensten Enten, welche nur dann und wann in kalten Wintern bei uns vorkommt, namentlich am Boden- und Genfersee. Professor Schinz hat sie in fünfunddreissig Jahren nie aus der Schweiz erhalten. 3. Die weissköpfige Ente. Anas leucocephala Lath. Le Canard couronne. Anas mersa Pallas. Noch seltener als die vorige Art. Im Februar i8o3 wurde ein Männ- chen auf dem Rhein geschossen, welches sich jetzt in der Sammlung des Hrn. Ziegler in Winterthur befindet. 4- Die Brillenente. Anas perspicülata L. Le Canard Marchand. Ein Männchen dieser Ente, welche Temmink nicht unter die europäi- schen zählt, wurde im April 1818 am Genfersee geschossen, und befindet sich in der Sammlung des Hrn. Morin in Genf. 5. Die Eiderente. Anas mollissima L. Le Canard Eider. Eidergans. Eidervogel. Nur das Weibchen dieser Ente ist bisher bei uns vorgekommen. Im Jahre 1799, im December, erhielt Prof. Schinz vom Hallwylersee ein solches. Ebenso wurde ein Weibchen im Jahre 1808 bei Vivis geschossen und befindet sich in der Sammlung des Hrn. Chavannes in Lausanne. 6. Die Eisente. Anas glacialis L. Le Canard de Miclon. Auch diese Ente ist äusserst selten, doch wurde sie zweimal auf dem Bodensee und eine junge auf dem Genfersee geschossen. 128 WIRBELTHIERE n. Die Kragenente. Anas hislnonicaXj.l Le Canard a collier. Sie soll, nach Walchner's Verzeichniss der Vögel des Bodensee- Iieckens, am unteren Bodensee vorkommen, und dort Lettente oder Zwergente heissen. Es ist diess wohl in Zweifel zu ziehen. 8. Die Sammetente. Anas fusca L. Le Canard double Macreuse. Moorente. Maderente. Rheinmoor, am Bodensee. La double Macreuse. Gar nicht selten und alle Winter auf unseren See'n anzutreffen , aber fast immer nur Weibchen und Junge. Das alte Männchen ist äusserst selten. Sie zieht im März wieder nach Norden. 9. Die Kolbenente. Anas riifina Pallas. Le Canard siffleiir huppe. Bismettente, am Bodensee. Diese in Sibirien brütende schöne Ente kommt alle Jahre auf den Bodensee im October und bleibt da bis zu Ende März oder April. Je östlicher das Land, desto häufiger ist sie, da ihr Zug östlich geht; auf dem Bodensee ist sie regelmässig alle Jahre, auf dem Zürichersee viel seltener, und noch seltener auf dem Genfersee. Meist zeigt sie sich nur paarweise, selten in grösseren Truppen. IG. Die Schellente. Anas clangula L. Le Canard Garrot. Quakente. Goldäugli. Klinger. Canards souchet. Gemein den ganzen Winter durch, vom November an. Im März ver- lässt sie uns. II. Die Bergentc. Anas marila h. Le Canard milouinan. Alpenenle. Etwas seltener als die vorige, aber doch alle Jahre den ganzen Winter durch, aber sehr selten alte Männchen, welche auch bei den Schellenten viel seltener sind als die Weibchen. Jung kann sie leicht von Unkundi- gen mit dem Weibchen des Bothkopfes oder der Reiherente verwechselt werden. DER SCHWEIZ. 129 i2. Die weissaugige Ente. Jnas leucophthalmus Bechst. Le Canard a iris blanc ou nyroca. Braunkopf. Sie gehört zu den seltenen Arten, erscheint nur dann und wann in kleinen Truppen, selten im Herbst oder harten Wintern , sondern im Frühjahr, oft noch spät im April. 1 3. Die Tafelente. Anas ferina h. Le Canard Milouin. Rothkopf. Rothmoor, am ßodensee. Vom November an häufig auf unseren See'n, docli selten in grossen Schaaren. Sie verlässt uns im März. 14. Die Schnatterente. j4nas strepera L. Le Canard Chipeau ou Ridenne. Selten, und weit öfter im Frühjahr als im Herbst; sie scheint süd- licher zu überwintern. 1 5. Die Brandente. Anas Tadoma'L. Le Canard Tadorne. Sehr selten, und nur in kalten Wintern in kleinen Truppen. Im Januar 1799 wurde ein altes Männchen bei starker Kälte auf dem Bieler- see geschossen; im Jahre 181 1 zeigten sich in demselben Monat 7 Stück auf dem Neuenburgersee , von welchen drei erlegt wurden, alles junge Vögel, auch am Bodensee ist diese Ente vorgekommen. iG. Die Spiessente. Anas acuta L. Le Canard ä longue queue. Schwalbenente, Männchen. Lerchente, Weibchen. Am Bodensee: Pfeilschwanz. Alle Winter in kleinen Schaaren ; sie bleibt den ganzen Winter bei uns, ist aber im Frühjahr häufiger. 17. Die Stockente. Anas Boschas L. Le Canard ordinaire. Wilde Ente. Stutzente. Stossente. Grünhals. Sturzente, bei Zürich. Spiegelente , Moos- ente, Blas£nte, am ßodensee. Die einzige Ente, welche alle Jahre regelmässig bei uns brütet und '7 130 WIRBELTHIERE das ganze Jahr bei uns wohnt. Sie ist auf allen See'n, in Flüssen, auf Mooren und Teichen anzutreffen. 18. Die Pfeifenle. Jnas Penelope L. Le Canard siffleur. Weisssinn. Mittleier Rothhals. Seltener im Herbst und Winter, häufiger im Frühjahr auf dem Wiederstrich; überhaupt aber nicht häufig. 19. Die Löffelente. Anas cljpeata L. Le Canard souchet. Schildente. Bieitschnabel. Im Herbst und Frühjahr, vom März bis Mai, selten im Winter. Im Wallis soll sie auf dem kleinen See unweit Siders den ganzen Sommer angetroffen werden und dort brüten. 20. Die Knäckenle. Anas querquedula L. Le Canard Sarcellc d'cle. Kläseli. Sarcelle. Kruzeli, am BoJensee. Bisamentli, bei Zürich. La Sarcclle d'cic. Häufig, besonders im Frühjahr im März und April auf See'n und Teichen in kleinen Schaaren. 21. Die Rriechente. Anas crecca L. Le Canard Sarcelle d'hirer. Spiegelente. Bisanienlli. Noch häufiger als die vorhergehende, im Herbst und Frühjahr, aber auch, nur seltener, im Winter. 22. Die Reiherente. Anas fuligula L. Le Canard Morillon. Schleusente, am Zürichersee. Straussmohr, am Bodensee. Noinette , double Ccrcelle odei- Cercelle capie^ bei Grandson. Vom October an bis im März sehr häufig auf unseren See'n, in Schaaren von 10 bis 4o Stücken. DER SCHWEIZ. 151 25. Die rothe Ente. Anas rutila Pallas? Le Canard casarka. Diese sibirische Ente soll, nach Landbeck's Verzeichniss der Vögel Würteniberg's, zuweilen auf dem Bodensee vorkommen. Es ist diess aber gewiss sehr zweifelhaft. 4. Genus. Säger. Mergiis L. Harle. 1 . Der Gänsesäger. Mergus Merganser L. Le grand Harle. Seerachen. Seekatze. Seegans , am Bodensee. Aeschente. Grosse Eisente. Nicht gar selten im Winter auf unseren See'n, ja selbst mitten im Sommer zuweilen; Professor Schinz bekam mitten im Juni ein schönes Männchen, und in den Jahren 1812 und 18 13 nistete ein Paar bei Bre- genz in einer Pelskluft ; ein ganz Junges aus dieser Brut befindet sich im Museum in Züiich. 2. Der langschnäbelige Säger. Mergus Serrator L. Le Harle huppe. Schwarzkopf. Seekatz. Sägente am Bodensee. Viel häufiger als die vorige Art, aber fast immer nur Junge oder Weibchen, alte ölännchen sind äusserst selten. Den ganzen Winter durch sind sie bei uns. 5. Der weisse Säger. Mergus albellus L. Le Harle piette. Weisse Nonne. Nönneli. Eisenth. Rheinenth. SeegansU , am Bodensee. Alle Winter, vom November bis März, selbst bis Anfangs Mai, in kleinen Truppen ; auch bei dieser Art sind alte Männchen viel seltener als Junge und Weibchen. 132 WIRBELTHIERE V. Familie. Pelikane. Pelecani. Pelicans. I. Genus. Pelikan. Pelecanus L. Pelican. I. Der gemeine Pelikan. Pelecanus Onocrotalus h. Le Pelican blanc. Kropfgans. Die älteste Nachricht vom Vorkommen dieses Vogels in der Schweiz; gibt Gessner, indem er berichtet, es sei ein Pelikan am Zugersee zu Ende Februars gefangen worden. Ein anderer wurde, nacliLardomi, auf dem Zürichersee getödtet; ein dritter wurde 1642 im Juni auf dem Äloose bei Yverdon getödtet, und ein anderer wurde dort gesehen. Im Juli 1768 erschien ein Zug von i3o Pelikanen auf dem Bodensee bei Lindau, wovon einer, am Flügel verwundet, lebend gefangen wurde. Sie kamen in hohem Fluge über die Gebirge von Süden her, und den 6. Mai 1806 wurde ein einzelner bei Fussach flügellahm geschossen und gefangen; auch am Genfersee wurde ein Pelikan bei Thonon geschossen. 2. Genus. Scharbe. Carho Meyer. Cormoran. I. Die Krähenscharbe. Carho Cormoranus Meyer. Le grand Cormoran. Wasserrabe. Seerabe. Heldenente, am Bodensee. Ziemlich selten, doch wird sie zuweilen im Sommer und Winter auf unseren See'n angetroffen. Sprüngli erhielt eine im Juni 1768 vom Bielersee-, im Sommer 181 2 wurde ein Weibchen auf dem kleinen Mauer- stock bei Sempach geschossen. Im Januar 18 13 kam ein Weibchen vom Zugersee todt auf den Markt zu Zürich, und im gleichen Monat 18 14 erhielt das Museum in Bern ein schönes altes Weibchen vom Brienzersee, und so könnte man noch mehrere Beispiele anführen. Auch am Boden- und Genfersee kommt der Vogel zuweilen vor, aber nur ist, so viel be- kannt, nie ein altes Männchen gesehen worden. Dass auch die Ilaubenscharbe, Carho graculusj auf dem Genfersee soll vorgekommen seyn, scheint auf einem Irrthum zu beruhen, und eine Verwechslung mit der Rrähenscharbe zu seyn. DER SCHWEIZ. 153 Hiemit endiget unser Verzeichniss der inländischen Vögel, welches 3ii Arten enthält. Schwerlich wird dieses Verzeichniss noch viel ver- mehrt werden können, da es die meisten Vögel Europa's in sich fasst; vielleicht dass etwa die Sperbereule, oder der zweibindige Kreuzschnabel, oder ein südlicher Sänger, oder die Rragentrappe sich einmal zu uns verirrt, wie nach dem mittleren Deutschland. Wenn aber die Aus- trocknung der grossen Moser einmal beginnt, so wird mancher Vogel seltener werden , der es jetzt noch nicht sehr ist. DRITTE CLASSE DER WIRBELTHIERE Reptilien. Reptilia. Reptiles. Diese Classe der VVirbelthiere, welche überhaupt in Europa nicht zahh-eich ist, ist es auch in der Schweiz nicht, und kaum können einige Arten mehr aufgezählt werden, als in dem benachbarten Deutschland vorkommen. Nur in der wärmeren Schweiz, im Wallis und imTessin sind sie zahlreicher, und namentlich die Eidechsen in gar grosser Menge. Die Abtheilung der Schildkröten fehlt ganz , denn was man vom Vor- kommen der gemeinen Schildkröte und der griechischen Schildkröte sagt, beruht auf gar keiner Autorität*). Es soll zwar eine gi'iechische Schildkröte einmal im Bremgartenwalde bei Bern gefunden worden seyn, allein es war ganz gewiss nur eine verlaufene aus irgend einem Garten , wo man sie zuweilen hält , oder eine von einem Savoyarden oder Lom- bardenknaben verlorene, da diese viele herumtragen und oft verkaufen. Höchst merkwürdig ist eine Stelle in Wagner's Helvetica curiosaj Avorin er sagt, bei dem kleinen Weidensee im Canton Zürich gebe es Schild- kröten. Wenn es auch einmal dort gab, was sehr zu bezweifeln ist, so müssen sie ganz ausgestorben seyn, denn niemand aus jener Gegend weiss jetzt etwas davon. Nach brielliclien Mittbeiluugen des Hrn. F. I. Nager in Urseren, soll im Reusthale Emjrs lu- laria W. sclion mehrmals gefunden worden seyn. Es scheint nicht wahrscheinlich , dass diese nur entlaufene Exemplare waren. In einem Landgute in der Nähe von Altorf lebt eine Test. grceca schon gegen hundert Jahre frei, ein Zeichen, dass unser Glima diesen Thieren nicht zu rauh ist. Tsch. WIRBELXHIERE DER SCHWEIZ. 135 Die Abtheilung der Saurer, wohin die Eidechsen gehören, ist eben- falls nicht zahlreich an Arten, wohl aber sind diese oft sehr zahlreich an Individuen. In der ganzen östlichen Schweiz kommt, so viel bekannt, nur die gemeine Eidechse, Laceita agilisj und die Bergeidechse, Lac. montanaj, vor, aber beide nicht sehr häufig. In der westlichen, nördli- chen und südlichen Schweiz ist dagegen die Mauereidechse, Lacerta muralisj, ungemein häufig. Schon an den Felsen am Schlosse Lenzburg findet sie sich, dann bei Rheinfelden und Basel j an den Mauern welche die Weinberge des Cantons Neuenburg umschliessen , an denen des Can- tons Waadt, an den Felsen im Wallis, und an den Strassen Tessins findet sich diese Eidechse in unzählbarer Menge, und mit jedem Schritte sieht der Wanderer an sonnigen Tagen sie mit ungemeiner Schnelligkeit sich in ihre Löcher flüchten. Im Ganton Waadt , noch mehr aber im Wallis und Tessin, lebt neben ihr an Mauern, Felsen und anderen warmen Stellen die smaragdgrüne Eidechse. Prangend mit allen Schattierungen des Grünen, je nach der Jahrszeit und dem Häuten, gewährt dieses schöne Thier einen herrlichen Anblick, aber niu- dem ruhigen Wanderer, denn auch sie entschlüpft blitzschnell dem Auge, und es bedarf vieler Hebung und Geduld, sie zu fangen. Anfangs sind die gefangenen wild und bissig, aber bald gewöhnen sie sich an den Menschen, und nehmen bald ihrem Fütterer die Fliegen aus der Hand, und lassen sich sogar streicheln. Wenn man aber solche überwintern will, müssen sie im Herbst gut gefüttert werden; auch verlangen sie keine warmen, aber vom Frost geschützte Schlupfwinkel, und erstarren dann den Winter durch, ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Diese Art ist in der nördlichen und östlichen Schweiz nie bemerkt worden. Neben diesen beiden Arten ist aber die gemeine Eidechse seltener und überhaupt am wenigsten zahl- reich an Individuen. Die Abtheilung der Schlangen beschränkt sich diesseits der Alpen nur auf wenige Arten. Die gemeine Natter ist nirgends selten, wird aber sehr verfolgt, und von vielen gefürchtet, obschon sie keinen Schaden an- richtet. Da sie Frösche und wahrscheinlich auch Fische frisst, so findet 156 WIRBELTHIERE sie sich an Wassern, an Teichen, See'n und Flüssen, überschwimmt die breitesten See'u sehr oft, taucht vortrefflich und kriecht oft auf dem Boden unter Wasser herum. Die andere Art der Gattung Natter, die so- genannte östreichische Natter, ist eben so unschädlich; sie lebt nicht am Wasser, obschon sie auch schwimmen kann, sondern an trockenen Orten. Sie ist böse und bissig, allein ihr Biss ist von keiner Bedeutung. Die gemeine Ringelnatter beisst dagegen ungemein selten, zischt aber desto mehr und fährt scheinbar wüthend auf den Angreifer los. Die andern drei vorkommenden Arten der Nattern finden sich nur in den Cantonen Waadt, Wallis und Tessin. Die Blindschleiche ist allenthalben sehr gemein, wird aber von Hunden, Ratzen und vielen Vögeln verfolgt. Giftschlangen haben wir in der Schweiz nur zwei, in sofern man nämlich die schwarze Yiper nicht für eine eigene Art hält. In den ebene- ren Gegenden der östlichen Schweiz scheint die Kreuzotter oder gemeine Viper gar nicht vorzukommen. Im Canton Zürich ist sie diesseits des Albis niemals vorgekommen, wenigstens ist kein Fall bekannt, wo jemand wäre gebissen worden. Aber schon auf dem Albis und dann jenseits kommt sie vor. Aber noch häufiger auf den eigentlichen Alpen, wo sie im Sommer auf Höhen bis über 6000 Fuss ist angetroffen worden, und zwar die schwarze Varietät fast eben so häufig, und diese nur in be- deutender Höhe, während die gemeine Kreuzotter auch viel tiefer vor- kommt. Niemals ist dagegen die Redische Viper, so viel bekannt, auf bedeu- tenden Höhen angetroffen worden. Sie ist hauptsächlich dem Jura eigen, und von Schinznach an bis Genf dort anzutreff'en ; aber auch im Canton Waadt, wo der Fälle von gefährlichem Biss mehrere bekannt sind, ist sie, so wie im Wallis, nicht selten. Sie erreicht eine bedeutende Grösse und ändert sehr in der Grundfarbe, weniger in der Zeichnung. Welche Art im Tessin die häufigere sei, und ob beide dort sich finden , konnte bis anhin nicht mit Bestimmtheit ausgemittelt werden , aber dass die Redische Viper sich auch dort findet, ist gewiss. Die DER SCHWEIZ. 137 Kreuzotter hauset aber eben so gewiss auch auf den Gebirgen Tessins. Man hat dort viele Sagen von den schrecklichen Folgen und der Tödt- lichkeit des Vipernbisses, dennoch aber scheinen die Fälle auch selten, und die Tödtlichkeit nur bei Vernachlässigung einzutreten. Ebel sagt vom Berg Salvador bei Lugano, es habe dort eine so grosse Menge Vipern, dass sogar einige Wohnungen am Fusse dieses Berges verlassen worden seien, da die Vipern die Gegend so imsicher machten. Dieses scheint durchaus unrichtig. Professor Schinz gab einst einem berühmten Schlangenfänger den Auftrag, ihm solche Vipern von dort zu senden. Nicht lange nachher erhielt er eine blecherne Büchse mit Schlangen an- gefüllt , von diesem Menschen , mit der Aufschrift : Tutti veventi. Voll Begierde öffnete er die Büchse und fand darin fünfzehn Stücke, aber auch nicht eine einzige giftige. Alle diese Schlangen wurden als Würfel- nattern anerkannt, wobei einige schwarze Varietäten waren. Allerdings gibt es Würfelnattern, welche selbst von Rennern in Farbe und Zeich- nung nicht leicht von der Redischen Viper unterschieden werden können, aber die Bildung des Kopfes und namentlich die grossen Schilder auf dem- selben, unterscheiden sie sehr leicht von der Viper, deren Kopf schuppig ist, und auch eine andere Form hat. Schinz weilte mehrere Male in Lugano, bestieg den Salvador, aber weder er noch seine Reisegefährten haben je eine Viper dort gesehen. Damit ist nicht behauptet, es gäbe dort keine, aber doch bewiesen, dass sie nicht so häufig oder gefährlich seien, wie Ebel angibt. Wahrscheinlich fürchtete man die ganz unschul- dige Würfelnatter, indem man sie für eine Viper hielt. Die Klasse der froschartigen Reptilien bietet ebenfalls keine neue Art, als vielleicht den Alpenfrosch. Es ist bekannt, dass unter allen Reptilien diese am weitesten nach Norden gehen , und dass man sogar in Grönland noch einen Frosch antrifft. In den Alpen trifft man Frösche bis zu 6000 Fuss Höhe an. Der fälschlich sogenannte Todtensee auf der Grimsel, welcher nur von Mitte Juli an, und diess nicht alle Jahre, vom Eise frei ist, wimmelt von Fröschen, welche sich dort fortpflanzen, und im Larvenzustande zum Theil überwintern. Diese Frösche sind mit dem i8 138 WIRBELTHIERE Grasfrosch nahe verwandt, und scheinen nur eine durch das Clinia ver- änderte Varietät zu seyn. Der Oberalpsee auf dem Gotthardt, in wel- chem man auch viele Forellen findet, hat ebenfalls viele Frösche, welche besonders schmackhaft seyn sollen und häufig gegessen werden. Profes- sor Heer fand auch hoch im Gebirge eine kleine Kröte, welche eine eigene Art zu seyn scheint, und ebenfalls sehr hoch hinauf steigt der schwarze Salamander, der ein wahres Alpenthier ist*). Diess ist alles, was wir im Allgemeinen über diese Classe sagen können. 1. ORDNUNG. Saurier. Saurii. Sauriens. I.Genus. Eidechse. LacertaL. Lezard. 1 . Die gemeine Eidechse. Lacerta agilis Merr. Le Lezard des souches. Eidechse. Eidechsli. Syn. Seps muralis Laur. Lacerta stirpium Daud. Seps terrestris Lauv. Seps argus Laar. Lacerla arenicola DaMd. Seps stellatus Schvanli. Seps erythronotus Sehr. Vir. An Hecken, sonnigen Rainen, Erdwällen, gemein, doch nicht sehr häufig, da das niedliche Thier vielen Verfolgungen von Menschen, Hunden , Ratzen und Vögeln ausgesetzt ist. Sie liebt die tieferen Thäler, und geht nicht hoch in's Gebirge. 2. Die Mauereidechse. Lacerta murales St. Le Lezard des Murailles. Lacerta velox. Lacerta fusca et agilis. Lacerta Brongniardi DAud. Lacerta varicgala. Po- darcis muralis Wagler. Diese Eidechse kommt unter manchei'lei Abänderungen in der Farbe in der westlichen, nördlichen und südlichen Schweiz vor, in der östli- •) Die von Hrn. Professor IJeer auf der Mühlebacli-Alp, im Canton Glarus^ in einer Höhe von 6200 Fuss gefundene Kröte ist nach genauer Untersuchung nur ein junges, etwas dunkelgefavb- tes Exemplar von Bujo cinereus und fälschlick von Prof. Schinz in seiner Naturgeschichte der Amphibien als eine eigene Species aufgestellt. Das vom schwarzen Salamander bemerlae gilt nicht für die ganze Schweiz, da er in einigen Gegenden schon bei 2500 F. ü. M. sein Maximum der Individuenanzahl erreicht. Tsch. DER SCHWEIZ. 159 eben dagegen ist sie noch nicht bemerkt Avorden. Die ersten zeigen sicli an den Felsen und Mauern des Schlosses Lenzburg, dann bei Pxheinfel- den. In der grössten Menge aber an den Mauern, Avelche die Weinberge von Neuchätel und Waadt umschliessen , an den Felsen des Wallis und des Cantons Tessin. Auch sie geht nicht hoch in's Gebirge hinauf. Sie ist sehr scheu und äusserst schnell, und lässt sich weniger leicht zähmen als die gemeine Eidechse. 5. Die grüne Eidechse. Lacerta viridis Daud. Le Lezard vert. Laccrta smaragdina Meissner. Seps varius viridis , sericeus. Jung: Lac. bilineala Daud. Da unter dem Namen der grünen Eidechse auch die im wärmeren Europa lebende grosse Eidechse vorkommt, welche ein ganz verschiede- nes Thier ist, so könnte man ihr den Namen L. smaragdina geben. Sie ist- nur in der wärmeren westlichen und südlichen Schweiz anzutreffen, in den Cantonen Genf, Waadt, Wallis und Tessin. In diesen aber an Mauern, Strassen, Felsen häufig, doch bei weitem nicht so häufig als Lacerta mnralis. Man findet sie je nach der Jahrszeit oder je nachdem sie sich bald häuten will oder gehäutet hat, von allen Nuancen von Grün', vom hellsten bis zum dunkelsten, auch in's Braunliche übergebend. Sie erreicht eine Länge von i Fuss, ist äusserst scheu, lebhaft, und lässt sich selten auf einen Schritt nahe kommen, sondern eilt mit Blitzes- schnelle in ihren Schlupfwinkel, gewöhnlich eine Mauerlücke in den lockeren, bloss aus Steinen, ohne Mörtel, verfertigten Mauern, oder unter Steine und Moor, wo sie auch in der Erde überwintert. Gefangen beisst sie Anfangs heftig, wird aber bald zahm, und frisst die Insekten aus der Hand ihres Besorgers. Sie trinkt viel Wasser und Milch, leckt mit ihrer gespaltenen Zunge nach gehaltener Mahlzeit den Mund sehr behaglich, und ist überhaupt ein sehr artiges Thier. Sie ist schwer in der Gefangenschaft zu überwintern. Die junge Eidechse wurde lange für eine eigene Art gehalten, sie ist verhältnissmässlg etwas schlanker, oben braun, mit zwei weissgelben Parallelstreifen, welche über den ganzen Rücken geben. In Schinz's 140 Wir.BELTHlERE Reptilien ist sie unter dem Namen Lacerta bistriata auf Tafel 3^ , Fig. i, abgebildet, und ebenso in Meissner's Museum der Naturgeschichte Helvetiens. 4. Die Bergeidechse. Lacerla monlana Mikan *). Lacerta pyrrhogaslra. Lacerta crocea Sturm. In bergigen Gegenden bis hoch in die Alpen hinauf, wo sie unter Felsstücken oder altem Holze sich verbirgt. Der Unterleib ist bald heller, bald dunkler gelb. Bestimmt ist sie eine von der gemeinen Eidechse ver- schiedene Art. 5. Die schwarze Eidechse. Lacerla nigra Sturm. Auf den Alpen, oft hoch hinauf. Der sei. Hr. Professor Studer fand eine solche auf der Wengeralp, Prof. Schinz eine junge am St. Gotthardt. Wahrscheinlich ist sie nur eine Varietät der vorigen. 2. Genus. Schleiche. Jnguis L. Orvel. I. Die Blindschleiche. Anguisfragilish. L'Orvet. Blindschleicher. Blindenschleicher. Diese Art, welche den Uebergang von den Eidechsen zu den Schlan- gen im nördlichen Europa bildet, ist allenthalben auf Wiesen, an Rainen und Zäunen anzutreffen , geht aber nicht hoch in's Gebirge hinauf. Sie überwintert in Erdlöchern in Gesellschaft, und ist lebendgebärend. ") Diese Species ist durchaus nicht als blosse Varietät oder Synonym von Zootoca pyrrhogastra Wagl. zu betrachten, sondern ist eine genau geschiedene Art, die in der Fauna nicht aufgeführt wird. Hingegen ist Lacerta nigra Wolf, nur Varietät von Zoofoca monMna T. Tscli. DER SCHWEIZ. 14] II. ORDNUNG. Schlangen. Serpentes. Serpents. I. Genus. Natter. Coluber L. Couleuvre. 1. Die Ringelnatter. Coluber Natrix L. La Couleuvre ä coliier. Nalrix vulgaris Laurent. Tropidonotus Natrix Wagl. In der ganzen Schweiz nicht selten , an manchen Orten häufig , und selbst hoch im Gebirge. Man findet nicht selten fast ganz schwarze oder schwarzblaue. Sie erreicht zuweilen eine Länge von 4 Fuss, Es mag wohl eine solche gewesen seyn, mit welcher, nach Scheuchzer's Phjsica Sacra, einst ein Landvogt von Greifensee einen greulichen, doch gewiss gefahrlosen Kampf bestanden. Sie wird wohl von Unkundigen gefürch- tet, ist aber durchaus unschädlich und höchstens den Fröschen oder Fischen gefährlich. Sie schwimmt oft über See'n , Flüsse und Bäche. 2. Die östreichische Natter. Coluber ausiriacus. La Couleuvre lisse. Coluber lafis. Coronella austriaca Laur. Zacholus Icevis Wagl. Nicht selten, und namentlich auch um Zürich ziemlich häufig. Sie geht nicht in's Wasser, beisst leicht, doch hat ihr Biss nichts zu be- deuten. 3. Die Würfelnatler. Coluber tcssellalus. La Couleuvre a laches carrees. Tropidonotus tessellatus Wagl. Im Tessin und Wallis nicht selten. Sie kann leicht mit der Redi- schen Viper verwechselt werden, da sie in Farbe und Grösse ihr sehr ähnlich ist, und man nur in der Nähe den Unterschied des Kopfes wahr- nehmen kann. Ihr Kopf ist klein, mit grossen Schildern bedeckt, und Ii2 WIRBELTHIEP.E der Hals nicht zu imlerscheiden ; dagegen wohl bei der Viper, deren Kopf mit Schuppen, und nicht mit Schildern versehen ist. 4. Die schwarzgrüne Nifttcr. Coluber atrovirens Metaxa. La Couleuvre verte et jauiie. Zamcnis alrocirens Wagl. Col. viridis-ßavus Lacep. Col. luleo-slriatus Gmel. Diese sehr schöne Natter findet sich nur im Wallis und Tessin, aber nicht häufig. 5. Die gelbliche Natter. Coluber flavescens. La Couleuvre fauve. Coluber Selmanni. Col. pannonicus. Col. ScopoUi A.\ictov. Eine schöne schlanke Schlange, obenher braun, unten gelblich. Es ist die längste unserer Schlangen, sie wird mehr als vier Fuss lang. Sie lebt im Wallis und Tessin , aber nicht häufig. 2. Genus. Viper. Vipera. Yipere. 1. Die gemeine Viper. Vipera Berus Daud. La Vipere commune. Pelias berus Merr. Vipera chcrsea Sturm. Vipera terra Lent. In der östlichen Schweiz bis zum Fusse des Albis scheint sie zu feh- len. Dagegen ist sie wahrscheinlich in allen Alpen der Centralkette ver- breitet. Im Canton Zürich findet man sie, auf den Höhen ob Zug bei Rappel, dann bei Maschwanden und Richterschwyl. Man fand sie auf den Alpen Bündtens, Glarns, im Oberland auf der Grimsel, auf dem Gotthardt, auf Höhen von 6000 Fuss und noch höher; nie, so viel be- kannt, im Jura. Da sie sehr trag ist, und nirgends zahlreich vorkommt, den Menschen flieht, so hört man selten, dass Leute oder Vieh von ihr gebissen werden. Es ist kein Beispiel bekannt, dass der Biss tödtliche Folgen gehabt hätte , doch folgen ihm immer einige Tage Krankheit. 2. Die schwarze Viper. T'ipera prester. La Vipere noirc. Es ist wahrscheinlich, dass diess nur eine schwarze Yarielät der Kreuzotter sei; sie findet sich an denselben Orten, doch ist kein Beispiel DER SCHWEIZ. 143 \ bekannt, wo sie in niedrigen Gegenden vorkam, sondern immer hocli in den Alpen. Sie ist indess seltener. 3. Redische Viper. Vipera Redii. La Vipere rouge. Coluber aspis ISvaa. Col. Vipera. LatreiU. Col. berus ^w.s- Hauptsächlich im Jura, von Schinznach an bis nach Genf, dann aber auch in den Cantonen Waadt, Wallis und Tessin. Sie wird bedeutend gross und dick, hat immer eine gelbliche, oft fast kupferrothe Grund- farbe, nie ein zusammenhängendes Zackenband, wohl aber schwarze Flecken. Auch von ihrem Biss sind keine tödtlichen Folgen bekannt', aber mehrmals folgten sehr schwere und gefährliche Zufälle, welche selbst dem Leben Gefahr drohten, und die Wiedergenesung gieng langsam von Statten. III. ORDNUNG. Froschartige Reptilien. Batradiia, Batraciens. I. Genus. Frosch, ßana L. Grenoiiille. 1 . Der grüne Wasserfrosch. Rana esculenla L. La Grenouille verte. In der ganzen Schweiz sehr häufig, in allen Teichen, Bächen, Flüssen und stehenden Wassern. Er Avird in den meisten Gegenden sehr häufig gegessen. Man findet ihn auch hoch in den Alpen. 2. Der braune Grasfrosch. Rana temporaria L. La Grenouille brunc. Ebenfalls allenthalben. Er steigt noch höher in die Alpen hinauf als der grüne. Im Museum in Zürich befindet sich ein Exemplar mit fünf Füssen, ein Fall, der nicht selten vorzukommen scheint. 3. Der Alpenfrosch. Rana alpinal La Grenouille des Alpes. Nur mit einem Fragezeichen machen wir diesen Frosch zu einer l-ii AVtRBELTHIERE eigenen Art. Der fälschlich sogenannte Todtensee, ganz nahe am Grim- selspital, ist voll dieser Art Frösche, obschon er auch in warmen Jahren vor 31itte Juli fast nie von Eis entblösst ist, und oft mit Ende August oder Anfangs Septembers wieder gefriert. Die Larven haben daher nicht Zeit, sich in einem Jahre vollkommen zu verwandeln, sondern über- wintern im Larvenzustande «nd entwickeln sich erst im folgenden Jahre. Der Frosch ist dem Grasfrosch sehr ähnlich, hat aber immer einen sehr lebhaft orangegelben Unterleib *). 2. Genus. Kleber. Hfla. Rainette. I. Der Laubkleber. Hyla arborea. La Rainelle verte. Dcndrohyas arborea Wagl. Laubfrosch. Allenthalben sehr häufig in den ebeneren Gegenden. Er wird oft in Gläsern lebendig gehalten und für einen Wetterpropheten angesehen. So lebt er mehrere Jahre, und wird mit lebenden Fliegen gefüttert. 3. Genus. Kröle. Biifo. Crapaud. 1. Die gemeine Kröte. Bufo vulgaris. Le Crapaud ordinaire. Kröte. Krott. Toosche. Toosdikrott. Rana vulgaris L. Sehr gemein und in der ebeneren Schweiz allenthalben. Sie wird von vielen sehr gefürchtet oder vielmehr verabscheut und mit Unrecht ver- folgt, da sie durch ihre Nahrung sehr nützlich ist. 2. Die Kreuzkröte. Bufo portentosus. Le Crapaud des Jones. Grüne Kröte. Stinkende Kröte. Kreutzkröte Sturm. Sie hat den Namen der vorigen Art. Nicht ganz so häufig als die gemeine, aber an denselben Orten. *) Diese Species wurde von Fitzinger im VerzeicLniss der Reptilien des Wiener Museums als An- hang 7.U seiner Classification der Amphibien im Jahre 1826 unter der Bezeichnung Rana alpina m. aufgeführt. Beschreibung und Abbildung sind bis jetzt von dieser Art, die sich von Rana temp. leicht unterscheidet, noch nicht gehefert. Tsch, DER SCHAVEIZ 145 5. Die veränderliche Kröte. Bufo variabilis. Le Crapaud variable. Man liat diese Kröte bisher nur im Tessin gefunden, wo Hr. D' Ottli von Bern sie entdeckte. 4. Die Feuerkröte. Bufo bomhina. La Crapaud a venire jaune. Unke.Hausunhe. Guggerniüili, bei Zürich. Bomhinator igneus. Häufig in Teichen, besonders aber in den Dörfern, wo Mistlachen sich finden. ^ 5. Die eiertragende Kröte. Bufo ohslelricans. Le Crapaud Accoucheur. Alyles ohstclricans Wagler. Am Bieler- und Neuenburgersee. Zuerst machte Studer sie bekannt, welcher sie in der Gegend von Gottstadt fand, dann fand Hr. Professor Agassiz Ariele bei Neuenburg, und im Herbst i835 entdeckte sie ein junger eifriger Erpetolog, Hr. Tschudi, auch bei Zürich, im sogenannten Zürich- berg in Erdlöchern im October, wobei bemerkenswerth ist, dass sie noch Eier trug. Diese wären wahrscheinlich erst im Frühjahr ausgekommen. Hr. Agassiz hat über die Lebensart dieser Kröte viel Aufschluss gegeben. 6. Die AlpenUröte. Bufo alpinus Schinz. Le Crapaud des Alpes *). Dorso nigra verrucosa, venire alba nigroque marmoralo , palmis penladaclylis Verruca magna inslruclis. Diese kleine Kröte, welche i Zoll 3 Linien lang ist, scheint eine eigene Art zu seyu. Sie unterscheidet sich durch ihre viel dunklere Farbe und durch den weissen , schwarz marmorirten Bauch von der ge- meinen Kröte. Die Ohrdrüse ist viel kleiner und die Hinterbeine ver- hältnissmässig länger als bei der gemeinen Kröte. Deutlicher und charakteristischer aber ist die grosse Daumwarze an den Hinterfüssen. Das Exemplar befindet sich im Museum zu Zürich und wurde von Hrn. Professor Heer dahin gegeben, der sie hoch auf den Alpen fand. So lange nicht mehrere Exemplare verglichen werden können, kann nicht leicht entschieden werden, ob es eine eigene Art sei. *) Sielie Note p. 138. 19 146 WIRBELTHIERE 4- G^nus. Salamander. Salamandra. Salamandre. ! . Der gefleckte Salamander. Salamandra maculata. La Salamandre tachetee. 3Iokb. Feuermolch. Lacerta salamandra Linn. Häufig an schattigen Orten, in feuchten Wäldern, auch in kalten Quellen. 2. Der schwarze Salamander. Salamandra atra. La Salamandre noirc. Sehr häufig auf den Alpen an feuchten Orten unter Steinen, sehr hoch hinauf, his über den Holzwuchs; auch in feuchtem Moose. Man trifft oft mehrere in einem Loche beisammen an. Ohne Feuchtigkeit stirbt er sehr bald. 5. Genus, Molch. Triton. Triton. 1 . Der gefleckte Molch. Triton marmoratus. Le Triton marbre. Triton Gessneri , Laurcntii. Hr. D' Otth fand diesen schönen Molch in der Gegend von Bern an Teichen , ausserdem ist er unbekannt. 2. Der gemeine Molch. Triton cristatiis. Le Triton crete. Lacerta palustris Linn. Lac. aqualica Gmel. Lac. lacastris Bhinienbach. Lac. porosa Retz. Salamandra cristata et pruinata Sehn. Salam. plat/ura Encyclop. Salam. lati- cauda Monnai. Molge palustris Men. Salam. aquatica B.!iy. Salam. americana Sebsi. Häufig in kleinen Teichen und sumpfigen Bächen, fast allenthalben. 5. Der wurlbeinische Molch. Triton TFitrfbeinii. Le Triton ä flancs tachetes. Triton alpeatris. Tr. lacustrls. Tr. salamandroides Wurfb. Tr. gyrinoides. Salamandra ignca. Eben so häufig als der vorige, und in dessen Gesellschaft. 4- Der Teichmolch. Triton palmaius. Le Triton palmipede. Triton parisien. Triton tceniatus. Tr. parisinus. Tr. palustris. Salamandra taniata, pal- mata, palmipes, punctata, elcgans, exigua. Molge punctata et palmata Merr. An denselben Orten, in Gesellschaft beider vorigen Arten, in viel- fachen Yarictätcn. DER SCHWEIZ. 147 5. Der olivenfarbige Molch. Triton carnifex. Le Triton bourreau. Lacerla lacuslris Gmel. S alamandra carnifex Schneid. Bonat. Seltener als die vorigen, aber an denselben Orten. 6. Der kleine Molch. Triton exiguus. Le petit Triton. Teichsalamander. Salamandra exiguahsiUT. Lacerla vulgaris Linn. S alamandra laniata Bechst. Salam. abdominalis Daud. Molge cinerea Merr. Auf der Erde, nicht im Wasser, unter Steinen, im Moos, unter Baumrinden. Er bleibt sehr klein und ist nicht häufig. 7. Der Lappenmolch. Triton lobatus. Le Triton lobe. Bei Bern, wo Hr. D' Otth ihn entdeckte. VIERTE CLASSE DER WIRBELTHIERE. Fische. Pisces. Poissoiis. In einem Lande, welches so viele See'n, Flüsse und Bäche hat, wie die Schweiz, kann es nicht an Fischen fehlen, und wirklich sind zwar der Arten nicht sehr viele, aber die Individuen sind zahlreich, und die Fischerei nicht ganz unbedeutend. Die Gewässer der Schweiz können in vier Becken abgetheilt werden. Das grösste und bedeutendste ist das Rheinbecken, welches nebst dem Rhein alle See'n und Flüsse der Länder diesseits der Alpen enthält, mit Ausnahme des Genfersee's. 2) Das Rhonebecken enthält ausser der Rhone nur den Genfersee und seinen Ausfluss. 3) Das Becken des Po's begreift in der Schweiz nur den Tessin und den Theil des Langensee's, der auf dem Gebiete des Cantons Tessin liegt. Man muss aber dazu auch noch den Corner- und Lauisersee rechnen. 4) Das Becken des Inn's, welches die Quelle des Inn's im Engadin enthält, und mit dem Donaubecken zu- sammenfliesst. Jedes dieser Flussgebiete hat seine eigenen Fische. Doch liaben das Rhein- imd Innbecken, so weit sie zur Schweiz gehören, nichts eigenes, wohl aber sind die Fische des Rheinbeckens von denen des Tessinbeckens, welches zum System des Po's geliört, wesentlich verschieden. Die ungefleckten Salmen (CoregonusJ , welche im Rheinbecken in den See'n so häufig vorkommen und die schmackhaftesten Fische sind, DER SCHWEIZ. 140 fehlen im Tessinbecken ganz und werden daselbst durch keine andere vertreten. Dagegen kommt im letzteren die Alse vor, welche im Rhein- becken durch die Agone vertreten wird. Im Tessin kommt der Stein- beisser, Colitis Tceniaj, vor, Welcher, so viel bekannt, im Rheinbecken nicht vorkommt. Er soll zwar, nach Hartmann, bei Basel im Rhein vorkommen 5 diesem wird aber widersprochen, und ebenso dass er am Ausfluss der Bäche in den Genfersee bei CuUi und Yevey vorkomme, Avie im helvetischen Almanach bemerkt wird. Auch der Stör und die Lam- prete, welche beide Fische zuweilen im Rliein bis Basel hinaufsteigen, fehlen im Tessinbecken, so wie im Rhone- und Innbecken. So wichtig auch die Fische in ökonomischer Beziehung für die Schweiz sind, so ist doch über dieselben noch sehr wenig richtiges geschrieben worden. Das Wichtigste darüber hat Hartmann in seiner Beschreibung des Bodensee's, und später in seiner helvetischen Ichthyologie (Zürich 1827) geUefert, aber es haben sich in sein Werk, so sehr er auch andere tadelt, dennoch mehrere wesentliche Irrthümer eingeschlichen. Jurine beging ebenfalls noch einige Fehler in seiner Geschichte der Fische des Genfersee's, und Schinz, indem er die Fische der Schweiz besonders in seiner Uebersetzung des Thierreichs von Cuvier, anführte, fehlte aucli in Bestimmung einzelner Arten, aber nicht darin, wie ihn Hartmann be- lehren wollte, dass er den Ritter und die Rothforelle zusammenbrachte, denn diess ist ganz richtig, sondern in Bestimmung einiger anderer Arten. Der treffliche Ichthyologe und Naturforscher, Professor Agassiz, hat das Yerzeichniss der Schweizerfische , welches wir hier geben , durch- gesehen und berichtiget, und so scheint es kaum noch vervollständiget w^erden zu können. Merkwürdig sind die Irrthümer*), welche sich Cuvier in der letzten Ausgabe des Thierreichs zu Schulden kommen liess, da er von einem Salino lemanus im Genfersee, als einem ganz eigenen Fische, spricht, ferner Salmo pimctatus und Salmo marmoratus, auch Salmo Salmarinus zu eigenen Arten macht. Die erste Art ist eins mit Salmo Tnitta, die ZAvei folgenden mit Salmo Fario und die letzte mit Salmo ') Siehe Agassiz Notiz in Loiul. and Edinb. philos. Mag. 1834. läO WIRBELTHIERE Salvelinus. Der Hakenlachs, Salmo hamatus Cuv. , ist nur das Männchen von Salmo Salar zur Laichzeit, und der Rheinlanke, welchen Hartmann ganz richtig Salmo lacustris benennt, ist eins mit Salmo S chiefermülleri. Die Gravenche des Genfersee's, welche Jurine Coregonus hjemalis nennt, ist kein eigener Fisch, sondern vermuthlich eine Art mit dem Jiilchen, den wir nach Hartmann Coregonus Marcena media genannt haben, wenn die Alhula des Zürichersee's nicht Coregonus Marcenula ist, wie Agassiz behauptet. Besonders wichtig für die Bewohner des Bodensee's ist der Fang des Blaufelchen in seinen verschiedenen Altersperioden ; täglich werden im Sommer mehr als 3ooo Stücke gefangen. Nicht unwichtig für die Be- wohner des Zürichersee's ist der Fang des Weissfelchen , der das ganze Jahr durch fortdauei't, so dass der Fisch selten auf dem Markte fehlt. Im Canton Tessin kann die Wichtigkeit der Fischerei daraus geschlos- sen werden, dass jährlich gegen 4ooo Centner Fische ausgeführt wer- den , und der Canton selbst viel verbraucht. Da alle Alpenbäche bis hoch hinauf, und viele Alpsee'n voll Fische sind, so ist der Verbrauch in den von Fremden besuchten Thälern auch sehr beträchtlich und der Nutzen gross, den diese Classe der Wirbel- thiere gibt. Der Rhein liefert seinen Anwohnern den ganzen Sommer durch vor- treffliche Salmen , und in den ersten Wintermonaten ist der Lachsfang nicht unbedeutend. Die grossen Forellen in den See'n erreichen häufig ein Gewicht von 12 bis 16 Pfund, selten aS bis 3o, geben aber ein ganz ausgesuchtes, gesundes und vortreffliches Gericht. Durch unkluge Benutzung der Fischerfreiheit hat die Menge einiger Arten an verschiedenen See'n und Flüssen abgenommen, und man will bemerkt haben, dass die Dampfschilffahrt der Fischerei schade, wahr- scheinlich weil dadurch das Laichen gestört wird. Indess ist diese Be- merkung doch noch zu neu, als dass man auf ihre Gründlichkeit bauen könnte. ÖER SCHWEIZ. lo'l I. ORDNUNG. Stachelflosser. Acanthopterygii. Acanthopterygiens. 1. Familie. Barschartige Fische. Percoidei. Percoides. i. Genus. Barsch. Percah. Perche. I. Der Flussbarsch. Perca fluviaiilis h. La Perche fluviatile. Am Bodensee heisst er im ersten Jahre Hürlig , im zweiten Jahre Fernderling oder Kretzer, im dritten Slichling, Schaubfisch, Rauliegel, später Barsch, EgU. Am Zürichersee im ersten Jahre Hürlig, im zweiten EgU, später Rechhng. In den meisten Gegenden der deutschen Schweiz Egh. In Glarus Lutz. In der franzosischen Schweiz la Perche. Im Tessin: Perscgo, Persico. In Genf ganz jung : la Vive oAer Mille-Canton; ebenso am Neuenburger- und Murtnersee. Dieser Fisch findet sich in grosser Menge in allen Se&'ri und deren Ausflüssen, in der ganzen Schweiz. Selten wird er zwei Pfund schwer. Davon ist verschieden : Perca vulgaris ^c\\k^. , welche in der Schweiz nicht vorkommt. (Agassiz.) » 2. Genus. Kaulbarsch. Acerina Cuv. Gremilie. Der gemeine Kaulbarsch. Acerina cernua Cuv. La Gremilie ordinairc. Häufig im Rhein bei Basel im Winter, unter dem Namen Kutz. Hartmann führt unter den Schweizerfischen auch den Strebei-, Aspro vulgaris, als im Rhein und der Rhone vorkommend, an. Man kennt ihn aher in Basel nicht, und nach Hrn. Professor Agassiz's Beobachtun- gen kommt er überhaupt im Rheinbecken nicht vor, wohl aber in der Donau und Rhone, aber nicht oberhalb der Perte da Rhone, also nicht in der Schweiz. 132 WIRBELTHIERE 3. Genus. Stichling. Gasterosteus L. Epinoche. I . Der gemeine Stichling. Gasterosteus pungitius L. L'Epinoche. Häufig im Rhein und in der Birs bei Basel. Das Daseyn eines Stich- lings in der Schweiz ist erwiesen, aber ob dieses der Pungitius sei, ist nicht ganz mit Sicherheit erwiesen. Im Rheinbecken kommen die drei Arten, Gasterosteus trachuniSj gyinnurus und pungitius vor, daher wahr- scheinlich auch in den Bächen und Flüssen, welche sich dahin ergiessen. 4. Genus. GroppGsch. Cottus. Chabot. I . Der gemeine Groppfiscli. Cottus Gohio L. Le Chabot. In der französischen Schweiz : Le Chabot. Am Neuenbuigersee : Le Chassol. Häufig in allen See'n , Flüssen und Bächen , bis hoch in die Alpen hinauf. II. ORDNUNG. Weichflosser. Malacopterygii. Malacopterigiens. I. Familie. Rarpfenartige. Cjprinoidei. Cyprins. I . Genus. Grandel. Colitis L. Loche. 1 . Die Bartgrundel. Cobitis barbatula L. La Loche franche. Grundeli. Percepiere, am Neuenburgersee. An den Ausflüssen der See'n, und in hellen Flüssen und Bächen liäufig. 2. Der Steinbeisser. Cobitis Twniah, La Loche de riviere. yicanlhopsis Tienia Agassiz. La Loche groumclicrc. Soll bei dem Ausfluss der Bäclie zwischen Culli und Vivis im Genfer- DER SCHWEIZ. 155 see, auch bei Basel im Rhein vorkommen? Zuverlässig aber findet er sich im Langensee und im Tessin, woher wir viele erhielten. 3. Der Schlammpitzger. Cobitis fossilis L. La Loche des elangs. Meergrundel, bei Basel. Bei Basel im Rhein. 2. Genus. Karpfen. Cjprinus. Carpe. I. Der gemeine Karpfen. Cjprinus Carpio^onA. La Carpe. Carpa, Tessin. In den meisten unserer See'n ; im Aegerisee soll es keine Karpfen geben, im Zürichersee war der Karpfen ehemals viel häufiger als jetzt, im Genfersee ist er dagegen häufig, ebenso in der Glatt, am oberen Theil dei'selben, wo sie aus dem See fliesst. Auch in den Sümpfen um Neuen- burg ist er häufig. Gehegt werden die Karpfen, ^venigstens im Grossen, nirgends. Der Spiegelkarpfen, Cjprinus macrolepidotus , ist nur eine Varietät, welche durch Haltung dieser Fische in Teichen entstanden ist; sie soll nie im Freyen vorkommen, wenn schon Hartmann ihn unter den Fischen des Bodensee's anführt. 3. Gcr!M5. . Barben. Barhus "Pt-onA. Barbeau. I. Die Flussbarbe. Barbus fluviatilis Cuv. Cuv. Le Barbeau de riviere. Barbe. Cyprinus Barbus Linu. // Barbio , Barho. In fast allen unseren Flüssen sehr gemein, im Winter werden oft in einem Tage mehrere Centner zwischen den Brücken gefangen. In die See'n gehen sie nicht, sind aber an ihren Mündungen am häufigsten. In der Rhone sollen sie selten seyn. 154 WIRBELTHIERE 4. Genus. Gründlinge. Gobio Rond. Goujon. I . Der Gründling. Gobio fluvialilis Cuv. Le Goujon. Cfprinus Gobio lAnu. Grundel. Gräsling, bei Zürich. Im Berner Oberland : Emel oder Gütscher. In Flüssen , welche aus See'n kommen 5 er lebt in grossen Schaaren zusammen. Im Winter aber vereinzelt er sich, und verkriecht sich unter Steine oder in Uferlöcher, und geht dann auch tiefer in die See'n. 5. Genus. Weisslische. Leuciscus Klein. Leucisque. I. Die Ehe. Leuciscus Dobula Kl. Le Chevenne. Cjrprinus Cephalus lÄnn. Alet. Landalet. C/jei/enne Meunier. Filain. Im Tessin : II Ca- redine, Carezole, Cephalo. Ip fast allen unseren Flüssen und an den Mündungen der See'n. Er erreicht eine bedeutende Grösse. In Zürich fängt man zur Rirschenzeit nicht selten diesen Fisch mit Kirschen an der Angel. Er ist zu sehr mit Gräthen besetzt, und wird wenig geachtet. 3. Der Kühling. Leuciscus Idus Cuv. L'Ide. In keinem Schweizersee nördlich der Alpen, wie Hartmann fälschlich angibt, aber wohl in den See'n vom Tessin. 3. Der Grünling. Leuciscus prasinus Agass. Le Vengeron. (Mimoires de la sociüe d'histoire naturelle de Ncuchätel.) Im Neuenburgersee. Ist, nach Agassiz, der diesen Fisch zuerst be- schreibt, immer mit L. Idus und rutilus verwechselt worden. Er wird etwa 8 bis 10 Zoll lang, geht selten in die Flüsse. Sein Fleisch ist schlecht und wird wenig geachtet. 4. Der Hasel. Leuciscus rodens Agass. Le Ronzon. {Mimoires de la sociiti d'histoire naturelle de Neuchdlel.) Der Hasel. Häsling. Iläseli. Cyprinus leuciscus Linn. Dieser Fisch kommt nicht bloss im Neuenburgersee vor, sondern in DER SCHWEIZ. 153 den meisten See'n und Flüssen der Schweiz. Sein Fleisch wird wenig geachtet. 5. Der Maifisch. Leuciscus majalis Agass. Le Poissonet. Le Poissonet, in Neuenburg. {Mem. de la soc. d'hist. nal. de Neuchätel. Dieser Fisch ist wahrscheinlich am Zürichersee mit dem Hasel ver- mengt worden. Die ganze Beschreibung, welche Hr. Agassiz von ihm gibt, passt auf unsern Häseling, wie er bei uns heisst, besser, als auf den vorigen. Auch seine Kanten sind ihm ganz ähnlich, daher scheint er auch in anderen See'n, nicht im Neuenburgersee allein vorzukommen. 6. Die Plötze. Leuciscus erfthrophthalmus. La Rosse. Schmal, am Ziirichersee. Form, Furm, Schneiderfisch, am Bodensee. Am Genfer- und Neuenburgersee: La Plattelle ou le rotengle. Cyprinus erylhophtalmus Linn. In fast allen See'n und Flüssen der Schweiz. Er wird selten über IG Zoll lang, lebt gern im Schlamme, laicht in den Bächen welche in die See'n fliessen, und wird zur Zeit der Fortpflanzung ganz rauh- schuppig. 6. Genus. Uklei. Aspius Agass. Ableite. 1. Der Uklei. Aspius alburnus Agass. L'Ablette. ' Cfprinus alburnus Lian. Agrus, Laupeli, .am Züricher-, Vierwaldstädter- und Zugersee. Minger, am Bielersee. Ischer, am Murtner- und Thunersee , auch Blauhng. Am Genfer- see: VAble, leRondin, la Sand ine. ImTessin: Arborelle , Slrigio , Strigione. Dieses kleine zarte Fischen kommt in allen unseren See'n in un- glaublicher Menge vor. 2. Die Alandblicke. Aspius hipunctatus Agass. Le Spirlin. In Zürich : Bambeli. In den Flüssen, wie in der Sihl, Limmat, sehr häufig in grossen 156 WIRBELTHTERE Schaaren. Das Fleisch ist etwas bitter; man isst ihn aber nur in Butter gebacken. Auch im Neuenburgersee. (Ag.) 7. Genus. Nase. Chondrostoma Agass. Nase. I. Die Nase. Chondrostoma Nasus Agass. Le Nase. Cyprinus Nasus hiun. Nase. Nasenfisch. Am Thaneisee : Breitlin. Am Bieleisee: Biaggli. Französisch: Nazc. Italienisch: Naretta. In fast allen unseren See'n und Flüssen ; in der Pihone soll sie selten seyn. Der Fisch ist sehr gräthig, und wird nur vom gemeinen Mann gegessen. Da sein Bauchfell schwarz ist, so wird er zuweilen für giftig gehalten, aber ohne allen Grund. Während der Laichzeit wird er unter andern in der Limmat und der Tös oft zu vielen Hunderten in Wurf- garnen gefangen. 8. Genus. Ellrilzen. Phoxinus Agass. Veron. I. Die Ellrilze. Phoxinus varius Agass. Cyprinus phoxinus Linn. Bambeli. Bachbambeli. Butzli. Butt, ßaclibutt. Welling. Wet- ling. VeTon. Vainn. Le Blavin. Itahenisch: Scanquirello, f^airone? In allen klaren Bächen in grossen Schaaren , und kaum über 3 Zoll . lang. 9. Genus. Brachsen. Abramis Rond. Breme. I. Der Brachsen. Abramis Brama Cuv. La Breme. Cyprinus Brama Linn. Brachsen. Brachsmen. In der Jugend am Bodensee : Schnitteier oder Bhck. Bei Basel: Bräsen. Am Thunersee : Breitelen. Am Murtenersee : Brachsein oder Platten. Am Neuenburgersee : Cormontant. iiaiiemsch: ScardaoAet Scardote. Ist sehr häufig in allen unseren grössern See'n und deren Mündun- gen, und kann ein Gewicht von fünf,~ ja sechs Pfund erreichen. DER SCHWEIZ. 157 2. Dei" Güster. Abramis Blicca Cuv. La Platelle. Cfprinus Blicca Linn. Am Vienvaldstädtersee : Bliengge oder Blienge. Am Zürichersee : Fliengg. Bei Basel: Plunken. Französisch: Bandeliere. Am Neuenburgersee : Platelle. Im Vierwaldstädter-, Zuger- und Neuenburgersee, auch bei Basel im Rhein. 10. Genus. Schleihen. Tinea Rond. Tanche. I. Der Schleiche. Tinea ehrjsitis Agass. La Tanche. Tenca. Cyprinus Tinea L. In allen unseren See'n, die schlammigen Grund haben; im Winter verbergen sie sich im Schlamm. Im Rhein kommt die Varietät der Gold- schleihe auch vor. II. Familie. Welsartige. Siluroidei. Silures. I. Genus. Wels. Silurus. Silure. I . Der gemeine Wels. Silurus Glanis h. Le Salut. Scheidfiscli. Weller. Am Murtnersee; Salut; ebenso am Neuenburgersee, wo er auch Glane heisst. Im Bodensee, aber nur auf der deutschen Seite. Es soll auch einer im Jahre 1601 bei Alpnach im Vierwaldstädtersee gelangen worden seyn. Man machte auch einen Versuch, diesen Fisch in den Zürichersee zu verpflanzen , aber alle eingesetzten wurden wieder gefangen. Inder Schweiz findet man ihn nur im Murtnersee und in der Broye am Neuen- burgersee. Er kann bis 100 Pfund schwer werden. I lo8 WIRBELTHIEBE III. Familie. Häringsartige. Clupeoidei. Clupes. I. Genus. Häring. Cliipea L. Clupe. 1 . Die Alse. Clupea Jlosa L. L' Alose. L'Agone. Cobbiano, ytnteßno, Scioppo, Chiepa Cioep, im Tessin. Im Langen-, Corner- und Louganersee, in welche er im Mai aus den Flüssen aufsteigt. Er geht auch in den Tessin und ist ein sehr geschätz- ter Fisch. Junge werden den ganzen Sommer gefangen. 2. Der Maifisch. Clupea Pinta Cuv. La Finte. Bei Basel: Maifisch, auch Weissfisch. Im Rhein bei Basel und bis Laufenburg hinauf. I^ . Familie. Quappen. Gadoidei. Gades. 1 . Genus. Quappe. Lola Cuv. Lote. I. Die gemeine Quappe. Lota vulgaris Cav . La Lote. In der deutschen Schweiz : Tiüsche , Trische. In der französischen : La Lotte. Im Tessin : Botrisio. In allen unseren See'n und Flüssen, welche aus See'n kommen. Im Zürichersee wurde ein solcher Fisch von 9 Pfund Gewicht gefangen. DER SCHWEIZ. lo9 V. Familie. Hechte. Esoces. Esoces. I. Genus. Hecht. Esox L. Brochet. I . Der Flusshecht. Esox Lucius L. Le Brochet. 11 Luzzo oder Lucio, im Tessin. In allen See'n und Flüssen der Schweiz häufig, doch nicht in den Alpensee'n. Er wird oft sehr gross, selten bis 3o Pfund. VI. Familie. Forellen. Salmones. Saumons. I. Genus. Forelle. Salmo L. Saumon. I. Der Lachs. Salmo Salarh. Le Saumon. Im Sommer heisst sie Salm, im Herbst Lachs. Das Männeben, bei Zürich: der Hacken: das Weibchen; die Ludern: Jung: Sälbhng. ^5". hamatus Cuv. >5'. GtEc^enü Bloch. In allen den Flüssen, welche mit dem Rhein in Verbindung stehen. Er laicht im Spätherbst um Martini herum, den ganzen November durch, steigt dann nicht bloss in die grösseren Flüsse aus dem Rhein, sondern auch in die kleineren, wenn sie genug Wasser haben. In denjenigen, welche aus See'n kommen, steigt er in diese, weilt aber nicht in den See'n, sondern durchschwimmt sie ganz. So steigt er z. B. durch die Reuss in den Vierwaldstädtersee, durchschwimmt ihn, und steigt bei Flüelen wieder in die Reuss, geht dann bis Altorf und weiter hinauf. Durch den Zürichersee geht er in die Linth , durch diese in den W^aller- see in die Seetz oder in den Walliser-Ranal. Im ersten Jahre nachdem die Linth in den jWallersee geleitet Avorden, kamen viele Lachse ins alte Linthbeet und wurden da gefangen. Nur einige gingen in den Walliser-Ranal durch den See , das folgende Jahr kamen keine mehr in die alte Linth, alle stiegen in den Walliser-Ranal. Nach Bericht des 160 WIRBELTHTERE Hrn. Nager in Urseren soll sogar im Jahre i833 eine Lachsforelle in der Keuss im Urserenthale gefangen worden seyn. Wie diese dahin gekom- men seyn mag, ist wohl schwer zu erklären. 2. Die Grundforelle. Salmo lacustris L. Le Saumon argente. Salmo Schiefermülleri. Salmo lUanca. Rheinlanke. Innlanke. lUanke. Im Bodensee und Rhein oberhalb dem See. Harünann hat Unrecht, die Illanke mit der Seeforelle zu vereinigen. Die lUanke bildet eine eigene Art, welche aber nicht bloss im Rhein, sondern auch in anderen Flüssen vorkommt. Hr. Agassiz sah sie auf den Märkten von London, Newcastle und Paris. Das Männchen bekommt zur Laichzeit einen Haken, wie der Lachs. 5. Die Seeforelle. Salmo Trutta L. La Truite. Sal. lemanus Cuv. Sal. albus. Wird bis 4o Pfund schwer und ist in allen unseren See'n gemein und sehr geschätzt. Sie kommt aber aucli in die Flüsse und geht bis in's Meer. /,. Die Flussforelle. Salmo Fario L. La Truile de ruisseau. ßergforelle. Goldforelle. Weissforelle. Schvvarzforelle. Bachforelle. Steinforelle. Wald- forelle. Bei Basel und in Solothurn: Ameli. In der französischen Schweiz: Truite, Truite des ruisseaux. Im Tessin : Tro/M , Torentina. Im Romenischen: GnVw. Syn. Salmo syhaticus Schrank. S. punctatus Cuv. S. alpinus Bloch. S. marmorattts Cuv. S. crylhrinus Linn. In Flüssen und Bächen, bis hoch in die Alpen hinauf. In den Alp- bächen Avird sie besonders schön roth gefleckt, und ist daneben schwarz, in Flüssen mehr gelb, mit weniger rothen Flecken. Sie kommt noch im Oberalpsee hoch vor. Im Grimselsee dagegen nicht. Die Farben wechseln gar sehr nach dem Wasser und Aufenthalt. DER SCHWEIZ. i61 5. Die Rothforelle. Salmo Salvelinus L. L'Ombre chevalier. Ritheli. Rötheli. Winterröthel. Im Französischen: Äonjan Syn. S. Salmarinus. S.Umbla. S, alpinus Linn. Dagegen ist die von Bloch abgebildete nur eine gemeine Forelle. Sie kommt in allen Schweizersee'n diesseits der Alpen vor, aber nicht jenseits im Tessin, geht in die höchsten Alpen hinauf, bis in die See'n. Man findet sie auch in Schweden, Schottland, selbst im Meer. In unseren See'n wird sie gewöhnlich nur etwa 5 Zoll lang , selten erreicht sie ein Gewicht von einem halben Pfunde, noch seltener von einem Pfunde; doch wurde einst im Zugersee eine von 3 Pfund gefangen. Im Genfersee, wo sie den Namen L'Ombre chevalier hat, wird sie grösser, und bis 2 und 3 Pfund schwer, daher man sie für eine eigene Art hält. Im Züricher- und Zugei'see fängt man sie meist im Winter, die Farbe ist dann oben schön orangegelb, am Bauche gelb, die Flossen roth. Sie ist äusserst zai't, hat sehr kleine Schuppen und fault schnell. 2. Genus. Aesche. Thjmallus Cuv. Onibre. I . Die gemeine Aesclie. Thymallus vexillifer Agass. L'Ombre d'Auvergne. Salmo thymallus. Coregonus ihymallus. Aesch. Aescher. Aesche. Im ersten Jahre an eini- gen Orten Krestling. im zweiten : Knal oder Ischer. In SchafFhausen : Mieller, erwachsen Aesche. Am Thunersee, die grössern: Brandäschen. In der Waadt und Neuchätel: L'Ombre d' Auvergne. Im Tessin: 11 Temolo. In allen Flüssen mit hellströmendem Wasser, unter und ob den See'n ; in der Reuss geht sie in Uri bis über Amsteg hinauf. Sie geht auch in die kleinen Flüsse, wie in die Thur und Töss. 3. Genus. Marä'nen. Coregonus Coregone. I. Die grosse Maräne. Coregonus Marwna Cuv. Le grande Maraine. Adelüsch. Adelfelchen. Sandfelchen. Weissfelchen. Miesadler. Blauling. (In Zürich auf dem Marhte: Bratfisch; bei den Fischern: Blauhg.) Baichen. Ballen. Krautbalchen. Schweinbalchen. Steinbalchen. Edelbalchen. (Felchen heissen sie im Bodensee.) Baichen am Vierwaldstädter-, Zuger-, Hallwyler- und Sempachersee. La Palcc am Murtner- und Neueuburgersec. La Fcra im Genfersee. In allen unseren Seen diesseits der Alpen, jenseits fehlen alle Arten 162 WIRBELTHIERE der Maränen. Sie haben das Eigene, dass sie fast alle dieselbe Grösse erreichen. Von dieser Art ist gewöhnlich einer i Pfund schwer; es ist sehr selten, grössere anzutreffen; eine von 3 Pfund ist eine grosse Selten- heit. Man fangt sie das ganze Jahr, bald mit der Angel, bald in Garnen. Im Zürichersee fängt man sie am leeren Angel , der nur mit einem schAvarzen Pferdehaar versehen ist; sie halten sich in einer Tiefe von ■i bis 3 Klaftern auf. 2. Der Küchen. Coregonus Marcena media Hart. Küchen. Kirschfiscb. Kropfselchen. So heisst, nach Hartmann , ein Fisch im Bodensee. Es ist sehr zu vermuthen, dass es der Fisch sei, den man im Zürichersee Albulen nennt , der mit der kleinen Maräne verwechselt wird , und immer unter dem Namen Salmo marcenula angeführt wurde. Da nach Hrn. Agassiz die wahre Marcenula Linn. gar nicht in der Schweiz, sondern nur im Norden vorkommt, so ist ungewiss, was Hartmann unt* »^ ^em Namen Rüchen beschreibt und was er Marcenula nennt. Diese \ uche sind überhaupt sehr schwer zu unterscheiden, aber alle Arten weicHu in der Grösse, die jede Art erreicht, sehr wenig ab, so dass man zum ' ispirl von den Albulen des Zürichersee's weiss, dass so und so viel auf ein Pfund gehen. So lange wir den Rilchen nicht mit der kleinen Maränen oder der Albulen vergleichen können, müssen wir an der Existenz als eigene Art zweifeln, und die Albulen und Rilchen für einen Fisch halten. Der Rilchen wäre dann mit der Albulen des Zürichersee's und dem Gangfisch des Bodensee's einerlei, und vermuthlich auch mit cler Besole und Gravenche des Genfersee's, und käme somit in allen See'n diesseits der Alpen vor. 5. Der Hegling. Coregonus Fibula Ag&ss. La Bondelle. Heisst im Ziiriclier- und Ilallwylersee: Hägling. Im Brienzersee: Brienzling. Ist eins mit der Bondelle des Neuenburgersee's. Bei den Fischen des Genfersee's ist ihrer nicht gedacht. Dieses Fischchen wird kaum über 7 Zoll lang, und wird gewöhnlich DER SCHWEIZ. 165 im December und Januar bis März gefangen, wobei meist auch Pvötheli mit gefangen werden. Man fängt sie in grossen Zuggarnen. Es gibt auch unter den Fischessern gewisse Moden ; so wurde der Hegling zu Gess- ner's Zeiten und später als der beste Fisch des Zürichersee's angesehen, und es durften sogar keine auf dem Markte verkauft werden, bis eine gewisse Zahl an einige obrigkeitliche Personen , Seevögte genannt , abge- liefert worden waren. Jetzt kennt man diesen Fisch wohl als einen sehr guten Fisch, aber setzt keinen grossen Werth auf ihn, so dass er wohl- feil verkauft wird. Im Sempacher- und Hallwylersee heissen sie auch Ballen; diese Fischchen sind aber so zart, dass sie aus diesen See'n nie frisch nach Zürich getragen werden , sondern immer abgesotten , da sie sich sonst nicht halten würden. 4. Der Blaufelchen. Coregonus TVartmanni Cuv. _ Im ersten Jahre heisst der Fisch Seele, Heuerhng, Meidel- und Midelfisch ; im zweiten Stulpen , im dritten Gangfisch ; im vierten Ranken, in den folgenden Jahren Teichen oder Blaufelchen. Im Thunersee: Albock. Im Vierwaldstädtersee : Edelfisch. Es ist der gemeinste und doch vielleicht der beste Fisch des Boden- see's, der dort das ganze Jahr gefangen wird. Es ist merkwürdig, dass er sich im Yierwaldstädter- und Thunersee findet, im Züricher-, Neuenburger-, Genfer- und Murtnersee nicht. Der Feichenfang ist für die Fischer des Bodensee's nicht weniger wichtig, als der Häringsfang auf dem Meere. Jeden Abend gehen den Sommer durch, nach Hart- mann , sechszehn bis siebenzehn Schiffer auf den Feichenfang. Jeder bringt im Durchschnitt i5o Stück nach Hause. Die jungen oder Gang- fische werden bei vielen Tausenden geräuchert und versendet. Auch im Thunersee ist der Allenbockfang noch immer von grosser Bedeutung. Der Schnägel , Coregonus LavaretuSj kommt in der Schweiz gar nicht vor. 164 WIRBELTHIEBE III. ORDNUNG. Knorpelfische. Condrojiterygii. Chondropterygiens. I. Familie. Störe. Acipenset^es. Esturgeons. I. Genus. Stör. Acipenser\j. Esturgeon. I . Der gemeine Stör. Jcipenser Sturioli.. L'Esturgeon. Der Stör, welcher in allen europäischen 3Ieeren zu Hause ist und in die Flüsse steigt, um zu laichen, steigt auch in den Rhein und kommt zuweilen bis Basel herauf, es sind aber selten Ausnahmen j doch hat man mehrere Beispiele. So wurde im Jahre i8i5 ein Stör \'on 70 Pfund Ge- wicht bei Basel- Äugst gefangen. II. Familie. Kreismäuler. Cyclostomi. Cyclostomes. I. Genus. Pricke. Petromfzon L. Lamproie. 1. Die Lamprete. Pelromyzon marinus L. La Lamproie. Eben so selten, wie der Stör, kommt sie im Rhein vor, und steigt bis Basel und Rheinfelden hinauf. Sie ist so selten, dass man sie für Geld sehen lässt. 2. Das Neunauge. Petromyzon fluviatilis L. La petite Lamproie. Le Percepierre , am Neuenburgersee. Man findet diesen Fisch in grösseren und kleineren Flüssen, beson- ders auch am Ausfluss der See'n oder an den Mündungen der Bäche, welche in die See'n fliessen. Im Rhein, in der Reuss, der Thur. In DER SCHWEIZ. 163 der Limmat am Ausfluss aus dem See, aber selten, und meist nur einzeln, so dass sie vielen Fischern nicht einmal bekannt ist. Auch in den Buchten der See'n soll sie vorkommen. Nach Hartmann sollen die meisten und grössten im Vierwaldstädtersee in der Bucht gegen üri vorkommen. Im Bodensee und obern Rhein soll es nicht vorkommen. In der Lent im Ganton Zürich fanden sich ehemals sehr viele, so dass jährlich viele ge- fangen wurden ; jetzt ist es seltener. Im Genfersee soll es nur an den Mündungen der Flüsse auf der savoiischen Seite vorkommen. 2. Genus. Querder. j4mmoccetes Dumer. Lamproyon. I. Der Querder. J mmocoetes branchialis DumerW. Le Lamproyon. In mehreren Flüssen und Bächen der Cantone Luzern und Zürich. DRUCKFEHLER. Diirc!. Entfernung des Verfassers vom Druckorle sind einige Fehler überselien worden , die man von dem Lesen 7u corrigiren bittet. Pag. 19, liii. 15, lies knurrl statt kitauert. .- -20, 1.1 von unten, lies MoUis st. WaHis. •• 22, 1.5 und 6, Wes ff''urzelniaus st. H'üifclmaiis. .. 27 , 1. 26 , lies Bclon st. Bchcr. » 34, 1. 13, lies ä-600 st. 40-30. .. Si, l.li, lies rrchnihal St. n'chrthal. .. 38, 1. 3 von unten, lies Saxicola st. Sai'icola. " 40, 1.2, lies ff'^asscrscliwcvlzcr St. ifasscrschmalzcr. .. 43, 1.1, \ies Auslernßschcr St. Austcrnfresscr. >. 48, 1.12, lies -Dicr St. rfrei. .. 51, lies Nilsson St. Nillson. .. tii,\.\<ä,\iessMeiringen. St. Meiningen. .. 53, 1.3 von unten, lies Taubenhabicht st. Taiibengck. >• 55, 1.21, lies Jobbeinst. Jokkein. .. 56, 1.5 von unten, lies /{fl/jcr St. i?c/i;cr. .. 60, 1. 9, lies Sleinrabe st. Steinsäge. <■ 65, 1. 10, lies Fiehfogcl st. Vielnogcl. .. 66, 1.16, lies sahst, hat. u 66, 1. 3 und 4 von unten, lies i'cAuwfjCT- sl. 5fAm(T/cer. .. 69' 1. 8, lies Malans st. Milans. .. 1.21, lies Dornreich st. Dornweih. ,. 71 , 1. 5 von unten, lies Magadino st. Mcgadino. „ 75, 1.3 und 4, lies Troglodytes st. Troplodyles. .. 89, 1. 4 von unten, lies Grien st. Gries. ,, 1.3 von unten, lies slcile st. starke. „ 94, 1. 8, lies Gallerie st. Gollern. „ 97, 1. 8, lies 7f"(T.fenst. 3/a.fen. ., 99 1. 8 von unten, lies Jf^'esen st. Masen und ff allcnsce st. // allerscc. .. 105', 1. 9 von unten, lies i'i/uaAo St. 5e/i«r/i-. .. 107, 1.8 von unten, lies Birszeit st. Lasezeit. " 109, 1. 9, lies Truppen st. Gruppen. " 115 1.1> von unten, lies Vouga st. Taucher. '■ 116' 1- 11 von unten, lies Düchel st. DSpel. .. 118* 1. 16, lies Klubalk st. Kluckclk. " 121 ' 1. 1 7 lies Kentische st. Cantiselw. .. 122', 1. 13, lies Holbrod st. Halbrad. >• 123', 1. 14, lies i>(a/« m'e st. ;>< nie. ). 124 1. 19) lies einer davon wurde, st. unrf wurde. .. 128* 1.6, lies ilfoffcrcnrc St. ilfar st. fralhser and fJ alUnsce st. /i allerscc. REGISTER. Vorrede, pag. ä. _ Säugethiere, p. g. Piaubthiere — Handflügler, p. 10. Vespertilio , p. 10. — Rbinolophu«, p. 12. Insectenfrcsser, p. 12. — Erinaceus, p. 12. — Talpa, p. 12. .— Sorex, p. 13. Eigentliche Raubtliiere, p. 14. — Ursus, p. 14. — Meles, p. 14. — Muslcla, p. 14. — Lutra, p. IG. — Canis, p. 16. — Felis, p. 17. .\ager, p. i8. Arctomys, p 1- — Myoxus, p. 19. — Mus, p. 20. — Hypudaus, p. 21. — .Sciurus, p. 22. I 'pus, p. 2."?. Dickhäuter ^. Sas, [j : ). — Equus, p. 24. Wied-irl'.nuer, p. 25. ( • vus, p. 25. ^ Antilope, p. 26. — Capra^ p. 26. — Ovis, p: 29. — Bos, p. .30. \ ogel, p- 54. Raubvögel, p. 44- Vultur, p. 44. — Cathartes, p. 4.5. — Gyjiaetos, p. 4.3. — Aqiüla, p. 47. — iNIilvus, p. 19. — Butco, p. 49. — Circus, p. 51. — Falco, p. 51. — Astur, p. 53. = Strix. p. 54. — Ululap, p. 56. Sperlingsartige Vögel, p. Sg. Corvus, p. .59. — Nucifraga, p. 61. — Coracias, p. 61. — Oriolus, p. 62. = Lanius, p. 62. — Turdus, p. 63. — Pastor, p. 65. — Sturnus, p. 62. — Bombycilla, p. 66. — Cinclus. p. 6ö. — Muscicapa, p. 67. — 3Iotacilla, p. 68. — Sylvia, p. 69. — Regu- lus, p. 74. — Troplodytes, p. 75. — Saxicola, p. 75. = Parus, p. 76. .^ Accentor, p. 78. — Anthus, p. 78. — Alauda, p. 80. — Loxia, p. 81. — Fringilla, p. 82. — Emberiza, p. 87. — Ptectroplianes , p. 88. = Hirundo, p. 88. — Micropus, p. 00. — Ceprimulgus, p. 91. Klettervögel, p. gi. Picus, p. 91. — YuDX, p. 93. = .Sitta, p. 93. — Ccrthia, p. 93. — Ticbodroma, p. 93. — Upupa, p. 94. = Merops, p. 94. — Akedo, p. 95. = Cuculus, p. 95. Tauben, p. gS. Columba, p. 95. Hühner, p. 96. Tetrao, p.97. — Perdix , p. 99. Laufvögel, p. 100. Otis, p. 100. — Oedicnemus, p. 101. — CursoriuS; p. 101. Sumpfvögel, p. 102. Charadiius, p. 102. — Calidris, p. 103. — Plalalea , p. 103. — Avdca,p. 104. — Ciconia, p. 106. — Grus, p. 106. — Ibis, p. 106. — Numenius, p. 107. — ^Scolopax, p. 107. — Limosa, p. 108. — Totanus, p. 108. — Tringa, p. 109. — Sticpsilas, p. Hl. — Vanellus, p. 111. — Recurvirostra, p. 112. — Hsematopus, p. 112. — Himantopus, p. 113. — Glareola, p. 113. — Rallus, p. 113. — Gallinula, p. 114. — Phcenkopterus, p. 114. Wasservögel, p. n5\ Phalaropus, p. 115. — Fulica, p. 116. — Podiceps, p. 116. => Uria, p. 118. — Alca, p. 118. — Colymbus, p. 118.= Sterna, p. 120. —Laras, p. 121. — Lestris, p. 123. — Procellaria, p. 123. = Cygnus, p. 124. — Anser, p. 124. — Anas, p. 126. — Mergus, p. 131. =Pelecanus, p. 1.32. — Garbo, p. 132. 134. ßeptilien, Saurier, p. 38. Lacerta, p. 138. — Anguis, p. 140. Schlangen, p. 141. Coluber, p. 1 11. — Vipera, p. 142. Froschartige Reptilien , p. i45. Rana,p. 143. — Hyla,p. 144. — Bufo,pag. 144. — Salamandra, p. 146. — Triton, p. 146. Fische, p. 148- Stachelflosser, p. i5i. Perca, p. 151. — Acerina, p. 151. — Gasterosteus, p. 152. — Cottus, p. 152. Weichflosser, p. iSa. Cobitis, p. 152. — Cyprinus, p. 153. — Barbus, p. 153. — Gobio, p. 154. — Leuciscus, p. 154. — Aspius, p. 155. — Chondrostoma, p. 156 — Phoxinus, p. 1.56. — Abranu s p. 156. — Tinea, p. 157. = Silurus, p. 157. = Clupea, p. 158. = Loti, p. 158. = Esox, 159. = Sahno, p. 159. — Tbymallus, p. 161. — Coregonus, p. 161. Knorpelfische, p. 164. Acipeuser, p. 164.= Petroniy^on, p. 164. — Ainmoccetcs, p. 165. ^ V/^^ ' ,/ //////^^r > t ^- (? I n V v^^//t'/,>//uY^UUr-- /Y/u^i Scii. MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY, CAMBRIDGE, MASS SoptTib-^r ;', 11;';.:;,. J.iar--! C. Laue, Harvard CollPe.^ Library, C arib r i cl ^e , !; ?, s s . r ;r. L?iup- Lüuis A.f.^aHSi.'^ ' E copy of Charp^n- r fcXV'^F, no indiration as to rtate of oublira- II otix°r 'ihan Ibl?, and the sjune is true of th^ y t.iat v/as in t}.e J)e Koninck library. I ai:i sorry that none of Louifs A^assiz's Oijoaii rranuscriatr, f.rp iri tlip Ihis^um. O'IEIS^ Y o u r c vp ry t rui y , GATALOGUE DES ET FLUVIATILES DE LA SUISSE-, . PAR JEAN DE GHARPENTIER. FORMANT LA SECONDE PARTIE DE LA FAUNE HELFETMQUE PUBLIKE PAR LA SOCIETE HELVETIQUE DES SCIENCES NATURELLES. . DES MOLLUSQUES TERRESTRES ET FLUVIATILES I" Genbe : ARION Fer. 1 . ARION EMPiRicoRUM Fer. Limax ater Draparnaud, Hist. nat. des Mollusques'de la France; pl. g, flg. 3 — 5. Limax rufus Drap. pl. 9, fig. 6. — Ferussac, Hist. nat. generale etpart. des Mollusques; pl. i; pl. 2. fig. i et 2; pl. 5, fig. 2. Vulgaire dans les lieux frais de la plaine et des montagnes : Bex , Vevey, Sovabelin. 2. ARION ALBUS Müll. Fer. pl. 2, fig. 5. Assez rare. Forets des Alpes : Sollalex, les Finshauts. • 5. ARION HouTENsis Fer. Fer. pl. 2, fig. 4—6; pl. 8 A, fig. 2—4. Par-ci par-la dans les jardins. Devens. II--^ Genre : LIMAX Fer. 4. LIMAX ANTIQUORUM Fer. L. cinereus Drap. pl. g, fig. 10. — Fer. pl. 4; pl. 8 A, fig. i ; pl. 8 D , fig. 2. Commun dans les bois de toute la Suisse. 5. LIMAX ALPiNus Fer. Fer. pl. 4A, fig. 5— 7. Observe' par M. Studer dans les forets des Alpes. 4 MOLLUSQUES TERRESTRES 6. LIMAX VARIEGATUS Drap. Fer. pl. 5, fig. i — 6. Frequent dans les jardins et les forets. 7. LIÄIAX AGRESTis Zin. Drap. pl. 9, flg. g. — Fer. pl. 5, fig. 7 — 'lo. II n'est que trop commun dans les jardins , oü il cause de grands de- gäts dans les annees pluvieuses. III-» Genre : VITRINA Drap. Helicolimax Fer. Hyalina Studer. 8. VITRINA DiAPHANA Drap. Drap. pl. 8, fig. 58 et Sg. — Helicolimax vitrea Fer. pl. g, fig. 4- Rare. Sons les boispourris des forets des Alpes et Sous- Alpes : Gutta- nen, Randersteig, Sallin, le Jura au-dessus de Soleure. g. VITRINA pellugida Müll. Fer. pl. g, fig. 6. — Rossm. pl. i, fig. 28. — V. heryllina Pfeiffer. Sous les bois et les pierres dans les forets : Sollalex , Sallin , Bagne , Jura entre Valorbe et le Pont. 10. VITRINA ANNULARis Venetz. Fer. PI. g, fig. 7. Vallee de Bagne , Sollalex , Sallin , sous les pierres et sous l'ecorce de sapins fralchenient detacbee. Tres-rare. NB. VITRINA ELONGATA Drap. Citee par Studer dans la Suisse Orientale; parait ne pas s'y trouver. IV^ Genre : SUGCINEA Drap. Tapada Stud. Cochlohydra F(5r. 11. SUCCINEA AMPHiBiA Drap. Drap. pl. 3, fig. 22, 25. — Helix putris Lin. — Fer. pl. 11, fig. 4 — io> i5j pl. 2 A, fig. 7-10. — Tapada putris et T. succinea Stud. Wous n'avons certainement qu'une especc de Succinea cn Suisse. Cette espece est frequente sur les plantes qui croissent le long des fosses pleins I \ d'eau, et autour des ctangs et des sources. ET FLUVIATILES. 3 12. SüCCINEA oBLONGA Drap. Drap. pl. 5, fig. 24, 25. — S. eloiigata Fer. pl. 11, fig. i, 2, 3; pl. 11 A, fig. 2, 3, II. Sion et Pissevache. Plus rare que la precedente, et plus petite que les exemplaires de cette espece que l'ontrouve en Saxe, pres de Dresde. ¥•= Genre : HELIX Auct. 1" Sous-genre : Helix Fitz. (Helicogena Fer.J 1 3. HELIX POMATIA. Lin. Drap. pl. 5, fig. 20. — Fer. pl. 21 , 22, 25; 24, fig- 2. Commune dans toute la Suisse. hj quinquefasciata (H. Lucorum Stud., non Müll, et Fer.). Cette jolie variete est fort rare. Je dois ä l'obligeance de feu M. Wyt- tenbacli l'individu jeune Irouve par lui au Saleve, et cite par M. Studer. J'en possede encore trois exemplaires trouves par M. Yenetz et moi entre Sion et Sierre : Fun d'eux a entierement acheve sa crue, et est plus ca- racterise que celui du Saleve. cj contraria (Fer. pl. 21, fig. 7, 8). Depuis 1827, on en a trouve , dans les environs de Bex , une trentaine d'individus tournes ä l'inverse. dj scalaris (Fer. pl. 21 , fig. g. — Drap. pl. 5, fig. 21 , 22). Cette monstruosite est fort rare ; je n'en connais que trois exemplaires , dont Tun a ete trouve a Monthey , et les deux autres a Bex. Obs. Le Helix Pomatia s'eleve depuis la plaine jusqu ä 5ooo pieds au-dessus de la mer; etä l'inverse des autres especes, eile augmente devo- lume au für et a niesure qu'elle s'eleve. J'ai un echantillon, trouve a 4ooo pieds (Jorogne) , qui a 5o millimetres de diametre et 58 de hauteur. 2" Sous-genre : Cryptomphalus Ag. ( Msc. ) i4- HELIX ARBUSTORUM Lin. Drap. pl. 5^ fig. i8.-Fer. pl. i'j,^«. 5-8; pl. 27 A, fig. 8-io; pl. SgB, fig. 0-4. Commune dans les haies et les lieux frais. II y en a une quantite pro- 6 MOLLUSQUES TEHRESTRES digieuse, dont ranimal est i'emarquablement noir, sur la pelouse hiimec- tee par la Pisseva che. bj alpicola mihi (Fer. pl. Sg B, fig. 4)- Elle est beaucoup plus petite que la variele ordinaire, etsetrouve dans toutes les Alpes, ou eile monte jusqu'a luie hauteur de 6800 a 7000 pieds. Je ne connais pas d'espece qui s'eleve plus haut. On la trouve indistinc- tement sur les roches feldspathiques et talqueuses, et sur le calcaire. cj albinos mihi. Rare : par-ci par-la dans la plaine et sur la montagne. Bex, Valorbe, vallee du lac de Joux. dj contraria (Fer. pl. 2g, fig. 3). L'exemplaire que M. de Ferussac a fait dessiner, et qui est dans ma collection, est le seul que l'ou connaisse jusqu'ici. II a ete trouve vivant au-dessus de Gryon. i5. HELIX ASPERSA. Müll. Drap. pl. 5, fig. 23. — F^r. pl. 18, ig, 21 B, fig. 6, 7; pl. 24, fig. 5. Frequente autour de Lausanne et de Geneve ; acclimatee ä Berne , et de- puis dix-huit ans aux Devens et au Bexvieux. Elle ne s'eloigne pas des habi- tations, et ravageles jardinsj c'est l'espece la plus vorace de nos escargots. 16. HELIX SYLVATICÄ. Drap. Drap. pl. 6, fig. 1,2. — Fer. pl. 5o , fig. 4> 6, 7, 8; pl. Sa A; fig. 6-8. Commune dans toute la Suisse, mais rare ailleurs. bJ alpicola mihi (Fer. pl. 5o, fig. 5-g; pl. 52 A, fig. 5). De moitie plus petite qu'a l'ordinaire. Elle s'eleve aussi haut que VH. arbustorum ,• et on la trouve dans toutes les Alpes. cJ albinos mihi. Sion, Sierre, Bouillet au-dessus des Devens. dJ scalaris (Fer. pl. 32, fig. 7). Je possede l'exemplaire figure par M. de Ferussac j il a ete trouve pres de Sion par M. Venetz. ej contraria. Le seul (ichantillon connu de cette anomalie a ete trouve pres de Hue- moz au-dessus d'OUon. l ET FLUVIATILES. 7 17. HELIX NEMORALis Lin. (i) 1° Major. Peristome brun fonce. {H. nemorälis Auct.) Drap. pl. 6, f5g. 3, 4, 5. — Fer. pl. 33 et 54. Commune dans les haies et sur les murs qui bordent les chemins. — On ti'ouve en Suisse presque toutes les varietes connues , dont il serait fas- tidieux de faire ici renumeration ; je me bornerai a citer les trois saivantes , qui sont les plus interessantes : aj maxima. Peristome rose. — Lausanne. cj alhinos. {Yiv. pl. 33, fig. i, 2 et 3. ) Bouche blanche; bandes jaunätres et transparentes; fond jaunätre clair. — Georgette pres Lausanne, sur les murs de vigne. dj sexfasciata. J'ai trouve aux Devens deux exemplaires de cette variete, qui est fort rare. 2° Minor. Peristome blanc (Ä". hortensis'^vA.'). Drap. pl. 6, fig. 6. — Fer. pl. 35. Dans toute la Suisse ; mais plus frequente dans la plaine et dans la Suisse Orientale que sur les montagnes et dans la Suisse Orientale. Parmi ses nombreuses varietes, je citerai comme les plus remarquables : h) montana mihi. Couleur de chair uniforme. On la trouve isolee sur les montagnes de Bex ■, eile est, dit-on, tres-commune dans les petits cantons. Elle ne monte guere plus haut qu'a 3ooo pieds. c) contraria. Trouvee parM. Studer. d) Scolaris (Fer. pl. 28 B, fig. 10). Trouvee par M. Studer aux environs de Berne. (1) Des observations suivies, faites avec tout le soin possible , nous ont prouve que les Heikes designees sous les noms d'//. nemorälis et H. hortensis , sont de simples yarietes d'une meme es- pice. M. Rossmsessler les a meine vues accouplees. 8 MOLLUSQUES TERRESTRES 3° Sous-genre : Chilostoma Fitz. i8. HELIX CINGULA.TA Stud. Fer. pl. 68, fig. 3-6. — //. luganensis Schintz. — Meisner. Dans les fentes de rochers et sur les murs de cloture du mont Salva- dore pres de Lugano. — Decouverte par M. le D' Schintz. — Cette espece ne se trouve que sur le calcaire. ig. HELIX zoNATA Stud. Fer. pl. 68, fig. 7; pl. 69 A, fig. 3, 4 et 6. Montagnes granitiquesj Jamals sur le calcaire. Elle n'existe en Suisse qu'a Gondo, oii eile a e'te decouverte par M. Venetz. hjfoetem Stud. (Fer. pl. 68, fig. 8 et 10). Mont Catogne au-dessus de St-Branchier en Vallais. Tres-commune dansla valle'e d'Aoste, et en gene'ral dans les vallees du Piemont, mais tou- jours sur des roches feldspathiques ou talqueuses. — Cette Hdice n'est, a mon avis, qu'une variete de la zonata, dont eile ne se distingue que par un epiderme plus lisse. c) Scolaris (Fer. pl. 68, fig. g). Je dois cet exemplaire unique a l'obligeance de M. Em. Thomas, qui l'a trouve pres de St-Marcel dans la vallee d'Aoste. 20. HELIX PULCHELLA Müll. Drap. pl. 7, fig. 35 et 34. Sous les pierres et le bois, dans toute la Suisse. 4"° Sous-genre ; Trigonostoma Fitz. Helicodonta F6r. 21. HELIX PERSONATA Drap. Drap. pl. 7, fig. 26. — Fer. pl. 5i, fig. i. Dans les Alpes et le Jura, sous les pierres et le bois mort. Peu com- mune, et jamais en grand nombre a la fois. — Sollalex, Sallin, Valorbe, Weissenstein. Assez frequente a la source du Toleure ( Monnard. ) 22. HELIX HOLOSERICEA Slud. Fer. pl. 5i , fig. 5. Rare ; forets des Alpes granitiques ; vallee de Bagne, vers Fionney Guttannen. ET FLUVIATILES. ' 9 Obs. Je ferai remarquer en passant, quc cette espece , que je ne trouve pas dans les auteurs allemands que j'ai eu occasion de consulter, se trouve cependant dans la vallee de Tharand pres de Dresde. Je la rencontrai, en aoüt 1821, dans la foret situee sur la rive droite de la Weistritz , entre Tharand et Heilsberg. 25. HELIX OBVOLUTA Müll. Drap. pl. 7, fig. 27 — 2g. — Fer. pl. 5i , fig. i\. Commune sous les pierres et le bois mort, dans toute la Suisse. 5"' Sous-genre : Carocolla Lam. 24. HELIX LAPiciDA Liu. Drap. pl. 7, fig. 55 — 57. — Fer. pl. 66, fig. 6. Ca et la sur les murs, dans toute la Suisse ; ordinairement en grand nombre ensemble. bj albinos mihi. Entre St Maurice et Bex ; Lausanne. cj scalaris. Echantillon unique, que j'ai trouve pres de Villeneuve. 6""° Sous-genre : Conulus Fitz. ( Helicodonta Fer. ) 25. HELIX UMDENTATA Drap. Drap. pl. 7, fig. i5. ' Trouvee dans la Suisse Orientale par M. Hartmann. 26. HELIX EDENTULA Drap. Drap. pl. 7, fig. 14. Sur les feuilles pourries, dans les forets de hetres des Alpes et du Jura. Sallin , Verrossaz, Jura du cote de St Joseph et de Carandolin 5 vallee du lac de Joux vers le mont de Cir. — Pros de Rolle ( Monnard. ) 27. HELIX FULVA Müll. Drap. pl. 7, fig. 12, i5. Pas rare. Sous les pierres et le bois, dans des lieux frais et ä l'omljre . Sallin, Sollalex, Fondement, Verrossaz^ vallee du lac de Joux. 10 MOLLXJSQUES TERRESTRES 7""' Sous-genre : Helicella Fitz et Ag. ( Msc. ) 38. HELIX ACULEATA Drap. Drap. pl. 7, fig. 10, 11. Dans la mousse aux endroitssecSjmaisal'ombre. Devens, Pres-Nove, Gryon, Valorbe. 29. HELIX ciLiATA Venetz — Fer. Michaud, pl. 24. fig. 28 — 2g. Tres-rare en Suisse. Elle a ete trouvee par M. Venetz dans les en- virons de Vercorin (Haut-Valais. ) Obs. J'ai recu cette jolie espcce du Tyrol, des bords du lac de Come, de Nice, d'Angleterre et de Portugal. 5o. HELIX viLLOSA Drap. Drap. pl. 7, fig. 18. Commune dans toutes les forets des Sous-Alpes et du Jura. On ne la trouve guere au-dessous de 2000 pieds. bj depilata. Bois du Bouet et de Genet. cj albinos. Memes localites. dj scalaris. J'ai trouve cette monstruosite au mont de Cir, au dessus de Valorbe. 3i. HELIX SERicEA Drap. Drap. pl. 7, fig. 16, 17. Commune dans les cbamps et les jardins de tout le canton de Vaud et du Valais. — • Elle se distingue de VH. hispida par son ombilic plus res- serre et sa spire plus elevee. hj depilata ( — glabella Drap. pl. 7, fig. 6. — rufescens Stud.) cJ albinos ( — albula Stud. ) Ces deux varie'tes ne sont pas rares dans nos environs. 3p. HELIX HISPIDA Drap. Drap. pl. 7, fig. 20 — 22. Environs de Geneve (M. Prevost), et de Berne ( M. Studer. ) Elle est tres-commune en France et en AUemagne. bJ depilata ( //. plebeja Drap. pl. 7, fig. 5. — //. rudis Stud. ) ET FLUVIATILES. 1 1 Je ne Tai trouvee qu'une seule fois, mais en grand nombre, par un jour de pluie, entre St Maurice et la Barmaz. 53. HELIX c«LA.TA Stud. Parmi les pierres dans le Jura ; en abondance au Weissenstein , a Moütiers et ä Valorbe. 54. HELIX MONTANA Stud. H. circinata Stud. et Fer. Tres-coramune dans toute la chaine du Jura 5 mais je ne l'ai pas vue dans les Alpes. h) minor Stud. (montana.J Vallee du lac de Joux, en abondance. 55. HELIX STRiGELLA Drap. Drap. pL 7, fig. i , 2 et ig. Commune autour de Bex , dans les pres maigres. — Rolle ( Monnard. ) bj albinos Devens. 36. HELIX FRUTicuM Müll. Drap. pl. 5, fig. 16, 17. Commune dans les pres maigres et dans les haies du canton de Vaud et du Valais, oii eile a ordinairement une teinte rougeätre qu'elle ne presente pas chez nous. hj fasciata. Vouvry en Bas-Yalais, et la Condamine pres d'Ollon. 57. HELIX cARTHusiANELLA Drap. Drap. pl. 7, fig. 5, 4- — t^- Olivieri, var. minor Fer. Dans les haies et sur les buissons des bords du lac Leman , aux en- virons de Gleyroles, de Lausanne et de Geneve. 38. HELIX iNCARNATA Drap. »Drap. pl. 6, fig. 5o. Commune dans les forets des Alpes et du Jura. On ne la trouve pas en grand nombre ensemble. 59. HELIX ERICETORUM MüU. Drap. pl. 6, fig. 16, 17. Commune dans toute la Suisse, dans les pres maigres et les lieux chauds. 12 MOLLUSQUES TEllRESTRES h) tota alba. Frequente dans les basses montagnes de nos environs. 40. HELIX cANDiDULA. Stud. H. Thymorum \. Alten. Expositions chaudes et lieux arides. Devens, Bex , Lausanne, Bon- villars, Oi'be, Sion et tout le Valais. h) major ( H. graiiosa Stud. ) Tourbillon , Devens. 41. HELIX STRIATA Drap. Drap. pl. 6, fig. 19, 20. — i H. strigata Stud. Apportee de Nice, eile s'est acclimatee depuis six ans dans mon jar- din aux Devens. — M. Studer l'indique dans le jardin du chäteau de Vevey. 42. HELIX cENisiA mihi. Teslä calcareä, crassä, depressä, subcarinalä, superne sulcato-rugosä ; peristomate subincrassato ; umbilico patente. J'ai troiive cette coquille, enjuin 1827, sur la sommite du Mont-Ce- nis, prcs de la grande cascade du cote de l'Italie. Elle etait en grande quantite sur la pclousc. 8"'° Sous-genre Delomphalus Ag. 45. HELIX ROTUNDATA Müll. Drap. pl. 8, fig. 4 — 7- F^r. pl. 79, fig. 2 — 5. Commune dans les forets et endroits frais, dans toute la Suisse. 44- HELIX RUDERATA Stud. Fer. pl. 79, fig. 6. Sous les pierres et le bois mort, dans les Alpes. Tres-rare. — Vallee de Bagne, Sollalex, au dessus de Bex; Frütigen, Ober-Hasli. — Espece bien distincte de la precedente. 45. HELIX PYGMEA Drap. Drap. pl. 8, fig. 8—10. — Fer. pl. 80, fig. i. Dans la mousse sur les pierres. Tres-i-are, ou plutöt tres-difficile trouver, a cause de son extreme petitesse. — Les Devens, Jorogne. ET FLUVIATILES. 15 9"" Sous-genre : Hyalinia Ag. ( Msc. ) 46. HELIX GLABRA Slud et Fer. H. lurida Stud. Cat. ( sans les synonymes. ) Au pied des murs et dans lesjardins. Rare. Lausanne, Geneve, Bex. 47. HELIX NiTENS Mich, et Fer. Mich. pl. i5, fig. I, 2, 3. — H. cellaria Slud. Sous-Alpes de Bex. 48. HELIX NiTiDULA Drap. Drap. pl. 8, fig. 21, 22. H. nilidosa Fer. Commune dans les forets de la plaine et des montagnes, et meme sur les Alpes. Sollalex, Pont de Nant j forets d'Antagne ; bois de la Che- naux ; vallee de Bagne, Sion 5 mont de Cir au dessus de Yalorbe. 49. HELIX viTRiNA Fer. Espece tres-rare, trouvee dans la vallee de Bagne par M. Venetz. 50. HELIX LUCIDA Drap. Drap. pL 8, fig. 11, 12. — II. nitida Fer. Sur les plantes au bord des fosses et des fontaines (peu commune. ) Commun de Brouet au dessus d'Ollon, Lausanne, Valorbe. — Rolle ( Monnard. ) 5i. HELIX CRYSTALLINA MülL Slud. Drap. pl. 8, fig. 18 — 20. — ■ H. hyalina Fer. Commune dans toute la Suisse, sous les pierres et les bois morts. 52. HELIX DIAPHANA Stud. H. crystallina Fer. — Drap. pl. 8, fig. i3 — 17. Commune dans toute la Suisse, surtout aux environs de Bex. VI--^ Genre : BÜLIMÜS Auet. 1" Sous-genre ; Polyphemüs DM. ( Cochlicopa Fer.) 53. BULIMUS AcicuLA Müll. Drap. pl. 4, fig- 25, 26. Ca et la dans la mousse et la terre. Je ne Tai jamais trouve vivant; ce qui me fait penser que son genre de vie est analogue ä celui des Testa- I A MOLLUSQUES TERRESTRES Celles.- Bex, Devens, Sion, vallee du lac de Joux, Payerne (M. de Dompierre. ) 2- Sous-genre : Folliculus Ag. ( Msc. ) ( CochlicQpa Fer. ) 54. BULIMUS LUBRicüs Müll. Drap. pl. 4> fig- ^4- ^ , Commun dans toute la Suisse, sous les pierres et surtout sous les planches, dans des pres humides. 5-^ Sous-genre : Buumulus Leach. ( Cochlogena Fer. ) 55.. BULIMUS RADiATüs Drap. Drap. pl. 4,fig-2i.-^-'^^'"'"^Stud. Pres maigres et chauds. La Posse, au dessus de Bex ; Berne , bion , St Pierre. b) radiatus (Fer. pl. 142, ßg- 6. ) Ardon, St Pierre. En abondance. c) albinos (fer. pl. 142, %• 5. ) J'ai trouve quelques individus de cette jolie variete a Champsausm pres de la Posse au dessus de Bex. dj major ( unicolor Fer. pl. 142, ßg- 7- ) Meme localite. Cette variete a 17 miUim. de longueur. 56. BULIMUS oBscuRus Müll. Drap. pl. 4» fig- 25. ,^ . „ , Assez rare. Lieux frais : Bouet, Bexvieux, Gryon, Mart.gny ^ vallee du lac de Joux. bj albinos. Sallin, au dessus d'Ollon. 57. BULIMUS MONTANUS Drap. Drap. pl. 4, fig. 22. Commun dans les forets des Alpes et du Jura. bJ albinos. Bouet , au dessus des Devens. ET FLUVIATILES. lo VlI"^ Genre : PUPA Drap. Cochlodonta Fer. i" Sous-genre : Eucore Ag. ( Msc. ) 58. PUPA TRIDENS Müll. Drap. pl. 3, flg. Sy. Peu commune. Pres secs et an pente : Devens, Pres-Nove, Aigle. Sg. PUPA QUADRIDENS MüU. Drap. pl. 4) fig- 3- Frequente dans les pres maigres et chauds. Devens, Foully , Sion, Yvorne. a'""^ Sous-genre : Sphyradium Ag. (Msc. ) 60. PUPA EDENTULA Drap. Drap. pl. 5, fig. 28, 29. — T'ertigo nitida Fer. Tres-rare. J'en ai trouve quelques individus au Bexvieux. 61. PUPA muscorum Drap. Drap. pl. 3, f. 26, 27. — P. minuta Stud. — Vertigo cylindrica Fer. Environs de Sion. 62. PUPA UNIDENTATA Stud. Bexvieux, sur les murs en ruine. 63. PUPA DOLioLUM Drap. Drap. pl. 3, f. 41, 42- Rare. Dans lamousse al'ombrej Sallaz, Devens-, valleedulacde Joux. 64. PUPA UMBiLicATA Drap. Drap. pl. 3, fig. Sg, 40. Suisse Orientale, d'apres M. Hartmann. 65. PUPA sEMPRONii mihi. Tesiä Cornea, nitida, cylindrica, ohtusä ; aperturä unidentatä; perislo- mate, albo , reflexo, piano; umbilico patulo. Luisante et d'un tiers plus petite que la precedente , a laquelle eile ressemble. — Elle a ete trouvee par M. Venetz sur les rochers grani- tiques des environs de Gondo, sur le revers meridional du Simplon- 66. PUPA MARGiNATA Drap. Drap. pl. 3, fig. 36 — 38. — P. muscorum Auct. 16 MOLLUSQUES TERRESTRES Dans la mousse et sous les bois morts. Pas rare. Devens, Sion ; le Jura. G-. PUPA ALPicöLA mihi. Uli peu plus grande que la precedente. Tres-rare. Mont Gedroz, val- lee de Bagne ( M. Venelz. ) 08. PUPA TKIPLICATA Stud. Dans la mousse. Rare. Vallee de Bagne, au dessus de Lourtier ; Bexvieux. ('>g. PUPA Doi.iüM Drap. Drap. pl. 5, fig. 45- Tres-commune dans tout le Jura, niais ne se trouve point dans les Alpes. 5"° Soiis-genre : Chondrus Cuv. ( Torquilla Stud. ) 70. PUPA GRANüM Drap. Drap. pl. 5, fig. 45, 46. Lieux secs et chauds. Rare. Rochers de Tourbilion. 7 1 . PUPA AVENA Drap. Drap. pl. 5, fig. 47, 48. Sur les murs et sur tous les rochers calcaires des Alpes et du Jura. — C'est une des especes les plus communes. 72. PUPA SECALE Drap. Drap. pl. 3, fig. 49» 5o. Rochers calcaires du Jura et des Alpes. 75. PUPA HORDEUM Stud. Rare. Rochers calcaires : Devens, Pierre a Besse. 74. PUPA FRUIMENTUM Drap. Drap. pl. 3, fig. 5i , 52. , En abondance dans les pres maigre.s et les vignes de Bex , d'Ollon et du Valais. 75. PUPA vARiABiLis Drap. Drap. pl. 5, fig. 55, 56. — P. mutabilis Fer. Pres maigres et en pente ; Ollon, Aiglc, Bex, la Posse. \ ET FLUVIATItES. 17 VIII"« Genre : CLAÜSILIA Drap. Cochlodina Fer. — Pupa Drap. ( en partie. ) 76. CLAÜSILIA PERVERSA. Lin. ' Pupa fragilis Drap. pL /^, fig. /^. Forets des Alpes. Rare. Vallee de Bagne, Sollalex. 77. CLAÜSILIA BIDENS Drap. Drap. pL /^, fig. 5. — Cochlodina derugaia Fer. Commune sous les pierres et le bois mort, dans les Alpes et le Jura. 78. CLAÜSILIA DioDON Stud. Terrains granitiques. — De'couverte par M. Venetz dans la vallee de Bagne et au Simplon. 79. CLAÜSILIA vENTRicosA Drap. Drap. pL 4> ßg- i4' — ^' ventriculosa Fer. Frequente sous les pierres, dans les environs de Bex. 80. CLAÜSILIA siMiLis mihi. Rossm. Tab. 2, fig. 3o. Testäfuscescente,fusiformi, suhventricosä, striata; columellä hilamellatä ; lamellis approximaiis ; plicä dorsali prominidä. Environs de St Gall ( M. Hartmann. ) — Cette espece est commune en Saxe, a Heidelberg, a Bude et en Angleterre. 81. CLAÜSILIA PLicATULA Drap. Drap. pl. 4> fig- 17» 18. Fort commune dans toute la Suisse occidentale. 82. CLAÜSILIA DUBIA Drap. , Drap. pl. 4, fig. 10. — Cl. roscida Stud. Frequente dans les forets du Jura 5 plus rare dans les Alpes. Vallee de Bagne, Sallin, Früttigen. 85. CLAÜSILIA plicata Drap. Drap. pl. 4> fig- i5 , 16. — C. plicosa Fer. Berne ( M. Studer ) ; St Gall ( M. Hartmann. ) — II paralt qu'elle ne se trouve pas dans la Suisse occidentale. ' 84. CLAÜSILIA cRuciATA Stud. Tesld Cornea, fasiformi, abbreviatd, striata; columelld bilamellatd, la- \ mellis convergentibits. 18 MOLLüSQUES TERRESTRES Rochers calcaires des bains de Loesch. 85. CLAUSILIA rugosa Drap. Drap. pl. 4j fig. 19, 20. Indiquee en Valais par M. Studer 5 mais je ne Tai jamais trouvee en Suisse. Elle est fort commune dans 1 Ouest de la France. 86. CLAUSILIA parvula Stud. Frequente dans la mousse et sous le bois mort, dans toute la Suisse. IX-= Geare : VERTIGO Müll. Pupa Drap. 87. VERTIGO PYGM^A Fer. Pupa pygmwa Drap, pl.5, fig.So, 3i. — Pupa quadridentala et quinque- dentata Stud. — J^. similis Fer. Sierre en Valais. 88. VERTIGO septemdentata Fer. Pupa octodenlata Stud. — P. anti-verligo Drap. pl. 5, fig, 32, 35. Bex, Sion. .H9. VERTIGO pusiLLA Müll. Pupa vertigo Drap. pl. 3, fig. 34, 35. Fort rare dans la mousse , au Montet pres de Bex. 90. VERTIGO vEivETzii mihi et Fer. Plus transparente et plusluisante que la precedente. — Environs du lac de Geronde, pres de Sierre en Valais. X- Genre : CARYGHIUM Müll. 91. CARYCHIUM MiMMUM Fer. Auricula minimaDrap. pl. 3, fig. 18, 19. Commune sous le bois mort et dans la mousse, par toute la Suisse. XI-' Genre : CYCLOSTOMA. 1" Sous-genre : Pomatias Stud. 92. CYCLOSTOMA maculatum Drap. Drap. pl. I, fig. 12. i ET FLUVIATILES. 19 I Commune dans les lieux ombrages de tout le canton de Vaud. — II differe du C. patulum que j'ai de Blontpellier. a""" Sous-genre : Cyclostoma Auct. 95. CYCLOSTOMA elegans Drap. Drap. pl. I, fig. 5, 6, 7. Dans les haies des environs du lac, depuis Vevey a Geneve. XII""= Genre : PHYSA Drap. 94. PHYSA HYPNORUM Drap. Drap. pl. 3, fig. 12, i3. — Ph. turrita Stud. On trouve cette espece dans les marais des environs de Bex , St Tri- phon, Yverdon, Sion. A la pointe d'Allamand ( 3Ionnard. ) bj major mihi. Cette jolie variete est plus grande que la figure citee de Draparnaud, et se trouve dans un petit marais au hord du Rhone, pres du hameau du Diabley en Vallais. 95. PHYSA FONTiNALis Drap. Drap. pl. 3^ fig. 8, g. J'ai trouve cette espece l'annee derniere en abondance dans le lac Majeur au port de Locarno. M. Studer I'indique dans les environs d' Aar- berg et de Ringenberg. XIII»^ Genbe : LIMNEUS Lam. 96. LIMNEUS PALUSTRIS Drap. Drap. pl. 2, fig. 40 — 42; pl- 3, fig. i, 2. Commun dans les eaux stagnantes de toute la Suisse: se trouve aussi dans les lacs des Alpes. 97. LIMNEUS STAGNALis Drap. Drap. pl. 2, fig. 38, 3g. Les grands lacs et les fosses qui y aboutissent. bjfragilis Liu. Lac de Joux. c) lacustris Stud. 20 MOLLUSQUES TERRESTRES Lacs de Neuchätel et de Morat. Frequent pres de Faoug. 98. LIMNEUS MiNUTus Drap. Drap. pl. 3, fig. 5— 7. Petits lacsj marais des basses montagnes. Plambuit au des.sus d'Ol- loii, la Posse; frequent eii Yalais. 99. LIMNEUS PEREGER Drap. Drap. pl. 2, fig. 54 — 57 G'est l'espeee la plus commune de toutes les Limnees •, on la trouve dans presque tous les fosses, les marais et les lacs. 100. LIMJNEUS ovATUs Drap. Drap. pl. 2, fig. 00, 5i. Fosses du voisinage de nos grands lacs. hj fontinalis (^^iuA.) Ruisseaux. — Differe a peine des petites varietes du L. ovatus. c) auricularius (Drap. pl. 2, fig. 28, 29.) Fosses de Villeneuve. dj acronicus (Stud.) . Lac de Constance; tres-commun dans celui du Brenet pres du Pont, vallee du Lac de Joux. e) Hartmanni (Stud. — Papilla Hartm.) Lac de Constance. — La coquille est un plus epaisse que dans les autres varietes. Toutes ces varietes presentent des passages si insensibles de l'une ä l'autre, que si on les admettait comme autant d'especes, l'on serait sou- vent bien embarrasse de classer certains individus. XIV--^ Genre : PLANORBIS Müll. i" Sous-genre : Bathyomphalus Ag. (Msc.) loi. PLANORBIS coNTORTus Drap. Drap. pl. I, fig. 59—41. Marais de St Triplion, de Roche et de Yilleneuve. ET FLUVIATILES. 21 2""" Sous-genre : Planorbis Ag. ( Msc. ) 102. PLANORBIS spiROKBis Drap. Drap. pl. 2, fig. 8, g. — PI. gyrorhis et spirorhis Stud. Commun dans tous les marais des environs du Rhone. io3. PLANORBIS VORTEX Drap. Drap. pl. 2, fig. 4 — 7- ^o- — PI- ienellus Stud. Geneve (M. Mayoi' et M. Prevost.) 104. PLANORBIS CARINATUS Drap. Drap. pl. 2, fig. i3, i4 et i6. — PL umbilicatus Stud. Marais de Villeneiive. II y en a de beaux individus dans le lac Majeur, au port de Locarno. io5. PLANORBIS interjiedius mihi. PI. carinalus Stud. — Drap. pl. 2, fig. 12. Fosses des environs de Delemont. 106. PLANORBIS MARGiNATus Drap. Drap. pl. 2, fig. II et i5. — PI. complanatus Stud. Fosses et marais de la plaine, dans toute la Suisse. 3™'= Sous-genre : Gyraulus Ag ( Msc. ) 107. PLANORBIS HispiDus Drap. Drap. pl. 2, fig. 45—48. —PI. albus Stud. Marais de Plambuit et du Luissei pres de Bex. 108. PLANORBIS suBCARiDATUs mihi. PI. corneus Stud. (non Lin. et Drap.) Testä glabrä , albidä, ulrinque umhilicatä, subcarinatd. Lac de Gonstance. log. PLANORBIS iMERicATus Drap. Drap. pl. I , fig. 49. Dans un petit marais derriere la campagne Moret , sur la reute de Bex ä St Maurice. Environs deBerne (M. Studer.) 110. PLANORBIS CRisTATüs Drap. Drap. pl. 2, fig. I — 3. Habite en abondance les marais de Plambuit au-dessus d'Ollon. Ün le trouve aussi dans les environs de Berne, ainsi qu'ä Walperswyl et a Gerlier(M. Studer). 22 MOLLUSQUES TERRESTRES 4""' Sous-genre : Hn>PEUTis Ag. (Msc.) 111. PLANORBIS coMPLANATus Drap. Drap. pl. 2, fig. 2o — 11. — PL lenticularis v. Alten et Stud. Marais de Plambuit ; Berne. 112. PLANORBIS NITIDUS Drap. Drap. pl. 1, fig. 17 — 19. Environs de Berne (M. Studer). XV-^ Genre : VALVATA Müll. m5. VALVATA oetusa Pfeiff. Pfeift', pl. 4> fig- ^2. — Cyclostoma obtusum Drap. pl. i , fig. 14. Lac de Joux; lac 3Iajeur, a Locarnoj Luissei, pres de Bex. Lac de Bray ( Monnard. ) h) scalaris, simulqiie contraria. J'ai trouve en i8ig, a l'extre'mite Orientale du lac du Brenet (valle'c du lac de Joux) , un individu presentant cette monstruosite rare et reniar- quable. 1 14. VALVATA spiRORBis Drap. Drap. pl. I, fig. 52, 55. — • /^. pulchella Stud. Fosses des environs des lacs de Morat, de Neuchatel et de Bienn 11 5. VALVATA PLANORBIS Drap. Drap. pl. I , fig. 54, 55. — V. cristata Müll, et Stud. Marais de la plaine et des moutagnes ', Bex, Villeneuve, Foully, Sion, Plambuit ; environs de Berne. XYI-^ Genre : PÜPÜLA Ag. (Msc.) 116. PUPULA LiNEATA mihi. Auricula lidieala Drap. pl. 5, fig. 20, 21. — Carychium Cochlea Stud. Fort rare. Devens, dans la mousse; Berne etBelpberg (M. Studer).! — J'ai distincteinent reconnu que cette espece a un opercule , et qu'elUl n'est point par consequent un Carychium.. ET FLUVIATILES. 25 XYII-"^ Genre : PALUDINA Lam. 117. PALUDINA ACHATINA Drap. Drap. pl. I, fig. 18. Frequente dans le lac Majeur , ä Locarno; 118. PALUDINA viviPARA Drap. Drap. pl. I, fig. 16. Environs de Bäle ? On pourrait croire que ces deiix coquilles ne sont que de simples Va- rietes d'une meine espece, tenant a la presence ou a l'absence des ma- tieres calcaires, puisque l'on trouve la P. acliatina dans des eaux bordees par des roches calcaires; tandis que la P. vünpara ne se rencontre que dans des rivieres dont le lit et les bords sont du sable ou des roches sili- ceuses, et qu'en ge'neral, la nature du terrain influe beaucoup sur le test des coquilles. Cependant M. Kossmaessler fait remarquer que leur nucleus presente deja des differences constantes. 119. PALUDINA iMPURA Drap. Drap. pl. I , fig. 20. (La fig. ig parait etre une autre espece.) ■— P. Jcicula- üor Müll, et Stud. Commune dans les fosses et les lacs de toute la Suisse. XVIII-^ Genre : NERITINA Lam. 120. NERITINA FLuviATiLis Lin. Drap. pl. I, fig. I — 4- Cette espece n'a pas encore ete trouvee sur le territoire suisse , mais bien dans son voisinage. M. Prevost m'en a envoye un exemplaire venant du lac du Bourget, en Savoie. XIX»^ Genre : ANGYLUS Geoffr. 121. ANCYLUS FLUVIATILIS Drap. Drap. pl. 2, fig. 25, 24. On le trouve fre'quemment attaclie aux roseaux de nos grands lacs et des fosses qui y aboutissent. 24 MOLLUSQUES TERRESTRES 1 22. ANCYLUS LAcuSTRis Drap. Drap. pl. 1, fig. 25 — 27. Je le trouvai en 1817 dans iin petit marais ä Chamblande pres de Lau- sanne 5 mais depuis, a ce qu'on m'a dit, ce marais a ete desseche et comble'. Amsoldingen (M. Studer).. \ XX"^ Genre : ANODONTA Brug. 125. ANODONTA cYGNEA Lam. PfeifiF. Sect. I; pl. 6, fig. 4. Commune dans nos grands lacs, sur la vase et le sable. 1 24. ANODONTA anatina Drap. Drap. pl. 12, fig. 2. Dans nos grands lacs, comme la precedente. 125. ANODONTA INTERMEDIA Pfeiff. Pfeiff. Sect. Ij pl. 6, fig. 5. . ' Villeneuve, vers les Grang«ttes. XXI°- Genre : UNIO Brug. 12Ü. UNIO TUMiuus Retz. U. rostratus Stud. — Pfeiff. Sect. I; pl. 5, fig. 8. Lacs de Geneve et de Neuchätel. 127. UNIO LiMosus Nilss. U. Pictorum Pfeiff. Sect. I; pl. 5, fig. g, 10. —r U. inßatus et planus Stiul. Lac de Neuchätel . 1 28. UNIO BATAVUS Lam. Pfeiff. Sect. Ij pl. i, fig. 14. — U. dilatatus Stud. Tous nos lacs. bj ovatus (Stud.) Variete foncee, dont les Bandes obliques sont a peine visibles. — Thielle (M. Studer); lac de Neuchätel. c) sinualus (Stud. non Lam.) Testd oblong ä , sinuald, crassä, fuscä; extremitatibus obtusissiniis , postice dilatato-compressis. Environs de Thoune; lac de Neuchätel. ET FLUVIATILES. 25 dj squamosus mihi. Inflatus; iestä crassissimä, fiiscä, squamato-slriatä ; extremitatihus obtu- sissimis. — Long. 38millim.; larg. yS millim.; haut. 3o millim.j poids, 34grammes. J'ai trouve cette variete remarquable, en 1817, dans un fosse abon- tissant au lac de Geneve pres de Noville. XXII- Genre : CYCLAS Brug. !"■ Sous-genre : Cyclas. \\ic\. 129. CYCLAS RivALis Drap. Drap. pl. 10, fig, 4> 5. — C. Cornea Lam. et Pfeiff. pL 5, fig. i , a. Fosses pres de Yilleneuve ; petit lac de Mont-d'Horge pres de Sion ; Yverdon. i3o. CYCLAS NUCLEus Stud. Frequente dans le lac de Joux. i3i. CYCLAS LAcusTRis Drap. Drap. pl. 10, fig. 6, 7. — PfeifF. Sect. I; pl. 5, fig. 6, 7. Lac du Brenet ; lac de Bienne ; environs de Berne (M. Studer). i32. CYCLAS CALYCULATA Drap. Drap. pl. 10, fig. 14, i5. — PfeifF. Sect, I; pl. 5, fig. 17, 18. Abonde dans les fosses pres de la Pissevache. — Marais derriere la campagne Moret; fosses de Geneve? 2""= Sous-genre : Pisidium PfeifF. i33. PISIDIUM oBLiQUüM PfeifF. PfeifF. Sect. I; pl. 5, fig. ig, 20. — Cyclas palustris Drap. pl. 10, fig. 17, 18. — C. amnica Stud. Laos de Joux et du Brenet. 154. PISIDIUM FONTINALE Pfeiff. Pfeiff.. Sect I; pl. 5, fig. i5, 16. — Drap. pl. 10, fig. 9, 10. Dans une source pres de la Posse , au dessus de Bex . i35. PISIDIUM MiMMUM Stud. Drap. pl. 10, fig. II, 12. — P. obtusaleYieiS. Sect. I; pl. 5, fig. 21, 22. Dans un fosse sur le commun du Brouet, au dessus d'OUon. — Muri, et Gümligen pres de Berne (M. Studer). EXPLICATION DES PLANCHES QUl ACCOMPAGNENT LE CATALOGUE DES MOLLUSQUES TERRE8TRES ET FLUVIATILES DE LA SUISSE , PAR M. J. DE CHARPENTIER. L'auteur apnt enumere plusieurs especes entierement nouvelles et un grand nombre de Varietes qui n'ont point encore ete figurees, il a parii necessaire de les faire repre- senter pour suppleer ä la brievete des indications que la forme d'un catalogue exigeait. TAB. I. Fig. I. Helix pomatia L. h) quinquefasciata de Charp. — Cat. pag. 5. Fig. 2. Helix arbustorum L. c) alhinos de Charp. — Cat. pag. 6. Fig. 5. Helix sylvatica Drap, c) alhinos de Charp. — Cat. pag. 6. Fig. 4- Helix sjlvatica Drap, e) contraria de Charp. — Cat. pag. 6. Fig. 5. Helix nemoralis L. a) maxima de Charp. — Cat. pag. 7. La Variete d) sexfasciata que M. de Charpentier avait communiquee ä feu M. de Ferussae, a ete perdue a la mort de ce dernier. Fig. 6. Helix hortensis Müller ^) montana de Charp. — Cat. pag. 7. La varietd c) contraria ne se trouve pas dans la coUection de M. de Charpentier. Fig. 7. Helix iapicida L. d) alhinos de Charp. — Cat. pag. 9. Fig. 8. Helix Iapicida L. b) Scolaris de Charp. — Cat. pag. g. Fig. 9. Helix villosa Drap, h) depilata de Charp. — Cat. pag. 10. Fig. 10. Helix villosa Drap, c) alhinos de Charp. — Cat. pag. 10. Fig. II. Helix villosa Drap, d) scalaris de Charp. — Cat. pag. 10. Fig. 12. Helix sericea Drap, c) alhinos de Charp. — Cat. pag. 10. Fig. i3. Helix caelata Stud. a) en profil, h) d'en haut, c) d'en dcssous. — de Charp. — Cat. pag. 1 1 . Fig. 14. Helix montana Stud. — de Charp. — Cat. pag. 11. Fig. i5. Helix montana Stud. h) minor Stud. — de Charp. — Cat. pag. 1 1 . Fig. 16. Helix strigella Drap, h) alhinos de Charp. — Cat. pag. 11. Fig. 17. Helix fruticum Müll h) fasciata de Charp.— Cat. pag. 11. Fig. 18. Helix ericelorum Müll, h) alba de Charp. — Cat. p. 12. ' Fig. ig. Helix candidula Stud.— a) en profil, b) d'en haut, c) den dessous. de Charp. — Cat. p. 12. Fig. 20. Helix candidula Stud. b) major de Charp. — Cat. pag. 12. Fig. 21. Helix cenisia de Charp. — Cat. pag. 12. a) en profil, b) d'en haut, c) d'en dessous. Fig. 22. Helix glabra Stud. — de Charp. — Cat. pag. i3. a) en profil, b) d'en haut, c) d'en dessous. Fig. 23. Helix vitrina de Fer. — de Charp. — Cat. pag. i3. a) en profil, b) d'en haut, c) d'en dessous. TAB. II. Fig. I. Bulimus obscurus Müll, b) albinos de Charp. — Cat. pag. l/^. Fig. 2. Bulimus monlanus Drap, b) albinos de Charp. — Cat. pag. 14. Fig. 5. Pupa unidentata Stud. — de Charp. — Cat. pag. i5. a) en face, b) en profil, c) indique la grandeur naturelle. Fig. 4. Pupa Sempronii de Charp. — Cat. pag. i5. a) en face, b), en profil, c) indique la grandeur naturelle. Fig. 5. Pupa alpicola de Charp. — Cat. pag. 16. a) en face, b) en profil, c) indique la grandeur naturelle. Fig. 6. Pupa triplicata de Charp. — Cat. pag. 16. a) en face, h) en profil, c) indique la grandeur naturelle. Fig. 7. Pupa Hordeum Stud. — de Charp. — Cat. pag. 16. a) en face, b) en profil, c) indique la grandeur naturelle. Fig. 8. Clausilia diodon, Stud. — de Charp. — Cat. pag. 17. a) en face, h) en profil, c) indique la grandeur naturelle. Fig. g. Clausilia cruciata Stud. — de Charp. — Cat. pag. 17. a) en face, b) en profil, c) indique la grandeur naturelle. Fig. 10. Clausilia parvula Stud. — de Charp. — Cat. pag. 18. a) en face, b) en profil ;, c) indique la grandeur naturelle. Fig. II. Vertigo Venetzii de Charp. — Cat. p. 18. a) en face, b) en profil, c) indique la grandeur naturelle. Fig. 12. Physa hypnorum Drap, b) major Ae Charp. — -Cat. pag. ig. a) en face, b) en profil. Fig. i3. Limneus stagnalis Drap, b) fragüis \S\n. — de Charp. — Cat. pag. ig. Fig. 14. Limneus stagnalis Drap, c) lacusiris Sind. — de Charp. — Cat. pag. ig. Fig. i5. Limneus ovatus Drap, b) fontinalis Slud.— de Charp. — Cat. pag. 20. 2« Fig. i6. Limneus ovatus Drap, d) acronicus Stud. — de Charp. — Cat. pag. 20. Fig. 17. Limneus ovatus Drap, e) Hartmanni Stud. — de Charp. — Cat. p. 20. Fig. 18. Planorbis subcarinatus de Charp. — Cat. pag. 21. a) en profil, b) d'en haut , c) d'en dessous. Fig. ig. Valvata obtusa PfeifF. b) scalaris contraria de Charp. — Cat. pag. 22. Fig. 20. ünio batavus Latn. b) ovatus Stud. — de Charp. — Cat. pag. 24. a) la valve gauche par sa face exlerieure, b) la charniere vue en dedans. Fig. 21. Unio batavus Lam. c) sinuatus Stud. — de Charp. — Cat. pag. 24. u) la vaKe gauche par sa face exterieure, b) la charniere vue en dedans. Fig. 22. Unio batavus Lam. d) squamosus de Charp. — Cat. pag. 25. rt) la valve gauche vue par sa face exterieure, b) la charniere vue en dedans. Fig. 23. Cyclas nucleus Stud. — de Charp. — Cat. pag. 25. rt) en profil par le cote gauche, b) d'en haut, c) d'en dessous. 'i&s ^ ■-'^^ 1^ ^^?^ <& p^ .^^ «% (iij,,,^/ ^ -s±^^ @^ ^ ^%? ( ^^^" \ itr&n.rt,n-unt i. c ,it/'ii,.'\ i »jU;.l.,.,l,,-,..,ll. ,,„ f.:i/. A«V.,M-,:,A/«'„ / ■//.■t/„,m„/„l.„ ,M„.„.-a ' II Uijiu-uiit Lb)xcuian£ eil 1)11 jillom,h.c) alhuwi Ui ..^ .*•„/,./(■„ I) I, „II,;, Uli s'Mosa^Ji.Jjs,alan>Ck ly B /mJüvmJt I, Ji,. IUI .»nm^V:c)fdbi,uKa. hilf air^„ru,„ M /> . i ruf. 4.. 3- 1^ ^ i i Ir ^ A R ^'V« k ' . '' i: ., * ■''■" WS* I)'. '"■'' l-:i':^M.b)„Wm,y,- a J hl,,,, H ,.,:Uu„ S , - Ck /i '■! "i.ml„m„l)l,.„ll„,u..il. fi (1. ,„.<;/ J,.,J„„ Jl l/, JJ Ih. l.u-Mlr,.S, ,1, •!oV,„.,k,l.„.„.nl, /«...f( ,■/, /.•,:,„u,u,i,.,s, ,1, ?/.r i, i, ,,„ ft,,s, -,v, DIE GEBIRGSMA88E \ ^|(n ^^'ortrrtij. GEHALTEN IN DER GEOLOGISCHEN SECTION DER VERSAMMLUNG DER ALLGEMEINEN SCHWEIZERISCHEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN SOLOTHURN, DEN 2G. JULY 1856. Prof. B. STJUDER. DIE GEBIRGSMASSE YON DAVOS. Unter allen noch im Gebiete der Schweiz liegenden Gebirgen sind die Bündtneralpen bis jetzt am meisten vernachlässigt worden. An maleri- schen Schönheiten weit ärmer als die nahe liegenden Schweizergeljirge , und kaum auf den Hauptstrassen nach Italien die Bequemlichkeiten dar- bietend , die gegenwärtig der Reisende in den Alpen zu linden gewohnt ist, liegen sie ausserhalb dem Caravanenzuge der englischen Pilger , und man darf sich rühmen die Schweiz gesehen zu haben , wenn man auch , weder von den alten Erzgruben des Rothhorns, noch von der Todten-Alp zu erzählen weiss. Andere Gründe mögen die Geologen von einer genaueren Untersuchung dieser Gebirge abgeschreckt haben. Die vorhandenen Karten von Graubünd- ten sind so fehlerhaft, dass man, um die Beobachtungen einzutragen und zu Orientiren, durchaus sich eigene Karten erst zeichnen muss. Die be- suchteren Thäler sind ferner meist bewachsen und geben wenig Auf- schluss •, die wichtigsten Tliatsachen finden sich dagegen im Innern und auf dem Rücken der Gebirge ; allein die Einwohner selbst sind mit ihrem Lande so wenig bekannt , sie sind des rauhen Lebens der Gebirgsreisen so ungewohnt , dass man oft vergebens sich nach kundigen und aus- dauernden Führern umsieht. Zu diesen Schwierigkeiten gesellt sich eine Verwicklung der orographischen und geologischen Gebirgsstructur, wie sie vielleicht kein anderer Theil der Alpen darbietet. Die Gesetze , die man sich aus dem Studium der angrenzenden alpinischen Gebiete abstra- -1 DIE GEBIRGSMASSE hirt hatte , finden hier keine Geltung mehr • nur AnomaUen drängen sich iiherall hervor : keine weit fortsetzenden Ketten , sondern vereinzelte oder regellos verschlungene Gebirgsstöcke, kein Parallelismus der Schich- tung mit dem allgemeinen Streichen der Alpen, keine deutlich hervortre- tende Centralkette, keine Regel im Auftreten der krystallinischcn Bil- dungen. Gerade als ob man aus den Alpen sich in ein ganz fremdartiges Gebirge versetzt sähe , muss das geologische Studium in Bündten von Neuem angefangen werden. Aeltere, für unsere Zeit wenig brauchbare, vorzüglich bergmännische Nachrichten über Bündten finden wir in Ilacquet's Alpenreisen. Yielc werthvoUe Angaben und Zusammenstellungen , besonders von Ulysses vonSalis j, sind theils im Bündtnerischen Sammler, theils in der Alpina enthalten. Auf vielen Preisen in allen Theilen von Bündten hatte auch Escher einen grossen Reichthum von geologischen Beobachtungen gesam- melt, sie aber leider nie zu einem Ganzen verarbeitet. Einen Theil der- selben finden wir in Ebels Schriften wieder mit denjenigen Ebels selbst verbunden, und gegenwärtig hat IL A. Kscher die verdienstvolle Ar- beit unternommen , die Tagbücher seines Täters geordnet und durch Zu- sätze bereichert in der Zeitschrift von Fröbel und Heer herauszugeben. Geistvolle Andeutungen und wichtige Beiträge zur Geologie dieser Gebirge hat uns H. von Buch in seinen beiden Profilen über den Bernina und den Splügen mitgetheilt , und wir müssen nur bedauern , dass es ihm nicht gefallen hat, diesen Theil der Alpen, eben so wie das südliche Tyrol, zun Gegenstand einer ausgedehnteren Arbeit zu machen. Die Untersuchung der Bündtnergebirge ist die letzten vier Jahre hin- durch das Hauptziel meiner geologischen Reisen gewesen. Nachdem icl im Jahre i833, aus den wenig bekannten Thälern der Bcrgamaskeralpen ins Veltlin übergestiegen und durch BergcU nach dem Ober-Engadin ge- kommen war , trat mir am Silsersee und später in Obei'halbslein zuerst das hohe Interesse dieser Gegenden lebhaft vor die Augen. Ihnen vorzüg- lich und den angrenzenden Gebirgen von Avers, Albula, Davos wurden mehrere "N'Vochcn des folgenden Sommers gewidmet. In den zwei letzten VON DAVOS. Jahren habe ich diese Untersuchungen gemeinschaftlich mit Herrn A. Esclier von der Linth fortgesetzt , und meinem Freunde allein verdankt man das Kärtchen und zum Theil auch die Zeichnungen , die ich hier zu erläutern suche. Eine vollständige geologische Beschreibung von Grau- bündten zu geben, ist uns , ungeachtet dieser mehrjährigen Anstrengun- gen , nicht möglich geworden 5 bald hat früher Schnee , bald unsere zu geringe Kenntniss der Gegend , in diesem Sommer auch die Choleraqua- rantaine die weitere Ausdehnung und den Abschluss unserer Arbeit ge- hemmt. Es ist daher nur ein Bruchstück , das wir vorlegen ; indem wir uns einstweilen auf denjenigen Theil des Cantons beschränkt haben, der uns am genauesten bekannt geworden ist , und , seiner höchst auffal- lenden geologischen Beschaffenheit wegen , vor Allem eine genauere Er- forschung zu verdienen schien. Zwischen dem äussersten Ausläufer der Gotthardter-Gebirgsmasse , im Hintergrunde von Lugnetz , und den wenig bekannten granitischen Gebirgen an der Grenze von Tyrol, scheint eine Unterbrechung der Cen- tralkette der Alpen Statt zu finden , welche mit dem anomalen Charakter des mittleren Bündtens in naher Yerbindung stehen mag. Nach den Beob- achtungen von Escher zeigt sich noch im St-Peterslhale , zwischen St-Martin und Vals , die fächerförmige Schichtenstellung , welche den Gotthardt auszeichnet ; weiter östlich, von DomlescJig bis Oberhalbstein und Dm'oSj finden wir sie nicht mehr, und erst au{ Scaletta und Fluela fallen wieder die Schichten beider Abhänge dem Innern zu , und in der Axe der Rette tritt auf der Höhe der Pässe Granit hervor. Herr von Buch hat diese Unterbrechung auch im südlichen Bündten nachgewiesen, indem er vergebens in den Gebirgen des Bernina und Julier sich nach einer regelmässig fortsetzenden Centralkette umsah. Gewiss nicht blosser Zufall ist es, dass gerade diese fast senkrecht die Alpen durchschneidende Lücke sich durch das Auftreten von Gesteinen auszeichnet, die in den angrenzenden, regelmässig streichenden Gebirgen vermisst werden. Schon oberhalb Sondrio findet man, statt des gewohn- ten Glimmerschiefers , dife Abhänge bedeckt mit Blöcken von Serpentin 6 DIE GEEIRGSMASSE und Syenit, die ganz aus der Nähe herzustammen scheinen. Tiefer hinein im Alalenkerthal , von Tone aufwärts bis an den Fuss des Muretovasses, ist Serpentin die herrschende Steinart, der mächtige Gebirgsstock der M. delle Disgrazie besteht fast ausschhesshch aus Serpentin, und weiter öst- lich finden wir ihn allgemein verbreitet bis in den Hintergrund des Lan- teniathales. Man möchte ihn für ein regelmässiges Glied der Schichten- folge in dieser Zone der Alpen halten, denn auch westlich, in dem Masinothale soll Serpentin in grossen Massen vorkommen ; w ir finden ihn noch sehr mächtig bei Chiavannaj und doch verschwindet derselbe sogleich bis auf die letzte Spur, sobald Avir, in den Querthälern von Poschim'o und Misocco, in die Meridiane der deutlich entwickelten Centralkette treten. Steigen wir aus jenen südlichen Thälern in das Bergell und in Ober-En- gadin herüber, so treffen wir auf die prachtvollen Granite von Bondo, den Serpentin des Septimer, die räthselhaften Granit-Syenite des Julier und Albida. Durch ganz Oberhalbstein j, bis nach Tiefenkasten, drängt sich, sowohl im Ilauptthal als in den Seitenthälern , Serpentin durch die Ralk- und Schiefergebirge hervor ; mit ihm verbindet sich der schöne Gabbro von Manuels , der hellgrüne Schiefer von Molins , der rothe Jaspis von Rofnaj und auch die Gypse von Tinzen, Val Nandrb und Tiefenkasten dürften wohl in einer nahen Beziehung stehen zu diesen anomalen Ge- steinen. Sehr treffend setzt Herr A. Escher das Auftreten der Serpentine, in die- ser langen von Süd nach Nord streichenden Zone , in Verbindung mit der höchst auffallenden Schichtenstellung in den westlich angrenzenden Gebirgen. Dem Gesetze von Saussure gemäss , dass die geschichteten Bil- dungen gegen die Axe der ungeschichteten einfallen, müssen wir in jenem Theile von Bündten östliches Fallen erwarten , denn an die Stelle der die Schichtung sonst beherrschenden alpinischen Centralkette ist hier eine rechtwinklicht sie durchschneidende secundäre Hebungsaxc getreten. Und so finden wir es auch. Vom Madrispasse aus , der von Avers nach Chiavenna führt, durch alle w^esllicheren Thäler, im Jakobsthaie ^ in Mi- socco, ja bis über das Livenerthal hinaus, in den Thälern von f^erza^ca VON DAVOS. / und Maggia, lierrsclit östliches und nordöstliches Fallen, und auch nörd- lich von diesen Thalern , im Rheinwald und im Hintergründe von Lugnetz ist diese den Alpen fremdartige Fallrichtung bereits im Anfange dieses Jahrhunderts von Herrn von Buch beobachtet worden. Das lange Querthal des Comersees und die durch ihre Porphyre ausge- zeichnete Val Bremhana scheinen eine weitere Fortsetzung unserer Ser- pentinzone gegen Mittag anzudeuten. Verfölgen wir sie , so treffen wir , jenseits der Lombardischen Ebene, merkwürdig genug, auf die Serpentine und Gabbro von Genua und der Parmesanischen Appeninen . Die Gesteine, mit denen hier die Ophiolithe am nächsten in Verbindung treten , sind dieselben Fucoidenschiefer, die wir in Bündten allgemein verbreitet finden 5 sie zeigen in der Nähe des Serpentins die nämliche Umwandlung in rothe Jaspis, in glänzende Thon- und Talkschiefer, und , wie Herr Pareto ge- zeigt hat, streichen auch hier wieder die Schichten, senkrecht auf das Streichen der Kette, von S. S. W. nach N. N. 0., parallel mit der Linie der Serpentineruptionen. In Bündten scheint jedoch die Serpentinzone eher von S. S. 0. nach N. N. W. oder von S. nach N. zu streichen, daher auch die westlichen Gebirge nordöstlich und östlich nicht südöstlich , einfallen. Die Richtung des Comersees oder vonS.aöW. nach N. 26 0., die sich auch in mehreren ausgezeichneten Retten der Bündtneralpen wiederfin- det, ist zugleich diejenige der westlichen Alpen , deren Hebungsepoche nach Herrn Elie de Beaiimont eine frühere als die des Hauptzuges der Alpen sein soll. In Bündten scheint eher die entgegengesetzte Ansicht sich aufzudringen, dass der Hauptzug der Alpen durch die Serpentine zer- rissen und mannigfach verworfen worden sei ; und auch die Richtung von S. S. 0. nach N. N. W. wiederholt sich in den Thälern von Oberhalbstein und Churwalden, Schams und Domleschg, und in vielen Thälern der süd- lichen Alpen. Unsere Kenntniss der Bündtnerischen Gebirge ist indess bis jetzt noch zu ungenügend, und es treten bei jedem Versuche, ihreStruc- tur von allgemeinen dynamischen Principien abzuleiten, zu grosse Schwie- rigkeiten entgegen, als dass wir uns erlauben dürften, aus unserer Arbeit 8 DIE GEBIRGSMASSE Folgerungen für oder gegen die Theorie des Ijerühmten französischen Geo- logen zn ziehen. Am nördlichen Ende der Serpentinzone , die wir in Bündten his Tie- jenkasten verfolgt haben, finden wir einen isolirten, einer Insel ähnlich fast ganz von Wasser iniiflossenen Gehirgsstock, in welchem sich die auf- fallenden Verhältnisse dieser Gegenden besonders gehäuft zu haben schei- nen. In beschränktem Räume ist eine Mannigfaltigkeit von Gebirgsarten zusammengedrängt, wie nirgends sonst in den Alpen, und die Lagerungs- verhältnisse bieten so unerwartete Yerwicklungen dar, dass der Reiz, eine Lösung der dem Geologen hier gebotenen Fragen zu finden, sich im- mer höher steigert, je vertrauter man mit ihren Schwierigkeiten wird. Der merkwürdigste Theil dieses Gebirgsstockes gehört der Landschaft DavosdiW, und das Dai'05e/'-Za« franz. Fuss. Erosa, i5o F. unter der Kirche .... 5774 ,, ,, See unter der Schaafalp . . . . SqSq ,, ,, See auf der Schaafalp 6763 ,, Ijongwies , Kirchhof, (8 Beob.) .... 4234 ,, Höhe zwischen Klosters und Davos . . . 49Ö0 ;> Davos, Rathhaus am Platz , 47^5 ,, Majenfelder-Furggeli 755o ,, Kalkgrind, südwestlich v. vorigen . . . 9000 ,, KALK UND DOLOMIT. Der ganze südlich von Chur gelegene Thcil von Bündten liegt nicht mehr im Streichen des Kalkgebirges, das die Alpen auf ihrer Nordseite begleitet; sogar die östliche Verzweigung der Gebirgsmasse des Finster- aarhorns bleibt noch nördlich vom Vorderrhein, und keilt sich aus in den Graniten der Dödikette. Wenn wir dagegen von den Davosergebirgen aus eine Linie, dem allgemeinen Streichen der Alpen parallel, nach Westen ziehn, so treffen wir auf die mittäglichen Ausläufer des Gott- hardts und die südlichen Thälcr des Wallis. Mächtige und regelmässi fortsetzende Kalkketteu dürften auf dieser Linie kaum erwartet werden und doch ist in der Zusammensetzung jener Gebirge dem Kalk keine un- Avichtige E.oUe zugetheilt, und durch das Auffallende seiner äusseren Fo) tt- ■I 1 VON DAVOS. 15 men macht er sich sogleich bemerklich. Nur im südlichen Tyrol, oder N^in Rärnthen hat man ähnliche, furchtbar nackte und zerrissene Felsen gesehn, und lebhaft drängt sich sogleich der Gedanke auf, dass es auch hier wohl grösstentheils Dolomit seyn möchte, der die Stelle der Kalk- bildungen vertrete. Die mächtigste Ralkpartie zeigt sich im südlichen und südostlichen Theile unserer Gebirgsmasse. Nackte, aber deutlich geschichtete Ralk- tafeln bilden, mit starker südlicher Einsenkung, die nördliche Thalwand des TVehclüoheh. Die Südseite des Thaies zeigt bis in mittlere Hölie die Schichtenköpfe dieser Bildung, mit lothrechtem , uuersteiglichem Ab- stürze , dann liegt rother Sandstein auf, und auf diesem , die äussere Be- kleidung des Gebirgs gegen die Albula zu bildend, wieder Ralk, von dem tieferen nicht verschieden. Es ist ein graulich schwarzer, seltener hellgrauer dichter Ralk; iniRleinen sehr feinsplittrig; der Bruch uneben ins Muschlige ; hier und da von feinen Spathäderchen durclisetzt ; zuwei- len Schwefelkieswürfeichen einschliessend. Von organischen üeberresten ist mir keine Spur vorgekommen. Zwischen Alveneu und Schmitten wurde früher in diesem Ralk auf Bleiglanz und Eisen, zwischen Schmit- ten und TViesen auf Rupfererz gebaut. Die Bleiglanzgruben sind kürzlich von dem St-Galler-Bergwerksvereine wieder aufgenommen worden. Das Erz findet sich beinahe auf der Höhe des Gebirgskammes nesterweise im Ralk und liefert einen theils grob-, theils feinkörnigen, wahrscheinlich silberhalteuden Bleiglanz. Im südöstlichen Theile der Lenzeralp kehrt der Ralk dem Alpkessel senkrechte Fels- und Schuttwände zu. In der Höhe bestehen diese Felsen aus Rauch wacke, oder durchlöchertem und jjorösem dolomitischem Ralk, theils stark, theils schwächer aufbrausend, hellgraue und bräunlichgelbe Partien mit einander verwachsen, die Hauptmasse dicht, die Zellen und die feinsten E.isse mit mikroscopischen Rrystallen ausgekleidet. Tiefer folgt bis an die hohen Schutthalden schwarzer Mergelschiefer. Wo das Gebirge gegen Lenz und die Heide abfällt, erscheint die Stein- art als ein grauer feinkörniger Dolomit ^ der in nackten , zackigten Felsen 14 DIE GEBIRGSMASSE hoch gegen das Lenzenhorn zu ansteigt und durch leichte Zertrümmerung den tieferen Gehängen gefährlich wird. Eine noch beträchtlichere Dolo- mitmasse, ebenfalls keine Spur von Vegetation tragend, umschliesst den östlichen Hintergrund der Lenzeralp und scheidet dieselbe von der Alve- neueralp und dem Wclschtobel, auch diesen ganz nackte, furchtbar rauhe Felswände zukehrend. Die mächtige Ralkdecke, die von der Alveneueralp bis nach Glarisj, nur bei JViesen von einem Tobel unterbrochen, die äussere Bekleidung unseres Gebirgsstockes bildet, ist grossentheils mit dichtem Hochwald, und in der oberen Höhe mit Grasweiden bewachsen. Aber schon nörd- lich von Wiesen fangen die oberen Gipfel, besonders die am inneren Rande des Walles liegenden, wieder an, die Vegetation zu verlieren und sich in einzelne Felsgruppen zu zerspalten. Am Rummerberg, bei Glaris, er- scheint der östliche untere Theil der Ralkdecke plötzlich wie abgeschnit- ten. In vertikalen Felswänden erhebt sich der Ralk noch, mit südlichem Fallen , auf der linken Seite des Tobeis ; derselbe Absturz wiederholt sich auch in dem anstossenden Bärentobel \ aber nördlich vom Rummer- berg trägt der Abhang diese Decke nicht mehr , und andere , weniger zur Felsbildung geneigte Steinarten treten an ihre Stelle, bis nach Laret hin. Die Ralkmasse ist ganz an den inneren Rand des hohen Gebirgs- walles zurückgedrängt. Furchtbar zerborstene, ganz nackte Felsstöcke, umschlossen von stets sich erneuernden Trümmerhalden , reihen sich an einander, bis nach der Todtenalp hin, und nur an zwei Stellen gestattet das rauhe Gestein einen Pass vom Davoserthal nach Erosa. Mit diesen Gestalten , diesen Zacken und Aufblähungen ist das Gestein gewiss nicht aus dem Wasser niedergefallen; auch das mechanische Auf- brechen einer horizontal liegenden Sedimentfolge kann diese Wirkung nicht haben; die Rräfte, die hier thätig waren, haben die Masse des Gesteins selbst ergriffen und seine Aggregation wie seine äussere Form verändert. Die Steinart dieser weissen, von fern beinahe wie Schneegebirge aus sehenden Fclsstöckc ist Dolomit; im Bruche schwarzlich grau, ver VON DAVOS. ^ i5 waschen mit hellgrauen und weissen Partien , an der Sonne stark schimmernd^ es sind äusserst kleine Rrystalle, zu einer harten Masse verwachsen , die nicht selten von weissen oder gelblichen , sehr zarten Braunspathadern durchzogen wird. Ist die Umwandlung weiter fortge- schritten^ so ist das Grau heller, die späthigen Partien vermehren sich und sind deutlicher ausgebildet, es zeigen sich feine Spalten nach einer Menge durcheinander laufenden Piichtungen, und diese Spallbarkeit nimmt endlich so sehr zu, dass es unmöglich wird , grössere Stücke zu erhalten, indem bei dem geringsten Schlag der Stein in kleine, eckige Trümmer zerfällt. Die Aussenfläche der Felsen bedeckt sich in der Ver- witterung mit einem fest anschliessenden Staub ; diejenige der letzten zerspaltenen Abänderung ist durch die Menge A^on Rissen und heraus- tretenden Ecken wie zerhackt, und auch tiefer hinein haben sich oft die Spalten so weit geöffnet, dass sich neuere Adern von durchsichtigem Ralkspath darin ausbilden konnten. Zwischen diesem Dolomit und dem früheren Kalk besteht , so weit man nach den Lagerungsverhältnissen urtheilen kann, keine Alters- verschiedenheit, sie gehören beide derselben Formation an und bilden nur eine Masse. Am nämlichen Gebirgsstock sieht man beide in unmit- telbarem Zusammenhang, Ralkpartien treten mitten in der Dolorait- masse, selbst der höchsten Gipfel, auf, und umgekehrt Dolomitmassen im Kalk; es hat sich endlich neben den Spalten im Dolomit meist noch die Schichtung erhalten, und diese stimmt ganz mit derjenigen des Kalks überein. Das Sclieieliorn, an der Nordseite des Strelapasses ist der letzte Stock in dieser langen Dolomitreihe. Auf der anderen Seite aber der Todtenalp erhebt sich viel nackter noch und zerrissener das TFeisshorn. Man muss ihm nahe kommen, um sich zu versichern, ob man wirklich Stein, oder eine Gletschermasse vor sich habe, so grell ist der Gegensatz seiner blendend weissen, nicht von den geringsten Flechten bedeckten Fels- zacken und Steinflächen gegen das düstere Rothbraun der angrenzenden Gesteine. Es steht das Weisshorn ganz isolirt; allein man mag sich 16 , DIE GEBIRGSMASSE kaum der Vermuthung erwehren, dass es ursprünglich mit der nahe lie- genden Dolomitmasse des Scheiehorns zusammenliängend gewesen und gewaltsam durch das Eindringen fremdartiger Gesteine davon losgerissen worden sei. . In der mächtigen Stufe, die östlich von der Dolomitkette sich nach den Chureralpen ausdehnt , und den Thalkessel von Erosa gegen Norden abschliesst, hat das Gestein wieder den Charakter von gewöhnlichem schwarzem Alpenkalk angenommen. Zwischen hohe Felswände einge- dämmt, hat die junge Plessur nur mit Mühe einen Ausfluss aus den See'n von Erosa nach Schalfick gefunden, und die lothrechten Abstürze mit schmalen Felsstufen, die zwischen dem überall Fuss fassenden Tan- nenwald hervortreten, erinnern an Scenen aus dem Ilaslilhal oder den Umgebungen des Yierwaldstädtersee's. Eine neue Ralk- und Dolomitpartie tritt auf zAvischen Erosa und dem Rothhorn. Es ist die kurze Rette des Parpaner-Weisshorns, das den gleichbenannten Stock in Schalfick an Rauhheit der Formen und gänz- licher Nacktheit noch übertreffen mag. Der Abfall gegen Parpan wird von einer mächtigen Trümmerhalde grosser Blöcke und kleinerem Schutte von Dolomit, Rauch wacke und Ralk umschlossen, und in der Nähe des Gipfels liegen die Felsen so lose aufeinander, dass man unten durch- gehend deutlich das Getöse vernimmt, welches der Wind in jenen leicht bewegten Massen hervorbringt. Auch gegen das Urdenthal und die Eroser-S chaafalp zeigt die Rette gleiche Zerstörung und Entblössung , und leicht kann man sich erklären, wie in früherer Zeit diese einsame Gebirgsgegend zu einem unheimlichen, gespensterhaften Rufe gelangen konnte. Ungeachtet der geringen Regelmässigkeit in dem Auftreten dieser Ralk- und Dolomitmassen lässt sich doch ein allgemeines Streichen derselbenj von S. W. nach N. 0. nicht verkennen. Die Streichungslinie neigt siel etwas mehr dem Meridian zu , als diejenige der Alpenkettc , deren Ricl tung uns durch den Lauf des Vorderrheins dargestellt wird ; sie ist dage gen parallel dem Lauf des Davoser Landwassers, oder der Scaletta- un^ i\ VON DAVOS. 17 Fermuntkette. Nördlich scheint ihr, jenseits der Landquart, noch das dolomitische Madrishom oberhalb Mezzaselva anzugehören ; ihre südwest- liche Fortsetzung finden wir im Piz Bei>erm und den mächtigen, fürch- terlich wilden Dolomitgebirgen des hinteren Savienthales. Die Schutthalden des Weisshorns sind die einzigen Stellen, an denen wir bis jetzt organische Ueberreste in dem Ralk dieser Gebirge gefunden haben. Sie sind leider nicht zahlreich und nicht mit Genauigkeit zu be- stimmen : 1. Sarcinula (?) parallele, cylindrische Stämme j krystallinisch in dichtem Ralk, und durch diesen getrennt; von der Dicke eines Feder- kiels; ohne fernere Spuren von Organisation. 2. Abdrücke kleiner gerippter ^zVaZve/z, der Venericardia imbricata ähnlich, ziemlich flach, i6 — 20 Rippen, i — 3 Linien lang, die beiden Ränder des stark nach der einen Seite hin liegenden Schlosses sich un- gefähr unter einem rechten Winkel treffend. In Menge durcheinander I liegend, mit Abdrücken ganz flacher kleiner Pectinitenschaalen und glatter ' Bivalven. 3. Rry stallinische , runde Durchschnitte, die entweder von Encri- nitengliedern , oder von Echinitenstacheln herrühren. 4- I" einem Block glaubte ich den Längendurchschnitt eines Belem- |j niten zu erkennen. ' Das Vorkommen von Petrefacten in diesem Ralk ist von hohem Inter- esse. Wenn auch eine nähere Formationsbestimmung durch dieselben nicht möglich wird, so heben sie doch jeden Zweifel, dass es Avirklich eine neptunisch entstandene Ralkformation sei, die hier mitten im Strei- chen der Gneis - und Glimmerschiefergebirge auftrete. 18 DIE GEBIRGSMASSE BUENDTNERSCHIEFER . Eine ausgedehnte Scliieferbildung, die wir einstweilen mit dem in der Ueberschrift stehenden Namen bezeichnen wollen, setzt fast aus- schliesslich unsere zwei ersten Gruppen zusammen und hat sich auch in der dritten nicht ganz verdrängen lassen. Allen Verhältnissen zu Folge kann dieser Schiefer von dem vorigen Kalk nicht getrennt werden: er liegt bald unter dem Kalk, bald bedeckt er ihn, und, wie wir sehen werden, wechseln mit dem Schiefer selbst Kalklager , die sich von dem in grossen Massen auftretenden Kalk nur durch ihre geringe Mächtigkeit unterscheiden. Esclier und Ebel beschreiben diese Bildung als ein Thonschiefer- und Grauwackegebirge der Uebergangszeit, das nach der Höhe in Kalk und Ralkschiefer, nach Unten in Glimmerschiefer und Gneis übergehe. Der- selben Ansicht tritt II. von Buch bei, in seinem Profil des Bernina. Neuere Untersuchungen haben uns indess bei Altersbestimmungen des alpinischen Sedimentgel)irges so behutsam gemacht ^ dass wir jenen Autoritäten, die sich allein auf den mineralogischen Charakter der Stein- art und die allgemeinen Lagerungsverhältnisse stützen, nicht unbeding- tes Vertrauen schenken dürfen. Die Bildung ist vorherrschend aus folgenden Steinarten zusammenge- setzt, ohne dass sich in der Lagerfolge derselben, oder in dem Vor- herrschen der einen gegen die anderen ein constantes Gesetz nachweisen Hesse. I. Schwarzer und schwärzlich grauer Mergelschiefer, stets mit Säuren brausend, aber von sehr verschiedenem Kalkgehalt, zum Theil ganz in Kalkschiefer , übergehend, zum Theil mit stärkerem Kiesel- im Thongehalt. Hiernach die Festigkeit sehr verschieden. Durch Verwitt rungoder künstliche Erhitzung Averden die einen bläulich grau gebleicht andere erhalten eine bräunliche oder gelblich graue Färbung. — Der \ erl VON DAVOS. 19 Glanz steigert sich vom beinah Matten bis zum Seideglanz, und mit höherem Glanz ist gewöhnlich leichtere und diinnblättrige Spaltbarkeit, wohl auch geringerer Ralkgehalt verbunden. Eine nicht seltene Ab- änderung nähert sich dem bekannten Fischschiefer von Matt in Glarus, und tiefer gehende Anschürfungen würden ohne Zweifel an mehreren Stellen Lager von ähnlicher , fester und doch leicht spaltbarer Beschaf- fenheit auffinden lassen. Noch häufiger indess bilden sich Uebergänge in schwarzen Tbonschiefer, den man früher unbedenklich für primitiv erklärt haben würde; oder es scheiden sich auf den Ablösungen glimmer- ähnliche Partien aus, so enge mit der übrigen Masse verwachsen, dass man sie weder mechanisch, noch selbst mit dem Auge scharf davon I trennen kann; oder nach Festigkeit, Glanz und Farbe müssen wir end- j lieh den Schiefer für einen Avahren Glimmerschiefer erkennen. — Dass ! diese krystallinischen, glänzenden Schiefer häufiger in der Tiefe, die ge- wöhnlichen Mergelschiefer in der Höhe vorkommen , haben wir nicht bestätigt gefunden; vielmehr findet das Gegentheil statt. 2. Schwärzlich-grauer Äa/A; unebener, sehr feinsplittriger Bruch, worin in der Sonne äusserst feine Spathpünklchen schimmern; ohne be- deutenden Rückstand auflöslich; häufig von wenig dicken Spathadern durchzogen ; auch in Nestern und feinen Trümmchen ist Ralkspath aus- gesondertj mit Neigung zu dickschiefriger Absonderung; in dünnschief- rigen Abänderungen sich an den vorigen Schiefer anschliessend. — Zwischen diesem Ralk und dem im vorigen Abschnitt beschriebeneu scheint kein wesentlicher Unterschied angenommen werden zu können; ihre minei'alogischen Charaktere sind dieselben , und wir haben im An- fange bemerkt, dass wir auch in Hinsicht der Lagerungsverhältnisse zwischen dem in grossen Massen vorkommenden Kalk und dem Bündtnerschiefer keine scharfe Trennung zugeben können. 3. Schwärzlich-grauer Sandstein; meist ein klein- und feinkörni- ges Gemenge von eckigen und gerundeten Quarz- und Ralkkörnern, ohne deutliches Bindemittel; es scheint dasselbe aus dem fein zerriebenen Ralk der Römer zu bestehen und sich enge an dieselben anzuschliessen ; 20 DIE GEBIRGSMASSE die Qiiarzkörner , tlieils glasglänzend , dunkelgrau , tlieils hornsteinähn- licli, liellgrau ins Weisse, bilden meist den vorherrschenden Theil der Masse; nicht selten sind Glimmerblättchen eingemengt, oder es hat sich Thonschiefersubstanz beigemengt, und auch wohl selbstständig auf den Ablösungen ausgesondert. Gewöhnlich zeigt auch diese Steinart Neigung zum Schiefrigen, oder geht in wirklichen Sandsteinschiefer über; dann vereinigen sich häufig die Quarzkörner zu dünnen, fast ganz reinen Stra- ten, die mit den Thonschieferblättern abwechseln, und wenn die letzte- ren sich zum Glimmerschiefer hinneigen, oder wirklich in denselben übergehen, so entstehen Abänderungen, die täuschend an quarzführende Glimmerschiefer erinnern . Nicht selten sieht man mit diesen Schieferarten Lager von Quarz ab- Avechseln; dicht, durchscheinend, grau oder weiss, auch wohl eisen- schüssig, von der Mächtigkeit weniger Zolle bis zu der eines Fusses. So wie die Schiefer selbst sind auch diese Quarzlager oft stark gekrümmt, wellenförmig , oder in Zikzak gebogen , und in den häufigen Abstürzen und Tobein, welche der leicht verwitternde Schiefer bildet, stehen diese gewundenen Quarzlager oft mehrere Fuss weit entblösst aus den steilen Halden oder überhängenden Felswänden hervor. Unsere erste Gruppe, das Gebirge, durch welches Domleschg von Churwalden getrennt wird, gehört ausschliesslich dieser Bildung an. Der steil S. und SS 0. fallende Schiefer mit Quarznestern, auf welchem Chur steht, ist ein wahrer Glimmerschiefer, der jedoch ohne scharfe Trennung mit gewöhnlichem glimmerigen Mergelschiefer abwechselt. Im Ansteigen von Chur nach Malix zeigt sich nur südlich fallender Kalk und Kalkschiefer, abwechselnd mit glimmerigen Sandsteinen und Mergel schiefern, die besonders bei Strasherg allgemein herrschend wer- den, und Lager A'on Quarz einschliessen. Der Bach des tief eingeschnit tenen Tobeis westlich von Churwalden bringt keine anderen Gestein ins Thal herunter. Yorzugsweise ist aber der enge Durchschnitt d Schjns geeignet, den Charakter dieser Bildung dem Gedächtniss so fe einzuprägen, dass pian später sie nicht leicht verkennen wird. Durcht it- r VON DAVOS. 21 endlos wiederkehrende Tobel windet sich die Strasse aus der Tiefe nach der Höhe, von dieser der Tiefe zu, bald einwärts, bald auswärts; bei jedem stärkeren Regenguss stürzen grössere Strecken derselben über die steile Halde in den mehrere hundert Fuss tiefen Tobelgrund, und weit überhängende Felsen, gestützt durch hervorragende Quarzlager, scheinen selbst bei ruhiger Witterung Gefahr zu drohen. Las graue,, zwischen Kalk-, Thon- und Glimmerschiefer schwankende Gestein ist auch hier herrschend 5 mit ihm wechselt feinkörniger Kalk und dichter Quarz, oft sonderbar gewunden und in stark gebogenen Wellen vielfach gekrümmt. Das Fallen, obgleich immer noch südlich, hat sich mehr dem Ostpunkte zugewendet. Die nämlichen Steinarten, mit gleichem schwankenden Charakter, zeigen sich durch ganz Domleschg, und, im Thalgrunde des Vorderrheins, von Reichenau bis nach Cliur. Nur der kleine Hügel des Rotelser-Bühel , der sich ganz isolirt etwa 40 Fuss über die Rheinebene erhebt, erscheint als eine merkwürdige Ausnahme mitten in dieser Einförmigkeit der Gesteine. Er besteht aus einem pistazien- oder hell graulich grünen Schiefer; bald einem ver- härteten dickblättrigen Talkschiefer, bald schiefrigem Serpentin, bald schiefrigem Thonstein ähnlich; theils stark aufbrausend, theils von Säuren nicht angegriffen; vor dem Löthrohr mehr oder weniger leicht zu schwarzem Glase schmelzend. Es ist diess in unserem Gebiete die ein- zige Stelle, wo dieses räthselhafte Gestein auftritt; seine Schichten fallen steil westlich. Weiter südlich, bei Molins, und am Silser-See, erhält dasselbe grosse Bedeutung und steht in merkwürdiger Beziehung zu dem dortigen Serpentin, ohne jedoch seine enge Yerbindung mit dem Bündt- nerschiefer aufzugeben. Auch in unserer zweiten Gruppe zeigt sich der Bündtner schiefer als beinah allgemein herrschende Steinart. Am Hohwang, in den Um- gebungen von Fiderisj, oberhalb Conters^ durch das ganze untere Prätti- gau, in den Tobein von Schalfick^ zeigt sich überall dieselbe Einförmig- keit, dasselbe Schwanken zwischen Mergelschiefer und Glimmerschiefer, dieselben Sandstein- und Ralksteinschiefer. Aus solchem Sandstein- 22 DIE GEBIRCSMASSE schiefer bestehen die Felsen des Engpasses , durch- welchen die Land- qiiart aus dem Prättigau heraustritt; er wechselt mit dickeren Sandstein- lagern und glänzend schwarzem krummblätterigem Thonschiefer , und wird von vielen Quarzadern durchsetzt; das Fallen ist regelmässig mit 3o° nach S. 70 0. Bei Schiers muss man den anstehenden Schiefer Avohl Glimmerschiefer nennen.5 seine Straten sind wie Seidenbänder zusammengekräuselt, so dass auf die Länge eines Zolles oft mehrere Biegungen kommen, die nur einen Zoll Höhe haben. Das Fallen wird hier nordöstlich und dreht sich bei Küblis local sogar nach N. W. um. Auch im Antönien-Tobel ist das Fallen nördlich. An dem steilen Ge- birgsdurchschnitt zwischen Chur und der Zollbrücke sieht man, zu- nächst auf den noch südlich fallenden Mettenberg, an dessen Fuss die Stadt liegt, mehrere Retten folgen, deren Schichten nördliches Fallen zeigen; wahrscheinlich streichen hier die Gesteine durch, die im mittle- ren Prättigau mit gleichem Fallen auftreten; bei Trimmis folgt eine muldenartige Ümbiegung, durch welche im Sommer über Forno eine Verbindung zwisclien Chur und den Ortschaften des Rheinlhales mit dem mittleren Prättigau statt findet ; von da an wird wieder südliches Fallen herrschend, und bis an den Ausfluss der Landquart befindet man sich in dem nördlich ansteigenden Schenkel der Mulde. In unserer dritten Gruppe erscheint diese Bildung dagegen sehr zu- rückgedrängt, und, mit Ausnahme der an das Schalfick anstossenden Gegenden von Tscliiertschen und der Clmreralpen , gelangt sie nirgends zu einiger Selbstständigkeit. Wir werden einzelne Punkte ihres Vor- kommens später anzuführen Gelegenheit finden. Hält man die Beschreibung, die wir so eben von dem Biindtnerschiefer gegeben haben , mit der anderswo versuchten Charakteristik der Niesen- schiefer, des Simmenthaler-Flysch, der Schiefer und Sandsteine des Entlebuchs zusammen, so lässt sich eine grosse Aehnlichkcit zwischen' allen diesen Bildungen nicht verkennen. Auch der Bündtncrschiefer • VON DAYOS. laO scheint den in unseren Alpen so wichtigen und allgemein verbreiteten Flyschlinsen anzugehören. Die Grenzen dieser Linse können noch nicht mit einiger Genauigkeit angegeben werden. Gegen Mittag setzt der Bündtnerschiefer hei Tiefen- kasten und in dem Schyn nach Oberhalbstein und Scliams über ; man findet ihn noch sehr verbreitet bei Tinzen^ und, an der Älbulastrasse , oberhalb der Bergüner Afajejiscessej^a. selbst im Ober-Engadin , kommt er noch fleckweise, am Silser-SeeunA oberhalb Samaden, vor; va. Avers bildet er den Thalgrund von Jo^ bis weit unter Crestaj in der Via mala hat der Pihein im Bündtnerschiefer den fürchterlichen Schlund einge- fressen, durch den er nach Domleschg ausströmt; dasselbe Gestein ist allgemein verbreitet in ScJiains und in Rheinwald j, und setzt von da nach Savien und Lugnetz über, um sich ohne bedeutende Unterbre- chung über das Vorder-Rheinthal und das Bündtnerisclie Oberland aus- zubreiten. Mit dieser letzteren Schiefermasse steht diejenige von Dom- leschg und Churwalden unmittelbar in Verbindung; von der südlicheren Älasse wird sie theilweise getrennt durch grössere Kalkstöcke, oder durch Serpentin. Ein höchst auffallendes Resultat ergiebt sich, wenn wir die südliche Grenze des Bündtnerschiefers an solchen Stellen aufsuchen, wo gegen Mittag zu Glimmerschiefer und Gneis auftreten, wie z. B. im Madris- thaie j oder in Rheinwald. Da nämlich das Streichen der Schichtung in diesen Gegenden allgemein von N. nach S. geht, so kann man sich kaum weigern anzunehmen, entweder, dass der Bündtnerschiefer sich zwischen dem Glimmerschiefer auskeile, oder dass die nämlichen Schichten, die mehr nördlich sich als gewöhnlichen Bündtnerschiefer zeigen , in ihrer südlichen Fortsetzung in vollkommen ausgebildeten Glimmerschiefer übergehen und Gneislager zwischen sich aufnehmen. Bei der herrschenden Neigung des Bündtnerschiefers zum Glimmer- schiefer und dem nicht seltenen Wechsel beider Steinarten, wird es sehr schwierig, die Frage mit Sicherheit zu entscheiden. Eben diese stete Annäherung spricht aber für die zweite Lösung, für ein inniges Ver- 24 DIE GEBIRGSMASSE schmelzen der sedimentären und krystallinisclien Schiefer zu einer ein- zigen Bildung, die nördlich mehr jenen, südlich mehr diesen Charakter trägt, ohne schärfere Grenzen zwischen heiden Arten des Vorkommens. Gegen Morgen und Abend scheinen sich diese Verhältnisse, und mit ihnen die Region des Bündtnerschiefers so weit zu erstrecken, als die Unterbrechung der Centralkette anhält, also vom Scalelt apasse bis auf die Disniter-Scheidecke im Hintergrund von Lugnetz. Auf der Parallele von Chur finden wir auf beiden Seiten des Bündtnerschiefers, im Hinter- grund von Prcettigau, und am Dcedi, Gneis und Granit als herrschende Steinart, und eben so in den mittäglichen Gebirgen. Eine scharfe Be-i grenzung dürfte aber auch nach dieser Seite unüberwindliche Schwierig keiten finden. Besonders nach Westen hin scheinen schmale Streifen von Bündtnerschiefer bis mitten in die Gotthardter-Gebirgsmasse einzugreifen und sich aufs Engste den krystallinisclien Schiefern anzuschliessen. In dem Thale von Reichenau bis Chur sieht man die Kalk- und Dolomitmassen des Galanda südöstlich fallen , wie die Bündtnerschiefer, welche die andere Thalwand bilden. Im Thale von Vcettis und Pfeffers und an der Strasse, die vom Bade nach Ragaz führt, findet man aber allgemein verbreitete Schiefer und schiefrige Sandsteine, die ich auf keine Weise von dem Bündtnerschiefer zu untei'scheiden wüsste, und auch diese Schiefer fallen südöstlich und östlich. Der Kalk und Dolomit des Galanda scheint demnach als eine mächtige stockförmige Einlage- rung in unsere Bildung betrachtet werden zu müssen, und wirklich stimmen die Steinarten der Hauptmasse, sowohl in Handstücken, als nach ihrem Vorkommen im Grossen , mit dem Ralk und Dolomit der Davoser- Gebirge so auffallend überein, dass man schon durch diese petrographischen Charaktere auf einen sehr engen Zusammenhang dieser Kalkgebirge vorbereitet wird. Wo endlich die nördliche Grenze des Bündtnerschiefers zu ziehen sei , wage ich ebenfalls nicht zu bestimmen. Betrachtet man von Mayenfeld aus die beiden Thalseiten, so wird man sehr versucht, die Rhcetikonr kette mit den Gebirgen von Pfeffers in Verbindung zu bringen. Die Steint I VON DAVOS. 123 arten sind nicht wesentlich verschieden, zum Theil wirklich identisch, und im Prättigau sieht man sie von der einen Thalseite nach der anderen übersetzen und einen so vollständigen Zusammenhang zwischen den Ret- ten des Hohwangs und der Scesa Plana vermitteln, dass wohl niemand in dieser Gegend eine Formationshegrenzung suchen wird. Und welcher geologischen Epoche sollen wir wohl diese Schiefer- und Sandsteine, diese Kalk- und Dolomitmassen beiordnen? In den Schutthalden bei Vättis findet man Turrilites Berget i j oder einen ihm sehr ähnlichen-, bei Pfeffers sind ganze Bänke mit grünen Körnern gedrängt voll Nummuliten . In der ganzen Kette, die das Vorder-Rheinthal von Glarus scheidet, finden sich Nummuliten j, so- wohl in den tiefsten gegen Glarus ausgehenden, als in den Schichten der höchsten Gebirgskämme. II. Escher hat sie am Passe des 3Iartins- lochs gefunden, zugleich mit den Pectiniten und Echiniten, die bei Ein- sledlen vorkommen. Zunächst bei der Goldgrube von Felsberg am Galanda sahen wir früher Belemniten und Austern, vielleicht zu Ostrea carinata gehörend. Die Sammlung von Chur enthält Stükce von dunkelblauem Mergel- schieferaus der Alp Partnun im Prättigau (in St. Antonien) mit Fucoiden- Abdrücken, welche mit Fucus cequalis Er. und Fucus Targioni Br. grosse Aehnlichkeit haben. Den ersteren Fucus hat II. Escher auch im Hintergrund des Weisstannen-Thals, auf dem Ritschlipasse zwischen dem Weisstannen- und Ralfeuserthal , auf dem Trinserfurkeli zwischen dem Hintergrund des Kalfeuserthales und den Trinseralpen aufge- funden. Denselben Fucus (fig. 6) fanden wir sehr ausgezeichnet in dem Schiefer von Peist, im Schalfick, östlich vom Dorfe; ferner in dem- jenigen, der auf Persenna, oberhalb Laret^ unter den nördlich vor- liegenden Kalk einfällt, und nach Stücken in der Churer- Sammlung kommt er auch in den Alpen von Erosa vor. Die petrographische Identität der Schiefer, die im Innern unserer i Gebirgsmasse auftreten, mit denjenigen von Glarus und Pfeffers, scheint 26 DIE GEBIRGSMASSE also hier nicht, wie so oft in den Alpen, in Irrthum zu führen. Der Bündtnerschiefer und der mit ihm verbundene Kalk gehören wirklich derselben Formation an , die sich über einen so grossen Theil der östli- chen und mittleren Schweiz ausbreitet, der Formation des Nummulilen- kalks und der Fucoidenschiefer, derselben, welche bei Matt die berühm- ten Fischabdrücke, bei Einsiedlen Inoceramen und Exogyren, und am Sentis Turriliten und Hippuriteri enthält. Es lassen auch diese organi- schen Ueberreste über die Stelle dieser Formation in der geologischen Altersreihe keine Wahl ; wir müssen sie der unteren Kreide beizählen , so sehr wir uns auch sträuben mögen, eine der gegenwärtigen Epoche so nahe liegende Sedimentbildung mit Charakteren des Uebergangsgebir- ges, d. h. übergehend in Glimmerschiefer und Gneis, auftreten zusehen. Hat man indess in der Tarentaise und im Wallis einen solchen Ueber- gang für den Lias zugegeben, und hiemit anerkannt, dass die krystal- linischen Schiefer auch mit anderen, als mit den ältesten Sediment- bildungen, in die engste Verbindung treten können, so muss das Resultat unserer Untersuchung nicht als eine gegen fest eingewurzelte Glaubens- sätze anstürmende IXeuerung, sondern als eine erwünschte Bestätigung einer bereits seit Jahren in die Wissenschaft eingeführten Thatsache erscheinen . Von einer anderen Seite her liesse sich indess selbst auch eine Vereini- gung des Bündtnerschiefers mit dem Lias der Tarentaise geltend machen. Die Schieferbildung, welche durch das TVallis streicht und allgemein als eine Fortsetzung der Tarentaiseschiefer betrachtet wird, scheint petrographisch sich, weder in den Charakteren des herrschenden Ge Steins, noch in ihren Verbindungen mit Kalk und Glimmerschiefer, von dem Bündtnerschiefer zu unterscheiden ^ nur hat man bis jetzt nocl keine Fucoidcn darin gefunden. Die Wallisergesteine setzen aber an dei Südseite des Gotthardts, wo sie auf der Nufenen Belemniten einschlie: sen, gegen den Lucmanier und Scopi über, und breiten sich, in dei Gegenden von la Greina und Disrut, nach Bündten auSj als schwarze Thonschieferj die sich bald mehr dem Glimmerschiefer, bald gewöhn- )n i ze^ VON DAVOS. 27 lichem Bündtnerschiefer verwandt zeigen. Obgleich nun kaum zu läug- nen ist, dass das Durchführen der Tarentaisebildungen zwischen den Gneis- und Granitmassen der Centralalpen nach Waliis und Bündten keine ganz leichte, und noch weniger eine bereits gelöste Aufgabe sei, so ist andererseits auch die Verbindung des Bündtnerschiefers mit der Kreide von Glarus und St. Gallen nicht über jeden Zweifel erhaben^ und es wird sich erst nach weiter vorgeschrittener Renntniss des alpinischen Sediraentgebirges , oder nach der Entdeckung charaktferistischer Petre- facten im Bündtnerschiefer, entscheiden lassen, welche von den beiden Ansichten über das Alter dieser Bildung den Vorzug verdiene. GLIMMERSCHIEFER, QUARZIT UBfD HORNBLEND- GESTEIN. Nur ungern trenne ich diese Bildung von der vorhergehenden ; denn durch die häufigen Uebergänge des Bündtnerschiefers in Glimmerschiefer, und das Vorherrschen des Quarzes in dem Sandstein, vorzüglich aber durch die Lagerungsverhältnisse, wird, wie wir so eben gezeigt haben, eine schärfere gegenseitige Begrenzung derselben unmöglich. Da wir 1 indess vorhin diese Schieferbildung, vorzugsweise in ihrer ersten Phase, als ein Erzeugniss neptunischer Sedimente, berücksichtiget haben, so müssen wir nun auch den Gegensatz, die letzte Ausbildung krystallini- scher Gesteine hier besonders hervorheben. Wir zählen dahin 1. Glimmerschiefer, vollkommen entwickelt, graulich grün, bräunlich und grünlich grau, stark glänzend; zusammenhängende Stra- ten von Glimmer abwechselnd mit dünnen Quarzblättern, oder der Schieferung parallel liegende Quarzknoten. 2. Quarzit , aus dem Glimmerschiefer hervorgehend durch Vor- herrschen des Quarzes, meist noch dickschiefrige Structur und Bei- mengung von Glimmer behaltend. Der Quarz graulich weiss, durch- 28 DIE CEBIRGSaiASSE scheinend, mit Fettglanz, auf Kluftflächen , oder in Drusen meist un- deutlich au skrystallisirend; der Glimmer in dünnen, meist zerrissenen Blättern den Quarz durchziehend, oder nur in vereinzelten Schüppchen die Absonderungen bedeckend. Nicht ganz selten sieht man, bei auf- merksamer Betrachtung, in dem Quarz einzelne Aveisse Blättchen schim- mern, die hier und da zu grösseren krystallinischen Partien anwachsen imd sich als Feldspath zu erkennen geben. Auf diese Weise bilden sich Uebergänge in Gneis; doch bleibt diese Steinart neben dem Glimmer- schiefer und Quarzit immer nur sehr untergeordnet. 3. Hornblendgestein j theils grobkörnige Aggregate verworren durch einander liegender Hornblendkrystalle von mehreren Linien Länge und bis zu einer Linie Breite, mit deutlichem Blätterdurchgang, schwärz- lich grün , stark glänzend ; theils äusserst feinkörnige Aggregate kurzer haarförmiger_, durcheinander liegender Nadeln; theils zu einem beinah dichten, schwarzgrünen Gestein verwachsen. Zuweilen von Epidotadern . durchzogen, der auch wohl die Rluftflächen bedeckt. Die Schichtung der grobkörnigen Abänderungen undeutlich ; an ihrer Stelle vertikale Spalten , durch welche der Fels in dicke Tafeln zertheilt wird , die man leicht mit Schichten verwechseln könnte; die feinkörnigen Abänderun- gen als Avahrer Hornblendschiefer, oder doch mit deutlicher Anlage zu schiefriger Structur. Der Glimmerschiefer und die beiden mit ihm verbundenen Gebirgs- arten sind vorzüglich in den Umgebungen des 'Rothhonis entwickelt und verbreiten sich von diesem Punkte aus, einerseits gegen das UrdeiUhal und Tschiertschen _, andererseits gegen die Lenzeralp. Eine zweite, Hauptpartie tritt zu beiden Seiten und am Fuss des Scheiehonis auf. Kleinere Massen findet man in den Umgebungen von Erosa und auf deri Alpen Casanna und Cotschna. Man wird kaum bezweifeln , dass man im Ansteigen von Chur nach Malix die wahre Grundlage dieser Gebirge kennen gelernt habe; denu • VON DAVOSr - . . 29 regelmäsisig, wie rings um Chur herum, fallen die Schichten nach S. und SO., und die Felsartist der allgemein verbreitete Bündtnerschiefer. Um so mehr ist man überrascht, oberhalb Churwalden Blöcke von Horn- blendfels, Glimmerschiefer und Gneis zu finden, die man wohl für Fünd- linge aus den südlichen Hochgebirgen halten möchte, wenn ihre Menge und die wild zerrissenen Felsen der östlichen Thalseite nicht einen weit näheren Ursprung verriethen. Wird die Rothhornkette von der Abend- sonne beleuchtet, so findet man noch mehr Grund zur Ueberraschung in der auffallenden Ansicht der Lagerungsverhältnisse, die sie darbietet (v. fig. i). Wie in einer colossal ausgeführten Copie der Blauen-Kuppe, oder des Ziegenberges greifen die dunkeln Gesteine des Rothhorns aul" beiden Seiten über die weissen Ralkfelsen des IVeisshorns und Valbella- liorns; man kann diese fast bis in die Axe des Bothhornstockes verfol- gen, und dass es wirklich Urfelsgesteine sind, die den Ralk bedecken, bezeugen eben die Blöcke^ von denen man sich umgeben sieht. Nur ungünstigen Lichtverhältnissen ist es wohl zuzuschreiben, dass die berühmten Geologen, die in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts wiederholt die Strasse von Parpan durchwandert haben, diese Verhält- nisse unbeachtet liessen, sonst wäre gcAviss das Parpaner-Rothhorn und nicht Chrisdania oder Predazzo die Wiege der Hebungstheorie geworden. Mit dem freudigen Muthe, der aus der Erwartung wichtiger Ergeb- nisse hervorgeht , stiegen wir von Parpaxi aus die steilen Weiden und Waldgehänge aufwärts nach der terrassenartigen Yerflächung, die, be- reits über der Holzgrenze, den Fuss des Rothhorns bildet. Die etwas nördlicher eingeschnittenen Graben und die wenigen Anschürfungen zeigen auch in dieser Höhe noch den gewöhnlichen nach SO. fallenden Bündtnerschiefer, und bis mitten in die Schutthalden des Weisshorns treten keine anderen Gesteine hervor. Yom Rothhorn her breiteten sich indess Trümmerhalden von Hornblendfels und Glimmerschiefer aus , und durch diese setzten wir den Weg aufwärts fort, um anstehenden Fels und AYO möglich den Gipfel selbst zu erreichen. Die tieferen Felsen, 50 DIE GEBIRGSMASSE ZU denen wir gelangten, zeigten Hornblendfels und Hornblendschiefer, nach der Höhe zu abwechselnd mit Glimmerschiefer, auf den wieder grössere Massen von Hornblendfels folgten. Mühsam zwischen den Spalten in die Höhe kletternd, gewannen wir etwa die Mitte des Ab- sturzes; höher zu steigen war von dieser Seite unmöglich. Die vorigen Gesteine hatten uns bis oben begleitet, und der nahe Gipfel zeigte keine anderen, unter den Trümmern der Höhe fand sich hellgrauer, krystal- linisch schiefriger Kalk, verwachsen mit Quarz und Talkj ferner Gneis mit vielem Quarz und eingesprengtem Magneteisen, in Säuren schwach aulbrausend; beide wahrscheinlich von Nestern oder untergeordneten Lagern herrührend, doch aber eine engere Yerwandtschaft der Fels- artepi des Rothhorns mit dem angrenzenden Ralk andeutend. In diesen Felsen soll in alter Zeit der wichtige Bergbau auf Silber statt gefunden haben, durch welchen die Wertemate-Franci in Plurs zu grossem Reich thum gelangten, und noch zeigt man die Mundlöcher der alten Stollen. In den Manuscripten von Escher finden sich Nach- richten von einer Reise, die er zur Untersuchung dieser Erzgruben unternommen hatte, aus denen wir Folgendes ausheben: «Den aS. Juni 1806 morgens früh verliessen wir Parpan um das nahe Rothhorn zu besteigen, welches ich schon vor i3 Jahren als dem ür- gebirge angehörend beti-achtet hatte. Wir stiegen lange über schwach begraste Schutthalden, deren Gesteine meist aus Gneis, Glimmerschiefer und Hornblendschiefer mit zeisiggrünem Strahlstein (Epidot?) bestanden. Schon hoch über Parpan findet sich auf der Höhe dieses Gebirgsabsatzes eine ziemlich ausgedehnte Ebene, in welche sich die finstere Felsen- masse des Rothhorns steil absenkt; doch sind noch einige von diesem ausgedehnten Gebirgsstock ausragende Felsgräte mit steilen Schutthalden bedeckt; über einen derselben stiegen wir gegen die seit Kurzem at dieser Westseite des Rothhorns wieder eröffneten Kiesgruben am of schauerlich steilen Abhänge aufwärts. Hier fand sich die erste an-* j stehende Gebirgsart, in dick- und uneben blättrigem Glimmerschiefer mit untergeordneten Quarzlagern, steil SO. fallend. Das mühsame An- VON DAVOS. 51 steigen über diesen steilen, grösstentheils verwitterten Felsrücken dauerte ziemlich lange, und erst wo derselbe sich an die fast senkrechten zackig zerrissenen Wände des Rothhorns anschloss, fanden wir eine elende Hütte bei den neuen Erzgruben. An dieser Stelle steht ein bläulich grauer, versteckt flasriger Quarz an, der sich einem Gneise nähert. Die ziemlich deutlichen Schichten fallen nicht steil östlich , und werden von einer 2—4 Fuss. breiten Rluft durchschnitten, die sich steil östlich in die Masse des Rothhorns einsenkt und von dem früheren Abbau eines Erzganges herzurühren scheint. Die Sohle des Stollens, der den Gang horizontal ins Gebirge hinein verfolgte, ist so ganz bedeckt mit herabge- stürzten Felsen und zusammengeschwemmtem Thon, dass ich den Feldort nicht erreichen konnte. Längs den Wänden, der Rluft steht Glimmer- schiefer an, gelb und braun, leicht zerfallend und eine ocherartige Erde bildend. Diese leichte Verwitterung scheint von Schwefelkies herzu- rühren, den man an einigen weniger verwitterten Stellen bemerkt. Es blieb mir aber vmdeutlich, ob diese ochrigen Seitenwände der Rluft noch zu der ehemaligen Gangmasse gehören, oder nur die verwitterten Ab- lösungen des Nebengesteins sind. Eben so blieb ich ungewiss, ob der alte Bergbau nur auf diesem Schwefelkies haltenden Schiefer oder auf einer anderen Gebirgsart betrieben wurde '). An einer höheren Stelle ist noch eine zweite verlassene Grube, die wahrscheinlich auf einem vom vorigen verschiedenen Gang angelegt war; die Steilheit des Felsabsturzes hinderte mich, sie auch zu besuchen; die Arbeiter brachten mir folgende Stufen herab: i) blass- isabellfarbene Thonerde,, als Ueberzug von stark zer- klüftetem Quarz; 2) grosskörnig granitartiges Gemenge von weissem Quarz und einem fleischrothen Mineral , das dichtem Flussspath (oder Andalusit?) gleicht; 3) Braunspath, verwachsen mit Quarz; 4) bläulich grauen Thonschiefer, dickschiefrig, dem Ilornblendschiefer genähert, mit vielem Schwefelkies. — Wir befanden uns bei diesen Gruben schon so hoch am Abhänge des Rothhorns, dass wir, statt des mühsamen und ') Zufolge dem Bündtn. Samml. 1806 wurde fiülier am Rotliliorn nicht, wie Escher zu glauben scheint, auf goldlialtendcn Schrvefelkies, sondern auf Silberglanz gebaut. DIE GEBIRGSMASSE 1 inm Theil gefährlichen RücliAvegeSj den Versuch vorzogen, die Höhe zu gewinnen. Durch die Steilheit des Ahhanges und die oft herabrollen- ! den Steine wurde auch dieser \A'eg kritisch genug. In der engen steilen h Schlucht ist Hornblendschiefer anstehend, dunkelbläulich und schwärz- ', lieh grün, häufig von Quarztrümmchen durchschnitten; neben ihm ij zeigt sich diain- und geradflasriger Gneis, feinkörnig, fest, der Feld- . Späth nur undeutlich aus dem vorherrschenden Quarz hervortretend. ; Das Fallen ist stets unter geringem Winkel östlich. Mit vieler Mühe } kletterten wir über den immer steiler werdenden Schneeabhang hinauf j und erreichten endlich die Kante der Gebirgsmasse, deren höchste Kuppe * uns südlich lag. Die Gebirgsart dieser Kuppe ist dünn- und geradblättri- lii ger Glimmerschiefer mit vielem Quarz und stahlgrauem, oder silberT- u weissem, oder auch tombackbraunem Glimmer, immer nach SO. fallend.« Auf dem Kamm zwischen dem Rothhorn und Weisshorn überzeugt man sich bis zur Evidenz, dass die Auflagerung der Gneise und Horn- blendgesteine auf den petrefactenführenden Kalk, die man von Parpan aus zu sehen glaubt, keineswegs auf Täuschung beruht. Nachdem ich über den Gyps und die hohen Trümmerhalden des Kalks jene Einsattlung des Gebirges erreicht hatte, fand ich hier folgende Steinarten. Die Hauptmasse des Weisshorns besteht aus dem früher beschriebenen Dolomit, furchtbar zerspalten, die Schichten mannigfach gekrümmt und gewunden, zum Theil ganz verwischt; zwischen dem Dolomit bandartige Nester von glänzend schwarzem, grünem und rothem Thonschiefer und rothem Rieselschiefer. In grösserer Höhe bemerkt man einen bräunlich verwitternden , mit dem weiss verwitternden Dolo- mit enge verwachsenen Kalk, dunkelgrau, fein krystalUnisch, mit ßäuren stark brausend und, Avie es scheint, w^enig oder keine Talkerde enthaltend. An der Südseite des Weisshorns herrscht wieder regelmässi ges südliches Fallen, dem Rothhorn zu; es ist schiefriger, stark auf-^ brausender Kalk. Mit gleichem Fallen liegt auf ihm grünlich grauer Thonschiefer, auf diesem rother Thonschiefer , dann weisser, stark auf brausender Kalkschiefer, und nun fast weisser, feinkörniger dolomiti VON DAVOS. OO sehe Ralk. so zerspalten, dass sich kaum ein Stück schlagen lässt; immer südlich fallend. Dieser Ralk wird unmittelbar bedeckt von ausgezeich- netem Glimmerschiefer, der schwarze Turmalinnadeln einscliliesst und bereits der Hauptmasse des Rothhorns angehört. Weiter südlich zeigen sich keine anderen Gesteine, als Glimmerschiefer, Gneis und Hornblend- gestein, mit rothbrauner Yerwitterung^ aber in der Tiefe sieht man unter ihnen durch den Ralk noch beträchtlich weit gegen Mittag fort- setzen. Auf der Nordseite des Weisshorns wird der Dolomit nnterteuft von graulich schwarzem Ralkschiefer , der von schwarzen, glänzenden Thon- blättern durchzogen wird; es ist gewöhnlicher Bündtnerschiefer, in dem man bei längerem Suchen leicht Fucoiden entdecken dürfte, dasselbe Ge- stein, das man im Ansteigen nach Malix und in den Graben oberhalb Parpan gesehen hatte. Etwa hundert Fuss unter dem, Grate tritt auf beiden Seiten desselben ein mächtiger Stock von Serpentin hervor, auf ähnliche Weise, wie der Gypsstock auf der Südseite des Weisshorns. Verfolgt man den Grat noch weiter nördlich, dem Schwarzhom zu, so erscheint unter dem Bündtnerschiefer eine neue Steinart. Mächtige Tafeln liegen, besonders auf der Ostseite des Passes nach Erosa, lose auf einander, oder umgestürzt, und ihre Trümmer bedecken weithin den Abhang. Weisser Quarz und i'other Jaspis ist mit rothem und grü- nem Thonschiefer zu einem bunten schiefrigen Gemenge vereinigt, dessen Elemente zum Theil die Grösse melirerer Fusse erreichen und nester- weise sich gegenseitig durchziehen. Ein wahrer Galestro, wie ihn Hoff- mann aus den Apuanischen Alpen beschreibt, als eine Abänderung des Macigno oder Fucoidenschiefers, die in der Nähe altvulkanischer Ge- steine vorkomme. Der Quarz behauptet meist das Ueberge wicht, und etwas nördlicher erscheint auch wirklich Quarzit, aus vorherrschendem Quarz mit wenig Glimmer bestehend. Dann entwickeln sich auch Feld- spathkrystalle in der Masse, es bildet sich wieder Gneis aus, und in ähnlichem Wechsel setzen diese Steinarten noch weiter gegen Gürgel- etscli fort, dem Thal von Churwalden die felsigten Röpfe der nach SO. 5 34 DIE GEBIRGSMASSE fallenden Schichten zukehrend. In dem tieferen Theile des westlichen Ahhanges treten unter ihnen überall gewöhnliche Bündtnerschiefer her- vor , und in der Nähe des Tschiertscher-Jochs ist der Quarzit und Glim- merschiefer so innig mit dem anstossenden Ralk verwachsen, dass noth- wendig ein sehr naher Zusammenhang zwischen diesen Bildungen ange- nommen werden muss. Die Lagerfolge kann j diesen Verhältnissen zufolge, kaum anders auf- gefasst werden, als dass wir auf den Bündtnerschiefer von Malix und Churwalden den Quarzit und Gneis ^ auf diesen wieder gewöhnlichen Bündtnerschiefer, dann den Dolomit und Ralk des Weisshorns und hier- auf den bunten Thonschiefer , auf diesen endlich den Glimmerschiefer und die Hornblendgesteine des Rothhorns folgen lassen. Gewisö eine höchst auffallende, den Systemen der Handbücher wenig entsprechende Lagerfolge I zugleich aber eine schöne Bestätigung unserer früheren In- duction über die enge Verbindung der sedimentären mit den krystallini- schen Schiefei-arten. So wie hier der Dolomit des Weisshorns zwischen zwei Massen von Quarzit und Glimmerschiefer, so liegt der Ralk des Galanda eingeschlossen in Sandstein und Bündtnerschiefer. Es war wichtig, die Verhältnisse der Rothhornmasse zum Ralk auch auf der Südseite der Hornblendgesteine, am Eingang zur Lenzeralp zu untersuchen. — Ein steiler Felspfad, in den Ralk des Lenzerhoms ein- geshnilten , führt zu dem schönen Alpboden , der in mehreren , stark ansteigenden Nebenthälern bis in die innerste Axe des Gebirges eindringt. Bald war, an der äusseren Rante des Valbellahorns , die Trennung zwischen dem Ralk und den Hornblendgesteinen erreicht. Das Fallen war östlich, dem Horizontalen nahe, und noch deutlicher, wo möglich, als am Weisshorn , erschien die ganze Masse der Glimmerschiefer und Hornblendgesteine regelmässig dem Ralk aufgesetzt und mit gleichem Fallen wie der Ralk über den Hintergrund der Lenzer- Schaafweiden ausgebreitet. Durch tief hinuntersetzende, weit klaffende Spalten ist der Hornblendfels in klafterdicke, vertikale Tafeln zerspalten , die dem äusse- ren Absturz des Gebirges parallel stehen. Die vorherrschende Steinart VON DAVOS. ö5 aber ist der Glimmerschiefer. Er ist es, der auch hier unmittelbar den Kalk bedeckt, und östlich von dem Ramm der Rothhornkette scheint er ausschliesslich zu herrschen. Yon der Lenzerheide aus sieht man den Kalk, durch den man in die Alp aufsteigt, sich noch viel weiter, unter dem Hornblendgestein durch, gegen das Rothhorn forterstrecken, als die Zeichnung es darstellt. Zunächst dem Lenzer- Rothhorn wird der Glimmerschiefer wieder bedeckt durch den Kalk, welcher mit lothrechtem Abfall die Lenzeralp umschliesst, und den Hintergrund des Welschtobels bildet. Dieselbe Auflagerung sieht man in der Eroser-Schaafalp von der Nordseite. Im vorderen Theil aber des Thälchens scheint dieser aufgesetzte Ralk nur Eine Masse zu bilden mit dem Ralk des Weisshorns, der von dem Glimmerschiefer des Rothhorns bedeckt wird, und auf ähnliche Weise schliesst sich der Ralk im Hintergrund der Lenzeralp unmittelbar an denjenigen an, der am vorderen Absturz derselben sich unter den näm- lichen Glimmerschiefer hineinzieht, welcher weiterhin ihn unterteuft. An eine regelmässige Lagerfplge ist also allerdings hier nicht zu denken. Bündtnerschiefer und Glimmerschiefer bilden die wahre Grundlage des Gebirges und zugleich die Hauptmasse desselben; auf ihnen liegt der Ralk und Dolomit, und an vielen Stellen greifen die Schiefer über den Ralk hinüber, bedecken ihn und umwickeln seine Massen. Zu ähnlichen Piesultaten hat uns die Untersuchung der Flyschmassen in den westli- chen Alpen geführt. Die Fucoidengesteine erscheinen auch hier, bald im Liegenden, bald im Hangenden des Ralks, wie ein zäher Teig, in welchen die auseinander gerissenen colossalen Trümmer der alten Ralk- decke eingesunken sind. Aber in Bündten ist Alles weit deutlicher, weil der Gegensatz der Gesteine besser vor Yerwechslung schützt, und die Naktheit der Felsen ein ununterbrochenes Yerfolgen der Lagerungs- verhältnisse gestattet. Vollkommen analoge, aber durch grössere Mannigfaltigkeit der Stein- arten noch verwickeitere Erscheinungen finden wir in den Umgebungen des Strelapasses. Das Thälchen fim Tlicelij , das zwischen Serbün und 56 DIE GEBIRGSMASSE dem Strelapasse gegen die Todte~Alp ansteigt, wird von der Dcerfli- Schaf alp durch einen sehr felsigten Gebirgskamm getrennt, der, unge- fähr in der Richtung des Meridians, dem Scheiehorn zuläuft und auf beiden Seiten von steilen Trümmerhalden umgeben ist. Der nördliche Theil desselben besteht aus Serpentin und gestattet einen beschwerlichen Uebergang von der oberen Fläche der Todten-Alp nach der Schaafalp. Wo aber diese beiden gegen Mittag zu sich tiefer senken, erhebt sich zugleich der sie trennende Rücken in rauhen, meist unersteiglichen Felsen; und dass es eine andere Steinart sei, die hier den Serpentin begrenze, erkennt man aus der Yegetation, die hier und da Fuss fasst, während der Serpentin stets nakt bleibt. Es gelang uns mit einiger Mühe, diesen Ramm bis nahe an das Scheie- horn zu verfolgen. Die frischen Trümmerhalden an beiden Abhängen zeugen von der stets fortschreitenden Zerstörung , und ein Felskopf stürzte zusammen , während wir an dem westlichen Abfall durch- kletterten. Der Serpentin setzt noch ziemlich weit. unter den Steinarten dieser Felsen südöstlich fort und bildet hier ihre Grundlage (fig. 2). Unmittel- bar auf ihm liegt, nur wenige Linien dick, mit 45° östlichem Fallen (hora 2) hellgrauer Ralk, feinkörnig in's Dichte, stark aufbrausend, von Talkblättern durchzogen und hiedurch schiefrig. Dann folgt mit gleichem Fallen in grosser Mächtigkeit Glimmerschiefer und Gneis, mit unvoll- kommen ausgebildetem, grünem und braunem Talk, der nur theilweise lialbmetallischen Glanz erreicht und fast den Thonblättern im Bündtner- schiefer ähnlich sieht; der Quarz mit Fcldspath zu einer bläulich und grünlich grauen, kleinkörnigen Masse verwachsen. Abwechselnd mit diesen Felsarten erscheint ein grünlich graues Gestein , das man wohl Diorit nennen möchte, wenn die Hornblende sich deutlich erkennen liesse:. ein sehr feinkörniges Gemenge von weissem Fcldspath und einer grünen, talkähnlich weichen Substanz, die vor dem Löthrohr zur schwar- zen Schlacke schmilzt; der Fcldspath zum Theil in krystallinischen Punkt-' eben deutlich ausgesondert, die dunkle Grundmasse blättrig, stark ver- VON DAVOS. O/ wachsen. Neue Gesteine machen sich von fern bemerkbar durch eine bis mitten in die Schaafalp sich erstreckende Halde grosser weisser Blöcke, die von einem stark hervorragenden Felskopf herstammen. Das Gestein ist Granit. Weisser Feldspath ist vorherrschend, aber auch Quarz fehlt nicht j nur sparsam ist grüner und silberweisser Talk beigemengt; schwarze Prismen und kurze Nadeln von Turmalin liegen in der Masse zex'streut. An dem Felskamm, der die Schaafalp nördlich begrenzt, glaubt man die Fortsetzung dieser Einlagerung zu bemerken. Durch Ueber- gänge vei'läuft sich übrigens dieser Granit so allmählig in den Gneis und Quarzit, dass man ihn nur als eine Abänderung dieser so mannigfaltig auftretenden Gesteine wird betrachten können. Noch öfters wechseln fussdicke Lager dieses Granits, oder grobkörnige Gemenge von Feld- spath und Quarz mit dem herrschenden Schiefer; 'dann folgt eine neue Einlagerung: dolomitischer Kalk, breccienartig, mit gelber, staubiger Aussenfläche, und rother Thonschiefer erheben sich in einer meist be- wachsenen Pyramide mitten aus den vorigen Gesteinen, und nach dem beschwerlichen Herumklettern an den granitischen Felsabstürzen findet man hier einen erwünschten Ruhepunkt. Als Abänderung der früheren Schiefer und dioritartigen Gesteine folgt nun wieder: Hornfels, mit An- lage zum Schiefrigen, bräunlich oder grünlich grau^ die Quarz- und Feldspaththeile nur im Querbruch nicht durch die zusammenliängenden Talkschüppchen verhüllt; oder, ohne schuppigen Talk, dunkelgrüne Gemenge von Feldspath und jener Speckstein- oder talkartigen, wenig harten Substanz; oder endlich eine ganz homogen scheinende Steinart, hell grünlich grau , splittrigem Hornstein ähnlich , durch das Löthrohr geschmolzen eine der vorigen ähnliche, sehr feinkörnige Zusammen- setzung zeigend; in Nestern und Adern ist in diesen letzteren Gesteinen ein grobkörniges Gemenge von erbsegrossem kugligem^, blass-blauem Saussurit und stark verwachsenem tombakbraunem Talk ausgesondert, der Saussurit auch wohl in grössern Nestern sich anhäufend. Immer höher und wilder steigen diese Gesteine empor, je mehr man sich dem Dolomit des Scheiehorns nähert, und bald wird das weitere 58 DIE GEBIRGSMASSE Vordringen zwischen den Felszacken des Kammes so gefährlich, dass man umwenden und die Untersuchung in der Tiefe fortsetzen muss. Und welche überraschende Ansicht bietet sich hier dar , wenn man von der vorderen Schaafalp aus das Gebirge im Profil betrachtet I Ein bei 3o Fuss hoher Keil von Kalk ist zwischen Gneis und Glimmerschiefer eingeklemmt, die breite, abgebrochene Basis dem Scheiehorn, das Keilende der eben verlassenen Gegend zugewendet 5 der Kalk spröde und schiefrig , stark aufbrausend, dunkelgrau mit hellgrau verwaschen, feinkörnig ins Dichte 5 unter ihm rother Sandstein , der mit Rauch wacke , Glimmerschiefer und Hornfels wechselt, in der Tiefe nur Glimmerschie- fer; über dem Kalk die früheren gneis- und hornfelsartigen Gesteine. Das Stück ist ganz isolirt ; durch eine weite Spalte von dem vorliegenden Kalk des Scheiehorns getrennt , und gegen Mitternacht vollkommen aus- gekeilt. Dennoch wird niemand bezweifeln, dass ursprünglich ein Zu- sammenhang zwischen diesen Kalkmassen statt gefunden habe , und dass es ein Theil des Scheiehorns selbst sei, der hier keilförmig sich in dem krystallinischen Gebirge endige. Im Kleinen wiederholt sich hier also, was wir an der Jungfrau und durch das ganze Berner Oberland bis an das Reussthal überall sehen, wo der Kalk an die Feldspathgesteine an- grenzt j ein keilförmiges Eindringen des Kalks in die letzteren , ein un- unterbrochener Zusammenhang der krystallinischen Grundlage und des gleichartigen Daches jenseits dem Keilende. Dieselbe Ansicht der Ver- hältnisse hat sich uns in den Umgebungen des Rothhorns aufgedrängt, sie hat sich bis jetzt noch überall bestätigt, wo der Contact der beiden Steinarten in den Alpen mit Sorgfalt und in hinreichender Ausdehnung beobachtet worden ist. Auch auf der anderen Seite des Gebirges , am steilen Abfall d*er Strela gegen Schalfick, sieht man den Glimmerschiefer, Hornfels und Gneis mit südöstlichem Fallen sich Aveit unter dem gleichfallenden Dolomit des Scheiehorns durchziehen. Es ist dieselbe Masse, die wir erst dem Ser- pentin der Todlen-AIp aufgelagert, dann mit Granit in engster Verbin- dung, und zuletzt auf der Schaafalp am Kalk abgebrochen und unter ihn VON DAVOS. 59 eingesenkt gesehen haben. In ihr erkennen wir daher die Grundlage der ganzen Dolomitkette, die sich südlich nach dem Welschtobel hinzieht, und in der Gegend der See'n von Erosa steht diese Grundlage vielleicht in ununterbrochenem Zusammenhang mit dem Quarzit und Glimmerschiefer der Rothhornkette, so dass die Weisshorn-Dolomitmasse wirklich ganz, isolirt wäre. Die Schutthalden der Eroser-Schaafalp verhindern die gänz- liche Aufklärung dieser Verhältnisse. — Und eben so deutlich, beinahe eben so mächtig, erscheint der Glimmerschiefer und Gneis auch über dem Dolomit. Steigt man vom Platz am südlichen Abfall des Scheiehorns durch nach der Höhe der Strela, so hat man beständig links Hügel und tiefe Graben mit röthlichen Halden, die von verwittertem Glimmerschiefer gebildet werden. Auf dem Gipfel der Rüpfenfluh sieht man den Glimmer- schiefer, in einer Mächtigkeit von wohl loo Fuss, dem Dolomit aufge- lagert, wie dieser dem Schalfick einen lothrechten Absturz zukehrend, und bis in die Nähe von Frauenkirch ist diese Decke über den ganzen östlichen Abfall des Dolomitgebirges gezogen. An der südlichen Grenze des Glimmerschiefers, SMi Erbenberg , zunächst an der hier frei hervor- ragenden Dolomitkette, ist dem Glimmerschiefer in einer sehr zerrisse- nen Felskuppe Hornblendschiefer mit vielen Epidotadern aufgesetzt. Auch am See von Davos findet man steil südöstlich fallenden Glimmer- schiefer und Gneis. Eine Ralkpartie in stark gewundenen und äusserst zerspaltenen Massen erscheint noch am Eingang des Flüelathales. Aber tiefer hinein, und so auch in Dischma, verliert man ihn ganz, und süd- östlich fallender Glimmerschiefer, abwechselnd mit Gneis und Hornblend- schiefer, herrscht ausschliesslich bis auf die Höhe der östlichen Haupt- kette. Die den Dolomit unterteufenden und die ihm aufgesetzten krystal- linischen Schiefer haben sich in diesen östlichen Thälern wieder zu einer einzigen Masse vereinigt, und ein Durchschnitt derselben von Schalfick bis Dischma müsste eine ähnliche Auskeilung der Dolomite des Scheie- horns uns der Rüpfenfluh entblössen, wie wir sie , nur in weit kleinerem 3Iaasstabe, auf der Schaafalp gesehen haben. Ueberall in diesen Gegenden , im Grossen wie im Rleinen , bewähren 40 DIE GEBIRG SM ASSE sich also diese sonderbaren Verhältnisse in einer Allgemeinheit, die jeden Gedanken an zufällige Anomalien nnd locale Ueberstürtzungen durchaus abweist. Und dieser eingeklemmte Kalk führt organische Ueberreste, er ist auf's innigste verbunden mit Fucoidenschiefern und Sedimentfolgen, die wir der Kreide unterordnen! — So lange nur noch Porphyr, Granit, Syenit auf petrefactenführendem Kalk beobachtet worden war , mochte man allenfalls mit der Erklärung sich zufrieden geben, dass jene Gesteine in feurigem Fluss aus der Tiefe gestiegen und über das aufgebrochene Sedimentgebirge weggeflossen seien. Aber hier ist offenbar «ine ganz verschiedene Erscheinung. Die krystallinischen Steinarten , welche die Sedimentbildungen umschliessen, sind selbst auch geschichtet. Und, wenn man vielleicht den Folgerungen, die uns bedrängen ^ durch die Annahme entgehen wollte^ dass die Absonderungen der Glimmerschiefer, Hornblendschiefer, Gneise u. s. w. nicht Sediment- sondern Krystalli- satiojis- oder Erkaltungs-Absonderungen seien, so wird uns dieser Aus- weg sogleich abgeschnitten , durch die häufige, der Schieferung parallele Abwechslung verschiedenartiger Gesteine, durch den Wechsel des Glim- merschiefers mit dünnen Kalklagern an der Grenze beider Bildungen, durch den Parallelismus seiner Schiclitung mit derjenigen der Kalk- und Dolomitmassen, und das öftere Schwanken des Schiefers zwischen ge- wöhnlichem Bündtner - und wahrem Glimmerschiefer. Offenbar ist hier zwischen den umhüllenden und den umhüllten Gesteinen eine viel engere Verwandtschaft vorhanden, als zwischen Laven und den von ihnen ein- geschlossenen fremdartigen Trümmern , und es hiesse den klarsten Ana- logien, die ims die Natur darbietet, sein Auge verschliessen, wenn man die Umwicklung des Dolomits und Kalks durch Glimmerschiefer und Gneis als eine Erscheinung ganz anderer Art erklären wollte, als die Um- wicklung von Kalkstöcken durch die Flyschbildungen. Was diese in der Zone der Kalkalpen, das sind jene in der Zone der krystallinischen Alpen. Es ist nicht nöthig, die grosse Wichtigkeit dieses Resultates für die ganze Geologie der Alpenkette noch besonders hervorzuheben. Wir haben in diesem Sommer , um jeden Zweifel zu beseitigen , auch die Einkeilun- gen im Urbachthale und Grindelwald noch einmal besucht, und uns vollkommen von der Identität der Verhältnisse im Berner Oberland mit denjenigen in Bündten überzeugt. GYPS. Die Folge der selbstständigen geschichteten Bildungen unserer Gebirgs- masse ist mit den im vorigen Abschnitt betrachteten abgeschlossen ; die später noch aufzuführenden stehen mit abnorm auftretenden Gesteinen in so enger Verbindung, dass es naturwidrig wäre, sie davon zu trennen, und wir eröffnen nun die Reihe der letzteren mit derjenigen unter ihnen, die zwar, wie der Glimmerschiefer und Quarzit, noch einen gemischten Charakter trägt, aber doch mehr schon sich den abnormen Gesteinen anschliesst. Die drei Punkte , auf welchen der Gyps in unserer Gebirgsmasse zu Tage geht, bezeichnen ziemlich genau die Grenzen unserer südöstlichen Gruppe, oder desjenigen Gebiets, das vorzüglich durch seine mannig- faltigen Verhältnisse sich auszeichnet. Bei Tiefenkasten findet man den Gyps auf dem rechten Ufer der Albula, an der Strasse nach Alvaschein. Er ist bei iSFuss mächtig dem Bündtnerschiefer untergeordnet und fällt mit diesem östlich. Ueber ihm liegt Kalk. Die genauere Bestimmung seiner Grenzen, wie sie auf dem Kärtchen angegeben sind, verdanken wir der gefälligen Mittheilung von Hn. Baptist V, Salis. Eine zweite Gypsmasse bricht oberhalb Parpan in der Nähe des Ge- birgsjoches, an der Südseite des Weisshorns , hervor, und bildet eine steile Halde an der mittäglichen Grenze dqß Ralks, dessen Hauptmasse über ihm weg südlich fortsetzt (s. Prof. i). Unmittelbar auf dem Gyps liegt Rauchwacke, auf dieser und in der Basis des Gypses Ralk. 6 42 DIE GEBIRGSMASSE An beiden Stellen erscheint der Gyps feinschuppig in's Dichte, vor- herrschend weiss, auch wohl durch grauen Thon oder Eisenocher ver- unreinigt. Ob es nur epigenirter Gyps sei, der im Innern den ursprüng- lichen Anhydrit umschliesse, wie es sich bis jetzt noch überall in den Alpen gefunden hat, wo genauere Untersuchungen angestellt Averden konnten, liess sich, bei den ganz oberflächlichen Anbrüchen , nicht ent- scheiden. In weit mannigfaltigeren Verhältnissen erscheint die Gypsmasse auf Casanna und Cotsclina, oberhalb Klosters, an der nordöstlichen Ecke unseres Gebietes. Eine Menge trichterförmiger Vertiefungen oberhalb der Hütten von Casanna lässt eine bedeutende Verbreitung des Gypses in dieser Gegend vermuthen; allein A'on wirklich anstehendem Gestein fanden wir nur Spuren in grösserer Höhe, nahe an den steil abgestürzten Dplomitfelsen des Persennagebirges. Die Wassergraben führen daselbst Stücke von schuppigem Aveissem Gyps (Wallstein in der Volkssprache), und die Alphirten bestätigten uns das Vorkommen von Anbrüchen dieses Ge- steins. Es scheint der Gyps zwischen dem Quarzit und Serpentincon- glomerat und dem aufgelagerten Dolomit vorzukommen. Die ersteren Steinarten, aufs Engste verbunden unter sich und mit talkigen Schiefer- arten, ziehen sich unter dem Dolomit des Persennagebirges noch be- trächtlich weit östlich, und auch auf der oberenFläche des Alpbodens sieht man den Quarzit unter dem Dolomit des Weisshorns hervortreten und sich von da gegen Fondey ausbreiten. Verfolgt man von der Casannahütte aus den nördlichen Abfall des Ge- birges, so gelangt man über die Z,niattalp auf Cotschna. Der Weg durchschneidet anfänglich den Quarzit und talkigen Schiefer von Ca- sanna , bis die Schutthalden des in der Höhe aufgesetzten Dolomits den anstehenden Fels bedecken. In der INähe von Cotschna verrathen die Herabrollungen, dass die bislierige Grundlage sich beträchtlich gehoben habe, indem aus grösserer Höhe als bisher Trümmer vorkommen, die der Quarzitbildung angehören. Dieselljen tragen indess nicht den gCAVöbnli- VON DAVOS. 43 chen Charakter. Wir glauLten Fündlinge aus den granitischen Sardasca- und Fermuntgebirgen zu sehen, als wir zuerst zwischen diese Blöcke traten. Man darf aber nicht lange fortschreiten, so befmdet man sich wirklich im Anstehenden dieser Gesteine, die man sogleich für identisch mit den räthselhaften Felsarten anerkennt, welche den Ramm zwischen Thäli und Dörfli-Schafalp bilden. Dunkel bräunlich grüne, imvollkom- men ausgebildete Talk - und Dioritschiefer wechseln in vertikaler Schich- tenstellung mit Glimmerschiefer und Gneis; dann erscheinen, ebenfalls vertikal, dickere Lager von Granit mit vorherrschendem weissem Feld- spath und häufigen Turmalinprismen •, noch mehr östlich, brauner bitumi- nöser Kalk und weisser Gyps , immer noch dem herrschenden Schiefer untergeordnet. In einer Breite von ungefähr i 7- Fuss zeigt sich dieser in eine hochgelbe und röthliche mürbe Substanz zersetzt , wahrscheinlich von verwittertem Schwefelkies angegriffen , und an diesen veränderten Schiefer grenzt nun die Hauptmasse des Gypses, die, wohl mehr als 5o Fuss mächtig, östlich fortsetzt, bis das Profil durch neue Schutthal- den unterbrochen wird. Weiter östlich ist Dolomit anstehend. Wie ein mächtiger Gang steigt der Gyps senkrecht in die Höhe, die blendend weissen Felsen lassen sich in die tieferen Weidgehänge hinab verfolgen , bis, noch weiter abwärts, der Wald den ganzen Abhang umzieht. Zu- nächst bei Klosters findet man in beträchtlicher Verbreitung Rauch- wacke und Kalkbreccie, als ziemlich sichere Zeugen, dass der Gyps bis in den Thalgrund niedersetze. Hoch über imserem Standpunkte schien sich die Masse erst westlich, dann östlich umzubiegen und zuletzt, nahe am Kamm des Gebirges , horizontal gegen Casanna fortzustreichen (s. fig. 5). Ob sie mit dem Gyps dieser Alp in ununterbrochener Ver- bindung steht, mussten wir unentschieden lassen. Die wild zerrissenen Felsgipfel und Zacken, die der Gyps in oberer Höhe bildet, lassen sich von dieser Seite des Gebirges nicht ersteigen; es mag selbst ein längerer Aufenthalt unmittelbar unter ihnen nicht ohne Gefahr sein, da die frischen Trümmerhalden und der lockere Zusammenhalt der anstehenden Felsen genugsam von der rasch fortschreitenden Zerstörung zeugen. So 44 DIE GEBIRGSMASSE wie Quarzit und umgewandelter Schieler den Gyps umschliessen , so findet man sie auch in grossen Nestern mitten in seiner Masse , theils mit noch deutlicher Sandsteinstructur, theils zu fester Quarzmasse verhärtet. Besonders zeichnen sich in der weissen Felswand mächtige Nester von rothem Sandstein und Conglomerat aus, die der Gyps gleichsam mitzu- schleppen scheint, ganz übereinstimmend mit den Gesteinen, die wir im nächsten Abschnitt werden kennen lernen. PORPHYR UND ROTHER SANDSTEIN. Wenn man, von £'ro5a herkommend, aufder Höhe des tief eingeschnitte- nen Jochs der Mayenf eider- Furgge aus der Dolomitkette heraustritt ^ so befindet man sich auf einer meist mit Felsschutt bedeckten, nur schwach gegen Davos abfallenden Alpfläche, die zur Rechten von loth- recht abfallenden Kalkwänden, zur Linken von einer Reihe pyramidaler Felsen begrenzt wird. Yon den letzteren vorzüglich stammen die vielen Blöcke her, welche diese oberste Stufe des Kummerbergs verwüstet haben. Die Trümmerhalden steigen gegen zerrissene nackte Felsgipfel auf, die sich aus einer ebenfalls schroffen, aber in leichteren Schutt zer- fallenden Masse erheben , und die ungewöhnlichen Formen dieser Gipfel, so wie die Farbe der angrenzenden Felsen lassen ganz andere Steinarten vermuthen, als den sonst allgemein verbreiteten Glimmerschiefer des Strelapasses. Nur plutonische Bildungen durchbrechen auf gleiche Art das Sedimentgebirge j nur Porphyre und analoge Gesteine sind von so hochgerötheten Massen umschlossen. Es ist wirklich Porphyr j, der diese Felspyramiden bildet. Auf drei Linien, parallel dem Dolomitgebirge, steigt er aus ^em Abhang empor, und zwischen ihm und dem Dolomit, zwischen den Porphyrreihen selbst und über den ganzen vorderen Abfall gegen das Ilauptthal finden wir rothen Sandstein verbreitet. VON DAVOS. 40 Blassgrüner dichter Feldspath mit unebenem Bruch bildet die Haupt- masse des Po/t^/jj-^ä. Feldspathkrystalle sind nicht ausgesondert, dafür aber dichte Theile von verschiedenen Nuancen so in einander verwach- sen, dass man Handslücke mit mechanischen Gemengen verwechseln könnte. Theils mit dem Feldspath verwachsen, theils in sechsseitigen Blättchen auskrystallisirt, erscheint dunkel grünlich grauer Glimmer; danuj ebenfalls in sehr kleinen Partien verwachsen, oder in feinen Adern, röthlich gelber, stark brausender Bitterspath 5 als Hauptgemengtheil end- lich , stark glasglänzender Quarz , theils in Körnern , theils deutlich krystallisirt und auf den Bruchflächen hexagonale Durchschnitte zeigend. Der rothe, fleckweise auch grüne Sandstein zeigt auffallende Aehnlich- keit mit dem norddeutschen Rothliegenden. Eckigte und runde Römer, vorherrschend aus Quarz, sind verkittet durch bläulich rothen Thon 5 die Körner, von ungleicher Grösse, ohne Regel durch einander liegend; auch, nesterweise, Conglomerate mit baumnussgrossen runden Geschie- ben von Quarz, dunkelfarbigem Hornstein, Glimmerschiefer, Gneis. Feinkörnige Abänderungen, mit sehr vorwaltendem Bindemittel, wer- den durch eine grosse Menge fein zertheilter grauer Glimmer- oder Talk- blättchen schiefrig; in noch anderen sind diese Blättchen so innig mit der Grundmasse verschmolzen , dass man einen rothen oder grünen Talk- schiefer zu sehen glaubt; zuweilen endlich ist die ganze Masse in ein homogenes blaurothes dichtes Gestein übergegangen, mit Anlage zum Schiefrigen , vor dem Löthrohr mit Mühe an den Kanten zum weissen Glase schmelzbar. Dieser Sandstein ist den äussersten östlich fallenden Dolomitschichten aufgelagert, richtet sich dann mehr und mehr auf, scheint aber doch noch sehr steil gegen die erste und höchste Porphyrkuppe einzuschiessen. Zwischen dem Porphyr stehen die Sandsteinlager nahezu vertikal; in der Nähe des Porphyrs zeigt sich jedoch stets Neigung, demselben zu- zufallen und auch an dem äusseren Abfall des Berges ist das Fallen , so weit die Vegetation es zu sehen gestattet, öfters westlich. In dem nördlich an den Rummerberg anstossenden Alpkessel des 46 DIE GEBIRGSMASSE Staffelberges zeigt sich der Porphyr in beiden Ausläufern der Uauptkette, von welchen die Alp eingeschlossen wird 5 nur scheinen die zwei äusseren Linien, auf welchen er am Rummerberg auftritt, sich hier zu einer einzi- i^en vereinigt zu haben. Weiter nördlich setzt er nicht fort. In dem tiefen , sogar die Dolomitkette stark erniedrigenden Einschnitt des Erben- berses zeigt sich Porphyr und rother Sandstein nur noch in dem südli- chen Ausläufer; die gegenüberstehende Thalseite besteht bereits aus Glimmerschieferhügeln , die bis Strela fortsetzen. Auf der Südseite des Rummerberges lagert sich über den Porphyr und rotlien Sandstein die mächtige Decke von schwarzem Ralk , in welcher das Bärentobel eingeschnitten ist, und die schon von der Gegend des Da- voser-See's her in's Auge fällt, durch ihre hohen Abstürze und ihr Vor- dringen gegen die linke Thalseite, als ob sie die Landschaft auch von dieser Seite ganz abschUessen wollte. Der Porphyr tritt indess noch heraus am Bache des Rummerberges; über ihm ist der rothe Sandstein gelagert, den man sogleich rechts gewahr wird , wenn man von Erosa aus die Höhe des Passes erreicht, und dieser Sandstein wird bedeckt von zum Theil dolomitiscliem, höher aber reinem scliAvarzem Ralk. Von hier aus süd- lich, über Altein, lässt sich der Porphyr und rothe Sandstein in der Höhe mit geringer Unterbrechung bis an den Sandhubel verfolgen , und auch in der Tiefe, gegeiiüber Schmelzboden, in den Zügen ^ treten diese Gesteine unter dem Ralkplateau hervor. Sie bilden hier sehr zähe , porphyrähnlich zerspaltene Felsmassen, von blassgrüner oder rother Farbe , theils splitt- rigem Hornstein ähnlich , theils, mit verworren schiefi'iger Anlage, wie innig verwachsener Talkschiefer aussehend, theils Uebergänge bildend in sehr harten deutlichen Sandstein von kleinem und grobem Rom. Wie ein Trachytkegel der Anden steigt aus der breiten Rette , die das Thal des Land wassers vom Welschtobel trennt, der Sandhubel auf. Sein (üpfeF gewährt eine der ausgedehntesten Aussichten über das Labyrinth der Bündtnerischen Gebirge, und ist zu einem Hauptpunkte der schweize-t rischen Triangulation ausgewählt worden. Der ganze Lauf der Plessur, von ihren Quellen im Hintergrund des Welschtobels bis nach Schalfick, B VO>' DAVOS. 47 die Alp weiden von Erosa, die Rothhornkette, und südlich eine zahllose Menge von Pizzes, die hohen Ralkstöcke des Tinzerhorns, und die ver- gletscherten Retten, welche das Engadin umschliessen, sind vor uns aus- gebreitet. Es ist jedoch etwas Düsteres in dem Eindruck, den eine Fern- sicht in diesem Theile der Graubündtnerischen Gebirgswelt erweckt. Es fehlen grössere Massen, die dem Auge Ruhepunkte gewähren könnten, es fehlt Regelmässigkeit in der Vertheilung der Gebirgszüge; das Wasser liegt meist verborgen in den tiefen, waldigten Thalgründen; nur an weit auseinander gelegenen Berggehängen vermag man Spuren menschlicher Thätigkeit, eine Gruppe von Alphütten, oder ein vereinzeltes Dorf, zu entdecken; Wald, Schneeflächen und Felstrümmer bilden die Haupt- partien in dem unerfreulichen Panorama, nach welcher Seite des Horizonts man sich auch hinwende. Nachdem man von JViesen durch einen steil ansteigenden Wald die Hütten der Wiesenalp erreicht hat, findet man sich am Fuss eines mit vielem Steinschutl bedeckten Abhanges, an dessen Seite man ohne Mühe auf den oberen Ramm des Gebirges gelangt. Yon dem auch hier steil abfallenden Ralkplateau der Züge wird man während des Ansteigens durch den Tobel des Wiesenbachs getrennt; links über sich sieht man zerrissene Felsgipfel, im Hintergrund steigt der Sandhubel auf, nackt, von einzelnen Schneeflecken bedeckt, in einer weiten Umgebung von .Trümmern. — Der ganze Abhang von Wiesen bis hieher, die Felsen in der Höhe und der Sandhubel selbst bestehen aus rothem Sandstein. Durch j die Zerstörung der Ralkdecke ist ihre Grundlage hier, wie am Abfall des Rummerberges, entblösst worden. Der Sandstein der zerrissenen Felsmassen, welche die Wiesenalp mit ihren Blöcken übertreut haben, ist so hart und quarzreich, dass man ihn wohl Quarzit nennen möchte, wenn die deutlich mechanische Aggregat- structur irgend einen Zweifel gestattete. Das Cement ist so zurückge- drängt, dass die weisse Farbe der Quarzkörner zuweilen fast vorwaltet; auch sind diese oft wie in einander verschmolzen, und ziemlich häufige Nester und Adern von Quarz zeugen wirklich für einen zum Theil flüssi- 48 DIE GEBIRGSMASSE gen Zustand dieser Substanz; dennoch ist der Stein eher grob- als fein- körnig zu nennen, und zwischen kleineren Römern liegen Quarzge- schiebe von mehreren Linien im Durchmesser. Andere Abänderungen findet man am Sandhubel. Kleine schiefrige Triunmer bedecken seinen Gipfel und alle seine Abhänge. Die meisten sind schiefrige Aggregate blassgrüner, auch wohl rother, talkähnlich schimmernder Blättchen, welche zahlreiche eckigte und krystallisirte Körner von glasglänzendem Quarz umhüllen. Es ist jedoch nicht Talk- schiefer, obgleich wirkliche Talkschüppchen als Beimengung vorkommen; denn die vorherrschenden grünen Thpile sind nur unvollkommen blättrig und vor dem Löthrohr schmelzen sie ziemlich leicht zu einem weissen Glase; eher möchte man das Gestein Porphyrschiefer heissen. — Die rothen, dichten Gesteine, mit einzeln eingesprengten Körnern und Krystallen von Quarz, die wir schon auf Kummerberg gefunden hatten, fehlen auch hier nicht; sie enthalten eingesprengten Bleiglanz, und bekräftigen unsere Ansicht über den wahren Charakter dieser Bildung. Allein in nicht geringer Menge erscheinen nun wieder rothe schiefrige Stücke, die man durchaus für Sandstein und sandige Thonschiefer anerkennen muss, und, wie in den Zügen und auf dem Kummerberg, sind die chemischen u*nd die mechanischen Produkte durch so allmählige Uebergänge verbun- den, dass keine scharfe Trennung möglich ist. Es bilden hier diese Gesteine eine mehrere hundert Fuss mächtige Ein- lagerung zwischen den beiden Kalkma3sen, die, wie sie, südliche Ein- senkung zeigen und gegen das Welschtobel zu in lothrechten Felsen ab- gestürzt sind. Die untere derselben bildet in ihrer nördlichen Fortsetzung die Dolomitkette der Furgge und Strela, und hängt unmittelbar zusam- men mit der Kalkmasse im Hintergrund der Lenzeralp und auf beiden Seiten der Eroser-Schaafalp. Die obere ist die westliche Fortsetzung des von dem Wiesentobel unterbrochenen Kalkplateaus der Züge. In der Gegend des Kummerbergs und der Lenzeralp scheint indess die obere mit der unteren Kalkmasse nur Ein Ganzes zu bilden, ohne durch ein Zwischengestein getrennt zu werden, und der rothe Sandstein muss VON DAVOS. 49 daher als eine viele Stunden lange, von dem Kalk umschlossene Linse betrachtet vi^erden. Noch an mehreren andei'en Stellen tritt der- rothe Sandstein in ganz isolirten Massen auf, meist unerwartet, in mannigfaltigen Lagerungsver- hältnissen, wie man es sonst nur von Gesteinen plutonischer Erzeugung zu sehen gewohnt ist. Ein solches keilförmiges Stück von rothem Sandstein zeigt sich auf der Südseite der Lenzeralp, zwischen dem Glimmerschiefer, der sich hier von Nord her eindrängt, und dem höheren Kalk und Dolomit. — Auch im Ansteigen von Erosa nach der Majenfelder-Furgge stösst man auf eine solche Menge Trümmer von rothem Sandstein_, dass man fast glauben möchte, der Boden selbst, über Avelchen der Weg führt, bestehe ans diesem Gestein. Doch könnten die Trümmer auch von der Höhe her- stammen. Auf Dcerfli-Schafalp liegt rother Sandstein unter dem von Glimmerschiefer und Gneis eingeschlossenen Ralkkeil. — Des Vorkom- mens von rothem Sandstein mit dem Gypse auf Cotschna haben wir so eben erwähnt. Die Lenzeralp und Cotschna bezeichnen aber gerade die zwei Endpunkte unserer Dolomitkette, der Hauptkette des Davoser- gebirges, und in der Linie, die sie vei'bindet, liegen auch der SandhuJjel, die Porphyrfelsen des Rummerberges und die Schafalp. In meinen Tag- büchern von iSaS finde ich bemerkt, dass auch am Ausgang des Schla- pinerthales viele Blöcke von rothem Gonglomerate liegen. Es scheint dem- nach die Porphyrlinie, wie die Dolomitkette, jenseits der Landquart gegen Mitternacht fortzusetzen, beide parallel der Centralkette, die Davos und Prättigau vom Engadin scheidet, parallel einer Linie, die nach N.35.0 streicht. DIORIT. Während sich um den äusseren Rand unserer Gebirgsraasse Quarz- porphyre mit den gewöhnlich sie begleitenden rothen Sandsteinen er- 7 50 DIE GEBIRGSMASSE heben, finden wir im innersten Schoosse derselben mehrere Gruppen von [i Diorit. Mit den Hornblendgesteinen , die dem Glimmerschiefer und Quarzit untergeordnet sind, dürfen sie nicht zusammengestellt werden; ihre mineralogische Beschaffenheit ist Avesentlich verschieden, und, ob- gleich zum Theil von Glimmerschiefer überlagert, oder sonst mit demsel- ben in Berührung, scheinen sie doch mehr selbstständig, und, nach Art der abnormen Gesteine, in isolirten Kuppen aufzutreten. Eine auffallende Aehnlichkeit, oder besser Identität, zeigen diese Diorite mit denjenigen, die am Kcerpfsiock in Glarus, und oberhalb Sannen in der westlichen Schweiz unter analogen Yerhältnissen aufgefunden worden sind. Die westliche Kuppe steigt im obersten Hintergrund des Urdenthales aus dem Quarzit und Schiefer auf, der die nördliche Fortsetzung der Rolh- hornkette bedeckt. Man sieht sie, wenn man von Parpan her gegen ürden übersteigt, als eine schwarze, sehr zerrissene Felsmasse, an deren Fuss sich eine Halde grosser Blöcke ausbreitet. Der äusserst zähe Stein ist ein feinkörniges Gemenge von Albit und Hornblende, der Albit blass- grünn, in kleinen krystalünischen Blättchen und Nadeln, die in jeder Richtung durcheinander liegen, die Hornblende undeutlich verwachsen , beide Gemengtheile in ungefähr gleichem Verhältnisse. In grösserer Mannigfaltigkeit und Verbreitung erscheint der Diorit in dem Gebirgsrücken , der dar Urdenthal von Erosa trennt. Zunächst an der nackten Dolomitkette, von welcher jener Rücken gegen Nord ausläuft, findet man, von Urden herkommend, beträchtlich ausgedehnte Felsen von Diorit, welche von Schiefer und Sandstein überlagert werden. Der Diorit als ein graulich grünes, scheinbar homogenes dichtes Gestein, in welchem nur der unebene Bruch und die verschiedene Nuancirung der Farbe ein Gemenge vermuthen lassen ; vor dem Löthrohr zum schwarzen Email schmelzend; hie und da mit ausgesonderten Albitblättchen und Hornblendkry stallen, nicht selten mit eingesprengtem Schwefelkies; über- gehend und innig verwachsen mit einem röthlich und grünlich violetten dichten Gestein ^ das ebenfalls zum schwarzen Glase schmilzt; kurze Adern und Nester enthalten Kalkspath , und nicht selten hat sich dieser |x VON DAVOS. 51 auch in grössere und kleinere Mandeln zusammengezogen. — Der auf- gelagerte Schiefer stimmt mit gewöhnlichem hraunem und grauem Fucoi- denschiefer üherein; er geht in thonigen Ralkschiefer über, und enthält untergeordnete Lager von Sandsteinschiefer, deren Ablösungen ein ge- frittetes Aussehen haben. Einige hundert Schritt weiter nördlich erhebt sich aus demselben Rücken das Äe/viZiV, ein zahnähnlicher Felsstock, nackt ^ zerrissen, nur von der Südseite zu ersteigen , an seiner Ostseite mit einer weit gegen Erosa hinunter verbreiteten Trümmerhalde. Auch dieser Felsstock ist Diorit. Der vorige grüne und violette Aphanit bleibt vorherrschend, ein- zelne Rluftflächen sind dicht bedeckt mit deutlichen Z^villingskrystallen von Albit. Andere Abänderungen nähern sich dem krystallinischen Diorit des Urdenthales. Mit jenen verbindet sich Mandelstein , von dunkel violetter dichter Grundmassc, worin man mit Mühe äusserst zarte ! Hornblendnadeln entdeckt; die Mandeln von der Grösse eines Stecknadel- I knopfes bis zu der einer Erbse, gerundet und mit Kalkspatli ausgefüllt. Besonderes Interesse gewährt das Vorkommen von Variolith ^ eine dunkelgrüne, oder violette , verhärtetem Thon ähnliche Grundmasse, mit schiefriger Anlage, kleine Kugeln einschliessend von der Grösse einer kleinen Erbse, im Innern dicht, hellbräunlich, am Rande hellgrün; sowohl die Grundmasse als die Kugeln zum schwarzen Glase schmelzend. Das Gestein dieser Variolithe bildet Uebergänge in den herrschenden Aphanit und ist nesterweise damit verwachsen. Die hellgrünen oder fast weissen kreisrunden Flecke in dem dunkelgrünen Grunde machen das Gestein sehr auffallend; doch stehen die Kugeln nicht über die Grund- masse hervor, und ihre Härte scheint von derjenigen des übrigen Steins wenig verschieden. — • Auch nördlich von dem Hörnli ist der Rücken mit bräunlichem Mergel- und Kalkschiefer bedeckt, welcher, wie alle noch weiter nördlich folgenden Gesteine, südlich gegen den Diorit einfällt. Unter ihm steigt Glimmerschiefer und Quarzit auf, und diese ihrerseits bedecken grauen feinkörnigen Dolomit. Eine dritte Dioritmasse endlich erscheint an dem westlichen Ufer des 52 DIE GEBIRGSMASSE kleinen See's, neben welchem man von Erosa her gegen die Schafalp aufsteigt. Der Aphanit zeigt hier ein sehr reines Grün und frischen, schwarz schimmernden Bruch ^ er ist durchzogen von stark glänzenden Ralkspathnestern und Piotheisensteinadern, die auch wohl, durch innige Mengung mit der Grundmasse, dieser eine röthlich violette Färbung er- theilen. Auch Mandelstein und Variolith fehlen nicht; die Kugeln des letzteren sind kleiner als am Hörnli, von der Grösse eines Hanfkornes, aber dichter gedrängt und zum Theil in einander zu unregelmässigen grös- seren Massen verflossen. — Ueber diesem Diorit durch erstreckt sich der Ralk der Weisshornkette weit nördlich gegen Erosa zu. SERPENTIIV. Wenn irgend eine der normal auftretenden Steinarten Anspruch machen kann, die Grundmasse dieser Gebirge zu heissen, so ist es der Serpentin*. Der GUmmerschiefer und Quarzit, wie der Bündtnerschiefer und Ralk werden von ihm unterteuft, und wo er auch in der Höhe und andere Ge- birgsarlen überlagernd auftritt, geschieht es unter Verhältnissen, die eher an ein gangartiges Durchbrechen derselben und ein üeberströmen der flüssig hervorgequollenen Masse, als an regelmässige Auflagerung er- innern. In grossen zusammenhängenden Massen sehen wir ihn an den Abhängen vmd im Grunde des Erosakessels, auf der Hochfläche der Todten-Alp und an der Thalstufe von Laret; aber auch kleinere Massen treten oft an die Oberfläche, wo man sie am wenigsten erwartet, mitten im Kalkgebirge, im Quarzit, als isolirte Flecke von wenig Schritten im Durchmesser, rings von anderen Gesteinen umschlossen, aber nach der Tiefe zu von unbekannter Erstreckung. Die Serpentinzone durchsetzt unser Gebiet ungefähr in der Richtung des Ilauptstreicliens der Alpen, von Parpan nach Luret ^ selbst der Rotel ser-Bühel am Rhein, dessen Gesteine wir nach Analogie der Ver- VON DAVOS. 33 hältnisse im südlichen Bündten mit dem Serpentin in Yerbindung bringen müssen, kann noch in diese Zone eingetragen werden. Dennoch möchte diese Linie keine Hauptrichtung anzeigen, da, wie wir im Eingange be- merkt haben , der Serpentin sich weiter östlich und westlich nicht mehr findet, wohl aber in der Richtung des Meridians bis in's Yeltlin fortsetzt. Der Serpentin, der nördlich vom Weisshorn auf beiden Seiten des ober- sten Rückens heraustritt, scheint das Ausgehende eines mächtigen, aus der Tiefe gestiegenen Ganges. Der Schiefer, und zwar wenig glänzender grauer und schwarzer Kalk- und 3Iergelschiefer , zieht in der Höhe über ilim weg und zeigt sich eben so am tieferen Abhänge gegen Parpan. Selbst das steile südliche Fallen dieses Schiefers ist nicht merklich gestört. Der Serpentinstock zeigt felsigte Abstürze von 3o bis 4» Fuss Höhe, und er- streckt sich noch beträchtlich weit unter dem Kalk durch. Die Grenze gegen den Schiefer ist leider des Schuttes und der zwar ärmlichen Vege- tation wegen nicht sichtbar. Das Gestein ist ein schwarzgrüner, gemei- ner dichter Serpentin, mit glänzenden Ablösungen und Neigung zum Zerbröckeln in kleine eckigte Bruchstücke. Sowohl die grösseren Spalten, als die feinsten Risse sind mit weissem Ralkspath ausgefüllt,, dessen dickere Adern meist wieder Stücke oder Sand von Serpentin einschliessen, und so innig ist der Serpentin an einigen Stellen von Ralk durchdrungen, dass man kein erbsegrosses Stück erhalten kann, worin nicht mehrere weisse Aederchen glänzten. Auf der Ostseite des Rückens gibt sich der Serpentin, zunächst am Ralk des Weisshorns, durch rothbraune und schwarze Halden zu erken- nen, doch scheint er hier weniger ausgebreitet. Ist man aber über die Rette des Hörnli in das Weidland der Eroseralpen übergestiegen, so tritt der Serpentin an so vielen Stellen hervor, dass man wohl glauben möchte, er allein sei hier die herrschende Steinart, wenn der reichliche Gras- wuchs nicht auf eine andere Grundlage hindeutete, die auch wirklich an mehreren Stellen als Ralk und Schiefer sichtbar wird. In geringer Ent- fernung nördlich vom Hörnli bricht der Serpentin unter dem Quarzit und Dolomit hervor, und ist in einzelnen Anschürfungen von da bis zu den o4 DIE GEBIRGSMASSE Häusergruppen von Erosa zu erkennen. Ein anderer isolirter Fleck zeigt sicli am Absturz der Schafalp , zunächst am Diorit , von Kalk und Quarzit umschlossen. Auch auf der obersten Höhe der Mayenfelder-Furgge er- scheint Serpentin mitten im Wege, wie man glauben muss, gangartig aus dem rothen Sandstein hervorbrechend. Da, wo die über das ganze Weidgelände zerstreuten Wohnungen von Erosa am dichtesten sind, ist der Serpentin vorzüglich mächtig, und eine lange Folge schwarzer nnd rothbrauner Halden bilden das nördliche Ufer des Baches, der von der Hö;:nlikette her der Plessur zuströmt. Die beiden Male , da wir Erosa besuchten (26. Juli i834 und i5. Aug. i835), fiel unsere Durchreise leider mit der Heuerndte zusammen. Um keinen Preis waren die auf den Wiesen beschäftigten Thalbewohner zu bewegen, einen Augenblick die Arbeit zu verlassen, um uns ein Haus zu öffnen. Der Eigenthümer des sogenannten Wirthshauses blieb so uner- bittlich als alle anderen. Nachdem wir von Parpan her die Rothhornkette überstiegen hatten, musste am gleichen Tage noch, bei drohendem Ge- Avitterhimmel, das eine Jahr Davos über die Furgge, das andere Jahr Langwies längs der Plessur auf leicht zu verfehlenden Fusspfaden erreicht werden. Eine Detailuntersuchung aller Verhältnisse des Serpentins in dieser Gegend musste desshalb aufgegeben werden. Folgt man dem Auslaufe des Thaies, auf dem linken Ufer des Wassers, so bleibt man erst einige Zeit im Serpentin^ der als grössere Masse die Nordseite des Thalkessels von Erosa bildet; dann erscheint Ralk und glimmeriger Quarzit, und nun wieder Serpentin in grosser Ausdehnung. Auch auf dem rechten Ufer treten, nur wenig nördlich vom Weg nach der Furgge, Felsen und Schutthalden von Serpentin hervor, welche die ganze untere Gebirgsstufe und die Grundlage des Dolomitgebirges bilden. Ungefähr in der Mitte zwischen Erosa und Langwies hat die Plessur die mächtigen Ralkfelsen durchbrochen, welche von der Rette der Rüpfen- fluh nach den Churer- Alpen übersetzen. Der Serpentin überlagert zum Theil diesen Ralk, indem er sich zwischen ihn und den höheren Dolomit eindrängt; bald aber zeigt er sich auf dem rechten Ufer von Neuem als VON DAVOS. o5 das Tiefste. Er wird liier von ungefähr 20 Fuss mächtigem rothem Jaspis bedeckt, aufweichen eine Thalstufe folgt; im Hintergründe dieser Stufe erscheinen Kalk- oder Dolomitfelsen. Bis nahe an Langwies sieht man diese Yerhältnisse fortsetzen, und der Ralk tritt auch wohl an den vorde- ren Rand der Stufe, so dass man ihn dem Jaspis unmittelbar aufgelagert sieht. Von Serbün, am Fusse der Strela^ steigt man durch das Thceli steil aufwärts zwischen dem Dolomit des Scheiehorns und des Weissliorns ; zuerst über Weiden , dann über den Schutt der beiden Thalwände , bis man den unteren Rand der Serpentinhalde, den Fuss der Todten-Alp , erreicht. Röthlichbraune und schwarze Schollen bedecken von hier an den Gebirgsabhang bis auf die Höhe , wo der Rücken sich nach der Ca- sannaalp hinübersenkt. Auf der östlichen Seite dieses steil ansteigenden Thaies sind in der Höhe der Dolomit und die ihn unterteufenden Quai'zite zurückgeblieben, und der Serpentin allein bildet auch den Ramm, der das Thäli von der Schafalp scheidet. Auf der Westseite grenzt der Ser- pentin an die gletscherähnlichen Dolomite des Weisshorns. Reine Gegend in den Alpen hat diesen Eindruck der Zerstörung und düsterer Einsamkeit auf mich gemacht j wie die Todten-Alp j wenn man auf der oberen Höhe derselben ihre ganze Ausdehnung mit einem Blick umfasst. Die dunkle Färbung der halbverwitterten Trümmer und Schol- len, die allgemeine Dürre des tief aufgelockerten Erdreichs, das jeden Wassertropfen begierig einsaugt, das gänzliche Ersterben aller Vege- tation wohl fünf Meilen im Umkreise, die zerborstenen Gestalten der Felskämme, das ist nicht gewöhnliche alpinische Natur und ruft eher vulkanische Schlackenfelder in die Erinnerung zurück. Doch wusste Escher aus Italien und Sicilien keine so öde Gegend zu nennen, und selbst zwischen den Puy's der Auvergne fühlt man sich nicht so einsam , so weit entfernt von allem organischem Lehen. Die rauhe warzige Aussenfläche der Serpentinschollen lässt kein ein- faches Gestein erwarten. Wirklich zeigen sich im frischen Bruche in der dichten dunkel schwärzlich grünen Grundmasse hellere grüne Partien von 56 DIE GEBIRGSMASSE blättrigem Diallag , die an der Aussenfläche mit bronzefarbiger Yerwitte- rung hervortreten 5 die schlackenähnlichen Warzen dagegen sind im Innern dicht und verrathen durch stärkere Anziehung der Magnetnadel , als die übrige Masse äussert, einen grösseren Gehalt an Magneteisen,, das wir jedoch nirgends deutlich ausgesondert fanden. Spaltungsflächen sind häufig mit fettartig glänzendem, grünlich und bläulich weissem Piki'olith bedeckt. Einzelne Stücke erscheinen gegen die Aussenfläche hin durch- scheinend, wachsglänzend, und gehen in eine milchweisse oder ziegel- i'othe Rinde über , die man , wenn die geringe Härte es gestattete , für Chalcedon halten würde. Auf dem Kamm , der von der obersten Höhe und dem Mittelpunkte der Todten-Alp sich gegen das Schwarzhorn zu erstreckt, werden die Verhältnisse mannigfaltiger. Mehrere Serpentinblöcke zeigen eine höchst auffallende Aussenfläche (fig. 7). Geradlinigte gelbe Adern von 74 Linie Breite zerthellen sie in grössere und kleinere, meist drei- und vierseitige Figuren, jede Ader ist von schwärzlich grauen Saalbändern umgeben,' die Fläche der Figuren wird von feinen Rissen zerschnitten und trägt warzige, gelblich verwitternde Erhöhungen. Die Hauptmasse dieses Ueberzugs scheint Thonschiefer , die gelben Adern aber zeigen sich im Innern als Serpentin. Ob wohl diese Steinart, wie das Wasser, im Erstarren eine Ausdehnung erleidet, die früher gebildete unreine Kruste wieder zerbricht und in Spalten und Warzen nach Aussen dringt? Mit dem Serpentin verbindet sich nun auch stark aufbrausender hell- grauer und weisser, zum Theil auch kirschrother körniger Kalk. Grössere und kleinere Blöcke sind im Serpentin eingeschlossen, der seinerseits auch von weissen Spathadern nach allen Richtungen durchsetzt wird. Bald tritt noch rother Jaspis als neuer Gemengtheil hinzu, in Blöcken und vielfach gewundenen Lagern, oder mit Kalk und Serpentin so sehr verwachsen, dass es unmöglich wird zu entscheiden, welche Steinart die umhüllte, welche die umhüllende sei. In dem ganzen fürchterlich zerrissenen Felskamm bis zum Schwarzhorn ist der rothe Jaspis die vor- herrschende Steinart; in locker aufgethürmten Massen erhebt er sich als VON DAVOS. 57 eine schmale, immer mehr zerfallende Mauer aus weit verbreiteten Trümmerhaufen. Wie sonderbar, dass gerade die vom Serpentin umschlossenen oder an ihn angrenzenden Ralkmassen keine Talkerde enthalten , während rings um die Todte-Alp herum der Dolomit so ausgezeichnet auftritt! Und ebenso fanden wir es obei'halb Parpan, und in den Umgebungen von Erosa; ja selbst auf Dörfli-Schafalp besteht der Reil, den das Scheiehorn zwischen die krystallinischen Schiefer hineindrängt, aus Kalk, das frei- stehende Scheiehorn aber aus Dolomit. Auch der Galestro erscheint nur auf dem oberen Rücken und die tieferen Massen sind Bündtnerschiefer geblieben. Es ist eine Thatsache, die sich in der ganzen Ausdehnung der Alpenkette wiederholt, in der Avestlichen Schweiz, in Glarus, in Tyrol, dass die Umwandlung vorzugsweise die äussersten Massen der Sediment- gesteine ergriffen hat. Die Rauhheit der Formen und die grausenerregende Zerstörung er- reicht endlich ihren höchsten Grad in dem Scliwarzhovn , das von allen Seiten wild zerborstene schwarze und rothe Felsen zeigt. Weiter nörd- lich folgt ein Gebirgsjoch, das die Casanna- von der P ersenna- Alp scheidet, und in diesem zeigt sich der Serpentin wieder rein von aller Beimengung; er bildet schwarze Halden und tritt nicht mehr in Felsen liervor. Auch gegen Laret hin und unter dem Glimmerschiefer und Quar- zit der Schafalp durch bis nach Dörfli zeigen sich noch häufige Halden, in denen bald Serpentin, bald rother Jaspis und Schiefer, bald Gemenge dieser Steinarten sichtbar werden. Im Streichen des Fucoidenschiefers von Persenna findet man etwas tiefer, ganz von Serpentin umschlossen, eine beträchtliche Partie von rothem Schiefer und Quarzit, die man wohl ohne Bedenken als umgewandelte Bündtnerschiefer anerkennen wird. Die Casanna-Alp war in alter Zeit berühmt wegen grossem Goldreich- thum. Der ganze Berg hiess es, sei voll Adern gediegenen edlen Metal- les. Nach der Analogie anderer Gegenden , in denen Serpentin, Diorit, Quarzit, Glimmerschiefer, mit diesem eigenthümlichen Formationstypus vorherrschen, den wir in den Umgebungen der Todten-Alp wiederfinden. 38 DIE GEEIRGSMASSE VON DAVOS. nach den Verhältnissen am Ural z. B., dürfte die Sage allerdings nicht ganz grundlos sein, und es würde in der Wissenschaft keineswegs als eine isolirte Thatsache erscheinen, wenn sich aus den Zuflüssen der Land- (juart, des Landwassers und der Plessur, die in jenen Gebirgen entsprin- gen, Gold- und selbst Platinsand auswaschen liesse. Nach Aussage der Alphirten auf Casanna soll eine alte Goldgrube sich beträchtlich hoch über den Hütten am nördlichen Abfall des Persennagebirges befinden. Ob im Dolomit, oder im Serpentin? konnten wir nicht ausmitteln , doch blieb Letzteres die wahrscheinlichste Annahme. ERRLAERUNG DER TAFELN. Tab. I. Die Hauptpunkte des Kaertchens sind aus den Karten von Keller und TFcerl eingetragen, die Gebirgszüge und das übrige Detail des Terrains nach eigenen Situationszeiclinungen skizzirt worden. Der noerdlichste Theil des in der Beschreibung dargestelhen Gebietes, wel- cher die verschiedenen Ausifeufer der Hochwangkette gegen die Landquart umfasst, ist weggelassen worden, weil er in geologischer Hinsicht geringes Interesse darbietet. Tab. II. Fig. I. Diese Ansicht stellt das Uebergreifen des Glimmerschiefers, Quarzits und der Hornblendgesteine über den Petrefacten führenden Kalk des Weisshorns und der Lenzeralp dar. Der letztere erstreckt sich betrcechtlich weiter, als die Figur es darstellt, gegen das Rothhorn zu, so dass er vielleicht unter demselben durch mit dem Kalk des Weisshorns zu- sammenhoengt. Dieses erscheint im Verhaeltniss zum Rothhorn zu niedrig, weil die Ansicht vom Thalgrunde aus gezeichnet wurde, wo die hoeheren Felsen des Weisshorns, eben so wie die Fortsetzung des Rothhorns und das hoehere Lenzer-Rothhorn , zurücktreten. Fig. 2. Dieses Profil zeigt am linken Ende die merkwürdige Einlagerung des Dolomits der Strela zwischen Glimmerschiefer ; weiterhin dann die Einkeilung von Kalk zwischen (ineis und Glimmerschiefer, sehnlich den Einkeilungen im Berner Oberland. Es folgt nun die mannigfaltige Reihe dioritischer und gneisartiger Gesteine, die bis an den Serpentin fort- setzen, der ihre Grundlage bildet. Der Gedanke liegt nahe, diese Gesteine ^ so wie die BUccke von Kalk und rothem Jaspis , die im Serpentin selbst vorkommen , als umgewandelte Fucoidenschiefer zu betrachten, und vielleicht ist der Serpentin selbst nur ein Produkt der weiter fortgeschrittenen Umwandlung. Am ncerdlichen Ende des Profds ist der gangartige Gyps von Catschna angedeutet worden. Sein Verhaeltniss zum Serpentin wurde unbestimmt gelassen; es wird indess kaum bezweifelt werden, dass die schwefelsauren Fumarolen, denen er seine Entstehung verdankt, aus dem naemlichen Heerde aufgestiegen seien , in welchem die Umwandlung der übrigen abnormen Gesteine dieser Gegenden vorbereitet worden ist. Tab. III. Fig. 3. Dieses ideale Profil ist den Profilen von H. v. Buch über Süd-Tyrol nachgebildet. Der Serpentin tritt in der ganzen Gegend an so vielen Punkten hervor , dass man an seiner 60 allgemeinen Verbreitung in der Tiefe nicht wohl zweifeln kann. Der Diorit ist als eine i\Iodi- fication des Serpentins betrachtet worden. Dagegen haben wir nicht gewagt, den Quarz- porphyr des Kummerberges mit dem Serpentin in Verbindung zu bringen. Es scheint der- selbe hier in Bezug auf den Serpentin dieselbe , noch problematische Rolle zu spielen , wie der rothe Quarzporphyr zu Lugano und Predazzo in Bezug auf den dortigen schwarzen Porphyr. Fig. 4- Es schneidet dieses Profil das vorige beinahe rechtwinklicht. Auf der linken Seite desselben zeigt die regelmoessige Auflagerung von Glimmerschiefer und Quarzit, der oft in Gneis übergeht, auf gewoehnlichen Kalk und Fucoidenschiefer. Der Quarzit, derauf der rechten Seite des Serpentins, unter dem Kalk und Dolomit des Welschtobels heraustritt, kann vielleicht als die Fortsetzung des vorigen betrachtet werden, so dass hier eine sehnliche Trennung der Kalkmasse durch Quarzit statt fcende, wie am Ende des Profils durch den rothen Sandstein. Es ist diesem hier ein Kern von Porphyr gegeben worden, obgleich deut- licher , massiger Porphyr am Sandhubel nicht hervortritt. Fig. 5. Das Vorkommen des Gypses auf Cotschna ist so ausgezeichnet , dass eine be- sondere Darstellung , von Mitternacht aus genommen , nicht überflüssig schien. Die Ge- steine, durch welche der Gyps aufsteigt, sind die naemlichen, die wir in Fig. a dem Ser- pentin aufgelagert sehen. Zugleich erscheint rother Sandstein , so dass man auch auf die JW-ehe von Porphyr schliessen kann. Fig. 6. Dieser Fucus ist das charakteristische Petrefact für die Formation des Bündtner- schiefers und findet sich sowohl in der Gegend von Erosa und im Schalfick, als im Prstligau und in den Glarner - und St. Galler- Alpen. Ob er als identisch mit Fucus aequalis Brg. oder einem der andern Fucoiden der Kreide zu betrachten sei, wagen wir nicht zu ent- scheiden. Fig. 7. Die Figur stellt die aufiTallende Aussenflacche mehrerer Serpentinnester auf der Todten-Alp dar. Dieselben zeigen einen thonschieferartigen Ueberzug , der nach allen Seiten zerborsten ist , und durch diese Sprünge dringt der Serpentin an die Oberfläche. <> r ^' y w '^, -^>> der wnlirm-Croüe A: %t' --\derfnrlipa C^'-'''j ! nu„flln,::-.,hirlrr ( l'm;;' .-i y.ik/rfi >{■„.■/&&/ Kupfen Sü-Pla. SchelenfUih. >S f'Wim^'y^ c?6'f.f? cJ^^f/ d/i"' y^ri Pnssnacl, Gu,-^c!e«chI6^<^/ u//f/ 1^// 2 /y^^>i ,./;., c,.^.„ ^/ BESCHREIBUNG EINER NEUEN EUROPAISCHEN FROSCHGATTlJ]\G, DISCOGLOSSUS. VON A. OTTH, DOCT. MED. ET CHIR. IN BERN. BESCHREIBUNG EINER NEUEN EUROPÄISCHEN FROSCHGATTUNG. DISCOGLOSSUS PICTUS. Auf einem aus Wien erhaltenen Verzeichniss sicilianischer Reptilien fand ich zu meiner nicht geringen Yerwunderung einen Frosch unter dem in keinem mir bekannten erpetologischen Werke angeführten Namen Pseudis picta. Obgleich ich aus derselben Quelle mehrmals sehr will- kührlich benannte Reptilien, z. B. unter dem Namen Dendrolijas sarda den gemeinen Laubfrosch erhalten hatte, so trieb mich dennoch die Neu- gierde, mich selbst zu überzeugen, ob wirklich in der europäischen Fauna ein Repräsentant jenes merkwürdigen Geschlechtes vorkomme, dessen einzige bisher bekannte amerikanische Art, nämlich Pseudis para- rfoxaWagl., dXs Rana paradojca hinn. und Rana piscis^lerian, den altern Naturforschern so viel zu schaffen machte. Ich erhielt bald den fraglichen Frosch, und obgleich ich die von Wagler angegebenen Renn- zeichen der Gattung Pseudis nicht alle vorfand, so überzeugte ich mich dennoch bald, dass ich nicht nur eine interessante neue Froschart, son- dern wirklich ein neues, im System zwischen Rana und Pseudis zu stellendes Genus vor mir hatte. Von den wahren Fröschen unterscheidet sich der meinige durch die scheibenförmige , nur am Rande etwas gelöste Zunge, und durch das verborgene Trommelfell, von Pseudis Wagl. durch das Vorhandenseyn des untern Augenlieds und vorzüglich durch die ganz verschiedene Bildung der Füsse, indem an den Yorderfüssen nicht der NEUE EUROPAEISCHE Daumen den drei übrigen Fingern entgegensteht, und an den Hinter- füssen die drei äussern Zehen nicht, wie bei Pseudis, von gleicher Länge sind. Diese auffallenden Merkmale berechtigen neben andern weniger wichtigen hinlänglich zu der Aufstellung einer neuen Gattung, deren genauere Beschreibung hier folgt. Ich erhielt den Frosch in zwei Exemplaren, wovon das eine ein Mänii- chen, und wahrscheinlich zur Zeit der Begattung getödtet worden ist, da an den Vorderfüssen ähnliche schwarze rauhe Schwielen befindlich sind, wie sie im Fi-ühling besonders an unserm braunen Grasfrosch be- obachtet werden. Das andere scheint ein Weibchen zu seyn; ersteres ist schlecht erhalten und ganz entfärbt, mochte aber auch lebend weniger deutlich gefärbt gewesen seyn als das Weibchen. Schon die Rörperform weicht von der unserer beiden gemeinen Frösche ab, indem der Leib ziemlich plattgedrückt , ohne auffallenden Höcker auf dem Rücken , sich fast gleichförmig gegen die Schnauze und gegen den After zuspitzt, so dass der Kopf vom Rumpfe nicht unterschieden ist. Die Vorderfüsse sind sehr kurz, mit vier schlanken, vorn in ein callöses Rnöpfchen sich endigenden Zehen, wovon der zweite von Aussen der längste ist. Die Zehen liegen alle in einer Fläche einwärts gekehrt. Unter der Hand- fläche liegen drei länglichrunde, wie die übrige Handfläche gefärbte glatte Schwielen. Beim Männchen ist die innere dieser Schwielen beinahe von der Grösse einer Linse, schwarz und rauh-, die innerste Zehe ist eben- falls schwielig aufgetrieben und an der Aussenseite schwarz und rauh ; an der zweiten Zehe liegt gegen die erste hin ein nicht erhöhter schwarzer kleiner Flecken. Die hintern Extremitäten sind verhältnissmässig kurz , die Füsse hingegen lang, die Zehen schlank, beim Männchen beinahe bis zur Spitze durch Schwimmhäute mit winklich eingeschnittenem Rande verbunden; beim Weibchen reichen die Schwimmhäute nicht bis zur Hälfte der Zehen. Die Haut ist mit wenigen körnerförmigen Wärzchen besetzt, welche gegen den After, an den Oberschenkeln und an der Stelle der Parotiden dichter stehen und etwas grösser sind. Das Trom- melfell ist unter der Haut verborgen und nur als eine kleine Yertiefung FROSCHGATTUNG. 5 bemerkbar. Die Augen sind kleiner und bilden weniger erhabene Höcker auf dem Kopfe als bei unsern Fröschen; das untere Augenlied ist vor- handen, das Sehloch rund. Die Zunge ist scheibenförmig , rund, hinten ein wenig abgestutzt, mit der ganzen Fläche auf dem Kinn angewachsen, nur am Rande ein wenig, besonders an den Seiten und hinten abgelöst, so dass sie wahrscheinlich nicht ausstreckbar ist. Ihre Oberfläche ist mit deutlichen Papillen bedeckt. Gaumen und Oberkieferzähne sind wie beim gemeinen Frosch, der Unterkiefer zahnlos. Die Färbung der in Weingeist aufbewahrten Exemplare mag wohl bedeutend von derjenigen der lebenden Thiere verschieden seyn , wahr- scheinlich sind die grauen Stellen ursprünglich grün , und die weisslichen gelblichgrün ; die Beschreibung und Abbildung bezieht sich indessen nur auf das durch Weingeist entfärbte Thier. Die Grundfarbe ist gelbüch- weiss , von der Nasenspitze zu jedem Auge läuft ein breiter schwarzer Strich; von jedem Augendeckel läuft eine allmälig breiter werdende asch- graue, mit unregelmässigen schwarzen Flecken eingefasste Längsbinde über den Rücken, die sich über dem After wieder zuspitzt. Zwischen beiden Binden bleibt ein von der Nasenspitze anfangender, auf derStirne ein Kreuz bildender weisslicher Strich über die Mitte des Rückens herab. Hinter jedem Auge steht ein länglicher breiter Ohrenflecken, als Anfang einer Reihe allmälig undeutlich werdender schwarzgrauer Seitenflecken. Vorder- und Hinterfüsse graulichweiss, mit schwärzlichen unregelmässi- gen Flecken, die zum Theil unvollkommene Querbinden bilden. Bauch- seite einfarbig, gelblichweiss. Von der licbensart ist mir nichts bekannt. Vaterland : Sicilien und Spanien, wahrscheinlich auch Unter- Italien. Grossenverhältnisse: des Männchens, des Weibchens. Von der Schnauze bis zum After 2 Zoll 6 Lin. — 2 Zoll 4 Lin. Länge des Kopfs 87- - — 7V2 - Breite des Kopfs loV^ - — gV^ - Vordere Extremitäten ...i- 3 - " — i- i 6 NEUE EUROPAEISCHE Grössenverhältnisse : des Männchens, des Weibchens. Hintere Extremitäten ... 3 Zoll 4 Lin. — 3 Zoll i Lin. Hinterfuss von der Ferse bis zur Spitze der 2ten Zehe .i-8- — 1-7- Wahrscteinlich übertrifft im ausgewachsenen Zustande das Weib- chen das Männchen an Grösse ; die angegebenen Dimensionen beziehen sich nur auf meine zwei Exemplare. DIAGNOSE. Genus: DISC OGLOSSUS. Similis Rance, sed caput minus minusque distinctiim j, rostrum sub- acutum; truncus ovatus depressus; antipedes hreves digitis 4 Uberis , scelides breviores digitis 5 palmatisj secundo longissinw , tribiis interiori- bus sensim minoribiis ; tympanuin latens; palpebra inferior conspicua^ dentes maxill(B et palati, mandibulce nulli; lingua circularis integra, mento toto adnataj, margine solnm soliita. Species DISCOGLOSSÜS PICTUS. Corpore papillis parvis sparsisj in palmarum basi tuberculis tribus callosis; sceliduni digitis vix semipahnatis in femina, membrana fere ad digitorurn apicem producta in mare. Colore fin spir. uin.J dorsi obscuro Seriebus quatuor macularwn irregulariwn nigrarum, linen albida a fronte cruciata usque ad anum in medio dorsi descendente , lateribus pedibusque albidis nigromaculatis , parte inferiore unicolore albido. An diese Beschreibung schlicssc ich noch eine Muthmassunj,' , die, wenn sie sich bestätigen sollte, die Verwandtschaft dieser Galtung mit Pseudis noch vergrössern würde. Durch mündliche Mittheilung vernahm FROSCHGATTUNG. ich , dass sich im August im Agnanosee bei Neapel eine Art schon ziem- lich grosser Frösche mit starkem Schwänze in Menge finden. Sollte viel- leicht diess Thier, das ich leider noch nicht erhalten konnte, die ihrer letzten Verwandlung nahe Larve meines Frosches seyn, so hätte derselbe auch die Eigenschaft mit Pseudis paradoxa gemein, den Schwanz noch längere Zeit im sonst vollkommenen Zustande zu behalten. In Daudins Abbildung von Rana paradoxa fand mein Bruder, der das Thier bei Neapel beobachtet hatte, Avenigstens auffallende Aehnlichkeit mit demsel- ben. In Kurzem hoffe ich mich selbst von der Richtigkeit dieser Ver- muthung überzeugen zu können. IVACHTRAG. Es ist hier vielleicht der passendste Ort, die Beschreibung einer zweiten Species des von Hrn. D'' Otth in der vorhergehenden Arbeit aufgestellten Genus Discoglossus zu geben, die ich unter mehreren sardinischen Reptilien, die Prof. Gene aus Turin nach Zürich für's dasige Museum sandte, in zwei Exemplaren fand. Sie waren im beigelegten Verzeichniss unter dem Namen Rana Sarda Gene aufgeführt. In Bern, Neuchätel und Genf hatte ich Gelegenheit, mehr als ein Dutzend Exem- plare von Discoglossus pictus Otth zu untersuchen , und kann daher der generischen Diagnose noch beifügen, dass die Anzahl der Gaumenzähne bei Discoglossus zahl- reicher ist (8 — g) und dieselben nicht auf zwei Haufen zusammengedrängt sind, wie beim Genus Rana. Die Oeff'nungen der Nase in den Gaumen sind gerade vor den Reihen der Gaumenzähne und nicht neben denselben, wie es bei den Fröschen der Fall ist. Das Exemplar, nach dem ich die Beschreibung entwerfe, ist ein ausgewachsenes Männchen, das ziemlich gut erhalten ist. An den Vorderfüssen befindet sich die sammtartige schwarze Schwiele, Zeichen der Begattungszeit, aber nicht, wie bei Rana temp. grösstentheils auf dem Daumen, sondern vorzüglich auf der innersten Handschwiele. Bei meinem Exemplare ist die Schwiele so stark entwickelt, dass sie. 8 NEUE EUROP. FROSCHGATTUNG. ohne genauere Untersuchung, als fünfte Zehe betrachtet werden kann. Die Lage der übrigen Handschwielen ist wie bei Aljtes obstetricans . Die Schwimmhaut der Hinter- füsse reicht beim Männchen nicht so weit hinauf^ wie bei Discoglossus pictus. Die Haut des ganzen Körpers ist mit Körnchen bedeckt, die ähnlich denjenigen sind, die wir bei mehreren Tritonen, z. B. Triton nycthimerus Mich, ganz ausge- zeichnet finden. Auf dem Rücken und an den Seiten liegen mehrere grössere und kleinere Drüsen; einige von der Grösse einer Linse. Die Farbe (im Weingeist) ist dunkelbraun, besonders gegen den After, mit klei- nen, unregelmässigen schwarzen Flecken. Das Hinterhaupt ist hell gefleckt. Bauch wie bei Rana temporaria L. Es scheint mir fast das nämliche Verhällniss bei dieser Species in Vergleich zu Discoglossus pictus, wie zwischen Rana esculenta und tem- poraria statt zu haben. Die Zunge ist gefurcht, am hintern Rande etwas mehr frei als bei Diso, pictus , aber durchaus zum Herauswerfen nicht tauglich. Die Grösse und die äussere Gestalt zeigt bei beiden Species solche Verschiedenheit, dass sie nicht leicht mit einander ver- wechselt werden können. Grössenverhältnisse. (Par. Zoll.) Von der Schnauze bis zum After i Zoll 5 Lin. Länge des Kopfes 4 - Breite des Kopfes . . . 5 - Vordere Extremitäten 1 1 - Hintere Extremitäten . . . . . . . . a-2- Hinterfuss von der Ferse bis zur Spitze der zweiten Zehe . i - i - Vaterland: Sardinien, wahrscheinlich auch die übrigen mediterranischen Länder. Species DISCOGLOSSUS SARDUS. Corpus dense granosum, glaudulisque sparsam, dorsum fuscum parvis macu- lis , abdomen ex albo flavicans. Trunci longit. 1 Z. 5 Z. J. J. TSGHUDI. iF^^ -"^^^ MOI^OGRAPHIE SCHWEIZERISCHEN ECHSEN. VON d. J. TSCHVDI^ MONOGRAPHIE DER SCHWEIZERISCHEN ECHSEN. Es scheint vielleicht manchem Natm-forschei' überflüssig , dass hier noch einmal schon längst bekannte Thiere aufgezählt und beschrieben werden sollen. Diesem Vorwurfe zu begegnen, mögen folgende Gründe, die mich bewogen haben diese Arbeit zu unternehmen, hinreichend seyn. Ich gehe nämlich vor allen Dingen von der Ansicht aus, dass die zoolo- gische Fauna der Schweiz, die mit so vieler 3Iühe und Aufopferung von einigen unserer Naturforscher bearbeitet wurde , um so höheres Interesse gewinnt , wenn nach und nach Monographien einzelner Familien der ver- schiedenen Thierclassen geliefert werden , und auf diese Weise eine voll- ständige schweizerische Zoologie mit der Zeit vollendet wird, welche diejenigen Lücken ausfüllt, die nothwendig bei der blossen Aufzählung der Thiere hin und wieder entstehen müssen. Für die Classe der Reptilien besitzen wir schon einen schönen Anfang in dem »Essai sur l'histoire naturelle des serpents de la Suisse, par J. F. Wyder, Lausanne iSaS,» der, wenn auch nicht tadellos in jeder Be- ziehung, seiner getreuen Beschreibungen wegen, von Werth ist. M0K0GRA.PH1E ZAveitens wünschte ich kritisch genau die schweizerischen Echsen zusammenzustellen, um auch vorzüglich auf mehrere Irrthümer, deren sich in neuerer Zeit einige Naturforscher, besonders in Beziehung auf Synonymik, haben zu Schulden kommen lassen, aufmerksam zu machen, und endlich einige Entdeckungen und Beobachtungen dem bereits Be- kannten beizufügen. Ohne mich lange durch Aufzählung aller Schriften, in denen von Echsen gehandelt wird, bei der Litleratur aufzuhalten, mache ich nur auf die trefflichen Arbeiten über die Eidechsen von Milne-Edwards und Ant. Duges in den Annales des sc. nat. T. 16, aufmerksam. Erstere Ab- handlung (Cahier de janvier 1829*) ist besonders interessant durch die Ansichten des Verfassers über den Werth, den die Kopfschilder der Eidechsen bei der Charakteristik der Species haben, während letztere sich durch so genaue Beschreibungen der einzelnen Gattungen auszeich- net, dass fast nichts davon zu wünschen übrig bleibt. Die Abbildungen yon Echsen werde ich bei jeder einzelnen Species citiren. fc DER SCHWEIZ. ECHSEN. I. EIKLEITEl^DE BEMERKUI\GEI^ ÜBER DIE ECHSEN. Die Echsen fSaurij haben einen mit Schildern bedeckten Kopf, die Zähne sind an der innern Seite des Riefers angeheftet, theils hohl, theils dicht, lind mit einer Rinne an der äusseren Seite versehen. Die Zunge ist ziemlich schlank, bei einigen mehr plattgedrückt, ausdehnbar und an der Basis frei; vollständige Rippen und ein Brustbein sind vorhan- den. Der Körper ist bei allen ablang, cylindrisch und mit Schuppen bedeckt, die sich bei einigen am Bauche zu Schildern entwickelt haben. Dieses sind die wesentlichen Charaktere einer Familie der Rep- tihen , die bei uns nie eine dem Menschen furchtbare Grösse erreichen , wie es bei den verwandten Familien in den südlichen Himmelsstrichen der Fall ist. Die grössten Exemplare, die wir finden, haben eine Länge von 22 — 24 Zoll und höchstens i 72 Zoll Breite. Die kleinsten Species sind ausgewachsen nie kleiner als 3 Y2 Zoll. Der Kopf dieser Thiere ist gewöhnlich ein wenig zugespitzt, etwas breiter als der Hals, der Körper länglicht, rund; der Schwanz, die Länge des Körpers oft bedeutend übertreffend, walzig und gegen sein Ende zu sich allmähg verdünnend. Der Rumpf ist oben immer mit klei- nen Schüppchen bedeckt, die bisweilen ganz dicht an- oder übereinander liegen, und eine glänzende platte Fläche bilden. Bei den meisten unserer Saurer scheinen die Sinne vortrefflich ent- wickelt zu seyn, während dem sie bei andern einen sehr bedeutenden Grad von Stumpfheit verrathen. Die Zunge, welche bei den Echsen wie bei den Schlangen Tastorgan, mithin vollkommenstes Gefühlorgan ist, befindet sich in steten schwingenden Bewegungen. Gesicht und Gehör 6 MONOGRAPHIE sind bei den wahren Eidechsen sehr fein, was durch die Nahrung, die sie vorzüglich zu sich nehmen, bestimmt ist. Sie besteht aus Mücken, Fhegen, SchUipfwespen , Heuschrecken etc. bei diesen, bei denen mit weniger scharfen Sinnen versehenen aus Schnecken, Würmern und platten Raupen. Alle Echsen gebrauchen die Zähne nur zum Festhalten, nie zum Kauen; nur selten habe ich bemerkt, dass Eidechsen grössere Rerfen entzwei bissen und dann verschluckten. Da grösstentheils Thiere ihre Nahrung ausmachen, die nur an heitern und warmen Tagen herumschwärmen, so erscheinen die Echsen auch nur an solchen Tagen. Bei einem heranziehenden Gewitter oder bei trübem und regnerischem Himmel halten sie sich unter Steinen verborgen. Im Herbste aber verkriechen sie sich in Erdlöcher, wo sie den Winter in gänzlicher Erstarrung zubringen. Frühe im Frühling, oft schon im 3Iärz, fangen sie an, noch ganz staubig und kothig, sich zu bewegen und träge an die Sonne zu kommen. Erst etwa lo bis 12 Tage nach ihrem Er- wachen fängt ihre frühere Lebhaftigkeit und sommerliche Lebensweise an, wenn nicht etwa ein später Frost sie wieder unter die Erde treibt. Am leichtesten sind daher diese Thiere in den ersten Frühlingstagen zu fangen, wenn noch gänzliche Erschlaffung sie gebunden hält 5 nur ist es bisweilen schwierig, sie ihres staubigen, erdfarbigen Aussehens wegen zu erkennen. Was das psychische Leben dieser Thiere betrifft, so steht dem Forscher kein weites Feld zur Bearbeitung offen. Nicht in hoher Potenz besitzen sie den, die ganze Natur durchdringenden Geist; er zeigt sich bei ihnen wie bei den übrigen Classen der Reptilien auffallend vermindert im Vergleich mit der an sie angränzenden höhern Classe der Markthiere, und deutlich können wir die Annäherung desjenigen Momentes fühlen, wo er die mit einem vollständigen Nervensysteme organisirten Geschöpfe verlässt, um uns bei den niedern Thieren als Instinkt mit willkührlicher Bewegung, entgegenzutreten. Da das Gehirn der Echsen zu den relativ grossesten der Reptilien^' gehirne gehört, so finden wir auch bei ihnen am meisten Intelligenz, DER SCHWEIZ. ECHSEN. die bedeutendste Denkkraft unter den Reptilien; wir finden sogar bei einer Abtheilung von ihnen, wie ich weiter unten zeigen werde, Kunst- trieb, wenn ich nämlich mit diesem Namen das unvollkommene Resultat vielfacher Anstrengungen belegen darf, die einzig dahin zielen , das Leben dieser Thiere für eine Zeit zu sichern, während der es ohne diese Für- sorge wahrscheinlich unwiederbringlich verloren ginge. Die ausserordentliche Schnelligkeit, verbunden mit der grossen Furchtsamkeit der Echsen erschweren es dem Naturforscher sehr, diese Thiere lebendig zu erhalten, denn bei dem geringsten Geräusch ent- fliehen sie und verstecken sich in die Erdlöcher. Um sie zu fangen, be- dient man sich am besten eines Stockes , an dessen Ende eine Angel befestiget ist. An diese Angel steckt man eine lebendige Mücke und nähert sie langsam der Echse, die sogleich nach der Lockspeise springt und sich fängt. Einige Verschiedenheit bieten uns die Saurer in Beziehung auf die Fortpflanzung dar. Die Begattung geht im April oder Mai, an sehr schönen und warmen Tagen vor sich, und ist entweder nur ein momenta- nes Festhalten oder ein langandaurendes umschlingen. Die Eier beste- hen aus einer zähen, häutigen Schaale, einem trüben Eiweiss und schwachgelbem Dotter. Bei den kleinern Spezies werden sie nur so gross wie eine grosse Erbse , da die der grössern Exemplare die Grösse der Taubeneier erreichen. Sie werden im Juni 2 bis 3 Zoll tief in weiche Erde verscharrt und von der Sonne bis Mitte August ausgebrütet. Um diese Zeit ist der Foetus völlig ausgebildet und sprengt die EihüUe, um sogleich für seine Nahrung zu sorgen. Man findet daher sehr oft um diese Zeit an sonnigen Erdstellen verlassene Eihüllen in bedeutender An- zahl umherliegen. Einige Gattungen lassen jedoch die Eier nicht durcli unmittelbare Einwirkung der Sonne sich entwickeln, sondern die Weib- chen behalten sie so lange im Leibe, bis der Embrio reif ist. Dann erst legen sie dieselben, und die Jungen, durch äussere Einflüsse geregt, fangen an , sich heftig zu bewegen und die sie umschliessende Hülle zu zerreissen. Doch lässt sich bei den einzelnen Gattungen dieser Punkt 8 MONOGRAPHIE besser betrachten, und ich will jetzt noch einen Blick auf das merk- würdige Vermögen dieser Thiere , verloren gegangene Rörpertheile wieder zu ersetzen, werfen, und daran einige Bemei-kungen über Krank- heiten, denen sie ausgesetzt sind, und über ihre physische Lebens- kraft, anschliessen. Wir finden nur bei wenigen Ordnungen der Reptilien ein so bedeu- tendes Reproduetionsvermögen, dass sich verloren gegangene Organe wieder vollständig nachbilden , und bei ihnen selbst ist diese Gabe nicht einmal in gleich grossem Maase vorhanden. Am bedeutendsten zeigt sie sich unstreitig bei den geschwänzten Fröschen, weniger stark bei den Echsen, obschon bei diesen wieder mehr als bei den übrigen Reptilien. Sie beschränkt sich bei ihnen bloss auf die Ergänzung des Schwanzes, da bei den Tritonen und Salamandern, ausser dem Schwanz, die Glied- massen, sogar die Augen wieder nachwachsen. Die bedeutende Kürze der Muskeln , die die einzelnen Schwanzwirbel unter sich verbinden, der lockere Zusammenhang der Wirbel selbst, und der Umstand, dass die Schwanzhaut nicht eine einzige fest, zusammen- hängende Bedeckung wie bei dem übrigen Körper bildet, sondern nur aus Quirlen besteht , die unter sich durch ein dünnes Häutchen zusammen- hängen, von denen jeder einzelne aus zart verbundenen Schüppchen be- steht, verbunden mit der oft ausgezeichneten Länge des Schwanzes selbst, setzt diese Saurer täglich der Gefahr aus, den Schwanz ganz oder theilweise zu verlieren. Oft, indem sie sich spielend durch die Dorn- gebüsche herumtreiben oder unter Steine sich verkriechen, besonders aber, wenn man sie beim Fangen am Schwänze fasst, bricht dieses Organ entzwei , wahrscheinlich ohne bedeutenden Schmerz für das Thier. Der Blutverlust dabei ist sehr gering, oft kaum bemerkbar. Das ab- gebrochene Stück bewegt sich, an die Sonne gebracht oder auf eine andere Weise heftig aflicirt, oft noch 12 Stunden nach der Trennung. Die Wunde an der Echse trocknet zu , die Muskeln schrumpfen zusam- men , und die Muskeln der Reihe , vor der der Bruch statt hatte , legen sich nach innen, und das Nachwachsen des weggenommenen Stückes DER SCHWEIZ. ECHSEN. 9 fängt allmälig an , indem sich zuerst eine grauliche , lederartige Masse bildet, von der ¥orm, die das künftige Stück haben wird. Diese ge- winnt immer mehr an Consistenz, indem sich im Innern derselben ein Knorpel bildet, welcher zuei-st ganz innig mit den ihn umgebenden Muskeln zusammenhängt. Wohl zu bemerken ist, dass nie die ganze Länge des Schwanzes, die er im normalen Zustande hatte, wieder näch- erzeugt wird. Je näher der Schwanz am Körper gebrochen wurde, desto länger wächst er wieder nach. Nach anhaltenden Beobachtungen habe ich gefunden , dass er daselbst sich sogar bis auf zwei Drittel der ehe- maligen Länge regenerirt, Avährend er, in der Mitte gebrochen, nur zwei Drittel, und am Schwanzende oft nicht einmal die Hälfte der frühe- ren Länge erreicht. Man kann sogleich einen einmal gebrochenen Schwanz erkennen , da er vom Bruch an gegen das Ende schnell dünner wird, und die Schuppen sowohl in Länge als Breite, den früheren bedeutend nachstehen. Ueber- haupt ist die Beschuppung der nacherzeugten Schwänze gewöhnlich sehr unregelmässig und willkührlich. Die einzelnen Schuppen sind oft in den gleichen Ringeln sehr verschieden , und stehen krumm und schief neben einander. Der Ansicht vieler Naturforscher, die diese Wiedererzeugung für höchst unvollkommen halten und die sagen, diese neuen Schwänze be- stehen nur aus verlängerten Sehnenbüscheln der Muskeln von dem Wirbel vor welchem der Bruch statt fand, und der sich also noch am Schwänze befindet, kann ich nicht beistimmen. Es ist Avahr, die anatomische Untersuchung zeigt bei ihnen nicht den vollkommenen Bau, wie bein Schwänze im normalen Zustande, doch immerhin keine ganz einfachen. An der Stelle der Wirbel entsteht ein knorpliger hohler Cylinder, welchen zähe 3Iuskelfasern umhüllen , die der ganzen Länge des neuen Schwanzstückes hinreichen , mit sehr feinen Nerven und unbedeutenden Blutgefässen durchzogen sind. Wir haben hier also ganz die nämlichen Theile, wie beim vollkommenen Schwänze, mit dem einzigen Unter- schiede, dass die knorplige Röhre und die Muskelfasern nicht in ein- 10 MONOGRAPHIE zelne Wirbel und Wirbelmuskeln abgetheilt sind, sondern in langen, ganzen Strängen auslaufen. Sehr selten verlieren die Echsen einen Theil des nachgewachsenen Schwanzes, indem durch den bedeutenden Zu- satiimenhang der einzelnen Theile dem Ganzen mehr Verbindung gegeben ist; es braucht sogar Gewalt, einen solchen completirten Schwanz zu zerreissen. Bricht der Schwanz einer Echse, ohne dass ein Stück davon verloren geht, so wachsen beide Stücke wieder zusammen, aber es entsteht eine wulstige Anschwellung, die sogleich die Stelle des Bruchs erkennen lässt. Spaltet man den Schwanz der Länge nach und verhindert das Zusammen- wachsen der beiden Theile, so rundet sich jeder von ihnen ab, und es bilden sich auf diese Weise zwei Schwänze. Diese Theilung kann auch natürlich seyn, und es ist keine Seltenheit , Eidechsen mit einem doppel- ten oder dreifachen Schwänze zu sehen. Es sind bis jetzt noch keine ge- nügenden Untersuchungen angestellt worden , ob diese neuen Schwanz- enden primitiver oder secundärer Bildung seyen. Professor Duges fAn. des sc. not. T. XYI, p. 368) glaubt, sie entstehen durch gleichzeitige J-Viedererzeugungj, indem er annimmt, dass da, wo doppelte Schwänze vorkommen, der Rest des Schwanzes bei seiner ersten Theilung oder bei seinem Bruche durch irgend einen Zufall tief in die Länge eingefurcht wei'de. Moquin (^An. des sc. nat, ibid. p. 36g, note) will bei einem nur halb gebrochenen Schwänze schon Spuren eines neuen zweiten Schwanzes an der Stelle des Bruches gesehen haben. La Cepede spricht auch von vollständigen Wirbeln in einem der beiden Schwänze. Ich glaube, Duges 3Ieinung darf nicht unbedingt angenommen wer- den, da es auch Exemplare von Eidechsen gibt, die einen gedoppeltea Schwanz haben, bei dem offenbar nie ein Bruch statt hatte. Ich erkläre mir die verschiedenen Ansichten so: es kann sehr leicht möglich seyn, dass durch eine Längenspalte an einem Schwänze und durch verhindertes Zusammenwachsen der gelrennten Theile , ein doppelter oder dreifacher Schwanz entstehen kann , von dem ein Theil secundärer Bildung anzu- gehören scheint, und der andere offenbar primitiver Formation ist, oder DEU SCHWEIZ. ECHSEN. 11 auch, dass alle Theile die Struktur der nachgebildeten Schwänze zeigen. Es kömmt vorzüglich darauf an, wie die Spaltung statt findet; trennt der Schnitt die Wirbelkörper in der Mitte , so verwachsen auf der Seite, wo der Schnitt geschah, die Theilungen der einzelnen Wirbel, und bei oberflächlicher Untersuchung scheinen sie nur unarticulirte Cylinder zu seyn, oder der Schnitt kann die Wirbel ganz wenig oder nicht berühren, wodurch das Resultat La Cepede's zum Vorschein käme, dass nämlich ein Schwanzende vollständige Wirbel hat, da das andere spätere Eildung zeigt. Wir finden gewöhnlich, dass ein Schwanzende stärker als das andere entwickelt ist, was also wieder der Yermutlmng, als sei ein Stück primitiver Bildung, Raum gibt. Es sind mir noch nie Exemplare vorgekommen, bei denen alle Schwanztheile gleichzeitiger Bildung waren, ich will damit nicht sagen, dass diese Abnormität nicht möglich sey , wo sie aber dann Abnormität im wahren Sinne des Wortes ist , wie wir sie ja auch zuweilen bei Säugethieren finden. Andere, vollkommenere Organe als der Schwanz, z. B. die Extremi- täten etc., regeneriren sich nicht mehr vollständig bei den Eidechsen; ein abgeschnittener Fuss wächst nie mehr nach, aber auch nicht ganz stumpf zu, sondern verlängert sich in eine Spitze und zeigt auf diese Weise wenigstens eine Neigung zur Complettirung des verloren gegange- nen Theils. Was die Regeneration einzelner Nerven betrifft, so habe ich eine Reihe von Versuchen gemacht, die alle ein günstiges und schnelles Resultat zeigten. Im Allgemeinen habe ich gefunden, dass sich die Ver- suche über Wiedererzeugung am besten gegen das Ende Juni's und im Juli anstellen lassen, wenn man die Echsen wohl nährt, und ihnen besonders das Wasser nicht abgehen lässt, dessen sie in dieser Zeit mehr als die unverwundeten gebrauchen. Bei schlechtem Wetter oder spärlicher Nah- rung verzögert sich jedoch die Ergänzung, ganz auffallend aber wo beide hindernden Umstände sich vereinigen, und man bemerkt oft nach 3 Mona- ten kaum eine Spur vom neuen Organ , während unter günstigen Ver- hältnissen sich in i8 — 'lo Tagen bedeutende Stücke regeneriren. 12 MONOGRAPHIE Nur zwei Mal hatte ich Gelegenheit, krankhafte Affectionen, die nicht von früheren Verwundungen herrührten , zu beobachten ; das eine Mal nämlich einen krätzenartigen Ausschlag über den ganzen Körper des Thieres, der sehr hartnäckig lange dauerte (bei Podarcis muralis). Das andere Mal fand ich einige Eidechsen (Lacertoe agiles J, die mit dem Rotze behaftet schienen. Es zeigte sich um die Nasenlöcher eine scharfe, zähe, kleberige, weisslich-braune Flüssigkeit, die fortwährend in sehr geringer Quantität aus der Nase floss. Die Echsen waren träge und schlaff, luid zogen sich immer in entfernte Ecken des Gefässes zurück, wo sie sich mit geschlossenen Augen ganz still verhielten ; sie frassen nichts, tranken hingegen häufig und starben nach einigen Tagen. Zwei andere Eidechsen, die ich im nämlichen Gefässe hatte, und die früher ganz munter waren, wurden offenbar von den Kranken angesteckt, denn sie gingen in kurzer Zeit am nämlichen Uebel leidend drauf. Die leben- den, vorzüglich aber die todten Exemplare, verbreiteten einen höchst unangenehmen süsslichen Geruch, so dass, bevor mehrfache Reinigung mit dem Gefässe, worin sie sich aufgehalten, vorgenommen wurde, sich kein Thier mehr in demselben wohl befand. Zu bemerken ist, dass ich diese Eidechsen in einer Erdhöhle auf torfigem Boden fand. Hin und wieder findet man Eidechsen mit schorfigen kleinen Aus- wüchsen am vordem Theile des Körpers, die von Parasiten herrühren, welche sich auf den Eidechsen aufhalten. Diese Parasiten, die zu dem Genus Ixodes Latr. fCjnor/Ketes Herrn. J zu gehören scheinen, sitzen, gewöhnlich am Halse oder unter den Vorderschultern der Eidechsen, wahrscheinlich damit sie von der Schnauze dieser Thiere nicht erreicht oder weggestossen werden können. Ich habe zwei Species dieser 3Iilben in bedeutender Individuenzahl, vorzüglich auf Podarcis muralis gefun- deu, was auffallend ist, da sich diese Species fast nur an kahlem Gemäuer aufliält und sich weit seltener auf Gebüsche oder in's Gras wagt, als die andern Gattungen. Es ist bekannt, dass die Echsen ein sehr zähes Leben haben, und nach heftigen Verwundungen, nach der Wegnahme sehr wichtiger DER SCHWEIZ. ECHSEN. 15 Organe , sogar nach gänzlicher Zertheilung oft noch unbegreiflicfi lange vegetiren, um so merkwürdiger ist es daher, dass sie gegen Hitze, Kälte und Gifte so empfindlich sind. Yon einer Menge von Versuchen und Beobachtungen die ich über diesen Gegenstand angestellt habe, will ich nur einige Resultate herausheben. Die Eidechsen, die bei gehörigem Luftzuge ganz leicht die bedeutendste Hitze ertragen können , sterben in einem Glase , wo die Luft nur von einer Seite Zutritt hat , bei +18 — 22° R. an der Sonne. Schon bei +17° werden sie schlaff und sitzen mit geschlossenen Augen still; steigt "die Wärme um einige Grade, so I scheinen sie ohnmächtig zu werden und in diesem Zustande zu sterben ; '' denn ausser einem Zungenherausstrecken habe ich auch nicht die ge- ringste Bewegung wahrnehmen können, die dem Tode vorherging, nachdem die Thiere einmal in diesen Zustand der Betäubung gefallen waren . Von 4- 7° — 2° R. fallen sie in Erstarrung; einer grösseren Kälte ausgesetzt, müssen sie unterliegen *). Die Kälte aßicirt diese Thiere um so mehr, da sie einen so geringen Grad eigenthümlicher Wärme besitzen. Es ist eine mei'kwürdige Erscheinung bei der Classe der Reptilien, dass die beiden grossen Abtheilungen, in die sie zerfallen, die Harthäuter auf der einen , die Schleimhäuter auf der andern Seite sidh gegen Hitze und Kälte so auffallend verschieden zeigen. Indem die ersteren immer bei — 5° sterben, können die letzteren ohne den mindesten Schaden bei 9 Monaten im Eise eingefroren bleiben , und nicht nur die erwachsenen Individuen, sondern auch ihre Larven in den ersten Stadien der Ent- i Wickelung; was in der That schwer zu erklären ist, wenn wir nicht j' annehmen, dass bei diesen Thieren beim Eintritt der Kälte eine be- ii deutendere Schleimabsonderung statt habe, als gewöhnlich, welche als Völlig muss ich hier der Ansicht des Hrn. von Charpentier beistimmen, der, als Haupt- ursache, warum die grüne Eidechse {Lacerla viridis Daud.) seit einigen Jahren nicht mein so häufig wie sonst zu Bex vorkommt, den strengen Winter von 1829 auf 1830 annimmt, während welcher Zeit gewiss eine grosse Anzahl Thiere dieser besonders gegen Kälte empfind- lichen Species in ihren Lochern, wenn sie nicht tief genug gegraben waren, erfroren. li MONOGRAPHIE eine dichte Schicht das ganze Thier umgibt, und ohne Z^veifel ein be- deutender Wärmehalter ist. Die Empfindlichkeit gegen die Gifte anbelangend, bieten sich uns einige interessante Yerhältnisse dar. Blausäure und Arsenik zeigen nicht entfernt die nämliche Wirkung, wie bei den höheren Thieren. Eine starke Dosis concentrirter Blausäure, wovon V'^'el eine Ratze, V^oiel einen Adler tüdtete, liess längere Zeit keine Einwirkung auf Echsen spüren, und erst nach mehreren Stunden erfolgte der Tod. Dasselbe Verhältniss findet bei Arsenik etc. statt. Tabakssaft, Schnupftabak, Tollkirschen, Schierlingsaufguss, tödtet sie viel schneller, am wirksamsten, aber sind die thierischen Gifte. Schon Laurenti stellte über diesen Punkt Versuche an, die ich wiederholte und grösstentheils bestätiget fand. Ein Viperbiss tödtet Eidechsen fast momentan. Einige Lacertcn agiles, die ich nöthigte, Tritonen zu beissen, oder denen ich den ätzenden Schleim der Haut dieser Thiere, oder von Salamandern und Unken in den Gaumen brachte, bekamen Schwindel und Lähmungen, und starben immer. Andere Eidechsen , denen ich Milch aus den Parotidendrüsen von Bufo cinereus L. einimpfte, wurden sogleich unwohl und starben an Zuckungen in Zeit von wenigen Stunden. Wir sehen also das. auf- fallende Resultat, dass auf diese Thiere die animalischen Gifte den gröss- ten Einfluss haben , dann die vegetabilischen , und in dritter Reihe erst die mineralischen. Eine vergleichende Berechnung der Wirkungen zeigte mir, dass wir die Verhältnisse der Wirksamkeit dieser Gifte ungefähr dui'ch die Zahlen ausdrücken können 1:8:7. Ich will hier noch einige Worte über die geographische Verbreitung der Echsen und über ihr Verhältniss zu den übrigen Ordnungen der schweizerischen Reptilien hinzufügen. Die horizontale Verbreitung der Echsen bietet uns wenig Auffallen- des im Allgemeinen dar, und es ist vor der Hand genug, zu wissen, dass sie in der ganzen ebenen Schweiz vorkommen. Das Vorherrschen oder Zurücktreten der einzelnen Genera nehme ich besser bei der An- gabe derselben vor. Sie bilden ungefähr einen Vierttheil der gesamraten DER SCHWEIZ. ECHSEN. lo Reptilien der Schweiz, und einen Fünftel derjenigen, die in der Ebene vorkommen. Wichtiger aber ist ihr verticaler Verbreitungsbezirk; denn sie steigen unter allen Ordnungen dieser Classe am höchsten in die Alpen hinauf. Während die Nattern ungefähr in einer Höhe von 45oo Fuss, die Vipern und Kröten bei 6200 F., die Frösche und Molche etwas über 7000 F. Höhe zurückbleiben, so findet man immer noch Eidechsen auf sonnigen Rainen sitzen und sich nach spärlicher Nahrung umsehen. Die bedeutendste Höhe, von der wir mit Bestimmtheit wissen dass noch Eidechsen vorkommen, ist von Hrn. Profess. Heer ausgemessen worden. Er fing nämlich oberhalb Sponda longa, in der Nähe des Umbrells, in einer Höhe von 9184 F. ü. M. eine Zootoca pjrrhogastra Wagl. Nicht gar selten finden wir die nämliche Species, die sowohl Bewohnerin der collinen Region als auch der Hochgebirge ist, in einer Höhe von 7 bis 8000 F. Wenn wir bedenken, dass bei 9000 F. Höhe mehr als 9 3Ionale tiefer Schnee liegt, und dass sich Mücken, Fliegen und Coleoptern, die ihre Nahrung ausmachen, nur selten hier herauf verirren, so ist es nicht leicht zu begreifen, wie diese Thiere ihr kümmerliches Dasein fristen können, da sie in der Ebene mit den ersten warmen Frühlingssonnen- strahlen erscheinen und bis im October munter bleiben. Von einer Höhe von 3ooo F. an bilden die Echsen etwas weniger als einen Drittel, bei 4000 F. einen Sechstel, in der Höhe von 6000 F. einen Fünftel, in der Höhe von 7000 F. die Hälfte aller Reptilien, und von 8000 F. an treten sie uns nur einzig noch entgegen. Die Individuenzahl steht mit der Höhe in umgekehrtem Verhältnisse, daher finden wir sie in den Hochgebirgen nur einzeln und ziemlich selten*). Bis jetzt gehen uns gäiizlicli Untersuchungen über die geographische Verbreitung der Rep- tilien ab, obgleich wir durch sie zu sehr schönen Resultaten geführt werden, besonders ^^enn wir sie relatiy 7,uin geographischen Vorkommen der übrigen Thiere nehmen. 16 MOJNOGBAPHIE II. SPECIELLER THEIL. BESCHREIBUNGEN DER ECHSEN. Die schweizerischen Saurer zerfallen in zwei sehr natürliche Grup- pen, die sich wieder durch ihre Rörperform auffallend von einander unterscheiden ; daher leicht mit wenigen Worten charakterisirt werden können. 1. Gruppe. WAHRE EIDECHSEN. (Lacerta.) Die Schuppen sind vom Körper abstehend, der Schwanz ist deutlich unterschieden. Vier Füsse. 2. Gruppe. SCHLEICHECHSEN. (Anguis.) Schuppen fest am Körper anliegend, sehr platt, Kopf und Schwanz nicht unterschieden. Keine äussern Gliedmaassen. Von jeder dieser Gruppen haben wir nur ein Genus, von letzterem Genus sogar nur eine Species. Das Genus, welches die erste Gruppe bildet, heisst Lacerta; der Name ist gewiss allen Naturhistoiikern bekannt, da mit demselben Linne alle Amphibien, vom Grocodill bis zu den Molchen (Frösche, Schild- kröten und Schlangen ausgenommen), bezeichnete, und er überhaupt in den meisten Naturgeschichten für Schulen und den altern Faunen in einer ungebührlich weiten Ausdehnung genommen wird. Erst wissen- schaftlich strenge wurde dieser Name von Cuvier und Daudin den wahren Eidechsen beigelegt. Da der Zahnbau bei ihnen ziemlich ver- schieden ist, glaubte Wagler (System der Amphibien), dieses Genus ia mehrere Geschlechter trennen zu müssen, und bildete daher die Generaj Lacerta, Zootoca, Podarcis. Da jedoch die angegebenen Charaktere DER SCHWEIZ. ECHSEN. nicht scharf genug sind, um wirkliche Genera festzustellen, so lässt man sie, wie es Wiegmann f Herpetologia mexicana) that, besser unter einem Genus Zßcer/ö vereiniget, und macht die Wagler'schen Sippen zu Subgenera. I. Genus. LACERTA Cuv. Der Kopf ist oberhalb mit grossen Schildern bedeckt, an der Seite mit kleinen oder mit Schuppen. Der Unterkiefer ebenfalls mit zwei Reihen grosser Schilder, die nach vorn convergiren. Die Rehle ist be- schuppt, kann aufgeblasen werden, und ist vom Thorax durch eine Haut- falte geschieden, die durch 8 bis lo kleine Schildchen gebildet wird. Die Nasenlöcher liegen seitlich weit nach vorn. Der Mund steigt gegen das Hinterhaupt zu, stark empor. Das Trommelfell ist sichtbar, der Rücken mit nebeneinander liegenden Schuppen bedeckt; der Bauch mit 6 Reihen Schildern, wovon die beiden innersten und äussersten die kleinsten sind. Der Schwanz besteht aus Schuppenquirlen. An jedem Fasse sind fünf Zehen, wovon jeder mit einem starken Nagel versehen ist. Sie haben Schenkelwarzen *). *; Alle früheren Herpetologen , oft jetzt noch die französischen Naturforscher, legten einen sehr grossen Werth auf die Anzahl der sogenannten Schenkeldrüsen bei den Eidechsen, und gebrauchten sie immer als specifisches Kennzeichen , besonders finden wir diess in Merrem's Classification der Amphibien, der auf ein so veränderliches Kennzeichen sehr grosse Rück- sicht nahm, und die Farbe, die, wie ich an einem andern Orte zeigen werde, bei den Eidechsen ein Hauptmoment ist , durchaus unbeachtet liess. Da die Zahl dieser Warzen bei verschiedenen Individuen einer einzigen Gattung um 6 bis 7 differirt, so ist leicht einzu- sehen, dass bei der Diagnosis der Eidechsen kein Werth darauf zu legen sei. Ueber den Zweck dieser Organe finden wir schöne Beobachtungen von Hrn. D"^ Otth in Bern, in Tiede- mann's Zeitschrift für Physiologie, Bd. 5, 101 ff., niedergelegt, wo er die Ansicht aus- spricht, diese Organe, die von vielen Physiologen, vorzüglich von Cuvier, Lej. d'anat. comparee, fälschlich für Flüssigkeiten absondernde Drüsen gehalten werden, dienen dem Männchen während der Begattung zum Festhalten an der glatten Haut des Weibchens. Er weist die Construction dieser Papillen nach, die aus einem ge.wöLbten, in der Mitte durch- bohrten Schildchen und einem darunter liegenden kleinen festen Körperchen bestehen. 18 MONOGRAPHIE 1. Suhgenus. LAGERT A Wagl. Die Schläfen sind mit unregelmässigen Schuppen bedeckt , die Bauch- schilder rhombisch, fest anliegend. (Vordere Zähne am Zwischenkiefer- knochen 9, im Oberkiefer 38, im Unterkiefer 5o Zähne. Im Gaumen sind 22 — 24 einfache konische Zähnchen. Wagl.) 1. Species. LAGERT A FIRIDIS. Daud. Die grüne Eidechse. Der Ropf dieser Eidechse ist von mittlerer Grösse , und verhält sich zum Rumpfe wie 2 : 5 bis i : 3, seine Breite zur Länge wie 1:2. Die Schilder sind stark ausgedrückt, das Stirnschild bedeutend entwickelt, das Hinterhauptschild klein, verschwindet oft gänzlich. Die Schuppen zAvischen den Augen und den Ohren, besonders in der Augengegend, wachsen zu Schildern an. Unterkieferschilder sind fünf Paare, von denen das dritte Paar zu divergiren anfängt. Das Halsband besteht aus 8 bis 9 rautenförmigen, unbedeutend gezähnelten Schildern, von denen das mittelste das grösste ist. Beim Weibchen ist dieses Körpeichen von Aussen nicht sichtbar, beim Männchen hin- gegen ragt es kegelförmig zugespitzt aus der Oeffnung des Schildchens heraus, wächst kurz vor der Begattung an, nach welcher es sich wieder allmäUg zurückzieht. Während der Begattung selbst klammert sich das Männchen vermittelst dieser Erhabenheiten fester an das Weibchen. Auffallend ist es jedoch, dass sich bei mehreren Genera von Echseu, (.lie eine viel glattere Korperbedeckung als die Eidechsen haben , sich heine Schenkelwarzeu vorfinden , bei andern keine an den Schenkeln, sondern nur wenige am After oder am Ende des Bauches, wieder bei einigen nur einzelne an den Schenkeln und nicht in langen regelmässigen Reihen, wie gewohnlich , was mich alles auf die Ansicht führte, als seien die stärker entwickelten Sclienkel- warzen bei den männlichen Individuen, als bei den weiblichen, während der Begattungs- zeit, weniger positiv nützende Organe als Zeichen der Brunst, wie wir diess bei vielen Vögeln in der starken An3ch\vellung des Kammes oder dem Vorhandenseyn zierlicher Schwanz- federo, und bei den männlichen Tritonen i« der Gegenwart des Rüchenkamms während dieser Zeit finden. DER SCHWEIZ, ECHSEIS-. |9 Die Schuppen am Rücken sind viereckig, stumpf gekielt über ein- ander hegend. Die Brustschilder sind fünfeckig und polygonisch, die Bauchschilder, gewöhnlich in sechs Reihen, sind viereckig. Die Schwanz- wirbel bestehen an der Schwanzwurzel aus lanzetförmigen , kaum merk- hch gekielten Schuppen, die gegen die Mitte und das Ende zu eine regel- massige, länglichte, fünfeckigte Gestalt haben. Die Spitze der vorher- gehenden bedeckt immer die Basis der nachfolgenden. Der Schwan, übertrifft die ganze Länge des Körpers um mehr als das Doppelte. Die grüne Eidechse ist gewöhnlich 8-10 Zoll lang, doch erreicht sie eine Grosse von 15-17 Zoll und ist die grösste Form, unter der uns die schweizerischen Eidechsen entgegentreten. Ihre Farbe besteht aus einem sehr schonen Smaragdgrün über den Rücken und die vordere Hälfte des Schwanzes, die hintere geht in's Grauliche oder Braune, der Bauch und die untere Seite der Extremitäten in's Gelbliche über. Die Färbun- ist jedoch nicht sehr constant; wir kennen mehrere genau getrennte Varietäten. ^ ite Varietät: ist blaulichgrün oder apfelgrün. 3te Varietät: Bei dieser sind nur die Extremitäten von oben und der Seite gelb, der Bauch, überhaupt die ganze untere Seite ist grünlich, Kopf und Schwanz braun. Rücken sehr schön grün. 3te Varietät: Auf schmutzig grünem Grunde über den Rücken und den Kopf sind eine grosse Menge kleine periweisser Punkte. Bauch gelblich. 4te Varietät: Oben grün, unten weisslich; auf dem Rücken sind grosse tiefschwaize Fldcken, die Querbänder bilden. Der Schwanz ist ^ schwärzlich. Diese Varietät ist eben so schön, als selten. Ae Varietät: Obenher braun, an den Seiten und der innern Seite der Extremitäten grünlich ; Bauch gelblich. Von jeder Seite des Kopfes läuft zum Schwänze hin eine weisse Linie, auf deren jeder Seite ein aus grössern oder kleinen schwarzen Punkten bestehender Strich läuft. Diese Eidechse wurde fälschlich von Schinz (Naturgesch. der Amphibien pag. 100, Tab. 37.) als 20 MONOGRAPHIE . eigene Species untei* dem Namen Lacerta bistriata aufgeführt. Sie ist nur sehr constante Varietät. 6te Varietät. Blassgrün, oft schwärzlich grün auf dem Rücken, weiss-' lieh grün am Bauche, mit vier weissen Längestreifen längs des Rückens und der Seiten, die bis an die Mitte des Schwanzes i hinreichen. Die Zunge ist schwärzlich. Die von Duges ge- machte Bemerkung fand ich bestätiget, dass diese Varietät nur bei weiblichen Individuen bemerkt werde. Nur glaube ich noch beifügen zu müssen, dass ich der Ansicht bin, dass die grossen Exemplare, die von dieser Varietät gefunden werden, dennoch- junge Individuen sind , die unter gewissen günstigen Verhält- nissen schnell heranwuchsen; denn die Beschuppung des Kör-, pers, die Schilder auf dem Kopfe, den Extremitäten und dem Bauche zeigen in ihrer Consistenz noch die nämliche Weich- heit und Ilalbentwicklung, wie wir diess bei den jungen Thieren dieser Familie finden; oder wenn das nicht ist, so sind es vielleicht zur Fortpflanzung untüchtige Weibchen. Doch. möchte ich die Zoologen aufmerksam machen, meine Ansicht näher zu prüfen und in ihren Sammlungen , besser aber noch in der freien Natur, Untersuchungen darüber anzustellen. Dieses sind die in der Schweiz vorkommenden Varietäten der Lacerta viridis D. Andere führt noch Duges Z. c. p. 874 seq., an. Im Weingeiste werden fast alle durch Häutung bläulich, und bei dei eigentlichen Lac. viridis kommen nach Wegnahme des Epidermii schwarze nnd weisse Punkten zum Vorschein. Nur in der südlichen Schweiz linden wir diese Eidechse, wo sie dal Maximum der daselbst vorkommenden Lacerten bildet, wie im Tessinj Wallis, Waadt etc. Sie lebt aber nicht nur einzig an sonnigen Hügelnj wie einige fälschlich glaubten, sondern sie steigt ziemlich hoch in di# Berge hinauf, bis zu einer Höhe von 4000 Fuss, also beinahe bis in di« subalpine Region. In der Schweiz ist sie auf der nördlichen Seite der Gotthardt-Gebirgs i DER SCHWEIZ. ECHSEN. 21 kette noch nie gefunden worden. Ihre Fortpflanzung ist noch nicht ganz genau beobachtet, wird jedoch nichts Abweichendes zeigen. Die Nahrung der Lacerta viridis besteht vorzügUch aus Fliegen, Heuschrecken, Schwebfliegen, Kerfen, sogar Schnecken und Würmern^ auch frisst sie andere junge Eidechsen. Synonima : Lacerta viridis. Gessn., Aldrov., Ray, Daud. und die neuern Autoren. Seps variiiSj viridis, sericeus. Laurenti. Seps ccendescens. Seba thes. The green Lizard. Gray. Ldzard a deux raies. L. veH piquete. L. sojeux. Daud. Lacerta tiliguetta Cet. Lacerta chloronotus Fitz. Lac. sicula, sind alles nicht constante Yarietäten. Die grüne Eidechse. Sturm. Zu den besseren Abbildungen gehören folgende: die in Sturm's Fauna, in Buonaparte's Fauna italica^ in Meissner's Museum für Natur- geschichte N" 6, Daudin's hist. nat. des rept. etc. Schlecht sind sie hingegen in: Razumofski hist. nat. du Jorat 1. Desmarest Fauna francaise (hier ist auch die Ldzard soyeux sehr schlecht abgebildet). Schinz Naturgesch. der Amphibien Taf. 87. etc. 2. Species. LACERTA AGILIS. Linii. Die gemeine Eidechse. Götz. Der Ropf dieser Echse ist kürzer und gedrängter als bei der vori- gen , sein Verhältniss zum Rumpfe wie 2:7, das der Breite zur Länge 5 : 8. Die Schnauze ist ziemlich rund, von oben schief abgeplattet. Das Stirnschild ist gross , das Hinterhauptschild klein , aber immer vorhan- den , wenn auch nur rudimentär *) . Die Schläfen sind mit Schildchen '' Wie wenig durchgreifend constante CharalUere die Kopfschilder darbieten, zeigen Fig. 1. 2. der Tafel I. Bei Fig. 1 fehlt das scutum internasale gänzlich , die sculo fronlo-nasalia sind 22 MONOGRAPHIE und Schuppen bedeckt und stark hervortretend. Das Ohr liegt weiter nach unten als bei den vorhergehenden. Das Halsband besteht aus 8 — lo unregelinässigen Schildchen. Fünf Paar Unterkieferschilder, deren Convergenz beim dritten beginnt, sind da. Halsfalte oft unmerk- lich. Brust und Bauchschilder wie bei der vorigen Species. Die Rücken- schuppen sind sehr unregelmässig, ablang, meistens stumpf, oft fünf- eckig, schwach gekeilt und neben einander liegend. Seitenschuppen regelmässiger, viereckig, in's Ovale übergehend. Schwanzschuppen völlig wie bei Lacerta viridis D. Der Schwanz selbst ist zweimal so lang wie der Körper, und rasch sich zuspitzend. 5 — 6 Zoll ist die gewöhnliche Länge dieser Eidechse, die jedoch bis auf 8 V^ Zoll steigen kann. Die Männchen sind immer dicker, stärker und kürzer, da die Weibchen uns hingegen mehr die schlanken und zarten Formen darbieten , die die Eid- echsen charakterisiren . Auch die Farbe ist bei beiden Geschlechtern sehr verschieden. Das Männchen ist auf der oberen Seite des Kopfes, gewöhnlich nur bis ein wenig vor die Augen, über den Rücken .und den Schwanz hin und an der obern Seite der hintern Extremitäten graulichbraun , in's Röthlich- braune übergehend, mit zwei hellen Streifen, die diese Farbe begränzen; auch ist gewöhnlich das breite Rückenband mit dunkelbraunen oder schwarzen Flecken, die in regelmässigen Reihen liegen, bedeckt. Die Schnauze, die vordem Extremitäten, die vordere innere Seite der Hinter- füsse und die Bauchseiten sehr schön grün, vom Gelblichgrünen in's Schwärzlichgrüne spielend, mit vielen schwarzen Punkten. Die Kehle, der Unterleib und die untere Seite des Schwanzes , die jedoch immer ein wenig bleicher ist, hellgrün, schwarz gefleckt. Das Weibchen ist am ganzen obern Körper und an den Seiten röthlichbr^un , gegen den Bauch hin in's Graulichblaue übergehend; über die Mitte des Rückens hin läuft ein dunkler Streifen, der sich am Schwänze fortsetzt, längs diesem ist sehr stall; entwicUclt, das scut. nccipilale wird nur durch drei Schuppen angedeutet. Fig. 2. ist das sculum internasale gedoppelt. Das scMum occipilale el}enfalls stark entwickelt. BeMe Exemplare finden sich in der Privatsamnilung des Hrn. D' Otth in Bern. DER SCHWEIZ. ECHSEN. 23 wieder ein heller Strich, auf den ein dunkler folgt. Alle diese Streifen setzen sich am Schwänze fort, sind aher nicht auffallend hervortretend. Diese braune Farbe ist mit vielen unregelmässigen kleinern und grös- sern dunkelbraunen und schwarzen Flecken untermischt. Bauch und Kehle sind grünlichgelb, oft sehr schön schwefelgelb. Das Innere der Füsse ist schmutzigbraun. Schon die Jungen der Lacerta agilis lassen ihrer Farbe nach auf ihr Geschlecht schliessen. Die Farbe der männli- chen Exemplare ist tiefgrün, der weiblichen gelblichbraun. Beide sind aber durch eine grosse Menge runder, heller Flecken, die von einem dunklen Ringe umgeben werden, über den Rücken charakterisirt. Da die Farben dieser Species äusserst mannigfaltig sind und sehr verschie- dene Abweichungen und Uebergänge zeigen, so ist es schwierig, so be- stimmt geschiedene Varietäten, wie bei der vorigen Gattung aufzustellen, und ich kann mit Bestimmtheit nur eine einzige mehrmals genau von mir beobachtete Varietät angeben. V^arietcet: Ropf oben braun, über den Rücken läuft ein tiefschwarzes Band, das von zwei weisslichgrauen Streifen eingeschlossen wird. Die Seiten sind schwarz, am Bauch in's Tiefgrüne über- gehend, mit einer Reihe weisser Punkte und Ringe. Der Schwanz ist mit 8 Längestreifen von abwechselnd dunkler oder heller Farbe bedeckt, Kehle und Bauch sind schmutzigweiss. Diese sehr schöne Varietät fand ich nicht selten im Canton Glarus, aber immer nur an männlichen Individuen. Ob der Seps stellätus Schrank, Lacerta erythronota St., wie Carl Buonaparte in der Fauna italica annimmt, nur Varietät von Lacerta agilis ist, wage ich nicht zu entscheiden, da mir die Gelegenheit fehlte, erstere zu untersuchen. Ist sie nur Varietät, so muss man sie jedenfalls unter die constanten Varie- täten zählen *) . Als Abnormität besitze ich von Lacerta agilis ein männliches Exem- *) Erst vor Kurzem sah ich in Neuchatel den Seps stellätus, und l;onnte mich von der richti- gen Ansicht Buonaparte's volÜsommen überzeugen. 24 MONOGRAPHIE plar, bei welchem der ganze hintere Theil des Kopfes statt mit Schil- dern, mit Schlippen bedeckt ist. Der Weingeist verändert die gemeine Eidechse bedeutend, da durch Häutung im Branntwein das Dunkelgrüne in's Gelblichgrüne, das Braun in Grau, das Grün in Blau sich um- wandelt. f^oigt gibt in seiner Naturgeschichte 3te Abtheil., spec. Zoologie, AmpViibien, p. 38 ff"., an, die Lacerta agilis komme in vielen Farben- varietäten vor, wesshalb man irrig mehrere Arten (montana, atra, crocea, arenicola etc.) daraus gemacht habe. Ferner sagt der nämliche Naturforscher l. c. p. 89 von der Mauereidechse, sie sei bisweilen lebendiggebärend, und setzt p. 56 die gemeine Blindschleiche zu den Schlangen. Solche Irrthümer und Nachlässigkeiten würden keine Beachtung, noch weniger eine Widerlegung verdienen, wenn sie sich nicht in einem Werke vorfänden , das in den Händen eines grossen Theils des gebilde- ten Publicums ist, und das zur Belehrung und zum Nachschlagen, nicht aber bloss zur Belustigung durch Aufzählung von Anekdoten dienen soll, so will ich hier nur mit kurzen Worten zeigen, dass der Verfasser mit ein wenig mehr üeberlegung die angeführten üniüchtigkeiten hätte vermeiden können. Die Lacerta montana, atra und crocea bilden zusammen eine Gruppe von Eidechsen, die sich ganz auffallend durch die Beschuppung des Körpers von der gemeinen Eidechse unterscheiden , vorzüglich aber durch die relativen Körperverhältnisse. Erstere drei haben nie Gaumenzähne, da Lacerta agilis deren bis auf 24 besitzt; eben so ist auch der Aufent- haltsort, so wie ihre geographische Verbreitung, besonders aber die Fortpflanzung, wie wir weiter unten sehen werden, bei diesen Eid- echsen durchaus verschieden. Lacerta muralis gebährt durchaus nie lebendige Junge , sondern legt immer Eier. Wahrscheinlich ist hier eine Verwechslung mit der Lacerta crocea vorgegangen. • I DER SCHWEIZ. ECHSE>-. 25 Was noch die Stellung der Blindschleichen bei den Schlangen be- trifft, so ist es wirklich unbegreiflich, dass ein Naturforscher in unsern Zeiten noch ein Thier, das mit den Schlangen durchaus weiter nichts gemein hat, als einen cylinderförmigen Leib, dahin setzen konnte. Mit dem nämlichen Rechte kann der Regenwurm bei den Schlangen seinen Platz finden und die Walle zu den Fischen gezählt werden. Die Lacerta agilis ist nur Bewohnerin der Ebenen und der coUinen Region und findet sich vorzüglich in der nördlichen und mittleren Schweiz häufig an Hecken und Steinen, wo sie ihrer Nahrung, die aus Fliegen und Heuschrecken etc. besteht, nachgeht. In der südlichen Schweiz findet sie sich vorzüglich in Wiesen. In Dorngebüschen treiben sie sich besonders gern umher, wobei ihnen der lange Schwanz, den sie als Balancierstange gebrauchen, vorzügliche Dienste leistet 5 sie gebrau- chen ihn auch, trotz seiner grossen Gebrechlichkeit, als Wickelschwanz. Bei schlechtem Wetter halten sie sich verborgen und verkriechen sich im October in etwa 2 Zoll lange und einen Zoll breite Röhren, die sie von Innen mit Gras und Erde verstopfen. Es ist mir nie gelungen, mehr als ein Individuum in einer solchen Röhre zu finden, und zwar nur alte Thiere; ich kann daher nicht sagen, wie und in was für Höhlen die Jungen überwintern. Im Frühling kommen sie frühe zum Vorschein j so hat es schon Jahre gegeben, dass ich deren in der ersten Woche des März fand; andere musste ich in der nämlichen Zeit ausgraben, die ich kreisförmig daliegend, den Kopf beim After, noch halberstarrt sah. Im April, gewöhnlich aber erst im 3Iai, begatten sie sich an sonnigen Tagen. Im Juni legt das Weibchen die Eier. Die Zahl derselben fand ich nie unter 9, nie über i3. Gewöhnlich sind es 10 — 'ii ziemlich grosse, an beiden Enden abgestumpfte gleichförmige Cylinder. Ich glaube das Eierlegen geschieht gewöhnlich während der Nacht oder am 3Iorgen früh, wenn die Erde noch stark vom Thau befeuchtet ist, da die trächtigen Weibchen bei mir in der Gefangenschaft sich immer während dieser Zeit ihrer Eier entledigten , und mir von einem genauen Beobachter versichert w^urde, eine weibliche Lacerta agilis habe erst 4 26 MONOGRAPHIE ihre Eier gelegt, nachdem sie mit dem Munde eine bedeutende Quantität Wasser auf den Boden des Gefässes getragen habe. Zur Entwickehmg des Eies ist eine massige Feuchtigkeit durchaus nothwendig, sonst schrumpfen sie zusammen und trocknen auf. Die Beobachtung , dass die frischgelegten Eier im Finstern phosphorisziren , fand ich bestätiget. Die Bemerkung Septfontaine's in La Ceped's Naturgeschichte, dass die Lac. agilis lebendige Junge gebäre, findet nicht auf diese Species Anwendung. In der Gefangenschaft werden sie oft sehr zutraulich , so dass sie sich füttern lassen, und in einem wohleingericliteten Behältnisse ihre Lebens- weise wie im Freien fortführen. Sie jjegatten sich daselbst und legen auch Eier. Bei alten Männchen hält die Zähmung schwer, mir ist sie nie gelungen; sie bleiben immer scheu, und beisseu gern. Dass ihr Biss nicht schmerzhaft und ohne Folgen sei, brauche ich hier kaum zu erwähnen. Synonima : Seps terrestris Laur. Seps stellatus vor. Laur. Seps ruber. S. Argus pull. Laur. Lacerta Laurenti Daud. Lacerta agilis Linn. Lacerta scepiwn, Lac. stirpiuin Cuv. Lacerta erjthronota St. Le Lizard gris, le Le'zard ardnicole Daud. Le Lizard des souches Cuv. Grüne Eidechse Götz. Rleinaugige Eidechse Sturm. Gute Abbildungen sind in Sturm (besonders vom Weibchen), in Buona- , parte Fauna ital. etc. 2. Subgenus. ZOOTOCJ Wagl. Die Schläfen sind mit unregelmässigen Schuppen bedeckt, Bauch- 1 Schilder in sechs Reihen quadratisch neben einander liegend. Zwischen- 1 kieferzähne 7, Oberkieferzähne 34, Unterkieferzähne [\o (Wagl.). DiCj DER SCHWEIZ. ECHSEN. 27 Gaumenzähne fehlen ganzlich. Die Weibchen dieses Subgenus gebären lebendige Junge. 1. Specics. ZOOTOCA PYRRHOGASTRA Wagl. nob. Die gedrängte Form des Kopfes der Lacerta agilU L. geht, wie die ganze übrige Gestalt des Körpers bei den Zootocis, in zartere und feinere Formen über, und ich möchte sie als Typus unserer Eidechsen betrach- ten. Der Kopf ist klein und verhält sich zum Rumpf nur wie i : 4i und läuft von den Seiten zu der Schnauze nicht rasch zu, da sich die Breite zur Länge 3 : 5 verhält. Die Kopfschilder, wie die Beschuppung an den Schläfen stimmt mit der der gemeinen Eidechse überein. Die Ohr- öffnung liegt ein Avenig weiter vorn, als bei der frühern. Das Halsband besteht aus 9 regelmässigen viereckigen Schildchen, die Halsfalte ist kaum zu unterscheiden. Es sind 3 Paar Unterkieferschilder vorhanden, bei denen constant das dritte Paar noch verwachsen ist und erst unter demselben die Divergenz beginnt. Die Beschuppung des Körpers ist sehr regelmässig; der Nacken wird von kleinen eirunden, anliegenden Schup- pen bedeckt; längs des Rückens laufen einiger Reihen länglichter, schma- kr, ebenfalls neben einander liegender stumpfgekielter, hexagonaler Schuppen, die sich zu beiden Seiten in grössere ovale, mehr in die Breite gezogene Padden abändern. Die erste Reihe jeder Seite der Bauchschil- der besieht aus rhombischen, die übrigen aus quadratischen Schildern. Die Beschuppung des Scliwanzes ist wie bei den frühern Species, nur sind die einzelnen Schuppen stumpfer und tiefer gekielt. Der Schwanz selbst ist lang, di'all und verdünnt sich allmälig gegen die Spitze zu. Diese Eidechse erreicht die Länge, nicht aber die Breite der Lacerta agüisj, und erscheint desshalb viel kleiner als sie in der That ist; 5 bis 6 Zoll ist im Durchschnitt das gewöhnliche Mass des ganzen Thieres. Auch hier unterscheiden sich die beiden Geschlechter durch die Fär- bung, jedoch nicht so auffallend wie bei der vorhergehenden Gattung. Das Männchen ist oberhalb nussbraun, holzbraun bis in's Röthlich- braune. Yoni Hinterhauptschild an läuft über den ganzen Rücken ein 28 MONOGRAPHIE schwarzer Streif; ihm parallell auf jeder Seite eine Reihe schwarzer Punkte, die oft zu einem Strich zusammenschmelzen, die gewöhnlich seitlich an eine graue Linie anstossen. Die Kehle ist hlaulich, in's Rosa- farhe schillernd. Der Bauch und die untere Seite der Füsse grünblau, mit vielen schwarzen Flecken. Das Weibchen ist auf dem Rücken und Scheitel rothbraun 5 die schwarzen Punkte und Streifen treten mehr in den Hintergrund, und die graulichen Linien fallen weg. Die obere Seite ist dunkler; der ganze untere Körper ist schön gelb, oft safranfarbig, an den Seiten röthlich. Die ünterkieferschilder sind weisslichgrau , die Kehle lilafarbig, in's Gelbe und Rosenrothe spielend. Bei einigen Indi- viduen treten die weissen Striche mehr hervor, bei andern die braunen, daher finden Avir viele Nuancen in der Färbung dieser Thiere. Die Jungen unterscheiden sich nur dadurch, dass bei ihnen die Farbenzeich- nungen nicht so deutlich hervortreten. Die gewöhnlichste Veränderung, die diese Thiere im Weingeist er- leiden , besteht in einem Blauwerden der braunen Farbe ; auch ^ie hell- blaue Farbe ändert sich in eine bleichweisslichgelbe ab. Von Varietäten kenne ich nur diejenige, die Individuen einschliesst, die auf dem Rücken graubraun mit gelben Flecken, an den Seiten kupfern roth, am Unterleib blassgelb sind. Sturm bildete diese Varietät in seiner Fauna Deutschlands ziemlicl» gut ab. Wir finden die Zootoca pyrHiogastra sowohl in der coUinen Region/, als auch, wie früher bemerkt, auf den höchsten Gebirgen, wo sie siclb. wahrscheinlich fast ausschliesslich von Coleoptern nährt. Ein Exemplar ^ das ich von einer Höhe von 7902 Fuss besass, in die Ebene hinunterge bracht, wollte keine Nahrung zu sich nehmen, die der gemeinen Eid-i echse, bei der sie im nämlichen Behälter vvar, sehr behagte, und Start daher vor Hungör. Der eigentliche Verbreitungsbezirk dieser Eidechse ist die montanel Region, daher sie im Herzen der Schweiz, in den Cantonenünterwalden,j Schwyz, einem Theil von üri, ziemlich häufig vorkommt. In solche DER SCHWEIZ. ECHSEN. 29 Anzahl, wie die Lacerta viridis oder agilis wird sie sehr selten bemerkt. Sie lieben trockene Tannenwälder, wo sie sich unter den abgefallenen Tannennadeln Löcher scharren, in welche sie sich bei annähernder Ge- fahr flüchten ; oft finden sie sich aber auch in dunklem feuchtem Wald- grunde. Die Begattung geht im Mai vor sich und findet wie bei andern Eid- echsen statt. Das Weibchen trägt seine Eier bis Mitte oder Ende Juli im Leibe, legt sie dann, und nach einigen Minuten (5 — lo) zerreisst das vollkommen ausgebildete Junge die Eihülle, in der noch ein Avenig gelber Dotter zurückbleibt. Dieses Phänomen hat unter den Naturforschern sowohl Aufsehen als auch Streit veranlasst. Wir besitzen über das Lebendiggebären und Eierlegen der Eidechsen in besonderer Beziehung auf das Genus ZootocUj eine treffliche Abhandlung von D' Th. Cocteau, D. M. P. , «Notice sur un genre peu connu de Lezard vivipare fZootoca WaglerJ et sur une nouvelle espece de ce genre » , in der letzten Lieferung des 5ten Jahr- ganges von Guerin's Magasin de Zoologie j aus dieser hebe ich in weni- gen Zeilen das Geschichtliche der Zootoca pyrrhogastra Wagl. heraus, und hoffe am Ende, die Verwirrung, aus der uns auch Cocteau's ge- diegene Arbeit nicht ganz erlösen konnte , zu heben. Jacquin war der erste der eine Eidechse beobachtete, die seiner Meinung nach lebendige Junge gebar, und benannte daher diese Eidechse, die mit Linne's Lac. agilis nicht übereinstimmte, in den ]Yoi>a Acta Helvet. Vol. L, p. Sai, Tab. \., Lacerta vivipara. Leuckart machte die nämliche Beobachtung ,an Eidechsen, die er dem Professor Nitzsch in Halle mittheilte, und be- nannte die Thiere ebenfalls Lacerta vivipara. Wolf beschrieb vorher in Sturm's Fauna eine Lacerta crocea, die in der Färbung dieser Lac. vivip. entsprach. Schulze (Verzeichniss der Dubletten des Museums zu Berlin, p. 33) behauptete, Lacerta crocea lege Eier, und hielt, wie ich mich aus seiner Beschreibung überzeuge, höchst unrichtig, wie auch spätere Herpetologeu diese Eidechse von Jacquin und Leuckart identisch mit Lac. mur. L. oder agilis, oder betrachtete eine Varietät der muralis 50 MONOGRAPHIE irrig für Lac. crocea, Guerin fand auf einer Excursion im Walde von Eu eine solche Eidechse, die ihm lebendige Junge gebar. D'^ Cocteau theilte diese Beobachtung und die Beschreibung des Thieres der Pariser Academie mit, und erklärte es für eine neue Species, des Genus Zootoca Wagl. Auszugsweise ist diese ölittheilung in Institut i835 und in Froriep's Notizen, November i835. Schon früher beobachtete v. Baer und D' Otth das Lebendiggebären dieser Eidechse genauer. Letzterer hatte die Güte, mir Eihüllen und Junge mitzutheilen, nnd später hatte ich Gelegenheit, die nämliche Be- obachtung zu machen an einem Weibchen, das mir einige Wochen früher aus Wolfenschiess, Gant. Unterwaiden, zugekommen war, nachher noch mehrere Mal an Exemplaren, die ich in der Umgegend von Zürich fand. Genaue Untersuchungen haben mir gezeigt: i. Die von Jacquin be- schriebene Lacerta vivipara ist eine neue, bis auf seine Zeit noch nicht gekannte Species von Eidechsen, die den Typus von Wagler's Genus Zootoca bildet. 2. Die von Wolf beschriebene Lacerta crocea in Sturm's Fauna ist die nämliche Species, wie Lacerta vivipara Jacq. 3. Schulze's untersuchte Lacerta crocea war wahrscheinlich Lacerta miiralis var. 4. Leuckart's Lacerta vivipara ist identisch mit Jacquin's. 5. Merrem's Lacerta pjn-hogastra ist Aveibliches Exemplar von Lacerta crocea (wie oben bemerkt, haben die weiblichen Zootoca pjrrhog. immer eine grellere Farbe am Bauch als d-ie männlichen). 6. Die Zootoca de Gncrin Cocteau ist nur eine Varietät von Zootoca pyrrhogastra *). Da ich Ge- legenheit hatte , gegen hundert Exemplare von Zootoca pjrrhog. genau zu untersuchen, so ist es begreiflich, dass ich die verschiedenartigsten Abweichungen dieser Eidechse von der allgemeinen Färbung gefunden habe, und nicht selten begegnete ich der Varietät, die Cocteau /. c. unter dem angeführten Namen beschrieb*^). Die. treue Beschreibung und ') Zootoca pyrrhogastra schien mir der passendste Name für diese Gattung des Waglci'scIieD | Genus Zootoca, da es die Färbung sehr genau bezeichnet. Zootoca vivipara ist Unsinn, da, beide Namen das Gleiche bedeuten. ' **) Im letzten Hefte des zweiten Jahrgangs von Wiegmann's Archiv ist im Jahresbericht von 1835 vom Ref. die niindichc Ansicht ausgesprochen. DER SCHWEIZ. ECHSEN, 31 die Abbildungen lassen sogleich die Zootoca pjrrJiogastra Wagl. er- kennen. Das gleiche Färbungszeichen findet sich bei beiden, nur sind bei Zootoca de Guerin einige Linien mit einander verschmolzen, Avas wir nicht selten linden; im Uebrigen nähert sie sich der Yarietät von Lacerta crocea W., die Sturm abbildete. Die Anzahl der Jungen be- läuft sich, wahrscheinlich weil vollständige Entwickelung im Mutter- leibe statt hat, nie so hoch, wie bei Lacerta agüis. Guerin's Exemplar legte y, die meinigen 6, und Exemplare aus dem Weingeist, die ich öffnete, hatten 5 oder 6 Junge. Es lässt sich also die Anzahl von 5 bis 7 festsetzen. Auch der Vermehrung dieser Species scheinen die Raub- vögel Einhalt zu thun. Wolf (siehe Sturm's Fauna) fand im Magen von Falco buteoy Falco apworus und Ardea minuta mehrere beinahe noch unversehrte Individuen. Synonima : Lacerta vmpara Jacqilin. iVbc. Act. Helv. T. I. Lacerta crocea Wolf. Leuckart. Lacerta pyrrliogastra Merr. Lacerta imicolor? Ruhl (nach Wagler ein entfärbtes junges Männchen.??) Lacerta a^dura Scheppard. Lacerta de Jacquin Cocteau. Lacerta Isidore Geoffroy Saint-Hilaire pull. ? Lacerta Guerin Cocteau, var. Zootoca pyrrliogastra. nob. Die gelbe Eidechse. Wolf in Sturm. 2. Species. ZOOTOCA MONTANA nob. Die Breite des Kopfes verhält sich zu seiner Länge fast wie 3 : 4- Kopf zum flumpf, I : 5. Diese auffallenden relativen Grössenverhält- nisse bei der Zootoca montana unterscheiden sie sogleich ihrem Aeussern nach von der vorhergehenden Species. Der Kopf ist sehr klein, stumpf. 52 MONOGRAPHIE und hinten breit, wodurch sich diese Eidechse wieder der Lac. agilis nähert. Die Beschuppung am Unterkiefer, an den Schläfen und auf dem Ropf wie bei der vorhergehenden Galtung. Der Pvücken ist sehr unregel- mässig lieschuppt. Vom HinterhauptscMlde aus streicht eine Reihe dün- ner, länghchter Schuppen, die oft mehr hervortritt, oft stückweise fehlt, und durch Querreihen grösserer rhombischer Schuppen ersetzt wird , die bald sich nähern und einander berühren, bald wie an den Seiten in horizontalen Relhen.liegen , und oft bedeutende Räume zwischen sich las- sen. Am Nacken sind die Schuppen pentagonisch, dicht neben einander liegend und ohne Kiel. Die Bauchschilder sind in sechs Reihen und wieder mehr rautenförmig. Durch diese Schuppenbildung verbindet die Zootoca montana die beiden Subgenera Zootoca und Lacerta, und zwar durch Lac. agilis, da die vorbeschriebene Species sich innig an das folgende Subgenus anschliest. Die Extremitäten und der Schwanz sind auffallend kurz , letzterer gleich dick bis in die Mitte , dann rasch gegen die Spitze zu abnehmend. Die Farbe ist grünlich-grau auf dem Rücken, durch schwarze und weisse Reihen von Punkten unterbrochen. Die Seiten sind wenig dunkler. Der Ropf oberhalb ist hellbraun , Brust und Bauch beim Weibchen gelb- lich, beim Männchen grünlich. Der Schwanz und die untere Seite der Extremitäten sind mit schwarzen Punkten bedeckt. Diese Eidechsen werden im Branntwein fast immer blaulich. Als bestimmt geschiedene Varietät kenne ich nur die einzige Lacerta nigra Sturm. Da die Abbildung in Sturm's Fauna von dieser Eidechse nur ein Phantasiegemälde nach einer gegebenen Beschreibung zu seyn scheint, so habe ich das einzige bis jetzt bestimmt gekannte Original-Exemplar, welches Hr. Professor Meissner in Basel mir mitzutheilen die Gefälligkeit hatte, zum ersten Male treu abbilden lassen. Lacerta nigra ist weder Varietät von Zootoca pyrrhogastra, noch viel weniger eine eigene Species; sie unterscheidet sich von Z^oot. montana durchaus nur durch die Farbe, die bei ihr ganz die nämliche wie bei Vipera prester ist. Sie i DER SCHWEIZ. ECHSEN. 33 ist wahrscheinlich das seltenste schweizei'ische Reptil, daher sie noch nie genauer untersucht werden konnte. Wie der Name schon anzeigt, so ist die Zootoca montana eine Ge- birgsbewohnerin, aber ich kann nicht bestimmt angeben, l)is zu welcher Höhe sie hinaufsteigt. Sie ist nicht häufig, wesshalb wir bis jetzt über ihre Lebensweise, Nahrung und Fortpflanzung- noch nichts Bestimmtes wissen ; sie wird in diesen Stücken im wesentlichen mit der pjrrhogastra übereinstimmen. Ob die Eier durch die Sonne oder im Mutterleibe ausge- brütet werden, ist nicht entschieden; in letzterem Falle wäre die Be- nennung des Subgenus Zootoca höchst unrichtig, und es müsste ein eigenes Subgenus gebildet Averden, welches im Zahnbau, Beschuppung etc., nur nicht in der Fortpflanzung mit den Zootocis übereinstimmte. Synonima : Lacerta montana, Mikan in Sturm's Fauna. Lacerta nigra Wolf an eben dem Orte. var. Zootoca montana nob. Die Bergeidechse Wolf. Zu diesen eben beschriebenen beiden Species finden wir in Sturm's Fauna die besten Abbildungen , woraus sie in Schinz's Reptilienwei'k schlecht copirt wurden. Einzig ist die Lacerta nigra schlecht colorirt. Ich habe von diesem Subgenus nur zwei Species angeführt, obschon ich die Ueberzeugung habe, die Schweiz besitze noch eine dritte Species, nämlich eine Zootoca alpina. Ich sehe diese Gattung an, als von den Formen gebildet, die uns in den Hochgebirgen entgegentreten und die ich hier mehrmals unter dem Namen Zootoca pjrrhogastra angeführt habe. Bei den wenigen Exemplaren die mir von den beiden beschriebe- nen Gattungen bis jetzt zu Gebote standen, habe ich bedeutende Abwei- chungen gefunden, wage aber, ehe ich eine bedeutendere Anzahl dieser Echsen untersuchen kann, noch nicht fest auszusprechen, ob es wirklich eine neue Species, oder nur alpine Form sei. 54 MONOGRAPHIE 5. Suhgemis. PODJRCIS Wagl. Die Nasenlöcher liegen an der Spitze der Schnauze über dem ersten Lippenschild. Die Schuppen sind klein, körnig, anliegend, Bauch- schilder in sechs Reihen. Zwischenkieferzähne 6. Oberkieferzähne S/j.. Unterkieferzähne 44 (Wagl.) Die Gaumenzähne sind ganz klein, stumpfkegelförmig (VViegm.) 1. Species. PODARCIS MURALIS. Wagl. Bei den männlichen Exemplaren ist der Rumpf dreimal so lang als der Kopf, bei den weiblichen etwas mehr. Die Breite des Kopfes ver- hält sich zu seiner Länge fast wie 1:2. Das Stirnschild des schön gebildeten Kopfes dieser Eidechse ist vorn viel breiter als hinten, und verlängert. Das Hinterhauptschild ist ziemlich klein. Die Schläfen sind stark entwickelt und mit kleinen Schuppen bedeckt, in deren Mitte ein grosses Schild fSciitum inassaturinum J liegt. Die Ilalsfalte ist sehr deut- lich. Das Halsband aus 8 bis 10 ganzrandigen, fünfeckigen Schildern gebildet. Das Ohr liegt mehr nach Hinten als bei den frühern. Die beiden mittleren Reihen der Bauchschilder bestehen aus quadratischen, die übrigen aus rautenförmigen Schildern. Die Beschuppung des ganzen obern Theils des Körpers ist regelmässiger, als bei allen übrigen Eid- echsen, und besteht aus Querreihen kleiner, runder, sehr scliAvach ge- kielter, aufliegender Schüppchen, die zu den Bauchschildern keine, zu den Schwanzschuppen unbedeutende Uebergangsformen zeigen. Die Schwanzschuppen selbst sind stumpf, viereckig, lang und seitlich über- einanderliegend; Der Schwanz ist lang und gleichmässig gegen die Spitze dünner werdend. Die Mauereidechse wird gewönhlich 6 — 7 Zoll lang. Wie wir es bei mehreren frühern Eidechsen gesehen haben, so tritt auch hier der Fall ein, dass sich die beiden Geschlechter auflallend in der Farbe unterscheiden und daher sogleich erkennen lassen. Das Männchen ist auf dem Rücken graubraun, an den Seiten schwärzlich und auf dem Kopf nussbraun. Vom Hinterhauptsschild an läuft schlangenförmig ein DER SCHWEIZ. ECHSEN. o6 schwarzer Strich nach dem Schwänze, der jedoch nicht immer deuthch ausgedrückt ist, sondern durch mehrere Pveihen unregehnässiger Punkte ersetzt wird. Die schwarzen Seiten sind von zwei weisshchgrauen Strei- fen eingeschlossen, und durch runde, oft unbestimmte Aveissliche oder hellbraune Flecken unterbrochen. Die Schläfen sind dunkel, Kehle, Brust und Bauch gelblich, bei alten Exemplaren orangengelb, mit himmel- blauen Flecken eingcfasst; der Schwanz ist oben gininlichblau , mit weis- sen Reihen und Punkten, unten gelblich. Das Weibchen ist heller als das Männchen, auf dem Rücken sind mehrere halbverwischte Zeichnungen, die weissen Streifen an den Seiten sind, am Nacken besonders, stark. Die Seiten selbst einfarbig schwarz bis röthlichbraun. Oft sind auch an den äussersten Schilderreihen des Bauches schöne azurblaue Flecken. Der Bauch schillert in's AVeisse, Gelbliche und Rosafarbe, vorherrschend ist ein schwaches Goldgelb. Obgleich die beiden Geschlechter in ihrer Grundfarbe völlig überein- stimmen, so bekommen sie doch durch die abweichende Zeichnung ein 'ganz A'erschiedenes Aussehen, so dass sie von einigen Herpetologen als getrennte Species aufgeführt wurden. Ganz irrig finden wir in Sturm's Fauna das Männchen als Weibchen und umgekehrt bezeichnet. Ich muss hier nur bemerken, dass die angeführten Farbenunterschiede auf "der einen Seite als Geschlechtsverschiedenhciten, auf der andern als Varietät betrachtet werden könnten; denn fast durchgehends stimmt in unsern Gegenden das Geschlecht mit den von mir beschriebenen Färbun- gen überein, und doch haben mir anatomische Untersuchungen dreimal Abweichungen davon gezeigt, indem die weiblichen Exemplare die ge- wöhnliche Farbe der männlichen zeigten. Im Canton Tessin und der nördlichen Lombardie wurden von Hrn. D' Otth häufig Exemplare mit dem Colorit der männlichen, keine mit dem der weiblichen Mauereid- echse gefunden. Ich glaube daher annehmen zu dürfen, dass an gewis- sen Localitäten, vorzüglich in der nördlichen Schweiz, Deutschland und Oesterreich, die Färbung constant mit dem Geschlecht übereinstimmt, da in südlichen Ländern die Geschlechtsverschiedenheit weniger durch 56 MONOGRAPHIE die Färbung ausgedrückt ist; wie man auch aus der Angabe der Varie- täten, die Duges 1. c. aufzählt und die in Frankreich vorkommen, ersieht. Ich kenne von dieser Species keine Varietät, die beständig vorkommt, da selten zwei Exemplare gefunden worden , die in Farbe und Zeichnung vollständig übereinstimmen. Merkwürdig ist die geographische horizontale Verbreitung dieser Eid- echsen in der Schweiz ; sie scheint der ganzen mittlem Schweiz zu fehlen, und daselbst von Zootoca pyrrhogastra und montana ergänzt zu werden , die da zurücktreten wo Podarcis muralis vorkommt. Nach meinen bis- herigen Untersuchungen hat der ganze Canton Zürich, die kleinen Can- tone und der südliche Theil von St Gallen keine Mauereidechsen. Wahr- scheinlich fehlt sie auch dem grössten Theil des Cantons Graubündten. In grosser Anzahl kommt sie dagegen in der südlichen, westlichen und nörd- lichen Schweiz vor, in Tessin, Waadt, Bern, Aargau, Basel etc., der Jura besitzt sie in sehr grosser Menge. Ueber die verticale Verbreitung ist zu bemerken , dass sie bis zu 38ooF. vorkömmt. Die Begattungszeit fällt in Mai, Das Weibchen legt 9 — 13 Eier; da- her ist leicht zu begreifen, dass sie an vielen Orten, z. B. in Weinbergen Steinhaufen und ölauern so häufig vorkömmt. Synomina : Seps arguSj Seps terrestris, Seps muralis. Laur. Seba thes. II. I. 4, fig. 4? Lacerta taurica^ Lacerta pardus. Pall. ? Lacertafusca, Lac. agilisj Lac. bioginardii? Daud. Podarcis muralis Wagl. Lacerta muralis Cuv. , Mer., Duges et aut. cet. Lezard gris. La Cep. quadr. ovip. , p. 298. Scalj lizard. Britt. Zool. III., p. i3, tab. I. Tlie little brown Lizard. Edw. Glean. I , p. 28, tab. 225. Mauei'eidechse. Sturm's Fauna. Die menschenfreundliche Eidechse. Merr. Sturm bildete diese Eidechsen recht gut ab. DER SCHWEIZ, ECHSEN. 37 2. Gruppe. SCHLEICHEN. (Anguis). Bis auf die Zeit , wo man einsah , dass , um eine natürliche Classifica- tion durchzuführen , die Renntniss des Innern Baues der Thiere durchaus nothwendig sei , nahm diese Gruppe immer in den herpetologischen Syste- men eine ganz falsche Stelle ein, indem sie zu den Schlangen gezäldt wurde, denen sie nur die äussere Form, und auch diese nur oberflächlich betrachtet beisetzte. Die Anwesenheit des Brustbeins, Budimente des Bekens und der Extremitäten, das Columella, vollständige Augenlieder, doppelte Lungen etc. weisen ihnen unbestreitbar ihren Platz unter den Eid- echsen an, und es ist unbegreiflich, dass es jetzt noch Naturforscher giebt, die sie an ihrer alten Stelle stehen lassen. Die Angues sind mit den Genera Ophiosaurus Dum. Ophiodes Wagl. Pygodactylus Fitz. etc. zu verbinden, mit denen sie nach dem Gutdünken des Systematikers als Bindungsghed oder Uebergangsform gebraucht werden. I. Genus. ANGUIS. Die Nasenlöcher liegen unterhalb der Schnautzenspitze. Die Beschup- pung des Körpers ist gleichartig. Das Paukenfell unter der Haut verbor- gen. Aeussere Glieder sind keine vorhanden. Zwischenkieferzähne 9, Oberkieferzähne 18, Unterkieferzähne 28, Gaumenzälme fehlen. 1. Species. ANGUIS FRAGILIS. Lin. Der Kopf ist klein, stumpf, fast zweimal so lang als breit. Das Zwischen- scheitelschild sehr stark entwickelt und bildet gewöhnlich ein gleich- schenkliges Dreieck. Das Stirnschild ist ebenfalls sehr gross. Zwischen dem Nasen- und dem Stirnschild sitzen zwei schmale, länglichte Schild- chen, die die Stelle der vordem Stirnschilder der Nattern vertreten. Die Schläfen sind von der nämlichen Beschuppung wie der übrige Körper, ünterkieferschilder sind fünf Paare , deren Divergenz schon beim ersten Paare beginnt. Halsfalte und Halsband fehlen gänzlich. Piücken und 38 MONOGRAPHIE Bauch sind mit glatten, glänzenden, fest anliegenden, sechseckigen Schup- pen bedeckt, die an der Seite breiter werden, und nach vorne seitlich übereinander liegen. Die nämliche Beschuppung zeigt der Schwanz der, nur wenig dünner als der Röiper, sich in eine harte Spitze endigt. Die gewöhnliche Länge der Blindschleiche beträgt 12 bis 14 "doch soll sie auch 2 ' lang und darülier werden. Bei keiner der beschriebenen Species ändert die Farbe so mannigfaltig, wie bei dieser, daher ist es scliAvierig eine eigentliche Färbung festzusetzen. Gewöhnlich sind sie bleigrau , an den Seiten röthlichhraun und am Bauch bläulichschwarz mit gelblich weissen Punkten. Bei andern Individuen sind eine Menge dunk- ler und gelber Streifen voi'handen, nach andern sind einfarbig kupfer- roth auf dem Rücken, glänzendschwarz am Bauch u. s. f. Die ganz jungen Thiere sind Aveiss mit einem schwarzen Längestreich auf dem Bücken und tiefschwarzem Bauche. Die Iris ist rölhlich-goldgelb. Der Weingeist greift diese Thiere ganz unbedeutend an. Hin und wieder finden wir Blindschleichen mit schönen, grössern oder kleinern hellblauen Flecken. Fälschlich sind diese Thiere für Va- rietäten gehalten worden , denn es liegt eine ganz natürliche, einfache, Ursache dieser Färbung zum Grunde. Da ich solche Exemplai'e imme nur ausgewachsen fand, und nur an Gebüschen, Wegen und unter Stei nen, nie aber auf Wiesen oder an grasreichen Hügeln, so untersuch! ich die Beschuppung genauer und fand , dass die Schuppen , wo blau Flecken liegen , immer verletzt sind, was leicht geschehen kann, wen sich die Blindschleichen zwischen Steinen oder Stauden hindurchwinde; wollen , wobei eine heftige Beibung statt findet. Die blauen Flecken lie gen gewöhnlich in Längesreihen über den Bücken hin , selten an den Sei ten , nie aber am Bauche ; verlieren sich am Schwanz und da , wo de Körper dünner wird, also da, wo bei eingeklemmtem Durchkriechen scho^ die meisten Schwierigkeiten überwunden sind. Ich versuchte an lebe den Exemplaren und löste ihnen einzelne Schuppen ab , an deren Stelk in einigen Tagen, l)lauc Flecken erschienen. Nach der fünften sechsten Häutung, je nachdem die Schuppen mehr oder weniger tief a^»T DER SCHWEIZ. ECHSEN. o9 gelöst wax'en, verschwanden die Flecken. Junge Individuen sind weniger diesen Verletzungen ausgesetzt, da sie leichter als die allen einen Zu- fluchtsort finden können.*) Man kann fast mit Bestimmtheit annehmen, dass das horizontale und verticale A^erbreitungshezirk der Anguis fragilis und der Lacerta agilis die nämlichen seien, nur möchte in den Ebenen die Blindschleichen an meh- reren Orten vorkommen , als die gemeinen Eidechsen , denn man findet sie beinahe auf jedem Wege vmd allen Wiesen, so dass sie Avährend der Heuerndte zu Hunderten durch die Sensen ihren Tod finden. Ueberhaupt werden sie fast überall mit einer tollen Wuth zu todt geschlagen, da man von der falschen Ansicht ausgeht, diese Thierchen, die unsere Fel- der von schädlichen Raupen befreien , seien giftig. Yon 2000' an verschwindet die Anguis fragilis, daher wir sie in kei- nem der höher gelegenen Schweizerlhäler mehr finden.. Die Begattung geht im Mai und Juni an sonnigen Stellen unter inniger Ümschlingung, wie bei den Nattern, vor sich und dauert einige Stunden. Das Weibchen gebährt zu Anfang Septembers wie die Zootoca pyr- rhogastra 10 — 1 4 Junge , die schon drei Zoll lang aus der Eihülle, in der sie spiralförmig gelegen, ki'iechen. Die Nahrung dieser niedlichen Thier- chen besteht, wie ich aus Exemplaren, die ich öffnete fand, aus Fliegen und Räupchen. Die Alten fressen in der Gefangenschaft schwierig, die Jungen gar nicht, daher sterben ei'stere nach 3 — 4 Monaten, letztere schon nach i — 2 Wochen. Sie theilen dem Gefäss, in dem sie gelegen, durch ihre Excremente einen sehr wiedrigen Geruch mit. Bisher war über die Oeconomie dieser Thiere, besonders wie sie den Winter zubringen, weiter nichts bekannt, als was Friedwaldski (und mit ählichen Worten Latreille Hist. nat. des reptiles) in seiner Monographia serpentum Hungariae § 27, p. 3o sagt : Cavitates terrae, quas ipse rostro, fodias petere solet. Hiemne somno detinetur. Voriges Jahr glückte es mir über diesen Punkt einige nähere Auf- klärung zu erhalten. *) Diese FlecUen sind zuweilen ganz dunlielblau, sogar schwarz. Es fragt sich, ob die von Bibi'on bescliiiebene Anguis punctalissimus (Descript. de la Moree Livr. 36) nicht eine solche Anguis ist. Ich habe jene Species nie gesehen. 40 MONOGRAPHIE An einem Hügel, an welchem ich im Sommer und Herbst häufig Blindschleichen in Löcher kriechen sah, grub ich im Februar bei war- mem Wetter , um den Winteraufenthalt dieser Thiere kennen zu lernen , neben einem Loche, in welches ich früher Blindschleichen häufig sich verstecken sah, imd welches ich nur an einem, im Herbste von mir daneben eingesteckten Stück Holz wieder erkennen konnte, eine kleine Höhliuig, um das Loch selbst genauer untersuchen zu können. Es war rund, schlauchförmig und hieng etwa vier Zoll tief schräge in die Erde und Avar von innen mit Gras vuid Erde zugestopft. Yon dieser Röhre lief, horizontal mit dem Profil des Hügels ein halber Schuh tief unter der Oberfläche der Seite des Hügels ein 2 Zoll hoher , i 1/2 Zoll breiler Stol- len, 34 Zoll lang mit mehreren Krümmungen nach oben und unten und einer seitlichen Biegung nach aussen über einen grossen Stein hin, in eine stumpfe Spitze aus. Die Seitenwände des Stollens waren glatt und fest, die Decke mit vielen Findrücken versehen. Im Schlauche, gerade beim Eingang lagen mehrere Junge, etwa halb Jahr alte, oder noch jün- gere Blindschleichen. Auf diese folgten ein wenig ältere und grössere, und so lagen durch den ganzen Stollen fast immer grössere Exemplare, als die A'orhergehenden. Hinten in der Yerengung lag ein altes Weib- chen, das die Aeltermutter der ganzen Familie zu seyn schien, und wel- ches auf ein blaupunktirtes Männchen folgte. Der Kopf und ein Theil des Rumpfes des Weibchens waren enge von den Wandungen umschlossen, so dass die Erdscholle vollkommen den Abdruck des vordem Theils der Blindschleiche zeigte. Die Zalil der hier offenbar in einer absichtlich ge- grabenen Wohnung zum Winterschlafe versammelten Individuen belief sich auf 23 junge und alte, die theils zusammengerollt, theils in einander verschlungen oder, gerade gestreckt in tiefer Erstarrung lagen. Es sclieint im ersten Augenblicke schwierig zu ei'klären, wie Thiere ohne einer Spur äusserer Extremitäten solche Stollen graben können , und, zwar nur mit der stumpfen Schnautze. Betrachten wir aber einmal die Gänge und Wohnungen , die der gemeine Regenwurm (Lumbricalis ter- restris L.) macht, und das Quantum Erde, das er dabei aufwirft, ver- gleichen dann die unterirdischen Gänge die ich bei Anguls fragilis L. fand; DER SCHWEIZ. ECHSEN, 41 ziehen dann die Muskelkraft und äussere Bedeckung beider Thiere in Betracht, dort ein Weichthier, hier einWirbelthier, so fühlen wir leicht, dass es möglich ist, dass diese fusslosen Echsen künstliche Wohnungen graben. Ich erkläre mir die Sache folgendermassen : Im Herbst begiebt sich eine Anzahl Blindschleichen in ein geräumiges jedoch nicht allzugrosses Loch. Ton diesem aus gräbt die Aelteste und Stärkste der Versammlung mit der Schnautze In der Erde vorwärts, was mit keiner Schwierigkeit verbunden ist , so lange der Boden feucht und weich bleibt. Beim Graben findet das Thier von allen Seiten Wider- stand und krümmt sich desshalb um denselben zu überwinden. Gewöhn- lich sind aber die Bewegungen der Schleichen, um von einem Orte zum an- dern zu gelangen, ein sich krümmen von der rechten zur linken Seite, man sollte deshalb glauben, der Stollen hätte in seiner Breite die grösste Aus- dehnung, dem ist aber nicht so. Legt man in der Gefangenschaft eine Blindschleiche zwischen zAvei Bretter, so dass die seitlichen Bewegungen gehemmt sind, und legt ihr einen Widerstand vor den Kopf, so dass sie daran anstösst, so bewegt sie sich vertical. Solche verticale Bewegun- gen haben beim Graben, da der Kopf immer aufgehalten wird, wahr- scheinlich häufiger statt, als horizontale, daher der Stellen höher als breit. Wenn der Vorarbeiter eine Strecke weit gekommen ist, so folgen ihm die andern nach, und durch ähnliche Bewegungen erhält die Höh- lung eine regelmässigere Gestalt und die Wände Festigkeit. Je nachdem Kälte eintritt , oder der Boden hart wird , so muss die Arbeit unterlassen werden und Erstarrung tritt ein , weslialb wir die Stollen nach vorn spitzig und von der Gestalt der arbeitenden Anguis finden, hört die Ar- beit frühe auf, so müssen die Jungen in der Eingangsröhre bleiben, dauert sie länger an , so können sie ihre Zuflucht ebenfalls im langen Gange fin- den, wo die Wärme unstreitig Bedeutender ist. Im FrühUng suchen sie die verstopfte Oefnung zu lichten und herauszukriechen , was ich in der zweiten Woche des Aprils im Canton Glarus zu sehen Gelegenheit hatte^ als eine solche Colonie sich langsam ans Tageslicht begab. Der Stollen, den ich auch da sogleich bioslegte, zeigte mir eine ganz ähnliche Beschaf- Wheit, wie die früher untersuchten. 42 MONOGRAPHIE DER SCWEIZ. ECHSEN. Obgleich die Blindschleiche unter allen bekannten Amphibien sehr leicht erkannt wird, so hat sie dennoch dem fast allgemeinen Loose der Reptilien eine Anzahl Synonima zu haben, nicht entgehen können. Synomina : Anguifi eryx L. , junges Individuum. Anguis lineatus Gmel. Laur., ganz junges Thier. Eryx clivicus Daud., altes Thier. Anguis punctatissimus Bibron? L'oivet. The slow-worni. Blindschleiche L. , gemeine Bruchschlange. ERRLAERUNG DER TAFELN. Taf. I. Fig. I. Kopf von Lacerta agilis Lin., von oben. Das Scut. internasale fehlt, die fronto-nasalia sind sehr stark entwickelt, ebenso das interparietale, während das Sc. occipitale nur durch 3 Schuppen angezeigt wird. Fig. 2. Kopf von Lacerta viridis, von oben. Das Scutum internasale ist gedoppelt, die übrigen Schilder sehr regelmässig, aber abweichend gebildet. Fig. 5. Zootoca montana nob. Die schwarze Varietät, die Wolf in Sturm's Fauna unter dem Namen Lacerta nigra, abgebildet. Fig. 4- Dieselben von unten. Fig. 5. Kopf derselben von oben. Taf. IL Zur Oeconomie der Blindschleichen, a a, aa. Durchschnitt des Hiigeltheiles , in welchem sich die Wohnung befindet, b b. Stollen im Durchschnitt. c. Oeffnung der Eingangsröhre. d. Eingangsröhre. ee. Hintere Wand des Stollens. l'f. Untere Wandung desselben. g. Stein über den der Stollen seinen Weg nimmt. h. Ende des Stollens, in welchem das arbeitende Individuum lag. i. Querdurchschnitt des Gangs. TAB. / '-'T- l ^ ' tf NEUE DEIVRSCHRIFTEN ALLG. SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT FÜR DIE ijföammteu ttrttunui00fnöfl)aftfu. SOCIETE HELVETIQUE :a SCIENCES NATDREIXES. Band II. mit IX Tafeln. IVEUCHATEL , IN DF.K EUCHDRUCKEREl VO\ PETITPIERHF.. 1B38. rtf' IVEUE DE]VKSCHRIFTE]\ i^ 'der ALLG. SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT FÜR DIE cjceammtcn ltnturu)iö6fnöcl)aftcn. SOCIETE HELVETIQUE SCIENCES NATURELLES. Band II. mit IX Tafeln'. NEUCHATEL , IX DER BUCHDRUCKEREl VON PETITPIERRE. 1838. ^./■2ä/.:B TABLE DES MATIERES. Bemerkungen übei- die Arten der wilden Ziegen, von Prof. H. R. Schinz.— (3 'ji feuilles et 4 pl.l Untersuchungen der Badequellen von Meltingen, Eptingen, und Bubendorf, von Ch. Stähelin. — (lV4feuille.) Die Käfer der Schweiz, von Prof. Osvv. Heer. Erster Theil. Erste Lieferung. ( 12 'ji feuilles. ) Die Käfer der Schweiz, von Prof. Osw. Heer. Zweiter Theil , Erste Lieferung. ( 7 '/t feuilles. ) Mittel und Hauptresultate aus den meteorologischen Beobachtungen in Basel, von 1826—1836, vonP. Merian ; in Bern,v. 1826-36, von T. Trechsel ; in St Gallen, von 1827-1832, vonD. Meyer. ( 8 '/i feuilles. ) Observations Geologiques sur le Jura soleurois , par A. Gressly. ( 14 feuilles et 5 pl.) ( En tout 47 '/' feuilles et 9 planches. ) BEMERKUNGEN UEBER DIE ÜIB^ISSr IDUm WHILIDIBe 2I!IB(BIBe^ BESONDERS MIT BEZIEHUNG DEN SIBIRISCHEN STEINBOCK, DEN STEINBOCK DER ALPEN UND DEN STEINBOCK DER PYRENÄEN. Professor H. R. SCHIXZ. i; BEMERKUNGEN ÜBER DIE ARTEIV DER AVILDEN ZIEGEN. Die Untersuchungen über die Stammracen und den Ursprung unserer Hausthiere sind in verschiedenen Beziehungen sehr wichtig. Die Ge- schichte der Cultur und der Sitten der Völker , der Grad ihrer Civilisatiou hängt mit der Zähmung der Hausthiere zusammen. Die Sitten mussten sich ändern, sobald der Merisch unter seinen Mitgeschöpfen sich Gehilfen erwarb ; sie sind ihm zur Beförderung seiner Bequemlichkeit unentbehr- lich , sie binden ihn an feste Wohnsitze oder zwingen ihn zu einem no- madischen Leben ; sie machen es ihm möglich in beschränktem Umkreise sich ernähren zu können, da sie auf der einen Seite den Ackerbau beför- dern, auf der andern Seite ihm die Jagd ersparen oder wenigstens als Mittel zum Lebensunterhalt entbehrlich machen. Höchst wahrscheinlich nährten sich die ersten Menschen , als Bewoh- ner wärmerer Rlimate, anfangs nur von Pflanzen. Allein bald wurden sie, um sich vor den fleischfressenden Raubthieren zu schützen, ge- zwungen Waffen zu erdenken; nicht immer gab ihnen auch das Pflanzen- reich genug Nahrung, sie fiengen an das Fleisch der erlegten Thiere zu kosten und machten es mit Hilfe des Feuers essbar. Nicht alle Thiere aber zeigten sich feindlich gegen den Menschen, einige gesellten sich bald zu dem Menschen und suchten bei ihm Schutz gegen den gemein- schaftlichen Feind, die Raubthiere , und so ergab sich die Idee^ diese UEBER DIE ARTEN gänzlich zu zähmen, von selbst. Allein es bedurfte bei den mehrern viele Generationen, ehe sie ganz Hausthiere wurden und erst, nachdem sie mit dem Menschen in andere Rlimate gewandert und den Einfluss der grösseren Wärme oder Kälte erfahren hatten, veränderte sich auch ihr Aues- seres so, dass man die Urrace kaum oder gar nicht mehr erkennen konnte, Lange wahrscheinlich blieb ein Theil der Urrace frei , bis endlich die Vermehrung der Menschen auch diese ausrottete oder unterjochte. So geschah es dann, dass man diese Urrace nicht mehr auffinden konnte. Nicht selten aber geschah es auch umgekehrt ; längst gezähmte Arten ver- wildeten wieder, behielten aber in manchen Beziehungen ihr äusseres Ansehen. Ganz gewiss ist der Stand des Jägers der ältere , der Hirtenstand der spätere, und vielleicht trat der Hirtenstand erst ein, nachdem die zuneh- mende Bevölkerung die Jagd weniger erträglich gemacht und die Jagdge- biete eingeschränkt worden waren ^ wie dies nun bei den nordamerika- nischen Nationen der Fall ist. So wurden aus Jägern nach und nach Hirten. Asien, ohne Zweifel der erste Wohnort, wenn nicht der ganzen Mensch- heit, doch gewiss des Stammes , den wir Raucasier nennen, hatte gerade die meisten Thiere, welche der Zähmung fähig waren, Pferde, Esel, Rameele, Schafe, Rinder, Ziegen und Hunde waren ursprünglich asiati- sche Thiere und wurden schon frühe der Zähmung fähig befunden, daher reichen hier die Spuren des Hirtenstandes in die ersten Zeiten der Meii- schen hinauf und nach der Bibel war sthon Abel, der Sohn Adams, ein Schäfer. Die Geschichte der Hausthiere ist daher wesentlich mit der Ge- schichte der Menschheit verbunden. Den besten Beweis giebt uns Ame- rica. America hatte, ausser dem Lama, vor der Eroberung durch die Spa- nier kein Hausthier. Die Einführung des Pferdes , des Rindviehs und der Schafe änderte die ganze Lebensart der Einwohner. Dieselben Völker, - deren Vorfahren einst in ganzen Heeren von einigen Reitern der Cortes I» undPizarros, welche sie für Gentauren hielten, die Flucht ergriffen , sind jetzt die geschicktesten Reiter der Erde. Dem Chilener, dem Patagoner, dem Columbier ist das Pferd alles, er wird so zu sagen auf dem Pferde ge- boren und stirbt mit dem Pferde. Wie der Araber die Ränder der Wüste, DER WILDEN ZIEGEN. 5 SO durchflieht der Bewogner der Ufer des Platastromes die unermesslichen Pampas und Llanos, diese fast unbegrenzten, weglosen Ebenen, in be- ständigem Galloppe mit seinen Pferden. Selbst die wilden Stämme der Nordamerikaner, die Otoos, Pawnis, Greeks u. s. w. am Missuri und Mississippi durcheilen die weiten Prairien und verfolgen die Heerden der Bisonten zu Pferde. Nur durch diese nützlichen Hausthiere sind auch die Llanos am Orenoko , auf welchen einst kaum einige Hirscharten sich aufhielten , für den Menschen bewohnbar geworden, und ernähren zahllose Heerden von Pferden und Rindvieh. Ebenso gross ist die Yeränderung, welche diese Thiere für die Bewohnbarkeit Neuhollands gehabt haben. Da, wo einst noch vor wenigen Jahrzehenden eine äusserst sparsame Bevölkerung oft vom Hunger litt, haben die Heerden Ueberfluss verbreitet, und geben selbst Europa von ihren Produkten ab. Dem philosophischen Beobachter, so wie dem Geschichtschreiber ist daher die Forschung wichtig, in welchen Gegenden einst die Stammra- cen der Hausthiere lebten, ob sie noch vorhanden seyen und welche Ar- ten diese seyen ? Ob sie noch unverändert sich erhalten haben oder wel- chen Einfluss die Zähmung auf sie gehabt habe. Die Veränderungen sind in der That bei den meisten so gross, dass man Mühe hat, die Urracen aufzufinden und mit Gewissheit zu erkennen. Nur über die Ziege soll in diesem kleinen Aufsatz gesprochen und diese 7.U einigen Andeutungen benutzt werden, um eine neue Art bekannt zu machen, welche als solche bis jetzt ganz verkannt wurde. Die Ziege ist eines der ältesten Hausthiere der alten Welt, ihrer wird auch schon in den ältesten Urkunden gedacht. Aber erst in den neuern Zeiten hat man die wilden Ziegen oder Steinböcke näher kennen gelernt, welche auf den verschiedenen Gebirgen der Erde vorkommen. Man ist auch so ziemlich darüber einig, dass die Bezoarziege des Raucasus die Stammrace der Hausziege sey, deren Yarietäten sich über fast die ganze Erde verbreitet haben. Die Bezoarziege, Capra Aegeagrus , hat Hörner, die auf dem* Obertheile mit einer scharfen Erhabenheit versehen, auf der Aussenseite UEBER DIE ARTEN aber ausgehöhlt sind und keine Knoten oder Runzeln, sondern blos einige wellenförmige Erhabenheiten an der Oberfläche zeigen. Sie bewohnt den Raucasus, aber diesen nicht allein, sondern fast alle Bergketten von ganz Asien. Wenn aber wirklich diese Ziege Hauptstammrace der Hausziege ist, so ist es nicht unmöglich , ja sogar wahrscheinlich, dass auch andere wilde Ziegen, welche fast alle mit den zahmen Ziegen sich fruchtbar be- gatten , zu den vielen sehr verschiedenen Varietäten der Hausziege mit- gewirkt haben können. Die Hausziege verräth ihren Ursprung als Bergthier durch ihre Vor- liebe für bergichte Gegenden, durch ihre Behendigkeit und Geschicklich- keit im Klettern, in welchen sie fast der Gemse und dem Steinbock gleich- kommt, und durch die Geneigtheit, mit welcher sie sich selbst überlassen, wieder verwildert. Schon lange ist es bekannt, dass der Steinbock der Centralalpeu Europas, der savoyische, ehemals schweizerische, Steinbock, sich leicht und in völliger Freiheit mit der Hausziege begattet und fruchtbare Ba- starde zeugt. Dadurch ist die nahe Verwandtschaft der beiden Thiere bewiesen. Man hat in den Gegenden, wo der Steinbock noch lebt, nichl selten solche Beispiele gesehen, wo zahme Ziegen, welche sich verlaufen ; hatten, von Steinböcken befruchtet nach Hause kamen. Es ist bekannt, wie viele Bastarde von den Steinböcken, welche man in Bern hielt, um dieses schöne Thier wieder in unsern Alpen fortzupflanzen ^ entstunden. Eben so leicht begattet sich, nach Pallas Nachrichten , der sibirische Stein- bock mit der Ziege und zeigt dadurch ebenfalls seine nahe Verwandt- schaft. Pallas bemerkt, dass sehr viele jung eingefangen werden, und dass fast unter jeder Heerde der Hirtenvölker jener Gegenden solche Stein- böcke sich finden. Einen solchen gezähmten Steinbock sah er in Oren- burg, welcher von den Kirgisen gekauft worden. Dieser führte eine Heerde Ziegen als Sultan an , mit welchen er häufig fruchtbare Bastarde erzeugte. So sagt auch Belon von dem Steinbock auf Kreta 5 er wurde Jung eingefangen und mit zahmen Ziegen erzogen. Ob auch der pyre- näische Steinbock dieses thue, wissen wir nicht gewiss, aber es ist sehi Avahrscheinlich. DER WILDEN ZIEGEN. 3Ierk\vürdig ist es, dass die männlichen Bastarde vom Steinbock der europäischen Centralalpen, wie man in Bern die Erfahrung gemacht hat, eine ungewöhnliche Grösse erreichen und grösser werden, als beidersei- tige Eltern. Der auf dem Museum zu Bern aufgestellte Steinbock be- weist dieses , und sein langer Bart giebt ihm viel Aehnlichkeit mit dem sibirischen. Auch der Charakter dieses Thieres war viel bösartiger, als der seiner Eltern. Es ist bekannt, wie viel Spectakel er früher in Bern selbst, nachher in Interlachen und auf der Grimsel anrichtete, so dass man um der persönlichen Sicherheit der Pveisenden willen , welche er ungereizt anfiel, ihn endlich tödten musste. Eben so merkwürdig ist es, dass er in Hinsicht seiner männlichen Kraft keinem zahmen Ziegenbock nachstand , eine zahlreiche Nachkommenschaft hinterliess , und einen so unausstehlichen Bocksgeruch verbreitete , dass man ihn lange, nachdem er schon ausgestopft war, aus dem Berner Museum entfernen musste. Auch der sibirische Steinbock verbreitet einen solchen unausstehlichen Geruch, der jetzt noch an Händen und Kleidern haftet; dagegen ist dieser Geruch an der Haut des pyrenäischen nicht so merkbar. Durchgehen wir nur die jetzt bekannten Arten der Steinböcke, so wer- den wir finden , dass es mehrere ganz bestimmt verschiedene Arten der- selben giebt, über deren Dasein erst in den neuern Zeiten genaue Nach- richten bekannt wurden. Man hat in frühern Zeiten die Arten nicht so genau geschieden und für Varietäten gehalten, was wirkliche Arten sind; in unsern Tagen ist man freilich auf das entgegengesetzte Extrem gefallen und macht eher zu viele Arten , als zu wenig. Lange verwechselte man den sibirischen Steinbock des Pallas, mit dem unserer Alpen, und fand daher die Schreberische Abbildung, welche den Sibirischen vorstellen sollte, auch gar zu schlecht. Der Irrthum wurde um so eher fortgepflanzt, ' als die altern Abbildungen auch unserm Steinbock einen langen Bart zu- • schrieben^ den er gar nicht hat. Dieser Irrthum ist auf eine sonderbare ^ Art bis auf unsere Zeiten fortgepflanzt worden ^ bis Meissner denselben ' wiederlegte und zeigte, dass der alte Steinbock gar keinen Bart habe, ' denn ein Paar längere Haare am Kinn kann man noch nicht einen Bart 8 UEBER DIE ARTEN nennen, wie ihn ältere Schriftsteller alle angeben, dass er bei unserm Steinbock gefunden werde. Gessners Abbildung des Steinbocks ist zu schlecht, als dass man darüber etwas anderes sagen könnte, als er habe nie einen Steinbock gesehen, welche doch seiner Zeit auch häufig waren. Seiner Abbildung nach sollte man meinen , der Steinbock habe einen Bart. Ridingers Steinböcke sind alle mit langen Barten versehen ; der Verfasser dieses Aufsatzes selbst, giebt (in der Naturgeschichte der schweizerischen Säugethiere von Schinz und Römer, Zürich 1809.) dem alten Steinbock noch einen Bart, der aber nicht über zwei Zoll lang werden soll; man hat die etwas längeren Haare am Rinn, die im Winterkleide sich zeigen, da- für genommen. Girtanner giebt dem Steinbock einen sehr langen Bart, und Berthoud von Berchem will einen kleinen Bart au dem zahmen Stein- bock in Aigle gesehen haben; auch diesen täuschte wahi'scheinlich das Winterhaar. Seitdem hat der Verfasser viele alte männliche Steinböcke gesehen, aber nie einen Bart an denselben bemerkt, bei einigen nur etwa ein halbes Dutzend längere einzeln stehende Kinnhaare. Schon Girtanner sagt indess bestimmt, der Steinbock, der auf den Al- pen wohnt, ist wesentlich von den wilden Ziegen verschieden, welche man auf den Pyrenäen , auf den Bergen Griechenlands und den Inseln des Archipelagus antrifft, welche alle Schriftsteller Steinböcke nennen. Alle Arten der Steinböcke bewohnen die hohen Gebirge und halten sich im Sommer in der Nähe der Schneegrenze auf. Sie können daher nicht blosse klimatische Varietäten seyn, da sie alle in derselben Tem- peratur und Umgebung leben , sie mögen in diesem oder jenem Theil der Erde vorkommen. Sie sind stellvertrettende Arten, Wiederholungen un- ter ähnlichen, doch bestimmt verschiedener Formen, wie wir sie so häufig unter allen Thieren wahrnehmen. So finden wir in Asien Affen nur mit schlanken Ghedern , welche an den Vorderhänden statt des Daums eine Warze haben. Die Schlankaffen, (Semnopithecus) ; in Africa werden sie durch die Stummelaffen (Colobus) representirt ; in America durch die Klammeraffen (Ateles) , welchen beiden Gattungen ebenfalls der Daum fehlt. So finden wir in allen Welttheilcn Füchse, aber nicht dieselben DER WILDEJJ ZIEGEN. 9 Arten, und so noch bei vielen andern Säugethieren. Unter den Vögeln findet sich eine schwarze Krähe in Europa (Corvus corone), eine andere in Nordamerica (Corvus ossifragus) und wieder eine andere in Java (Cor- vus Enca); alle drei schwarz, aber alle als Art verschieden. So bilden sich von denselben Gattungen geographische Gruppen, an welchen der Forscher sogleich den Welttheil erkennt, woher sie stammen. Diese Vergleichung auf die Gattung des Schafs und der Ziege ange- wandt, finden wir, dass beide Gattungen unter allen Rlimaten, wo sie wild vorkommen, Bergthiere sind , sich in zwar ähnliche, aber doch ver- schiedene Arten trennen. Von Schafen kennen wir den Argali, Ovis Ammon ; in Sibirien, den Mufflon, OvisMusimon, in den Gebirgen von Korsica und Sardinien; das kamschadalische Bergschaf, Ovis nivicola Eschholz; das californische Schaf, Ovis californiana ; das nordamericanische Bergschaf, Ovis montana , und das africanische Bergschaf, OvisTragelaphus; von Ziegen oder Steinböcken. 1. Den sibirischen Steinbock. Capra Pallasii. Capra sibirica. In den Gebirgen Sibiriens, Kamtschatkas und der Tartarei. 2. Den Steinbock der europäischen Centralalpen. Capra Ihex. Ehemals auf allen Gebirgen der europäischen Centralalpen, jetzt nur noch in der Kette des Montblanc und Monte Rosa , vielleicht noch in den Pyrenäen und den Gebirgen von Granada ? 3. Den pyrenäischen Steinbock. Capra pyrenaica. In den spanischen Pyrenäen, auf den Gebirgen der Sierra de Pxanda und des Königreiches Granada. 4. Den kaucasischen Steinbock. Capra caucasica. In der Gebirgskette des Raukasus und der höchsten Alpen des süd- lichen und gemässigten Asiens. 10 UEBER DIE ARTEN 5. Die Bezoarziege. Capra Jegagrus. Auf den hohen Bergknappen von Ossetien und Rachetien , um den Ur- sprung der Flüsse Terek und Kuban und auf den unbewohnten Hügeln von Laar und Chorasan in Persien. 6. Den Beden. Capra arabica. j4egoccros Beden Schreb Wagn. Capra JalaXinS^ih. Capra sinailica Ehrcnb. Symb. pbysicsc. Capra nuhiana Fisch. Synopsis. Auf den Gebirgen Nubiens undOberegyptens. 7. Den abyssinischen Steinbock. Capra T-Falie Riippel. Neue Wirbellhiere. Auf den Gebirgen , welche sowohl östlich als westlich das rothe Meer einfassen. Er hat allerdings viel Aehnlichkeit mit Capra arabica und wird von Ehrenberg für eine blosse Varietät gehalten, scheint aber doch ver- schieden. Rüppel giebt die abweichenden Puncte an, wodurch er sich unterscheidet. Er bewohnt die Gebirge Abyssiniens bis zur Schneeregion. 8. Den Jharal. Capra JharalUodgson. Auf den Gebirgen des Himalaja in Nepaul. g. Die Knoppernziege. C apra tuhericornis . \ ^egoceros cossus Blainville. Smith in Griffiths animal Kingdom. In der Provinz Jemlah in Indien. Zwischen den Quellen des Sarge\ und Sampor , in den westlichen und südwestlichen Zweigen des Himalaja! 10. Die americanische Ziege. Capra americana. Im Rocky gebirge von Nordamerica. 1 1. Den kretischen Steinbock. Capra cretica. Auf den Gebirgen von Kreta. Ungewiss als Art. So sehen w'ir die Form der Steinböcke auf den meisten hohen Gebirge der Erde, welche bis zur Schneegrenze reichen und sich in verschieden^ Arten wiederholen. Nur die Anden haben keines dieser Thiere, esmüss dann die Capra Tudu der Chilischen Anden, von welcher Molina spricht DER WILDEN ZIEGEN. 11 eine wirkliche Ziege seyn. Auch in Neuholland mangelt diese Form ganz, so wie überhaupt diesem Welttheil alle wiederkauenden Thiere mangelten, welche nun aber dort sowohl gedeihen, dass schon jetzt die neuhollän- dische Wolle in Concurrenz tritt. Der sibirische Steinbock ist allerdings von Pallas gut beschrieben worden, aber die Abbildung, die wir von dieser Art haben, ist sehr schlecht und unkenntlich ; daher glauben wir eine bessere, nach dem zwar schlecht erhaltenen Exemplare des Museums in Zürich, geben zu dürfen, vorzüglich um zu zeigen, dass die Verschiedenheit zwischen ihm und dem Alpen- und Pyrenäen-Steinbock bedeutend sey. Der sibirische Steinbock unterscheidet sich vom Steinbock der Cen- tralalpen durch längere, aber schmächtigere , und besonders an der Spitze mehr gekrümmte, Hörner. Sie biegen sich von einander ab, an der Spitze aber wieder etwas einwärts. Das Hörn unseres Bockes hat 1 6 Kno- ten, und, im Bogen gemessen, eine Länge von 2 Fuss, 10 Zoll, 3 Linien; der Diameter des Bogens ist i Fuss, 6 Zoll. Das grösste Hörn, welches Pallas in Sibirien gesehen, mass nach dem Bogen 2 Fuss, 9 Zoll, 5 Linien und hatte 16 Knoten; unser Exemplar ist also eines der grössten. Der Hals ist ungemein stark , dick und musculös ; der Kopf ist gross und die Hörner schwer ; die Schenkel kurz, aber stark ; die Ohren klein. Der ganze Körper ist, so wie der Kopf mit weichen, krausen wolligen , Haaren dicht besetzt. Diese Wolle ist so weich und fein, dass sie dem Haar der Raschemirziegen wenig nachgiebt und sie gewiss zur Verfertigung ähnlicher feiner Zeuge gebraucht werden könnte, wenn es gelingen würde, den starken Geruch zu verdrängen, der aber bei der Ziege wohl nicht vorhanden ist. Die Haare am Hinlerhalse sind lang, grob und weiss und bilden fast eine Mähne; sie reichen bis auf die Schultern. Die Nasen- gegend ist schön braun; Ohren und Backen schmutzig weiss. Die Wolle dieser Theile, so wie an der Stirne , ist mit Braun und Weiss gemischt. Die Gegend hinter den Hörnern , Backenbart und Bart schön braun ; Sei- ten des Halses ebenfalls aus Weiss und Braun gemischt ; vorderer Hals braun ; über die Schultern läuft ein breiter brauner Querstreif, und von 12 UEBER DIE ARTEN ihm aus geht ein solcher brauner Streifen über den Rücken weg bis zum Schwanz, der auch mit langen dunkelbraunen, fast schwarzen Haaren den Schwanz beendigt , dessen Seiten und unterer Theil aber weiss sind. Die Seiten des Körpers sind mit feiner Wolle dicht besetzt und spielen ins Isabellfarbe. Der Bauch und der untere Theil der Hinterschenkel und Beine braun j die Unterschenkel hinten etwas weisslich. Die Hörner haben einen breiten Rücken ; die Knoten bilden zu beiden Seiten keine Wülste ; weniger tiefe Furchen umreifen das ganze Hörn bis zur Spitze. Der Umfang des Hornes an der Wurzel ist gerade so dick , als bei einem Steinbockshorn der Centralalpen von 20 Knoten, allein das Hörn wird im weitern Verlauf mehr zusammengedrückt und schmächtiger. Das ganze Ansehen dieses Steinbocks ist plump und schwerfällig , wozu die grossen Hörner, der dicke Hals und die kurzen Schenkel beitragen. Die Yerhältnisse seiner Theile sind folgende : Länge der Hbrner im Bogen ....... Diameter des Bogens Abstand der Hörnerspitzen von einander . . . Umfang der Hörnerwurzel » Länge von der Schnautze bis zur Schwanzwurzel Des Schwanzes ohne Haar Kreuzhöhe ' Schulterhöhe . Längste Schwanzhaare Die Lebensart des sibirischen Steinbocks stimmt ganz mit der Lebens- art unseres Steinbocks überein. Wie dieser hält er sich, im Sommer, in der Nähe der Schneegrenze auf, und im Winter zieht er sich gegen die Thäler hinab. Die Tartaren erzählen von ihm,, dass er sich bei grosser Gefahr ohne Schaden in Abgründe stürze und die Hörner dabei vorhalte. Dasselbe erzählt man bekanntlich auch von unserm Steinbock; man hat dieses bezweifelt, allein die Sache ist gar wohl möglich, da die starken Hörner einen sehr starken Stoss aushalten können. Aus dieser Beschreibung und Abbildung sehen wir, dass der ganze DER WILDEN ZIEGEN. 15 Bau, die Färbung, die Beschaffenheit der Haare und nicht bloss die Hör- ner ihn gar sehr von dem unserigen auszeichnen und ihn nicht bloss zu einer Varietät, sondern zu einer ausgezeichneten Art machen. Eben dies glauben wir nun auch vom Steinbock der Pyrenäen mit der vollsten Ueberzeugung zeigen zu können. Es ist unbegreiflich, dass Rüppel gegen die Identität der Art noch Zweifel hegt, da auch der Nichtnatur- forscher sogleich die grosse Verschiedenheit wahrnehmen muss. Die gänzliche Uebereinstimmung des Baues der Hörner, sowohl als auch der Färbung bei allen bis jetzt bekannten Exemplaren, stimmt dafür, und wenn auch der Bau der Höruer ihn vielleicht der Hausziege mehr nähert, als dem Steinbock der Alpen, so zeigt der ganze übrige Bau, dass er kein Bastard ist. Würden wir ein einziges Exemplar kennen, so wäre aller- dings unsere Renntniss nur einseitig; allein der Verfasser ist im Fall durch Hülfe seines Freundes, des rühmlich bekannten Zoologen, Hn. Notar Bruch in Mainz, noch die Beschreibung und Zeichnung von drei andern Exemplaren erhalten zu haben , und die Abbildung des Bocks und der Ziege geben zu können. Da Hr. Bruch mehr Pyrenäen-Steinböcke ver- gleichen konnte als ich, so führe ich seine eigenen Worte an. (( Die Hörner dieser Art sind nach vorn abgerundet , haben nach hin- » ten eine scharfe Kante und sind also im Durchschnitt birnförmig 5 auf » ihrer ganzen Länge sind sie mit vielen scharfen Rippen und Kanten in un- » gleicher Form und Zahl versehen. Bei dem abgebildeten Exemplar hat '. das eine Hörn 22 solcher Rippen, während bei dem andern nur i5 deut- » lieh ausgedrückt sind. (Das Hörn des Bocks unserer Sammlung hat nur i o » deutliche Knoten.) Die Höi'ner steigen anfangs aufwärts, biegen sich dann » nach aussen, indem sie sich zugleich umschlagen, so dass die anfangs nach )) hinten gerichtete scharfe Kante, nach oben zu stehen kommt. Mit dieser > Biegung nach aussen senkt sich das Hörn , nimmt dann aber wieder die » Richtung aufwärts , indem sich zugleich die Spitze nach innen umbiegt. " Diese sonderbare Gestalt der Hörner macht, dass bei einem schiefen An- )) blick das eine Hörn dünner und anders gebogen, als das andere erscheint, » was doch nicht der Fall ist. Die zersplitterte Spitze, so wie überhaupt 14 UEBER DIE ARTEN » das verwitterte Ansehen der Hörner zeigen , dass das Thier von hohem » Alter ist. Ihre Farbe ist braunschwarz. » Die Hauptfarbe des Thieres am Hinterhals und der Seiten ist bräun- » lieh aschgrau, die Seiten des Kopfes schwarzbraun; der Bart, ein Strei- »fen über den ganzen Rücken, der obere Theil des Schwanzes, der ganze » Vorderhals, die vordere Seite der Füsse mitden Schenkeln, und ein brei- » ter Streifen von der Brust bis zum Hinterschenkel schwarz. (Beim Exem- )) plar , in der Sammlung in Zürich, ist die Brust mehr schwarzgrau, da )) einzelne graue Haare miteingemischt sind. Auch ist der Rückenstreif » undeutlich; wahrscheinlich ändert sich die Farbe, wie bei unserm Stein- » bock und der Gemse nach der Jahreszeit.) Der Bauch. , die Geschlechts- » theile , der untere Theil des Schwanzes und ein Längsstreifen um den » hintern Theil der Füsse, weiss; die Ohren gelbbraun. . » Ein zweiter Bock , der mit der Bemerkung eingeschickt wurde, dass » er der Senior des ganzen Stammes sey und dass man nie einen grössern » gesehen habe , ist dem andern im ganzen sehr ähnlich , doch die Farbe » mehr rothbraun, und an Grösse übertrifft er jenen um einige Zoll in der » Länge ; die Hörner sind aber schwächer undhaben ein frischeres, jugend- » licheres Ansehen, daher er wahrscheinlich jünger ist, als der andere. »Bei der Ziege sind die Hörner nach vorn , wie nach hinten, abge- » plattet, nur schwach gerippt und laufen in einer einfachen, krummen )) Linie gegen die Spitze auswärts. Die Hauptfarbe des Thieres ist jener des » Bocks ähnlich, und der Vordertheil derFüsseund der Schwanz, schwarz- » braun; der Bauch wie bei dem Bock weiss. Die Jüngern Männchen sind )i der Ziege ähnlich, doch sind die Hörner beim jungen Bock schon im An- » fang verhältnissmässig dicker; der Umfang der schwarzbraunen Zeichnung » bald grösser und deutlicher. Der Schädel hat die grösste Aehnlichkeit »mit jenem, der im südlichen Europa vorkommenden Hausziege. Selbst » die Hörner zeigen mehr Aehnlichkeit, als die Hörner des wahren Stein- » bocks. » DER WILDEN ZIEGEN. lo AUSMESSUNG. DER BOCK IN MAINZ. Von der Schnauze bis zur Schwanz- spilze Des Kopfes Des Schwanzes Schulterhöhe Kreuzhijhe Hörner in gerader Linie . Hörner in der Krümmung . . . Bart DIE ZIEGE IN MAINZ. Länge des Kopfes Ganze Lange ohne Schwär Des Schwanzes . Schulterhöhe .... Kreuzhöhe .... Hörner gerade . . . Krümmun"- .... Fuss. Zoll.| Lir DER BOCK IN ZÜRICH. Fuss. I Zoll. 5 Nach dieser Ausmessung ergiebt sich, dass der Bock im Museum in Zürich nicht bedeutend kleiner ist, als der in Mainz, obschon die Hörner viel kleiner sind. Die Entdeckung, dass in den Pyrenäen ein Steinbock lebe, ist gar nicht neu. Es wird eines Steinbocks in diesen Gebirgen in mehrern alten Wer- ken erwähnt, unter anderm durch Gaston Phoebus, im Jahr i6i4, und später durch Buffon selbst. Wir haben auch schon gesagt, dass Gir- tanner in seinen Beiträgen zum Steinbock ausdrücklich sagt, der Stein- bock unserer Alpen sei nicht zu verwechseln mit den wilden Ziegen der Pyrenäen und der Inseln des griechischen Archipels, Hr. Bruch glaubt, das junge Thier, welches Cuvier in seinen Sau gethieren abbildet, gehöre unbezweifelt hieher. Dagegen wurde dieser Steinbock nirgends als eigene Art beschrieben , und diese Art ist also neu. 16 TJEBER DIE ARTEN Leider wissen wir von seinen Sitten sehr wenig. Dieses Thier lebt in den Pyrenäen, und zwar ist es nach der einmüthigen Aussage aller Jäger in den französischen Pyrenäen gar nicht mehr vorhanden , sondern nur auf der zu Spanien gehörigen Seite. Der Botaniker Pi cot de laPeyrouse hatte im Sinne eine Fauna der Pyrenäen herauszugehen und dieselbe wirklich an- gekündigt, aber sie kam nie heraus. Wahrscheinlich sind in dessen hinter- lassenen Papieren auch nähere Nachrichten über diese Thiere enthalten. Da im Museum zu Paris ein solcher' Steinbock sein soll , so ist es un- begreiflich, dass weder Georg noch Friedrich Cuvier, noch Blainville dieses Thieres erwähnen. Lessonin seinem Manuel de Mammalogie, sagt vom sibirischen Steinbock : «Une variete distincte, qu'on pourraitpeut-etre erigeren espece, est le bouquetin de Siberie, qui offre des nuances assez differentes dans le pelage » ; aber kein Wort erwähnt er von einem Stein- bock der Pyrenäen. Eben so wenig wird in den angegebenen Schriften des Steinbocks von Kreta erwähnt, den Belon beschrieben hat, und doch sollte es nicht sogar schwer für die französischen Naturforscher seyn, von Kreta aus ein solches Thier zu erhalten , das nach der wunderlichen Ab- bildung Belons wohl als eine eigene und ausgezeichnete Art angesehen werden dürfte , bis nähere Angaben uns eines andern belehren. Risso in seiner Naturgeschichte des südlichen Europa , in welcher einige ganz un- bekannte und zweifelhafte Thiere vorkommen , sagt kein Wort von einem Steinbock in den Pyrenäen. Ebenso wenig Marceil de Serres in seinem Essai pour servir a l'histoire des animaux du midi de la France. In dem sonst gediegenen Aufsatz des Hn. Tilesius über die zahme Hausziege und wer ihre Stammeltern gewesen, Isis. i835, wird sogar der sibirische Steinbock noch mit dem Steinbock der europäischen Centralalpen ver- wechselt, oder vielmehr als eine blosse Varietät angesehen, indem ganz einfach vom Steinbock bemerkt wird : der Steinbock bewohnt in Europa die karpatischen und europäischen Gebirge und die hohen Gegenden der Sierra de la Randa in Granada, die Eis- und Schneegletscher der Wal liser- und Graubüntner-Alpen. Von den Karpathen wissen wir nichts bestimmtes, ob und welche Art noch dort sey. Aus Graubünten und Wal- DER WILDEN ZIEGEN. 17 lis ist er leider verschwunden und hat nie die Gletscher bewohnt, denn auf Gletschern kann kein Thier wohnen und auf den Pyrenäen wohnt ein anderer Steinbock, was zu beweisen der Zweck dieser Denkschrift ist. Ob der Alpensteinbock, wie einige Nachrichten sagen, neben dem pyre- näischen auch noch dort wohne , und welche der beiden Arten oder ob gar eine dritte die Gebirge von Ronda bewohnt, das alles wissen Avir nicht. Alle Nachrichten über den Steinbock der Pyrenäen sind sehr dürftig und man kann mit Recht sagen , die Pyrenäen seyen für den Naturfor- scher noch eine terra incognita, von welcher der Schleier nicht gehoben werden kann, bis der verderbliche Bürgerkrieg aufgehört hat. Dann aber ist von dem Eifer der Naturforscher zu erwarten , dass dieser Theil Eu- ropas auch noch genau erforscht werde. Granadas Gebirge werden noch lange im Dunkeln bleiben, denn wer die Gefahren und Mühseligkeiten der Reisen im Innern Spaniens in abgelegenen Gegenden kennt, wird sich wohl abschrecken lassen. Hr. Moquin Tandon, unser geehrtes Mitglied, Professor der Botanik in Toulouse, welchem das Züricherische Museum seinen Steinbock ver- dankt, schreibt, er kenne die Existenz des pyrenäischen Steinbocks nur an einem einzigen Orte, nahe bei dem Passe Maladetta , aber auch da seien die Steinböcke sehr selten und sehr schwer zu bekommen. Hr. Bruch schreibt darüber: die französischen Gemsenjäger, welche, begünstigt durch die gegenwärtigen Unruhen in Spanien, freilich unter mancherlei Gefahren, monatliche Streifzüge nach Spanien machen, behaupten, dass dieser Steinbock nicht mehr in dem französischen Theile der Pyrenäen sich vorfinde. Dass er aber auch in dem spanischen Theile zur grossen Seltenheit geworden sei, erhellet daraus, dass, obgleich er seit einem Jahre im Preise gestiegen, da grosse Nachfrage darnach geschah, also die Jäger Grund genug hatten , ihn aufzusuchen , der letzte Streifzug kein ein- ziges Stück geliefert hat, ja selbst die spanischen Gemsenjäger, mit wel- chen die Franzosen sich in Yerbindung gesetzt haben , keinen auftreiben konnten. Es ist daher zu befürchten, dass dies schöne Thier noch früher ausgerottet werde, als der Steinbock der Centralalpen. Zwar erhielt ich 3 iö UEBER DIE ARTEN auch Nachrichten, nach welchen man scliliessen soUte, er sei noch nicht so selten. Da diese Nachrichten aber zeigen, wie schwer es gerade jfetzt sei, darüber etwas bestimmtes angeben zu können, so führe ich die eigenen Worte eines Briefes darüber an. Der Verfasser sagt : «Meine Yorliebe für die Naturgeschichte trieb mich in die spanischen Pyrenäen •, ich wäre aber bald ein Opfer meiner Neugierde geworden. Als Spion eingefangen, durch eine rohe Soldateska, schleppte man mich von Gefängniss zu Ge- fängniss und misshandelte mich auf die vielfachste Art. Endlich konnte ich mich mit Hinterlassung alles meines Gepäckes doch glücklich retten. Allein da diese Gegenden für den Naturforscher zu viel Reiz haben , und unbe- kannt sind, werde ich wieder dahin zurückkehren, sobald es nur immer die Umstände erlauben. Ich sah hier selbst Steinböcke und verspreche Ihnen dann einen von mir selbst getödteten. Dieses Thier schien mir nicht so pelten in den Fichtenwäldern der spanischen Pyrenäen. Soweit dieser Freund. In der That , wenn man weiss, dass im vorigen Jahr auf ein- mal, so viel mir bekannt ist, fünf Steinböcke in die Sammlungen kamen, so scheint er wirklich nicht so selten zu seyn, als andere Nachrichten sagen. Der erste ist im Museum zu Zürich ; drei erhielt das Museum zu Mainz, einen fünften das Museum in Lille. Noch findetsich einer in St. Ber- trand, einem kleinen Städtchen in den Pyrenäen, in der Sammlung eines Naturforschers, der ihn sehr theuer kaufte und grosse Stücke daraufhält. Yielleicht mag noch einer etwa in einer Sammlung unbekannt stecken ; wenigstens im Pariser Museum. Dies ist alles, was wir über dieses Tliier wissen. Allen Nachrichten zu Folge hat er die Sitten unsers Steinbocks, ist wild und flüchtig, scheint jedoch auch in die Bergwälder hinabzusteigen. Seine Jagd ist mühsam «nd ebenso gefährlich, als die Steinbock- und Gemsenjagd. Gaston Phoe- bus hat indess über den wilden Bock der Pyrenäen folgendes gesclirieben, welches wir in seiner eigenen Sprache geben. Gaston Phoebus sagt : << 11 y a ( dans les Pyrenees) deux sortes de »boucs, les uns s'appellent boucs sauvages et les autres ysanus (chamois). 'iLcs boucs sauvages sont aussi grauds cju'un cerf; mais ne sont si longs, DER WILDEN ZIEGEN. 19 »ne si enjambes par haut, ores qu'ils aient autant de chair; ils ont an- » taut d'ans que de grosses raies qu'ils ont au travers de leurs cornes. )ills ne portent que kurs perches, lesquelles sont grosses comme la »Jambe d'un homme, Selon qu'ils sont vieils. Ils ne jettent point ni ne »muent leur tetes , et tant plus ils ont des raies en leurs cors (cornes) »et plus leurs cors sont longs et plus gros, tant plus vieils sont les boucs. » Ils ont grande barbe et sont bruns, de poil de loup et bien velus, et » ont une raie noire sus l'eschine et tout au long des fesses , et ont le »venire fauve, les jambes noires et derriere fauves ; leurs pieds sont »comme des autres boucs prives ou chievres; leur ti'acessont grosses et »grandes et rondes plus que d'un cerf; leurs os sont ä l'advenant d'un »bouc prive et d'une chievre, foi-s qu'ils sont plus gros. Ils naissent » en Mai ; la biche sauvage faonne , ainsi qu'une biche chievre ou »daine, mais eile n'a qu'un bouc a la fois et l'allaite ainsi que fait une »chievre privee. Ils vivent d'herbes comme les autres betes douces. Leurs »fumees retirent sur la forme des fumees d'un bouc prive. Les boucs vont » au rut environ la toussaints et demeurent un mois en leurs chaleurs. »Puisque leur rut est passe, ils se menent en ordre , et par ensemble des- »cendent les hautes montagnes et rochers oii ils auront demeure tout l'ete, »tant pour la neige que pour ce qii'ils ne trouvent de quoi viander la fus; »non pas en uii pays piain, mais vont vers les pieds des montaignes que-" »rir leur vie ; ainsi demeurent jusques vers Päsques et lors ils remontent es »plus hautes montagnes qu'ils ti'onvent, et chacun prend son buisson, ainsi «que fönt les cerfs. Les chievres alors se separent des boucs et vont de- »meurer pres des ruisseaux pour faonner et ils demeurent tout le long de »rete. Lorsque les boucs sont hors d'avec les chievres, attendant que le "temps de leur rut soit venu , ils courent sus aux gens et bestes et se com- »battent entr'eux, ainsi que les cerfs, mais non de teile maniere ; car ils »chantent plus laidement. Le bouc blesse d'un coup qu'il donne, non pas »du bout de la tete, mais du milieu, tellemerit qu'il rompt les bras et les »cuisses de ceux qu'il atteint, et encores qu'il ne fasse point de plaie. Si »est-ce que s'il acule un homme conlre un arbre ou contre terre , il le tuera. 20 UEBER DIE ARTEN .)Le bouc est de teile nature^ que si un homme, quelque puissant et fort »qu'il soit, le frappe d'une barre de fer sur Teschine, pour cela il ne bais- »sera ne ployera l'eschine. Quand il est en rut, il a le col gros a mer- »veilles , voire est de teile iiature , que encores qui tomba de dix toiscs de »haut, il ne se fairait aucun mal. (Gaston Phoebus , Yenerie de Dufouil- »loux, p. 65 et 6g.)» Nach den bekannten Exemplaren scheint er ein hohes Alter zu er- reichen. Hr. Moquin Tandon schätzt den unsrigen auf vier bis fünf Jahre, nach diesem müssten die Böcke in 3Iainz wenigstens fünf bis lo Jahre alt seyn. Es wäre wirklich Schade ^ wenn der bedeutende Preis, der für diese Thiere für Sammlungen bezahlt wird , die Ausrottung dieses schö- nen Thieres herbeiführen würde. Aber unstreitig haben die hohen Preise zur grossen Verminderung des savoy'schen Steinbocks beigetragen , wie zu der des Lämmergeiers , denn auch hier wagt , getrieben durch schnöden Gewinst j der Jäger alles, der schweren Yerbotte und der grossen Gefah- ren ungeachtet, solche Thiere zu jagen. Aus der genauen Bestimmung der Arten, wie sie unsere Zeiten dem Naturforscher zur Aufgabe machen, ergeben sich wichtige Resultate für die Belauschung des Ganges , den die Schöpfung bei ihren Creaturen be- folgte. Es geht daraus die üebcrzeugung hervor, dass sie sich bei weitem nicht so sehr wiederholte, als man früher wohl glaubte. Man findet zwar an den verschiedendsten Orten wohl dieselben Hauptformen von Ge- schöpfen , wenn sich diese Orte in ihren anderweitigen Verhältnissen T gleichen , aber die Nebenformen sind unejidlich verschieden ; sie machte es sich gleichsam zum Geschäfte immer etwas abzuändern. Wir bemer-j ken dieses bei Pflanzen und Thieren, abgesehen von den Verändenuigen,! welclie der Standort und der Boden für die ersten, und die klimatischt Verhältnisse für die Farben der Thiere hervorbringen. Um bei der Gattung der Ziegen stehen zu bleiben , so haben wir ge zeigt, dass sich anfallen hohen Gebirgen der allen Continente Stcinböcl finden, Avelche sich in Bau und Sitten ähnlich und doch specifisch DER WILDEN ZIEGEN. schieden sind. Diese kann man aber wohl nicht blosse klimatische Varie- täten nennen, da die Rlimate auf allen Hochgebirgen, welche in den gemässigten Erdstrichen liegen, dieselben sind , wenn wir die vergleich- baren Höhen annehmen. Einen grossen Unterschied machen allerdings die hohen Länder , wo die untern wärmern Luftschichten die ohern beständig mildern und daher nur unmittelbar an der Schneegrenze dieselbe Tem- peratur herrscht, da umgekehrt in den kdten Ländern es, weit von der Schneegrenze entfernt, dennoch kälter seyn muss. Aber die Steinböcke, die wir angegeben haben, sind im Sinne der Systeme wirklich verschie- dene Arten. Der Satz, obwohl er vielfachen Widerspruch erlitten hat, scheint doch unveränderlich fest zu stehen, dass die Natur, da wo der Mensch nicht durch Kultur, Verpflanzung oder Zähmung eingegriffen hat, sich in ihren Schöpfungen vom ersten Geschöpfe der Art an, gleich und standhaft geblieben ist, dass weder Thiere noch Pflanzen Metamorphosen erlitten haben; dass keine allmälige Umgestaltung selbst im Laufe der Jahrtausenden, welche die Erde, während ihres Daseins, in ihrer jetzigen Gestalt durchlaufen hat, in ihren Geschöpfen Statt hatte; dass der Fisch nicht etwa allmälig zum Reptil , dieses zum Vogel und so weiter fortge- schritten sei. Wohl sind Schöpfungen zu Grunde gegangen, wohl sind Thiere und Pflanzen verschwunden , welche einst die Erde bevölkerten ; wohl erinnern die Ueberreste jener ungeheuren Saurier, jener Riesen- haie, deren Zähne überall, namentlich in der Jui'aformation zerstreut sind, an eine Schöpfung, welche andere Formen zeigte. Jene Megatherien, Di- notherien, und wie sie alle heissen^ sind Formen einer frühern Schöpfung, welche unbekannte Erdrevolutionen vertilgten, aber aus ihnen sind nicht die Formen der jetzigen Schöpfung entstanden. Okens Idee von einem Urschleim, an welchem alles sich bildete, kann nur in so fern angenom- men werden , als es eine erste Materie bezeichnet, aus welcher die Natur die Geschöpfe bildete ; ein Elementarstoff ^ der jedenfalls vorhanden seyn musste, wenn Organismen sich bilden sollten. Aber diese einmal gebil- deten Organismen änderten sich nicht mehr, sie pflanzten sich so fort, 22 UEBER DIE ARTEN wie sie waren, und alle ihre Nachkommen glichen ihnen, lieber ihre erste Entstehung aber wissen wir nichts und werden nichts erfahren. Unsere Nachkommen werden einst, Avenn sie auch Naturforscher sind, darüber streiten, ob die Steinböcke, deren Ueberreste sie vielleicht finden werden, deren Arten aber A'erschwunden sind, dieser oder einer frühern Schöpfung angehört haben, wenn unsere Nachrichten und Sammlungen nicht auf sie kommen. Der Mensch zerstört viele Nitur producta. Sowie wir uns über den Yogel Dudu, der von kaum einigen Jahrhunderten verschwun- den ist, oder über den Riesenhirsch stritten, so werden Steinböcke, Hirsche, Faulthiere, Ameisenfresser, Renguhrus vielleicht in wenigen Jahrhunderten verschwinden , da ihr Dasein mit der Kultur der Menschen unverträglich ist. Je nach den Umständen , nach der Lebensart und der Organisation eines Thieres bat es sich über einen grössern oder kleinern Theil der Erdober- fläche verbreitet. Einige Arten, wie der Hund, können alle Rlimate ertragen, andere haben eine beschränktere Verbreitung, wenn auch noch eine sehr weite, und wieder andere eine sehr enge. Zu den letzten ge- hören die Bergthiere, welche nur in den Höhen der Gebirge leben, die- selben niemals verlassen , folglich niemals in den dazwischen liegenden Ebenen vorkommen. Dazu gehören die Steinböcke, Gemsen, wilden Schafe und Alpenmurmel thiere. Die letzten als schlechte Läufer sind nur auf sehr engen Raum beschränkt, den sie weder im Sommer noch im Winter verlassen, da sie den langen Winter verschlafen. Obschon die Hauptformen der Steinböcke sich auf den entlegensten Gebirgen wieder- holen , so sind die Arten, wie wir gesehen haben ^ doch sehr verschieden. Aber alle haben seit ihrer Entstehung da gelebt, wo sie jetzt noch leben. Nie hat der Steinbock der europäischen Centralalpen in den sibirischen Alpen gelebt vmd umgekehrt. Beide sind ursprüngliche Arten, keine Varietäten oder durch klimatische Einflüsse verändert; sie sind nach meiner Meinung Urspecies, und werden sich nicht verändern , so lange sie existieren. Ob alle angegebenen solche sind, das kann bei der wenig genauen Rcnntniss einiger nicht mit Gewissheil behauptet werden. Bei DER WILDEN ZIEGEN. 25 der leichten Verbastardung der Arten unter einander und mit der Haus- ziege, und bei dem Umstand, dass die Bastarde wieder fruchtbar sind, könnte wohl eine neue Art sich gebildet haben , wie wir dies bei Hunden sich ereignen sehen, und so wäre es möglichj dass der Pyrenäenbock, des- sen Hörner mehr denen der Ziege sich nähern, als die des Alpensteinbocks, eine solche aber nur constant gewordene Bastardrace wäre , woran aber sehr zu zweifeln ist; die bestimmten Farben, die wir bei allen jetzt be- kannten Pyrenäenböcken und Ziegen finden, machen esunwahrscheinlicJi. Bastarde wechseln in den Farben, Die verwandte, vielleicht mit der Ziege zu vereinigende Gattung des Schafes, giebt eine Parallele zu den Steinböcken. Der sibirische Argali, der sardinische Moufflon , das americanische Bergschaf, das kamtschada- lische Schneeschaf von Fschholz , das californische Schaf, das africanische Mähnenschaf und das indische Bergschaf verhalten sich gerade so zu ein- ander, wie die Steinböcke. Sie sind durch zu weite Räume getrennt, als dass sie sich hätten zusammenfinden und vermischen können. Sie leben «nter denselben klimatischea Verhältnissen, und wenn Bastardracen ent- j standen sind , so war hier das zahme Schaf, dort die zahme Ziege, welche (iin eben diesen Gegenden verbreitet sind, das Yerbindungsglied. t' Selbst die Gemse könnte als Beispiel angeführt werden, aber ihre Ver- i breitung ist weniger weit, als die der Ziegen und Schafe; auch sie be- wohnt weit von einander entlegene Gebirge, wie die Centralalpen Euro- I pas, die Pyrenäen, die persischen Gebirge und wird zwischea diesen nir- I gends angetroffen. Die Pyrenäengemse zeigt einige wesentliche Yer- II schiedenheiten von der Gemse der Centralalpen , doch sind sie nicht so II bedeutend, dass beide Gemsen als verschiedene Arten angesehen Aver- 1 den können. Im Museum zu Zürich stehen beide Varietäten im Sommer- III und Winterkleide. Der Isard oder die Pyrenäengenise ist etwas schlan- i ker , die Hörner sind schmächtiger und kleiner , auch etwas anders ge- u formt-, ob dies aber bei den vorhandenen Exemplaren bloss Zufall ist : oder immer vorkommt, müsste durch Vergleichung sehr vieler ausge- ji mittelt werden. Das Sommerkleid des Isard ist mehr fuchsroth, das der 24 ÜEBER DIE ARTEX Alpengemse falb , diese hat einen schwarzen Rückenstreif, dem der Isard fehlt. Die Farbe der Alpengemse im Winter ist dunkel , fast schwarz , die des Isard mäusegrau und die Behaarung kürzer. Aber die Alpengemse ist fast ieden Monat anders gefärbt und behaart , wir müssen daher bestimmt den Zeitpunkt wissen , in welchem die Isards getödtet worden sind , um vergleichen zu können. Die persische Gemse ist mir nicht bekannt. Nach Menetrier, Catalogue raisonnedesobjetsde Zoologie du Caucase et des fron- tieres actuelles de la Perse , fehlt sie im Raucasus , aber der Correspondenl des Züricherischen Museums aus jener Gegend, Hr. Missionair Hohnacker, von welchem es zwei sehr wichtige Sendungen erhielt, erwähnt ihrer, und Georgi sagt, die Gemse finde sich in Podolien, in den Rarpathen, in Taurien, Georgien, im Raucasus, in Sibirien oben am Ischim. Die Grösse dieses sparsam vorkommenden Thieres sei die einer Ziege. Die Farbe oben braunrolh, unten an der Rette und das Innere der Ohren weisslich, der Schwanz sehr kurz-, im Winter verberge sie sich in Höh- len. Es wäre zu wünschen, aus allen diesen Gegenden genauere Beschrei- bungen zu bekommen, um urtheilen zu können. Die den Hochgebirgen eigenen Thiere geben , so wie die Thiew, welche nur auf Inseln vorkommen , den unumstösslichen Beweiss , dass sie da von ihrer Erschaffung an gewohnt haben und nirgends her eing&i wandert seyn können. Nie hat man sie in den Zwischenländern bemerkt; nie hat man sie ausser ihrer Heimat gesehen. Die zwischenliegenden Län- der trennen sie so gut als Meere. Der sibirische Steinbock konnte nie aui die Centralalpen, der Pyrenäensteinbock nie auf die Gebirge von Ronda oder nach Greta kommen. Alle diese Thiere sind also da entstanden, wo man sie itzt antrifft. Aul den Höhen des Raucasus wohnt auch ein Murmelthier , welches dieselbe Lebensart hat, wie das unsrige, aber es ist eine andere Art; Me'netriö nennt es Archamy's Musicus, da es sehr angenehme Töne von sich ge- ben soll. Ob unser Murmelthier ausser der Centralkette noch irgendw vorkommt, ist unbekannt. DER WILDEN ZIEGEN. 2ä Die angegebenen Thatsachen sind für die zoologische Geograpliie sehr wichtig und selbst in den neuesten Zeiten nicitt gehörig gewürdigt wor- I den und die genaue Untersuchung und Bestimmung der Arten verdient alle Aufmerksamkeit und wird uns noch zu neuen Entdeckungen und merkwürdigen Resultaten hinleiten. Daher scheint jeder Beitrag zu näherer Renntniss dieser Arten für den Forscher von Bedeutung "und dürfte ihm willkommen seyn. Selbst in den bekanntesten Ländern kön- i nen noch solche Entdeckungen gemacht werden. ERKLÄRUNG DER TAFELN. Tafel I. Grcessere Figur : Capra pyrenalca. Bock. Kleinere Figur : Capra Pallasil. BocU. • •, , Obere Figur rechts : Vordere Ansicht des SchKdels von Capra pyrena.ca mit dem Fortsatz für die Hörner. Obere Figur links : Vordere Ansicht des Schädels von Capra H.rcus, zur.Vergle.chung. Tafel II. Hauptfigur : Capra pyrenaica. Ziege. Darüber : Die Ilörner des BocUs von Capra pyrenaica von innen und von aussen ge- sehen, mit Angabe der Länge des äussern Bogens und der Sehne derselben. Rechts oben : Die Hbrner von Capra Ibex, dem Alpensteinbock, von innen und vor aussen gesehen, mit Angabe der Länge des äussern Bogens und der Sehne der selben. ' . , Rechts unten : Die Hörner von Capra sibirica ebenfalls von innen und von ausse gesehen, und ebenso gemessen. Tafel IU. Seitenansicht des Schädels der Capra pyrenaica. Tab.l. €i^IP]B^ ]?TIEISSNl'iiHrSi^. T..I,. l' II" AL HiSTS^ l iqwii IWremmeiißsmm*. t Tnl).,V ^MmL wirmmMZA: U]¥TERSUCHIJ]\G "bfr l^ittifqupllfn uon illcltincjfu , Cpttniiicn uuD Öubcntiorf, IM SOMMER 1826. (gmiEH^ifcDiPin ^ifüigmisiLirs! VORBEMERKUNGEN . Der Gasgehalt der "Wasser wurde nicht untersucht. Die Bestimmungen der Bestandtlieile geschahen nach folgenden An- nahmen : 100 schwefeis. Baryt = 34,37 Schwefelsäure (Berzelius) 100 Hornsilber = 19,097 Salzsäure; 100 kohlens. Ralk = 50,39 Kalk- imd 43,61 Kohlensäure; 100 geglühte phosphorsaure Ammoniak -Magnesia = 38 3IagnesiaStromeyer; ferner (nach Berzelius) 1 OOsalzs. Ralk= 50,90 Kalk- und 49,04 Salzsäure, 100 schwefeis. Magnesia = 34,02 Magnesia und 65,98 Schwefelsäure, 100 schwefeis. Kalk = 41,53 Kalk- und 58,47 Schwefelsäure. — Die gefundene Menge Magnesia wurde als schwefel- saure Magnesia berechnet , der Rest der Schwefelsäure mit der entspre- chenden Menge Kalk als zu schwefelsaurem Kalke verbunden und die Salz- säure mit der entsprechenden Menge Kalk als zu salzsaurem Kalk verbunden angenommen, und der Rest des Kalkes als kohlensaurer Kalk berechnet. Die Abdampfung der Wasser zur Bestimmung der trockenen Rückstände geschah bei gelinder Hitze , ohne die Flüssigkeit zum Kochen zu bringen und mit den gehörigen Vorsichtsmassregeln zur Yermeidung des Hinein- fallens von Asche u. s. w. , in einer Silberschale so lange, bis das meiste Wasser verdunstet war; das Residuum wurde dann in einen Platintiegel gebracht, bis zur Trockenheit abgedampft, im Platintiegel gewogen und geglüht. Die Analysen wurden in Basel , also mit transportirtem Wasser vorge- nommen. L^TERSUCHU^G DER BADEQUELLEX BAD MELTINGEN (Cant. Solothurn). A. allgemei]N"ert:s. Die Temperatur des Wassers war am 1 1 . Juni 1 826 Morgens, \ 1 1/4°1\., Lei einer Lufttemperatur von 11 1/2° R. Es findet keine merkbare Gas- entwickelung aus dem Wasser statt: ein Licht, so weit wie möglich in die Mauerspalte , durch welche die Ablaufrinne aus dem gewölbten Sammler kommt , gehalten , brannte fort ( in den Sammler selbst kann man nicht gelangen). BeimGiessen aus einem Gefösse in's andere, Schütteln u. s. w. verhält sich das Wasser nicjit merklich von anderem gewöhnlichen Was- ser verschieden ; auch zeigt es weder besondern Geruch, noch Geschmack. Frisch geschöpft ist es äusserst klar und durchsichtig-, im Stehen trübt es sich, und durchs Rochen wird es milchig. Im Kessel, in welchem es in der Badanstalt erwärmt wird , setzt es einem weisslichen , zum Theil blassröthlichgelben Stein in grosser Menge ab ; dieser zeigt sich bei der Analyse als bestehend aus schwefelsaurem Kalk , kohlensaurem Kalk , et- was Eisenoxyd und etwas Kieselerde. — In der Abflussrinne bildet sich ein starker, rother Bodensatz, der oft weggeschafft werden muss, und zum grossen Theil aus Eisenoxyd besteht ; interessant wäre es daher, das Was- ser , so Avie es sich im Sanimiergewölbe selbst befindet , zu imlersuchen , indem dort vielleicht jener Eisenschlamm noch nicht ausgeschieden wäre. Dieser rothe Bodensatz löst sich in Salzsäure mit Rücklassung eines schwar- zen Pulvers auf ^ nähere Untersuchung erlaubten mir die Umstände nicht. B. QUALITATIVE ANALYSE. 1 . Das Wasser trübt sich stark beim Erhitzen, und auf der Oberfläche bildet sich eine Haut. 2. Lakmus-, Curcuma-, und mit Bleizuckerauflösung getränktes Papier VON MELTIKGEN, EPTINGEN UND BUBENDORF. ä pier erleiden, weder durch das frische Wasser an der Quelle, nocli durch das gekochte, eine Veränderung. 3. Blutlaugensalz brachte, auch nach zweimal vier und zwanzig Stun- den , keine Reactiou hervor. 4. Auch mit Galläpfelauszug zeigt sich keine Reaction. 5. Mit salzsaurem Baryt giebt das Wasser einen sehr starken, weissen Niederschlag, der sich beim Zusatz von Salzsäure nicht auflöst. 6. Wasser, das mit Salpetersäure angesäuert worden, erleidet durch salpetersaures Silber eine weisse Trübung. 7. Aetzammoniak bringt einen weissen, im Uebermaas des Fällungs- mittels nicht auflöslichen Niederschlag hervor. 8. Eben so Aetzkali. 9. Mit neutralem sauerkleesaurem Kali entsteht ein starker weisser Niederschlag ; die von diesem Niederschlag abfiltrirte Flüssigkeit wird durch Aetzammoniak nicht getrübt, wohl aber bei nachherigem Zusatz von pliosphor säur em Natron . 1 0. Gekochtes und dann filtrirtes Wasser verhält sich auf gleiche Art. 1 1 . Rückstand von zur Trockenheit abgedampftem Wasser , wurde mit destillirtem Wasser ausgelaugt 5 die erhaltene Auflösung reagirte völlig neutral, und enthielt Schwefelsäure, Salzsäure, Kalk und Magnesia ; die im Wasser unauflöshchen Theile lieferten, mit Salpetei'säure , unter Auf- Ijrausen, eine Auflösung die durch Blutlaugensalz blau gefärbt wurde. 1 2. Rückstand von abgedampftem Wasser wurde mit dihiirter Schwe- felsäure Übergossen; und etwas Salmiak und Goldblättchen dazugebracht; das Gold wurde nicht angegriffen. C. QUANTITATIVE ANALYSE. 1 . 70G,52 Gramme Wasser, zur Trockenheit abgeraucht, lieferten eine grauliche, blättrige Masse, ohne erkennbare Rry stallform ; ihr Gewicht war nach schwachem Trocknen 1,598, geglüht aber 1,370 Gramme. — Während des Ahrauchens und Trocknens Avar kein besonderer Geruch wahrnehmbar. t» UNTERSUCHUNG DER BADEQUELLEN 2. Dieser Rückstand wurde mit destillirtem Wasser ausgelaugt, filtrirt; der unaufgelöste Theil wog, nachdem er geglüht worden, 0,622 Gr. 3. Die in 2. erhaltene Auflösung wurde wieder zur Ti'ockenheit ab- gedampft und das Residuum geglüht, wobei keine Schmelzung stattfand; das Gewicht desselben betrug 0,753 Gr. Anmerkung. Die Bestimmung auflöslicher und unauflöslicher Bestandtheile ist na- türlich keine scharfe, da wo schwerauflösliche Salze vorhanden sind, wie schwefel- saurer Kalk; denn beim ersten Aussiissen schon wird ein Theil des Gypses mit fort- geführt, und allen Gjps durch Aussüssen wegschaffen zu wollen, wäre eine unnütze Bemühung. 4. Die in 2. erhaltenen 0,622 Gr. unauflöslichen Theile wurden im li Platintiegel mit Salpetersäure übergössen , und dann zur Trockenheit ab- |j geraucht; ein ührglas, das dabei den Tiegel bedeckte, wurde nicht an-| gegriffen; im Wasser sind also keine flusssauren Salze vorhanden. — Die | trockene Masse wurde dann mit destillirtem Wasser und Salpetersäure || behandelt; auf dem Filtrum blieb eine grauliche Rieselerde , die durchs i Glühen ganz weiss wurde, und an Gewicht 0,0025 Gr. betrug. 5. Die in 4. erhaltene salpetersaureAuflösung wurde mit Aetzammoniakji übersetzt und fütrirt; das Filtrum zeigte an einigen Stellen eine gelbe ie Färbung , hatte aber nicht bestimmbar an Gewicht zugenommen. ij 6. 689,14 Gr. Wasser wurden mit salzsaurem Baryt gefällt, der Nie-iJ derschlag betrug , getrocknet, 2,319 Gr. ; er wurde mit Salzsäure über- ;i gössen, erwärmt , fdtrirt, und hinterliess nun 2,212 Gr. schwefelsauren k Baryt. i 7. Eine gleiche Menge Wasser, mit Salpetersäure stark angesäuert undi: mit salpetersaurem Silber gefällt, gab 0,010 Gr. Hornsilber. 8. 323,1 Gr. Wasser wurden mit neutralem oxalsaurem Rali gefällt, der Niederschlag unter Zutritt der Luft stark geglüht , dann auf bekannte Weise durch Uebergiessung mit kohlensaurem Ammoniak und Abdünstung in kohlensauren Kalk verwandelt und stark getrocknet; er wog nun 0,360 Gr. VON MELTINGEN, EPTINGEN UND BUBENDORF. 7 0. Die vom Oxalsäuren Ralke von 8. abfiltriite Flüssigkeit vv^urde mit Aetzammoniak und phosphorsaurem Natron gefällt, und der Niederschlag geglüht; so wurden erhalten 0,179 Gramme geglühte phosphorsaure Am- moniakmagnesia . 1 0. 282,8 Gramme Wasser wurden mit Salpetersäure stark angesäuert und mit salzsaurem Baryt gefällt; der Niederschlag vollkommen mit heissem Wasser ausgesüsst und dann getrocknet, wog 0,937 Gr; 0,844 Gr. davon geglüht, verloren 0^028 Gr. an Gewicht; es beträgt also die Menge des erhaltenen schwefelsauren Baryts 0,906 Gr. 11. Die vom schwefelsauren Baryt von 10. abfiltrirte Flüssigkeit in einer verschlossenen Flasche mit Aetzammoniak etwas übersetzt, zeio^te nach 24 Stunden keinen Niederschlag. Also Abwesenheit von Phosphor- säure im Wasser. Es sind also in 1000 Gewichtstheilen Wasser durch Abdampfung er- halten worden : Feste Bestandlheile getrocknet . . . . 2,2618. Feste Bestandlheile geglüht .... i,93ni. Hiebei ist zu bemerken, dass die Gewichtsbestimmung solcher getrock- neter Rückstände nicht immer sicher ist, indem beim Trocknen, ohne Glühen , sie nicht in allen Fällen den ganzen Wassergehalt verlieren. Beim Glühen geht mit dem Wasser natürlich auch die Kohlensäure weg. Als Resultat der Analyse, mittelst der Fällungsmittel, ergeben sich in 4000 Gewichtstheilen Wasser : *) Schwefelsaure Magnesia 0,6188 [=o,4o83 Sws. o,2io5 Magn.] Schwefelsaurer Kalk . 1,1866 [=0,6938 Sws. 0,4928 Kall;.] Salzsaurer Kalk . . 0,0057 [=0,0028 Szs. 0,0029 Kall;.] [;: Kohlensaurer Kalk . o,2352 [= 0,1026 Ks. 0,1326 Kalh.] Kieselerde .... o,oo35 Eisenoxjd .... Spur 2,o4g8. •) Der Gehalt an Schwefelsäure ist nach dem Mittel aus den Versuchen 6. und 10. berechnet. UNTERSUCHUNG DER BADEQUELLEN II. BADEPTIIVGEN (Cant. Basel). A. allgemeineres. Die Temperatur der Quelle war am 14. Juni 1826 Nachmittags 5,2°R. bei der Lufttemperatur von 22° R. im Schatten. Das Wasser hat Aveder besondern Geschmack, noch Geruch, und verhält sich im Aeussern wie ge- wöhnliches Wasser. Es führt einen feinen schwärzlichen Sand mit sich, von diesem Avurde es , ehe zur chemischen Untersuchung geschritten wurde, abfiltrirt. B. qualitative ANALYSE. Gleiche Reactionen , wie im Meltingerwasser i3. 1 — 10. pag. 4 und 5. C. QUANTITATIVE ANALYSE. 1 . Im Rückstand der Abdampfung von 1 207,1 7 Grammen Wasser wai keine Krystallform erkennbar; er wog getrocknet 1,1225 Gramme, ge-' glüht 1,0425 Gramme. Während des Abdampfens und Trocknens wai kein besonderer Geruch Avahrnehmbar. 2. Durch Auslaugen und Filtriren wurden aus diesem Rückstande er- halten 0,025 Gramme unlösliche Salze, die nach dem Glühen 0,9033 Gr. Avogen. 3. Die durch Abrauchen der Auslaugeflüssigkeiten von 2. erhaltenei auflöslichen Salze, wogen getrocknet 0,1 95, und geglüht 0,1 83 Gr. 4. Von den unauflöslichen Salzen Avurden 0,570 Gr. in einem Platinr tiegel mit Salpetersäure übergössen und zur Ti'ockenheit abgeraucht. Eil Uhrglas, das Avährend der Operation den Tiegel bedeckte, Avurde nicht att gegriffen. Der trockne Rückstand wurde mit Salpetersäure und Wass« VON MELTINGEN, EPTINGEN UND BUBENDOnF. 9 aufgeweicht und filtrirt. Da nun aber zum gänzlichen Wegschaffen des Gypses durch blosses Aussüssen sehr viel Zeit erforderlich gewesen wäre, so wurde der auf dem Filter befindliche Rückstand getrocknet und ge- wogen; er betrug 0,224 Gramme, von diesen wurden 0,132 Gramme im Platintiegel mit kohlensaurem Natron gekocht und dann fdtrirt. (Auf dem Filter blieben 0,094 Gr., die sich gänzlich in Salzsäure auflösten.) Die durchs kohlensaui-e Natron erhaltene Flüssigkeit wurde mit Salzsäure übersetzt, zur Trockenheit abgeraucht, mit Wasser und etwas Salzsäure aufgeweicht und filtrirt. Es blieben auf dem Filter 0,007 Gr. einer grau- lichen Rieselerde, wovon 0,004 Gr. durchs Glühen ganz weiss wurden und 0,003 Gr. an Gewicht verloren. Es kommen also auf die 1 207,1 7 Gr. Wasser 0,0047 Gr. Rieselerde. 5. Die durch Salpetersäure erhaltene Auflösung der unlöslichen Salze wurde mit Aetzammoniak übersetzt und filtrirt. Das Filter zeigte eine gelbe Färbung, die Gewichtszunahme war aber nicht bestimmbar. 6. Durch salzsauren Baryt wurden aus 291,912 Gr. Wasser, denen zur Ansäuerung Salpetersäure zugesetzt worden, 0,397 Gr. Niederschlag erhalten. Von diesen wurden 0,310 Gr. durchs Glühen zu 0,297 Gr. 7. Die von diesem schwefelsauren Baryt abfiltrirte Flüssigkeit wurde in einer verschlossenen Flasche mit Aetzammoniak versetzt und nach 24 Stunden filtrirt. Das Filter war zum Theil gelb gefärbt, hatte aber nicht wägbar an Gewicht zugenommen , also keine merkbare Anwesenheit von Phosphor säure im Wasser. 8. 308,3 Gr. Wasser wurden mit Salpetersäure stark angesäuert und mit Salpetersaurem Silber gefällt; es Avurden erhalten 0,010 Gr. Horn- silber. 9. 307,2 Gr. Wasser mit neutralem oxalsaurem Rali gefällt, gaben nach Glühung und Behandlung des Niederschlages mit kohlensaurem Am- moniak 0,153 Gr. kohlensauren Ralk. 10. Die vom Oxalsäuren Ralke von 9. abfiltrirte Flüssigkeit lieferte, mit Aetzammoniak und phosphorsaurem Natron versetzt, einen Nieder- schlag von phosphorsaurer Ammoniakmagnesia , der geglüht 0,0858 Gr. wog. 2 10 UNTEBSUCHUNG DER BADEQUELLEN Durch Abdampfung wurden also, nach 1., aus 1000 Gewichtstheileu des vom mechanisch beigemengten Sande , abfiltrirten Wassers erhalten : Feste Beslandlheile, gelrocknet 0,9299 » geglüht 0,8635, und aus der Analyse mittelst der Fällungsmittel ergiebt sich , dass in 1 000 Gewichtstheileu filtrirten Wassers enthalten sind : Schwefelsaure Magnesia o,3i'2o [=0,2059 Sws. 0,1061 J^lag"-] Schwefelsaurer Kalk . o,4i37 [=0,2419 Sws. 0,1718 KalU.] Salzsaurer Kalk . . 0,0126 [=0,0062 Szs. 0,0064 Kalk.] Kohlensaurer Kalk . 0,1819 [=0,0795 Ks. 0,1026 Kalk.] Kieselerde .... 0,0059 Eisenüxjd .... Spur 0,924 '• III. BAD BUBENDORF (Gant. baseiV A. ALLGEMEINERES. Die Temperatur der Quelle, welche in einer Wiese, sehr nahe bei der Oberfläche des Bodens, hervorkömmt, war am 15. Juni 182G Morgens 10°R. , bei einer Lufttemperatur von 20° R. im Schatten. Das Wasser ist klar, durchsichtig., farblos, ohne besondern Geruch und Geschmack, überhaupt im äussern Verhalten wie gewöhnliches Wasser. B. QUALITATIVE ANALYSE. 1 . Durch Kochen wird das Wasser trübe. •2 . Curcuma , Lacmus , Rhabarber- und mit Bleizuckerauflösung ge-r VON MELTINGEN , EPTINGEN UND BUBENDOKF. l 1 tränktes Papier erleiden im Gekochten, so wenig als im frischen Wasser, eine Veränderung. 3. Galläpfelauszug verändert das Wasser nicht. A. Blutlaugensalz bringt auch nach zweimal 24 Stunden keine Reaction hervor. 5. Durch salzsauren Baryt wird das Wasser nicht getrübt. 6. Mit Salpetersäure angesäuertes Wasser erleidet durch salpetersaures Silber eine weisse Trübung. 7. Neutrales oxalsaures Rali bringt einen starken, weissen Nieder- schlag hei'vor. 8. Die vom Oxalsäuren Kalk Aon 7. abfiltrirte Flüssigkeit giebt mit Aetzammoniak keinen Niederschlag , auch nicht wenn dann noch phos- phorsaures Natron zugesetzt wird. 9. Aetzammoniak bewirkt einen weissen Niederschlag, der sich im Uebermaas des Fällungsmittels nicht auflöst. 10. Mit kohlensaurem Kali entsteht ein weisser Niederschlag, dieser löst sich im Uebermaas des Fällungsmittels auf, aber nach einiger Zeit trübt sich die Flüssigkeit nach und nach wieder. Anmerkung. Kalksalze zeigen, wie ich gefunden, mit kohlensaurem Kali und koh- lensaurem Natron diese Erscheinung. 1 1 . Aetzkali bringt eine schwache weisse Trübung hervor. 1 2. Gekochtes Wasser zeigt mit den Reactionen 2 — 9. die gleichen Er- scheinungen, wie das Ungekochte j durch kohlensauren Rali hingegen wird es nicht getrübt. C. QUANTITATIVE ANALYSE. \. Der Rückstand der Abdampfung von 1402.502 Gr. Wasser wog, nach ganz schwachem und kurzem Glühen 0,43G Gr. ; er bildete eine theils weissliche, theils grauliche Masse ohne Rrystallform. 2. Dieser Rückstand mit Wasser ausgelaugt , hinterliess auf dem Filter 12 UNTEESUCHUNG DEK BAUEQUELLEN 0,427 Gr. unlöslicher Salze. Von diesen verloren 0,396 Gr. durchs Glühen 0,009 Gr. an Gewicht, es beträgt also die Menge der geglühten unlösli- chen Salze 0,4173 Gr. 3. Die Auslaugeflüssigkeiten wurden im Platintiegel abgedampft, das Residuum wog getrocknet 0,025 , geglüht 0,01 7 Gr. 4. Die unlöslichen Salze von 2. wurden im Platintiegel mit Salpeter- säure übergössen^ zur Trockenlieit abgeraucht , dann mit Wasser und Sal- petersäure begossen und ßltrirt. Es blieb auf dem Filter ein graulicher Rück- stand, der nicht zu wägen vmd wahrscheinlich vegetabilischer Natur war. 5. Die in 4. erhaltene salpetersaure Auflösung wurde mit Aetzammo- niak übersetzt, und der Zutritt der Luft abgeschlossen; es zeigte sich aber nach mehr als 24 Stunden kein Niederschlag. 6. 308,48 Gr. Wasser mit Salpetersäure angesäuert und mit salpeter- saurem Silber gefällt, gaben 0,009 Gr. Uornsilbcr. 7. 308,48 Gr. mit neutralem oxalsaurem Kali gefällt, gaben nach dem Glühen und Behandeln mit kohlensaurem Ammoniak des Niederschlags 0,094 Gr. kohlensauren Ralk. 8. Die vom Oxalsäuren Ralk von 7. abfiltrirte Flüssigkeit zeigte, mit Aetzammoniak und phosphorsaurem Natron versetzt , nach Verlauf von 24 Stunden auf dem Boden des Gefässes einige weisse Pünktchen , die nicht zu sammeln möglich waren, und daher nicht mit Bestimmtheit auf Magnesia schliessen lassen. DasResultat der Abdampfung von 1 0 00 Gewichtstheilen Wasser sind also feste Bestaudtheile 0,5109, welche, nach 2. und 3. , ergaben : geglühte auflösliche Salze . o/3t2i geglühte unauflösliche Salze 0,2975 0,5096 und die quantitative Analyse durch Reagentien weis't in 1 000 Gewichts- theilen Wasser nach Salzsäuren Kalk o,oii4 [= o,oo56 Ss. o,oo58 K.] kohlensauren Kalk 0,2944 [= 0,1284 ^s. 0,1660 K.] VON JIELTINGEN, EPTINGEN UIND BUBENDORF. SPAETERE ZUSAETZE. 1 . Die numerischen Resultate der vorstehenden Analysen sind schon in den Yerhandhmgen der Schweiz, naturforsclicnden Gesellschaft von 1 827 p. 80 angegehen, wo aber einige Druckfehler. 2. Zu I.A. — Ein anderes Beispiel einer Quelle, die Lei ihrer Berührung mit der Luft eine eigenthümliche Eisenverbindung absetzt und dann auf der Stelle fast gänzlicli eisenfrei ist, erhielten wir früher durch Hn. Pa- genstecher in seiner interessanten Analyse des Wassers von Grünen (Ver- handlungen der Schweiz, naturforsch. Gesellsch. in ihrer Versammlung von 1826, S. 100 und 101), die mir bei meinen Untersuchungen noch nicht zu Gesicht gekommen war. 3. Zu II. B. 1 0. Anm. — Ver. Actes de la soc. helv. des scienc. nat. Ge- neve1832, p. 09. C. SUvhelin. Anmerkung. Die Quellen von Mellingen und Eptingen entspringen aus Muschelkalk, welche im Norden des höchsten Gebirgsgrates des Jura, der die Kantone Basel und Solothurn scheidet, sich hinzieht, und in einer geringen Entfernung westlich von Mel- tiugen sich ausUeilt. Dolomilische Abänderungen des Muschelkalks herrschen in der Nähe bei den Quellen vor. Bei der Eptinger-Quelle umschliesst der Kalk iiberdiess ein Gj'pslager. Das Bubendorfer Badewasser entquillt einem Eisenrogensteine, welcher den untern Abiheilungen der Juraformation angehört. P. Merlan. DIE KAEFER DER SCHWEIZ, MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG IHRER GEOGRAPHISCHEN VERBREITUIVG , ZUSAMMENGESTELLT Pr.OFESSOR DER NATURGESC1I1CH11E IN ZÜRICH. DriTIEr. TllEIL DER AUF VERANSTALTUNG DER ALLGEMEINEN SCBWEIZEBISCHEN GESELLSCHAPT FUB DIE GESAMMTEN NATUBWISSENSCHAFTEN ENTWORFENEN FAUNA HELVETICA. Erster Theil. Erste Lieferung. VORWORT. M,. Vergnüge,, habe ich der Aufforderung der schweizerischen „atur orsc enden Gesellschaft, ein Verzeichnis» der helveüschen C L " er „" u entwerfen entsprochen „nd in Folge dessen einen Theil „.einer Ze a ," d,e he,„„sche Fauna verwende,, um n,ir das nöthige Material für dfc eZ tT ""f '«"f '^"^ durchforschte ich selbst u^nsere Berge uud Th ,t he,ls suchte rch dasjenige, was von Anderen gesammelt worden durch uarhcten setzte n,ieh daher mit allen unseren Entomologen in V r dungnnd besuchte Uherdicss im Frühhng und Herbst .SalaSePun der Schwcz, an denen bedentendere Sammlungen sich vorfinden .™ ..cht nur e,„ möglichst vollständiges VcrzeichLs, sondern n je" Art auch d,e geograplnschc Verbreitung geben zu können. Bei *" d esen Untersnchnngen leistete mir die überaus schöne und reicl e Wlungdes Hn Eseher ZoUikofcr den grössten Vorschub „nd g Ze,.e„ als Normalsammlung für die helvetische Kafer-Fauua hetraeh,: we den kann, „,e memen Zweck erreichen könnte. Trotz dieser H-s -«el ,st aber en.c solche Arbeit sehr schwierig „nd ausser eit„ bend, der grossen Masse und Kleinheit der FoLn , wie g^ e"; Wrnng wegen, die durchgehends in der Nomeuclatur herrsclftZ * .eh gewunsch. und gehoffl habe, was mich veranlasst e„ Lff r e! rungeil meiner Freunde , diese Arbeit in mehreren Abtheilungen heraus- zugeben, Folge zu leisten. Erst wenn aber das Ganze vollendet ist, kann ich eine allgemeine Uebersicht der insectogeographischen Yerhältnisse liefern, wobei ich dann zugleich ausführliche Nachrichten von allen schweizerischen Entomologen und Sammlungen geben werde, durch deren Beihülfe allein dieses Werk möglich wurde. Mit der inneren Einrichtung wird man sich wohl leicht zurecht finden; die Zahlen auf der Seite geben die verticale Verbreitung an , nach den Regionen , die ich in meiner Arbeit über die Vegetationsverhältnisse des CantonsGlarus angenommen habe ^; wiedorthabe ich auch hier durch zwei ^ Zahlen das mehr oder weniger häufige Auftreten zu bezeichnen gesucht, durch die erste Zahl das Vorkommen im Allgemeinen , die zweite die Ver- theilung der Individuen , so dass also durch i. lo ausgedrückt wird, dass eine Art im allgemeinen sehr selten sei , aber wo sie einmal auftrete , diess in Masse geschehe, lo. i dagegen , dass ein gemeines Thier ganz vereinzelt vorkomme. Unter den Namen wurde die horizontale Verbreitung angegeben und zwar habeich hierauch bei ganz gemeinen Thieren, von denen man an nehmen kann, dass sie in der ganzen Schweiz sich finden, die Punkte be- zeichnet, wo sie bis jetzt beobachtet worden sind , weil man bei einer ersten Arbeit der Art nicht genau genug zu Werke gehen kann und sich nicht mit allgemeinen Phrasen begnügen darf. Bei jeder Localität ist wenigstens bei allen weniger häufigen Arten, der Name dessen angeführt, der sie dort gefunden und zwar deuten die Abbreviaturen auf folgende Namen : Amst. V. — Dr. Amslein von Malans. Amst. j. — Arastein Sohn id. ßgn. — Bugnion in Lausanne Br. — Bremi in Zürich. Bwn. — Brown in Thun. Chav. — Chavannes, Pfarrer in Echallens. Chv. — Chevrier in Genf. ") Vergl. Frühel und Heer Mitthciluiigeii aus flcui Gebiete der tlicoietisdicn EidUundc. I. pag. 351 Coul. — L. Couloii in Neuchätel. E. Z. — Escher-Zollikofer in Ziirich. A. Esch. — Alfred Escher Stud. jur. in Zürich. I . Fs. — Fiissli in Zürich. f Fei. — Felix, Pfarrer in Nufenen. ^ G. — Godel in Neuchätel. H. — 0. Heer. Hm. — Hartmann, Mahler in St Gallen. Imh. — Dr. Imhofi'in Basel. Jur. — Jurine; war in Genf. L. — Lasserre in Genf. Mrn. — P. Merian, Professor in Basel. M." — Mellet, Pfarrer in Pomy, jetzt in Concise. Mch. — Dr. Münch in Basel. Mr. — Meyer, Apotheker in St Gallen. Mg. — Dr. Mieg, Professor in Basel. V. 0. — von Ougsburger in Bern. P. — Dr. PertVj Professor in Bern. S. — A. Seiler in Schaffhausen. St. — Sluder; war Professor in Bern. Sttl. — Schuttleworth in Bern. V. — Venetz, Ingenieur in Sitten. Z. — Dr. Zollikofer in St Gallen. Zw. — Zwicky, Stud theol. von MoUis. Aus später anzuführenden Gründen habe ich die Schweiz iii drei Reiche abgetheilt, das Noerdliche^ welches dieCantone am Nordabhang der Alpen, das Südliche , welches den Canlon Tessin und das Mittlere , welches Bünden, Ober-Uriund das Wallis umfasst, und hierauf beziehen sich die Buchstaben a. h. c. , welche vor den angegebenen LocaUtäten stehen. Die kritischen Bemerkungen und Beschreibungen der neuen Arten habe ich nicht in das Verzeichniss bringen mögen, da dieses dadurch an Ueber- sichtlichkeit verloren hätte. Sie bilden einen zweiten Theil des ganzen Werkes, und sollen ebenfalls mit dem Yerzeichnisse lieferungsweise er- scheinen. In der vorliegenden Lieferung sind 45 neue Laufkäfer und 2 neue Wasserkäfer beschrieben, einige anderen neuen Arten, die von mei- nen Freunden den Hrn. Chevrier und Lasserre aufgefunden wurden , wer- den von diesen selbst beschrieben werden, daher ich ihnen hier nicht vorgreifen wollte. Ich übergebe diese Arbeit meinen Wissenschaftsgenossen mit dem Be- wusstsein grosse Sorgfalt und Mühe darauf verwendet zu haben , bin aber weit entfernt zu glauben , dass sie frei von Mängeln , geschweige denn voll- ständig sei. Sie kann aber ein Anhaltspunkt für Aveitere Forschungen werden , indem nun leicht jeder seine Beobachtungen an die gegebenen anreihen kann. Ich wünsche nichts mehr, als dass jeder dies thun und die Resultate seiner Untersuchungen ebenfalls hier niederlegen möge. Es wird dadurch neues regeres Leben unter uns erwachen und venu dieses meine Arbeit bald überflügeln wird, soll diess die grösste Belohnung für meine vielen Mühen sein. Zürich , den 1 0. December 1 837. Dt\ Heer. I. Classe. GEODEPHAGA m. l. Familie. CICINDELINA Bur I. CiCINDELA L. . Campestris L. et Auct. Fussli's Verzeichniss. 17. Miltheilungen von Trcebel und Heer I. C9 und 154. Gemein durch die ganze Schweiz. Steigt bis zu 6000 m. hinauf. An trockenen, sandigen Stellen, Wegen. Vom Frühling bis zum Herbst, doch vorzüglich häufig im Frühling. a) Schaffhausen , Basel , durch den ganzen Jura , Genf. St Gallen, Glarus, Matt, Zürich, Bern, Waadtland. Tanalp am Tiths, am Faulhorn, Mettenberg, bj Bünden, häu6g bei Ma- lans, Chur u. s. w. , im Oberland, im Engadin, Val-Livino, Rheinwald, an der Furca. cjTessin, Faido. Var. a) Jffinis Bceber. Hier und da unter der vorigen. Canton Zürich , Matt , Val-Li- vino, Rhein wald. Var. p) Connata Heer. Maculis albis mediis connatis. Ziemlicli selten ; im Engadin , Flössalp , bei Basel. Var. 7) Nigrcsccns Heer. Selten in den Alpen; Flossalp bei 6000 's. m. Betzberg, im ür- serenthal ; Val-Bedretto , im Tessin . 2. Maculata de Geer. (C. hybrlda Ol. Panz.) ' Mit ihren Variet. von der Ebene bis zu 65oo/ s. m. hinauf. Cam- peslre. S'; IHr »r T '^\£ bls^ "i'.u = 5oo' 1,000' 55oo' 55oo bis sE, S5oo bis .5 8.5 6.5 3.3 2.2 — 3,3 3.3 3.3 2.2 2.2 2.2 2.2 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 1. C. HVBETDA Dej. Sehr sehen, a) Neuchälel (von Ougsburger). b) Malans (A stein). Var «) elvlronim lunitla humeralis inlcrrupta. Sehr sehen; an sandigen Stellen, im Sommer. Dazio grandc iraTessin 2822' s.m. (Heer). Var. ß) id. etfascia media clytrorum rccliuscula, clylns ta- bcrculalii. Sehr sehen; amFrelaGOOO' s.m. (Heer). II. C. RiPARiA Meg. Dej. C. hjbrida. FussU's Verz. 17. Mittheilungen I. GO. Durch die ganze ebene Schweiz verbreitet. An sandigen Stel- len BachufeL ; vom Frühling bis zum Herbste. «J Schaffl.u- en Basel, amUferdesRbeinesundanUemerenF^ssenw.^^ der Bits, der Wiese; im Jura, Pomy, m. ganzen Waadtlande iLein. Neuchätel, Genf. St Gallen, Glarus, Matt, Zur.ch, Bern. 6; Bünden, Malans häufig (Amst.). cj Tessm. Var. f) Transversalis. Zgl. Dej. Col. Selten; Basel (Imhoff), Bern(v.Ougsburger), Genf (Lasserre). Var. V) Monücola Heer. C. rectilinea. Mitheilungen. I p. 66 und 154. C. reetilinea. Mittheilungen. I. p. GC und 164. In Berg- und Alpengegendcn bis 6500' s. m. a) Glarnerland, TJrnerboden (Heer), Berneroberland, Alp Stuffstein an der Jungfrau (Mad.).iJ Im Oberengadin (Heer), Bagnethal (Allr. Escher), c) Manigorio Alp im Tessin (Heer). Var. 5) Elylris tuberculatis , elytr. faseia media recta. Bagnethal, im Wallis (Alfr. Escher). 5. Syhicola Meg. Hyhrida. Dft. — Campestris. SuUer. Kenz. Tab. v. fig. 37. Sehr häufig durch die ganze Schweiz; in derVar. P) blszuGooo's.m. hinaufsteigend. An sandigen Stellen, "Wegen, besonders in Wäldern. aj Schaffhausen, Basel, doch erst auf den Vorbergen des Jura, Genf- in ßerggegendcn des Waadtlandcs. St Gallen, Zürich Glarus Wäggithal, Bern, Thun. b) Bünden, im Prätt.gau; bc _ l.I — 2.2 2.2 DIE RAEFER DEP, SCHWEIZ. Var. p) Tulcrculala Heer. In Beiggegenden und Alpen. ajMatt, am Pilatus, ä^ Durchs ganze Engadin, von Fetan bis Beyers; Vals, Alveneu. cj Val- Bedretto, StGiaconio (Heer). Var. -A Multo minor, tiwracc angustiori, autennis , elylris- que%bscunoribus . Beyers in Engadin. 4. Alpesiris Heer. Mittheilungen. I. p. 1 54. (C. Cliloris Dej. *) C. 4-limala Lasserre.) In den Alpen des mittleren und südlichen Gebietes von 5ooo — 7000' s. m. Auf trockenen Hügeln, in Wegen. a) Beyersertbal, Lavirunis , Val-Livino (Heer), an der Furha ; Finnelalp (Alfr. Escher), ob Leuck, Gemmi, Chevrenon(Perty), in den Alpen ob Bex (Bugnon). b) Val-Bedretto; mt. Canioghe (Heer). Var. |3) Bilunala Heer. Finelalp im Wallis (Alfr. Escber). 5. Sylvatica L. Clairv. Entom. lielv. II. 1 G 1 . — Jurlne in der Alpina. II. GG. Sehr selten. Man findet sie auf Sandboden in Wäl- dern, vorzüglich in Forren- Waldungen. Clairv. i. c. b) Chamouny (Jurine). cjTessin. 6. Sinuata F. Dej. Clairv. Em. helv. II. sch.T.VI.,f3g. 12 Sehr selten; im Flusssande. bj Ragatz (Füssli), Malans (Ainstein). cj Misox (Seiler). Lugdunensis Dej. Sehr selten; an Flussufern. aj Genf, au den Ufern der Arve (Chevrier). ij Wallis (Cha Tannes, Venetz). 11. — C. litterata Sulzer. Abgekürzte Ge- - C. arenaria. Füssli'sVerzeichniss, p. 17 *) Der Name Chloris wurde schon früher an eine indische Art yerge ben. Cf. Synopsis of the new Species of Nepaul insects in den Zoologica miscellany v. Gray I. 4. 2.2 3.4 2.2 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. Cam- 1 Col- I Mon- | Suh- i pestre.l linc. | tane. | alpine. 8. Flexuosa F. Jurine in der Alpina II. CG. Sehr seilen. b) Blonay (Bugnon), Mavtigny (Las.), Cliamouny (Jurine). 9. Germanica L. Fiissli Verzelcliniss. 17. la der ganzen Schweiz, auf trockenen Hügeln. a) Im Jurazuge niclit selten; Schaffhausen , Basel , doch nicht in der Ebene, sondern auf Anhühen, Neuchatel, Pomy, Genf. In Zürich und Bern seltener; Waadtland. i;Walhs. Im unteren Rheinthal häufig, bei Malans(Amst.). cjTessin, bei Stalvedra (Seiler). II. Familie. CARABODEA Burm. Trib. I. BRACHINIDA Mac. L. I. Drypta f. 1 . Emarginaia F. Ol. Clairv. Ent. helv. II. 1 1 5. Sehr selten. Genf (Chevrier). II. PoLYSTicHius Bon. Dej. Zuphium Latr, J. Fasciolatus Ol. F. Galerita fasciol. Ent. helv. II, 3. Selten. Unter Steinen, an Pflanzenwnrzehi. Schon im Februar und März. Genf (Chevrier. Lasserre). Nyon (Mellet). DIE RAEFER DER SCHWEIZ. III. Cymindis Latr. Tarus Clairv. \. Humeralis F. Ol. Clair. Ent. hei. II, 87. theilungen. I, 154. 3.5 3.5 3.5 2.4 2.1 C. Dianse F. Ent. syst. Panz. ■ Ziemlich häufig, besonders in den Centralalpen, bis Z.U 6ooo' s.m. Unter Steinen, an trockenen Orten. a) Im Jurazuge ; Schaffhausen (Zwycki) Basel. In Berggegen- den um Genf (Lassene). ijEngadin; Lavin, Val Camogasco, Livino , im Wallis bei Leuk und am Finnelgletscher. c) Calan- keralpen (Heer.) Var. p) Diana Dahl. Unter der vorigen. 2. Homagrica Duft. Ziemlich selten; unter Steinen. aj Genf (Lasserre, Chevrier). bj Bünden. 5. Cingulata Ziegl. Dej. Sehr selten. a) Saleve (Lasserre). ÄjAmSimplon (Biederm. Chevrier). 4. Coadunaia Dej. Nicht sehr selten. ij Im Jura von Basel bis Genf (Munch. Mellet. Lasserre). Am Saleve (Chevrier). b) Ata Balmhorngletscher im Wallis; ob- Leuck (Perty). 5. Angularis G3II. Sehr selten; unter Steinen an trockenen Stellen. h) FetanimUnterengadin 5000's. m. (Heer). ). Punctata Bon. Mittheiluagen. L 154. — C. Basalis. Gyll. St. Unter Steinen ah trockenen Abhängen. DIE RAEFER DER SCHWEIZ. aj Häufig in den Centralalpeii von 6000' bis 8600' s. m., im Avers bei 6200 ' ; aber auch noch auf dem Passe von Scaradra 8600' s.m.. Häufig auf beiden Alpenketten, die das Engadin umschliessen, wie denen um das Münsterthal herum, besonders gemein auf dem Bernina von 6500 bis 7000 's.m.; seltener im Rheinwald und Urserenthal, häufiger wieder in allen Walliseral- pen bis zum Montblanc , besonders auf dem St Bernhard. IV. Dromius Bon. Subg. 1. Demetrias Bon. Dej. 1. Unipunctatiis Creutz. Sehr seilen. Bern (Perty). 2. Jlricapillus L. Gyll. Dej. Sehr sehen; unter Laub. Malans (Amstein). 3. Elongaiulus Zenker. Dej. (Car. atricapUlas Ol.) Sehen; unter Laub, aber auch Bäumen. Im ganzen Jurazuge, Schaffhausen (Seiler), Basel (Imhoff)^ Genf (Chevrier. Lasserre), Bern (v. Ougsburger). Subg. 2. Dromius Dej. 4. Linearis Ol. Dej. Hier und da in der ebenen Schweiz. Unter Baum- rinden. Zürich (Bremi), Basel (Imhoff), Genf (Chevrier. Lasserre). 5. Melanocephalus Dej. Sehen. Basel (Imhoff), Pomy (Mellet), Genf (Chevrier). 6. Sigma Rossi. Dej. (Fascialus Dft.) Sehr sehen; unter Rinden. Genf (Lasserre). DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 7. ^ — signatus Dej. Sehr selten ; unter Rinden. Genf (Lasserre. Chevrier), Thun (Brown). 8. Bifasciatus Perraud. Dej. Sehr sehen ; unter Platanenrinden. Genf (Lasserre). g. Fasciaius F. Gyll. Selten in der westlichen Schweiz. Genf (Chevrier). 10. l^ — notatus Panz. Dft. Dej. Nicht selten in der ganzen ebenen Schweiz. Unter Baumrinden. Zürich. In Bern gemein ( v. Ougsb.), Basel, Genf. 11. l^—maeulatus F. Ziemlich häufig bis zu 4000' s.m. Unter Steinen, am Fuss von Bäumen; auch unter Baumrinden (v. Ougsburg.). Schaffhausen, Basel, Genf, ZiüicL, Matt, Bern, 12. Agilis F. Gyll. Ziemlich häufig; doch in der bstUchen Schweiz sel- tener, als in der westlichen. a) Schaffhausen sehr selten (Seiler), Zürich, Matt, Basel, Bern. Im Jura und Genf häufig. Var. a) Feneslratus F. Jura, Vallorbes (Mellet), Bern(Perty, v. Ougsb.). Var. p) Bigultatus Clairv. Ent. Helv. II. 31. (D. bimaculatus B. Laf. Dej.) Pomy (Mellet). i3. Marginellus F. Sehr selten ; auf dem Harz f'rischgelällter Tann- bäume. I Bern (v- Ougsburger). Cam- 1 Col- I Mon- I Sub- 1 AI- | Sub- 1 Ni- — 4.4 5.5 — — — 5.5 5.5 3.3 — DIE RAEFER DER SCHWEIZ. |S:|. i4». Glahratus Dft. Dej. In der westlichen Schweiz nicht sehen; unter Steinen. Lausanne (Mellet), Genf (Laserie , Chevrier). Var. ^) Pygmccus Chevrier. Genf sehr selten (Chevrier). i5. PunctaleUus Dft. Dej. (Fo-veola Gyll.) Ziemhch sehen ; unter Steinen. Schaffhausen (Seiler), Zürich ( Heer ) , Bern (Pert. Ougsb.), Genf (Las. Chevrier), Waadtland, Pomy (Mellet). 16. Truncatellus F. Gyll. HäuHg durch die ganze ebene Schweiz. Unter Stei- nen^ nach V. Ougsburger auch unter Baumrinden. Schafihausen , Basel, Zürich, Bern, Genf, Waadtland. 17. Quadrillum Dft. Dej. Selten. Unter Steinen, besonders an feuchten Seeu- fern. a) Am Neuchatelersee (Mellet), besonders bei Vaumarcus (von Ougsburg), Genf (Chevr. Las.), b) Malans (Amstein. j.). Var. p) Bipunclatus Heer. Neuchäteler See (Mellet). "Var. 7) Striatulus Heer. Neuchäteler See (v. Ougsburger). V. Lebi.4. Latr. Subg. 1. Laufbiis Bon. I. Cyanocephala F. Gyll. Mittheilungen. I, G. — Carab. gen. Fiissli Verzeichniss. p. 19.— Clairv. Ent. heW. II. 39. Durch die ganze Schweiz verbreitet bis zu 4000 ' s. m. hinauf. Unter Steinen^ Rinden, auch auf Bliithen. aj Schaffhausen, Basel, Jura, Genf, Glarus, Matt, Zürich, Bern, Thun. i; Bunden (FüssU), Malans (Amstein j.), Brigels (Heer). DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 2. Chlorocephala Gyll. Mittheilungen. I, 69. Selten; bis 5ooo' s. m.j unter Steinen. Basel (ImhofF, Münch), Jura, Pomy (Mellet), Genf am Saleve (Chevr. Las.) , Matt (Heer) , Bern (v. Ougsburg). Subg. 2. Lebia Bon. 3. Hcemorrlioidalis F. Sehr seilen; unter Platanenrinden und auf Bäumen. a) Genf (Las.), Pomy (Mellet). bj Wallis (Perty). 4. Cyathigera Rossi. Sehr selten, und nur in der südwestlichen Schweiz; unter Steinen. Jura , mt. du Vouache en face le fort de l'Ecluse (Laserre). 5. Criix minor L. F. Gyll. Ent. helv. II, 31. Mittheilungen. I, 69. Durch die ganze Schweiz verbreitet und bis Gooo' s. m. hinaufsteigend; unter Steinen. a) Basel (Lnlioff), Zürich (Bremi, Heer), Bern (Perty), Matt ( Heer), Uri bei Altorf (v. Ougsburg). bj Im Rhein^^ald (Felix). Var. f) Elytris rufotestaceis , fascia media, lata, dentala, nigra. Dübendorf (Bremi). 6. Turcica F. Sehr selten und nur in der südwestlichen Schweiz ; unter Rinden. Genf (Chevr. Las.) 7. /i—maculata Dej. Sehr selten; unter Baumrinden, im März. Genf(Clicvr.). 10 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. VI. Br-vchinüs "Weber. F. 1 . Crepilans L. F. Fiissli Verzeicliniss , p. 19. Durch die ganze ebene Schweiz verbreitet ^ doch schon bei aSoo 's. m. verschwindend; unter Steinen. a) Schaffhausen, Basel, Poniy , Genf , Lausanne , Zürich, Gla- ruSjBern, Thun. ä^ Bünden (Füssli). Var. ß) Pedum anleriorum femora nigra. Dübendorf (Bremi). Var. y) Anteimis immacitlatis. Dübendorf (Bremi). 2. Immaculicornis Dej. Sehr selten in der westhchen Schweiz. Genf (Laserre). 3. Obscurus Heer. Sehr selten. Glarus (Jac. Tschudi). 4. Explodens Duft. Häufig in den wärmeren Theilen der Schweiz; unter Steinen, im Frühling. a) Scbaffliausen , Basel , Pomy , Lausanne , Genf, bj Bex (Perty), Wallis (v. Ougsburger). 5. Glabratus Bon. Sehr selten in der westlichen Schweiz; unter Steinen. Genf (Laserre, Cbevrier). 6. Psophia Sauritale. Sehr selten; unter Steinen. Genf (Cbevr. Las.) Var. ß) Femoribus bmnneo-maculatis . Dübendorf (Bremi). 7. Sclopeta F. Ent. helv. n. 41. Sehr selten. Genf am Salevc (Laserre, Chcvrier), Jura, Poutarlier(Mellct). BEGIOH. 'Cain- 1 Col- 1 Mon- 1 SuL- | Al- Sub- nivale jiir 3.10 5.10 _ _ — — — DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 11 Var. p) Suluralis Dej. cat. Im östlichen Theil des Ct. Zürich (Biemi). Tiib. II. SCyiRITIDA Dej. Subtr. ß. Cltvikida Heer. I. CuviNA Lalr. Subg. a. I. Fossor L. Gyll. (Tenebrio L.) — Scarites arenarius F. Ol. — Tenebrio fossor Füssli Verz. 1 9. — CUtIii. arenaria. Ent. helv. II, 54. — Mit- theilungen I, G9. Häufig in der ganzen SehAveizbis zu 3ooo ' s. m. Un- ter Steinen, an sandigen aber feuchten Stellen, vor- züglich im Friihling. a) Schaffhausen, Basel, Jura, Pomy, Genf, StGallen, Zürich, Matt , Wäggithal , Bern, bj Malans. Var. ß) Sanguinea Leach. An denselben Stellen , doch seltener. 2> Collaris Herbst, Panz. C. fossor L. var. IlUg. Seh. Dej. — C. gibbicolhs Meg. Ziemlich selten, in der ebenen Schweiz. An sandi- gen, trockenen Stellen, im Friihling. Zürich an der Sihl (Heer), AVSggithal (Alfr. Escher) , Genf (Laserre). Var. ß) Discipcnnis Meg. Unter der vorigen. Subg. h. Dychikius Bon. 3. Nigra Ahrens. Selten; an sumpfigen Stellen unter Steinen. Am Neuchätelersee (Mellet). 4. Nitida Dej. Selten; unter Steinen. Genf (Las. Chevr.) Cam- I Col- I Mon- 1 Sub- Col- Mon- I Sub- 1 M- | Sub- | Ni- I linc. |lanc. |.V.ne.| pinc. |nWale. | vgl. 12 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 5. Aenea Zgl. Dej. Selten. Bern. v. O. Genf. CSiv. 6. Aerea Ahrens. Seilen ; unter Steinen besonders an sandigen Ufern, bis 3ooo' s.m. Zürich, Matt. H. Pomy.M. Genf, an den Ufern der Arve. Cliv. 7. Punctata Dej. Sehr seilen. Pomy. M. 8. Gracilis Heer. Mittheiluogen. I, 09. Sehr selten; bei 2600' s.m. Matt. H. 9. Minima Ahrens. Cl. glbba. Illg. Panz. (aber nicbt Fab.) 58. — MiuheiluDgen. I, CO. , Ent. helv. II, Ziemlich häufig in der ganzen Schweiz bis 5ooo s.m. besonders im Frühling, an feuchten Orten unter Steinen, Laubmoos, in der Erde. Zürich, Glarus, Malt, Bern, Basel, Genf. Subtr. b. Cepha Heer II. Leiochiton Curtis. Scanics Pk. — Clinna Sehn. G3II. Dej. 1. Ar Oticus Pk. Mittheilungen I, 154. — Oncoderus cbalconotus. Stepbens, Sehr seilen in den räthischen Alpen ; bis jetzt nur an einer einzigen Stelle am Beruina 6800 's.m. von mir gefunden im August i853 und i855; unter Stei- nen an trockenen Abhangen. DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 15 III. Cephalotes Bon. I. Vulgaris Bon. Mittheilungen. I, G9. — Car. Cephalotes L. F. — Füssli Ver- zeichniss. p. 18. — Scarites Cephalotes Ol. Illg. Panz. Ol. — Broscus Cephal. Panz. • — Harpalus Cephal. Em. helv. II, 7 1 . Nicht selten bis 3ooo' s.m. ; in trockenem Sande in HbUen. a) Basel selten. Imli. Jura. M. Genf. L. Zürich, an der Sihl. Matt, am Seeufer. H. Hasli, im Grund. A. Esch. Bern. v. O. Thun. Bwn. h) Malans. Amst. j. Trib. III. CARABINA Burm. Simpliclpedes De]. I. Cychrüs f. Teneirio L. 1. Italiens Bon. Hageiibach Symbol. Faun. Ins. Helv. p. 14. Sehr sehen. c) Am Gotthard. D. Küchlln. 2. Bovelinii Heer. ' Ungemein sehen; unter Steinen. Nur im Beverserthal im Engadin bei 6600' s.m. von mir ge- funden. 3. Elongatus Hoppe. Dej. Subcarinatus Meg. Sehen von 1200 bis 2000' s.m.; in faulem Holz, besonders Buchenstöcken. Dübepdorf. B. Bern. v. O. Genf. Chv. 4- Rostralus L. F. der Alpina. II, GG. - Mitthei- Helv. Ent. II, 119. — Jurine lungen. I, G9 u. 154. In Berggegenden nicht selten und zwar von aSoo s.m. bis 7000' hinauf; unter Steinen. a) In der Jurakette vom Randen bei Scbaffliausen bis Genf; auf dem Paschwang und Himmelberg bei Basel, Mrn. und an- 14 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. deren Jurabergen Irah. , am Saleve, im Jorat. Alpenzelleralpen, auf allen Glarneralpen, auch noch bei Matt, auf dem Rigi, Pilatus , Beineroberland, b) In den rhätischen Alpen seltener : im Beverserthal, Averno, an der Strela, im Urserenthal, den Walliseralpen , im Chamouni. Var. f) Angustatits Dahl. Lavirums und Yal-Livino bei 6000' s. m. Var. '/) Confcxus Meg. Berneroberland v. O. 5. Allenuatus F. Ent. helv. II, 121. — Millheiluugenl, 1Ä4. — C. proboscideusOl. Jurine in Alpina II, CG. Viel sellener als Rostratus, von 1700 bis 55oo' und in der Var. ß. bis 7000' s.m. liinauf. aj Im Jura. M. Cliasseral. P. Bern. v. O. Auf dem Pasch- wang bei Basel. Mrn. In den Waadtländeralpen. M. Am Sa- leve. L. Am Pilatus. H. b) Chamouni. Jur. Var. §) Intermedius Heer. In den Centralalpen von 5800 bis 7000' s.m. Unter dem St. Annagletscher im Urserenthal (5800' s. m.). An der Flössalp bei 7000' H. 6. CordicolUs Chaudoir. Annal. de la soc. de Franc. — C. Mellyi H. Miuheilungen. I, 154. — C glacialis Cristofori. Sehr selten; in den Centralalpen von 6000 bis 7000' s.m.; unter Steinen. b) Paradis im Rheimvald. IL Bernina, M.Rosa. L. II. C.4.RABUS L. Subg. a. PHOCBtJSTES Bon. 1 . Coriaceus L. F. Suher Kennzeidien. Taf. 6, fig. 44- — Füssli Verzeiclin. 18. — Razoumowsky hist. natur. du Jorat I, IGG. — Miuheilungen. I, CD. Gemein durch die ganze Schweiz, bis zu 55oo's.m. ; unter Steinen, in Kellern, an schattigen leuchten Or- ten, vom Frühling bis zum Herbst. — 2.1 3.1 3. 6.6 7.5 7.5 3.3 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 16 a) Von Schaffhausen , Basel durch den ganzen Jura bis Genf. SlGallen, Glarus, Matt, Ochsesfitterenalp , Zürich, Bern, Thun, Hasenniatl bei 4500 ', Rosenlaui, Waadland. b) Bünden bei Chur, Malans. Subg. b. CARABUS Bon. 2. Catenulatus F. Dej. Füssli's Verzeichniss. 19. Im Allgemeinen selten, häufig aber im Jurazuge von I200 bis 5ooo' s. m.; unter Moos und faulem Holz in Nadelhölzern a) Zürich sehr sehen. B. Basel in Berggegenden. Iinli. Rigi. Nasgeli. Bern ziemlich gemein, v. O. Im Jura häufig. BI. Chas- seral, Hasenmatt. Sttl. Genf. L. h) Bünden. Anist. 5. Monilis F. Dej. Von 1000 bis 55oo's.m. Sehen in der Ebene, sehr häufig aber im obern Theiie der Collinenrcgion (bei circ. aooo's.m.), besonders im Jura und bei St. Gal- len; sehr selten in der inuern Schweiz und den Cen- tralalpen ganz fehlend; unter Steinen. aj Bei Basel selten. Imh. Sehr häufig im Jura. M. Solothurn, Neuchätel, am Chasseral. Stil. SchHchenthal, Ct. Uri, Zürich besonders am Hüttliberg, Weisstannen. H. Rud. Bossh. Bern selten V. 0.,beiThun, Interlachen,am Stockhoru. Sttl. &^ Ma- lans. Amst. Var. p) Consitus Holfmausegg. Unter dem vorigem, besonders im Wäggithal, am Ganterisch, [ am Weissenstein, Rigi. Var. v) y4ffirds Sturm, Panz. Unter Monilis , auf der Hasenmatt. Var. 3) Pedibus ferrugineis. Jura sehr selten. M. Genf. L. 4- Helvelicus Escher. Sehr seilen; unter Steinen. Guttanen Ct. Bern. Esch. '). Seilen Heer. Sehr selten. ' Schaffhausen. S. .3 6.6 2.2 1.1 — 2.2 2.2 16 DIE KA.EFEII DER SCHAVEIZ. G. Ars>ensis F. Unter Steinen, von 2000 bis 7000 's. m. Im Allgemeinen selten , häufig aber im Jura und den Bergen des Waadtlandes. M. Feldberg bei Basel. Saleve. L. Auf dem Pilatus, noch auf dem obersten Punkte des Esels. H. Bürgten in der StockbornUette. Stil, h) Pfeffers, Malans. Arast. j. A'ar. p) Pomcranus Ol. Am Pilatus. H. Yar. 7) Aereus Zgl. Pilatus. H. Var. S) Alpkola Zgl. Pilatus. H. 7. Cancellatus Illg. Gyll. Dej. MillheiluDgen I, 69. — C. granulatus F. Gemein durch die ganze Schweiz, aber nicht über 5ooo's.m. hinaufsteigend; am häufigsten zwischen 1200 bis 2000' s. m.; unter Steinen, in der Erde, a) Scbaffliausen, Basel , Neuchätel , Pomy , Genf, Waadtland, Bern, Thun, Zürich, St Gallen, Glarus, Matt, b) Malans. Chv. Var. p) Tuberculatus Meg. Genf. L. Var. 7) Nigricornis Zgl. Genf. L. Var. 0) Verrucosus Meg. Bubilion, Ct. Zürich in einem faulen Stock. A. Esch. 8. Granulatus L. Gyll. Dej. Razoumowsky hist. nat. du Jo I, G9. — C. Cancellatus F. Unter Steinen, in Getreidefeldern, in Wäldern, bis zu Sooo's.m. Sehr gemein besonders in Berggegenden der östlichen Schweiz; in der westlichen seltener. aj Scbaffhauscn, Basel, Pomy, Jorat, Genf selten. St Gallen, Glarus, Matt gemein, Zürich, Bern, Thun. bj Malans, Wallis Var. p) Pedibusferrugincis. Hier und da unter dem vorigen. t. I, 1C7. — Mittlieilungen - 1 Col- I Mon- I Sub- I AI- 1 Suh- 1 2.2 3.6 3.6 2.3 8.8 — — DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 17 Var. ■/) InlerstitiaUs Dft. St. Einsiedlen. II. g. Nodulosus F. Dej. ■iiiealpina. 11,66. — C. Wei- Sehr selten. Genf am Saleve. L. Bei dem Doife les Ouclies einmal gefun- den. Jur. 10. Clalhralus t. FüssliVerzeicliniss 18. Blinden. Amst. V. 1 1 . Auratus L. FussU's Verz. 18. — Razoumowsk. bist. nat. du Jorat. I, 1C8. — Jiirine in der Alpiua. II, 66. — Mittheilungen I, C9. Sehr gemein durch die ganze Schweiz bis zu 4000' und mit den Variet. p. und y. bis 5ooo's.m. hinauf; unter Steinen , in der Erde, auf Wiesen , Feldern und Garten . a) Im ganzen Jurazuge von Schaffhausen bis Genf, St. Gallen, Glarus, Matt, Zürich, Bern, Thun, Waadtland. h) Malans, Chur, Leul; in Wallis , Chamouni. Var. ß) Honoratii Banon. Im Ct. Glarus in den untern Alpen H. Auf dem Saleve. L, I Var. p) Elytrorum costis contorlis. Miltheilungcn. 1 , 69. I Krauchthal und Miihlebaclialp Ct. Glarus bei 4500 ' s. m. H. I12. Escheri Dahl. Sehr selten. Zermatt im Wallis. P. Nach Melly auch an der Grimsel. i5. Aiironitens F. Mittheilungen. I, 09. Häufig in Berggegenden und den Alpen der nörd- lichen Schweiz von 1200 bis 7000' s.m.; fehlt aber den Centralalpen gänzlich. a) Im Jurazuge und Randen. S. Mitteljura. M. Hasenmatt, Chasseral. P. Sttl. Atif dem Ilummelberg bei Basel. Meli. Mm. .5 8.5 — — 18 DTE RAEFER DER SCHWEIZ. Ueberliaupt auf allen hüheren Bergen des Basier Juia. Imli. Saleve. Chv. L. Appenzelleralpen. Z. Matt , in allen Glarnei- alpen hSufig, Pilatus, Zürichbcrg H. Engelbergerjoch. A.Esch. Berner-Oberland. V.O. Am Ganteriscb, Bürglen, Faulhorn, Gemmi, RuedCt. Aargau. Bsh. Var. p) Aliatus H. Glarneralpen, Gantstock. H. Pilatus. Imb. Auf dem Saleve. L. Var. y. Zwiklin. An einem Hügel bei Scbaflliausen. Zw. j4. Purpurasceus F. In der ganzen Schweiz , doch im Allgemeinen selten; unter Steinen. a) Basel ziemlich liHufig. Imb. Mrn. Im Jura selten. IM. Ha- senmatt. Sttl. Solotburn. In Bern selten, v. O. Tl.un. Bwn. Genf am Saleve. L. i; Bünden. S. c; Tessin. Bdm. i5. Exasperatus Hh. Ziemlich selten in der westlichen Schweiz. Im Jura im Val du lac de Joux nicht selten. M. Genf am Sa- leve. Chv. L. Im Berner-Obcrland auf dem Hogant. M. 16. Violacem L. F. FüsslI Veizeichniss. 18. Ziemlich häufig his 55oo' s. m. ; unter Steinen be- sonders in Wäldern, Schaffhausen, auch auf dem Randen. S. Auf Hügeln bei Ba- sel. Imb. Mrn. Am Chasseral. Sttl. Genf. L. Thurgau , Zürich, auf dem Hacken Ct. Schwyz. H. Rigi. W. St Gallen. M. Bern, v.o. Tbun. Bwn. Berneroberland in der StockhornUette , ober- halb Rosenlaui. A. Escb. Var. <(j) Glabrcllus Mg. c) Sit. Generoso Ct. Tessin. L. Var. 7) Marginalis lUg. K. Jur. Ct. Zürich. 17. Neesü Sturm. Hoppe. Dej. Selten in der Schweiz, und zwar vorzüglich in der südwestlichsten von 5ooo— 7000 ' s. m. ; unter Steinen. a) Auf dem Brienzergrath. Klausen b) Im Engadin , bei Fetan, Beyers, Val-Levarone, SluUa. H. I Col- I Mon- I '^Sub- I ..| n,.a. I i;,,e: lalpiücl 1 2.2 3.3 — — DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 19 Var. ß) Kunzei H. Bernihabei 7000' s.m. i8. Glabraius F. Mittheilungen. I. 70 u. 1 5i. Kommt durch die ganze Schweiz vor, aber immer ganz vereinzelt, vorzüglich von 4000 — 6000' s.m., doch bis. 1700' hinabsteigend; unter Steinen, tiefer unten besonders in Wäldern. aj Bergli, Miililebaclialp Ct. Glarus. H. Bei Bern ziemlich häufig in Wäldern und Gälten besonders im Herbst, v. O. Im .Iura. L. b) Urserenthal am Betzberg, Rheinwald. H. Glaris in Bünden. A. Escb. Malans. Amst. j. 19. Hortensis F. Füssli Verzeichniss. 18.*) — C. nemoraUs. lUg. Gjll. Sehr gemein durch die ganze Schweiz, ich sah ihn noch nie über 2000' s.m.; im Jura soll er indess bis circ. 4000 's.m. hinaufsteigen; unter Steinen, in der Erde. a) Sehr häufig im ganzen Jtjrazuge von Schaffhausen bis Genf, so auch dem Innern der Schweiz, um Zürich , Aargau, Bern, im Waadtlande ; in St. Gallen und Glarus selten , in Matt nicht mehr, b) Malans. Amst. j. 20. Convexus L. F. Miltheilungen. I. 70. In Berggegenden nicht selten von i4oo — 5ooo's.ni. Unter Steinen , am Fuss von Bäumen ; im April und Mai. a) Auf dem Randen. S. Basel auf Hügeln. Imh. Im Jura, Chasseral. P. Häufig an den Beigen des Val de Joux. M. Sa- leve. Chv. L. Glarus, Matt. H. Am Zürichberg. B. ten. V. O. Am Stockhorn. Sttl. b) Malans. Amst. Jiel sel- *) Gehort hierher, ni< bene Vorkommen, wie d welche deutlich den Cir hortensis L., wofür sowohl das angege- ; Schäffersche Figur (Tab. XI. 2) spricht, sis F. darstellt. :ara- I Col- I Mon- I Sub- I AI- 1 Suh- I .■,l,e.| lino. I l.,na. |.lpi„e.| pinc. |nivalc.| . 2.1 2.1 5.1 4.1 — - AÄ 5.5 - 20 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 21. G einmat US ¥,J)c'y , Miltheilungen. I. 70. — Hortensis L. Gyll. — Razoumowsky hist.nat. I. 1G7. Ziemlich seilen in Berggegenden und Alpen von aSoo — 5ooo's.m.; unter Steinen, im Frühling und Sommer. aj Randen. S. Beige um St. Gallen. Mr. Matt und untere Alpen des Ct.Glarus. H. Im Berneroberland selten. v.O. bj La- vin im Engadin, Hospeudal , Ct. Uri , Nufenen im Rheinwald. H. .22. Hoppei Sturm. Sehr selten. Gemmi. P. ^5. Sylvestris Hellwig. Panz. F. Mitllieilungen. I. 70 et 151. Häufig besonders in den mittleren und nördlichen Alpen von aSoo bis 8000' s. m. hinauf, tiefer unten schön metallisch glänzend, höher oben schwärzlich, ja zuweilen bis ins gelbbraune übergehend. Unter Stei- nen und in feuchtem Moose. Var. a) Syh'cslris genuinus Hellwig. Ziemlich selten in Berggegenden und den unteren Alpen ; sehr selten in der Alpeuregion. aJ Im Jura sehr selten. M. Auf der Dole. L. Bei Matt aber sehr selten. H. Engelberg. A. Esch. Berneroberland. v. Ougsb. Schwarrebach Sttl. Aj Glaris in Bün- den. A. Esch. Stalla, Beverserthal. H. Var. ß) Nivosus Godet. Sehr häußg besonders von 6000— 7000' s. m. in vielen Varie- täten , sowohl hinsichtUch der Sculptur der Elytren als Farbe , in hohem Regionen meist schwärzlich, ajinden Glarneralpen,Gant- stocU, Seeloch, Wiedersteinerloch. Br. Berneroberland, Gemmi. bJ Ueberall in den rhätischen Alpen vom Orteier bis Gotthard AmKanalpass 8000's.m. Splügen. Avers, Julier, Beverserthal, Caraogaskerthal, TJrschein, Flüssalp, Bernina, Bevers, Fluek Strela, Rheinwald, Urserenthal. cjMt. Camoghe Ct. Tessin. Var. 7) Anguslalus Sturm. Panz. Hier und da unter dem vorigen, z. B. auf der Gletscherinsel des Roseggio. II. Var. (5) Thoracis lalcribus rolundalis. Hexeneck Ct. Glarus 7400 's. m. H. • Col- Mon- Su =.| lipc. I l:mc. lalpi REGIOlf. "" Su£^ „Ui;, DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 21 24- Alpinus Bon. Mittheilungen. 1. 154. Seilen in den rhätischen und Tessineralpen , von 6ooo bis 7600' s. m. ; in höheren Regionen schwarz. h) Flüssalp , Beveisertlial , Rheimvald. H. Susten. v. O. Wal- liseralpen L. Chv., besonders häufig im Saastbal. Am Rlionen- gletscher. A.Esch. Auf dem grossen St. Bernhard. Imh. cj Si)lü- geu am Südabhang, aniMt. Camoghe, Mt. Uccello, auf der Alp TVIanigorio. II. 25. Alpesiris Zgl. Sturm. Mt. Generoso. Comalli. 26. Laireillii Bon. Sehr selten. Um den 3It. Rosa herum. L.Saasthal, Zermatt. A. Esch. Sinz. 27. LinneiMeg. Sehr selten. Soll nach Hu. v. Ougsburger auf dem Faulhorn und am Ro- senlaui vorkommen. 28. Intricatus L. Gyll. C. cyaneus F. Dej. — Miitlieilungen I. 70. Durch die ganze Schweiz verbreitet, doch überall selten von looo bis 53oo' s. m.; die var. p) bei 85o ' s. in. ; unter Steinen besonders in Wäldern. aj Schaffhausen in Berggegenden. S. Crenzacherberg , Blut- tenzerljerg bei Basel. Mch. Imh., einmal in Basel selbst, wohl nur durch die alten Ilolzstocke, in denen er sicli befand, herbei- geschlept. Imh. Im Jura, Pomy. M. Am Saleve. L, Chv. St. Gal- len. Mr. Matt, Pfeffers, Bern selten. V.O. ä; Beyers im Enga- din und Andermatt Ct. Uri. H. Var. (5) Gigantciis H. Lugano II. 29. Depressits Jur. Bon. Mittheiliingen I. I5i. Der die Centralalpen vom Orteier bis Montblanc am meisten charakterisirende Repräsentant dieser Gat- tung; von 55oo bis 7000' s. m.; unter Steinen. 22 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. b) Wallis, 1 Montanvert. Jiir. Var. c.) Dcprcssus gcnuiniis. Selten und besonders in den westlichsten k\\» Chamouni. L. Chv. Häufig auf dem Wege St.Beinbard. Inih. Zmult ob Zeimatt. A. Escli. Im Rheinwald, Geschinen. H. a) Mt. Camoghe , Val-Canaria Ct. Tessin. II. Var. b) IntermccUus II. HSufig besonders in Bünden , in allen Engadineralpen , wie auch im Thalgrund des obern Engadins , Flüelen , im Rhein- wald, Zaportalp besonders im Paradis, Aversthal ; im Urseren- thal häufig bei Andermatt , Hospendal. Zmutt. Var. 7) Bondlii Sturm. Dej. Ziemlich selten unter den vorigen. Engadin. H. Scaletta A.E. Rheinwald, Urserenthal, im Wallis. L. Chv. Finnelalp und im Saasthal. A. Esch. 3o. Fabricil Meg. Panz. St. Selten; von 5ooo bis 7000' s. m. Pilatus. Imh. H. Rigi, BernerobcrlandamSusten. P. Niessen und Faulhorn. L. Sttl. Var. p) Hcerii Germar. Faun. Europ. Selten von 6000 bis 7000' s.ni. ; unter Steinen. Vorziighch in deuGlarneralpen, z. B. : Wiedersteinerloch, bei der Wcissmeil, am Rrauchkamm , Klausen , am Pdatus. H. Engelhergerjoch. A. Esch. Am Susten. P. Wäggithal. J. Escher fand ein Exemplar bei 3000' s. m., im Mai 1836, welches indess wohl nur durch Zufall so tief herunter gerathen. 5i. Irregularis F. Helv. Entom. p. i27. Selten, von 2000' bis circ. 55oo's.m. aj Im Jura L., ob Eschallens Chav. Berneralpen v. O. M. , am Stockhorn B«n. bj Ob Flims S. BrezonL. Var. I(j) SculptlUs Andr. Dahl. Selten. «; Am Saleve, Niessen. b) Brezon L. III. CA.L0S0MA Web. F. I . Sfcophanta L. Snlzer ahgek. "Gescliichte. p. 02. — Füssli Vera. ig. — HeW. Eilt. II. 1.35. — Razoumowsky. I. 1C9. Zicmlicb seilen und nur in tiefern Regionen; auf und an Bäumen; auf Elchbäumen. Mrn. .Cam- Col- line. BEGIOX. Mon- 1 S.ib- 1 AI- 1 Sub- ivale. Ni- — ~ 2.2 3.3 - " - - - 6.6 u.r> - - - - - 3.3 2.2 - - - - - 2.4 2.1 - - DIE KAEFER DER SCHWEIZ. a) Zürich. E. Z. In Basel ziemlich häufig. Min. Am Thunei- see. V. O. Im Jorat, in Genf nicht selten. Chv. L. b) Im Wallis häufig V. O. Aigle M. 2. Inquisitor E. Eüssli Verz. 19. — Zürcher Neujalirkupfer v. 1813. Cg. 19. Nicht selten in der ebenen Schweiz in Wäldern. a) Schaffliausen. S. Diessenhofen Ct. Thurgau , in Basel häufig Imh., in Genf dagegen sehen Chv. Lausanne; in den Wäldern um Pomy nicht, aber im Jura M. bj Blinden Amst. 5. Indagalor F. Ol. Dej. C. Sericeum. Clairv. Eni. helv. II. 130. *) c) Italienische Schweiz. Clairv. IV. Leistus Fröhlich. 1. Ccerideus Ciairr. Sturm. Latr. Helv. Ent. II. 148. — Car. Spinibarbis F. Panz. — Manticor pallipes Juriiie. Panz. Selten und nur in der westlichen Schweiz; unter Steinen. Am Saleve. L. Im Jura. M. Chv. Yar. (i) Femoribus brunneo-nigris. Am Saleve. 2. Fulvibarbis Hoffg. Dej. Seilen. Am Saleve. L. Vallorbes sehr selten. M. 3. Nitidus Duft. Sehr selten; unter Steinen. aj Auf dem Saleve. L. bJ Auf der Gemmi auf der Malhser- I Seite. V. O. Im Rheinwald. Felix. 4. Rhceticus Heer. Sehr seilen. Im Camogaskenhal 6000 ' s. m. II. elbu und Abbildung der C. ator F. I , in der Ent. helv- „ „ , J bestärkt mich auch der Umstand , dass Clairville in semem Manuscript einer Monographia Adephagorum, Oliviers Tab. 8. fig. 88 zu seinem Sericeum cilirl. Ich liabe übrigens dieses Thier nie aus der Schweiz gesehen. I Mon- I Sah- 1 AI- 1 Suh- | N |..,ne. [alpine |pin.-|niv.,le.| VC 24 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 5. Spinilahris F. Dej. L. rufescens. Clairr. Eat. lielv. II. 151. — L. testaceus Frahl. Durch die ganze Schweiz verbreitet, nur selten aber bis in die montane Region heraufsteigend; unter Stei- nen, Moos, besonders im Frühling. a) Schaffliausen, Basel, durch den Jura, Genf, Zürich , Bern. e) Bernhardin ain Siidabhang. S. Var. ß) Fusco-ccneus Juriiie, Panzer. Genf. Jur. 6. Analis F. Dej. Mitttellungen. 1. 70 und 151, — (C. FroBl.lichii. Dft. St.) Selten in den Alpen von 6ooo bis 7000' s. m. a;Glarneralpen, besonders im Freiberg, Berglimatt, Küh- bodenalp. H. Waadtländeralpen ob Montreux. Chv. a) Am Bernhardin auf der Alp Yiun. H. V. Nf.bria Latr. I. Picicornis F. Mittheilungen. I. 70.— 155. — (N. erjthrocephala F. Dft.) Ziemlich häufig in der ganzen Schweiz von 900 bis 7000' s.m. hinaufj an Fliissufern unter Steinen. a) Genf gemein. Chv. L. Lausänne am Seeufer. Bgn. Basel Imh. Zürich an der Sihl, Matt am Sernf. H. Am Ufer des Neuenburgersees. v.O. b) Beyers aminn, Camogaskerlhal, Za- portalp im Paradis 6800' s. m. H. Var. p) Capite , femoribusquc piccis. Im Paradis. II. 2. BrevicolUs F. Ent.helv. II. 143. Fehlt in der Innern Schweiz, selten in der nördlichen; Schaff- bausen. S. Basel. Imh. Bern. v.O. HäuQg dagegen in der west- lichen, in Genf, am Saleve. Chv. L. Lausanne in Wäldern Bgn. im Jura, aucli in Berggegenden. M. AmCliasseral. P. T). Jokischii Sturm. Dej. Mitiheilungen. I.70U. 154. Selten von 58oo bis 8000 ' s. m. 2.3 .3.5 3.5 2.4 l.< DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 25 a) Am Klausen H. Im Beinerobeilaiid am Susten. L. b) Un- ter dem St Annagletscher Ct. Uli. H. Fm-ca. A. Escli. St. Bern- hard. M. Im Beverserthal, Scaletta auf der Höbe des Passes. 4. GjUenhalii Seh. Gyll. Mittheilungen I. 70 und (54. Gemein in den Centralalpen, doch nach Osten hin seltener werdend, so nicht mehr im Samnaun; von 35oo bis 7000's.m., nur sehr seilen bis 25oo' hinab- steigend. Unter Steinen, besonders in Schueethälchen. a) Selten in den nördlichen Alpen und vorzüglich an den Grenzpunhten, z. B. Klausen. H. Am Faulhorn. L. Am Stock- horn. Sttl. Bei Schwarzwald im Berneroberland. A. Esch. Auf dem Brieuzergrath. Kommt nach Chavanne auch im Jorat vor, und steigt h\cr vielleicht unter 2500' herunter; ein Exemplar ^vurde von mir merkwürdigerweise im Tössthale am Fuss des Tössstoches bei circ. 2500's.ni. gefunden. Häufigauf der Bründ- lenalp, am Pilatus. Imh. ÄjUeberall in den rbätischen Alpen; im Engadin im Thalgrund und auf den Alpen : Beyers, Bernina, Roseggio, Julier, Val-Leverone u. s. w. ; Fluela, im Rheinwald, Paradis; La Greina auf der Höhe des Passes; im Urserenthal, schon bei Geschinen auftretend, häufig aber bei Andermatt, Hospendal u. s. w.; in den Walliseralpen, den Alpen- ob Bex. cj Splugen am Südabhang sehr häufig, im \al-Canaria , Alp Ma- ■ nigorio , nicht aber auf den südlicheren Tessineralpen. r Var. p) ArcticaDe]. I Nicht selten unter der vorigen , ist aber nicht einmal eine Va- rietät derselben , sondern sie nur im jüngeren Zustande. 5. Nwalis Pk. Gjll. bj Am Mt. Rosa. Chv. (In den Savoyeralpen. L.) |6. Rubripes B. L. Dej. Sehr selten. Savoyeralpen aber im Gebiete des Genferseebechens. L. 7. LaticolUs Bon. Seilen. *; Furka. Coul. Im Saasthal, St. Bernhard. L. Mt. Job. Chv- 8. LafrenayeiYie]. N. helvetica Clievrier. Sehr selten. Mt.Gries im Wallis. Chv. .1 2.3 5.8 6.8 26 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. g. Foudrasii Dej. Sehr selten und nur in der v estlichslen Schweiz bei Avenches. M. 10. Escheri Heer. Miltlieilungen. I. 151. — N. Lafrenayei Peiroleri. Selten in den Cenlralalpen von Gooo bis 8700 ' s. m.j unter Steinen in Schneethalchen. bj Am St Annaglelscher ; am Canalpass noch bei 8600' s. m. H 1 1 . Germavii Heer. MittlieJluiigen. 1.70. — (Neb. elungata Las. — N. Laserrei Chd.) Ziemlich selten; vorzüglich in den östlichen Alpen, von 6000 bis 8700' s. m. ; unter Steinen in Schnee- thalchen. a) Am Gläiniscli, auf der Mühlebachalp Ct. Glaius H. b) Alp Mischum , zu ohcrst auf der Scaletta. H. Auf der Fluela sehr häufig. A. Esch. Zaportalp , Kanalpass bei 8000' s. m. und auf dem Scaradrapass bei 8600's.m. H. Saasthal, ftIt.Moro. L. Var. p) Thorace angustiori. Urschein Ct. Bünden. H. 12. Crenaiosiriala Bon. N. fossulata Lasserre. Sehr selten. bJ Am Mt. Rosa, im Saasthal, Rh. Moro. L. KüU. i5. Analis Lasserre. Sehr selten. Auf demBrevent circ.6000's.ni. L. 14. Depressa Lasserre. Sehr selten. Mt. Joly bei circ. 6000' s. ni. L. 15. Castanea Bon. Dej. MitthelluEgen. I. 70 and I6i. Häufig in allen Alpen von 55oo bis 8000 ' s. m. ; un- ■ I Col- IMon-:| Sub- I M- | Sub- | Ni ,.| linc. |lanc. |.,lpinc.| pinc. |mvale.| v.l Steinen, in Schneethalchen. — 2.8 2.8 5.10 5.10 -- DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 27 Meist Kastanienbraun (N. castanea Bon.), zuweilen indess auch ganz schwarz (N.concolor Bon.), jüngere Exemplare braun, oder braungelb (N-ferruginea Bon.); alle unter einander lebend. a) In allen Glanieralpen besonders von 6000 bis 7000' s.m. Berglimatt, Fiugmatt , Mühlebacliliämmli , Seeloch, Klausen, u. s. w. ; auf dem Pilatus, Rigi , am Titlis, im Berneioberland, Gemmi, Faulhoni, nocli auf der Spitze; Doseuhorn, Seidelhorn. b) In den Centralalpen vom Orteies bis Montblanc. Ziemlich häufig in den Engadineralpen , JVIischum, ßeverseralpen, Floss- alp, Urschein, Albula; Bernina noch bei 7900', Val-Leverone, Roseggio. Im Avers schon zwischen Canipsut und Cresta auftre- tend imd hier in Waldern unter Steinen , dann bis auf den Stal- laherg ; im Rheinwald, Zaportalp , auf dem Creutzlipass, auf den Alpen ob Surein ; im Urserentlial am St. Annagletscher, in den Walliseralpen, den Alpen ob Bex. c) Mt. Uccello und Ma- nigorioalp. H. Var. p) Picea Dej. Ebenfalls nicht selten , sowolil in den nördlichen als Central- alpen auf denselben Localitäten und selben Höhen, unter der N. Castanea lebend, z. B. : Miihlebachalp, Panixerpass, Klausen auf dem Pilatus , im Berneroberland, Dosenhorn, Schwarzwald, alp ; im Jura aber sehr selten. M. Zaportalp, Avers, Val-Leve- rone, Flossalp, Urschein. Var. y) Umbrina Germar. Nicht selten in den rhätischen Alpen , z. B. Urschein , Roseggio auf der Gletscherinsel, Paradis im Rheinwald. i6. Angiisticollis Bon. Sehr sehen. Mt. Job, St Gervais. L. Chv. ly. Angustala^Qt]. Sehr selten. Im Saasthal bei circ. 8000' s. m. L. i8. Chevriei'üYieer. N. angusticolUs nob. olim. — Mittheilungen. I. 154. Selten in den Centralalpen , besonders auf den Alpen M um die Quellen des hinlern Rheines, von 7000 bis 00' s. m. I Mon- I Sub- I AI- I Suh- t Ni- — 2.5 2..^ — 28 DIE KA.EFER DER SCHWEIZ. b) Paradis , Valsciberge , zu oberst aiif dem Scaiadrapass , Kanalpass. H. Kreutzlipass. c) Calanl.eralpcn. Var. p) Thorace angustiori. Urscbeinalp. Var. 7) Duplo minor, thorace angustiori, ctytris profundius p unctatis. Scaradra. Bremii Heer. Germar fauna Europse. fasc. 14. — N. 1,70. 154. nguslata. Miltlieilungen Sehr selten; von 6000 bis 8000' s.m. o^ Müblebacbalp unter der Weissmeil bei 7000' s.m. Bcrgli- inatt, Frugmatt, auf dem Habnenstock. Var. f) Major, thorace paulobrefiori. aj Glarneralpen. b) Paradis. Var. 7) Id. antcnnis nigromaculatis. cj Calanheralpen. VI. Omophron Latr. Scolpus F. Clairv. 1. Limhahim F. Ent. helv. II. 168. — Carab. dubius. Herbst. Selten; an Bachufern nur in der ebenen Schweiz. Basel bei der Wiesenbrücl;e. Wtbm. Genf, an den Ufern der Arve. L. Am Ufer des Sees bei Lausanne. Bgn. M. (Hünin- gen. Mg.) VII. Blethisa Bon. I. Multipunctata L. F. Sehr selten; in Sümpfen. AmDoubs, beiBrenets, Ct. Neucbätel. Coul. M. (Pontarlier). VIII. Elaphrus f. I. Uliginosus F. Selten , in der ebenen Schweiz, ; in Sümpfen und auf Icuchlem lettigem Boden. Am Tiirler und Greiffensee ziemlich häufig. H. Basel. Mni. Genf sehr selten. Chv. Cam- I Col- I Mon- 1 Suli- 1 AI- | Suh- 1 Ni- eitre.l line. | tODC. |alpine.| pinc. |nival«.| ^ale DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 29 2. Cupreus F. Sehr selten; in Sümpfen. Pomy. M. 3. Riparius L. F. Füssli Verz. 17. — Ent. helv. II, 166. — Mitlheilungen I, 73. Hier und da durch die ganze Schweiz, von 800 bis 5ooo' s. m. In Sümpfen und feuchtem Sande. a) Am Greifensee, Dübeudorf, Matt, auch auf der Krauch- thalalp, Bern, Basel, Pomy, Genf. ÄjMalans. 4. Lilloralis Meg. Dej. Sehr selten. «jGenf. Chv. cjTessin. IX. NoTioPHiLUS Dumeril. 1. Aquaticus L. (Cicindela L.) — Em. lielv. II, 1 G7. — Mittliellungen. I. 73. 1 5G_ Ziemheh häufig in der ganzen Schweiz von goo bis 8ooo' s.m.; in höhern Regionen schwärzlicht gefärbt. Unter Moos und Steinen, in Wäldern und an feuchten Stellen. a) Schaflhausen , Basel, Jura, Genf, Bern, Thun, Zürich, Matt , Glarneralpen , Pilatus, b) Ueberall in den rhsetischen Alpen : am Stelvio , Flossalp , Camogaskerthal , Maloja , Bernina bei 7800' s. m.; Zaportalp, am St Annagletscher; im Wallis, c) Frela beim Seeli ob St Giacomo ; auf den CalanUeralpen noch bei 8000' s.m. 2. Bigultatiis F. MilthelliingeD. I. 73. — C. Semipunclatus F. Ziemlich selten; von iioo bis 7000' s. m. a) Schaffhausen. S. Im Jura. M. Bei Genf häufig. Chv. L. Bern. V.O. P. Zürich selten. Matt, auch in den Alpen, Pilatus. b) Malans. .5 4.4 .^.3 l.I — — ,3.4 2.3 2.3 30 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. Tiib. IV. CHLM.NIDA Heer. Palellimanes Dej. I. Panageus Lalr. I . Criix major L. F. Fussli's Verzeicliniss. 1 9. Nicht häufig- in der ebenen Schweiz von goo — 2000 ' s. m. Unter Steinen, zwischen Baumwurzehi , beson- ders an feuchten Stellen. Basel seilen. Imli. Poniy ziemlich bäuflg M. , so auch in Genf. Chv. L. StGallen. Hm. Zürich sehen. B. H. Bern häufig. v.O. P. Thun. Bwn. Var. ß) 4 — Piistulaliis Sturm. Dej. — Gar. crux major. Clairv.Ent.helv.il. 101. Wie voriger. Schaffhausen, Basel, Poniy, Genf selten. StGal- len, Zürich, Glarus. Var. y) Trimaculalus Dej. Sehr selten ; im Juni unter Steinen. Genf. Chv. L. II. LonicERA Latr. 1 . Pilicornis F. Ent. helv. II. 53. Ziemlich selten j an feuchten, sumpfigen Stellen , be- sonders in der nördlichen und ebenen Schweiz , doch in der Var. p) bis zu 63oo' s. m. hinaufsteigend. a) Schaflfhausen selten; am Randen. S. Müusterthal Ct. Bern. Imh. Ziemlich liiiufig bei Murten und am lac de Joux. M. In Genf selten L. , so auch in Bern. v. O. P. Var. j3) yllpinaHeev, minor, elytrorum striis profundius punctatis , punctis sex profundius impressis. b) Im Roseggiothal bei den Alphütten von Misem 6208 's. m. in einem Sumpfe. H. Val de Sixt. Chv. III. Callistus Bon. 1 . Lunatum F. abgekür; minor. — Füssli Verz. 19. - Gescliichte p. 63. Im Allgemeinen selten , doch an einzelnen Punkten häufig; nicht über 2000 's.m.; schon im April, un- ter Steinen. Cam- I Col- I Mon- | Sub- | AI- 1 Sub- | peslre.l linc. | lane. |alpiDe.| pine. |iiivale.| v I DIE KAEFER DER SCHWEIZ. ajSchaffliausen hSufig. S. Basel. Imli. Im Jura nicht selten.M. Genf an der Arve, aber ziemlich selten. L. Chv. Bern häufig. V. O. P. Thuu. Bwn. i; Bei Malans ziemlich häufig Anist, j. IV. Chl^nius Bon. 1. f-^elitlinus Bi^l.Hej. Selten und nur in der westlichen Schweiz; an feuch- len Stellen. Genf hier und da. Chv. L. 2. Jgrorum Ol. Sehr selten und nur in der westlichen Schweiz. Lausanne. Bgu. Pomy. M. Genf. Chv. 3. f'estiliis L. F. Selten ; in der ebenen Schweiz, nicht über 2000 's. m. An feuchten Stellen unter Steinen und Laub. «; Schaffhausen S. Basel. Imh. Häufig am Neuchätelersee. M. Am Murtnersee. Sul. In Genf selten, an der Arve. L. Am Zü- richberg sehr selten. Td. b) Unter Wallis. P. 4. Schrankii Dft. Dej. Selten. Grenzacherberg bei Basel. Mch. Iq Genf sehr selten. Chv. L. Türlersee , Ct. Zürich. H. Bern. v. O. 5. DIelanocornis . Zgl. Dej. Selten, doch bis zu 44oo' s. m. hinaufsteigend. Im Jura. M. Genf ziemlich selten. Chv. L. , so auch in Bern. V. O. Thun. Bwn. Ilachen Ct. Schwyz bei 4400', Rrauchthalalp Ct. Glarus. H. 6. Nigricornis Pk. F. I Sehr selten. i a) Genf. Chv. Am Saleve. L. Bern. P. b) Wallis. P. 7. Tibialis Dej. Mitlheihingcn. I. 70. Sehr häufig in der ganzen Schweiz von looo bis 3ooo' s. m.; unter Steinen, in Aekern. Cam- I CuU I M I CüU I MOD- I Sub- I AI- I Sub- I I line. I lanc. |;.lpTne|pina-|„i>alc,| •2.2 -2.2 1.2 32 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. aj Schaßhausen ; bei Basel , nach Imboff nicht , dagegen im Müusteitbal , im Jura, bei Genf, St Gallen, Zürich, Glarus, Matt, im Waadtlande; bei Bern selten, b) Malans , Unter- wallis'. 8. Holosericeus Pk. F. Sehr selten; in der westlichen Schweiz, an feuchten Stellen. Am Neuchätelersee. M. Bei Genf. Cbv. L. 9. Sulcicollis Pk. Dej. Sehr selten ; an feuchten Stellen im Mai. Bei Genf. Chv. V. OoDES Bon. 1. Helopioides F. Sehr selten; an feuchten Stellen, Bachufern, im Röhricht. Bern. v.o. Genf. Ch. L. Yverdon. M. An der Wiese bei Basel im Frühjahr. Imh. VI. LiciNus Latr. :. Cassideiis F. Dej. Ent.helv.n. 105. — Zürcher Neujalirskupfer von 1813. fig. 13. Selten. oj AmSaleve. L. Bei Genf. Chv. A; Malans. Amst. j. a. Depressus Pk. (Selten.) Var. ß) Helvelicus QoAel. (L. thymaloides Dhl.) Nicht selten im ganzen Jurazuge ; ^n feuchten, nach Imhoff .iber eben so gut auch an trockenen Stellen. Randen bei Schaff- liausen. S. Basel. Imh. Am Jura bei Neuchatel. G. Am Lac de .Toux.M. AmChasseral. Sttl. Genf. Chv. L. Bern, v O. 5. Hoffmanseggii Vanz. St. Dej. Selten; besonders im Jura von 1400 bis 5oüo' s. m. a) Bern sehr selten v. 0. Im Thal des lac de Joux. M. Im Jura bei Genf und auf dem Saleve. Chv. bj Dent de Jaman ob Bex. L. DIE KAEFER DER SCHWEIZ. Var. ß) Nebrioides Sturm. Beige zur Seile des Hauensteins.. Imli. VII. Badister Clairv. 1. Cephaloles Bej. Ziemlich selten, bis zu Sooo's.m.; unter Steinen. Zürich , Matt. H. Am Saleve. L. 2. Bipustulatus F. Clairv. Ent. helv. II. 93. — Mittheiluiigen. I. 73. Nicht selten; in der ganzen Schweiz bis 3ooo' s. m. «j ScliaffLausen, Basel, Poniy, Genf, Zürich , Glarus , Matt, Bern, Thun. 4; Malans. 3. Lacertosiis Knoch. St. Dej. Sehr selten in der östlichen Schweiz. Dühendorf. B. 4. Pellatus Panz. Sehr selten; in der westlichen Schweiz. Poray. M. 5. Humeralis Bon. Dej. B. sodalis Sturm. — C. dorsiger Dft. Seilen; unter Steinen an feuchten Stellen. Zürich, Bern. v. 0. Pomy ziemlich liäufig. M. Genf selten. L. Chv. Tnb. II. PTEROSTICHINA Heer. Feroniens Dej. I. Patrobus Meg. Dej. I. Rufipes r. Mittheiluiigen. I. 70. Unter Steinen ;, besonders an feuchten Orten. Nicht selten in der nordlichen Schweiz von 900 bis 7000' s. m.; vorzüglich im Jurazuge. 3.5 3.5 — — 34 DIE KAEFER WER SCHWEIZ. SchafChausen. S. Zw. Basel. Imh. Im Waadtlande. Selten in der Ebene , ziemlich häufig aber im Jura. M. Bern. v. O. ; Mühlebachalp im Ct. Glarus. H. Rigi. A. Esch. 2. Hyperboreus Westerm. Dej. Selten von 6000 — 7000' s. m.; unter Steinen. Pilatus nicht selten , auf dem Esel mid Tomlishorn. H. Brien- zergralh. 3. Septentrionis Schh. Dej. Sehr selten. Genf am Seeufer und an der Rhone, bain LuUin. Chv. L. II. DoLicHus Bon. I . Flavicornis Pk. F. Sehr selten; unter Steinen. b) Bei Lcuk im Wallis. Lafr. Aix. L. III. Sphodrus Clairv. I. Leucophlhabnus L. Ulg. Gjll. Car. planus F. — Sphod. planus. Clair. St. Dej. ZiemUcli sehen ; an dunklen schattigen Orten , in Kellern. Basel. Irah. Zürich. B. St Gallen, lim. Genf. L. Pomy. IM Lausanne. Bgn. IV. Priston Ycrius Dej. 1. Terricola Ol. Dej. (aber nicht Fab). Car. subcyaneus Mg. Gyll. St. Sehr selten; an dunklen Orten, in Erdlöchern.' St Gallen. Hm. Genf in Häusern. L. 2. Coeruleus Bon. Sehr selten; unter Steinen. b) Am Simplon, Mt. Rosa Chv. Walliseralpen. M. 5. Jmethfsünus Dej. Sehr selten; unter Steinen. b) Bernina, Gries. L. DIE KAEFER DER SCHWEIZ. V. Calathus Bon. I . Cisteloides Hellw. Panz. Illg. Mittheilungen. I. 70 und 153. — C. frigidus Sturm. Häufig in der ganzen Schweiz und bis zu 6000 ' s. m. hinaufsteigend ; unter Steinen an trockenen Stellen. I. Genuinus. Besonders in den untern Regionen, aj Schaffhausen, Basel häufig; Genf ziemlich gemein; Pomy, Lausanne häufig. Zürich ziemlich selten; Bern gemein, Thun ; Glarus, Matt selten, St Gallen, bj Ziemlich häufig in Bünden M., auch noch im Rheinwald ; im Wallis. A ar. ß) Antennis , pedibusquc obsi jlten , unter vorigen. ■ Car. obscurus . Msh , II. Thoracc basi apiccque eadem laütudine , lateribus non reclis , antennis pedibusque ferrugineis , vct obscuris. Häufig in Berggegenden, a) Matt. bJ Rheinwald selir häufig, Stalla, am Stelvio, St Annagletscher Ct. Uri. H. cj Ob Isone Ct. Tessin, Misocco, Manigorioalp. II. III. Thorace exacte quadralo , piano , lateribus reclis, antennis pedibusque plerumque obscuris. Selten; in Berggegenden, a) Matt, b) Im Rhein\\ald, am Stelvio. c) Mt. Camoghe ob Isone. IV. Elytris profundii impressus H. Dübendorf; sehr selten. B. stnalis, punclatisque. Cal. , Fuhipes GyW. (F.?) Sehr häufig; besonders in Berggegenden bis 7000' m.; im Friihling und höher oben im Sommer. a) Schaff hausen , im Jura häufig. M. Am Chasseral , Genf leiten; St Gallen, Zürich, Glarus, in Matt ungemein häufig, lern selten , Thun , ßerneroberland. bJ Bünden , Malans , im Iheinwald bis ins Paradis herauf; am Julier, Bernina, Bevers, Lvers , Val-Livino , Stelvio ; im Urserenthal , Nicolailhal , ob !mutt. c) Val-Canaria, Faido Ct. Tessin. Var. p) Antennis , pedibusque obscuris. Beverserthal. H. 6.6 5.5 2.2 2.2 — .3.3 6.6 2.2 - 2.2 4.i 6.8 6.5 4.4 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. Var. v) Multo minor. Selten; in Beiggegenden. />) Beyers, Julier, Val-Livino. <■) ObFaido. H. 3. Fuscus F. Mittheilungen. I. 70. — Car. ambiguus Pk. Ol. Selten j am Nordabhang der Alpen nur bis 3ooo' s.m.^ am Südabhang aber bis Sooo's.m. a) Matt sehr selten. H. Pomy id. 31. Genf selten. L. Chv. ä; Wallis. P. Bei Sitten. Mt. 3Ioro Malans.,Amsl. j. c; Val- Canaria. H. 4. Microcephaliis'De']. (Zgl.?) Selten; im Jura M. 5. Micropterus Dft. St. Gyll. Mitlheilungen. I. 70. Nicht selten in den untern Alpen von 4000 bis 6000' s. m. o^ Geisstaffelalp Ct. Glarus. H. Berneroberland. v. O. Susten, Chasseral. P. b) Häufig im Engadin unter Steinen , in Lerclien- wäldern besonders hei Beyers. H. Glaris in Bünden. A. Escli. Ob Filisur : Nicolaithal, Zmut im Wallis A. Esch. 6. Ochropierus Zgl. Dej. Mittheilungen. I. 155. Sehr selten. J; Walliseralpen. L. Scaletta. A. Esch. cjSpliigen Südabhang. 7. Melanocephalus L. F. Fiissli Verz. 19. — Mittheilangen. I. 70 und 155. Sehr gemein in der ganzen Schweiz , bis zu 7000 ' s. m.; unter Steinen an trockenen Orten. I. Gcnuinus. a) Schaffliauscn , Basel, Jura, Chasseral, Pomy, Genf, St Gal- len, Zürich, Matt wie in allen Glarneralpen ; Bern und Ober- länderalpen, an der Jungfrau ; Engclbergeralpen , Pilatus , Rigi b) Malans, Chur, in allen Bündneralpen, Engadin, Filisur Rheinwald ; im Urserenthal und den Walliseralpen. c) Am Bernhardin, M. Uccello, Splügen, am Mt. Camoghe, Val-Ca- naria. Cam- I Col- I Mon- | Sub- | AI- 1 Sub- | N pcstre.l liae. | lane. lalpioe | pine. |nivalo.| val — — 3.3 2.2 8.G 8.Ö 8.0 8.0 0.5 DIE KAEFER DER SCHWEIZ Var. (3) Thorace obscuro. Selten ; in den Engadineralpen , Fuiha. II. Multo minor. Ziemlich selten; in den Alpen, a) Gemmi A. Esch. b) En- gadineralpen, Julier, INufenen. H. c) Im Tessin. Var. ß) Thorace obscuro — Cal. ^Ipinus Dej. Selten in den Alpen. a)Panixevpass. H. Gemmi. V.O. A.Escli. Ä;St Bernhard. L. Bagnetlial. A.Esch. Stalla, Flüssalp, Bernina. 8. Glahripennis Sturm. Sehr selten bei 56oo's.m. Beyers. H. VI. Synuchus Gyll. Taphria Bon. Dej. I. Tlvalis IWg. Gyll. Mitllieilungen. 1. 70. Ziemlich selten, iihrigens von goo bis 8000' s.m. aj Basel selten. Imh. Genf id. Chv. Am Saleve. L. Jura. M. Zürich. In Bern gemein, v. O. Thun. Bwn. Matt, bj Malans. Amst. j. Saasthal. c) Scaradraalp Ct. Tessin bei 8000' s.m. H. VII. Stomis. Clairv. I. Pumicatus. Panz. Clairv. Ent. helv. II. 51. Ziemlich selten, doch durch die ganze Schweiz ver- breitet und von 900 bis 7000' s.m. hinaufsteigend; unter Steinen an schattigen Orten. Schaffliausen selten. S. Zw. Baselid. Imh. Im Jura vom Fusse der Berge bis an die Spitzen. M. Waadtland. Bgn. Genf. Chv. L. Zürich, Mühlebachalp Ct. Glarus. H. VIII. Anchomenus Bon. Subg. 1. Ahcuomekus Bon. Dej. I. Ohlongus F. Mitlheilungen.. I. 70 — A. tceniatus Hellw. Panz. Ziemlich selten , doch in einem grossen Theil der Schweiz bis zu 5ooo ' s. m. ; unter Steinen an feuchten Stellen, besonders See- und Bachufern. 2.2 3.3 2.2 1.1 T.l l.I 3.3 3.3 3.3 2.2 2.i 3.4 3.4 2.3 — — — — >8 PIE KAEFER DER SCHWEIZ. Scliaffliausen, Basel, im Juia selten, Lausanne und Genf id. ; Zürich am See und am Greifensee ziemlich hSu6g ; Watt. Var. p) Minor. Genf sehr selten. CUv. 2. Pallipes F. Dej. 6.6 6-6 4.4 — Slitlhellungen I. 70. — Car. alblpes. lUg. Gyll. St. — C. pavi- dus Zenk. Panz. Ziemlich häufig in der ganzen Schweiz bis zu 3ooo' s. m.; unter Moos und Steinen, an feuchten Stelleu. a) Schaffhausen, Basel, Neuchätelersee , Pomy , Genf, Lau- sanne. Zürich, Zugersee, Matt, Bern. 5. Prasinus F. Sehr gemein in der ebneren Schweiz , meist in Gesell Schaft mit den Brachinen, doch nicht iiber 2000 's.m Schaffhausen, Basel, Pomy, Genf, Zürich , Bern , Thun , Lau sänne. Subg. 2. Plitykus Bon. 4. JngusdcolKs F. Mutheilungen. I. 70. - Car. junceus Scop. - Füssli Verz. 19. Häufig; besonders in Berggegenden, doch nicht iiber Sooo's. m.; unter Steinen, Moos, in faulem Holz, an feuchtet! Orten. a) Basel im Jura , Genf , Lausanne ; Matt sehr häufig , Wäg- gilhal , St Gallen ; in Bern ziemlich hSußg. b) Malans , Martigny , Val de Sixt. c) Dazzio grande im Tcssin. 5. Complanatus Bon. Dej. Sehr selten. Am Mt. Rosa. L. Chv. G. Depressus Lasserre Dej. Sehr selten. Am Mt. Rosa. L. IX. Agonum Bon. T. 31arginatum h. ¥ . FüssU Verzeichniss 1 9. Nur in der ebneren Schweiz und auch da nur Stel- lenweise ; unter Steinen und Pdanzcnüberresten an feuchten Orten, besonders Sceufern. 3.3 4.4 6.6 — 2.2? 2.2? — — DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 59 a) Basel selten. Imh. Am Neuchatelersee häufig. M. Genf an der Arve. L. Chv. Lausanne am See. Bgn. Am Greiffensee häu- fig. H. b) Bünden. Amst. 2. Impressum Kugelan. Panz. St. Dcj. Sehr selten. Walliseraliicn. Chv. 3. Austriacum F. Dej. i Sehr selten; unter Röhricht im April. \^ Basel an der Wiese. Imh. . 4- Modeslum Sturm. Dej. ^. Car. nigricoruis Panz. f Selten; in der westlichen Schweiz. I Genf. Chv. L. Am Neuchatelersee. M. [|5. &—punctatum L. f. Füssli Verzeichniss. 1 9. — Miltheilungen. I. 7 1 . und 1 55. I Häufig durch die ganze Schweiz von 900 bis 7000' 1 s. m. hinauf; am häufigsten von 2000 bis 5ooo'; un- ter Steinen, Moos, in Wiesen, Feldern und Wäldern vorzüglich im Frühling. I. Genuinum. aj Sdialfhausen , Basel , im Jura, am Neuchatelersee ; bei Genf in Berggegenden. St Gallen , Glarus , Matt , Zürich , Bern im 1 Oberland, Rosenlaui. bj Im Rheinwald häufig, bei Malans, im I Wallis. Var. p) Ericeti Knoch. Panz. St. Ziemlich selten. Nufenen im Rheimvald , Beyers im Engadin. Var. 7) Montanum Chv. — A. Ericeti Var. ß. Sturm. Im Rheinwald; Bagnethal im Wallis. Chv. II. Bifoveolatum Sahlb. Dej. — Mittheilungen. I. 155. Paradis an der Zaportalp bei 6800' s. m. 5. Parumpunciatum F. Jurine in der Alpina II, 6G. — Mittheilungen. I. 71 und 155. Sehr häufig in der ganzen Schweiz von 900 bis 7000 ' .m: 3.3 i/i 6.6 6.6 — — — 3.3 — 2.2 S-.6 8.6 8.6 3.3 40 DIE K.AEFER DER SCHWEIZ. a) Schaffhausen , Basel , im ganzen Jura , Genf, S( Gallen , Zü- rich , Glarus , Matt , Bern, b) Malans , Rheinwald , Beyers , Ge- schinen, im Wallis, Chamonni. Var. ß) Tibialc Ziegl. a) Auf dem Hacken Ct. Schwyz, Matt, b) Paradis an der Za- portalp. Var. v) Mellelii Heer. Sehr selten. Vall-Orbes. M. 7. Elongalum Dej. (A. liilare Zgl. — A. Lasicorne Chv.) Sehr selten. aj Genf. Chv. Yverdon. M. i) Malans. Amst. j. 8. Vidmim Kugelan. Panz. Mitllieilungen. I. 71. Ziemlich häufig von 900 bis 5ooo' s. m. ; an feuch- ten Stellen, besonders an Seeufern, unter Steinen und Pflanzeniiberresten a) Schaffhausen. S. Basel, Pomy. M. Genf Chv. An der Glatt B. Am Greiffensee und am Hörn. H. Matt, Bern. Au dem Hacken Ct. Schwyz. Ä)BündenS. Nufenen, Hospendal mUriH. Var. ß) Moeslum Oft. — Mittheilungen. I. 71. Matt, Genf. Ch. 9. Lceve Zgl. Dej. Sehr selten; unter Steinen, Genf in Berggegenden. L. 10. Lugens Dft. Sehr selten; in Wäldern. Genf. L. Chv. 11. Emarginatum Gyll. Dej. Selten. Im Jura. M. Genf. Chv. Bern. v. O, Matt. H. 12. Luguhre Dej. (Andr. 1) Seken. Pomy. M. Genf. Chv. L. — 1.1 — 3.6 2.4 1.-2 2.2 — 33 DIE KAEFEn DER SCHWEIZ. 41 i3. Nigrum Dej. Sehr selten; unter Steinen Im Frühling. Auf dem Hacheu. H. Genf Chv. 14. Pelidnum Dft. St. Dej. Sehr selten. Genf an den Ufern der Arve. L. Chv. X. Olisthopus Dej. I. Rolundalus Pk. Gyll. Ziemlich selten , doch durch die ganze nördliche , Schweiz verbreitet und von 1100 bis zu 6000' s. m. hinaufsteigend. Im Frühling unter Steinen. Schaffhausen. S. Im Jura. Imh. M. Genf. Chv. Bern. P.v.O. Auf dem Pilatus , im Wäggithal. XI. Argutor Meg. 1. /-'erHö/w Panz. F. Mittlieilungen. I. 71. Gemein in tieferen Regionen, doch auch bis zu 55oo ' s. m. hinaufsteigend. Im Frühling; unter Steinen, Moos , in der Erde etc. a) Im ganzen Jurazuge von Schaffhausen bis Genf. Thurgau, StGallen, Zürich, Glarus, Matt, Krauclithalalp, Rigikulm. Bern, Waadtland. b) Bevers im Engadin, amStelvio. 2. Politus Heer. Sehr selten. Jura. v.o. 3. Intersünctus Sturm. Platysma St. — Fer. erudita Meg. Dej. Nicht ganz selten in der ebenen Schweiz; unter Stei- nen, im Moos, besonders an Zäunen. Schaffhausen, Pomy, Genf, Zürich. 8.6 8.6 8.6 2.2 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 4. Strenuus Panz. Dft. Gyll. Dej. Millheilungeul. 71.. Häufig in der ganzen Schweiz, doch nur bis 45üo' s. m. ; unter Steinen, an Zäunen, in Getreidefeldern, in der Erde. a) Im ganzen Jurazuge vou Schaffliausen bis Genf. Ct. Tliui- gau, St Gallen, Ziiiicli, Glarus, Matt, Krauchthalalp, in)\\'ag- githal,Bern. äJ Glaris Ct. Bünden, Uiseienthal. 5. Depressas Dej. Sehr selten; in der westlichen Schweiz. Genf. Chv. L. ; an den Ufern der Brois. M. 6. JVanus Heer. Sehr selten; unter Steinen. Auf dem Rigi bei 5400' s. m. H. 7. Spadiceus Dej. Mittheilungen I, 71. Nicht ganz selten von 4000 bis 7000 's. m. doch auch bis 1800 s. m. hinab; im Jura und den nördlichen Alpen , fehlt aber den Centralalpen. Im Jura. M. Cli. Coul. Chasseral. P. Auf dem Pilatus und den Glarneralpen. H. Bern. v. O. 8. Suhsinuatiis Dej. Im Jura. Chv. q. yllpestris Heer.- Arg. uncttilatus. — Mlttheilungen. I. 155. Nicht selten in den Centralalpen von 4000 bis 7000' s. m. ; unter Steinen, besonders an feuchten Stellen. b) Im Engadin bei Beyers, auf dem Bernina, Flössalp, Ur- schein, Stall», Fluela. Im Rheinwald, Urserenthal, so bei Hos- pendal, am Betzberg, am St Annagletscher. lo. Jpenninus Dej. Sehr selten. Wallis am Grics. Chv. AA — — DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 43 XII. Pterostichus Bon. Subg. 1. PoeciLus Bon, 1. Punclulatus F. Gyll. Sehr selten. Ein einziges Mal am Saleve bei Genf gefunden von Lassene. 2. Cupreus L. F. Fussli's Verz. 19. — Mittlieilungen. 1. 71. Sehr gemein durch die ganze Schweiz von 800 bis 65oo's. m.; unter Steinen, IMoos, feuchtem Holz, in der Erde etc. ; besonders häufig im Frühling. I. Cupreus genuinus. a) Gemein im Jurazuge von SchalTliausen bis Genf. St Gallen, Zürich, Glaius, Matt; Bern, Thun, Waadtland. bj Bünden : bei Malans, Chur, im Rheinwald, Davos, Bevers; im Wallis. cjTes- sin, Faido. II. Versicolor Stmm. Grün, metallisch, bläuliclit, schwärzlicht und ganz schwarz. Häufig in Berg und Alpengegenden, a) Im Rrauchthal Ct.Gla- rus. b) Im Rheinwald , Engadin, im Avers, im Urserenthal. III. Cupreoides Andr. — Mittheilungen. I. 15.5. Metallisch , bläulicht und schwärzlicht. Ziemlich selten ; in Alpenthälern. a) Auf der Krauchthalalp. bJ Im Rheinwald, Engadin, im Urserenthal. 3. Affinis Sturm. Varians Ahrens? Mittheilungen. I. 71. Sehr selten. Auf dem Zürichberg im Wald , unter Moos. B. Matt. H. 4. Cursorius Dcj. Sehr selten. Genf am Saleve. L. 5. Dimidialus Ol. F. Panz. Harpalu Selten. Diibendorf. B. Genfr 1 Saleve. L. Chv. b) Wallis. Yen. — — 3.3 2.2 4i DIE K.AEFER DER SCHWEIZ. 6. Fiaticus Bon. Dej. Selten; in der wärmeren Schweiz doch his zu 4000' s. ni. ,„ . ■ a) Scbaffbauseu. S. Genf. L. ÄJ Wallis. Bgu. c) Tessm > Livinerthal und bei Belleuz ; Alp Manigono. II. 7. Lepidus Payk. F. Mitlhellungen. I. 7 1 . Gemein in der ganzen nbrdhchen und mittleren Schweiz von 800 bis zu 4000' s.m. hmauf, selten ui- dess bis zu 55oo' hinaufsteigend; in den tieferen Re- oionen meist Erzfarben, höher oben blau, Kupferfar- ben, blaulichtsclwarz und kohlschwarz. Unter Stei- nen, auf Aekern, Wiesen und Waiden, besonders vor Sonnenuntergang umherschweifend. a) Im ganzen Juiazuge von Scbaffhausen bis Genf. St Gallen, Zürich, Glarus, Matt, K.aucbtl.alalp. Bern, Thun, amSusten; Waadtland. ä; Bünden , Malans , Cbur. ImWalli3, ZmuU. Var. ß) Transalpinus Heer. Gemein jenseits der Centralalpen von 600 bis 5000 ' s. m. ; aucb ,„it denselben Farbennnanfen wie Lepidus. cj Bei Belhnzona, Lugano, am Mt. Camogbe, im ganzen Livinerthale , Auolo im Val-Bedretto. Seltener in den Centralalpen selbst , z. B. : aul der Albula , bei Ilanz , im Saaslhale. 8. Puncticollis Dej. G. crenatostriatus Steven. Sehr selten. Lausanne. M. Subg. 2. PTEnosTicHjjs Bon. g. OUongopunctalus Payk. F. Millbeilungen. I. 71. Durch die ganze Schweiz verbreitet und bis zu Gooo ' s. m. hlnaufsieigcnd, doch nirgends sehr gemein. Unter Steinen, Moos, besonders in Waldern. a) Scbaffhausen selten. S. Auf dem Passwang vereinzelt. Imh. Im Jura und Waadtlande nicht selten. 31. Lausanne. Bgn. Genf 1.6 9.6 5.4 2.2 5.5 5.5 6.6 8.6 ,.3 5.3 3.3 1.1 - — DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 45 hier und da. L. Cliv. Glarus, Matt ziemlich selten. Zürich. In Bern gemein. P. v. O. b) Nufenen nicht selten, Andermatt im Urserenthale. c) Manigorioalp im Ct. Tessin. Var. §) Talus niger. Am Mt. Camoghe Ct. Tessin. H. Var. 7) Aeneus, thorace planiori, postice angustiori. — Mit- theilungen. I. 71. Matt selten. H. 10. Picimanus Creulz. Dfl. Dej. Ziemlich selten, doch fast in der ganzen nördlichen Schweiz von 900 bis oooo ' s. m. aj Basel selten, hnh. Genf am Saleve. Cliv. L. Zürich sehr selten ; am Zürichberg. B. Matt hier und da. H. 11. Truncatiis Bon. Dej. Sehr selten; in den südlichen Alpen. Wallis Bit. Gries. Cliv. P. 12. Parumpunctatus Dej. Germ. Hier und da in der nördlichen Schweiz von goo bis 3ooo^ s.m.; vorzüglich im Jurazuge. oj Jura bei Basel. Imh. Jura, Pomy. M. Genf am Saleve. Chv. L. Hüttliberg H. Zug. L. Am Lowerzersee. A. Esch. Gurten bei Bern. P. v. O. bj Wallis. L. i5. Micans Lasserre. Sehr selten; in der südlichen Schweiz. Mt. Generoso. L. lA. Honoratii Dej. Selten und nur in der Avestlichen Schweiz. Jura. L. Saleve. Chv. Am Chasseral. P. i5. Hagenbachii Sinvm. Feronia rufipes Dej. Ziemlich selten und nur im Juragebiet. Muttenzerberg bei Basel. Hg. Passwang. Imh. Ct. Neuchätel. Imh, Im Waadtländer-Jü hier und da. L. Chv. 1, Vall-Orbes. M. Im Jura bei Genf 46 DIE KAEFER DER SCHWEIZ". i6. Femoratus Beaud. Laf. Selten; in der westlichen Schweiz. Jura. Chv. L. 17. PanzeriMe^. Panz. fauna Germ. Ziemlich Läußg in den Alpen der nürdlichen Sclnveiz. Unter Steinen. I. Gcnuinus. Nicht selten in den äusseren Alpen von 3000 bis 7000' s. m. Rigi auf dem Kulm; Pilatus auf dem Esel; Glarneralpen. H. Wäggithal. A. Esch. Chasseral. P. Var. 7) Pedibus rufis. Wäggithal. A. Esch. II. Intermedius Mannerheim in litter. — Pt. parum- punctatus. — Mittheilungen. 1.71. HauGg in den nürdlichen Alpen von 3000 bis 7000' s. m. Im Blattenberg ob Matt ; Glarneralpen , besonders im Mühlebach- thal sehr häufig, auch im Freiberg, Berglimatt, Frugmatt; auf dem Klausen H. Engelbergerjoch, Gemmi. A. Esch. v. 0. Met tenberg, Stuffstein an der Jungfrau. 18. Rugulosus Heer. Sehr selten. Mühlebachalp bei 6500' s. ni. 19. //eem'Esch. Miltheilungen. I. 71. — Ph. ha;matopus Germ, in ülter. Funalp Ct. St Gallen bei 6000 s Var. fj) Pedibus nigris. Idem. 20. Peirolerii Heer. Pterost. Spinolae. Pelrol. Rosenlauigletscher. v. O. 21. f^agepunctatus Hon. Elegantulus Chv. Wallis Mt. Gries; sehr selten. Chv Cam- HEGION. Cul- 1 Mon- rSuCpAU m. \:;^: 1 8.3 — - - 1. Sehr selten. H. DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 47 22. Pinguis Bon. Dej. Selten ; in den südlichen Alpen. Am ]Mt. Rosa. L. Chv. Soll im Berneioberland vorkommen. V.O. 25. Cribratus Bon. Dej. Nicht sehr selten in den südlichen Alpen. b) Walliseralpen. P. Simplou. L. Chv. c)Bernliarditi Süd- abhang. S. Häufig am Südabhaiig des Mt. Rosa. A. Esch. 2/^. Rutilans Bon. Dej. Nur in den südlichen Alpen. Mt. Rosa. L. Simplou Bgn. ; wohl nur an den Südabhängen. 25. Auratits Meg. Sehr selten; unter Steinen. Mt. Rosa. Chv. 26. PrevostiiYic]. Ziemlich häufig, aber nur im Jura. Sehr gemein im Jura des Waadllandes, doch nur in einer ge- wissen Höhe, nie am Fusse der Berge. M. v.O. Im Jura bei Genf. L. Chv. Ct. Neuchätel. Coid. Chasseral. P. Am Muttenzerberg, früh im Frühling ziemhch tief unten am Berge, Ende Juni auch auf den hohem Stellen des Basler Jura. Imh. Var. ß) DufalWüe]. Unter dem vorigen. 37. Externepunctalus Sturm. Dej. Selten. Im Jorat Ct. Waadt. L. Yar. ß), Sinuatopunclatus Bon. Jura, WaadtlSnderalpen. L. 28. Jurinei Panz. Miuheilungen. I. 155. Häufig in den Centralalpen, fehlt dagegen den nörd- lichen gänzlich; mit der Var. p) von 4000 — 8000 's. m . ■lA 6.6 — 48 DIE RAEFER DER SCHWEIZ, bj Engadineralpen : Beyers, JuUer, Albula Bernma Ui- schein, Flüssalp; Avers, hier besonders häufig; Stalla; Rhe.n- u-ild- Strela, Fluela, Scalelta, Kreutzlipass ; im Urserenthal , Ilospendal; Malgenttuh im Lungereathale ; Walhseralpen. Var. p) ZahWruckncrü G)-ss. Vi. cupripennis Meg. - Pt. chloromelas Zg1. Villa ? Nicht selten in den hbheren Alpen , in allen Ueber- oängen zum Jurinei. j; Stallaberg, Zaportalp, Fhissalp, Beverserlhal. Scalelta, Strela, St Aanagletscher. cj AlpManigono Ct.lcssm. ag. Heidenii Findel. Sehr selten. Sustenberg. V.O. 5o. Bicolor Peiroleri. Sehr selten. Gemi. P. 3i. Obtusus Sturm.? Sehr selten. Engadineralpen. H. 52. Multipunciatus Dej. Miaheilungen.I.71undl55. Häufio- in allen Sclweizeralpen von 4ooo bis 7800 s. m . Unter Steinen besonders an etwas feuchten Stellen. I. Genuinus. a) Glarneralpen : Wiedersteinerloch , Seeloch Hexeneck Funalp. H. Berneroberland. v. 0. ^e™, Grunsd, Susten P SollsichauchimJurafinden, doch wurde er von Hn.Mclletm^^ gesehen, b) Häufig auch in den Centralalpen in allen Engad ne - Len: Flössalp, Urschein , Fetaneralpen Aret , Beverser ha Brrnina. Bevers , Roseggio, Laviru.ns Stalla; »« Averstha von Ferara bis luf sehr hHufig. H. Strela , Fluela. A. Esch In Rheimvald, Nufenen , Zaportalp , im Parad.s , urserenthal St Anna; Kreut.lipass. H. In den Walhseralpen. L. Cliv. I n- nelalp. A.Esch. St Bernhard. Dcj, RhonengletscherP. c)bplu. gen Südabhang ; Mt. Ucccllo , Alp Manigorio. H. Var. p) Purpuratus Lasserre. Nicht selten unter dem vorigen. — 3.4 3.4 — '2 4 2.4 _ 4.4 8.8 — 3.3 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 49 Yar. 7) Spimla Dej. a)Glarneralpen. Ä)Beinina, Scaletta, Flössalp, Stelvio. StAn- nagletscLer. II. Mullo minor. Hier und da, doch ziemlich selten. Flössalp, besonders aber auf der Aretalp im Unterengadin ; BeTnina , St Annagletscher , Strela. Var. ß) ^iralus. Zaportalp im Paradis. Var. 7) Marginepunctatus Heer. Elytris margine tantum punctatis. Aretalp. H. 55. Flavofemoratus Bon. Dej. Selten. Siniplon. Chv. Var. ß) Pcdihus iiigris. Simplon id. 5-^. I^vaTiüBej. P. billneipunctatus Bon. Peirol. Simplon. Chv. 55. Maurus Dft. Dej. PI. conformis St. Var. ß) Planus Sturm. Pt. biseriatus Germar. — Miltheilungen. 1.71. Mit schwarzen und rothen Beinen. Häufig in den nördbchen Alpen , besonders im Glarnerlande von 6000 bis 7000' s. m. ; unter Steinen, vorzüglich an feuchten Orten. Mühlebachalp, Wiedersteinerloch, ScelocU ; Berglialp , Klausen, Funalp, Pa- nixerpass, Pilatus. H. Bründlealp. Imh. Susten im Bernerober- land. P. V. O. Engelbergerjoch , Gemmi. A. Esch. 56. E scher i Heer. Mitlheilungen. I. 71. Sehr sehen. Muhlebachalp Ct. Glarus, Klausen bei 6500' s.m. H, — — 2.2? — — 2.2.' — — oO DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 57. Metallicus F. Dej. Jurinein der Alpina. II. GG. Miuheilungen I, 71. Ziemlich hKufig durch die ganze Schweiz von 1200 bis 55oo' s.m. Unter Steinen, Moos, faulem Holz, be- sonders in 'Wäldern. I. Genilinus. a) Schaffhausen auf Hügeln. S. Im Ju.a hier und da. M. L. Saleve, Jorat. M. St Gallen , Glarus , in Matt, sehr häufig , m Bern gemein. V.O. P. LSgeren ; Lungern Ct. Unterwaiden. H. hj Malans. Chamouui. Var. p) Alratus. c)Glarnerland in unteren Alpen, Biiindlenalp amPilatus. Imh. b) Samnaun Ct. Bünden. H. II. Burmeistcri H. — Mittheilungen. I. 71. Matt sehr selten. H. Subg. 3. An.vx Bon. 58. Striola F. Miltbeilongen. I, 7 1 . Häufig in der ganzen nördlichen Schweiz von 1 200 bis 4500' s. m. Unter Steinen besonders an schattigen und feuchten Orten. a) Schaffhausen am Randen. S. Basel auf den Abhängen des Jura häufig. Imh. Im Jura gemein. M. Genf in Berggegenden. Chv L St Gallen , Pfeffers , Zürich , üfter auf den Hügeln , Hut- liberg und Zürichberg, als in den Thalsohlen ; Righi. Mattauch noch bei 4500' im TJeblithal, Wäggithal. Bern sehr gemein, Thun,amSusten. i) Glaiis in Bünden A.Esch. Malans. 39. Carinatus Dft. Dej. Selten; unter Steinen. Bern. v. O. Im Basler Jura. Imh. 40. Ovalis Dft. MiltheiluDgen. I. 71. Häufig in der nördlichen Schweiz von 1 200 bis 3ooo ' s. m. Unter Steinen , besonders an schaltigen Orten, Wäldern, Gebüschen. 2.2 6.6 — — — 4.4 6.6 — — — DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 51 a) Im Jura bei Basel. Imh. Waadtland, liäuflg im Jura und auch in der Ebene. M. Saleve. L. Unlere Alpen. Chv. Matt sehr häufig. H. Züiich sehr selten in den Bergschluchten beim Dii- belstein. B. AmHornli.H. Alp Fitznau, Baden. Tsd. Um Bern häufig. V. O. b) Malans. Anist, j. 4i. Parallelus Dfl. Unter Steinen besonders in Wäldern, doch mehr an trockenen Stellen. Ziemlich häufig in der ebneren be- sonders ostlichen Schweiz, doch nicht über 2000 's.m. aj Schafthausen. S. Basel. Imh. Im Jura selten. M. Chv. Zü- rich häufig, Lägeren. H. Um Bern sehr gemein, v. O. ÄJ Wal- lis. P. Malans. Amst.j. c)Mt. SalvatoreCt. Tessin. H. Subg. '1. Platysma Heer. 42. Niger \\. Mittheilungen I. 7 1 . — Crassus Lasserre — Maura Meg. Dhl. Nicht sehr häufig in der Schweiz. a) Basel, Zürich, Matt. äJ Savoyerberge am Genfersee. cjBel- 43. Distinguendus Heer. Car. leucophthalmus Panzer (non F. et L.). Unter Steinen, an Hügehi und in Wäldern. Gemein von 900 bis 3ooo' s.m. Schaffhausen, Basel, im Jura, Genf, St Gallen, Zürich, Gla- rus, Matt, im Wäggithal , Bern, i) Randa. Subg. 5. Ohaseus Zgl. j-i. Melanarius Illg. Miltbeilungen I, 71 und 155. — C. leucophthalmus F. Unter Steinen, Moos, feuchtem Holz u. s.w., in Wäldern und freien Plätzen, in Sand etc. Sehr gemein in der ganzen Schweiz bis zu 7000 's. m. Schaffhausen , Basel , Jura, Wadtland, Genf, St Gallen, Gla- rus, Matt, Pfeffers , Wäggithal ; Zürich, Bern, Entlibuch , Pila- tus, Rigi; Thun, Grindelwald, 'Engelberg, Alp Tuffstein an der Jungfrau, b) Urserenthal, Furlia ; Nufenen , Paradis (bei 6800'), Malans, Zmutt. cj Airolo, Livinerthal. 62 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. I Col- I Mon- I Sub- I M- | Sub- 1 Ni- Var. p) Lcucophthalmus Dhl. — P. nigenimaMeg. Sturm? Hier und da in der Schweiz, a) Zürich gemein, WäggilUal, ]\Iatt, Enthbuch. cj Val-Bedretto. Var. f. Nemoralis Latr. in litter. Ziemlich selten in den Alpen. Mühlebachalp bei 6800' s. m. Var. S) Grosse ScheidecUe im Berneroberland. A. Esch. 45. Melas Creutz. Dft. Dej. Selten. Saleve. L. Jura. Imh. 46. Nigrita F. Mittheilungen. I. 71. Unter Steinen , Moos, fiiulem Holz, in der Erde be- sonders an etwas feuchten Stellen. Sehr gemein in der ganzen Schweiz bis zu 4000 's.m. aj Schaffhausen, Basel, Val-Orbes, Pomy, Genf, St Gallen, Glarus, Matt, Wäggithal, Zürich, Bern, bj Bünden. • Var. p) Multo minor. Geschinen Ct. Uri. H. 47. Anlhracinus Illg. Miltheilungen. I. 71. Nicht selten, auf denselben Lokalitäten in der nörd- lichen Schweiz bis zu 3ooo' s. m. Schaffhausen. S. Zürich, Matt. H. Wäggithal. A. Esch. Bern. V. O. Genf. Chv. Saleve. L. Pomy. M. 48. Gracilis Sturm. Dej. Neuchätel. G. Im Jura. v. O. 49. Rhcelicus Heer. Sehr selten; unter Steinen. Nufenen im Rheinwald II. , bei 5000' s. m. 50. Minor Sahlb. Selten ; bis zu aSoo ' s. m. Basel. Imli. Genf. Chv. Lungeren Ct. Unterwaiden. 11. DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 55 5i. Jterrinus Pk. F. Sehr selten; in der westlichen Schweiz. Jura. L. Am Ufer des Gcnfersees. M. Subg. G, Steropus Meg. 52. Aelhiops Kugelann. Panz. Unter Steinen und Laub in Wäldern und an freien Plätzen. Ziemlich selten von 1400 bis 5ooo' s. m. Pilatus auf der Seite von Altorf. Imh. Auf der Lauberenalp, Rigi. H. Waggitlial. A.Escb. Bern nicht selten. v.O. P. Cbas- seral. P. Thun. Bwn. Saleve selten. L. Im Jura sebr selten. M. 53. Concinnus Sturm. Dej. Car. madidus var. femoribus nigris Fab. Unter Steinen , Laub. Häufig durch die ganze nörd- liche Schweiz bis zu Sooo's. m.' Sdiaffbausen. S. Basel bäufig. Imh. Val-Orbes, Pomy gemein. M. Am Cbasseral P. Genf häufig. L. St Gallen. Z. Hm. Zürich gemein. B. H. Lageren, Baden , Klösterli am Rigi. H. Bern ge- mein P. v.O. Thun. Bwn. Grindelwald, an der Gemmi. A.Esch. 54. Madidus F. Ahr. Dej. Sehr selten. Im Jura L. Xin. MoLOPS Bon. 1. Flatus F. St. Dej. Ziemlich seilen , und nur an den äusseren Theilen der Schweiz. Im Thurgau, bei Sdiaffbausen. S. Bei Basel, indess nicht in der Ebene , sondern auf dem Jura und zwar den höheren Punk- ten, z. B. : Passwang. Imh. 2. Terricola F, Gyll. Dej. Mittheilungen. I. 70 — Carab. madidus Pk. Unter Steinen, in Wäldern und an freien Plätzen, besonders an trockenen Orten. Häufig durch die ganze nördliche Schweiz, doch nur von iioo bis4ooo's.in. Cam- I Col- I Mon- 1 Sub- 1 AI- 1 Sub- I Ni- — 5.5 7.5 2.2 34 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. a) Schaffbausen. S. Basel in Beiggegenden. Imh. Jura, am Chasseral. P. Genf. L. Chv. Lägeren, Zürichberg, Baden, Wäg- githal , am Hacken , Matt , St Gallen, b) Malans. Var. f) Monlanus Heer. — Mitlheilungen. I. 71. Matt nicht selten H. Im Jura gemein. M. (In den unteren Alpen von Savoyen. L.) XIV. Zabrus Ciairr. I. GibhiisY. Clairv. Ent. lielr. II. 82. In Aekeriij in der Erde. Ziemlich selten; in der ebneren Schweiz. a) Schaffbausen selten. S. Basel , einmal an einem Abhänge des Jura , wo Getreide gebaut wird. Imh. Pomy selten M. Genf liier und da L. Chv. Zürich selten. B. H. In Bern ebenfalls. P. V. O. Thun. Bwn. bj 3Ialans. Amst. XV. Amara Bon. Subg. 1. Pebcosia Zimmerm. 1. Patricia Creutz. Dft. Mitlheilungen. I. 71, Selten; unter Steinen, doch bis zu Gooo' s. m. a) Basel in der Ebene nur sehr einzeln. Imh. Jura M. Saleve Chv. Bern. V.O. Ä) Nicolaithal. A. Esch. Var. p) Plebeja Dft. Selten; Matt. H. Var. y) Zabroides Dej. Col. Zmutt im Wallis. A. Esch. Mt. Gries. Chv. 2. Dilatata Heer. Unter Steinen, in trockenen Lerchenvvälderu. Sehr selten; von 45oo bis 6000 ' s. m. b) Nufenen im Rheinwald in der alpinen Region Fei. Lerchen- wald bei Randa im Wallis. A. Esch. c) Am Mt. Camoglie Ct. Tes- sin. H. Subg. 2. Cblii Zimm. T. Ingenua Creutz. Selten; unter Steinen. Bassin de la Breis. M. Genf in Montosis. L. Bern, t- O. AA .3..3 — r- — 2.2 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. ää ungen. I. 7 1 und 155. — Am. punctulata. Dej. — A. vul- der meisten sch-vveizerischen Sammlungen. 4. Modesla Dej. Sehr selten. Am Juliei- bei 6800'. H. 5. Erratica Dft. St. Zimmerm. Mitth gar: Sehr häufig in der ganzen Schweiz von 4000' bis 8000 's. m.; doch auch bis zu 1 100' hinabsteigend. Genuina. a) Matt. Glaineralpen, Miililebacli, Freiberg etc. H. Klausen. Genf. Chv. Im Jura. M. b) Häufig in den rhätischen Alpen. Beyers , Beverserthal , Pass nach Livino , Camogaskerthal , Strela, Fluela, Scaletta ; Rheinwald, Paradis. ürserentbal , Furca, St Annagletscber; in den Walliseralpen. cj Mt. Uccello. Var. a) Lahro , mandibuUsque riifis. — A. rufilabris. Heer. Mittheilungen. I. 155. . Bei Cresta im Avers 6300 ' s. m. Var. ß) 3Iandibulis rufo-maculatis. Slalla , St Annagletscber im Ürserentbal. Var. y) Mullo minor, elytris prvfundius striatis. St Anna, Bernina. Var. i5) Elf Iris riigulosis. Am St Annagletscber. Var. s) Elytris Icet'issimis , ecneo micantibus. Stalla, Beyers. Var. ^) FersicolorW. Ürserentbal, Andermatt, St Anna, Engadin. Var. t) Melanaria. Heer. Häufig in den höheren Regionen, aj Guiderstock Ct. Glarus. '0 Beverserthal , Lavirifmserberge, Frela, Julier, Bernina, Avers. *aradis , St. Annagletscber. cJ Manigorio , Velllineralpen ob tormio. ■. Brunnicornis Heer. Sehr selten von 5ooo bis 7000 's. m. Lavirumseralp im Engadin. H. Im Rbeinwald in der subalpi- en Region. Fei. — 1.1 2.2 2.2 — 2.2 — 2.2 2.2 — 2.2 2.2 66 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 7. Graculus Heer. Mittheilungen. 1.155. Sehr sehen. Mt.Uccello bei 7200' s. m. ob Bernliardin. H. 8. Monticola Zimm. Dej. Quensclii Seh. — Mittheilungen. 1. 72. und 155. Häufig in allen Schweizeralpen , von 4000 bis 8700 ' s. m. , sehr selten bis 55oo hinabsteigend. Gcnuina. a) Glaincralpen, z. B. : BergUmatt, Mülilebach; Pilatus. H, Gemmi. v. O. Siisten. P. b) Rbäiische Alpen : Flüssalp , Livinc ia der Thalsohle , besonders hSufig im Camogaskerthal ; Julier, Bernina, Bevcrserthal, Bevers, Stalla, Kreutzlipass. Averslhal, Rheinwald, Lagreiua ; Geschinen, Andermatt, Fuiha, Rhone- gletscher, Zmutt im Wallis, ^vie überhaupt den Walhseralpen. Var. p) Muho minor. Paradis an der Zaportalp , Bernina über den unteren Glet- schern ; am St Annagletscher. Var. y) Rufopicea. Paradis. Var. i) Piceo-nigra. b) Pass vom Val-Camogasl;o nach Livino 8700' s. m. Ob Ber- nina, Roseggio auf der Gletscherinsel, c) Alp Manigorio, Süd- ahhang des Stelvio. Var. e) Elylris profundius striatis , thorace rugidoso. St Annagletscher. Var. ) Malans, Malstrilserberg. Amst. j. 20. Acuminala Pk.F. Gyll. (C. eurynolus Kugel. P.inz. Dej.) Ziemlich häufig und biszu Sooo's. m. hinaufsteigend. a) Basel selten. Imh. Bern gemein, v. O. P häufig. M. Genf nicht geraein. Chv. L. Rheinwald. Fei. 21. rnV/a/w Dft. Gyll. Dej. Mittheilungen. I. 72. Die gemeinste Amara, in der ganzen Schweiz, und bis zu 5ooo' s.m. hinaufsteigend. d) Schaffhausen , Basel, Genf, im Waadtlande , Bern, Zürich, Glarus, Matt, i; Im Rheinwald , Malans. r) SalvatorCt Tessin. 22. 5/Jrc/ü! Zimm. Dej. Mittheilungei). I. 72. Sehen. Matt. II. ST REGIO». Co)- IMon-| Sub-TAl- \^:\^. 3.3 2.2 — — Im Waadtlande ijFetau im Engadin. H. 3.1 5.2 -2.2 2.2 8.5 8.5 8.5 3.3 — DIE KAEFER DER SCHWEIZ. S9 25. f 'u/gar isL.F.GyW. Selten, und die Wahre bis jetzt nur in der subalpinen Region. Bei Nufenen nicht selten bei 5000 's. m. Fei. Uiseienthal. A. E. 24. Communis Kugel. Panz. F. Dej. Mittheilungen. I. 72. Sehr häufig in der ganzen Schweiz bis zu 5ooo ' s. m. a ) Schaffliausen , in Basel nicht häufig , Genf , Lausanne. St Gallen, Glaius, Matt ; Ziiiich, Bern, Thun. b) Malans, Rhcin- wald. An der Furha. G. Var. |i) Fcrrea Sturm. Matt. Var. •/) yleneaMe^. Rlieinwald. Var. S) Jirala. Rlieinwald. Var. e) yflpicola Heer. Nufenen. 25. Poeciloides Heer. Sehr selten. Im Camogaskertlial bei 6800 s. m. H. ■2G. Montivaga Sturm. Zimm. Nicht ganz selten. Diibendorf. B. Bern. P. v. O. 27. Curla Dej. Sehr selten. Basel. Imh. 28. Familiaris Creutz. Dft. Mittheilungen. I. 72. (Cursor Slurin.) Ziemlich häufig bis zu 55oo' s. m. a) Schaffhausen,. Basel, Genf. Zürich, Matt, Bern, i; Malans. Col- I Mon- I Sub- I AI- 1 lioe. I lane. [alpme | pine. |n 60 DIE KAEFER DER SCHWEIZ. Var. p] ^trata Heer. b) Engadin. H. 29. Gemina Zimm. A. Cvanella Meg. Dhl. Ziemlich selten. Bern. v. O. 5o. Tibialis Pk. Gj-ll. Yar. F'iridis Sturm. Nicht sehr selten. Bern. v. O. Subg. 4. Bradvtus Stephens. 5i. Zß/rt F. Gyll. (L.?) Fussli Verz. 19. ? (A. consularis Dft. St. Dej.) Ziemlich selten, doch bis zu 56oo' s.m. a) Bern. v. O. Genf. Cliv. L. Im Jura. Tscli. b) StlMoritz im Engadin. H. 52. Apricaria Pk. F. Mittheilungen. I. 72. Ziemlich selten, doch durch die ganze Schweiz und zwar von i loo bis zu 7000 's. m. ; in dieser Hohe aber liohlschwarz. a)Bernsehr selten, v.o. Genf hier und da. Chv. L. Pomy. M. Matt uicLt h,iuCg. H. Ä;St Moritz im Engadin. L. Im Wallis. P. Saasthal. A. EscL. Var. ß) RhMica Heer. Selten. Im CamogasUertlial bei 6800' s. m. und auf der Alp Brüne bei 7000' , vie auf der Gletscherinscl von Roseggio. H. 55. JricUpennis Heer. Selten von circ. 3ooo bis 45oo' s. m. a) Hasli im Grund. A. Esch. b) Andermatt im Urscrenthal. H. 3./,. Flava Degeer. Kug. Gyll. Mittheilungen. 1.72. Nicht selten bis 5ooo s. m. a) Jura niclit sehen. M. In Genf ziemlidi selten. Ciiv. L. Lau- sanne. Bgn. Matt selten II. , so auch in Bern. v. O. I Mon- I Sub- I M- I Suli I laoe. |alp-,nc.| r.nc. |„„.l 2.2 3.3 3.3 2.2 - 4.4 4.4 - DIK RAEFER DER SCHWEIZ. 61 Subg. 5. Leikus Meg. Ztmm. 55. Aidica Kugel. Panz. Illg. Unter Steinen aufwiesen, in Getreidefeldern j klimmt des Abends an den Halmen empor, besonders auf Rog- gen ß. ; in Berggegenden sah ich sie öfter auf Distel- biüthen. Ziemlich häufig in der ganzen Schweiz bis zu 63oo' s. m. «^ Schaffhausen , Basel, Genf. L. Auf tiem Saleve. Chv. Lau- sanne , Zürich , Matt ; in Bein selten, v. O. b) Malans , Cresta im Avers bei 6300 ' s. m. , Fetan im Unteiengadin , Uiseienthal. H. 36. Cardid Dej. (Carduicola. Lasserre.) Selten. l) Savoyen, in dem Gebiete des Genferseebeckens. L. (Häufig am Südabhang des Mt. Rosa. A. Esch.) Trib. VI. HARPALIDA Heer. Harpaliens Dej. I. Harpalus Latr. Subg. 1. Ophohus Zgl. 1. Columhinus Germar. Selten ; unter Steinen , nicht in der innern Schweiz. Basel sehr einzeln. Imh.Pomy. M. AmSaleve bei Genf. Chv; L. 2. Sabulicola Panz. (Obscurus Dft.) Unter Steinen, Baumwurzeln. Nicht selten in der ebneren Schweiz. a) Basel. Inih. Schaffhausen. S. Lausanne. M. Genf am Sa- leve. L. Diibendorf. B. In Bern gemein, v. O. P. b) Malans. Amst. j. 5. Monticola Dej. Nur in der äusseren Schweiz. 5.5 5.5 4.4 3.3 3.3 — — 62 DIE KAEFEU DER SCHWEIZ. Am Saleve bei Geni nicht sehr sehr selten. L. Pomy. M. An tiefern Abhängen des Basler Jura. Imh. 4. Obscurus F. St. Dej. (Rotundicollis Dej. Cat.) Nicht sehr sehen in der ebneren Schweiz. SchafFliausen. S. Basel sehr selten. Imh. Pomy.M. Genf. L. Chv. Diibendorf. B. 5. Punctatuliis Dft. St. Dej. Selten in der westlichen Schweiz. Genf. L. Var. f ) Obscurus , thorace eljlrisquc sulililius punctatis. Lavin im Engadin bei 4300' s. m. H. G. Laticollis Mannerh. Dej. (O. punclatulus Chevrier). Selten; bei circ. Sooo's. m. Am Brienzergrath , Nufcnen im Rheinwald. II. ^Vallis Val d'Entremont. Chv. 7. Chlorophanus Zenker. Panz. St. Dej. Unter Steinen, besonders an Bachrändern. Häufig in der ebneren Schweiz bis 2000' s. m. aj Um SchafFhausen und Basel gemein. S. Imh. In Genf häu- fig. L. Chv. Im Waadtlandc. M. Zürich, Diibendorf, Bern, Thiin ebenfalls, b) Malans. Amst. j. 8. Azureiis 111. Mag. Dej. In der westlichen Schweiz. Um Genf nicht selten. Chv. 9. Cordatus Dft. Dej. ■ I r.c.l- I Mon- I Sub- 1 AI- I Sub- I Ni. Scopol! und Fiissli Ver- Seiten in den lieferen Regionen. Schaffhausen. S. Genf nicht gemein. Chv. Poniy , Val-Orbes. M. Bern. P. 10. Subcordalusjic']. (Gracilis Zgl. St. — Nigripennis St.) Nicht selten in den unteren Regionen. DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 63 Scliailhausen. Zw. Basel ziemlich häufig. Imh. Uiu Genf hiei und da. Chv. L. Im Waadtlande. M. Um Zürich. B. H. 11. Punclicollis Pk. F. Gyll. Ziemlich häufig j in den tieferen Regionen. a) Basel. Irah. Neuchälel. BI. Geuf. Chv. L. Zürich. B. H. In Bern gemein. V.O. bj Wallis. P. 12. BrevicolUs Dej. Mittheilungen. I. 71. — O. puncticollis Sahll). Nicht sehr selten bis zu 5ooo' s. m. Schaffhausen. S. Baselhier und da. Imh. Genf amSaleve Chv. Malt. H. Bern selten. V.O. Im Jura. M. i3. Melle lii Heer. Sehr selten. Val-Orbes. i4- Maculicornis Rleg. Dft. (O. interstitialis St.) Unter Steinen, lockerem Sande, Schilfrohr und un- ter Moos im Frühling. ZiemUch selten in der ebneren Schweiz. Basel. Imh. Lausanne. M. Bern, v. O. Ct. Zürich an der Glatt. B. i5. SignaticornisMeg.Wl. Selten; in der westlichen Schweiz. Genf. L. Bern. v. O. i6. Planicollis Sanvit. Dej. Sehr selten. Dübendorf auf einem der östlichen Hügel. B. 17. Germanus Yi.Y.O\. Füssli Verzeicbniss. 19. Selten; in den tieferen Regionen , in Getreidefeldern. ' a) Basel. Imh. Genf, auch am Saleve. Chv. L. Bassin de la Broys häufig. M. c) Locarno. L. 64 DIE KAEFEU PER SCHWEIZ. Subg. 2. HiariLus Zgl. i8. Ruficomis Pk. F. Miltheilungen. I. 72. Sehr häufig in der ganzen Schweiz., doch nicht über 55oo's.m. hinaufsteigend. Unter Steinen, in der Erde; in Sommernächten zuweilen hauftenweise in der Luft herumschwärmend. B. a) Im ganzen Jurazuge: Schaffliausen, Basel, Solothurn, Neu- chätel, Waadt, Genf. Zürich, Glarus, Matt, St Gallen, Bern. Thun, am Stockhorn , am Susten. b) Bünden, Malans, Pfeffers. cj Val-Bedretto im Tessin, 4400' s. m. ig. Griseus Kugel. Tanz. Mittlieilungen I, 72. Gemein durch die ganze Schweiz; in Berggegenden aber seltener, doch bis 6000 's. m. hinaufgehend. a) Im ganzen Jurazuge, Scliaffhausen , Basel, Solothurn, Waadtland, Genf. Zürich , Glarus, Matt, Bern, l) Bünden, Ma- lans. Urserenthal, Wallis c) Val-Bedretto. Var. ß) Glahralus H. cJ Val-Bedretto und am Mt. Camoghe. H. 20. Aeneus F. Mitlkeilungen. I. 72 und 1 .'iG. Sehr häufig durch die ganze Schweiz; bis zu .'35oo' s. m. hinaufsteigend. I. Genuinus. Sehr gemein, a) Schaffhausen , Basel , Waadtland , Genf . Zü- rich, Glarus, Matt, Bern , Thun; Hasli im Grund, bj Bünden, Urseren, Wallis, c) Tessin, Bellinzona. Var. ß) yiridi-aneus , sed non nilens. Ruis und Lavin Ct. Bünden, 3000 und 4300 's. m. Var. •/) Aeneus, capilc, thoraceque nigris. Dissentis , 3540' s. m. Var. o) Thoracc, elylrisque atraüs. Nufenen im Rlicinwald 5000' s. m. Var. e) Mullo minor, anciu et ciiprciu. Andermatt Ct. Uri ; Nufenen. 5.5 2.2 — — 8.5 8.5 6.5 3.3 DIE KA.EFER DER SCHWEIZ. 60 II. Confiisus Dej. Ziemlich häuGg. Basel. Inih. Waadt. M. Genf.L.Chv. Zürich Var. ß) Mullo minor , fcmoribus nigris , tibiis, tarsisquefer- rugineis, interdum tarsis tantiim ferrugincis. a) Dübendorf. B. Bern. v. O. b) Zerniatt. A. Esch. Urseren- thal. H. c) Mt. Camoghe. H. Yar. 7) Cceruleo niger, tibiis, larsisque ferrugincis , thoracis angulis posteriuribus paulo prominulis. Urserentlial. H, 21. Distinguendus J)Ü. Mittheilungen. I, 72. Ziemlich häufig bis zu 3ooo' s. m. Schaffhausen. S. Um Basel häufig. Irah. Um Genf nicht selten Chv. L. Im Waadtlande. M. Ct. Zürich nicht selten, besonders an Bachufern. B. H. Bern. P. Matt. 22. HonesCus Andr. DU. Ziemlich selten, doch bis zu 6800 's. m. aj Schaffhausen. S. Im Jura. M. Weissenstein. Imh. Genf, Saleve. L. Chv. Matt. II. bj Bernina bei 6800' s. m H. . Unter- wallis. P. Nicolaithal. A. Esch. Malans. Amst. j. 23. Siilphuripes Kor. Germ. Sehr selten. a) Dübendorf in Laubwäldern, unter Moos und Steinen. B. Genf am Saleve. L. Chv. b) Am Mt. Salvatore bei Lugano. II. 24. Duftschmidii Meg. Sturm. Perplexus Gyll. Dej. Selten. Zmutt im Zermatter circ. 6500 's.m. Nicolaithal. A. Esch. Im L'nlerwallis. P. Genf hier und da. Chv. Var. |j) Atratiis, IJeni. :am- I Col- I Mon- 1 Sub^ | AI- 1 Sub- 1 Ni- slre.l line. | t„ne. |alpino.| pin.. |nivale.| ,al. 3.3 2.2 2.2 2.2 2.2 2.2 - 3.3 — _ 1.2 66 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 25. Calceatus Creiitz. Dft. Miltheilungen. I. 72. a)Schaffliausen selten. S. Basel. Imli. Jura,Val-Oibes,Pomy M. Genf und am Saleve nicht selten. Chv. L. Lausanne. Bgn Matt häuGg. H. bj Geschinen ; im Wallis ; Malans. 26. Hottenlotta Dft. Dej. Col. (Conformis Dej. Cat.) Ziemlich seilen. a^ Basel Imh. Genf, und am Saleve. Chv. Las. i^ Untei- ivallis. P. Malans. Amst. 27. 4 — piinctatus Dej. Col. Mittheilungen. I. 72. — (H. seriepunctatus Gyll.) Nicht ganz selten in Berggegenden. aj Basel. Imh. Juia Ct. Neuchatel. G. Ct. Base). Imh. Im Ct. Argau. Tsd. Genf am Saleve. Chv. Matt. 11. 28. Limbatus Dft. Gyll. Mittheilungen I. 72. Sehr gemein in Berggegenden von 1 100 bis zu 6000 s. m. hinaufsteigend. aJ Im Jura häufig. M. Imh. Am Saleve. L. Chv. Bei Lau- sanne. Bgn. Im Wäggithal, Zürich , Dübendorf, Baden ; in Matt sehr gemein , Mühlebachalp , am Susten , Mettenberg, b) Malans, amStelvjo, Nufenen im Rheinwald , im Unterwallis. Im Saas- thal, Münster. Var. ß) Flavü'entris Sturm. Matt. Unterwallis. Var. y) Fulfipes Sturm ? Nicht .selten unter dem Limbatus. Mall. Bern. 29. Luleicornis Dft. St. Miltheilungen. I. 72. Ziemlich selten. Dübendorf. B. Im Jura .Ct. Basel. Imh. Am Saleve. L. Cliv. Matt. H. Cara- I Col- I Mon- 1- I Sub- I N: < DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 67 5o. Lccvicollis Dfl. Sturm. H. Montanus Sturm. — Mittheilungen. I. 72. Ziemlich häufig, vorzüglich in den nördlichen Alpen, besonders von 4000 bis 7000', doch bis zu 2600 'hin- absteigend. aj Bei Matt sehr selten ; in den Glarneralpen dagegen ziemlicli häufig. H. In den Berneralpen selten, b) Nufenen im Rheinwald, Beverseralpen, Laviriims. Urserenthal. H. Var. ß) Flam-limbatus Heer. Sehr selten bei 3000' s. m. Lageren. H. Wäggithal. A. Esch. Var. y) Alpestris. Ilccr. — Mittheilungen. I. l.')6. Sehr selten ; bei 6000' s. ni. — Am St Annagletscher im Ur- serenthal. H. 3i. Satyrus Knoch. Sturm. Mittheilungen. 1.72. Nicht selten von aSoo bis 5ooo' s. m. I. Gcnuinus. Selten : Matt. Berneralpen. v. O. Pilatus, auf dem Jura. Inih. II. ylnlcnnis bnmneis. Ziemlich häufig, a^ Blatt, Pilatus. H. Im Jura häufig. M. Auf dem Saleve. L. äJ INufenen. Fei. Saasthal, Randa. III. Thoracicus Hagenbach in litt. Im Jura. Tsd. Wäggithal. A. Esch. CtGenf. L. 52. Nitens Heer. Mittheiliingen. I. 72. Ziemlich häufig von aooo bis 3ooo' s. m. , doch bis zu n 00 ' hinabsteigend. .Schaffhausen sehr selten. S. Lageren. IL An der Glatt Ct. Zü- rich sehr selten. B. Bern ziemlich selten, v. O. In Matt sehr ' häufig. H. St Gallen. Hm. 55. Rubripes Creulz. Dft. Gyll. Mittheilungen. I. 156. Häufig und bis 7000' s. ni. hinaufsteigend. 2.2 4.4 5.5 — — 68 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. a; Scbaffbausen. S. Basel in Beiggegenden. Imh. ImJuiaM. Iral).Genf,auchamSaleveelc.L.Chv. ImCt.ZüiklihaufigB.H., so auch um Bern. v. O. bj Nufenen im Bheinwald. Fcl. Pa- ladis an der Zaportalp bei 6800 ' s. m. H. Unlerwallis. P. Var. ß) Femoribus nigro-piceis Gyll. l) Nufenen. c) Mt. Camoghe Ct. Tessin. II. Var. c) jizuTcus Slurni. Lavin im Engadin, Nufenen. 54. Jmcenus Heer. Selten. Nufenen in Subalpinis. Fei. Finnelalp Ct. Wallis. A. Esch. 55. Depressus Dft. Sturm. Ht Coryus Dft. St. — H. Serniviolaceus Brogn. Dej. Häufig in der ebneren Schweiz, doch nicht über 20oo' s. m. Um Basel gemein. Imh. Am Fusse des Jura nicht selten. M. Bei Genf häufig L. Chv. , so auch um Zürich B. H. , und bei Bern v. O., bei Thun B. und Lausaune. Bgn. Var. b) Melampus Dft. St. — H. latus Chv. in litt. Ziemlich selten. Ct. Zürich. B. Am Saleve sehr sehen. Chv. 56. P/^er Dft. St. Gj'll. (NeglectusDej.Col.?) In der ebneren Schweiz. Ct. Zürich. H. Genf. Chv. L. Sy. Impiger Meg. Dft. St. Millheilungen. I. 72. ZiemUch selten. Bern. v.o. Matt. H. 58. Tenebrosus Dej. Selten; in der westlichen Schweiz. aj Genf in Berggegenden, auf dem Saleve. Cliv. Las. b) Un- terwallis. P. Var. p) Thorace basi pmfundius impresso. Zrautt. A. Esch. I Sub- 1 2.2 — — — 3.3 3.3 — DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 69 Zg. Liligiosus Dej.? Bünden. Imli. 40. Pumilus Dej. Genf. L. 41 • Tardus Gyll. Mittheilungen. I. 72. Ziemlich häufig bis 3ooo noch bei 6000' s. m. oj Schaffliausen. S. Basel einer der häuflgsten. Imli. Im Jun nicht selten M. Bei Genf ziemlich häu6g. L. Chv. Im Ct. Zürich, Matt,Sarnen,Haslithal. Ä)Unterwalhs. P. cj Mt. Salvatore. H. Var. ^) 3Iajor, ely Iris plus parallelis. Stelvio bei 6000 's. m. H. Zmutt. A. Esch. Die Var. p) indess 42. Chevrierii Heer. (H. Scaritoides Chv. — H. fuliginosus Dft. Sturm? — H. mo- destus. — Mittheilungen. I. 156. Ziemhch häufig in den Centralalpen von 4000 bis 7000 s. m. Lavin, Beverserthal , Lavirums, Camogaskerthal, Livino, Nu- fenen im Rheinwald. H. Im Walhs. Chv. 43. Rugidosus Heer. In den Alpen ziemhch selten von 5ooo bis 7000 's.m. a) Glarneralpen, Mühlebach. J) Frela obSt Giacomo. e) Am Südabhang des Stelvio. H. 44. Segnis Dej. Selten. Basel. Imh. Bern. v. O. 45. Modestus Dej. Selten; in der westlichen Schweiz. Im Jura bei Genf. L. 46. Serripes Dft. Sturm. Nicht häufig, nur in der ebneren Schweiz, a) Bern. v.o. Im Jura selten. M. In Genf dagegen häufig. Chv. L. Ä) Unterwallis. P. Cam- I Col- I Mou- 1 Sub- 1 AI- | Sub- | Ni ,eslre.| hne. | laoe. |alpine.| pine. |nivale.| val DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 47. Fuscipalpis Zgl. St. Selten. Neuchätel. G. Zürich. H. 48. Jnxius Dft. Gj'U. St. Nicht selten in der ebneren Schweiz. a) Basel häufig. Imh. Bei Genf nicht selten. L. Bern. v. O. b) Unterwallis. P. 49. Servus Creutz. Dft. Gyll. Am Saleve. Chv. Im Nicolailhal. A. Escli. 50. Flavitarsis Sturm. Dej. Schaffliausen. S. Genf. L. 5i. PicipennisMeg.Dit. Ziemlich selten. Basel. Irah. Genf hier und da. L. Chv. Lausanne. M. II. Anisodactylus Dej. 1. Signalus Kugel. Panz. Meg. Selten ; iu der westlichen Schweiz. Genf, auch am Saleve. L. Chv. 2. Binotatus F. et Aiict. Mittheilungen. I. 72. Unter Steinen in der Erde, klimmt indess zuweilen an Pflanzen herauf. Häufig durch die ganze ebnere Schweiz, doch auch, obwohl selten, in Berggegendcii und bis zu 65oo ' s. m. heraufsteigend. b) Schaffliausen, Basel, Jura, Genf. Zürich, Glarus, Matt ; Bern, im Oberland, Hashthal. b) Camogaskerthal im Engadin bei 6,500'. Malans. 3. Spurcaticornis Zgl. Dej. Ziemlich häufig in der ebneren Scfiweiz. Klimmt manchmal in Masse, im Juni, auf Brachäckern, an den Pflanzen empor. B. I Mon- I Sub- I AI- I Sul- | Ni- ■I.h 7.5 5..5 3.3 2.2 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 71 Basel, hier und da ; in Genfund Bern häufig; iniCtZi bald häufig, bald selten. 4. Gilvipes Zgl. Dej. Ziemlich selten. a) In Basel hier und da Imb. , so auch in Genf. Chv. In Zü- rich selten, in Bern dagegen häufig, v. O. b) Malans Amst. j. III. Stenolophus Meg. Dej. 1 . T'aporariorum L. F. et Auct. Fussli Verz. 19. — Mittheilungen I. 73. Nicht häufig , doch durch die ganze Schweiz ver- breitet bis zu 4000' s. m. hinauf. a ) Schaffhausen ; Basel, im Jura ziemlich häufig, in Genf sel- ten, so auch im Ct. Zürich, in Glarus, Matt, h) Bünden. 2. Melanocephalus Finde!. Sturm. Cat. Sehr selten. a)l Bern. v. O. l) Savoyerberge im Gebiete des Genfersce- bcckens. L. 5. Discopliorus Fischer. ( St. centromaculatus Meg. ) Sehr selten. Bern. v. O. Thun. B. H- l'esperiinus Kugel. Panz. Meg. Sehr selten. Dübendorf. B. Var. |3) Zic»/m' Meg. Panz. In Genf selten. Chv. Pomy. M. 5. Marginaius Dej. Sehr selten. Lausanne. M. IV. AcupALPUS Latr Trcchus Clairv. St. . Placidus Gyll. Dej. Col. (T. affinisDej. Cat.Sahlb.) Martigny. Chv. Dej. Cam- I Col- I Mon- | Suli- | AI- | Sub- 1 N,- pc-are.l linc. | lapc. |jlpinc.| pine. |nivale.| valc. 5.5 5.5 4.4 72 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 2. Conspulus Dft. Dej. (H. epliippiger Gyll.) Sehr selten. Dübendoif. Br. 5. Dorsalis F. Nur in der Mcstlicheu Schweiz. Im Jura nicht seilen. M. Genf hier und da. L. 4. Meridianus L. Ol. Gyll. Clairv. Ent. helv. II. 25. — (C. cruciger F. St.) Ziemlich häufig durch die ganze ebnere Schweiz. Schaffliausen , Basel, Val-Orbes, Pomy, Genf, Zürich, Bern. 5. Nigriceps Dej. Sehr selten. Neuchätel und Pomy. M. .' Bern. v.O. 6. Harpalinus Dej. Sehr selten. Pomy. M. Var. ß) CoTTUsCusKaoch. Bern ziemlich selten, v. O. 7. CollarisVV. Gyll. Seilen, und zwar bis jetzt nur bei noo's. m. und bei 6800' gefunden. o) Genfan der Arve. L. b) Im Camogaskerthal im Engadin. H. 8. Similis Dej. Sehr selten von 6000 bis 7000' s. m. Camogaskerthal, Flüssalp Ct Bünden H. ^K - Subulipalpes Latr. Dej. m I. Trechus Clairv. Div. I. Bleäius Zgl. I . Discus F. Sehr seilen. Genf. Chv. Basel. Imh. Wallis. V. 2. Micros Herbst. Panz. Ent. helv. II. 27. Winterthur im September. Claiiv. 5. Longicornis Sturm. (Bl. liltoralis Zgl. Dej.) Sehr seilen; am Genfersee. Genf. Cliv. Lausanne. M. Div. 2. 4. Paludosus Gjll. St. Selten. Bein. P. 5. Ochrecitus Dej. ISehr selten; in den Walliseralpen. Mt. Gries. Chv. 6. Rubens Clairv. DIE R.\EFER DER SCHWI Helvet. Ent. II. 27. — Mitlheilungen 1 Schrank. — Bemb. 4 Striatum Gyll. Panz. 73. -Carab. 4. Striatu: - Gar. tempestivus Zenk Häufig durch die ganze Schweiz bis zu 3ooo' s. Schwärmt im Frühling in der Luft umher. Schafiliausen , Basel ; im Jura, Genf. Zürich, Bern , Glarus, Matt. 7. Castanopterus Heer. (Tr. croallcus. - Milthcilungen I. 73.) Selten , von aSoo bis 45oo' s. m. a) Matt, b) AnJermatt. H. 74 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 8. Jssimilis Heer. Sehr selteu. Dübendorf. Br. Lägeren. H. Bein. v. O. g. Glacialis Heer. Mitthelluugen. I. 73. Nicht sehr selten in den nordlichen Alpen von 7000 bis 8000' s, m. Alpen von Mühlebach, Panixeipass (7400'), auf Glelschei- inseln um den Käipfstock herum (7800') Pilatus auf dem Esel. II. 10. ProfundoslriatusUeev. Sehr selten. Panixeipass. H. 1 1 . Macrocephalus Heer. Selten , in den Centralalpen von 6000 bis 7000 ' s. m . Urschein und Flüssalp, Ct Bünden. H. 12. Pertyi^ecv. (Tr Mitthellungen I. 73. und 1 5C. — Tr. .imacodes. i Perty.) Unter Steinen in Schneethälchen. Ziemlich häufig von 55oo bis zu 8700' s. m. a) Auf der Genimi beim Taubeisee P. Rigi. H. Ä) Val-Emmet, Flössalp Ct. Bünden. II. Var. ß) Paulo minor, thorace basi minus impresso. Pass zwischen der Alp Scaradra und Sureden 8760' s. m. II i3. Lcevipennislieer. T. limacocles. — Mittlieilungen. I. 73 und 150. Unter Steinen in Schneethälchen. Nicht selten in den höheren Alpen von 6000 bis 8000' s. m. a; Auf der Bcrglimatt, Frugmatt, Tschingel, auf Gletsclicr- inseln am Käipfstock, auf dem Klausen, dem FauUiorn. II 14. Seealis ?k.T. Ziemlich selten. Bern. P. Genf in Berggegenden L. DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 75 II. Bembidium Lalr. Ocyf/romus Clalrv. Subg. 1. Blemus Meg. 1. Jreolaium Creutz. Dft. Ziemlich selten; an Ulern. Neuchätelersee. v. O. Genf hier und da. L. Chv. Subg. 2. Tachys Meg. 2. Bistritilum Meg. Dft. An Bachufern unter Steinen. Ziemlich häufig in der ebneren Schweiz. Zürich an der Sihl. H. An der Glatt. B. Bern v. O. Im Jura, Poniy häufig. M. Genf häufig. Chv. L. Var. ß) Pallens Dej. c) Bex im Waadtlande. L. 3. Rufes cens. Hoffg. Dej. Sehr selten. Genf ander Arve. L. 4. PiimiUo Dft. St. (B, quinqueslrlatum Gyll.) Nicht sehr selten; unter Baumrinden. Genf. Chv. An der Arve. L. Poniy.M. Dübendorf. B. Bern. V. 0. Avenches. M. 5. Silaceum Dej. Genf. L. G. Nanum GjU. (B. 4-striatuni St. — Eloplirus miiiimus Bit.) Unter Baumrinden. Ziemlich selten. BernP. Im Jura hier und da.M. Genf.L. Untere Alpen Cliv. 7. /^ — Signatum'Cveulz. Dft. Mittheihmgen. I. 3 1 . An sandigen Bachufern, unter Steinen. Nicht selten bis zu 3ooo' s. m. Zürich an der Sihl, Matt. II. Genfan der Arve. L. Chv. — .3.0 .-J.C — — 76 DTE RAEFEU DER SCHWEIZ. 8. Angustaium Dej. Selten. Pomy. M. Um Genf nicht seilen Chv. 9. Parvulum Dej. Sehr selten. Genf. Chv. Pomy. M. 10. Hcemorrhoidale Dej. Sehr selten. Val-Oibes. M. Subg. 3. NoTiPHUS Meg. 1 1. Undulatum Sturm. (B. majus Gyll.) Selten; an Ufern unter Laub und Steinen. Genf. L. Yveidon. M. 12. Ustulatum L. Dft. Dej. (Carab. varius Ol.) Selten; auf denselben Localitaten. Genf. L. Yveidon. M. i3. Obliquum Sturm Dej. (B. ustulatum Gjll.) Sehr selten ; an Ufern in feuchtem Sand. Genf. Chv. Subg. 4. i4- PaludosumVanz.'Dix. Sehr selten; an feuchten Stellen. Echallens Ct Waadt. Chv. 15. Foraminosiim Sturm. Selten. Genf hier und da. L. Chv. 16. Striatum F. Erichs. (Orlchalcicum Dft. St.) Selten; an Ufern. Yverdon am Seeufer. M. • I Col- I Mon- I Siib- I AI- I Suh- | ;.| lioc. I lane. |alp-„,c.| p.nc. |nival,.| , DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 77 Subg. 5. 17. Aerosum Erichs. (Striatum St. Dej.) Ziemlich selten ; unter Steinen , feuchtem Sand. Sehr selten an den Ufern der Glatt. B. Häufig am GreiffenseeH. und am Neuchätelersee. IM. Bei G enf ziemlich selten. Chv. L. 18. Bipunctatum L. F. et Aiicl. Mittlieilungen. I, 73 und 15G. I. Genuinum. Das wahre B. bipunctatum L. nur in der ebneren Schweiz und sehr selten. Schafibausen. S. Basel. Inih. Pomy. M. Malans. Amst. j. II. jViVn/e Godet. Häufig in allen Alpen von 4500 bis 8000' s. m. hinauf. Unter Steinen, im Moos am Rande des Schnees und in Schneetliälchen. a) Sehr gemein in allen Glarneralpen : Mühlebach , Seeloch, Heustock , Wiedersteinerloch , am Bergliseeli, Panixerpass, Klau- sen. H. Im Berneroberland, Brienzergrath , Dosenhorn,Gemrai. b) Stalla , in allen Engadineralpen , an der Frela ; im Rheine ald, Paradis; im Urserenthal, Andermatt, St Anna, am Rhonen- gletscher, Furca. H. Amst. j. Walliseralpen. L. Chv. St Bern- hard. G. Var. (5) Atratum Heer. Unter dem vorigen , doch nur in den liöhern Regionen. a) Glarneralpen, Guiderstock, Kärpfstock etc. b) In den rhäti- schen Alpen, Bernina, St Anna etc. Var. -j) Sexpunctatum Heer. Flüssalp im Uuterengadin. H. Var. 5) Rufobmnneum Heer. WaUiseralpen. A. Esch. 19. Glaciale Heer. Mittlieilungen. I. 73. Viel seltener als Nivale God. , doch auch durch alle Alpen verbreitet, von 6000 bis 8800' s. m. ; in höhe- ren Regionen blaulicht oder schwärzlicht gefärbt. a) Ziemlich häufig in den Glarneralpen , z. B. : Frugmatt, See- loch, auf Gletscherinseln um den HausstocU, Wiedersteinerloch, Heustock, Berglimatt, Panixerpass. Brienzergrath, Dosenhorn, .5 6.8 G.8 — 78 DIE KAEFER DER SCHWEIZ, Engelbergeijoch. i; So auch in den rhätischen Alpen : V^al-Em- met, Slallaberg, Pass von Camogasko nach Livino bei 8800 's.m. Im Beverserthal , am Stelvio , Zaportalp und überhaupt den Al- pen des Rheinwaldes, im Avers. H. 20. Rhceiicum Heer. Mittheilungeo. L 1 56. Selten , und nur in den Centralalpen , von 7000 bis 8200 's. m. Am Bernina bei 7S00', auf dem Stallaberg 8140' s. m. Flüss- alp. H. Subg. G. Peryphus Meg. 21. Eques Sturm. Seilen; in der westlichen Schweiz. Unter Steinen im Sand. Genf. Chv. An den Ufern der Arve. L. 22. Tricolor F. B. varicolor Schh. — Mittheilungen I. 73. Unter Steinen im Sand, an Ufern. Ziemlich seilen, von iioo bis 4000' s. m. a) Zürich an der Sihl, Matt am Sernf. H. St Gallen. Hm. Am Pilatus. Ng. An den Ufern des lac de Bret, Echallens in der Waadt. M. Genf. L. Chv. c) Locarno. L. 25. Mode$lum F. Ent. helr. II. 21. Seilen. Genf an der Arve. L. Chv. Waadtland. M. An den Ufern der Broye. 24. Lunatum Dft. St. Gyll- Selten. Avenches. M. In Berggegenden um Genf. L. 25. Rupeslre lUg. Gyll. St. Mittheilungen I. 73. Unter Steinen, im Sand, an Bachufern. Gemein durch die ganze Schweiz bis zu 65oo' s. m. — 2.3 2.3 2.2 -2.2 — — DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 79 u) Schaflhausen , Basel , im Jura , Waadtlande , Genf. St Gal- len, Glaius , Matt, Zürich, Bern. i^Geschinen, Andermatt. CtUri. Yar. fi) Humemle Meg. a) Kleintbal Ct Glarus. bj Beyers im Engadiu. Var. 7) Maculis humeralibus nullis. Bevers«m Inn, im Beversertlial , von 5500 bis 6500' s. m. 26. Fluviatile Dej. Selten. Genf. L. 27. Femoratum. Dej. St. Gyll. Das Wahre ziemlich selten. Bern. v. O. Matt. H. Genf. Chv. L. Var. ß) Crucialum Dej. Ziemlich häufig und bis zu 6000' s. m. Matt, Zürich. Zwischen dem Grimselspital und dem Unteraargletscher am Fusse des Zin- kenstockes. A. Esch. Genf. L. 28. Saxaiile Dej. Gyll. Genf. Chv. 29. Obsoletum Dej. Ziemlich selten. Matt. H. Pomy. M. Genf. Chv. L. 30. Pfeiffii S»\\\hevg. (R^irensGyll.) Selten. Genf. Chv. 3i. Fasciolatum Meg. Dft. Nicht selten und bis zu 53oo' s. m. aj Zürich an der Sihl, Matt. H. Genf an der Arve. L. Chv. Bern. P. b) Bevers im Engadin. H. 5300' s. m. 52. Tihiale Meg. Dft. Mittheilungen. 1.73. a) Matt, Zürich an der Sihl. H. Basel. Imh. Bei Neuenburg am See. v. O. Thun. B. Genf. L. Chv. h) Nufenen. Fei. 5.5 4.5 2.2 2.4 3.3 \A 2.3 2.3 80 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. Var. ^) Geniculalum Heer. B. perplexum. — Miltheilungen I. ilC. In den ihätiscben Alpen von 4000 bis 8800' s. m. Calankei- alpen, Bevers, Val-CamogasI;o, Pass von Livino bei 8800', Stalla, Nulenen. Geschinen, Andermatt , am St Annagletscher. H. Flue- la. Alf. Escb. Nufeneralpen. Fei. Finnelalp im Wallis. A. Esch. 35. Coendeum Dej. Ziemlich selten. Bern. V. O. Thun. B. Genf. Cbv. L. Am Neuchätelersee bäu- ßg. M. 54. Complanatum Heer. Bei Matt CtGlarus häufig H. Am Sernfer. 55. Decorum Zenk. Panz. Basel bSufig. Imh. Jura. M. Genf am Seeufer und der Arve, L. Chv. Matt. H. 56. Distincium Dej. B. picipes Sturm. F. Deutschi. VI. pag. — B. lapidicola. — Mit- theilungen I. 73. Selten; von iioo bis 2600' s. m. a) Genfan der Arve. Chv. L. Matt. H. bj Malans. Amst. j. 37. Fmcicorne Dej. Sehr selten. Val-Orbes. M. 38. Rufipes Meg. Gyll. MUtheiUuigen. I. 72. Unter Steinen vorzüglich an Ufern ; ziemlich häufig durch die ganze Schweiz bis zu 4000' s. m. Schaffhausen, Basel, Genf. St Gallen, Zürich, Matt, Mühle bach. Bern. 59. Alpinum Dej. (B. nivale Peiroleri.) Selten. a) Vcvcy am Ausfluss der Vevaise. P. '•) Savoyeralpen, im Gcnfersccgebiet. L. c) Mt. Gcncroso. L. 5.5 5.5 5.5 2.2 2.2 — — 2.2? DIE KAEFER DER SCHWEIZ. 81 40. Brunnipes Meg. Dej. Selten. Zürich, Matt. II. Genf in Berggegenden. L. /^l. Alhipes Sturm. (B. Stomoides Dej.) Selten. Genf. Chv. Vall-Orbes. M. 42. Crenatum Dej. Sehr selten. Genfan der Arve. L. 43. Elongatiun Dej. An Ufern, im Sand. Zürich selten an der Sihl, Matt. H. Genf am Seeufer. Cli Pomy nicht selten. M. Subg 7. Leja Meg. 44- Pfgm(eum F. Sturm. C. orichalceum Kug. Panz. copterum Zgl. Dej. Unter Steinen, zwischen Baumwurzeln ten bis zu 4000' s. m. Zürich häufig. Urnerboden. Pomy. Genf. 45. Celere F. et Auet. Mittheilungen I. 73. — Elnph. pygmteus. Illg. Ziemlich häufig durch die giinze Schweiz an densel- ben Loliali tüten, bis zu 5ooo' s. m. a) Basel, im Jura, Genf. Ct Zürich , Glarus, Matt, St Gallen b) Unterwallis. 46. Felixianum Ileer. Selten; bei 5ooo' s. m. Nufenen im Rheinwald. Fei. 47. 5atus L. Fussli Verzelclin. 1 8. — OvaUs F. Mas. — Gibijus F. Fem. Ziemlich häufig in tieferen Regionen; in reinem ste- hendem Wasser. Diibendorf selten. B. St Gallen; Bern ziemlich Läufig. v.O.P. Pi.iiiy, Waadtland. M. Genf ziemlich selten. Chv. L. XI. HvDROPORüS Clnirv. 1 . Depressus F. Pk. Var. p; Pallidus Heer. Sebr selten ; im Lac de Joux. M. 2. Castaneus Heer. Sehr selten; im Lac de Jou.k. M. 5. Areolalus Illg. Ziemlich selten; in Gräben. Schaffliausen. S. Diibendorf in grossenTorfjjräben. B. Matt H. Genf Auch in den Alpen. L. 4- jissimUis PI;.' Mittheilungen. I, 77. Selten, bei 2600 und bis zti C200 's. m. Matt, Wiedersteinerlocb. H. 92 DIE K.AEFER DER SCHWEIZ. 5. Slriolatus Dej. SehT selten. Genf. Chv. 6. Griseosirialus De Geer. Gyll- Mitlheilungen. I. 77. Nicht selten in Alpenseen des Glarnerlandes von 6000 bis 7000 's. m., z.B.: Bergliseeli, Secloch. H. 7. Picipes F. Ziemlich häufig. Bern. v. O. P. Waadtland, Jma. M. Genf. L. Chv. 8. Sexpustulatus F. (Dyt. palustris L.) Häufig durch die ganze Schweiz. In Gräben um Zürich. Diibendorf, Bern; im Juia, Waadt lande, Genf, auch in den Alpen. L. Basel. INIrn. 9. Erythrocephalus L. F. Ziemlich häufig. Dübendorf in Torfgräben. B. Bern. P. Pomy, Waadt. M. Genf. L. Chv. 10. Planus Y. jNicht selten. aj Zürich in Gräben. H. Bern. v.O. P. Genf. Chv. L. Lac de Joux. M. b) Malans. Amst. j. Var. p) Paulo major, clytris minus parallcUs. Bern. v. O. 11. Pubescens Gyll. (PuUus Dhl.) Selten. Bern. v. ü. Genf. Cliv. — 2. _ 5.5 — 6.8 — 4.6 DIE RAEFER DER SCHWEIZ. 95 12. Inediius Chevr. Sehr selten. Aigle in einem Gialion der Rhone. Chy. i3. Morio Dej. Miltheilungen. I. 77. — Nigrita Gyll. Ziemlich häufig in den Alpen von 6000 bis 7000' s. m. a) Bergliseeli , Klausenpass. h) Piünnellalp im Engadin. H. 14. Nigrita F. (Melanocephal. Var. Gyll.) Häufig durch die ganze Schweiz. Zürich, Diihendoif ziemhch selten. B. H. Yveidou, Murten- see häufig, Lacde Joux. M. Genf. Chv. Basel. M. i5. Tristis Pk. Selten. Genf. Chv. Dübendorf. B. Lausanne. M. 16. Granularis F. Dytiscus minimus Scop. — Füssli Verzeichniss. p. 19. jNicht selten; in Graben und Seen. ojBern.v. 0.,P. Yverdon, Pomy. M. Geiif. L., Chv. i; Bün- den. Amst. V. 17. Flavipes Ol. Ziemlich selten. Genf. L. Bern. v. O. Zürich. H. 18. Tarius Dej. Selten. Bern v. O. 19. Pictus F. Arcuatus Sturm. Ziemlich selten. Bern, v.o., P. Yverdon. M. Genf. Chv. HEGIOM. Cam- 1 Col- I Mon- 1 Sub- - I Col- I Mon- I Sub- | AI- 1 Sub- | — — — 3.6 94 KAEFER DER SCHWEIZ, 20. Geminus F. C. trifidus Panz. Häufig in der ebenen Schweiz. aj Diibendorf sehr gemein in Teiclien 15. Jicni ebenfalls, v. O., P. Yverdon 31. Basel Min. Genf. Cliv., auch in den Alpen. Las. b) Malans. Amst. 21. Bicarinatus , Clairv. Clairv. Ent. helv. I, 1S5. - H. cristalus Dej. — Ciucialus Dlil. Selten ; in Graben. Zürich. Clairv. Genf. Jur. , Las. Nicht selten in den Sümpfen ä la Bolette , am Genfer-Seeufer im März Chv. Payerne. Domp. 22. Unistriatus Gyll. Ziemlich selten. Bern. P. v. Genf. Chv. Yverdon. M. 25. Linealus F. D. yersicolor. Razoumoivskv bist. nal. du Jorat. 11. 106 ? Pomy. M. Bern. V.O. P. 24. Conßuens F. Ziemlich selten. Pomy, lac de Joux. M. Bern v. O. 25. IncequalisY.G-^W. D. Reticulatus F. Ziemlich häufig in der ganzen Schweiz. Glarus, Zürich, Dübendorf, besonders im Frühling. B. Bern. P. V.O. Waadtland , Pomy. M. Genf in Graben. L. Chv. Trib. IV. XII. Hygrobia. Latr. Piclobhis Schli. . Hennanni F. Sehr sehen. Genf. L. Cam- I Col- Mon- 1 Sub- 1 AI- I Sub- | Ni- >estre.| linc. [ tanc. [alpine. | pinc. jnivale. vale. — .■.5 — I DIE K.AEFER DER SCHWEIZ. 93 XIII. Haliplus Latr. 1. Elevalus Panz. Sehr selten; in Graben. Genf. Cliv. Payerne. Donip. 2. ObliquLis F. Ziemlich häufig. Dübendorf, häufig in alten Toifgräben , besonders solchen die mit Chara flexilis angefüllt sind. B. Bern selten v. O. Pomy M., so auch in Genf. Cliv. 5. Ferrugineus L. Füssli Verzeichniss 18. Ziemlich häufig. Bern. V. O., Jura, Vall-Orbes, Lac de Joux , Neuchatel. M. (ienf. Chv. Var. ß; Gyll. l'omy. M. 4. J-ariegatus Dej. Nicht selten. Um Dübendorf selir selten , in Wassergräben bei den Meier- hüfen. B. In Bern gemein. v.O. In Genf weniger häufig. Chv. 5. Badiiis Ullrich. Sehr selten. Diibendorf, in einem grossen Teiche, b. Wallis L. G. 1 inpressus F. ' Häufig; in Gräben und Teichen. a) Im ganzen Ct. Zürich ziemlicli häufig, bei Bern, im Jura, Pomy, Genf, h) Malans jy. Linea{ocollis Mshm Gyll. I (Bistriolatus Dft.) Selten. Genf. Chv. Pomy. M. — 3.r) 1.2 96 DIE RAEFER DEK SCHWEIZ. Var. 7) Dorsalis Knocli. Genf in der Rhone. Chv. XIV. Cnemidotus lUg. Erichs. I . Coesus Dft. (Exsculptus Paiu.) Ziemlich häufig in Gräben. Bei Zürich, Dubendorf, Bera etwas sehen. B. v.O. Bei Genf dagegen nicht. Chv. BESCHREIBUIVGEIV NEUER SCHWEIZERISCHER COLEOPTEREN, NEBST KRITISCHEN BEMERKUNGEN ZUM VERZEICHNISSE DER HELVETISCHEN KAEFER VON D' Osw. Heeb. I. Cl. GEODEPHAGA. m. l. I. Fam. CICINDELINA. Burm. 1. ClClNDELA. L. 2. C. maculata. De Geer. Dejean hat in seinem beUannten WeiKe : Species general des Coleopteres I. pag. 64 — 67 Cicindelen (C. hybrida, tiansversalis, ripaiia und maritima) beschrieben, die er allein durch die ^^ as grösseren oder kleineren , mehr oder weniger gebogenen oder zusammenhängenden Flecken zi unterscheiden weiss. Es lohnt sich daher wohl der Muhe, zu untersuchen, in welcher Beziehung diese vier sogenannten Arten zu einander stehen. Eine solche Untersuchung führt uns nun zunächst auf zwei Hauptformen; bei dereinen, zu der die C. maritima Dej. gehurt, finden wir ganz den Typus der C. campestris L.,wir haben dieselben kürzeren, mehr abgerundeten Flügeldecken, die nur etwas gewölb- ter sind ; bei der anderen aber, welche die C. hybrida Dej., riparia und transversalis umfasst, sind diese länger, paralleler und das ganze Thier grösser. Innerhalb dieser letzteren Form haben wir aber %vie- der eine Menge von Varietäten, von denen Dejean, Megerle und Ziegler einige zu Arten erhoben haben ; allein die angegebenen Unterschiede reichen zu Begründung von solchen nicht hin , da die mehr oder weniger dunkle Färbung der Flügeldecken, die mehr oder weniger gebrochenen Mittelbänder und Schulterflecken ungemein variren und die unmerklichsten Uebergänge zeigen. Wir haben hier allein auf die Körperform zu sehen, wornach wir sie allerdings wieder in zwei Gruppen bringen können : bei der einen nämlich sind die Flügeldecken fast ganz parallel , sie erweitern sich nach hinten, beim Weib- chen und Männchen, fast um nichts und dies ist die wahre C. hybrida Dej. ; bei der andern dagegen erweitern sie sich um etwas, namentlich beim AVeibchen. ; bei dieser sind sie gewöhnlich etwas dunkler gefärbt. Hieher gehören die C. riparia Meg. Dej. und die C. transversalis Zgl. Dej. , die sich allein durch die Mittelbänder von einander unterscheiden ; viel wiclitiger aber ist die Sculptur der Flügeldecken , wornach wir wieder zwei Formenreihen bekommen. Bei den einen nämlich sind die Flügeldecken ganz mit eingedrückten Punkten übersäet , die sich bei starl;er Vergrösscrung als Höhlungen ergeben, an deren oberer Seite ein Höckerchen steht. Wir wollen solche Elyuen punctu- /i>(e nennen (Elytr. punctulata.)*). Dies die Ebenenformen . *) Die Flügeldecken der Cicindelen bestehen aus einer msesslg dicken, neissgelbiichen Lederhaut, die bei allen Ebenenformen aus der Gruppe tou C. maculata de G. voller rundliclier oder auch mehr oder weniger sechs- 2 ^ SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. Bei andern dagegen sind die Grübchen verwischt und nur die Hücl;erchen geblieben , daher die Flügeldeclien gekörnt sind. ( Elytr. granulata.) Dies die Bergformen. Bei beiden wechselt die Form der Flecken sehr, wornach wir sie dann weiter abtheilen können , wie wir nachher versuchen wollen. Da wir nun aber nicht nur liinsichtlich dieser Flecl;en , sondern auch hinsichtlich der Sculptur der Flügeldecken , wie der allgemeinen Form , wornach wir die C. hybrida Dej. und die C. riparia Meg. un- terschieden haben, die oftenbarsten Uebergänge finden, so dass es unmöglich ist, scharfe Grenzen zu ziehen , bringen wir alle diese Formen zu einer Art zusammen, der wir die C. maritima Dej. gegenüber- stellen, von der wir noch keine Uebergänge zur hybrida Dej. gesehen haben. Nach Stephens , dessen Illustrations of the British Entomology ich aber leider nicht vergleichen konnte, soll nun aber die kleinere Form , die C. maritima Dej. , die wahre C. hybrida L. sein. Wahr- scheinlich hat indessen Linne beide Formen darunter begriffen ; dagegen stellt offenbar De Geer's ( Vgl. Abhandlungen zur Geschichte der Insekten IV. 70.) C. maculata die C. hybrida Dej. vor, wie das gerade Band auf den Flügeldecken, ihre parallelen Seiten, die gestrecktere Form beweisen (Vgl. Fig. 8. Tab. IV. ) , daher ich den De Geer'schen Namen hergestellt habe und nach Stephens die mari- tima Dej. für die hybrida L. nehme. Nach dem bis jetzt Gesagten hätten wir nun die Cicindelen aus dieser Gruppe auf folgende Weise zusammenzustellen : I. C. hyhrida. L. Stephens *) (C. maritima Dej.) Pronolo quildrato, elytris ovatis postice rotundatis, convexiiisculis, granulalis, lunula humerali apicalique integris, fascia media flexuosa abbreviata albis. eckiger Grubchen ist; diese sind ungemein fein punktirt , dieZwischenrjeume runzlich und von unregelm^ssigen Li- nien durchzogen. In ho?heren Regionen venvisciien sich nun diese Gruben in der Lederhaut und'es entstehen dann meist unregelmiessige Runzeln, oder sie wird fast ganz glatt, nur die Hoickerchen, welche auch hei den Ebenen- formen an der Oberflacche der Gruben liegen, bleiben und machen die Elytren koernig. Üeber dieser, oben also sehr unebenen Lederhaut liegt eine krustige, schcea gcfairbte Decke, welche als die Schleimhaut zu betrachten ist, die nach Srauss-Durkheim bei den Coleopteren immer aus zwei Schichten besteht, 1 denen die untere braun oder schwarz, die obere aber Grund der mannigfaltigen Fairbung ist. Bei starker Ver- grcEsserung bemerken wir nun , dass diese Decke oben eine Masse kleiner Grübchen bildet , welche von einem erha- benen Rande umgeben sind, so dass sie ein netzfoermiges Gewebe darstellen. Wenn wir diese gefoerbte Kruste von der Lederhaut abheben, koennen wir oft dieses Gewebe beobachten : schneidet man niclit zu tief ein horizontales Bla:ttchen von der Kruste ab, so bekommt man ein durchlöchertes Gewebe, da die Boden derHcehlen dann fehlen und nur die Rainder, welche die einzelnen umgeben, übriggeblieben. In hoeheren Regionen nun ist diese fajrbende Kruste nicht so dick aufgetragen, dalier denn die zweite dunklere Schicht durchscheint; es scheint daher eine mangelhafte Krustenbildung (Schleimhaut) der Grund der anderen, dunkleren Fxrbung zu sein. Dafür sprechen offenbar auch die in den Alpen dunkler gefserbten Garaben. Jedermann weiss , dass bei den Caraben , deren Flügel- decken mit hervorstehenden Rippen versehen sind, diese Rippen eine dunklere Fa:rbung zeigen, besonders wenn sie scharfe Kanten bilden, wie z. B. bei Gar. auronitens , C. Escheri, Solieri, festivus , bei denen die Kanten ächwarz sind , washrend die Zwiscbenra;ume von den herrlichsten Farben ergla:nzen. Hier hat die zweite, fterbende Schicht der Kruste die Kanten nicht überzogen, wohl aber die erste, die schwarze, wofür auch der Umstand' spricht, dass die gefärbten, stumpfen Rippen des C. auratus L. dunkler gefserbt werden, weun man sie abschabt. Bei dem schwarzen C. auronitens der Alpen sind die Rippen braungelb gefxrbt , die Zwischpnrffiume zwischen den Rippen aber sind schwarzbraun, hier und da mit einzelnen grünen Schüppclien bestreut, vorzüglich gegen den Rand hin, wo sie bei der letzten Furche einen grünen Schimmer hervorbringen; aucli der Vorderrücken ist schwarz, und nur an. Rande, da wo er runzllcher ist, zeigt sich ein grüner Anflug; offenbar hat sich hier die obere, fär- bende Schicht der Schleimhaut nicht ausgebildet, und an den Rippen auch die unlere nicht oder doch nur unvoll- kommen, so dass die Lederhaut durciischeint. Gerade so verhielt es sich auch mit dem Gar. alpinus und sylvestris; sie werden zuerst schwär/., d. h. , die obere Schicht der Schleimhaut bildet sich nicht aus, und in noch hoeheren Regionen braungelb, durch Zurücktreten der unteren Lage und Durchschimmern der Lederhaut. ') Ob es auch C. hybrida F. (System. Eleut. I, 234.) sei, laisst sich nicht entscheiden. [ SCFrwElZERISCHE COLEOPTEREN. Wie Dejean es angiht, ist bei dieser das Mittelband stärker und hachenfürmig nach hinten geboge Diese kommt in der Schweiz nicht vor. 2. C. maculata. De Geer. Pronoto quadrato, elytris longioribus, parallelis vel subparallelis , lunula vel maculis duabus humeralibus apicalibusque, fascia media sinuala abbreviata albis. 7. Elytris marium paralellis, fceminarum paulo apicem versus lalioribus. Bei dieser sind die Flügeldecken beim Männchen ganz parallel und auch beim Weibchen hinten nur sehr wenig erweitert ; das ganze Thierchen ist etwas gestreckter. Es ist meist kupferfarben', mit Grün überlaufen ; das Mittelband ist in der Mitte gebrochen und bildet eine Bucht. C. hybrida. Ol. Panz. *) Dej. aj Elftris punclulatis. a) Lunula humerali integra. Bis jetzt nur bei Neuchätel und Malans gefunden. |3) Lunula humerali interrupta. Dazzio Grande. b) Elylris granulatis et fascia media clftrorum rectiuscula. Weicht auch sonst etwas von den übrigen ab. Die Flügeldecken sind zwar ganz parallel , aber etwas breiler als bei den ersten Formen, hinten zugerundet wie bei der hybrida Dej., nicht etwa wie bei C. soluta Meg. Da das Mittelband wenig gebogen ist, nähert sie sich bedeutend der C. transversalis Zgl.; allein die Form der Flügeldecken bestimmt mich sie hieher zu bringen. Sie ist als Alpenthier dunider gefärbt und hat gekörnte Flügeldecken. Am Frela. II. Eljtris latioribus, marium subparalleis, fceminarum apicem versus latioribus. Die Flügeldeclien erweitern sich etwas mehr nach hinten , so dass sie im Allgemeinen etwas rund- licher erscheinen. Die Färbung ist meistens dunkler , die Flecken und Bänder variren aber sehr. Die 3 bis 4 ersten Glieder der Fühler sind meistens blau mit röthhch goldenen Flec];en oder auch einfach blau; bei der hybrida Dej. sind sie meist noch golden, doch oft auch blau mit rolhgoldenen Flecken; die äusse- ren Glieder sind bei der ganzen Gruppe schwärzlich. Cic. riparia. Meg. Dej. C. hybrida. Füssli Verzeichii. p. 17. Ich ziehe diese letztere hieher, weil mir die citirte Schäffer'sche Figur (Tab. xxxv. 10.) diese dar- zustellen scheint. a) Elf Iris punclulatis. Der halbmondförmige Fleck an den Schultern ist meistens unterbrochen, doch bei einigen (so bei Exemplaren von Manigorio im Tessin) auch zusammenhängend ; das Mittelhand ist meistens etwas we- *) Panzers Abbildung gclicert ohne Zweifel hierher, der langer gestreckten, mehr parallelen Elylren wegen; ! scWieriger ist es, die \on Olivier zu deuten, da sie (wie alle Olivier'schen) herzlich schiecht ist; auch die Be- ! Schreibung (Coleopt. 11. 13.) hilft nicht aus ; Illigers Beschreibung der C. liybrida (Kefurcht und sehr fein punktirt, und wie der Hinterleib mit feinen Härchen bestreut. Die zwei ersten Fühlerglieder sind roth, das dritte und vierte braun gefleckt, die übrigen braunlicht. Bis an dieAugen ist der Kopf, so auch der Vorderrücken und die Beine, hell röthlich gelb; das Abdomen aber und das Metasternum sind schwärzlich Inaun. Er hat fast die Grösse des B. crepitans, ist aber breiter und nähert sich durch die (lächeren Elytren etwas dem immaculicornis Dej., von dem er sich aber durch die gefleckten Fühler, wie die noch plattern Elytren , den kürzeren Vorderrücken hinreichend unterscheidet. Die Flügeldecken nähern ihn dem glabratus ; allein der Vorderrücl;en und Fühler lassen ihn leiclrt von demselben unterscheiden. J. J. Tscliudi entdeckte ihn, im März 1836, bei Riederen ob Glarus. Trib. II. ScARiTiDA. Dej. Der Hauptcharakter dieser Gruppe scheint mir darin zu liegen, dass der Mesotliorax als ein cylinderformiger Körper zwischen dem Prothorax und den Elytren deutlich liervortritt daher er eine Art von Stielchen bildet, das den Prothorax mit dem Metathorax verbindet. Dies ist um so mehr in die Augen fallend, da die Elytren auf der obern Seite sich zurunden, wie auch der Vorderrücken nach hinten sich verengt. Das Schildchen tritt zwar meistens deutlich liervor, aber es ist nicht zwischen die beiden Elytren eingekeilt. Diess alles nun , wie die meist grossen Köpfe , die Imrzgliederigen Fülder geben diesen Thieren eine eigenthümliche Tracht. Bei allen ist das erste Fühlerghed das dickste, häufig auth das längste; die Beine sind massig lang und stark, namentlich die Schenkel verdickt, die Vorderschienen verbreitert und tief ausgerandet. bei manchen gefingert. Ist nun aber dicss der wahre Charakter der Scaritiden, so müssen wir auch die Gattung Cephalotes zu ilinen zählen, deren Arten in der That auch in der Tracht mit ihnen übereinkommen, wie auch in der Lebensart, da auch sie in Erdlöchern , an sandigen Stellen sich finden; auch sie laufen nur langsam umher und scheinen mehr den Thierciien aufzulauern, als dieselben aufzusuchen. Mii scheinen daher Olivier, Panzer, Hliger ganz recht daran getlian zu haben, dass sie diescilien unter Scarites stellten, Wie man diese Gattung damals fasste, wenn schon manche diess sehr missbilligt haben. (Vergl. Clairville bittere Bemerkungen liehet. Entomolog.ll. 65. lö.Anm.") Weber observat. cntomolog. p. 15.) *) Welche Verwirrung »h-igciis friihcr bei diesem Ccplinlotes herrschte, zeigt uns Piiiizcr in Vocl. Ucbcr- SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. i Am meisten niiiclite vielleicht gegen eine solche Stellung der Gattung Cephalotes der Umstand sinechen, dass beim Mannchen die Tarsen erweitert sind; allein auch he\ Apotomus sind die drei ersten Glieder bei den Männchen um etwas breiter als bei den Weibchen , und auch bei manchen Ditonien, wie D. robustus Par., scheinen sie mir bei den Männchen, freilich nur sehr schwach, erweitert. Auch die Schienen können keinen Grund gegen unsere Ansicht geben , denn eine ganze Zahl von Gattungen , die Dejean unter seine Scaritiden stellte, haben keine gefingerten Schienen. Es kann ferner bemerkt werden, dass auch bei den Clivinen das erste Fiihlerglied keineswegs das längste ist , dass das Kinn bei Cephalotes wie bei Scarites und Clivina nur einen Zahn hat , und dass die Palpen mit denen von Scarites besser übereinstiinmen, als diejenigen der Clivinen. Noch mehr aber bestärkt uns in unserer Ansicht die Gattung Leiochiton, welche in der Tracht ganz mit manchen Clivinen übereinstimmt, und doch sind auch bei ihr die Tarsen erweitert und die Schienen nicht gefingert. Nach diesen Schienen nun können wir die Scaritiden in zwei Unterabtheilungen bringen : a) Clinnida^ tibiis digitatis, tarsis niaris non dilatatis. Hierher gehören folgende, mir bekannte, Gattungen : Scarites F., Acanthoscelis. Latr., Pasimachns. Bon., Oxystomus. Dej., Comptodontus. Dej., Chvina. Latr. bj Cephalolida. mihi, tibiis non digitatis , tarsis maris interdum plus miuusve dilatatis. Hierher : Morio, Latr., Ozaena. Ol., Siagona. Latr., Trychina. Klug (Coscinia. Dej.), Metenus. Dej., Ditomus. Bon., Apotomus. Hoffg., Paramecus. Dej., Daptus. Fisch., Cephalotes. Bon., Leiochiton. Curt. A. Clivinida, I. Clivi>a. Latr. 1. C. fossor. L. (Cl. arenaria. F. Dej.) Unter dieser werden zwei Arten zusammengeworfen. Wir haben hier uämlich eine grössere, meist schwarze Form und eine kleinere, meist braun gefärbte. Diese kleinere form hat etwas glättere Elytren, die weniger tief punktirt-gestreift sind, der Vorderriicken ist glätter, die Runzeln sind nicht so tief eingedrückt , er ist auch etwas viereckiger, die beiden Punkte auf den beiden Hinterecken sind tiefer, so auch die vier Punkte auf der dritten Streife der Elytren. Die grössere Form ist meist schwarz , doch bisweilen auch rothbraun ; xmd diess ist , wie ich glaube, die Sanguinea Leach. Die kleineie Form dagegen habe ich noch nie schwarz gesehen, gewühnhch hat sie einen dunkelbraunen Vorderrücken und bellbraune, zuweilen gelbe Elytren; ich halte sie für den wahren Carab. collaris Herbst (cf. Füsslis Archiv V. pag. 141. Tab. 29. fig. 15.}, da sowohl Grösse als Färbung gut übereinstimmen. Was Dahl als Cl. discipennis und Cl. discicollis g. eingeschickt hat , gehört ebenfalls zu dieser collaris Herbst. Wir haben also : I 1 . en gegründete. Bei C. sylvestris nämlicli sind diese immer convexer, und beschreiben von der Basis zur Spitze hin einen Bogen; bei alpinus dagegen sind sie flacher, und senken sich erst bedeutend hinter der Mitte herunter, meistens sind sie auch paralleler, dann mit tiefern Grübchen versehen ; die Streifen sind unregelmässiger, bei vielen ganz verworren. Zwischen den Grüjjchen haben wir bei vielen hervor- stehende Hockerchen. Doch varirt diess ungemein; ich sah Exemplare (aus dem Saasthale) mit ganz zarten Streifen und kleinen Grübchen , gerade wie beim sylvestris und ohne Spur von jenen Hockerchen, andere mit selir deutlich hervorstehenden Hockerchen und dabei doch ganz zarten sehr regelmässigen Streifen ; bei den Formen mit sehr tiefen Grübchen sind immer die Streifen am meisten verworren, am häufigsten unterbrochen. Auch in der Grosse \veicht er sehr ab; so kommen, namentlich in den südlichen Alpen, sehr kleine Formen vor; aus dem Saasthale sah ich mehrere, die nicht grösser als C. Latreillii sind; zwei von diesen haben gewölbtere Flügeldecken und nähern sich ausserordentlich dem C. sylvestris. Es müssen daher noch weitere Untersuchungen zeigen, ob C. sylvestris und alpinus, wie C. alpestris Zgl. und vielleicht sogar G. Latreillei als Arten fortbestehen mögen. 2.0. C. alpestris Zgl. St. (C. amplicollis Villa. C. castanopterus Villa). Ovalus, supra nigro-seneus , pronoto subquadrato, ruguloso; elylris convexiusculis, striatis, striis crenulatis, plerisque intcrruptis, foveolisque profundis quadratis triplici Serie. Long. yY* Lin. Er sieht aus wie ein kleiner C. alpinus, mit dem er gewöhnlich verwechselt wird, unterscheidet sich aber durch die mehr gewölbten , weniger parallelen , (daher mehr runden Flügeldecken ; der Vorderrücken ist etwas schwächer punlairt. Vom C. Hoppii Sturm, zu welchem Dejean (col. III. 164) den alpestris Z. gebracht hat, unter- scheidet er sich durch die Form der Flugeidecken , durch die tiefern Streifen und Punkte und den viel runzhchtern Saum derselben. Er hat fast die Form der C. sylvestris, ist aber viel kleiner und zeigt die Sculptur der Elytren wie alpinus Bon. Auf dem Mt. Generoso cf. ComoUi de coleopteris novis ac rarioribus minusve cognitis Provinci« Neocomi Mil. pag. 9. In den nördlichen Alpen haben wir nur den C. sylvestris; in den Centralalpen, besondfers Südabhängen, herrscht der alpinus B. vor; in den südlichen Tessiner- und Velthneralpen dieser alpestris. , 26. C. Latreillei Bon. .' Auch dieser varirt sehr und nähert sich in manchen Formen bedeutend Ideinern Exemplaren des C. alpinus B. Er hat durcligchends noch glättere Flügeldecken als dieser; die Streifen stehen weiter aus einander und verlieren sich gegen den Rand zu früher ; die drei PunlUreihen sind unregel- mässiger ; die Zahl der Punkte aber varirt sein-; gegen die Spitze der Flügeldecken zu haben wir SCHWEIZEKISCHE COLEOPTEREN. 18 mehr als voine , sie sind tiefer eingedrückt als beim alpinus ; der Vorderrücken ist in der Mitte weniger punlairt. Männchen und Weibchen weichen übrigens bedeutend von einander ab. Das letztere hat einen etwas kurzern Vorderrücken und weniger parallele Flügeldecken ; auch sind sie etwas weniger flach als beim Männchen. Meine lieben jungen Freunde Alfred Escher und C. Sinz fanden mehrere auf der Betta Furca, Col d'Ollon , am Turlo und Moro , aber auch im Hintergrunde des Saasthales und ob Zermatt im Wallis. 28. C. intricaius L. ß) giganleus. Long. 15 Lin. Er ist bedeutend grosser als der intricatus und hat einen etwas breitern Vorderrücken und etwas flachere Elytren. In Oberitalien soll aber meistens diese Form vorkommen. Ich fand ihn im Juli bei Lugano. 2g. C. depressus Jiir. Sturm und Dejean trennen von diesem die Form mit breiterm Vorderrucken als C. Bonellii, allein alle Unterschiede, die angegeben werden, sind nicht constant. Es giebt allerdings Formen, die wir sehr leicht unterscheiden; bei den Einen ist der Vorderrücken länger, in der Mitte nicht so stark erweitert und etwas convex , wo dann der Seitenrand nicht so stark hervorsteht (depressus Jur. Bon.); bei andern dagegen ist der Vorderrücken kürzer, in der Mitte etwas breiter, oben mehr platt und der Seitenrand mehr unigewölbt (C. Bonellii St.) ; allein zwischen diesen beiden Extremen giebt es eine solche Menge von Zwischenformen, dass ich bei vielen nicht zu entscheiden wagen w ürde , zu welcher sie eher zu bringen seien und diese Zwischenformen sind in den rhätischen Alpen viel häufiger, als jene Extreme. Die übrigen von Dejean angegebenen Merkmale sind alle zu Artunterschieden nicht zu gebrauchen, und gerade hier sehr schwankend. Die Farbe geht bei beiden Formen vom schönen Grün bis ins kupfererzfarbene , ja bis zum Schwarz über; die Schienbeine junger Individuen sind gelb, dann braun. Wir haben C. Bonellii mit schwarzen Schienen und Mundtheilen, wie den depressus mit rostfarbenen. 30. C. Fahricii Meg. IT p) //ccm Germar Fauna Insectorum Europrc. fascic. 16. fig. 1. Ist etwas kleiner als der Fabricii , der Vorderrücken etwas kurzer und breiter, hinten etwas » eniger zusammengezogen , die Flügeldecken fast immer etwas kürzer und mehr einförmig , die Grübchen auf denselben sind weniger tief eingedrückt und geringer an Zahl, bei einigen ganz verschwunden. Beim Fabricii sind beim Weibchen die Streifen auf den Elytren fast ganz verschwunden, sie sind mehr lederartig; bei unserem aber sind sie bei Männchen und Weibchen gleich. Bei allen ist der Vorderrücken glätter ; bei einigen Exemplaren aus höhern Regionen auch Kopf und Flügel- decken; sie sind wie abgerieben und dann schwärzhch gefärbt, oder doch dunkler. Der Hauptunter- schied scheint mir im kürzern, mehr viereckigen Vorderrücken zu liegen, doch giebt es Formen, die uns zeigen, dass wir hier auf alle diese angegebenen Unterschiede keinen zu grossen Werth legen dürfen ; daher ich es für rathsamer gehalten , dieses Thier wieder mit dem C. Fabricii zu vereinen. 16 SCHWEIZERISCHE COLEOPTERE\. Germar legt einen Werth darauf, dass die Schienbeine schwarz seien , allein , wie beim depressus Bon. , varirt auch hier die Färbung derselben sehr; doch sind sie häufiger hellbraun als schwarzbraun gefärbt. 31. C. irregularis F. Mann und weib. (5) Sculptilis Andr. Long. 10 '/ä Lin. Ist beträchtlich grösser als der irregularis, hat namentlich einen grössern Kopf , kürzern, breitern Vorderrücken und rundlichtere Flügeldecken. Die Extreme sind eben so leicht zu unterscheiden , wie C. Bonellii und depressus, allein auch hier haben wir Uebergänge, die mich verhindern, sie als Arten zu trennen. IV. Leistus Fröhl. 4. L. rhceticus mihi. Supra Icete esesius, fronte planiuscula punctata; pronoto cordato; elytris subparal- lelis punctato-strialis , interstitiis planis; ore, anlennis peclibusque rufis. Long. 37* L. Lat. 1V2L. Die Mandibulen sehr breit und hellgelb, die Maxillen mit sehr langen gegliederten Borsten besetzt; die Oberlippe ist ziemlich breit, gelb und mit einigen langen Haaren versehen ; der Kopfschild schmal und breit, viel schmäler als beim L. nitidus. Die Stirn ist ziemlich flach, mit Punkten überdeckt , welche besonders gegen die Augen hin tiefer werden. Der Vorderrücken ist herzförmig , liinten ziemhch stark zusammengezogen , die hellgelben Ränder sind umgewölbt und punktirt. An der Basis und so auch vorne haben wir einen dreieckigen , tiefen und häufig punktirten Quereindruck und eine ziemlich tiefe Mittellangsfurche ; die Zwischenfelder sind nicht glänzend glatt, wie beim L. nitidus, sondern matt und mit feinen Punkten überstreut. Die Flugeidecken sind verlängert eiförmig , die Seiten ziemhch parallel, ziemlich tief punktirt gestreift und die Zwischenräume glatt. Er ist mit Leichtigkeit von allen bekannten Arten zu unterscheiden ; am nächsten steht er noch dei)i L. nitidus Dft. , von dem er sich aber erkenntlich macht : 1. durch seine beträchthchere Grösse; er ist fast so lang wie L. cceruleus GL, aber bedeutend .schmäler. 2. durch den flacheren , punktirten Kopf; bei L. nitidus ist die Stirn ganz glatt und gewölbt und namentlich hinter den Augen glänzend. 3. den Vorderrücken , der hinten nicht so stark zusammengezogen , nicht glatt und glänzend ist ; die Elytren haben zwar dieselbe Form und Sculptur, aber die Zwischenräume zwischen den Streifen sind flacher. 4. ist die Farbe eben ein schönes aber blasses Blau, wie sonst bei keinem Leistus. Es verdient noch bemerkt zu werden, dass die Maxillen stärker nach vorne gekrümmt und mit längeren Borsten besetzt sind. Ich fand nur ein Exemplar, unter einem Stein , im Camogascerthal. 16. L. analis F. In den nördüchen Alpen, z. B. denen des Cantons Glarus, ist er durchgehends etwas kleiner als in den Centralalpen und in Oostrcich. Andere Unterschiede konnte ich aber keine herausfinden. SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 17 V. Nebria Lalr. 4. N. Gyllenhalii Schh. b) arclica Dej. Ganz frisch ausgesclilofene Exemplare haben gelbe Elytren ; später werden sie bräunlich und endlich schwarz ; bei manchen aber scheint auch die bräunliche Färbung zu bleiben, wenigstens findet man zuweilen welche unter den braunen, deren Flügeldecken schon ganz erstarrt sind. Aus diesen braun gefärbten Individuen bildete Dejean seine Nebr. arctica, denn andere Unterschiede werden teine wesentlichen angegeben. Es ist Zetterstedts var. b. cf. Fauna laponica I. 13. 5. N. nivalis Pk. Ich gestehe diese allein durch die rothen Beine und die etwas tiefer gestreiften Flügeldecken, deren Zwischenräume etwas weniger flach sind, von der Gyllenhahi Seh. unterscheiden zu können; denn die Punkte auf den Flügeldecken sind keineswegs constant, wie auch Zetterstedt (Faun, lapon. I. 14) bemerkt hat. Dieser setzt den Hauptunterschied in den Umstand, dass bei Gyllenhalii die Seiten des Vorderrückens gepunktet, bei der nivalis gerunzelt punktirt seien; allein ich kann diesen Unterschied bei unsern Formen nicht finden. Da nacli Zetterstedt auch die nivalis zuweilen ganz schwarze Beine haben soll, müssen weitere Untersuchungen zeigen , ob diese beiden Arten ferner bestehen mögen. Zu bemerken ist, dass unsere N. Gyllenhalii gewöhnlich etwas grösser ist, als die lappländische. 9. N. Lafrenayei Dej. (Helvetica Chevr.) Die N. helvetica Chevr. stimmt gut mit pyrenäischen Exemplaren der N. Lafrenayei überein , nur ist sie etwas kleiner und der Vorderrücken ein wenig schmäler, doch so unbedeutend, dass diess keinen Artencharakter hergiebt. \\. N. Escheri mihi. Nigra, pronoto hreviore cor Aa\.o, glabrato, elylris elongato-ovatis, punctato-siriAhs; antennis pedibusque rufo-bruiineis. Long. /^ Lin. Hat ganz die Grosse und Gestalt der N. laticoUis Bon, Der Kopf ist gross, hinten ganz glatt und glänzend, röthlich braun , zuweilen indess auch schwarz; vorn zwischen den Augen haben wir zwei breite, doch flache Eindrücke, die, wie der Aussenrand des Kopfes bis zurOberlippe hervor, runzlich sind. Mundtheile, wie Fühler, sind rothbraun. Der Vorderrücken ist verkürzt herzförmig, vorn ist er schwach ausgebuchtet; die Ecken stehen etwas hervor, die Seiten sind gerundet, hinten sind sie stark einwärts geschwungen ; dort ist der Vorderrücken am schmälsten , verbreitet sich dann ziemlich schnell und erreicht seine grösste Breite etwas oberhalb der Mitte, rundet sich dann aber nach vorne wieder zu ; oben ist er glatt, an der Spitze und Basis aber haben wir zwei ziemlich tiefe , doch auch glatte, Quereindrücke, wie eine Mittellängslinie über den Rucken herunter. Die Flügeldecken sind verlängert eiförmig ; in der Mitte, oder doch wenig hinter derselben , haben sie ihre grösste Breite und runden sich dann nach vorne und hinten zu. Sie sind ziemlich tief punA-nVf gestreift; diese Streifen sind überall so ziemlich gleich tief. Beine und Fühler sind fast immer rothbraun, seltener die Beine, namentlich die Schenkel, braunschwarz. Von der N. laticoUis B., mit welcher diese leicht verwechselt werden kann, unterscheidet sie sich durch den etwas schmälern Vorderrücken, die etwas längern und namentlich punktirl gestreiften Flügeldecken. 18 SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 12. N. G ermarii \m\\i. Prouoto longiore cordato, ruguloso,- elytris elongatis obovatis, striatis, strils subtilissime punctatis ; antennis pedibusque rufo-brunneis. Long. 4 — 4V- ^''''• Nalie mit voriger, wie mit N. Lafrenayei verwandt. Der Kopf ist gross, zwischen den Augen haben wir zwei breite, doch nicht sehr tiefe Ein- drücke; der ganze vordere Theil des Kopfes istrunzUch, wahrend der hintere glatt und glänzend ist, schwarz oder bräunlich, besonders in der Mitte heller, wie bei fast allen Nebrien aus dieser Abtheilung. Der Vorderrücken ist länger als der von N. Escheri und N. laticolUs, hinten mehr zusammengezogen; er erweitert sich dann allraählig, erreicht seine grösste Breite in der Nähe der vordem Ecken, während bei den vorigen etwas oberhalb der Mitte. Die Ränder sind etwas aufge- worfen, die Quereindrücke deutlich ausgedrückt, wie die Mittellängslinie, allein diese ist ganz ruuzlich, welche Runzeln sich von der Linie gegen den Rand hin ausbreiten. Die Flügeldecken sind länger als beim N. Escheri, etwas mehr parallel, erreichen ihre grösste Breite hinter der Mitte, und runden sich dann zu. Sie sind ziemlich tief gestreift, allein diese Streifen nur mit sehr feinen Punkten besetzt, welche gegen die Spitze der Flügeldecken zu sich verlieren. Die Farbe varirt, die meisten Individuen sind braunschwarz, junge gelb; einige etwas grössere pechschwarze Exemplare fand ich auf der Scaletta. Durch die fast unpunktirten Flügeldecken , den längern , schmälern Vorderrücken , und die bedeutendere Grösse, namentlich Länge, von der N. Escheri zu unterscheiden. Von der Lafrenayei , der sie auch sehr nahe steht, unterscheiden sie: 1) die tieferen Eindrücke zwischen den Augen 2) die Form des Vorderrücl;ens, welcher bei N. Lafren. etwas oberhalb der Mitte am breitesten ist .3) die schwächer punluirten Streifen der Elytren und A) die braungelben Beine. In der Sammlung des Hrn. Lasserre sah ich sie als N. elongata, in derjenigen von Herrn Godet als N. Lasserrei Chaudoir. Vielleicht gehört auch N. nigricornis Villa Lieber. 16. N. caslanea Bon. Ein sehr variables Thierchen , sowohl in Hinsicht der Färbung, wie der Form. Wir können, mehr oder weniger deutlich , drei Hauptformen unterscheiden : 1) Eine schmälere, deren Vorderrücken etwas länger und schmäler ist. Die Flügeldecken sind ebenfalls etwas mehr gestreckt. Bei einigen, so namentlich zwei Exemplaren von der Alp Urschein ist diess sehr in die Augen fallend ; und diese weichen um so mehr ab , da sie zugleich kleiner sind. Allein andere zeigen deutliche Uebergänge zur folgenden Form. Die Jüngern Exemplare sind kastanien- braun, die altern pechschwarz. Germar, dem ich nur jüngere überschickt hatte, nannte sie N. umbrina. 2. Vorderrücken und Flügeldecken etwas kürzer; ersterer ist vorne etwas mehr erweitert ak bei voriger; die Flügeldecken sind mehr eiförmig. Diess die wahre A'^. caslanea Bon. Junge noch hellbraune Exemplare beschrieb Bonelli (M^moir. acad. de Turin 1811. pag. 76.) als N. ferruginea, ganz schwarze als IN. concolor. Diess die gewöhnlichste Form in unsern Alpen. 3) Etwas grösser, der Vorderrücken noch etwas breiter, wie auch die Flügeldecken. Die Farbe wechselt, wie bei den vorigen Formen, nach dem Alter der Individuen. Ich fand gelbe, hellbraune; dunkelbraune und pechschwarze Individuen. Was die Streifen auf den Flügeldecken anbetrifft, sind diese bei allen ziemlich tief, doch bald etwas mehr, bald weniger; auch sind bei manchen Exemplaren die Punkte etwas tiefer, bei andern seichter, ohne dass man diess Gxiren könnte. Dejean nannte die dunkel gefärbten Individuen dieser Form N. picea. SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 19 ig. N. Chevrierii Heer. Bi-unnea; pronoto longiore, subcordato; elytris e/owg'ato-ora^w; convexiusculis, cre- nalo-striatis; antennis pedibusque ferrugineis vel piceis. Long. 37* — 47* ^in. Der Kopf ist wenig schmäler und kürzer als der VorderrücUen ; die Stirn gewölbt und glatt, die Eindrüclie zwischen den Augen und an der Seite des Kopfes sind seicht. Der Vorderriicken ist etwa so lang als breit und schmal, schwach herzförmig; er ist an der Basis am schmälsten, erweitert sich dann allmälig , erreicht seine, grüsste Breite etwas oberhalb der Mitte und rundet sich dann nach vorne wieder etwas zu. Die Vorder- und Hinterecken sind zwar scharf, aber stehen niclit hervor; der Saum ist etwas eingewölbt , die MittellSngslinie ist ziemlich tief, oben und unten bemerken wir einen Quereindruck , der untere ist mit Punkten besetzt, der obere zuweilen etwas runzlich. Die Flügeldecken sind verlängert eiförmig, in, oder doch nur wenig hinter der Mitte am breitesten, ziemlich punktirt gestreift; die Punkte werden nach hinten zu spärlicher. Das ganze Thier ist bis auf die schwarzen Augen unc| Oberlippe braun oder rothbraun. Beine und Unterseite sind gewöhnlich etwas heller. Auch diese Nebria zeigt ims ein Paar auffallende Varietäten; so fand ich auf der Alp Urschein ein Exemplar mit schmälerm Pronotum, und auf Scaradra bei 8700' s. m. zwei, die zudem um die Hälfte kleiner sind, und etwas tiefer punktirte Flügeldecken haben. Mit dieser N. Chevrierii sind drei andere unserer Alpen, nämlich N. angusti- coUis B. , N. angustata Dej. und N. Bremii H. sehr nahe verwandt. Um Verwirrungen zu verhüten, wollen wir die wesentlicheren Charaktere dieser vier Arten neben einander stellen : Neb. angdsticollis Bon. Kopf. Ganz glatt, ohne Ein- drücke. yorderrücken. Ist am längsten, hin- ten nur wenig verschmä- lert, an den Seiten, be- sonders vorne , etwas nach unten gebogen, in der Mitte glatt und glänzend. Flügeldecken. Stark verlängert, hin- ter der Mitte aber fast um nichts erweitert ; die Punktstreifen über- all ziemlich gleich tief. N.ANGDSTATADej. Ebenfalls hinten nur wenig ver- schmälert , aber die Vorderecken noch mehr nach unten gebogen, wodurch er vorn etwas gewölbt wird. Lang, hinter der Mitte stark ver- breitert , etwas gewölbter , die Streifen etwas we- niger punktirt. N. Chevrierii Heer. Zwischen den Augen zwei seichte , etwas runzliche Eindrücke. Kürzer, hinten meiir verschmälert , nähert sich daher mehr der Herzform , die Ecken nicht herabgebogen. Kürzer , oval , in oder wenig hinter der Mitte am breitesten , nach vorne und hinten sich zurundend , doch nach hinten mehr als nach vorn , et\\ as gewölbter tiefer punkti rt gestreift. N. BuEMii Heer. Diese beiden Eindrucke näher beisammen, stossenbei manchen fast an einander. Von derselben Länge , aber vorn mehr verbreitet und platter, die Vorder- und Hin- terecken stehen mehr hervor, die Mittellängslinie ist tiefer undderSaum ist etwasbreiter. Kürzer als die zwei ersten, nach hinten zu sich verbrei- ternd, und dann stumpf hinter der Mitte sich zurundend : sie sind platter , von allen am schwächsten gestreift; gegen die Spitze hin werden die Streifen schwächer und die Punkte verlieren sich; auch die Seitenstreifen sind seich- ter, zuweilen nur an einander gereihte unterbrochene Punk- te. Die Zwischenräume sind flach und glänzend. 20 Neb. ANGDSTicoLUsBon. Frrrbung. Biaunschwaiz. Fühler und Beine. Rostfarben. SCHWEIZERISCHE COLEOPTEEEN . N. ANGUSTATA Dej. Heller rothbraun. Rostfarben. N. Chevrierii Heer. Braun oder rothbraun. Rostfarben. N. Bremii' Heer. Pechschwarz. Rostfarben , mit Ausnahme derSchenlicl, die pechschwarz sind. Die N. angustata Dej. ist von allen die grösste, die übrigen drei sind so ziemlich gleich gross, von N. Bremii hommen häufig hleinere Individuen vor. 20. N. Bremii m\\\i. Beschrieben in Germars Faun. Europ. fasc. 14. Ich hielt sie spater mit Hr. Prof. Germar für die N. angustata Dej. ; Exemplare von der angustata Dej. aber, die ich bei Hrn. Lassene in Genf gesehen, haben mich eines Bessern belehrt; und in voriger Zusammenstellung glaube ich für Imnftig einer solchen Verwechselung vorgebaut zu haben. Zwei abweichende Formen dieser Nebria verdienen hier noch einer besondern Erwähnung : Die Eine nämhch ist etwas grösser, die Eindrücke auf der Stirn sind verwischt, der Vorder- rüchen ist etwas kürzer und breiter und hinten etwas weniger punktirt; die Flügeldecken tiefer punktirt gestreift. Die Andere hat dun];el gefärbte oder auch braune Fühler mit schwarzen Flecken. Trib. IV. Chl«nida mihi. I. Panageus Lalr. I. P. Criix major L. Der P. quadripuslulalus Sturm und der trimaculatns Dej. unterscheiden sich fast allein durch die Färbung der Eiytren , welche aber so sehr wechselt , dass sie nicht hinreichen kann , um Artencharaktere darauf zu gründen. Der Vorderrücken ist zwar bei P. Crux major gewöhnlich etwas breiter, als beim P. quadripustulatus , und etwas schwächer punktirt; allein es giebt Formen, die offenbare Uebergänge zeigen. II. LoKicERA Latr. 1 . L. pilicornis F. Nur sehr selten kömmt diese in den Alpen vor, und hier ist sie etwas kleiner; die Punkte in den Streifen der Flüfjeldecken sind tiefer, namentlich sind auch die drei Grübchen auf dem vierten Streifen tiefer eingegraben. VI. LiciNus Latr. 2. L. depressus Pk. f) heli'eücus Godet. Der VorderrücI;en ist hinten und vorne etwas weniger zusammengezogen und daher viereckiger auch etwas flacher, als bei österreichischen Exemplaren. Die Weibchen weichen indess bei diesen Licinen bedeutend von den Mannchen ab. Der Kopf ist etwas tiefer punktirt, der Vorderrucken an deo SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. Seiten etwas flacher; die FliigeldecUen etwas glatter. Vergleichen wir ein solches Weibchen mit einem Männchen des wahren depressus PU. , wie diess Hr. Godet gethan hat, so glauben wir in der That zwei Arten vor uns zu haben. Eine Vergleichung der Individuen desselben Geschlechtes lasst mich aber diesen L. helveticus nur als Varietät anerkennen. Trib. V. Pterostichida mihi. Feroniens Dej. 1. Patrobus Meg. Dej. 2. P. hyperhoreus Westerniann Dej. III. pag. 3o. Er unterscheidet sich vom P. ruQpes vorzüglich durch den hinten weniger zusammengezogenen Vorderrücken, die mehr parallelen, etwas flachern Flügeldeclien, deren Streifen viel weniger tief gestreift sind, durch die flachen Zwischenräume, welche bei starker Vergrosserung gestreifelt sind, während beim rufipes glatt, glänzender und nicht flach. Er ist ferner in der Regel bedeutend grösser als rufipes, doch kommen auch Individuen von derselben Grosse vor; oben ist er ganz dunkel, matt pechschwarz. In allen cUesen wesentlichen Punkten stimmt der Unserige genau mit den von Hrn. Westermann aus Grönland überschickten Exemplaren überein, weicht aber darin ab, dass bei unserm die Beine dunkel rostfarben sind, während beim hyperboreus gewöhnlich pech- schwarz; die Fühler sind bei unserm dunkelbraun, beim nordischen fast schwarz. Die Länge des Vorderrückens varirt etwas , bei mehrern Exemplaren aus unsern Alpen ist er ein wenig länger als bei den Grönländern. Nach Zetterstedt (in litteris) soll sein P. picicornis (Fauna lapponical. 33) zu diesem hyperboreus Westni. gehören; die Beschreibung scheintauch in der That diess zu bestätigen; dagegen kann ich ihe Exemplare, die Zetterstedt von seinem picicornis Herrn Escher-Zollikofer geschickt hat, nicht vom P. rufipes unterscheiden. V. Calathus Bon. I. C. cisieloides Ilellw. Panz. Dieses gemeine Thier zeigt eine Menge von Varietäten; zunächst varirt die Grösse sehr; es giebt Exemplare, die kaum grösser sind, als der C. fulvipes und andere, die um einen Drittel länger und breiter; ferner auch die Färbung; der Vorderrücken ist meistens etwas glänzend schwarz , während die Flügeldecken ganz matt schwarz ; bei manchen indess haben auch die letztern diesen Glanz , namentlich zeichnen sich einige Rheinwalder Exemplare durch den schönen schwarzen Glanz aus , der über Kopf, Vorderrücken und Flügeldecken sich verbreitet. Die Streifen sind (wie diess aber bei den meisten Thieren dieser Gruppe der Fall ist) bei den Männchen etwas tiefer als bei den Weibchen , die Zwischenräume weniger glatt. Die wichtigsten Unterschiede bietet aber der Vordei- riicken dar , wir können darnach folgende Formen unterscheiden : a) cisieloides gcnnimis. Der Vorderrücken \vird nach vorn zu etwas schmäler ; der Rand ist nicht gerade , sondern bildet eine schwache Bogenlinie. Diese Form kömmt am häufigsten in den tiefern Regionen vor. 'A'i SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. p) mit dunkleren Beinen und Fühlern . Diess wohl der Cal. ohscurus Mshm. b) Der Vorderriicken vorn und hinten gleich breit, ganz vorn sich etwas zu- rundcnd , die Seiten bilden eine schwache Bogenlinie. Die Beine sind rostfarben , häufiger aber schwärzlich , das erste Fühlerglied ist lebhaft braun- roth , die übrigen dunkler. Häufig in den mittlem Alpen. c) Vorderrücken viereckig, platter, vorn und hinten fast gleich breit, die Seiten ganz gerade. Rand und Basis etwas tiefer und mehr punktirt, bräunlich. Die Beine sind meistens braunschwarz, die Flügeldecken etwas tiefer gestreift. Hier und da in Berggegenden. d) imprcssus mihi. Der Vorderrücken zwar im Allgemeinen viereckig , doch nach vorn zu eher etwas breiter werdend, die Mittellangslinie ist ungemein schwach, vorn ist er ganz glatt und glänzend, nicht mit jenen Runzelchen versehen, die wir beim cisteloides sonst wahrnehmen. Die Flügeldecken sind tiefer gestreift, in der zweiten Linie haben wir zwei, in der dritten vier und in der fünften sechs tiefe Punlite ; die zweite hat überdiess noch drei kleine Punkte. Er ist glänzend schwarz. Wurde nur einmal am Zürichberg von Hr. J. Bremi gefunden. Diese vier Formen sind zwar ziemlich scharf ausgesprochen; doch glaube ich nicht, dass sie als besondere Arten festzustellen sind. 1. b. C. glabricollisVWv. Dej. befand sich unter den Käfern, die Biedermann im Wallis gefun- den haben will, doch ist die Autorität zu unsicher, um'ihn aufzunehmen. 2. C. fah'ipes Gyll. (flavipes St.) Kömmt zuweilen um einen Drittel kleiner vor ; solche Exemplare schickte S türm als C. flavipes, daraus, dass er aber (Fauna Deutschlands V. 112) sagt, dass sein C. flavipes grösser als C. fuscus sei, sieht man, dass er nicht nur solche kleineren Individuen unter demselben verstanden wissen will. Der Vorderrücken ist bald ganz schwarz, bald an den Ecken und hinten rothbraun; der metal- lische Schimmer auf den Flügeldecl;en tritt nicht bei allen gleich deutlich hervor. 4- u. 5. microcephalas Dej. und C. viicroptcrus St. Gyll. Diess scheinen mir zwei verschiedene Arten zu sein. In den Alpen Iiaben wir den wahren C. micro- plerus Sturm Gyll. , von dem Gylleuhal sagt, dass sein Vorderrücken länger sei, als beim C. melano- cephalus L. Beim C. microcephalus Dej. dagegen ist er, (vgl. Dejean spec. Col. III. 79.) etwas kürzer. Ich sah Exemplare aus dem Jura , welche mir den wahren C. microcephalus Dej. darzustellen scheinen. Er hat einen kürzeren , viereckigen Vorderrücl>en , während er sich beim C. micropterus Sturm (wie auch die Sturmsche Figur, Tab. CXXII. c. ganz gut angiebt) vorn etwas zusammenzieht. Die Elytrcn sind ferner etwas kürzer und breiter und die Streifen zeigen nur wenige und nicht deutlich hervortretende Punkte; er ist mehr matt schwarz, während der micropterus auf Vorderrücken und Flügeldecken immer einen schönen Glanz hat. Wie die Beschreibungen zeigen auch die Abbildungen, dass sich Dejean geirrt haben müsse; denn die Fig. B. Tab. CXXII. in Deutschlands Fauna kann doch wohl kaum dasselbe Tliier darstellen wie Fig. 3, Tab. 112, der Sonographie von Dejean. Freilich dürfen wir hierauf nicht allzugrosse« SCHWEIZERISCHE COF.EOPTEEEN. 23 Gewicht legen ; denn die Figuren in der Iconographie sind fast durchgehends sehr schlecht gezeichnet , die Stuimschen sind im AUgempinen viel getreuer und kernhafter. Zu welcher Form Duftschmids C. niicropterus gehöre, ist mir zwelfelliaft ; da auch er ihm einen Imrzcrn Vorderriicken giebt als den verwandten Arten (cf. Faun. Austr. II. 128.). 7. C. melanocephalus L. Wir können von diesem sehr gemeinen Thierchen zwei Hauptformen unterscheiden : 1. Eine grössere, welche in tiefern Regionen am häufigsten vorkömmt, doch auch in die obern Alpeu heraufsteigt. 2. Eine bedeutend kleinere, die aber im Uebrigen mit der \origen übereinkommt; nur ist der Vorderrücken häutig nicht so schön gelbroth, sondern schmutzig röthlich gefärbt, in vielen Ueber- gängen bis zum schwärzlichen. Diess ist der C. alpinus Dej. Zuweilen kömmt indess diese dunk- lere Färbung des Vorderriickens auch bei der grössern Form in den Alpen vor. Bemerkenswerth ist , dass bei den grossen, wie kleinen Aelplern die Flügeldecken gewöhnlich etwas paralleler und dann hinten stumpfer zugerundet sind, als bei denen der tieferen Regionen, dass ferner bei der kleinern Form zuweilen der Vorderrücken etw as gewölbter ist und die Flügeldecken kürzer sind ; doch giebt es viele Zwischenformen, die uns diese Charaktere nicht gehörig fixiren lassen. ■ Beim Männchen sind die Streifen auf den Flügeldecken etwas tiefer als beim Weibchen. I 8. C glabripennis Sturm. Passt gut zu Sturms Beschreibung (v. 119.); doch ist er kleiner und namentlich schmäler als C . melanocephalus ; der Vorderrücken ist etwas gewölbt und die Seiten mehr bogenförmig. Es ist der kleinste Calathus , den ich kenne ; vielleicht ist es indess nur eine Variet. des C. micropterus St. , denn ausser der Grösse, dem etwas gerundeteren Vorderriicken und den schmäleren Flügeldecken kenne ich keine Unterschiede. VIII. Anc.homenus Bon. Die Platyni und Anchonieni unterscheiden sich, nach meinen Untersuchungen, nur dadurch, dass bei Platynus das dritte Fühlerghed läuger ist als das erste, bei Anchomenus aber gleich lang, dass bei Platynus das letzte Glied der Lippenpalpen aussen ganz schwach abgestutzt ist, bei Anchomenus zugespitzt und etwas kleiner ; doch reichen diese Charaktere nicht bin , sie als Gattungen zu trennen, daher wir beide unter Anchomenus vereinen, zugleich aber gestehen, dass auch die jetzige Gattung jigonum kaum erhalten werden darf. Dejean giebt zwar noch mehrere Unterschiede an ; allein sie sind nicht haltbar, so die von den Flügeln hergenommenen. Man weiss ja, dass oft bei derselben Art die Flügel, von denen bei allen Caraboden wenigstens ein Ansatz vorhanden ist, sich entwickeln oder zurückbleiben (z. B. Platysma nigra); es sollen aber ferner nach Dejean die Fühler «plus longues, plus minces et presque setacees» sein; allein eine auch nur oberflächliche Vergleichung des Ancho- menus oblongus mit Platynus depressus oder complanatus wird zeigen , wie unrichtig diese Behauptung ist. Zu verwundern ist, dass Dejean den Carab. angusticollis F. unter die Anchoraenen gestellt hat, da sowohl die oben angegebenen Charaktere, wie dann die ganze Tracht, ihn unter die ehemaligen Platynen verweist. j 1. J. oblongus F. Hr. Chevrier fand bei Genf sehr kleine Formen , die indess in allen wesentlichen Punkten mit den grössern übereinkommen. 24 SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 6. A. depressiis Lasserre. Steht dem complanatus Bon. sehr nahe; der Hauptunterschied hegt in den Fühlern, die milt- leru Glieder sind etwas dicker als bei complanatus ; auch ist er etwas kleiner ; die Streifen der Elytren sind tiefer ; allein der Vorderrücken ist keineswegs kürzer , wie unrichtig Dejean sagt (cf. Spec. col. V. 718.) IX. Agonüm Bon. 5. A. sexpimctatum L. Tritt in zwei Hauptformen auf : 1. A. sexpunctalum-genuinum. In hohem Regionen finden wir sehr schöne Farbenanderungen, so ist : ß) Der Vorderrücken grün bliiulicht, zuweilen auch etwas kupferfarben, die Elytren grünUcht kupferfarben, oder auch grünlich. Diess ist das A. Ericeti Knoch. , Panzer Faun. Germ., Sturm Deutschlands Fauna V. 209. Ich halie Exemplare von Dahl (von dem sie auch Sturm erhalten) der sie auf dem hohen Harz gesammelt, vor mir, und finde sie ganz übereinstimmend mit den Unsrigen. Die Unterschiede , die Sturm angiebt, sind sehr schwankend und können nur aufgestellt werden, wenn man wenige Exemplare verglichen hat. Hinsichtlich des vom Vorderrücken hergenommenen ist zu be- merken, dass derselbe bei manchen alpinischen Formen allerdings weniger rund und verhäUnissmässig schmäler ist, als beim sexpunctatum, allein diess ist immer nur beim Männchen der Fall, welches auch beim sexpunctatum einen etwas schmälern Vorderrücken hat als das Weibchen. Die Dahlschen Exem- plare haben deutlich 6 Punkte auf den Elytren, dagegen fand ich bei uns welche, bei denen nur 4_5 Punkte deutlich sind, was aber auch beim gewöhnlichen sexpunctatum zuweilen vorkömmt, bei dem überdiess auch die Stellung der Punkte nicht sehr constant ist. •/) A. monlanum Chevrier. Bei diesem ist der Glanz der Elytren fast ganz verschwunden ; sie sind schwärzlich gefärbt und haben nur einen schwachen, grünlichten Schimmer; sie zeigen uns gewöhnlich 6 Punkte, doch zuweilen auch nur 4. Diess das A. Ericeti b.) Sturm. In den Alpen. 2. J. bifoveolaUim Sahlb. Etwas länger und schmäler ; die Farbe auf Vorderrücken und Flügeldecken viel dunkler , bald mehr grünlicht, bald erzfarben. Es weicht allerdings ziemlich bedeutend vom sexpunctat. ab , kann aber dennoch durch kein scharfes, constantes Merkmal von demselben getrennt werden. 6. A. parumpunctalum F. |3) tihialc Zgl. Unter diesem Namen schickte Dahl die bläulichen , dunkelgrünen oder schwärzlichen Individuen, die auch in unsern Alpeu sich finden. •j) A. Mellctii mihi. Ist kleiner, der Vorderrücken etwas schmäler und mehr viereckig, bläulicht; die Flügeldecken luirzer und rundlicher, blaulich schwarz; Schenkel schwarz , Schienbeine gelb, Tarsen braun. 8. A. viditum Kiig. Es kommen Formen mit etwas längerem und schmälerem Vorderrücken vor. A. subccncum uadfuliginosum Knoch. brachte Biedermann angeblich aus dem Wallis. SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 2J5 Feronia. Dej. Es ist bekannt, dass Dejean unter diesem Namen mehrere von Bonelli, Megerle und Ziegler aufgestellten Gattungen wieder vereinigt hat, indem er es^fiir unmöglich hielt, ihnen bestimmte Charaktere anzuweisen (vgl. Species gener. III. 201). Es ist nun zwar nicht zu läugnen, dass alle diese Thiere sehr nahe mit einander verwandt sind , dennoch aber glaube ich , dass hier drei Gruppen ausgesprochen seien , welche den übrigen Carabodengattungen gleich gestellt werden können , die erste umfasst Argutor Meg., die zweite Poecilus Bon., Pterostichus Bon., Omaseus Zgl., Platysma nob. und Abax Bon., die dritte Molops Bon. Wir charakterisiren dieselben auf folgende Weise : 1. Argutor Meg. Oberlippe viereckig, vorn abgestutzt; Kinnbacken massig gross, an der Basis gezähnelt ; der Kinnladenpalpen letztes Glied von der Länge des dritten oder etwas länger, schwach verlängert eiförmig; die Lippenpalpen vorn fast zugespitzt; die Zunge vorn abgestutzt, die weissen , häutigen' Nebenzungen von derselben Länge ; der Kinnzahn sehr kurz, stumpf und ausgerandet. Die Vorder- tarsen der Männchen erweitert, herzförmig. Die Fühler massig lang, fadenförmig, fast überall gleich dick; die Glieder fast von gleicher Länge ; das zweite das kürzeste, das dritte aber wenig oder nitht länger als die folgenden. Kleine, ziemlich behende, schwarze oder braune Thierchen, mit bald schmalem, hinten /usammengezogenem, bald aber auch breitlichem Vorderrücken. Zeichnen sich besonders durch ihre Fühler, durch die längeren, vorne mehr zugespitzten, Itl/lcn Palpengheder aus, wie auch durch ihre Tracht. 2. P leres tichiis Bon. mihi. *) Oberhppe viereckig , vorn abgestutzt; die Kinnbacken massig gross , stark, an der Basis inwen- dig gekerbt; das letzte Glied der Kinnladenpalpen ist kürzer als das dritte , cylinderisch , vorn abge- stutzt , das zweite ist das läng.ste; die Zunge ist vorn abgestutzt, die schmalen häutigen Nebenzungen sind bald von derselben Länge, bald überragen sie selbe; der Kinnzahn ist ausgerandet. Die Vorder- tarsen der Männchen erweitert. Fähler fadenförmig, schwach zusammengedrückt, nach aussen zu dünner werdend , das erste Glied das dickste, bald von der Länge des dritten, bald länger , das dritte länger als die folgenden. Behende Thiere von mittlerer Grösse, bald schwarz, bald metallisch glänzend, mit ziemlich langen Fühlern und Beinen. 3. Blolops Bon. Oberlippe lang, vorn ausgebuchtet, die Vorderecken zugerundet; die Kinnbacken massig gross, stark ; das zweite Glied der Kinnladenpalpen dick und cylinderisch , das vierte länger als das dritte oder doch von derselben Länge, schwach cylinderisch , vorn abgestutzt ; die Zunge vorn abgestutzt; die Nebenzungen schmal und fast von derselben Länge , von ihr abstehend; der Kinnzahn ist oben ausgehöhlt und schwach ausgerandet. Die Vordertarsen der Männchen erweitert. Fühler fast schnur- •) Den Namen Pterostichus habe gewählt, weil die Gruppe, welcher Bonelli diesen Namen beigelegt hat, die meisten Arten umfasst, daher am wenigsten Namen Tersendert werden müssen. Feronia ist unpassend, da dieser Name schon la:ngst an eine Pflanzen- und Thiergattung vergeben ist. — Ich habe erst lange nachdem Obiges geschrieben , die Kaifer der Mark Brandenburg von Erichson erhalten und daraus ersehen, dass er auf alle Feronien Dej. den Namen Pterostichus ausgedehnt hat. 26 SCHM'EIZERISCHE COLEOPTEHEN. förmig, das erste Glied das dickste und längste, das zweite kugliclit, das dritte von der Grosse des vierten aber kürzer als das fünfte, sechste und siebente, die zudem breiter sind, daher die Fühler in der IMitte am breitesten sind, sie sind zusammengedrückt und spitzen sich nach aussen nicht zu; die Glieder sind kurz und breitlich. Durch die Fühler, wie das letzte Palpenglied scheinen sich diese Thiere von denen der vorigen Gruppe zu unterscheiden , ferner aber auch durch die Tracht; sie haben immer einen gedrungeneren Körperbau, grössere Köpfe, hinten mehr zusammengezogenen Vorderrücken, kürzere, gewölbtere Flügeldecken und dickere, kürzere Beine, daher sie bei weitem nicht so schnell laufen können. XI. Argutor Meg. 2. polilus mihi. Oblongus, niger, politus; pronolo subquadrato, nitido, postice ulrinqiie profunde unistriato, punctato; elylris subparallelis leviter striatis, striis subtiliter punctatis; femoribiis nigris, tibiis tarsisque brunneis. Long. 3 Lin. Kopf glatt, glänzend, zwischen den Augen zwei sehr seichte Eindrücke ; Fühler massig lang, das erste bis dritte Glied röthlich, die äusseren schwärzlich; der Vorderrücken hinten fast gerade abge- schnitten, vorne schwach ausgebuchtet, die Seiten schwach bogenförmig; er ist hinten am schmälsten und verbreitert sich nach der vorderen Seite zu, vorne rundet er sich aber wieder etwas zu; er ist oben ganz glatt und glänzend , hat eine schwache Mittellängsfurche , hinten aber auf jeder Seite einen tiefen, gepunkteten Eindruck. Die Elytren sind ziemlich parallel, hinten aber zugerundet, schwach gestreift; auf der zweiten und dritten Streife bemerkt man einen tiefen, eingedruckten Punkt. Die Beine haben ziemlicli dicke , schwarze Schenkel und braune Schienen und Fussglieder. Erbat die Grösse des A. vernalis, ist aber schmäler und mehr von der Gestalt des A. strenuus Dft.; er zeichnet sich von allen durch die verhältnissmässig ziemlich langen, schmalen, mehr parallelen, schwach und glatt streifigen Flügeldecken aus. Hr. V. Ougsburger fand ihn im Jura. 6. ^/. nanus mihi. Flavo-brunneus, capite obscuriorej pronoto quadrato, basi utrinqne profunde bistrialo, angulis posticis rectis; elytris ovatis, striatis, striis obsolete punctatis^ punetis duobus profundis impressis. Long. 2 Lin. Kopf massig gross, glatt, zwischen den Augen zwei tiefe Eindrücke; Vorderrücken fast ganz viereckig; die Seiten sind fast gerade, bilden nach vorne zu nur eine ganz schwache Bogenlinie, hinten ist er gerade abgestutzt , vorn ausgebuchlet , oben glatt mit stark eingedrückter Mittellängs- furche ; hinten auf jeder Seite zwei tiefe, punktirte Eindrücke; die Flügeldecken sind eiförmig vorne nur wenig breiter als der Vorderrücken, dann erweitern sie sich gegen die Mitte, spitzen sich aber nach hinten zu, sie sind tief, und zwar hinten und vorne gleichmässig, gestreift, dagegen sind die Streifen gesjen die Nath hin tiefer als die äusseren , sie sind schwach punktirt ; auf dem Zwischen- räume der zweiten und dritten Streife haben wir zwei sehr tiefe Punkte, welche die ganze Breite desselben einnehmen, einer ist in der Mitte, der andere hinter der Mitte der Elytren. Bis an den dunkleren Kopf ist das ganze Thierchen gelbbraun. Steht dem A. spadiceus Dej. am nächsten, unterscheidet sich aber von diesem : Erstens durch den Vorderrücken ; beim spadiceus ist er hinten immer etwas zusammengezogen die Vorderecken sind ziemlich spitzig, hier aber ist er fast viereckig, hinten nicht zusammengezogen I SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 27 Jie Voideiecl;en stumpf und mehr nach unten gebogen ; er ist ferner verliältnissmässig etwas luirzer, hinten sind die Eindrücke tiefer und an den Seiten meiupunktirt. Zweitens, die tiefer gestreiften, mit zwei tiefen Punkten versehenen Flügeldecken. Drittens, Färbung und Grosse; er ist fast um ein Drittheil kleiner. , Ich fand ihn um Pfingsten auf dem Rigikulm. 8. A. spadiceus Dej. Wir haben zwei Formen, eine grössere, die ich bis jetzt nur in den Alpen gefunden habe, und eine kleinere, mit etwas kürzeren, hinten etwas mehr zugerundeten Fhigeldecl;en , welche in den Alpen , im Jura und bei Bern lebt. 9. j4. alpestris mihi. A. apterus, brunneus vel nigro-piceus, pronolo piano subquadrato, postice noii sinuato, angulis poslicis rectis, ulrinque bistrialo, punctato; elytris brevioribus obtusis , striatis , striis obsoletissime punctatis ; antennis pedibusque ruHs. Long. 5 lin. Der Kopf klein, glatt, nur an beiden Seiten der Stirn mit einem ziemlich tiefen Längseindruck. Der Vorderrücken breit , flach, nur an den Voiderecken herabgebogen, fast viereckig, von hinten bis vor die Mitte gleich breit , dann nach vorne sich zurundend , die Ilinterecken bilden einen scharfen rechten Winkel, er ist glatt und hat eine deutliche Mittellängslinie, die aber nicht bis zur Basis hinabreicht; hinten ist er besonders an den Ecken ziemlich tief punktirt, hat auf jeder Seite einen breiten Längseindruck, näher der Ecke einen zweiten seichteren, kürzern. Die Flügeldecken sind vorn von der Breite des Vorderrückens , schon vor der Mitte verschmälern sie sich und runden sich hinten stumpf zu; sie sind ziemlich tief, überall- gleichmässig gestreift, die Streifen aber unge- mein fein punktirt; an der äussern Seite der dritten Streife bemerkt man zwei tiefer eingedrückte Punlite. Er ist braun oder braunschwarz , unten hell- oder auch dunkelbraun. Steht dem Carab. unctulatus Creutz. Dft. und der Feronia apennina Dej. am nächsten, unter- scheidet sich aber vom unctulatus : Erstens durch den Vorderrücken, bei jenem ist er nämlich hinten etwas zusammengezogen (besonders beim Männchen) und schwach ausgeschweift , bei unserm dagegen verengert sich derselbe hinten nicht, auch sind die Eindrücke an der Basis tiefer. Zweitens, die Elytren, sie sind beim alpestris eiförmiger, übrigens auf gleiche Weise gestreift; doch sind die Streifen viel weniger und seichter gepunktet. Von der Fer. apennina Dej. unterscheidet er sich ebenfalls durch den Vorderrücken, welcher (vgl. Dej. Spec. col. S. 760) bei jenem etwas länger und schmäler ist, als bei der unctnlata, während beim alpestris eher kürzer und breiter , ferner ist er beim apenninus hinten ausgeschweift. Dahl schickte zwei Argutor als inunctus Meg. , von denen der Eine zum unctulatus, der andere zu unserm alpestris gehört. XII. Pterostichus Bon. Die Alten dieser Gattung können wir wieder auf folgende Weise zusammengruppiren : 1. Pcecilus Bon. Das dritte Fühlerglied deutlich das längste; das Kinn mit breitem , kurzem , schwach ausgerande- tem Zahn. Sehr behende, meist geflügelte grün oder metallisch gefärbte Thiere, mit hinten zusammen- gezogenem Vorderrücken. 28 SCHWEIZERISCHE COLEOPTEUEN. 2. Pterostichus Bon. Das dritte Fühleiglied von der Länge des ersten, aber länger als die folgenden; der Kinnzalin schmal, länger, vorn ausgeraudet mit spitzigen Ecken. Massig "rosse, tbeils schwarze, theils metallisch gefärbte Thiere, mit mehr flachen mit Iiäufigeru eingedrücUten Punkten versehenen Flügeldecl.en und meist herzförmigem Vordenücken. 3. Jbax Bon. Bas erste Fiihlerglied das längste, das dritte etwas länger, als die folgenden ; der Kinnzalin ziemlich breit, tief eingekerbt mit scharfen Ecken ; die Oberlippe ist vorn ganz schwach ausgebuchtcl, und die Vorderecken derselben sind zugerundet. Glänzend schwarze, flügellose Thiere , mit breitem, flachem, meist fast viereckigem Vorder- riicken und breiten, flachen Flügeldecken. 4. Platysma m. Die Oberlippe etwas länger und schmäler, der Kinnzahn schmal, ziemlich tief ausgerandet mit stumpfen Ecken. Ziemhch grosse, schwarze Thiere, mit schmälerem Vorderrücken. 5. Oinaseus Zgl. Das erste Fühlerglied das längste und dickste, das dritte wenig länger, als die folgenden; Kinnzahn wie bei Pterostichus. Glänzend schwarz gefärbte Thiere, mit länglichen, ziemlich schmalen, mehr gewölbten Flügel- decken , die Seiten des Vorderrückens gerundet. Subg. I. PoEciLus Bon, 2. P. cupreus L. Der ^vahre cupreus kömmt in höheren Regionen etwas sehener vor, um so häufiger aber el«as kleinere Formen, die verhältnissmässig etwas schmäler sind ; in den Alpen finden wir aber unter diesen noch aufl'allendere Formen , die um ein Drittel , ja die Hälfte kleiner sind , als die der tieferen Regionen, und den wir von Dahl als P. cupreoidej Andr. erhielten. Wir können demnach (hese Thiere in drei Gruppen bringen : 1; die grosseren Formen. Länge h'-j-i bis 6 Lin. P. cupreus, genuinus. 2; die mittleren. Länge 4'/» bis 47* Lin. P. versicolor Sturm. Ein oben Iiohlschwarzes Exemplar aus den Rheinwalderalpen hat glättere Flügeldecken , die Streifen sind weniger tief und die Zwischenräume flacher. .3) die kleinen. Länge 4 bis 4'/^ Lin. P. cupreoides Andr. Bei allen diesen v.irirt der Vorderrücken in Länge- und Brei^teverhältnissen bedeutend, ohne ilass man aber diese Unterschiede fixiren kann; eben so veränderlich ist die Färbung, besonders bei den mittleren Formen , die seltener grün metallisch sind, sehr häufig blau angelaufen, oder grünschwärzlich oder blauschwarz, ja zuweilen oben kohlschwarz, seltener kommt diess beim; cupreoides vor. SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 29 BemerUensvverth ist, dass bei diesen dunklen Varietäten die untere Seite keine Farbenänderung zeigt, auch der nach unten umgeschlagene Theil der Flügeldecken behält seine metallische Farbe bei. 7. P. lepidus. Pk. Wir Laben zwei Formen, erstens die gewöhnliche, die wieder in der Färbung sehr varirt, indem er zuweilen blau, blauschwarz und schwarz vorkommt, und zweitens den Iransalpinus mihi. Dieser unterscheidet sich vom gewöhnlichen lepidus, erstens durch den Vorderrücken, dessen Seiten hinten etwas ausgeschweift sind, daher denn die hinteren Ecken mehr hervorstehen und schärfer sind, als beim P. lepidus ; die MittellSngslinie reicht gewöhnlich nicht bis zur Basis, an der wir viele feinen Runzehi bemerken ; zweitens, die Flügeldecken, diese sind gewöhnlich etwas breiter, oben platter , übrigens gleich gestreift und gepunktet , beim Männchen (wie beim lepidus) viel tiefer als beim Weibchen und bei diesem die Zwischenräume flacher. Sie sind meist blaugrün gefärbt, zu- weilen schwärzlicht, ganz blau, metallgrün, bei einigen herrlich metalliscli , während die Ränder blaulich golden schimmern. Häufig in den rhätischen Alpen, besonders an Südabhängen. 2. Pterostichus Bon. 9. P. obloiigopunctatus Pk. Var. ccneus mihi ; der Vorderrücken ist etwas länger, flaclier , und hinten etwas mehr zusammen- gezogen, die Flügeldecken sind erzfarbiger und wie der Vorderrücken glänzender. 12. P. Hagenbachii Starm. Unterscheidet sich vom Honoratü Dej. , vorzüglich durch die etwas längern, dunnern Fühler, den platteren Vorderrücken der hinten und vorn etwas weniger zusammengezogen ist. Er hat mei- stens braunrothe Beine, doch zuweilen auch schwarze. Dejean beschrieb dieses Thier als Feronia rufipes (vgl. Spec. gener. III. 345) und zieht irrig den Pterostichus Hagenbachii St. zu seiner F. Honoratü, wogegen die Beschreibung spricht die Sturm (Fauna Deutschlands V. 10) gegeben, wie auch der Fundort, indem man auch jetzt noch den F. rufipes Dej. auf dem Muttenzerberg findet, wo sie Hagenbach zuerst entdeckt hat. 17. P. Panzeri Meg. Panz. In unsern nördliclien Alpen finden wir nicht selten einen Pterostichus , den ich hier unterbringe. Ich habe hunderte von Exemplaren gesammelt und mit aller möglichen Sorgfalt untersucht und dennoch gestehe ich , dass ich immer noch nicht ganz siclier bin , ob es der wahre Panzeri Meg. sei , obschon allerdings die Abbildung von Panzer und die Beschreibung von Sturm ganz gut auf einige Exemplare, die man also als die Typen betrachten kann , passen. Diese haben einen fast herzförmigen, fein geränderten Vorderrücken , dessen Ränder sich aber nach hinten verbreitern und flach absetzen ; die Vorderecken sind stumpf und zugerundet ; die Hinterecken stehen nicht hervor. Die Flügeldecken sind (wie auch Panzers Abbildung deuthch ausdrückt, nicht ganz parallel , sondern verbreitern sich ein wenig nach hinten und runden sich dann stumpf zu. Diese Normalform kömmt besonders auf dem Rigi und Pilatus vor , doch aucli im Wäggithal und den Glarneralpen. 8 50 SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. Eine schöne Vaiiet. mit rotheo Beinen fand Alf. Escher im Waggithal. Als eine Form des Pt. Panzeri betrachte ich aber ferner ein Thier, das häufig in manchen nördhchen Alpen vorkömmt. Es ist bedeutend grosser, oft um einen Drittel ; der VorderrücUen ist breit, übrigens von derselben Form, aber die Ränder sind breiter, flacher abgesetzt; er varirt übrigens in der Form sehr, bei den Einen ist er ziemlich lang ; nach vorn zu sich erweitend , bei andern dage- gen kürzer und breiter; die Flügeldecken sind breit, flach, aber gestreift und gepunktet wie beim Panzeri. Ich hielt dies Thier früher für Pt. parumpunctatusDej. , Peiroleri erklärte es für P. Honoratii De]., Germar und Chevrier für den Dufourii Dej.*) und Graf Mannerheim für, eine neue Art, für die er den Namen P. intermedius vorschliigt. Da aber viele Mittelformen zwischen ihm und dem Panzeri vorhanden sind, würde ich es nicht wagen, eine eigene Art daraus zu machen. i8. P. i-ugulosus mihi. Pt. apterus, nigcr; pronolo cordato, ruguloso, postice unistrialo; elytris planis paral- lelis, subliliter siriatis, striis obsoletissime punetatis, interstilio terlio punclis tri- bus impresso. Long. 6 "/s Lin. Kopf massig gross, glatt , zwei schwache Quereindrücke auf der Stirne; Vorderrücken herzförmig, hinten ziemlich stark zusammengezogen, doch die Seiten nicht ausgeschweift, daher die Ecken nicht hervorstehen; die Mittellängshnie schwach, ziemlich tief dagegen der Quereindrucl; an der Basis, jederseits mit einem verwischten Längseindruck , dieser wie die ganze Basis mit Runzeln bedeckt, so auch die vordere Seite und zum Theil dieMittellängslinie ; die Flügeldecken sind flach, parallel, hinten stumpf zugerundet, schwach gestreift, in den Streifen undeutliche Punkte, die mehr als stellenweise schwache Erweiterungen der Streifen erscheinen (wie beim Panzeri) , auf dem dritten Zwischenraum drei eingedrückte Punkte. Er ist kohlschwarz, nur die Fühler, vom vierten Gliede an, sind grauschwarz und die Schienen und Fussglieder mit röthlichen Borsten besetzt. Hat ganz die Grösse des intermedius Mhni. , dem er überhaupt am nächsten steht, ist aber durch den l;ürzeren Kopf, den kürzeren , hinten mehr zusammengezogenen , daher mehr herzförmigen , vorn und hinten ganz mit Runzeln überdeckten Vorderrucken, zu unterscheiden. Ich fand ihn nur in den Glarneralpen. ■19. P. Heerü Escher. Pt. apterus, niger, pronoto subcordato , basi subsinuato, bistriato, angulis poslicis acutis; elytris planis, parallelis, subliliter striatis, striis obsoletissime punetatis^ interstitio tertio punctis 4 — 5 impresso; antennis nigro-piceis, articulis primis pedibusque ferrugineis. Long. 6 Lin. Kopf massig gross, ziemlich lang, glatt mit zwei Längseindrücken auf der Stirn; Vorderrücken schwach herzförmig, hinten wenig zusammengezogen, aber etwas ausgeschweift, daher die Ilintcr- ecken schärfer, auch die Vorderecken stehen etwas mehr hervor, oben flach, glatt, hinten jeder- seits mit zwei Längseindrücken, die an der Basis zusammenschmelzen , diese fast glatt ; Flügel- decken parallel , hinten stumpf sich zurundend , flach , schwachgestreift und sehr undeutlich gepunktet; der dritte Zwischenraum mit 4—5 eingedrückten Punkten. Er ist kohlschwarz und hat *) Dieser ist hinlaenglich durch den unten herzfocrmigen und nicht so flachen Vorderrücken verschieden. SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 31 rostrothe Beine und erste Füblerglieder ; ein Exemplar, das ich auch hierher rechne, hat indess Schwarze Beine , dies bildet die var. ßj antennis pedibusque nigris. Von der Grösse des Panzeri, dem er sehr nahe steht, allein der Kopf etwas länger und glätter, der VorderriicUen etwas länger , vorne weniger erweitert, die Seiten daher \veniger gerundet, die Vorder- und Hinterecken mehr hervorstehend; die Flügeldecken flacher, sie wölben sich weiter hinten nach unten ; die Schenkel sind roth , die Schienbeine und Fussglieder rostfarben. Ich fand ihn bis jetzt nur auf der Funalp im Ct. St. Gallen. 30. P. Peirolerü mihi. Pt. Spinolcc Peirol. Pt. apterus, niger; pronoto breviore subcordato, convexiusculo, basi bistriato; elytris oblonge - ovatis , planis , strialis , slriis obsolete punclatis , interstilio tertio 3 — Gpunctato. Long. 5Y« Lin. Kopf glatt, mit zwei Längseindrücken auf der Stirn; Vorderrücken sehr schwach herzförmig, vorn und hinten zugerundet, schwach gewölbt, glatt, an der Basis jederseits zwei Längseindrücke , fein gerändert , welche Ränder nach hinten sich nicht verbreitern ; die Flügeldecken flach , massig tief gestreift und schwach gepunktet, der dritte Zwischenraum bald mit drei, bald sechs ziemlich tiefen Punkten. Etwas kleiner als Panzeri , und von allen vorigen durch den kürzern Vorderrücken mit mehr zu- gerundeten Seiten und tiefern Streifen auf den Flügeldecken zu unterscheiden. Peiroleri schickte ihn als Spinolce Dej. , allein diesen halten wir nur für schwarze Variet. des Pt. multipunctatus. Er unterscheidet sich von diesem leicht durch den Vorderrücken. Dieser ist nem- lich sehr schwach herzförmig, an den Seiten fast gleichmässig zugerundet, die Seiten bilden eine Bogenlinie , die hinten nur wenig stärker sich zuzieht , als vorne ; die zwei Eindrücke an der Basis sind tief, schmelzen aber hinten zusammen, während sie beim multipunctatus scharf geschieden sind. Er ist gewöhnlich etwas grösser. Bis jetzt, bei uns, nur im Berneroberland von Hr. v. Ougsburger gefunden. 31 . Pt. vagepunctatus Bon. {Elegantulus Chevr.) Pt. apterus, niger; pronoto subcordato, piano, basi bistriato, angulis poslicis acutis; elytris oblongo-ovatis, profunde striatis, interstitio tertio foveolato, externe intri- catis. Long. 6 Lin. Hat ganz die Grösse und Gestalt des Pt. Heerii , zeichnet sich aber durch die Sculptur der Flügel- declien aus, indem die äussern Streifen, von der vierten an, ganz verworren sind, so dass die Elytren dort mehr tief runzlich erscheinen. Nur in den WaUiseralpen. aS. Fl. auratus Meg. Scheint mir von rutilans Bon. hinlänglich verschieden; er ist nicht nur grösser, sondern die Elytren sind etwas flacher , erweitern sich ein wenig nach hinten und runden sich stumpf zu , während sie beim rutilans schon von der Mitte an nach hinten sich verschmälern ; die Zwischenräume der Streifen sind etwas weniger glatt; das Weibchen hat einen kürzern, breitem Vorderrücken. 52 SCHWEIZERISCHE COLEOPTEEEN. 28. Pt. Jurinei Panz. ß) Zahlbruckneri Gysselen. Genau genommen bilden eigenllicli diese dunliler gefärbten Individuen den wahren Typus des Carabus Jurinei Panzer, denn er hat diese abgebildet und beschrieben. Pt. Cristoforü Peirol. , den Cristofori Herrn Escher-ZolliUofer übersandte, weicht nicht im Geringsten vom Pt. Jurinei ab. 29. Pt. Heydenii Findel. Scheint sich mir durch den flachern , hinten etwas weniger zusammengezogenen VorderriicI;en , die flachem , hinten sich stumpfer zurundenden Flügeldecken, die viel glätter, glänzender und deren .Streifen viel weniger tief sind, während die Gruben tiefer, vom Jurinei zu unterscheiden. 31. Pl, obtusus Sturm Deutschlands Fauna V. 22. Stimmt mit der Beschreibung und Abbildung von Sturm, bis auf die Punkte der Elytren, ziemlich TUt überein; er hat fünf eingedrückte Punkte im dritten Zwischenraum. Er ist übrigens sehr nahe mit dem Pt. Jurinei verwandt ; es scheint mir indess , dass der Vorderrücken , der nach hinten nicht so stark zusammengezogen, die Elytren , die mehr parallel laufen und über der Mitte nach hinten eher etwas breiter werden, dann aber stumpf sich zurunden, während sie beim Jurinei von der Mitte an sich zurunden, und die schwächer eingedrückten Punkte, ihn unterscheiden lassen. 32. Pl. muliipunctatus Dej. I. Die gewöhnlichen Formen ; aus blaugefärbten Individuen bildete Lasserre den purpuratus und aus schwarzen Dejean den Pt. SpinoL-e. II. Bedeutend, oft um ein Drittel kleiner; der Vorderrücken verhältnissmässig etwas länger, im Uebrigen stimmt er aber ganz mit dem vorigen überein; auch hier kommen dunkler und schwarz gefärbte Individuen vor. Var -j) margine-punctatus m. Bei diesem sind die Flügeldecken nur an den Seiten punktirt, die Streifen sind unterbrochen, daher die Flügeldecken etwas runzlich erscheinen. Ich fand ihn auf einer Alp im Unterengadiu. 33. Pt. flavofemoratus Bon. Vom nahe verwandten Pt. maurus Dft., vorzüglich durch die Punctatur der Flügeldecken zu unterscheiden. Eine merkwürdige Varietät mit schwarzen Beinen fand Herr Chevrier in den Wall! alpen ; das ganze Thier ist etwas breiter , stimmt aber im Uebiigen gut mit flavofemoratus übcrom 55. Pt. maurus Dft. DerwahreC. maurus Dft. soUnur die 3 gewühnlichenPunkte auf den Flügeldecken haben") (vgl. Dft. Fauna Austria; II. 161), allein von den hunderten von Exemplaren die ich gesehen, haben alle Punlste auf dem dritten und fünften Zwischenraum ; immer bin ich daher noch nicht ganz sicher , ob dies in allen nordlichen Alpen häufige Thier zum maurus Dft. gezogen werden kann. Dejean (III. 315) ') Dejean (III. 3t'i) giebt ihm ') und dem daziigezügcnen confurmis Sturm 3. SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 33 blinkt auch den Pt. planus Sturm cat. hierher, welcher ebenfalls auf dem dritten und fünften Zwischenraum gepunktet sein soll; der Unserige (dem Germar den Namen bistriatus gegeben) würde daher zu dieser Form gehören , doch muss bemerkt werden , dass bei dem unserigen die Streifen nur sehr undeutlich gepunktet sind. Individuen mit rotlien und schwarzen Beinen leben untereinander, bei einem jungen Exemplare sind die Schenkel schon gelb, die Schienen und Fussglieder schwarz. 36. P. Escheri mihi. Pl. aplerus, niger, pronoto subcordato, utriuque bistriato, angulis posticis reclis, elj'tris brevioribus convexiusculis, subparallelis, leviter striatis, interstitio tertio quartoque foveolato; pedibus ferrugineis vel brunneo-nigris. Long. 4V'' Lin. Kopf massig gross, glatt, mit zwei deuthchen Längseindrücken auf der Stirn; Vorderrücken eben so lang als breit, schwach herzförmig, hinten etwas zusammengezogen und schwach aus- geschweift, daher die Ecken spitzig, ziemlich gewölbt, hinten der ganzen Quere nach eingedrückt, beiderseits mit zwei tiefen, glatten Längseindrücken versehen, Mittellängslinie schwach; die Flügeldecken ziemlich parallel, schwach gewölbt, hinter der Mitte sich stumpf zurundend und dort nur sehr schwach ausgeschweift, die Streifen nicht tief und gleichmässig, undeutlich gepunktet; die Zwischenräume flach, der dritte mit 4 bis 5 , der fünfte mit 3 — 4 Grübchen. Das ganze Tbier ist glänzend schwarz , die Beine rostrotli oder braunschwarz. Hat die Gestalt und Grösse des vorigen, unterscheidet sich aber durch die Form des Vorder- rückens; dieser ist nemlicli verhältnissniässig länger, hinten an den Seiten schwach ausgeschweift , daher die Ecken etwas mehr hervorstehen , die Flügeldecken sind etw as gewölbter, übrigens auf selbe Weise gestreift und gepunktet. Ich fand ihn in den Glarneralpen. 37. P. metalUcus F. II. Burmeisteri mihi. Ist zwar bedeutend kleiner , als metallicus , der Vorderrücken hinten etwas zusammengezogen , dalier weniger viereclug; dennoch ist er nicht wohl als Art vom vorigen abzutrennen; er ist theils glänzend metallisch , theils schwarz gefärbt. 37. b) P. iransversalis Dft. Dcj. Herr Lasserre fand ihn auf dem Mt. Lcgnone im Veltlin, sclir wahrscheinlich kömmt er daher auch im Canton Tessin vor. 4. Subg. 4- Platysma m. 42. Pt. niger Auct. Unter diesem werden allgemein zwei Formen begriffen, die mir specißsch verschieden scheinen, uämlich eine mit einem schmälern, längern Vorderrücken, und eine mit einem breitern mit mehr gerundeten Seiten, da Gyllenhal (Ins. Suec. II. 87) von seinem Harpalus niger sagt, thorax latitudine fere longior, habe ich ersterer den altern Namen gelassen und nenne die letztere Pt. dislingucndus. Zum Voraus muss bemerkt werden, dass bei beiden das Männchen etwas Ideiner und namenthch schmäler ist als das Weibchen, dass ferner die Flügeldecken beim Männchen etwas paralleler, gewölbter und tiefer gestreift sind. 9 34 SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. Beim Pt. niger ist nur beim Männchen und Weibchen der Vorderrüchcn schmäler, fast ganz vierechig, während beim distinguendus nach hinten mehr zusammengezogen, die Seilen etwas mehr geriuidet, daher er bei manchen fast schwach herzförmig ist; beim niger ist er ferner bei beiden Geschlechteru länger , die Vorderechen viel schwächer zugerundet. Wir können diese beiden Thiere, die wohl durch ganz Europa vorhommen, durch folgende Diagnosen bezeichnen : Pt. niger lUg. Auct. Niger, pronoto quadralo, utrinque leviter impresso, bistriatoque^ angulis posticisrcctis; elytris oblongis, subparallelis , profunde strialis, interstiliis convexis, punctis tribus impressis. Long. 7Y2 — 8 Lin. Pt. distinguendus mihi. jNiger; pronoto subquadrato, breviore, postice utrinque leviter impresso bistriatoque, angulis poslicis subrectis , elytris oblongis, punctis tribus impressis. Long. 7V.— 974 Lin. Da beim Panzerschen Carabus leucophthalmus der Vorderrücken breiter als lang und an dea Seiten gerundet ist, gehört er hierher. Subg. 5. Omaseus Zgl. 44- P- melanarius lUg. [Car. leucophthalmus F.) (5) leucophthalmus Dhl. Bedeutend grösser, oft um ein Drittel, die Elytren etwas mehr zugerundet. Hierher vielleicht auch Platysma nigerrima Meg. Sturm. V. 41. ■j) ncmoralis Latr. in litt, nach Peiroleri. Von gewöhnlicher Grösse, aber der Vorderrüclsen etwas länger und schmäler, hinten etwas mehr zusammengezogen, die Elytren etwas tiefer gestreift. i5) Matt schwarz, oben ohne allen Glanz, die Zwischenräume der Streifen auf den Elytren flacher. Wie voriger in den Alpen. 45. P. melas Creuz. Maurus Sturm; ob auch Carabus maurus Fabric. I. 178? 48. P. gracilis Sturm Dej. IIL 287. Die freihch ungemein kurze Beschreibung von Dejean passt gut, bis auf die Bemerkung, dass er vielleicht Varietät vom minor sei ; denn diess kann bei unserem Thiere nicht der Fall sein. Er ist zwar kleiner als nigrita, aber doch bedeutend grösser als minor'; hat einen verhältnissmässig breitern Vorderrücken, dunklere Fühler und Füsse. 49- P. rhceticus mihi. Oblongus, ater; nitidus; pronoto quadrato, utrinque leviter impresso punctulato bi- striatoque, angulis posticis obtusiusculis ; elytris oblongo-ovatis , profunde stria- tis, Stria secunda profunde bifoveolata, interstitiis convexiusculis ; antennis , pedibusque nigris. Long. 4'/* Lin. Der Kopf ziemlich gross , mit schwachen Eindrücken zwischen den Augen; die Fühler schwarz, «ucli das erste Glied; der Vorderrücl;en ist hinten bedeutend zusammengezogen, und rundet sich • SCHWEIZERISCHE COr.EOPTEREN. 53 vorne zu, er wird dadurch schwach herzfürmig; die Seiten fallen wie beim minor fast gerade auf die Basis ; die Ecken stehen etwas hervor ; hinten jederseits ein flacher punlairter Eindruck, doch sind die Punkte nicht über die ganze Basis zerstreut , wie beim minor ; die Flügeldecken länglicht eiförmig und tief gestreift, nicht punktirt, nur auf dem zweiten Streifen sind zwei tiefe Punkte, einer in der Mitte, ein anderer hinter derselben, die Zwischenräume der Streifen sind ziemhch gewölbt, die Beine schwarz , Fussglieder mit braunen Haaren besetzt. Ich fand ihn bei Nufenen im Rheinwald , Alfred Escher am Turlo im Piemont. i3. MoLOPS Bon. 2. M. terricola F. p) M. montanus mihi. Long. 5'/ä — 5'/'' Li"- Er ist durchgehend« grösser, und zwar Männchen und Weibchen ; die Flügeldecken sind verhält- nissmässig etwas kürzer in der Mitte etwas mehr erweitert und gewölbter, aber weniger tief gestreift. In Berggegenden nicht selten. 15. Amara Bon. Zimmermann hat die Amaren und Zabren als besondere Familien von den Feroniens Dej. abge- trennt; der einzige Charakter aber der die Zabroiden vor den Amaren auszeichnen soll, liegt in den drei Spornen der Vorderschienen (vgl. Monographie der Zabroden I. 1. und über die bisherige Gattung Amara im Faunus I. 6.) und wie er weiter hinten (Zabroden I. 6.) noch angibt, in den kürzern letzten Gliedern des äussern Kinnladentaster. Mir scheint aber die Anwesenheit eines Domes an den Schienen nicht zu Unterscheidung einer Familie hinzureichen, und zwar hier um so weniger, da der zwischen dem Innern und äussern liegende Dorn der Zabroiden (welcher den Amaren fehlt) äusserst klein ist. Von der Unzweckmässigkeit einer solchen Trennung überzeugt uns namentlich auch die Gattung Acorius Zimmerm. (Zabroden pag.73). Der Acorius metallescensDhl. ist so nahe mit Amara fulva verwandt, dass es im höchsten Grade unnatürlich vorkömmt, sie in verschiedene Familien zu bringen, um so mehr, da sie im Bau der Palpen ganz übereinkommen, während dagegen aller- dings der Acorius 3 und die Amara fulva nur 2 Dornen an den Vorderschienen hat. Die Gruppen aber, in welche Zimmermann die Amaren zerfällt hat, scheinen mir sehr gelungen, daher wir diese annehmen. Wir können sie aber nicht den übrigen Carabengattungen coordinirt be- trachten, daher wir sie alsSubgenera aufführen. I. Subg. Percosia Zimm. 1 . A. patricia Creutz. •)) Zabroides Dej. III. 506 ist zwar grösser als patricia, und unsere Exemplare haben einen mat- tern Glanz auf den Flügeldecken, doch stimmt sie im Uebrigen so mit derselben überein, dass wir sie nicht als Art sondern können. 2. A. dilataia mihi. Nigropicea; pronolo subqiiadrato, angulis posticis reclis, basi punctulato, ulrinque bifoveolato; elytris parallelis fortius punclulato-striatis. Long. /jV*- Lat. 2'/«Lin. Der Kopf an seiner Basis etwas runzlich und von einer eingedrückten Linie rings umzogen ; der Vorderrücl;en hinten gerade abgeschnitten mit scharfen Ecken , dort am breitesten und von da nach ,»(> SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. vorn zu sich verschmälernd, der Rand starU aufgeworfen, die Mitte ziemlich gewölbt, Miltelllnir schwach , vorn etwas punUtirt , stärker aber an der Basis und hier mit zwei kurzen aber breitlicheii Längseindrücken , schwarz mit rothbraunem Rand , der sicli nach hinten verbreitert ; die Flügeldecken vorn wenig breiter als der Vorderrücken ; nach liinten laufen sie dann fast parallel und runden sich stumpf zu ; sie sind massig tief und überall gleichmässig gestreift; diese Streifen sind mit vielen deut- licii hervortretenden Punkten besetzt. Beine und Fühler roth. Steht der A. patricia Cr. nahe, ist aber noch grösser als die Form zabroides Dej. ; der Vorder- rücl;enist etwas länger, nach vorn zu mehr verschmälert, die Seiten aber weniger gerundet, die Elytren sind viel paralleler und runden sicli \\eiter hinten und zwar stumpfer zu ; die Streifen sind tieferund melir punktirt, Vorderrücken und Fliigeldecken sind mit einem breiteren Rande umgeben. In Alpengegcnden der wärmeren Schweiz, doch überall sehr selten. 2. Subg. Celia Zimm. Bei den Amaien sind die Ilinterschiencn der Männchen mit einem Rinnchen versehen und diess Kinnchen ist bei einigen , wie bei A. acuminata, ganz mit einem IlaarQlz überzogen ; allein bei andern ist diess viel weniger der Fall ; auf der andern Seite haben wir auch Celien (z. B. monticola Zimm.) bei denen wir zwar keinen Haarfdz, aber doch eine Menge sehr feiner Borstchen dort finden, daher der llaarfilz keinen sehr scharfen Charakter zu Unterscheidung der Amaren und Celien liergiebt. 4. J. erratica Dft. In der westlichen Schweiz findet sie sich in allen Sammlungen als A. vulgaris L. ; allein ich bin sicher, dass diess die wahre, wenigstens von Zimmermann (Faunus I. 24.) beschriebene, C. erratica ist ; theils stimmt damit die Beschreibung genau überein , theils hat Zimmermann selbst meine Exemplare bestimmt, allein es ist nicht zu läugnen, dass Gyllenhals und Sturms Beschreibung von A. vulgaris auch auf diese passen , der Umstand indess , dass Gyllenhal sagt : thoracis angulis retrorsum productis acuminatis , macht mich doch glauben , dass er nicht diese , sondern unsere vulgaris vor sich gehabt habe. Diese C. erratica varirt erstaunlich in der Farbe ; am häufigsten ist sie erzfarben mit mehr oder weniger Glanz, in hühern Regionen blau mit rüthUchem Schimmer (versicolor mihi) oder auch kohl- schwarz (melanaria mihi). Bemerkenswerth ist, dass die Mandibulen , welche gewöhnlich schwarz sind, zuweilen auch bei erzfarbigen Exemplaren an der Basis einen rothen Flecken haben , im Aversthal fand ich ein Exemplar mit ganz rothen Mandibulen und bräunlichter Oberlippe, (rufllabris ni.) Auch die Grösse varirt, wie die mehr oder weniger tief gestreiften Elytren ; bei einigen Exem- ]>laren sind die Streifen unterbrochen, so dass die Decken fast runzlich werden. 5. A. hrunnicornis mihi. Oblongo-ovaia , supra nigro-Eenea vel nigra, pronolo subquadralo, angulis anlicis poslicisque aciilis, basi obsolete utrinque impresso ; clvtris levitcr slrialis, im- punctatis, antcnnis basi rufis^ pcdibus nigris, libiis tarsisque nigro-brunneis. Long. 27:^^2 Y» Liu. Der Kopf glatt, die Eindrücke zwischen den Augen kaum bemerkbar; die ersten drei Fühlcr- glieder roth, die übrigen braun; der Vorderrücken weniger gewölbt als bei A. erratica, und die Vorderecken viel weniger lieiabgebogen und spitzig , sie stehen viel mehr nach vorn hervor ; die SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 57 Hinterecken ebenfalls scharf und rechtwinklig; er ist glatt, hat nur eine schwache Mittellängslinie ; und hinten beiderseits £jnfin, kaum bemerkbaren, Eindruck ; die Flügeldecken sind etwas kürzer, die schwaclien Streifen werden nach hinten zu etwas tiefer und sind unpunktirt. Die Schenkel sind schwarz, die Schienen und Fussglieder braunschwarz ; das ganze Thier ist bald dunkel erzfarben , bald schwarz. Sie ähnelt auch sehr der A. plebeja, von der sie aber unter anderm , der kürzere, hinten unpunk- tirle Vorderrucken unterscheidet, von der A. familiaris, der sie noch näher steht, imterscheiclet sie sich durch die spitzen Ilinterecken des Vorderrückens , wie die Farbe der Beine. 6. A. gracidus mihi. Oblongo-ovala, supra nigra, pronoto subquadralo, angulis posticis obtusrusculis, basi utrinque bisiriolato y elytris obsolete striatis, impunctatis , antennis brunneis, basi rufis, pedibus peneo-nigris tibiis tarsisque brunneis. Long. 1'^ (2 Lin. Ebenfalls der A. erratica Dft. nahe stehend , allein verhältnissmässig kürzer ; die Flügeldecken viel feiner gestreift und unpunktirt. Der Kopf glatt, die Eindrücke zwischen den Augen schwach, die Palpen und erstes Fühlerglied dunkelroth, die folgenden drei Fühlerglieder schwarz, die übrigen braun ; der Vorderrücken schwach viereckig, die Vorderecken wenig hervorstehend und zugerundet, die hinteren etwas abgerundet, oben ziemlich gewölbt, die Mittellinie ziemlich tief, an der Basis jederseits zwei seichte, unpunktirte Längseindrücke; die Flügeldecken ziemlich gewölbt, sehr schwach gestreift, die Streifen unpunktirt, die Zwischenräume ganz flacli und fein gerunzelt. Oben ist sie kohlschwarz, unten schwarz mit schwachem Metallschimmer, die Schenkel sind schwarz mit Erzglanz, die Schienen und Fussglieder dunkelbraun. 7. A . moniicola Z'ixnm. Ich hielt sie früher für A. Quenselii Schh. , allein der Vorderrücken hat einen zwar feinen aber lungestülpten Rand, während er bei Quenselii (lach abgesetzt ist (vgl. Zetterstedt fauna lapponica I. 22;. Es ist übrigens ein sehr variables Thierchen ; wir können , mehr oder weniger deutlich , folgende Varietäten unterscheiden. 1. Etwas kleiner, im Uebrigen aber mit der Normalform übereinstimmend. 2. Rothbraun, Kopf und \ orderrücken sind braun, Flügeldecken rothlich braunschwarz, mit schwachem metallischem Schimmer. 3. Braunschwarz , mitunter kommen auch fast ganz schwarze Exemplare vor. A. Die Flügeldecken etwas tiefer gestreift, der Vorderrücken schwach runzlicht. 5. Der Vorderrücken etwas schmäler und länger und so auch die Flügeldecken. 6. Der Vorderrücken flacher , mit breitem braungelbem Saum , an der Basis mehr punktirt , die Flügeldecken bräunlich und ebenfalls flacher. A. marginata mihi. 7. Der Vorderrücken grün oder bläulicht, gelbgesäumt, die Flügeldecken bläulicht. Die Fühler sind hier öfter dunkler braunschwarz und die Flügeldecken etwas tiefer gestreift. 8. A. Ougsburgeri mihi. Oblongo-ovata , obscure aenea , pronoto subquadralo, minusculo, angulis anticis rotun- datis , basi utrinque bifoveolato , punctulato ; elytris obsolete punctato-striatis, antennis brcvioribus antrorsum paulo crassioribus, rufo-brunneis. Long. 5'/4Lin. Kopf ziemlich klein, zwischen d«n Augen zwei flache, punktirte Eindrücke ; der Vorderrücken um ein Drittel kürzer, als breit, fast viereckig, vorn etwas zugerundet, die Vorderecken nicht 38 SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. Lei-vorstehend und ganz rundlicht; die hinteren dagegen einen rechten Winkel bildend; die Mitlel- längslinie und die bogenförmige Querlinie am Vorderrande ziemlich tief, die Basis mit zwei ilachen Eindrücken; diese, wie überhaupt die ganze Basis, punluirt ; die Elytren vorn etwas breiter als der Vorderrücken, sie erweitern sich etwas nach hinten zu und runden sich zu hinterst stumpf zu, sie sind fein punktirt gestreift, hinten sind die Streifen nur wenig tiefer, als vorne, aber viel weniger punktirt. Die Farbe ist ein Braunschwarz, mit schwacliem metallischem Schimmer, die Mittelbrust ist ganz glatt; die Fühler sind kurz, braunroth, vom vierten Gliede werden sie nach aussen etwas dicker; die Schenkel sind braunschwarz. Schienen und Fussglieder braun. Steht der A. monticola Zimm. am nächsten, ist aber an den kürzeren Fühlern, dem schmäleren Vorderrüchen , den kürzeren , nach hinten sicli erweiternden Flügeldecken leicht zu erkennen. Herr von Ougsburger fand sie bei Bern. 9. A. hifrons Gyll. Bald gelb, bald dunkelbraun, bis ins schwärzliche, doch immer mit metallischem Schimmer ; ganz dunkelbraune Exemplare fand ich in Nufenen und auf der Alp Urschein , etvras grossere mit flacheren Flügeldecken im Paradies und Urserenthal. 1 1 . A. grandicollis Zimmerm. (Dej . cat. ?) Da Zimmermann nach meinen Exemplaren seine A. grandicollis beschrieben hat (Faunus 1. 1 . p.29), unterliegt keinem Zweifel , dass dies die wahre Zimmermann'sche Art sei, ob aber auch die von Dejean in seinem Catalog erwähnte, ist weniger sicher, da dieser sie später mit der A. brunneaGyll. vereinigt hat, von der sie wesentlich verschieden ist; vielleicht ist es A. rufocincta Mannh. Dej., die freihch Zimmermann nur als eine Form seiner grandicollis aufführt. Wie schon Zimmermann bemerkt hat, variirt das Thier sehr, wie können bei uns folgende Formen unterscheiden : 1) Genuinus. Braun, mit schwachem Erzglanz mit etwas tiefer gestreiften Flügeldecken. 2) Seileri mihi. Mehr erzglänzend , und elwas weniger tief gestreifte Flügeldecken. 3) Oreophila Immh. Pechbraun, übrigens in der Grosse sehr vanirend, bald so klein wie Seileri, bald bedeutend grosser, die Flügeldecken mehr oder weniger tief gestreift. Die gemeinste Form in höheren Regionen. A) Der Vorderrücken an den Seiten etwas weniger herabgebogen , daher flacher. 12. A. Zimmermanni mihi. Ovata, picea; pronoto brevi, subquadrato, basi utrinque bifbveolato, foveis profunde punclatis, angulis anlicis oblusis, poslicis subrectis; elytris convexiusctilis, ob- solete punctato-striatis; antennis pedibusque rufis. Long. 5 Lin. i* Der Kopf ziemlich gross, glatt, zwischen den grossen, hervorstehenden, schwarzen Augen zwei seichte Eindrücke ; der Vorderrücken viel kürzer als lang, hinten gerade abgeschnitten, die Seiten nach vorn zu nur wenig schmaler werdend, aber vorn zugerundet, die Ecken nicht hervorstehend; die MittellängsUnie und die vordere bogenförmige Querhnie ziemlich stark eingedrückt , doch reicht erstere nicht bis zur Basis herunter, an dieser jederseits zwei sehr seichte, mit wenigen tiefen Punkten besetzte HäcUchen , oberhalb der hinleren Grube noch mehrere tief eingedrückte Punkte ; die' Hili SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. 59 Flügeldecken eiförmig , gewölbt, besonders hinter der Mitte , schwach punUtirt gestreift; die Streifen \verden nach hinten zu tiefer, sie sind hinten eben so tief wie bei grandicollis , vorn viel seichter ; die Mittelbrust an der Basis punUtirt. Kopf und Vorderriicken ist braun, die Flügeldecken braunschwarz gefärbt, Fühler, Palpen und Beine sind rotli. Ein ausgezeichnetes Thierchen, das der A. grandicolhs Zinim. am nächsten steht, aber durch den grossem Kopf , den kürzern Vorderrüchen , der hinten nur in den Gruben punhtirt ist, und die gewölbteren Flügeldecken sich leicht unterscheiden lässt. Es ähnelt auch der A. modesta Dej., hat ganz ihre Grösse und kurzen Vorderrücken , allein nicht allein Färbung , sondern auch tiefer gestreifte Flügeldecken etc. machen es kenntlich. Ich fand sie auf der Mühlebachalp. Subg. 5. Amara. 15. A. lapidicolamWn. Oblongo-ovata, viridi-renea; pronoto basi utrinque bifoveolato, punclulalo, an^ulis posticis aeutis; elytris striatis, striis apicem versus profundioribus, antennaruni articulis Iribus primis tibiisque rufo-lestaceis; tibiis anticis spina apicali Iriciispi. Long. 47* Lin. Ist etwas grösser als A. plebeja, verhältnissmässig etwas länger und hinten mehr zugespitzt, die Flügeldecken tiefer gestreift. Der Kopf klein , ganz glatt, vorn ist der Schild durch eine starke Linie abgeschieden, von der Mitte der Augen bis zu dieser Linie stehen zwei schwach eingedrückte Gruben ; der Vorderrücken ist wenig kürzer als breit, die Seiten runden sich nach vorne etwas zu, laufen aber in ziemlich scharfe Ecken aus, auch die hintern Ecken sind scharf und ein wenig nach hinten gezogen; an der Basis haben wir zwei ziemlich grosse, doch nicht tiefe, aber ganz punktirte Gruben , die äussere ist etwas kleiner, als die innere; die Mittellängshnie ist ziemlich stark ausgedrückt, besonders in der Mitte ; die Flügeldecken sind so breit, wie der Vorderrücken, erweitern sich daijn etwas, und runden sich nach hinten wieder zu; dort ist aber jede ziemlich stark ausgebuchtet, sie sind tief gestreift, die Streifen werden nach hinten tiefer, in ihnen bemerkt man ziemlich viel seichte Punkte, besonders auf der vordem Seite. Sie ist grün metallisch gefärbt, die Palpen sind braun, Fühler bräunlich, die ersten Glieder schön gelbroth, Schenkel braunschwarz, ihre Basis wie Schienen und Fussglieder gelbroth; der dreidornige Sporn der Vorderschienen kurz. Ich fand sie im Camogaskerthal auf dem Maiensäss des Ilrn.Orlandi. 22. J. vulgaris L. Unterscheidet sich von der A. erratica Dft., durch den etwas langem Vorderrücken , dessen Vorderecken mehr hervorstehen , der vorn tiefer ausgebuchtet ist , durch die hintern Ecken , die, w ie Gyllenhal bemerkt, nach hinten etwas hervorstehen, so dass er hinten nicht gerade abgeschnitten ist, die Eindrücke an seiner Basis sind weit weniger tief; die Streifen der Flügeldecken vertiefen sich Bach hinten zu. Bis jetzt habe ich nur erzfarbige Exemplare gesehen, und bei allen ist nur das erste oder das erste und zweite Fühlerglied roth, oder rothbräuclich, nie das dritte, wie Sturm gesehen haben will. Unsere Exemplare stimmen volH;ommen mit denjenigen überein , die ich von Zimmermanu erhalten habe. 40 SCHWEIZERISCHE COLEDPTEREN. Der Carabus vulgaris Füssli Verzeicbn, pag. 19 kann nicht hielier gehören, da er Schseffer Ratisl). Tab. 18 , Fig. 2 citirt, der wohl aber zum Pterostichus melanarius gehören mag. Die älteren Entomo- logen scheinen übrigens unter C. vulgaris eine Menge ähnlicher Käfer zusammengeworfen zu haben. Panzers Car. vulgaris sclieint mir auch etwas zweifelhaft, die Abbildung in der Fauna german. passt eherauf A. erraticaDft., als die vulgaris L. Bis jetzt nur in Subalpinis gefunden. 25. A. communis Kugel. e) alpicola mihi. Ist bedeutend kleiner als A. communis (Long. Vj* Lin.) und hat einen ganz matten Erzglanz ; da aber die A. communis ein sehr variables Thier ist, wage ich sie niclit davon als Art zu trennen. Der Kopf hat auf der Stirn zwei flache rundliche Eindrücke ; der Vorderrücken hat dieselbe Form wie der von communis, aber die Hinterecken sind spitzig, an der Basis ist er ganz glatt, hat keine Punkte und aucli die gewöhnlichen zwei Eindrücke sind bei einem Exemplare gänzlich , bei zwei andern fast ganz , verschwunden; die Mittellinie reicht nicht bis zur Basis, dort aber bemerken wli eine Zahl feiner Strichelchen ; die Flügeldecken sind kurz eiförmig , liinten stumpf zugerundet , die Streifen Averden nach hinten zu etwas tiefer; oben ist sie matt erzfarben , unten schwarz, die Schienen ^vie die zwei ersten Fühlerglieder sind gelbroth. Herr Pfarrer Felix schickte sie aus dem Rhein walde. 24- A. Poeciloides mihi. Obloiigo-ovala , viridi-senea, capite bifoveolato, pronoto convexiusculo, angulis anlicis acutis, poslicis rectis, basi bifoveolato; elytris profunde strialis , slriis apicem versus profundioribus; anlennis articulisduobus primis ferrugiueis, pedibusnigris. Long. 5 \'2 Lin. Der Kopfschild ist durch eine schwache Linie vom Kopf getrennt , auf beiden Seiten dieser Linie, zwei ziemlich tiefe Grübchen; die Fühler braunschwarz, die ersten zwei Glieder röthlich; der Vorderrücken breiter als lang, etwas hinter der Mitte am breitesten, nach hinten zu sich etwas zurundend, doch vielmehr auf der vordem Seite, doch stehen die Vorderecken scharf hervor, vorn ist er ziemlich tief ausgebuchtet, ander Basis fast gerade abgeschnitten, die Hinterecken sind recht- winkelig, an jeder Seite zwei ziemlich tiefe, aber nur sehr schwach punktirte Grübchen; die Mittel- linie ist tief; die Flügeldecken sind vorn so breit, wie der Vorderrücken , fangen sich bald hinter der Mitte an zu verschmälern, sie sind daher nicht so stumpf, wie die von A. vulgaris; sie sind tief gestreift, und (Ue Streifen nehmen nach hinten an Tiefe, zu, zeigen aber keine Spur von Punkten ; sie i.st grünlich erzfarben, glänzend, die Beine schwarz , die Schienbeine und Fussglieder mit braun- Uchen Borsten besetzt. Sie steht Aer A. vulgarisl^. nahe , ist aber durch den schmäleren, gewölbteren Vorderrücken , dessen Seiten mehr gerundet, durch die tieferen Grübchen an seiner Basis, die tiefer gestreiften , mehr gewölbten, hinten nicht so stumpfen Flügeldecken, nicht unschwer zu unterscheiden; von der v^. rommunis aber schon durch die tieferen Streifen auf den Flügeldecken und die schwarzen Schienen. Subg. /i. Bradytus Steph. .30. J. apricaria. PU. f) Rhcctica mihi. M'eicht von der Normalform durch den etwas längern, hinten mehr verschmälerten Vordcr- vücken ab , daher dann die Hinterecken etwas mehr hervorstehen ; die Basis ist bald über und über SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. -41 mit tiefen Punkten besetzt, bald nur an den Seiten; die Fliigeldechen sind etwas tiel'er punhtiit gestreift ; wie bei der A.apricaria nehmen aber die Punhte gegen die Spitze zu ab und verschwinden endlich gänzlich ; sie ist bald braunschwarz gefärbt mit Metallschimmer, bald aber auch braun ; bei einem Exemplar ist der Vorderrücken braunschwarz, die FlügeldecUen metallisch; ein Exemplar aus dem Camogaskertbal ist bedeutend kleiner und schmäler. 3J. A. iridipennis tiyAxi. üvata, ferruginea, aeneo-micans; pronolo basi piinctato, uUinque bistrialo, angulis posticis aciitis, productis ; elylris striatis, striis obsolete punctulatis. Long. 574— 4Lin. Der Kopf gross , zwischen den Augen zwei grosse rundliche Eindrücke , sonst glatt ; der Vordcr- rücUen breit, hinten gerade abgeschnitten, vorn ganz schwach ausgebuchtet, die Seiten gerundet, nach hinten zu etwas eingebogen , die Hinterecken spitzig und nach aussen etwas vorgezogen ; die JMittelhnie stark ausgedrückt, vorn etwas gepunktet, an der Basis zwei tiefe Eindrücke, die ganz mit Punkten bedeckt sind , diese breiten sich aber über die ganze Basis des Vorderrückens «us , während bei der fulva die Mitte glatt ist; die Flügeldecken sind wie bei fulva, nur kleiner und die Streifen werden nach hinten zu etwas tiefer. Farbe ganz wie bei fulva , nur tritt der metallische Schimmer auf den Flügeldecken mehr hervor und schillert. Sie steht der A. fulva De G. sehr nahe, ist aber fast um ein Drittel kleiner, der Vorderrücken ist verhältnissmässig länger, etwas breiter gerandet, die Hinterecken stehen mehr hervor, und die Basis ist mehr punktirt. Im Herbst 1829 fand ich in der Lüneburger Heide (bei Flinten) ein Exemplar von der A. fulva, das eben so klein ist, wie die iridipennis, allein die übrigen angegebenen Charaktere lassen sie leicht erkennen. Ich sammelte die ersten Exemplare 1834 im Urserenthale , bei Andermatt, Alfr. Escher eben- daselbst 1837 und im Hasli. Subg. 5. Leirus Meg. 33. yl. auUca Kugel. Das Männchen ist immer etwas kleiner, namentlich schmäler, luid hat einen vorn mehr puuktirten Vorderrücken. Dahl schickte es als A. alpestris ein, und ich liielt sie früher für die A. convexiuscula Mshm. Ich fand es in Fetan auf der Blüthe von Cirsium Eriophorum L . in Begattung. Schoenher zieht zum Carab. aulicus Kug. den Carab. spinipes L. mit? Schaller's Fig. 8. Tab. 108 kann aber nicht hieher gehören, von welcher Harrer (p. 132) glaubt, dass sie den C. spinipes L. darstelle. Es mag vielleicht Abax striola sein. Trib. VI. Harpai.id.\. I. Harpalus Latr. I 4. H. ohscurus F. Bei Bern und im Jura kommt eine etwas kleinere Form vor, die Berner ist oben blau, die aus I dem Jura grünlich gefärbt. 42 SCHWEIZERISCHE C0LEOPTERE^ . ü. H. laticollis Mannerh. Stimmt gut mit Sibiiischen Exemplaren uberein , ist nahe mit punctulatus Dft. verwandt, allein lueser ist grünlich, laticollis blaulich, der VorderrucUen ist schwächer punlitirt und die Vordereckcn stehen weniger hervor. Centralalpen. i;5. H. Melletii m\\n. Oblongo-ovatus j pronoto subcordato, profunde punclato , brunneo-nigro , flavo margiuato; elytris piceis, striatis, interslitiis punctulatis antennis, pedibusque rufo-testaceis. Long. aY^Lin. lat. i Lin. Kopf. ziemlich gross, punktirt, besonders um die Augen herum, Palpen, überhppe und Fühler röthlich gelb, die Augen stark hervorstehend ; der Vorderrücken etwas breiter als lang, an der Basis gerade abgeschnitten, die Seiten nach vorn hin sich etwas erweiternd, dann wieder zubiegend, die Vorderecken ganz , die hinteren ziemlich zugerundet , Mittellängslinie schwach ; über und über mit tiefen Punkten übersäet, die aber an der Basis und ganz vorne etwas dichter stehen , braunschwarz , mit braungelbetn Rande ; Flügeldecken eiförmig, an der Basis etwas breiter als der Vorderriicken , dann erweitern sie sich noch ein wenig und runden sich hinten zu , ziemlich schwach gestreift ; die Streifen nach hinten zu tiefer werdend, die Zwischenräume flach und ganz mit feinen Punl;ten bedeckt ; Kopf und Flügeldecken scliwarz, Vorderrücken braunschwarz, Beine braungelb. Herr Pfarrer Mellet fand ihn zu Vallorbes im Jura. 20. H. (eneus F. Von diesem gemeinen Thiere habe ich eine ganze Reihe von Varietäten beobachtet, die mir zeigen, dass H. contcmptusDej. nicht als Art beibehalten werden kann. Es wurden diese Varietäten in dem Cataloge selbst (pag. 65) charakterisirt, wozu ich nur noch bemerke, dass Var. II. •/ vielleicht eigene Art sein möchte, indem die hinteren Vorderrückenecken etwas hervorstehen, da ich aber nur ein E.xemplar gefunden, habe ich ihn nicht trennen mögen. 28. H. hmbaius Dft. Die Weibchen haben immer viel matter schwarze Flugeidecken als die Männchen. Zuweilen ist der Aussenrand des Vorderrückens nicht loth und das ist wohl H. fulvipes Sturm IV. 55; er ist gewöhnlich etwas grösser, lebt aber mit ihm zusammen ; ^ch H. subsinuatus Sturm 'Tab. 85. Fig. B.) möchte vielleicht hieher gehören. 34. H. atncenus mihi. Oblongo-ovalus, pronoto basi prolündius punctato, utrinque leviter impresso, angulis posticis subrectis; elytris striatis, convexiusculis; antennis pedibusque rufis. Long. 57* Lin. Lat. 17= Lin. Maslaete vel obscure viridi-peneus; fa>mina capile pronotoque subcyaneis vcl nigris; elytris opacis nigris. Ist sehr nahe mit H. rubripesCreutz. verwandt, aber kleiner, der Vorderrücken verhältnissmässig etwas länger, hinten mehr punktirt, die Flügeldecken gewölbter und tiefer gestreift. Der Kopf glatt, SCHWEIZERISCHE COLEOPTEnEN. 45 zwiscben den Augen zwei flache EindiücUe ; der Vorderrücken ist vieieckig , die Seiten schvvacli gerundet, die Voidei-ecUen stumpf, die hinteren dagegen fast rechtwinkehg, doch auch nicht spitzig, die Mittellängslinie ziemlich lief, die ganze Basis mit tiefen Punkten überstreut, jederseits eingedrückt, sonst ganz glatt, nur vorn ein schwacher bogenförmiger Quereindruck ; die Flügeldecken eiförmig, ziemlich gewölbt, tief gestreift, nach hinten werden die Streifen etwas tiefer, neben der zweiten Streife hinten ein eingedrückter Punkt; Mundtheile, Fühler, Beine roth, Vorderlücken dunkelblau, oft mit gelbem Rand, Flügeldecken glänzend grünblau ; ein Exemplar von derFinelalp ist fast schwarz. Die Weibchen sind etwas dunkler gefärbt und ihr Vorderrücken ist an der Basis etwas weniger punktirt. In den Bundner- und Walliseralpen. 30. H. IcEvicollis Meg. Dft. Sturm hat aus den Harpalen dieser Gruppe drei Arten gemacht, die er als H. satyrus Kn., mon- tanus und laivicoUis Meg. aufführt; eine Vergleichung seiner Abbildung uiid Beschreibung von H. Isvicolhs und montanus zeigt aber eine solche völlige Uebereinstimmung , dass wir diese beiden nicht zu unterscheiden vermögen ; dagegen weicht sein H. satyrus (Tab. 96. Fig. c) so in seiner ganzen Form und Farbe von diesem tevicoUis ab , dass wir Sturm doch nicht wohl eine solche gänzliche Verzeichnung zumuthen und beide für synonym halten dürfen, wie diess Dejean gethan hat. Ich habe eine Menge Harpalen rus dieser Gruppe auf unseren Bergen und Alpen gesammelt , um über sie ins Reine zu kommen. Sie zeigen mir deutlich drei Hauptformen, die ich als drei Arten betrachte : Erstens eine kleinere Form mit mehr glattem Vorderrücken, verlängerten, mehr parallelen Flügeldecken und braunrothen Beinen. Diesen halte ich für den H. la-i'icollis und montanus Sturm. Zweitens eine etwas grössere Form mit etwas gewölbterem \ orderrücken , verhältnissmässig urzeren, in der Mitte erweiterten, daher mehr eiförmigen Flügeldecken. Diesen halte ich für H. satyrus Kn. St. Drittens eine noch grössereForm, mit kürzerem, hinten mehr zusammengezogenem Vorderrücken, iförmigen Flügeldecken, braunschwarzen Beinen mit pechschwarzen Schenkeln. Dieser wurde, wie ich glaube, bis jetzt übersehen ; ich nenne ihn H. nitem. Doch wir wollen diese noch etwas näher charakterisiren : 1. H. l(ei>icollis Meg. Dft. II. io3. Sturm IV. 112. H. montanus Sturm IV. 95. Oblongus, nigro-piceus; pronoto subcordato, basi utrinque parce punctulato, obsolete impresso, planiusculo, angulis posticis reclis, acutis; elytris anthracinis sub- parallelis, striatis, interstitio tertio puncto impresso; antennis basi pedibnsque rufo-teslaceis. Long. 3'/* Lin. Stimmt vollkommen mit Sturms Beschreibung und Abbildung uberein , so auch mit der Duft- schmidischen , die indess zu allgemein gehalten ist. Der Kopf ist etwas kleiner als beiniH. satyrus, der Vorderrücken an der Basis weniger eingedrückt, aber mit mehr Punkten besetzt, die Vorderecken sind etwas weniger herabgebogeu ; die Flügeldecken sind ziemlich parallel und etwas gewölbt. Es ist glänzend pechschwarz, oben mit metallischem Schimmer. Ich kenne von ihm zwei Varietäten : \Ii SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. v) FUwolimbatus mihi. Die Flügeldecken sind etwas gerundeter, die Fühler gelbrolli, ungefleckt, Kopf und Vorderrüchen braun, Flügeldecken braunschwarz mit gelbem Rand. Ich fand ihn im Mai 183-1 und 1835 zu oberst auf der Lägeren beim Wachthäuschen; Alfr. Escher im Wäggithal. ^) alpesiris m\h.i. Bedeutend kleiner, der Vorderlücken hinten etwas tiefer eingedrückt, der Kopf glatt ohne Eindrücke, die Fühler schwärzlich. Long. Vfi Lin. .\m Anna-Gletscher, Kanton Uri. 2. H. saljTus Knoch. Sturm IV. 122. Oblongus, castaneus vel piceus; pronoto subcordalo , convexiore, basi ulrinque punctulato, impresso, angulis poslicis reclis aeutisj elytris ovatis, strialis , antennarum basi pedibusque rufo-testaceis. Long. 3 ^/s Lin. Stimmt zwar auch nicht vollliommen mit der Abbildung iiberein , die Sturm gegeben , die braunliche Färbung und die mehr zugerundeten Flügeldecken machen mich aber glauben , dass er zu ihm gehöre ; zu dem habe ich genau diess Tliier von Herrn Schüppel in Berlin als H. satyrus erhalten und es selbst im Harz (dem Sturm'schen Fundort) gefunden, wo ich den H. l SCHWEIZERISCHE COl.EOPTEREN. 49 mehreren Grübchen besetzt, die Mandibulen gekrümmt, die Fühler reichen bis zu den Schultern, die ersten drei Glieder schalgelb und glatt, die äusseren dunkler und behaart; der Vorder- rucken fast gerade abgeschnitten, nach vorne zu sich etwas erweiternd, doch nicht so stark, ^vie beim T. glacialis, die Vorderecken ganz zugerundet, die hinteren dagegen etwas hervorstehend, der Rand weniger flach abgesetzt, die Eindrücke übrigens wie beim glacialis; die Flügeldecken erweitern sich von ihrer Basis aus, in der Mitte sind sie am breitesten, und runden sich nach hinten stumpf zu, sie sind ziemlich gleichmässig aber schwach gestreift, die Streifen, von der Dritten mit zwei Grübchen versehenen an, sind aber seichter, doch deutlich ausgedrückt. Ist ebenfalls nahe mit dem glacialis verwandt , aber kleiner, der Kopf langer, der Vorderrücken weniger gerundet, die Flügeldecken eiförmig. Ich fand ihn, bis jetzt, nur in den rhätischen Alpen. 11. T. Perlyi mihi. Apterus, brunneus; pronolo subcordato, angulis posticis reclis , acutis; elytris rotun- dntis, striis quatnor profundioribus, antennis brunneis pedibus pallidis. Long. TV.-.'/.Lin. Kopf gross, vorgestreckt, die Eindrucke wie beim T. glacialis, der Hals etwas langer; der Vor- derrücken fast herzfürmig, ziemlich gewölbt, hinten gerade abgeschnitten , vorn schwach ausgebuchtet, nach vorn zu bedeutend breiter werdend, die Vorderecken ganz stumpf und zugerundet, die Hinter- ecken dagegen sind scharf rechtwinklig, die Seiten sind dort einwärts geschwungen; Mittellinie tief, die ganze Basis flach gedrückt , an den Seiten ein ziemlich tiefer Eindruck ; die Flugeidecken in der Mitte am breitesten , nach vorn und hinten sich zurundend , die ersten 4 — 3 Streifen deutlich , obschon nicht sehr tief , der erste am tiefsten, die übrigen werden seichter und die äussersten sind verschwunden; sie sind hellbraun, Nath und Ränder schalgelb. Fühler hellbraun, die Beine ganz blass gelblich. Dieser und der folgende unterscheiden sich von allen vorigen durch den etwas längeren , hinten mehr zusammengezogenen Vorderrücken. Ich hielt ihn früher für T. limacodes Zgl. Dej. V. 23, allein da Dejean ihm drei eingedrückte Punlite auf den Elytren , und nur drei tiefere Streifen giebt , ist er wohl davon verschieden. Dejean's Beschreibung ist übrigens zu kurz, um zu einem sichern Resultat zu gelangen. Ist' nicht selten in unseren Alpen. Eine kleine Form , deren Vorderrücken an der Basis schwächer cingedi-ückt ist, sonst aber vollkommen mit dem vorigen übereinstimmt, fand ich zu oberst auf dem Pass zwischen Scaradra und Sureden in einer Höhe von 8760 F. über Meer. 12. T. Icevipennis mihi. Apteriis, castaneus; pronoto subcordato, breviori, angulis posticis acutis ; eljtris Ipevibus striis omnibus obsolelis^ Iribus dorsalibus paulo profundioribus; antennis brunneis, pedibus pallidis. Long, i 7« — lYaLin. Kopf gross, der Eindruck um die Augen sehr tief, und weiter hinaufreichend als beim vorigen, dl von der Mitte der Augen an viel seichter ; der Vorderrücken ganz wie beim Pertyi, doch etwas OO SCHWEIZERISCHE COLEOPTEREN. hüizer; die FlügeldecUen kurz , eifürmig, ungemein schwach gestreift, auch die drei ersten Streifen jiur angedeutet, der dritte mit zwei Grübchen ; die übrigen sind fast ganz verschwunden ; dieZwisclien- räume zwischen den Streifen glatt und flach ; der Vorderrüclien ist castanienbraun , Kopf und Flügeldecken gewöhnlich etwas dunkler. Fühler braun, Beine blass gelblich. Er ist nahe mit dem T. Pertyi verwandt, aber etwas schmäler, der Vorderrücken etwas kurzer, die Flügeldecken schwächer gestreift. Ebenfalls in den höheren Alpen unter Steinen in Schneethälchen, oder in der Nähe der Gletscher, wie alle vorigen. Einen sehr schonen Trechus , den ich für den T. Longhii Crist. (cf. de coleopteris novis ac rarioribus minusve cognitis provincia; Novocomi Auct. Comolli pag. 13) halte, fand Hr. Alfr. Eschei ;uif dem Monte Moro, aber schon ausserhalb der Schweizergrenze, am Südabhauge des Berges. II. Bembidium Latr. 17. B. hipunctatum L. ß) nivale Godet. Weicht auf ziemlich auflallende Weise vom hipunctatum L. ab, und mochte wohl eigene Art sein, wofür auch seine ganz verschiedene Heimalh spricht; es ist etwas grosser, der Vorderrücken ist vorn und hinten viel tiefer punktirt, die Flügeldecken tiefer punktirt gestreift. In höheren Re- gionen kommen ganz dunkel, ja fast schwarz gefärbte Individuen vor; ein oben schon rothbraun gefärbtes Exemplar fand Hr. Alfred Escher im Saasthale ; eine noch auffallendere Form fand ich auf der Flüsalp im Unterengadin ; bei diesem ist der Kopf zwischen den Augen flacher und ganz mit tiefen Punkten übersäet, der Vorderrücken ist über und über mit Punkten und Uunzeln besetzt, die nach dem Rande tiefer werden ; die Flügeldecken haben seclis Grübchen und sind hläulidi gefärbt. 18. /)'. glaciale mihi. Orichalcicum vel nigro-;rneum ; proiioto subcordato^ subla'vi j elytris oblongo-ovalis, planis, Isevlter punctato-striatisj bilbveolatis, antcnnis pcdlbtisque ,Tneo-nigris. Long. i7* — aLin. Der Kopf massig gross, zwischen den Augen zwei ziemlich tiefe aber meist ganz glatte Ein- drücke , während sie beim hipunctatum ganz mit tiefen Punkten besetzt sind ; der Vorderrücken ziemlich flach, hinten gerade abgeschnitten, nach vorne zu erweitert, die Seiten hinten etwas ein- wärts geschwungen, docli nicht so stark, wie beim hipunctatum, daher der Vorderrücken an der Basis etwas breiter, die Hinterecken stehen schwa Uhr. 3 U Ab 1 lo U Ah r, U. M. .7 ll.r. .0 U. A. Minima Maiima. Untcrsch. Febr Mcerz. ^,21 I April. 27. 4,-48 3,86 0,62 0,35 Mai. .. 2,75 2,53 2,26 0,49 0,27 Juni. ., 5,28 5,07 4,87 0,41 0,20 \juli. .. 3,92 3,74 3,52 0,40 0,22 Aug. .. 1,42 4,26 3,95 0,47 0,31 Sept. .. 3,88 3,63 3,39 0,49 0,24 Ort. .. 4,12 3,92 3,70 3,94 0,42 0,22 0,24 Noi'. .. 1,98 1,96 1,83 0,15 0,13 0,07 Die. .. 3,62 3,53 3,50 — 0,12 0,03 0,13 Mittel 1 1 Hcechsler Barometer-Stand im Jahr Tiefster .. „ „ Groessler Unterschied ............................. . . ....^^... . . , „ fiift-^cmpfi'atur. Thermometer R. ' NB. \A Groesste monatliche IN Jan. „Lbr. 3 Ullr A. .oU.A. Minima. Unisc Minima. Haxima. |Unlsc. B.S" Febr. Ma:rz. - Zf + 8,0 + 10,2 + 10,8 10,0 12.8 13,3 Juni. 14,7 17,1 17,6 Juli. 17 2 19,5 20,0 Aug. m\~ 20,1 20,7 Sept. 13,1 16,2 16,7 Oet. 9,0 11,3 11,6 + 8,5 Nov. 2,7 3,7 4,1 2,2 Dec. - 1,0 - 2,4 - 2,5 1,0 v — - — — - — - — - — — Mittel Ha:chster Thermometerstand im Jahr + 27°, 2 {den 3. Aug. ). l NB. Die hrglichcD Minima und Jlasima miUcUl Hcgi.lcr-Tlicimomcler aussemilli-ll. i • BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1826. Otanti tifö Ul)finf6 bft Tum* ül)dnbrüdif, in neuen Schiveizer Fuss zu d, 3 Meier. Jan. Febr. Mcvrz. ^pril. Mai. Juni. Juli. Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. IltEchsler Stand -j.aa, 1. 5,6 .. 2-2. 4,3 .. 7. 5,0 » 30. 8.6 .. 25. 9.7 » 9. 4,3 >. 26. 9.3 .. 1. 6,5 .. 8. 7.4 .. 5. 6,0 .. 16, 8,2 .. 9. 2,7 d. 31. 2.6 .- 16. 3,1 " 28. 3,1 .. 8. 5,0 .. 2. 6.7 .. 1. 7,0 6,2 3,4 3,2 3,3 27. u. 28. 25. 2i. u. 26. 9. 30. Hoechsler Rheinstand in Tiefster Grocsster Unterschied . 141,3 (d.id Juli). 2',6 {d. Iß Febr.) Die Beobachtungen des Ilbeinstandes sind un tagangestcllt; nur bei cle:r.J!uUrlichenhcecb3!en Stand sind auch die Beohacblungen an audern Tageszeitei des llbeinstandes angestellt. Der niedrigste Wasserstand, \velcbfr \vrLbrend dieser Zeit \vabrgenonimi;ii wordei: ist, trat ein am 4 Febr. i83o mit ■ ■ • • _ Grassier UDlers.bicd ■ • • _ Die grcessle mittlere Wasserbcebe seit dem Anfange der regelnncssigen Beobachtung fand ilalt im Jahr iSiGmit BEOBACHTUKGEN IN BASEL 182i ' Öaromftcr-ötitntJ aitfO" R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Ai;fil«,.o^ et,.,J 1 Unterscliied über Stand Muilerer Stand. von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. . — —^ ^ — — . \Jan. 9ÜhrMo.-s. u Uhr. 3 U. Ab. .oU.Ah. 1 f,U. M uUhr. ■ oU. A. Minima. Maxima. Unlorsch. 27'.' 2,66 2:57 2':43 0,2: 0,'i4 0,06 26." 8,02 27'." T'A'g ii",i7 Febr. » 3,63 3,55 3,42 0,2 0,13 0,24 26. 10,42 .. 8,08 9,66 Mtrrz. .. 2,79 2,70 2,61 0,1E 0,09 0,48 26. 7,36 .. 8,29 12,93 ^ April. ^Mai. .. 3,66 3,55 3,26 3,60 0,4C 0,29 0,34 26. 9,56 .. 6,63 9.07 .. 2,23 2,03 1,75 2,02 0,41 0,28 0,27 26. 11,03 .. 4,79 5,76 Juni. » 3,25 3,12 2,94 3,25 1 0,31 0,18 0,31 27. 0,62 .. 5,23 4,61 Juli. " 5,1.5 \ 4,99 4,72 0,4; 0,27 0,39 27. 2,82 .. 7,09 4,27 Aug. .. 3,99 3,80 3,59 0,4f 0,21 0,32 27. 0,05 .. 7,11 7,06 iep. .. 4,41 4,14 3,80 0,6 0,34 0,24 26. 11,22 .. 6,60 7,38 .. 2,70 2,47 2,-33 0,37 0,14 0,21 26. 10,27 .. 6,50 8,23 No^: .. 4,27 4,13 3,97 4,20 0,30 0,16 0,23 26. 11,67 .. 9,36 9,69 Dec. .. 4,60 4,58 4,48 4,74 ),12 ),34 0,10 0,26 26. 9,24 .. 10,23 12,99 Millel 27. 3,61 1 3,47 3,27 1 ( 0,19 0,28 26. 10,69 1 27. 7,26 8,57. Hccchsler Barometer-Stand im Jahr 27". 10"',24 (.~ MinimTtM'aCi^ UnUc sr- Jan. _ 1,4 0,0 _ 8,1 1,6 88,0 Febr. 4,0- 5,1 + 1,3 0,9 3,3 M'i gl i 22 Jan. N. 5 NO. 1 0. so. s. sw. vv. NW. 2 3 _ 2 14 4 Febr. 5 6 3 1 8 Febr. :• 11 6 5 2 1 März. 17 6 2 1 ] ] 18 März. 2 6 2 3 1 11 5 £"■ 10 1 _ _ 1 6 April. 3 8 4 5 1 4 1 1f> — 2 3 7 10 Mai. 2 8 — 1 1 11 4 Juni. ?1 ^ 5 .'; 7 Juni. 8 2 ^ 1 2 6 10 Juli. 8 3 .'S 2 Juli. 5 3 1 2 2 7 6 Aug. 16 _ _ — — 4 1 7 Aug. fc — 2 2 3 8 7 Sept. 7 — — — 3 4 4 Sept. 7 5 4 2 — 5 2 Oc. 1i> — — — > — — — 10 \Oct. S 1 — Nov. 11 7 4 1 18 Nov. ^ — 5 7 — 1 11 2 Vee. 11 — — — — 1 1 8 Dee. 'J — 5 12 — 3 b 3 Sum. 147 30 14 2 3 20 31 120 Sum. 52 25 60 53 21 16 88 50 NB. Die Regen- nnd Schneelage sind mit ma.glichster Sorgfalt aufgezsehlt. Auch ganz schwache Regen sind angemerkt. Ill ist schon in I und H enthalten, chonso IV ia III. VII enthielt alle Gewitter, welche Ihcils am Beohachlungsorte selbst stallgefunden , the.U m einiger Entfernung vorübergegangen sind ; VI , nur diejenigen am Eeobachtungsorte selbst. Die AufzKhlungcn in VII sind der Natur der Sache nach einer gewissen Unbestimmtheit unterworfen. Die Ruhrick IV enthalt ausser dem eigentlichen Riesel, auch den gefrornen Regen, ein von dem Riesel oder beginnenden Hagel verschiedenes Phienomen. (In diesem Jahre geboeren beide Beobachtungen dem, erst in den untern Schichten der Alhmosphiere gefrornen Regen an.) In VIII sind alle Tage aufgezählt, an welchen bei den vier taglichen Beobachtungen bedeckter Himmel , oder bei drei bedeckler und bei einer bewcelkter Himmel angegeben ist. , ötitnti Xrfö Hljnnfö bfi Ufr Ul)nnbrüfkc in neuen Schweizer Fuss zu 0,3 Meter. Jan. Hcechstcr Stand. Tiefster Stand. Mittel. ll's d. 12. 3',3d. 7.U. 8. 4',99 Febr. 3,8 .. 2. u. 3. 2,7 .. 27. 3,30 Ma^rz. 13,5 .. 1.5. 5,7 .. 1. 8,61 April. 9,2 .. 16. 7,5 .. 3. 8,21 Mai. 10,4 .. 26. 8,1 .. l.u. 2. 9,14 Juni. 13,5 .. 8. 8,9 .. 1. 11,15 Juli. 10,2 .. 6. 7,6 .. 30.U.31. 8,92 Aug. 10,2 .. 29. 7,2 .. 21. 7,96 Sept. 8,1 .. 1. 4,8 .. 30. 6,12 Ort. 6,2 .. 31. 3,8 .. 11. 4,79 Nov. 7,3 .. 13. 4,5 » 29.U.30. 5,66 Dec. 12,5 .. 24. 4,4 » 22. 6;60 7,12 Ha;chster Rheinsl and im Jal r 13',5 (rf. 15. 2',7 [d. 27. Mmrz u. 8. Juni.) Tiefster " Febr. ) \Gro!sster unterschied . . . 10 ',8. BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1828. öai'omftcr-ötanti aufQ" R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Mitüerer Stand. Unterschied über Stand ■von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. _- — ^.^ •.. 1 ^ —«■ — ''■ — -• ~~^ ^' -». — ^ ■ 1 -" — ^ Jan. 9 Uhr Morg. .5 Uhr. 3 U. Ab. .oU.Ab 1 9U. M. la Uhr. .oU. A. Minima. Maxima. Untersch. 27'.' Ö.'SI 5','i6 5','(i0 5';25 o':^i o'ie 0,25 26.' li',.38 27. 9,99 10,61 Febr. .. 2,46 2,28 2,01 2,30 0,45 0,27 0,29 .. 5,82 .. 9,07 MCBTZ. „ 3,20 3,01 2,78 3,09 0,42 0,23 0,31 .. 7,92 .. 8,19 ti' .. 2,81 2,54 2,26 2,55 0,55 0,28 0,29 .. 8.80 .. 7,21 .. 2,81 2,62 2,34 2,71 0,47 0,28 0,37 .. 11,60 " ^'^l 6,51 Juni. ., 4,42 4,25 4,00 4,32 0,42 0,25 0,.32 27. 0,12 « 7,08 6,96 Juli. „ 2,38 2,25 2,11 2,38 0,27 0,14 0,27 26. 10,74 .. 5,06 6,32 Aug. .. 3,43 3,22 3,05 0,38 0,17 0,33 ., 11,09 6,61 7,52 .. 4,18 3,98 3,72 3,97 0,46 0,26 0,25 27. 0,23 .. 8,76 8,53 ... 5,35 5,23 5,03 5,34 0,32 0,20 0,31 .. 0,44 .. 9,08 Noi'. .. 4,39 4,23 4,04 4,36 0,35 0,19 0,32 26. 11,81 .. 7,74 Dcc. .. 5,95 5,81 5,58 5,75 0,37 0,23 0,17 .. 11,86 ,. 10,03 Mittel 27. 3,891 3,71 3,49 0,40 0,22 0,29 26. 10,65 27. 7,91 9,26 Hcechslcr Barometerstand im Jahr n" 10,22"/ (d. 12. Dcc. um 10 U. M.) Tiefster .. " " 26 5,41 {d. 11. Feir. ö U. AO" yib.) Gicesster Unlersehied . . 16,81 JVC. Die 4te tegl. BeobachtuDg Ul in ilicsem Jahr vom Jan. bis Aug. um lo lihr, im Sept. um 9 Uhr, und von Od. bis Dec. um I9 i/j Uhr Abends angcslclit. »«•••<«•«>«••>•••••>«•«£«>£.< D« «»9 »si«!«««»!«««!««« «9 >s IS ceo«i.ao«o«>e>«iies«««<«oe<>«>ai«:«»>«««i>«>e>«ra««ie<* £uCt-tfm|)frrttur. Thermometer R. ^ Groesste monatliche 1^^ Aenderung des Therm. iS Jan. Febr. nUhrM. „Uhr. 3UhrA. ,„U.A. Minima. Maiima. Unisc Mittel. Mmima. Max,ma. ,1 nisc. = ^" + 1,6 1,7 + 3,7 4,1 + 4,4 4,7 + 2,2 1,9 86,0 179,5 Mwrz. 4.6 7,2 7,4 4,0 76,5 April. 8,3 11,1 11,6 7,3 71,0 Mai 12,2 I4,tl 15,5 10,5 70,5 Juni. 15 0 17,1 18,5 13,2 67,0 Juli. 15,1 17,1 17,7 13,9 72,5 yfug. 12,9 15,4 16,3 12,8 |74,5 Sept. 11,4 13,9 14,9 10,4 77,5 Ort 7,;^ 9,9 10,2 v,o 79,5 Nov. 3,:i 5,6 5,9 3,5 85,0 Dec. 1,8 ~7^ - 3,4 10,3 - 3,9 10,9 - 2,2 - — - 85,0 Mittet 7,4 — 77,0 Ha;chster Thermometerstand im Jahr + ■2:}", 1 {denXS. Juli). Tiefster •> » .. — 7",7 (den 8. Ma:rzJ. ■^ Unterschied 33»,4 NB. Die Iscglichen Minima und Maiima millcUt Regisler-Thcrmomcter ausgcmillell. Leber den Zeilpunkt der /,lcn liEglichcn Beobachtung in diesem Jahr s. die obige Bemerkung. BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1828. lDittirnmc|. Elf l)tun0 tifö tiJintrfö um iHitt. Anzahl der Tage, an, 1 - 1 3 ' 1 velchen stattgefund en: K. NO. 0. so. 1 s. sw. VV. KW. ^ """Ti .fan. 1 14 8 1 1 6 _ Jan. Febr. -1 ^1 m ä.i .| ^1 m Febr. Mcerz April 2 1 1 1 1 11 5 2 1 'l 1 3 1 9 15 .3 5 5 11 2 6 - — - 11 16 Moerz. 1.3 5 2 1 _ _ 14 Mai. 2 4 4 1 2 — ■12 6 Juni. IS 2 _ _ — _ 9 Juni. 6 _ 5 _ _ 1 12 6 15 11 - — - 1 3 3 4 4 9 4 Juli. 2 - 6 2 - - 14 7 Juli. _ _ _ 8 10 11 Aug. 8 3 — 1 3 1 13 2 Aug. 16 _ — _ — 4 4 5 Sept. 5 3 2 4 ^ 2 7 2 Sept. 13 — — — 5 5 5 Oct 2 10 1 ') 8 c No^. 1 1 1') No^. 1 — 18 2 3 2 4 — Dec. 9 1 - — — — 16 121 Dec. 1 — 17 2 1 1 8 1 Sum. • 154 18 4 31 3 24 28 Sum.\\ 35 13 98 24 19 13 119 45 •) Gefrorner Regen. NB. Die Regen- ond Schnee-Tage sind mit mceglicLster Sorgfalt anfgezaihlt. Auch ganz schwache Hegen sind angemorkt. III ist schon in I. und II. enthalten, eben so IV in III. VII. enthalt alle Gewitier, welche theils am Beobachlungsort e selbst slattgefunden thcils in einiger Entfernung Torüber gegangen sind ; VI. nur diejenigen am Beobachtungsorte selbst. ötanti "ötö lll)finfö bei tfct Ul)cinbrüfkf, in neuen Schweizer Fuss zu 0, 3 Meter. Jan. Ho!chster Sland. Tiefster SlMd. Mittel. 7,1 d. 13. 4',0d. 31. .5' 48 Febr. 5,9 .. 4. 3,4 .. 28. u. 29. 4,22 Ma-rz. 6,8. .. 23. 3,4 .. 1. 3. u. 9. 4,«3 April. 7,2 » 24. 5,3 .. 6. S.u. 13. 6,24 Mai. 8,8 .. 6. 7,0 .. l.u. 2. 7,68 Juni. 10,7 .. 26. 7,4 .. 14. 16. u. 17. 8,37 Juli. 11,0 » 21. 9,0 .. 4. 5. u. 19. 9,.')9 Aug. 11,0 .. 24. 8,5 .. 6. 9,48 Sept. 10,5 .. 17. 6,4 .. .30. 8,09 Od. 6,5 r, 9. 3,7 »31. 5,11 Nov. 4,4 .. 14. 3,1 ., 8. 3,.58 \Dcc. 6,2 .. 21. 2,9 .. 6. 7. u. 8. 3,88 6,38 Hoechster Rheinstand im Jahr n',0 {d.n. Juli u.U. Aug.) Tiefster - .. i', 9 (d. 6—8 Dec.) i\Grcesster Unterschied ... 8',1. ' 10 BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1829. i3aromftcr-6tanti i aitfO" R. reducieri, in Pariser Zoll und Linien. 1 Jan. 9 Mittlerer Stand "^h Unterschied über Stand von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. Unlersch. Dhr Morg. uUhr. 3U AL 9L 9U.M .,Uhr. 1 .0U.4. Minima. Masima. 27'.' 6^95 6',75 0,'7I Ö,'90 o':^4 0,04 0,19 26.' 7,92 27'.' 4',85 8:63 Febr. ., 4,77 4,65 4,47 4,76 0,30 0,18 0,29 26. 9,47 1. 9,63 12,16 März. „ -1,49 1,30 l,0f 1,29 0,4« 0,30 0,29 26. 7,10 .. 5,38 10,28 \ April. >. 0,57 0,42 0,16 0,63 0,41 0,26 0,47 26. 7,87 .. 4,04 8.17 ,Ma>. .. 3,30 3,14 2,82 3,15 0,48 0,32 0,33 27. 0,52 .. 6,29 5,77 \juni. .. 3,84 3,71 3,52 3,76 0,32 0,19 0,24 26. 11,18 .. 6,47 7,29 JuU. .- 3,45 3,27 3,05 3,29 0,40 0,22 0,24 27. 0,03 .. 7,21 7,18 Aug. .. 3,95 3,73 3,.56 3,81 0,3£ 0,17 0,25 27. 0,53 .. 6,62 6,09 Sept. .. 2,60 2 58 2,46 2,76 0,1'! 0,12 0,30 26. 9,39 .. 5,73 8,34 loa. .. 4,45 4,39 4,13 4,31 0,32 0,26 0,18 26. 7,25 .. 9,15 13,90 Noi'. .. 4,01 3,67 3,97 0,34 0,22 0,30 26. 8,73 " 7 62 10,89 Dec. .. 4,58 4,46 4,38 4,62 0,20 1 0,08 0,24 26. 11,14 .. 9,42 10,28 Mittel 27. 3,16 3,02 2,83 3,10!i 0,341 0,20 0,28 26. 9,76 1 27. 6,87 9,11. Hoeclutcr Barometer-Stand im Jahr 27". Q"'ßZ [d. 1 Febr. \0 U. Ab.) || J Tiefster ., - ., 26. 7, 03(f 0 tUmtif 0 um illttt. Anzahl der Tage an welche 1 statt gefunden. Zu den Beobachtungen der Windesrichtung di.ut hauptsiechlich die Windfahne auf der Prediger Kirche. Jan. 4 4 i 2 2») 4 1 1 * s'S ~19 Jan. N. NO. o. so. s. svv. vv. NW. 3 12 3 3 7 3 Febr. 5 9 1 U Febr. 1 14 1 1 1 8 2 Mcerz. 10 3 1 \-\ März 3 3 13 1 7 4 tf- 21 \ 1 3 9 April 6 6 2 15 1 7 4 5 6 Mai. h 7 2 1 — « 7 Juni. 19 j 3 6 10 10 Juni. 2 4 1 3 1 10 2 7 Juli. 19 5 5 9 Juli. 7 3 5 7 4 5 Aug. 15 _ _ 11 Au^. 2 4 _ 2 1 15 4 3 .Sept. 24 1 1 20 Sep\. 1 6 1 4 — 8 6 4 Ort 11 1 1 1 1 1 n Oct. ( — 9 1 — 2 13 — Nov. 9 4 3 1') 16 Nov. 1 i 1 11 1 2 1 8 1 üec. Sum. 4 — — — — — 17 \Dec. f — 15 — — 1 3 6 43 144 33 8 8 4 17 23 164'i Sum. 41 25 92 19 9 51 85 ■) . Gefrorner Regen im Jan. und . im Nov. NB. Die Regen- und Schneclagc sind mit mtsglichsler Sorgfalt aufgoziclill. Auch ganz schwache Hegen sind angemerkt. lU ist schon in lund 11 enthalten, ebenso IV in III. VII enthajlt alle Gewitter, welche Ihcils am Bcohathlungsorte selbit stattgefunden, theiU in einiger j;nlfcrnung vorübergegangen sind ; VI , nur diejenigen am Beobachtungsorle selbst. Bei den Windesbeohaehtungen ist zu bemerken, dass die Beobachtungen der 4 Monate Juni bis Sept. in etwa 1/2 Stunde vom gowahnlichen Beobachtungsorle in Binningen angestellt sind, -welches in demselben Thale liegt wie Basel, wo aber, der geringen Entfernung ungeachtet, der herrschende Regenwind nach ■wiederholten Untersuchungen aus SW. bliest, statt aus W., wie an der übrigens sehr beweglichen und hoch stehenden Windfahne auf der Predigerkirche , welche im Hause No. 58 in der St. Johann Vorstadt zu den Boobacblungco diente. jötrtnti t»fö Hl)fhtf0 hii Ufr Uljchtlirückf in neuen Schweizer Fuss zu 0,3 Meier. Höchster Stand. Tiefster Stand. J littet. Jan. e'sd. 31. 2,0 d. 24. u. 25. 2'89 Febr. 4,9 .. 1. 2,3 » 12. 14. u. 17. 3,02 März. 7,3 .. 15. u. 24. 2,9 .. 8. 4,75 April. 7,4 .. 28. 5,0 .. 14. 6,01 Mai. 7,5 .. 9. 6,3 » 7.U.29. 6,S0 Juni. 8,5 .. 13. 6,1 .. 3. 7,34 Juli. 9,3 ..11. 7,5 .. 9. 8,15 Aug. 8,7 .. 7. 6,1 ...28. 7,03 Sept. 14,7 .. 26. 6,6 .. 6. 9,60 Oct. 12,6 .. 9. 6,5 .. 29.U.31. 9,64 Nov. 7,5 .. 16. u. 30. 5,5 .. 27. «„W Dec. 5,8 .. 4. 2,7 .. 30.U. 31. 4,16 6,32 Ha:chstei Rheinsland im Jahr 14 ',7 {d. 26. Sept. ) Tiefster .. .. 2',0 ((/. 24. «. 25. /a«. ) \Gr. 10,64 .. 6,31 7,67 Aug. ,. .3,15 2,96 2,82 3,02 0,33 0,14 0,20 27. 0,28 .. 6,42 6,14 IT „ 3,02 2,88 2,61 2,76 0,41 0,27 0,15 26. 9,45 .. 7,84 10,39 .. 6,68 6,46 6,15 6,56 0,53 0,31 0,41 27. 1,62 .. 8,90 7,28 Nov. » 4,30 4,14 3,92 4,14 0,38 0,22 0,22 26. 11,98 .. 7,31 7,33 Deo. » 0,51 0,27 0,24 0,47 0,27 0,03 0,23 .. 4,87 15,11 Mittel 27. 3,631 3,48 1 3,27 3,53 0,37 0,21 0,26| 26. 10,47 27. 7,63 9,16 Hoeckster Barometer-Stand im Jahr 27'/ 9, "M6 {d. 27. März um 10 U. M.) Tiefster » » >. 26 4, 87 [d. 9. Dec. 3 U. M.) Groesster Untersehied . . 16, 59 €uÜ-%em\ismUiv. Thermometer R. -._ Groesste monatliche 1 ■^ =< Jan. 1^1 o-s, Aenderung des Therm.| m flUhrM. .>Ubr. 3 Üb,. A. <,./»U.A. Minima. Ma.i.a. Unisc Miltel. Minima. Maxima. lUnlsc! 7,2 5,0 4,4 7,1 9,4 3,6 5,°8 6:5 9,0 17,7 + 3,7 21,4 83,0 Febr. 2,5 + 0.2 + 1,1 1,4 4,4 + 2,1 6,5 1,7 10,3 21,6 13,8 85,4 78,5 März. + 5,2 8,9 9,7 + 5,2 + 2,0 10,2 8,2 4- 6,1 13.3 3,4 17,4 20,8 63,5 April. 9 6 11,8 12,7 9,2 6,2 13,5 7,3 9,^ 11,8 + 1,4 18,2 16,8 69,0 li 115 14,0 15,3 10,7 7,4 16,0 S,f 11,7 1.3,1 3,9 22,2 18,3 63,0 Juni. 13 2 1,5,9, 16,1 12,2 9,0 16,9 7,^ 13,0 12,9 4,2 24,2 20,0 68,0 Juli. 16,0 18,4 19,1 14,5 11,0 19,9 8,( 1,5,.'- 11,6 8,7 24,5 15,8 64,5 Aug. 14,3 16,3 16,6 11,E 9,2 17,9 8,7 n,'. 14,9 4,0 25,6 21,6 Sept. 10,5 12,2 12,5 9,5 7,6 13,6 6,P 10,f 11 8 4,6 20,0 15,4 o", 6,1 9,6 10,5 6,2 3,8 11,1 7,; 7,5 11,1 0,8 13,3 14,1 Nov. 4,4 6,4 6,7 4,a 3,0 7,3 4,3 5,1 9,0 0,8 12,3 13,1 81,0 'Dec. 0,7 1,7 2,0 0,4 — 1,3 4- 1,3 2,fc 0,0 12,7 — 12,7 Mittel + 6,8 + "^ + 9,8 + "M + 3,7 + 10,5 6,fc + 7,1 11,8 — 2,5 + 16,9 19,5 72,3 Hceckstcr Thermomclerstand im Jahr -\- 25°,6 (den 5. Aug.). Tiefster « « » _21°,6'^) (den Z. Febr. J. Unterschied 47°,2 •; Dcrlicfslc TbcrmomelersUnd , %vtlchcr iu Hasel wcnigslcas soLl i;SS boobacblct worJcn isl. .NB. Die lipslichen Minima und Mjxiin.i milleUt lieBislc.-Tbirmomi-ler ausgcmillcll. BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1830. 13 tt)tttmin0. Ute l)tunö tifö iDiitlifö um itlitt. Anzahl der Tage, an welche n stattgefunden : N. NO. o. so. 1 s. s\v. VV. NW i ■• i s„- .lan. _ 19 _ 9 1 6 3 Jan. Febr. 4 =1 = |l -■| '*! n =3 Febr. Ma:rz April 2 3 1 ~1 12 10 - " - 15 16 1 1 7 6 7 ] 1 — - - 14 15 März. 10 1 _ _ _ 5 Mai. 1 10 — — — ^-'^ 4 April 19 j 2 2 12 Juni. 1 1 8 — — 2 18 Mai. 17 _ _ — 3 3 3 10 3 4 ') 1 17 3 '>0 1 '' i K Juli. 11 1 5 3 Aug. b — 2 Au^. 14 _ _ 4 9 Sept. 1 4 6 — 2 7 10 — Sept. 'iO — — — 1 1 17 Ort. 7 2 13 — 2 _ 5 2 No^: b 11 — r) z z — 12 Noi'. - - 19 - - - 11 - Dec. Sunt. 9 148 9 23 1 3 1 ■"Ti _ 20 Dec. 2 1 IV 1 1 — V 2 41 5 ■' 17 134 Sunt. 28 16 134 5 9 24 129 20 ■) Gefrorner Regen. 11 NB. Die Regen- und Schnee-Tage sind mit moeglichsler SorgMl aufgeztrhlt. Auch ganJ schivache Regen s nd angemerkt, m ist 1 schon in I. und II. cnlhallen, eben so IVin III. VII. onthieU alle Geivitler, welche Iheils am Beobachtungsorle selbst stattgefunden. Iheils in einiger Enlfernung vorüber gegangen sind ; VI. nur diejenigen am Beobachlungsorte selbst. Vom M. Juli bis d. .0. Sept. sind die Beobachtungen in Binningen angestellt. Vergl. die Bemerkung luden vorjtehrigcnBeobiichtungsn. 11 ötitnli tifö Uljfinfö bst "ön Hl)finbrüfkf , in neuen Schweizer Fuss zu Q, 3 Meter. Jan. Mittel. 2,8 d. 1. 3. u. 6. 1,5 d. 31. 2'35 Febr. 6,5 .. 10. 0,9 .. 4. 2,79 März. 5,3 .. 2. 3,2 .. 9. u. 11. 3,85 April 10,4 .. 21. 3,7 .. 1. 6,80 ^ Mai. 8,2 .. 11. 6,4 » 9. 7,17 Juni. 10,9 .. 24. 6,5 .. 7. 8,56 Juli. 14,0 » 18. u. 20. 8,7 .. 31. 0,68 Aug. 10,4 » 18. 7,0 .. 30. u. 31. 8,35 Sept. 'l2,5 .. 23. 6,2 .. 2. 8,33 Oct. 8,8 .. 1. ^,4 .. 26. U.28. 6,04 Nov. 6,8 » 12. 4,4 .. 7. 5,15 Dec. •4,7 .. 30. 3,2 .. 21. 3,96 1 6,17 Hoechster Rheinstand im Jahr 14',0 {d. 18. u. 20. Juli.) Tiefster ■ „ .. o',9 {d.i.Febr.*} Graisster Unterschied . . . 13 ',1. •) Der tiefste stand seit dem Anfange der rcgclmajssigen Beobachtungen des Rheinmessers im Jahr iSuS. 1 li BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1831. Öiiromftcr-ötanTr <7;//0° R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand J^^J^JCl.^^^ Jan. SL-hrMorg. .7 Uhr. 3 U. Ab. 0../-.U.Ab 9 ü.M. .jUhr. 9.;,r.A. j Minima. Masima. Unlench. 2?'.' i'so ^',21 2,13 2;37 o','i7 0,08 0,24 26.' 8,29 27'.' 8,85 i2;^6 Febr. » 4,18 4,02 3,78 4,00 0,4( 0,24 0,22 26. 9,58 .. 8,96 11,38 März. „ 3,36 3;24 2,97 3,23 0,.3{ 0,27 0,26 26.11,55 .. 5,27 5,72 \lf ,, 0,68 0,37 0,10 0,44 0,58 0,27 0,34 26. 8,05 .. 4,27 8,22 .. 2,51 2,44 2,17 2,41 0,37 0,27 0,24 26. 10,82 >. 5,28 6,46 Juni. ,. 3,58 3,48 3,33 3,61 0,25 0,15 0,28 26.11,77 .. 6,58 6,81 .Mi. » 4,09 3,95 3,73 3,90 0,36 0,22 0,17 27. 1,00 .. 6,24 5,24 Aug. ., 3,08 2,92 2,74 3,01 0,3^1 0,18 0,27 26.11,30 .. 6,12 6,82 Sept. .. 3,44 3,30 3,07 3,34 0,37 0,23 0,27 26. 11,48 .. 7,00 7,52 Od. .. 4,91 4,75 4,50 4,86 0,il 0,25 0,36 26. 9,74 ., 7,92 10,18 No^. .. 4,24 4,07 3,85 4,14 0,39 0,22 0,29 26. 9,79 .. 8,11 10,32 Dec. >. 3,44 3,40 3,29 3,54 ( ),15 US 0,11 0,25 27. 0,15 .. 6,57 6,42 Mittel 27. 3,32 1 3,18 2,97 3,23 ( 0,21 0,27 26. 10,63 27. 6,76 8,20. Hcechster Baiomcier-Stand im Jahr 27". 9,"'' i 4 J ^}l N. NO. 0. so. s. svv. w. ivvv. Jan. 4 8 1 _ _ _ _ 10 .Tan. 1 21 _ _ 9 _ Febr. 10 5 2 j 15 Febr. 2 15 ] 1 6 3 Merz. 14 1 1 1 _ _ — 15 Ma:rz 2 4 1 2 — 20 April. 14 — 1 1 1 9 April 2 — 8 1 — 1 15 3 Mai 9,1 1 7 8 i:^ Mai. 3 6 1 — 19 2 Juni. 17 4 6 11 Juni. 2 4 — 21 3 Juli. 17 8 9 7 Juli. 2 3 6 1 17 2 Aug. 15 4 7 7 /lue. 5 2 5 1 3 11 4 Srp>. 3 3 9 Sepl. .' 14 1 — 11 1 Ojf. 8 1 10 Od. 0 19 1 1 1 8 1 Nov. 15 2 1 20 Nov. 2 5 0 2 2 19 — Dec. 11 3 — — — — — 12 Dec. 1 — 21 1 — — 8 — \sum. 161 19 5 2 2 27 35 ISS'Sum. 1 25 5 128 6 7 9 164 21 Nordlicht, d. ;. J.n. NB. Die Rogen- und Schneetage sind mit mccgiichster Sorgfalt aufgezshU, Auch ganx schwache Regen sind angemerU. III ist schon in I und U enthalten, ebenso IV in III. VII enthielt alle Gewitter, welche Iheils am Beobachtungsorte selbst stattgefunden, theils in einiger Entfernung vorübergegangen sind ; VI , nur diejenigen am Beobachtungsorte selbst. jötrtnii iTfö lll)ctnfö bn ^tx tVl)ftnbrürkf , in neuen Sclnveizer Fuss zu 0,3 Meter. Jan. Höchster Stand. Tiefster Stand. I Hittcl. 4'4d. 1. 2',6 d. 22. u. ff. 3' 16 Febr. 8,5 .. 28. 2,5 » 1. u. 3. 5,08 Mcerz. 10,9 » 1. 6,0 » 27. 7,87 April. 7,3 .. 16. 5,5 .. 30. 6,51 1 Mai. 11,0 '• 15. u. 28. 6,0 .. 2. 8,52 Juni. 14,5 » 8. 10,5 ..1. 2,20 Juli. 13,0 .. 2. u. 3. 9,9 .. 11. U.26. 1,12 Aug. 14,8 .. 10. 9,1 .. 28. 1,07 Sept. 17,5 .. 5. 7,9 .. 29. 1 1,83 Ort. 8,7 .. 4. 4,6 .. 27. 29. u. 30. 6,32 Nov. 11,0 .. 22. 4,3 » 2. u. 3. 7,23 Dec. 9,5 ., 16. 4,3 » 30.U. 31. 6,27 1 8,10 Hachsler Rheinsland im Jahr 17 ',8 {d. 5. Sepl. ) Tiefsler .. » 2',5 (<£. 1. u. 3. fein ) Groesster Unlerschied . . . 15 ',3. 16 BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1852. ■Öaromftcr-ötrtitti || aufQ" R. reducierl, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. 1 Unterschied itber Stand ■von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. . -^_^ . ,11 ■ ^. ^ -~~ — ■'■ — — , Jan. 9 L-hr Morg. .aUhr. 3 V. Ab. » 26 9, 81 {d. 30. yipril 9 U. M.) Groesster Unterschied . . O, 53 lunjen angeslelU. Das barometr. Millcl dieser g Monate ist um gi/a U. Ab. um o,"'oi bo'ber .ils um ij Uhr Ab. iTiift-^cmpfratur. Thermometer R. u _^ Groesste monatliche 1 - s** s-ig Aenderung des Therm f. « " — ,^ ° . ^ m Jan. OUhrM. ,,Uhr. SUhrA. „t;.A. Minima. Maxima. üntsc Mittel. 5^^i=^ Maxima., nisc. 0,8 + 1 0 -f- 1,4 o> 2,5 2,0 4°5 0,2 ^'l - 7,7 + 10,°6 8:3 86,0 Febr. 4- 0,4 3,4 4,2 + 0,7 0,1 + 4,7 4,8 + 2,3 10,9 — 6,2 >8,» März. 3,0 5,5 5,9 3,2 + 0,3 6,8 6,5 3,6 11.6- 80,5 April. Mai. 8,0 11,1 11,9 7/ 3,3 12,7 9,4 8,( 14,0- 16,3 08, 10,8 13,4 13,3 9,6 5,9 14,8 8,9 10,4 14,5 + 0,3 20,1 72,1 Juni. 13,4 15,0 15,8 12,1 9,0 16,9 7,ü 12,t 13,5 Juli. 15,6 18,6 19,4 14,6 15,6 Aug. 17,0 19,3 19,9 15,3 16,7 Sept. 10,4 14,7 15,7 10,6 12,1 21,1 76,7 Ort 6,3 10,1 10,8 6 4 3,6 11,5 8,2 7,6 11,3- Nov. 3,0 4,7 4,8 3,3 1,5 5,5 3,(1 3,: 8,3 — 3,0 12,6 ^'''i Dec. 1,0 2,5 1,2 — 0,5 + 3,4 3,S 1,5 6, 1 — 5,2 9,6 F?4 Mittel + 7,3 + 9,9 + 10,5 4- 7,0 + + 7,8 + |/6,2 Ha;ch.ttcr Thermomelerstand im Jahr +27'>,1 (denll.Jul.) | Tiefster >• » .. — 7°,7 fd en 3. Jan.J Unlersch ied 34%8 NB. Die lieglichen Minima unJ Maxinia mitleUl Regislci-Thermomcler ausgemillclt. Die ilrei Mitteltcmperaluicn für Juli, Aug. || und Sept. sind mit Hülfe der vier Mittel für die vier Tageszeiten , nach Anleitung der drei vorhergehenden Jahre inlerpolirl. » BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1852. 17 tUittfrung. Htf Ijtmijg iJfö ttliniJfS um Mxtt. Anzahl der Tage , an wel hen staltgefund Sj N. »0. 0. so. 1 s. sw. \\. MW. Jan. 1 _ 16 3 _ 1 10 _ Jan. Febr. 4 "1 m > s >l 1 = l| Febr. Mmrz. April. 3 3 7 22 8 12 2 — - 5 17 9 1 1 2 7 2 1 — — 14 9 2 - Mcerz. 11 9. 2 j 1 18 Mai. 6 — 9 2 — 1-1 1 April _ 1 2 3 5 Juni. 4 3 4 _ — 4 13 2 Mai. 13 — — 1 1 5 6 12 5 6 j 2 .3 Juni. 18 <■} V Juli. _ _ - 2 6 Aug. 3 2 — 1 11 Au^. 13 _ _ 1 2 3 5 Sept. 6 1 7 9 — 2 5 — Sept. 5 — — — — 1 1 3 Ocl. 4 9 8 7 2 Od. 10 10 ~ z 1 z — 1 4 15 Nov. 2 2 15 3 - - Dec. 9 ö 2 — 1 1 15 Dec. 2 19 13 - — V 2 Sum.\ Uli 9 5 3 4 15 20 115 Sum. 36 122 38 10 H 116 14 •) Gefrorner Regen. NB. Die Regen- und Schnee-Tage sind mit nKeglichster SorsfUt aufgcziehlt. Auch gani schwache Regen si d angemerkt. III ist schon in I nnJ II enlhallen, ebenso IV in III. VII enlhrit alle GewiUer, welche Iheils am Beohachlungsorte Ihcils in einiger Entfernung vorüber gegangen sind; VI nur diejenigen am Bcobachüingsorte selbst. ötanti tifö lll)fmrö \>n tr^r Jll)cmbrüirlvf , in neuen Schweizer Fuss zu 0, 3 Meter. Jan. HocehsterSland. Tiefster Stand. Mittel. 8',5d. 11. 3,3 d. 31. 4',72 Febr. 3,7 .. 8. 2,4 .. 29. 3,10 ßfwrz. 4,6 .. 21. 2,2 .. 6. 3,06 April. 5,0 .. 6. 2,7 » 17. 3,71 Mai. 5,9 .. 28. 3,2 .. 1. 4,78 Juni. 9,5 .. 24. 5,4 " 1. 7,16 Juli. 7,3 .. 1. 5,4 .. 31. 6,39 \Aug. 6,0 .. 26. u. 30. 4,8 .. 5. 5,46 Sept. 6 0 .. 1. 3,5 .. 30. 4,85 Ocl. 3,7 .. 15. - 17. 2,2 .. 22. U.23. 2,93 Nov. 6,1 .. 5. 2,3 .. 1. 4,05 Dee. 6,5 n 2. 3,2 .. 31. 4,19 4,53 Bcechster Rheinstand im Jahr 9',5 (d. 24. Juni.) T:^ frier- « ., 9 ' <) Cfi M,^,-, 00 «OS f)\ Groe.tster Unterschied ... 7 ',3. 1 •) Seit dem Anfange der regclmfcssigen Bcobachlu ngen des Rhei nmessers im Jahr .808 ist diebeobachte e mit lerejrtrliche Rhunh^ ' ""• IJ^ c scn S, J "' J 1 18 BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1833. öaromftcr-JötanTr aufQ" R. reduciert , in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. II Unterschied über Stand von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. ,-— ~ ~"^*~^ --^ — ^ , — - ^ .1 Jan. 0 Uhr Morg. — Uhr. 3U. Ab QU. Ab. ':z^ „ Uhr. 9 U.A. Minima. Maxima. Untersch. 27'.' e'M ;',39 6,19 6;34 6'M o',20 0,"l5 26.'ld,'^7 27'.' 10,78 1^',21 Febr. ., 2,15 2,05 1,81 1,94 0,3- 0,24 0,13 .. 8,47 » 6,14 9,67 März. « 1,58 1,48 1,26 1,.59 0,32 0,22 0,33 .. 8,75 .. 5,40 8.65 £'■ „ 1,95 1,77 1,61 l,8f 0,3- 0,16 0,27 .. 8,19 .. 6,19 10,00 » 5,00 4,66 4,30 4,66 0,70 0,36 0,36 27. 1,99 .. 6,96 4,97 Juni. ,. 3,56 3,34 3,05 3,29 0,51 0,29 0,24 26.11,10 .. 6,98 7,88 Juli. .. 3,93 3,73 3,57 3,84 0,3b 0,16 0,27 .. 11,86 .. 6,95 7,09 Au^. .. 3,46 3,26 3,07 3,32 0,39 0,19 0,25 » 8,69 .. 6,18 9,49 Sept. ,. 2,75 2,62 2,52 2,88 0,2; 0,10 0,36 .. 8,50 >. 6,11 9,61 Oct. .. 3,26 3,00 2,77 3,10 0,49 0,23 0,33 .. 9,79 .. 5,57 7,78 ^Dec. .. 4,71 4,53 4,36 4,61 0,35 0,17 0,25 .. 10,50 .. 8,31 9,81 .. 4,24 4,02 3,77 3,94 0,47 0,25 0,17 .. 10,11 .. 8,77 10,66 Mittel 27. 3,59 1 3,40 3,19 3,45 il 0,40 0,21 0,26 26. 10,04 27. 7,03 8,99 Hoechster Barometer-Stand im Jahr 27". 10"',78 frf. 8. ■'an. 10 t/. v^Ä.) || Tiefster » » •> 26. 8, 19 (d.i. April 9 U.M.) J Grcesster Unterschied 14, 59 " £\iÜ-%cmp(uiiMV, Thermometer R. NB. ^ Groesste monatliche ^'. 6,7C 6,4e 6,28 6,65 0,4 0,18 0,37 27. 3,09 .. 10,03 6,94 März .. 6,46 6,1" 5,85 6,15 0,6 0,32 0,30 .. 0,56 .. 10,23 9,67 April .. Afi% 4,3C 3,98 4,.37 0,65 0,32 0,39 26. 11,39 .. 7,52 8,13 Mai. .. 4,0S 3.83 3,57 3,sn 0,5S 0,26 0,32 « 11,37 „ 8,44 9,07 Juni. .. 4,56 4,3C 4,16 4,36 0,4C 0,23 0,20 27. 0,27 >. 7,51 7,24 Juli. .. 3,79 3,43 3,16 3,43 0,63 0,27 0,27 . 0,84 >, 6,28 5,44 Aug. .. 3,06 2,80 2,62 3,02 0,4- 0,18 0,40 26. 11,76 .. 5,17 5,41 Scpl. -. 5,31 4,9' 4,64 4,99 0,67 0,30 0,35 27. 0,95 ,. 7,33 6,38 Oc,. .. 5,10 4,81 4,54 4,89 0,5f 0,27 0,35 26. 9,09 „ 9,66 12,57 Nor. .. 3,75 3,42 3,31 3,63 0,44 0,11 0,32 .. 11,45 „ 7,56 8,11 Dec. .. 7,31 1 7,08 6,96 ,31 ",73 0,35 0,12 0,35 27. 0,62 .. 10,61 9,99 Mittel 27. 4,91 1 4,63 4,41 ^ 0,50 0,22 0,32 26. 11,89 27. 8,18 8,30 Hmehster Baromeler-Sland im Jahr 27'/ 10,"'61 {d. 28. Dee. um 9 U. Ab.) Tiefster « « « 26 9, 09 (rf. 17. Oet. 2 U. Ab.) Grcessler Unterschied . ■ -13, 52 NB. Es müssen o,. i zu den Baromcterslirnden addirl werden , um dieselben nuf den frühem Slandpunkt in No. 58 zu reducircn. «••••«<«•«•• np ••••«•>« M»« »«»«es« «««»«MisMiasi«»»»«»«»«««««»«»«»«»«»»«!«»« •«>«•• !«<«>•>• <>««•<»« IX ««CSC« ■Ciift-^cmpfratur. Thermometer R. ^ NB. m Aenderung des Therm. m Jan. nUhrSI. ..Uhr. 3 Uhr ,V, OU.A. Minima. Maxima. Unisc. Mittel. Minima. Maxima. U„,.c. -f 4,2 + 6,4 -f 6,6 4- 4,9 + 2,8 + 7,5 4,7 + ö,°l 9,5 3,\ + 13,4 16:4 75,8 Febr. 1 '■} 48 4,9 ■^f (1,7 5,7 6,4 2,5 12,1 12,5 März. 13 8 4 8,2 3,9 -f 0,9 9,2 8,3 5,1 12.9 3,' 14,2 17,t 66,9 tf 6 5 0 3 10,3 6,2 2,1 11,5 9,4 6,8 14,2 1,^ r/,0 18,4 70,9 13.4 7,3 17,4 2,8 8,5 18,5 10,0 13,5 15,7 + 3,( 24,5 20,9 70,8 Juni. 70 18,1 4,1 10,4 19,5 9,1 15,0 14,1 5,( 25,2 19,6 72,2 Juli. 17 4 ?,0 8 20,9 6,5 3,2 22,2 9,0 17,7 13,4 8,t 27,1 18,8 68,5 Aug. 15,8 9,2 19,2 5,0 1,8 20,4 8,6 16,1 11,9 V,l^ 24,0 16,2 72,5 Seft. 13,0 8,2 18,?, 3,.' 9,8 !9,2 9,4 14.5 13,2 4,. 24,5 20,2 71,7 7,5 1,5 11,5 7.6 4,9 12,7 7,8 8,8 12,3 0,i 18,6 J8,8 77,1 Nov. 3,6 6,5 6,4 4,2 2,1 7,2 5,1 4,7 9,9 3,5 14,5 '^f 84,8 Dec. + 0,1 '8;ö + 2,1 2,1 12^0 + " 0,5 M + 1,3 5,4 + 2,8 13,0 4,1 7,7 + 0,8 9,2 6,8 12,2 + 6,V 0,S + 8,V 15,4 90,1 Mittel] T9+I 18,7 18,2 74,7 H(cchster Thermometerstand im Jahr 4- 27°,1 {den 18. Jul.) || Tiefster .. — 6°,7 (d en 25. Dec.J Untc schied 33°, 8 1 NB. Die tiglichcn Minima und Maxima miUebl Regislei-Tliermomcler ausgemiUelU 1 BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1834. 21 llltttfruncj. Uif l)tu«0 iJfö iUtntifö um iHitt. Anzahl der Tage , au welchen stattgefunden : N. KO. o. so. s. sw. vv. iVW. Jan. 1 _ 8 6 2 3 8 3 Jan. Febr. .| "1 nj >||>| ^1 gl m Fcb Mn-T l. 2 - 6 6 1 1 4 2 1 1 1 8 8 4 3 13 14 u A 1 1 — — — — 16 7 Apr März. A 3 _ _ _ 6 Mai. 1 — 4 — 1 — 10 15 April 6 3 _ _ _ — .Tuni. _ _ 3 2 — 3 14 S \Mai. Juni. 10 - — — - 4 6 2 4 8 Juli. - - C 2 1 3 10 9 Juli. 17 _ _ 11 12 5 Aug. - — 1 1 9 Aug. 12 _ _ — 4 5 7 Sept. 2 10 4 — _ 4 10 Sept. 5 — 1 3 3 Oel. -i 13 3 4 n 3 Od. Noi: 11 7 ^ - - - — — 10 16 Not: 2 — 10 _ 2 4 4 Dec. 5 6 1 _ _ — _ 14 Dec. — 9 ü 2 3 5 3 Sum. i 110 16 -1 1 22 28 101 Sum. 91 3 88 37 14 22 98 94 NB. Die Hegen- und Schnee-Toge sind mit merglichstcr Sorgfalt aufgeza-hlt. Auch ganz schwache Regen sind angemerkt. III ist|| schon in I und II enthalten, eben St. IV in III. \1I enthielt alle Gewitter, welche Iheils am Bcohachtungsorte selbst stattgefunden. theils in einiger Entfernung vorüber gegangen sind ; VI nur diejenigen am Beobachtungsorte selbst. Zu den Beobachtungen der Windesrichtung dient die Windfahne auf dem Spahlenthurm. ^< ^««»«^„»».««^^» »«^«».a««««».««^»»*»»^««»«^^»^«^« C*««l^ >«<«<« JötttttTr 7fs& %\)('ms& bfi trcr t\I)finbrüflvf, in neuen Schweizer Fuss zu 0, 3 3Ieler. Jan. HcEchstcr Stand. Tiefster Stand. Mittel. m',5 d. 20. 7',1 d. 16. 9'43 Febr. 7,4 ■> 1. 4,2 « 27. 5,55 Ma:rz. 4,9 .. 2. u. 4. 3,3 .. 23. u. 29. 3,96 April. Mai. 4,5 -. 2. 7. u. 30. 2,7 .. 19. 3,77 7,8 .. 26. u. 27. •1,2 .. 1. 6,86 Juni. 8,2 .. 29. 6,3 .. 6. 6,74 Juli. 7,9 .. 10. 6,5 » 31. 7,13 Aui;. 7,4 » 5. 5,4 .. 22. 6,34 Sept. 6,9 .. 1. 3,8 .. 29.U.30. 5,31 Oel. 10,6 .. 24. 2,3 .- 16. 4,26 Nov. 5,3 .. 1. 3,2 .. 22. 4,14 Dec. 4,2 .. 3. 2,2 .. 26. 28. 2,99 5,54 Hecehster Rheinstand im Jahr 14',5 (d. 20. Jan.) Tießler » » 2 ',2 (26.-28. Dec.) Grcesslcr Unterschied . . . 12 ',3. 22 BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1833. 1 i3aromftfr-Jötant» au/Q" R. reducieri, in Pariser Zoll und Linien. Jan. Mittlerer Stand. U.Ah Unterschied über Stand von 3 Ulir Abends. Monatliche Extreme. Untersch. nUhrMorg. ir. Uhr. 3U. Ab 9 9 u. M. .lUhr. 9 U.A. Minima. Masima. 27.' ö"98 .5',73 5,68 5;94 0,30 0,05 0,'26 26.' 10,'24 27'.'ll','44 li','20| Febr. >, 4,32 4,09 4,04 4,46 0,28 0,05 0,42 .. 9,77 .. 10,25 12,48 Mmrz. >. 4,03 3.66 3,51 3,92 0,52 0,15 0,41 .. 9,55 .. 8,01 10,46 April. \Mai. » 4,78 4,45 4,21 4,. 53 0,57 0,24 0,32 -. 9,15 .. 9,37 12,22 .. 2,84 2,61 2,46 2,81 0,38 0,15 0,35 .. 11,04 .. 5,80 6,76 [Juni. .. 4,18 3,88 3,64 3,89 0,54 0,24 0,25 27. 0,17 .. 6,95 6,78 Juli. « 4,51 4,17 3,98 4,21 0,53 0,19 0,23 .. 2,66 >. 5,60 2,91 1 ^«o ■ ,. 3,64 3,34 3,12 3,45 0,52 0,22 0,33 .. 0,0 0 .. 6,73 6,75 Sept. .. 2,93 2,62 2,39 2,62 0,54 0,23 0,23 26. 9,92 .. 5,96 8,04j Oct. .. 2,95 2,84 2,79 3,18 0,16 0,05 0,39 .. 6,54 .. 7,20 12,66 \Noi'. .. 4,44 4,23 4,09 4,37 0,35 0,14 0,28 .. 11,45 » 6,88 7,43 Dcc. ,. 5 88 5,66 5,55 5,99 ü,3 3 2 0,11 0,44 27. 0,30 .. 9,25 8,95 Millel 27. 4,21 i3,94 3,79 4,111! 0,4 0,-15 0,33 26. 10,73 27. 7,79 9,06] Hoßchsler Barometer-Stand im Jahr 27". n"',44 (rf. 2. 7an. 10 f/. ^Ä.) Tiefiter >. .. .. 26. 6, 54 {d. 10. Oct. 3 U. Jb.) . Grcesster Unterschied 16, 90. NB. Es müssen o,'". j zu den BaromelerslienJen addirl werden , um dieselben auf den frühem Standpunkt in N" 58 zu reduciren. iTuft-^finpfratur. Thermometer R. 1 14 Grcesste monatliche Aenderung des Tlierm. ilii uUIir. 3 Uhr A. 9 U.A. Minima. Ma^ima. Lnlsc Mittel. ] Minima. Mas^ima. Unlsc. xä,'- Jan. + o + 2,7 + 2,6 _ 1,1 0,8 + 3°,6 4,4 + 1,4 8,0 8,3 + 8,3 16°,6 86°0 Febr. 2,9 5,0 4,6 + 2,7 + 1,0 5,8 4,8 3,4 9,9 4,2 11,2 15,^ 86,8 hlarz. 3,8 6,8 6,6 4,3, 1,7 7,5 5,8 4,6 10,6 1,6 12,7 14,3 76,8 Apnl. 7,0 10,5 10,5 6,7 3,0 11,8 8,8 7,4 14,6 0,9 17 2 18,1 J8.0 Mai. 11,5 14,6 14,4 1,0,5! 7,7 15,4 7,7 11,6 12,8 + 3,0 20,3 17,3 72,5 Juni. 13,6 17,9 l/,7 3,2 9,2 19,1 9,9 14,2 12,8 4,6 21,2 19,6 67,1 Juli. 16,8 21,0 ilj 6,1 1,5 22,3 10,8 16,1 15,0 5,; 26,0 20,7 32,5 Au^. 14,4 18,2 18,2 4,0 1,1 19,7 8,6 15,4 13,1 5,6 25,5 19,9 69,6 Sept. 11,6 15,5 15,6 1,4 8,5 16,7 8,2 12,6 11,6 4,J 20,8 16,0 70,4 Oct. 6,1 9,1 9,0 6,3! 4,4 10,1 5,7 7,3 9,6 0,2 15,0 15,2 80,0 Nov. 0,6 'i,5 2,6 0,6- 0,8 3,3 4,1 1,3 6,4 6,6 7,7 83,6 Dec. + 2,9- -7,2 + 0,2 — 0,1 + 2,2J 7,1! + ' 4,1 4,4 + 0,5 11,3 4,6 6,9 ^ 1,8 7,9 - 10,8 0,8 + 9,5 20,3 84,6 Mittel +(10,2 7,9 11,0 16,5 17,3 75,7 Hoechster Thermometers tand im Jahr -f- 26», 0 {den 17. Jan.) II Tiefster .. ,. .. 10»,8 (c/c«23. /Jec.) 1 {Unterschied 36",8. 1 Nn. Die l.Tglichen Minima und Maicima raillclst Kcsislcr-Tbcrmomolcr ausecmllUlt. jj \ BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1855. 25 ti)tttfrun0. Eif l)tun0 tJfö lUintifö um iititt. AQzahl der Tage an welchen statt gefunden. Zu den Beobachlungen der Windesiiebtung dient hauptsiehlich ^-. die Windfahne auf der Prediger Kirche. Jan. -1 4 2 4_ 4 _^L ■^1 11 .Tan. N. NO. o. so. s. sw. w. JVW. 2 2 9 10 1 _ 4 3 Febr. 16 5 3 _ 16 Fe.hr. 1 1 7 2 6 10 1 Mcerz. LS 4 3 _ 14 Ma^rz. 'i 1 9 1 1 4 7 6 April. g 4 2 1 _ 10 April. 2 2 9 17 Mai. 15 _ 1 1 11 Mai. 3 1 3 13 11 Juni. 19, _ - 4 H 4 Juni. 2 — 14 13 Juli. 10 6 7 1 Juli. 1 1 12 10 Aug. 16 3 5 7 Au,'. 1 2 2 1 7 14 Sept. 12 _ _ _ _ - 2 4 7 Sept. — _ 14 2 _ 2 4 Ort. U) 2 2 1 — '2 2 15 oJt. 1 — 3 1 4 11 4 Nov. 6 1 j _ 16 Nov. 1 1 • 11 g 2 5 3 üec. Sum. 1 4 — — - - — — Dec. 1 — 9 y — 4 5 3 1.37 26 13 2 18 27 123 Sum. 1 12 3 77 44 7 28 105 89 NB. Die Regen- und Schneelage sioi mit mreglichster Sorgfalt aufgeja^hlt. Auch ganz schwache Hegen sind angemerkt. III ist schon in I und 11 enthalten, ehcnso IV in 11). VU cnlhajlt alle Gewitter, welche Iheils am Beobachlungsorle seihst stattgefunden , thciU in einiger Entfernung vorühergcgangen sind ; VI, nur diejenigen am Beohachtungsorte selbst. ötrtttti tres tll)duf0 bsi Hn' W)n\xbni(kc, in neuen Schweizer Fuss zu 0,3 Meter. Jan. Hcechster stand. Tiefster Stand. Mittel. Regenhcrhe plr.ZoU. 4'8 d. 21. 2'3d. S.u. 10. 2'96 0,59 Febr. 5,2 » 24. u. 25. 2,6 .. 1. u. 3. 3,78 1,17 März 6,1 .. 17. 3,7 .. 28. 4 51 0,85 £' 6,8 .. 5. u. 12. 4,4 .. 26. 5,.59 0,85 10,3 .. 20. 5,2 .. 2. u. 3. 7 9r 2,05 Juni. 9,0 .. 1.2. u. 8. 7,8 .. 23. 8,M 0,83 Juli. 8,0 .. 1. 6,7 .. 31. 7,16 2,59 Aug. 9,6 » 27. 5,8 .. 14. u. 15. 6,93 2,05 Sept. 7,5 .. 15. 4,9 .. 30. 6,24 1,97 Od. 9,7 .. 12. 4,5 .. 1. u. 4. 6,32 3,48 Nov. 10,7 .. 7. 4,1 .. 27. 5,79 2,00 Dcc. 4,6 .. 1. u. 2. 1 2,1 .. 31. 1 3,14 1,24 1 1 5,74 Summe 19,67 Hachsler Rheinstand im Jahr 10 ',7 {d. 7. Nof. ) Tiefster .. .. 2,1 {d. 31. Dec.) . Groesster Unterschied ... 8 ',6. 1 Die Messungen der Regenhoehe sind in diesem Jahr noch ziemlich roh. U — 1 — — S5i5 — B^S^ =5 a^s— ^ ■■■"" 24 BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1856. Öitromctfr-iötant« | aiifO° R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. Unlerschied über St.nnd von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. Jan. 9 Uhr Morg. Ilühl. 3U.Ab. 9Ü. Ab. 1 9 ü- M laUbr. gV. A. Minima. Maxima. Unlerscb. 27'.' 6''65 5,95 5,85 5','89 0,2(] 0,10 0,04 26.' 6; 11 ^. 1,^7 in 17,66 Febr. .. 2,8J 2,77 2,57 2,82 0,2C 0,20 0.25 .. 6,67 .. 10,51 15,84 Mcerz. .. 2,70 2,45 2,26 2,54 0,44 0,19 0,28 .. 8,11 » 9,77 13,66 tt .. 2,-19 2,31 2,15 2,40 0,34 0,16 0,25 .. 10,07 » 5,86 7,79 ' .. 4,0f 3,87 3,64 4,02 0,44 0,23 0,38 .. 9,16 .. 8,00 10,84 Juni. .. 4,71 4,41 4,22 4,56 0,49 0,19 0,31 27. 1,46 •• 7,70 6,24 Juli. » 4,7S 4,54 4,34 4,48 0,44 0,20 0,14 .. 0,24 .. 8,10 7,86 .4ug. ,. 4,A4 4,09 3,93 4,03 0,51 0,16 0,10 1,87 .. 7,61 5,74 Sept. .. 3,71 3,57 3,38 3,67 0,33 0,19 0,29 26. 11,16 .. 7,81 8,65 Ort. .. .3,72 3,50 3,39 3,68 0,33 0,11 0,29 .. 9,66 .. 8,03 10,.37 Noi-. .. 2,34 2,19 2,13 2,55 0,21 0,06 0,42 >. 8,42 .. 7,62 11,20 Dec. .. 3,05 2,92 2,82 >,94 ,63 0,23 0,10 0,12 .. 7,22 277 8,70 13,48 Mittel 27. 3,74 1 3,55 3.39 1 0,.35| 0,16 1 0,24 26. 9,68 8,4611 10,78 Hackster Barometer-Stand im Jahr 26 6, 11 {d.^0. Jan. 7 U. M.) Grmsster Unterschied . . 1 7, 66 •) Der hachsle heohachlele BaromolersUnd seit dem Aufang dieser Beobüchlungsreibe. NB. Es müssen o '",o3 von den Baroraotcrhcrheii abgezogen werden, um dieselben auf den frübern Standpunkt in No. 58 zu leduciren. iiuft-^nnijcratur. Tliermometer R. ^ Grtesste monatliche n Aenderung des Ther - m Jan. OUbrM. nm.r. 3I]hi-A. „U.A. Minima. | Maxima. ünlse. Millcl. ISiniraa Maxima. |Un 0,7 + 0.8 + ]°5 + 0,1 _ «Vi 2,2 4°5 + 0°0 9,7 13, 2 + 9,3 22 °A?>i,7 Febr. + 0,5 2,3 2,6 0,9 3,4 4,5 11 8.8 7, J 6,9 14 ,4182,6 Ma:rz. 6,8 9,7 9,8 6,7 + 3,7 10,9 7,2 7,3 12,7 1, 4 17,8 1£ ,2 74,8 April. Mai 6,6 9,8 9,7 6,6 3,9 10,9 7,0 7,^ 13,2 + 0, 3 17,8 17 ,576,1 9.1 12,7 13,0 9,1 4,8 13,9 9,1 9,4 14,3 0, 6 20,9 2C ,3 71,0 Juni. 13,8 17,5 17,8 13,5 9.9 18,8 8,9 14,3 14,1 6, 1 25,0 n ,9 70,6 Juli. 15 7 18 8 19,3 14,2 10,6 20,C y,4 15,; 15,1 6, 6 26,0 1{ ,4 Aug. Sept. Oct. 11 4 18 1 18,0 13,( 11,0 19,3 8,? 15,1 12,7 5, 6 23,5 r ,9 106 13,2 13,1 10,2 8,0 14,1 6,1 11,0 11,8 5, 0 22,0 V ,0 7,3 10,7 10,9 7,7 5,2 11,4 6,2 8,i 10,8 3, 4 17,3 2C ,V 82,5 Nov. .3,4 5,4 5,8 4,0 1,7 6,3 4,6 4,0 8,3 3, ') 13,5 17 ,0 Dec. + 1,5 + 2,8 10,1 + 2,6 iö;3 + 1,6 T4 + 0,3 4,6 + 3,3 11,2 3,0 6,6 + 1,8 ~7^ 5,2 11,4 z; 7, T, h 10,9 18 17,6 18 4r- Mittel Ha^chster Thermomelfrstand im Jahr -\- iO," ,0 [den 12. Jul.) Tiefster " " ■• — Vi, 1 fdcn % Jan.J Unterschced 39»,2 m. Die liglicbcn Minima und Maxima millelsl Begisle.-Thermomcler ausgemillell. BEOBACHTUNGEN IN BASEL 1856. 23 IDtttfrunö- Ilifl)tun9 t»f0 tDitttrfö um ittttt. An? ahlderTage.anv velchen staltgefunden : 1 ii 1 ,! 1 3- N. KO. o. so. 1 s. _ svv. w . NW. 3 -1 Jan. 1 1 11 7 1 3 5 2 Jan. Fehr -■1 = J = |l ^14 ö ^1 m Febr. Ma:rz April - 8 4 6 5 1 6 2 4 9 6 2 13 5 P 2 3 —^ — - 12 Mmrz. 13 2 2 1 _ _ _ 14 Mai. — 4 ^ - 2 AdtU 16 3 2 _ 1 1 14 Juni. — — 9 5 1 2 8 5 Mai. 10 1 •1 1 — 2 2 7 1 3 — 15 12 Juni. 5 6 . 8,88 .. 7,07 10,19 ^Dec. .. 4,87 4,68 4,67 4,82 0,20 0,01 0,15 .. 10,74 >. 9,08 10,34 Mittel 1 \ Hoechster Baromeler-Sland im Jahr 26". 9"',26 (rf. 14. ^onV. Tiefster » .. .. ..-..,.. 25. 8, 88 (<£. 14. AV. , Grassier Unterschied 12, 38. «...^.....««,««^».*.*..«.*^.«^«..,^^„^«„«..,....^„„^^...^„.,^.<.^„..^.,. ...,.,..»! iTuft-^cmpfratur. Thermometer R. 1 - •r, .= Grcesste monatliche ii<' «■ä? Aenderung des Therm. i=i| uLhi. 3UbrA. .,U.A. Minima. Ma.ima. rnlsc.l Mil.cl. u ;. Minima. Maxima. X.S- Jan. 0 0,6 4,3 oL 7,5 1,5,7 19,^ + 9,2 .M Febr. 2,7 + 4,3 7,0 + 0,8 11,0 6,i 11,0 17,2 März. + 0,6 7,6 7,0 4,1 14,7 6,^ 12,2 18,5 Aprd. + b,9 + 9,4 + 9,9 + 5,5 1,6 10,2 8,6 5,9 15,0 2,' 16,3 19,0 Mai. y,2 11,4 11,7 7,6 3,9 12,6 8,7 8,2 13,3 0,. 17,8 i8,:i [Juni. 13,5 15,4 15,9 11,0 7,0 6,4 9,4 11,7 14,6 + V 23,0 21 ,c \juli. 15,8 17,7 18,0 13,4 9,4 .8,5 9,1 13,9 15,0 5,1 25,7 20,1 Au/r. 16,3 18 8 19,5 14,4 9,9 9,9 10,0 14,9 16,5 6,( ) 25,5 19,5 Sept. 12,3 15,5 15,8 11,5 7,9 10,1 8,2 12,0 12,3 3,i 19,0 15,8 Od. 7,6 10,3 10,6 7,3 4,6 10,5 5.9 7,5 9,5 i,c 15,0 16,0 Nov. 1,8 3,4 3.2 1,4 0,4 3,3 3,7 1,4 8,0 5,( 7,7 12,7 Dec. 0,(1 - 1,4 1,6 ~ 0,1 %0 2,4 + 1,4 9,7 3,4 0,3 7,5 12,8 - 7,C 2,( + 6,3 13,3 Mittel ll+l 7,3|+| 6,0 15,7 18,3 \Hoechslcr Thermomelersland im Jahr+^5',7 (den 6. Jul.) \Ttefster .. „ „ 190,2 {den IG. Jan..) Unterschied -14°,9. |m.lgclheill; .lieMaiima sind nacli BcubacbluDgcn von Ebcnücnuelhen um 5 Ubr NachmittaB> an einem gulcn Quecksilbcr-Tbcrmomcli-i. BEOBACHTUNGEN TN BERN 1826. 29 lltrljtung tifö UHntifö um iUtttag *). ! *■'■ NO. o. so. s. s\v w. NW. Jan. j - _ — — _ _ _ _ Febr. 1 — _ _ — _ _ _ _ Mccrz. — _ _ — _ _ — _ yipril. Mai. 5 2 12 4 5 4 - i 3 r, Juni. :, 18 3 2 _ 1 _ 1 Juli. 1 _ 4 3 :■) 5 3 8 Aus- 1 1 9 3 2 2 3 7 4 Sept. Od. •'i -'i 8 7 4 1 3 10 2 2 3 Nor. 1 1 9 3 4 2 -i 3 4 Dee. - 6 6 7 3 9 — — Summen. 1 ■) Nach Jus des Rauches und der Wolken , und dem (nicht sehr beweglichen) Zeichen auf dem Blünsterlhurra. .»». — .,..„« ._.,..»»=..:,«.,„.,.,.....„_ iHitt^runjg. Jan. Febr Anzahl der Tage, an welchen stattgefunden : ^1 . i 4 .| 4 n ' - - - - - _ - - Mmrz. tf Juni. Juli. Aug. s !) i) 10 i ] ^ * 2 3 2 3 2 — ö 4 4 10 7 0 9 Sept. \ Oct. Nov. Dee. 5 () 4 -„ ^ - - - 1 4 9 lö Summen. 1 NB. DieR scbon in I und Ihcils in einiger egen- und Schnee-Tage sind mit raceglichsler Sorgfalt anfgeziehU. Auch ganz schwache Regen sind an I enthalten, ebenso IV in III. VII euthrit alle Gewitter, welche theils am Beobachlungsorle selbst Enlfernuns vorüber gegangen sind; VI, nur diejenigeo am Beohachtungsorte selbst. gemerkt. III ist slallgefundeu , 30 BEOBACHTUNGEN IN BERN 182i l3aromctfr-6tanl> aufQ" R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Mii.l^r^r Sr»n^ II Umerschied über Stand Mutlerer Stand. von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. .,— -^^-^ ^> II ~- l| , — ~ — '..^^ -^ ^- -■! - 1- -^ Jan. .) Uhr Morg. .J Uhr. 3 U. Ab. .0 ü. Ab.Ji 9 U. M. .^itJhr. .0 U.A. Minima. Maiijiia. Untcrsch. 26'.' i'M 3,58 i'h 3,'71 0,32 6%. 8,66 8,00 Juni. .. 4,71 4,47 4,44 4,88 0,27 0,03 0,44 .. 2,40 » 6 68 4,28 \juli. .. 6,40 6,23 6,04 6,68 0,36 0,19 0,64 .. 5,00. .. 8,66 3,66 .. 5,57 5,42 5,31 0,29 0,14 0,03 .. 2,54 .. 8,27 5,73 Sept. .. 5,91 5,70 5,56 5,78 0,35 0,14 0,22 .. 1,22 ,. 7,8C 6,58 Oa. .. 4,15 3,94 3,81 4,05 0,34 0,13 0,24 .. 1,01 .. 7,70 6,69 Nor. .. 5,52 5,29 5,19 5,34 0,33 0,10 0.15 1,14 .. 10,4^ 9,30 Dec. >. 6,03 5,86 5,82 6,04 0,21 0,04 0,22 25. 11,22 .. 11,07 11,85 Miuel 26. 5,00 4,82 4,69 4,96 0,31 0,13 0,27 26. 0,53 26. 8,54 8,01 Hcechsler Barometer-S land im Jahr 26'/ 11, ".'07 [d. 25. Dec. um 10 U. M.) \ Tiefster » .. " 25 8, 55 (rf. 22. Ja«. 3 t/. M.) Graesster Unterschied . . 14, '"52 ^^^.«.,~.-«i-~««..«.«.....-.««..«««-*.»«,..«««>^^^...««.-..»..«.^~«««..*..~»^~..^« inÜ-Zsmpnatnv. Thermometer R. iTü: Aenderung des Therm. m Jan. qUhrM. .I.Uhr 3UhrA. .oU.A. Minima. Unlsc Millel. 0 a Minima. Ma..ma. | Jn.sc. 2,0 0,5 0,7 2°0 3°7 0,8 2,°9 2,3 10°,2 14,5 + 3,8 18,°3 Febr. 4,4 1,4 0,8 3,;- 6,7 0,8 5,9 3,8 10,7 16,5 6,5 23,0 \Ma;rz. + 3,7 + 5,7 + 5,9 + 3,1 + 0,3 + 5,9 5,6 + 3,1 11,7 4,5 11,7 16,2 \ April. 7,9 10,7 11,1 6,7 2,6 11,2 8,b 6,9 14,0 2,5 r;,o 19,5 Mai. 12,5 14,4 14,9 10,1 2,7 15,2 12,5 9,0 14,3 + 2,2 21,2 19,0 \juni. 13,3 15,3 15,4 ll,b li 15,9 8,1 11,8 15,0 4,3 21,3 17,0 \juli. 17,2 19,5 20,1 14,1 20,5 10,^ 15,1 13,7 7,0 26,6 19,6 \Aug. 13,6 15,9 16,5 11,6 8,3 16,5 8,2 12,^ 13,1 1,7 24,7 23,0 ,Scpt. 11,0 13,8 14,4 9,7 5,5 14,6 9,1 10,0 13,7 0,7 19,7 20,4 Ort. 7,8 10,0 9,8 6,< 3,8 10,5 6,7 7,2 10,5 2,0 14,5 16,5 Nov. 0,5 2,6 2,3 0,7 1,9 2,3 4,2 0,2 10.0 10,3 7,0 17,3 Dec. + 1,6 "0:6 + 4,5 4,3 -9^ + 2,0 + 1,0 4,4 ■9:6 5,4 T3 + 1,7 "5;9 9,3 12,2 ZI 6,2 3,5 + 7,5 IM 13,7 isje fMittel 9,2!+ 2,31 + flachster Thermometerstand im Jahr + 26% 6 ( den 30. Jul.) \\ ] Tiefster » .. .. 1 Unlersct — 16,5 rd ea 18. Febr.J ied 43°, 1 1 I NB. Dielieglichcn Minima durch cia genau verglichenes RcR.slcr-Thcrmomcter nuäsemillell, (ind von Herrn Em. fVrd-r BefalligJl II [ milgelbeill ; die Milima sind nach Bcokicbtungen von Ebendemselben um j Uhr NacbmiltaE» an einem gulen Quecloilbcr-Thermorocler. 1 SEOBACHTUNGEN IN BERN 1827. Hifljtutiöi iJfö U)tntif0 um illttta0 *). Jan. Febr. März. April. Mai. Juni. Juli. Aug. Sept. Od. Nov. Dec. Summen. |1 5 .ichtung des Zeichens auf dem Münster. lUittfrung. Jan. Febr. Ma:rz. April. Mai. Juni. Juli. Aug. Sept. Ocl. Nov. Dec. Anzahl der Tage, an welchen staltgefunden >s1 NB. Die Regen- ond Scbneelage sind mit mcegUchsler Sorgfalt aufgezählt. Auch ganz schwache Regen sind angemerkt. III and II enthalleD, ebenso IV in III. VII enlhslt alle Gewitter, welche Iheils am Beobachtungsorte scibit stattgefunden, thoi Entfernung vorübergegangen sind ; VI , nur diejenigen am Beobachtungsoite selbst. 32 BEOBACHTUNGEN IN BERIV 1828. i3aromftfr-$tanT» aiifO" B. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. Unterschied über Stand von .3 Uhr Abends. Monatliche E.xlreme. Jan. gUhrMorg. „Uhr. 1 3 U. Ab. loU.Ab. pU.M. „ Uhr. ,„U.A. Minima. Ma.ima. Unlersch. 26. 6,57 6:36 6,34 6:^5 6;23 6,02 0',21 26. 'l"57 26. Il','l2 9,55 1 Febr. .. 3,62 3,41 3,25 3,47 0,37 0,16 0,22 25. 6,87 10,00 1.5,13 3TaTz. .. 4,46 4,26 4, IC 4,41 0,36 0,16 0,31 .. 10,24 9,04 10,80 April. " 4,20 3,95 3,76 4,06 0,4^ 0,19 0,30 .. 10,48 8,76 10,28 ,Mai. Juni. \juli. .. 4,25 4,09 3,80 4,21 0,45 0,29 0,41 26. 0,92 6,91 5,99 .. 5,79 5,72 5,58 5,83 0,21 0,14 0,25 .. 2,21 8,94 6,73 .. 4,26 4,17 4,07 4,33 0,19 0,10 0,26 .. 1,96 6,86 4,90 Aug. .. 5,15 5,01 5,15 0,29 0,15 0,29 .. 0,42 8 14 7,72 \sepl. .. 5,87 5,70 5,52 5,79 0,33 0,18 0,27 .. 2,67 9,74 7,07 Od. .. 6,72 6,52 6,47 6.64 0,25 0,05 0,17 .. 3,15 9,97 6,82 liVo.'. .. 5,87 5,56 5,48 5,79 0,39 0,08 0,31 .. 1,51 9,22 7,71 Dcc. .. 7,26 7,05 6,91 7,03 0,35 0,14 0,12 .. 1,15 11,25 10,10 Mitlcl 26. 5,35 5,15 5,01 5,27 0,34 0,14 0,26 26. 0,59 26. 9,16 8,57 Nächster Baromeier-Stand im Jahr 26". 11 '",25 (rf- 12. Dcc. 9 6^ J»/.) Tiefster .. .. .. . . 7 . . . . 25. 6, 87 (d. H. Febr. Z U.^.) . Grcesster Unterschied 16, 38. «».^««^^^.^„«.,..«^..^.,«,«,^.«„„^..„^«.,«.^««„,„„„....«.„««.^«^^«....,..~,^» iTuft-^cmvcratur. Thermometer R. NB. Grcesste monathche - 3} s 5 4 1 _ _ _ 14 Febr. 6 4 1 12 Mcerz. 10 5 2 _ — — 13 April Mai. 9 — _ — — 11 ]1 2 2 13 Juni. 5 2 2 4 Juli. 10 3 4 10 Aug. Sept. 8 — 9 7 3 3 7 1 Oet. 12 — 11 Noi.. 6 2 — 11 ' Dee. 1 Summen. 4 1 — — — — 14 1 93 l.j 4 — 10 11 129 ,..„.. egen- and Seh ee-Tage sind mit mceglichstcr Sorgfalt aufgcziehlt. Auch gani schwache Reg D sind an gemerkt. 111 ist H.cho„i„ ln„a lenlhallcn, d Slallgefunden, ! M theiU in einiger Entfernung von liber gegangen sind; VI, nur diejenigen am Beohachtungsorte seihst. 04 BEOBACHTUNGEN IN BERN 1829. Öaromftfr-ötitnTi aitfO" R. recluciert, in Pariser Zoll und Linien. ^.„1 c, j II Unterschied über Stand Mittlerer Stand. von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. \jan. n Lhr Mors. ij Ubr. 3 U.M.. ,0 ü. Ab.(| g U. M. iiUhr. ,o V. A. Minima. 2 Masima. Unlerscb. 26.' 1,96 i':75 l',69 1,88 0,27 o!o6 0,'l9 25. %A.% 6. 5','49 8^01 Febr. .. 5,67 5,51 5,38 5,63 0,29 0,13 0,25 » 11,25 » 9,71 10,46 März. .. 2,72 2,50 2,24 2,50 0,48 0,26 0,26 .. 8,82 » 5,91 9,09 April. .. 2,10 1,92 1,85 2,28 0,25 0,07 0,43 .. 9,48 .. 6,37 8,89 Mni .. 4,63 4,54 4,26 4,60 0,37 0,28 0,34 26. 1,95 .. 7,77 5,82 Juni. ,. 5,47 5,34 5,18 5,53 0,29 0,16 0,.35 .. 1,23 .. 7,95 6,72 Juli. „ 5,26 5,0V 4,98 5,16 0,28 0,09 0,18 .. 2,40 .. 8,58 6,18 Aug. >. 5,52 5,34 5,22 5,55 0,30 0,12 0,33 .. 2,57 " 7,86 5,29 Sept. ., 4,26 4 18 4,16 4,42 0,10 0,02 0,26 25. 11,01 » 6,73 7,72 Or, .. 5,79 5,59 5,47 5,61 0,32 0,12 0,14 .. 8,77 .. 8,02 11,25 No^. „ 5,17 4,96 4,84 5,17 0,33 0,12 0.33 » 9,81 » 8,38 10,57 \Dec. „ 5,24 5,21 5,02 5,24 0,22 0,19 0,22 26. 0,36 .. 10,41 10,05 Mittel 26. 4,48 4,32 1,19 4,46 1 0,29 0,13 0,27 25. 11,43 26. 7,77 8,34 Nächster Barometer-Stand im Jahr 26" 10, '"41 (rf. 12. Dec. um 10 U. Ab.) | , Tiefster 25 8, 77 {d.i. Od. W U.M.) 1 Grasster Unterschied . 13,"'61 1 Ciift-^fmpfnttur. Tliennoineler R. »TT> S -= Grtesste monatliche j g^ \n Aenderung des Therm. sis ^-,.^.--- -— — - i^l Jan. 9Ul,rM. ,1. Uhr 3 Ubr k. ,„U.A. Minima. Maximo. Unlsc Mit.el. ||0 B M.n.ma. ntsc Xt" 4,0 2,4 2,5 3,6 ,5,4 2,°3 3,°1 10,5 + 4,0 1 4°5 89,0 Febr. 2,6 + 0,6 + 1,0 2,1 4,6 + 1,2 5,J 1,7 9,3 15,5 7,5 i 3,0 79,5 Ma^rz. + 3,2 5,9 6,5 4- 3,1 0,2 6,6 6,8 + 3,2 13,2 7,7 12,5 'J 0,2 76,5 April. 7 9 9,9 10,2 «,:■ + 2,4 10,0 7,6 6,2 12,3 9,2 16,0 2,5 18,0 i 0,5 68,0 Mai. 11,1 13,6 13,8 9,8 4,1 14,2 10,1 0,5 17,5 1 8,0 65,0 Juni. 12,5 14,6 14,9 10,7 6,4 l5,-2 8,^ 10,8 16,5 + 1,0 22,7 i 1,7 67,0 Juli. 14,7 17,2 17,8 13,0 8,8 18,1 9,3 13,4 14,5 3,V 24,0 Ü 0,3 67,0 Aug. 13,5 15,5 15,6 11,5 7,0 16,0 9,0 11,5 14,0 3,0 21,0 1 8,0 71,0 Sept. 10,3 11,9 12,0 9,5 6,4 12,3 5,9 9,4 12,5 1,7 17,0 1 5,8 81,5 Oet. 5,4 8,2 8,2 5,4 2,0 8,0 6,0 5,0 10,0 2,5 18,5 Ü 1.0 80,5 [Mov. 0,8 2,6 2,6 0,5 0,9 2,4 3,3 0,7 10,0 10,7 9,0 1 9,V 82,5 \Dec. — 4,3 — 2,6 — 3,0 — 4,1 5,9 3,4 2,5 4,6 6,5 15,0 1,2 1 6,2 83,0 Mittel + 5,7 + 7,9!+ 8,1 + 5,0 + 1.7 + 8,2 6,5 + 5,0 11,9 — 4,7 + 14,4 1 9,1 75,8 Hmchster Thermometerstand im Jahr -f 24», 0 {dcnlb. Jul.) 81 Tiefster •■ .. ., _ 15, 5 (den 12. Febr.) II 1 Unterschied 39», 5 || NB. Die txilictaen Minima durch ein genau vercLichcacs Registei-Thcrmometer auseemiltclt, sind von Herrn Em. Fiietcr ccla:llig9t II BEOBACHTUNGEN IN BERN 1829. 53 Eifl)tunjg ttce iUintifö um iltttta0 *). N. NO. o. so. s. sw. w. MW. Jan. 2 11 1 5 1 7 3 1 Febr. 1 10 3 5 2 8 _ _ Mwrz. 2 14 1 — — 12 1 1 April — 4 1 — 3 15 5 2 Mai. 3 18 2 1 — 7 — _ Juni. — 10 1 — 3 1 1 2 _ Juli. 1 3 _ _ 3 19 2 3 Aug. _ 4 _ 2 2 20 2 1 Sepl. — 3 5 2 18 1 1 Oct. 1 15 2 1 2 9 — — Nov. 1 12 1 — — 13 2 1 Dec. — 15 — 1 3 8 1 3 Summen. II 11 119 12 20 21 150 19 13 ■) NacU Zug des Rauches und ilei' Wolken , und Richtung des Zeichens auf dem Münster. iDittfning. »«a»e»« Jan. Anzahl der Tage, an welchen stattgefunden : ^}i 4 ^1 M 4 >'^ 3 10 _ _ — 19 Febr. 2 5 1 9 Mcerz. 8 \ — 12 April. 9 3 1 2 2 12 Mai. 4 2 6 Juni. 8 3 4 13 Juli. 11 3 4 8 Aug. 8 _ _ _ _ — 7 Sept. 18 — — — 22 Oct. 7 3 1 1 12 Nov. 6 5 10 üac. — 3 -t — — — — 18 Summen. 84 1 31 2 2 - 1 9 12 148 NB. Die Reg n- und Schneetage sind mit mreglichster Sorgfalt aufgozajhlt. Auch ganz schwache Regen s nd angemerkt III ist schon in n, ehenso IV in III. VII enthalt alle Gewitter, welche theils am Bcobachtiingsorte selbjt lattgcfunden, theils in einiger EulfernuDg vor ■hergegangen sind ; VI , nur diejenigen am Beohachtungsorte seihst. 36 BEOBACHTUNGEN IN BERN 1830. Öarornftcr-ötant» aitfO" R. reducierl, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. Unterscliled ül>er Stand von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. Jan. 0 Uhr Morg. la Uhr. 3 U. Ab. loU.Ab. ';'^r^Z7^uhr. i.ou.':^' Untersch. 26. Ah 3:87 3,75 3:96 ok 0,12 0,21 2^'. '9;71 ^i i'h Il,'l6| Febr. .. 4,54 4,42 4,51 4,84 o,o; 0,07 0,33 .. 10,09 .. 9,35 11,26 März. .. 7,24 6,96 6,75 7,04 0,5C 0,22 0,.30 26. 3,93 .. 10,06 6,13 ^pril. .. 4,67 4,56 4,35 4,59 0,32 0,21 0,24 .. 1,03 " 6,51 5,48 ißfai. .. 4,34 4,27 4,19 4,43 0,15 0,08 0,24 25. 11,18 .. 8,77 9,59 Juni. .. 4,52 4,36 4,25 4,53 0,27 0,11 0,28 26. 0,58 .. 8,67 8,09 Juli. .. 5,88 5,74 5,63 5,97 o,2r 0,1? 0,34 .. 1,19 .. 7,51 6,32 Au^. .. 5,23 5,08 4,90 5,14 0,33 0,18 0,24 .. 3,92 .. 6,71 2,79 Sept. .. 4,51 'i,38 4,36 4,41 0,18 0,02 0,05 25. 11,00 .. 7,93 8,93 Oct. .. 7,87 7,59 7,50 7,81 0,37 0,09 0,31 26. 3,33 .. 10,19 6,86 Noi'. .. 5,67 5,50 5,35 5,57 0,32 0,15 0,22 .. 1,71 .. 8,15 6,44 ^Dec. n 1,86 1,54 1,51 1,52 0,35 0,03 0,01 25. 6,53 .. 8,26 13,73 Mittel 26. 5,03 4,85 4,75 4,98 0,28 0,10 0,23 26. 0,35 26. 8,41 8,06 höchster Barometer-Stand im Jahr 26". 10"',19 ( ,'i [den 5. Aug.) j Tiefster .. ,. .. 20°,5 (} ^1 Hi 7 _ 1 _ 13 Febr. 3 4 1 2 9 Mmrz. 6 \ 5 April 11 2 — 10 Mai. 14 — 10 Juni. 13 — 1 11 Juli. 7 2 2 6 Aug. 7 I 2 5 Se^t. 11 — _ — _ 2 3 13 Oct. 3 — — — — — 1 6 No,: 8 9 Dec. Summen. 5 9 1 — — — — 16 113 88 21 2 3 2 5 9 NB. Die B egen- und Schnee-Tage sind mit niccglichster Sorgfalt aufgezajhlt. Auch ganz schwache Regen sind an gemerkt. III ist schon m I und lenlhalien, ebenso IV in III. VII enthalt alle Gewitter, welche theils am Beobacht ungsorte selbst stattgefunden. Ihcils in einiger Entfernung vorüber gegangen sind ; VI, nur diejenigen am Beobachlungsorte selbst. 38 BEOBACHTUKGEN IN BERN 1831. Öitromftfr-ötunl) aitfO" R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand II Unterschied über Stand Mittlererstand. von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. ^- " IUI - II -^ Jan. r, Uhr Morg. .= Uhr. 3 U. Ab. .0 U. Ab.j 9 ü. M. .2 Uhr. .o U. A. Minima. Masima. Untersch. 26.' 3,37 3','28 3','l'9 3','39 0,18 o'b9 0,20 25. 9,'99 4. 8':f9 10^80 Febr. .. 5,47 5,33 5,14 5,39 0,25 0,19 0,25 .. 11,68 " 10,60 10,92 Mmrz. .. 4,71 4,58 4,41 4,05 1 0,30 0,17 0,24 26. 1,24 „ 6,50 5,26 April. Mai. .. 2,07 1,87 1,73 2,05 0,34 0,14 0,32 25. 10,66 .. 5,20 6,54 .. 4,04 3,90 3,75 3,96 0,29 0,15 0,21 26. 0,56 » 6,26 5,70 Juni. ., 5,23 5,09 4,98 5,37 0,25 0,11 0,39 .. 1,95 -, 8,23 6,28 Juli. .. 5,85 6,59 5,47 5,67 0,38 0,12 0,20 .. 2,89 .. 7,61 4,72 Aug. .. 4,74 4,60 4,48 4,82 0,26 0,12 0,31 .. 1,03 .. 7,35 6,32 Sept. Od. ., 5,26 5,16 5,04 5,33 0,22 0,12 0,29 .. 2,47 >. 8,11 5,64 .. 6,78 6,35 6,27 6,81 0,51 0,08 0,54 .. 0,14 >. 9,00 8,86 No^. .. 5,55 5,37 5,40 5,63 0,15 0,03 0,23 25. 11,55 » 9,08 9,53 Dec. >. 4,71 4,66 4,63 4,83 0,08 0,03 0,20 26. 2,14 .. 7,17 5,03 \ Mittel 26. 4,81 4,65 1,54 4,82 1 0,26 0,11 0,28 26. 0,69 26. 7,82 7,13 j Hoechsler Barometer-Stand im Jahr 26" 10, "'60 [d. 10. Febr. um 9 U. Ab.) Tiefster 25 9, 99 {d. 2. Jan. 10 U. M.) Groesster Unterschied . . 12, '"61 «..»«.««^..«.«^^.^^o.^^««-...««.««.««,««,,.»..»«.*^^«,^^«.«..^««.».,^««,^^..»..«... fuft-^finpfratur. Thermometer R. NB. s ^ Groesste monatliche .■;s< ä-ää Aenderung des Therm. Ms Jan. qUhrM. 11. Lhr 3 Uhr A. Minima. Ma.iima. Unlsc Miltel. Minima. Maxima. ,1 nisc. £..„ 4,1 1°,7 _ o>- 3,7 5,8 1,3 4°5 3,5 9.5 17,0 + 5,5 S 2,°5 77,0 Febr. 0,7 + 2,6 + 'i,5 + 0,3 3,5 + 2,7 6,2 0,4 12,5 11,5 9,0 'J 0,5 76,0 Ma:rz. + 4,9 7,4 V,6 4,5 4- 1,1 7,2 6,1 + 4,1 12,2 5,0 12,5 7,5 69,0 April. 8,4 11,0 11,2 7,0 2,1 11,2 9,1 6,7 13,5 0,5 17,0 1 7,5 65.0 Mai. 11,0 13,2 lo,4 9,4 i>,2 13,1 7,9 9,1 12,2 + 0,7 17,2 1 6,5 Juni. 14,0 15,8 15,9 1 1 6 15,4 8,3 11,2 15,0 2,7 22,2 1 9,5 62,0 Juli. 15,4 17,5 17,5 13,4 9,0 17,8 8,t 13,4 14,2 6,0 21,2 1 5,2 64,0 AU!^. 14,8 17,1 17,2 12,7 9,0 16,9 7,9 12,9 12,5 5,0 22,2 1 V,2 65,0 \Sc,,t. 10,1 12,3 12,6 9,'i 5,0 13,1 8,1 9,(; 12,7 1,0 20,0 : 9,0 73,0 Oel. 8,9 13,0 13,1 7,9 4,2 13,1 8,9 8,7 13,0 1,0 16,2 1 5,2 65,0 77,0 1 I Nov. 3,3 5,1 4,5 3,2 2,1 4,5 2,^ 3,3 8,7 7,5 12,5 Ü 0,0 \Dec. + 0,0 8,0 + 1,9 "9^8 + 0,3 6,3 + 1,6 1,5 3,1 0,0 6,2 6,0 11,8 - 10,0 1531 8,0 8,2 83,0 70,0 Mittel 9,6 + 2,8|+' 9,6! 6,81+ 2,9 + Ha:ckster Thermometersland im Jahr + 22«, 2 (den 20. Jun. u. 9. Aug.) Tiefster « * .. — 17, 0 C den 31. Jan.) Unterschied 39°, 2 1 NB. Die Ifcglichen Minima durch »in genau verglichenes Rcgislci-Th«rmom»lcr ausgeniiucll, sind v„u Herrn Em. Fm-'er gcfelligst milgelheilt; die Maiima sind nach Beobachtungen von Ebcndemsulljcn um 3 Ihr NachmilUigs an einem gulen Quecksilber-Tbormomclor. BEOBACHTUNGEN IN BERN 1831. 59 Hif l)tun0 T»fs iDintife um illittag *). Jan. Febr. Mc€rz. April. Mai. Juni. Juli. Aus. Sept. Od. Nov. Dec. iDittfrung. Jan. Febr. Mccrz. April. Mai. Juni. Juli. Aug. Sept. Od. Nov. Dec. Sumn Anzahl der Tage welchen stattgefunden 87 22 17 NB. Die Regen- und Schneetage sind mit ma?glicbstcr Sorgfalt aufgezfehlt. Auch gani schwache Regen sind angemerkt. III ist s lund II enthalten, ebenso IV ia III. VII enlhEelt alle Gewitter, welche theils am Beobachtungsorle selbst stattgefunden, theils in Entfernung vorübergegangen sind ; VI , nur diejenigen am Beobachtungsorle selbst, ti. September 7 halb Uhr Ab. Erdi^loss. 40 BEOBACHTUNGEN IN BERN 1852. i3aromftfr-6tantr aufO° R. rediiciert , in Pariser Zoll und Linien. Jan. 9 Mittlerer Stand. Unterschied über Stand von .3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. Minima. Maxima. tJntersch. Lbr Morg. .:= Uhr. 1 3U. Ah. .oU.Ab. 9 U.M., .,t,hr. ,0U.A. 26. ^:h 5;37 5;32 5,52 ö;25 0,05 0,20 25. l'i;02 // in 26. 10,51 11,49 1 Febr. .. 5,76 5,54 5,25 5,77 0,51 0,29 0,52 26. 0,62 » 8,98 8,36 Mttrz. .. 4,47 4,41 4,14 4,50 0,.33 0,27 0,36 .. 1,06 II 8 11 7,05 £'■ r, 4,71 4,44 4,31 4,69 0,40 0,13 0,38 25. 11,34 .. 10,34 11,00 .. 5,04 4 88 4,60 5,15 0,4^ 0,28 0,55 26. 0,32 .. 9,61 9,29 Juni. .. 4,76 4,59 4,48 4,93 0,2s 0.11 0,45 .. 0,50 .. 8,25 7,75 Juli. .. 6,13 5,96 5,83 6,20 0,30 0,13 0,37 .. 4,06 » 8,10 4,04 Au^. .. 6,01 5,74 5,59 5,91 0,42 0,15 0,32 .. 1,62 .. 8,52 6,90 Sept. ., 7,43 7,15 7,18 7,29 0,26 0,03 0,11 >. 4,47 .. 10,84 6,37 Oct. » 7,38 7,11 6,99 7,25 0,39 0,12 0,26 » 2,85 .. 9,77 6,92 iNoi: ., 4,99 5,01 4,75 5,05 0,2'i 0,26 0,30 ,. 0,87 .. 7,80 6,93 Dec. .. 6,16 5,99 5,83 6,16 0,33 0,16 0,33 .. 1,42 .. 9,88 8,46 Mittel 26. 5,70 5,52 5,36 5,70 1 0,34 0,16 0,34 26. 1,35 26. 9,23 1 7,88 Hcechsler Barometer-Stand im Jahr 26". 10"',84 (rf. 24. ^c^<. 9 [A.itf.) Tiefster .. .. 25. 11, O'i. [d.l . Jan.lO U. A.) Grcesster Unterschied . 11, 82. iTuft-^cmpcratur. Thermometer R. NB. S -5 Grcesste monatliche ^=< i5T„2 S^S ^ — — ^ ^ ^ i^-r ^cgP OUhrM. .,Uhr. 3 Uhr A. ,nü.A. Minin,,. Maxima. Untsc M„tel. Mmima Ma..ima. |l nlsc. X.S" Jan. 1,8 + 0,0 + o> u 3,7 4- 0,2 3,9 1,7 0,5 _ 9". > + 8,01 7° 5 79,0 Febr. 0,6 '2.Ü 3,8 0,2 3,4 3,0 6,4 0,2 12,0 7,( 7,7 1 4,7 68,0 Mmrz. + 2,3 5,0 5,5 + 2,4 0,3 5,4 5,7 + 2,5 11,7 5,( 10,5 1 5,5 70,5 ^ April. 7,4 10,1 10,8 6,0 + 2,0 10,7 8,7 6,4 12,3 2,. 15,3 1 7,8 .56,0 Mai. 10,5 12,4 12,8 8.3 4,4 13,0 8,6 8,7 15,2 1,' 18,5 2 0,2 62,5 Juni. 13,4 15,0 15,2 11,1 7,3 14,9 7,6 11,1 I3,2l + 4,( 19,7 1 5,7 64,0 Juli. 16,0 18,8 18,9 13,V 8,1 19,5 11,4 13,8 15,5j 3,' 26,5 2 3,3 58,0 Aug. 17,1 19,6 19,7 14,6 9,4 20,0 11,6 14,7 16,3 6,( 24,5 1 8,5 58,5 Uept. 11,1 14,8 14,8 9,6 4,6 15,2 10,6 9,9 16,0 2,( 19,2 1 7,2 62,0 Oct. 6,2 9,8 9,8 5,9 2,5 9,8 7,3 6,2 10,8 2, 16,5 1 9,2 71,5 Nov. 2,3 3,8 3,7 2,61 0,5 3,3 2 8 1,9 5,7 3, 10,0 1 3,8 85,0 \Dec. + 0,2 2,0 1,9 9,8 + o,i'|- 1,9 1,3 9,7 3,2 7,3 + 0,3 7,5 ~ 10, 2, i + 8,0 1 8,0 7,6 83,0 68,2 Mittel 7,0!+ 9,6 + 2,4' + 6,1||11,9 Hcechster Thermometerstand im /aAr-f- 26», .5 (den 11. Jul.) 1 Tiefster .. .. .. 9°,5 {den 3. Jan.) Unterschied 36°,0. NB. Die länglichen Mioima, durch ein genau verglichenes Hcgislcr-Thermomeler ausgomitlcU, sind von Hrn. Em.Fi.elir gefalliqst mitgelheill ; die Masima sind nach Beobachlungen vgn Ebendemselben um 2 Uhr Nachniillags an einem julen Quecksilber-Thermomeler. BEOBACHTUNGEN IN BERN 1852. 41 Htf l)tun0 t»fö iDinlJfö um MxtUxQ *). || N. NO. o. so. s. svv. w. JVW. Jan. Fchr. Mcerz. April. Mai. Juni. Juli. Aug. Sept. Oct. Nor. Dec. 2 1 1 1 11 16 13 17 11 8 11 ;■ 13 16 2 1 1 1 1 2 1 4 4 1 2 3 2 18 3 2 14 9 1.'» 8 14 15 14 16 13 11 10 2 3 2 3 1 Summen. 8 IM 10 9 150 14 7 ■) Nach Zug von Rauch und Wollen , und Richtung des Zeichens auf dem Münster. ttJtttfrung. Jan. Febr. Mmrz. £' Juni. Juli. Aug. Sept. Oct. Nor. Dec. Anzahl der Tage, an welchen stattgefunden : „•1 ^J 4 "i 4 4 n hN 3 5 6 6 8 2 9 3 9 10 5 1 1 5 3 3 ^ ^ — 2 2 2 12 16 6 12 S 3 7 13 11 Summen. 66 14 1 — — 6 7 97 -\E. Die Regen- und Schnee-Tage sind mit mceglichsler Sorgfalt aufgcza^hlt. Auch ganz schwache Regen sind angemerkt. III in schon in I und 11 enthalten, ebenso IV in III. VII enthielt alle Gewitter, welche theils am Beobachtungsortc selljst slal t gefunden , theils in einiger Entfernung voruhcr gegangen sind ; VI, nur diejenigen am Beobachlungsorle seihst. i 42 BEOBACHTUNGEN IN BERN 1833. Öaromctcr-ötanti aiifO° R. reduciert, in Pariser Zoll um i Linier . Mittlerer Stand. II Unterschied über St.-uid von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. ,— 1 _-•-.. ^^w— Jan. ,, Uhr Morg. 11 Uhr. 3U. Ah. .0 ü. Ab.(, 9 V. M. la Uhr. .0 U. A. Minima. 2 Monima. Unlersch. 26.' 7','37 7','i7 6',95 7','i9 0','42 Ö;22 0','24 A 6:m k i/:(5 10;55 Febr. .. 3,81 3,59 3,39 3,70 0,42 0,20 0,31 25. 10,40 . 7,11 8,71 Mcerz. .. 2,77 2,64 2,44 2,99 0,33 0,20 0,55 .. 10,04 .. 6,60 8.56 t!' .. 3,34 3,29 3,09 3,37 0,25 0,20 0,28 » 10,18 .1 7,39 .. 6,42 6,20 5,98 6,34 0,44 0,22 0,36 26. 3,52 .. 7,31 3,79 Juni. .. 5,20 1,97 4,78 5,06 0,42 0,19 0,28 » 0,99 .- 8,18 7,19 Juli. .. 5,41 5,28 5,16 5,49 0,25 0,12 0,33 .. 2,12 .. 8,34 6,22 Aug. „ 4,93 4,92 4,69 4,92 0,24 0,23 0,23 25. 10,45 .. 6,89 8,41 Sepl. Oct. .. 4,21 4,11 3,99 4,38 0,22 0,12 0,39 .. 10,73 .. 7,31 8,58 ,. 4.85 4,47 4,32 4,64 0,.53 0^15 0,32 .. 11,69 .. 7,28 7,59 Nof. >. 6,01 5,80 5,51 6,22 0,50 0,29 0,71 26. 1,37 .. 9,35 7,98 Dec. >. 5,90 5,73 5,62 5,55 0,28 0,11 0,07 .. 0,65 ,. 8,98 8,33 Mittel 26. 5,02 4,85 1,65 4,99 1 0,37 0,20 0,34 26. 0,06 26. 7,99 1 7,93 Hceehsler Barometer-Stand im Jahr 26" 11, '"15 (rf. 8. Jan. um 10 Cf. Ab.) || Tiefster Grcesster Unterschied . 25 8, 67 (d. 1 . Apr. 10 U. Ab.) 1 14,"'48 ..»»».»^.....•..»■««•«•••«•••••••^ ..«.>«.«««««««<««..,» »..»«►.«.»w^<«.«.«..~««...-.»— •••—•••• Cuft-'^cmpfratur. Tliennonieter R. - -■ S-3>2 Aenderung des Therm. isä Jan. OUhrM. n. Uhr 3 Uhr .\. U.A. Minima. Maiima. Unlsc Miltel. O p Minima. M x.ma. 1 ulsc. E^" 3,7 1,9 1.6 .3°,6 5,3 _ 1°2 4,°1 _ 3,°2 7°2 _ 13,5 + .3,0 6°5 84,0 Febr. + 2,8 + 5,6 + 5,4 + 2,6 + 0,3 + 5,8 5,5 + 3,(J 8,2 4,7 8,5 3.2 77,0 Mwrz. 2,n 4,0 4,4 1,8 1,2 4,5 5,7 11,0 5,5 11,5 April. 6,4 8,0 7,8 4,7 + 1,2 8,4 4,8 12,0 1,5 12,0 3,5 68,0 Mai. 14,5 17,0 17,8 12,1 6,6 18,3 11,7 12,'' 16,0 + 1,0 20,5 9,5 70,0 Juni. 15,0 17,4 18,0 12,9 7,8 17,7 9,1 12,8 15,0 3,5 24,1 20,6 72,0 Juli. 1,^,5 15,4 15,2 11,7 7,7 15,8 8,1 ll,*- 12,5 4,0 19,5 5,5 70,0 Aug. 130 15,3 16,0 11,1 7,0 16,3 9,; 11,( 14,0 3,5 19,5 16,0 72,0 \Scpt. 10,4 12,5 12,2 8,9 6,6 13,0 6,4 9,b 14,2 1,'^ 16,5 5,3 77,0 [Ort 6,9 10,4 10,3 6,4 3.1 10,6 7,3 6,^ 13,0- 1,0 15,0 6,0 'A'ov. 2,3 4,7 4,8 2,3 0,7 4,7 4,0 2,' 9,5 2,0 11,5 3,5 84,0 \Dec. + 3.6 7,3 + 4,7 9,4 + 4,5 3,3 6,2 + 2,0 5,3 3,: 3,1 8,7 iTsi: 1,8 10,7 14,4 2,5 "5;8 87,0 TM Mittel 9,61+ 3,01 + 9,91 6,91+ 1,4+ Höchster Thermometersland im Jal r+24»,l(rfa«11.7««.) l Tiefster » • » — 13, 5 (den 12. Jan.) Untenc kied 37°, 6 NB. Die la,'clKhen Minima durch ein üen mitgelhrilt ; .lieMaxima sintl nach licobachlun u verglichenes Rcgislcr-Thcrmomclcr ansseitiittcll, sind von Herrn Em. Fiieler geficlliglt cn von Ebendemselben um i Uhr Nachmittags an einem guten (Juecksilber-Thermomelor. BEOBACHTUNGEIN IN BERN 1853. Htf l)tun0 tfis iDintifö um illittag *). N. NO. O. so. s. svv. w. NW. Jan. 15 3 5 _ 5 1 1 Febr. _ 4 3 2 — 15 3 1 Mccrz. 13 1 4 1 11 _ _ AprU. ß 1 7 — l'i — Mai. 15 2 7 — 6 Juni. 10 1 — — lü — Juli. 1 12 2 — — 15 — Aug. 2 11 — — — IG 1 Scpl. 3 7 2 1 1 14 1 Od. 2 17 4 1 — 7 — — Nov. _ 9 3 4 _ 10 3 1 Dec. 1 - 3 — 1 4 20 2 1 Summen. 1 13 122 22 32 6 H9 15 6 ■) Nach Zug des Rauches und der Wolken , und der gul beiveglichcn Blechfahnc auf dem Zeilglocke nlhurm. tUtttfrung. Anzahl der Tage, an welchen staltgefunden : Jan. . i = 1 it >| ■ 1 SS ^1 1 3 1 _ _ _ _ 14 Febr. 13 8 4 8 März. 10 9 2 1 13 April. 16 4 2 _ — — 13 Mai. 3 — — — 2 5 2 Juni. 11 ^ 4 11 7 Juli. 16 4 4 10 Aug. 12 3 4 7 Sept. 17 — — 14 Oct. 7 2 — — — cc. 10 f/.^Ä.) Tiefster « » .. 25. 10, 69 (d. 8. Jan. 10 U. A.) Graesstertfnlerschied 13, 11. ••»••W ••••■«««•••.>•<•<« ««••.•^»»«»••«I«««««.SMMMM.<>««.iI«<>«MC9>«>«<«<«0«0« 1 4 -1 "1 10 3 _ _ _ 10 Febr. 1 1 7 Mcerz. 8 1 — — 3 April 2 6 — — 3 Mai. 4 4 ."j 7 Juni. 9 -[ 1 7 Juli. 7 8 9 8 Aug. 7 _ _ — _ 4 5 7 Sept. 2 — ~- _ — 2 2 Oct. 9 2 1 — — — — 9 Noi'. 6 _ 13 Dec. 3 3 — — — — — 12 J Summen. 68 16 2 1 - " — 17 22 88 ItI NB. Die K gen- nnd Schnee-Tage sind mit raoeglichsler Sorgfalt aufgezählt. Auch ganz schwache Regen sind an gemerkt. III Ist ^ iLlon in I uud H enthalten, ebenso IV in III. VII enlhielt aUe Gewitter, welche theils om Beobach slaltgefunden. ' theils in einiger Entfernung vorüber gegangen sind; VI, nur diejenigen am Beobachtnngsortc selbst. 46 BEOBACHTUNGEN IN BERN 185tJ. ßixi'ometn-^tawtt aufQ" R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. «''''-' s-o- p^-r^tü^rn^s!"' Monatliche Extreme. Jan. 9 Ihr Morg. .= Uhr. i V. Ab. .0 V. Ab 9 U. M „Uhr. Minima. - Maxinla. UnUrsch. 26.' 7,00 6,73 6,74 6,92 0,26 0^01 0,16 26. 0,25 iL tl'M 1 l"Ö7 Febr. .. 5,.36 5,29 5,19 5,70 0,17 0,10 0,51 .. 0,84 .. 10,61 9,77 Mmrz. .. 5,23 4,89 4,73 5,11 0,50 0,16 0,38 25. 10,92 .. 8,67 9,75 April. .. 5,87 5,71 5,56 5,79 0,31 0,15 0,23 » 11,21 .. 10,06 10,85 Mai. .. 4,35 4,21 4,08 4,46 0,27 0,13 0,38 26. 1,00 " 6,95 5,95 Juni. .. 5,73 5,.57 5,33 5,68 0,40 0,24 0,35 .. 2,00 .. 8,65 6,65 Juli. .. 6,20 6,08 5,85 6,13 0,35 0,23 0,28 .. 4,63 ., 7,26 2,63 Aug. .. 5,34 5,12 9,11 5,32 0,4J 0,21 0,41 n 1,95 .. 8,09 6,14 Sept. .. 4,66 4,43 4,24 4,46 0,42 0,19 0,22 25. 11,77 -. 7,67 7,90 Od. .. 4,34 '1,28 4,26 4,61 0,08 0,02 0,35 .. 9,20 .. 8,13 10,93 No<.'. .. 5,23 5,03 4,97 5,37 0,26 0,06 0,40 26. 1,30 .. 8,09 6,79 Dec. ., 6,44 6,25 6,21 6,47 0,23 0,04 0,26 n 1,15 0,68 n 9,56 26. 8,75 8,41 Mittel 26. 5,48 5,30 5,17 5,50 0,31 0,13 0,33 26. 8,07 Hoechster Barometer-Stand im Jahr 26" 11, '"32 (d. 2. Jan. um 10 U. Ab.) Tiefster « » " 25 9, 20 (d. 10. Oct. 3 U. Ab.) Grasster Unterschied . 14, '"12 iTuft-^rmpfratur. Thermometer R. NB. S Ji Groesste monatliche iH 1-»2 Aenderung des Therm. Üi Jan. OUhrM. lo U.A. Unlse Minima. i-um 1,0 + 0°,8 + 0,8 0,4 _ 2,4 + 0,9 3,°3 0,7 8°,0 8,5 + 6,5 15,0 Febr. + 2,3 3,4 2,4 + 1,0 0,0 3,5 3,5 + 1,8 8,3 8,0 8,0 16,0 Motz. 2,6 4,8 5,1 2,6 + 0.6 4,9 4,3 2,7 9.5 2,5 11,5 14,0 Aprä. b,7 8,8 9,2 4,9 1,7 9,5 7 g 5,6 13,1 1,2 16,0 17,2 Mai. 11,8 13,6 13,8 9,5 6,3 13,7 7,4 10,0 11,5 + 1,5 16,5 15,0 Juni. 14,2 lb,4 16,7 11 2 7,9 17,7 9,8 12,8 12,:^ 3,2 20,8 17,6 Juli. 17,9 19,9 20,8 14,8 9,7 20,8 11,1 15,2 11,7 4,0 23,2 19,2 Aug. 14,6 16,8 17,6 12,7 9,4 17,8 8,4 13.6 14, ■! .4,2 23,6 19,^ Sept. 11,5 14,1 14,4 10,1 7,6 14,4 6,8 11,0 11,8 4,5 19,5 15,0 Od. 5,1 7,6 7,7 5,f 3.8 V,9 4,1 5,S^ 8,1 12,6 13,7 Nov. — 0,2 1,8 1,6 0,4 0,9 1,8 2,7 0,5 6,7 6,8 6.2 13,0 Dec. + ^..0 6,8 + 1,9 + 4f + 3,2 5,6 + 4,8 2,1 2,7 _ 3,4 6,2 fö7i"i - 10,7 7,4 18,1 — Mittel 3,2;+| 9,2| 6,0J+ 1,8 + 14,3 16,1 Hccchslcr rlicrmomelcrstand im Jahr + 23°, 6 (rfen 12. Aug.) 1 Tiefster « .. .. _ 10, 7 fden 25. Dec.) 1 Unterschied 34% 3 | 1 NB. Die iKglichen Mmlma sLnd ausecniiUclt an Bool.srhlangca um ■, Uhr (Morgcnsl im Winivr, und liLhr im Summer, mit nKge- 1 brachlcr CorrectioD von - ■", 5 (im Mill J) für ,lie Monate Ma, , Juni , Juli , August und September ; die Mjsima sind nach Beobjchlungen ■ j BEOBACHTUNGEN IN BERN 1855. 47 tlt(rl)tun(j iJfö iDtniJfö um ilttttag *). IV. NO. o. so. s. s\v. vv. NW. Jan. _ 10 1 3 4 13 _ _ Febr. — 5 _ 2 1 19 1 _ März. 1 2 3 — 11 2 1 April. 1 16 3 — 9 1 _ Mai. — 0 1 — 3 19 2 _ Juni. 1 12 _ 1 — 13 3 _ Juli. 4 18 _ 4 _ 4 _ 1 Aug. _ 10 1 2 2 15 1 _ Sept. 1 9 — 2 — 16 1 1 Oet. _ 4 _ 2 3 20 2 _ Nov. _ 9 2 1 2 15 1 _ Dec. 3 13 1 _ 1 12 1 Summen. 11 123 8 23 16 166 4 •) Nach Zug des Rauches und Wolken, und Fahne auf dem Zeitglockenlhurm. — ^ lüittfrung. Jan. Anzahl der Tage, an welchen stattgefunden : Ti 1 a ^1 ^1 m 4 4 o 5 3 2 _ _ _ 10 Febr. 9 6 1 13 Mwrz. 10 5 4 14 If 4 5 2 1 9 12 . 4 4 11 Juni. 9 — 2 3 5 ' Juli. 6 1 1 1 1 Aug. 15 7 8 8 Sept. 10 2 2 10 olt. 13 3 2 15 Nov. 5 4 17 Dec. 1 3 _ — — — 12 Summen. 99 29 10 1 — 16 18 125 NB. Die Rege n- und Schneelage sind mit mcegUchster Sorgfalt aufgezsehU. Auch ganz schwache Regen sind angemerkt III ist schon in lund II enthalte n, ebenso IV in MI. VII enlhrelt alle Gewitier, welche Iheils am Beobachtungsorte selbst slatlgcfunden. Iheils in einiger 1 EnlfernUDg vorü hergegangen sind ; VI, nur diejenigen aoj Beobachtungsorte selbsl. 48 BEOBACHTUNGEN IN BEBN 1836. Öaroittftfr-ötanT» mt/O" R. rechicierl , in Pariser Zoll und Linien. Minierer Stand. Unterscliied ül)er Stand von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. Jan. SUbrM 26. 6 '%■ .5 Ib.. 3 U. Ab. ■ oU.Ab. 9 U.M. 1 .= lbr. .oU.A. Minima. Ma.ima, Unlerscb. ,75 6,69 6,55 4'M 0^20 0,14 0,09 25'. 7;49 26. 11,06 15,57 Febr. .. 3,40 3,32 3,18 3,56 0,22 0,14 0,38 .. 7,03 .. 10,65 15,62 Mcerz. .. 3,83 3,75 3,66 3,89 0,17 0,09 0,23 .. 10,04 .. 10,72 12,68 £' .. 3,33 3,23 3,11 3,19 0,22 0,12 0,08 .. 10,88 .. 6,81 7,93 .. 4,91 4,86 4,81 5,10 0,10 0,05 0,29 .. 10,13 .. 8,75 10,62 Juni. .. 6,14 5,99 5,79 6,22 0,35 0,20 0,43 26. 3,13 .. 8,83 5,70 Juli. .. 6,52 6,35 6,16 6,43 0,36 0,19 0,27 " 2,37 -. 9,84 7,47 Aug. .. 6,10 5,87 5,71 6,00 0,39 0,16 0,29 .. 3,76 .. 8,99 5,23 Sepl. .. 5,20 5,02 4,90 5,19 0,30 0,12 0,20 .. 2,62 .. 8,63 6,01 Od. .. 5,04 4,89 4,79 4,99 0,25 0,10 0,20 25. 10,41 » 8,96 10,55 Noi: >. 3,70 3,59 3,52 3,80 0,18 0,07 0,28 .. 10,11 .. 8,52 10,41 Dcc. .. 4,09 3,85 3,79 3,86 0,30 0,06 0,07 .. 7,57 .. 9,67 14,10 Mittel 26. 4,92 4,78 4,67 4,91 1 0,25 0,11 0,24 25. 11,13 26. 9,29 10,16 Hoechsler Baromet r-Stand im Jahr 26". ir",06(<^. 2. 7a«. 10 J/.^i.) f Tiefster Groesster Unterscli ed 25. 7, 03 (d. 26. Febr. 12 U. M.) \\ 16, 03 £uft-^fm;)fratur. Thermometer R. NB. i 4 Grcesste monatliche i^-jl ||| Aenderung des Therm. ^S^ • ' .„U..4. Mi„,„,.. Malimo. ünisc. Mill.l. Minima. Mas.ma. Untsc. Jan. _ 2:3 0,4 0,1 » 3°,7 0,4 3,3 2,1 6,8 13:5 + •M 17" 6 Febr. + 0,6 + 1,V + 1,8 1 0 'i,3 + 1,5 3,8 0,4 10,5 9,7 5,4 15.1 \Ma:rz. 4,7 6,3 8,1 + 4,0 + 1,9 8.0 6,1 + 5,8 10,0 6,5 15,0 21,5 April. 6,4 8,3 8,4 4,8 3,0 8,5 5,5 5,7 ,10,5 0,2 15,9 16,1 Mai. 9,6 11,6 11,7 7,8 1,7 Juni. 14,7 16,7 17,3 12,3 7,6 Juli. 16,3 18,4 18,9 !3,8 9,2 Aug. 15,1 17 7 18 2 13,9 .8,7 Sept. 10,5 12,9 12,5 8,4 3,5 Oct. 6,6 9,5 10,0 6,1 2,7 10,4 7.7 6,5 8,3 3,0 15,4 18,4 Nov. 2,6 4,1 4,3 2,4 0,5 4,4 3,9 2,t) 8,6 9,0 10,5 19,5 Dec. + 0,5 2,4 9,1 + 2,1 0,4 5,9 ~ 1,6 2,2 -976 3,8 0,3 6,4 - 11,0 - (0,0 21,0 — Mittel 7,1!+ o,V+| +1 1 II Hoechsler Thermom ctcrstand im Jahr+ 23», 8 (den 12. Jul.) Tiefster .> 13",5 (dcnS. Jan.) Unterschied . 37",3. NB. Die la-glichenl BEOBACHTUNGEN IN BERN 1836. Jlifl)tuni3 tifö lUtnticö um iHtttitg *). N. NO. o. so. s. sw. w. KW. Jan. - 11 2 _ _ IG 2 _ Febr. 9 _ _ 2 I^ 1 1 Mterz. — 6 _ _ 3 20 2 — April. [ 1 9 2 3 1 10 3 Mai. 1 IG 2 — _ 11 1 — Juni. 2 8 _ 1 2 15 1 1 Juli. 2 16 3 — — 8 2 — Aug. 1 11 1 1 14 2 Sept. 3 6 — 1 1 15 3 Od. 1 11 1 2 — 16 — — Noi'. _ 5 1 6 1 17 — — Dec. — 3 2 4 2 14 2 4 Summen. 12 111 13 18 13 171 17 11 •) Nach Zug von Rauch und Wolken , unj Fahne auf dem Zeilglockenlhurra. lütttfrunjcj. Anz ahl der Tage, an welchen tattgefundcn : • i .i /ai >-i -^•1 -.= SS = lt Jan. -i A = P -2 ^1 ^1 Ht 3 6 2 _ _ _ 12 Febr. 2 <{ 1 12 März. 11 3 2 13 t- 8 5 3 1 17 5 2 1 1 11 Junt. 11 4 10 1 Juli. 4 3 5 Aug. 10 4 10 S4t. 14 — „ _ — _ Od. 4 3 — — — 8 Nov. 12 ö 2 20 Dec. 7 7 1 — — — — 13 Summen. 91 39 12 — — 1 10 13 144 NB. DicR gen- ond Schnee-Tage sind mil mccglichster Sorgfalt aufgeza'hlt. Auch ganz schwache Regen sind an gemerkt. III ist schon in I und Ilenlhallen, ebenso IV in III. VII enlhadt alleGewiUer, welche theils am Beobachtungsorle seihs slattgefundcn, j IhcUs in einiger Enlfernung vorüber gegangen sind; VI, nur diejenigen am Beobachlungsorte seihst. ! ^ MITTEL UND HAUPTRESULTATE AUS DEN METEOROLOGISCHEIM BEOBACHTUKGEIV VON 1827 BIS 1832. DANIEL MEYER. Haus N" — Siockw. 2", — 15 Pariser Fuss über der Strasse [Speissergasse.) 52 BEOBACHTU^GEN IN ST . GALLEN 1827. öttromctfr-ötrtUiJ 1 aufQ" R. reducicrt, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. II Unterschied über Stand von 3 Uhr Abends. MonatUche Extreme. 1 IUI -.-^ , — . - 1 .^ 1 Jan. , Ihr Mors ., Uhr. 3 U. Ah oU. Ab gU. M. „ Uhr. oU. A. Minima. Malima. Unlcrsch. 25'.'lo','2f 10,'i lo',07 (üh 0,'b4 25.' 3',63 2a 4'h\ 8:99 Febr. .. 11,1-, 11, ' 11,02 0,12 0,05 .. 6,33 „ 3,77 9,44 Mccrz .. lO.SC 10,7 10,5; 0,33 0,18 .. 4,99 » 3,46 10,47 £! .. 11,92 11, 82 11,69 0,23 0,13 .. 6,17 .. 2,75 8,58 ,. 10,7C 10,5? 10,34 0,36 0,19 .. 7,28 . 1,28 6,00 Juni. .. 11,53 11,47 11,30 0,23 0,17 .. 9,41 . 1,02 4,61 Juli. 26. 1,66 1,51 1,37 0,29 0,14 .. 11,63 . 3,51 3,88 ^ug. .. 0,34 0,1S 0,12 0,22 0,07 .. 8,80 . 2,79 5,99 Sept. .. 0,62 0,50 0,31 0,31 0,19 " 8,77 . 2,51 5,77 Oct. 25. 10,91 10,68 10,58 0,-33 0,10 .. 7,10 . 2,47 7,37 Nov. .. 11,86 11,79 11,61 0,25 0,18 .. 7,11 . 4,45 9,34 Dec. 26. 0,57 0,53 0,46 0,11 0,07 5,70 . 5,S 8 10,88 Mittel 25. 11,70 11,58 11,45 0,25 0,13 Hcechsler Barometer-Stand im Jahr 26" 5, '"88 {d. 26. Dec.) Tiefster .. » .. 25 3, 63 (d. 22. Jan.) Grasster Untcrsehied . . 1" 2, '"25 Cuft-^fmjjfrrttur. Thermometer R. 5 ^ Groesste mouatliehe i5< w Aenderung des Therr :-yi Jan. gUhrM. .U.A. Unlsc. Miltel. Mnima. 1 Unt c. c^" _ 1°5 _ o',5 0°7 10,0- f 4;5 14 5 Febr. 3,0 1,1 0,9 12,0 8,6 20 6 Ma:rz. + 5,2 + 6,3 + 6,4 1,0 12,0 13 0 April. 8,b 9,9 10,5 + 1,8 15,6 13 1^ Mai. 12,4 14,0 14,5 6,0 20,3 14 .1 Juni. 13,5 14,8 15,3 6,0 20,6 14 S \juli. 16,7 18,6 18,7 1 1 5 24,3 12 i Auf;. 13,6 15,2 15,4 7,0 21,4 14, 4 Sept. 11,1 13,0 13,8 2,0 18,2 16 2 Oct. 8,2 10,1 10,1 2,2 1.5,2 13, Nov. ü,6 2,3 4,7 6,5 11, Dec. + 3,1 T4 + 4,7 + 4,6 9,1 - — - — - 2,4 10,6 13, Mittel 1' r Hacktter Thermometerstand im Jahr-{- 24°, 3 {den 30. Juli.) Tiefster « „ „ —12, 0 (den iS. Febr.) Unterschied 36°, 3 NB. Die länglichen Minima und Maxinin millcljl Ucsisicr-Thcrmomcicr ausgcmillcll. BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 182^ 33 tVif l)tun0 iJfö iDtniTfö \m iSTitttag 1 N. NO. O. so. s. svv. vv. NW. Jan. _ 1 8 3 9 5 5 _ Febr. _ 5 9 3 5 2 _ März. _ _ _ 9 10 8 _ ylpril. — 1 13 8 2 3 — Mai. _ 1 16 7 1 4 _ Juni. 2 2 12 7 3 2 — Juli. 1 1 15 4 5 3 1 ^iig. _ 2 8 2 5 8 2 Sept. 1 _ 14 3 9 _ 3 — Od. _ 1 14 3 5 4 4 — Nor. _. 2 7 1 8 4 8 — Dee. t — 4 ~120 3 15 6 2 — Summen. ■ 5 16 . 33 86 50 52 3 "-*---« •™—~ lUittfrung. «— «-" »-"«-"» Anzahl der Tage, an welchen stattgefunc en: j III. VIII. Jan. Regen. Schnee. "Se^ Kiesel. Ilagel. Gcwillcr. Donner. bedeckt. 5 u 19 _ _ _ _ 16 Febr. 2 7 9 _ _ 9 McBrz. 8 10 18 2 15 April. 10 12 1 1 1 1 10 MIai. 12 — 12 \ 1 4 6 7 Juni. 20 20 1 3 5 11 Juli. 7 7 1 1 5 2 Aug. 16 — 16 _ — 6 9 11 1 Sept. 8 — 8 — 1 1 8 Oct. 1 1 1 12 — 2 9 Noi>. 7 9 16 — 20 Dee. 8 9 1 — — — Summen. 114 44 158 3 4 16 31 125 NB. Di»R Sen- ond Seh ee-Tüge sind mit mceglichsler Sorgfalt aufgezahlt. Auch ganz schwache Hegen sind an emorkt. III ist schon in I und 11 enlhallen, c heu so IV in 111. VII eulba;lt alle Gewitter , welche theils am Beobach ungsorte selbst stattgefunden, Iheils in einiger :nlfei„un5 vor lier gegangen sind ; VI, nur diejenigen am Beobachtangsorte selbst. 34 BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1828. i3aromftfr-6tanIr aiifO° R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. Unterschied über Stand 11 Mnnntlirh. Fv.rem. Ton 3 Uhr Abends. MonatUche Extreme. ^-— ' ^■^^..^- ~-^— ^-" — --. Jan. gUhrMorg. i^ühr. j 3U. Ab. oU.Ab c, V. M. 1 „Uhr. o U. A. Minima. Ma:.ima. Unlersch. 26. {',[& 1,08 0,99 6;i7 6,09 25. 8,00 4. l'M 9,51 Febr. 25. 10,32 10,20 10,02 0,30 0,18 .. 2,50 .. 4,32 11,62 März. » 11,14 11,03 10,91 0,23 0,12 .. 5,09 ,. 3,82 10,73 tl- .. 11,00 10,83 10,60 0,4( 0,23 .. 5,46 .. 3,66 10,20 .. 11,13 11,00 10,83 0,30 0,17 .. 8,08 ,. 2,29 6,21 Juni. 26. 0,79 0,70 0,57 0,22 0,13 .. 9,46 .. 3,29 5,83 Juli. 25. 11,05 11,03 10,98 0,07 0,05 .. 7,92 ,. 1,65 5,73 Aug. " 11,98 11,80 11,71 0,27 0,09 1 " 7,70 ., 2,80 7,10 Sept. 26. 0,74 0,58 0,41 0,33 0,17 .. 9,58 .. 481 7,23 Oct. " 1,48 1,41 1,28 0,2C 0,13 .. 9,13 ,. 5,07 7,94 Nor. .. 0,60 0,43 0,28 0,32 0,15 .. 8,19 .. 3,71 7,52 Dec. .. 1,77 1,69 1,62 0,15 0,07 .- 8,24 .. 5,82 9,58 Mittel 26. 0,10 25.11,98 11,85 0,25 0,13 Hcechstcr Barometer-Stand im Jahr 26". 5"',51 (rf. 19. /an.) Tiefster « .. .. 25. 2, 50 {d. 22. Febr.) Groesster Unterschied 1". 3'/',01. «.~~»~»«^^<«^^^»«>»>».».. .«>«».«»,,«.« »,.«,>.»^»»»^„„„„„,„iW„,»^,«»..»».»»MMJ £\xÜ-ZtmpsYat\iY. Thermometer R. NB. S -3 Grcesste monatliche ii<| itl Aenderung^d^sjherm. ||| oU. A. Ma:.in,a. Dntsc Miltel. Minima Maxima. Unlsc. £-.S" Jan. + 1,5 + 3,3 + 3,5 5,"^ + 8,3 14°,2 Febr. 1,7 3,1 ;h.2 2,- 8,1 10,8 Mcerz. 3,9 5,7 5,5 12,C 11,6 23,6 April. 7,6 9,1 9,8 + 1,C 16,9 15,9 Mai. 12,1 13,8 14,3 7.1 18,7 11,5 Juni. 14,1 15,3 15,9 10,.- 22,6 12,3 Juli. 15,y 17,0 17,0 10,- 24,8 11,1 Au^. 13,4 14,7 15,4 9,f 22,2 12,^ Sept. 11,7 14,0 14,2 3,( 19,2 16,2 Oct. 7,0 8,5 8,8 2 : 15,3 17,6l Nov. 3,5 5,3 5,6 1,1 12,6 13,7 Dec. + 1.1 2,5 2,7 - 7,^ 7,7 15,1 Mittel 7,8 + 9,3 + 9,6 1 1 1 1 Hoechster Thermometerstand im Jahr + 24°,8 {deni. Jul.) Tiefster „ „ „ 12°,0 [den 8. Mcerz.) Unterschied .36°,8. \B. Die UrgUchen Minima un.l Mavinia raillcUt licsisltr-Tl.crmomulcr aussomiUcll. BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1828. Sä Etcl)tutt0 tifö iDtnlJfs um illtttng. N. KO. o. so. S. SIV. w. NW. Jan. _ _ 5 6 15 3 2 _ Febr. 1 _ 1 3 12 4 8 _ Mcvrz. 1 1 4 3 9 4 9 _ ylpril. 1 2 7 1 10 5 4 — Mai. _ 1 15 3 2 3 6 1 Juni. _ 2 12 2 5 4 5 _ Juli. 1 — 5 1 3 8 13 _ Aug. — 1 13 — 3 4 10 — Sept. 1 1 12 1 7 7 1 — Od. _ 3 13 — 5 5 5 — Nov. _ _ 6 3 18 3 _ — Dec. 1 2 5 5 12 6 — — Summen. 6 13 98 28 101 56 63 tUittfrun0. Anzahl der Ta^e, an welchen staitgefu nden : III. ^ — 7i VII. VIII. Jan. Regen. Schnee. 'scCe.- Riesel. Hagel. Gewitter. Donner. Fast ganz bedeckt. 6 5 11 _ _ _ 8 Febr. 2 11 13 10 Motz. 5 11 16 18 April. 12 3 15 J 1 2 10 Mai. 16 16 1 2 7 Juni. 17 17 7 11 11 Juli. 20 20 5 12 12 1 Aug. 18 18 1 5 8 13 Sept. 13 13 2 5 8 Oct. 10 1 11 1 13 Nov. 7 2 9 10 üec. 8 2 10 — — — — 20 Summen. 134 35 169 1 1 21 41 140 NB. Die Regen- und Schneetagc siad mit mceglichsler Sorgfalt aufgezahlt. Auch ganj schwache Regen 5 ud angemerkt III ist schon in lund n enlhallen, ebenso IV in HI. VII enthailt alle Gewitter, welche Ihcils am BeobaLhtungsorte selbst tatlgefundcn, theils in einiger! Entfernung vorübergegangen sind ; VI , nur diejenigen am Beobachtungsorle selbst. 56 BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1829. öaromctfr-ötituti aufQ" R. reducierl, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. ÜDlerscliied über Stand von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. || || - — »■ .«- -~^ ^ — « — -^ Jan. gührMorg. .» Uhr. 3U. Ah. oU.Ab U«.M ., Uhr. oU. A. iMinima. Maxima. Untersch. 25'f 8,61 s:4 i 8','4 0','] 5 o'oi 25! 4','27 // /// 25. 11,99 7;72 Febr. 26. 0,36 0,2 4 0.18 0,1 5 0,06 ,. 6,28 26. 4,68 10,40 M^rz 25. 9,63 9,5 -) 9,31 0,3 0,19 » 3,51 n 1,23 9,72 ATni .. 8,85 8,7 2 8,63 0,2 - 0,09 ,. 4,12 .. 0,45 8,33 .. 11,52 11,4 1 11,22 0,3( ) 0,21 ,. 9,25 .. 2,43 Juni. 26. 0,10 0,0 125,11,97 0,U 0,07 „ 7,23 .. 2,50 7,27 [Juli. 25. 11,96 11,8 7 11,75 0,2 0,12 .. 8,62 n 3,40 6,78 Aug. 26. 0,37 0,1 ) 0,02 0,3i 0,17 „ 9,21 .. 2,70 5,49 \scpu 25. 11,01 10,9 r 10,94 0,07 0,03 .. 6,28 .. 1,51 7,23 Oct. 26. 0,36 0,2 0,14 0,22 0,11 „ 3,90 .. 4,25 1.0,35 No^. 25. 11,76 11,6 11,50 0,26 0,14 .. 4,88 .. 2,86 9,98 Dcc. 26. 0,00 25.11,9 11,84 0,16 0,09 .. 7,01 .. 5,02 10,01 Mittel 25. 11,21 11,1c 10,99 0,21 0,11 1 Hcechster Barometer-Stand im Jahr 26" ."j, "'02 («f. 13. Dcc.) Tiefster » ., .. 25 3, 51 {d. 31. März.) Groesster Unterschied . . 1" 1,'"51 £uft-^fm|)fratur. Tliermometer R. u ^ Groesste monatliche i3< Jan. illel. 1^1 Aenderung des Therm B gUhrM. „Vhr. 3Ul.rA. oU.A. Minima. Maiima. Unlsc. M Minima. Maiima. Unlsc _ 3,1 _ 1,8 _ 2,1 _ lo'c + 4,8 14,°8 Febr. 0,9 + 0,8 + 0,3 12,( 8,5 20,5 Mcerz. + 3,0 4,5 5,4 4,5 11,5 16,0 April. \Mai. 7,9 9,5 9,6 1,C 1(S,3 17,a 10,7 12,4 3,4 + 3,f 16,4 12,S Juni. 12,6 13,7 3,9 .5,(1 20,5 15,5 Juli. 15,6 16,3 6,5 7,(1 22,4 15,^ Aug. 13,3 M,7 5,1 5,C 20,5 15,5 Sept. 10,9 12,0 1 8 4,0 16,9 12,9 Oct. 6,0 7,5 7,5 1/ 1.5,3 16,S ^JVov. 1,0 2,5 2,2 9,3 8,8 18,1 Dcc. — 4,4 — 3,2 "7,5 T 3,1 - -- — - — - 14,0 - 2,0 16,0 — Mittel + 6,0 + ] ; Ha:chster Thermomelerstand im Jahr-^ 22», 4 (den 15. Juli.) Tiefster _ » „ „ _ 14, o Cdcni9.Dec.) Unterschied 36°, 4 NB. Die täglichen Minima und Mwima millelsl Rcgiitcr-Thermomclcr ansgcmilleH. BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1829. Uirl)tuncj tire Uüntifö um iUitta0. N. IVO. 0. so. 1 s. svv. IV. NW. Jan. _ 3 10 8 7 _ 3 _ Febr. 2 — 12 — 10 3 1 _ Mcerz. — 3 9 5 9 3 1 1 ytpril. — 1 6 4 8 2 9 — Mai. — 1 22 2 3 _ 3 _ Juni. 1 1 2 8 2 4 s 5 _ Juli. 1 1 8 5 5 2 9 — Aug. — — 6 1 « 9 7 — Sept. 1 1 5 1 12 3 7 — Oet. _ — 6 2 10 5 8 — Nor. — — 8 7 9 6 — — Dee. — 3 15 2 7 1 3 — Summen. ö 15 115 39 42 56 1 iDtttfntncj. ............ ^ Anzahl der Tage, an welchen stattgefunden : VIII. 11. III. IV. V. VI. VII. Rogen. Schnee. Rfgen und Riesel. Hagel. Fast ganz Jan. 2 9 11 _ _ _ 21 Febr. 3 9 12 12 Mmrz. 6 2 8 12 April. 11 6 17 _ _ — 13 Mai. 8 1 9 3 3 6 Juni. 18 18 ] __ 2 5 12 Juli. 16 _ 16 1 1 2 5 Aug. 17 17 1 2 10 1 Sept. 19 , 19 1 18 Od. 5 12 . 1 1 15 Nor. 9 4 13 19 Dee. 7 7 — — — — 19 Summen. 116 43 159 3 l 9 16 168 NB. DlcR gen- and Sehn ce-Tage sind mit miüglichster Sorgfalt aufgezsehlt. Auch ganz schwache Regen sind an schon in I und II enthalten, e benso IV in III. VII enthailt alle Gewitter, welche thcils am Beobachtungsorle selb» stattgefunden, Ihcils in einiger Entfernung yon her gegangen sind ; VI, nur diejenigen am Beobachlangsorte selbst. ^ 58 BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1830 Öarornftcr-ötantJ aiifO" R. reducierl, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. Unterschied über Stand von 3 Uhr Abends. MonatUche Extreme. Jan. 9 ühr Morg. ,= Uhr. 1 3 U. Ab. „U.Ab. 9 U.M. ., Uhr. oU.A. Minima. Maxima. Unterscb. 25. 10,71 10:47 10,39 ö;32 6,' 18 25. 5,28 26. .3,64 10,36 Febr. .. 11,17 11,01 10,91 0,26 0,10 .. 5,46 .. 3,78 10,32 März. 26. 1,96 1,80 1,56 0,40 0,24 .. 10,36 .. 5,51 7,15 £'■ 25. 11,33 11,22 11,06 0,27 0,16 .. 7,68 .. 1,96 6,28 " 11,21 11,20 11,10 0,11 0,10 .. 5,84 .. 2,47 8,63 \juni. .. 11,24 11,19 11,05 0,19 0,14 .. 7,04 .. 3,63 8,59 Juli. 26. 0,77 0,59 0,52 0,25 0,07 .. 7,49 .. 2,62 7,13 Aug. .. 0,11 25.11,9! 11,76 0,35 0,22 .. 8,95 .. 2,00 5,05 Sept. 25. 11,31 11,22 11,06 0,25 0,16 .. 6,31 .. 3,49 9,18 Od. 26. 2,68 2,5C 2,32 0,36 0,18 « 9,42 .. 5,00 7,58 jYor. .. 0,41 0,23 0,21 0,20 0,02 .. 8,31 .. 3,06 6,75 Dcc. 25. 8,49 8,32 8,31 0,18 0,01 .. 2,59 .. 3,16 1.0,57 MUlel 25. 11,78 11,64 11,52 0,26 0,12 Hcechster Barometer-Stand im Jahr 26". b" ' /o\ {d. ^1 . Ma:rz.) Tiefster « .. .. 25. 2, 59 (d. 9. Dec.) Grassier Unterschied 1". 2"',92. iTuft-^cmpfratm*. Thermometer R. NB. ^ . Grcesste monatliche "- = Aenderung des Therm. ^is OLhrM. ..i-l,,-. BUhrA. oU. A. Minima. Maxima. Unlsc Milld. 0 B Minima. Maxima. | ntsc. s^- Jan. _ «;. 4,5 _ 5,0 14,0 + 5,0 7°,0 Febr. 'i,3 0,2 + 0,1 17,0 11,5 J8,5 Ma^rz. + 4,9 + 6.8 7,4 3,0 14,7 7,7 April. 9,4 11,2 1,5 + 4,9 15,9 1,0 Mai. 12,2 13,5 3,9 1,7 20,5 8,8 Juni. 13,4 14,6 5,0 4,0 21,3 7,3 Juli. 15,6 17,8 7,7 10,3 22,2 1,9 Aug. 14,5 16,5 6,5 5,0 23,2 8,2 Sept. 10,2 1,6 3,0 17.6 4,6 Ocl. 6,7 8,9 9,1 0,3 12,2 'i,6 Nov. 4,2 5,9 5,7 5,0 11,2 6,2 Dec. — 0,4j 1,4 1,3 10,3 8,6 8,9 Mittel + 6,8!+ 8,0 + 8,7 II Hoechster Thermometerstand im Jahr + 23<',2 (den 5. Aug.) Tiefster « » .. 17\0 (den 2. Febr..) Unterschied 40°,2. NB. Die la-glichcn Minima und Maxima milleUl Rcgislcr-Thcrmomclcr ausgcmiltcll. BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1830. 39 tlifl)tunig l»fe iDintifö um itttttag. - ] N. KO. O. so. s. svv. w. NW. Jan. _ 2 14 7 4 3 1 Febr. — 16 — 4 6 2 — März. _ 15 3 1 2 10 _ April. 3 1 7 — 4 3 12 — Mai. 3 1 13 2 1 1 10 — Juni. 3 1 11 1 3 6 5 — Juli. 1 3 15 — 3 2 6 1 Aug. — 2 11 — 4 — 12 2 Sept. — 2 9 — 1 7 10 1 Oct. 2 2 20 2 1 1 3 — Nov. _ 1 4 4 15 6 — — Dec. 1 1 8 2 12 4 3 — Summen. 13 16 143 21 . 53 41 74 4 .*.««-«»»• c^»- «»•-«•»»»••- ti)tttfrun0. "" ^-— ilnzahl der Tage, an welchen stattgefu Qden : VII ^11 n. III. IV. V. VI. Regen. Schnee. Rogen u. Hagel. Gewitter. Donner. Fast ganz Jan. Schnee. _ 7 7 _ _ 13 Febr. 6 .{ 10 9 MCCTZ. % j 9 8 April. 17 1 18 _ 2 2 13 Mai. 12 — 12 — — 6 Juni. 19 19 4 5 14 Juli. 17 17 1 7 7 3 Aug. 11 11 6 6 6 II Sept. 19 _ 19 _ 2 2 16 Od. 3 1 4 — — Nov. 6 2 10 üec. 1 9 10 — — — — 12 Sununen. 119 25 144 _ 1 21 22 115 NB. Die Regen- und Schnee nd angemerkt III ist schon in lundllenthallen, ebenso IV ■ j III. VII enthielt alle Gewitter, welche Iheils am Beobachtlingsorte selbst lattgetunden, tlieils in einiger Enirernung voiiiLergegaogen si ad ; VI, nur diejenigen am Beobachtungsorte selbst. 60 BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1831. BaromtUY-^tanb aiifO° R. reduciert, in Pariser Zoll und Linien. Mittlerer Stand. Unterschied über Stand von 3 Uhr Abends. Monatliche Extreme. 11 1 , — a.^ j -^ Jan. gUhrMorg. ,, Uhr. 3U.Ah. oü.Äl . SU. J . .= Uhr. oU.A. Minima. Maiima. Untcr.ch. 25'! lo'ie 10,08 10,05 0,'l' 1 d'o3 25! 5',17 26^ 3,97 l6:ko Febr. 26. 0,35 0,09 0,06 0,2 3 0,03 .. 5,86 " 5,45 11,59 Mcerz. 25. 11,52 11,42 11,35 0,1 7 0,07 .. 8,19 .. 1,19 5,00 April. .. 9,10 8,86 8,70 0,4 ) 0,16 .. 4,59 .. 0,22 7,63 Mai. .. 11,05 10,98 10,82 0,2 3 0,16 " 7,63 " 1,65 6,02 Juni. 26. 0,07 25.11,96 11,90 0,1 7 0,06 .. 8,46 .- 3,20 6,74 Juli. " 0,73 0,62 0,52 0,2 0,10 .. 9,80 .. 2,80 5,00 Aug. 25. 11,71 11,56 11,46 0,2. ) 0,10 .. 7,92 " 2,55 6,63 Sept. .. 11,95 11,81 11,68 0,2- 0,13 .. 8,78 .. 3,52 6,74 Oct. 26. 1,56 1,41 1,26 0,3( 0,15 .. 7,08 " 4,21 9,13 Noi'. » 0,28 0,11 25.11,95 0,31 0,16 .. 6,26 .. 3,74 9,48 Dec. 25. 11,56 11,52 11,52 i 0,0^1 0,00 » 8,77 " 2,22 5,45 Mittel 25. 11,67 11,54 11,44 I! 0,23 1 0,10 Hcechster Barometer-Stand im Jahr 26'/ !S,<"Ah {d. id.Febr.) \ Tiefster .. .. .. 25 4, 59 [d. 30. April.) \ Grassier Untersehied . 1" 0,"'86 i fiift-^nnpfi'rttur. Thermometer R. NB 1 u ^ GrcESSte monatliche ig< NB. |; S^i Aenderung des Therm N = s Jan. gUhrM. ..Uhr. SUhrA. 0 U. A. Minima. Malima. Untsc. Mittel. 1 Minima. Ma:iima. tJnlsc B-S" - 2,1 0,4 1°1 12,C + 6,0 18,0 Febr. ■f 1,8 + 3,9 + 3,2 8,J 9,6 18,4 März. 5,0 6,6 6,5 'i,' 11,7 14,1 April. 9,3 11.0 11,2 + 2.5 17,5 15,0 Mai. 11,1 12,8 13.0 3,C 17,3 14,3 Juni. 13,0 14,5 14,6 4,0 20,4 16,4 Juli. 15,K 17,3 17,1 9,2 21,0 11,8 Aug. 14,8 16,7 16,7 7,0 21,8 14,8 Sept. 10,6 12,2 12.2 3,5 18,6 15,1 Oct. 10,0 12,5 12,6 5,0 19,3 14,3 JSov. 3,6 4,8 4,4 6.5 12,5 19,0 Dec. 0,8 + 2,3 9,3 -- — ~ - — — ~ — Mittel 9,5 + 9,3 Hcechster Thermometerstand im Jahr + 21°, 8 {den 4. Aug.) Tiefster » » .. —12, 0 (den ZI. Jan.) Unterschied 33% 8 NB. Die licglichen Minima und Maiima mittelst Reeiilcr-Thcrmomelcr auseemittcll. BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1831 61 lltrl)tun0 iJfö ti)tntrf0 «m iHittag. 1 '•■ NO. 0. so. S. SVV. vv. NW. Jan. 1 - 1 3 1 18 7 1 _ Febr. 2 — 4 3 13 5 1 — Marz. _ _ 14 _ 4 5 8 _ ylpril. 1 2 12 3 2 3 7 — Mai. 2 1 15 1 1 4 5 2 Juni. — — 10 — 3 3 13 1 Juli. 2 3 14 1 2 2 7 — 1 Aug. 2 2 18 2 3 _ 4 — Sept. — 2 17 1 2 5 3 — Od. — 2 12 6 5 5 1 — No^. 1 1 4 1 9 8 6 — Dec. 1 3 6 129 2 10 7 2 — Summen. 11 17 21 72 54 58 3 — — ÜJitt^rung. »^..«^„^ -^ Anzahl der Tage, an welchen stattgefunden : VIII. II. III. IV. 1 .V. VI VII. Rceen. Schnee. Kiesel. 1 Hagel. Gewitter. 1 Donner. Fast ganz Jan. Schnee. 1 1 1 6 7 _ _ _ _ 10 Febr. 4 7 11 9 Ma:Tz. 11 5 16 14 April. 11 1 12 3 4 11 Mai. 18 18 2 4 12 Juni. 17 17 4 5 10 Juli. 16 16 1 10 10 5 Aug. 16 16 5 5 5 Sept. 15 15 2 2 9 Oct. 5 5 — 4 Noi'. 8 10 18 — 13 Dee. 5 5 10 — — — — 14 Summen.] 127 34 161 — 1 26 30 116 NB. DicK gen- nndSchr ce-Tage sind mit mceglichster Sorgfalt aufgczKhlt. Auch ganz schwache Regen sind an emerkt. III ist schon in I und Ilenlhallon, e lenso IV in III. VII enlhajlt aUe Gewiller , welche theils am Beobachlungsorle selbs stattgefunden, Iheils in einiger :nlfernung von 62 BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1852 öttrornftcr-ötani» aiifO" R. reducierl , in Pariser Zoll und Linien. Jan. - Mittlerer Stand. Ab. Unterscliied über Stand ■von .3 Uhr Abends. 9 U.M. 1 ..Uhr. 1 oU.A. Monatliche Extreme. Unlersch. ■hr Morg. „ Ihr. 1 3 U. Ab. oU II lll 2ö. 0,30 0',18 0,14 0^16 0,04 25. 6,34 26. 4,92 10,58 Febr. .. 0,68 0,50 0,46 0,22 0,04 .. 7,55 .. 3,59 8,04 März. 25. 11,36 11,23 11,01 0,35 0,22 .. 6,31 .. 2,96 8,65 zt .. 11,72 11, 5( 11,36 0,36 0,14 .. 6,48 .. 5,50 11,02 »11,98 11,79 11,70 0,28 0,09 .. 7,42 .. 3,70 8,28 Juni. .. 11,72 11,57 11,49 0,23 0,08 .. 7,22 .. 3,42 8,20 Juli. 26. 1,11 0,98 0,84 0,27 0,14 .. 11,23 .. 2,85 3,62 Au^. .. 1,01 0,79 0,63 0,38 0,16 .. 8,88 .. 3,6C 6,72 Sept. .. 2,19 2,05 1,93 0,26 0,12 .. 10,79 .. 5,44 6,65 Od. .. 2,19 2,06 1,88 0,31 0,18 .. 9,68 .. 4^57 6,89 Noi: 25. 11,71 11,67 11,61 0,10 0,06 » 7,94 .. 2,91 6,97 Dcc. 26. 0,80 0,71 0,61 0,19 0,10 .. 7,25 .. 4,25 9,00 Mittel 26. 0,.56 0,42 0,31 0,25 0,11 Höchster Barometer-Stand im Jahr 26". £,"',M(d. 4. April.' Tiefster .. .. ,. 25. 6, 31 {d. 20. ßja-rz.) Grasster Unterschied 0".11'/',19. £u{t-Zcmpcvatviv, Thermometer R. 1 IVR S - Orcess^e monatliche i^J 1 lll Aenderung des Therm. 11= OUhr M. „Uh,-. 3 Uhr A. „U.A. Minima. Maxima. ü^ Mittel. ^i^^^ - Ma...ima. |l nlsc. Jan. _ 2'l 0,3 _ 0,2 8,0 4- 6,5 4",5 Febr. 0,2 + 2,2 + 2,1 5,0 4,8 9,^ Mccrz. + 3,0 4,8 5,2 3,2 10,6 3,8 April. 7,3 9,8 0,3 3,0 14,4 7,^ Mai. 9,0 11,9 1,9 1,0 20,3 i i,;r Juni. 13,4 15 1 4,4 + 7,0 19,9 2,i Juli. 15,5 17,6 7,8 10,0 24,0 4,0 Aas;. 16,7 18 3 8,1 8,2 23,2 5,0 Sept. 11,3 13,5 3,4 4,2 16,6 2,4 üct. 7,0 9,1 9,3 0,5 1.5,7 5,2 J^ov. 2,9 3,(1 3,6 1 2 10,0 1,2 Uec. + 0,1 1,6 9,0 + 1,5 6,0 9,2 5,2 Mittel v:+ 8,9 1 (1 Hcechster Thermometerstand im Jahr + 24°,0 (den 14. Jul.) Tiefster . „ _ 8°,0 {den 2. Jan.) Unterschied 32'',0. NB. Die Kcglichen Minima uucl M..xima miltcUt KcBister-Tlicrmonielcr amgemUWt. BEOBACHTUNGEN IN ST. GALLEN 1852. 63 HifljtunQ t»f0 tUtttlifö um iHittag. N. NO. 0. so. S. sw. w. NW. Jan. 2 1 10 6 3 6 3 _ Febr. 1 — 15 2 11 — _ _ März. _ 2 12 1 6 6 4 April. 1 5 16 2 1 3 2 _ Mai. 2 3 16 _ 2 1 6 1 Juni. 1 3 7 5 3 3 8 — Juli. — 3 12 1 — 2 11 2 Aug. 1 2 15 2 — 5 6 — Sept. — 1 17 . 2 — 4 6 — Oct. _ _ 16 4 8 1 2 — Nov. _ 2 19 _ 1 3 5 _ Dec. 1 _ 7 1 13 6 3 — Summen. 9 _22_ 162 26 48 40 56 3 ti)ittfrun0. An zahl der Tage, an welchen stattgefunden : vni. - ' 11. III. IV. V. VI. VII. Schnee. Regen u. Kiesel. Gewitter. Donner. Jan. 3 4 7 _ - _ 7 Febr. 1 2 3 1 März. 4 7 11 8 April. 8 1 9 _ _ 1 2 ^ 1 Mai. 12 3 15 6 7 6 Juni. 17 17 l 5 5 8 Juli. 7 7 4 6 6 1 ^«?- 11 _ 11 1 8 11 5 Sept. 8 — 8 — — — 2 6 Oel. 8 8 — 5 Nov. 6 4 10 _ _ _ 24 üec. 5 8 13 — — — 12 Summen. 90 29 119 — 2 24 33 92 NB. Di» Regen- und Schneelage sind mit mreglichsler Sorgfalt aufgczaihlt. Auch ganz schwache Regen sind angemerkt III ist schon in I u„a H enlhalleD , ebenso IV in III. VII enlhajU alle Gewitter, welche theUs am Beobachtungsorte selbst stattgefunden , Entfernung yoiubergegangcn sind ; VI , nur diejenigen am Beohachtungsorte selbst. fflfi flfi .' ^ ? ^ '^ =- °- r^ y. •)} ?: ^ ^ ^ ^ ? k- "" lg?=? :^c> -J 0. ^ ^ ^ " ö ^ ■ b-ä "i^ "a J* i^ "«. "to o P ?■ 9 lir^ ;i^^' St ;^ X ^ ^1 ■^ <>. O: i o-T" ? 00 .P ►s ^"-J « !; S oo 2 ^ ^ ^ ^ ^ _ r g 1 s-b o -T O "o. o c o- "c -i^ -;; -S' I i^*' « a !r r,S Hlit .<" J- w J»- g- 3 f^ ta o k; CO 0- 'S ^ ^ w g fr, CO w Öj w CO >£. Ä *. OJ W S. •^ a R ^ ^"-jl w ~to o> o o "CT o- 0- T i «1 ä 1 läl o „ ^ __^ ^ ^ wJ*- "k) io y^ -^ T a s?? - - - - r,-*- ^ oo CK Ol .? «■ 5 "! 1- li >- ^ . ■-> o CO f f S=? !ft w w w -- W .- - - w M W 2. ts \ O w L/. r cn ^ m m - ^ 1 55 rD 1 li ggi: "^ "-j "^ ■n ia o o o ~s \, io p ^1 s 9 S si r - w ^ .- ^ ^ - W 2. s!lf £-^ -^ ^:^ o -^ o "vj o V -00 ■" ^ m ? iii! Bf! ^i:^ ;^ %\ s ^ >,« .1^ J» s ? £S Od oo I ►^ i ^ £5 s Sl o S izt El ^ S 1 iil! "k) V, ^S •k. "b- 00 b. "o» tl ^ t 5^S s - - w 1 -^^ iil ^4.-^ "W ^% lo Ol o w »£/) ^C/3 »cn •iec les caracteres des autres facies du meme niveau giologique . SUR LE JURA SOLEUROIS. 21 Cette loi contribuera a rectifier la Classification de certains terrains et de leurs subdivisions, en precisant leur position, et empechera par la des erreurs graves dans la determination du niveau geologique de localite's Separees des grands massifs affectant des caracteres particuliers. Une seconde loi est intimement liee a cette premiei-e : Les facies de meine nature petrographique et geognostique affectentj dans les dißerens terrains, des caracteres paleontologiques tres-ana- logues et se succedent meme generalement a travers une sdrie plus ou moins nonibreuse de terrains superpose's les uns aux autres. Cette loi me parait presenter im grand interet, sous le rapport des determinations zoologiques des fossiles et de l'application que Ton en fait, pour caracterisei' paleontologiquement les terrains et leurs divisions secon- daires. II existe souvent une grande ressemblance dans les formes organi- ques des fossiles de facies analogues , quoique appartenant a des terrains tres-divers, et cette ressemblance est en grande partie cause que Ton a identifie bon nombre de fossiles de terrains differens ; ce qui a conduit ä l'opinion assez recue, qu'il se trouve des fossiles identiques, non seule- ment dans des subdivisions et groupes distincts de terrains,, mais meme dans des formations separees souvent l'une de l'autre, dans la se'rie verticale de rechelle geologique, par d'autres formations tres-vastes. ün exemple frappant de cette nature nous est offert entre autres par les polypiers et les Echinodermes, qui, quoique tres-ressemblans au premier coup-d'oeil, montrent cependant a l'oeil exerce du zoologiste anatomiste des differences tres-marquees pour chaque groupe et chaque terrain de notre Jura. Sans vouloir trancher la question de savoir s'il existe des fos- siles qui passent d'un teri-ain et meme d'un groupe a l'autre, je crois devoir appeler ici l'attention sur un fait important, peu apprecie jusqu'ä present, base sur ce principe que la surface exterieure des etres orga- nises est toujours en rapport intime avec le milieu dans lequel ils vivent , ainsi que M. Agassiz l'a demontre avec tant de perspicacite dans ses lecons. Ce que j'ai dit de la succession verticale des facies n'est cependant point sans exception, et il est bien naturel que cette loi se modifie d'apres 22 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES l'aspect petrographique et geognostique des roches et terrains : ainsi on ne devra pas etre surpris de trouver dans une roclie de nature vaseuse, superposee ou sousjacente a une röche corallifere, les fossiles qui habitent la vase 5 mais ces fossiles vaseux n'indiqueront pas moins que les coraux, un depot de bas-fond ou littoral, quoique ces roches presentent un type different, quant aux circonstances de leur deposition. La distribution des facies, seit dans le sens horizontal, soit dans le sens vertical, est soumise encore a d'autres lois non moins importantes. Tantot les divers facies se limitent hrusquemeiit , dans le sens horizontal, tantot ils passent Vun a lautre par des varidtis intermMiaii^s , a caracteres vacillans , mal prononces , et par Vejfet des charriages qui melangent les produits des divers facies et rendent ainsi les recherches tres'difficiles. Les passages brusques se remarquent particulierement entre le facies a coraux tres-prononces et les vases pures, surtout quand les bancs de coi'aux sont circonscrits dans des depots subpelagiques ou pelagiques. D'autres fois ce passage se fait plus lentenient et d'une maniere bien moins sensible. C'est ce qui a lieu particulierement entre les facies littoraux, coralliens et vaseux , qui le plus souvent se perdent Tun dans l'autre , comme par une irradiation de leurs caracteres, depuis les centres ou foyers de developpement riches en organismes, jusqu'ä la peripherie qui ne montre que des debris mutiles, ou un certain nombre peu considerable de fossiles mal developpes et indifferens. La diversite des facies j dans le sens vertical j, augmente dans tonte la sdrie souleve'e de has en haut et diminue de meine graduellement en sens inverse. Cette loi presente des phenomenes fort curieux ; dans le bas , les facies pelagiques du type vaseux predominent, et les autres ne com- mencent a se montrer d'une maniere distincte, qu'a partir de l'oolithe inferieure, qui n'offre encore que des caracteres ni pelagiques ni littoraux, mais bien un melange obscur de tous. Nous verrons bientöt a quoi tient ce phenomene. SUR LE JURA SOLEUROIS. Enoutre, il peut aussi se faire qu'apres im vaste depot pelagique, les facies littoraux apparaissent tout d'un coup , presqiie sans passages inter- mediaires prealables. Ce phenomene , quoique peu frequentj s'ob- serve , comme le premier, a partir de l'oolithe inferieure. II coincide avec le passage brusque ou lent des facies, dans le sens horizontal des tei^rains, que je viens d'indiquer. La diver sitä des facies augmente ou diminue suivant les re'gions. Elle augmente dans les regions oii a lieu le passage entre le Jura francais et bernois et le Jura argovien et wurtembergeois ; mais cette limite une fois passee, eile diminue snccessivement , a mesure que Ton s'en eloigne. C'est ainsi que les chaines jurassiques occidentales presentent des va- riations plus nombreuses dans leur Constitution essenticllement littorale, que Celles qui bordent, vers Test, le bassin suisse et qiii sont de nature plus particulierement pelagique. Une ligne que l'on tracerait, en partant du Randen, dans le canton de Schaffhouse, jusque vers le Chatelu, dans le canton de Neuchätel , parallelement aux pieds de la Foret-Noire et des Yosges, diviseraitj presque rigoureusement, les facies littoraux et les facies pelagiques en deux zones jurassiques paralleles, tres-distinctes. L'une, qui est occidentale et plus large, comprend la majeure partie de l'Argovie, le Canton de Bäle, les cliaines occidentales du Blauen et du Mont-terrible dans le Jura soleurois et bernois, une partie des chaines entre Delemont et Montier, et le plateau des Franches-montagnes pres- qu'en entier. De la, cette bände s'e'tend vers la Chaux-de-Fonds, le Cha- telu oii eile perd en partie ses caracteres, ne formant plus qu'une limite extreme, tres-de'coupee entre les depots pelagiques et la grande baie juras- sique des departemens du Doubs et de la Haute-Saöne, qui est occupe'e presque entierement par des depots littoraux , qui decroissent snccessive- ment en puissance, depuis la frontiere suisse jusqu'au pied des Vosges, et indiquent dans tous les terrains des caracteres paleontologiques de plus en plus littoraux. L'autre, la zone pelagique nait dans l'Argovie et forme une bände moins large comprenant les chaines du canton de Soleure et du Jura her- 24 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES nois, qui borde le bassin suisse et les vallees tertiaires qui y aboutissent. Cette bände se developpe davantage dans le canton de Neuchatel et parait compreiidre dans ses limites tout le Jura vaudois et genevois , qui ne pre- sente presque que des domes portlandiens d'une puissance enorme avec tres-peu de fossiles. Le facies subpelagique est intermediaire a ces deux bandes littorale et pelagique , et forme un passage et un lien plus ou moins intime entr'elles. Dans le canton de SchafFhouse et dans l'Argovie ce facies pre'domine sur les precedens et, tantöt plus littoral, tantot plus pelagique, il y regne, depuis le portlandien jusque dans roolithe inferieure, a travers le terrain corallien proprement dit et les deux terrains de l'oxfordien. II se montre dans le canton de Soleure, d'une maniere tres-distincte , et oflfre partout ses nombreux Cnemidium, Tragos, Scypbia, etc. On le retrouve caracte- rise de la meme maniere dans le Jura neuchätelois, etc. II est tres-remarquable que toutes les decoupures qui entament cette iigne, correspondent a des decoupures semblables dans les rivages juras- siques le long de la foret noire et des Yosges. II suflit de rappeler celles du facies pelagique vis-a-vis du golfe alsatique^ et de la baie de la Haute- Saone. Cette maniere detudier et d'envisager la Constitution des terrains me parait presenter les avantages immediats suivans : 1 " de reduire des phenomenes paleontologiques tres-varies , epars comme au hasard et sans coberence apparcnte, ä des lois peu nombreuses, tres-simples, intimement liees entrc elles et en rapport avec la partie mecanique de la petrographie et de la geognosie. 2" d'expliquer tous ces faits petrograpbiques et geognostiques que pre- sentent les roches sedimentaires et de les rendre profitables a la science, en les reportant du domaine d'une mineralogie sterile dans le domaine de .la geologie, et en demontrant leurs rapports avec le developpemcnt pro- gressifde la vie, tel qu'il s'est manifeste aux differentes epoques de lliis- toire de notre planctc. SüR LE JURA SOLEUROIS. 3° De pouvolr determiner avec assez d'exactitude le relief du fond marin a diverses epoques, jusqu'a son surgissement au dessus du niveau des eaux, et les divers accidens qui ont eu lieu dans I'Ocean et ont influc avec plus ou moins d'energie sur les terrains et les facies. 4° De preciser les epoques des divers soulevemens qu'a subis une chalne de montagne ou un Systeme de chaines, au moyen du caractere littoral des terrains posterieurs qui s'y adossent. II me reste maintenant encore a dire quelques mots sur la maniere dont je traiterai les descriptions speciales de chaque terrain. Une methode petrograpliique basee plutot sur les phenomenes geologi- ques et les lois qui les regissent, que sur des caracteres purenient minera- logiques, me paraitrait la plus desirable; mais^ dans l'etat actuel de la science, une teile methode est encore inipossible ou serait du moins tres-hasardee. Je suivrai autant que possible le Systeme descriptif adopte par M. Thurmann, dans son excellent Essai sur les soulh'emens j'iiras- siques du Porrentniy , sauf quelques modifications exigees par la na- ture des localites que j'ai ä decrire. En procedant ainsi d'apres un plan uniforme, il sera permis de considerer la suite de memoires qui paraissent successivement sur la geologie des Monts-Jura, comme un seul grand ouvrage, execute par des hommes reunis dans un seul et meme but, celui d'eclaircir de plus en plus les phenomenes interessans de la geologie de notre Jura, devenue depuis quelques annees si importante a la science. Je diviserai les roches par formations, par groupes et par terrains, en admettant, selon le besoin, des divisions ulterieures. Toutes ces divi- sions nettement caracterisees, et sous le rapport petrograpliique, et sous le rapport paleontologique, seront intime'ment liees entr'elles. Une ca- racUristique succincte precedera la description des formations, et de meme, un signalement caracterisera brievement chaque groupe et chaque terrain avec ses divers facies. Les synonymes nous indiqueront les ter- rains, les divisions et les facies paralleles des pays etrangers, s'ils y exis- tent et s'ils ont ete clairement designes par les geologues. La distribution 4 ' 26 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES indiquera l'etendue des difFerens terrains dans notre pays. Eufin, nous examinerons les roches elles-memes sous deux points de vue, l'un petro- grapliique et Tautre gdognostique. Nous aurous ainsi : a) une description petrographique qui traitera de la composition minera- logique et des caracteres petrographiques de nos roches^ tels que la structurej la cassure, les couleurs, le cinient, la päte, etc. Ces caracteres , qu'iine fausse application a rendus par fois tres-nuisibles au progres des connaissances geologiques , n'en sont pas moins d'une haute importance dans la determination des divers facies que presentent une formation entierc , un groupe , un terrain ou meme une simple couclie^, ainsi que nous l'avons vu precedemment, en jetant un coup-d'oeil rapide sur la Constitution petrographique des facies. b) une description geognostique j qui traitera des plie'nomenes de nos roches dans leur ensemble, tels que leur stratification, leur puis- sance, etc. Ces phenomenes indiquent dune maniere ä-peu-pres constante les divers facies ; ainsi , une grande puissance designe tou- jours un facies pelagique ou de charriage, une moindre puissance est caracteristique pour le littoral. La paleontologie nous offrira les principaux caracteres des grandes divisions et des facies. L'examen de la fossilisation des corps organiques et des substances qui l'effectuent, l'etat de conservation, la distribution des fossiles et leurs ensembles donneront lieu a des observations et a des rapprochemens curieux avec les caracteres petrographiques , comme aussi entre les differens groupes et terrains, et les diverses localites. L'utilite des roches et des mineraux accidentels de chaque terrain , soit en technologie, soit en agriculturCj et leur exploitation, ne seront point oublies, quoique le cadre de cet essai geologique ne nous permette point d'entrer dans de longs details a ce sujet. SUR LE JURA SOLEUROIS. 27 FORMATION TRIASIQUE OU CONCHYLIENNE. hes terrains les plus anciens qui affleurent dans le nord-ouest de la Siiisse, sont le gres-bigarre , le terrain conchylien ou le Muschelkalk, et le ter- rain keuperien ou marnes irrise'es, composes, comme l'indique leur nom, lepremier d'un gres riche en oxydes de fer, le second d'un calcaire gris- brunätre, et le troisieme de marnes argilo-calcaires tres-differemment colorees. M. d'AIberti, qui a si bien etudie ces terrains dans le Wurtemberg, les a reunis en une seule formation ^ a laquelle il a donne le nom de Trias, parce qu'elle se compose effectivement, dans le Wurtemberg comme dans notre Jura, des trois terrains qua je viens d'indiquer. Toutes les observations faites dans notre Jura m'ont conduit a adopter cette reu- nion, qui me parait d'autant plus naturelle, qu'elle est basce sur un type de developpement tout particulier, caracterise par les Notosaures, les Ceratites, les Myophories, les Cypricardes, etc. Ces fossiles rattachent par un lien intime les anciennes creations de la Grauwacke et de la houille a celles plus recentes des epoques secondaires jurassique et cretacee , se rapprochant, d'un cöte, du type des fossiles anciens, par leurs formes exterieures^ et se liant, d'un autre cote, aux creations plus recentes,, par leurs caracteres generiques. Dans le Jura suisse, cette formation est gene- ralement recouverte par les depots des terrains jurassiques, et eile ne se montrea decouvert que dans les vallees desoulevementlesplus considerables, oii l'on ne voit cependant que les deux terrains superieurs de cette formation. Elle manque absolument dans cette partie du Jura suisse qui s'etend depuis Geneve jusqu'au Jura bernois. Dans cette derniere region, lesmarnes irrisees affleurent dans quelques localites, mais ce n'est que dans le nord du canton de Soleure et dans les cantons limitrophes d'Argovie et de Bäle et au pied de la Foret-noii'e meridionale que la formation se developpe dans toute sa p'uissance et sur des espaces plus etendus. C'est aussi dans ces der- 28 OBSERVATIOKS CEOLOGIQUES nieres regions qu'elle a pu etre etudiee d'une maniere complete et avec le plus de facilite. Les strates s'y presentent souvent dans une position a- peu-pres normale et a decouvert, sur d'assez grandes distances. Des vallees de fracture et d'erosion profondes et prolongees la coupent frequemment et reveleiit ainsi a l'observateur des faits plus nombreux, mieux lies entre eux et bien moins compliques que dans les chaines de montagnes situees plus au sud-ouest, oii rafflenrement trop partiel, trop interrompu, trop circonscrit et bouleverse des terrains, ne permet pas d'en poursuivre les strates et d'en reconnaitre les detalls et la connexion. On n'y saurait dis- tinguer, avec precision, les caracteres essentiels et les plus saillans des phenomenes accidentels uniquement dependans de l'influence d'agens posterieurs, etrangers a leur formation primitive, mais qui n'en ont pas moins profondement derange les rapports et fre'quemment altere les caracteres des terrains triasiques. II serait par consequent presque im- possible de se former une idee juste de la Constitution reelle et des relations d'ensemble des terrains qui composent la formation triasique de notre Jura, si Ton ne voulait considerer que les terrains qui affleurent dans les sou- levemens du Jura soleurois. Nous serons donc obliges d'e'tudier les terrains de cette formation dans des regions pour la plupart en debors de Celles dans lesquelles je me suis babituellement renferme : tels sont les cantons de Bäle et d'Argovie , sur lesquels les travaux de MM. ölerian et Rengger, et surtout ceux du premier, nous ont donne tous les renseignemens desirables. Ayant ete a meme de constater l'exactitude des faits observes par le pre- mier de ces geologues , je ne crois pouvoir mieux faire que d'appliquer les resultats de leurs observations aux phenomenes que presente la formation triasique dans les cbaines soleuroises. En completant ainsi l'histoire de cette formation , nous nous bornerons a une esquisse generale , sans entrer dans tous }es details locaux, d'autant plus que cette formation tres-limite'e ne joue qu'un role fort subordonne, et ne differe en rien, dans ses caracteres principaux, des depöts equivalens des pays etrangers. SUR LE JURA SOLEUROIS. 1. TERRAIN DU GRES-BIGARRE OU DU GRES-ROUGE. 29 Signalement : Gres quartzeux, d'un rouge tres-nuance de teintes viola- cees, diffe'remment bariole, avec des conglomerats dans lebas et des inter- calations argilo-marneuses, qui le divisent en strates bien distincts. As- pect: roux, plusou moins clair, rocheux. Fossiles: Calamitesarenacens. Synon. Angleterre : New-red sandstone. France : Gres-bigarre ou Gres-rouge. Allemagne : Bunter Sandstein. Foret-noire meridionale : Rother Sandstein de M. Merian. Suisse (Cantons de Bäle et d'Argovie) : Äelterer Sandstein du meme auteur. Distribution. Les assises les plus anciennesde cette formation n'affleurent point dans le Jura Suisse, mais reposent, d'apres les observations de MM. Merian et Rengger, a peu de distance des fronlieres suisses, imme- diatement sur les roclies plutoniques de la Foret-noire, ou sur des conglo- merats avec lesquels elles se confondent frequemment. Ces conglomerats et ces assises inferieures, qu'on retrouve egalement en Angleterre et sur d'autres points du continent europeen, peuvent etre envisages comme representant en quelque sorte le gres vosgien, qu'on a tantot assimile au Zechstein et tantöt reuni , comme un quatrieme terrain , a la formation conchylienne. Peut-etre aussi sont-ils les analogues de formations encore plus anciennes. Quoi qu'il en soit, ils se lient d'une maniere si intime au gres-bigarre, qu'il est diflicile de les en separer comme une formation a part. Les assises superieures a ces conglomerats sont les seules que l'on voie apparaitre sur le territoire suisse. Elles forment les deux rives du ßhin entre Äugst et Rheinfelden. Facies. Ce terrain est essentiellement sableux, et le peu d'espace qu'il occupe, dans notre Jura, n'a point permis encore d'y distinguer des diffe- rencesde facies, tandis qu'a Sulz-les-bains, dans le bassin alsatique et sur plusieurs points de la Lorraine, il montre un littoral vaseux parfaitement caracterise. Pdtrographie et geognosie. La composition mineralogique et la maniere d'etre des conglomerats et des assises inferieures du gres-bigarre ne laissent t>0 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES aucun doute siir l'alliance intime qui existe entre eux et les terrains primi- tifs sous-jacents. Les Granites, les Gneiss, les Porpliyres et toutes les roches preexistantes de la Foret-noire ont foiirni les materiaux de ces depots, qui varient suivant la natiire des roches sur lesquelles ils reposent. Les assises inferieures se composent principalemcnt de debris anguleux plus ou moins emousses par le charriage et souvent con'odes comme par des liquides et des gaz acides. Ces galets sont empätes dans un eiment argileux, durci, le plus souvent colore de i'ouge avcc des teintes violacees tres-variees. On y renconlre aussi des gres a gros grains de quartz, gene- ralenient tres-cristallins. Le Eeldspath couleur de chair, si caracteris- tique pour les roches plutoniques de la Foret-noire, n'y manque point; enfin le mica y est plus ou moins abondamment distribue, en paillettes argentees ou dun brun noir. Le eiment argileux, qui lie la masse entiere, est probablement le resultat de la decomposition des mineraux les plus alterables dont eile se compose, tels que le Feldspath, le mica, etc. Au contact avec les roches plutoniques et principalemcnt avec les filons, on voit frequemment le gres se fondre en une röche grise, blanchätre, etc., a laquelle se melent des cailloux anguleux plus volumineux. Des acci- dens de nature diverse se presentent souvent dans ce terrain. On y ren- contre des filons et des nids de sulfate de baryte , du fluate de chaux, des sulfures de plomb, de cuivre, etc. En d'autres endroits, au lien de ces mineraux, on trouve des geodes et des rognons de carneole, d'agathe, de calcedoine, etc. La stratification est obscure ou distincte, suivant leslocalites et suivant que les de'pots remplissent les inegalites du sol primitif ou couvrent une sur- face plus unie. La composition de ces depots et leur habitus geognostiquc varient ä tel point, qu'on ne saurait etablir, a cet egard, des regles fixes. En general, on peut dirc que les conglome'rats et les assises inferieures du gres-bigarre dont nous parlons, sont dues a la dcstruction des terrains primitifs. Mais cette destruction ne doit pas ctre, a ce qu'il me semble, unique- ment attribuee aux agens neptuniens ; eile parait se rapporter pour SUr. LE JURA SOLEUROIS. 31 beaucoup aux agens plutoniques , qui continuerent d'agir pen^ant la deposition de ces roches et du gres-bigarre , eii modifiant la croüte solidifiee des granites, des gneiss, etc., qui constituent une grande partie de la Foret-noire meridionale. Les accidens qui s'y observent, tels que les füons et les nids de mine- raux indiques plus haut, et la nature du ciment, joints au manque d'cu'- ganismes fossiles , jusque dans les assises superieures du gres-bigarre , viennent fortement a l'appui de cette hypothese, qui s'accorde, du reste, parfaitement avecl'opinion de M. Alberti, qui admet meme la formation presque exclusivement plutonique de ces gres et en general de tous ceux qui se rencontrent dans les terrains sedimentaires , tels que le gres du Lias, etc. Nous aurons occasion de constater, par la suite, dans plusieurs formations et surtout dans leurs premieres assises, des phenomenes analogues qui semblent generaliser l'origine primitivement plutonique, non seulement des gres, mais aussi des argiles et des calcaires, et en general de toutes les substances minerales qui composent l'ecorce de notre globe. D'apres cette tbeorie , les substances minerales resultant d'ejections pai'tant du centre de la terre, ne se seraient que modifiees posterieurement par les agens atmosphe'riques et neptuniens, pour se deposer ensuite eu coucbes borizontales dans les oceans cpii recouvraient , dans les epoques anterieures ä la crcation actuelle , les continens et les terres fermes d'aujourd'hui. Une foule de problemes geologiques dont on a neglige de s'occuper jusqu'aujourd'hui, ou , pour mieux dire, que Ton a passe's sous silence , comme des questions resolues , ou comme des barrieres insurmon- tables a l'esprit huniain, se trouveraient ainsi expliques par cette the'orie, qui acquiert de jour en jour plus de consistance et qui me parait destinee a reunir les suffrages de tous les geologues eclaires. Mais ne nous arretons pasplus long-temps ä ces considerations^ sur les- quelles nous reviendrons dans la suite de ce memoire en traitant plus en detail des minerais de fer en grains. Revenons ä l'etude du gres-bi- garre superieur. 32 OBSERVATIONS GEOLOGIQÜES Les assises que Ton nomme plus partlculierement gres-bigarre ne mon- trent plus autant de differences locales que les depots inferieurs; les dif- ferens materiaux qui les composent y sont mieux melanges , quoique l'on reconnaisse encore les roches dont ils tirent leur origine. La masse principale est formee de gres a grains quartzeux tres-fins, en ffeneral fortement cimentes par un ciment argileux ou ferrugineux rouge- Ijrunätre, plus ou moins abondant. Les gros cailloux deviennent plus rares et sont tout-a-fait arrondis, comme s'ils avaient subi un cbarriage pro- longe; ils sont en outre irregulierement disposes, quoique toujours dans le sens de la stratification. Les grains quartzeux presentent de meme des arötes plus emoussees, et les paillettes de mica plus ou moins irreguliere- ment disseminees dans la masse, ont une couleur argentee, comme si elles avaient perdu , par une deeomposition partielle , l'oxyde de fer qui les caracterise dans les roches primitives des alentours. Ce gres en bancs compactes se durcit davantage a l'air libre, et se casse en fragmens ir- reguliers , a surfaces apres et raboteuses ou a aretes plus ou moins obtuses. Souvent le ciment depasse les proportions ordinaires, devient predo- minant, plus argileux^ et se colore en gris verdätre, puis jaunätre, ou jaune pale. La röche devient alors fragile et meme friable , se decom- pose facilement par l'action de l'atmosphere et finit par former une terre sableuse et granuleuse. Les paillettes de mica, de couleur blanc-argentee, s'y montrent souvent en abondance et disposees dans le sens de la strati- fication, ce qui rend la röche eminemment fissile. La masse entiere presente en general des couleurs claires, fort variees, disposees en taches et en bandes plus ou moins regulieres sur un fond rougeätre. Ces bandes colorees suivent en general l'ensemble de la strati- fication; mais elles traversent aussi quelquefois plusieurs bancs succes- sifsj ce qui peut provenir des fausses fissurcs qui coupent les strates, en donnant lieu a des infiltrations aqueuses et aux actions atmospberiques , qui alterent souvent si sensiblement la composition minerale et l'aspect exterieur des roches. SUR LE JURA SOLEUROIS. Les accidens petrographiques sont tres-nombreux , mais moins varies et moins importans que dans les assises inferieures, et dependent generalement du ciment et de l'arrangement de la roche_, entre autres de la presence de rognons d'argile rouge-bininätre et de veines de spath calcaire, etc. Des mineraux etrangers a la composition ordinaire de la röche sont rares. Geognosie. Le gres-bigarre est distinctement stratifie en bancs mas- sifs et compactes de pliisieurs pieds d'epaisseiir. Ces bancs alternent, sans regle apparente, avec les coiiches de lavariete submarneuse, qui sont bien moins developpees et se rednisent frequemment a des lits de quelques pouces d'epaisseur seulement. La puissance totale du terrain parait varier beaucoup, suivant les localites; mais comme il n'aflleure pas en en- tier la oü il est le mieux developpe , on ne saurait indiquer un chiffre precis; aux bords du Pihin il acquiert un developpement d'environ 20 a 28 pieds. Paläontologie. Les circonstances au milieu desquelles le gres-bigarre parait s'etre depose autour du pied meridional de la Foret-Noire, ne pou- vaient favoriser un riebe de'veloppement organique ; aussi les fossiles paraissent-ils y etre excessivement rares et se reduire au regne vegetal , qui a fourni a M. Merian une seule tige de Calamites arenaceus, re- cueillie dans les couches superieures et marneuses de ce terrain , ä Pvhein- felden. D'autres debris sont trop problematiques pour que j 'ose les citer, et pourraient fort bien n'etre que de simples concretions de matiere cal- caire, comme on en trouvedans tous les terrains sableux. Cetteabsence de fossiles contraste singulierenient avecla richesse de certaines localites etran- geres, p. ex., de Sulz-les-bains en Alsace, etde Bruyeresen Lorraine, si ce- lebrespar leursaccunmlations de vegetaux terrestres (Coniferes, Fougeres, Equisetaces, etc.). La aussi, les Sauriens, les poissons (Piacodes), lesCrus- tace's {Galathea audax), et les MoUusques, se montrent tous parfaitement caracterises comme des habitans d'un littoral vaseux. En general, ces fos- siles paraissent se concentrer dans quelques localites limitees j circonstance digne de remarque, parce qu'elle se rencontre partout et dans tous les 34 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES terrains : c'est sur cetteparticulaiiteque sebasent les lois de ladistribution des organisnies dans Tetendue horizontale. Technologie. Les bancs du gres compacte sont exploites , comme une bonne pierre de taille, qui re'siste tres-bienauxinfluencesatmospheriques. La ville de Bäle en aprofite pour ses grandes constructions; lacathedrale, entre autres en est bätie. C'est au reste un terrain peu lavoi'able a la Vege- tation. 2. TERRAIN CONCHTLIEN OU MUSCHELKALK. Signalement. Calcaire compacte ou subcristallin, gx'is de fumee, tirant sur le brun, a cassure diversement conchoidale , a surfaces lisses ou rugueuses, avec assises marneuses , subdolomitiques , d'un gris-jaunätre, ou terreuses, contenant aussi des dolomies et des gypses. Aspect sombre. Fossiles : Enciünus liliiformis, Ceratites nodosus, Myophorias, Avicula socialis. Synon. Angleterre, manque. France : Terrain conchjlien. AUemagne : Muschelkalk. Suisse : Rauchgrauer Kalkstein de3I3I. Rengger et Merian. Muschel- kalk de M. Hugi. Facies. On ne remarque point, chez nous, de facies bien tranches, cependant les diffe'rences entre le littoral immediat et les regions pela- giques, sont encore sensibles j ils ne presentent qu'un seul type, qui est essentiellement vaseux. Distribution. Le terrain concbylien, si important pour l'industrie par ses riches mines de sei gemme, qui, depuis long-temps, n'ont cesse de fixer l'attention des mineurs allemands, presente aussi chez nous, avec une uniformite etonnante , tous les caracteres principaux qu'on lui assigne dans les pays etrangers; et tont ce que M. Merian nous rapporte sur cette formation, dans son ouvrage sur le Jura bälois, s'accorde parfaite- ment avec les observations que j'ai pu faire dans le Jura soleurois et dans les contrees limitrophes des cantons de Bale et d'Argovic. SUR LE JURA SOLEUROIS. Petrographie et Ge'ognosie. Une assise peu developpee d'une röche marneuse de couleur brunätre, tirant sur le jaune, accidentee de plaques argileiises, de quelques veines de spath calcaire et de dendrites, forme le passage entre les assises superieures du gres-bigarre et les assises inferieures du terrain conchylien. Cette assise est en tout identique avec la röche que M. d'Alberti decrit sous le iiom de marne sableuse et metalli- fere ; eile paratt en outre contenir des parties dolomitiques. Elle n'affleure point dans le Jura suisse, mais on Fobserve pres de Randern et de Schopf- heim, dans la Foret-Noire. Pres de Bannholz et de Rennersweil, sur la route de Waldshut a St. Blaise, on rencontre des traces de sulfure de plomb et quelques debris organiques du regne animal. Les assises inferieures du Muschelkalk, se composent d'un calcaire mar- neux, plus ou moins magnesifere, gris de fumee et divise en feuillets minces. On y rencontre quelquefois des accidens de sulfure de plomb, et souvent un grand nombre de fossiles assez bien conserves. Ces assises inferieures n'apparaissent pas plus que la precedente dans le Jura suisse, mais en revanche elles recouvrent de vastes espaces sur le versant oriental de la Foret-Noire, pres de Riedern, Seewangen, etc. Les geologues allemands designent ces assises sous le nom de TVellenkalk (calcaire ondule) a raison des ondulations que presente assez generalement sa surface. Mais la principale masse du terrain conchylien se compose du Muschel- kalk proprement dit ; comme il forme a lui seul les buttes conchyliennes des axes centrales des plus grandes chaines jurassiques de nos contrees, il merite d'etre caracterise d'une mauiere plus precise : Calcaire tres-pur, tres-homogene, quelquefois grenu^ subcristallin, spatliique^ de couleur gris de fumee, ou gris clair. Texture compacte, cassure variable, conchoi- dale, lisse ou rugueuse dans les roches massives, apre et raboteuse dans les Varietes subcristallines. 11 ne se de'sagrege que rarement en morceaux informes a angles oblus et en esquilles ä bords tranchans. Ce calcaire se charge frequemment de parties marneuses et dolomitiques, surtout a l'approche des divisions de stratification, ainsi que pres de ses limites inferieures et superieures. Alors il se deute facilement en pla- 56 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES quettes, acquiert iine cassure raboteuse, apre, terreuse, devient poreux, friable , passe a une marne d'aspect dolomitiquej de couleur gris-jaunätre, rüde au toucher, qui alterne avec des assises de calcaire compacte. Cette modification predomine vors le haut. Les accidens sont rares dans les calcaires compactes , et se reduisent a quelques veines et geodes spathiques, a des etiremens stylolilhiques düs probablement les uns et les autres, au moins en partie, aux retraits de solidification et a des derangemens posterieurs. Les accidens devien- nent bien plus frequens dans les roches marno-calcaires et marneuses d'aspect dolomitique. Les veines et les geodes spathiques s'y multiplient souvent singulierement. On y rencontre de plus, dans plusieurs localites , aux alentours de la Forct-Noire surtout, de nombreux rognons de silex noir brunätre, sillonnes de nuances plus claires, a cassure conchoidale vitreuse, avec un eclat resineux, gras et onctueux au toucher; ou bien ces rognons sont plus impurs, de couleur gi-ise et jaunätre, de cassure terreuse , rüde au toucher , d'aspect terne et sans eclat. On en voit quelqite- fois d'autres, presque entierement calcaires, qui rappellent les coprolithes par leur forme allongee et par leurs ondulations en spirale, mais qui ne sont au fond que des concretions accidentelles. La stratification des roches de ce terrain est parfaitement distincte , et eile ne devient tant soit peu obscure que dans les assises marneuses et incoherentes. Les calcaires compactes forment des strates reguliers , quelquefois legerement ondule's, bien suivis, dont l'epaisseur varie de- puis quelques pouces jusqua deux et trois pieds. 11s sont generale- ment moins epais dans le bas et dans le haut, et plus epais vers le mi- lieu du depot. Des lits de marne grumeleuse , ou bien de plus le'geres intercalations separent les strates Tun de l'autre. Ces intercalations mar- neuses etant tres-decomposables et incoherentes, cedent facilement a l'action des agens extcrieurs, et sont successivement lavees et emportees par les eaux, laissant ainsi apercevoir deja de loin la stratification des calcaires compactes. La puissance generale des terrains conchyliens est enorme ; eile excede SUR LE JURA SOLEUROIS. 37 souvent 800', paraissant s'accroilre vers le bassin suisse et le Jura, et decroitre successivement sur les versans de la Foret-Noire. Paleontologie. Ce qui distingue le mieux le terrain conchylien du Jura suisse , c'est le manque presque complet de debris organiques , si commmis dans le Muschelkalk de la Lorraine, de l'Alsace, du Wur- temberg et du nord de la Baviere. Ce sont en particulier les calcaires com- pactes a bancs puissans qui en contiennent le moins; et lorsqu'ils existent, ils sont pour la plupart dans un tres-mauvais etat de conservation et si intimeraent lies a la röche, qu'il est dlflicile de les extraire en entier. Ce n'est que dans les assises infe'rieures peu puissantes, mais riches en accidens siliceux et autres, entre autres dans le 3Iuschelkalk de la Foret- Noire , qu'ils sc montrent un peu plus abondans et mieux consei'ves , pour la plupart a l'etat de moule calcaire, ou quelquefois silicifies. J'ai vu assez frequemment, dans les environs de Rheinfelden, des schistes calcaires peu epaisj recouverts, a leur surface, d'un grand nombre de fossiles bien conserves, provenant des assises superieures du terrain. Ilsavaient conserve jusqu'a leur tet qui etait change en spath. J'ai remarque ce meme fait dans la meme position etavecles memes circonstances, dans le Dept. du Bas-Rhin, pres de Niederbronn , ou tous les phenomenes indiquent un littoral immediat. Voici la liste des fossiles rencontres dans nos regions. PoLYPiERs. Aucun. Crinoides. Encrinus liliiformis. Tres-caracleristique ; les articulations des tiges forment souvent des bancs de calcaire presque entiers. Soleure, Meltingen, Zullwyl^ Wy senberg, Canton de Bäle, Argovie. ACEPHALES. Ostrea difformis. Spondjlus Schlotheimii. Peclen l(wigatus. Pect, discites. 38 OBSERVATIO^■S GEOLOGIQUES Plagiosioma striala\ tres-caracteristiques. Plag, lineata ) Plag, carduformis. jävicida socialis. Tres-caracteristique. Mytilus eduli/ormis. Mya elongata Schloth. Solen ? Venus ? Nucida ? Myophoria (TrigonelUlesJ vulgaris, Terehraüda vulgaris; tres-caracterlstique, et frequente presque partout. Gasteropodes. Buccinum (7) iurhilinum Goldf. Natica Gaillardoti. Turbo ? Turbinites giganteus. Dentalium Iceve. Tous ces univalves sont peu nombreux ; je n'en ai jamais rencontre dans les chaines meme du Jura suisse. Je n'en ai jamais vu non plus dans les divers Musees suisses, pas meme dans les plus riches en fossiles indigenes. Cf.phalopodes. Ceratiles fJmmonitesJ nodosus , assez rare. M. Merian n'en a jamais ren- contre dans les environs de Bäle ; aussi Brückner n'en figure point dans ses Merkwürdigkeilen. M. Hugi en a recueilli, dans la chaine du Weissensteln , des exemplaires, qui fönt maintenant partie de la colleclion du Musee de Soleure. Crüstaces. Pemphix Alberlii Herm. de Meyer. Le musee de Strasbourg en possede un exemplaire magnifique de Basel-Augst. J'en ai vu des debris dans la colleclion de Rheinfelden, qui proviennent des environs de cette ville. Feu M. Wanger d'Aarau en a aussi trouve dans le Muschelkalk de l'Argovie. Presque tous les fossiles que je viens de citer proviennent de localite's situees aux limites extremes de la formation conchylienne , adosse'e sur les versans sud et est de la Foret-Noire. Aussi ces fossiles appartiennent-ils tous a des genres et especes littoraux, habitant principalement la vase. l.c facies littoral parait s'etendre plus ou moins distinctement dans les SUR LE JURA SOLEUROtS. o9 regions nord de l'Argovie, le long des buttes primitives qiii s'elevent sur les bords du Rhin, p. ex., pres de Laufenbourg. Dans les hautes chaines du Jurabälois etsoleurois on nerencontre guere au contraire qua des debris de V Encrinus lilüformis , et des terebra- tules qui y abondent souvent. Le Ceratites nodosus doit s'y montrer quelquefois. Ces caracteres paleontologiques contribuent a faire ressortir davantage, dans ces regions, la nature du facies pelagique deja clairement indiquee sous le rapport petrographique. Les restes de poissons et de reptiles paraissent manquer completenient, tandis qu'ils forment, dans le Wurtemberg, dans la Baviere et a Lune- ville, en Lorraine, de veritables brechcs osseuses, avec de nombreux coprolithes, accompagnes de modifications correspondantes , comme d'oo- lithes, etc., indiquant des littoraux immediats, peu exposes a des agens nuisibles aux developpemens organiques. Ces faits me paraissent dignes de Tattention des geologues, et leur etude nous fera connaitre bientot, je l'espere, si les faits que j'ai pu observer sur des districts restreints, dans le terrain conchylien du Jura suisse, se reproduisent egalement sur des espaces plus considerables , et justifient les conclusions que j'ai cru devoir en tirer. Technologie. Le calcaire compacte de ce terrain servit deja aux Romains pour la construction de la celebre Augusta Rauracorum. On Fexploite encore aujourd'hui en beaucoup de localites comme pierre de construction et surtout comme excellente pierre a chaux grasse. Les divi- sions de stratification et les fausses fissurcs transversales facilitent extreme- ment l'extraction de ce calcaire. Ce terrain fournit en outre, dans ses argiles limoneuses , une matiere precieuse a des tuileries nombreuses , mais qui nest pas favorable a l'agriculture. 40 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES ö. TERRAIN KEUPERIEN, OU MARNES IRISEES Signalement. Roches marno-calcaires et marno-argileuses, bigarrees de couleurs tres-vives et fort variees, avec assises accessoires de gres, de doloinies, et amas de gypses et de lignites. Aspect marneux et bai-riole. Fossiles : vegetaux; Pecopteris, Neuropteris, etc. Synon. Angleterre : TVarwick- Sandstone et Red-marl. AUemagne : Keuper, ou bunter Mergel. Suisse. Canton de Bäle : bunter Mergel de M. Me'rian (eii partie). Canton d'Argovie : Keupermergel de M. Rengger. Jura bernois : Terrain heupdrien de M. Thurmann. Distribution. Les marnes irisees sont repandues par tout le Jura nord- ouest de la Suisse, jusque dans le Porrentruy , oii elles disparaissent de la surface du territoire suisse. Facies. Les marnes ofFrent cbez nous le type de formatioiis essen- tiellement vaseuses, avcc une legere difference entre les depots littoraux et les depots pelagiques , mais plus sensible sous le rapport palcontologique que sous le rappox't petrograpliique. Pdtrographie et Geognosie. Ce terrain, quoiqu'il ne presente aucun caractere bien predominant , si ce n'est la grande variabilite de sa Consti- tution et de ses couleurs bigarrees , est neanmoins facile a reconnaltre ; partout oii il se rencontre dans nos chaines , il ne differe que peu ou point des depots analogues de l'etranger. Aussi n'a-t-il point echappe aux in- vestigations des geologues qui ont visite le Jura. Voici une esquisse des caracteres qu'il affecte generalement. Marnes calcaires plus ou moins argileuses , (Targile paraissant meme pre- dominer souvent), toujours peu homogenes, terreuses, päteuses etfeuille- tees, rüdes ou onctueuses au toucher, suivant leur composition et leur structure ; cohesion faible ou moyenne 5 rognons argilo-calcaires , plus compactes et plus tenaccs. Des lits argileux, calcaires et subdolomiliques, s'y rencontrent egalement et prcdomincnt quelquefois sur les marnes. Dans SUR LE JURA SOLEUROIS. 41 ce cas la couche prend une texture plus oii moins compacte ou feuillete'e, avec cassure concho'idale lisse on esquilleuse , et se delite en debris irre- guliers ou en lamelies minces de quelques lignes d'epaisseur seulement. Les Couleurs souvent tres-intenses sontvaiiees et tres-nuancees. On voit le noirätre, le blanc sale^ le gris, le rouge de chair, le rose, le rouge brun, le violet, le bleuätre, le jaunätre et le vert, tantot se succeder par bandes, et tantot former des taches irregulieres et des nuages diffus sans ordre quelconque. Ordinairement cependant les teintes n'affectent qu'une seule coucbe, sans se communiquer aux couches voisines, surtout quand la stratification n'a point ete derangee par quelque redressement ou boule- versement : c'est le cas des bandes uniformement colorees. On ne rencontre pas dans toutes les localites cette diversite de colora- tion que je viens dindiquer^ et de nieme eile ne regne pas toujours dans toute la puissance du terrain keuperien. Beaucoup de localites n'offrent que quelques couleurs a la fois; c'est alors le gris-jaunätre , le noirätre, le vert-päle, le rouge-brun qui predominent en se fondant d'une maniere plus ou moins sensible dans des assises fort epaisses. Au voisinage des buttes gypseuses, les couleurs sont generalement plus variees, plus vives, et leur disposition moins reguliere. II ne faut cependant pas en conclure que la coloration elle-meme soit due aux agens qui ont produit les gypses et les dolomies, bien qu'ils aient pu activer l'isolement des molecules des matieres colorantes, dont le groupement a pu determiner la distribution des couleurs par bandes et par taches. Les agens atmospheriques ont du egalement les modifier^ a mesure qu'ils penetraient dans l'interieur des rocbes par suite du fendillement de ces dernieres. Des accidens petrographiques tres-varies constituent un caractere essentiel des marnes irisees. On y rencontre tour-a-tour des rognons argilo-calcaires endurcis , des geodes et rognons de quartz couleur de grenat, par fois tres-bien cristallises ou en masses informes et poreuses, et des cristaux de gypse transparent, des filons de gypse fibreux, des amas de gypse compacte, des assises de gres et de sable, des dolomies, de lahouille 6 42 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES keuperienne, des veines et plaques de spath calcaire, des dendrites, du Sulfate de strontiane presentant de jolis cristaux tabulaires ou prismali- ques d'un tres-beau bleu-clair tirant sur le vert, ou des gerbes de fibres roses, rarement plumiformes , plus souvent en masses grises et bleu- verdätres, et de structure saccharoide. La stratification montre des bancs plus ou moins epais, n'excedant cependant guere deux a trois pieds, et le plus souvent n'ayant qu'un demi-pied et moins d'epaisseur. Ces bancs sont ordinairement reguliers dans les varietes compactes et subcompactes, moins distinctement strati- fiees ; ■ irreguliers , interrompus, obscurs et fendille's en tont sens, dans les Varietes marneuses et incoherentes. Les assises inferieures se lient intimement au Muschelkalk , souvent par des passages insensibles. On y rencontre meme des coucbes dun calcaire gris de fumee subdolomitique , fort compacte, tres-analogue a certaines Varietes du Muschelkalk et alternant avec des assises marneuses plus ou moins bigarrees. Les assises moyennes se stratifient clairement en bancs tantöt epais j tantöt minces. La stratification est moins dislincte dans les assises superieures qui contiennent le plus souvent des gres et des sables keuperiens, tantöt purs, tantöt melanges, et renfermant quelquefois des lits tres-peu developpes de houille keuperienne terreuse , charbonneuse ou feuilletee, a cassure concho'idale luisante ou terne. Ces gres des sables forment souvent le passage aux gres du Lias inferieur, que plusieurs analo- gies petrographiques paraissent reunir au keuperien , quoique sous le rap- port paleontologique il se lie intimement au Lias inferieur. La puissance ge- nerale du terrain keuperien parait varier considerablement; mais comme dans la plupart des localites ce terrain n'effleure pas en entier, on ne pos- sede que peu de points de comparaison pour la determination d'un terme moyen. II parait neanmoins se maintenir a une epaisseur de 3o a 5o pieds. Paleontologie. Les fossiles sont rares dans les marnes irisees de notrc Jura, et l'on n'y rencontre gucre que des debris de vegetaux, en general mal «onserves, ou leurs empreinles charbonneuses sur les sebistcs marno-cal- caire ou subsableux qui enveloppent les lits et anias de houille kcupc- SUR LE JURA SOLEUROIS. 45 rienne. M. Merian cite dans son ouvi'age sur le Jura bälois plusieurs localites a hoiiille et a empreintes vegetales^ comnie la Neue-Welt , Bretz- ■\vyl, Rickenbach, Durnen, Mapprach^etc, qui lui ont fourni, surtout la preniierej les restes vegetaux suivans : Equisetaces. Eq. arenaceum Bronn. Eq. Meriani Brongn. et quelques restes de Calamites ? JFougeres . Pecopteris Meriani Brongn. Neuropteris Gaillardoti Brongn. Tainiopteris vittata. var. minor. Brongn. Cjcadees. Pterophyllum longifolium Brongn. Pter. Meriani Brongn. Pter. Jsegeri Brongn. Pter. enerve. Brongn. Dicotyledones. Des debris de bois fossile, qu'on trouve avec les vege«- taux precedens, paraissent appartenir a cette classe du regne vegetal.' Les petits amas de houille dans lesquels ces ve'getaux se trouvent enve- loppes , n'atteignent nulle part un developpement notable ; neanmoins ils paraissent etre plus considerables et renfernier des restes vegetaux plus com- plets dans le canton de Bäle, aux alentours de la Foret-Noire, que dans le reste du Jura suisse, oii il n'en existe que des traces fortinsignifiantes et au- cun debris reconnaissable. Ces faits, qui se repetent d'une maniere tout-a- fait semblable dans plusieurs des terrains jurassiques plus recens, nie pa- raissent d'une haute importance geologique , parce que, des la 'deposition des terrains triasiques, ils nous designent l'ancienne lle Herzynienne comnie une terre-ferme de plus en plus enrichie de cette Vegetation parti- culiere de cycadees, de fougeres et d'equisetace's, etc., dont les debris entraine's par de grosses pluies, et charries et entasses en amas par 44 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES les courans oceaniques, ont donne lieu par leiu' decomposition aux petits depots de houille qui caracterisent les terrains littoraux aux alentours de la Foret-Noire et des Vosges. Le nianque pi-esque absolu de debris orga- niques du regne animal et surtout de ceux des classes superieures , des pois- sons et des reptiles*), ne me parait pas moins digne de fixer l'attention des geologues , dautant plus que plusieurs localites du Wurtemberg, de l'Alsace et autres, en renferoient uu nombre tres-considerable. Ce con- traste dat-il se confirmer par des recherchcs ulterieures, prouverait que les rivages de l'ile Herzynienne, quoique favorables a la Vegetation sur cer- tains points, n'e'taient point encore propres a l'habitation des animaux, surtout de ceux de la classe superieure des reptiles. En effet, dune part, ces rivages, d'une nature encore peu stable, et expose's continuellement a l'action des agens plutoniques et a des epanchemens frequens de masses minerales qui ont du se faire jour avec une energie tonte particuliere im- mediatement apres le soulevement de la Foret-Noire et, a plusieurs re- prises , durant le laps de temps qui s'ecoula pendant la deposition des terrains triasiques et du Lias (comme tendent ä le prouver certaines bre- ches et conglomerats , ainsi que les nombreux filons de diverse nature qui traversent les terrains deposes autour du pied de la Foret-Noire) , n'offraient point de repaire sur a ces animaux, en partie terrestres, ou du moins toujours astreints aux littoraux immediats et aux bas-fonds , comme le sont les phoques de notre epoque ; d'autre part , de nombreux courans dans rOcean d'alors empechaient sans doute leur sejour prolonge et le depot tranquille de leurs ossemens, qui ne se trouvent pas non plus dans la houille keuperienne. Du reste^ ces deuxcauses, l'une neptunienne etl'autre plutonique, peuvent avoir agi simultanement pendant les depots des ter- rains triasiques^ ce qui expliquerait tres-bien la formation de ces couches et de ces amas irreguliers de houille et de vegdtaux mal conserves , et en- tasses pele-mele, et une foule d' autres phenomenes petrographiques et *) Je n'en connais jusqu'ici qu'un seul debris du regne animal, qui est une dent d'un Ceratodus d'espece nouvelle , trouvee dans les environs de Rheinfelden, que M. Stseuble, professeur ä l'ecole secondaire de cette ville, a eu la complaisancc de nie communiquer. SüR LE JURA. SOLEUROIS. 45 geognostiques, que nous observons dans differens terrains et qui se rappor- tent necessairement ä de semblables causes formatrices, tels que les gres triasiques et liasiques, cimentes par de l'oxide de fer rouge non hydrate, et non pas par des oxides de fer hydrates jaunes ou bruns, comme l'a ob- serve avec justesse M. le Prof. Merian. Technologie. Le terrain keuperien offre de grandes ressources a l'agri- culture par ses gypses et marnes qu'on emploie a l'amelioration des terrains secs. Quant a la bouille keuperienne, on ne saurait en tirer un Ijien grand parti, a cause de son peu de developpement et de l'irregularite de ses depöts, qui entrainerait des frais d'exploitation en pure perte; eependant il se pourrait qu'il y eüt des exceptions dans quelques cas rares, et ce serait alors dans les regions qui entourentla Foret-Noire, ainsi que dans le canton de Bäle et dans une partie de l'Argovie, qu'il faudrait les chercher. Un fait analogue se presente dans les marnes irisees de la Haute-Saone et des Vosges, oü d'apres M. l'ingenieur Tliirria, se rencontrent quelques couches de houille keuperienne exploite'es avec quelque avantage. Certaines argiles pourraient se preter probablement avec plus d'avantage a la fabri- cation des tuiles et de la poterie commune. D'autres mineraux accidentels, tels que des Sulfates de strontiane et de magnesie, etc. , n'ont qu'un interet mineralogique. Avant de terminer la description de la formation triasique, je dois encore fixer pour quelques instans l'attention des geologues sur certains mineraux, que j'ai passes a dessein sous silence, tels que les gypses, les dolomies et le sei gemme, et qui accompagnent ces differens terrains sur la ligne des axes centrales de nos principales chaines jurassiques. Les gypses et les dolomies se montrent partout ou les terrains que je viens de decrire presentent des roches calcaires. Le sei gemme n'a ete' de'-, couvert jusqu'ici en masse que dans une seule localite, ä laMaison-Rouge^ entre Bäle et Äugst ; mais il ne parait pas etre restreint a cette seule localite : plusieurs sources du canton de Soleure et de l'Argovie, provenant des ter- rains triasiques, en contiennent des traces plus ou moins sensibles, ce qui permet de supposer qu'il en existe dans ces localite's, surtoutsi l'on considere 46 OBSEIWATIONS GEOLOGIOUES le peu d'ellfet que produit l'eau courante sur le sei gemme compacte et roclieux , effet qui equivaut a-peii-pres a celui de l'eau passant sur du marbre poli. Les gypses , les dolomies et le sei gemme sont intimement lies entre eux, ainsi qu'avec les roches ambiantes, et leur relation constante avec certains phenomenes d'orographie geologique senible les ramener a une meme origine, etrangere et posterieure a la formation des terrains qui les renferment ; au reste, ces differens mine'raux peuvent aussi etre, dans certains terrains, le resultat de depots neptuniens, ou en derniere ana- lyse avoir ete formes par des epancbemens plus ou moins periodiques, plus ou moins frequens et plus ou moins considerables, comme tendent a le prouver les observations faites sur ce sujet si interessant. Ne voulant point entrer maintenant dans une discussion sur l'origine de ces minerauxj je me bornerai a signaler les phenomenes qu'ils presentent, et a decrire succinctement leurs caracteres. Les dolomies et les gypses constituent des strates plus ou moins regu- liers, peu Continus et coordonnes avec la stratification generale des ter- rains qui les renferment, ou bien, ce qui est plus frequent, ils forment des amas, des buttes et des filons, sans aucune structure reguliere. Cette derniere disposition se remarque surtout dans les gypses 5 la premiere, au contraire , affecte plus particulierement les dolomies , qui cependant ne ren- ferment ordinairement qu'une quantite tres-peu considerable de magnesie. Le sei gemme a Rothhaus (niaison rouge), entre Bäle et Äugst, parait etre dispose tantot en amas confus, tantot en strates reguliers, autant qu'il est possible d'en juger par les sondages qui nous l'ont fait connaitre. Mais comme ces differens mineraux se trouvent distribues dans toutcs les assises de calcaire et de marne, pures ou impures, de la formation triasique, ils doivent participer et participent reellement de certains ca- racteres propres aux terrains dans lesquels ils gisent, et dont ils ne sont pour la plupart que des roches modifiees et alterees par les agens souleva- teurs des chaines jurassiques. Cette circonstance m'oblige a examiner les caracteres de ces mineraux dans chaque terrain de la formation triasique. SUR LE JURA SOLEUROIS. 47 Dans le gres-bigaire, pres de Rheinfelden, qui ne renferme quetres-peu ou point de parties calcaires, les dolomies et les gypses se trouvent moins frequemmentettoujoursen filons, de maniere qu'on peut les regarder, avec raison, commeleproduitimmediat d'un epanchementplijtonique. La faille de Rheinfelden que M. Merian nous a fait connaitre, est le seul exemple de ce genre qui existe dans le Jura suisse. Elle a mis le gres-bigarre et le 3Iuschelkalk au meme niveau. L'espace intennediaire, qui forme une fente assez large, est renipli d'une mai'ne bigarree sans strueture bien nette, enveloppant des rognons de gypse impurs , diversement colorie's , et qui pourraient bien n'etre que des debris detaches de calcaire conchylien, niodifies par des gazes sulfureux qui s echappaient par la rupture. he cal- caire conchylien lui-meme devient assez celluleux et dolomitique au contact de cette bände marno-gypseuse ; mais il ne passe pas a l'etat gypseux. Dans le terrain conchylien oii les roches calcaires predominent, les gypses acquierent un developpement fort considerable et les roches calcaires passent successivement des uns aux autres. Le calcaire passe d'abord a l'etat dolomitique , devient de moins en moins compacte, moins dur, plus fragile, et, perdant sa tenacite, il prend une couleur moins sombre, d'un gris assez clair; il acquiert une cassure terreuse terne, par cclats anguleux, plus ou moins prismatiques ; ou bien, il se mele de par- ties cristallines, jaunätres, luisantes, qui liii donnent un aspect plus ou moins nacre. Dans ce cas, la röche est plus compacte, plus dure, et, a ce qu'il parait, plus pesante que lorsqu'elle n'a subi aucune alteration. Ces dolomies passent plus ou moins promptement, et quelquefois d'une maniere tout-a-fait insensible, a l'etat gypseux. La strueture primitive du calcaire dolomise est moins apparente, et l'on remarque une fusion intime des elemens constitutifs en une masse compacte ou subcompacte, de durete et de tenacite assez variables suivant les circonstances. La strueture en petit de ce gypse conchylien est compacte, grenue, sac- charoide, les couleurs sont claires, blanches ou grisätres, avec des ondu- lations assez concentriques ou confuses , affectant des teintes et des 48 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES des stries, tantot plus claires, tantot plus sombres. La cassure est conchoi- dalcj lisse ou irreguliere, en debris anguleux avec accidens dendritiques. Tantot le calcaire dolomise passe plus rapidement ä l'etat gypseux, devient tres-poreiix et se boursouftle menie souvent en une masse spon- gieuse (Rauhwacke de 31. Hugi), dont les cellules anguleuses s'enduisent habituellement d'une croAte ocreuse couleur de rouille ou plus brunätre^ se remplissent en partie d'une terre de meme nature , ou se tapissent de cristaux spathiques et peut-etre aussi barytiques. Le tout est alors sou- vent tres-cassant ; mais si les pores et cellules sont fort nombreux , la masse devient tres-tenace, quoique lesparois memes des cellules, prises iso- lement, soient tres-fragiles. Cette masse blancbit ensuite successivement, et se dissout en une masse gypseuse compacte, subtranslucide ou sub- compacte, d'aspect saccbaroide ou terreux, meme quelquefois pulverulente, et toujours teime, se confondant completement en certains endroits avec les fllons gypseux qui remplissent les fentes des failles (Balmberge, pres de Soleure, buttes concbyliennes, prcsde Waldenbourg, canton de Bäle, etc.) Dans les märnes irisees enfin,, les gypses forment tantot des strates assez reguliers, mais peu Continus, tantot des rognons et des amas plus ou moins considerables de nature et de forme assez variables. Le gypse est tantot pur et compacte , legerement translucide, tantot tres-impur, melange d'argile marneuse, etc. La structure est compacte, la texture grenue, cristalline et saccbaroide dans les varietes pures; terreuse, mar- neuse, tres-accidentee , dans les varietes impures. Les couleurs varient fortement; cependant le blanc, le grisätre, le rouge de chair et le rose avec leurs nuances sont les plus communes. On remarque sur la surface des plaques et des rognons gypseux de jolies cristallisations tres-varie'es , souvent plumiformes, en general fortement impregnees de substances co- lorantes tres-vives, qui immanent, a ce qu'il parait, des rocbes qui ont servi a produire le gypse. Ces substances colorantes s'accumulent quelquefois aussi a la surface des rognons et des plaquettes gypseuses •, et les parties marneuses qui entourcnt les rognons gypseux, sont souvent tres-noircies comme par du bitume. SUR EE JURA SOLEUROIS. 49 Les accidens sont varies surtout dans les gypses et les dolomies des marnes irisees. On y rencontre des cristaux de gypse limpide et du gypse fibreux, tapissant et remplissant les fissures et les vides du terrain. On y trouve en outre presque tous les accidens des marnes irisees elles- memes, mais d'une maniere beaucoup plus prononcee, et en plus grande abondance. Technologie. Ces divers gypses sont tres-importans, tant pour l'in- dustx'ie, que pour l'agriculture. Les gypses du Muschelkalk surtout don- nent un plätre de premiere qualite , qui peut menie rivaliser en beaute avec celui de Paris. LeReuper n'en donne que de qualite inferieure, qui cepen- dant est encore bon pour les usages ordinaires , et fournit un engrais tres-re- cherche pour les terrains steriles. Le sei gemme n'a encore ete mis a de- couvert que dans la seule localite de Rothhaus pres de Bäle; mais il doit se retrouver bien certainement sur d'autres points encore du nord-ouest de la Suisse. FORMATION JURASSIQUE OU OOLITIQUE. A la formation conchylienne que nous venons d'etudier, succede la vaste Serie des terrains jurassiques. Cette formation, distincte de la prece- dente par ses caracteres petrographiques et paleontologiques , est d'un interet tout particulier pour nos contrees, et bien plus importante a tous egards que la precedente. C'estelle, en efFet, qui forme la masse presque entiere de nos chaines jurassiques. Elle nous offre en outre dans ses ter- rains si nombreux et si diversement consti tue's, des phenomenes geolo- giques infiniment varies et egalement dignes d'interet , tant sous le rapport petrographique, par ses roches tantot vaseuses, tantot bre'chiformes et oolitiques, tantot littorales, tantot pelagiques, que sous le rapport pa- Icontologique , par la masse prodigieuse d'organismes fossiles qu'elle ren- 50 OBSERVATIONS GEOLOG IQUES ferme , et qui permet d'en poursuivre le developpement graduel a travers toutes ses phases. Sous tous ces rapports, la formation triasique ou con- chylienne se montre bien plus uniforme. Nous n'y avons reconnu qu'un seul type de formation, qui est esscntiellement vaseux et divise d'une ma- niere tres-peu precise en facies littoral et facies pelagique. L'ensemble paleontologique qui s'y developpe ne nous a offert que des formes peu variees, qui cependant ne sont pas sans importance, en ce qu'elles corres- pondent a l'extinction subite des anciens genres caracteristiques de la Grauwacke et de la houille, tels que les Productus, les Orthoceres, las Goniatites, les Trilobites et les poissons ganoides heterocerques, en meme temps qu'ä l'apparition de nouveaux genres bien plus varies, auxquels s'associe meme une nouvelle classe d'animaux vertebres, les reptiles. Ge qui frappe tout d'abord dans les terrains de la formation jurassique, c'est une inconstance plus grande des caracteres petrographiques , qui de- terminent un plus grand nombre de facies de plus en plus tranches ä mesure qu'on s'eleve des terrains infex'ieurs aux plus recens. La marche du developpement organique s'accorde parfaitement avec ces phenomenes petrographiques, et l'on en poursuit avec une regularite remarquable toutes les modifications. Aussi serai-je oblige de subdiviser davantage les ter- rains, a mesure que les facies s'y montreront plus nombreux et plus varies. Le type de creations posterieures a la houille, imparfaitement represente dans la formation conchylienne par les Myophories, les Ceratites, un seul genre de crustacees ( le Pemphix), et plusieurs reptiles tels que les Noto- saures, etc., acquiert un developpement extraordinaire de genres et d'es- peces dans la formation jurassique. On y voit apparaitre successivement, comme d'excellens guides, de nouveaux genres de Polypiers et de Crinoides, qui ne sont que faiblemcnt representes dans le Trias, et pour la premiere fois de nombreux Echinides^ dont on ne connait qu'un seul genre tres-rare dans le 3Iuschelkalk ; parmiles MoUusques, des Gryphees, des Trigonies, des Nerinees, les differentes familles des vraies Ammonites a cloisons pro- fondement persillees, des Belemnites, des Cx'ustaces tres-varies 5 parmi les poissons, des Spherodes, desPycnodes, des Asteracanthes, des Psam- SUR LE JURA SOLEUROIS. 31 modes, des Sauro'ides et une quantile de Sauriens de formes monstrueuses , parnii lesquels les prototypes des oiseaux et mammiferes, et poiir la pre- miere fois des Tortues. Wous distinguons dans la formation jurassique quatre pe'riodes du de- veloppenient organique, auxquelles correspondent les quatre groupes des terrainsjurassiques, qui sont \eLiaSj lOolithe inferieure , V Oxfordien et rOolithe supdrieure ; chacun de ces quatre groupes est compose de deux terrains, excepte l'oolithe inferieure, quicomprend trois divisions, quice- pendant se laissent facilement reduire a deux terrains. Une subdivision ul- terieure me parait, sinon inadmissible, du moins tres-hasardee pour les ter- rains jurassiques de nos montagnes. Elle peut meme entrainer de graves inconveniens, en provoquant des systemes artiliciels que la nature ne jus- tifie point , surtout quand on tente de les generaliser sans tenir compte des modifications resultant des stations littorales ou pelagiques. Dans notre Jura, les subdivisions ne sont applicables et utiles que pour les depöts littoraux; elles fönt defaut, au contraire, a mesure que l'on s'en eloigne pour se rapprocher des depots pelagiques, oii les divisions auparavant distinctes, et souvent meme les terrains, se confondent en un massif tres-homogene de bas en haut. Ainsi dans les regions pelagiques. le calcaire ä gryphees perd^ sur certains points, beaueoup de ses ca- racteres, et se montre moins developpe que dans les regions littorales; l'oolithe inferieure y forme un massif fort peu varie, sans presenter les nombreuses subdivisions qui distinguent les depöts littoraux ; dans le groupe oxfordien les marnes oxfordiennes et le terrain a chailles se confondent presque completement en une serie puissante d'un calcaire muschelkalkoide, submarneux, appele Lett&tein, et dans l'oolithe supe- rieure les terrains portlandien et corallien n'offrent qu'un massif de- j calcaire compacte, blanc ou tirant sur le brunätre, ou toute subdivision devient impossible ou du moins fort arbitraire. Ces anomalies que pre- sente la lormation jurassique dans le Jura soleurois et dans tout le Jura suisse en general , paraissent en Opposition avec les faits oLserves a l'etran- I ger, ainsi qu'avec les systemes descriptifs que l'on adopte gene'rale- 52 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES ment ; mais ces divergences, une fois que Ton en a reconnu la cause, sont loin de rendre l'etude de nos terrains plus diflicile ; elles facilitent au contraire rintelligence des lois qui ont preside a leur deposition. II suflit, pour s'en convaincre, de jeter un coup-d'ceil rapide sur les regions jurassiques que Ton a etudiees jusqu'ici , et sur les systemes descriptifs qui ont ete adoptes. Les geologues anglais , qui les premiers ont etudie d'une maniere suivie et en detail les terrains oolitiques , ont admis un Systeme descrip- tif fort complique , base sur les phenomenes qui s'observent sur la bände jurassique qui entoure la terre-ferme primitive de la Grande-Bretagne. Mais remarquons que cette bände jurassique est exclusivement littorale. Les terrains qui la composent presentent par consequent une multitude de subdivisions et de facieslocaux, qui, conservant leur uniformite sur des etendues considerables , ont pu etre classes d'une maniere ti-es-rigoureuse dans un Systeme fort detaille; et ce Systeme etabli sur les depots litto- raux de l'Angleterre , a du se montrer tres-constant pour tous les depots jurassiques du continent, formes sous l'influence de causes analogues. En effet on ne remarque que tres-peu de modifications dans les depots pa- ralleles de la Normandie et sur les rivages et les bas-fonds qui bordent le bassin de l'Ocean jurassique aux alentours des Vosges et des plateaux primitifs de l'interieur de la France , et dans quelques regions du Jura allemand^ mais dans d'autres regions, oii le milieu du bassin jurassique est mis a de'couvert, et n'est point recouvert de depots plus recens, comme cela a lieu en Allemagne, dans une partie du Jura suisse, dans les Alpes, etc. , ce meme Systeme devient inapplicable, parce qu'ici se mon- trent, comme je Tai dit plus haut, les depots plus compactes, plus uni- formes et bien autrement puissans de la haute mer, qui different jusque dans leur composition petrographique , et bien plus encore sous le rapport paleontologique , de tous les depots littoraux synchrones. SUR LE JURA SOLEUilOIS. 33 ^) PREMIER CROUPE JURASSIQUE OU LIASIQUE. Signalement et Sjnonjmie. Ce groupe essentiellement marneux et d'aspect sombre, renferme de bas en haut deiix terrains : l'un, inferieur, est compose du gres du Lias et du calcaire a grypbe'es arquees; l'autre, superieur, est forme desmarnes liasiques superieures. Ce groupe est connu partout sous le nom de terrain liasique ; quelques geologues en fönt une formation a part. Quant a moi, je crois qu'il doit etre reuni a la formation jurassique, par la raison qu'il ne presente aucun des caracteres de la formation conchylienne , dont il est en outre separe geognostiquement par le gres du Lias. II partage au contraire un grand nombro des caracteres de la formation jurassique, surtout sous le rapport paleontologique 5 Ton y voit apparaitre les genres de fossiles communs au Jura, avec des especes tres-analogues. Le genre Delthyris de la famille des Spiriferes, represente par deux especes, semble seul le rattacher aux creations des epoques anterieures ; mais il reste a savoir si ces deux es- peces ne different point generiquement des Delthyris de la Grauwacke et de la houille. Distribution. Le Lias est abondamment developpe dans les regions nord du Jura suisse , notamment dans les cantons de Bäle et d'Argovie et dans la plupart des chaines jurassiques du canton de Soleure. II n'affleure plus que rarementdans le Jura bernois, et s'y perd bientöt entierement sous les groupes oolitiques; dans les cantons de Neuchätel, de Yaud et de Geneve on n'en trouve plus la moindre trace. Ce groupe ne presente rien dans ces regions qui le distingue des de'pöts equivalens des pays etrangers ; il y re- vet les memes caracteres petrographiques et paleontologiques principaux, et l'on y remarque les memes divisions geognostiques , de maniere qu'il est toujours facile a reconnaitre, partout oü il se montre a decouvert. Facies. II offre le type des formations vaseuses, avec une tendance a se separer en plusieurs facies qui presentent generalement des caracteres subpe- lagiques, avec quelques foi'mes littorales et des bas-fonds, sans qu'il y ait cependant une delimitation bien tranche'e. o4 OBSERVATIONS CEOLOGIQUES 1. TERRAIN DD CALCAIRE A GRYPHEES ARQDEES , OU DD LIAS INFERIEDR. Signalement. Dans le bas le gres du Lias est quartzeux, plus ou moins ferrugineux , a debris vegetaux ; dans le baut sont des calcaires ferrugineux , gris-bleuätres , a gryphees arquees et belemnites. Synonyniie : Angleterre : Blue-lias, France. Gres du lias infe'rieur et calcaire a gryphdes arquies, Allemagne. Quadersandstein et Gryphitenkalk. Suisse. Canton de Bäle : Bunte Mergel ^ (en partie de M. Älerian). — Argovie: Gryphitenkalk de M. Rengger. — Canton de Soleure : Liaskalk deM.Hugi.Jurabernois : Calcaire a gryphees arqud es , deM. Thurmann. II se divise en gres du Lias inf^rieur et en calcaire a gryphees ar- quees. a) Oi'cs du lias infericnp ou inrra-llasiqne. Petrographie. Les marnes irisees sont generalemeut recouvertes par un depot plus ou moins puissant d'un sable quartzeux ou d'un gres de meme nature , qui offre toujours des caracteres fort variables , et qu'il est souvent diflicile de distinguer du gres keupe'rien , lorsque celui-ci se deve- loppe dans les assises superieures des marnes irisees. Tantot le gres infra-liasique ne montre qu'un sable blanc ou jaunätre tres-fin, quelquefois meme pulvcrulent, pur oumele departiesmarno-argileuses etferrugineusesj tantot il constitue , au contraire , une rocbe grise ou jaunätre a grains bril- lans , frequemment parsemee de points et de tacbes d'hydroxide de fer jaune , et d'un brun rougeätre ou bariolee de stries et de bandes de meme matiere; quelquefois, et surtout dans le Jura bälois, il se colorc d'un rouge de sang tres-vif et presente alors une rocbe a grains tres-grossiers , si analogue a certaines varietes du gres-rouge ou bigarre de la Foret-Noire, que son gisemeut geologique seul peut decider de sa veritable place dans la Serie des terrains. La cassure, la coherence, la tenacite varient forte- ment suivant la composition mineralogique et l'etat d'agregation. Dans les SUR LE JURA SOLEUROIS. 35 Varietes pures on ne trouve qu'un sable incoherent , ou une röche qui se desagrege au moindre choc. On observe, au contraire, dans les roches liees par un ciment ferrugineux ou calcaire plus abondant, une cassure esquilleuse, subconchoidale ou par debris irreguliers, a surface toujours tres- inegale , raboteuse ou apre, et a aretes plus ou moins tran- cbantes; une tenacite moyenne ou intense , suivantles circonstances. Sou- vent ces gres deviennent plus compactes, surtout vers les failles de sou- levement , et se confondent presque en une masse grenue , grise ou tachetee de rouge, brillante ou terne, suivant les localites. Les fossiles y disparaissent et ne laissent que des creux tapisses de cristaux spathiques, ou remplis d'oxides de fer brun-rougeätre et jaune. Gäognosie. La structure en grand varie egalement. Le gres sableux peu coherent ne montre pas de stratification tres-distincte et continue; les strates excedent rarement un pied. Les gres compactes foi^ment au contraire des bancs fort distincls, assez Continus et d'une epais- seur de deux a trois pieds. La variete rouge compose les bancs les plus considerables, qui ont de trois a six pieds de puissance, environ. Les accidens sont fort nombreux, surtout dans les varietes peu cohe- rentes, mais peu varies. II y a un grand nombre de veines et de geodes spathiques, des parties ferrugineuses et des rognons argileux. La puissance generale varie beaucoup. Les varietes marno-sableuses qui predominent dans le Jura soleurois, n'offrent souvent qu'une epaisseur de deux pieds. Les varietes compactes, et surtout la variete rouge, qui regnent aux alentours de la Foret-Noire et se montrent a decouverf sur un assez grand nombre de localites baloises, oifrent souvent une puissance de huit a quinze pieds. En gene'ral , la puissance totale du gres infra-lia- sique augmente successivement vers la Foret-Noire, quoique d'une ma- niere peu reguliere; ce qui est un phenomene d'autant plus remarquable, surtout si on le compare aux caracterespetrographiques, qu'il tend a assigner ä ce gres une origine analogue a celui du gres-bigarre de'veloppe au pied de la Foret-Noire. Sa puissance decroit, au contraire, vers les re'gions o6 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES pelagiques et subpelagiques du Jura suisse, oii il manque quelquefois presque en entier. Paläontologie. Ge gres ne renferme que fort peu de fossiles , la plupart du regne vegetal. Ces debris sont carbonises, et tellement deteriores que l'on ue peut pas meme distinguer les geures auxquels ils appartiennent. Dans quelques localites on rencontre des gryphees et d'autres fossiles du regne animal, ä l'etat de moule de meme nature que la röche. Le test a generalement disparu, ou il n'en reste que des creux^ tapisses de eris- taux spatliiques ou remplis d'hydroxides de fer. Quelquefois cependant on en rencontre encore des traces plus ou moins silicifiees et defigurees par de nombreux orbicules siliceux. Technologie. Le sable et le gres pur s'emploient avec avantage pour la fabrication du verre a vitre. La variete rouge fournit a la construction , comme pierre a bätir, ses gros bancs compactes, semblables a ceux du gres bigarre ; eile est exploitee sur plusieurs points du canton de Bäle, ä Hemmiken, etc. b) Calcaire ä gryphees arquces. Immediatement au dessous du gres du Lias inferieur se trouve le cal- caire a gryphees, qui se confond meme souvent avec lui. Ce calcaire, tres- variable dans les details, est caracterise ici, comme partout ailleurs, par l'immense quantite de gryphees arquees qu'il renferme , et par tous ses autres caracteres connus. Petrographie. Un calcaire plus ou moins ferrugineux, brunätre, gris- bleuätre, souvent tachete de bleu ou de brun fonce , subcristallin , subcom- pacte et compacte , a cassure esquilleuse ou conchoidale , lisse et rugueuse , empätant souvent une quantite de gryphees arquees et beaucoup d'autres fossiles, forme la masse de cette division. Des calcaires marneux, schis- toides, terreux, predominent plus rarement, mais forment generalement des intercalations plus ou moins considerables entre les bancs du cal- caire compacte. Ge'ognosie. La structure en grand est une stratification en bancs d'unc SXJR LE JURA SOLEUROIS. 37 epaisseur d'environ un demi pied ä un pied et demi. Ces strates se laissent assez facilement poursuivre a des distances considei'ables, quoiqu'il y ait beaucoup de fausses fissures. Les accidens, quoique assez frequens, ne sont cependant que de peu d'im- portance. Ils se reduisent a des veines et geodes spathiques ^ a des rognons siliceux et ferrugineux. On rencontre aussi dans quelques grandes vallees de soulevement, dans celles de Meltingen et de Bffiischwyl, par exemple, le calcaire liasique a l'etat dolomitique ; dans d'autres endroits il devient tres-siliceux^ comme au Balmberg, pres de Soleure^ il renferme assez frequemment du fer sulfure et du bitume glutineux, plus rarement de la galene. La puissance generale varie assez considerablement, suivant les re- gions. Elle est plus considerable dans les regions littorales, oü eile peut avoir de douze a vingt pieds et plus. Elle decroit irregulierement vers les regions pelagiques et subpelagiques, oii eile atteint apeine de trois a quatre pieds. Paläontologie. Les fossiles sont en general bien conserves; les uns ont leur test calcaire ou subsiliceux^ comme les Gryphees et les Terebra- tules, qui sont souvent recouvertes de nombreux orbicules siliceux j les autres n'offrent que leurs moules, comme les Myopsis, les Nautiles,, les Am- monites. Leur distribution dans les diverses regions jurassiques de la Suisse nord-ouest presente des pbenomenes remarquables, qui denotentdeja une certaine tendance a se separer par facies divers , sans que l'on remarque cependant des limites bien tranchees. Les fossiles sont souvent tellement abondans , qu'ils composent ä eux seuls des bancs de roches presqu'en entier : c'est ce qui a lieu de preference dans les regions littorales. Ils sont bien moins nombreux dans les regions pelagiques et subpelagiques , ou du moins n'y ofFrent qu'un nombre de genres et d'especes bien plus restreint, circonscrit sur des localites plus resseri-ees que dans les regions littorales, oii leur distribution est plus uniforme Le nombre des fossiles pa- rait surtout s'accroitre vers les environs de la Foret-Noire^ oü l'on ren- contre des especes plus variees, en particulier, parmi les genres littoraux, tels que des Peignes et certaines Ammonites ; mais c'est surtout la quan- 8 38 OBSERVATION S GEOLOGIQLES tite de bois fossile qui y frappe l'observateur, ( dans les environs de Rheinfelden) , et liii fönt apprecier le caractere littoral des terrains de ces contre'es, comme j'ai cte ä meme de les apprecier moi-meme pour le ter- rain keiiperien des mcmes regions. Le nombre des fossiles decroit vers le bassin suisse, oii l'on ne ren- contre guere que certaines varietes particulieres de la Grypbee arquee. En gent'ral daus tout le Lias inferieur de notre Jura , les mollusques ace- phales predoniinent de beaucoiip sur les autres ordres et classes d'ani- maui, de maniere que les Gasteropodes y sont tres-i'ares et que les pois- sons et reptiles paraissent manquer entierement ; mais cette predomi- nance resulte plutot de la masse prodigieuse d'individus que du nombre des genres et especes , qui est partout bien moins considerable que dans le Lias inferieur de Tetranger, notamment sur les lisieres littorales qui entourent les Yosges et la Foi'ct-Noire. Tous ces faits me semblent assigner a nos depots de calcaircs a Gry- phees arquees un caractere subpelagique , avec certaines modifications, suivant les stations. Les Gryphees surtout, repandues d'une maniere generale par tout le pays^ se pretent par leurs modifications, suivant les stations, a corroborer ces faits. Leurs dilYerentes varietes ou especes oc- cupent des regions et des localites distinctes. Ainsi la Gryphea armata regne universellement dans le Lias inferieur du Porrentruy; dans le Jura soleurois, on voit la Gr. Macullochii s'y associer et meme predominerj dans certaines localites des cbaines meridionales du Jura soleurois, par exemple au Ilauenstein, on voit regner ia Gr. Cymbium , qui est tres-rare ou manque tout-a-fait dans les autres parties du Jura suisse. Polymers. Aucuns. Crinoides. Pentacrinus. On en Irouve asscz frequemment des debris, surtout dans les regions littorales, mais jamais des tiges enticres. EcHiNiDES. Je n'en ai jamais rencontre dans notre Jura. Cependant il en existe une espece du genre Cidaris, dans Ic calcaire a gryphees des environs de Nieder- bronn, departcmenl du Bas-Rhin. SUR LE JURA SOLEÜROIS. 59 ACEPHALES. Grjphea arcuala. Abondante. G. Macullochii. Elle remplace souvent la preniiere et n'en parait etre qu'une Variete. G. Cymhium. Rare ou frequente, suivant les regions. Östren. Deux especes tres-rares. Plicalula. Ne parait se trouver que dans le littoral de la Foret-Noire et du Jura bälois. Pecten. 5 ii 4 especes frequentes ou rares, suivant les regions. Terebratula. 3 especes assez frequentes. Delthyris. 2. especes assez rares. Pinna. Debris rares. Modiola. 2 especes rares. Plagiostoma ou Lima gigantea : tres-peu frequente. i)/ro/)5M. 2 especes, ) frequentes ou rares, Unio liasinus , ) suivant les localites. Gasteropodes. Trochus anglicus. Peu frequent, mais se rencoutrant presque partout. Trochus. 2 especes rares. Serpula. i espece rare. Cephalopodes. Nautilus lineatus. Peu rare. Ammonites Bucklandi. Assez commune. Ammoniles Conybeari. Peu rare, meme frequente dans plusieurs localites. Ammonites Stockesii. Plus rare. Belemnites. Plusieurs especes assez communes, parmi lesquellesleB. paxillosus. Vrgetaux fossiles. Cfcas? et plusieurs autres genres indeterminables, provenant des regions littorales de la Foret-Noire; ils sont plus rares dans les regions situees au sud- ouest. Technologie. Oti exploite dans plusieurs localites le calcaire compacte a gryphees arquees^ comme pierre de construction ordinaire; son exploi- tation et son emploi sont facilites par la stratification nette qu'il presente et les nombreuses fausses fissures qu'il offre partout, et qui le divisent en blocs de plusieurs pieds de snrface. II donne en outre une chaux hy- 60 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES drauliqiie tres-estimee dans plusieurs pays, mais on a neglige jusqu'ici d'en faire usage chez nous. •2. TERRAIN DES IHARNES LIASIQUES OU DU LIAS SUPERIEUR. Signalement. Marnes argilo-calcaires noir-bleuätres , micacees, sub- sableuses, schistoides, avec rognons de fcr carbonate spberito'ide . Aspect sombre. Fossiles: Trigonies, Ammonites Murcbisona^, Belemnites, generale- ment tres-rares. Synonjniie. Angleterie : Lias de Ljme-Regis? France. Marne du Lias sitpdrieur. Allemagne. Oberer Liasmergel. Suisse. Bunte-Mergel de M. Merian. (enpartie) j Liasmergel de M. Hugi; manies noirätres ^ micacdes du Lias de öl. Thurmann. Petrographie. Marnes argilo-calcaires plus ou moins bomogenes, d'un noir bleuätre tirant sur le gris ou sur le noir, suivant la plus ou moins grande quantite de substances bitumineuses et charbonneuses qu'elles contiennent; cbargees de tres-petites paillettes de mica fort brillantes, d'un bleu argente; onctueuses ou rüdes au touclier, suivant leur composi- tion et leur etat d'agregation ; structure feuilletee; texture terreuse, de maniere a former avec l'eau une päte tres-plastique , quand elles ne sont pasmelangces de substances minerales etrangeres. Le plus souvent cepen- dant, c'est le calcaire quipredomine dans leur composition, ou bien elles sont arenacees, subcompactes et schistoides , d'une coherence moyenne et d'une tenacite assez appreciable. La cassu,re est subconchoidale, lisse ou rugueuse^ suivant l'homogeneite de leur composition mine'rale et de leur structure. Gäognosie. Ces marnes forment, a l'etat subcompacte, des strales bien coordonnes, de l'epaisseur d'un pouce jusqu'ä Celle d'un pied et davan- tage. La structure en grand est moins apparcnte dans les assises de marnes päteuses; cependant des spberites de fer carbonate, mclanges de calcaire, tres-aplatis et fendilles commc par une forte pression, indiqucnt SUR LE JURA SOLEUROIS. 61 presque toujours le sens de la stratification ; des lits de roches subcom- pactes les divisent aussi assez ordinairement d'espace en espace en une Serie de couches tres-distinctes. Les strates marno-calcaires bitumi- neux, subcompactes, pi'edominent dans le bas-, ils alternent avec des schistes bitumineux, qui renferment dans d'autres contrees, et peut-etre encore dans le Porrentruy , des Posidonies qui , autant que mes recherches me permettent d'en juger, n'existent point dans notre Jura. Vers le mi- lieu du de'pöt les marnes päteuses se developpent davantage, et ren- ferment de nombreux sphe'rites de carbonate de chaux; dans le haut, les strates se chargent de plus en plus de sable, et finissent par se Her inti- mement au Marlysandstone. Cette structure en grand subit dans di- verses regions des modifications locales assez notables, sans que la disposi- tion generale en soit cependant alteree. C'est ainsi que les spherites manquenttantot, et tantot se prolongent jusqu'en haut, et que quelques roches se de'veloppent au prejudice d'autres , qui souventne sont que rudi- mentaires. Les accidens sont assez nombreux. On y rencontre des geodes et des veines spathiques, des rognons, des sulfures de fer et de galene. M. Hugi a recueilli au Balmberg des echantillons de marne durcie et impregnee de cristaux de galene tout-a-fait analogues ä ceux que Ton rencontre dans certains terrains modifie's par l'action plutonique, comme, par exemple, dans les Alpes. Les spherites du carbonate de fer, surtout, renferment dans certaines localites de heiles cristallisations de pyrites de fer et de sulfate de strontiane, qui en tapissent les nombreuses fentes; ils sont en outre extremement tenaces, a cassure largement conchoidale et rugueuse, ä bords tres-tranchans. Comme ces accidens se rencontrent toujours dans le voisinage des failles de soulevement, il est tres-probable qu'ils doivent leur existence a l'action plutonique des agens soulevateurs de nos chaines jurassiques. La puissance generale varie peu dans une meme region, mais eile dif- fere assez d'une region ä l'autre, atteignant ordinairement de 5o' a loo' 62 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES d'epaisseur ; dans quelques localites eile surpasse ces chifFres ; dans d'autres eile est moindre. Pale'ontologie. Les fossiles si abondans dans les departemens voisins du Doubs , de la Haute-Saone et de l'Alsace , et dans beaucoup de regions de l'Allemagne et de l'Angleterre, manquent chez nous presque en entier sur de vastes etenducs, et meme les spberites, si ricbes en fossiles ä Gun- dershofen dans le Bas-Rhin, n'en renferment que peu ou point. On ne trouve que fort rarement quelques debris d'Ammonites pyriteux et quel- ques Belemnites calcaires. Les fossiles manquent ainsi dans le Porrentruy et dans le Jura soleurois, et ils ne se voient que dans le Jura argovien el bälois, aus alentours de la Foret-Noire, oii ils abondent dans quelques localites. On y recueille les fossiles les plus caracteristiques, surtout les Ammonites et les Belemnites communes du Lias des pays etrangers. Un grand nombre d'autres especes moins caracteristiques y manquent cepen- dant, ou sont remplacees par d autres especes particulieres. Ainsi je ne con- nais aucun exemplaire de la Trigonia Navis, si abondante a Gundershofen et en AUemagne, dont on puisse affirmer qu'il proA'ient du Lias superieur du Jura suisse. II parait qu'elle ne se trouve pas non plus dans le Jura francais , voisin du Doubs et de la Haute-Saone; une espece nouvelle rcpresente ce genrc dans nos contrees; il en est de meme d'autres fossiles. Tous ces phenomenes indiquent evidemment des differences de facies dans le Lias superieur du bassin jurassique situe entre les Vosges, la Foret-Noire et le bassin des molasses suisses, ainsi que cela resulte de la comparaison des differentes regions de ce bassin. Aux environs de Niederbronn, a l'extremite nord du golfe alsatique, le Lias se developpe avec tous les caracteres propres d'un littoral vaseux, se modifiant d'unc manicre surprenante, suivant les localites, absolu- ment commeon l'observe dans les depöts littoraux des terrains jurassiques superieurs. II s'y moutre aussi des cnsemblcs paleontologiques locauv fort particuliers, qui different sensiblemcnt Tun de l'autre, et rappcUent a plus dun egard, par les formes organiques qui y predominent, les en- scmbles paleontologiques des marncs oxfordicnnes, littoralcs et de bas- SUR LE JUUA SOLEUKOIS. " 65 fond. A Gundershofeii, localite si celebre par son immense richesse de de- pouilles organiques de tonte sorte, ou trouve enabondance la Trigonia Navis^ accompagnee de deux autres especes plus rares ; ime quantite prodigieuse depetites Ammonites remplitles spherites de carbonate de fer, et des es- peces fort nombreuscs de Belemnites y peuplent les marnes. La Nucula laivigata, et une grande espece d' Astarte caracterisent de meme cette lo- calite, oiitre un giand nombre d'autres especes d'Acepbales libres, moins frequens, tels que la Gervillia pernoides, des Myopsis, des Pholadomyes, etc., qui tous appartienneiit exclusivementauxvases littorales. D'autres lo- calites, entre autres Celles de Mulliausen pres de Zinsweiler , offrent un en- semble de fossiles tres-different : la Trigonia Navis y manque complete- ment; eile est remplacee par unc tres-petite espece nouvelle, la Tr. pul- chella, comme la Nucula lajvigata Test par la Nucula lacryma , et la grande espece d'Astarte de Gundershofen par la petite Astarte Yoltzii. Les autres fossiles different aussi specifiquement de ceux de Gundersbofen, ou montrent au moins des Varietes propres. Les Gasteropodes , tres-rares k a Gundershofen, sont representes a Mulbausen par une quantite innom- brables de Trochus duplicatus et par deux autres especes plus rares, ainsi que par un petit Cerithium. Les Cephalopodes offrent plusieurs especes d' Ammonites, qui different de Celles de Gundershofen, sinon specifique- ment, au moins par leur grande taille. Le Musee de Strasbourg possede, gräce au zele infatigable de M. Voltz, la plus belle collection de fossiles du Lias du Bas-Rhin . qui existe. 11 y a lieu d'esperer que cette meme contree, exploitee desormais par M. F. Engelhard, directeur de l'usine de ZinsAveiler , ne manquera pas de fournir a la science des faits nou- veaux et precieux. Le Lias superieur de la Ilaute-Saone et du departement du Doubs offre des ensembles de fossiles qui, bien qu'analogues a ceux du Bas- Rhin, d'apres la liste des fossiles que M. l'ingenieur Thirria a publice dans les Memoires de la Societe d'histoire naturelle de Strasbourgs et d'apres les renseignemens que je dois a l'amitie de MM. Parandier et Renaud- Comte, en different cependanta plusieurs egards. Quoique les principales 64 OBSERVATIOKS GEOLOGIQUES especes caracteristlques du Bas-Rhin s'y retrouvent, telles que le Trocluis duplicatus, la Nucula Isevigata, la N. lacryma et pliisieurs Ammonites et Belemnites , ces especes offrent dans leur taille et dans leur frequence des particularites locales propres j un grand nombre d'autres especes man- quent ou ne sont que tres-rares, tels que la Trigonia Navis, la grande Astarte et la plupart des Ammonites, qui presque toutes y sont remplace'es par d'autres especes differentes. Les fossiles du Lias superieur se distinguent generalement par leur bei etat de conservation , qui est souvent si complet, que Ton peut y recueillir, comme dans un terrain tertiaire, des coquilles a peine niodifiees par la fossilisation. Les Trigonies ont le test en spath calcaire au clivage rhombique ; les autres moUusques fossiles l'ont un peu plus dur et plus cassant qu'a l'etat vivant; les Ammonites ont conserve souvent leur test, qui est tres-mince , d'aspect corne et subtranslucide , ou bien pyri- teux, avec un eclat metallique cuivreux, verdätre, qui brille des plus belles nuances dorees et nacrees : cet etat de fossilisation s'observe particulierement dans les exemplaires qui proviennent du departement du Doubs. Les Belemnites calcaires prcsentent leur strueture übreuse et l'aspect corne ordinaire. Fossiles : Acephales : Östren j, 1 espece. Pecten .- i ou 2 especes. Trigonia : 1 espece. Cephalopodes : Ammonites : plusieurs especes communes dans le Lias de l'Alsace et du Würtemberg, telles que l'AmmonitesMurcbisona?, Am- monites corrugatus, etc. Belemnites : quelques especes indeterminees. Yegetaux : Bois de Cycas , assez frequens dans quelques localites litto- rales du Jura bälois et argovien, plus rares dans le Jura soleurois. Technologie. Le terrain du Lias superieur favorise la vcge'tation des plantes fourrageres, mais il est tres-incline a des eboulemens, qu'il est dif- ficile de prevenir quand le terrain est imbibe d'eau 5 on exploite les marnes pour l'amelioration des terrains secs et steriles. Anciennement ces SUR LE JURA SOLEUROIS. 65 pyrites ont donne lieu ä quelques exploitations , pour en tirer du sulfate de fer ; mais leur peu d'abondance a fait abandonner depuis long-temps cette industrie fort peu lucrative. B). SECOND CROUPE JURASSIQUE Oü CROUPE OOLITHIQUE- Signalement. Croupe essentiellement calcaire, toujours ferrueineux, oolithique avec assises marneuses subcompactes et lumachelles. Aspect massif, toujours roux, plus ou moins, et assez sombre. Synonymie. Angleterrre : Lower-Oolitic-Sy stein. France : Seconde forniation oolithique j Etage oolithique ou jurassique infdrieurj etc. Al- lemagne : Unter-Oolith. Suisse : Canton de Bäle: Äelterer Roggenstein de M. Me'rian. Canton d'Argovie : Roggenstein de M. Rengger. Canton de Neuchätel : Seconde serie grenue de M. de Bucb. Distribution. Ce groupe affleure, depuis le Jura neuchätelois et vaudois^ dans toutes les cbalnes de la Suisse nord-ouest, c'est-a-dire, dans le Por- rentruy, les cautons de Soleure, de Bäle et d'Argovie, oii il atteint son plus grand developpement et predomine souvent de beaucoup sur les autres groupes jurassiques, de maniere äy former les principaux accidens topographiques de plusieurs regions. Facies et Paläontologie. Gomme toutes les divisons de l'oolithe infe- rieure offrent sous le rapport des facies ä-peu-pres les memes phenomenes, j'ai pense que pour eviter des repetitions, il vaudrait mieux caracte'riser ici la nature geologique de ces divisions dans leur ensemble, que de les passer en revue toutes separement. Quoique ce groupe, de nature vaseuse lumachellique, conserve peut-etre plus qu'aucun autre groupe juras- sique, excepte le Lias, ses caracteres principaux sur de vastes regions, il presente cependant certaines modifications tres-appreciables, soit dans ses subdivisions , soit dans la distribution de ses fossiles, suivant les di- verses regions et localites. On y reconnait une certaine tendance ä se se'parer en facies divers ; cependant ces facies ne presentent pas encore 9 66 OBSEKVATIO^S GEOLOGIQUES des caracteres bien tranches et ne se limitent pas entr'eiix crime maniere precise. L'oolithe inferieure est sous ce point de vue tres-analogue a notre Lias. Coinme dans ce dernier, les polypiers manquent presque generale- ment; on n'en rencontre que des petites especes incrustanles et, dans quelques localites seulement, des especes spongieuses et quelques especes lamelliferes libres ou fixees au sol par un point d'attache plus ou moins fort. En these generale , roolithe inferieure parait s'etre developpee partout sous des circonstances assez analogues^ partout les facies vaseux et subco- rallien a lumacbelles predominent , quoiqu'ils montrent souvent aussi des caracteres plus littoraux et plus coralliens. Comme le facies vaseux ne presente point chez nous de caracteres bien precis, il ne sera peut-etre pas inutile de jeter un coup-d'oeil sur les particularites qu'on lui a recon- nues ailleurs. Deja dans notre voisinage, dans les environs de la Foret- Noire , dans le golfe alsatique , dans les plages jurassiques de la Haute- Saone et meme dans le Jura bernois , l'oolithe inferieure offre des divisions plus multipliees, quelquefois une puissance tres-peu notable et surtout une faune plus riebe en genres et especes varies et fort norabreux cn in- dividus, qui sont aussi mieux conserves que dans le Jura suisse meridional. Les Coraux, les Crinoides, les vrais Cidarites et un grand nombre d'autres fossiles littoraux s'y montrent plus frequemment ; il est probable qu'il y existe aussi des restes d'animaux superieurs, comme j'en ai observe quelques debris dans celles de nos localites qui presentent des caracteres plus lit- toraux. En Angleterre tout le Systeme oolitbique inferieur se caracterise par une quantite immense de fossiles extremement varies et appartenant a toutes les classes du regne animal, qui existaient pendant l'epoque juras- sique , a la surface du globe terrestre j il y est encore caracterise par ses nombreuses subdivisions et ses facies locaux, tels que le Stonesfield, la bouille de Brora, depots eminemment littoraux, deposes le long des ri- vagcs et dans les ansos et golfes des iles britanniques primitives. L'oo- lithe de Normandie n'etant que le prolongement de larformation anglajse, SUR LE JURA SOLEUROIS. 67 presente des caracteres analogues, qui indiquent egalement des depots de plages basses; on y rencontre des bancs de corauxspongieux, une foule d'Echinodermes caractei-istiques des plages coralligenes, des Apiocrines , de vrais Cidaris et autres genres voisins, dont l'ensemble ressemble d'une maniere frappante, par les formes orgaiiiques, aux ensemblespaleon- tologiques des facies coralliens des terrains superieurs de notre Jura. Les differences sont souveiit si peu sensibles, qu'il est facile de les confondre, au premier coup-d'oeil. Outre les nombreux moUusques, on y rencontre aussi des restes de poissons et le crocodile de Caen. Je pourrais citer encore d'autres exemples de l'influence des stations sur les divers facies de l'oo- lithe inferieure, pris dans l'etranger; mais je pense que ceux que je viens de mentionner suffiront pour lever tous les doutes a cet egard ; d'ailleurs ce n'est pas ici le lieu d'entrer dans les details de ces questions. Etudions maintenant la Constitution geologique du groupe oolitliique inferieur tel qu'il se rencontre dans notre Jura suisse. M. Thurmann a etabli pour Toolitbe inferieure du Porrentruy , un grand nombre de divisions, qu'il a parallelisees avec Celles qui sont usitees en France et en Angleterre. Mais ces divisions, prises principalement sur la coupe du Mont-Terrible et des chaines de montagnes voisines, dont les terrains sont generalement des depots assez liltoraux , ne con- viennent plus aussi bien a des regions plus pelagiques ; les exceptions se multiplient, plusieurs subdivisions eminemment littorales disparaissent successivement, et l'oolithe inferieure presente cet aspect massif et uni- forme, a Couleurs grises moins ocreuses, qui la caracterisent generalement dans les chaines meridionales qui bordent le bassin suisse. J'ai trouve que les divisions etablies par le savant ge'ologue de Porren- truy se comportent generalement de la maniere suivante , en allant des re- gions littorales aux regions pelagiques : Le Marlysandstone ou gres supra-liasique et l'oolithe ferrugineuse qui forment ses iS" et 14" divisions jurassiques, se developpent generalement au detriment Tun de l'autre, ou se confondent plus ou moins. J'en forme ma pj-emiere division de l'oolithe inferieure. 68 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES Vient ensuite la i3= division de 31. Thurmann, ou l'oolithe subcom- pacte, presentant un massif tres-uniforme, dont je fais iine seconde divi- sion. Des roches plus variables et nieubles pour la plupart, forment les ii% 12% 11% io° et 9° divisions de M. Thurmann, designees sous les noms de marnes h Ostreaaccuminata ,{fullers earth?) de great-oolit^ de calcaire roux sahleux et de dalles nacrees. Ces divisions , tres-inconstantes dans la majeure partie du Jura soleurois, composent ma 3'' et derniere division de l'oolithe inferieure, qui se lie d'une maniere intime ä la seconde divi- sion, comme je Tai deja fait remarquer en traitant de la formation juras- sique de notre Jura en general. Je n'exposerai ici que succinctement et seulenient pour faire ressortir les modifications successives des diverses re'gions, les caracteres de Toolitbe inferieure, si bien decrits par M. Thur- mann. I'' DIVISION. GRES SUPRALIASIQUE OU MARLYSAKDSTONE ET OOLITHE FERRUGINEUSE. Signalement. Gres tres-fissile , micace, roux-verdätre , avec marnes rudes, plus ou moins developpees. Par dessus des assises plus ou moins developpees d'une oolithe ferrugineuse, plus ou moins compacte, souvent tres-incohe'rente , avec des rognons de calcaire subcompacte, tres-charge d'oxide de fer hydrate terreux ou oolitique. Synonymie : Angleterre : Gres de Whitby, Marlysandstone et inferior- oohth (parties ferrugineuses). France; Allemagne; Suisse : Plus ou moms developpe, connu gencralement sous les noms de Marlysandstone , d'oolithe ferrugineuse et d^ Eisenroggenstein. Le passage du Lias superieur au groupe oolitique inferieur s'effectue par le gres supraliasique et l'oolithe ferrugineuse. Ces deux roches forment, cbez les divers auteurs qui ont ecrit sur les terrains jurassiques, deux di- visions distinctes, mais dans notre Jura ce demembrement presente sou- vent de gravesdifficultes, en ce que le Marlysandstone et l'oolithe ferru- SUR LE JURA SOLEUROIS. 69 gineuse se montrent toujours intimement lies entr'eux; quelqiiefois meme , l'un ou Tautre n'existe pas , ou bien ils se confondent entierement. Facies. Le Marlysandstone ne renferme chez nous que des plantes ma- rines; c'est, commele gres liasique inferieur, im depot de charriage, par lequel se termine le groupe liasique et commence l'oolithe inferieure. L'oolitlie ferrugineiise indique, par sa paleontologie, le commencement d'un nouveau devcloppement organique dans des facies vaseux, plus ou moins littoraux, jJus ou moins subpelagiques. Ces deux roches, le gres supralia- sique et roolithe ferrugineuse, se developpent egalement, mais elles dif- ferent sous les rapports petrograpliique et paleontologique, de maniere qu'on ne peut se dispenser de les de'crire separement. a) Ores supraliasiqne« Petrographie. Le gres supraliasique ou Marlysandstone repose imme- diatement sur les marnes liasiques, et passe plus ou moins insensible- menta ces dernieres. II se caracterise de la maniere suivante : Gres ä base marno-calcaire, micace, avec assises marneuses de meme na- turc, de couleur sombre, en general d'un roux-verdätre , quelquefois plus clair et bigarre de bandes et taches rougeätres, jaunes et grises, avec de nombreuses empreintes vegetales charbonisees, mais rarement determi- nables. Structure tres-fissile, cassure inegale, raboteuse; cohesion peu forte, meme faible dans les strates les plus compactes. La röche est fre- quemment tout-a-fait friable , sans tenacite, saus coherence, ne formant qu'une marne rüde, granuleuse, sableuse. Les accidens y sont frequens^ mais n'offrent que peu d'interet. Ce sont des geodes de carbonate de chaux, des veines de chaux cristalline , des veines spathiques et des accidens fer- rugineux et argileux. Geognosie. La structure en grand est dislincte; la stratification est in- dique'e, dans les roches subcompactes, par des strates assez rcguliers et 70 OBSERVATIONS GEOLOGIQLES Continus, d'un deini-pied a un pied environ d'epaisseur; dans les roches subcompactes, eile est nioins apparente. Pale'ontologie. Les fossiles se reduisent a des traces de vegetaux (ort nombreuses, mais rarement distinctes. Elles paraissent cependant appar- tenir exclusivement a des plantes marines et comprendre difFerentes es- peces d'algues et de fucoides. Les fossiles du regne animal sont tres-rares et tres-mal conserves. On y rencontre des Belemnites et des Ammonites, mais seulement a la limite superieure, au contact avec l'oolithe ferrugineuse. Dans l'e'tranger, au contraire, le Marlysandstone offrc une quantite con- siderable de fossiles appartenant a des moUusques marins. A l'extre- mite nord du golfe alsatique , a Mietesheim, par exemple, se developpe un gres tres-fin, riebe en oxyde de fer de couleur jaune d'ocre, qui ren- ferme beaucoup de fossiles a l'etat de moules fort bien conserves, appar- tenant surtoutauxgenres Pinna, Modiola, 31yopsis, Pecten, Avicula, etc., qui caracterisent les plages littorales vaseuses. Le Marlysandstone de lAngleterre renferme aussi de nombreux fossiles du meme facies. //) Oolitlic ferrugineuse. Petrographie et Ge'ognosie. Par dessus le Marlysandstone repose l'oo- lithe ferrugineuse. Tantot ce sont des roches calcaires, d'un roux-verdätre, tres-spathiques, assez bien stratifiees en assises peu epaisses, tantot des roches marneuses, tres-peu coherentes , fort ferrugineuses , de cou- leur rouge-brunatre , obscurement stratifiees, empätant des blocs plus ou moins arrond,is d'un calcaire roux ou roux-verdalre^ assez compacte et Charge d'oolithes tres-nombreuses, tres-fines, lenticulaires, a l'eclat cui- vreux submetallique ou olivätres. Des paillettes spalhiques sont abon- damment distribuees dans toute la masse et s'en de'tachent en rclief a la surface, ainsi que les debris fossiles. Les accidens sont fort nombreux et consistcnt en geodes calcaires ou d'oxide de fer hydrate rouge et jaune, et en veincs et taches de meme na- ture. On y rencontre aussi quelquefois des pyrites de fer. SUR LE JURA SOLEUROIS. 71 Paleontologie. Les fossiles sont soiivent tres-nombreux , tantot a l'etat de moiile, tantot avec im test spathique, rarement subsiliceux. Leur con- servation varie selon les localites; tantot on ne rencontre qu'un trituvat de fragmens spathiques, indeterminables; tantot les fossiles sont entiers et pennettent une determination rigoureuse. Leurs ensembles Aarient sui- vant les localites, mais ils n'annoncent que des modifications fort legeres. Cependant les molkisques acephales et gasteropodes predominent dans les regions littorales; les cephalopodes des genres Ammonites et Belemnites, dans les regions pelagiques. Les classes superieures des poissons et des reptiles manquent generalement ou sont fort rares. Voici la liste des fossiles de notre oolithe ferrngineiise : PoLYPIERS. Assez rares, appartenant exclusivement h des genres incrustaiits et indetermines, dont je ne citerai que le genre Cellepora. EcHiNODERMES. On en rencontre les debris des genres : Pentacrinus. Cidaris. Diadema. JSucleoliles. Clj'peus. Disasler. Acephales. Osirea. Grandes huilres planes et une espece voisine de l'O. Kiinkelii a\as\ qu'une autre voisine de la 0. Marshii. Peclen. Peu rares, mais ne se retrouvant pas dans loutes les localites, surtout une espece lisse lenliculaire. Avicida bramhuriensis . Trigonia. Une espece ä cötes longitudinales et une autre luberculeuse , com- mune dans quelques localites seulement. Niicula. Assez rare, et dans quelques localites seulement. Modiola. Peu frequente. Myopsis. Quelques especes tres-commuues. Pholadomya. Une espece allongee ä cötes verticales, etc. , assez frequente. Trichites. Quelques debris indeterminables. 72 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES Terebratula. Plusieurs especes, assez commun. Gasteropodes. Frequens dans certaines localites isolees. IIs appartiennent aux genres suivans : Natica. Trochus. Grande espece. Melania? Voisine de la M. striata. Turritellal etc. Cephalopodes. Tres-frequens, surtout dans certaines regions pelagiques. Nautilus. 2 especes gigantesques indeterminees. Ammonites falcifer. A. Stockesi? A. discus. A. coronatus et quelques autres. Belemnites. Plusieurs especes indetermin&s. Sauroides. Le Musee de Bäle possede une Ires-belle dent d'un Sauroide des environs de Bubendorf, canton de Bäle. Je n'ai jamais rencontre de ces debris ni des restes de poissons dans le Jura soleurois. !'■ DIVISION. CALCAIRE COMPACTE ET SUECOMPACTE OU DOGGER. Signalement. Galcaires finement oolitiques et lumachelliques, com- pactes et subcompactes, d'aspect massif, ou schisto'ide , d'un grisjaunätre, subferrugineux. Sjnonymie. Angleterre : Inferior-Oolith. Allemagne : Unter-Oolith (en partie ). France : Oolithe infdrieure ei diverses autres denominations locales. Suisse : Canton de Bäle : Dichte Abcsndening des (eitern Roggen- steins de M. Merlan. Jura bernois. i^'"' äiidsion : Oolitlie siibconipacte de M. Thurmann. Facies. Subvaseux, littoral etpelagique. Pe'trographie et Gdognosie. La masse principale de roolithe inferieure SUR LE JURA SOLEUROIS. se compose des assises puissantes de cette division , qui est la plus cons- tanle, la moins variable et la plus caracteristique du groupe. Les deux autres divisions , celle qui la precede et celle qui lui est superposee , ne paraissent en etre en quelque sorte que des dependances plus ou moins developpees, ce qui est facile a concevoir, si l'on considere la variabi- lite de leurs caracteres et l'inconstance de l'apparition de leurs subdi- visions, qui se developpent davantage dans les regions littorales. Cette division est composee de calcaires dune structure tres-serree, avec des oolithes blancliätres ou jaunätres, tres-fines, rarement canna- bines, confluentes avec la päte grise subspathique , qui predomine, a texture grenue, a cassure tres-inegale , raboteuse, souvent rugueuse, es- quilleuse, subconchoidale, surtout dans les varietes compactes. Couleur jaune-grisätre, tirant quelquefois sur le blanc-grisätre, d'aspect terne, dans les varietes compactes, et d'un reflet spathique nuance, dans les va- rietes lumachelliques. La structure en grand est fissile dans les depots littoraux , massive dans les de'pots pelagiques^ la stratification tres-distincte, en couches de quel- ques pouceSj dans les depots littoraux, d'un pied et plus dans les depots pelagiques. La surface des dalles est toujours fort raboteuse. Les accidens, peu nombreux, se reduisent a des veines spatbiques, a des taches ferrugi- neuses, bleuätres, ou brunes, et a quelques silicifications beaucoup plus rares dans les depots pelagiques que dans les de'pots littoraux. La puissance generale varie , eile est moindre dans les regions pelagiques que dans les regions littorales de 60^, 100' a i2o'et20o'. Pale'ontologie. Les lumachelles de cette division indiquent un riche developpement d'organismes : les polypiei-s^ les echinodermes^ les mol- lusques y ont laisse de leurs debris ; mais leur etat de trituration complete ne permet que rarement de distinguer les genres et especes auxquels ils appartiennent. Polypiers, en general rares, ils deviennent plus frequens dans les envi- rons de Bäle et vers les frontieres francaises; toujours entiereraent dell- gures par le roulage, ils ne laissent guere deviner que les genres Intri- caria, Astrea et Antbopliyllum. 74 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES Echinodermes. Debris assez fre'quens dans Ics regions littorales, plus rares dans les regions pelagiquesj on y rencontre les genres Pentacrinus, Cidaris, Diadema, et des debris douteux de Clypeaster et Disaster. Acdphales. Les Ostraces predominent de beaueoup; presque tous sont libres et constituent de preference les Lumachelles. Östren. 4 ä 5 especes peu determinables. \J Östren acuminntn parait pre- dominer de beaucoiip. Les genres Pecten, lAma, Äviculn, Terebratuln, etc. , offrent aussi plusieurs especes presque indeterminables quant a l'es- pece. Gasteropodes et Cephnlopodes. Parmi les premiers le genre Nerinea et ses analogues sont fort rares, surtout dans les regions pelagiques. Les se- conds ne sont pas susceptibles de de'termination. Les classes superieures des poissons et des reptiles paraissent manquer. 3" DIVISION. CALCAIRES, LUMACHELLES, ET MARNES A OSTREA ACCUMINATA. Signalement. Division composee en partie de roches compactes et subcompactes, calcaires, lumachelliques ou oolithiques 5 en partie de roches marneuses, argilo-calcaires, tres-ferrugineuses. Synonymie. Cette division comprenddes subdivisions fort nombreuses, que les Anglais ont designees sous les noms de Füllers-earthj, Great-00- lite de Forest-mnrble j Bradford-claj et de Com-brash. Les geologues francais ont etabli des divisions assez correspondantes avec des denomina- tions locales. Parmi les geologues allemands et suisses, les uns ont adopte' des denominations propres a cliaque subdivision ou varie'te ; d'autres, et ce sont surtout les modernes , ont suivi les principales subdivisions an- glaises et francaises. (Mandelslohe, Bronn, Fromherz, etc., en Alle- magne; Thurmann en Suisse ). Les diverses subdivisions sont Ires-distinctes dans les depots des regions littorales ; cependant elles offrent souvent des irregularites dans leur su- perposition et leurs rapports reciproques. Dans les regions pelagiques ces SUR LE JURA SOLEUROIS. 7ä subdivisions perdent leurs caracteres, deviennent compactes et se con- fondent plus ou moins dans la division precedente. P^trographie et Geognosie. Pour la petrographie detaillee de cette di- vision, je renvoie aux descriptions detaillees que M. Thurmann en a donnees dans les 12% ii% io% et 9° divisions des terrains jurassiques du Porrentruy ( Voir Essai sur les soulevemens jurassiques du Porren- truy , insere dans les 3Iemoires de la societe d'histoire naturelle de Stras- bourg). Je n'en donnerai ici qu'un apercu sommaire. Les Marnes a Östren acuminata se composent de roches argilo-cal- caires , subcompactes avec hunachelles tres-grossieres , subnacrees et de marnes de meme nature fortement colorees en jaune-bi'unätre ou rou- geätre , par des oxydes de fer hydrates. Elles forment des assises plus ou moins distinctement stratifiees, suivant leur consistance, et sont tres-riches en fossiles. Le Great-oolithe , ä päte calcaire grise plus ou moins spatbique, empä- tant des oolithes miliaires, blanchätres, distinctes, forme des assises souvent schistoides, de peu d'epaisseur, tres-fissiles, avec des fossiles tres-tritures et peu frequens. Le calcaire roux-sableux ne parait etre souvent qu'une modification plus compacte et plus calcaire des marnes ä ostreE^- acuminata , il est plus riebe en oxyde de fer hydrate brun ou roux, et charge de grains sableux. Ces deux terrains se remplacent souvent Tun l'autre. La dalle nacree enfin se compose, comme l'indique son nom, de dalles lumachelliques, d'aspect subnacreux, qui est du ä sa päte spatbique et a ses nombreux debris d'Ostraces. Elle forme des assises schistoides tres-bien stratifiees, epaisses d'un pouce a un demi-pied. Les accidens de ces diverses assises sont fort nombreux , mais de peu d'importance ^ on y rencontre des geodes et veines spathiques, des ro- gnons siliceux grisätres, des pyrites de fer, de la galene, des oxydes de fer hydrates, de fausses fissures, etc. La puissance generale de ces assises varie suivant les regions ; eile est plus considerable dans les regions littorales, que dans les regions pelagiques, oii eile est souvent re- 76 OBSERVATIO^'S GEOLOGIQUES diiite a lo' et 12', tandis qu'elle atteint 3o' et 50' dans les regions littorales. Paleontologie. Les differentes assises et variete's de cette derniere di- vision infra-iurassique renferment 1111 tres-grand nombre de fossiles, ge'neralement a l'etat de nioule, excepte les genres de fossiles dont le test est plus ou moins change en spath calcaire. Souvent les chambres des Ammonites restent vides. Les parois du syplion et des cloisons sont alors tapissees d'une pellicule de pyrite ou d'oxide de fer brun tres-mince^ que recouvrent de belles cristallisations spathiques. Les fossiles se groupent en divers ensembles qui caracterisent les di- verses modifications et assises des roches de la division. Le great-oolithe, la dalle nacree et les marnes a ostrea acuminata se caracterisent particulierement par leur quantite de debris fossiles apparte- nant aux genres Ostrea et Pecten, et par quelques Echinides des genres Diseoidea, Nucleolites, Clypeus, etc. Le calcaire roux-sableux et ses analogues renferment surtout des Ammonites, des Echinides du genre Disaster , et un grand nombre de mollusques, presque tous libres, appar- tenant aux genres Myopsis, Modiola, Pholadomya, Lima, dont plusieurs especes se retrouvent dans les marnes a ostrea acuminata. Fossiles. PoLYPiERS. Peu nombreux : la plupart incrustans. ostrea. \ Jnthophrllum. '> Iniricaria hajocens, Cellepora, et d'autrcs analogues. Cyclolites. ) Crinoides. Pentacrinus. ECHIMDES. Diadema. Hemicidaris. Disaster [analis , ringens). NucleoUies. Clypeus. SUR LE JURA SOLEUROIS. 77 AcEPHALES. Tres-nombreiix. OstreaMarshii. ) ^ssez rares. O. Kunkelii. ) O. acuminata. j Tres-abondantes. O. costata. ) Pecten. Une espece lisse et une autre striee. Avicula. 2 especes. Hinnites. i espece. Lima. Plusieurs especes frequentes, telles qua les L. gibbosa. L. probos- cidea, etc. Area et Cucullcea. Trigonia coslata, et une espece tuberculeuse. Myopsis. Plusieurs especes tres-abondantes. Goniomja et Pholaclomja. Modiola hillana , M. cuneata. Frequentes. '' Astarte, etc. Perna. ) Terebratula varians. T. spinosa, et plusieurs autres tres-abondantes. Gasteropodes. Ils sont bien plus rares et appartiennent aux genres suivans : Turritella? | Turbo. "1 ^erpuZa ■Dc/'^e^m/w, et plusieurs autres assez. abon- Trochus. j Naiica. ] dantes. Cephalopodes. Ils abondentsouvent, et plusieurs ofFrent une taille gigantesque. Nautilus. Rare. Ammonites macrocephalus. A. Nervei. A. Humphresianus . A. suhlcevis. A. mullicostatus, A. biplicatus. A. triplicalus. A. discus et plusieurs autres. Belemnites Jerruginosus , etc . PoissoNS. Psammodus. Je n'ai recueilli qu'une dent appartenant ä une espece de ce genre, qui provient des marnes ä ostrea acuminata du Jura soleurois. Technologie. Le groupe oolithique inferieur est tres-peu favorise sous le rapport technologique. Quelques localites seulement offrent une 78 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES oolithe ferrugineuse , semblable ä celle que l'on exploite pres de Dele- niont, pour faciliter la fönte du minerai de fer en grain. Les calcaires se laissent facilement employer comme pierre de construction , maisils ne. re- sistent pas a la longueaux agens atniospheriques. — Le terrain qu'ils com- posent est generalement sec, rocailleux, et ne produit guere que des pätu- rages ou des forets. TROISIEME CROUPE JURASSIQDE OU OXFORDIEN. Signalement. Croupe essentiellement marneux , d'aspect toujours sombre, compose, dans le bas, de marnes bleues, plus ou moins foncees; vers le milieu, de roclies marno-calcaires, subcompactes, d'un gris- bleuätre , tres-bien stratifiees , avec des rangees plus ou moins develop- pees de spherites calcareo-siliceux. Dansle haut sont des calcaires siliceux tres-impurs et des roches marno-calcaires , subferrugineuses , forte- ment chargees de silice avec chailles. — Le tout est remplace dans les depots pelagiques et subpelagiques par un calcaire muschelkalkoide d'un gris-bleuätre, de structure uniforme, avec des strates de marnes d'un gris-bleuätre ou jaunätre, qui predominent dans le bas. G'est le Lettstein de 31. Rengger. Synonjinie. Angleterre : Kellowey-rock, Oxford- clay et Loower- calcareous-grit. France : Croupe oxfordien. AUemagne : Oxfordkalk und Mergel. Suisse : Croupe oxfordien, de M. Thurmann; Jüngere Jura-Mergel, de M. Merian. Lettstein de M. Rengger, etc. Distribution et Facies. Le groupe oxfordien presente, dans notre pays, sur de grands espaces, les memes caracteres essentiels qu'on lui connait dans le Porrentruy et dans les departemens francais voisins^ les terrains y montrent generalement des facies littoraux, de nature tantot vaseuse, tantöt coralligene. Mais dans les regions plus meridionales, voisines du bassin suisse, ou rencontre, sur des espaces egalement considerables , des SUR LE JUKA SOLEUROIS. 79 depots qiii correspondent bien, par leur position geologique, aux prece- dens, mais dont la nature est si differente, sous le rapport petrogra- phique et paleontologique , qu'il devient presque necessaire de les decrire separement. Le groupe oxfordien nie parait devoir etre divise en deux terrains dis- tincts dans tous les depots littoraux et de bas fonds : l'un inferieur, qui comprend des bancs d'hydroxide de fer et les marnes oxfordiennes , et l'autre silperieur, qui est forme par un depot considerable de roches marno-calcaires , subsableuses , schistoides , avec spherites, et par le ter- rain a chailles. Ces divisions coincident avec celles que MM. Thirria et Thurmann ont etablies pour le groupe oxfordien du Jura francais et bernois. On pourrait reunir les depots plus ou moins pelagiques dans un seul cadre descriptif, parce que la division en deux terrains distincts, en marnes oxfordiennes et en terrain a chailles, n'y est plus aussi nette- ment tranchee que dans les depots littoraux. Leurs caracteres distinctifs ne s'y conservent que d'une maniere peu appreciable, et les terrains se confondent en un seul massif auquel je conserve le nom de Lettstein deja adopte' par les premiers geologues suisses. Cependant pour ne pas m e- carter de la regle generalement adoptee , je conserverai la division ordi- naire en manies oxfordiennes et terrain a chailles. 1. TERRAIN DES MARNES OXFORDIENNES OU DE L'OXFORD-CLAY. Signalement. Marnes d'un bleu-noirätre , avec fossiles pyriteux , avec as- sises de roches marno-calcaires, subcompactes dans le bas, quelquefois tres-riches en oxyde de fer hydrate jaune et roussätre et en pisoolithes miliaires subferrugineuses ; le plus souvent cependant ce sont des calcaires subcompactes muschelkalkoides , d'un gris de fumee. Ces roches littorales sont remplacees, dans les regions pelagiques, par des marnes grises, feuil- letees, sans fossiles, ou par des calcaires muschelkalkoides. 80 OBSERVATIOKS GEOLOGIQUES Synonjinie. Angleterre : Kelloway-rock et Oxford-clay ou Cliinch- clay. France : Marnes oxfordiennes , ou argiles de Dives. AUemagne : Oxford-thon. Siiisse : Jüngere Juramergel de M. 3Ierian, Lettstein (en partie) de M. Rengger, Marnes oxfordiennes deM. Thurmann. Facies et distribution. Type de formation entierement vaseux, avec facies littoraux , dans les chaiues voisines du bassin alsatique et du Jura bernols, et facies pelagiques, dans les cliaines qui bordent le bassin suisse. Comme la description que M. Thurmann a donne'e des depöts littoraux de ce terrain, concorde parfaitement avec lout ce que j'ai observe dans les regions nord-ouest du Jura ^ je ne puis mieux faire que de m'en rapporter, pour le facies littoral, a son ouvrage sur les soulevemens du Jura, qui con- tient une caracteristique des marnes oxfordiennes du Mont-Terrible. Les depots pelagiques des regions meridionales different au contraire sensible- ment de Celles du Porrentruy , tant sous le rapport petrographique que sous le i-apport paleontologique. En voici les principaux caracteres. Petrographie. Dans le bas des depots littoraux on rencontre, dans plusieurs localites isolees, des rocbes marno-calcaires peu de'veloppees, fort riches en hydroxide de fer, qui les colore le plus souvent en un jaune pale ou en orange rembruni. Ces roches empätent des pisoolithes ferrugineuses len- ticulaires, miliaii'es, a reflet submetallique, d'un jaune brunätre bronze, disseminees avec plus ou moins d'abondance dans les marnes jaunätres, et surtout dans les parties marno-calcaires subcompactes , tendres , a pate Une, de cohesion faible , d'aspect et de cassure terreux , tachant le doigt. — Ces roches assez riclies en fossiles propres, en accidens ferrugineux et spathiques, en foi'me de nid, de veines et de geodes, manquent le plus souvent ou sont remplacees par un calcaire muschelkalkoide bleuatre ou d'un gris de fumee , plus compacte et se cassant par eclats esquilleux. EUcs sc lient toujours immediatement a la division superieure du groupc ooli- thique inferieur^ et paraissent represenler en quelque sortc le Kelloway- SUR LE JUR.V SOLEUROIS. 81 rock, des Anglais. Enfiii les roches ferrugineuses, de nature essentielle- ment littorales^ manquent generalement dans les regions pelagiques. Ces roches, lorsqu'elles existent , sont suivies,, dans les depotslittoraux, de marnes argilo-calcaires, grasses, onctueuses, päteuses, d'un bleu plus ou moins fonce, souvent noirätre, resultant des substances cbarboneuses et bitumineuses qu'elles contiennent; elles deviennent plus claires, lors- ({u'elles sc dessecbent ou sont exposees a l'action de l'atmosphere. Leur com- position est assez homogene; leur structure en petit est massive, quelque- fois grenue et sublammellaire, avec cassure terreuse, largement conchoi- dale, rugueuse. A l'air, les marnes se fendillent, se desagregent et de- A'iennent grumeleuses. Dans les de'pöts pelagiques, les marnes presentent des teintes plus claires, bleuätres ou tirant sur le gris-jaunälre ; une composition plus cal- caire,une structure feuilletee, grumeleuse, et une cohesion plus forte; parmi les accidens qui s'y rencontrent, je citerai des parties endurcies, des no- dules et plaquettes spathiques; le bitume, au contraire, les pyrites et les parties cbarboneuses, qui sont si caracteristiques pour le littoral, ne sV voient que tres-rarement. — • Des roches analogues se rencontrent aussi dans certains emplacemens littoraux, mais elles sont alors depourvues de fossiles. Des roches semblables, quant a la composition minerale, mais bien moins homogenes, subsableuses , predominent vers le haut et constituent des strates compactes, lorsque le calcaire domine dans leur composition, ou desassisesmarneuses, subcompactes, tres-grumeleuses, lorsque l'argile et le sable pre'valent . Ce de'pot passe insensiblement au terrain suivant, de ma- niere qu'il devient fort difficile et^ dans les depots pelagiques, nieme im_ possible de tracer une limite exacte entre ces deux terrains oxfordiens. Les accidens sont nombreux dans Tun et dans l'autre , mais ils n'offrent pour la plupart que peu d'interet , excepte le bitume , les pyrites de fer et les par- ties cbarboneuses , qui se montrent avec d'autant plus de frequence , que les roches recelent plus de fossiles. Les decompositions et recompositions chimiques que subissent continuellement ces corps au contact avec l'air 82 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES libre et l'eau, produisent des efltlorescences de sidfate de fer, de trcs- petits cristaux lenticulaires de gypse et quelquefois meine du soufre natit a Fetat piilverident Les pyrites et les fossiles pyriteux, defigures par ces actions chimiqueSj nelaissent souvent que des nodulesterreux d'hydroxide de fer jaune ou orange, qui simulent frequemment des coprolithes de forme allongee et tortillee. On observe du reste ces actions chimiques, quoique d'une maniere moins prononcee et moins frequemment, dans tous les terrains de notre Jura qui renferment des pyrites. La puissance totale du terrain des marnes oxfordiennes varie suivant les regions, de 20' et 3o' a i50^et au dela. — Les marnes qui renferment, dans les regions littorales, les fossiles pyriteux, se reduisent dans les pe- lagiques a quelques pieds seulement. Paläontologie. Les fossiles sont fort nombreux dans les depots litto- raux, mais reserres plutot sur des points isoles, que repandus ge'nerale- ment dans toute Tetendue horizontale du terrain , comme cela parait avoir lieu dans les depots de littoral immediat du Jura francais voisin. Dans les depots pelagiques, les fossiles manquent sur de vastes etendues, ou n'y sont que fort rares et presque toujours mutiles. Dans les marnes de l'oxfordien littoral , la plupart des fossiles se mon- Irent k l'etat pyriteux , surtout les Crustaces, les Ammonites , les Gastero- podes et les Acephales. Mais les Crino'ides, les Belemnites et quelques autres plus rares sont au contraire toujours a l'etat de calcaire spatliique. Dans les marnes de l'oxfordien pelagique, les fossiles sont a l'etat de nioule calcaire et de meme nature que la röche ambiante. Les diverses par- ties dontse composent les fossiles montrent des modifications curieuses, qui pourront servir par la suite a eclairer l'organisation intime de beaucoup de fossiles encore mal connus. Les par lies coriaces de la peau des Asteries sont toujours pyriteuses, comme souvent aussiletestdes Echinides-, mais les osse- lets des Asteries etlespiquans des Echinides sont enge'neral spathiques. Chez les Acephales et les Gasteropodes, le lest a tantot disparu , et il ne rcslc alors t|ue le moule interieur a l'etat pyriteux ou d'hydroxide de fer terrcux , (antot il est conserve, mais change en pyrite ou en spath calcaire, a SUR LE JURA SOLEUROIS. 8 rinstar du moule, avec lequel il fait corps; plus souvent encore le test est spathiqueetlemoule pyiitcux. Dans les Ammonites, ou repiderme et le test nacre ont generalement disparu , ou il sont remplaccs par la pyrite ^ ainsi que les parois du siphon et des concamerations. L'interieur du siphon et des concamerations est plus ou moins rempli de spath calcaiie limpide •, quel- quefois aussi , mais plus i-arement, ilestvide. Dans les Belemnites , la gaine est toujours a Tetat spathique fibreux, rembrunie par dubitunie, et d'aspect corne^ les concamerations alveolaires, lorsqu'elles sont conservees, sont ä l'etat pyriteux et remplies de spath laiteux. Les Crustaces sont pour la plupart pyriteux, avec des traces de calcaire. La structure fibreuse de leur test est conservee. Les dents de poissons montrent leur email plus ou moins rembruni par des substances charboneuses; elles sont du reste parfaitement conservees. Les debris vegetaux sont pour la plupart a l'etat de lignite, peu ou point combustibles, impregnes de pj^rites, de carbonatc de cliaux ou de silice calcedonienne. Dans l'oolithe ferrugineuse , a la base duterrain, les fossiles sontdememe nature que la röche ambiante, souvent avec le test spathique. La frequence des fossiles, qui annonce dans tous les depots littoraux un sol tres-vaseux, varie beaucoup selon les localites; leur distribution et leur doveloppement presentent des phenomenes que je ne dois pas passer sous silence. La taille pour ainsi dire naine de presque tous les fossiles de nos marnes oxfordiennes, a du frapper plus d'une fois les geologues qui etudient ces debris d'animaux sous le rapport zoologique. Je ne saurais point encore, je l'avoue, expliquer d'une maniere satisfaisante ce pheno- mene fort interessant j cependant je me suis convaincu qu'il est depen- dant, en grande partie, de l'influence qu'exercent les stations. On voit les fossiles diminuer progressivement de taille, et off'rir moins de variete et de frequence a mesure que Ton s'eloigne des depots littoraux des depar- temensfrancais voisins du Pon'entruy, pour se rapprocher du bassin suisse, et a mesure que les terrains perdent successivement , dans cette direction^ leurs caracteres littoraux, pour prendre un aspect de plus en plus pela- gique. De tous les fossiles si nombreux et si varie's du Jura francais et 84 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES du Porrentruy , il ne nous reste que quelques Aminonites tres-petites et mal developpees, avec quelques Belemnites, qui finissent par faire place a un autre ensemble tres-different, consistant en une masse de Polypiers spongieux et d'Ammonites , qui paraissent communs a tout le groupe ox- fordien jielagique. Le contraire a lieu lorsqu'on s'avance de nos frontiei-es vers l'ouest, dans les departemens francais du Doubs et de la Haute -Saone. Les genres et les especes de fossiles se multiplient singulierement et mon- trent parfois des debris de monstrueux Megalosaures ; les individus y deviennent plus nonibreux , mieux developpes , et atteignent surtout une taille beaucoup plus considerable. Le meme phenomene s'observe deja dans le Jura bälois, oii les terrains de la serie oolithique montrent en general des facies littoraux bien caracterises. J'ai recu des environs de la ville de Bäle, de Gempen, de Reinach, etc., un assez grand nombre de fossiles provenant des marnes oxfordiennes, et j'en ai vu en outre, au Musee de Soleure, une tres-belle coUection, qui vient cgalement a l'appuide mon assertion , savoir que ces fossiles se distinguent , tant par leur variete que par leur taille considerable et leur belle conservation , de ceux qu'on recueille dans les chaines jurassiques plus meridionales. Fossiles. Polypiers. Tres-rares, se reduisant a quelques especes incrustantes et ä de petiles Turbinolies. ECHINODERMES. Pentacrinus pentagonalis, et quelques aulres plus rares. Goniaster. On rencontre des debris de deux especes de ce genre de Stellerides. Saccocoma. Une espece. Diadema et Cidaris. Des piquans et d'autrcs debris peu frequens, et dans quelques localites seulement. AcEPHALEs. Tres-nombreux, tous libres, excepte quelques Ostrea. Ostrea. Une petite espece incrustant le bois fossile. Exogyra. Une espece. Peclen. Deux ä trois especes, peu frequentes. Area. Deux especes. Nucula. Deux especes. SUR LE JURA SOLEUROIS. ÖÖ Dracryomia Nov. gen. Deux especesj et beaucoup d'autres genres non de- iji.O- termines. Gasteropodes. Tres-nombreux dans plusieurs localites, fort rares dans les autres. Les genres et especes sont encore mal connus. On y voit predominer les analogues des Rostellaires. Cephalopodes. Frequens, surtout les Ammonites, qui sont generalement de tres- pelite taille. Ammonites subradiatus. A. Fonticula. A. interruptus. A. Backeri. A. armatus , et beaucoup d'autres especes moins frequentes. Nautilus. Une espece petite et rare. Belemniles semisulcatus Vollz, et plusieurs autres especes. Crustaces. Dahs quelques localites, beaucoup de debris d'une espece de Clyphee in- determinee. PoissoNs. Denis de Squaloides et de Ganoides, assez frequentes, parmi lesquels oii reconnait des especes des genres Psammodus, Pfcnodus et Sphcerodus. Vegetaux. Debris de bois carbonises et silicifies, incrustes souvent de petites huitres. 2. TERRAIN A CHAILLES. Signalement. 11 ne differe que peu dans ses facies littoraux du terraiu a chailles, tel qu'il est caracterise dans le Porrentruy et dans les depar- temens francais voisins. Ce sont a-peu-pres les memes calcaires marneux, argileux, plus ou moins sableux^ avec spherites, mais plus rarement avec chailles. Les facies pelagiques se fönt reniarquer par Tuniformite de leur coniposition , de leur structure et de leur aspect. Synonymie. II correspond aux lits inferieurs du Coral-rag (calcareous grit) des Anglais, au terrain ä chailles de M. Thirria, et peut-etre aussi au calcaire de Nattheim des Allemands. P^trographie. Ge terrain se lie intimement au terrain precedent, et presente dans les regions littorales ^ de bas en haut, les roches suivantes : A la base, on voit des strates marno-calcaires d'un bleu-grisätre, Ö6 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES plus ou moins compactes, plus ou nioins tenaces , suivant la quan- tlte d'argile ou de calcaire qu'ils contiennent. La cassure en est lar- gement conchoidale , rugueuse ou lisse, variable. La structure en petit est massive, la texture sublamellaire, grenue, terreuse. Ces roclies sc delitent a l'air, parcouches concentriques, irregulieres, et deviemient des marnes terreuses, grumeleuses, rüdes au toucher. Ellesse ratlaclient soustous lesrapports aux roches analogues que nous venons d'ob- server dans les parties supe'rieures des marnes ä pyrites; peu-ä-peu elles ileviennentcependant arenacees, subsiliceuses, et commencent ä renfermer des fossiles difterens de ceux du terrain precedent, qui sont les uns de la meme nature que la rocbe, les autres a l'etat calcareo-siliceux sphe'ritique. Les bancs qu'elles forment, epais d'un pied jusqu'ä un metre, alternent avec des marnes scliistoides , tres-rugueuses , grumeleuses, legcrement sableuses, rüdes au toucher, tres-variables dans les details et ne diffe- raut que par leur exccs d'argile et leur moindre consistance des roches subcompactes qui les precedent. Plus haut, en remontant la se'rie des strates du terrain , les marnes commencent a prevaloir derechef sur les roches subcompactes , dont les bancs finissent par ctre interrompus et par ne plus presenter que des lits tres-reguliers de spherites en forme de boules, d'un calcaire bleuätre, fonce ou gris , surtout a la surface. Ces marnes sont presque de meme nature que les roches marno-calcaires precedentes, mais plus char- gees de silice, d'une composition plus homogene, d'une structure plus massive, d'une texture plus serree, sublamellaire, ou subcri stalline, d'une durete remarquable et d'une tenacitc extreme. Les spherites, ordi- nairement de dimension cephalaire^ sont le plus souvent en forme de rognons anguleux, lorsque les parties marneuses sont en exccs et que leur structure est conservee dans le sens de la stratification , tubereux et arrondis au contraire, quand la silice prevaut et s'isole en nodules calcedoniens, d'un gris-bleuätre ou blanc de lait . Dans ce dernier cas la struc- ture schistoide disparait presqu'cn entier, les spherites commencent ä ren- fermer des fossiles en plus ou moins grande abondance, a Ictat calca- SUR LE JURA SOLEUROIS. (J7 reo-siliceux oii calcedonien, qui souvent se montrent en relief par suite du lavage, de la decomposition et de l'isolement de la silice a l'air libre. A ces marnes succede un melange obscure'ment stratifie de roches mar- no-compactes et de marnes endiircies bleuätres ou d'un gris jaunätre, sableuses, tres-chargees de silice et d'hydroxide de fer, qui colore sur- tout les parties superieures d'un jaune d'ocre roussätre tres-nuance. Le tout presente des masses grumeleuses de tres-peu de coherence, quoique la structure en petit soit assez massive, et d'une tres-grande te- nacite. Le terrain entier, riebe en fossiles siliceux et subsiliceux tres- A'aries, qui souvent composent le depot presqu'en entier, est parseme en outre de boules spberitiques , tres-siliceuses, pour la plupart pugilaires, qui passent, surtout a la surface, ä un etat ocreux, subvaseux, terreux et subsonore lorsqu'elles sont seches. On les distingue alors sous le nom de chailles ; elles caracterisent les depots tres-vaseux , et sont rem- placees, dans les depots coralligenes , par des bancs de pisoolithes et d'oolithes fort irregulieres , qui ne sont que des debris de coraux et d'autres fossiles. Geognosie. La structure en grand, comme nous venons de l'observer, est fort distincte; ony remarque, surtout dans la partie infe'rieure et moyenne, des strates reguliers, rarement interrompus, epais d'un pied jusqu'a un metre ; les assises siliceo-ferrugineuses superieures pre- sentent, au contraire, une structure obscure, tres-desordonnee, alors surtout que les argiles, les splierites, les roches grumeleuses et les fos- siles predominent. C'est dans les abruptes qui favorisent I'eboulement de ces roches peu resistantes aux intemperies de l'air et au froid, dans les ravins continuellement laves par les eaux et depourvus de cette ve'geta- tion touffue et serree qui recouvre habituellement les terrains mar- neux _, que l'on peut etudier avec le plus de facilite la structure de ce terrain , par la raison que les tetes des differens strates marno-cal- caires, compactes et subcompactes, et les rangees de spherites qui fönt saillie au dessus des assises marneuses constamment entamees et enle- 88 0BSERVAT10^S GEOLOGIQUES vees par le lavage, de'coupent le terrain, d'espace en espace, en coiiches plus ou moins puissantes et fort distinctes. Les accidens sont tres-frdquens dans les depots du terrain ä chailles , siir- toutdans sesparties superieures, et consistent principalemenl en veinesel geodes de spath calcaire, en veines, nodales et taches d'hydroxide de fer jaune ou rouge-brun, et en secretions plus ou moins pures de silice cal- cedonienne. Les spherites et les fossiles recelent souvent des cavites que tapissent de jolies petites cristallisations de quartz parfaitement limpide. Le biturae et le charbon impregnent presque toujours les roches, et cela dautant plus que les marnes argileuses prevalent sur les roches cal- care'o-siliceuses, et qu'elles renferment une plus grande quantite de de- bris de fossiles organiques. lia meme chose a lieu pour les p5'rites, quoique celles-ci ne se montrent que bien plus rarement et en quantite tres-minime. La silice predomine toujours de beaucoup, et joue absolu- ment le meme role que les pyrites que nous avons appris a connaitre dans les marnes Jiasiques et oxfordiennes et quelques autres depots analogues. Ces differens depots ^ qui composent le terrain a chailles et a spherites, presentent, dans leurs de'tails, trop de modifications petrographiques et geognostiques^ et leurs relations mutuelles varient trop pour qu'ilsoit pos- sible d'en tenir compte dans le cadre restreint d'une caractcristique gene- rale. 11 suflira, pour completer en quelque sorte le tableau de ces carac- teres petrographiques et ge'ognostiques, d'exposer encore quelques obser- vations sur les principales variations qu'ils subissent dans les diffe'rentes chaines de montagnes qui composent le Jura soleurois, pour les comparer ensuite a la nature paleontologique de ses divers facies et types de depots, d'ou nous passerons a l'etude des depots pelagiques du groupc oxfordien . Dans les regions qui avoisinent le Jura bernois et francais , les diffe- rentes assises successives du terrain a chailles se maintiennenl assez bien dans les memes conditions reciproques qu'ont signalees MM. Thirria et Thurmann , et que j'cnvisage comme le type d'un depöt SUR LE JURA. SOLEUROIS. 89 effectuc dans une mer peu profonde. Les modifications qni s'y remar- quent sont purenient dependantes d'actions locales , et n'ont d'inte- ret que parce qu'elles indiquent iin fond tantot vaseux, tantot rocail- leux et corallifere. Les cliailles et les accidens ferrugineux sont caracteris- tiques poiir le premier; les depots de debris plus ou moins emousses, plus ou moins oolithiques, sontpar contreplus caracteristiques pour les seconds; mais a mesure que Ion quitte les chaines voisincs du Porrentruy pour se porter vers le bassin suisse^ des modifications plus importantes s'aper- coivent succcssivement et d'une manicre de plus en plus claire, dans cba- que chaine jurassique que Ton traverse. Deja dans les chaines qui bordent les vallees de Delemont et de Laufen , les cliailles ou concretions siliceo- ocreuses, si abondantes etsi caracteristiquespourcettedivision jurassique dans la Ilaute-Saöne et le Doubs, et si frequentes encore dans le Mont- Terrible , pres de Porrentruy , deviennent peu-a-peu moins nombreuses , et commencent k perdre a cliaque pas quelques-uns de leurs caracteres particuliers. EUes deviennent pluspetites, moins ocreuses, plus calcaires, et linissent par se confondre entierement avec les splierites , en prenant des teintes bleuätres et d'autres propriete's pe'trographiques de ces der- nieres 5 quelquefois elles sont remplacees par des accidens pisoolithiques , calcaires et subsiliceux, cliarges plus ou moins d'hydroxide de fer, sous forme de nodules et de geodes, et a la fin 011 ne les trouve caracterise'es d'une maniere reconnaissable que dans un fort petit nombre de localites isolees. Ainsi que les cliailles, les autres accidens ferrugineux et siliceux de- viennent aussi succcssivement plus rares et disparaissent meine pres- que entierement dans certaines chaines. Les marnes commencent a pre- dominer, deviennent plus calcaires, homogenes, et passent insensible- ment aux depots pelagiques, en se stratiliant, dans toute leur puissance, en assises schistoides marno-compactes tres-distinctes, peu variables, tres- regulieres et dune e'paisseur d'un demi-pied a un pied. Je les envisage comme formant le passage au dernier facies que j'ai indlque plus haut et que je suppose ctre subpelagique ou pelagique, d'apres ce que j'ai pu ob- server jusqu'ici. L'ensemble caracteristiquc de ses fossiles^ compose es- 90 OBSERVATIOISS GEOLOGIQUES sentiellement de polypiers spongieux,' a tissu lache et mou, indique un facies interme'diaire entre le pelagique et le littoral, et meme, dans cer- tains cas, im littoral subvaseux, depose tranquillement dans des golfes resserres et des bas-fonds abrites. Un depöt pelagique proprement dit, analogue a celui des oceans de notre epoque, pourrait bien ne pas avoir existe pendant la deposition du groupe oxfordien, et peut-etre de plusieurs autres encore, au moins dans notre Jura. Peut-etre se trouve-t-il dans les Alpes ; cependant nialgre les recherches des geologues les plus habiles, on n'a pas encore pu constater son existence dans ce labyrinthe immense, oii Tage relatif des differens depots offre encore les problemes les plus difll- ciles a resoudre. En tous cas, si Ton admet rexistence de depots pelagiques pour le groupe oxfordien, il ne peut y avoir du subpelagique a ce dernier, qu'un passage bien leger etpresque inappreciable al'oeil. Car frequemment on ne decouvre aucune difference reelle sous les rapports de petrographie et de geognosie ; et rien alors si ce n'est les phe- nomenes pale'ontologiques, ne permet de decider la question. Je dirai ce- pendant qu'une longue etude m'a fait considerer certains plienomenes comme distinctifs pour le facies pelagique du groupe oxfordien , alors meme que les marnes oxfordiennes et les chailles se confondent tres-intimement. Ce sont , sous le rapport petrographique : l'extreme simplicite de la compo- sition minerale, qui est souvent teile qu'il n' existe autre chose que du calcaire et de l'argile intiniement melange', et que la silice disparait pres- qu'en entier; la grande homogeneite du melange et la finesse de la päte, la structure en petit massive avec une texture subgrenue ou lamellaire Ires-serree ; une compacite, une durete, une tenacite moyenne, mais jamais excessive; une coherence assez considerable, enfin une cassure di- versement conchoidale et par eclats esquilleux, a surfaces lisses, sub- rugueuses ou quelque peu rüdes , qui ne peut manquer de frappcr l'ob- servateur geologue. Le toutprend un aspect assez marneux, assez sombre, cependant beaucoup plus clair que les autres facies, qui sont d'un gris bleuatre sale, tirant souvent sur le jaunc, mais tres-uniformc. Enfin le SUR LE JURA SOLEUROIS. 91 peu de variabilite de toiis ces caracteres sur des etendues considerables, comme aussi dans la direction verticale, peiivent egalement etre envisages comme des marques diacritiques. L'habitus gcognostique presente des phenomenes non moins concluans. La structure en grand est fort regu_ liere; le depöt se divise en strates de 6"a. lo'' environ, tres-contimis et parfaitement semblables, separes les uns des aiitres par une lamelle ou une intercalation plus ou moins epaisse d'une marne giisatre, scbistoide ou feuilletee. Cette structure en grand est aussi peu variable que les carac- teres petrographiques , et regne sur un grand espace de nos chaines meri- dionales, entre Soleure et l'Argovie. La puissance totale du terrain a chailles varie comme celle des marnes oxfordiennes, selon les differentes regions, et d'apres les memes lois. A part les differences accidentelles provoquees par des causes etrangeres a la formation des depots de ces terrains, telles que les affaissemens, les com- pressions, refoulemens diis aux circonstances du soulevement des chaines, et en faisant abstraction de quelques depots de charriage effectues par des coui-ans oceaniques, on peut dire, qu'en general sa puissance totale s'accroit progressivement depuis les chaines qui bordent le bassin alsa- tique jusqu'a Celles qui limitent le bassin suisse , et de meme decroit en sens inverse. Ainsi pres de Lary et de Ferrete, etc., ce terrain n'a tout au plus que 20 a 4o pieds de puissance , tandis qu'il en oifre jus- qu'a 200 et 3oo' dans les depots subpelagiques et pelagiques des chaines qui environnent le bassin suisse. Pale'ontologie. Les fossiles sont fort abondans dans ce terrain. Leur mode de fossilisation, leur distributioa dans les diffe'rentes chahies de montagnes, les relations curieuses de leurs enseinbles entre eux et avec les roches, conduisent a des considerations du plus haut interet pour le pa- Icontologue. Leur mode de fossilisation, leur etat de conservation de'pend de la nature de la röche qui renferme les fossiles, et en meme temps de la nature des substances primitives des fossiles eux- memes. Dans les roches marneuses et marno-calcaires des depots inferieurs et moyens et meme des assises superieures , quand le terrain presente le facies pe- 92 OESERA'ATIONS GEOLOGIQUES la'^ique ou seulement le facies siibpelagique , les fossiles sont a l'etat de moule de meine natiire que les roclies ambiantes , quoique oßrant ordi- iiairement une päte plus fine et plus compacte. II y reste quelquefois en- core des vestiges du test subspathique ou une fort mince pellicule pyri- teuse ou cbarbonneuse. Plus fiequemment encore ces moules sont plus ou moins imbibes de bitume et d'autres matieres provenant des subs- tances organiques decomposees, qui noircissent la surface et penetrent plus ou moins dans l'interieur des moules. Dans les roclies calcareo-siliceuses, au contraire, les fossiles sont generalement plus ou moins silicifies, et cette silicification presente des pbenoinenes fort interessans, tres-analogues a ceux que nous avons observes dans les fossiles pyriteux des marncs ox- fordieunes. Tous les fossiles ne sont pas egalement silicifies, ni meme toutes les parties d'un fossile ; tous les polypiers passent a un etat de silicifi- cation plus ou moins avance, bien que l'e'tat siliceo-calcaire , subspa- thique, d'aspect saccbaroide , predomine. L'interieur des polypiers est alors souvent creux et la structure organique detruite par des cristallisa- tions spatbiques. Les debris de Crinoides et d'Echinides sont en general dans tous les terrains a l'etat de spatb calcaire nacre ou laiteux, dont la cristallisation fort remarquable parait suivre certaines lois anatoniiques de la structure de ces organismes; c'est ainsi qu'il est tres-facile de deta- cher et separer les uns des autres les differens anneaux et articulations des tiges et des couronnes de Crinoides et les plaquettes qui composent Ic test d'un Cidaris, par exeniplc. Une legere croüte siliceuse recouvre ordi- nairement ces debris , mais ne penetre que rarement dans l'interieur ; lorsque celaalieu, la silicification defigure le fossile et detruit eu entier sa structure intime, laissant creux l'interieur, tout en conservant les de- tails de la surface extcrieure. Parnii les Acepbales, il n'y a que peu de genres qui conservent leur test ilans leur coniposition minerale primitive, sans parier de la perte de ces substances mineralcs, dont il ne reste que des produits älteres, tels que le bitume et les parties cliarbonneuses, qui empreignent souvent encore la masse pierreuse ou marneuse qui entoure et remplit les tests fossiles, SUR LE JURA SOLEUROIS. 93 qui se fönt remarquer par les teintes noircies et l'odeur bitumineuse qu'ils repandent quand on les frotte ou qu'on tritiire leiirs debris ou ceux de la röche ambiante. Les genres dont les especes conservent lenr test dans un etat d'integrite plus ou moins parfait, appartiennent surtout ä la famille des Ostraces , tels que les Iluitres, les Peignes, les Hinnites, les Spondyles et les Plicatules. Plusieurs autres genres sonl dans le meme cas, tels que les Jambonneaux, les Trichites, les Pernes, qui tous pos- sedent un test compose de fibres calcaires, d'aspect corne, d'un brun- chätain ou d'un bloud-grisätre. Les Terebratules constituent encore un genre, dont toutes les especes conservent ici, comme dans tous les ter- rains, leur test compose de lamelies d'unc structure fibreuse et d'un eclat nacre, soyeux. Neanmoins tous ces fossiles subissent souvent aussi la silicification a un plus ou moins haut degre; ony remarque alors, comme chez les Echinodermes, une destruction organique plus ou moins com- plete. La plupart des autres Acephales, et presque tous les Gasteropodes ont leur test silicifie , ou sont a l'etat de moules de meme nature, mais d'ordi- naire d'une päte plus fine que la röche ambiante 5 c'est ce qui a lieu sur- tout quand, chez les Acephales, les deux valves ne sont pas derangees ou brisees, et chez les Gasteropodes a nombreiix tours de spire. Un autre fait non moins remarquable c'est que la silicification affecte plus particulierement les genres habituels des fonds coralligenes, et plus rarement les genres qui peuplent les vascs, tels que les Myopsis, les ModioleSj les Pholadomies, qui sont, meme dans les stations coralligenes, gene'ralement a l'etat de simple moule marno - calcaire -, ou calcaire. II est rare d'y rencontrer des exemplaires a test siliceux. Les Serpules, au contraire, l'ont toujours change en silice calcedonieuse plus ou moins pure, plus ou moins chargee de parties calcaires. Les Cephalopodes sont tantota l'etat calcaire, tantöt plus ou moins silicifies. Les moules enfermes dans les tests siliceux sont, comme les moules libres, gene'ralement de meme nature que les roches ambiantes. Quelque- fois cependant le spath calcaire et plus rarement une masse calcedonieuse 94 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES a passe dans rinterieur des coquilles et tapissd les parois de belies cristal- lisations de quartz hyalin. C'est ce qui arrive surtout chez les Serpules et chez quelques petits bivalves, tels quc les Terebratules, dont les valves sout fortement adherentes les unes aux autres ou s'engrenent memej, et chez plusieurs Gasteropodes a tours de spire nombreux. Les debris de Grustaces sont toujours a l'etat calcareo-siliceux. Leur strueture intime, subfibreuse , est bien conserve'e. Les dents de poissons ont parfaitement consei've leuremail. La distribution des fossiles et leur maniere d'etre dans les diverses as- sises successives et dans les divers facies du tcrrain a chailles, meritent ä un haut degre notre attention. Jusqu'ici nous n'avons eu a etudier quc des terrains essentiellement vaseux , n'offrant que des facies tres-peu dis- tincts , et caracterises generalement comme des depots d'une mer tres-peu accidentee , oü la nature du sol vaseux et probablement aussi une profon- deur plus considerable, ne permit pas aux polypiers fixes et aux grands crinoides de former des bancs coralliens tant soit peu considerables ;' dans l'oolithe inferieure et dans les marnes oxfordiennes, les bas-fonds com- mencent a peine a se caracteriser d'une maniere vague, ils n'ont encore que des limites tres-peu precises. Cen'est qu'avec le terrain a chailles que se manifestent d'une maniere claire et constante les phenomenes de l'in- fluence des stations^ dont j'ai expose les lois dans l'apercu preliminaire qui a precede letude des formations qui composent nos chaines juras- siques. Nous etudierons d'abord les phenomenes paleontologiques du fa- cies littoral corallien, parce qu'il est le mieux connu des geologues , qui Tont pris pour type general du terrain superieur du groupe oxfordien. Dans les depots inferieurs argilo-marneux subarenaces du terrain ä chailles, tous les fossiles que l'on rencontre caracterisent parfaitement les vases, tels que les Ammonites de taille moyennc ou petite et des Belemnitcs voisines de Celles de TOxfordclay, generalement peu nombreuscs et con- finees aux assises les plus inferieures du terrain. Vient ensuite un plus ou moins grand nombre de fossiles appartenant aux genrcs Pholadomya , 3Iyopsis, Graphomya, et a des gcures voisins des Isocardes, des Axines^ SUR LE JUKA SOLEUROIS. 93 des Buccardes, etc. Les univalves sont assez rares^ et leurs genres Pleu- rotomaria, Trochus, etc., qui se rencontrent assez indifferemment dans les facies corallien et vaseux, ne peiivent rien decider. Mais on n'y ren- contre point encore de fossiles caracteristiques pour les bas-fonds bre- chiformes, tels qiie des coraux fixes et des grandes crinoides. Les vrais Gidarites y manquent aiissi, et les seuls genres d'Ecliinides qui commen- cent a s'y montrer, sont le Disaster capistmtus et une espece de Dis- coidea, dont les congeneres sont si caracteristiques, dans tous les ter- rains, pour les vases sableuses et les fins graviers lumachelliques et pisoolitbiques. Ce mode de distribution change a mesjire qu'en remontant la serie des assises du terrain^ les roches perdent les caracteres petrographiques du type vaseux , et en acquierent d'autres qui designent un depot de plus en plus brccbiforme. II est fort interessant d'observer les details de ce changemeat successif, plusou moins brusque, plus ou moins net, suivant les regions et les localites particulieres. D'abord on voit apparaitre des fossiles a pbysionomie plus ou moins neutre, pencbant plus ou moins vers Tun ou vers l'autre type d'ensemble tels que des Terebratules surtout variees dans leurs formes lisses ou plissees, de grosses Grypliees, des Gei-villies, des Mytiles, des Modioles, des Fernes, des Serpules et quel- ques Gidarites, quelques petites Grinoides fixes ou libres; et parmi les polypiers assez frequemment certains polypiers spongieux particuliers. Les fossiles des roches vaseuses disparaissent a mesure que les fossiles du de- pot superieur commencent a prevaloir. Bientot apres , les Agaricies et leurs analogues a points d'attache assez solides commencent a occuper le sol devenu rocheux, par suite de depots de couches plus solides, composes de calcaire. Avec ces polypiers l'en- semble des nappes et re'cifs coralligenes se developpe d'une maniere sur- prenante. Oa y remarque la famille des Gidarites et plusieurs autres Echi- nides a coquille epaisse , tels que des Glypeastres , de grandes Grinoides fixes a base large et entiere, ainsi qu'un certain nombre de ceux qui poussent des racines ramifiees dans le terrain argileux qui les porte; des 96 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES Astrees, des AnthophylleSj des Litliodendrum et un grand nombre d'Os- traces plisses, des Peignes et des Limes tres-orne's , des Plicatules, etc., et des genres perforans, tels que des Litliotomes. Mais cet ensemble n est pas le meme partout. Presque cliaqiie localitc offre des particularites plus ou moins frappantes. Ainsi le deVeloppement s'arrete souvent dans quelques localites , pour ne produire que des organismes dont les genres caracterisent un fond a-peu-pres vaseux, rempli de chailles et d'autres concretions siliceo-calcaires ou ferrugineuses. Ailleurs la puissance crea- trice n'a produit que des polypiers spongieux a tissu pierreux et des Agari- coides etalees en nappes aplaties sur le sol peu accidente d'une mer assez paisible, et l'on ne rencontre que ca et la quelques individus rares et ra- bougris des genres Astrea^ Antliopbyllum et Lithodendruni, qui evitent les eaux tranquilles et se plaisent dans les mers agitees. Par cette raison on trouve aussi moins de rocbes brecbeuses dans les localites riclies en Agaricoides , que dans Celles qui sont riclies en Astrees et en Caryo- phvUies; ces derniei'es se trouvant principalement dans les localites voi- sines des i-egions pelagiques, oii elles constituent des bancs isoles et tres- resserres, tandis que les premieres lorment, dans les regions littorales, de vastes nappes qui ont souvent une etendue de plusieui's lieues carrees. I^a Separation des fossiles par ensembles divers va plus loin encore. Sur une meme nappe ou un meme banc de coraux , on voit souvent les fossiles se groiq^er par genres et especes sur des emplacemens isoles. Ainsi V Apiocrinus rosaceus a du former dans quelques localites de veri- tables forets , ä en juger d'apres Timmense quantite de debris, parfaitement conserves. On retrouve meme jusqu'aux racines avec une partie de la tige, placee perpendiculairement aux strates calcaires et s'elevant entre les debris de coquilles et de coraux , de manicre qu'avec un peu de soin Ton parvient souvent a deterrer une quantite des plus beaux troncs, sur un espace de quelques metres seulemcnt. Sur d'autres points , l'Apiocrinus rosaceus manque presque totalement, et est remplace , avcc la meme profu- sion , par l'Apiocrinus Milleri , qui a son tour est tres-rare dans les localites peuplees par l'Apiocrinus rosaceus. Gependant dans quelques localites, on SUR LE JURA SOLEUROIS. rencontre ces deux especes ensemble, mais dans ce cas ellessont peu fre- quentes toutes deux. La meine chose a lieupour diverses especes des Poly- piers, d'Echinides et de beaucoup de MoUusques, de manicre que certaines especes se rencontrent tres-abondamment dans certaines regions, tandis qu'eUes ne se voient jamais'ou que tres-rarement dans d'autres. Je me dispenserai d'entrer ici dans des details plus circonstancies sur la dis- tribution des diverses especes, attendu que cela me menerait trop loin 5 d'ailleurs je crois avoir susfliamment etabli les lois de ce phenomene. Les depots littoraux vaseux sont presque totalement supprime's par le developpement des nappes coralliennes, ou au moins ne se rencontrent que dans certaines localites voisines du bassin alsatique et dans le Porrentruy. Ils offrent, dans leur paleontologie, comme dans leur Constitution petro- grapliique et geognostique , les caracteres d'un facies subcorallien. Les fossiles que nous avons vus caracteriser les depots moyens du terrain a chailles, s'y prolongent dans les assises superieures, accompagnees d'Am- monites et de Belemniles tres-analogues a celles des marnes oxfordiennes , de debris de Crustaces du genre Glyphea , de restes de poissons ä dents en paves , tels que des Pycnodus et des Spherodus , et d'un grand nombre de moUusques caracteristique pour les vases. Les depots subpelagiques, qui predominent dans les chaines moyennes du Jura suisse, presentent, dans leur ensemble zoologique, des particula- rites correspondantes ä leur nature petrographique , et forment le passage entre les depots littoraux et les depots pelagiques. Les grands Crinoides et les coraux etoiles y manquent gene'ralement ou bien sont rabougris et dans un tres-mauvais etat de conservation , ordinairement situes sur des bancs isoles, de peu d'etendue, qui annoncent des bas-fonds. Les Echinides sont aussi moins nombreux et moins varies ; les especes les plus litto- rales en particulier y manquent, ou sont remplacees par des especes a part. II en est de meme des MoUusques, dont les genres et especes littorales sont remplaces par des genres et especes plus pelagiques , tels que des Amnionites, des Nautiles, des Belemnites, et certaines Te- 98 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES rebratules, 3Iyopsis, Pholadomies, etc. On y voit peu-a-peu apparaitre les polypiers spongieux et les autres fossiles du facies pelagique. Ce dcrnier facies des depöts pelagiques offre un ensemble paleontolo- gique bien frappant et tout-a-fait particulier, compose d'une quanlite immense de polypiers spongieux, appartenant aux genres Scyphia, Cne- midium , Tragos , qui caracterisent ici , comme dans tout le Jura superieur, les depöts pelagiques. Les grands Crinoides fixes y manquent, comme les genres et les especes d'Echinides des regions littorales; ils sont remplaces par quelques especes particulieres tres-peu nombreuses, telles que les Eugeniacrines, certains Hemicidaris, etc., qui cependant se rencontrent de preference dans quelques regions plus littoi'ales, mais tres-vaseuses, comme dans l'Argovie et les parties du Jura soleurois qui l'avoisinent. Les Acephales presentent des genres et especes particuliers, tous libres, tous a coquille extremement mince, et tres-lisse, en general. Les Gastero- podes manquent generalement, mais les Cephalopodes y predominent, surtout les grandes especes d'Ammonites , de lafamilledes Planulati, qui sont pour la plupart tres-plates. 11 me reste encore a dire quelques mots sur la conservation des fossiles dans les diverses stations. Elle depend presque entierement de cette loi : que la oii les caracteres petrographiques et geognostiques sont le mieux prononces, les ensembles paleoutologiques se caracterisent le mieux, et ortrent une immense quantite de fossiles, souvent dans le plus bei etat de conservation. En effet ce sont les localites tres-riches en fossiles, qui m'ont toujours fourni les fossiles les mieux conserves, et tout annonce qu'ils y sont en place. Pour preuve, je ne ferai que citer les nombreux troncs d'Apiocrines encore debout; les coraux dont les etoiles memes .sont iutactes, et toutes ces coquilles si fragiles, qu'on trouve parfaite- ment conservees dans beaucoup de localites littorales. Dans d'autres localites, au contraire, les troncs des Crinoides gisent dans le sens de la stratification , les coraux sont brises, et forment des lumachelles, tout en un mot est dans un etat de degradation extreme, qui annonce un depot de charriage, partant des bancs coralligenes et se prolongeant sou- SUR LE JURA SOLEUROIS. 99 vent en langues de plus en plus eflilees dans les regions subpelagiques et peiagiques. C'est ordinairement aux extremites de ces charriages, qu'on rencontre les debris les plus menus et les plus arrondls , mais a mesure qu'on s'approche du point de depart, ils deviennent plus gros, plus angu- leux, et ne constituent plus enfm que des breches de fragmens a peine emousses. On observe des cbarriages semblables, mais moins violens dans les de- pots subpelagiques et peiagiques; les polypiers spongieux y sont distri- bues pele-mele, sans aucun ordre, souvent ecrases et brises, ayant tan- totleur base, tantot leurs flancs, tantot leur partieevasee, tournee en haut. Ce sont ordinairement les seuls fossiles qu'on y rencontre, sauf quelques fragmens de coquilles fracturees, rarement des exemplaires entiers. — Je n'ai pas encore eu l'occasion d'observer de grands bancs de polypiers spongieux en place , dans le Jura soleurois , oü ils ne se montrent que tres-isoles; mais j'espere pouvoir les examiner en Argovie, oü leur facies est parfaitement developpe, a en juger d'apres les nombreux exemplaires que l'on y a recueillis. Je pense que ces observations sur la distribution geographique des de- bris organiques, suivant leurs ensembles, suffiront pour demontrer que les fossiles du terrain que nous venons d'etudier, comme ceux des autres terrains jurassiques, ne se trouvent point disperses au hasard dans l'eten- due horizontale du terrain , mais que leur distribution suit des lois cons- tantes, basees sur la difference des stations. II serait fort a desirer que les geologues, dans leurs descriptions des terrains , s'attachassent davantage ä donner des tableaux des diverses as- sociations de fossiles, que l'on trouve dans chaque couche, et que les pa- leontologistes ne se bornassent pas a l'indication d'une localite ou d'un terrain, mais qu'ils y joignissent les rapports de frequence et de position qui existent entre les fossiles contemporains. C'est a recueillir des mate- riaux semblables pour le Jura que je me suis surtout applique. Les details que j'ai deja donnes precedemment, et ceux que je donnerai encore, justi- fiei'ont, je l'espere, l'importance que j'attache a ces sortes de recherches. 100 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES Fossiles. PoLYPiERS. — Parmi les polypiers spongieux a tissu lache ou coriace, on remarque les genres et especes suivantes, fort abondantes dans les regions subpelagiques orientales du Jura suisse. Scfphia textata. Sc. polyommata , etc. Tragos patella. Tr. acetabulum. Cnemidium lamellosum, Cn. striatopunctalam. Cn. stellatum, Cn. rimu- losum , etc. Parmi les spongieux a tissu pierreux, les genres et especes suivans, fort abondans et tres-caracteristiques pour les regions littorales et coralligcnes , occidentales du Jura suisse. Myrmecium pisiforme. Scfphia Bronnii Münst. Scj-phia amicorum Thurmami. Parmi les Cellepores , plusieurs especes Ires-frequentes, surtout dans les regions liltorales, mais trop peu connues pour etre citees. Parmi les polypiers etoiles, plusieurs genres et especes tres-nombreux, parmi les- quels les suivans : Fungia. Peu norabreux. Astrea. 5 ä G especes generalement conlbndues sous le nom düAslrea helian- tho'ides, etc. Agaricia. Plusieurs especes, Meandrina. Deux especes peu frequentes. AnthophjUum. 2 oviZ e&i^hcts frequentes, surtout dans les bancs coralliens subpelagiques. Lithodendron. 2 especes peu frequentes. Crinoides et EcHiNiDES. — Fort nombreux dans les regions littorales; moins nom- breux, mais avec des especes differentes, dans les regions subpelagiques. Apiocrinus Milien Goldf. ( Ceriocrinus Kcenig ). On a attribue ses tigcs ä un Rhodocrine. A. rosaceus. Ou a confondu les Varietes de jcette espece avec des especes diflerentes d'autrcs terrains jurassiques. Ces deux crinoides sont tres-caracteris- tiques pour les bancs coralliens et les littoraux. Penlacrinm. Une ou deux especes peu communes. SüR LE JURA. SOLEUROIS. 101 Eugeniacrinus caryophjlliles Goldf. Eng. nutans Goldf. • ' Ce premier ne se trouve que dans le subpelagique; le second ne se voit que rare- ment dans les regions littorales; mais il est tres-i'reqaent, an contraire, dans le sub- pelagique. Cidaris coronata. Goldf. Cid. Blumenbachü Munst. Cid. meandrinus Agass. Hemicidaris crenularis Agass. Hern, slrintissima Agass. et plusieurs autresespeees. Echinus lineatus. Goldf. Arbacia lüeroglyphica. Agass. Amhljasler Agass. Echinolampas spec. nov. Disaster carinatus Agass. Discoidea spec. nov. Tous ces Echinides abondent dans les regions littoraies et coralllgenes. ACEPHALES. Terebratula lacunosa Schloth. T. Thurmanni et plusieurs autres tres-frequentes, les unes dans le littoral, les autres dans le subpelagique et le pelagique. Ostrea carinata; eile caracterise les bancs coralliens. O. eduliformis? eile caracterise le subpelagique; et plusieurs autres especes moins frequentes. Grjphea gigantea. Assez rare, moins cepcndant dans les regions vaseuscs que dans les regions coralliennes. Exogyra. Une espece tres-frequente. Pecten. Sa lo especes, dont une, voisine du P. viminens, predomine. Lima. 5 ä 4 especes plus ou moins frequentes, suivant les localites. Plicatula. Une espece peu rare dans quelques localites. Hinnites. Peu frequent. Trichites. Frequent. Pinna. Une ou deux especes. Gervillia. Une espece peu rare dans les regions vaseuses et subpelagiques. Goniomfa Agass. 2 especes. 102 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES Trigonia. 2 especes dans le litloral; deiix autres especes dans les legions sub- pelagiques. J starte. 2 especes. Myopsis Agass. Plusieurs especes encore indeterminees. Pholadomja. 3 ä 4 especes. Mytilus. 2 especes. Modiola. i espece. Lithodomus. i espece tres-frequente et beaucoup d'autres genres indetermines. Gastekopodes. Ua assez grand nombre de genres, parmi lesquels les suivans : Turritella echinata Thurmann. Turbo. 2 a 5 especes. Natica. Plusieurs especes. Rostellaria. Cephalopodes. Ammonites. Rares dans les regions litforales, de meme que les Belemnites; fort l'requentes, au contraire, dans le subpelagique et le pelagique. Elles sont tres-voisines de Celles de Toolithe inferieure, et apparliennent presque toutes ä la famille des Planulati. Apsiveudes. Tres-nombreux daus le littoral; moins nombreux et moins varies dans le subpe- lagique et le pelagique. On y remarque les suivans : Serpula gordialis Goldf. S. convoluta Goldf. S.flaccida Goldf. S. Ilium Goldf., etc., etc. Crüstaces. Debris assez frequens, surtout des pinces de Paguroides, dans les regions co- ralliennes. Poissoiss. Peu frequens. On trouve principalement des dents de Squaloides, surtout dans les regions coralligenes ; moins frequemment des dents dePycnodes, de Spherodes ou d'autres poissons habitant les vases. Reptiles. Je n'ai pas encore decouvert des debris d'animaux appartenant a cetle classc, qiii du reste n'habitent que les rivages et les regions vaseuses. sup. i.e jura soleurois. 103 Vegetaux fossiles. Des debris de bois silicifie et des empreintes charbonueuses se voient asscz fre- qiiemment dans les regions littorales. Technologie. Le groupe oxfordien oflfre, dans ses marnes a pyrites, im tres-bon engi'ais, qiie Ton exploite dans beaucoiip d'endroits. Le calcaire jnarneux de la partie moyenne de l'oxfordieii littoral et le calcaire schis- toide de tout le groupe , quand il est pelagique , peuvent s'employer avcc plus ou moins d'avantage a la fabrication de la chaux hydraulique. Les mineraux accidentels tels que les pyrites, les veines ferrugineuses, les strates plus ou moins bitumineuses ont trop peu d'importance pour ctre exploites. Dans le Jura bernois cependant, on tire parti del'oolithe feri-u- gineuse du Mont Terrible , pour l'usine de Belleiontaine sur le Doubs. D). QDATRIEHE CROUPE JDRASSIQUE OU GROUPE OOLITIQUE SUP^RIEUR. Signalement : Groupe essentiellement calcaire, oolithique ou com- pacte, avec quelques assises marno-calcaires, plus ou moins developpees, ä couleurs generalement tres-claires , nuancees de gris, dejaune et de bleu. Stratification distincte ou obscure, en massifs uniformes, sans structure bien apparente. Aspect tres-clair, eminemment rocheux. La faune est, dans les regions littorales, tres-riche et fort variee pour toutes les classes du regne animal jusqu'aux reptiles inclusivement; tres-pauvre, au contraire, dans les regions pelagiques. Synonymie. Angleterre : Upper and middle oolitic System. France : Point de nom special. Troisieme et deujcieme etage jiirassique de M. Thirria; itage moyen et supdrieur de M. Dufrenoy. AUemagne : Oberer Oolithj Jurakalk j etc. Suisse : Jura bernois : Etage jiirassique supdrieur et groupe corallien de Vetage moyen de M. Thurmann. — Canton de Bäle : Jüngerer Jurakalk de M. 3Ierian. — Canton d'Argovie : Quaderstein deM. Rengger. — ^ Canton de Neuchätel : Serie compacte aStrombites de M. de Buch. Distribution. Division. Ce groupe, le plus re'ccnt de la Formation ju- 104 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES rassique, compose des deiix terrains, le corallien et le portlandien , oc- cupe le plus de siirface dans le Jura Suisse ; il est proportionnellement peil developpe dans Ics regions nord-est, les cantons de Bäle et d'Argo- vie, Oll predominent les terrains plus anciens de la formation conehy- lienne et du Jvira inferieur; il acquiert, enrevanche, dans les regions jurassiques sud-ouest, telles que le canton de Soleure et rEveche*de Bäle, im developpement plus considerable ; et dans le Jura neuchätelois , vau- dois et genevois, il l'emporte autant sur les terrains inferieurs, qu'il etait restreint dans le Jura nord-est. Ce vaste developpement semble , au premier coup d'oeil, propre a faciliter Tetude de ce groupe, par la raison que l'on peut en poursuivre, d'une maniere non interrompue, les strates, le long des flancs de nos chaines de montagnes et sur differens plateaux assez considerables. Et cependant, c'est precisement celui d'entre tous les groupes jurassiques qui est le moins connu, et sur la nature duquel il reste encore le plus de doutes a resoudre et de recherches a faire , avant que l'on puisse se prononcer dune maniere decisive sur les diverses opi- nions des geologues et meme de ceux de notre Jura, au sujet des divisions et subdivisions a etablir. On a admis en Angleterre et ensuite en France des etages parfaitement distincts , avec de nombreuses subdivisions, tandis qu'en AUemagne , on l'a generalement confondu dans un seul groupe, Sans divisions ulterieures; et ce n'est que dans ces derniers temps que l'on y a reconnu sur quelques points, plus ou moins distinctement, les deux terrains dont il se compose ailleurs. Dans notre Jura, M3I. de Buch, Merian, Rengger et Hugi, n'ont point subdivise ce groupe; ils le distinguent tout simplement sons les noms generaux de calcaire a Stroni- hiles, et de Jurakalk, soit qu'ayant adopte la methode allemande, ils nc se trouvassent pas enclins a introduire des subdivisions, soit que cc groupe , d'une etude fort diflicile dans les contrecs qu'ils ont parcourues , ne leur eilt point permis encore , a lepoque oii ils se livraient a leurs inves- tigations, de les reconnaitre. M. Thui-mann, guide par les travaux des geologues anglais et franrais, a distingue, le premier, le terrain portlandien du corallien, dans les environs du Porrentruy , et plus tard, MM. Voll/. SUR LE JURA. SOLEUROIS. 103 Dufrenoy et Thirria Tont reconnu dans les carrieres de Soleure. Des lors 31. Thtirmann a divise, dans sa description detaillee de la formation ju- rassique du Porrentruy , le groupe oolithique superieur en deux terrains principaux, le portlandien et le corallien, dans lesquels on a admis des sub- divisions ulterieures, parallelisees avec Celles des geologues anglais et francais. Ces divisions n'ont subi que des modifications peu notables dans le Jura du Porrentruy, et promettaient une Solution procbaine et com- plete de la question relative a la position geologique des diverses assises du groupe , lorsque des recherches faites en dehors des limites des envi- rons du Porrentruy, vinrent compliquer la question ä un tel point, qu'il devint fort diflicile de decider entre l'opinion des geologues allemands, qui ne regardent en general le groupe oolithique superieur que comme un seul massif homogene subissant seulement des modifications locales , et lopinion e'mise par M. Thurmann, qui regarde le terrain portlandien comme n'etant forme que posterieurement au soulevement des autres groupes jurassiques et depose, a la maniere des terrains cretaces et ter- tiaires, au pied de ce soulevement et dans quelques bassins enfermes de l'interieur des chaines. J'ai envisage, pour ma part, pendant long-temps, le portlandien a la maniere de M. Thurmann 5 mais plus tard j'eus l'occa- 3ion de reconnaitre^ par l'etude d'un grand nombre de faits, que le port- landien existe sous diverses formes , et modifie de niille manieres ; qu'il a ete souleve ä toutes les hauteurs avec l'ensemble des autres terrains jurassiques, et qu'il n'a pas ete depose posterieurement a ce soulevement, ni en stratification discordante avec les autres terrains jurassiques. Des ^ors il ne pouvait exister pour moi des doutes, que sur le mode de division ulterieur, savoir, s'ilfautle diviser en deux terrains, le corallien et le port- landien, ou s'il faut conside'rer, avec plusieurs geologues, les deux ter- rains comme ne faisant qu'un seul massif assujetli a des modifications dues aus influences des diverses stations marines. Cette question tres-obs- cure a ete depuis plusieurs annees l'objet de mes recherches les plus assi- dues; et les observations que j'ai ete dans le cas de faire, m'engagent a ad- mettre deux terrains, qui cependant ne forment point deux etages diffe- 14 106 OBSERVATIONS GEOLOGIQUES rens, comme beaucoup de geologues le pensent, et comme M. Thurmann l'admettait aussi, en s'appuyant sur la discordance presumee de strati- fication entre le portlandien et le corallien, mais qui constituent tout simplement un groupe jurassique, aussi circonscrit dans ses limites, quoi- que moins bien caracterise sous le rapport de la geognosie et de la paleon- tologie, que les trois groupes jurassiques que nous venons d'etudier. II est vrai que dans beaucoup de localites il n'est pas encore possible d'indiquer la limite precise entre le portlandien et le corallien, ä cause de la dispa- rite que presentent sous ce rapport les divers facies : je pense meine que pour certaines regions , oii dominent , dans les deux terrains , des facies analogues, comme dans les regions pelagiques surtout, et oii par conse- quent la petrographie et la paleontologie ne peuvent guere servir de guides, cette limite restera impossible aetablir, ou du moins sera toujours plus ou moins arbitraire et douteuse, comme cela arrive aussi pour les divi- sions et les terrains d'autres groupes, qui, dansle pelagique^ se confondent tres-souvent en un seul massif uniforme : mais dans la majeure partie des cas ( et cela a lieu dans toutes les regions littorales , oü les terrains montrent en general des divisions bien caracterisees et distinctes), cette li- mite peut etre etablie, quoiqu'elle varie beaucoup selon les divers facies. En effet ce sont tantot les marnes ä Astartes, tantot des strates d'un calcaire brunätre et cristallin, ou des assises sableuses et ferrugineuses^ etc., qui la constituent. Au reste les deux terrains se distinguent,, meme dans les facies petrographiquement identiques , par les caracteres de leur paleontologie, qui, eclaircie par une etude plus consciencieuse et plus critique des genres et des especes fossiles, ne manquera pas de fournir des preuves concluantes a l'appui de la difference reelle des deux terrains en question. Paleontologie et facies. C'est sous le rapport des facies et de la pa- leontologie, que le groupe jurassique superieur et surtout son dernier terrain, le portlandien, demontrent combien il est urgent de satisfaire au besoin deja si souvent senti de proceder a une i-eforme complete de la paleontologie jurassique. En ellfct, ce groupe, en terminant la serie des SUR LE JURA SOLEUROIS. 107 terrains qui, dans leur ensemble, constituent la formation oolitiqiie, re- sume en quelque Sorte toutes les creations organiques qui ont apparu et disparu successivement dans les autres groupes , avec des modifications particulieres a chacun d'eux. C'est dans ce groupe que semble s'etre con- centree tonte l'activite d'une longue epoque geologique, feconde en resul- tats importans pour le developpement progressif du rnonde organique et pour la Solution des problemes biologiques , qui ne se sont que legerement indiques dans les groupes jurassiques anterieui's. Pour s'en convaincre, il suffit de jeter un coup d'oeil sur les phenomenes geologlques et pa- leontologiques des divers groupes jurassiques, de les comparer entre eux , et il sera facile d'en deduire la marche ascensionnelle des creations successives. Nous observons_, a mesure que nous descendons dans la serie des terrains, des phenomenes de plus ea plus monotones, des facies moins caracterises, de plus en plus confondus, et par consequent aussi des de- veloppemens organiques plus restreints ; tandis que lorsque nous remon- tons la Serie de nos terrains jurassiques, nous arrivons successivement, et principalement a partir de l'oolithe inferieure, a une Variation plus grande des formes organiques , a une delimitation plus exacte des dif- ferens facies et de leurs ensembles zoologiques toujours plus varies; phe- nomenes qui indiquent des causes de developpement plus energiques, des conditions d'existence plus multipliees et une impulsion progressive de plus en plus intense. Ce developpement successif de la vie organique, a la surface de notre planete, n'est point limite a des stations accidentelles ou locales ; la nature elle-meme des stations^ ainsi que la multiplication progressive des conditions d'existence d'un terrain d'un groupe ä l'autre, aussi bien que d'une grande formation a l'autre , est subordonne a la marche du deve- loppement general de chaque formation , tant sous le rapport de la petro- graphie, que sous le rapport de la paleontologie ; car, ainsi que nous l'avons vu , les dernieres assises renferment une faune fossile proportionnellement tres-riche et tres-variee ; tandis que les premiers depots ne recelent, meme dans leurs littoraux, qu'un nombre moins considerable de genres et d'es- 108 OBSERVATIONS OEOLOGIQUES peceSj quoiqii'ils piiissent contenir iine masse fort considerable, et menie quelqnefois immense, d'intlividus d'ime espece ou d'un genre tres re- pandii. En admettant ainsi une marche ascendante des organismes aux difFe- rentes epoqiies, je n'entends pas dire par la, qiie les genres et les especes se soient perpetues d'iine formation a l'autre pai" voie de generation, en siiivant un perfectionnement progressif : im grand nonibre d'observations me portent an contraire a croire (et les etudes pale'ontologiques finiront par le demontrer) , que le developpement organique s'est opere Independamment dans chaqne formation, et qu'anne extinction complete des especes a tou- jours snccede nne crcation nouvelle , qni s'est perfectionne'e dans chaque ter- rain. On voit en outre le developpement general d'une formation se repeter en quelqiie sorle dans les differens terrains. C'est ainsi qne l'on peut consi- derer la formation jurassique comme composee de deux moities (etages) , l'une inferieure, comprenant le Lias et l'oolithe inferieure, et l'autre su- perieiire, les groupes oxfordien et oolithique superienr. Les differences qni existent d'un cote entre ces deux moities , et les analogies quoffrent d'un autre cote leurs terrains correspondans, sont egalement frappantes, tant sous le rapport petrographique, que sous le rapport paleontologique. Dans la moitie jurassique inferieure, il y a predominance des roches fer- rugineuses et exageration des facies vaseux ; les calcaires purs au contraire y sonttres-reduits : dansla moitie jurassique superieure, on voit en revanche predominer les calcaires purs et les silicifications. II y a exageration des facies coralliens, et les roches ferrugineuses sont presque completement supprimees. Teiles sont les differences, voici maintenant les analogies. Le lias et l'oxfordien sont , sous le rapport petrographique, des groupes essen- tiellement vaseux, de memeque l'oolithe inferieure et l'oolithe superieure sont des groupes oii le type brechiforme predomine. II n'y a de difference que dans la nature des agens generateurs, qui montrent une plus grande activite, plus d'intensite et plus de Variation dans la moitie jurassique superieure, que dans la moitie inferieure. La paleontologie presente des faits qui concordent parfaitement avec ce que l'analogie des phe'nomenes SUR LE JURA SOLEUROIS. 109 petrographiques et geognostiques paraissent faire presumer. Ainsi , dans le lias, comme dans l'oxfordien, on remarque, dans des assises analogues, des formes organiques tres-voisines. Les Ammonites pyiiteuses et les autres fossiles sontsouvent si semblables, qu'il faut un oeil tres-exerce pour ne pas les confondre. II y a une analogie semblable entre la faune de l'oolithe inferieure et celle de l'oolithe siiperieure . On y observe souvent les niemes genres de fossiles avec des especes fort analogues; et quoique les fossiles essentiellement earacteristiques des roclies brecbeiises , tels que les coraux et les crinoides , ne se rencontrent que d'une maniere tres- subordonnee dans l'oolithe inferieure, on reconnalt cependant , dans riiabitus d'un grand nombre de fossiles, une tendance tres-prononcee a constituer des facies plus ou moins coralliens, distincts des faciespure- ment vaseux, surtout si l'on fait attention a leurs rapports avec le Lias, comparativement aux rapports analogues qui existent entre l'oolithe superieure et le groupe oxfordien. II serait assez facile de poursuivre ces analogies plus loin , en comparant les phenomenes petrographiques et paleontologiques ; mais l'espaee ne me permet pas d'entrer ici dans de plus grands details. I. TERRAIN CORALLIEN. Signalement. Galcaires blanchätres, de structure fort variee, com- pactes, crayeux, tres-oolitiques et brechiformes , avec beaucoup de fos- siles (astartes, nerinees, polypiers) dans les regions littorales. Galcaires blanchätres tres-peu varies, generalement fort compactes, plus rarement oolitiques, mais assez souvent pisolitiques et avec tres-peu de fossiles (cer- taines nerinees, des polypiei'S spongieux, des terebratules, etc.) dans les regions pelagiques. Synonymie. Angleterre : Midclle-oolitic-systeni , fVoogmorh-bed ? et C oral rag. France : II existe sous diverses denominations en INormandie, dans le Eoulonnais, dans la Haute-Saöne et dans le S. 0. de la France 110 o^SERVATIONS GEOLOGIQUES Allemagne. Jurakalk (en partie), Coralrag ou Korallen kal k de p\\i- sieurs auteurs recens. Suisse : Canton de Bale : Jüngerer Jurakalk de M. Merian. Canton de Neuchätel ; Serie compacte a Strombites et grosses oolithes ( en partie ) de M. de Buch. Canton d'Argovie : Quaderstein (en partie) deM. Rengger. Jura bernois: Graupe coralliende M. Thurmann. Facies. II olTre plusieurs facies tres-distincts; le littoral et le pela- gique y sont tres-bien caracterises. Dans les re'gions littorales, le facies corallien et ses annexes predominent de beaucoup siir les facies vaseux purs, surtout dans les regions qui avoisinent le Porrentruy. On observe par contre, dans les regions pelagiques, beaucoup plus de roches va- seuses; les roches brechiformes et les fossiles littoraux disparaissent suc- cessivement vers les regions pelagiques. Dans les regions voisines de l'Ar- govie, et plus encore dans ce dernier canton et dans le Jura allemand voisin , il existe un facies vaseux propre a polypiers spongieux , sur lequel jene puis encore donner des renseignemens sufiisans. a) Facies corallien. PetrograpJiie et Geognosie . C'est ce facies, frequent sur les lisieres littorales des bassins jurassiques de l'Angleterre, de la France et de la Suisse , qui a generalement servi de type aux descriptions que les geo- logues nous ont donnees du terrain que nous etudions, et qui, par cette raison, a recu les nonis speciaux de Coralrag, de terrain corallien , etc., noms qui peuvent souvent induire en erreur, et faire croire que les poly- piers sont des fossiles qui appartiennent exclusiveinent a tel ou tel terrain. II arrive ainsi que Ton confond des roches semblables de terrains divers en un seul terrain^ en ne faisant attention qu'ä l'analogie des caracteres et de l'aspect exterieur. Les caracteres petrographiques et geognostiques sont si bien decrits par M. Thurmann, que jene saurais rienyajouter d'essentielj etje crois, par con- sequent, pouvoir me dispenser d'entrer dans des details descriptifs. On re- SUR LE JURA SOLEUROIS. 1 1 1 tiouve chez nous, caracterise comme dans le Porrentruy, son calcaire co- rallien (qui , par ses caracteres paleontologiques, se rattache plutöt au terrain a chailles ) , son oolithe corallienne et son calcaire a nerinees, quoique ces divisions se confondent frequemment et ne se rencontrent que rarement ensemble dans une seule coupe et dans Tordre indique. Elles paraissent souvent meine n'etre que des modifications d'une meme assise. Le calcaire a astartes manque entierement dans les chaines soleu- roises; du moins il m'a etejusqu'ici impossible de le reconnaltre. Comme plusieurs autres divisions, il ne parait se developper que dans des cii- constances donnees, et comme precurseur de certains facies portlandiens, avec lesquels il montre des rapports si intimes, qu'il est peut-ctre plus naturel de le placer dans le terrain portlandien que dans le corallien. En tont cas , plusieurs calcaires et marnes a astartes ont encore besoin d'etre revus et etudies avec soin, parce qu'il y en a bien assurement qui appartiennent au portlandien et remplacent meme quelques-unes de ses subdivisions ; et comme les caracteres petrograpbiques ne peuvent nnlle- ment servir de guide, la position ge'ologique et la paleontologie pourront seules en decider. Paläontologie. La faune offre dans ce facies une grande abondance de fossiles de genres et de formes tres-caracteristiques , plus ou moins bien conserves, suivant les localites. Ce sont d'abord les polypiers calcaires et saccharoides , souvent silicifies dans les assises inferieures, qiii forment la grande masse des depouilles organiques enfouies dans les rocbes de ce facies corallien. Ces polypiers sont accompagnes d'un grand nombre d'A- cephales et de Gasteropodes des genres propres aux facies coralliens, qui ont generalement conserve leur coquille a l'etat spatbique. On y rencontre de plus des debris assez nombreux d'Echinodermes, qui presentent aussi les caracteres coralliens. — Voici la liste de ces fossiles : Polypiers. Turbinolia. i ou 2 especes. Astrea. Gag especes, parmi lesquelles plusieurs figurees par Gokll'uss. Meandrina tenella Goldf. 112 0BSERVAT10>!.S GEOLOCIQIES M. magna Thurmann. M.foliacea Thurmaun. Sarcinula ? Anthophrlliim. i ou 2 especes. Lithodendrum Rauracorum Thurm. et une aulre espece indeterminee. 11 y a en oulre un assez. grand nombie de genre^ et d'especes indetermines. Leur etude , comme en general celle des polypiers jurassiques, öftre un vaste champ d'imestigations aux paleontologistes. EcHINODERMES. Apiocrinus. ] Debris l'requens, mais rarenient assez bien conserves pour elre Cidaris. \ determines. ACEPHALES. Tres-nombreux, et d'un type corallien tout particulier. Ostrea. 2 especes. Un genre voisin des Spondyles ou Ilinnites. Terebratula. Une tres-grande espece lisse, peu frequente. Lima. I Plusieurs especes fiequeutes. Pecten. \ Diceras. Grande et belle espece avec une coquille extremement epaisse. Lithodomns Sowerbii Thurm. Tres-frequenle. Cardium ? Aslarte, et un assez. grand uombre d'autres genres indetermines. Gasteropodes. Nerinea elegans , I , , „ , , , ,, } et (Tuelques aulres tres-lrequcntes. N. pulchella. j Cerithümi? Roslellaria ? Trocims. Turbo , et plusieurs genres analogues. Annelides. Serpida. Plusieurs especes, dont une remarquable par sa grosseur et sa forme spirale. Ckphalopodes. Ammoniles et Belemniles. M. Thurmann les eile comme des fossiles tres-rares; je n'en ai pas encore rencontre moi-memc. Cc qui manque au uie.noi.c de M. üiessly pa.aitra avec le »«»cJ-k»-«*!!! ir • ^- ' proloni-ee de l'auteu.- ^n n^,. , ... iuochmn volume. Une indisposilioii mwi^smm. ^^ Y/*'*'' '' €®i^..r.: ^^^^h- ■-v^_ ry' / X-, mt I) /->^#^^j^ ^i fe^.. >- ;,.kV.»u-< l,.-rE tu, U IfLDnn-pnmble, j dp IVn-diTbimj . V', Pl-es .lE2,-,iuwu. ^Jf-'Z a-es itfliejeuiloif. ^llisSlMsITEEl 1 P-.-: il? '■.siamrti^ '3=^ ^ ^^»-Sa A. / \ ,-f ns .'- ¥^. .r. T\ >, I?i8 M^^'^^ .-^-^ /"^ 1 "'''■ -Sh. »<*• ~^.d'g ^.X.^^^"^^^ .^;^H,^"rU^'*^:^% \ W \^x^' ^ Z^'^^lP'^i £" ^Jl^iiüii: i±i'= lEEBEISUIMIMSWflL on fHi Hau ens fein. ''^^^^ /' y ■/\ 'V#v V^j A C^ \ --< ^^^ '\\^ ^