| Library of the Museum OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. Founded by private subscription, in 1861. e Neue in der 1 Nalurgeſchichte des f Nieder⸗ „Deutſchlandes gemachte 4 Entdeckungen | einiger feltenen und wenig befanten verſteinerten Schaalthiere, Zur See und Ergaͤnzung des Thier⸗ reichs beſchrieben von J. W. C. A. Freyherꝛn von Huͤpſch, Mitgliede der königlichen Akademie der ſchoͤnen Wiſſenſchaften und der Societaͤt der Agrieultur zu Rochelle und andrer gelehrten Geſellſchaften. | — — — — > Mit Kupfertafeln. Frankfurt und Leipzig, In der Metternichiſchen een . dr N Ko — nme mn — 8 N m N 3 2 1 ‚ PLINIUS. 11 nn Nature nihil fu- | ı pervacaneum. | 4 LEIBNITIUS. . | I |. Præſtat rem ipfam intueri , 5 18 ma- 1 nifeſta ſepulti Animalis argu- menta agnoſcere. N 1 | PRO Ar 9. 23. pag. 3 1 | A F f | | \ gi * 7 a m N, . — N — \ J 1 1 N Seiner Churfürſtlichen Durchl aucht, a Dem v 79 re 4 Durclaucttsfen Sürnen 1 u n d n l ! Herm, Denfers 9 ‘IH . = U N f N A 1 ; 14 il i { — S ‚ Pigeafen 2) ans, des 8. KNomichen Heichs Ersfhagmeitern und Cburfürkenz = 4 a ? 11 1 ER 8 ii. „9 f = N N . 8 | | K 1 350 0 9 125 | — 2 = Im [ Bevern, zu Julich, Cleve, 1 | und Berg; Furſten zu Moͤrsz Marquiſen zu Bergen⸗ | op⸗ Zoom; F „Braten und Napehsberg; II Herm zu Ravenſtein, \ N. . N. Meinem Gnaͤdigſten | Fiuͤrſten und Hern. | Durchlauchtigſter Churfu 85 Gnaͤdigſter Duͤrſt und eh l Zo Urſachen bewegen mich die = unterthaͤnigſte Freyheit zu nehmen, N KurerChurfuͤrſtlichen Durchlaucht gegenwaͤrtige Abhandlungen aus der Nakurgeſchichte i 2 AI furcht zu widmen. 5 were 0 Vors erſte haben Eure Churfuͤrſt⸗ liche Durchlaucht jederzeit ein be⸗ ! — — zu Manheim anlegen laſſen. | = NV m en U > fonders gnädiges Wohlgefa en and der fo angenehmen Naturgeſchichte blicken laſſen und daher ein unver⸗ gleichliches Naturalien⸗Cabinet / wel⸗ F ches die wichtigſten Claſſen der Na- turgeſchichte enthaͤlt und denen weit⸗ laͤuftigſten Cabineten in Europa an € ſeltenen Naturwerken nicht weichet, Vors andre kommen diejenigen || | feltenen und neu entdeckten verſtei⸗ nerten Schaalthiere, die ich in gegen⸗ N waͤrtigen Abhandlungen umſtaͤnd⸗f lich beſchreibe, aus dem Erdboden hoͤchſtdero Herzogthume Julich her. Dieſer Umſtand hat mir vorzuͤglich f I die ehrfurchtvolle Freyheit einge: || floſſet a die Be⸗ i ; ſchrei⸗ II my nl ——ů— — — :: ⁵ —————— ———yN 1 ww. 1 r- 2 I A — — > I — 1 N. C N N ſchreibung dieſer merkwuͤrdigen na⸗ | tuͤrlichen Seltenheiten hoͤchſtdero mi⸗ I — | zuſchreiben. 10 Die höchſtruͤhmliche Stiftung der beruͤhmten Manheimiſchen Acade⸗ mie der Wiſſenſchaften, welche die 1 Naturgeſchichte mit der Hiſtorie zum Gegenſtande hat und deren Mitglie⸗ der ſo unermuͤdete Naturforſcher, | als einſichtreiche Alterthumskuͤndi⸗ ger ſind; die Errichtung eines ſo weit⸗ laͤuftigen Naturalien⸗Cabinets und beſonders das gnaͤdige Gefallen, welches Höchftdiefelben an Betrach⸗ tung der ſeltenen Werke der Natur bezeigen, erwecket bey mir die gehor⸗ 1 A digen A fomfte Zuverſicht, daß Eure 3 75 AR buchen Betrachtungen einer gnä⸗ digen Aufnahme zu würdigen groß⸗ muͤthigſt geruhen werden. | wiederfahren, wenn Eure Chur: fuͤrſtliche Durchlaucht dieſe phyſika⸗ f zunehmen und mich hoͤchſtdero un⸗ | ſchaͤzbaren Huld und Schutz zu wuͤr⸗ digen geruhen werden. Durch dieſe vorzuͤgliche Gnade werde ich aufge⸗ | muntert werden, verfchiedene andre V feltene Naturwerke (welche uns der an Mineralien, Foſſilien und andren natuͤrlichen Seltenheiten reiche und fruchtbare Erdboden hoͤchſtdero Her⸗ zogthuͤmer Juͤlich und Berg darrei⸗ chet) umſtaͤndlich zu beſchreiben und dieſelbe der gelehrten Welt, beſon⸗ ders denen auslaͤndiſchen Liebhabern der Naturgeſchichte , bekant zu ma⸗ W — lichen Betrachtungen gnaͤdigſt auf r NM Sn N77 „ 3 ͤͤ Ich habe demnach die Gnade mit. der tiefeſten Ehrerbietung zu verhar⸗ \ | Lehr DS | Durchlauchtigſter Churfuͤrſt, Grnadigſter Fürft und Herr! 5 Eurer Churfuͤrſtlichen Durchlaucht | | Unterthaͤnigſt⸗ gehorſamſter ö Diener 7 | Colin am Rheine, . | den 20. Gctob. 8 EN - e 1768. ö a b ; ke 185 Freyh. von Huͤpſch. — ee IN — = RS von Der des per einer Naturgeſchichte A Ich bedaure es ſehr, daß ich vieleicht meinen gelehr⸗ „ ten Leſern durch eine lange Vorrede zu einem ſo klei⸗ nen Werke muß überdruͤßig werden. Sie werden mir aber erlauben, ihnen einige noͤthige Errinnerungen zu ma⸗ 2 chen. | Niederdeutſchlandes. SS... — e e ) 11 x oc m dem erſten Theile meines beco⸗ nomiſchen Werkes (*) habe ich nicht ohne Grund behauptet, daß die OGeco⸗ nomie die nuͤzlichſte, hingegen die Na⸗ turgeſchichte die angenehmſte Wiſſen⸗ | ſchaft ſey; denn ſie verſchaffet uns ein | unſchuldiges Vergnügen und einen nuͤßlichen Zeitvertrieb. Man bedarf nur einen Blick auf diejenige Samm⸗ lung der Naturwerke, welche die ver⸗ ſteinerten Koͤrper enthaͤlt, werfen; go wird man mit Verwunderung an⸗ merken, daß eine Schnecke, eine Mu⸗ ſchel, ein Krebs, eine Schlange, ꝛc. wvollkommen in einem harten Steine verwandelt ſey, dennoch dieſe Thiere ff f cher fene Sant, Bräfle Lage und do Br | es ) Nuͤzliche Beiträge zur Sec und dem 0 0 landwirtſchaftlichen Leben. Frankfurt und Leip⸗ zig, in der Metternichiſchen Wach haßelung 1766. . 1 D N — N We ( 12 ( N. Verhaͤltnis aller Theile behalten haben. i | Ja, wer nur etwas von einer geſcheid⸗ ten Denkungsart beſttzet, der wird uns | ganz gerne einraͤumen, daß die Ber: ſteinerungen billig unter die merkwuͤr⸗ digſten und ſeltſamſten Erſcheinungen! in der Natur zu rechnen ſeyn. Bey Betrachtung der vielfältigen | Verſteinerungen wird man ferner an | denenſelben unwiderſprechliche Zeugen von denen merkwuͤrdigſten Veraͤnde⸗ rungen (+), welche auf unſrem jez be: f wohnten Erdboden in denen ae ei⸗ W N (70 Daß ſich auf unſrem Erdboden ehemals er⸗ ſtaunliche Ueberſchwemmungen und Veraͤnde⸗ rungen der Lage des Meeres zugetragen haben, iſt von mir in dieſer Schriſt erwieſen worden: Phyſikaliſche Abhandlung von der vormali⸗ gen Verknüpfung und Abſonderung der alten und neuen welt und der Bevoͤlkerung weſtin⸗ diens, ꝛc. Coͤlln, 1763. W. * 13 0 We Zeiten vorgegangen ſind, antreffen. Dies beweiſet die Menge der verftei- b 755 Meer gewaͤchſe, Schnecken, Muſcheln, und andrer Schaalthiere, ki 5 ehemals lebendige Geſchoͤpfe gewe⸗ ſen und im Meere gelebt, nun aber auf S hohen Bergen und in der Tiefe des trocknen Landes gefunden werden. Man findet in Deutſchland und in an⸗ & dren europaͤiſchen Landern Muſcheln, “ Ping c. die nur in dem india⸗ b 2 2 X | mei⸗ N Fe (TT) Die unterſuchung von dem e der verſteinten Korper und ihrer Lagerſtaͤtte kan zur Erfindung neuer Wahrheiten, ja zur Auf⸗ klaͤrung der wichtigſten Begebenheiten unſres Erdbodens vieles beytragen. Es geht aber nicht an, wenn man mit woodward, Scheuch⸗ 3er, Plüche, und andren beruͤhmten Natura⸗ liſten e wil, dan die Verſteinerungen | rue 9 meinem Cabinet und es werden ſich in andren Naturkammern noch mehrere Proben davon finden. Ich beſttze ei⸗f nen huͤblichten Schneckenſtein (Coch. hohen Berge in Lothringen gefunden f vorden. Hingegen komt die origi⸗ nal Sehnecke (welche auch beſitze und die dem gemeldten Cochlithen in allem genlich iſt ) aus dem indianiſchen Mer Ä re her. | Die Maturgeſchichte erfährt ö nicht allein ein beſondres Vergnuͤgen; ſondern fie. verſchaffet auch erhebliche Vortheile zur gemeinen Wohlfahrt. £ Mein auf Freund, der gelehrte Her: | bein fl _ tuberoſum), welcher auf einem von der Suͤndfluth herſtammen. Dies 1 ehemals eine faſt algemeine Meynung, aber | - ein in der Geſchichte unſrer Erdkugel unge I gruͤndeter Satz. 8 } 8 Pr / 2 8 „»„—— 12 * * . UK 15 C EM Hofrath Baumer, erſterer Profeſſor 4 der Arzeneylehre zu Gieſſen, hat in! ſeinem vortreflichen Werke der Natur⸗ 7 geſchichte des Mineralreichs, in dem Vorberichte des zweyten Buchs den Nutzen und die Nothwendigkeit der 5 I | natürlichen Hiſtorie hiulaͤnglich erwie⸗ ſen (*), wohin ich meine e I Bee W . | Wenn man ohne Vorurtheile die unpſchledenen erheblichen Vortheile, N welche die Naturgeſchichte der Hand⸗ S lung, denen Wiſſenſchaften, Kuͤnſten und Handwerken verſchaffet, in Ruͤck⸗ ſicht nimt; fo wird man überführt J e daß die Beiühungen derje⸗ Nie | ehrter Freund, der einfichtreiche Her: Profeſſor Beireis in Helmſtaͤdt in einer kleinen Schrift et De Utilitate & Neceſſitate Hiſtoriæ naturalis, 5 N | 0 Eben dieſes hat noch meitläuftiger mein ge⸗ Ke. 5 1758: 5 ee a NS — > n N raliencabinete errichten und die Natur⸗ f geſchichte mit Eifer und Fleiſſe durch neue Entdeckungen, Beobachtungen IE und Verſuche erweitern) nicht ohne S | Srüchte, Nutzen und Verdienſte find. II Nur wuͤnſchte ich, daß viele Liebhaber | allgemein nuͤzliche Abfichten bey ihren & N Samlungen hegen möchten. Ich wil | nicht alle Liebhaber zu Schriftſtellern ze machen. Nur wuͤnſchte ich, daß fie) zum wenigſten ihre merkwuͤrdigſten Seltenheiten der Natur bekant ma⸗ ER lieſſene 9. ange: mehr wuͤnſch⸗ ! EHE ER dm Wie viele ſchoͤne und feltene Naturwerke bleiben in denen Naturalienkammern (ſo wie auch viele wichtige Alterthuͤmer und Kunſtſa⸗ chen) im dunkeln vergraben; da doch dieſelbe N eine Beſchreibung verdienten. Die Sammler fund Liebhaber find aber in eine ſolche Furcht und 1 ! te ich, daß nach meinen Vorſchlaͤgen | diejenigen Liebhaber, welche nicht mit Amtsgeſchaͤften beladen ſind, ſich die f Muͤhe gaͤben, eine ordentliche Vorle⸗ ſung über die Naturgeſchichte (nach vorhergegangener Vorleſung der Na- f turkunde) der ſtudierenden Jugend zu u es N Vorleſung müften ritaͤten der gelehrten Welt bekant gemacht wür⸗ riſchen Werke (der niederrheiniſche Fuſchauer | dc. Rhbenopolis 1766 ) im ſiebenten Artikel © Bi... 60 erſten Theils . 15 Dr N 179 l B die undi irrigen Wahn verſetzt; daß, wenn ihre Ra⸗ den, ihre Schaͤtze und Ruhm darunter leiden moͤchte und daher einem Schriftſteller die Bekant⸗ machung derſelben gar nicht goͤnnen. Aus eben dieſer Urſache folget auf eine untriegliche Art, daß fo lange in einem Lande der Handwerks⸗ N neid unter denen Samlern, Liebhabern und Gelehrten herſchen wird; ſo lange wird die Na⸗ turgeſchichte und andre Wiſſenſchaften keine all- gemeine Aufnahme zu verhoffen haben. Eine F dieſer Anmerkung aenlihe Stelle kan man in ſolgendem neu gedruckten und ſo betitelten ſaty⸗ . N 8 . die Naturwerke, z. E. die Mineralien. und Foſſilien nach ſyſtematiſcher Ord⸗ nung vorgelegt und über jedes Stück ei⸗ ne Erklaͤrung gegeben werden. Alsdenn wuͤrde ſich erſt der algemeine Nutzen zeigen. Wie gerne wolte ich meine Samlungen dazu herleihen, ja dieſel⸗ be zu einem oͤffentlichen Cabinete wid⸗ men. Nur iſt zu bedauren, daß kein Gelehrter noch Liebhaber dieſe Muͤhe ohne Belohnung auf ſich nehmen wird, auch kein vornehmer Goͤnner ſich hier = 5 Lande finden wird, der dieſe ſo ruͤhm⸗ | liche als nuͤzliche Bemühungen unter: | ſtuͤtzen wolte. Daher werden meine Wuͤncche noch ſo lange fruchtlos ſeyn. ff Der berühmte MWorhofius (** hat J 8 N 9 — 5 (***) Id verö certum eft, fi Princeps aliquis ta- le Theatrum inſtrueret, aut in Academiis, quem-- | adınodum Bibliothecæ publicz , inveniretur, © major nr N ̃ ——ꝛ .... N EN , | . ( 19 % hat ſchon laͤngſt, und mit ihm der ge⸗ lehrte Benedict ner, Gliverius Legi: pont (****) einen, meinen jez ge⸗ machten Vorſchlaͤgen, sen Ge⸗ danken gehabt. nan 8 309 in BEN. 153 w m | Yet 2 major confluxus Studioſorum has impenſas fa- cilè refarciret : immenfos enim fructus illa res præſtaret, inultifque laboribus & impenfis ftu. dioſam juventutem ſublevaret. Alios quoque etiam illiteratos curiofiores alliceret, unde mul- tis acceflionibus brevi tale Theatrum augeri poſ- ſet, & tota Rerum Univerfitas in unam veluti domum compacta Spectatoribus, non fine fru- ctu & delicio, exhiberi , &c. Polyhift. Liter 5 in —— 1 — N Lib. 2. Cap. 4. de Subfıd, dirig. Fud, L. 41. | eg. 349. (**%%*) Ab eo autem tempore complures hujus MM Diſeiplinæ (Hiſtoriæ naturalis) Cultores ex Ita- Zu = lis, Gallis, Anglis, Germanis in eadem ſtudia confpirärunt, ita ut, quemadmodum ex Anti- ki - - quitatum evolutoribus, fic etiam ex Nature | Curiofarum Seriptoribus i integrum corpus facilè 8 De + CDII-: N e Zu —— j D Ne — — — a N 20 0 N. Ich wil dieſe Gedanken bey Seite ſe⸗ tzen und nun auf mein Vorhaben kom⸗ men. Gegenwaͤrtige Beſchreibungenf einiger ſeltenen und wenig bekanten ver⸗ ſteinerten Schaalthiere ſind gleichfals eine Probſchrift von der Herausgabe ei⸗ ner Naturgeſchichte des Niederdeutſch⸗ landes. Wird dieſer kleine Verſuch Beyfal finden; ſo werde ich aufgemun⸗ 1 kk werden, eine eganze Naturgeſchichte des = A ——ů—— m. ZN confici poſſit. Quare operz pretium haud leve faceret , optimeque de Orbe erudito merere- tur, qui hanc ſtrenuè occuparet provinciam. Sed uti hoc opus inter Defiderata litteraria habe. N tur, ita & iftud apud Eruditos maximè in vo- tis eſt, ut noſtris in Academiis publicum quod- dam Naturæ & Artis Muſeum in. ſtitueretur, in quod Euriofa quæque certis qui- | buſdam receptaculis aſſervata, ac ſubinde per vivam demonſtrationem oculis animifque ſiſten. da, inferrentur. Diſſert. Philogog, Bibliograph. Diſſerr. 4. H. 7. pag. 282. 183. u Nr Fr des Niederdeutſchlandes CF) zu ver⸗ fertigen. In dieſer Maturgeſchichte werden hauptſaͤchlich die merkwürdig: N ſten Seltenheiten der Natur, die ſich | nicht aller Orten finden oder unbekant ſind (4) oder ſonſt einige Aufmerk⸗ | 3,2. (T) Zu dieſem algemein nüslihen Werke ha- be ich ſchon verſchiedene ſchoͤne Stuͤcke aus un⸗ ſren Gegenden geſamlet. Ich kan nicht um⸗ hin ohne die edle Geſinnung und den ruͤhm⸗ lichen Fleiß in, zu dieſem Werke, gemachten | Beytraͤgen des Herzn von Springer, Kayſerl. Artillerie Hauptmann, oͤffentlich zu verdanken. Dieſer einſichtreiche Kenner natuͤrlicher Sel⸗ tenheiten hat die vorzuͤgliche Güte gehabt, € mir einige niederlaͤndiſche Verſteinerungen da⸗ zu mitzutheilen. (Tr) Es iſt jederzeit in der gelehrten Welt, ſeit dem der unſterbliche Carteſtus und Ga, | ſendus die peripatetiſche Philoſophie aus de nen Schulen weggeſchaffet haben, eine aus⸗ Wage Sache geweſen, daß diejenigen Wer⸗ ke, 5 — 5 5 — — RE, Bau: Sr a FERN . N 22 0 N.. - 1 (ah verdienen, mit dazu gehöri- gen nach der Natur gezeichneten und mit Farben rk Kupfertafeln beſchrieben werden. Da ich nun aber meine . bauptſachnch auf N ke, welche neue Wahrheiten, das iſt, neue Entdeckungen, Verſuche, Beobachtungen 5 unbekante Unterſuchungen enthalten, einen Vorzug verdienen, und einen beſondren Nu⸗ tzen, zur Erweiterung der Gelehrſamkeit, ver⸗ ſchaffen. Daher, um meinen Leſern etwas neues und nützliches zu liefern, habe ich bey denen Foſſllien hauptſaͤchlich das Augenmerk auf drey noͤthige Gegenſtaͤnde. 1.) Sehe ich auf die Seltenheit der Thiere, Muſcheln, Schnecken, Pflanzen , ꝛc. Die man verſtei⸗ nert findet, die aber nicht oder wenig bekant ſind. Dieſe Abficht dienet zur Erweiterung MI und Ergaͤnzung des Thier - und Pflanzen + Reichs. 2.) Beobachte ich die Aenlichkeit und Perſchiebenbeit der Figur, Groͤſſe und Zufaͤlle deren Verſteinerungen untereinander: weil man dadurch das Geſchlecht und die Art kennen ler⸗ | — N N anf die niederdeutſchen Gegenden ein⸗ ſchraͤnke; ſo werden vorzuͤglich dieje⸗ nigen Joſſilien, Mineralien, Inſec⸗f ten, ꝛc. ꝛc. welche aus folgenden Land: fchaften herkommen und die ſich mei⸗ ſtentheils in meinem Naturaliencabi⸗ net finden, beſchrieben werden. W Di — — net. 3.) Richte ich meine Betrachtung auf die Steinart des verſteinerten Koͤrpers und L der Mutter (das Lager der Foſſilien), in wel ff cher derſelbe ligt. Dieſe Betrachtung iſt zur Aufklärung der Structur unſres Erdbodens, beſonders der Floͤtzgebuͤrge, ſehr noͤthig. Die } Naturgeſchichte vieler Länder wird immer in ihrer Kindheit bleiben, wenn man ihr nicht durch dieſe und hundert dergleichen Unter⸗ ſuchungen unter die Armen greifet. Allein“ die meiſten Samler natuͤrlicher Seltenheiten N bekuͤmmern ſich gar nicht um dergleichen Ab ſichten. Einige begnuͤgen ſich nur damit, daß ſſie die gelehrten een ihrer ſchoͤnen n Rari⸗ m —— — TR ee — E N 24 X u ı Diejenigen mineralreichen Land⸗ ſchaften, die ich unter dem Nahmen jj von Niederdeutſchland, ſamt ihren angraͤnzenden Laͤndern, zuſammen⸗ rechne und von deren Naturalien ich | die Beſchreibung machen werde, ſindf | 0 BR Sin, 1.) die Herzogthuͤmer Juͤlich S ——— Su Raritäten herzuſagen willen, ja nur mit ih⸗ ren Samlungen zu prahlen; andre beſchaͤfti⸗ gen ſich nur mit ſyſtematiſchen Claſſificationen, mit ins Auge fallenden Schoͤnheiten und, in einem Worte, ſie zerbrechen ſich nur den Kopf mit Taͤndeleyen, da fie hingegen gar ofte die Hauptſache dabey vergeſſen, nemlich den Urſprung dieſes oder jenen natürlichen Körvers zu unterſuchen und Betrachtungen zu machen, die ein neues Licht in die Geſchichte der bewunderenswuͤrdigen Werke der Natur geben koͤnten. Mir deucht aber, daß die Naturalienſamſer, die ſich gelehrt duͤnken, et- was mehr davon verſtehen ſolten, als der ge: meine Mann, dem es gleichguͤltig ft, zu wiſ⸗ ſen, was ein ſeltenes Naturwerk ſey, und woher es ſeinen Urſprung 1 W N i W . O a2 | Jülich und Berg. 2.) Die Churfuͤr⸗ 3.) Die Eifel, z. E. das Herzogtum f Aremberg, die Grafſchaft Blanken⸗ heim, ꝛc. 4.) Die Herzogthuͤmer Cleve und Geldern, die Grafſchaft; Mark, ꝛc. F.) Weſtphaͤlen z. E. die Biſchofthuͤmer Muͤnſter, Paderborn, | Oſnabruͤck, das Herzogthum Weſt⸗ phalen, ꝛc. 6.) Das erzogehum | s Maͤynz, Trier und Coͤlln. Lothringen, Biſchofthum Luttig, Furſtenthum Naſſau, ꝛc. 7.) Die oe⸗ Verzogtzuͤmer Brabant, Limburg, Luxemburg, Flandren, Hennegau, ꝛc. Niederlande, als Holland, ꝛc. ff ſtorie haben ſchon laͤngſt eine Natur⸗ JJ geſchichte von unſren niederdeutſchen 5 . Niemand aber 1 Bir i hat ſterreichiſchen Niederlande; z. E. die 9.) Die Provinzen der vereinigten f Viele Liebhaber der natürlichen Hi⸗ N eg NS —̃—̃ N N "SEM ZEILE hat dieſe Arbeit unternehmen wollen (*) Ich habe mich nun wirklich an die⸗ N je Arbeit gewagt. Ich wil alſo nicht hoffen, daß man mich daruͤber benei⸗ den werde, indem ich einem andren Liebhaber gar gerne dieſe Bemuͤ⸗ hung uͤberlaſſen wolte. Da dieſes Werk unſrem niederdeutſchen Vaters lande Ehre und Ruhm machen kan (**): weil es reich an Mineralien, Foſ⸗ W NZ . 7 HN is — N nn 12 (*) Die einzigen Schriftſteller, welche einige Punkte der niederdeutſchen Naturgeſchichte beruͤhrt haben, ſind die zween gelehrten Maͤn⸗ ner, Herz German Nunning und Her: gen» 5 2 rich Cohauſen, geweſen. Dieſe ruhmwuͤrdi⸗ gen Maͤnner haben einige Verſteinerungen aus Weſtpfalen, z. E. die Ammoniten, Echini⸗ ten, ꝛc. zu einer Zeit beſchrieben, da die Na: turgeſchichte nicht ſo hoch, wie heut zu Tage, geſtiegen war. Commerc. Litterar. &c. Tom. 1. Epiſt. 1. 2. & ſed. AN (**) Meine Leſer werden gar leicht Ar > B 111 ̃⁵ ͤ—T——.:. 22 — 3 ( 27) . Foſſilien und andren natuͤrlichen Merk⸗ würdigkeiten iſt; ſo lebe ich der Zuver⸗ ſicht, daß ſich Liebhaber, Freunde und Gönner finden werden, die dazu müs | liche Beytraͤge in Mittheilung ſchoͤner verſteinerten Körper, Untererdgewaͤchſe 5 und andrer Naturalien zu machen belie⸗ ben werden. (175. Ich erbiete mich alle Andi m jo U 2 daß wir dieſes muͤhſame Werk eos in Aibſicht eines Eigennutzen; fondern bloß zum Ruhme unſres niederdeutſchen Vaterlandes und zur Erweiterung der Naturgeſchichte un⸗ ternommen haben. Es laͤſſet ſich gar leicht begreiffen , daß dieſe Unternehmung viele Muͤhe und Unkoͤſten verurſachet: denn deß⸗ wegen muͤſſen Reiſen, Verſuche, Beobachtun⸗ gen, ꝛc. angeſtelt werden, welche Unkoͤſten, Unverdroſſen heit, Mühe und einen unermü- deten Fleiß erfodern. Hierzu haben wir auch ſchon laͤngſt den Anfang mit Eifer gemacht, und eine beſondre Samlung in dieſer 1 angelegt. | (50 A haben wir die e — NZ 90 . . Va 28 ( merkwürdige Stücke von Verſteine⸗ rungen, Erztgewaͤchſen, Steinarten, 2 2 Liebhaber und Goͤnner aus denen ver⸗ ſchiedenen vorher angemerkten Gegen⸗ N — 2 gemein = nuͤzlichen Werke der Natur⸗ geſchichte von unſrem Niederdeutſch⸗ lande zu beſchreiben, bekant zu ma⸗ m chen , und dafür meinen lebhafteſten Dank Öffentlich abzuſtatten. | Daher habe ich nicht allein alle Her: ren Liebhaber, welche Naturalien⸗ cabinete beſitzen; ſondern auch alle Herꝛen Beſitzer, Aufſeher, Verwal⸗ ter ac. deren in hieſigen niederdeutſchen und . mn — N Geſinnung des Herm Reſidenten von Boſſard zu rühmen, der die Gute gehabt, uns da⸗ 5 zu Beytraͤge von Verſteinerungen anzuerbie⸗ ten. — Neu N 21 Inſecten, ꝛc. ꝛc. welche mir die Herzen f den mittheilen werden, in dieſem al⸗ 2 — | 21 ä 5 AN . — . FE NN ! | lichen als ruͤhmlichen Bemuͤhung, al- le beſondre Erztgewaͤchſe, ſeltene Steinarten, merkwuͤrdige Verſteine⸗ 8 rungen und ſonſt andre ſeltſame Natu⸗ alien, welche ihnen vorkommen ſol⸗ {| ten, guͤtigſt mitzutheilen (11). Wenn 7 CHF) Wie ungluͤcklich iſt zu weilen eine Gegend, welche reich an Naturwerken iſt, wo aber die Herren Gelehrten und Liebhaber in den Ar⸗ men des Muͤſſiggangs herumgehen und ſich nur € mit praͤchtigen Titeln aufblaͤhen. Unter dieſe Claſſe gehört billig der Herr Cabinetspirector Mixx re der ſich nicht ſchaͤmet offenher⸗ zig zu ſagen: Je ne m'amuse pas 4 courir les M Champs, pour ramafser des Pierres, &c. das N iſt: Ich beſchaͤftige mich nicht das Feld zu durchlauffen, um Steine zu famlen. Un⸗ 5 vergleichlicher Gedanke! Wir haben uns alfo I weni⸗ — S —— — in. 1585 . ( 30 ( N Wenn vieleicht die auslaͤndiſchen Herzen Liebhaber der Naturhiſtorie und die Herzen Goͤnner dieſes Werkes einige ſeltene Stücke von auslaͤndiſchen Foſſilien, Mineralien, Inſecten, Thie⸗ Uren „und andren Naturalien (deren ö 101 Be⸗ 2 wenige Beytraͤge von dieſem fleiſſigen Manne zu verſprechen. Wir machen aber auch ganz gerne ein Verzicht auf ſeine Entdeckungen. Allein man kan dieſen hochgelehrten Herꝛn Cabinetsdirector, als einen wahrhaften Stein⸗ atheiſten betrachten, der ſich wenig darum be⸗ kümmert, was in und auf dem Erdboden ſeines Landes vorhanden iſt; da es doch vor— zuͤglich feine Pflicht iſt, die Naturwerke zu ſamlen. Wenn die groͤſten Weltweiſe und be: ſonders die eifrigften Naturalienſamler vor un⸗ ſren Zeiten ſo traͤge, wie der Herr Cabinetsdi⸗ rector Maxx geweſen waͤren; fo wurde nicht allein die Naturgeſchichte noch unter der Bank ligen: ſondern dieſer hocherfahrner Cabinets⸗ Director würde nicht einmal diejenigen Sel⸗ tenheiten kennen, worüber ihm die Auſſicht gege⸗ ZN I 2 — — AN my N = D . N 31 N Beſchreibung einigen Beytrag zur Er⸗ weiterung der Naturgeſchichte machen N Fan) beſitzen ſolten und ſolche gern be⸗ kant gemacht haͤtten; ſo erbietet man | [ ch dieſelbe auch in dieſem Werke zu f be 8 gegeben worden. Vieleicht wuͤrde er alsdann einen verſteinten Elephantenzahn für einen 5 Backenzahn des groſſen Goliath oder eines Rlieſen gehalten haben. Ich weiß nicht ob man ſich wohl eine fo belachenswuͤrdige Ges finnung , als dieſe iſt, vorſtellen koͤnne. So viele beruͤhmte Naturforſcher haben auf eine unermuͤdete hoͤchſtruͤhmliche Art Die gefährlich: ſten Reiſen unternommen, die beſchwaͤrlich⸗ ſten Beobachtungen gemacht und die ſteileſten Berggegenden bewandert, bloß um die Na⸗ turhiſtorie mit neuen Entdeckungen zu berei⸗ chern. Hierinnen haben Barba, Rumpb, Scheuchzer, und viele andre Naturkuͤndiger einen unſterblichen Ruhm verdienet. Ja noch N zu unſren Zeiten, die Koͤniglich⸗ Daͤniſche Geſellſchaft, welche in Arabien und andren - dodirientaliſchen ändern durch die ruhmwürdig⸗ — ne vr X 32 I „ . beſchreiben, dafern die Herzen Be⸗ ſitzer die Guͤte haben wollen, die be⸗ kant zu machenden Sachen durch den wohlfeilſten Weg einzuſchicken. Der Her: von bz , Herꝛ D. Lieb⸗ — R * ſte Gel be des Anstrbtechuchen Königs : Friderichs V. geſchickt worden. Der Her; Ca- binetsdirector M. ift aber nach feiner eigenen ff hochmüthigen Sage viel zu zaͤrtlich, daß er die Felder durchlauffen ſolle, um Steine zu © ſamlen. Er begnuͤget ſich damit feine Zuhoͤ⸗ reer in Bewunderung zu ſetzen, daß er von allen Naturwerken ſyſtematiſch zu reden und dieſelbe ſchulmaͤſſig herzunennen weiß. Wir & wiſſen alſo dieſem gutherzigen Manne keine andre Verdienſte zu zueignen, als nur dieſes Denkmahl wegen ſeiner auſſerordentlichen Denkungsart (dergleichen man bey wenigen ‘€ Liebhabern antreffen wird) vorzuſchlagen, daß man ihn nemlich nach ſeinem Tode in Wein⸗ geiſte unter der Claſſe der ſeltenen Geſchoͤpfe oder neben den Affen in ein Naturalieneabi⸗ 2 net hinſetzte. N — r — LEN 33 BE Liebknecht und andre geſchickte Maͤn⸗ daß in jedem Lande fleiſſige Natur⸗ forſcher waͤren, welche ſich bemüheten | I die mineraliſchen Körper und andre Win die Naturgeſchichte einſchlagende Gegenſtaͤnde ihres eigenen Landes zu beſchreiben; alsdenn wuͤrde man ein⸗ | mal eine volſtaͤndige Naturgeſchichte f zu erhalten Hofnung haben; und fo wohl unſten Erdboden als die darin u | befindlichen mineraliſchen Körper , | | N welche dem menſchlichen Geſchlechte . | ſo groſſe Vortheile verſchaffen, näher ; | kennen lernen. Daher ſchreibt mit al⸗ genden Worten: Wenn aber die gluͤck⸗ liche Zeit komt, daß man in allen Laͤndern ernſtliche Bemühungen daruͤ⸗ ff ber anſtelt und dieſe ſorgfaͤltig mitein⸗ ander vergleichet; ſo wird dieſe Er⸗ 5 kentnisart nicht nur ſelbſt mit vielen | C Wahr⸗ ner haben ſchon laͤngſt gewuͤnſchet, lem Rechte der Her: Baumer in fol⸗ — 4 — —— AN mn N. m NS N \ ne — \ 21K er X 34% ur | Wahrheiten bereichert , fondern auch verſchiedene andre damit zuſammen⸗ hangende Wiſſenſchaften und Kuͤnſte in ein mehreres Licht geſetzet werden YH. Es haben ſich ſchon viele geſchickte | Maͤn⸗ D — 2 / N (*) Der Herꝛ von Leibnzz aͤuſſert hieruͤber feine Gedanken folgender maſſen: fi conterrent ope- € ram diyerfarum Regionuin Viri docti & curiofi; ſuperficies Globi noſtri paulo melius noſceretur, und der Her: D Liebknecht druckt ſich alſo da⸗ ruͤber aus: Optandum quoque eflet, ut hine inde per Germaniam inque aliis locis degentium Collectiones iftarum Rerum ac Obſervationes publicarentur, & bene ſibi invicem conferrentur, Hall. fubter. ſpecim. Sect. 3. Cap. 1. $. 2 1. pag. 413. 414. und an einem andren Orte ſchreibt der Her: Hofrath Baumer von denen Befoͤrde⸗ rungsmitteln der Naturgeſchichte durch Ge: lehrte, wo er mit allem Grunde ſaget: da es, wegen der Groͤſſe des Erdbodens und der Menge der mineraliſchen Koͤrper, unmoͤglich eines Menſchen Werk iſt, die Naturgeſchichte hinlaͤnglich vorzutragen; ſo waͤre es ſehr gut, J wenn die geſchickteſten und wohlgeſinnteſten Ge F lebr⸗ . —— * ne 2 AN re — — ) — AN * . DDS = * * 350 Fr turgeſchichte ganzer Länder und einzel⸗ Reifen und Unkoͤſten zu beſchreiben, kan. Allein von unſren Gegenden hat n man R lehrten, deren limftände es nur einiger maſſen der gelehrten Welt mittheilten; welches ſchon mehrere verdiente Männer von den Orten ih⸗ lich, durch die Zuſammenhaltung dieſer Theile ein Ganzes verfertiget werden. Naturge⸗ richt ! L. 9. [63 Bibliotheca Regni animalis & lapidei, 505 he Recenfi io Auctorum & Librorum , qui de Reg- no animali & lapideo methodice , phyfice, medice , &c. tractant. Lugduni Batayorum, . 1 760. 5 \ 77 N ——— UN: ZN A wie man dies weitlaͤuftig in der Bib⸗ liotheck des Thier- und Stein: Reichs ff () des Herꝛn Gronovius erſehen erlaubten, eine lang fortgeſetzte und gruͤndliche! Unterſuchung ihrer Gegend anſtelten und ſolche | Männer die Mühe gegeben , die Na- ner Landſchaften mit vielem Fleiſſe, 0 W ns == res Aufenthalts geleiftet haben; fo koͤnte end» ) Di ſchichte des Mineralreichs 1. Theil. Vorbe⸗ | 1 D . 36 0 | | | mannoc keine Beſchreibung der darin befindlichen Mineralien, Foſſilten und andrer natürlichen Seltenheiten. ff Daher ſind vieleicht ehemals die aus⸗ 1! laͤndiſchen Liebhaber auf das Vorur⸗ IU fheil verfallen, daß wir in un ſren nie⸗ derdeutſchen Laͤndern wenige Merk würdigkeiten der Natur beſaͤſſen. Das SGegentheil wird ſich aber in der Folge & fdieſes Werkes zeigen; denn die guͤtige Natur, welche wunderbar in Aus⸗ theilung ihrer Werke iſt, hat unſten N niederdeutfchen Laͤndern Reichthuͤmer f an Erztgewaͤchſen, Steinarten, ver⸗ ſteinerten Körpern, ꝛc. ꝛc. mitgetheilt, darunter ſt ch einige merkwuͤrdige Stuͤ⸗ cke finden, a e ce aufweiſen Formen. 5 * 5 = ? = fi 2 —— — Ich uͤberreiche hiermit alſo enden geneigten Leſern und Goͤnnern die Probſchrift meiner Naturgeſchichte des Nie⸗ DD — ZN ’ 7 5 ws Je: 37 be er Niederdeutſchlandes, welche eine deut liche und umſtaͤndliche Beſchreibung und ſeltſa nen verſteinerten Schaal⸗ thiere, zur Erweiterung und Ergaͤnzung des Thierreichs, enthaͤlt. Da dem⸗ -f nach vieleicht denen auslaͤndiſchen Lieb⸗ habern wird angelegen ſeyn, in ihren 2 a — Samlungen dergleichen verſteinerte einiger neu entdeckten, wenig bekanten N = NS == = nu = ' Schaalthiere,Meergewächſe und andre Naturwerke aus hieſigen Gegenden zu beſttzen; ſo erbiethe ich niich ihnen der | 1 gleichen zu zuſchicken, und dagegen, was mir in meinen Samlungen von aus⸗ | laͤndiſchen Mineralien, Foſſilien und 8 andren Seltenheiten abgeht, wiedrum I von ihnen zu erhalten. Daher dieje⸗ 1 nigen auslaͤndiſchen Liebhaber, wel⸗ che mich daruͤber mit ihrem Briefwech⸗ N | fſel beehren wollen, nur gerade deswe⸗ chern mir au zufehreiben bedoͤrfen ga denen 4, 6 — — En — 332ͤ —— — = — — — li SS — N Ir‘ IN 3 3 TEN = —— — —- e — r N 8 Wer | ! IJ denen entfernſten Laͤndern iſt), denn es A eine nicht der gringſten Annehmlich⸗ keiten für die Samler natürlicher Set ff tenheiten, daß ſie ſich ohne Scheue ſu⸗ chen doͤrfen und daß ſie in dem nemli⸗ chen Augenblicke, indem ſie ſich finden, einander ſchon lieben und hochſchaͤtzen. | Die Vertraulichkeit iſt der unausbleib⸗ liche Zweig, welcher aus die ſer Be⸗ Fkantſchaft herfuͤrſprießt. Allein die Redlich keit iſt hier, wie in allen Arten DIS N - HR der menſchlichen Handlungen, unent⸗ S behrlich, ſonſt kan der puichneshfl 6 nicht dauerhaft ſeyn. Geſchrieben | Coͤlln am Rheine, N 8 den 24. Oct. 1768. Baron von Huͤpſch. | | log. auf der St. Johansſtraſſe. ſeltſamen, bisher unbekannten + 1 Oi, „einem Pantoffel aͤnlichen, . due, in der eff. | Befreiung einer und neu entdeckten Gattung S 10 einer ' == 7 Zwoſchaaligen i Muſchel, a aus dem . —— nn ne —— 1 TAT: =) EA I > zu vB TEN, le S STN ET Sy IS \ Sn 88 S digen Verſteinerungen gehoͤret billig diejenige verſteinerte Muſchek, wovon ich jetzo zu erſt die Beſchreibung und Entdeckung derſelben bekannt mache. | Dieſer Conchit iſt eine zwoungleich⸗ ſchalige napffoͤrmige mit einem halb U zirkelfoͤrmigen Rande verſchene und Ss in eine dicke krumme halbzirkelfoͤr⸗ mige Spitze e 5 CT), (7) Conchites duabus Teſtis inæqualibus in- ſtructus, anteriorem Partem Sandalii perfe- | fectiſſimè referens, — — — zn AN ZN — N N — 2 . K.. 1 eee eee | U haerr die ſeltſamen und merkwuͤr⸗ AN AN — — — — W AN | x | 106 | F. 2 i “ ® Die 905 Abbildung (Fig. 1.) zei⸗ 2 i * 7 nn ² me Pen entre + a ] = N 4 Ale Gene mem ur m menu ven ar 2 nn e N . — NZ ——— f I — — — das Fach der ſeltſamen verfieineren | MURAU 519 verdienet. set eine def verſteinerte Muſchel 1 „ ohne Seethieren welche anſtatt der Haut und Decke geſchlecht wird in zweyen Untergeſchlechtern thiere [Oftracodermata ‚ Teftacea ,. Conchy-, 1 welche in hartſchaalichten Haͤuſern (z. E. chæ, Schnecken, Cochlea, &c.) wohnen: 2.) mata, Malacoftraca, Malacoſtred, Cruſtacea Fe Cruſtata] welche in weichſchaalichten Haͤuſern (. E. die Krebſe, Cancri, Meerigeln oder Secaͤpfel, Echini, Ke.) a BARS 5 R —— ZN — 77 N EEE Dr EEE NEE ER RE RO EN EN 1 dm Durch Air: e oder ſchaalichten wuͤrmer verfteht man ein Hauptgeſchlecht vom | eine harte Schaale haben. Dieſes Haupt⸗ abgetheilet: 1.) Die hartſchaaligen waſſer⸗ F die Seewuͤrmer, Vermiculi; Muſcheln Con- die weichſchaaligen waſſerthiere LMalacoder- f u, { | 7 u 8 x. 41 0 . | ) wache billig wegen ihrer beſondren Bildung einen vorzuͤglichen Platz in 2 7 2 8 —_— ee a : ? AN 2 = RE NEE ER ET eee N I g EN a ohne Deckel. Die andre Abbildung | (Fig. 2.) zeiget aber den Deckel derſel⸗ ben. Ihre Geſtalt iſt überhaupt fee h gel und pyramideufoͤrmig, wenn man i dieſelbe gerade haͤlt. Es iſt kein Koͤr⸗ ber, womit dieſe neue Art verſteiner⸗ f ter Muſcheln naher an Geſtalt uͤber⸗ | einſtimmet, als mit dem Vorderthei⸗ | le der Frauenzimmer Pantoffeln (Fig. & 1.7. 8.). Daher wollen wir dieſen Conchiten mitlerweile Pantoffelſtein benamſen. Dieſe Pantoffelſteine find ) denen Klauen oder Schuͤhlen einiger II Thiere auch in etwas genlich. Eini⸗ ge von dieſen Muſchelſteinen ſind un. teu ſpitziger, als die andren; andere ff hingegen ſind laͤnglich und ſchmal (Fig. 4. F.), andere wiedrum verkuͤrzt und gegen die Oefnung oder den Rand f (bis. 1 72 fen. breit. | — nn — N — W — — §. 3. 21 1 — — — — — —— —— . .. —— — Oben ſi nd dieſe Muſchelſeine rund, erhaben, und baͤuchigt; hingegen un⸗ ten plat. Daher ſtellen ſie vollkom⸗ men das Vordertheil eines Frauen⸗ zimmer Pantoffel vor. Die untere 0 laͤche iſt bogenfoͤrmig: weil die Spitze (Fig. 1. Lit. a. Fig. 8.) erhaben iſt. Man bemerket faſt an allen dieſen Mus f ſchelſteinen kleine erhabene Rippen, welche uͤberzwerch rund herum gehen, wie man dies an der vierten und fuͤnf⸗ 70 ten Abbildung (Fig. 4. Lit. cc. Fig. F. Lit. bb.) ſteht. Auswendig auf dent 5 Deckel (Fig. 6. Lit. d. Fig. 3. Lit. e.) & lauffen die Rippen zirkelweiſt und ſtellen einen halben Zirkel vor. Die Rippen der Muſchet und ihres Deckels find durchgehends von un⸗ gleicher Breite und zuweilen ſieht man 5 daran an a Rippen. Die Rip⸗ . pen f N! eye EN N ZN PINS — 8 ng ͤ!——— 255 5 - 2 = NN N. | 1 > 1 pen . an dem Schnabel oder an der Spitze (Fig. 1. Lit. a.) an und J gehen RR fort bis an die Muͤn⸗ IF dung (Fig. 1. Lit. f. f.) nemlich bis an den Rand. An der dritten und fünften | Abbildung fi eht man die Nun, ganz S ö deutlich ir | | en 1 85 4. 3 8 Die erſte und achte Abi dung s IN 1. 8) zeiget einen ſolchen Muſchelſtein ohne Deckel, an dem man (Lit. f. f.) & die Muͤndung und zugleich den inwenz || iM digen Raum ſt ieht, wo das Thier feine | || Wohnung gehabt. Die Structur die⸗ & jr verſteinten Nuſchel iſt beſonders | und geht der inwendige hohle Naum bis an die Hälfte, alſo daß das Thier darinnen wenigen Platz, gehabt hat. Gleichwie aber der alweiſeſte Schöpfer bey allen Naturwerken eine beſondere ed Ord⸗ 7 2 N zen — W e NG: ge | * — 27 a — — — — N . ̃ cli. ̃ ̃ͤ⅛—inn..⁊ꝓ⁊A — 2 — — — = —.—— 1 — W AZ — Au A | | Ä Ordnung, Vorſorge, und andere Be⸗ W a — nen = BEN weiſe feiner Allweisheit hervorleuchten klaͤſſet; fo iſt auſſer allem Zweifel, daß das Thier, welches dies G Gehaͤuſe zu ſeiner Wohnung gehabt, auch nach Proportion wird klein geweſen ſeyn. s Der innere Raum oder die Höhle die⸗ | ſes Muſchelſteins lauft nach dem Schnabel ſpitzig zu. Von dem in⸗ A f nern ee laußfen ganz fun | — >= | dung (des Randes), wie man dies sn 1 | lich (Fig. 1. Lit. f. f.) wahrnehmen f kan. Wenn man den Deckel von der inwendigen Seite betrachtet; fo ficht || Iman, daß die feinen Rippen von (Lir. 1 g. g.) gegen (Lit. h.) beynahe in ge⸗ 1 Trader Linie hinauf lau fen. Ueber haupt iſt ſo wohl der Deckel, als die? fee a Bi een 4 I — — Are — e —— — F Re Bo Ä — - — — Meine e er werden mir € 4 | bisher nicht fo leicht geglaudt haben, daß dieſer verſteinter Körper ehemals I eine Muſchel geweſen ſey. Ich wil A meine geneigten Leſer aber der Wahr N heit meiner behaupteten Meinung vol⸗ kommen uͤberzeugen. An allen Deckeln | di: ‚fer Muſcheln entdeckt man in: wendig (Fig. 2. Lit. g. g. g.) in glei⸗ cher Entfernung von einander ſtehen⸗ de kleine Angeln oder Zaͤckel, wovon der mitlere Angel der laͤngſte iſt. Hin⸗ gegen ſieht man faͤſt an allen dieſen Muſchelſteinen inwendig oben an dem i Rande des Rücken drey (zuweilen fuͤnf) in gleicher Weite von der Na⸗ | tur gemachte Gruͤbgen (Fig. 1. Lit. i. i. i.). Die Gruͤbgen [Crenulæ] der Muſchel und die Zaͤckel [ Denticuli] des Deckels, welche gerade aufeinan⸗ u 1 rm is — \ ZN AN — 2 — N — r 2 — N 72 AU I 47 I A der paſſen und ineinander ſchlieſſen, W N/A | wodurch fich die beyden Schaalen (Fig, 1. Fig. 2.) aneinander gehalten und N gleich ı einer Tabacksdoſe, die einen fe⸗ ſten Deckel hat, auf und zugemacht werden konte (*). Wir haben die Erfahrung gaͤnzlich auf unſere Seite, 2 ſtaͤrket; Neun wenn man nur einen Mich a — nn — nenn. 655 zuweilen ſieht man an denen Pantoffelſtei⸗ handen geweſen, oder ſie ſind durch das Fort⸗ Erdboden weggerieben worden. Da hingegen B —— 2 — —j 5 Seite des groſſen mitlern Zackel in gleicher Entfernung ſtehende zween kleine Zaͤckel, je⸗ der wiedrum aus dreyen ſubtilen miteinander verknüpſten Zaͤckelgen beſtehet. 2. — welche unſre Meinung volkommen be⸗ nen nur ein Gzuͤbgen in der Mitte (Fig. 8.) die andren Gruͤbgen find entweder nicht vor⸗ rollen und andere Zufaͤlle in oder über den ſieht man an einigen Deckeln, daß die zur f — II Ne me ee I: — DD 2 HN beweiſen ohnftreitig , daß dieſelbe den Wirbel [ Einglymum] ausgemacht, N N —— ZI ———— L == ; N ——4 N — — | 1 —— D N — — ere | Blick auf die zwoſchaligen Muſcheln, 5. E. auf die Telmuſcheln, Stachel⸗ auſtern, ꝛc. (welche noch heut zu Tage im Meere in Menge gefunden werden “ und dergleichen in meinem Cabinet bes I] ſitze) wirft: fo entdeckt man faſt ans allen, nemlich an einigen groſſe Zaͤcke und tiefe Gruͤbgen, an andren aber feine Zaͤckel und nach Proportion klei: ne Gruͤbgen, wodurch, wenn man die Schaalen zuſammen leget, die Zaͤhne | (Zaͤckel) alle in die Gruͤbgen dicht ſchlieſſen und auf dieſe Weiſe einan⸗ der feſte zuſammen halten. 1 Ich habe, um die wahre Beſchaf fenheit dieſer Pantoffelſteine genauer | zu unterſuchen und meine Meinung ff gruͤndlicher zu beweiſen, einige ganze Stuͤcke dieser Muſchelſteine, deren in⸗ N = — NZ Be" — Waun ee ERS S See N ee ee Baer 99 | : San NE | | wendiger Raum gaͤnzlich mit einer u | 0 Steinart erfüllet war, von der Seite ih⸗ rer Mündung abſchleiffen laſſen. Nach⸗ | dem nun die darauf noch ſitzenden Stu cke des Deckels weggeſchliffen waren, entdeckte ich den mitlern Angel (Za⸗ | { ckel), der jederzeit groͤſſer iſt, als diean beyden Seiten ſtehenden Zaͤckel. Dieſer ö mitlere Zackel, wie der hierbey abge: f zeichneter und abgeſchliffener Muſchel⸗ ſtein (Fig. 7.) zeiget, ſteckt noch wirk⸗ N | lich in ſeine Grube, darinnen er paſſet. & 1 Dies komt daher, daß, da dieſe Mu⸗ | | | ſchel ſamt ihren Deckel in Stein ver- wandelt worden, der Zackel (Fig. 7. Lit. k.) in ſeiner natürlichen Stellung, 1 wenn die Muſchel ift verſchloſſen gewe⸗ ſen, ſtecken geblieben. Hierdurch glau⸗ I be ich demnach den Bau und das Da⸗ ff | ſeyn des Schloſſes dieſes zwoſchaligen e En erwieſen zu “| D 1 5 ben. — Ne: — — — — * — —— 1 2 ds N — Ä— — ir W ä * X 50 1 W ben. Es giebt aber ein Geschlecht | von Halbgelehrten, welche man mit! allem Rechte Steinatheiſten heißen kan. Dieſe ſehr witzigen Köpfe verfallen ofte 1 auf eine gewiſſe Steinatheiſterey, wel⸗ che darinnen beſteht, daß ſie alle Stei⸗ f ne, die eine ſeltſame Bildung haben,, dem ohngefehren Zufalle zuſchreiben und dieſelbe ein Naturſpiel zu ſeyn ß erachten. Eben dieſe Steinzweifler koͤnten den Einwurf machen, daß der in der zwoten Abbildung (Fig. 2.) S sc vorgeftelter Deckel nicht eigentlich der | N Deckel der jez beſchriebenen verſteiner⸗ ten Muſchel ſey. Um aber dieſe Con: & i ſequenzienmacher zu uͤberzeugen; ha⸗ be ich in der dritten Abbildung (Fig. | 3. Lit. e.) eine ſolche verſteinerte Mu⸗ \ ſchel mit ihrem noch darauf ſitzenden ff Deckel abzeichnen und vorſtellen laß I fen HOHER Muſchelſtein (Fig. 3): Me I \ * . dee ( 1 C0 N \ bealetdeutlch, daß alle Muſcheln dieſer — * — che eben fo felten vorkommen) finden; © r TCT Art einen ſolchen Deckel gehabt haben. Man ſieht aus eben dieſer Abbildung, wie der Deckel auf die © Muſchel paſſet | N | | 2 1 und wie die Muſchel ausſi eht, wenn fie verſchloſſen iſt. Es iſt was beſon ff ders, daß ſich dergleichen Muſchelſtei⸗ ne ſehr wenige mit ihren Deckeln (wel⸗ doch habe ich dergleichen zwey mit ih⸗ ren Deckeln verſehene Muſchelſteine, welche unlaugbare Zeugen meiner Be⸗ weiſe ſind. Meiſtentheils finden ſi ch | aber bieſe Muſchelſt teine ohne Deckel. Dies hat einige gelehrte Liebhaber, denen ich dergleichen zugeſchickt habe, f auf den Gedanken verleitet, daß dieſe Muſchelſteine eine befondre Gattung von verſteinten ede 7 giten! ſeyn. f 1 R BBB N. ( 52 K IN | N | Si e e eh Sara 50 Die vierte Abbildung (Fig. 4.) zei⸗ | get einen ſolchen Muſchelſtein von der Seite des Ruͤckens oder von unten her und die fünfte Abbildung (Fig. 5.0 3 zeiget eben denſelben Muſchelſtein von der Seite des Bauchs oder von oben her. Auf dieſe verſteinerte Muſchel (Fig. 4.5. Lit. I. m.) ſitzet noch der ff Deckel, der aber von der Muͤndung der Muſchel etwas abgewichen, durch eine ſteinhafte Materie mit derſelben f ganz feſte zuſammen haͤnget und mit der Muſchel verſteinert ift. Die ſech⸗ ſte Abbildung (Fig. 6. Lit. d.) zeiget € den obern Theil dieſes Muſchelſteins | (Fig. 4. 5.) ſauit ihren Deckel, alſo daß man denſelben auf feine Oberflaͤ⸗ A che (Lit. d.) betrachten kan. Nun kan man dies keinem ohngefehren Zu⸗ an eini⸗ WB N ID Sun me —— nn | wenn \\ mann die —ʃ4 a N nn N — rennen — NE NK E = > 2 er =; S E! > ei. boy = nd — & > S ©. * wu = — = ar) . einigen andren verfteinten Körpern II ſieht; zum Exempel, daß eine Mu: & ſchel, Schnecke, ꝛc. auf einem Meer⸗ ſchwamme oder auf einem andren Meergewaͤchſe ſitzet und daran verſtei⸗ Ynert haͤnget. Hingegen beweiſet ohn⸗ ſtreitig gegenwärtige verſteinte Mu⸗ ſchel (Fig. 4. 5. 6. Lit. b. b. c. c.) daß der Deckel (Lit. d. l. m.) auf ihre ff Mündung gehört und paſſet, folglich alle dieſe Muſcheln mit einem ſolchen 1 Deckel vorher verſehen gewesen. j Nachdem 1 nun a auf eine überzeugende Art erwieſen zu haben, daß dieſe beſondre Art verſteinerter | Körper ehemals eine wahrbafte zwo 4 ſchalige Muſchel geweſen ſey; ſo koͤmt | es nun darauf an, wie man dieſen . heißen fol ? Da ich aber D 3 ohne 8 5 — — — pn eg ANGE 3 r. Ve ——— N —— W — ee 3 E == 1 5 . 1 —— en 0, \ N NN * ile NE — r — * — N — — — — e e TEN — NZ s EN 54 NN N ohne Eigenruhm der erſte bin (ſo viel mir bisher noch bekant iſt), der den: A ſelben entdeckt und beſchrieben hat; ſo 1 werden die Herꝛen Liebhaber der Na⸗ turgeſchichte mir zum wenigſten aus Erkentlichkeit das Vorrecht geſtatten, daß ich auch zuerſt dieſer neu entdeckten zwoſchaligen Muſchel einen Nahmen beylege. Ich bin aber nicht wenig be⸗ kuͤmmert, dieſen neuen Muſchelſtein zu taufen, ja ich mache mir ein Ge⸗ wiſſen daraus, die Naturgeſchichte mit einem neuen barbariſchen Worte zu vermehren; weil einige Naturfor⸗ | ſther von zaͤrtlichem Geſchmacke über 3 | die Menge der fremden und von der | griechiſchen Sprache lehnte Kunſt⸗ woͤrter, welche ſeit der Aufnahme, | Erweiterung und Aufklärung. der na⸗ tuͤrlichen Hiſtorie eingeführt und an⸗ eee worden ö aufgelaͤrmet ſind. ö | | Es EN 2 N — | 4 ee | Es iſt aber in der Naturhiſtorie ſchon laͤngſt ein gebilligter Gebrauch gewe⸗ © fen, daß man viele verſteinerte Koͤ⸗ per mit dem Nahmen eines andren || Körpers, welcher mit der Verſteine⸗ rung einige Aenlichkeit hat, und enk⸗ | weder von der Kunſt oder Natur her⸗ rührt, beleget hat. Die Krummu⸗ ſchelſteine ſind alſo Kappenſteine be⸗ namſet worden: weil ſte einer Narren⸗ ii Kappe oder einer Mühe ſehr genlich find. Die Rollenſteine [ Entrochi ]£ f ſind daher Raͤderſteine genennt wor⸗ Iden: weil die meiſten die Figur eines Rads haben. Aus einer ſolchen Aen lichkeit hat man eine gewiſſe Art von verſteinten Muſcheln, Herzmuſchel⸗ ſteine und eine Gattung von Schnecken N Linfenfteine geheißen: weil erſtere an Bildung mit einem Herze, leztere aber I mit denen Linſen, einer Frucht, uͤber⸗ 2 ‚eanfimmen. | | D 4 2. Wr X 56 ER 15 g. 9. Da nun unſer neu entdeckter Mu: f ſchelſtein dem Vordertheile eines Frau⸗ enzimmer Pantoffel volkommen gen⸗ lich iſt (Fig. 8.); ſo kan derſelbe nicht f unrecht Pantoffelmuſchel „Pantof⸗ felſtein, Pantoffelmuſchelſtein [San- | dalites, Sandaliolithus, Crepites, Cre- & pidolithus] geheißen werden (). Da ferner = : - 1 —ů— —— — 1 — — 2 N — E (* Meine geneigten Leſer werden mich nicht einer kleinen Pedanterey beſchuldigen, wenn ich auch die lateiniſche Benamſung dieſes bis⸗ her unbekanten Muſchelſteins zu erſt angebe: F weil derſelbe durch ſeine noch nicht lange ge⸗ machte Entdeckung weder eine deutſche noch lateiniſche Benennung hat. Der pantoffel⸗ ſtein wird alſo von mir zu Latein Crepites 5 und Sandalites, auch Crepidolithus und San- daliolithus geheißen. Crepidolith und San⸗ m daliolith find zwey zuſammengeſezte und aus der ledige Sprache entlehnte Wörter, € V. IT ferner dieſe verſteinte Muſchel einige Aenlichkeit mit denen Klauen (Schuͤh⸗ len) einiger vierfuͤſſigen Thiere hat; ſo kan dieſelbe auch wohl Klauen⸗ ſtein, Klauenmuſchelſtein [Onycholi- thus] genent werden. Wenn ich dieſe ) b e e neu denn Kere ¶ Crepida] heißt einen Pantoffel | und L [ Sandalium] einen Weiberpan⸗ toffel; Ad [Lithus, Lapis] bedeutet aber uͤberhaupt einen Stein. Es wird mir alſo! vorzüglich erlaubt ſeyn, dem Pantoffelſteine f eine lateiniſche Benennung und deſſen gleich⸗ geltende Nahmen [ Synonima ] , die mit der deutſchen Benahmſung faft uͤbereinſtimmen, bey zu legen. Ja um fo mehr, da ich beeiſert ff bin, gewiſſen Liebhabern der Naturgeſchichte, die eine groſſe Gelehrſamkeit in einer bloſen Hernennung einer langen Litaney von minera⸗ I logiſchen Kunſtwoͤrtern finden, neue Beytraͤge f z! ihrem Woͤrterbuche zu machen. Es iſt ſchon lange die Mode in der Naturhiſtorie geweſen, daß man aus zweyen zuſammengeſezten grie⸗ cqiſchen Wörtern ein lateiniſches Kunſtwort ge ff 1 | kuͤn | e N 58 N N= veu entdeckte Muſchel Pantoffelſtein beiße; fo wil ich dennoch nicht hoßen, daß ich dadurch eine andre Gattung von Naturalienſamlern (die man wohl N . 1 kan: weil fie in denen kuͤnſtelt hat. Dieſe find nun in allen Wiſſen⸗ \ ſchaſten angenommen und eben fo gültig , als y alte gute Thaler. Eine Menge ſolcher gebor⸗ ten Woͤrter herſchen beſonders in der Orye⸗ f tographie (Foſſilien⸗Beſchreibung), zum Er⸗ empel: Tubuliten, Conchiten, Cochliten „f Phytolithen tc. ꝛc. Dieſe ruͤhmliche Bemu⸗ hung iſt um deſto mehr gegründet: weil man eine Sache in einem Worte ausdrücken kan. Dies beſtaͤrket auch ein gelehrter franzoͤſiſcher 6 Arzeneylehrer Herr von Sauvnges, wenn er ſaget: Idem per pauciora, potius quam per plura, dicendum eſſe ſana dictat Ratio. Ich betheure alſo meinen geneigten Leſern, daß 2 ich mich niemals. für den Erfinder neuer Nahmen ausgeben werde; ſondern diejenigen hergebrachten Kunſtwoͤrter von einer Sache, die ſchon mit einer Benennung beleget iſt, & e 7 00 N. b denen geringſten gebildeten Steinen ein groſſes Wunder und ein befondres . Geheimnis entdeckt zu haben vermei⸗ nen) auf einen Aberglauben verfuͤhren | werde. Unter dieſe beſondre Secte von Liebhabern herſchet eine gewiſſe f Ketzerey oder falſcher Wahn, welcher darinnen beſteht, daß ſie, wie zur Zeit der Unwiſſenheit, glauben, in jedem 8 ſeltſamen Steinbilde ſey eine ſeltene Bedeutung verborgen und daher moͤch⸗ ten wohl ſolche Liebhaber wider mei⸗ nen Willen auf den Gedanken verfal⸗ J 3 daß dieſe . vieleicht | zus 3 belebte wil. Geſcheidte eiebhaber und Kenner natürlicher Seltenheiten werden mir aber ihren Beyfall nicht verſagen, wenn ich behaupte, daß es ruͤhmlich und zugleich noth⸗ wendig ſey, daß man einen bisher unbekan⸗ ten Koͤrper mit einem neuen verſtäͤndlichen abe, oo belege. | EN . } 8 N ( 60 nichts anders waͤren, als verſteinerte Pantoffeln einer Gattung ganz klei⸗ ner Menſchen, welche Erdmaͤnnergen | | | und Erdweibergen [Pygmei], genent I worden und wovon noch heut zu Ta= 8 ge unter dem gemeinen Manne das Maͤhrgen wandert, daß es in alten Zeiten ein Geſchlecht ganz kleiner Men⸗ ſchen, welche mit unſren Voreltern ei⸗ f nen ganz gemeinſchaftlichen Umgaug gehabt, gegeben habe. Ich habe aber ö vorher ($. 2. 3. 4. F. 6.) in gröften © Ernſte erwieſen, daß dieſer verſteiner⸗ ter Koͤrper nichts anders, als eine ganz ſeltene und bisher unbekante Muſchel, ſey, und daher wil ich meine Leſer nicht länger mit unnuͤzlichen Aus: | ſchweifungen unterhalten: weil man vermuthen koͤnte, alswenn ich durch ff die jez gemachte Ausſchweifung jene Naturalienliebhaber, welche gar ofte ee i zu- Az ER — — a - g Tr ER e — en — —N N ———— ZN ll —.— N 2 man — 7 } * N 61 0 We zu weit mit ihren natürlichen Betrach- 1 tungen gehen, zum Gelächter machen wolte. Es komt demnach nur darauf an, ob einige Kenner natürlicher Sel⸗ tenheiten, die einen ſehr zaͤrtlichen Ge⸗ ſchmack beſitzen, die Benennungen, ff womit ich dieſen Muſchelſtein beleget habe, annehmen werden. Inzwi⸗ | ſchen denenſelben es freygeſtelt feynS laſſe, dieſen Conchiten zu heißen, wie | es oh beliebet. f 8. 10. u 1 = Diejenigen. ausläͤndiſchen Natura⸗ 0 N lien unler, welche glauben, daß die A guͤtige Natur bey Austheilung ihrer il Gaben unſter niederdeutfchen Gegen⸗ den vergeſſen ſey, werden aus der Be⸗ ſchreibung des gegenwärtigen Pan⸗ff toffelſteins ſo viel erkennen, daß der baden Raben Niederdeutſchlan⸗ 1 | 5 As — = Ne ee NZ — — — 2 un 2 2 * x — 1 2 1 1 5 — — — — — 5 zu. — — — —— 13 GG — \\ \e ee = ee N/mm — W NE 2 i e — 1 5 N er 62 90 or, | —— men de auch ſo wohl merkwürdige als ſeltene | Naturwerke darreicht. Die hieſt igen 4 Churpfaͤlziſchen Laͤnder, nemlich die ſſ Herzogthuͤmer Juͤlich und Berg beſt⸗ tzen an Foſſilien und Mineralien Reich⸗ | | thuͤmer, wie dies in der Fortſetzung f dieſer Naturgeſchichte des Nieder⸗ deutſchlandes hin und wieder vor Au⸗ | | gen legen werde. Die Geburtsſtelle ff dieſer Wee iſt die Eiffel (9, wo = SE ' N — 0 T) Die Eifel (rigie, File, Ripuaria) iſt in weit N läuſtigem Verſtande eine groſſe Strecke Landes, | welche heut zu Tage unter verſchiedenen Bandes: & bherien vertheilet iſt. Ein Theil davon gehört |} zum jüliſchen Gebiete, ein Theil zum Trieriſchen, ein Theil zum Luremburgiſchen, ze. Im engern IM Verſtande wird aber eine gewiſſe Gegend „ die Eiffel, geheißen, welche zwiſchen denen jüli⸗ I} ſchen, coͤlniſchen und trieriſchen Laͤndern ligt, an das Luxemburgiſche gränget und in welcher das Herzogthum Aremberg, die enen 1 ä — n — — W — — N 2 see) — — ee N dieſelbe auf Churpfaͤlziſch⸗ Juͤliſchem Gebiete gefunden worden. Die Pan⸗ toffelſteine kommen auch in andren II. Herꝛſchaften der Eiffel vor. Man findet dieſelbe, faſt wie in der Schweiz, hin und wieder an und auf denen Bergen ff # zerſtreut, wo man ae andre Arten — — «Rh, EI EN, 63 C N. von Blartenbein, Solewen, Reifferſcheidt, Eli ee teh Steinfeld, ꝛc. ze. ligen. Diejenigen Leute, welche ſich keinen Begrif von der ordentlichen & SS EX Austheilung deren Gaben der Natur machen wollen, find in dem Vorurtheile, daß die Eiffel An ſchlechtes, odes und unſruchtbares Land ſer. Alle in ich kan mit allem Grunde und Unparthey⸗ f NT m le — * | oe „denn darinnen bluͤhet nicht allein der 105 Ackerbau, Holzbau, Viehzucht, ꝛc.; ſondern lichkeit behaupten, daß die Eiffel gewiſſer maſſen ; ein glückliches, geſundes und fruchtbares Land fü ie. iſt auch an merkwürdigen Foſſilten, ſchoͤ⸗ nen Marmorbruͤchen, ergiebigen Erztgruben und andren zum menſchlichen Leben noͤthigen Neͤturalien reich, die zuweilen andren ſrucht⸗ U baren Gegenden abgehen. 2 — 4 * . . 5 * — a * — 6 — e NE 2 — * nen — — E See J 6H N von verſteinten Schaalthieren und | | — een — N Meergewaͤchſen antrift. Von eiffeli⸗ N nn nn m —n —ͤ — — = = NV/2 A — \ ſchen Verſteinerungen beſitze eine ſchoͤ⸗ wird gar leicht die Seltenheit und Un⸗ ſteins eingeſtehen (*). Vors erſte ne Folge in meinem Cabinet, welche gewis nicht aus Begierde ſteinreich zu werden; ſondern zur Verfertigung ff einer Naturgeſchichte hieſiger Laͤnder eifrigſt geſamlet habe. §. 11. Wer aber nur einige Schritte in der Naturgeſchichte gemacht hat, ders | —— bekantheit unſres Pantoffelmuſchel⸗ W iſt (* Das unſre jez beſchriebene Pantoffelſteine 5 denen vornehmſten ausländifchen Liebhabern | bisher unbekant geweſen, beweiſet folgender | Auszug eines Schreibens, daß ich unterm 16. Brachmonat, 1766. von meinem werhten & RO) 5 2 N PFF — — N = 2 BEIDE ift bekannt genug, daß man in unfrem jez bewohnten Erdboden unterſchiedli⸗ A che verſteinte Muſcheln und Schnecken entdeckt, wovon man bis zur Stunde i kein Original in dem Meere ge⸗ „ fun NE. — N Schloſſer, Mitgliede der koͤniglichen Societaͤt der Wiſſenſchaften in Londen, aus Amſterdam — — * —— Ile ves entichi ; vos Sandalites brilloient fur tout le reſte; je vous en remeicie particulierement. Je n'avois jamais encore vil cette Espece de Pe- trification; laquelle je crois auſſi tre une no velle Döcouverte ; qui peut & doit vous faire honneur. Mais permettés moi de vous deman- — der, fi vous les ranges parmi les Cöquilles: If C'eſt à dire, fi vous les croi&s ᷑tre une Espeee inconnuè & nouvelle de Belemnites ou Naüti: 115 droits? ou fi vous les ranges parmi ſes Co- raux & Champignons de la Mer? Cieft; ſi je 0 ne me trompe pas, 4 cette derniere Famille des | ‚ Etres, qu'ils reſsemblent le plus, &. U 8 8 r — a 2 0 RE, , Rs — — N — N = 7 42 i | 1 = erhalten habe. So ſchreibt er in folgenden Worten: : Par mi la Collection, dont vous in's Freunde, dem en Herin O. Albrecht q — i AS — 3 9 N m 1 u m AK X 66 x re funden hat. Man hat z. E. keine Schaalthiere in der See bisher ent⸗ deckt, welche mit denen Gryphiten, Belemniten „ ꝛc. koͤnnen in Ver glei⸗ ii chung gezogen werden r r Ich ver = & mu⸗ * Dies ben e Schriftſteler m. und unter andren Her: Geſner, welcher alſo f ſchreibt: Etſi ex Muſeographis integros Cata- logos conficere liceret Teſtarum, Animalium & Vegetabilium petrificatorum , quæ cognitas |} fpecies natiyas aceuratiſſime referunt, inveniun- | tur tamen plurima Teſtacea foflilia , quorum Analoga nec in marinis, nec in flüv iatilibus aut lacuſtribus, nec in terreſtribus hactenus detecta | fant. In tanta copia, magnitudine & varietare 6 Cornuum Ammonis foſſilium præter unum Li- tuum ſeu Orthoceratitem foſſilem & Cornua minutiſſima inftar arenularum obvia nullum habetur quod Leſtaceo marino comparari poſſit. & Conchæ Anomiæ quas Terebratulas vogant læves & ſtriatæ. Oſtrea roſtro incurro Gry phitæ | dicta, Belemnitæ, adeo copiose inveniüntur, ut integra plauftta colligere liceret, nec tamen A 95 2 — ͤ—Rm̃— —é— W — jr J N „ . 1 muthe alſo, daß man vielweniger bis⸗ I her in dem Meere eine Art doppel⸗ 65 ge, Muſcheln, welche unfrem |: | Eu 0 10 MIN AN quod refpondeat marinum ulquam repertum novimus. Ty ct. phy / de Perrificar. Part. 2. cap. 7. Die Herten Baumer / Geſner, walle⸗ rius und andre Naturforſcher ſchreiben zwar, S- daß man das Original der Terebratuliten (Bohrmuſchelſteine) noch nicht kenne; allein vernmthlich nach der Herausgabe ihrer Schrif ten ſind die beyden Originale der glatten und - geftreiften Terebratuln in dem Meere entdeckt worden. Verſchiedene Nachrichten zeigen daß dieſelbe ſich nunmehr in Samlungen finden, und ich erhielt ſchon im Jahre 1756. von einem Wunde aus Cadix eine glatte und eine geſtreiſte Vrmuſchel [ Terebratula], welche in allem denen eiffeliſchen und bergiſchen glatten und ge⸗ ſtreiften Terebratuliten aͤnlich waren. Ihre Schaale iſt baͤuchigt, weislicht, etwas durch⸗ ſichtig und ſehr dünne. Die Entdeckung der Terebratuln machet denen Liebhabern Hofnung, IIE daß man bey der heutigen eifrigen Erweite⸗ rung der Naturhiſtorie noch mehrere Origina⸗ 3 len derer alkeanten sone entdecken werde. 1 2— — — enenen: ——— Nhe. D — iM, * 8 . + ue, C 8 O ee. Pantoffelmuſchelſteine volkommen aͤn⸗ lich iſt, entdeckt habe. Vors andre iſt 2 diefer Pantoffelſtein um deſto ſeltener, da derſelbe denen groͤßten Kennern und ſtaͤrkeſten Samlern natürlicher Seltenheiten bisher unbekant geweſen. Hieraus iſt zu vermuthen, daß der Pantoffelſtein nicht in andren Gegen⸗ den angetroffen werde und daher dere: f be einen Vorzug unter die verſteinten Muſcheln verdienet: denn man findet wohl ſeltene Verſteinerungen, wovon man das Original noch nicht kennet, die man aber auch in verſchiedenen Gegenden von gleicher Art antrift. Ich habe dergleichen Pantoffel⸗ — nn 2 Z — un = NZ ſteine an unterſchiedliche Liebhaber in Deutſchland, Frankreich, England, Schweden, Schweiz. Spanien, Poh⸗ ff len, ꝛc. geſchickt. Die meiſten Lieb⸗ haber 3 EHER, dieſe verſtein⸗ te — — — — | e 8 Dear z HN > ar X 69% er. te Muſchel ſey eine ganz beſondre Art verſteinerter Meergewaͤchſe, welche 2. NM — — — N = . . — — li (47), welche unter dem Nahmen der man Fungiten oder Schwammſteine heißt. Einige Liebhaber haben ver⸗ muthet, der Pantoffelſtein ſey der Schnabel einer Muſchel; andre Lieb⸗ haber haben gar geglaubt, die Pan⸗ toffelmuſchel ſey eine befondre Gat⸗ tung von verſteinerten Fiſchzaͤhnen ff maltheſiſchen Schlangenzungen oder Steinzungen bekant find. Allein ich vi es Niemanden unter allen Lieb⸗ e Aug | (ti) Die ſo fülſcuch genanten Natterzungen⸗ ſteine [ Gloſsopetræ, Odontopetræ ], welche durchgehends dreyeckigte und zugeſpizte aſchen⸗ farbige Steine und verſteinerte Zähne des f | Naubfifches Carcharias oder Lament'n find, haben einige Liebhaber auf dieſe Meinung ver⸗ leitet: weil dieſe verſteinerte Fiſchzaͤhne mit. jenem Muſchelſteine an aͤuſerlicher Bildung & etwas aͤnliches haben. er 70 I Mic habern verdenken, daß dieſelbe unſten | Pantoffelſtein weder gekennt noch ge: > wuſt haben, was fie daraus lachen | ſolten: denn es wiederfaͤhrt auch wohl denen einſichtreichſten Kennern, daß ihnen ein unbekanter Koͤrper, beſon⸗ ders unter denen Verſteinerungen, vor⸗ komt, deſſen Weſenheit, Urſprung, Art und Geſchlecht ihnen deſto beſchwer⸗ licher zu beſtunmen falt, wenn ſie kein Original beſitzen, womit fie ihn ver⸗ gleichen koͤnnen. Unſtes jeziges auf: & 7 geklärtes Jahrhundert kan ſich vieler | in der Naturhiſtorie und in andren fi Wiſſenſchaften gemachten mer kwuͤr⸗ digen Entdeckungen ruͤhmen. Allein wir werden doch noch vieles unſren | | Nachkoͤmlinge n zu unterſuchen und zu erfinden hinterlaſſen. | Wer ( 71 )( SH G. 12. . Ich habe um den Urſprun 9 und die 17 Beſchaffeuheit dieſes 9 tuſchelſteins ge⸗ nauer zu unterſuchen, verſchiedene IT Stücke davon, welche noch durch ihre A Deckel verſchloſſen waren, abſchleiffen laſſen, um etwan einige Spuren des verſteinerten Thieres darinnen zu ent⸗ decken. Die meiſten abgeſchliffenen Rs Stuͤcke waren aber mit einer kalk⸗ haften Steinart erfüllet. Dies be⸗ weiſet aber darum nicht, daß die Pan⸗ ff toffelſteine keine wahren Muſcheln ehe⸗ mals geweſen ſeyn: denn man pflegt in denen meiſten petrificirten Mu⸗ s ſcheln und Schnecken keine S Spuren ® von dem vorher darinnen gewoh | Thiere anzutreffen; ſondern dieſelbe A F find meiſtentheils mit einer bloſen Steinart (welche der Mutter, darin⸗ nen ſolche 2 45 in ihren Beſtand⸗ 6 E 4 kai, N Zi 1 Schiefer tafeln ligenden Fiſche zu einem nen, habe ich auch ein und andres Raum init einer quarzhaften Stein: I art oder kryſtalliniſchem Selenite gaͤnz⸗ lich angefullet war. Dies brachte mich muß es meinen gelehrten Leſern offen⸗ | herng gesehen, daß vieleicht die Ein: 5 — je We 0 72 0 ec theilgen ganz aͤnlich iſt) erfüllet. Un⸗ ter denen abgeſchliffenen Pantoffelſtei⸗ Stuͤck gefunden, deſſen inwendiger auf den Gedanken, daß dieſe kryſtal⸗ in IN ee das Thier 19 15 nden | Meile e ar da⸗ fs her beſtarket: weil man an einigen | Fiſchſtelnen, welche in einem und an⸗⸗ dren Schieſ i in Deut; L fleiſchigten Theile N in weiſſen | kr alli iſchen Selenite geworden. Ich] bil⸗ Ve N 76 . N bildung das meiſte dabey gethan, * wenn ich geglaubet, die in dem abge⸗ A ſchliffenen Pantoffelſteine vorhandene quarzhafte Steinart fen das verſtei⸗ nerte Thier, welches ehemals dieſe “ DPantoffelmuſchel zu feiner Wohnung ſſ gehabt, geweſen. Ich wil dies ohne⸗ dem nicht im groͤßten Ernſte behaupten, denn man findet gar ofte verſteinerte £ Muſcheln und Schnecken, deren in⸗ wendiger Raum mit einem kryſtalli⸗ niſchen Selenite angefuͤllet oder mit eckigten kleinen Kryſtallen beſezt iſt. Ich habe dergleichen in denen Mar⸗ morbruͤchen bey Benßberg im Herzog⸗ thume Berg gefunden, welche in ih⸗ ren Hoͤhlungen weißlichte, matte, un⸗ | durchſi chtige en ationen r. die ſbeſtunden, hatten. Her: Abildgaard fuͤhret dergleichen Kryſtalliſationen in 2 eie Beſchrklbürg von Stevens Klint ff f N rg SZ —.— N Zee — Ae. * 2740 Se an, welche er in dem leeren Raume | einiger Echiniten gefunden hat. Ich 2 = befißein meiner Foſſilienfamlung auch 1 Ammoniten aus Lothringen, welche inwendig kryſtalliſirt ſind. Dieſe in denen Muſcheln, Schnecken und Echi⸗f niten vorgefundenen Kryſtalliſationen beweiſen darum nicht, daß die in de⸗ nen Pantoffelſteinen angetroffenen Kryſtalliſationen nicht das Thier, wel⸗ ches dieſe Muſchel bewohnt, ſey: denn man hat Beyſpiele in der Naturge⸗ = Ne W — 5 x N — f ſchichte und es giebt Naturaliencabi⸗ & verfteinert vorhanden iſt. Ich beſitze nette, wo man Muſcheln und Schne⸗ cken aufweiſet, in welchen das Thier 2 — ſelbſt einen mineraliſtirten Ammoniten, und einen petrificirten Oſtraciten, in denen noch ge das Wan 1 cirt c wur 70 N 115 S. 13. | 1 Die Steinart der Pantoffelſteine f habe ich ferner unterſuchet, um den Uirſprung derſelben auf eine unum⸗ ſtoͤsliche Art behaupten zu koͤnnen. Es hat aber mit der Steinart der ff Pantoffelſteine die Beſchaffeuheit, wie mit andren petriſicirten Körpern, || Die meiſten Petrificationen, Calcina⸗ tionen und Mineraliſationen ſind in ei⸗ ne ſolche Steinart und Materie ver⸗ \ wandelt, welche der Stein - oder Me⸗ tal⸗Mutter Matrici Lapidum ſive Me. tallorum ), in der dieſelbe gefunden wer⸗ | den oder, ligen, in ihrem Zuſammen⸗ S- m hange und Beſtandtheilgen ganz aen⸗⸗ lich. Ich bedarf 225 keines weit⸗ laͤuftigen Beweiſes: denn die calei: A A nirten oder in Kalkſtein verwandelten I | Schaalthiere beſtehen meiſtentheils | aus einer en Materie und wer⸗ 58 ä Ns — ENTE EL den in einer Kalkerde oder Kreidegrun⸗ de gefunden; die mineraliſirten oder! vererzten Muſcheln und Schnecken 1 werden meiſtentheils in metalliſchen Erden, in erzthaltigem Geſteine und A in Erztgaͤngen gefunden. Die Pan: f toffelſteine find meiſtentheils in eine kalkhafte Steinart verwandelt. Dies kan man auch an denen meiſten petri⸗f ficirten Meergewaͤchſen und Schaal⸗ thieren, welche in der Eiffel vorkom⸗ men, wahrnehmen. Daß die meiſten A 2 .eiffelifchen Verſteinerungen aus einer kalkhaften Steinart beſtehen, kan man durch einen einfachen Verſuch erfahren,! denn wenn man gemeines Brunnen⸗ waſſer nur daruͤber geußt; ſo fangen ſie an mit demſelben gelinde zu brau⸗ N fen. Der graue Kalkſtein iſt in der f Eiffel gar gemein, denn es gibt in derſelben Gegend nicht allein Marmor 7 0 % x J * * 7 . . . * use IV ö q a — — — 4 * — ze is ” 5 f N ee er 2 een = N Zn 1 DD \ Ms — — S N == brache; fondern die meiſten auf Ber= I gen und in Thaͤlern ligenden Steine be⸗ 8 fiehen aus einer kalkhaften grauen brennen gebrauchet. Ja, die Mengeff daß die Kalchfloͤtzg buͤrge den gröfiten $ | Theil der Erdflaͤche in der Eiffel und andren Auge enden Gegenden bede⸗ Ken 8 * U r ——— ur] 5 muſchelſteine (Sandaliolithen) habe f aus einer kalchhaften Steinart befte- || hen ($.13.)5 ſondern, daß ſie zugleich S_ aus einem denen Schaalthieren anli⸗⸗ chen Materie zuſammengeſezt finds || denn wenn ſie auf einem Sandſteine & A N 77 U A Steinart. Die haͤuffigen dort gefun⸗ denen Kalchſteine werden zum Kalch⸗ * - Tan U T — FU der in der Eiffel vorhandenen grauen Kalchſteine gibt Anlas zu vermuthen, b . 16 1 15 Bey Abſchleiffung der Pantoffel ich nicht allein angemerkt, daß fell r — ————— — . NC 28 0 . abgeſchliffen werden: fo geben fie einen | üblen Horngeruch von ſich. Dieſer 4 üble Horngeruch ift ferner ein ohnſtrei⸗ tiger Beweis, daß die Pantoffelſteine zum Geſchlechte der Muſcheln zehören. \ Es iſt aus der Erfahrung erhaͤrtet, ff daß unterſchiedliche Gattungen von Muſchelſteinen und Schneckenſteinen * \ [Conchitis & Cochlitis], zum Exem⸗ © pel die Belemniten und andre zum Thierreiche gehoͤrige verſteinte Koͤrper einen uͤblen Horngeruch von ſich geben, & = wenn man ſte ſtark reibet. Dieferübte || Horngeruch, der dem Geſtanke des verbranten Horus ſehr aͤnlich iſt, iſt u y vorzüglich denen darinnen enthaltenen Thiertheilgen zu zuſchreiben. Viele unverſteinte und aus dem Meere her⸗ kommende Muſcheln geben ebenfals | einen uͤblen und dem Horngeſtanke aͤn⸗ lichen Geruch von ſich, wenn man ſie 1 e e Ei Er X 79 X . auf gluende Kohlen leget oder nur ſtark \ a Hieraus folget nun zur mich: U eren Beſtaͤtigung, daß die Sandali⸗ N IR (Pautoffelſteine) aus dem Thier⸗ I ach herſtammen . und daß ſte g theils ö Ct) Hierzu koͤmt annoch ein neuer Beweisthum, A daß nemlich die Pantoffelſteine aus dem Ges | ſchlechte derer Schaalthiere herſtammen, denn ich habe Stücke davon gefunden, welche von denen Seewuͤrmern durchbohrt waren. Dies u itt muthmaslich vor ihrer Verſteinerung ge ff [ſchehen, weil man noch heut zu Tage in dem N Meere eine Menge Muſcheln und Schnecken findet, die von denen Seewuͤrmern hier und diorten ganz durchloͤchert find. Dies beobach- f tet man aber nicht fo oſte an andre Seekoͤr⸗ per. Die Wohnungen derer Schaalthiere ſind der Gefahre dieſer nagenden Feinde, nemlich derer Seewuͤrmer, am meiſten ausgeſtelt. Die Pantoffelſteine fi ſind auch zuweilen mit Wurm⸗ roͤhrgen und Bruth von Muſcheln und Schne⸗ cken beſetzet, daraus ſich ihre Herkunſt aus dem Meere gar leicht begreiffen la et. 2 were | theils aus animaliſchen, theils aus kalchartigen Theilgen 6 72 er 1 hen. 0 Rn et, y * Die en heine haben ff durchgehends eine graue Farbe, fo wie die grauen Kalchſteine, die man in der Eiffel haufig findet. Man trift f 1 fie auch ofte von einer braͤunlichten, roͤthlichten und einer andren Farbe an. Dieſe Farben ſind aber gleichſam zu⸗ 6 fuͤllig und ruͤhren daher: weil die Pan⸗ toffelſteine zuweilen in eiſenſchuͤſſigen Steinarten, in Eiſenocher und in eier ] ſenhaltigen Erdarten vorkommen. Ich ff beſitze dunkelbraune und dunkelrothe Conchiten und Coralliten, welche in der Eiffel bey Eſſenerztgruben fun = den worden. NL — u nen ———— Es u x 500 nd I 8. 16. Miachdem 1 nun das Thierreich durch meine gegenwaͤrtige Entdeckung und 1 Bekantmachung mit einer neuen Art von Muſcheln vermehrt habe (*); pe | ‚fiehe ic in tt \ unter Bea — 2 m 5 Ich muß eine leine Eitelkeit begehen, wenn ich mir ſchmeichle/ daß man mir eben ſo viel wegen der Bekanntmachung dieſer und andrer neuen Arten von Schaalthieren wird verhi ndlich ſeyn, 1 als denenſenigen Naturforſchern, welche ganz kennbare p lrifteirte Muſchelarten zu erſt be⸗ ſchrieben haben: denn vors erſte werden faft alle pan: offelſtei ie ohne Deckel gefunden, al⸗ o daß dar an gar keine Merkmale einer Mu⸗ ſchel zu finden und folglich wegen ihrer ſelte⸗ nen Geſtalt unkennbar ſind; vors andre find | Idieſe Pantoſtelſteine vielmehr einem blaͤtteri⸗ gen Schwamuſteine Fals einem zwoſchaaligen ee aͤnlich; daher ſind dieſel be auch küren größ ſten Kennern in Europa, ande⸗ nen ich dergleichen geſchickt habe / für einen 8 Sunn gehalten worden. | an an N 25 Y 4 * i 2 x - — a — — N ne => FAN 555 = 5 — : * } * * N — = | BE ( 82 I Re Geſchlecht von verſteinerten Muscheln ich die von mir fo genanten Sandali⸗ 2 ten oder Pantoffelſteine hinbringen | ' ſol. Einige Naturalienſamler, die in denen ſyſtematiſchen Claſſificationen ö g ſehr gewiſſenhaft ſind, werden vieleicht auch nicht wenig bekuͤmmert ſeyn, in welches Fach derer verſteinten Schaal⸗ thiere fie dieſelbe hinſtellen ſollen. Um S ff fie aber des unnuͤzlichen Kopfbrechens, daß man zuweilen auf weit nuͤzlichere Betrachtungen verwenden kan, zu ent⸗ uͤbrigen; ſo wil ich ihnen meine ohn⸗ maßgebliche Meinung davon mitthei⸗ len. Nach der Beſchreibung, die ich! von dieſem neu entdeckten Muſchelſtei⸗ f ne gemacht habe, gehoͤrt derſelbe vors 1) unter die Muſchelſteine oder ver⸗ ſteinten napfigen Schaalen [ Conchi- tas five Teſtacea petrefacta vasculola]; Mrs 2) unter die e. . „ — — D — — — — — — — er NA * . 51 Se X 83 N | fehelfteine Diconchitas, Conchitas bi- valves], weil ſie aus zwoen Schaalen A nemlich aus einem Gehaͤuſe und einem dazu gehörigen Deckel (H. 2. H. §. . 6.) beſtehen; endlich 3) unter die zwey un gleichſchaaligen Muſchelſteine Conchi- $ tas bivalves, anomios]; denn die obere Schaale oder der Deckel (Fig. 2. Lit. h. g. g. g.) iſt viel kleiner, als die untere Schaale (Fig. 1. Lit. a. f. f.) oder das Gehaͤuſe. Hieraus ergiebt ſich nun deutlich, daß die von mir fo genanten! f Sandaliten oder Sandaliolithen unter das Geſchlecht [Genus] der Muſchel if iſteine und zwar unter der Art Spe- I 2 ciem ] der zweyſchaaligen Muſchelſtei N hne, welche aus ungleichen Schaalen, I Valvis feu Teſtis inzqualibus] beſte⸗ | hen, gehören. Dieſer Pautoffelmu- N I ſchelſtein iſt alſo nach dem gegebenen A ee CS. 2.) nichts anders, F als * . nn W — 2 = 2 | | | * mm DB 1.84 IE | als ein zwey⸗ ungleich⸗ſchaaliger Mu⸗ ſchelſtein [ Conchites bivalvis, ano- mius J. Daher werden die Herzen Naturalienſamler keinen Fehler wider die Claſſification der Petrefacten bege⸗ hen, wenn fie nach meinem Grunde die Pantoffelſteine neben denen Ano⸗ miten 7) in 927 Samlung verſtei⸗ nerter eee (10 Es giebt eine beſondre Art von Muſcheln, welche Krummuſcheln [Conchæ anomiz ] koͤn⸗ nen genennt werden. Sie haben einen uͤberwor⸗ fenen Angel, gleich einer Narrenkappe oder Muͤtze, daher ſie auch von denen Deutſchen die Narrenkappe und von denen Hollaͤndern die; Sootenkappe geheißen werden. Es giebt nun un⸗ ter denen Narrenkappen einſchaalige, welche unter die Schüͤſſelmuſchein; und zwoſchaalige, hoͤren. Unter denen verſteinerten Muſcheln giebt es auch Rrummuſchelſteine von zwoerley Gattung, welche einen uͤberworfenen Angel ha⸗ ben und daher denen Narrenkappen aͤnlich find. 3 N N. ( 85 N Sc nerter Schaalthiere [ Zoolithorum teſtaceorum, Öltracodermatum pe- trificatorum )], nemlich neben denen | | SGreyfinuſchelſteinen und Bohrmufihel 1 | feinen legen. Wenn demuach denen) Naturalienſamlern das Fach, in wel⸗ chem ich die Pantoffelſteine hingeſtelt, nicht angenehm iſt; ſo ſtelle es ihnen frey, dieſelbe unter ſolches Geſchlecht Ss und Art hinzubringen, wo es ihnen beliebet. Ich wil mich darum mit \ Be wear les 2 2 Die Krummuſchelſteine werden nach ihrem Ori⸗ ginale Anomiten [ Conchitæ anomii ] oder £ ß Kappenſtein Egopodium] geheißen. Die ein⸗ | zelnen Kappenſteine gehören unter die Patelli⸗ ten, die doppelten aber unter die Diconchiten oder boeyſchaaligen Muſchelſteine. Unter der Be 2 neennung der Anomiten verſteht man aber ei⸗ M gentlich viel beſſer alle zweyſchaalige Muſchel⸗ ſteine, welche aus zwoen ungleichen Schaalen beſtehen. Hierher gehören die Gryphiten, Te⸗ I rebratuliten, Oſtraciten, ic. einlaſſen, indem ich mich begnuͤge, A | N. ( 86 0 N. 1 niemanden in einem gelehrten Kriege dieſelbe zuerſt beſchrieben zu haben. Solche unnuͤzliche Zeitverſchwendung ſchicket ſich nur für diejenigen, die ein Vergnuͤgen an Kleinigkeiten finden. 9. E. Unter denen Pantoffelſteinen giebt es gewiſſermaſſen zwoerley Unterar⸗ ten. Ihre Hauptbildung iſt zwar bey] allen einerley, dennoch iſt darunter ein merklicher Unterſchied ($. 2.). Ei nige find bey der Mündung ſehr breit und daher kürzer (Fig. 1. 3. 7.); an⸗ dre ſind laͤnglicht und ſchmal (Fig. 4. F. 8.). Daber koͤnte man wohl die Pantoffelmuſchelſteine in zwo Linter- & arten [Species ſubalternas] abtheiſen: 1) die Pantoffelſteine, welche aus ei⸗ 0 nem Tre —— — — — ar J 87 „ See einer breiten verkürzten Schale beſte⸗ hen. | | — — — — — — — — ——— —— 7 7 Erinnerung. In der vorhergehenden Beſchreibung find einige Stellen unvermuthet ausgelaſſen und verruͤckt & worden; denn auf der 44. Seite von der 18. Linie bis auf die 6. Linie der 45. Seite fol es A alſo heißen;ñ & 3 Gleich wie der alweiſeſte Schöpfer bey allen Na fturwerken eine beſondre Ordnung / Vorſorge \ und andre Beweiſe feiner Alweisheit hervor: leuchten laſſet; ; alſo herſchet auch bey der in⸗ nern und zͤuſſerlichen Structur dieſer ſeltſam gebildeten Muſchelart ein neuer Beweisthum & der 1 Macht eines aller wei⸗ ſeſten Schöpfers. Da man aber die meiſten Pantoffelſteine ohne Deckel findet und der in nere Raum leer iſt; fo iſt auſſer allem wei⸗ fel, daß das Thier, welches dies Gebaͤuſe zu & feiner Wohnung gehabt bat durch die reiſſen⸗ de Sluth bey denen Ueberſchwemmungen, oder durch andre Jufaͤlle zu Grund gegangen ſey. Ich habe ſehr kleine Steinkerne von pan⸗ . toffelſteinen gefunden / daraus zu vermuthen iſt 1 die zu auch nach Proportion I wird il N nem laͤnglichten ſchmalen Gehaͤuſe unde 2) die Pantoffelmuſcheln, welche aus A Er 88 X e wird klein geweſen ſeyn, und daß folglich die die Pantoffelſteine auch nach ihrer ET. groͤſſe verſchieden ſeyn. Auf der 55. Seite in der 12. einie ſtehen die Wör⸗ | ter Rollenſteine [ Entrochi], welche aber; ei⸗ gentlich Trochiten [Trochitæ] heißen ſollen; denn durch die Rollenſteine werden viel beſſer die Entrochiten (Spangenſteine, Walzenſteine), Ku aus vielen Räderſteinen beſtehen, ver⸗ anden. Auf der 741 Seite in der 18. Linie iſt das Wort: 1 petrificirten uͤberfluͤſig gedruckt worden, denn F durch einen Oſtraciten wird ſchon eine Vetkif⸗ kirte Auſtermuſchel ausgedruckt. | Auf der 75. Seite in der 11. und 12. Linie ſteht | das Wort: letalmutter (Matrix Metal- € lorum)/ welches wir nicht in dem Verſtande en wie in der Mineralogie, nehmen: wo man durch die Metalmutter allerhand Steinarken, z. E. Quarz, Spath, Kneis, ꝛc. verſteht. Wir verſtehen hier eigentlich durch die Metalmutter & nur die erzthaltigen Steine und metallischen Er⸗ den, welche das Lager der mineraliſirten Koͤr⸗ per abgeben. Alſo werden zuweilen in unfren fi Gegenden mit Eiſen vererzte Corallen in 1 W Ne Erden entdeckt. | | ers; * N N ze anne 12 —— —— eker, ee. | 4 * 98, 1 8 ee 5 Fillen in der Eifel. 1 1 — —¼ * U — — W mer. — * A7 1 2 N * * 2 ** — — 0 . — — ae 2 > & 2 1 — NZ, 2 — — —: ec ( 90 N N 8 A 8 5 > € NE RS 0 > GER z on 2 — 0 > 1 8 22 N oe S ? 2 IN, — nn = —— = j — 8 74 1 2 e 7 = N | 2 = = 6 94 W 7 7, UL, N . 1 N ww A 1 RR . . as 2 / NN — = 00020: 85 > DISS Nyp ee BE e ee: RK DR N S IE S 7 e Dr — . — —— a — a 2 \ 8 ig 7 a 5 3 5 > 9 — — EB; =: 3 I 7 89 m TEEN 4 g f 1 0 = * 22 N I Ja verſchiedenen Gegenden hat man ſchon laͤugſt eine ganz ſeltene Gattung Uverſteinerter kegelfoͤrmigen Schaalen S gefunden, die in vielen Kammern ab⸗ getheilet ſind. Dieſe hat der fleißige Naturforſcher, Her: Breynius zu erſt! beſchrieben und Orthoceratiten [Ortho- ceratitas] ent ee Her Wolters⸗ | | 71 | 3 0 — Dr CH) Von denen griechiſchen Wörtern Grthon Log und Ceras I Rigas, welche ein gera⸗ 0 des Horn N 9 N Wee gr Po dorf nennt fie in feinem Mineralſyſtem hornförmige Meerroͤhrenſteine (T). - Inzwiſchen muß man dem Herꝛn Brey⸗ mus die Ehre wiederfahren laſſen, daß er zuerſt die Orthoceratiten befant ge⸗ I macht habe. Allein ſchon lange vor her hat der um die Naturhiſtorie hoch⸗ verdienter Her: Johann Bianchi (uns I. ter dem Nahmen Janus Plancus) S dieſes Geſchlecht von vielkamrigen Meerroͤhren im Meerfande am Ufer des adriatiſchen Meeres zu Rimini 7 se entdeckt und ſolche nebſt vielen an⸗ 1 CHF) Von Herin Bertrand werden dieſelbe Tubuli concamerati „Litnites, Vermiculorum marinorum Teſtæ Canalibus concameratis; Tu- Faux cloisonn&s geheißen. Dictionnaire Orydto- logique universel, Tom. 1. pag. 88. Sr Tier de nis minus notie in Tore ariminenſi, &e. Venetiis 1739. ee 92 \ Ru dren bisher unbrfänfen Schnecken be⸗ ö NEN. | u 0 Die Orthoceratiten ſtellen eine roͤh⸗ 1. rige Schaale ohne ſchneckenfoͤrmige ſſ Windung vor. Sie haben gerade umlauffende vertiefte Zirkel. Dieſe] Zirkel, welche zuweilen, wie einge f kerbte Ringe (Fig. 9. 10.) und falt I wie Gelenke an denen Regenwärmen ausſehen, lauffen ganz herum. Sie haben, wenn fie ganz find, beynahe die Geſtalt eines geraden Horus (Ke⸗ gels). Es iſt aber ein ſeltenes By: ſpiel dieſelbe ganz zu bekommen. Von der Spitze nehmen fie almaͤhlig zu und werden unten je breiter. Ein ganzer I Orthoceratit beſteht aus vielen Faͤchern ff 0 Kammern): „welche man meln * Ä vr X 93 NM N | Kerbe deutlich unterſcheiden und zaͤ⸗ len kan. Man findet gar ofte einzelne Kammern der Orthoceratiten, welche | | auf einer Seite erhaben (convex) und auf der andren Seite hohl (con⸗ cav), wie ein Schuͤſſelgen, ſind. ff Durch jede Kammer geht eine zimlich v)eite Nervenroͤhre [ Siphunculus ], || ei: ie 12 über der folgenden ſteht. 5 8. 3 Die ſt R inernen Shüffitgen oder ein⸗ zelne Kammern dieſer hornfoͤrmigen RMeerroͤhrenſteine find meines Erach- || tens nichts anders, als die Steinfüllung } ( Steinkerne) des inwendigen Raums der Kammern, welche ehedem, vor der || Verſteinerung, leer waren. Die Ner⸗ venroͤhre, welche durch eine Kammer inf die andre geht, ſcheinet der Gang des n Einwohners hn zu | Ehn, A NZ Mesa = EN =D 88 — N — — nn - N —— 3 ——— ee e NJ 94 N. ſeyn; durch welche fi ch das Thier ver⸗ mittelſt einer durchgehenden Flechſe,; wie bey den Schifſchnecken, an dem Hauſe beveſtigt hat. Wenn man das innerliche Gebaͤude der Schifkutteln betrachtet; ſo wird man bemerken, ff daß der Bau der Orthoceratiten, der I Structur der Schifkutteln aͤnlich ſey; aber mit dem Unterſchiede, daß die f m erſtern kegelfoͤrmig, die leztern un Ge⸗ gentheile ſchneckenfoͤrmig gebildet find, An denen Schifkutteln beobachtet man &- ebenfals in der Mitte einer jeden Schei⸗ dewand der Kammern eine kleine run⸗ de Oefnung, an welcher ein kleines! Roͤhrgen haͤnget, deſſen Muͤndung ge⸗ rade über den folgenden ſteht. Dieſes bis in die Spitze gehendes Nabelloch und Roͤhre machet bey denen verſtein⸗ F ten Schifkutteln (Nautiliten) die Ner⸗ DS EIS | Z = N „ | hei aus. ——— — — — einander unterſchieden werden. Ans 158144. Die Orthoceratiten (hornfoͤrmi⸗ S gen Meerroͤhrenſteine) werden mit al⸗ lem Rechte unter die Roͤhrenſteine [Tu- bulitas ] und zwar unter die ungewun⸗ denen vielfauͤcherigen Meerroͤhreuſteine | 1 ( Tubulitas multiloculares, . poly- chalamios] gerechnet. Herr? Breynius hat neunerley Arten derſelben bekannt f gemacht, welche aber nur durch die verſchiedene Lage der Nervenroͤhre von einigen ligt die Nervenroͤhre in dem Mittelpunkte, an andren an dem auf || ſerſten Rande (Fig. 14.) und ferner an einigen zwiſchen dem Mittelpunkte (Fig. 9. 10. 13.) und dem aͤuſſerſten Rande der Kammern. Daher kan! man die Orthoceratiten am ordentlich⸗ ſten in dreyen Gattungen abtheilen: 0 der en „deſſen Nerven⸗ pe un a NS 1 = e 960% ER | roͤhre gerade im Mittelpunkte ligt; 2) der Orthoceratit, deſſen Nervenroͤhre“ aum aͤuſſerſten Rande ligt; 3) der Or⸗ thoceratit, deſſen Nervenroͤhre zwiſchen | dem Mittelpunkte und dem Aufferften || Rande ligt. Dies iſt eigentlich die ff Einthei lung derſelben nach e in⸗ 0 nern Baue. 9. 5. Ich wil keinesweges die ſyſtemati⸗ ſche Eintheilung der verſchiedenen Ar⸗ ten derer Orthoceratiten, welche Her: Breynius, Herꝛ Woltersdorf und an⸗ dre geſchickte Naturkuͤndiger davon ge: & macht haben, übern Hauffen werfen. Mir deucht aber, daß der Unterſchied der Arten Daene fpecifica] derer] Orthoceratiten nicht deutlich genug be= N ſtimmet ſey, wenn man dieſelbe nach dem innern Baue sinnlich nach der 7 —— pe, Nee ( 97 N N Lage der Nervenroͤhre, eintheilet 80 wil denen Liebhabern der Foſſilien ei- 4 Ane andre Abtheilung der verſchiedenen | Arten der Orthoceratiten mittheilen. Nach ihrer aͤuſſerlichen Figur und Structur koͤnte man dieſelbe in zwoen ff Gattungen abtheilen: 1) die 3 ji Orthoceratiten „welche eigentlich die⸗ ienigen ſind, die wir hier beſchreiben; ff 2) die krumgebogenen Orthocerati⸗ ten, welche eigentlich die Lituiten oder Al. Biſchofsſchneckenſteine find, die aber!? einige zum Geſchlechte der vielkammri⸗ —— e gen Schneckenſteine [Cochlitarum po- Iythalamiorum ] rechnen. Her: Wol⸗ 4 tersdorf machet aus denen Lituiten ei: | ne beſondre Art von vielkauunrigen Meerroͤhrenſteinen, allein ich rechne dieſelbe mit dem Herꝛn Wallerius, ff | mit mehrerem Rechte unter die RR | nu raten. | „% 5 . 6. ——— „ — — IN = ., | 8 Na * u , IN — * 8 felbe am ordentlichſten in zwoen Gat⸗ tungen abtheilen: 1) die zirkelfoͤrmi⸗ gen Grthoceratiten (Fig. 9. 13.), de⸗ ren Kammern in ihrer Peripherie vol⸗ ff ovalfoͤrmige Figur im Umkreiſe haben. Die ovalfoͤrmigen Orthoceratiten ſind zwar fegelförmig , wie der zirkelför- 4 mige Orthoceratit, aber auf zwoen entgegengeſezten Seiten ſind ſie etwas Dr ee ee Pen 6 N Wenn mir es meine gelehrten Leſer geſtatten wollen, ſie auf ihre Unkoͤſten mit unnuͤzlichen Gedanken zu unter⸗ halten; ſo wil ihnen eine neue aber ohn⸗ masgebliche ſyſtematiſche Eintheilung der Orthoceratiten mittheilen. Nach der aͤuſſerlichen Geſtalt koͤnte man die⸗ % F kommen rund finds 2) die ovalfoͤrmi⸗ gen Grthoceratiten (Fig. 10. 14. ), deren Kammern eine elliptiſche oder & — — zuſammen gedruckt und plat, alſo daß vn Je 99 15 u ſie in der Circumferenz eine deer | mige Bildung Fig. 14.) haben. Von 1 © beyden. Gattungen beſitze in meinem ff Foſſiliencabinet und dergleichen werden Iſich in andren ne genug be⸗ | | & finden. Ang: 1 Es giebt noch ferner ein Unterſchied f f unter denen Orthoceratiten, welchen | | vieleicht kein Schriftſteller bisher an gemerkt hat. Es giebt nemlich vors & ferſte duͤnnſchaalige Orthoceratiten (Fig. 12.), deren Kammern aus ganz duͤnnen und ſubtilen Schuͤſſelgen be= 3 ſtehen, die von der Dicke des Glaſes, welches das Zifferblat einer Sackuhr PM bedeckt, find. Dieſe Orthoceratiten N A find aus fehr dünnen und nicht einer Linie breiten Blaͤtgen zuſammengeſezt. Vors andre giebt es dickſchaalige Or⸗ 6 thoceratiten (Fig. 9.) deren Kammern 8 3 —— N —— —— — N ) — ——— —ͤů——ů—Vꝛ'ꝛ————— NE a Eee nn Nb 7 — — — — — f ̃ —— > | . le — u nn nn == D—— —— —ñññ e 0 100 O zimlich dicke Schüffelgen ausmachen. Dieſe Gattung iſt gemeiner, als die! vorige, denn faſt an allen bekanten | Orthoceratiten find die Kammern zim lich breit. Der Orthoceratit iſt dem⸗ nach daher von denen vielfaͤcherigen ff Schneckenſteinen unterſchieden: weil er einen geraden Kegel vorſtelt, da hin⸗ gegen die Ammoniten und Nautiliten S einen gewundenen Kegel darſtellen; die Lituiten aber theils einen geraden theils einen gewundenen Kegel bilden.! Die Orthoceratiren und Belemniten (pfeilfoͤrmige Meerroͤhrenſteine) ſind in dein unterſchieden, daß die erſten \ keine Rinde haben, die leztern aber 1 einem dicken gel 7 Ge⸗ a 397 ii nd. AN K. 101 X re F. 8. f Ich komme nun auf die Beſchrei⸗ 5 bung derjenigen hornfoͤrmigen Meer⸗ roͤhrenſteine, welche in der Eiffel auf U Churpfaͤlziſch⸗ juͤliſchei Gebiete ent⸗ 6 deckt worden. Die erſte Art zeiget öie neunte Abbildung (Fig. 9.). Die: || ſer Orthoceratit iſt im Umkreiſe zir⸗ =] I Eeiförmig , daher er zur erſten Gat⸗ tung ($. 6.) gehört. Er beſteht aus acht Kammern. Seine Nervenroͤhre £ (Fig. 9. Lit. n. o.) ligt zwiſchen dem Mittelpunkte und dem Rande. Die Idreyzehnte? lbbildung (Fig. 13. ) zeiget A | die Oberfläche einer Kammer dieſes | Orthoceratiten. Ich wil mich aber nicht lange mit der Beſchreibung dies |} I fer Art von Orthoteratiten aufhalten: weil dieſelbe bekant ee ſind, von 1 A \ \ RT. R — 1 x \ Te 8 * D “ * Fe. N 102 Ar | ſchre ben worden (+) und die fi 8 nicht N allein in unſren Gegenden; ſondern F auch in der Schweiz, im Blanken⸗ 0 burgiſchen, im Mecklenburgiſchen, in Deland, „Gothland, i ꝛc. 1 55 deu. 5. 9. 1 0 70 1 Differtatlo RR ca de Pina. I müs, &c. — SEAN Ne 1 — » u N — — 5 1 { GMELIN, De Radiis articulatis dies, &e. h f 5 KLEINII Deftriptiones Tabulerum marigorum, 8 ... 4 | a 5 WRIG HT, An Account of a Fomärkäbt Folſil 0 H 1 commonly called Orthoceratites , &. i &e. j R 11 | 1 ( 0 1 1 2 N I. 1 1 5 241 a | m I | 1 \ | U 1 „ 3 — — 2 — 1 r — SA) 103 X FAN $. 9 L IB Die zehnte Abbildung zeiget einen I etwas laͤngern und ſchmaͤlern Ortho-“ ceratit (Fig. 10.) aus der Eiffel. Die⸗⸗ ſer Orthoceratit iſt in ſeiner Peripherie m elliptifch oder ovalfoͤrmig. Von der | geraden Seite, wie er hier (Fig. 10.) | abgebildet iſt, kan man ſeine laͤnglicht⸗ U runde Geſtalt nicht, ſondern nur von oben oder unten her bemerken. Dieſer I gehört zur zwoten Gattung (F. 6.) der Orthoceratiten, nemlich zu der⸗ jenigen Art, die eine ovalfoͤrinige Bil⸗ dung in ihrer Peripherie haben. Die⸗ | fer Orthoceratit beſteht aus eilf Kam⸗ mern. Der untere Theil davon (Fig. 10. Lit. p. q.) iſt, ſo wie an denen meh⸗ | reſten, breiter. Er nimt alſo almaͤhlig 2 ab, und wird gegen (Lit. x. s.) ſchmaͤ⸗ Nee — Ar un — #j = ; = N RG 2 —— ZINN U - 2 — . N nn 2 — u rs N 9 N. C 1040 N. * (Fig. 18. Lit. k. k. hindurch. Die | vierzehnte Abbildung (Fig. 14.) zei⸗ get die erhabene Seite der Kammer ei⸗ nes ovalfoͤrmigen Orthoceratiten. Der unter der zwoͤlften Figur (Fig. 12.) 5 vorgeſtelter Orthoceratit gehört auch 1 au dieſer Art. $. 10. Derpenige Orthoceratit „den ich mir jez zu beſchreiben vorgenommen habe, verdienet wegen feiner beſondren Structur auch einige Aufmerkſamkeit. Ja, er kan als eine neue unbekaute Art von Orthoceratiten betrachtet werden 0 m). Die zwölfte Abbildung (Fig.12.) ' Zei⸗ IE — — MI. uns die auslaͤndiſchen Liebhaber den Vorwurf machen werden, als wenn wir die Seltenheit unſrer 1 | (FF) Wir wollen demnach nicht hoffen „daß fi | I vr xı10 \ wu zeiget einen Orthoceratiten f deſſen Kammern im Umkreiſe ovalfoͤrmig & ſind; und daher derſelbe zur zwoten Artder e, e (5 6. 0 gehoͤrt. 1 l G 5 Ich ; D. — — ji 5 * Bee unſrer niederdeutſchen Foſſilien alzu ſehr aus Liebe gegen das Vaterland herausgeſtrichen haͤtten. Wir laſſen aber Kenner davon urthei⸗ 7 len. Man machet öfters aus viel gemeinern Naturalien eine groſſe Seltenheit und ich habe kein Injurienproces zu befuͤrchten, wenn ich ſage, daß bey vielen menſchlichen Bemühungen zuweilen eine kleine Charletanerie zu herſchen pflegt. Ich meyne es fo böfe nicht, denn ich wil nur dadurch ſo viel andeuten, daß man gar ofte aus einer Sache ein Wunderwerk ma⸗ het, die an ſich keine Merkwuͤrdigkeit beſitzet. In dieſem kleinen Irꝛthume pflegen auch zuwei⸗ len die Herzen Naturalienſamler zu vet fallen. Allein ich habe in der Vorrede im groͤßten Ernſte geſagt, daß die Verſteinerungen unter die merk⸗ hin wuͤrdigſten Erſcheinungen in der Natur zu rech⸗ | N ee Drift behaupten daß die verſteinten 1 Ade | Koͤr⸗ Wh 8 — X — N ——— N——- - 7 2E . 3 9 — — AS 5 2 —.—— * We un en. Sy — — 2 —— NE — == M m ANZ une —— — — — 02 / Ich habe vorher von einer unbekanten Art Meerroͤhrenſteine Meldung gethan (8. 7.), welche ich zum Unterſchiede | der andren oft vorkommenden Gat⸗ N tungen Ne eye 9 . X 106 l — — ge⸗ 0 Koͤrper nicht allein unter die abet diphen g Naturwerke muͤſſen gezaͤhlt werden; ſondern daß N ſie auch einigermaſſen einen Vorzug vor die Inſecten „Muſcheln, Schnecken und andre unverſteinten Geſchoͤpfe verdienen: denn einje⸗ | der wird ja fo weit die Sache einſehen, und überzeugt ſeyn, daß ein verſteintes Schaalthier weit ſeltſamer ſey, als eine unverſteinte Schnecke oder Muſchel: weil das erſtre vorher ein orga⸗ niſcher Koͤrper geweſen, der nunmehr in Stein gaͤnzlich verwandelt iſt. Iſt aber dieſe Ver⸗ — HN“ 3 — — n wandlung nicht eine Naturbegebenheit, welche uns bey reiffer Betrachtung in Verwunderung ſetzen muß, wenn man auch ſchon die Urſachen & der Verſteinerung einſieht. Es ſcheint dennoch, das viele Naturalienſamler, welche ſich nur mit der bloſen Samlung der Muſcheln, Schnecken, und andrer Seethiere beſchaͤftigen, nur das e 722 SI u ee | mn N/A —— — men — —— NE 1 Z.! —.. —:ĩ.. J — . . garen N | 0 AD ee un. Dr me — . — EEE re — Var X 107 X V | geheißen habe. Die meiften Orthoce⸗ ratiten, fo wohl die kleinen als groſſen & Gattungen, beſtehen aus zimlich di⸗ cken Schaalen (weiten Kammern), wie man dies Nom denen ſchon beſchriebenen Stuͤ⸗ . boch — HE N er ———— 7, 1 —— —— LANs — El Schöne , nicht aber das Merkwuͤrdige und das Nüͤzliche lieben. Doch jede Zeit hat ihre beſon⸗ ff dre Moden, ja auch ihre beſondre Krankheiten. Vieleicht iſt die Conchyliomanie die herſchende Gemuͤthsplage unter denen Liebhabern unſrer Zeiten. Es iſt aber nicht ohne Grund zu ver⸗ muthen, daß die verſteinten. ‚Körper mit der Zeit weit rarer, als einige unverſteinte und heut zu Tage ſtarr aufgeſuchte Naturalien, werden konnen: denn wir haben die Erfahrung / daß gewiſſe verſteinte Schaalthiere an einigen Der: tern nicht fo haufig, als vorher, gefunden wer⸗ den. Man hat im Gegentheile nicht von denen unverſteinten und aus dem Meere herkommen⸗ den Mufcheln , Schnecken, ꝛc. zu befürchten, daß dieſelbe rarer werden ſolten ( obwohl ſolche durch die ſich jezo vermehrenden Samlungen und durch die en lauffende Gewinſucht — en 6 ——— 7 — A iS er AA ( 108 ) Arie Stuͤcken (Fig. 9. 10.) wahrnehmen | aus ganz dünnen Kammern (ſubtilen fehr ſieben Kammern noch deutlich da⸗ I fo dünne, daß ſte nicht eine Linie (der L ibn 1 eines e Be is | ich im Preise ſteigen ): weil alle Mufheln und Schnecken von Thieren, die ſich taͤglich Untergang noch Abgang der Schaalthiere zu be⸗ ſorgen habe. Unſre Nachkoͤmlinge, wenn dieſe künftig aber nicht mehr werden gefunden werden. : B „m Schaalen) beſteht. Man kan ohnge⸗ ran erkennen. Dieſe Kammern ſind *— im Meere vermehren und ihr Geſchlecht fort- | pflanzen, herrühren; dergeſtalt daß man keinen eine fo eifrige Reigung zur Naturhiſtorie, wie wir heut zu Tage, hegen ſolten, werden vieleicht f 5 verſchiedene Arten verſteinerter Schaalthiere zu ſehen wünſchen r die jezo entdeckt worden, die — — zu mm u HN kan. Die zwoͤlfte Abbildung (Fig. 12.) 0 ſtellet einen Orthoceratiten vor, der Ne 2 = nen t m——— —— = en ee a 7a A I 2 fe — x NZ A . X 109 )( N J A | | — x CE — U N 11 SS In: — — | duͤnnen Schaalen ( engen Kammern) cheriger Tubulit von einer merkwuͤrdi⸗ gen ſeltſamen Structur geweſen. Die Das Original iſt alſo gewis ein vielfaͤ⸗ Nervenroͤhre dieſes engkammrigen — le — 2 NZ m man — ungen. y — un \ f — \\ | | | f 1 U 7 48 — — . m || fig abnehmen und zu Ende ſpitzig aus⸗ lauffen; fo iſt wahrſcheinlich, daß! Fdieſer duͤnnſchaaliger kegelfoͤrmiger Meerroͤhrenſtein (den man auch eng⸗ | kammriger Orthoceratit heißen Fan) & in feinem erftern natürlichen Zuſtande || aus weit mehr, als fünfzig ſolchen beſtanden habe. Dieſes iſt aus der breiten Peripherie und der Duͤnnig⸗ keit der Schuͤſſelgen ſehr wahrſcheinlich. | — — ovalförnngen Orthoceratiten Eig. 140 ligt nahe am Rande. Dieſen eng⸗ kaͤmmrigen Orthoceratiten kan man alſo unter die ſeltenſte Art vielfcheri⸗ ger Meerroͤhrenſteine rechnen. Ja, als eine beſondre Gattung anſehen, wovon | — — — N 74 — — James I — — ——ů—ů— — — AN — — 2 4 * = = N samen Ku nme: mar Nm teen — — —— . N —— 2 2 — ñf6— — * 1 — . 0. — — — — — 1 = en 7 — — 2 = S 2 2 — — — FR 0 er man vieleicht bey keinem Schrifſteller eine Beobachtung und Wee 4 finden wird. | Damit man uns aber ch dah Vor⸗ wurf einer gelehrten Windmacherey machen koͤnne, alswenn wir nicht meh⸗ 1 rere neue Entdeckungen, als die vorher & f beſchriebenen Pantoffelſteine, aus un⸗ ren niederdeuſchen Gegenden aufzu⸗ weisen hätten; ſo wollen wir noch fer- | ner eine beſondre vieleicht gar wenig | bekante Art von einem beſonders gebil- deten vielkamrigen Meerröhrenfteine, |} welcher nahe bey der Reichsſtadt ff Aachen gefunden worden, beſchreiben. Die eilfte Abbildung (Fig. 11.) zei: | get eine neue ganz ſeltene Art von viel⸗ f b faͤcherigen Tubuliten. Dieſer Meer⸗ en fi ebenfals gab aber — — ann — —ñůñ— A — 2 5 \ ZN — — — je — 4 Be 2 1 warn RT I aber auf beyden entgegengeſezten Sei⸗ ten etwas flach und plat, alſo daß f er einen Kegel vorſtelt, der in feiner Peripherie eine ovalfoͤrmige Geſtalt bat. Die neunzehnte Abbildung (Fig. J 19.) zeiget die Grundfläche dieſes fe f gelaͤnlichen vielkammrigen Tubuli⸗ 2 f ten, daraus man ſich deſſen ovallaͤng⸗ = 9 — wird unten (Lit. y. 2.) je breiter. Er ſteinernen Schuͤſſelgen bey denen Or⸗ . i e 61. 18. Ne Sm 2 . — rer — — f 1 3 N 1 = ä 0 — — Zu en — AN nn am — —— ZN ’ 2 En — 8 n chte Peripherie deutlicher worftellen + kan. Dieſer Meerroͤhrenſtein nimt, wie die Orthoceratiten, von der Spitze (Fig. 11. Lit. u. x.) almaͤhlig zu und 1 beſteht aus vielen ſteinernen Wirbelbei⸗ || nen [Spondylolichis, Vertebrislapideis]. | Jeder Spondylolith (Fig. 18.) ma= II || het eine Kammer aus; gleichwie die Uthoceratiten die Faͤcher (S. 2. 3. ) vor⸗ | 1 N 1 5 ZN ea ze — - — * * M B —— — —— ur! 13 eK 112 X M | a SE 12. Die beſondre Structur dieſes ver⸗ f f ſteinten Schaalthieres verdienet eine nahere Betrachtung. Da ich vor ei⸗ ſchiedenen Unterſuchungen und Ver⸗ gleichungen fand ich endlich, daß ders ſelbe mit denen Orthoceratiten wegen f feiner ungewundenen kegelfoͤrmigen Geſtalt und mit denen Ammoniten bras lapideas] eine nahe Verwand⸗ ſchaft haͤtte CN Die ferner gemach⸗ ten /e: — Nie — N j j — N | | merk . AN? —ñ—— nn GN — — Ti ZN an e niger Zeit die erften Stücke davon in der Gegend von Aachen entdeckte, verfiel | ich gleich auf den Gedanken, daß dieſer verſteinter Körper viele Aenlichkeit mit | 8 denen Ammoniten haͤtte. Nach ver⸗ wegen ſeine Spondylolithen [ Verte- & (* Bey der erften Entdeckung dieſes unbefanten 1 verſtelnerten Schaalthieres (die gewiſſermaſſen J = * AN — —— . nn en 2 — N 113 0 FAN | ten Unterſuchungen überzeugten mich demnach, daß dieſer verſteinter Koͤr⸗ B per eine beſondre bisher unbekante Art eines verſteinten vielkammrigen Tubuliten fen, der ſich gänzlich durch ſeine Bauart von denen Orthoceratiten ff und nmouitg unterſcheidet. “ 2 | 9. 13. merkwürdiger, als die Entdeckung der Ortho⸗ und hatte eben eine fo muͤhſame Unterſuchung, als der gelehrte Her: Breynius bey der Entde⸗ ckung der Orthoceratiten gehabt und worüber ſich der einſichtreiche Herr Johann Geſner in 8 ſolgenden Worten ausdruckt: Dum hzc de Or. thoceratitis ſeriberet doctiſſimus BREYNIUS nonniſi fragmenta hactenus reperta fuerunt, ex figuram & ſtructuram indagavit, ut mirer is quam pulchre ſtabilitum à ſe novum Teſtaceo- rum genus deinceps Obſervationibus ſit confir- matum. Tyactat. phyf. de Perrificar. cap. 14. pag. 43. eeratiten iſt) fand ich nur einzelne Theile davon ® quibus inter ſe collatis fagaciflime veram Teſtacei I 8 , , 114 ( e. rt 135 F. 13. ; Die achtzehnte Abbildung (Fig. 18.) zeiget eine abgeſonderte Kammer (Spondylolithen) dieſes vielfaͤcheri⸗ gen Meerroͤhreuſteins. Oben (Lit. v. v.) und unten ſieht man die ſieben | Sortfäße des Spondylolithen [Apo- | plıyfes, Proceſſus Spondylolicharum ] m herausfiehen, Aus der e ri 3 — | änfichen dae 1 8 man auf der Oberflaͤche dieſer Tubuliten (Fig. 11. Fig. 15.) ſieht, herleiten; denn alle Fortſaͤtze haben neben ſich eine Hoͤhle, darinnen die Fortſaͤtze des darauf fol⸗ genden Spondylolithen gerade paſſen. 9 Die Structur der Fortſaͤtze iſt ſo or⸗ dentlich, daß fie allemal in die Höh- N lungen ſehr genau ſchlieſſen. Jeder ab⸗ geſonderter Spondylolith pflegt alſo N eine Kammer, Aleichtvie bey denen blat⸗ N | ZN BEN 0 terigen Ammoniten, auszumachen. Wenn nun viele dieſer Spondylolithen auf einander ſtehen; fo ſieht man nicht allein, wie dieſelbe zuſammen hängen; ſondern man begreift auch, woher die auf der Oberflaͤche vorhandene blaͤtte⸗ rige Zeichnung herruͤhrt (*). Alle auf dieſem Meerroͤhrenſteine ausge⸗ druckte blaͤtterfoͤrmige Figuren kom- f men ohnſtreitig von denen ſtaͤrkern oder ſchwaͤchern Ausbreitungen (Ramiſt⸗ c 858 der Fortſaͤtze her. Die mei⸗ & ſten Ad (beſonders die Fortſaͤtze H 2 derer ö N ‚en Die Vertpupfung der Fortſiz⸗ und der Zu⸗ ſammenhang der Spondylolithen hat viele Gleichheit mit der Sutur oder Rath des Hirn⸗ (ſcaͤdels. Dieſe denen Suturen ſehr aͤnlichen 5 [[auf dieſem Tubulit gebildeten Figuren kan man ſehr wohl die blaͤtterigen Fierathen [ Ornamen- ta foliacea], wie bey einigen en Am⸗ monshoͤrnern, heißen. 7 UA IK 116 N derer groſſen Spondylolithen) haben 5 durchgehends eine kleine Spaltung oder f Vertiefung in der Mitte (Fig. 18. Lit. v. v.) und be ſtehen gleichſam aus zwoen Zinken. Daher find die auf der 8 Oberfläche vorkommenden blaͤtteraͤn⸗ N lichen Figuren durchgehends zweyzin⸗ lichte is, 11.15.) gebildet. . Die neunzehnte Abbildung (Fig. 19.) 1 zeiget die Grundflaͤche der Spondyloli⸗ € then, welche ovalfoͤrmig iſt. Auf dieſer Grundflaͤche ſieht man deutlich die Fort⸗ ſaͤtze (Lit w. w.) erhaben. Dieſe Ab⸗ £ bildung zeiget ſteben Fortſaͤtze. Eine | jede abgeſonderte Kammer (Spondylo⸗ ak bat durchgehende auf einer Seite | x nur feche. Die ſymmerriſt che Structur 1 dieſes Tubultten erfodert auch dieſe ver⸗ ö ſchie⸗ f er * 1479 E | ſchiedene Anzahl der Fortſaͤtze. Man ben andren genau betrachtet. | A 5 man auf e Stücken We aus f Moin etwas verſchieden; ; denn an einigen find die Blaͤtter au allen En⸗ etwas ruͤndlicht, wie dies die fuͤnfzehn⸗ te Figur (Fig. 15.) beweiſet. Es hat aber mit dieſem Tubuliten die Bewand⸗ nis, wie mit denen Orthoceratiten, daß | es ein höchſtſeltener Vorfal ſey, davon ein ganzes Stück zu erhalten. Zum che ganze Schaale vorgekommen. N Ich habe Bader, an dem breiten Ende „ der wird deſſen überzeugt, wenn man die & Einfaſſung jedes Spondylolithen in Die blaͤtterfoͤrmige Zeichnung, die den ſpitzig (Fig. 11.) an einigen aber wenigſten iſt mir bisher noch keine ſol⸗ f N ZZ N — — % .. 773 . ( 118 (C der eilften (Lit. y.) und der fuͤnfzehn⸗ ten (Lit. x.) Abbildung die wirkliche natuͤrliche Geſtalt dieſer vielkamm⸗ [ rigen Meerroͤhrenſteine vorgeſtelt; die Haͤlfte dieſer beyden Stuͤcke habe ich aber gegen das ſpitzig auslauf⸗ fende Ende (Lit. u. z.) nur durch ſub⸗ tile Striche und Punkte abgebildet: damit man ſehen koͤnne, daß dieſe neue Art Meerroͤhreuſteine unten breit (Pig. 11. Lit. y. z.) ſey, almaͤhlig abnehme, oben ſpitzig auslauffe (Fig. 11. Lit. u. x.) und folglich eine coniſche Figur in ihrer erſtern natuͤrlichen Bildung, (ehe dieſes Schaalthier in dem Erd⸗ boden in Stein verwandelt worden) D gehabt habe. Dieſer coniſche Tubulit iſt aber von der Figur eines gewoͤhnli⸗ chen ganz runden Kegels in dem un⸗ f terſchieden, daß derſelbe in ſeiner Pe⸗ ripherie ovalfoͤrmig iſt (F. 11. 14.) das iſt, auf zwoen Seiten etwas flach; € der \ ==. 1 ——— 1 | ' Ban : 15 der ordentliche Kegel aber im Umkreiſe allemal zirkelfoͤrmig und volkommen I rund ſey. Die neunzehnte Abbildung (Fig. 19.), welche die Grundflaͤche die⸗ ſer Tubuliten vorſtelt, machet die auf Abenden Seiten flache Bildung derſel⸗ ff ben n ganz begreiſtich. 1 | 6. 16. Da nun erwieſen habe, daß dieſes verſteintes Schaalthier weder ein Am⸗ 1 monit wegen ſeiner aͤuſſerlichen gera- & den einem Kegel anlichen Geſtalt; noch vielweniger ein Orthoceratit wegen ſei⸗ ner innerlichen Bauart ($. 12. 13. 14. 4 geſtehen, daß daſſelbe eine neu entdeck⸗ te bisher unbekante Art verfteinter viel- faͤcherigen Meerroͤhrenſteine fen. Wir f wollen nun dieſe neue Gattung von Tu⸗ 0 buliten auch mit einer Benennung be⸗ . il 4 le⸗ 15.) ſey; ſo wird man gar leicht ein⸗ I a Wee ( 120 ) N 9 legen, wobey wir aber jedem Liebha⸗ ber die Freyheit laſſen, ſolche nach ſei⸗ 0 nem Gefallen anders zu benennen. Herr Breynius hat die Orthoceratiten daher alſo benent; weil ſie einem gera- den Horne ſehr änlich find. Es kan | alſo gegenwärtiger Meerroͤhrenſtein nach der Aeulichkeit, die er mit einem flachen Horne hat, Zomaloceratit f Homaloceratites] benanmfer werden (+). Dieſes verſteintes Schaalthier koͤnte Sr, 2 —̃ —-—-— U (7) Dieſe Benennung iſt aus der griechiſchen Sprache hergenommen, denn Zomalos [OH, & planus ] heißt platt oder flach und durch Ceras [Kigze, Cornu] wird ein Horn verſtanden. Dieſe zwey zuſammengeſezten Woͤrter haben alſo die Bedeutung eines flachen Horns. Auf dieſe Art koͤnte man auch gegenwärtigen Tubuliten nicht allein Zomaloceratit; ſondern auch Epi⸗ pedoceratit , Iſopedoceratit , pedioceratit HI 121 I SH könte auch ein blaͤtteriger vielkamm⸗ riger Meerrshrenſtein [ Tubulites polythalamius, foliaceus] oder ein flach⸗ kegelfoͤrmiger vielfaͤcheriger Tubulit geneunt werden. 5 1 H 5 | §. 17. | r von denen griechiſchen Woͤrtern Enes, Lebt. des, Hedi, und Kigus benennen: weil durch die erſtern Woͤrter flach, und durch das leztere aber ein Born ausgedruckt wird. Da die Benen⸗ nung, welche Her: Breynius dem Orthoceratit auf die nemliche Art zu erſt gegeben hat, gar willig iſt angenommen worden; ſo wird man die Benamſung , die ich dieſem vielkammrigen Tubuliten zu erſt gebe, nicht verwerfen. Ich verſichere aber, daß ich dieſe neuen Benamſun⸗ gen keinem Liebhaber der Naturhiſtorie auf⸗ dringen wil, denn einjeder kan denſelben maß ſeinem Sinne Agen * 122 9 e $. 17. ; ———_ gen & Unter denen vielkam mrigen Meer⸗ roͤhrenſteinen und vielfaͤcherigen Schne⸗ ckenſteinen herſchet eine beſondre Sym⸗ metrie, Analogie und Verwandſchaft, die wir unſten gelehrten Leſern zeigen wollen. Die vielkammrigen Tubuli⸗ | ten und Cochliten beſtehen alle aus ei⸗ ner roͤhrigen in vielen Faͤchern abge⸗ theilten Schaale, aber mit dem Un⸗ terſchiede, daß erſtere gerade kegelfoͤr⸗ mig, leztere hingegen ſchneckenfoͤrmig gewunden ſind. Gleichwie nun aus dem Geſchlechte derer Tubuliten der Orthoceratit wegen ſeinen vielen Kam⸗ mern eine Verwandſchaft mit dem Nautilit, aus dem Geſchlechte der a hat; alſo hat auch gegen⸗ waͤrtiger Homaloceratit, wegen ſei⸗ nen Spondylolithen, eine Verwand⸗ 1" mit dem Ammonit. Nach die⸗ ſtr 1 VEN 123 0 E ſer Aenlichkeit der innerlichen Strues || tur, welche gemeldete Tubuliten mit denen Cochliten haben, kan der Or⸗ choceratit auch ein gerader Schif⸗ ſchneckenſtein Nautilites rectus] und der Zomaloceratit ein gerader Am⸗ | monsſchneckenſtein [ Ammonites re- ctus] genentwerden. Aus dieſer Be⸗ trachtung leuchten uns gar deutlich die S ordentlichen Abaͤnderungen und wun⸗ derbaren Verwandſchaften ins Auge, welche der allweiſeſte Schöpfer denen € — 7 8 Ich wil nun denen Herzen Natura⸗ lienſamlern ohnmasgeblich zeigen, zu welchem Geſchlechte und zu welcher Art derer verſteinten Schaalthiere der N Homaloceratit gehoͤrt. Unter denen N verfteinten Schaalthieren giebt 5 ein a * | 2 A = 4 BEN Geſchlecht, welches man Tubultten oder Meerroͤhrenſteine (ungewundene! Schneckenſteine) heißt. Dieſelbe wer: | den 1) in einfaͤcherigen Tubuliten und 2) in vielfaͤcherigen Tubuliten einge⸗ theilt. Die vielfaͤcherigen Meerroͤhren⸗ ſteine beſtehen aus einer geraden roͤhri⸗ E Schaale, die in vielen Faͤchern 6 oder Kammern abgetheilt (8 3.5 iſt. Da nun der jez beſchriebene Ho⸗ maloceratit aus einer geraden roͤhrigen Schaale beſteht (§. 11.) welche aus! vielen Kammern zuſammengeſezt iſt (F. 13. 15.); fo folget auf eine unge⸗ zwungene Weiſe, daß dieſe neue Art J J verſteinter Schaalthiere zu dem Ge⸗ | ſchlechte der vielkammrigen Meerroͤh⸗ renſteine zu rechnen ſey. Hierdurch wird das Geſchlecht der vielfaͤcherigen | Tubuliten mit einer neuen und dritten Art vermehrt: denn vors 1) iſt der \ 5 N A 6027 N er | Belemnit (Pfeilſtein) als die erſter SD | | Art; 2) der Grthoceratit, aber als die zwote Art derer vielkanunrigen Meerroͤhrenſteine bekant; dazu nun 3) der Zomaloceratit, als die dritte Art derſelben kommt. Man kau folglich f die Homaloceratiten in einem a | liencabinet unter die vielfaͤcherigen T buliten und zwar nach denen hen niten und? Ga matten legen. | F. 19. Aus der vorher fo We als um⸗ ſtaͤndlich gemachten Beſchreibung er⸗ hellet die Seltenheit bieſes neuen poly: thalamiſchen Tubuliten. Ich vermu⸗ the mit vielem Grunde, daß dieſe neu entdeckte Art verſtein ter Schaalthiere I noch wenigen Naturalienſamlern be⸗ ä kant ſey (f). Fe Jah () Daß die jez beſchriedenen und von uns ſo f . | | ge⸗ Ne —— N, N a rem 1 WE ( 126) N. re fand ich dieſe neue Art verſteinter Schaalthlere auf dem fo genanten Loß⸗ berge (St. Salvatorsberg), der ohn⸗ weit der Reichsſtadt Aachen an der | nord⸗ N — 1 — — genanten Homaloceratiten felten und bisher un⸗ bekant geweſen ſeyn, beweiſet folgender Auszug eines Schreibens, welches mir ein einſichtreicher \ Naturalienſamler aus Brabant den 16. Brach⸗ monat dieſes Jahres zugeſchickt hat. Dieſer Freund ſchreibt mir in ſolgenden Worten: ä — I Ich bedaure es, daß mir Eurer Hochwohlge- bohrnen edelmuͤthige Beeiferung um die Hi. ſtoriam naturalem nicht eher bekant geworden, um Denenſelben eine Piece unique zu uͤber⸗ ſchicken, welche Annotation verdient und deren ich nebſt andren vom Petersberg bey Maſt⸗ richt bekommenen Sachen habhaft worden bin. Es war zwar nur ein Fragment, als ein Entrochus Belemnitis geſtaltet, ohngefehr einen halben Singer lang, am breiten Ende ohngefehr 3. Linien und unten an der abge⸗ brochenen Spitze etwan noch 4 Linie meffend; von dem Entrocho ſich aber dadurch unter⸗ ſchie⸗ 1 2 I —— 3 Nc ) 127. ENT nen Seite ligt. Ich entdeckte aber nur einige Stuͤcke und verſchiede⸗ One Spondylolithen, welche mich anz | | ee zu * Muthmaſſungen und f ſchieden: weil es flach pyramidal zugegangen RC. Die Singularitat dieſes Stuͤcks hat mich NI bewogen ſolches dem durch feine Beytraͤge zu verſchiedenen gelehrten Nachrichten ver⸗ dienten gern D. Schulze zu ͤͤberſchicken / damit er ſolches i in einem feiner Blätter bekant mache: weil mir ſonſt bis hero noch nirgends ⸗ wo ein ſolches Stuck, weder in Samlungen, noch in Schriften, vorgekommen iſt ꝛc. ꝛc. N — Diese Stelle beweiſet nun klaͤrlich, daß dieſe neue Art von vielkammrigen Tubuliten wenig bekant ſey. Ich habe zwar noch kein Stuͤck von de⸗ nen, die ohnweit Maſtricht (wie dieſer Freund meldet) ſollen gefunden werden, erhalten. Daher habe nur jezo diejenigen, die ich ſchon vor einige Jahre in der Gegend von Aachen ſelbſt entdeckt, beſchrieben. Ob nun der gelehrte Her: N ii une Dr: se D. Schulze dieſe am Petersberge gefundene Verſteinerung in einem Werke beſchrieben haber 5 RR mir ron unbewuſt. NE I Derfteinerung kein Ueberbleibſel eines ee 1280) u und Derfischen verleiteten. Gleichwie es aber auch unter denen gelehrten! Liebhabern der Naturhiſtorie ſolche Helden giebt, die ſich ein Vergnügen daraus machen, Einwuͤrfe und Zwei⸗ fel zu erregen (dadurch fie aber gar ff ofte ihre laͤcherliche Unwiſſenheit ver⸗ rathen); ſo machte mur ein Liebhaber, dem ich einen Spondylolithen geſchickt ff hatte, die Einwendung, daß dieſe Schaalthieres; ſondern entweder ein € Wirbelbein des Ruͤckgrads eines Fi⸗ ſches oder ein Zahn eines unbekannten Thieres, ja vielmehr ein Spielwerk der Natur ſey. Dies war aber ein Gedanke, den man nur haben konte, wenn man ſich vorgenommen haͤtte, eine falſche Meinung mit Vorſatz zu behaupten; ja eine ſo laͤcherliche Muth⸗ 1 maſſung, als wenn man den Kopf dar⸗ — I N 7 NE ( 129 ). NR zer verwerten wolte, daß die Na⸗ tur alle in dein Erdboden vorgefunde⸗ nen verſteinten Körper (z. E. Muſcheln, I Schnecken, Fiſche, Holz, Blaͤtter ꝛc.) ſpielend durch einen blinden Zufal her⸗ NE h vorgebracht hätte. Eine Sache, die ff [ wir niemals gefehenhaben und die uns niemals bekannt geweſen, komt uns 4 SRD ¶ D zuweilen bey dem erſten Erblicken ſelt⸗ f f ſam und wunderbar vor. Wenn man ſich nun nicht die Muͤhe geben wil der⸗ ſelben Urſprung zu unterſuchen; ſo hat man kein vortheilhafteres Mittel die⸗ ſelbe zu erklaͤren, als nur, daß man mit einem ernſtlichen Geſichte, mit ei⸗ ner gelehrten Gebehrde, ſaget: dieſelbe | ſey durch einen blinden ohngefehren Zu⸗ fal entſtanden. Hierdurch machet man M N 2 N aber wieder einen Sprung in die alten ff barbariſchen Zeiten zuruͤcke. Derglei⸗ en und Unterſuchungen J ZN 7 NS 771 S ——— P S — | © — — 2 UA) 130 0 Ah I ſind in unſrem aufgeweckten Jahrhun⸗ || derte von eben ſolchem Wehrte, als vormals die ungegruͤndeten Lehrbegrif⸗ Ife waren, welche die Schulweiſen und die eifrißſten Anhaͤnger der peripateti⸗ ſchen Philoſophie von denen Eigen⸗ | ſchaften derer natürlichen Körper hat⸗ ten. Die Figur, Lage, Zuſammen⸗ hang und ordentliche Verhaͤltnis derer S- Theile, wie es erfodert wird; ja die Aenlichkeit und Verwandſchaft, wel: che dieſer jez beſchriebene Tubulit we⸗ gen feiner innerlichen organiſchen Bau⸗ Fart mit andren Schaalthieren hat (F. 12. 13. 17.), beweiſet ohne Wider⸗ Spruch, daß derſelbe und deſſen Theile N (die Spondylolithen) keinesweges durch einen ohngefehren Zufal dieſe ſymmetriſche Bildung erhalten haben; ff | fondren daß ſolcher ehemals eine beſon⸗ dre Art von vielkanunrigen Meerroͤh⸗ \ ren = S 7 e. N 131 K | | ren (ungewundenen Schnecken) ge⸗ weſen ſey. F. 20. Ei Ich habe in denen Werken einiger Schriftſteller, welche hauptſächlich die ff Il ba und Oryctographie zum 1 Segenitande haben, nachgeſucht, ob i fi ie nicht dieſe Verſteinerung beobach- € tet hatten. Allein ich habe davon gar keine Spuren gefunden. Der fleiſ⸗ ſige Naturforſcher, Johann Jacob } 1 ans beſchreibt im fechften | | 3 | AT Theile | W ff 05 Scheuchzer kan mit allem Rechte der fnei |: zeriſche Plinius wegen ſeinem unermuͤdeten | Ileiſſe und verſchiedenen Entdeckungen (ſo wie N | Roumpjb der indianiſche Plinius genent worden) geheißen werden, ohnerachtet er uns fo wohl | als det aͤltere plinius manches Mährgen hin⸗ terlaſſen hat; beſonders in jenen Scheiſten, wo Han tr durch die Triebe eines s ſoſtematiſchen Gees . N 132 ( Nel Theile ſeiner Naturgeſchichte eine Ver⸗ ſteinerung, die er Ceratoides ( 150. bei — — ungegruͤndete Meynungen mit vielemErnſte be: & hauptet hat. Scheuchzer lebte aber zu einer Zeit, da man ſich noch nicht ſo eifrig angelegen ſeyn lies, die Beſchaffenheit unſres Erdbodens, wie jezo, gründlich zu erforſchen nnd da man A noch einige Verehrung fuͤr die Erfindung neuer Lehrgebaͤude hatte, obwohl ſie nicht allemal mit der Vernunft und Erfahrung uͤbereinſtimmten. Doch welcher Gelehrter dalf ſich ſchmeichlen, I daß er nicht fehlen koͤnne, und eben darum kan 7 man es dem Scheuchzern nicht verargen, dafern IE er ſich in ſeinen Muthmaſſungen geirret hat. Ich weis alſo nicht, ob man es billigen koͤnne, J wenn ein ſranzoͤſiſcher Natur forſcher Herr B N die fabelhaften Meynungen des Scheuchzers, da er die Verſteinerungen von der moſaiſchen Suͤndfluth herleitet, zum Gelaͤchter machen wil. Mir deucht aber, daß dies eine unanſtaͤndige | Verachtung, ja eine Undankbarkeit gegen einen Gelehrten ſey, der wegen feinen bekanten Ber» ; 5 dienſten allemal hochachtungswurdig iſt. * 0 Geraroides astionlarus ſtriis transverfis un- — =—N — N 2 * e. 155 U. a 1 e Lieb. Helv. pag. 59. Fi ig. 82. Mereorolog., G Om dtograpb. helver. pag. 32 9. g. 163. 1 Ich habe dieſen braunen Stein Ceratoidem ges 5 gemaͤhlig ſcheinet in eine Spitze auszulauffen: 70 die Zwerchſtreimen, welche oft von einem erha⸗ benen Buͤckelein anfangen, nehmen nur den halben oder dritten Theil des Horns ein. Zu⸗ terzierathen und in denen abgebrochenen Ge⸗ llenken ein Kreuz fo dem Maltheſer Kreuz faſt gleichet. Vieleicht kan unter dieſen Titel ge⸗ u. 106.) Welches er haltet für den Enerinum Lachmundi (p. 57.58.) / mit beſſerm Recht aber kan verglichen werden ein gewiſſes daumendi⸗ des Bein in dem Haupt des ee deſ⸗ ſen — , . — — — N . beißt und die mit dem Homalocerati⸗ ten wegen ihrer innern und aͤuſſern Structur viele Aenlichkeit hat CH). f 5 een & ornamentis 8 inſignitus. bye: 7 —— — 1 ZN (t) So ſchreibt Scheuchzer in dieſen Worten: nennet: weil er gleich einem Horn. bezeichnet, weilen ſiehet man auf der aͤuſſern Flaͤche Blaͤt⸗ bracht werden: Aſtropodium multijugum; five loricatum einereum Septentrionalium. ( Luid. = ZN —ů— — — 7 = — N s N — sie == vr X 134 % vr | | f Nur ifehierinnen der Unterſchied, daß diejenige Verſteinerung, welche Scheuchzer beſchreibt, nicht gerade ausgeht; ſondern krum gebogen zu ſeyn ſcheinet und daß die Spondylolithen in der Peripherie rund ſind. Scheuchzer f rechnet dieſen verſteinten Koͤrper unter die Bilderſteine, die er nach ſeinem ei⸗ genen Geſtaͤndnis nicht kennet, und f die noch muͤſſen unterſucht werden. Vieleicht iſt dieſer Stein nur ein Stuͤck | eines Ammoniten geweſen. Die Ab⸗ © bildung, die er auf einer Kupfertafel in ſeiner Oryctographie giebt, machet dieſes ſehr wahrſcheinlich. Allein nach J der davon gemachten Beſchreibung haͤlt er dies Stuͤck fuͤr eine unbekannte | | a A aunıser N Fi = | fen Vin zu ſehen in Worm. Muſ. (p. 281.) 1 Mereoro log. & re helver. 0g. 329. —. N 2 N? 230. | AN 1370 ae Verſteinerung, die er nicht weig, womit der Beſchreibung und Abbildung, wel⸗ Ceratoides giebt, kein gewiſſer Schluß zu machen iſt; ſo wolte ich dennoch N I mit vieler Wahrſcheinligkeit behaup⸗ ten, daß derſelbe eine Unterart der Homaloceratiten ſey. Ich werde hier- 7 über meine Gedanken in meiner Na⸗ turgeſchichte weitlaͤuftiger aͤuſſern und eine neue Art von dergleichen krumge⸗ bogenen polythalamiſchen Tubuliten, die noch nicht lange entdeckt en us | Be N: San 90 Haben eine mg unnütz g liche Betrachtung der Steinart dieſer Schaalthiere (wie ich mir denn dies allemal zur nähern Kentuis der Floͤtz⸗ 4 | J 5 85 5 7 * — - - DER? 8 er ſolche vergleichen ſolle. Da nun aus A che Scheu zer von ſeinem ſo genanten We. N 136 0 ff gebuͤrge des Niederdeutſchlandes vor⸗ genommen habe) zu machen. Diefe } Tubuliten und andre Schaalthiere, | welche man auf dem fo genanten Loß⸗ berge und in der Gegend von Aachen J verſteinert findet, find gemeiniglich in zwoerley Steinarten verwandelt. Ei⸗ nige Muſcheln, Schnecken, ꝛc. ſind in einem weichen gelblichten Sandſteine S verwandelt (T), oder fie ligen viel⸗ mehr in einem gelben muͤrben Sand⸗ I ſteine nur, als Abdruͤcke davon. Die⸗ jenigen Muſcheln und Schnecken, wel⸗ che in einem etwas haͤrtern Sandſteine ſtecken, find zuweilen inwendig kryſtal⸗ liniſch angeſchoſſen. Ich habe auch N Schaalen im Sandſteine gefunden, 65 8 da⸗ N N —. — A (117) Diefe und mehrere Beobachtungen bewei⸗ fen, daß es häufige ſandſteinartige Verſteine⸗ rungen gebe. 9 ————— ZN) u Ve ( 137 0 N davon einige auf den Bruch ſpathar⸗ tig, andre hornſteinartig waren. Ei⸗ nige Körper findet man im gelben San⸗ de calcinirt oder verkalchet, z. E. Kno chen, ꝛc. Andre Schaalthiere ſind in ei⸗ N ne befondre ſchwarzbraune Feuerſtein⸗ I art verwandelt. Die Homalocerati⸗ ten und ihre Spondylolithen find mei⸗ N I ſchwarzbraune hornſteinartige Mate⸗ rie verwandelt. Dies iſt abermals ein | neuer Beweisthum, daß der Feuers I N 4 2 1 in eine ſchwarzgraue oder S- a I ſtein ehemals fluͤſſig geweſen ſey. Man hat auch ſchon in andren Gegenden 10 Muſcheln, Schnecken und Abdruͤcke derſelben in dem Feuerſteine | angetroffen. Hiervon beſitze Stucke, welche in Frankreich gefunden worden. :& Diejenigen mineralogiſchen Obſerva⸗ tionen, welche ich bey einer kurzen MR Reiſe in der Wgend von Aachen und J, in r / . 2 5 — ZW: „N — IN — N er N N 1 —— 8 . = N. (C 138) W. im Herzogthume Juͤlich gemacht, ha- ben mich auf die Muthmaſſung ge⸗ f bracht, daß vieleicht einige Meilen um Aachen herum maͤchtige hornſteinige Lloͤtzſchichten in dem Erdboden vorhan⸗ 1 den fern. Ja man findet auch ſehr N | wahrſcheinliche Proben, daß es in die⸗ ſen Gegenden viele Feuerſteinſchichten geben müͤſſe; denn hiervon habe ich 71 nicht allein Spuren in einem zimlich tief geſenkten Schachte eines Stein⸗ kohlenbergwerkes (wo die Seitenton⸗ © nen weggeriſſen waren) angemerkt ſondern dies beweiſen auch die ſehr haͤu⸗ J | rigen auf dem Felde und in fandigen & 7 Erdlagen einzelne oder loſe Feuerſteine, die durchgehends von gelblicher, grauer und ſchwarzer Farbe find. Dieſer ge⸗ meine Hornſtein oder Feuerſtein [-Py- | | | romachus] findet ſich von Aachen bis Eupen im Limburgiſchen und im Sie li⸗ ERBEN — een? - 2 — — — — 1 A X: 139 )( Are iſchen bis an Geilenkirchen, Rande⸗ rath, vieleicht noch weiter, (*) theils Fals abgeriſſene und durch das Fort⸗ | | graue Rinde haben: welche aber zu⸗ weilen inwendig mit ſchwarzen, grauen A wundren, wenn man unter die ver⸗ f ſteinten Schaalthiere auf dem hohen | Sandberge (der St. Salvatorsberg) bey Aachen auch Stücke, welche in ei⸗ Fine Def Materie verwandelt I * NR an 1 . 2 üben das Gebuͤrge von ee bis an der Maas. — und gelblichten übereinander ligenden | N Schichten, wie der Onich, abwechſeln. Man bedarf ſich übrigens nicht zu ver⸗ (*) Dieſe grobe Hornſteinart ſtreichet ferner. - AN ’ 7 AN ! rollen abgef ſtüͤmpfte Stuͤcke; theils als runde nierenfoͤrmige Stücke, wel: | & che eine rauhe ſchwarze oder ſchrofigte | - N = — 7 co gen 1 * x 5 m Ne = SBB N m m — — s Een 9 ago wu f hornſteinartige Verſteinerungen im Sandſteine „obwohl die meiſten ver⸗ ſteinten Koͤrper von eben der Steinart, als die Mutter iſt, darinnen fie ligen, N zu ſeyn fegen. — m a re} —. pe — — —ͤ— er ey 5a . — L s PER 3) * es 1 — D 1 — ke sw... | find, en denn man findet auch, Zufolge denen neuern Beobachtungen, r . — —-— — Ae ll „ * Er 2 Nee N — —— — — 2 — — — — — . ——ů — S N —— — — MP Jr Sefhreisung einer beſondren neu entd ecklen Art verſteinter zwoſchaaligen, nee Taſche genlichen 9 R uſchel, aus dem Juülſhen Gebiete in der J go 4 86 8 ; ' 2 d Mn J n der Eiffel giebt es, aber ſelten CH, | eine kleine Art einer verſteinten zwo⸗ I ſchaaligen Muſchel, welche nach ihrer ganzen Geſtalt einer Taſche ſehr ae⸗ lich ſieht () und die wir daher in⸗ zwiſchen Taſchenmuſchelſtein heißen | wollen. Dieſer Muft helſtein verdienet billig wegen ſeiner beſondren Figur be N a werden. ff 2. (* San Tiefer dit find einige wenige Stüde & auf einen ſehr kleinen Diſtriete ohnweit Mun- ſtereiffel in einer eiſenhaltigen Erde gefunden worden. | (T) CONCHITES duabus Teftis Eat 85 inſtructus, Perulam referene. ran ' nr x 143 x on H. 2 | Die FR A 16 N zei et einen ſolchen Muſchelſtein auf ſeiner erhabenen baͤuchigten Seite. Oben an dem Schloſſe (Lit. a.) ſieht von ganz ſubtilen Streifen. Man kan Idieſelbe kaum mit bloſen Augen wahr⸗ nehmen und ſind vermuthlich durch das Fortrollen weggeſchliſſen oder durch einen andren 1 . en . 3. 17.) zeiget dieſen Muſchelſtein von der andren flachen Seite. Gegen (Lit. i schr breit 2. bemerken. Oben am H Ran⸗ man Spuren einer Furche, welche un⸗ ten (Lit. b.) ganz deutlich wird und A eine Vertiefung machet. Hier und dorten ſteht man noch einige Spuren f | Die 0 cbenzehnte Abbildung (Fig: Med.) kan man das Schlos, welches = dis — 0 ra) V. eines ſehr ſubtilen Zaͤckels, woeigent⸗ 0 lich auch der Wirbel geweſen iſt, alſo \ Rande (Lit. e.) ſieht man Spuren . f | daß an dem nemlichen Orte der Deckel und die Muſchel ineinander geſchloſſen hund zufammen gehängt haben, wie ff man dies an andren doppelſchaaligen Muſcheln beobachtet. Dieſer Muſchel⸗ | ſtein (Fig. 17.) iſt auf dieſer Seite ss | 1 ein wenig eingebogen und hohl, da hingegen die andre Seite (Fig. 16.) | fehr erhaben und bauchigt iſt. e Da nun dieſe beſondre Art von Eon — 2 | . | ſchen ſchr genlich iſt; ſo kan — Con⸗ chit wohl Taſchenſtein oder Taſchen⸗ muſchelſtein [Peridiolichus] genennt NN | werben C3. 5 Diese neuen Kunſt⸗ worte — — 2 —-— N Mor: N HN — f — HN (11) Peridiolithus eh aus zweyen griechiſchen 2 2 7 . AAN 145 FAN worte werden denen Liebhabern der Naturhiſtorie nicht laͤcherlich und un⸗ gereimt vorkommen; denn in der Bo⸗ „% a tanik a 7 0 1 Worten zuſammengeſeztes Kunſtwort: denn Iineidio heißt eine kleine Taſche und A196 einen Stein. Die neuen Worte: peridiolith, Ta⸗ ſchenſtein, Taſchenmuſchelſtein werden einem 3 geſcheidten Liebhaber nicht, als eine Erfindung unnuͤzlicher Woͤrter vorkommen, denn an ei⸗ nem andren Orte habe ich mich ſchon genug da⸗ ruͤber erklaͤrt. Es iſt noch nicht lange, daß ich in einer Satyre (unter dem Titel: pſeudoſo⸗ phie oder die falſche weisheit der alten Schul⸗ weiſen / 2c. Bonn 1762.) über die Menge der leeren, barbariſchen, nichts geltenden Wor⸗ te, als Entitaͤten, Identitaͤten, Haͤrceitaͤten, ic. geeifert habe, welche die peripatetiker in der Weltweisheit, Arzeneylehre und in andren Wiſſenſchaſten geſchleppet haben. Allein dieſe und hundert mehrere peripatetiſche Wort⸗Er⸗ I findungen haben nichts anders, als Hirnge⸗ ſpinſte, pedantiſche Grillen und laͤcherlicheeEinfaͤlle muͤſſiger Koͤpfe bedeutet. Da hingegen die heut | | zu f — — = — ö 7 — ͤ—— — „ N etz ———ů— 8 u ) 146 NC N tanik findet man das Taſchenkraut, welches wegen feiner Aenlichkeit mit! der Schaͤferstaſche alſo beuent worden. | Wegen der neuen Benennung des Ta- ſchenmuſchelſteins beruffe ich mich auf jene Anmerkung, welche in der erſten ff Abhandlung von denen Pantoffelſtei⸗ nen (. 8.9.) gemacht habe. Zu Tage in der Naturgeſchichte neu eingeführten Kunſtwoͤrter [Termini technici] allemal die Benennung eines wirklichen Weſen, das iſt, & eines in der Natur vorhandenen Körpers be- 1 deuten. 10 0 0 ee . r N 1% NN | Dieſe neue At von Muſchelſteinen & hat eine ganz beſondre und fremde ö Bildung. Ich habe dieſen Conchiten | gegen verſchiedene doppelſchaalige Mu⸗ ſthelſteine in meinem Cabinet gehalten, aber keine Gattung von Conchiten gefunden, welche mit dieſer beſondren Art einige Aenlichkeit hat und zu ver⸗ gleichen iſt. In der Gegend von Ge⸗ ra im VBoigtlande findet man eine be⸗ ſondre Art tief gefurchter Gryphiten ff 9 welche mit dem jez 16 8 } Se N — — 2 Dieſe beſondre Gryphiten Art, nebſt andren ſchoͤnen Beytraͤgen zu meinem Cabinete haben mir meine wehrteſten Freunde, der berühmte } und um die Naturgeſchichte hochverdienter Herr N Joh. Ernſt. Imman. walch und Her: D. Zey⸗ denreich, herzoglich ſachſen⸗ weinariſcher Hof⸗ und Regierungs Rath, gůtigſt mitgetheilt. | . )( 148 0 Taſchenmuſchelſteine, nach der aͤuſſer lichen Bauart, viel uͤbereinſtimmen. 1) Hat jene voigtlaͤndiſche Gryphiten Art eine tiefe Furche in der Mitte auf | der erhabenen Seite; der Taſchenmu⸗ chelſtein hat eben eine kleine Vertie⸗ fung auf der bauchigten Seite, die, wie auf dem nemlichen lacunirten Gry⸗ phiten, unten je breiter wird. 2) Der f Deckel der voigtlaͤndiſchen Gryphiten 1 flach und concav; ei sache e | | hat Dieſe n werden auf einem gepiſſen Striche bey Gera im oberſaͤchſiſchen Kreiſe ge, funden. Es find aber dieſe gefurchten voigt⸗ laoͤndiſchen Gryphiten (welche von einigen lacıs | nirte Gryphiten genent werden) von denen ſonſt IE bekanten Greyfinu'helfteinen (welche man in der Schweiz, im Luxemburgiſchen ꝛc. findet) in dem unterſchieden, daß erſtere ein breites Schloß und eine Vertiefung auf der erhabenen Seite haben, die leztern aber ein etwas ſpitziges Schloß und keine Vertiefung auf der erhabenen Seite beſitzen. Sonſt find beyde Gattungen 2 ihrer Hauptbildung faſt von einerley Art. = e ( 149 Same hat auch beynahe der Taſchenſtein eig. 17.), denn auf derſelben Seite F iſt die Schaale flach und etwas hohl. 3) Der gefurchte voigtlandiſche Gry⸗ phit hat ferner ein breites Schloß; an dem Taſchenmuſchelſteine beobachtet man ebenfals ein gar breites Schlos. Dieſes ſind die Kennzeichen des Ge⸗ ſchlechtes Characteres generici ], da- S durch ich glaube die nahe Verwand⸗ ſchaft der voigtlaͤndiſchen laͤcunirten SGryphiten mit unſtein Taſchenmu⸗ & ſchelſteine (Fig. 16. na cen zu | baben⸗ 8. Wir wolle nun auch den Unter⸗ II ſchied der Arten [Differentiam pecifi- cam! dieſer Muſchelſteine anzeigen. 1 Die voigtlaͤndiſchen Gryphiten und un⸗ Ä fie a unterſcheiden ſich da⸗ . x 3 durch | / 3 * 1 N Sr — — m g = X 1570 N durch voneinander: 1) Daß erſtre auf | der erhabenen Seite gegen das Schloß ſpitzig zulauffen; da hingegen leztre auf beyden Seiten am Schloſſe (Pig. 16. 17. Lit. c. d.) breit ausgehen. 2) Die voigtlaͤndiſchen Gryphiten find f auf der erhabenen Seite am Schloſſe mit einem krummen habichtsartigen Schnabel verſehen; da man im Ge⸗ $ gentheile an der baͤuchigten Schaale bey dem Schloſſe (Lit. a. e.) eine al⸗ maͤhlig zunehmende und gerade ausge⸗ hende Spitze wahrnimt. Hieraus folget nun, daß obwohl beyde Mu⸗ ſchelſteine eine nahe Verwandſchaft ha- S ben, jede dennoch eine befondre Art N ausmachet. IN a = 1% RS — 77 2 N |, N] Ze N = N — NS o p = = Y o oy¶/Y/ i 5 7. — 5 Ba 151 Ef \ Ä | 10 f | 9 7. a! Dieſe beſondre Art Muſchelſteine hat f auch einige Verwandſchaft mit einer I gewiſſen Art von Trigonellen, die man hier zu Lande findet. Hauptſaͤch lich & fruͤhrt aber die Verwandſchaft von der aͤnlichen Structur des zimlich breiten TE Schloſſes her. 2 | ein bleibet alſo noch übrig zu er⸗ 8 we ſen, welcher Theil das Gehaͤuſe ff die untere Schaale) und welcher Theil den Deckel (die obere Schaale) \ ausmachet. Die ſechszehnte Abbil. 8 dung (Fig. 16.) zeiget die Schaale, welche erhaben, baͤuchigt, und groͤſſer || ist, als die andre. Die andre Schaale & ff iſt aber plat und kleiner (Fig. 17.) und bel. jener zu einem Deckel neu Ei⸗ 1 1 fchelftein (Fig. 16.) vorgeftelt , an I Der Deckel ſitzt ſo feſte auf der Schaa⸗ | EL) 152 ) u denen Gryphiten. Ich habe durch die ſt ebenzehnte Abbildung (Fig. 17.) ei⸗ nen Taſchenſtein, der etwas groͤſſer iſt, als der darneben abgeſchilderte Mu⸗ N welchem der Deckel in der Mitte ge: brochen (Fig. 17.) und eingedruckt iſt. Ich habe aber noch keines Deckels oh⸗ ne Muſchel habhaft werden koͤnnen. le, daß man an einigen, wegen ihrer kleinen Geſtalt, die Zuſammenfuͤgung beyder Schaalen nicht entdecken kan. Man ſteht demnach noch 5 6155 (Fig. 17.), daß der Deckel kleiner, als die Schaale, iſt; denn er geht nicht weiter, als bis an das Schloß (Lit. c. d.), da im Gegentheile die Schaale oben (Lit. e.) mit ihrer ſpitzig aus⸗ lauffenden Endung uber den Deckel herausſteht. we . 9. BEL ( 153 I EEE §. 9. Aus der vorher gemachten Beſchrei⸗ 1 bung wird man uͤbrigens leicht erken⸗ nen, daß die Taſchenmuſchelſteine un⸗ ter das Geſchlecht der zweyſchaaligen Couchiten (F. 8.) gehören; daß ferner dieſelbe unter der Art der ungleichſchaa⸗ ligen Muſchelſteine muͤſſen gerechnet werden. Man kan die Taſchenſteine alſo in einem Petrefacten⸗ Cabinet neben denen Gryphiten, beſonders ne⸗ ben denen gefurchten Greyfmuſchelſtei⸗ nen (g. 5.) legen, obwohl dieſelbe eine neue und bheng Art BNEIBAKDEN. ll u 2 ’ = 8 „ 2 — IB SIEG Re — 2 N 8 rer — 7 5 5 6 1 Do E = e 75 i 0 ZEN Sen ( Er ER * 7 5 , SA re INS ©; 2 e, e , j „ 7 > 7 TERN 1. 4 ZU . II II - RR SET a SS 5 A ' 1 ; 710 . e N 2 £ 8 7 1 n „ IN IN \ — 5 AN 0 N 8 * 5 7 > NS LH N 8 \ 1 6 *. f N N x WER ur m "UNE * ar N LEN 154 EL . 10. Dies iſt die eigene Betrachtung der Natur ſelbſt, die wir zur Entdeckung und Beſchreibung dieſer neuen Arten verſteinter Schaalthiere gemacht has | ben. Wir verhoffen dadurch einiger des beruͤhmten Wood wards gefolget zu haben, die er dem gelehrten D. Lieb⸗ knecht ehemals geſchrieben hat (). Inzwiſchen ſchmeichlen wir uns, daß die gegenwaͤrtigen Betrachtungen ei⸗ 8 | niges Aufſehen unter aͤchten Liebha⸗ bern, zugleich aber auch einen Eifer für, E A 1 (T) Quo vero certius Orbem literarium deme- rearis, Naturæ veſtigiis infiftas: neque nimium 8 confidas Commentis aliorum, quæ nulla uſſuam Naturæ ſpecie, nulla Obſervationum fide nixa i ſunt. J. G. LIEBKNECHT, Specim. Hafie Mi ſubterran. Sedt. 2. cap. 4. F. 38. ' AXIS | fir die Beförderung der Naturgeſchich⸗ te erwecken werden. Es bleibt uns al⸗ fo nichts mehr übrig zu erinnern, denn nur, daß die verſchiedenen neuen Ent⸗ deckungen vieler, theils lebendiger, theils verſteinter Thiere, die in dieſem f aufgeheiterten Jahrhunderte durch den ruͤhmlichen Eifer der Naturforſcher find bekant gemacht worden, uns taͤg⸗ f lich je mehr der Wirklichkeit eines er⸗ ſten Urheber aller Dinge uͤberzeugen. Wie viele unbekante Thiere leben noch; fin der Tiefe des Meeres und wie viele | ligen noch verſteinert in der Tiefe der hoͤchſten Berge, die dereinſt von ohn⸗ I gefehr werden entdeckt werden, die aber denen Freygeiſtern, als neur Beweis⸗ thuͤmer der Allmacht und Allweisheit des unergruͤndlichen Schoͤpfers in die | Augen fallen werden. In einem he, die ſeltenen Naturwerke, wel⸗ ae * 55 * A binette mit einem beſondren Vergnuͤ⸗ I kanten neu entdeckten Thierarten, wel: che wegen ihrer Bildung und Bauart bewunderenswürdig find, muͤſſen ei⸗ nen wahrhaften Naturkuͤndiger zur | Erkentnis Gottes, ja zu deſſen Vereh⸗ \ Bi Bewunderung und zu dem ihm ſchuldigen Dienſt leiten. Man iſt dem⸗ nach bey Betrachtung ſo vieler Wun⸗ derwerke der Natur verpflichtet, mit dem Könige David zu fügen: Quam magnifica ſunt Opera tua Domine: omnia in Sapientia feciſti. | Plal. 103. 74 An⸗ che ein Liebhaber taͤglich in ſeinem Ca⸗ gen betrachtet; und die bisher unbe⸗ | | | 4 | Anmerkung. ö ir wollen keinesweges die gelehrten Werke ta⸗ U deln, welche ſeit vielen Jahren uͤber die Natur⸗ geſchichte einzelner Laͤnder herausgekommen ſind; ja uns gar nicht zum Richter dieſer fo ruhmwuͤr⸗ digen als verdienſtvollen Bemühungen aufwerfen. Allein ein wichtiger Gegenſtand (der vieles zur Aufklaͤrung der Naturgeſchichte, zur Kentnis der Phyſikaliſchen Erdbeſchreibuna, zum Ruhme eis nes Landes und zur Beſoͤrderung der Natura⸗ lienſamlungen beytragen kan) iſt bisher vernach⸗ laͤſiget oder gar nicht daran gedacht worden. Die Schriftſteller der natürlichen Hiſtorie hatten ſich nemlich bemühen ſollen, genaue mineralogi⸗ ſche und oryetographiſche Landkarten deren von ihnen beſchriebenen Gegenden zu verfertigen. Durch eine Mineralogiſche und Gryctographiſche Landkarte (die wir mit der Benennung einer Nc ( 158 N EL koͤnnen) verſtehen wir nun eine geographiſche Karte, welche nicht allein die Lage und den Nahmen der Städte und Dörfer, fandern auch 5 die Oerter, wo ſich Naturalien finden, vorſtelt. Dieſe beſondre Art von Landkarten iſt zwofach, denn ſie muß folgende zwo Gattungen von Na⸗ turwerken vorſtellen: 1) die Lage und den Nah⸗ men derer Bergwerke und deren Oerter, wo ſich . Mineralien, 3 E. Erzte, Steinkohlen, Marmor, Torf, farbige Erdarten, ıc. finden; 2) die Lage und den Nahmen der Steinbruͤche und Berggegen⸗ den, wo Foſſilien, z. E. verſteinte Muſcheln, Schnecken, Corallengewaͤchſe, gegtabenes Holz, ꝛc. vorkommen. Wer fi) nur etwas in der Naturhiſtorie umgeſe⸗ | hen hat, der kan gar leicht faſſen, wie nuͤz⸗ lich und nothwendig dergleichen phyſiographi⸗ ſche Landkarten, theils zur gemeinen Wohl⸗ fahrt, theils zum Finanzweſen, ſind. Auf die⸗ ſem nuͤklichen Vorwurfe werden wir auch be⸗ ſonders in der Naturgeſchichte des Niederdeutſch⸗ landes bedacht ſeyn und darinnen mit moͤglichem Fleiſſe aus ſelbſt gemachten und mitgetheilten Ob⸗ ſervationen dergleichen Landkarten beyfiigen. Mit einer phyſiographiſchen Landkarte ver Her: zogthuͤmer Juͤlich und Berg werden wir den An⸗ fang machen. Dieſe kan denen auslaͤndiſchen Liebhabern, die etwan von ihren Gegenden ſolche Kar⸗ Zee | . 159 Ne Karten verfertigen wollen, zum Muſter dienen, indem wir alles in einem kurzen Begriffe durch eie beſondre ee deutlich vorſtellen wer⸗ den. | Auf ſolche Art könten auch wohl Zoologische und Phytologiſche Landkarten (denn das Reich der Thiere und Pflanzen gehoͤrt ſo wohl, als die Mineralien und Foſſilien, zur natuͤrlichen Hiſto⸗ rie) verfertigt werden, durch welche angezeigt \8 würde, wo ſeltene Arten von Inſecten und an⸗ dren Thieren, wie auch, wo beſondre Gattun⸗ gen von pflanzen vorkommen. Obwohl die Wiſ⸗ fenfchaften und Kuͤnſte ſehr hoch heut zu Tage geſtiegen ſind; ſo lieffen ſich dennoch weit meh: rere nuͤzliche Erfindungen machen;, wenn die Kraͤf⸗ te einzelner Schrifſtſteller hinlaͤnglich wären, ihre neuen Gedanken und Vorſchlaͤge auszuführen. Das her hat Martial ſchon zu ſeinen Zeiten gewünſchet Sint Mecænates, non deerunt ., Marones. — Br rn Kenn | » want ee. n ik na ai. 5 a 50 ur Manch e 1 e Ya e e e ee Re Sa 00 id, Ban ala 1e ey NE 1 an Bir Kam 9 ai an Nie ap 5 un BR Sue a ae eds det ge er RUM Bi N “N 90 e FERIEN RENT, 1 1 Bi te 8 1 a ER. 1140 ce 2 ebe NT N 195 an 2 Sl En RR 10 665 et ER 2 un. Er 0 N 10 Bi mo, N 0 Be a u 2 si EEE ET ET # Seren 70 2. ee HI IN Ariomıt, NV N 0. 4 — | eee eee 0 5 Ja ud ze; / a \ * 0 I; N 1} a J SIIIITIZET EI ö ö en Sn Be , wu) 9 , 7 7 . f \ W SE fr, 72 %% 92 7 HA 1 1 . VV 2 . ,. HH =. 3 ! 75 1 I Se un IM / HAN ; H „7 7 60 use 0 Ähenum, 8 ORTHOCE RATITA, Erfliaco- juliacenses. | ; YA 3 r GE Daronıs De, se \ SSSSIISIISIES SS ER CONCHITES con u Si a E# ace — juliacen sis 3 V | Ferulo mn refere 23 —— 5 | 3 ; | — ' > i | E 2 | dis Saronis De Aupsch ML Gimme A 2 enam 2 2 el, S . Tab. * — — — 2 N ** MR, BE . 2 * “2 h.