No. SEE g ee e. N Ne 2.3 ART Zum erſten Mal l 1 Nelles intereſſantes Hülfsbuch 1 4 * 1 über pferde und andere Haustiere, Enthaltend: 5 eine Anzahl der nützlichſten, beliebteſten und werthvoll⸗ ſten Recepte, ſowie die Erkennungszeichen der verſchiedenen Krankheiten, nebſt einer Pferde-Muſterungs⸗ „Tabelle und einer mebienifen. Namens- ucberſenung e * — — . — — — Philadelphia: Selbſt-Verlag des Verfaſſers. 1865. € e ee ee eee ee Nac dem N Syſtem Kparbeitet £ von 8 Dr. Nera „ ehemaliger Thierarzt in der Fer. St. Cavalerie. Neues intereſſantes Hülfsbuch über Pferde und andere Hausthiere, Enthaltend: eine Anzahl der nützlichſten, beliebteſten und werth⸗ vollſten Recepte, ſowie die Erkennungszeichen der verſchiedenen Krankheiten, nebſt einer Pferde-Muſterungs-Tabelle und einer mediziniſchen Namen-Ueberſetzung. Nach dem neueſten Syſtem bearbeitet / bon * Dr. Alexander Roe hm, ehemaliger Thierarzt in der Der. St. Cavalerie. — Or ALT 0 Vi Mai rk: ) 9 1872 «8 Er waS N * Philadelphia: Selbſtverlag des Verfaſſers. 1:3 6 5. Entered according to act of Congressin the year 1865, by Dr. A. ROEHM, u the Clerk’s Office of the District Court for the Eastern Distriet of Pennsylvania. 3 9 1 + f N 1 * * FE 7 E 1 R 22 * * 4} 2 * * “or v * N? N 1 n [4 ee 7 Yin SEN — —— a I: A Mur 9 Vorwort. Indem von Natur aus den Pferden und anderen Hausthieren die Sprache mangelt, um ſich bei vorkom— menden Krankheiten und Schmerzen verſtändlich zu machen, ſo habe ich in dieſem Buche alle Krankheiten, ſowie auch den Urſprung derſelben, die Verhütung und gehörige Behandlung, ſowohl innerlich als äußerlich, ausführlich beſchrieben, verbunden mit einer Anzahl der ſicherſten, erfolgreichſten und bis daher noch geheim gehaltenen Necepte, damit jeder Pferdebeſitzer ſolche Krankheiten dadurch leicht erkennen und zu behandeln und unterſcheiden lernen möge. Ich habe ſchon oft geſehen, daß Pferde, obwohl krank, dennoch unter qualvollen Schmerzen ihre harte Arbeit haben verrichten müſſen, wo derartige Uebel am An- fang derſelben hätten leicht beſeitigt werden können, allein aus Unwiſſenheit oder Nachläſſigkeit immer mehr um ſich griffen. Es ſollte im Intereſſe eines jeden Pferdebeſitzers liegen, ſich ein derartiges Buch anzuſchaffen. In dem vorliegenden Buche And alle Muſterlehren beſchrieben, a ſowie alle Mittel und Recepte angegeben, um in vor⸗ kommenden Fällen mit Allem bekannt zu ſein, um dem Pferde Hülfe zu verſchaffen. Auch iſt dieſem Buche eine Muſterungs⸗Tabelle bei⸗ gefügt, welche hauptſächlich beim Pferdekauf ſehr nütz⸗ lich iſt, indem alle Fehler des Pferdes genau angegeben ſind, ſowie auch die Gemüthsarten und Ausdauer mei⸗ ſtentheils an ihren verſchiedenen Farben zu erkennen iſt. Um Mißverſtändniſſe zu verhüten, iſt ebenfalls eine mediziniſche Namen⸗Ueberſetzung (deutſch, engliſch und zum Theil lateiniſch) beigegeben. Da ich weder Zeit noch Mühe geſpart habe, alle meine praktiſchen Erfahrungen in umfaſſendſter Weiſe in dieſem Buche niederzulegen, ſo hege ich die Hoffnung, daß es von meinen deutſchen Landsleuten mit Beifall aufgenommen werden wird. Der Verfaſſ er. Behandlung der Pferde. er eg fi er ee Pas 10 5 1 En Be 8 5 8 Wet 0 er hen 5 Bir 5 Bar au; 8 I 1455 NCR ER un N 5 MAN b 5 0 Er 5 — 5 * we | ; 0 * 2 ee | Ueber den Pferde⸗Beſchlag und deſſen Folgen. Ein altes Sprichwort ſagt: „Schlechter Huf, kein Pferd!“ Es iſt ſchon öfters vorgekommen, daß junge Pferde in ihrem Gangwerk und Huf ruinirt worden find, theils durch Unwiſſen— heit, oder Nachläſſigkeit, hauptſächlich aber Yard) das Beſchlagen der Hufe. Jungen Pferden ſollte man, ihres ſtarken Hufwuchſes halber, alle 3 bis 4 Wochen die Hufeiſen abnehmen, da bei län- gerem Auflaſſen der Hufe die Pferde zwanghufig werden, indem der Hufwuchs beſchränkt und ſogar erhitzt wird. Pferde, welche die Gewohnheit haben, ſich mit dem Hufeiſen an dem Saum= oder Feſſelgelenk zu wetzen oder zu ſtoßen, follte man womöglich die äußere Seite des Hufes etwas niederer halten, ſo wie auch die Eiſen beim Aufſetzen darnach richten, da— mit es mit dem andern Fuß nicht in Berührung kommen kann, und womöglich leichte Schuhe aufſchlagen, und Buffriemen um das Feſſelgelenk legen. Das Aufſchlagen von Hufeiſen beſteht darin, daß die Inſeite und der hintere Theil des Hufes, wenn möglich, von Nägeln ver— ſchont bleiben, hauptſächlich bei leicht arbeitenden Pferden. Wenn das Eiſen paſſend aufgeſetzt ift, find nicht mehr als 7 Huf— nägel nothwendig, nämlich 3 an der In- und 4 an der Außen- ſeite. Bei leichten Reitpferden werden manchmal nur 5 Nägel angebracht, 2 an der In- und 3 an der Außenſeite. — 8 Sind Pferde mit Stein- oder Hufgallen behaftet, ſo muß man die entzündeten Huftheile ausſchneiden, je nach den Um- ſtänden der Galle. Beim Aufſchlagen der Schuhe muß man ſorgfältig das Eiſen von dem gebeugten Sohlentheil abhalten, ſo daß kein Gewicht auf dem genannten Theil aufruhen kann. Pferde mit Steingallen behaftet erkennt man ſchon am Auf- heben und Vorſetzen des Fußes, an den zaghaften und furdt- ſamen Schmerzen auf hartem Boden und Steinpflaſter; ſolche Pferde zeigen ſich auch ängſtlich beim Abnehmen des Yufeifens- Es iſt öfters der Fall, daß Pferde gleich nach dem Beſchlagen etwas lahm gehen; gewöhnlich iſt es der Fall, wenn die Hufeiſen zu feſt angenagelt ſind, oder wenn irgend ein Hufnagel mit dem empfindlichen Theil zu viel in Berührung kommt. Beim Zwangs⸗Huf ſollte man hauptſächlich darauf bedacht ſein, daß man dem erhitzten eingezogenen Huf durch mehrmaliges Beſchlagen eine allmählige Erweiterung zu verſchaffen ſucht, in⸗ dem die Eiſen am oberen und äußeren Sitztheil des Hufes etwas niedriger gerichtet werden; auch iſt es gut, wenn man ſolchem Huf mit erweichenden Mitteln beikommt, wie zum Beiſpiel Huf⸗ ſalbe, welche nachträglich genau beſchrieben iſt, oder kühlende Umſchläge macht. Solchen Pferden ſollen die Hufeiſen mehr nach der Zehenwand aufgenagelt werden. Bei jungen Pferden ſollen die Hufe ſo gerichtet werden, daß das Gewicht gleichmäßig vertheilt, und ſich nicht nach irgend einem Theile hinneigen kann. Zwanghufigen Pferden ſoll man die Hufferſen etwas offen halten, beſonders wenn ſie auf hartem Grund oder Bretterboden ſtehen. Plattfüßige Pferde haben in der Regel eine ſchwache Hufwand, und ſollten niemals zu hart ausgeſchnitten werden, und je nach Umſtänden beſchlagen werden, damit ſolcher Huf nicht zu viel mit dem harten Boden oder Steinpflaſter in Berührung kommt, was theilweiſe durch höhere Eiſenſtollen beſeitigt werden kann. Sieben und einen halben Monat nimmt es gewöhnlich zu einem vollkommen natürlichen Hufwuchs. Bei Pferden mit ſchwachen Huf-Ferſen, Frack, Huf⸗Sohle ꝛc. ſind die Ringſchuhe mit Sohlleder dazwiſchen, und Theer mit u ii Baumwolle nach Innen an der Sohle aufgelegt, vortrefflich. Auch fol man nie zu enge, zu kurze, oder zu breite Eiſen auf- ſchlagen Bei hart erhitztem Hufe ſoll man friſches Waſſer und Hufſalbe anwenden, welches nach und nach dem Huf einen elaſtiſchen Wuchs giebt. Wenn die Hufeiſen vernagelt ſind, muß man ſolche ſogleich abnehmen laſſen, und nachſehen, wo der Nagel zu tief ins Leben gedrungen iſt; man nimmt etwas Spiritſalz und läßt es hin- einlaufen. i Die Strahlfäule entſteht aus einer ausſchwitzenden Flüffigfeit, welche in der Länge der Zeit weißgraue Jauche erzeugt; ſie iſt mit einiger Ausnahme ſtinkend. Die Urſachen davon ſind theils äußere, als Näſſe, Urin, Miſt Sand u. ſ w., oder auch Unreinlichkeit. Die Heilung des Uebels iſt folgende: Bei einem fehr angefreffe- nen Hufſtrahl ſchneidet man alles Entbehrliche und Losgetrennte ab, und wäſcht den Huf gehörig aus; als Mittel nimmt man zu— weilen feines Salz, nachher Alaun und Vitriol-Auflöſung, und benetzt es damit zwei Mal des Tages; der Theil muß mit Charpie zugeſtopft werden, um Unreinlichkeiten davon abzuhalten; oder man nehme Mercurial⸗Sublimat 2 Unzen zu 3 Quart Regen- waſſer, auf die Hälfte eingekocht, und wäſcht es damit. 2 ö ya dr Ueber die Grasweide. ie Die Grasweide ift für Pferde nicht allein des Futters halber nützlich, ſondern vielmehr auch ſehr geſund, indem ſie eine gelinde Purgirung erzweckt, hauptſächlich wenn das Gras noch in ſeinen jungen Säften iſt. Desgleichen iſt ſie gut gegen Steifheit, swangbufge, Parte Sufe, Hipige Hufe. Strahlbige, Bindgalen, Hufgallen u. f. w. Die befte Zeit für Grasweide find die Monate Mai, Juni und Juli, um ſo mehr, da in ſpäteren Monaten die Inſekten, wie Fliegen, Mücken u. ſ. w. den Pferden viel Unruhe nee Viel friſches Kleefutter iſt ſchädlich. Wenn die Pferde von der Grasweide heimtehren, ſoll man fie mit Heu füttern, und dieſelben nicht gleich zu harter Arbeit an- halten, bevor ſie ihre regelmäßige Kraft wieder erlangt haben. Man gebe ihnen hauptſächlich mehrere Tage lang etwas Salz mit Schrode, oder geſchnittenem Heu, oder Hafer, jedoch nach Verhältniß, aber kein Kornfutter, oder wenigſtens nicht zu viel, bis ſie wieder in ihrem regelmäßigen Gang ſind, indem es ſonſt Ruhr und Durchfall verurſacht. Alle übriggebliebene, ſauer gewordene, mit Kleie u. ſ. w. ange⸗ machte Futter iſt den Pferden bei heißer Witterung ſehr nachtheilig. Für Pferde, welche harte Arbeit verrichten, iſt Korn, Hafer, Kleie u. ſ. w. ſehr nahrhaft und anhaltend; zu viel jedoch ver⸗ urſacht ſchlechten Appetit. Für Reit- und Kutſchpfetde ift leichtes, aber kräſtiges Futter deſſer; altes, feuchtes Heu ſollte niemals gefüttert werden; über- haupt muß aller Staub vom Heu entfernt werden. rd, Gerſtenfutter gebrüht, ift kranken Pferden ſehr dienlich, und iſt auch zu Umſchlägen zu verwenden. Leinſaamen⸗Mehl auf das Futter geſtreut, iſt ebenfalls dienlich; man kann es auch zu Umſchlaͤgen bei Geſchwülſten benutzen. N Hafer⸗Mehl, gut abgebrüht, iſt ein gutes Stärkungs⸗Mittel, hauptſächlich bei Hals⸗Entzündungen, u. ſ. w. Unregelmäßige Fütterung zerrüttert häufig die Natur. Drei Hauptpunkte ſind zu beobachten: Gute Aufwartung, Reinlid- keit, und regelmäßiges Futter. Mangel an Appetit kommt gewöhnlich von überfülltem Magen. oder zu angeſtrengter Arbeit, oder auch von verdorbenem Futter, welches oft die Zähne verſchlägt; ſolche Pferde muß man mit dem Wechſel des Futters wieder zurecht bringen. — wird manchen Pferden das Freſſen durch die Ober⸗Gau⸗ en⸗Entzündung beſchwerlich, hauptſächtich wenn Gaumen und Zähne beinahe gleich ſtehen; auch kommt es manchmal bei jungen Pferden vor, daß durch den Zahnwechſel das ganze Maul ent⸗ zündet iſt; derartigen Pferden ſoll man ſo viel wie möglich weiches Futter geben, bis die Entzündung vorüber iſt. Nach einer Erhitzung ſoll man niemals ſtarkes Futter oder Korn, oder Waſſer geben, ſondern Heu; alsdann iſt keine Gefahr für Rehe oder ſonſtige Krankheiten zu erwarten. Vor dem Füttern ſoll der Futtertrog jedesmal gereinigt wer- den, hauptſächlich wenn Hühnermiſt, Federn u. ſ. w. darin find, indem ſolches dem Pferde Darmgicht verurſacht. Auch iſt es nicht gut, wenn Pferde, welche viel im Stall ftehen, immer Heu im Troge oder in der Raufe haben, denn dadurch wird vieles Trinken ver⸗ urſacht, und die Pferde bekommen einen kuh⸗artigen Bauch. Der Stall eines Pferdes ſoll im Sommer luftig, im Winter oder bei ſchlechtem Wetter dagegen von Durchzug befreit ſein; auch ſoll der Stall nie finſter ſein, indem ſolches hauptſächlich jungen Pferden ſchädlich iſt. Desgleichen ſoll der Stall von dumpfiger, ſtinkender Atmoſphäre befreit ſein. af een Pell. immer vorne etwas kr fon als = WM hinten, und der Boden aus weichem Grund oder Lehm beftehen. Bretterboden iſt zu hart, hauptſächlich für entzündete Hufe. Ein ſchmaler Stand iſt ebenfalls eine Plage, indem das Pferd nicht genug Platz zur Ruhe hat und ſich leicht verwickelt, und dadurch ſich ängſtigt, wieder niederzulegen, ſondern lieber mit mattem Körper ſteht, als auf der engen Ruheſtätte zu liegen. Ueber die Füllenzucht und die Begattung 5 der Stuten. Pferdebeſttzer ſollten bei Begattung (Beſchälung) der Stuten darauf ſehen, daß ſie Hengſte wählen, welche fehlerfrei ſind und einen gehörigen Körperbau beſitzen; desgleichen ſoll die Farbe in Betracht gebracht werden, um gute Racen zu erziehen. Ferner, daß der Hengſt nicht engbrüſtig iſt, oder alte erbliche Fehler an ſich habe, als windgebrochen, bockfüßig, ſchlechten Huf, Schweif und Mähne, hängende Ohren, kleine Augen, großen Kopf, Schwäche im Kreuz, tiefer Rücken u. ſ. w. Die beſte Zeit zur Begattung iſt im Frühjahr; zuweilen auch im Herbſt. Die rechte Schwangerſchaft dauert gewohnlich elf Monate, nach Umſtänden auch etwas weniger, je nachdem die Stute zur Arbeit angehalten wird. Eine Stute ſollte niemals vor ihrem vierten bis fünften Jahre beſchält und auch nachher nicht zu harter Arbeit angehalten werden, indem fonft üble Fol⸗ gen bei der Geburt eintreten können, was zum Nachtheil für die Füllen iſt. Eine Stute ſollte wo möglich einen Monat vor der Gebärzeit nicht mehr zur Arbeit benutzt werden, hauptſaächlich wenn das Euter ſchon gewachſen iſt; man ſoll jle vielmehr in a BE einen großen Stall bringen. Nach der Geburtszeit kann man die Stute mit ihren Jungen zuweilen auch auf einen paſſenden Grasplatz führen, jedoch nicht bei kaltem Regenwetter. Ein guter Mehltrank iſt für Stuten nahrhaft und erzeugt Milch für Füllen. Wenn die Hengſt⸗Füllen in ihrem Alter ſowohl als auch an Kör— perkraft vorgerückt find, ſollte man die rechte Zeit zum Kaſtriren nicht verſäumen, welches jedoch! nur von Farpeafiänbigen ausge- Fahr werben follte. Wenn der Körperbau der Füllen es erlaubt, kann man jie nach und nach zur Arbeit gewöhnen, jedoch iſt Mäßigkeit dabei zu em- pfehlen. Auch ſoll man beim Angewöhnen des Füllens zur Ar— beit oder Treſſiren Geduld und gute Behandlung anwenden, weil dadurch mehr bezweckt wird, als mit unnützem Schreien und Schlagen, wodurch junge Pferde leicht confus werden. —— das Gewöhnen junger Pferde zum Reiten. — — Wenn der Körperbau des jungen Pferdes es zuläßt, To ſoll man ihnen durch Reitübungen Bewegung verſchaffen, beſonders wenn es anfängt, wild zu werden. Beim Aufſteigen in den Sattel muß der Reiter darauf bedacht ſein, daß es ruhigen Stand hält; man ſoll mit der linken Hand zuerſt mit dem Zaum und der Haltung der Mähne beſchäftigt ſein; dann mit der rechten Hand das Endtheil des Zaumes faſſen, und zugleich den Hintertheil des Sattels aufdrücken, und dann ſeine rechte Stelle einnehmen, d. h. man halte den rechten Fuß nach rechts, 6 Zoll hinter dem linken, wie auch den Abſatz halb nach rechts; dann läßt man den Zaum aus der linken Hand los, und hält ſich am Haar; behält den Zaum in der rechten Hand, und zieht den rechten Fuß etwas zurück; ſchaut dann vorwärts, ſo daß die u rechte Seite des Reiters die linke Seite des Pferdes berührt; thut zuerſt den linken Fuß drei Zoll in den Steigbügel, verläßt mit dem rechten Fuß den Boden, und ſteht im Steigbügel mit dem linken Fuß: es darf jedoch das ganze Gewicht des Reiters nicht im Steigbügel ruhen, ſondern der rechte und linke Arm über⸗ nimmt einen Theil des Gewichts, bis nachher der rechte Fuß über⸗ geht und man alsdann foͤrmlich im Sattel ſitzt. Auf dieſe Weiſe geſchieht das Aufſteigen. Die Steigbügel müſſen ſo geſchnallt ſein, daß wenn der Reitet völlig darin ſteht, vier Zoll Raum zwiſchen dem Reiter und Sattelſitz iſt, und Alles muß zuſammen correſpondiren, nämlich: aufrechte, mehr nach vorne gerichtete Haltung, die Kniee angeſchloſſen, die Schulter etwas zurückge- zogen, der obere Leib etwas frei, den Arm frei vom Leibe gehalten, den Ellbogen etwas geſenkt, die linke Hand mit der Haltung des Zaumes vier Zoll vom Leibe entfernt. Beim Leiten des Pferdes müſſen theilweiſe die Fühlung vom Sporn, die Fühlung vom Zaum und die Fühlung von der Reitpeitſche zuſammen corre⸗ ſpondiren, links und rechts, ſowie auch die Fühlung von den Waden beim Anhalten, daß ſolche nach vorne anpreſſen, ſowie beim Anlaufen hinter dem Bauch zuſammenpreſſen. Beim Halten des Zaumes müſſen die Rieme zwiſchen dem Daumen und den andern Fingern liegen, und find die Hand- und Armgelenke bieg- ſam zu halten. Auch ſollen junge Pferde und Füllen nicht zu Untugenden verleitet werden, als Schlagen, Weißen 9 und andere derartige Uebel. Die Leitung des Stangenzaums beſteht dürtnt daß wenn man rechts geht, mit der rechten Zaumfühlung etwas nachläßt und preßt mit dem rechten Fuß hinter dem Gurte an; desgleichen auch, wenn man links dreht, läßt man die linke Zaumfühlung etwas nach, und berührt die linke hintere Flankenſeite mit dem Fuß. Beim Anlaufen gebraucht man beide Füße zur Anpreſſung des hintern Flankentheils, und läßt den Zaum etwas locker; da— gegen beim Reiten und Fahren zieht man bei dem allgemeinen Zaum zum Theil auch blos den Leittiemen an, wenn man das Pferd nach der gewünſchten Richtung haben will. Ueber das Treſſiren der Pferde. Die Hauptſachen im Treſſiren und Lernen find: Die Gemüths— arten des Pferdes kennen zu lernen, weil die Eindrücke feine vorhabenden Handlungen und Willen regieren; hauptſächlich ſoll man ſich vor einem bösartigen Pferde nicht furchtſam zeigen, oder erſchrecken laſſen; man kann das Pferd durch Strei- cheln am Hals ebenſo gut und beſſer zum Gehorſam gewöhnen; denn aus Wuth greift es an und aus Angſt läuft es fort; deshalb ſoll man das Pferd ſtets gut behandeln und es nicht durch Fluchen und Schlagen zwingen. ’ Junge Pferde find wie Kinder zu behandeln, indem man mit guten Worten ſtets mehr ausrichtet. Beim Aufzäumen Toll man das Pferd ſtreicheln, und nicht den Zaum ins Maul zwingen, wie es öfters der Fall iſt. Die Zaumtegierung ſoll wo möglich gleich gehalten werden; denn durch übermäßiges Zupfen und Zurück⸗ ziehen verliert das Pferd ſeine weiche Maulfühlung, und wird leicht confus. Auch ſoll man jungen Pferden beim Gewöhnen keine alten, unpaffenden Geſchirre auflegen, desgleichen keinen zu großen oder zu kleinen Kummet, indem dadurch die Pferde geängſtigt und gleich von Anfang an verdorben werden. Auch ſoll man den Pferden alles Geſchirr. ſowie auch den Sattel vor die Augen halten, bevor man es auf den Rücken legt, damit die Pferde überzeugt werden, was man thut; denn jede unerwartete Be— rührung von hinten macht das Pferd furchtſam und ängſtlich, und verleitet öfters zum Aufſpringen und Scheuwerden. Vieles Sprechen iſt nicht nützlich, indem fie dadurch ihre Aufmerkſamkeit verlieren, noch viel weniger das richtige Commandowort im Sinn behalten können. et Das Commandowort und die Zaumregierung find mit einan- der verbunden, zuweilen auch mit der Peitſche, wenn das Pferd nicht aufmerkſam iſt; z B. wenn das Wort O Sir! befolgt wer⸗ den muß, ſoll das Sprechen und Anhalten des Zaumes zugleich geſchehen, damit das Pferd weiß, was man will. Dieſelbe Neger iſt auch beim Abfahren zu beobachten, daß man das Wort get up! ſagt und eine leichte Berührung mit der Geiſel W jedoch ſoll man et nicht zu viel gebrauchen. Ueber den Aderlaß der Pferde. Aderläſſe, welche in Unwiſſenheit ausgeführt, oder zur alten Gewohnheit geworden, ſind ganz nutzlos, oft ſogar ſchädlich. Je fühlbarer die Schläge des Herzens die Pulsaderſchläge entwickeln, um ſo nachtheiliger iſt ein Aderlaß. Wenn aus dem geronnenen Blutkuchen ſich eine dicke, weißgelbe, lederartige Speckhaut zeigt, dann iſt der Aderlaß zum Nachtheil geſchehen; wenn aber die Speckhaut dünn und der Blutſchaum hochroth erſcheint, dann war es die höchſte Zeit zum Aderlaß. Wenn ſchwarzähnliches Blut ſich an der Luft, an der Oberfläche röthet, iſt der Aderlaß gut und die Krankheit hebt ſich; bildet ſich aber am ſchwarzge⸗ ſülzten Blut eine weißbläuliche Schleimhaut, dann iſt die Krank- heit ſehr gefährlich. Aderlaß ſoll blos bei Entzündungsfieber, Lungen-Entzündung, Rehe⸗ Krankheiten (Founder), Ueberhitzung, raßenden Steiger, und dergleichen ausgeführt werden; bei unfühlbaren Herzſchlagen und harten Pulsſchlägen iſt der Aderlaß nothwendig. Je früher der Aderlaß bei Entzündungen gemacht wird, deſto nützlicher iſt er; kleine Aderläſſe ſind mehr zum Nachtheil des Pferdes als zum 8 u Nutzen. Bei Hufrehe öffnet man die unteren Adern, als Strahl— adern, ſo wie auch die Hufſohle; in beſonderen Rehe-Krankheiten öffnet man die Halsader und die vordere Schenkelader. Ein ſtarkes Pferd erträgt von 12 bis 15 Pfund Blutverluſt, in Ent- zündungsfieber, unfühlbaren Schlägen des Herzens, ſchwachen Puls. Wenn die Ohren, Lippen und äußeren Gliedmaßen kalt werden, zugleich auch ein durch Angſt erzeugter Schweiß aus- bricht, wo die Inſeite der Naſe und Maulhöhle ins Blaue über- geht, iſt der Aderlaß zu ſpät. Der Pulsſchlag eines geſunden Pferdes iſt von 30 bis 36 in einer Minute, in manchen Krank— heiten bis auf 80. Der Puls iſt unter dem Kinnbacken mit leich— ter Verührung zu fühlen; bei geſunden Pferden ſchlägt er ſehr ſubtil und zart, wie auch regelmäßig. Bei allgemeinen Aderläſſen iſt ferner noch zu bemerken, daß das Aderlaß-Inſtrument nicht zu tief einſchneidet, indem dadurch die innere Aderſeite beſchädigt werden könnte, wodurch auch dann Blutbeulen entſtehen können. Der richtige Platz zur Aderöffnung am Hals iſt 3 bis 4 Zoll von der Halsangel, wo alsdann die Halsader mit einer Schnure gebunden oder angeſchwellt wird, was ſolche mehr fühlbar macht. Nach dem Aderlaß ſoll dem Pferde kein Heu gegeben werden, indem ſolches durch ſtarkes Kauen und Schlucken die wunde Ader ſtark beläſtigt. Das Blut des Pferdes beſteht aus einem mehrfachen Humor, aus einem hitzigen und einem feuchten, mit warmer Feuchtigkeit vermengt, nämlich das natürliche, aus einem feuchten und hitzigen Humor, an Farbe roth, und beim Verſuch mild und etwas ſüß. Wenn etwa das Blut mit einer faulartigen Flüſſigkeit vermiſcht iſt, dann iſt es folglich an Geruch ſelten angenehm, indem es bei guter und reiner Flüſſigkeit keinen Geruch hat. Ein ſolches Blut, welches mit einem andern Humor gemiſcht iſt, könnte nicht natürlich fein. Daſſelbe kann aber auf verſchiedene Weiſe ent- ſtehen, nämlich durch allerlei vermiſchte Galle, melancholiſche und phlegmatiſche Materie, welche leicht von dem natürlichen Blute. unterſchieden wird. Was indeſſen das Blut und Subſtanz be— trifft, wird das widernatürliche von dem natürlichen unterſchieden 2 Pr. Zum Beifpiel, wenn das Blut dick und trübe, iſt die ſchwarze Galle ſtark damit vermiſcht; iſt es aber fein und zart, fo iſt als- dann die gelbartige Galle damit vermiſcht, und nimmt manchmal noch verſchiedene Farben an, und wird nachher aut an ſeinem Geruch leicht erkannt. Alter und Zahnwechſel junger Pferde und Füllen. Bei jungen Füllen entſprießen in der Regel ſchon acht oder zehn Tage nach ihrer Geburt die mittieren Schneid- und Wechſel⸗ Zähne, folglich auch in jedem Kiefer die Milchbackenzähne; zu Ende des erſten oder Anfang des zweiten Monats aber brechen die Mittelzaͤhne, und zwiſchen dem dritten und neunten Monat die Eckzähne aus, und nur vier Backenzähne bleiben zurück. Gegen Mitte des dritten Jahres wechſeln auch die Zangenzähne— ſpäterhin die zweiten Backenzaͤhne, in der Mitte des vierten Jahres die Mittelzähne, in der Mitte des fünften Jahres die Eckzähne. Auch find dann die andern Backenzähne hervorge- brochen und meiſtentheils ſchon die Hakenzähne ſichtbar. Der Zahnwechſel iſt alsdann zu Ende, ſowie auch das Füllenalter. Nach einem kurzen Zeitraum und allmähliger Abreibung entdeckt man zwiſchen den zwölf vorderſten Schneidezähnen die ſchwarze, natürliche, ſchmat-längliche Marks-Bohne, oder Kern, zuerſt an den vier mittleren Schneidezähnen. Mit dem fünften Jahre iſt die ſchwarze Bohne auch an den zwei äußeren Vorderzähnen ſicht⸗ bar; folglich find die zwölf vorderen Zähne in vier Zangen», in vier Mittel⸗ und in vier Eckzähne eingetheilt. Wenn die Aus- 3 oder Abreibungsflächen der Schneidezähne und der Rand derſelben ſich abreiben, iſt es ein Kennzeichen, wonach man das Alter der Füllen oder jungen Pferde genau beſtimmen kann, indem ſolches ein wichtiges Lehrmuſter zar vollſtändigen Pferdekenntniß aud- macht. Wenn daher das Füllenalter geendet, reibt ſich zuerſt die Bohne an den Zangenzähnen, am Unterkiefer ab, hernach an den Mittel⸗ und zuletzt an den Eckzähnen. Bei der regelmäßigen Abreibung lehrt die Erfahrung, daß ſich die Kerne der Schneide- zähne jährlich paarweiſe abreiben, und iſt dieß vorüber, dann iſt das Pferd 8 Jahre alt. Auf dieſe Weiſe geſchieht zuletzt auch die Abreibung am obern Kiefer; wenn aber nach einem gewiſſen Zeitraum alle Marken verſchwunden ſind, ſo erklärt ſich daraus, daß das Pferd ſein vierzehntes Jahr zurückgelegt hat. Gewiſſe Kennzeichen: Aeltere Pferde Haben tiefliegende Augen, graue einzelne Haare über der Naſe und im Geſicht; die untere Lippe hängt blos herunter, das untere Kinnladenbein iſt etwas dünn, anftatt gerundet Kurze Vergleichung zwiſchen der Kraft des Menſchen und der des Pferdes, nach ihrem Alter. Ph ii Pferd von 5 Jahren ift gewöhnlich wie ein Mann von 20 ahren. Ein Pferd von 8 Jahren iſt gewöhnlich wie ein Mann von 30 Jahren Ein Pferd von 10 Jahren iſt gewöhnlich wie ein Mann von 40 Jahren. Ein Pferd von 15 Jahren iſt gewöhnlich wie ein Mann von 50 Jahren. 8 a Pferd von 20 Jahren iſt beinahe wie ein Mann von 60 ahren. Ein Pferd von 25 Jahren iſt beinahe wie ein Mann von 70 Jahren. Ein Pſerd von 30 Jahren iſt beinahe wie ein Mann von 80 oder 85 Jahren, oder je nach dem ſolche früher gearbeitet haben und behandelt worden find. Ueber die Kopf⸗Krankheiten der Pferde. Es iſt faſt kein Theil am ganzen Körper, eines Pferdes ſowohl wie anderer Thiere, ſo vielen Krankheiten unterworfen, als der Kopf, denn die meiſten Störungen in den übrigen Theilen des Körpers haben mehr oder weniger Einfluß auf den Kopf, indem derſelbe durch ſeinen empfindlichen Nervenbau gar vielen Uebeln ausgeſetzt iſt. Es giebt mehrerlei Kopf = Krankheiten; erſtens zeigt ſie ſich in den Hirnfällen, zweitens pflegt ſie die Subſtanz und das Weſen des Gehirns anzugreifen, zum Beiſpiel bei Hirn- wuth, melancholiſcher Tobſucht, Verletzung des Gedäͤchtniſſes, auch Schlafſucht; drittens zeigt ſich eine Anfüllung der Höhle des Hirns, welche die Sinne und Bewegung verhindern, als fallende Sucht, Hirnwaſſer, Schwindel, Schlag, Lähmung, Krampf, Zit- tern, welke, hängende Ohren, aufgelaufene Augen, die immer halb geſchloſſen ſind; ferner läßt das Pferd auch immer Schaum, Geifer und Unflath aus dem Munde triefen, wenn der Kopf trocken und hitzig iſt, und wird dadurch das Pferd ſeiner Sinne beraubt. Es giebt auch noch andere Uebel, welche ſich im Kopf abwed)- ſelnd einſtellen, mit mehr oder weniger Schmerzen; ſolche rühren vom ganzen Körper her oder irgend einem ſchmerzhaften Gliede, oder Fieber, auch zum Theil durch überflüſſiges, ſcharfes, hitziges Geblüt, deſſen Dämpfe in den Kopf und Hirnfälle ſteigen und beläſtigen, u. ſ. w. Das obenbeſchriebene Uebel, der raſende Steiger oder Koller, entſteht durch eine Anhäufung des Geblüts zwiſchen Haut und Be Fleiſch, wodurch manchmal auch Blutbeulen entſtehen. Die Urſache davon iſt: Dunſtige, heiße Ställe, zu ſtarke Nahrung und ſtarker Geſchlechtstrieb. Eine Entzündung in den Hirn- füllen und hitziges Fieber entſtehen alsdann durch übernatürliche Ausſchüttung der Galle mit ihrer Schärfe in das Geblüt, welches ſich nach oben zieht, wie der Geiſt aus einem Faß mit ſtarkem Getränk. Raſender Steiger. Urſachen davon ſind: Warme, dunſtige Ställe, zu ſtarke Nah— rung ohne Arbeit, ſtarker Geſchlechtstrieb ic. Raſende Pferde bewegen ihre Füße mit gewaltigen Anſtrengungen, durch Sätze und Aufſpringen in die Höhe, an den Wänden und nach dem Licht; ſolche Pferde ſind aller Sinne beraubt; ſie ſteigen in die Barr und Grippe, rennen mit dem Kopf gegen die Wand, bis fie niederfallen; auch arbeiten fie gegen Oeffnungen. Das Athmen geſchieht mit Brauſen und Schnarchen, aufgeſperrten Nafen- löchern und ſichtbarer Rippenbewegung; das Auge iſt ſtarr, das Weiße darin iſt hochroth; fie freſſen nicht und trinken ihr Waſſer haſtig. Schnelle Hülfe iſt nothwendig; es muß eine ſtarke Blut- entlehrung gemacht werden, bis der Herzſchlag fühlbar wird; auch ſind in ſolchen Fällen Kopf-Umſchläge mit kaltem Waſſer und Eſſig ſehr dienlich. Alsdann bereitet man eine Einreibung, nämlich: 4 Unzen Terpentinöl, + Unze ſpaniſches Fliegen-Pulver, 3 Unze Schweinefett. Zum innerlichen Gebrauch: 3 Unze Calomel, / Unze Brech— meinftein, 16 Unze Salpeter, mit wenig kaltem Waſſer aufge— löſt, und nachher mit Mehl Alles zu Latwergen gemacht und zu frefien gegeben. Im Nothfall gebrauche man ein Salz-Klyſtier und eine Einſchüttung von 2 Unzen Salpeter und 1 a ens 1 Taub⸗Kollar. Die Zeichen an einem Taub-Koller find folgende: Das Pferd ſteht dumm, bewegungslos da, hängt meiſtentheils den Kopf, daß Futter nimmt es haſtig ins Maul und behält es eine Weile ohne zu kauen, ſetzt den Kiefer auf die Krippe oder Futtertrog, iſt un⸗ aufmerkſam beim Sprechen, läßt fi Finger in die Ohren ſtecken, blickt nicht gern nach der Sonne, ſteht ungeſchickt mit den Füßen; beim Waſſermachen hängt es ſelten die Ruthe aus, beim Waſſer⸗ trinken hängt es das Maul tief ins Waſſer. Die Kur beſteht darin: Waſche häufig das Geſchröt aus, und verabreiche folgende Mittel: 2 Unzen gepulverten Enzian, 6 Unzen Engliſch Salz, 4 Unze Brechweinſtein, 1 Unze Schwefel⸗ leber; mache dieſes alles zuſammen zu Latwergen und gebe Mor- gens und Abends 2 Latwergkugeln davon. Auch benutze man folgende Einreibung am Bauche und beiden Seiten, mit 1 Unze Lorbeeröl, 2 Unzen Terpentinöl, 3 Unze ſpaniſches Fliegen⸗ pulver, zuſammen mit 2 Unzen Fett. Auch ſind Klyſtiere mit geſalzenem warmen Waſſer ſehr dienlich; ebenſo ſind Latwergen ſehr gut, mit 2 Unzen Salpeter, 3 Unzen Engliſch Salz, Us Unze Calomel; miſche dieſes mit Mehl und etwas Waſſer, gebe dieß auf zwei Mal. Im Nothfalle öffnet man auch die Schlafpuld- ader. Es müſſen ſtark eindringende Einreibungen auch am Hals gemacht werden; auch iſt ein rundes Leder, in der Nabelgegend angebracht, ſehr dienlich. Augen⸗Krankheiten. Von allen äußeren Theilen des Pferdes iſt das Auge beinahe am meiſten der Gefahr und Krankheit ausgeſetzt, und zwar mei— ſtentheils den Entzündungen. Dieſes Uebel rührt theilweiſe von innerlichen, theilweiſe von äußerlichen Verletzungen her. Die Entzündungszeichen am Auge find durch röthliched Ausſehen, Geſchwulſt und Schmerz zu erkennen; häufig ift auch das ganze Augenlied entzündet. Die Entzündung iſt in mehrerlei Arten eingetheilt; zum Beiſpiel, wenn das entzündete Auge trocken bleibt; die andere iſt, wenn anhaltender Thränenausfluß da iſt; die dritte ift, wenn eiterartige Materie vorhanden iſt. Es giebt dreierlei Augenübel: das kurzanhaltende, die langwierige und zu gewiſſen Zeiten wieder erſcheinende, und das organiſche Augen- übel Viel Uebel entſtehen durch fremde Einflüſſe, als Staub, Rauch, zum Theil auch durch unvorſichtige Behandlung, als Schlagen und Peitſchenhiebe, wie ich ſchon häufig geſehen habe. Was die catharraliſche Augenentzündung anbelangt, ſo fließen häufig ſtarke Thränen aus den Augen, wo Geſchwulſt und Röthe in den Augenliedern zu ſehen und welches ſehr empfindlich iſt. Die Behandlung iſt: man entferne alles Reizbare von dem Auge, Unreinlichkeit, als Schleim, Eiter, u. |. w., und bereite das Augenwaſſer zum Waſchen mit einem Schwamm, als: 2 Drachmen Bleieſſig, 1 Drachme weißem Vitriol, 1 Drachme Laudanum; nimm zu dieſem 1 Quart Regenwaſſer und ſchüttle Alles recht durcheinander für den Gebrauch. Dieſes iſt ein vortreffliches Mittel für Pferde, hauptſächlich in heißem Wetter. Auch iſt ſtarkes Futter bei innerlichen Augen-Krankheiten ſehr ſchaͤdlich, indem ſolche dadurch noch vermehrt werden. Bei in- nerlicher Entzündung der Augen iſt hauptſächlich Aderlaß unter dem Auge ſehr dienlich; zuweilen iſt auch ein feines, dünnes Haarſeil, 3 Zoll unter dem Auge angebracht, ſehr erfolgreich. Wenn noch keine weißen Flocken im Auge zu ſehen und die Nerven noch nicht angegriffen find, iſt eher Hoffnung vorhanden, u. f. w. Bei allen äußeren Verletzungen des Auges waſche man es 6 bis 7 Mal des Tages mit friſchem Waſſer, in welchem ein Loth Kochſalz aufgelöſt wurde. — 24 — Kronen⸗Ausbruch am Kopfe, in Engliſch Poll- Evil genannt, iſt ein eiterartiger Ausbruch an der Krone des Kopfes, über den Ohren, manchmal auch auf dem Genick oder Stelle, wo das Zug-Kummet aufliegt. Dieſe Krank⸗ heit entſteht meiſtentheils durch einen harten Druck, oder vielmehr vom Schlag oder Stoß, worauf eine Entzündung und früher oder ſpäter eine Eiterung entſteht, welche ſich manchmal tiefe Gänge im Fleiſch verſchafft, wenn nicht zeitig geholfen wird, ſobald ſolche Geſchwulſt ſichtbar iſt. Man gebrauche folgendes Mittel: 2 Unze ſpaniſches Fliegen⸗ pulver, 2 Unzen Terpentinöl, 2 Unzen Schweinefett, 4 Unze Ephorbium, und miſche Alle zuſammen zu einer Einreibung. Die Haare müſſen zuerſt abgeſchoren werden; wenn ſolches nicht hilft, dann mache man ohne weiteres einen Schnitt ſo tief, bis das Eiter ſich findet, aber mit Vorſicht, und erforſche dabei, ob daſ— ſelbe ſich nach unten gezogen. Wenn ſolches der Fall iſt, dann gebrauche man ein Haarſeil, welches von oben an 3 Zoll nach unten herausgezogen werden muß, daß der Eiter nach unten fei- nen Ausweg findet. Dieſes geſchieht manchmal auf beiden Sei- ten; das Pferd muß jedoch gebremft werden. Nach dieſer Opera⸗ tion iſt das Waſchen mit Waſſer nothwendig. Wenn das Eiter und die Geſchwulſt hinweg iſt, wird das Haarſeil herausgezogen. Dann nimm 6 Unzen Baumöl, + Unze Terpentinöl, 3 Unze Ori⸗ ganumöl, und 3 Unzen Sennegaöl. Dieſes heilt ſchnell, wenn die Wunde rein gehalten wird. Drüſen⸗Krankheit. Die Drüſen-Krankheit, auch Stemper genannt, befällt beinahe alle Pferde. Die Urſachen des Stempers ſind nämlich eine Folge fieberhafter Krankheiten, ſchwache Verdauung, zu kaltes Waſſer, kalter Wind, ſtarker Durchzug, desgleichen auch ſchnelles Erkalten u nach einer Erhitzung. Wenn die Drüſen und deren Gefäße noch nicht ſo gefährlich erkrankt ſind, und das Freſſen noch vor ſich geht, iſt das Pferd, bei gehöriger Verpflegung, noch leicht zu kuri— ren. Das Pferd muß warm zugedeckt und die Drüſen alle zwei Stunden gedämpft und geräuchert werden; hernach umwickelt man es mit einem Pelz oder wollenen Tuch, und hält es in einem warmen Stalle. Zu Umſchlägen kocht man Leinſaamen mit Zwiebel auf, und legt es warm auf; auch iſt abgekochte Gerſte ſehr dienlich, ebenſo Heublumen. Gehen bei ſolcher Anwendung die Drüſen nicht gleich auf, dann öffnet man ſie, hauptſächlich wenn ſie reif geworden ſind. Es iſt nicht gut, wenn der ſcharfe Eiter längere Zeit die Haut durchfrißt, indem dadurch ſpäter manchmal Wurmbeulen veranlaßt werden, oder auch Narben. Nachläſſigkeit in ſolchen Fällen ſollte niemals ſtattfinden, indem Drüſen, wenn nicht gut geheilt, böſe Folgen haben. Harte, un— ſchmerzhafte Drüſen unter den Kanaſchen ſind verdächtig, wenn Ausfluß aus der Naſe kommt, der flockig, oder gelb, oder grün— durchſichtig iſt und zähe Fäden ſpinnt, oder auch grauartig iſt. Wenn bei ſolchen Pferden einmal die angefreſſenen Gefäße blut— farbig abfließen, dann iſt die Krankheit höchſt anſteckend. Fol— gendes Mittel iſt gut: Man nehme 2 Unzen Queckſilber, 1 Unze Terpentinöl, 1 Unze geringen Terpentin, und verreibe das Queck— ſilber ſehr fein unter das Terpentinöl. Dieſes zwei Mal des Tages eingerieben, bis die Drüſengeſchwulſt aufbricht. Um aus— zufinden, ob ein Pferd gefährlich rotzig iſt oder nicht, laſſe man die verdächtige Subſtanz ins Waſſer träufeln; ſinkt ſie unter, dann iſt das Pferd unfehlbar rotzig. Entzündung des Halſes. Von dieſer Krankheit, welche häufig im Frühjahr bei naß— kalter Witterung zur Herbſt- oder Winterszeit vorkommt, werden beſonders ſolche Pferde am erſten befallen, welchen man nach ſtarker Anſtrengung unvorſichtig zu trinken giebt, oder auch nach zei DE einem eingebrochenen Thauwetter das Waſſer trinken. Die erſten Zeichen der Krankheit find folgende: Entzündungsartige Fieber- ſchauer, ſtruppige Haare, der Athem ängſtlich, wenn die Luftröh⸗ ren ſchon durch Geſchwulſt enger find, hörbares Röcheln mit auf- geſperrten Naſenlöchern, die Augen ſehen trocken aus und ſind hervorgedrängt, und zeigen die Gefahr des Pferdes. Die innere Naſenhaut, wie auch das Maul, iſt hochroth. Es befindet ſich auch ein Speichel im Maul, den es aber nicht leicht verſchlucken kann. Bei manchen Pferden iſt auch die Zunge noch geſchwollen, an Farbe dunkelroth, der Kopf iſt etwas geſenkt. Das Pferd fürchtet jede Berührung am Halſe, und kann auch nichts ver— ſchlucken; das Getränk und Gruel, oder Mehlwaſſer, kommt ihm bei Verabreichung manchmal wieder aus der Naſe heraus. Die äußern Theile des Halſes ſchwellen auf, ſowie auch die Kanaſchen. Die Geſchwulſt bildet ſich ſogar an der Luftröhren-Gegend aus; je mehr es ſchwillt, je höhrbarer das Athmen geht, und deſto ge- fahrvoller die Krankheit iſt. Die Circulation des Blutes ſpricht ſich durch den unfühlbaren Schlag des Herzens aus, und kleine harte Pulsſchläge zeigen den Stand der Entzündung an. Mittel und Kur: So lange das Pferd noch ſchlucken kann, gieb ihm Havermehl-Getränk, ſo oft das Pferd Verlangen darnach hat. Zu Latwergen nimm 2 Unze Salpeter und 3 Unzen Engliſch Salz; dieſes wird in warmem Waſſer aufgelöſt und auf zweimal im Getränk gegeben. Bei hohem Pulsſtand ſind über 60 Schläge in der Minute fühlbar, hauptſächlich wenn die Zunge bleifarbig ausſieht. Ein Aderlaß iſt ſehr dienlich. Im Nothfalle wird auch ein dünnes Haarſeil an den Seiten des Halſes zwei Zoll lang durchgezogen. Folgendes Mittel iſt zum Beſtreichen der Inſeite des Maules nothwendig: 1 Unze Salzſäure, 4 Unzen Mehl, und 1 Quart warmes Waſſer, mach Alles zuſammen zu einem Brei, und beſtreiche das Maul innerlich mit einem Lappen, an ein paf- ſendes Stück Holz gebunden. Auch ſoll dem Pferde kein kaltes Waſſer gegeben und der Hals und Leib gut warm gehalten werden. Lungen⸗Entzündung. —— Urfachen derſelben find: Kalter Trank nach einer Erhitzung. ftarfe Abkühlung, auch Anſtrengung. Die Zeichen ſind folgende: Der Gang ded Pferdes iſt mühſam, ſchwankend, je nach dem Krankheits-Zuſtand, der Kopf hängt nach unten, je tiefer, deſto gefährlicher; man bemerkt ein fieberartiges Schütteln, der Athem an den Rippen und Flanken iſt in ſtarker Bewegung. Bemerkt man wenig einathmende Züge und ſtark aufgeſperrte Naſenlöcher, dann hat man das zu viel angehäufte Blut von der Lunge zu entleeren; auch iſt zuweilen der Herzſchlag nicht fühlbar und die Pulsaderſchläge der Fühlung nach hart; je höher ſolche ſteigen, deſto ſchlimmer iſt die Krankheit. Solche Pferde verachten alles Futter, beim Waſſerreichen ſaufen ſie geſchwind, um ſchnell wieder Athem zu bekommen. Der Mift-Abfatz ſieht meiſtentheils, ver- daut, dunkelbraun aus, die Augen hervorſtehend, trocken glän— zend, und das Weiße iſt voll von rothen Aderchen. Die innere Naſenhaut iſt hochroth und trocken, ebenſo das Maul, und der Athem iſt warm. Solche Pferde ſtehen meiſtentheils ſtill. Die Krankheit kommt am meiſten im Frühjahr oder Herbſt vor. Die Kur ſollte vor Allem mit einem Aderlaß gemacht werdea, daß dem Athmen wieder Erleichterung verſchafft wird. Um die Ent- leerung zu befördern, bereitet man Flachsſamen-Abkochungen mit Kochſalz zum Klyſtiren. Auch iſt es gut, wenn man auf beiden Seiten des Bauches eine ftarfe Einreibung von ſpaniſchem Flie— genpulver-Tinktur macht, um dem Reize zur Krankheit einen Ausweg zu verſchaffen. Man gebe 4 Mal des Tages folgendes Mittel: 4 Unze Salpeter, 3 Unzen Engliſch Salz, fein aufgelöft —— I in heißem Waſſer, und mit Mehl zu Latwergen gemacht. Iſt ter Miſt locker, dann hört man damit auf, und giebt ihm Folgendes zu Latwergen, als: 1 Unze Enzianpulver, 1 Unze Kalmuspulver, z Unze Terpentinöl, mit Mehl vermiſcht. Im Fall es ſtarken Huſten hat, dann nehme 3 Unze Goldſchwefel dazu. Solche Krankheit erfordert überhaupt Mühe, Feiß und Geduld. Kolik und Magen⸗ Entzündung. — — Die Urſachen find: Schnelle Wetter-Abwechſelung, häufiges Fahren oder Reiten in tiefes, kaltes Waſſer. Die Zeichen der Krankheit find: Das Maul ift hitzig und trocken, die innere Na⸗ ſenhaut iſt zum Theil dunkelroth, auch unfühlbare Herzſchläge, bei der After-Unterſuchung fühlt man ſtarke Hitze darin, und die Waſſerbladder faſt entleert; fie können ſich öfters nicht nieder- legen, ſondern fallen gerade zuſammen. Wenn ſie ſtehen, kratzen ſte häufig mit den Vorderfüßen, ſenken den Kopf, ſehen auch viel nach dem Bauche hin, und ſtellen alle vier Füße nahe zuſammen, ſchlagen mit den hintern Füßen nach dem Bauch, legen ſich manchmal behutſam nieder, und ſuchen ſich zu wälzen. Beim Legen ſchlagen fie die Füße zurück unter den Bauch, der Athem iſt kurz, abgebrochen, mit bewegendem Bauche und aufgeſperrter Naſe; ſie verachten alles Futter. Die Pulsadern ſind klein und hart, und ſteigen bis auf 70 Pulsſchläge. Dieſe Krankheit er— fordert ſchleunige Hülfe. Nothwendig iſt ein warmer Stall mit Stroh, und warme Bedeckung. Zur Erweichung des Miſtes giebt man ein lauwarmes Klyſtier mit einer Handvoll feinem Salz. Als Einſchüttung nimmt man 3 Unze Salpeter, 3 Unzen engliſch Salz, 1 Drachme Salpetergeiſt, mit 2 Quart 2 — 2 warmes Waſſer gemiſcht und auf drei Mal eingeſchüttet. Stellt ſich das Pferd öfters zum Waſſermachen, dann iſt es ein gutes Zeichen. Sollte dieſes bei wenigem Abſetzen vorkommen, und kryſtallfarbig erſcheinen, dann nehme 1 Drachme Campher zu der oben beſchriebenen Einſchüttung. Man muß auch ſolche Pferde vom Werfen und Wälzen abhalten, indem dadurch eine Darm— verletzung entſtehen könnte; wenn ſie bei ſolcher Krankheit auf dem Rücken liegen, wie ein Hund, dann iſt häufig eine Darmver— letzung zu befurchten. — — ⏑ 1 Bruſt⸗Entzündung. Die Bruſt-Entzündung hat viele gleiche Krankheits-Urſachen, wie die Lungen-Entzündung Zum Beiſpiel: Man beobachtet Aehnlichkeiten im Athmen, ſtarke Flanken, mit aufgeblaſenem Bauche, aber keine Rippenbewegung. Dieſe Krankheit erfordert ſchleunige Hülfe, wie die Lungen-Entzündung. Auch darf der Aderlaß zur Linderung der Krankheit nicht vergeſſen werden, oder es bricht Waſſer in der Bruſthöhle aus, und der Brand entfteht, indem ſolches Waſſer gerinnt und ſich mit der Lunge im Bruſt— fell vermiſcht, wo ſolche Pferde nicht mehr von Ausdauer ſind und gewöhnlich Schleebäucher werden Es erſcheinen auch manchmal an der Bruſtplatte und äußern Gliedmaßen kalte, wäſſerige Ge— ſchwülſte, welche man auf dieſelbe Art, innerlich wie äußerlich. wie bei der Lungen-Entzündung beſchrieben, behandelt. Baldiger Aderlaß, Klyſtire mit warmem Waſſer und etwas Salz. Je ge— ſchwinder man die Darm-Entleerung bezweckt, deſto beſſer iſt es; auch reicht man 4 Gaben als Latwergen, nämlich 2 Unze Enzian, u 3 Unzen engliſch Salz, 4 Unze Salpeter aufgelöft und Alles ver⸗ miſcht. Wenn der Darm einmal entleert, dann nehme 3 Unze Campher, $ Unze Kalomel, 3 Unze Salpeter, löſe es mit heißem Waſſer auf, und miſche Alles mit Mehl zu Latwergen Fieber: Krankheiten. Es giebt verſchiedene Fieber-Krankheiten. Die hauptſächlich⸗ ſten ſind die entzündlichen und die faulen. Die entzündlichen kommen gewöhnlich bei jungen fetten Pferden vor. Urſachen ſind: Starke, reichliche Nahrung und viele Ruhe, alsdann ſtarke Abkühlung durch Waſſertrinken nach harter Anſtrengung Die Zeichen find folgende: Man fühlt beinahe feinen Herzſchlag, da⸗ gegen aber ſind die Pulsſchläge hart und geſchwind, nahezu 50 in der Minute; je höher, deſto gefährlicher die Krankheit. Ihr Gang wird matt und ſchleppend, mit tief ſinkendem Kopf; ſie ſind zum Theil achtlos auf Alles und ſchwach in ihrem Bewußtſein. Zum Theil geſchieht das Athmen mit aufgeſperrten Naſenlöchern. und verſagen das beſte Futter; die Augen ſind etwas feucht, ohne Thränen, die innere Maul- und Naſenhaut iſt ſtark roſenroth⸗ und der Körper iſt warm. Je höher die Hitze am Maul und Naſe, deſto gefährlicher die Krankheit. Der Miſt iſt klein geballt. an Farbe dunkelbraun, das Waſſer iſt hellbraun. Die Kur iſt folgende: Vor Allem iſt es nothwendig, daß man einen ge— ſchwinden Aderlaß an der Pulsader von drei bis vier Quart Blut vornimmt. Als innerliches Mittel nimmt man 3 Unzen engliſch Salz, 3 Unze Salpeter und 4 Unze Flachsſaamenöl. Dieſes muß auf drei Mal eingegeben werden, bis der Miſt etwas locker wird und in größeren Ballen abſetzt, und die Hitze am Maul und — — 1 —— e . Pe Naſe nachläßt. Man giebt dem Pferde öfters etwas Paſſendes zu trinken, mit Flachsſaamen-Abſud im Waſſer, mit etwas Zucker aufgelöͤſt Auch kann man zur Noth ein mit Terpentin beſtriche- nes rundes Leder an der Nabelgegend in die erſte Haut einlegen und am vierten Tag wieder herausnehmen und abwaſchen. Fer— ner: mehrere Klyſtire mit etwas Salz und zwei Quart warmes Waſſer, daß der Miſt ſich dann früher abſetzt. Werden über 45 Pulsſchläge in der Minute gezählt, muß man einen zweiten Ader— laß vornehmen. Wird bei ſolchen Pferden die rechtzeitige Hülfe verſäumt, ſo kommt der Brand dazu, was man die brandartige Entzündung nennt, und iſt dieſes beſonders der Fall bei ein— tretender Hitze, im Frühjahr. Erfolgt nach einem Aderlaß ein mit Schauern begleiteter Schweiß, fo iſt es ein Zeichen zur Beſ— ſerung, hauptſächlich wenn die innere Rafenhaut angenehm rofenroth wird. | Das andere Ficber ift das Faulfieber oder der Ehmwädhe-Zu- ftand. Die Urſachen deſſelben ſind wie folgt: Mangelhafte Nahrung und ungenügende Ruhe, zum Theil ungeſunde Einge— weide, wo die Verdauung und Fleiſchaneignung ſchlecht vor ſich geht. Die Krankheitszeichen find folgende: Der Herzſchlag iſt ſtark fühlbar, der Pulsſchlag voll und gelind, die Freßluſt etwas ſtark vermindert; in leichten Fällen jedoch freſſen ſie nahrhaftes, leichtes, nicht aber rauhes Futter. Der Miſtabſatz ſieht etwas unverdaut aus, mit einem unangenehmen Geruch. Der Bauch iſt faſt hängend, der Aftertheil iſt etwas offen Iſt die Krankheit hoch geſtiegen, alsdann folgt ein dünner Miſtabſatz; der After iſt etwas offen, wo bei jedem Athemzug etwas Luft mit aus und ein geht. Das Waſſer iſt zähe-flüſſig. Die Augen find mit einer ſtarken Thränen⸗Feuchtigkeit und in den Augenwinkeln mit eine eiterartigen Subſtanz umgeben; aus der Naſe kommt etwas zäher Schleim; ein fadenartiger Speichel kommt aus dem blaß— welken Munde des Pferdes. Die Kur iſt wie folgt: Man gebe zuerſt gute Mehltränke, ferner ein oder zwei Mal des Tages, je nach Umſtänden des Uebels, 1 Unze Enzianpulver, 1 Unze Kal- ine RE, 1 muspulver, + Unze Terpentin; auch kann etwa 4 Unze Campher⸗ auflöſung gegeben werden. Solche Thiere müſſen fleißig und ſorgſam verpflegt werden, bis ſie wieder geſund ſind. Starrkrampf. Im Starrkrampf oder Zockjaw geht das Pferd mit fteifen, weit von einander ſtehenden Füßen und mühſam mit dem hintern Leib, ſchnauft ſtark mit aufgeſperrten Naſenlöchern, ein ſtarker Speichel läuft aus dem Maul, der Hals und Mund iſt ſteif, ängſtliches Athemholen ohne ſtarke Rippenbewegung, hält ſeinen Schweif gekrümmt, und die Augen ganz entſtellt, hat kalte Ohren und Mund, und kann nichts freſſen. Die Urſache dieſer Krank- heit iſt: Wenn ein Pferd zu ſchnell von der Hitze zur Kälte über- geht, wodurch die Cireulation des Blutes und der Säfte i in eine ſchnelle Stockung gerathen und die in Verbindung ftehenden Theile davon nothleiden. Zur Heilung nimmt man, fo lange das Pferd noch ſchlucken kann, Mehlgetränke; ferner gebe man eine halbe Unze gepulverten Campher und 1 Unze Salpeter. Der Salpeter muß aber in ein wenig heißem Waſſer aufgelöſt und nachher Alles mit Mehl zu Latwergen gemacht werden. Wenn auch dann noch das Blut ganz in Unordnung ſein ſollte, ſo muß ein Aderlaß vorgenommen werden. Nachher nehme 3 Theile gu— ten ſtarken Brantwein und 1 Theil Terpentingeiſt, miſche es durcheinander und reibe dem Pferde die erkalteten Muskeln des Kinnbackens und Halſes, ſowie auch das Kreuz damit warm ein. Auch ſind Schweißdämpfe ſehr dienlich. Zum Einſchütten iſt ferner 1 Pinte Kamillen-Waſſer, 1 Quentchen Salpeter, 2 Scrupel Safran, 1 Unze Pfeffermünze, in heißem Waſſer aufgelöſt, ſehr dienlich. . — 3 — «197 + Meber®rankbett. 11977 Die Rehe (Founder) iſt eine ſchnell entſtehende Krankheit und beſteht in dreierlei Arten: Waſſer-Rehe, Futter-Rehe und Wind- Rehe. Den damit behafteten Pferden iſt jedes Aufſtellen des Fußes ſchmerzhaft und qualvoll. Die ſogenannte Futter- Rehe iſt die ſchlimmſte, und entſteht, wenn das Pferd ſtets vor und nach einer ſtarken Fütterung, weiche gewöhnlich von unwiſ⸗ ſenden Leuten verabreicht wird, in große Hitze gejagt wird, welches alsdann die Verdauung des Magens ſchwächt und den Zugang des Chylus zur Leber hindert, und ſtatt deſſelben nur grobe, unverdaute Nahrung aus dem Magen in die Leber über» gehen und das ernährende Geblüt durch die Ader nicht mehr cir⸗ euliren oder ausgeführt werden kann Die ungeſunde Feuchtig⸗ keit zieht ſich darauf in die Schenkel und Füße, ſo daß das Pferd ſteif wird, manchmal am ganzen Körper zittert, und der Gang ſchwankend iſt, als wenn es fallen würde. Fällt es alsdann nieder, ſo ſteht es nur mit großer Mühe wieder auf. Es ſchwitzt zuweilen auch an den Rippen und Flanken, und leidet an be- ſchwerlichem Waſſermachen. Je länger die Krankheit dauert, je ſteifer das Pferd wird, und bekommt zuletzt noch Ringe am Hufe. Die Waſſer⸗Rehe entſteht gewöhnlich, wenn ein Pferd bei großer Erhitzung durſtig wird und zuviel kaltes Waſſer trinkt, welches alsdann das heiße Blut in den Adern zum Stocken bringt. Solche Pferde werden ſehr bald fteif. Man follte geſchwind die Hufeiſen abreiſen, und die Füße womöglich in knie-tiefes, flie- zendes Waſſer ſtellen; auch öffne man die Warz- und Strahl- ader. Bei Futter⸗Rehe öffne man die Halsader u. ſ. w. Die Kur iſt wie folgt: 1 Loth Theriac, 2 Quentchen Seife, fein ge⸗ ſchabt, unter 1 halbes Pint Whiskey geſchüttet, nachher 1 halbes ‚int Baumöt, auf einmal eingeſchüttet. Auch ſollte ihm etwas Blut genommen werden. 22 Darmgicht und Leibſchmerzen. Dieſe ſchmerzhafte Krankheit entſteht in dem Darm, welchen man Colon heißt; er liegt etwas nach den Hüften zurück und wird manchmal ganz zuſammengezogen und verſtopft. Die Ur- fache zuweilen iſt Ueberfütterung und die dadurch entſtehende Unverdaulichkeit; ferner auch, wenn ein Pferd unpaſſendes Futter frißt, oder Hühnermiſt u ſ. w.; auch plötzliches Abkühlen nach ſchnellem Fahren oder Reiten, aufblafendes Futter, welches viele Winde macht, die Gedärme manchmal anſchwellt und verſtopft, den Miſt verhärtet, wie auch die Gallrinde, welche ebenſo ver⸗ ftopft und verfchloffen if. Die Zeichen der Krankheit find: Das Pferd kann den Miſt nicht leicht von ſich laſſen; es mälzt ſich vor Schmerz und Aufblähung auf dem Bauche und Nabelgegend, es ſchnauft mit großer Angſt und Mühe, es wirft ſich auf die Erde und ſteht haſtig wieder auf, es fängt manchmal an zu zittern und wird kalt, ſein Athem iſt kurz Die Kur iſt: Vor Allem halte man den Leib gut zugedeckt und bereite ſchnell ein Klyſtir von warmem Waſſer, worin Caſtoröl⸗Seife, fein geſchnitten, Baumoͤl und Molaſſes aufgelöft wird. Wenn dieſes geſchehen, dann greife man mit Baumöl beſchmierter Hand in den Maſtdarm, aber nicht mit ſcharſen Fingernägeln, wodurch man das Pferd leicht verletzen kann. Nachher nehme man den Miſt, den man erlangen kann, heraus, und gebe ihm einen zweiten, aber leichte⸗ ren Klyſtir als zuvor; im Nothfall iſt auch der Aderlaß nützlich. wie auch gekochte Gerſte mit Weizenkleie, mit etwas Salpeter be⸗ ſtreut, ſehr gut. Innerlich gebe ihm Folgendes: eine halbe Unze Laudanum, 1 Drachme Campher, 4 Unze Salpetergeift, 1 Drachme Ammoniacgeiſt, miſche dieſes mit 1 Quart warmes Waſſer, und ſchütte ed ein, halte den Bauch und Leib warm durch ſtarkes Reiben. n Ueber Unverdanlichkeit. —— Sas zeigt ſich manchmal, daß Pferde einen verdorbenen Magen haben, wo daher ihr gefreſſenes Futter nicht zu rechter Auflöſung gebracht wird, und deshalb auch öfters unverdauten Miſt wieder abſetzen; ſolche Pferde werden niemals fett, noch weniger ſtark oder kräftig, indem Alles rauh von ihnen geht. Bisweilen be⸗ kommen fie aud) einen wäſſerigen Durchfall; auch ſolches rührt von einem verdorbenen Magen her. Die- Urſachen ſind nämlich: haͤufiges Trinken von kaltem Waſſer, unregelmäßiges Futter, Hungerleiden; ſolches ſchadet nicht nur den Gedärmen, ſondern ſchwächt auch zugleich die Verdauung. Die Kur ift folgende: Man reinige und purgire zuerſt den Magen, nachher nimmt man Enzianpulver. Lorbeeren, Bodshornfaamen, gemahlenen Pfeffer, von jedes 2 Unzen, ferner Maſtix, Alaun, Spiesglas, von jedes 4 Quentchen, 3 Unze Salpetergeiſt, 2 Quart Brantwein, 1 Pinte Kalkwaſſer, mit 6 geſtoßenen Eiern, mache Alles zuſammen in 3 Theile, ſchütte jeden Morgen dem Pferd nüchtern einen Theil ein, und gebrauche nachher das in dieſem Buche näher beſchriebene Appetit-Pulver. 5 Kolik. — — Deren giebt es zweierlei, nämlich Ueberfütterungs-Kolik und Wind-Rotit | vr) Ueberfütterungs-Kolik.— Die Urſachen find: Schweres, unverdauliches Futter zu allen Jahreszeiten, ſchneller | | u Witterungswechſel u. ſ. w. Zeichen: Das Pferd entfernt ſich etwas von der Krippe, fängt an, den Schweif ſtark zu bewegen. als ob es Mücken verjagen wollte, ſieht öfters mit dem Kopfe nach dem Bauche hin, ſtellt die Füße näher unter den Bauch zu⸗ ſammen, fürchtet ſich bisweilen auch, zu liegen; wenn ſolches ge- ſchieht, dann fängt es an, ſich zu wälzen, der Athem wird etwas geſchwinder und das Pferd wird ängſtlich, das Miſten und Waf- ſermachen iſt zum Theil unterdrückt; der Bauch iſt anfangs voll, hauptſächlich wenn das ſchädliche, genoſſene Futter in Gährung übergeht und ſich die Luſt entwickelt. Vei jeder Kolik ſollte man dem Pferde das häufige Hinwerfen und Wälzen verwehren, indem ſolches gewoͤhnlich böſe Folgen im Magen und den Gedärmen nach ſich zieht. Daher iſt es beffer, daß man Pferde nach verab⸗ reichter Medizin etwas umher führt bei kühlem Wetter in einen warmen Stall mit Strohbett bringt, und ed gut reibt und zu- deckt. Eine lang anhaltende Kolik iſt höchſt gefährlich Als innerliches Mittel giebt man alle Stunden zuerſt 1 Unze Enzian⸗ pulver, 4 Unzen engliſch Salz, 1 Pinte Brantwein, alles zuſam⸗ men warm eingeſchüttet; im Nothfall nimm noch 4 Unze Schwe⸗ felleber und Campher dazu, als ſtarke Einreibung am Bauch ꝛc. Man kann auch 4 bis 5 Pfund Blut entleeren, wenn der Puls über 60 Schläge in der Minute macht; auch müffen dann Kly⸗ ſtiere mit Kochſalz angewandt werden.. Wenn die Winde ab- gehen, ſo iſt Beſſerung vorhanden. 6) Wind-Kolif kommt daher, wo die Verdauung nicht recht vor ſich geht und der untaugliche Uebergang des Futters in die Gährung wirkt, weil ſolches zu lange vor der Gährung feucht— warm aufbchalten war und Winde entwickelte. Solches kommt häufig auch von ſchlecht zermalmendem Zahngebiß her, oder wenn Pferde das Futter zu gierig freſſen, ohne gehörig zu kauen, hauptſächlich ſauer gährendes Futter, als Roggen und Weizen. Neues Heu oder Fruchtſtroh iſt ſehr ſchädlich. Diarrhöe. Die Urſachen des Durchlaufs find: Futterwechſel, ſaftiges Futter, Erkältung durch kalte, feuchte Witterung, auch anhaltende Schwüle und Hitze, ſchwaches Darmwerkzeug, wo der Miſt bei anhaltend heißem Wetter manchmal mit Blutbefleckung abgeht. Dagegen iſt folgendes Mittel nothwendig: Nimm 1 Unze Enzian⸗ und 1 Unze Calmuspulver, gieb alles zuſammen dem Pferde auf einmal auf weichem Futter, aber nicht zu naß gefüttert; riecht der Miſt ſauer, ſo nimmt man 1 Unze Schwefelleber dazu, im Nothfall ift auch Salpetergeift, in Waſſer gegeben, ſehr dienlich. Zum Einſchütten: 1 Drachme Opium⸗Tinktur und 1 Drachme Salpetergeiſt, zu 1 Pinte warmer guter Milch. zu gleichen Theilen auf 2 bis 3 Mal des Tages. Bei kalter Witterung ſind warme Mehlgetränke und warme Bedeckung zu empfehlen. Gelbes Waſſer. Solche Pferde verſagen faſt alle das Futter, als wenn es ihnen ekelhaft vorkäme, indem fie ſich von der Krippe fern halten; ſie haben ein welkes Fleiſch, verlieren ihr Mähnenhaar, das Weite des Auges iſt etwas mit Gelb vermifcht, die Bewegung iſt matt. die Schleimhäute der Naſe ſind blaßgelb, der Miſt iſt locker, wird ſelten abgeſetzt; im Anfang der Kraukhelt iſt der Miſt dunkel, a. aber einige Tage nach der Behandlung des Pferdes zeigt es ſich mit gelber Subſtanz vermiſcht. Die Kur der Krankheit iſt fol⸗ gende: 1 Unze Enzian- und 1 Unze Kalmuspulver, 2 Unzen engliſch Salz, 3 Unze Brechweinſtein, z Unze Schwefelleber, & Unze Terpentinöt, miſche Alles zuſammen zu Latwergen, gebe es drei Mal woͤchentlich, und fahre mit dieſer Behandlung fort, bis das Waſſer ſeine Naturfarbe wieder erhält. Beſchwerliches Waſſermachen. Es ereignet ſich häufig, daß Pferde während ihrer Arbeitszeit manchmal den ganzen Tag kein Waſſer kaufen laſſen, bis ſie in einen Stall oder Platz kommen, wo man ihnen etwas Stroh unterwirft, und dann erſt ihr Waſſer laufen laſſen. Auch giebt es unachtſame und unwiſſende Fuhrleute genug, welche dem Pferde keine Zeit zum Waſſermachen geben, zuweilen nicht ein- mal bemerken, wenn das Pferd Waſſer machen möchte. Dieſe Nachläſſigkeit erzeugt theilweiſe das oben beſchriebene Uebel, ſo wie auch innerliche Bladderhitze und andere Krankheiten, als Ex- kältungen u. ſ. w. Als Kur gegen dieſes Uebel gebraucht man gewohnlich 3 Drachme Salpetergeiſt in jedem Waſſertrank, mit Peterling⸗Abkochungen, oder auch Klettenwurzel. (Siehe Wei⸗ teres darüber im allgemeinen Recept-Programm.) Verſtopfung bei Pferden. — Pferde leiden bisweilen an Verſtopfung durch untaugliches, genoſſenes Futter u. dergl. Daher gebrauche man ſogleich ein ſtarkes Klyſtier mit warmem Waſſ er, worin man feingeſ chnittene Kaſtoröl⸗Seife auflöſt, und etwas Baum- oder Leinfaamenöl hinzu thut. Zum Einſchütten diene alsdann folgendes durchfüh— rende Mittel: 1 Pinte Leinſaamenöl, 20 Tropfen Krotonöl und 2 Drachme Wachholderöl. Erfolgt alsdann nicht bald Durch- bruch, ſo greife man mit geſchmierter Hand in den After und entferne den Miſt. (Siehe weitere Mittel in dem Recept-Pro- gramm.) Ueber Haut⸗Krankheit. Haut-Krankheiten, wie raut- und krätzartiger Ausſatz, Haar- ausfallen u. ſ. w., entſtehen aus folgenden Urſachen, nämlich: Wenn Pferde, ſowie auch Horndieh, lange in naßkaltem Regenwetter umherziehen, umherſpringen, ſchnelle Abkühlung. oder Trinken, unregelmäßiges Futter, Mangel an Reinlichkeit. überhaupt verdorbenes, faules, unreines Geblüt. Wenn ſolche Hautübel noch nicht veraltet find, dann gebe man dem Pferde ein leicht verdauliches Futter, z. B. abgebrühte Gerſten- und Wai⸗ | zen-Kleie, das Heu mit Salpeterwaſſer ſtark benetzt, auch darf | — ii der Striegel und Bürfte zum Butzen nicht gefpart werden. Als Purgirmittel nehme 2 Unzen pulveriſirten Aloe, 4 Unze Jallupp. mit etwas Schwefelpulver vermiſcht, mache es zu Latwergen, und deſchmiere dieſelben mit Fett, und gieb die gleiche Ze. mehrere Tage lang ein. Alsdann bereite folgende Salbe: Pfund Schwefelpulver, 2 Pfund flüſſiges Schweinefett, 2 — fein gepulverten Alaun, miſche Alles wohl durcheinander zu einer Salbe, reibe das Pferd tüchtig damit ein, und binde es feſt an einem ſonnigen Platz, damit die Hant trocken wird. Alsdann miſche unter das Futter Abends und Morgens 1 Pfund Saſſa⸗ frad- und 4 Pfund Schweſelpulver, nebſt 2 Unzen Antimonium. Von den obenerwähnten Urſachen entſteht auch die Maule an den vordern Kniegelenken, und zeichnet ſich durch Riſſe und Schrunden aus, welche zuweilen mit einer ſtarken Feuchtigkeit umgeben ſind. Die Heilung iſt folgende: Reinige vor Allem die Füße; nehme 13 Unzen Grünſpan, 1 Quart guten Eſſig, 6 Unzen friſchen Honig, koche Alles zuſammen mit etwas Alaun. Oder: nehme 3 Unze blauen Vitriol und löſe es in einer halben Quart Eſſig und einer halben Quart Waſſer auf, und waſche die Stelle damit. Zum Auftrocknen gebrauche alsdann Kalkwaſſer, worin 1 Unze Alaun aufgelöft ift. Es giebt zweierlei Haut-Ausſchläge, den feuchten, kratzartigen, oder erblichen, und deu trocknen. Die Würmer oder Batz. — — Würmer halten ſich in der Regel nur bei ſchwachen Thieren, beſonders in unreinen Verdauungswerkzeugen auf. Bei manchen Pferden findet man die Batz oder die Würmer nicht allein im Magen, ſondern auch im Rachen und Magenſchlund. Auch iſt — * es manchmal der Fall, daß der Magen ſchon wie ein Sieb durch- freſſen worden iſt. Die im Darmkanal befindlichen Würmer heißt man Fadenwürmer; auch giebt es ſogenannte bewaffnete Sttiegelwürmer. Derartig behaftete Pferde ziehen öfters ihre obere Lippe auf, und reiben das Maul an etwas; wenn fie fref- fen, werden fie unruhig, als ob von Mücken beläſtigt, verſtreuen das Futter, und ſehen häufig nach dem Bauche hin, welcher im- mer etwas aufgezogen iſt. Solche Pferde find auch ſelten Teb- haft; fie ſtellen ihre Füße manchmal fehr nahe zuſammen. Wenn Würmer innerlich arbeiten, dann kratzen Pferde gewöhnlich mit den vordern Füßen, betaſten öfters den Bauch mit ihrem Maule, und wedeln mit dem Schweif nach dem Bauche. Bei verdaͤchti⸗ gen Zeichen von Würmern ſoll man vor Allem den Miſt unter- ſuchen, und ſogleich folgendes Mittel anwenden: Nimm 1 Unze Enzianpulver, 2 Unzen Terpentinöl, 4 Unzen engliſch Salz, und ſchütte es mit 1 Quart lauwarmen Waſſer ein. Auch iſt abge⸗ brühtes Kamillenwaſſer, mit etwas Vrandwein gemiſcht, als Ein- ſchüttung ſehr gut; ferner auch etwas friſcher Kalt, in ſtarkem Eſſig abgelöſcht, mit geſtoßenen Eierſchalen Alles zuſammen ein- geſchüttet. Zur Vertilgung der Würmer nehme man ferner fol- gendes Mittel: Man gebe dem Pferde 8 Tage lang etwas Tabak- waſſer mit 20 Tropfen Balſam Sulphuris und etwas Brantwein und Schießpulver vermiſcht, des Morgens nüchtern ein Engbrüſtige und kurzathmende Pferde. Dieſes Uebel iſt in drei Arten eingetheilt: 1) ob das Pferd einen kurzen Athem hat, wo es nicht dabei keucht,. 2) ob der Athem kurz und ſchwer und ohne Getöfe und Keuchen abgeht, und 3) ob das Pferd bei jedem Athemzug den Hals und Kopf auf 5 3 ee und ab bewegt. Die Urſachen davon find: Staubiges, ſchlechtes, verdorbenes Futter. Heu, u. f. w., ſtarke Erhitzung und häufiges, kaltes Waſſer in früherer Jugend; innerliche Urſachen, als angeborene enge Bruſt und Naſenlöcher, Hitze im Körper und Lunge, wie auch des Zwergfells, welches die Bruſthöhle von der Bauchhöhle unterſcheidet; ferner auch im Magen und Darm- kanal ſich bildende Winde und Blähungen, ſowie auch die Ge- ſchwulſt der Leber und Lunge, wodurch dann das Zwergfell und Querblatt gedrückt wird, oder auch die Luftröhren-Werkzeuge, wo dadurch der Ein- und Durchlaß der Luft gehemmt iſt, ſo wie auch in der Lunge geſammelte Feuchtigkeiten, wenn ſolche dick und zähe und durch Ableitung vom Gehirn oder ſonſt einem Ort her- rühren, oder in der Lunge ſich ſelbſt erzeugen, und das Athmen verhindern, ſodann die Scheidewand mit den zur Bruſt gehören- den Muskeln einnehmen, überziehen und bedecken, und die Be⸗ wegung hemmen, wo folglich die Wege, durch welche der Athem aus und eingeht, geſtopft, und die oben beſchriebene Krankheit ihren Sitz hat. Viele Pferde athmen zweimal aus, bevor ſie einmal einathmen, ſo auch mit ihren Flanken, blähen ſich ge⸗ waltig auf, und ziehen die großen Naſenlöcher auf und zu. Die Kur iſt bei jungen Pferden ſehr mühſam und bei älteren unheilbar, indem ſie nur durch gewiſſe Mittel etwas gehemmt werden kann, als das beſchriebene Hüfe-Pulver auf abgebrühtem Weizen; man gebe aber nicht viel Heu, hauptſächlich wenn ſolches noch zu ſtaubig, feucht und untauglich iſt. Ganz beſonders ſoll man dem Pferde nur geſundes Futter geben und nicht zu harten Arbeiten anhalten. Bei windgebrochenen Pferden ſind die Ur⸗ ſachen theilweiſe häufiges ftarfed Jagen vor und nach dem Waf- ſertrinken u. |. iv. Dieſes Uebel kann bei jungen Pferden etwas gehemmt, aber ſelten recht kurirt werden. Lähmungen, Verrenkungen ze. Verſtauchung im Stall vom Aufſpringen oder Zurückſtürzen, Verrenkungshitze in irgend einem Koͤrpertheile. — Wenn ein Pferd geſtürzt iſt, oder hat eine harte Verſtauchung im Hippentheil, Schulterblatt ꝛc., fo muß man gleich zu Werke gehen und aus— finden, ob nicht etwa eine ftarfe, innerliche Verletzung durch ſolches Ungeſchick entſtanden ſein möchte, hauptſächlich in der Kreuzgegend oder Rückgrad; iſt ſolches der Fall, fo iſt's am Allerbeſten, daß man zugleich mit Hülfe und guten Mitteln her- bei kommt, Kamillen- und Heublumen-Bäder anwendet und hernach mit ftarfen Einreibungen nachhilft, als 8 Unzen Leinst, 2 Unzen Schwalbenözl, 10 Quentchen Steinöl, Terpentinöl und Spicköl, von jedes 4 Unzen, und Bitriolöl und Nervöl, von jedes 1 Unze. Alle dieſe Artikel thut man zuſammen in eine Flaſche zum Einreiben; im Nothfall kann auch das im Recept-Programm beſchriebene Spaniſche Fliegenpflafter oder Einreibung gebraucht werden; bei leichten Verrenkungen am Feſſel⸗, oder Knie-, oder Haken⸗Gelenk können auch Waſchungen von Heublumen- und Kamillen⸗Abkochung vorgenommen werden, nachher aber trocken gerieben und mit Linement oder ſtarkem Seifengeiſt eingerieben. und dann warm eingewickelt mit einem wollenen Lappen; iſt ſolches nicht kräftig genug, nimmt man eine Unze Origanum, 4 Pinte Alkohol, 1 Unze Kampher, 2 Unzen Anigum, 1 Unze Ter- pentin, Alles — zum Einreiben. 2 u Geſchwulſt am Gefchröt und Nabel: gegend. Dieſe entſteht mehr durch äußerliche als durch innerliche Ur- ſachen, beſonders durch langes Stehen in feuchten Ställen und ſtarkes Futter. Alo äußerliche Kur iſt es am Beſten, daß man die Schlauch⸗ und Nabelgegend fleißig mit Kräuter-Abko chung, als Heublumen, Kamillen und Eichenrinden dämpft, und das Pferd warm halte, hauptſächlich bei kaltem Wetter; waſche und bade zugleich mit der Kräuter-Abkochung, worin etwas Eſſig und Alaun hinein- kommt. Nach dem Waſchen muß das Pferd trocken gerieben und alsdann wiederum mit einer Miſchung von warmen Fett und 3 Unze Anigum eingerieben werden. Bei Hitzwaſſer ſticht man mit einem feinen Meſſer zwei bis drei Mal in die Geſchwulſt, aber nicht zu tief, wo zuweilen nachher das Hitzwaſſer von den kleinen Wunden tröpfelt. Ferner nehme zum Einreiben 2 Unzen weißes Ilgenöl, 2 Unzen Alaun, + Pinte Efjig, nebſt einer Abkochung von Eichenrinde. Dabei iſt eine mäßige Körperdewe⸗ gung zu empfehlen. Waſſerf erſucht. Die Waſſerſucht (Farce) hat hat gewohnlich ihren Sit in der Bauchhöhle und den Zellengeweben, theils auch in der Bruſt und den Füßen. Zeichen der Waſſerſucht iſt: wenn man mit dem Finger darauf drückt, ſo bleibt eine Vertiefung zurück. Man gebe 1 Drachme Salpetergeiſt und 20 Tropfen Terpentin in war- mem Waſſer; desgleichen leichtes Futter; ziehe ein Haarſeil durch die Bruſthaut, aber nicht ſehr tief geſtochen. Auch iſt tägliche Koͤrperbewegung, eins e Stunde lang, zu empfehlen. = MM = 247 181 2. 1 } 5 ‚se. 180 7 Der Knie⸗Schwamm. Die Urſache davon iſt, wenn Pferde manchmal große Sätze thun oder über einen Graben ſpringen, dabei ſtürzen und die Flechſen dadurch verletzen, oder das Gewebe, welches das Gelenköl um die Kapſel hält. Dieſes erfordert verſchiedene Behandlung und Verpflegung, mit ſtarker Einreibung von Seifengeiſt, ſowie gutem Brantwein, Campher, Kaſtorst und feingeſchnittene Seife, mit etwas Anigum-⸗Tinktur vermiſcht und eingerieben, lege dann einen Verband darum, bis es gut iſt. Auch kann man im Noth- fall das ſpaniſche Fliegenpflafter dazu verwenden. Hautanwuchs und magere Pferde. Die Urſachen des Hautanwuchſes (Hidebound) find: Nach- läſſige Abwartung, Hunger, unregelmäßiges Futter, ıc. Die beſte Kur iſt: Man gebe ein Laxirmittel, beſtehend aus 2 Unzen Aloes, 1 Drachme Jellupp und 20 Tropfen Wachholderöl, ver- miſche dieſes mit Mehl zu Latwergen und gebe es drei Tage lang jeden Morgen vor dem Füttern Als Pulver gebe ihm das näher beſchriebene Appetit-Pulver; oder gebe 4 Unzen Salpeter, 1 Unze Antimony, 4 Unzen Schwefelpulver, mit etwas Holzaſche und. Eiſenvitriol (Copperas) Alles zuſammen gemiſcht. Dabei iſt es. gut, daß man alle Tage die Haut etwas mit den Händen. von den Rippen loszicht. — 46 — Der Ellbogen: oder Stoll⸗Schwamm. Dieſes iſt eine runde, fühlloſe Geſchwulſt, welche ihren Sitz am Ellbogen der Vorderfüße hat, iſt von der Größe eines Eies, theils locker, theils auch feſt mit der Haut verbunden, und läßt ſich leicht hin und herdrücken; ſie iſt zum Theil auch knorpelartig, wenn ſie ſchon alt iſt, und enthält zuweilen auch Eiter in ſich Die Ur- fachen deſſelben ſind meiſtentheils: Wenn Pferde die Gewohnheit haben, ſich wie die Kühe hinzulegen, wo alsdann der Stolle vom Hufeiſen an dem Platze aufſitzt und nach und nach entzündet wird. Zur Heilung nimmt man das beſchriebene ſpaniſche Flie- genpulver, Terpentin und Schweinefett zu Einreibungen; die Haare müſſen jedoch zuerſt abgeſchoren werden. Wenn ſolches nicht hilft, badet man die Geſchwulſt mit warmem Waſſer, und öffnet ſie mit einem guten Inſtrument oder Meſſer, das heißt, im Fall, daß etwa Eiter darin fein ſollte. Auch kann man dem Pferde im Nothfall einen Verband von Leinwand um die Huf⸗ eiſenſtollen anlegen, um weiteren Druck zu vermeiden. Hinderniß beim Freſſen. — ä — Die Urſache davon iſt: Obere Gaumen -Geſchwulſt oder Lampers, wenn beim Freſſen des Futters das obere Zahnfleiſch zu ſehr in Berührung damit kommt, und ſich nachher entzündet, wodurch das Freſſen ſchmerzhaft und beſchwerlich wird. Die Kur iſt leicht, indem man das Geſchwür mit einem paſſenden Eiſen an der entzündeten Stelle ausbrennt, nachher zwiſchen dem zweiten und dritten oberen Gaumen-Ring mit einem kleinen Meſſer + Zoll tief hinein ſticht; darauf benetzt man es mit Eſſig worin Salz und Alaun aufgelöft iſt. u Mi Geſchwüre Schick) im Maul find ſchmerzhaſte Beulen, welche an den inneren Backen aus- brechen. Wenn fie reif find, müſſen fie mit einem ſcharfen ſpitzigen Meſſer oder einem ſcharfen Haken aufgeſtochen und nachher mit Eſſig und Salz benetzt werden. Schwarze und bladderige Zungen ſind nicht häufig, aber ſchmerzhaft, ſowie auch der Zungenfroſch. Dieſe Krankheit iſt eine Entzündung des ganzen Maules, geht manchmal auch zu Zahnfleiſch-Geſchwüren über. Es entſtehen kleine, ſchwammartige Löcher im Rachen, Schlund, Gurgel und Zahnfleiſch, welche ſehr entzündet find. Die Urſachen find: hitzige Dünſte, welche ihren Sitz in der Leber haben, und ſich dann auf— wärts nach dem Rachen, Gurgel und Maul ziehen, beſonders wenn Pferde zu viel neues Heu freffen. Das Maul wird röth- lich und Geifer und Schaum kommt aus demſelben. Zur Kur gebrauche folgendes Mittel: Nimm weißeichene Rinden, koche fle ab mit Alaun, in halb Eſſig, halb Waſſer, nachher beſtreiche oder waſche das Maul drei Mal des Tages, darauf nimm Honig mit Salbei⸗Tinktur, und beſtreiche es auch zwei Mal des Tages, lege ein rauhes Brett, mit Salz beſtreut, dem Pferde vor, a es durch das Lecken die feinen Blädderchen abreibt, g Zuweilen ſtellen ſich auch harte Knoten an der untern Kinn- lade und am Gurgelknopf ein; dieſelben können jedoch durch war⸗ mes Verhalten und Dämpfe, ſowie auch durch erweichende Mittel, als warmes Fett und Linement beſeitigt und im 1 mit einem 2 geöffnet werden. — HE — 10. Verſtauchungen bei Pferden. — — Dieſelben entſtehen durch heftiges Stoßen, Fallen u. f. w., wenn nämlich zwei mit einander verbundene Gelenk-Knochen von ein⸗ ander gewichen, dennoch aber wieder in ihre frühere Lage zurüd- gekehrt ſind, und die verletzten und verzogenen Gelenk-Kapſeln mit ihren näheren Muskeln in einem geſpannten und gereizten Zuftand bleiben. Die Verſtauchung irgend eines Koͤrpertheiles iſt ſowohl mit Schmerz als mit Geſchwulſt begleitet, daher auch das Gelenk längere oder kürzere Zeit untauglich und ſteif bleibt. Solche Uebel können anfangs durch fleißige Bähungen und Kräuter⸗Abkochungen, auch guten Eſſig, fein geſchnittene Kaſtor⸗ ölfeife, Salzwaſſer, ſowie auch Seifengeiſt, als Kampher, Alkohol und Anigum beſeitigt werden; hauptſächlich iſt das in dieſem Buche beſchriebene Linement gegen derartige Uebel ſehr zu em⸗ pfehlen. Verrenkungen entſtehen gewöhnlich, wenn die Verbin⸗ dung eines Knochens mit dem andern entweder ganz oder doch theilweiſe durch ſtarkes Verrenken unterbrochen worden iſt; leichte Verrenkungen können bei zeitiger Hülfe und guter Verpflegung bald geheilt werden, obſchon ſie mit mehr oder weniger Schmer⸗ zen begleitet find; ftarfe Verrenkungen aber, zum Beiſpiel, wo der leidende Theil ſich nicht mehr bewegen kann, theilweiſe auch die Flachſenbänder verwundet oder zerriffen, und durch harte An- ſtrengungen, welche durch gewaltige Bewegungen, heftige Stöße, ſchnelles Ueberſetzen u. ſ. w. entſtanden ſind. Die allgemeine Kur iſt, daß man, wenn der Knochen aus ſeiner Lage iſt, ihn wo möglich wieder in feine aite Lage zurück bringt, alsdann Cam- phergeiſt, fein geſchnittene Seife, zuſammen mit Alkohol anwen- det, aber zuerſt mit den Kräuter-Abkochungen badet. Gegen innerliche Entzündung gebrauche man Salpeter. Glauberſalz und andere kühlende Mittel; jedoch iſt Ruhe für ſolche Pferde ſehr zu empfehlen. Lähmungen und Hinken der Pferde erklären ſich dadurch, wenn die Bewegung au einem ganghaften Gliedertheile — 49 — im hohen Grade beſchränkt ift, fo nennt man dieſes eine Lähmung. Iſt die Bewegung aber leicht, ſo geht das Pferd etwas ſchonend und zuckhaft mit dem Gliede; kann das gelähmte Glied ſeine angemeſſene Laſt nicht ertragen, dann hinkt es gewöhnlich; iſt aber der Schmerz des Gliedes ſo groß, daß es nicht auftreten kann, dann geht es gewöhnlich auf drei Füßen. Das Thier ſucht im- mer ſeinen leidenden Theil zu ſchonen, indem es die Laſt dem gefunden Fuße überlaͤßt und den kranken Fuß rück- oder vor— wärts ſtellt. Daher ſcheint auch immer der kranke Fuß länger zu ſein, oder, wenn das Pferd am hintern Fuß lahm iſt, ſelbige Seite höher zu fein, als die geſunde. Sichere Zeichen lahmer Pferde: Hinkt das Pferd am vor- dern Fuße, dann trägt es den Kopf höher als gewöhnlich; es ſucht hauptſächlich ſeine Laſt auf die hintern Theile zu werfen; hinkt aber das Pferd an einem hintern Glied, dann ſenkt es fei- nen Kopf mehr als gewöhnlich, weil die hintere Laſt mehr nach vorne geworfen wird. Auch ſind ſolche Uebel und Lähmungen ſchon an den Schritten des Pferdes zu erkennen, beſonders wenn es den leidenden Fuß geſchwinder aufhebt und länger ſchwingt als den gefunden. Das Aufſetzen geſchieht alsdann langſam, in- dcm der geſunde Fuß kurze Schritte macht. Eben ſo beſchwerlich iſt das Umkehren mit einem kranken Fuße. Lähmung und Hinken der Pferde werden manchmal veranlaßt durch eine Verletzung im Schulter⸗, Hipp⸗, Knie- und Feſſel-Gelenk. Auch iſt bei allen derartigen Uebeln am Gangwerk des Pferdes zu bemerken, daß der vom Schmerz befreite Theil mehr Gewicht zu tragen hat, als der ungeſunde; iſt ein Pferd lahm im Schulterblatt oder Vorder— fußgelenk, ſo führt es eine geſtreckte, ſteife Gangart. Die Kur iſt folgende: Bei einer leichten Lähmung bade man den leidenden Theil mit einer Abkochung von Heublumen und Kräutern; nachher nehme man 1 Pinte ſtarken Eſſig, 1 Pinte Alkohol, 2 Unzen Camphergeiſt, mit etwas Kaſtorölſeife, fein dazu geſchnitten, Alles in eine große Flaſche gethan und recht geſchüt— telt, zum Einreiben. Sollte es aber eine bedeutende Lähmung ſein, dann gebrauche man das in dieſem Buche beſchriakene Line⸗ ment zum Einreiben. Bei anhaltender Lähmung an irgend einem Körpertheil gebrauche die ebenfalls beſchriebene ſpaniſche Fliegen-Salbe. Bei rheumatifchen Lähmungen iſt auch Kohlenöl mit etwas Leinöl und ? Unze Salmiakgeiſt gemiſcht, ſehr dienlich zum Einreiben. Schwinden am Schulterblatt ꝛc. Die Kennzeichen derſelben ſind, wenn ein Pferd an einem Glied lange Zeit hinkt, und hernach das Fteiſch einfällt und ſchwindet und alsdann ein Glied etwas kleiner wird als das andere, haupt⸗ ſächlich wenn der Schmerz lange gedauert hat. Es giebt mehrere Arten von Schwinden, als Fleiſch-, Knochen- und Horn-Schwin⸗ den. Die Fleifh-Schwinten können theils durch die ſchon be⸗ ſchriebenen Linemente oder Zugſalben, theils durch Hautopera⸗ tionen mit einem rund gefchnittenen Leder, welches in die erfte Haut an dem ſchwindenden Körpertheile eingelegt wird, beſeitigt werden. Ein anderes gutes Mittel iſt noch, wenn man mit einer heißen Schaufel nach der Einreibung mehrere Male auf dem ge— lähmten Theil hinunter fährt, wodurch das Linement durch die Haut eindringt. Das Gliedwaſſer. — Dieſes entfteht manchmal dadurch, wenn bösartige Pferde im Stalle einander bedeutende, gefährliche Schläge, hauptſächlich an Knochen und Gelenken, beibringen, woraus Lähmung, Entzün⸗ dung und Geſchwulſt und alsdann das Gliedwaſſer entfteht, be ſonders wenn es eine offene Schlagwunde fein ſollte— zz 12 Die Heilung nicht-offener Geſchwülſte bewirkt man am Beſten durch Geſchwulſt- und Entzündungswidrige Mittel, als Seifen— geift, oder auch Eſſig- und Salz-⸗Umſchläge u. ſ. w. Bei offenen Schlagwunden gebraucht man Abkochungen von Kirſchbaumhars und Rinde, mit Alaun, und waſche die Stelle; nachher nehme friſchgebackenes warmes Roggenbrod, ſchneide es in zwei gleiche Theile, beſtreiche es mit ungeſalzener Butter, benetze es mit ſtar— kem Eſſig, und benutze dieſes als Umſchlag um den leidenden Theil. Wegen innerlich entſtandener Hitze gebe man etwas küh— lende Mittel, als Glauberſatz, Engliſch Salz, Leinſaamen-Ab- kochung u. ſ. w. Ueber die Gelenk- und Windgallen. —— Dieſe Uebel entſtehen durch harte Anſtrengungen der Gelenke; wenn das Gelenkwaſſer, welches etwas ölig vorkommt, von einer Feſſel⸗ oder Gelenk-Kapſel abgeſondert iſt, fo wird das Kapſel— band ausgedehnt, wo alsdann die Gelenkgalle ſichtbar iſt als eine weiche, aber nicht ſchmerzhafte Geſchwulſt; ſie nimmt ihren Sitz am Feſſelgelenk, hinten am Kniegelenk und vorne am Hakenge— lenk. Sobald ſie ſichtbar wird, gebrauche folgende Kur: Mache naſſe Umſchläge mit ftarfen Eſſig, Salzwaſſer und Alaun, ge— brauche auch Seifengeiſt, Campher, ftarfen Brantwein und fein- geſchnittene Kaſtorölſeife, untereinander gemiſcht, zu Einreibun— gen; auch muß immerwährend ein naſſes Flannellband angebracht ſein, indem dadurch der Wuchs gehemmt wird. —— . = Haut⸗ oder Sattel⸗Gallen. — Dieſelben haben verborgenen Eiter in ſich, daher auch Hohl- geſchwüre entſtehen. Sollte ſich in der Mitte einer Hauptbeute oder Geſchwulſt die Hauthaare ablöſen und eiter-verdächtig aus- ſehen, ſo iſt es nöthig, daß man ſolche öffnet und reinigt, und dann mit dem näher beſchriebenen Wund- und Heil-Balfam be- ſtreicht. | Spatben und Gewüchſe. Es giebt Bein- und Blut⸗Spathen; fie haben gewohnlich ihren Sitz an der inneren Seite des Haken- oder Springgelenks an den hintern Füßen, und bereiten den Pferden beim Anfang des Wachſens einen ſchmerzhaften Gang, beſonders wenn ſie lange geruht haben und gerade aus dem Stalle gekommen find, bis fie erſt wieder warm und im Gange ſind. Dieſes Uebel entſteht meiſtens bei guten, jungen, eifrigen Pferden. Der Vorbote des Spathens iſt: etwas Geſchwulſt, mit Hitze begleitet. Es iſt ge⸗ wöhnlich der Fall, daß Pferde, wenn ſie lange mit dem Spathen behaftet find, zu gleicher Zeit auch hinken, bis ſolche ausgewach— fen und curirt ſind. Zur Kur nehme man 12 Unze ſpaniſche Fliegenpulver, 2 Unzen Mercurialſalbe, 2 Drachmen Sublimat. 2 Unzen Terpentin, und 4 Unzen Schweinefett, ſchmelze Alles zuſammen zu einer Salbe, reibe die Spathenſtelle tüchtig damit ein, und wenn es trocken iſt, waſche die Stelle mit Seifenwaſſer ab. Dabei iſt jedoch die Ruhe des Pferdes zu empfehlen. Blutſpaten werden gewöhnlich mit naſſen Umſchlägen von Seifengeiſt und Linement behandelt. — — — . — — ar Ueberbein oder Splent. | Es gibt zweierlei, den Nerven- oder Bein-Splent. Der erftere iſt der ſchlimmſte, weil ſolcher gewöhnlich den Flechſen zu nahe gewachſen iſt. und daher auch mehr Lähmung verurſacht, als der Bein-Splent, weil dieſer mehr am Schienbein gewachſen und die Flechſe nicht beläſtigt. Solche Uebel entſtehen meiſtens bei guten, eifrigen, jungen Pferden, ſind daher mit mehr oder weniger Schmerzen und Hitze begleitet. Zur Kur nehme man zuerſt das beſchriebene Linement, ſowie, bei Ruhe, feuchte Bandagen umge— bunden Im Nothfall nehme die beſchriebene ſpaniſche Fliegen oder Spathenfalbe. Ringbein. — (— Dieſes iſt ein Gewächs, welches am untern Feſſelbein ange⸗ wachſen iſt und ſich zuweilen ganz oder halb dem Hufſaum hart anſchließt, einen halben bis einen ganzen Ring. Zur Kur nimmt man ſogleich die beſchriebene Spathen-Salbe. Das Ringbein ift ebenfalls mit mehr oder eh Schmerz, Hitze und Lähmung begleitet. Von den Wunden überhaupt. — — Es giebt Quetſch-, Schnitt⸗, Schieß- und Stechwunden. Die letzteren beiden ſind die gefährlichſten, weil man gewöhnlich nicht ER ausfinden kann, wie tief folche eingedrungen find, indem fie auch ſchwer zu heilen find, weil man nicht leicht auf den Grund kommt, um durch Einſpritzung in die eiterigen und faulen Sub⸗ ſtanzen einzuwirken. Auch ſind die aufgeriſſenen Wunden ſehr gefährlich, indem ſolche mit Schmerzen, Geſchwulſt und Fieber begleitet ſind. Bei allen dieſen Wunden iſt das Erſte ein guter Verband, zweitens alles Heilwidrige und Eiterreizende zu ent- fernen; drittens Reinlichkeit. Als Heilmittel nehme: 2 Unzen Alve-Tinftur, + Pinte Alkohol, 3 Unze Camphergeiſt, Unze Alaun, Alles gut zuſammengemiſcht, und die Wunde damit be— ſtrichen. Bei tiefen Wunden, oder 112 Fleiſchauswuchs u. ſ. w., nehme man 4 Unze weißen Bitriol, 4 Unze Alaun, mit einer Pinte warmen Regenwaſſer aufgelöſt, ſowie etwas en ee, beigemiſcht, und beſtreiche die Wunde damit. Verband⸗Lehre. — Wenn ſich ein Pferd oder anderes Thier verrenkt oder ſtarke Hitze am Fuße hat, fo reibt man die Stelle mit hitzwidrigen Mit⸗ teln ein und legt alle zwei Stunden einen leichten Verband an, welcher zuvor in friſches Waſſer, mit Salz und Eſſig vermengt. getaugt wird. Auf dieſe Art wird die leichte Verrenkungshitze von allen Körpertheilen entfernt. Dieſe Verbände ſollen aus Flannell bereitet werden, und nicht aus Leinwand. Verbände ſollen weder zu locker, noch zu feſt angezogen werden. Zum Wunden-Verband gehören jedoch verſchiedene Geräth- ſchaften, als feine Leinwand-Charpie zum Füllen der Wunde, und andere paſſende Stücke Leinwand, ferner ein Schwamm zum Auswaſchen und Reinigen von Materie ⸗ reizender Gegenſtände⸗ als loſe Haare u. ſ. w. | — 55 — Bei Riß -oder tiefen Schnittwunden gebraucht man Nadel und Faden zum Zunähen der Wunde; ſollte etwa eine Ader— Verletzung vorgekommen ſein, muß zuerſt das Blut gehemmt oder geſtillt werden; auch müſſen die Hautnähte nicht zu feſt und nicht zu locker, noch zu weit oder zu enge ſein. Dann wird der in dieſem Buche beſchriebene Heil- und Wund -Valſam regel— mäßig angewandt. Nach einem Aderlaß hemmt man gewöhnlich das Blut mit einer Stecknadel; ein Auhaltsdruck von oben hemmt bei einer Pulsader den Blutausfluß; desgleichen hemmt ein Anhaltsdruck von unten den Blutverluſt bei einer Wundader. Bei kleinen Blutadern hemmt die Natur von ſelbſt den Ausfluß, wenn ſolche eingeſulzt find. Zur Hemmung ſtarken Blutausfluſſes wird ge— wöhnlich Charpie zum Einlegen und Verſtopfen benutzt. Pferde⸗Muſterungs⸗Tabelle. — — Das Muſtern der Pferde beſteht darin, daß man das Fehlerfreie und Mangelhafte kennen lernt. Die Güte des Pferdes beſteht nämlich 1) in Leb⸗ haftigkeit, 2) Kraft, 3) gutartiges Temperament, 4) ſicheres Gangwerk, 5) Gelehrigkeit und Willigfeit in der Arbeit, und 6) geſund und fehlerfrei. Die Hauptſache iſt, daß man ſich mit dem Körperbau der Pferdes näher bekannt macht. Es iſt nothwendig, wie auch gebräuchlich, daß man zuerſt nach allen verdächtigen Zeichen ſich umſehen ſoll; 1. Nach dem Kopf, ob er hängend oder aufrecht ge⸗ tragen iſt, ſowie auch die Ohren; ob das Pferd beim Sprechen aufmerkſam oder achtlos iſt; ob es verdäch⸗ tige oder ſteckerartige Zuckungen mit dem Kopfe macht, oder nicht. 2. Ob die Augen eine klare, reine Narturfarbe be⸗ ſitzen, oder ob ſolche entzündet oder trübe ſind, als Mohnaugen, kleine, ſcheuende Augen, ſowie auch ver⸗ ſchiedene Farben, Flecken, oder Staar im Auge, u. ſ. w. Alle verdächtige, entzündete Augen ſollten im Schatten examinirt werden. 3. Die Naſenlöcher ſollten gemuſtert werden, ob etwa verdächtige, kleine Geſchwuͤre, ſtemperartige Aus⸗ dünſtungen, oder Rotz, oder dünner, waſſerartiger Aus⸗ ud. von Erkältungen herrührend, innerlich vorhanden ſind. 4. Das Innere vom Maul, wegen Bladdern, Ge: ſchwüren am inneren Kinnbacken. 5. Die Zähne, wegen Alters-Kennzeichen, ſowie auch die Kripper⸗ und Kopperzähne, welche meiſtentheils an ihrem ſchiefen, abgeriebenem Zeichen zu erkennen ſind. 6. Die untere Kinnlade und Halsangel, wegen Drüſengeſchwulſt, drohende aufbrechende Beulen u. |. w. 7. Der Hals, wegen gekrümmten Richtungen, als krampfartige Zeichen, ſo wie auch hinterlaſſene Kopp⸗ riemen⸗Zeichen, u. ſ. w.; die Blutadern an jeder Seite wegen Aderlaß und Blutbeulen. 1 8. Das Genick, wegen harten Preſſungen, drohenden Ausbrüchen, welche theilweiſe vom Hals-Kummet her⸗ rühren, desgleichen auch Ausbrüche auf der Krone hinter den Ohren. | 9. Das Schulterblatt, wegen verdächtigen Haut⸗ operationen, Schwinden und Lähmung. Ie 10. Wegen Engbrüſtigkeit, Haarſeile und Haut⸗ operationen von verfloſſenen Krankheiten. 11. Das Ellbogengelenk, wegen Lähmung, Geſchwulſt und Stollſchwamm, vom Unterſetzen des Hufeiſens, beim Liegen im Stall, u. ſ. w. 12. Das Knie⸗Gelenk, wegen Mangel an Weite und Stärke, Knie⸗Schwamm, Stumpeln und Stürzen, ſo⸗ wie auch bockfüßige Gangart, Steifheit, beſonders Knieſchwäche. | 13. Das Schienbein, wegen Seitenbeinen (Splent), deren es zweierlei giebt, und welche, wenn ſie nicht zu nahe an den Flechſen gewachſen ſind, nicht ſehr ſchädlich ſind; ferner wegen Floßgallen, Geſchwulſt, krätzartige Ausbrüche. 165 14. Das Feſſelgelenk, wegen Geſchwulſt, Hitze, Ge⸗ lenkgallen, Wetzen, Lähmung, u. ſ. w. . 15. Der Saum oder Krone, wegen Geſchwulſt, Ringbein, Huftritte, Ausbrüche, Krätze, u. ſ. w. 16. Der Huf, wegen Steingallen, zuckhaftem Auf⸗ treten, Hitze und Eiter im Hufe, Strahlfäule, zwang⸗ 1 hüfig, abend hufſpaltig, ſowie auch verdächtige, eingewachſene Ringe am Huf, von vorhergegangener Rehe. Der Huf ſoll von Natur immer einen etwas 2 Wuchs haben und ſchön rund beſchaffen er 17. Der obere Leibtheil von dem Genick an über den Satteltheil bis nach den Hipptheilen, wegen ut⸗Operationen, Sattelgallen, Kreuz⸗Lähmung, tie⸗ en Rücken, Kreuz⸗Schwäche, Verſtauchungen vom Zu⸗ kücrſtürzen, u u. ſ. w. 18. Die Hipptheile, wegen Lähmung, Einſeitigkeit ꝛc. 19. Die Schwanzfeder, wegen Schwäche und Stärke, ſowie auch — mangelnder Schweif, u. ſ. w. 20. Der Leib, wegen Rippenverletzung, verdächtiger Hautausbrüche, u ie 21. Der Bauch, wegen verdächtiger Geſchwulſt und dergl., ſowie auch der Waſſerſchlund. 22. Das Steifel⸗ oder Schenkelgelenk, wegen ver⸗ — Lähmung und Hitze. Das Hakengelenk, wegen Lähmung, Geſchwulſt, — Curb unter dem Haken, ſchwammartiger * auf dem hintern Theil, was manchmal vom Schlagen entſtanden iſt, ſowie auch wegen zweier— lei Spathen, als Beinſpathen und der ſogenannte Blut⸗ ſpathen, wovon der erſtere der ſchlimmſte iſt. Solche können leicht gefühlt und geſehen werden, indem ſolche an der Inſeite des Hakengelenks als ein ſchmaler, bein- artiger, kleiner Wuchs erſcheint. 24. Das Feſſelgelenk und Schienbein, wegen Ge⸗ ſchwulſt, Lähmung, Floß⸗ oder Gelenkgallen, Ver⸗ a ſowie auch innerliche Hufhitze. 25. Der Athem, ob kurz, der Wind, ob gebrochen, ſtarkes, verdächtiges Keuchen und Huſten, mit ſtarker Flankenbewegung, u. ſ. w., ſowie auch unruhiges Stehen, was zum Theil auch Hufſchmerzen anzeigt; auch iſt zu beobachten, wie das Pferd ſteht, ob es viel⸗ leicht ſeine Vorderfüße zu weit rückwärts ſtellt, indem . — 8 — ſolches ein Zeichen von Kreuzſchwäche und Kreuz verrenkung bedeutet. Es giebt Lähmungen, deren Sitz oft nicht auszufinden iſt, indem ſolche gewöhnlich von rheumatiſchen und krampfartigen Uebeln herrührt. Um ſich jedoch von allen lahmartigen Uebeln und Zeichen zu überzeugen, nimmt man das Pferd an einem 15 Fuß langen Riemen, und läßt es einige Mal links und rechts im Kreis herumlaufen, zuerſt im ſtarken Schritt, nachher im Trabe; wenn alsdann die gelähmte Seite im Kreis nach Innen und ſodann das ganze Gewicht auf die Inſeite fällt, iſt der Schaden bald auszufinden. Ferner iſt auch ſeine Gangart zu beobachten, ob ſeine Füße beim Springen oder im Schritt einen gehörig geraden, hochartigen, ſtolzen, ſowie auch einen freien, gleichmäßigen Gang haben, mit nicht zu gar anftren- gender Kraft ausgeführt, und die Füße womöglich gleichmäßig den Boden berühren, ſo daß ſolche nicht zu viel beim Aufſetzen zuerſt mit den Zehen in Berührung kommen, was auch ſehr häufig zum Fallen und Stum⸗ peln oder unſicheren Gang im Reiten und im Fahren, hauptſächlich auf rauhen, ſteinigen Wegen, veranlaßt. Reitpferde. Die Geſtalt und Bauart eines Reitpferdes ſollte nach Wunſch und Gebrauch, nicht ſchwer, ſondern geſchickt und paſſend geformt und beſchaffen ſein; nämlich einen feinen, nicht zu großen Kopf, dünne, ſpitzige und breite und nach vorn geſtellte Ohren; große, ſchwarzbraune, bewegliche, ſcharfe, reine Augen, jedoch correſpondirend mit dem Geſicht; ſichtbare feine Blutadern, das Geſicht etwas eben gebaut, die Naſenlöcher weit dunnhäutig und frei von vielem Fleiſch. Der Hals ſoll ſchön ſchwanenartig und bügſam, dünn geſchaffen; der Theil, wo der Sattel aufliegt, ſoll vorne etwas anziehend und eher höher ſein als niedrig, indem der Reiter bei niede⸗ or "AR = rer Vorderſeite niemals gut im Sattel ſitzt. Der Leib eines Reitpferdes ſollte immer fein rund, und etwas langen, leichten, paſſenden Sattelleib haben, indem ein kurzer Leib, kurzer, ſtarker Hals und ſchwerer, hängen⸗ der Kopf nicht angenehm für den Reiter ſind, haupt⸗ ſächlich für Damen, indem derartige Pferde zu hart im Zaum hängen. Die Bruſt ſoll etwas weit und paſſend voll ſein. Die Füße fein gebaut, jedoch mit guten Muskeln. Die Knieſcheiben etwas weit und ſtark formirt. Die Schienbeine fein dünn und ſchön beſchaffen, und hinten mit kräftigen, ſichtbaren Muskeln und Blutadern. Die Feſſelbeine etwas länglich, indem ſolches beim Reiten einen bequemen, federſpringartigen Sitz ges währt; ferner einen paflend runden, weichen gum⸗ artigen Huf, mit leichten Eiſen aufgeſchlagen und ſiche⸗ rem, weitem, leicht gehendem Schritt. Die hintern Hippentheile eines Reitpferdes ſollen etwas länglich beſchaffen ſein, indem dieſes zugleich ein Zeichen ſeiner Geſchwindigkeit im Laufen iſt, und müſſen mit dem Vorderleib correſpondiren, ſowie auch die hintern Füße, Haken- und Feſſelgelenk ſollten ſehr paſſend leicht beſchaffen, jedoch auch mit guten Flechſen und Muskeln verſehen ſein. Was die kurzhälſigen und kurzleibigen Pferde anbetrifft, ſind ſolche nicht immer angenehm zum Reiten, indem ſolche manchmal einen rollartigen Gang führen, ſind aber meiſtens couragirt und von Ausdauer im Fahren und Reiten, hauptſaͤch⸗ lich, weil ſolche einen ſtarken Rücken, ſowie auch ſtarke Muskeln haben. Was die Raſſen betrifft, ſo ſind ſolche ſehr verſchieden an Farbe wie an Ausdauer; zum Bei⸗ ſpiel, die von weicher Natur, aber gelehrig, find häufig die Fuchsſchecken, Schwarzſchecken, Fahlen und Schim⸗ mel u ſ. w., oder auch Gelbſchimmel; folche haben zum Theil ein feines Geblüt. Ferner ſind auch die eiſenfarbigen und mausfarbigen Pferde wegen ihrer Ausdauer berühmt. — os Eee = Was Arbeitspferde anbetrifft, können folche eine jtarfe oder weite Bruſt und ſtarken Körperbau haben, indem dieſes ihre Kraft und Stärke zu ſchwerer Arbeit an⸗ eigt. N a Was die verſchiedenen Naturen, Gemüthsarten und Farben betrifft, ſo ſind diejenigen Pferde, welche von feinem, zartem, reinem Geblüt und von ſanguiniſcher, warmer Natur begabt ſind, die edelſten, fröhlichſten, muthigſten, herzhafteſten und gelehrſamſten, und ſind ſelten bösartig und ungehorſam, weil ihre Geiſter in allen ihren Gliedertheilen circuliren können; ſie haben meiſtentheils ſchöne Köpfe, feine dünne Ohren, große, ſchwarzbraune, lebhafte Augen, ſichtbare Blutadern, leichte Füße, ſtarke Muskeln; ſind an Farbe braun, rothſcheckig, oder goldfarbig, Weißfüchſe, Schwarz⸗ ſchecken ſind im Circus ſehr beliebt. Ferner giebt es auch Pferde, welche von anderer Natur ſind, und hitzige Galle und kleine, hitzige Leber und Herz haben, wo als⸗ dann bei ſolchen Pferden die Hitze die Oberhand behält, und die phlegmatiſche Feuchtigkeit weit übertrifft. Derartige Pferde find an Farbe verſchieden, als Weiß⸗ füchſe, Schwarzbraune, Rappen, Fahlen, Goldbraune, Schwarzſchecken u. ſ w, haben große Mähne, ſtarken, langen Schweif, ſichtbare Blutadern, gefchwins den Athem, zornig und herzhaft, großmüthig, eifrig und hitzigen Geiſtes, ſcharf, aber nicht immerwährend von großer Stärke; wenn man ſolche Pferde ans Waſſer nimmt, ſtecken ſie haſtig ihre Mäuler ins Waſſer, nach⸗ her ihre Köpfe mit aufgebrauſten Maul und aufgezoge⸗ nen Naſenlöchern; ſie haben mittelgroße Köpfe, ſicht⸗ bare Adern und Nerven, daran iſt auch ihr lebhafter Geiſt zu erkennen; dieſelben haben auch ſpitzige, nahe zuſammengewachſene und vorſtehende Ohren, feurige, bewegliche, große Augen, warmes Hirn, weite, fleiſch⸗ loſe Nafenlöcher, weite, paſſende Bruſt, gute Füße, tragen den Schweif beim Reiten in der Höhe, brauſen a N muthig auf mit dem Maule und find fehr gefräßig. Das Gegentheil davon find Pferde, welche von feuchter, phlegmatifcher Natur find, das heißt, welche zum Theil von Natur zu viel ſchwarze Galle und Melancholie bes ſitzen, zum Theil ein kaltes, trockenes Syſtem haben, in der Regel traurig, ſchläfrig, furchtſam, ungeſchickt und unaufmerkſam in der Arbeit ſind, aber nicht bösartig; wenn dieſelben aber dazu verleitet werden, werden ſie leicht taubkolleriſch und dumm, hängen den Kopf in den Trog und laſſen die Ohren hängen. ee Beſondere Wahrnehmungen bei Pf erden. — — Das ſtarke Licht beläſtigt entzündete, ſchwache Augen eines Pferdes. Bei dem Sprechen mit einem Pferde findet man bald aus, ob es taub oder aufmerkſam iſt. Hängende Ohren an Pferden ſind ein ſchlechtes Zeichen von Leb— haftigkeit und Muth, daffelbe iſt der Fall bei hängen⸗ dem Kopf. | An dem Gang erkennt man, ob ein Pferd krank, matt, faul oder unthätig iſt, oder ſchwankend, ob es beim Stilleſtehen die rechte Stellung hat, ob es einen Fuß mehr vorwärts oder rückwärts oder enge zuſam⸗ men ſtellt, ob es viel mit dem Schweife wedelt, ob es ſich oft nieder egt und wälzt, ob es langſam oder ges ſchwind, angeſtrengt, rauſchend, oder leicht athmet, ob die Naſenlöcher aufgeſperrt ſind oder nicht, ob der Huſten trocken oder auflöſend iſt, ob die Rippen und Flanken ſich ſtark bewegen, ob der Herzſchlag zu fühlen * iſt, heftig oder langſam, ob die Pulsſchläge hart oder weich ſind, ob keine Thränen aus den Augen kommen, oder auch Speichel von der Naſe und ob derſelbe Farbe und Geruch hat; ob das Pferd eine Freßluſt hat oder nicht. An dem Miſt erkennt man ſeine Verdauung, ſowie auch an dem hart geballten oder weichen Miſt, oder auch Würmer enthaltend. Die innere Naſen— haut, ob fie roſen- oder dunkelroth, bleifarbig oder gelbs lich iſt, ob Bladder oder Geſchwüre ſich zeigen, ob der Bauch hängend oder aufgezogen iſt. Raſende und tolle Pferde ſind gegen äußere Eindrücke abgeſtumpft, ohne Gefühl; je mehr ein Pferd von fieberhaften Krankheiten betäubt iſt, deſto gefährlicher. Mit Kolik behaftet, ſehen ſie oft nach dem Bauche hin, wedeln mit dem Schweif, und gehen mit engem Schritt. Zurück⸗ gelegte Ohren an Pferden, welche ſtark krank waren, zeigt Beſſerung an. Blinde Pferde bewegen ihre Oh— ren nach allen Richtungen. Bei Pferden, welche ſich öfters mit dem Maule rei- ben, find Würmer zu muthmaßen. Fr Pferde haben hinten einen ſchleppenden a ng. Wenn Pferde bei Kolikſchmerzen auf dem Rücken liegen, iſt gewöhnlich eine Darmverletzung entſtanden. Salz⸗Anwendung iſt gut gegen trocknen, kleingeball⸗ ten, harten Miſt. Je tiefer das Pferd in Entzündungs-Krankheit den Kopf hängt, deſto nothwendiger iſt der Aderlaß, und um ſo fruher er alsdann gemacht wird, um ſo nützlicher iſt er; kleine Aderläſſe, ſowie ſolche, welche aus Uns wiſſenheit oder nur aus Gewohnheit gemacht werden, ſind unnütz und ſchädlich. Verdächtiger Stemper und Glender ſind ſehr an⸗ ſteckend. | | Zu viel Ruhe und reichliches, ſtarkes Futter ift jungen Pferden höchſt ſchaͤdlich und werden leicht davon ges 8 foundert, ſowie auch durch ſchnelles Trinken nach einer Erhitzung. Alien Ungereinigte und ſchlecht beſorgte Pferde werden leicht krätzig und hautſchäbig. Stark abgekühlte Pferde in kalter Witterung verfallen leicht in Starrkrampf oder Lockjaw. : 1 1 Hr Alte Die Futterverdauung und Freßluſt ſteht am beſten in kalter Witterung bei gefunden Pferden. | Pferde dünſten weniger bei kalter als bei heißer Wlt⸗ terung aus; ſowohl übermäßige Hitze als übermäßige Kälte iſt den Pferden nachtheilig. Bei lange anhal⸗ tender Hitze wird die Freßluſt des Pferdes vermindert, und die Verdauung geht ſchlechter. Bei Starrkrampf kann ſelten die hintere Kinnlade bewegt werden. Kopper⸗Pferde kennt man an ihren ſchief geſchliffenen Schneidezähnen und am Hals. Stark abgehende Winde eines Pferdes zeigen eine ſchlechte Verdauung an, ſind aber gute Zeichen zur Er⸗ leichterung bei Kolik und Darmgicht. | Wenn Kopper⸗-Pferde krank find, fo hören fie auf zu koppen; fangen ſie aber wieder an, ſo iſt es ein Zeichen ihrer Beſſerung. Junge Pferde ertragen den Futter⸗ mangel beſſer als alte. Geſunde, ſtehende Pferde ſetzen meiſtentheils alle zwei Stunden ihren Miſt ab. Haſtige Freſſer, welche ihr Futter nicht recht ver⸗ dauen, werden nie fett und kräftig. Wenn Pferde öfters vom Freſſen abſetzen und nach dem Bauche ſehen, ſind Würmer vorhanden. 1 Die Geſundheits⸗Farbe beim Waſſermachen iſt ge⸗ wöhnlich etwas gelbweiß, milchartig trübe. Wenn bei einer Krankheit die Ohren, Lippen u. ſ. w. kalt werden, iſt es ein Zeichen des Todes. | Bei Hals⸗Entzündung kommt manchmal das Futter und Meblgetränk zur Naſe heraus; bei Entzündungs⸗ Krankheiten iſt Maul und Naſe hitzig und trocken. Wenn zwei Herzſchläge gegen einen Pulsſchlag ge⸗ fühlt werden, iſt es ein Zeichen der Schwäche. Am — (05 — Zn fühlt man die Herzſchläge beim Herannahen es Todes. 1790 17989 Auf einem Athemzug ſollen bei geſunden Pferden 3 Pulsſchläge fallen. | Der Pulsſchlag bei einem gefunden Pferde fol von 30 bis 36 in der Minute ſein. Ein geſundes Pferd athmet 9 bis 10 Mal in der Minute. i — — Geometriſche Ueberſicht des Pferdes. | Die Länge des Kopfes meint vom oberen Theile des Kopfes bis zum Ende der untern Lippe des Maules; drei Kopf⸗Längen machen die Höhe des Pferdes von der Krone bis zur Hufſohle der Vorderfüße aus; 23 bis 23 Kopf⸗Laͤngen machen die Höhe vom Genick bis hinunter auf die Hufſohle aus; von der Krone, über den hintern Theil des Kopfes bis zur Maulangel macht die gleiche Länge von der Krone bis auf das Genick. Die Tiefe der Schulter von dem Genick bis zum Ellbogengelenk, ſowie auch die Weite über die Bruſt von der linken zur rechten Seite der Schulter, haben die gleiche Länge zuſammen. Die Länge von der Krone des Kopfes bis zur untern Lippen⸗Ecke des Maules macht die Länge der Curpe im ee vom oberen bis zum unteren Knochen⸗Ende n Die hintere Kopflänge macht die Länge von der Krone bis zum Genick. Die Länge von dem Schenfel- und Steifelgelenk bis zum Hakengelenk machen die Laͤnge von da hinunter bis zum Hufſaum. J 5 — 62 — muthig auf mit dem Maule und find fehr gefräßig. Das Gegentheil davon find Pferde, welche von feuchter, phlegmatiſcher Natur ſind, das heißt, welche zum Theil von Natur zu viel ſchwarze Galle und Melancholie be⸗ ſitzen, zum Theil ein kaltes, trockenes Syſtem haben, in der Regel traurig, ſchläfrig, furchtſam, ungeſchickt und unaufmerkſam in der Arbeit ſind, aber nicht bösartig; wenn dieſelben aber dazu verleitet werden, werden ſie leicht taubkolleriſch und dumm, hängen den Kopf in den Trog und laſſen die Ohren hängen. Beſondere Wahrnehmungen bei Pferden: — —u—'iwims; Das ſtarke Licht beläſtigt entzündete, ſchwache Augen eines Pferdes. Bei dem Sprechen mit einem Pferde findet man bald aus, ob es taub oder aufmerkſam iſt. Hängende Ohren an Pferden ſind ein ſchlechtes Zeichen von Leb— haftigkeit und Muth, daſſelbe iſt der Fall bei hängen⸗ dem Kopf. An dem Gang erkennt man, eb ein Pferd krank, matt, faul oder unthätig iſt, oder ſchwankend, ob es beim Stilleſtehen die rechte Stellung hat, ob es einen Fuß mehr vorwärts oder rückwärts oder enge zuſam— men ſtellt, ob es viel mit dem Schweife wedelt, ob es ſich oft nieder egt und wälzt, ob es langſam oder ge— ſchwind, angeſtrengt, rauſchend, oder leicht athmet, ob die Naſenlöcher aufgeſperrt find oder nicht, ob der Huſten trocken oder auflöſend iſt, ob die Rippen und Flanken ſich ſtark bewegen, ob der Herzſchlag zu fühlen — Mi ift, heftig oder langſam, ob die Pulsſchläge hart oder weich ſind, ob keine Thränen aus den Augen kommen, oder auch Speichel von der Naſe und ob derſelbe Farbe und Geruch hat; ob das Pferd eine Freßluſt hat oder nicht. An dem Miſt erkennt man ſeine Verdauung, ſowie auch an dem hart geballten oder weichen Miſt, oder auch Würmer enthaltend. Die innere Naſen— haut, ob ſie roſen- oder dunkelroth, bleifarbig oder gelb— lich iſt, ob Bladder oder Geſchwüre ſich zeigen, ob der Bauch hängend oder aufgezogen iſt. Raſende und tolle Pferde ſind gegen äußere Eindrücke abgeſtumpft, ohne Gefühl; je mehr ein Pferd von fieberhaften Krankheiten betäubt iſt, deſto gefährlicher. Mit Kolik behaftet, ſehen ſie oft nach dem Bauche hin, wedeln mit dem Schweif, und gehen mit engem Schritt. Zurück— gelegte Ohren an Pferden, welche ſtark krank waren, zeigt Beſſerung an. Blinde Pferde bewegen ihre Oh— ren nach allen Richtungen. Bei Pferden, welche ſich öfters mit dem Maule rei— ben, ſind Würmer zu muthmaßen. Kreuzlahme Pferde haben hinten einen ſchleppenden ang. Wenn Pferde bei Kolikſchmerzen auf dem Rücken liegen, iſt gewöhnlich eine Darmverletzung entſtanden. Salz⸗Anwendung iſt gut gegen trocknen, kleingeball— ten, harten Miſt. Je tiefer das Pferd in Entzündungs-Krankheit den Kopf hängt, deſto nothwendiger iſt der Aderlaß, und um ſo fruher er alsdann gemacht wird, um ſo nützlicher iſt er; kleine Aderläſſe, ſowie ſolche, welche aus Un— wiſſenheit oder nur aus Gewohnheit gemacht werden, ſind unnütz und ſchädlich. Verdächtiger Stemper und Glender ſind ſehr an— ſteckend. Zu viel Ruhe und reichliches, ſtarkes Futter iſt jungen Pferden höchſt ſchädlich und werden leicht davon ges — 66 — 3 Kopflängen machen die Länge des Pferdes vom obern Bruſttheil zum obern Schenkeltheil; 3 Kopf⸗ längen von dem Ellbogengelenk bis zum Zehentheil des hintern Fußes; 23 Kopflängen vom Ellbogen zur Hippſpitze; beinahe 2 Kopflängen vom Ellbogen bis zum Steifelgelenk. | Die hintere Kopflänge bis an die Lippe geben die Tiefe vom Genick bis zum Bruſtanſchluß; 14 Kopf⸗ längen machen die Tiefe von der Hippe zum Steifelge⸗ gelenk vom Ellbogen bis zum Knie gleichmäßig bis auf den Boden. Die Länge der hintern Füße, von dem Steifelgelenk an bis zum Hakengelenk, nach ſeiner Beſchaffenheit ge⸗ meſſen, macht die Länge vom Hafens bis zum Feffels ſaumgelenk. | Die Tiefe von dem Genick an nach unten, wo der Hals ſich der Bruſt anſchließt, macht die 2 Längen von der Krone bis zur Halsangel und zur Lippe. Die Länge von dem Genick bis zum Steifel macht die Länge vom Ellbogen zum Rücken⸗Ende. Die Länge von dem Ellbogen bis zum Kniegelenk von da bis auf den Boden. Das Steifelgelenk ſoll 6 Zoll von oben in ſenkrechter Richtung vor dem Zehentheil der Hufe ſein. Die Vorderfüße ſollen beim Stilleſtehen immer eher etwas rückwärts als vorwärts ſtehen. Das Pferd hat fernerhin zwanzig Gelenke zu ſeinem Gangwerk und 1 Gebeine und Rippen im Körper. Wertvolle Recepte. — — Appetit⸗Pulver zur Verhütung von Haut⸗Krankheiten und Ausſchlägen. Es iſt auch ein treffliches Mittel, mageren Pferden ein gutes und ſchönes Ausſehen zu bereiten und ſte fett zu machen. Nimm 1 Quart Wachholderbeeren und 2 Unzen Terriac, ge- mahlen; Alaun, Cremor-Tartari, Aſſafödita (oder Teufelodreck), von jedem 6 Unzen; 2 Unzen Antimonium, 3 Pfund Salpeter, 1 Pfund Zucker, 1 Pfund Schwefelmehl, 1 Pfund Ingwer, 6 Un- zen Enzianwurzel, 1 Pfund Bocksbeeren; mache dies Alles zu Pulver, und gebe es auf weichem Futter, 2 bis 3 Löffel voll täg- lich. Es iſt das beſte Pulver, welches jemals bei Pferden ange- wandt worden ift, indem fie es gerne genießen. Auch find ge— mahlene gelbe Rüben, in dieſes Pulver gemiſcht, ſehr gut. Blutreinigungs-Pulver. Saſſafras und gelbe Rüben, jedes 6 Unzen, 13 Unze Antimo- nium, 3 Pfund Schwefel, 4 Unzen Salpeter, 2 Unzen Copperas, 4 Unzen guten weißen Ingwer, mache Alles zuſammen fein, und gebe dem Pferde 2 Löffel voll des Tages auf weichem Futter. Huſten⸗Pulver. 1% Unze Campher, 1 Unze Cremor Tartari, 2 Unzen Salpeter, 1 Unze Pfeffermünze, 2 Unzen Kalkpulver, Enzian und Vocksbee— — 68 — ren, jedes 4 Unzen, mache Alles zu Pulver, und gebe es auf weichem Futter. Auch lege man 5 Eier, etwas mit einer Nadel geöffnet, über Nacht in eine Pinte Brantwein, und gebe es dem Pferde nüchtern ein. Dieſes leiſtet vortreffliche Dienſte. Pulver für kurzathmende Pferde. Gebe täglich auf weiches Futter: Theer- und Amberöl, von jedem 10 Tropfen, ſchütte dies in gut abgebrühten Weizen, doch muß derſelbe erſt abgeſchüttet werden; dann thue noch 1 Löffel voll Kalkpulver hinzu. Vortreffliches Wurm⸗Pulver. Nimm 1 Pfd. Eichelpulver, 4 Unzen Enzian, 6 Unzen Schieß- pulver, 2 Unzen Jalluppulver, 4 Unzen Kalkpulver, 3 Pfund Wurmpulver, miſche Alles zuſammen, nebſt 10 Tropfen Hirſch— hornöl, und gebe es auf weiches Futter. Vortreffliches Recept, um ältere Pferde wieder etwas lebhafter zu machen, wenn man ſie verkaufen möchte. 2 Unzen Aſſafödita-Tinktur, 1 Unze Spaniſches Fliegenpul- ver, 2 Unzen Antimonium, 4 Unzen Bockshornſaamen, Gallone guten Brantwein, miſche Alles zuſammen und laſſe es acht Tage lang in einer bedeckten Flaſche ſtehen. Darauf gebe dem Pferde jedesmal 20 Tropfen in Waſſer. Das Hufeland'ſche Linement-Recept vor allerlei Läh⸗ mungen. Nimm 8 Unzen Leinöl, 1 Unze Steinöl, 3 Unzen Terpentinöl, 2 Unzen Spidöl, 3 Unze Vitriolöl, 1 Unze Neroöl, 1 Unze Kam- phergeiſt, miſche Alles zuſammen in eine Flaſche zum Gebrauch. — 69 — Oder nehme 1 Unze Origanumöl, 4 Pinte Alkohol, 3 Unze Cederöl, 4 Unze Nelkenöl, 4 Unze Terpentin, 6 Unzen Baumöl, 3 Unze Steinöl. Salbe gegen Rheumatismus. Thue 1 Pfund Seufmehl in 2 Quart Alkohol, nimm den Abſud mit 1 Pinte Kohlenöl, 1 Pinte Leinſaamenöl und 1 Unze Kam— phergeiſt. Mittel gegen offene Wunden. Nimm Grünſpan, Alaun, Vitriol, von jedem 1 Unze, weißen Zucker und Honig 3 Unzen jedes, aber zuerſt braun gekocht; her— nach ſchütte 4 Unzen Alkohol dazu, ſowie 1 Unze Wachholderoͤl, miſche Alles durcheinander in einem Geſchirr, und beſtrelche die Wunden damit. Vortreffliches Strengels⸗ oder Stemper⸗Pulver. Nimm 2 Pfund Schwefelpulver, 1 Unze rothes Spießglanz und 3 Unze Goldſchwefel, miſche Alles zuſammen, und gebe täglich 3 Mal einen Löffel davon Im mittleren Zuſtande gebe 3 Pfund gepulverten Raſſum, 4 Unzen blauen Vitriol, 2 Pfund Zinkblumenpulver, Alles zuſam— men gemiſcht, zwei Mal des Tages, und halte das Pferd warm im Stall. Verdauungs⸗Pulver. Gebe 4 Unzen feinen Pfeffer, 3 Unzen Senfmehl, 1 Unze An- timonium, 2 Unzen Meerrettigpulver, Wermuth- und Kalmus— pulver jedes 4 Unzen, Alles zuſammengemiſcht, zwei Mal des Tages. Auch iſt Sauerteigwaſſer, darunter gemiſcht, ſehr dienlich. Gutes Mittel gegen Darmgicht. Man gebe 25 Tropfen Balſam Sulphuris in warmer Milch oder Kamillen⸗Abkochung. Ts Mittel zum Aufbewahren gegen Kolikſchmerzen. Man nehme Schwefeläthergeiſt, Hirſchhornöél und Salpeter- geiſt, T Pinte jedes, ferner Opiumtinktur und Campher, jedes 4 Unzen, 3 Pfund Auflöſung von Aſſafödita und 2 Quart guten Brantwein, ſchütte Alles zuſammen in eine große Flaſche, und ſchüttle dieſelbe jedesmal vor dem Gebrauch; gebe 8 Unzen mit Kamillen, oder Wermuth-Abfud 1. Quart; führe hernach das Pferd etwas umher. Vortreffliche Huf-Salbe, welche zu vielen Arten Hufſchäden angewandt werden kann, in- dem fie guten Erfolg bringt. Man nehme 4 Pfund Wachs, 1 Pfund Schafunſchlitt, 2 Pfund Theer, Terpentin und Leinſaa⸗ menöl, jedes 6 Unzen, laſſe Alles bei einem ſchwachen Feuer zu- ſammenſchmelzen. Dieſe Salbe iſt vortrefflich, wenn ſie zeitig angewandt wird, ſie hält den Huf elaſtiſch und weich. Vortrefſliches Recept für den Kron c-tnebruch. am Hufe. Dieſer entſteht manchmal durch eine Hufſohlen⸗ Selthudg wo ſich Hitze und Eiter ſammelt und unterhalb keinen Ausweg finden kann, alsdann oben an der Krone oder Saum ausbricht. Zu dieſem iſt nun baldige Heilung nothwendig, wie auch beim Horn- ſplitt, die Haare müſſen abgeſchnitten und die Stelle reinge⸗ waſchen werden; wenn nothwendig, mache einen Umſchlag von Leinſaamenmehl und heißer Milch, oder gekochte Zwiebel 2 Tage lang um den Huf; alsdann gebrauche zur Heilung Folgendes: Nimm 4 Unzen guten ſtarken Taback, erweiche ihn in einer Pinte guten Brantwein, laſſe es einen Tag ſtehen, ſchütte es dann ab, und miſche dazu 1 Unze Bleiweiß und 4 Unzen Leinöl, halte es nachher über ein Feuer, laſſe es ein wenig kochen und dann kalt werden. Dieſes Recept bezweckt bei Reinlichkeit eine geräwinde Heilung. — 71 — Für Brandwunden. Löſche 1 Pfund friſchen Kalk ab; wenn derſelbe kalt geworden iſt, Schütte das Waſſer davon ab, nimm 1 Unze Kampheröt, 4 Unzen Lein- oder Baumöl, mit 3 Pfund Schafunſchlitt; auch iſt das Weiße von Eiern, mit Honig, Mehl und etwas feinem Salz angemacht, ſehr gut. Eine auftrocknende Salbe zu bereiten und Fleiſch wachſen zu laſſen. Man nehme 2 Pfund friſchen Honig, 4 Pinte ſtarken Eſſig, 4 Unzen Grünſpan, 2 Unzen Alaun, ſchmelze Alles zuſammen, und laß es kalt werden. Auch iſt Schiffpech, Schafunſchlitt, Alaun und Leinöl, zuſammengeſchmolzen, ſehr gut. Wenn ein Pferd überhitzt iſt, dann ſchütte ihm ein halbes Pfund Schweinefett und eine halbe Pinte Flachsſaamenöl, und führe es langſam umher. Gegen trockne und feuchte Krätze: nimm 1 Unze geſtoßenes Glas, 3 Unze Bleiweiß, 4 Unzen Baumöl, ſchmelze Alles zu einer Salbe zuſammen, beſtreiche damit zwei Mal des Tages; oder nimm 1 Unze gebranntes Kupferwaſſer, Honig und Alaun, jedes. 2 Unzen, 3 Unzen Terpentin, 3 Unze Silberglätt. Waſche die Stellen zuvor mit Kaſtorölſeife ab Urſachen von der Krätze find: Unreinlichkeit, Feuchtigkeit ꝛc. Vortreffliches Recept, wenn ein Pferd beinahe ge⸗ foundert iſt, oder Rehe. Nimm 1 Unze Cahenne-Tinktur, 2 Unzen Opium-Tinktur, 1 Pinte Alkohol, miſche Alles zuſammen und reibe die Schulter und Füße hart damit ein, ſowie auch das Rückgrat, waſche aber zuerſt ſolche Stellen mit warmen Waſſer und reibe das Pferd trocken; en 72 Er alsdann mit dem befchrievenen Linement; ſchütte dem Pferd 1 Pinte Gin und 1 Unze Laudanum ein, und reite das Pferd eine halbe Stunde. Wenn ein Hengſt zu viel Naturtrieb hat, gebe ihm eine Meſſerſpitze voll Bleiaſche auf das Futter, oder auch Kampherpulver. | Vortreffliches Mittel, das Haar wachſen zu machen, wenn ſolche ausgefallen find. Nimm 6 Unzen Hunde- oder Dachsfett, Lederaſche und fein geriebenes Schießpulver, jedes 2 Unzen, miſche Alles zuſammen zu einer Salbe. Ein Mittel gegen leidenſchaftliches Nagen der Pferde am Holz u. ſ. w. Beſtreiche die Stellen mit Seife und Pfeffer, dann wird es ihm bald verleitet ſein zu nagen. Daß zwei Hengſte ſich mit einander gut vertragen, gebe jedem etwas von feinem Staub vom Striegel in das Futter und den Schaum aus dem Maul in ſeinen ſelbgemachten Urin im Trinkwaſſer, dann werden ſte einander hold fein. Vortreffliches Recept für allerlei Schrunden und | Schäden. Nimm 1 Pfund Honig, 2 Unzen Vitriol, koche den Honig zu⸗ erſt braun, thue weißen Vitriol darein, aber fein gemacht, ſetze es vom Feuer ab, und miſche dazu 1 Unze gepulverten Arſenik und eine halbe Unze Precipitat, und ſtelle es wieder ans Feuer, laß es 10 Minuten abkochen, rühre es ſtark durcheinander, laß es kalt werden, und halte es immer gut zugedeckt. Dieſes iſt das aller⸗ beſte Mittel für Schrunden, Warzen u. ſ. w., gebrauche es nur alle Tage einmal, wenn es nöthig iſt, und pflege die Reinlichkeit dabei. . Ein Pferd auf die Rennbahn (Rae) vorzubereiten. Gebe dem Pferde 8 Tage lang Alantwurzelpulver auf dem Futter (was die Araber gebrauchen), dann wird Nußbaum-Laub in 2 Quart Weingeiſt eingekocht und nachher abgeſchüttet, und reibe die Füße und Flechſen alle Tage zwei Mal damit ein, was dem Pferde eine gewandte, leichte Muskelbewegung verſchafft. Recept für mancherlei Schäden. Nehme Theer und Colophonium, jedes 4 Unzen, 1 Unze ſpani— ſches Fliegenpulver, geriebenen Meerrettig, oder Senft, mache Alles fein zuſammen zum Gebrauch. Dieſed iſt ein vortreffliches Mittel gegen Ausbruch auf der Kopfkrone oder am Genick; oder man kann es auch warm auflegen bei Ringbein, Gewächs am Fuß, wenn ſolche noch wachſen. Eine Salbe für allerlei Fußwunden: Grünſpan, Alaun, Vie triol, jedes 1 halbe Unze, 8 Quentchen Salpeter, 1 Pinte Honig, und ſchmelze dies Alles über einem ſchwachen Feuer. Eben fo vortrefflich iſt: 1 Unze Vitriol, 2 Unzen Alaun, 4 Un- zen Terpentin, 1 halbe Pinte guten Eſſig, 1 halbe Pinte Honig, zerſchmelze dieſes Alles zu einer Salbe, und bewahre es auf gegen allerlei Schäden. Um Trockenpflaſter zu bereiten gegen feuchte Wunden: 1 Pfd. ungeloſchten Kalk, 4 Pfund Mehl, 1 halb Pfund Honig, 1 Unze Alaun, das Weiße von 6 Eiern, fein zerſchlagen, und Alles zufam- mengemiſcht zum Gebrauch. Recept gegen Augenübel. Die Augen haben mehrerlei Feuchtigkeiten und beſtehen aus ſteben Häuten. Sie ſind verſchiedenen Uebeln unterworfen, und fangen dieſelben in der Regel mit röthlicher Entzündung an, zu— gleich auch mit reizendem Thränenausfluß. welcher zugleich die Augenlider wund macht. Die äußerlichen Urſachen ſind mei— ſtentheils: Schlagen, Stoßen, Staub, Erhitzung bei kalten, ſchar⸗ fen Winden u. ſ. w. Die innerlichen Urſachen find: flüffige Ueberladungen, hitziges Geblüt, ſtarkes, Hitze erzeugendes Futter, u. ſ. w. Hat alsdann eine Krankheit im Auge feinen Sitz ge- nommen, ſo entſtehen durch die Krankheiten verſchiedene Fehler, als Augenflecken, Staarfellen oder Staar; von dem letztern giebt es dreierlei, den weißen, grauen, und ſchwarzblauen, welcher auch der ſchlimmſte iſt. Gegen innerliche Augenhitze iſt es am Beſten, daß man den Leib etwas offen hält, und operirt mit Hautaus— dünſtung am Backen durch Aderöffnung oder ein feines Haarſeil, oder lege das beſchriebene Zug-Theer-Pflaſter auf die at das Pferd bei leichtem Futter. Faules, wildes Fleiſch an alten Wunden. Man nehme ein Stück Leder, verbrenne es zu Pulver, nehme 1 halbe Unze Kalomel, 2 Unzen gebrannten Alaun, reibe Alles fein, menge es durcheinander, und ſtreue dieſes auf die Wunden. Ringbein. Nimm 1 Unze Spikeöl, Origanum, Amberöl, Vitriolöl, jedes 1 halbe Unze, 2 Drachmen Salmiacgeiſt, miſche Alles zufammen, und reibe ein Mal des Tages damit ein. Wenn ſolches einen wunden Theil erzeugt hat, dann reibe die Stelle mit Schweine⸗ fett. Oder nimm Nerv-Linement, nämlich: Terpentingeiſt und Origanumöl, jedes 1 halb Unze, Spikeöl, Brittiſh Oel, Myrrhen⸗ tinktur, jedes 1 Unze, und 2 Unzen Camphergeiſt. Beſchwerliches Waſſermachen. Bade das Kreuz und die Nabelgegend mit warmen Waſſer, Eſſig und etwas Terpentin, reinige den Waſſerſchlauch gehörig und bedecke es nachher mit einem warmen Teppich. Zum Ein- ſchütten gebe 1 Quart warme Milch oder 1 Quart Peterlingab⸗ kochung, mit 1 halb Unze Terpentin und 1 do. Salpetergeift, Anhaltender, langwieriger, lockerer Huſten, welcher ſich manchmal bei Pferden einſtellt. Nimm 1 Unze fein- geſchnittene Kalmuswurzel und 4 do. Goldſchwefel, und gieb es im Futter; auch iſt Süßholz (Lecorice), zum Ausſaugen in einem Lappen einige Tage lang ans Gebiß gebunden, dienlich. Ein Pferd rotzig zu ſtellen, wenn man will. Schmelze friſche, ungeſalzene Butter, ſchütte es dem Pferd in das Ohr, dann wird ihm alsbald eine Subſtanz zur Naſe heraus kommen, als wenn es rotzig wäre. Ein glanzartiges, waſſerabhaltendes, weiches Pferdes geſchirr zu bereiten. Nimm 1 Quart Eſſig, 8 Pinte Molaſſes, 4 Pinte Spermatic- Del, $ Pinte Baumöl oder Fiſchthran, Gummi und Amber-Var- niſch, jedes 4 Pinte, zerſchmelze Alles über einem ſchwachen Feuer zum Gebrauch Oder nehme 2 Unzen Tinktur von Braſtlienholz, 15 Gran Bicromate, von Pottaſche, Alles zuſammen in andert- halb Quart Regenwaſſer gethan; wenn es kalt iſt, wende es an, doch muß das Geſchirr vorher mit Kaſtorölſeife abgewaſchen und mit Baumöl beſtrichen werden. Ein Linement für offene Wunden, Sattelgallen ꝛc. Waſche ſolche Stellen zuerſt mit einer Abkochung von weiß— eichener Rinde und Alaun, mit etwas Eſſig, hernach nehme das Weiße von 5 Eiern, zerſchlage ſolche fein, ſchütte es in 1 Pinte Weineſſig und : Unze Kamphergeiſt, 1 Unze Terpentin, 2 Unzen Alkohol, miſche Alles zuſammen in eine paſſende Flaſche, laß es ein paar Tage ſtehen und halte es gut verſtopft. Medieinen, beſtehend aus Kräutern, Mi: neralien und Flüſſigkeiten, und ihre Anwendung bei Pferden und anderen Hausthieren. Aloe, Aloe, ift ein Verdauung befördernded, wurmwidriges, purgirendes, wie auch ein alte, unreine Wunden heilendes Mit- tel; äußerlich 1 halbe Unze Aloe mit 1 Pinte Alkohol ange⸗ gewandt. Alaun, Alum. Faulfleiſchwidrig dei alten Wunden, ſowie auch nützlich gegen manche andere Schäden. Hirſchhornöl, Oil of Hartshorn. Höchſt einwirkend auf das Nervenſyſtem, wie zur Haut-Ausdünſtung, Waffer-Abfon- derung, iſt wurmwidrig, auch gut gegen Lähmungen, mit an- dern Mitteln verbunden. Innerlich wird es mit Enzian oder Wermuth u. ſ. w., nebſt 1 halb Unze Hirſchhornöl zu 1 Pinte Abkochung gebraucht. Salmiacgeift, Muriate of Ammonia, iſt höchſt reizend, hervorbringend, zertheilt alte Geſchwülſte, Verhärtungen, Läh— mungen, Verſtauchungen, Drüſen u. ſ. w., wird mit verſchie⸗ denen andern Subſtanzen verbunden, als Terpentin, Alkohol, Campher und Oelen; 1 halb Unze iſt das Maß, und 2 Unzen von jedem andern, zuſammen zu Einreibungen. Schwefeläthergeiſt, Spiritus Sulpherico Aetherus. Die Wirkung iſt flüchtig, reizend, auch in heftigen Koliken und Fiebern, welche durch Erkältung und Ueberhitzung entſtanden find. Die Gabe iſt 4 Unze, mit Kamillen-Abfud eingeſchüttet. . Terpentin, Turpentine, iſt ein wirkſames, flüchtiges Reiz- mittel bei allen äußerlichen Uebeln, als Lähmungen u f. w., zum Auftrocknen alter, unreiner Wunden, Geſchwüren, aber nicht friſchen; innerlich bei Waſſerabſonderungen. $ Unze davon mit andern Subſtanzen verbunden. Steinöl, Oil of Petroleum, ift ein hoͤchſt kräftiges, flüchtiges Reizmittel, das Gefäßſyſtem belebend, die Waſſerabſonderung befördernd, auch gut in Rehe-Krankheit. Waſſerſucht, wajler- ſuchtartige Geſchwulſten, auch wurmwidrig; äußerlich gegen alte Lähmungen, Verrenkungen, Verſtauchungen, verhärtende Geſchwulſten zu gebrauchen. Die Gabe iſt 3 Unze innerlich, äußerlich je nach Umſtänden. Vitriol, weißer, White Veterel, Vitriolum Album, iſt nur als äußerliches, trocknendes, ätzendes, zuſammenziehendes Mittel bei Geſchwüren und faulem Fleiſch zu gebrauchen, auch bei Augenübeln. 4 Unze Vitriol aufgelöft, und damit die Augen zwei Mal des Tages eingeſpritzt, iſt ſehr vortheilhaft. Blauer oder Eiſen⸗Vitriol, Copperas. Es iſt ſtark wirkend auf das Blut, zuſammenziehend, ſtärkend, Ruhr und Diarrhöe widrig, auch blutartigen Waſſermachen des Horn— viehes, wie auch Durchfall. Innerlich iſt es mit gewürzhaften Mitteln anzuwenden; äußerlich, gegen alte Krätze oder feuchte Hautausſchläge, mit Alaun aufzuſtreuen. Roher Spießglanz. Antimonium Crudum. Seine Wirkung iſt höchſt haut-ausdünſtend, beſonders auch in kleb— rigen Stockungen bei Drüſen und Stemperkrankheiten, auch Hautkrankheiten; ferner iſt es auch gut für Schweine, mit Schwefel verbunden, z Unze mit 4 Unzen Schwefel; bei Pfer- den oder Hornvieh iſt 3 Unze mit 2 do. Schwefel zu geben. Gold⸗ Schwefel, Sulphur Antimonium Auratum, wirkt ſtark reizend auf das Gefäßſyſtem, Hautausdünſtung beför- der nd, auflöſend bei katharraliſchem Huſten und Lungenübeln, Auswurf⸗ und Schleim = treibend. Die Gabe iſt eine — er⸗ ſpitze voll. — 78 Brechweinſtein, Tartarus Emeticus, iſt für Fleiſch frei- ſende Thiere, als Hunde und Schweine, das beſte Brechmittel, eine Meſſerſpitze voll; es wirkt auch auf das Verdauungs- ſyſtem, gegen Mangel an Appetit, bei Pferden und anderen Thieren wird es in entzündlichen Leberkrankheiten mit Glauber⸗ ſalz oder Engliſch Salz angewendet; 1 Unze mit 2 do. Glau- berſalz Salpeter, Nitrat of Potash, Kali Nitricum, iſt am wirk- ſamſten von allen Salzmineralien, wirkt jedoch auch ſchwächend auf das Gefäßſyſtem und innerliche Hitze, ſo wie auf die Mus- kelthätigkeit, ebenſo nach einem nöthigen Aderlaß, hitzwidrig⸗ Waſſer abſondernd, weichen Miſt, hauptſächlich bei allen Ent⸗ zündungs-Krankheiten u ſ w. Die Gabe iſt für ſich allein ⸗ oder mit Glauber- oder Engliſch Salz gegeben; auch bei rafen- dem Steiger, Blutanhäufungen, Rehe, Starrkrampf u. |. w. Salmiac, Muriatic of Ammonia, Sal Amoniacum Die- ſes ift kühlend, ohne abführend, gelind, reizend, Haut - aus- dünſtend, Waſſer-abſondernd, ſtimmt das Gefäßſyſtem herab, verhindert das Gerinnen des Blutes, gegen entzündliche Leber- krankheiten, unreinen Magen und Därme, auch bei drohenden innerlichen Entzündungen, Lungenkrankheiten, Bruſtfellent- zündungen u. ſ. w. Schwefel⸗Leber, Liver Sulphuris, iſt ſowohl innerlich als äußerlich zu verwenden. Opium ⸗-Tinktur, Laudanum, iſt wirkend in nnen Umſtänden, aber mit Maß anzuwenden. b Salpeterſäure, Nitre Acid. Salzſäure, Murıatie Acid, äußerlich, zum Beiſpiel, wenn ein Pferd in einen Nagel oder ſpitziges Eiſen u. ſ. w. getreten. Es iſt ein ſcharfes Mineral. Arnikum⸗ Tinktur, Iinctur Antec iſt anwendbar bei friſchen Schlägen, Geſchwulſten, aber nicht offnen Wunden, es kann auch, mit andern Mitteln verbunden, zu Linement ge⸗ braucht werden. BA. — Salbeikraut, Herba Salvie, ift eine werthvolle Pflanze und kann, mit Abguß von Salbei und Honig, bei böfen Maul- übeln, als Maulſeuchen, Froſch, Bladdern an der Zunge u. f. w. angewendet werden. Camille, Camomile Flowers, Vulgaris. Seine Wirkung ift ebenſo flüchtig wie anhaltend, reizend, krampfſtillend, Auf- blähungen treibend, Verdauung befördernd, auch in Koliken anwendbar; die Gabe iſt 1 Unze; in Entzündungskrankheiten ſchadet es, in allen äußerlichen Uebeln, als Augenwaſſer bei Augenſchwäche u. f. w., zum Klyſtieren, bei krampfhaften Bauch- ſchmerzen, wird theils mit Pulver, theils mit Abbrühungen an- gewandt. Pfeffermünz⸗Kraut, Plant of Peppermint, Herba Menthæ. Iſt ſehr nützlich bei innerlichen Anwendungen, als Koliken, Erkältungen, langwierigen Huſten u. ſ. w. Majoran⸗Kraut, Herba Majoranæ, ift ein bortreff- liches Mittel gegen Lähmungen, in Aufgüſſen, hauptſächlich bei geſchwollenen Füßen und andern Geſchwülſten; bei ſchmerz— haften Entzündungen iſt es jedoch unterſagt. Es wird mit Terpentin angewandt. 5 . Enzian-Wurzel, Radix Gentiane. Dieſes iſt überaus ſtärkend, die Verdauung befördernd, ſowie auch die Galle, Ab— und Ausſonderungen verbeſſernd, Unreinlichkeit im Magen und Blut vertreibend, auch wurmwidrig. Im Nothfall kann auch Tauſendguldenkraut, Löwenzahn, Wermuth u. ſ. w. die Dienſte verſehen. Kalmus-Wurzel, Radix Calami. Ihre Wirkung iſt kräftig, hauptſächlich bei faulartigen Schwächen, wie auch bei Nerven— und andern Fiebern, Lungen-Entzündungen, hinterlaſſenen Uebeln, als wäſſerigen Ausſchwitzungen der Bruſt und Bauch- höhle, ferner leiſtet es auch gute Dienſte bei Stemper, Lungen- ſeuche des Rindviehes; ebenſo bei huſtenartigen Reizungen, ſowie auch gegen plötzli h eintretende wäſſerige Anſchwellungen an den Füßen und Bauch, Waſſer⸗Farce genannt. Aeußer- lich iſt ein kühlendes und vertheilendes Mittel, wenn es mit ME: | HERE Senf in Waſſer aufgelöft und mit Effig vermiſcht wird, zu Umſchlägen bei Satteldrücken, Sattelgallen, friſche Dtekkaun- gen, Verſtauchungen und Verrenkungen Als innerliche Gabe 4 Drachmen, mit Mehl und Waſſer zu Latwergen ERROR 3 Mal des n für pferde und men bieh. Engliſch Salz, Epsom Salt, Arcanum Dapliestum, iſt dem Glauberſalz faſt an Wirkung gleich, und kann daher in innerlichen Fällen das Glauberſalz erſetzen. Kampher, Camphor, wirkt auf das Gefäßſyſtem, vermehrt die Thätigkeit des Blutumlaufs, befördert die Hautaud- dünſtung und überhaupt die Abſonderuug, wirkt reizend und zugleich beruhigend auf das Nervenſyſtem, ift faul- und wurm⸗ widrig, auch in Nervenfiebern gute Dienſte leiſtend, ebenſo in Seuchen. Bei Starrframpf wird z Unze Campher mit andern Mitteln gegeben; äußerlich, zur Zertheilung von Geſchwülſten, Verhärtungen, Quetſchungen, Lähmungen, Satteldrücken, als 1 Unze Kamphergeiſt mit 1 Pinte Alkohol und + Unze Terpen- tin; es iſt aber nicht gut bei friſch entſtandenen Fällen, wenn Terpentin dabei iſt. Auch iſt Seifengeift, beſtehend aus Alko⸗ hol, Kampher, Eſſig mit Kaſtorölſeife, ſehr gut. Spaniſche Fliegen, Spanish Flies, Cantharides, iſt ſehr wirkſam, hauptſächlich bei Hautöffnungen, zum Blaſenziehen, Eiter unterhaltend u. ſ. w., für Einreibungen; bei alten Lähmungen nimmt man 1 Unze Spaniſch Fliegenpulver, 4 do. Terpentinöl, 2 do. Schweinefett, Alles zuſammen warm ge= macht. Es wird öfterer äußerlich angewandt, als innerlich. Blei⸗ Zucker, Sugar of Lead, wird häufiger äußerlich als innerlich angewandt, hauptſächlich bei Krätze, mit 2 Pinte ſtarken Eſſig und 4 Unze Blei-Eſſig zum Benetzen, ferner noch zu verſchiedenen Dingen. Kalomel, Calomel, iſt ein Faulfleiſch-widriges Mittel bei alten Wunden u. ſ. w., und in kleinen Quantitäten in ver» ſchiedenen Fällen zu gebrauchen. — Merceurial-Salbe, Mercurial Ointment, wird gewöhnlich zu ſtarken Zugſalben, zum . bei Spathen, Ringbein, Splint u. ſ. w, gebraucht J [gen ö l, Lily Oil, iſt bei —— Geſchwulſeen — Entzürdun⸗ gen zum Beſtreichen nen. indem es nachher eine welches Fühlung verurſacht. | Lein ſa amen, Linseed, gebraucht man zu erweichenden, füp-, | lenden Umſchlägen bei Entzündungen, Hitze u. ſ. w., innerlich als Abſud gegeben, indem es kühlend iſt. 3 2 einſaamenöl, Linseed Oil, iſt ſowohl ent als außer | lich anwendbar. 5 Baumöl, Sweet Oil, wird gewöhnlich mneruch als hitz⸗ widriges Mittel, äußerlich als Salbe 285 ee und Einreiben gebraucht. Gederöl, Oil of Cedar, wird desu bei äufgertichen Uebeln angewandt. Nelkenöl, Oil of Gloves, iſt ein ſcharfes Oel, und iſt in kleinen Gaben (20 Tropfen) innerlich zu geben. Sublimat, Corosive Sublimate, wird gewöhnlich bei äußer⸗ lichen Uebeln als Zugſalbe angewandt, als harten Beinge— wächſen, Spathen, Ringbein, Splent u. ſ. w. Grüne Salbe, Verdigries, iſt ein gutes Mittel bei verſchie⸗ denen Wunden. Queckſilber, Quicksilver, wird theilweiſe innerlich bei Men- ſchen und Vieh angewandt, ferner auch zu Beingewächsſalbe, mit andern Mitteln verbunden. Chloroform, Chloroformi, wird gewöhnlich bei ſchwierigen Operationen zum Einſchlafen angewandt. Zinkblumen, Flowers of Zinc, wird, in Verbindung mit andern Mitteln, zu Pulver verwendet. Gelbe Rüben, Carrots, ſind ein vortreffliches Appetit 90 wurmwidriges Mittel, verbunden mit andern N als Senf, Schwefel, Antimonium. er Cayennepfeffer, Cayenne Pepper, * ein en Mittel zu Linement. Myrrhen⸗Tinktur, iet een Lobelie, Lobelia. Kampher⸗-Wur zel, Root of Camphor: Rothes Fingerhutkraut, Fox- Gloves. Kohlenöl, Coal-Oil. Rother Präcipitat, Red Precipitate, wird gebraucht zu ſtarken Salben gegen Spathen. Euphorbiu m, Euphorbium. Origanum, Doſtenkrautöl, iſt ein ſcharfes, reljenbes” Mittel, hauptſächlich gebraucht zu Linementen für alte Läh⸗ mungen und Schwinden an Gliedern. Jallupp, Jalop, wird gewöhnlich mit Aloe zu einer Burgi- rung angewandt, ſowie auch zu verſchiedenen andern Mitteln. Weißer Ingwer, White Ginger, iſt ein ſcharfes und ſtarkes Mittel für Pferde, und wird auch zu Pulver in Ver- bindung mit andern Mitteln verwendet. Weingeiſt, Alkohol, iſt ein vortreffliches Mittel für inner- liche Uebel, bei Kolikſchmerzen u. ſ. w., äußerlich für Salben, mit andern Spirituoſen verbunden, zu Einreibungen. Engliſch Salz, Epsom Salt, hat beinahe gleiche Wirkung wie Glauberſalz, ift entzündungswidrig, erweichend und ab- fondernd. Spieköl, Oil of Spike, wird zu Linementen verwendet, indem es ſtark und reizend auf die Haut einwirkt. Schwefelblumen, Sulphur Flowers, ſind mehr zum inner⸗ lichen als zum äußerlichen Gebrauch, als Blutreinigungd- mittel für alle Hausthiere, und wird gewöhnlich mit andern Mitteln verbunden, als Antimonium u. f. w. Wermuthkraut, Wormwood, iſt für Menſchen ſowohl als auch für Thiere gut, wirkt als Pulver gegen Würmer im Magen, ſowie gegen Lähmungen, Geſchwülſte u. ſ. w. Wurmſaamen, Wormseed, kann ebenfalls zu Pulver verwendet werden Ei Bockshornſaamen, Fenegreck, wird als. Arbeit Buer bei Pferden angewandt. Crotonöl, Croton- Oil, iſt eines der ſchnellſten Durchführungs- mittel für Pferde, Hunde u. ſ. w. Strecklain iſt ein ſtarkes, giftiges Mittel, wird levoc nicht häufig angewandt. Blutwurzel, Blood Root, wird innerlich und auge bei Pferden, beſonders in Pulver verwendet. 81 auberſalz, Glauber Salt, wird gewöhnlich innerlich als Erweichungsmittel und in hitzigen Krankheiten gebraucht. Arabiſcher Gummi, Gum ed wird äußerlich wie innerlich gebraucht. a Lorbeeröl, Laurel Oel, wird Ir feiner Flüchtigtrit ge⸗ N bei Lähmungen und Verrenkungen, in Verbindung mit andern Mitteln. u lantwurzel, Root of Elecampine, iſt ein höchſt ſtärkendes Mittel, welches die Türken und Araber häufig zu Pferdepulver benutzen wegen ſeines kräftigen Erfolges. Süßer Salpetergeiſt, Sweet Spirit Nitri, iſt ein gutes, wirkſames Mittel für innerlichen Gebrauch. Gabe z Unze bei beſchwerlichen Waſſerabſatz und derartigen Uebeln. Teufelsdreck, Assaſcœdita, iſt ein Appetit beförderndes Mittel für Pferde. hauptſächlich in Pulver oder Tinktur, und curirt den Magen und Gedärme. Peterlingſaamen, Semen Petroselini, iſt ein reizendes. abſonderndes Mittel. Blähungen vertreibend, jedoch ſoll man es nicht bei innerlichen Entzündungen anwenden. Schwarz- oder Wall wurzel, Radix Symphitir, Seu Con- soliadæ, iſt ein gelind ſtärkendes Mittel bei Durchfall, Diar- rhöe, Erkältungen und Kolik; äußerlich zum Klyſtieren, zur Miſterweichung und Abſatz deſſelben, auch zum Waſchen nach Abbrühungen, gegen alte, narbige Geſchwüre und Narbekruſten leiſtet ſie beſſere Dienſte, denn viele fettige Salbe; es wird 1 Quart Abſud mit 2 Unzen Alaun gemiſcht. . = ee = Eichene Rinde, Cortex Quercus, ift zuſammenziehend, ftär- kend, Geſchwulſt unterdrückend, abſondernd, aber nur kleine Aſtrinden find gut zu Abkochungen und Waſchen alter Ge⸗ ſchwüre, Geſchwülſte, Sattelgallen u. ſ. w. Auch konnen die Schaalen von Eicheln und wilden rn und — rinden angewandt werden. Schellkraut, Herba Cheledonii, iſt ein e auf- löſendes, zuheilendes Mittel, hauptſächlich bei Geſchwülſten, Verhärtungen, alte Krätze, Geſchwüre u. ſ. w., wird blos ab⸗ gebrüht, mit dem N gewaſchen und das Kraut zu Um⸗ ſchlägen gebraucht. Wachholderbeeren, Juniper, ſind als ein vortreffliches Mittel für Pferdepulver anzuwenden, müſſen aber gemahlen und mit andern Mittein verbunden werden, auch find fie vor⸗ trefflich bei Menſchen gegen Erkältungen, wenn ſte abgekocht ſind. Saſſafras, Sassafras, wirkt innerlich, zur Krinigung des Geblüts, gelind und ſtärkend. Schierli ng ſaft, Tinctur of Hemlack, iſt ein giftiges Mit- tel, in äußerlichen Fällen anzuwenden. Bernſteinöl, Amber-Oil, wird in der 151 e bei Huſten als Balſam gebraucht. Anhang nätzilcher Kuren für krankes Hornvieh, Schweine, Schafe und Hunde. — — a Das Auflaufen beim Vieh. Dieſes Uebel entſteht manchmal bei Kühen, Ochſen u. ſ. w. Als ein vortreffliches Aufbewahrungsmittel iſt Folgendes vorzu— bereiten: Nimm 4 Pfund ungebrannten Kalkſtein, lege denſelben in ein ſtarkes Feuer, brenne ihn wohl durch, hernach zerſchlage ihn und thue ihn geſchwind in eine große, paſſende Flaſche, ehe er von der Luftſäure angefüllt werden kann, und pfropfe die Flaſche forgfältig. Iſt nun ein Vieh mit ſolchem Uebel behaftet, dann nehme einen Löffel voll aus dieſer Flaſche heraus, thue es in eine paſſende Flaſche zum Einſchütten, nimm 1 Pinte recht warme Milch dazu, mit 1 Drachme Kampher, 1 Drachme Am- moniak und 4 Pinte Leinſaamenöl, miſche Alles zuſammen und ſchüttle es wohl durcheinander, zum Einſchütten. Im Nothfall gebe warme Klyſtiere mit Kochſalz, und gegen innerliche Entzün- dungen Salpeter, Glauberſalz, oder Engliſch Salz. Ferner iſt eine Hand voll Tabakblätter, in 2 Quart Milch ge= kocht, etwas feingeſchnittene Seife dazu aufgelöſt, und A Unze Steinöl mit 4 Pinte Brantwein, Alles zuſammen eingeſchüttet, zu empfehlen. Oder man ſchneide etwas Kaftorölfeife fein zu! Quart warmes Waſſer, mit 4 Unze Ammoniak. Im Nothfall nimm 2 Unzen Saft von friſch gemachten Miſt, 4 Unze Steinöl, nebſt 1 Pinte Seifenwaſſer. Dabei iſt es gut, ein rundes Stück Holz ins Maul des Viehes zu halten, weil dadurch die Zunge be— wegt und ein Luftaufſtoß bezweckt werden kann. Klauenſeuche des Hornviehs. Die Seuche erſcheint mit Fieber bei Rindern und rührt von einer Geſchwulſt an den Fußenden und Klauenſaum her. Zu Anfang iſt die Seuche nicht auffallend, aber ſchon am dritten Tage des Fiebers bemerkt man eine ſchmerzhafte Empfindung an dem Klauenſaum des Fußes, wo die Kühe immer abwechſelnd die Füße zuckhaft auf- und nieder ſetzen, nachher aber ſich meiſtens jegen und zum Aufſtehen hart zwingen, indem die Füße ihre ge- wöhnliche Laſt nicht mehr leicht tragen können. An dem Saum und in dem Klauenſpalt iſt eine gefäßartige Entzündung bor- handen, wo nachher kleine Bläschen ausſchlagen und der Schmerz fo groß iſt, daß ſolche Thiere nicht mehr zu ſtehen vermögen. Die Krankheit erfordert eine fleißige Behandlung, wenn die Kranf- heit keine böſen Folgen nach ſich ziehen ſoll, als ſteifartiges Fef- ſelgelenk u. | w. Der Anfang zur Heitung iſt: Trockner Stall, mit gutem Strohbett, regelmäßige Umſchläge, als weichen, fetten Thon, mit Eſſig angemacht. Oder man koche Leinſaamenmehl ab und bade die Füße darin; man öffne alle eiter- verdächtigen Geſchwüre des Fußes, nehme Charpie von Leinwand und denetzt die Schäden mit Kamphergeiſt und etwas Terpentin. Oder man nehme das Weiße von 8 Eiern, zerſchlage es fein, 1 Quart guten Eſſig, 1 Unze Kampher, 2 Unzen Alkohol, 3 Unze Terpentin, und miſche Alles zuſammen zum Benutzen. Die Maulſeuche, Maulfäule u. ſ. w. Dieſe Krankheiten machen ihr Erſcheinen unter den Rindern: Schafen, Schweinen und manchmal auch bei Pferden, und zeich⸗ nen ſich zuerſt durch kleine blaſenartige Ausſchläge in und an dem Maule aus. Die damit behafteten Thiere ſtehen anfangs matt und mit geſenktem Kopfe da, aber Schafe und Rinder legen — ſich meiſtentheils nieder und ſtehen nur gezwungen wieder auf; ihr Gang iſt alsdann fteif, die Haut iſt trocken, das Haar iſt ſtruppig, die Augen feucht und geröthet; ſie haben innerliche Hitze, fühlbar hauptſächlich an den Ohren und Hörneranſchluß. wie auch in der Mundhöhle und Naſe; das Maul iſt innen mit Geifer und Schleim gefüllt, manchmal iſt auch der Vorderfopf, Lippen und Zunge etwas angeſchwollen Erſt am dritten Tage bemerkt man feine, weißgelbe Blädderchen an der Inſeite der Lippen, an dem Gaumen und der Zunge, ſowie auch rückwärts im Maul nach dem Rachen zu. Die Thiere ſenken ihr heiß-ent- zündetes Maul gern in das Waſſer, um Kühlung zu bekommen, können jedoch vor Schmerzen nicht freſſen, wo dann blos nahr— hafte Mehlgetränke gegeben werden können. Dieſe Krankheiten dauern in der Regel 6 bis 8 Tage. Zur Kur beſtreicht man das Maul mit Folgendem: Honig, etwas Salzſäure, Mehl, Waſſer und etwas Salbei-Abfud ; auch ift das Maul mit Abſud von Eichenrinde auszuwaſchen, nebſt Anwendung von innerlich küh— lenden Mitteln, als Glauberſalz, Engliſch Salz u. f. w. Der Milzbrand des Viehes iſt elne gefährliche Krankheit von kürzerer oder längerer Dauer, mit großer Hitze begleitet, iſt anſteckend und kommt manchmal ſo geſchwind, daß man kein vorangehendes Zeichen merken kann, indem dieſe Krankheit die Thiere wie mit einem Schlage über- fällt, und dieſelben nach einigen zuckhaften Bewegungen krepiren. Anzeichen ſind: Die Thiere ſind mit großer Angſt behaftet, laufen mit zitternden, weit auseinander ſtehenden Füßen taumelnd um- her, ſind traurig, manchmal auch aufbrauſend, wobei ſie etwas ſpringen und dann hinfallen, machen krampfhafte Bewegungen mit dem Hals, laſſen den Kopf und die Ohren tief hängen, ſtehen unruhig, ſchäumen aus der Naſe und Mund, haben niedrigen Puls und Athem. Zur Kur nimmt man, wenn das Vieh heißen Durſt hat, Bitriolöl im Trinkwaſſer, mit Sauerteigwaſſer ge— miſcht; auch iſt Salpeter oder Engliſch Salz zu gebrauchen; — 98 — ferner auch: 1 Löffel Vitriolöl mit 1 Quart Trinkwaſſer 4 Mal des Tages eingeſchüttet; ferner, ein Haarſeil durch die Bruſt, die Beulen können mit einem heißen Eiſen gehemmt werden. Auch iſt der Aderlaß gut. Bei allen Geſchwulſten und Bladderöff⸗ nungen ſoll man ſeine Hände mit Fett |. FOREN - Krankheit 5 iſt. Die Lungenſeuche des Hornviehes. Die Lungenſeuche iſt eine eigene, oft anſteckende, mit Erſchlaf⸗ fung der Lunge verbundene Krankheit, welche meiſtentheils die Zerrüttung des einen oder andern Lungenflügels nach ſich zieht. Die Krankheitszeichen ſind folgende: Die Thiere ſind traurig, matt, mit hängenden Kopf und Ohren, die Augen ſind meiſten⸗ theils glanzlos, harter Athem und Flankenbewegung, weicher, ſchwacher Puls, unregelmäßiger Herzſchlag, der Miſt wird in ſchwärzlicher und trockner Maſſe abgeſetzt, auch werden die Zähne etwas locker, Maul und Naſe find mit etwas Schleim bedeckt; bei Berührung der Rippen, Lenden und Kreuz find fie ſehr em⸗ pfindlich, indem fie ſich ſtark einbiegen, wenn man ſie berührt; fie ſtehen unregelmäßig, mit etwas gekrümmten Rücken und gerade ſtehendem Halſe. Wenn die Krankheit ſehr gefährlich und im höchſten Grade iſt, legen ſie ſich öfters nieder, raffen ſich haſtig wieder auf, und man bemerkt eine Kraftloſigkeit wie eine Gefühl⸗ loſigkeit, ſte knirſchen manchmal mit den Zähnen, die Augen ſinken ein; alsdann folgt ein ͤußerliches Erkalten, und der Tod iſt nahe. Die Kur bei fetten Thieren iſt zuerſt ein Aderlaß; auch ift es nothwendig, daß man ftarfe Einreibungen an den Seiten und unter den Schulterblättern beibringt, als Spaniſch Fliegen⸗ pflaſter, mit Terpentin und Schweinefett, ein Haarſeil durch die Bruſt zieht und mit der beſchriebenen Einreibung zugleich be⸗ ſtreicht. Ferner wendet man auch alle zwei Stunden Klyſtiere mit Kamillenwaſſer und Salz an. Als innerliches Mittel iſt der Mehltrank, mit etwas Salmiak oder Salpeter gemiſcht (nämlich + Unze Salmiak und 3 Unze Salpeter) zu empfehlen. 3 Gedärmſeuche, Ruhr und Diarrhöe iſt ein nervöſes, entzündliches Leiden im Gedärm, mit heftiger Neigung zur Darmentleerung. Die damit behafteten Thiere ſtehen traurig, mit geſenkten Ohren und zuſammengeſtellten Füßen da, die Bruſtlappen ſind leer, die Haut iſt ſchripp und die Haare ſtruppig, die Augen ſind trübe, mit Thränenabfluß, die Zähne los, gähnen öfters, wo zugleich eine aufſtoßende Luft er— folgt, und entfernen ſich vom Futter. Je höher die Krankheit, deſto größer die Mattigkeit, der Miſt iſt dünn, von verſchiedener Farbe, die Thiere zittern ſtark, der Hinterleib ift aufgetrieben, fie legen ſich kraftlos nieder, der Herzſchlag iſt ſtark. Zum Ein- ſchütten gebe man Abſud von Kamillen mit geröſtetem Mehl und 2 Unze Laudanum, drei Mal des Tages. Zum Klyſtier nehme Abkochung von Kamille, Salbei und etwas Flachsſaamen; im Nothfall oder Schwäche + Unze Kampher dazu aufgelöft. Haut⸗Krankheiten (Schäbig, Raute, Krätze.) Dieſe Krankheiten ſind bekannt als anſteckend; ſie beginnen mit ſchuppenartigen, feuchten und juckenden Hautausſchlägen, welche faſt bei allen Hausthieren vorkommen, am häufigſten aber bei Pferden, Schafen und Hunden. Bei Pferden zeigt ſich die trockene Schäbe meiſtentheils zuerſt am Kopf, Stirn, am Halſe unter der Mähne, an den Schultern und der Inſeite der Schenkel. Solche raut⸗artigen Hautſtellen find ſchon wegen ihres kahlen Ausſehen und an den Schuppen kennbar, indem ſolche Thiere immer im Stall und außerhalb ſich reiben, oder, wenn fie es er- langen können, den juckenden Theil mit dem Maul und Zähnen benagen. Sie werden in der Regel mager und zum Theil ſchwel⸗ len die Füße an, wo alsdann, durch Vernachläſſigung und Ver— längerung des Uebels der Hautwurm ſich entwickelt. Zur Kur nimmt man folgendes innerliche Mittel: Man gebe 1 Unze Schwefel, 3 Unze Wermuthpulver, 2 Unzen Salz, miſche Alles fein zuſammen, und gebe ſolches zwei Mal des Tages. — 2 — Als äußerliches Mittel iſt Reinlichkeit zu empfehlen, und ge⸗ brauche folgende Salbe: 1 Pinte Kalkwaſſer, 3 Pinte Holzaſchen⸗ lauge, 1 Unze Terpentinöl, 3 Unze Ammoniak, 1 Pfund Schwe- felpulver. Oder man nehme ? Pfund Schwefelpulver, 2 Pfund Schweinefett, 2 Unzen Terpentinöl, und mache Alles zu einer Salbe. Dieſelbe iſt auch bei Hunden anzuwenden. Nach dem Einreiben muß man die Haut an der Sonne oder in einem war⸗ men Stall trocknen laſſen. Darauf muß man ein leichtes Ab- führungsmittel anwenden. Die Hals⸗Entzündung (Anthrar) bei Hornvieh und Schweinen. Dieſes iſt eine gefahrvolle Seuche oder Krankheit, begleitet mit einer knopfartigen Hals- und Kehl-Geſchwulſt, indem es das Vieh fchneil überraſcht, und bei ſchlechter Verpflegung mit Tod endet. Die Zeichen find: Anſchwellung an der Halsangel, wo— durch das Schlucken gehindert wird; die Thiere ſind dabei matt und ängſtlich, bewegen ſich ſchwindelartig, ſchütteln öfters den Kopf, zittern bisweilen am ganzen Körper, mit keuchend aufge⸗ ſperrtem Maule, vorgeſtreckter Zunge und heißem Maul, haben ſtarke Hitze und laſſen das Eingenommene wieder zur Naſe her- aus. An den Luftröhren zeigt ſich ferner eine hitzige, ſpannende Geſchwulſt, die ſich je nach dem Grad der Krankheit verbreitet; das Athmen iſt gewöhnlich mühſam, die Zunge iſt etwas ge- ſchwollen. Die Urſache der Krankheit iſt: häufiger Witterungs- wechſel und naßkalte Witterung. Kur: Man öffne zuerſt die Froſch-Ader unter der Zunge — mache einen Schnitt an den Ohren und am Schwanz. Zum Einſchütten gebe 1 Pinte Milch, mit 4 Unze Salpeter, + Unze Salmiak, 2 Drachmen zerriebenes Schießpulver und etwas Mehl, Alles gut gemiſcht. Später gebe man Abſud von Wermuth oder Salbei, etwas Salmiak und Weinſtein darin aufgelöſt. Zum Einſtreichen nimmt man Leinſamenöl mit Honig und Mehl, und hält den Stall warm und trocken. ˖ Se Folgendes ift die Behandlung bei Kühen, fo lange fie noch zu ſchlucken vermögen: 2 Unzen Safran, 2 Unzen Salpeter, 1 Unze Therriak, 2 feingeſchnittene Citronen, und thue Alles in 2 Quart heißes Waſſer, und ſchütte es lauwarm ein. Auch gebe Mehlge— tränke. Dämpfe den Hals mit Heublumen- oder Gerſte-Abſud, halte ihn warm und reibe ihn mit Linement ein. Zum Ein— ſchütten gebe ferner: 2 Unzen Teufelsdreck-Tinktur, 3 Drachme Schwefel⸗Balſam, zu 1 Pinte Citronenwaſſer und 2 Pinte Milch. Seuche bei Hornvieh. Wenn ſolche exiſtirt, iſt es am Beſten, man bereite folgendes Pulver: 1 Unze Angelikawurzel, 1 Unze Knoblauch, 4 Unzen Wachholderbeeren, mache dies Alles zu einem dünnen Brei, und ſtreiche dem Vieh jeden Morgen 2 Löffel voll auf die Zunge, reiche ihm darauf etwas Waſſer, ehe man ihm zu freſſen giebt. Beſchwerliches Waſſermachen beim Vieh. Man ſtede eine Handvoll Peterlingkraut ab, nehme alsdann das Waſſer, mit etwas warmer Milch dazu, und ſchütte es ein. Innerliche Entzündung des Viehes. Wenn ein Vieh plötzlich unwohl wird, ſtille ſteht, röthliche, enzündete Augen hat, oder den Kopf hängen läßt, ſo iſt es ein unfehlbares Zeichen, daß es den Brand hat. Man gebe ſogleich 1 Quart Milch, 3 Unze Schießpulver, 3 Unze Alaun, 4 Unzen Baum- oder Leinſaamenöl, und etwas Salpeter, Alles zu einem Brei gemacht, zum Einſchütten. Dazu kann auch noch Sauer— teig- oder Sauerkrautwaſſer angewandt werden. Ferner ift für ſolches Vieh folgendes Kühlungsmittel zu em— pfehlen: Nehme 4 Unzen Salpeter, 3 Unzen Engliſch Salz, 12 Unze Weinſtein, 2 Unzen pulveriſirten Siebenbaum, Alles in ein Quart Abkochung von Peterlingwaſſer aufgelöſt. Dieſe Ein- ſchüttung thut vortreffliche Dienſte. — GE — Ein gutes Mittel gegen die Rund- und Bandwürmer | bei Hornvieh und Pferden. Nimm einen irdenen oder ſteinernen, 4 Quart haltenden Krug, fülle ihn mit feingeſchnittenem Pferdehuf aus der Hufſchmiede, oder Pferdeknochen-Pulver, mit etwas Holzaſchen-Lauge, thue nachher 8 Unzen Terpentin, 1 Quart Alkohol, und 2 Unzen Am- moniak hinzu, laſſe Alles acht Tage lang zugedeckt ſtehen. Die Gabe iſt für ältere Thiere 2 Unzen in 1 Pinte Waſſer, für jüngere die Hälfte. Während dieſer Zeit iſt leichtes, paſſendes Futter zu empfehlen. Für Hunde gebrauche 1 Drache in warmer Milch zwei Mal des Tages. Bei Kühen iſt auch noch der Gebrauch von Se zu empfehlen. Vortreffliches Recept wider geschwollene Füße beim Hornvieh. Nimm ein paar Hände voll ſchwarze oder weiße Dornenrinde, desgleichen weißeichene Rinden, koche ſte ab, und miſche hernach 1 Quart guten Eſſig dazu; ſtelle die Füße in einen ſtarken Zuber, und bade ſie. Im Nothfalle öffne die Halsader. Mittel gegen böſes Euter bei Kühen. Man koche Rettigblätter oder Heublumen ab, und waſche es damit. Dann nimm Pinte Honig, 4 Unzen Salbei⸗Tinktur, 1 Unze Wachholderöl, miſche Alles zuſammen und S das Euter zwei Mal des Tages damit. Bei blut⸗vermengter Milch gebrauche Folgendes: 2 Pfund gelbe Rüben, 3 Pfd. Wachholder- beeren, 4 Pfd. Eicheln, mache es zu Pulver, und gebe es auf dem Pulver. Zur Einſchüttung gebe: Eine Handvoll Farrenkraut, beögleihen Wegwartkraut und Epheu, mit etwas Honig. 51 Mittel gegen Zungenkrebs beim Hornvieh. Die Zeichen ſind: Blaſen auf der Zunge, freſſendes Geſchwür, weißgelber Geifer aus dem Maul. Nimm 2 Quart Eſſig, 6 Un⸗ zen Honig, 2 Unzen Salmiak, miſche es durcheinander und koche es etwas auf, beſtreiche dann die Bladdern zweimal des Tages, gebe immer friſches Waſſer, mit etwas Mehl vermiſcht. N Iſt das Vieh mit dem Maulfroſch behaftet, ſo hängt es in der Regel den Kopf, frißt wenig und geifert ſtark aus dem Maul. Man ziehe alsdann die Zunge mit der linken Hand heraus und öffnet die kleinen Bladdern, reibe fie zuerſt mit Salz ein, nachher mache eine Miſchung von Salbeiwaſſer, Mehl und Honig zum Beſtreichen der Bladdern. Ein Mittel gegen Läuſe des Viehes. Nimm 4 Pfund Tabaksblätter, weiche ſie in Holzaſchen-Lauge, und waſche das Vieh damit; ferner zerſchmelze Mercurialſalbe, reibe es hinter den Ohren, über dem Rücken und am Schwanz damit ein. Das Rankk!korn bei Schweinen. Dieſes hat viel Aehnlichkeit mit dem Zungenkrebs, es zeigt ſich an dem Gaumen, der inneren Maulhaut und Zunge, hat erbſen- artige Blaſen, welche theils bräunlich, theils ſchwärzlich aus- ſehen. Neben dieſen Zeichen bemerkt man auch eine fieberartige Bewegung an den Schweinen, wie auch Mattigkeit, ſie gehen mit tief geſenktem Kopf, oder liegen häufig und haben keine Freßluſt. — 94 — Dieſe Krankheit entfteht häufig im Spätfommer) durch heißes Wetter und Waſſermangel, wird jedoch zu den erblichen gezählt, indem die in den Bladdern enthaltene blaſſe Jauche für giftartig angeſehen wird. Die Kur iſt folgende: Nimm ein paſſendes Stück Holz, halte es quer im Maul des Schweines, brenne die Blaſen ab, entferne Alles und reinige das Maul, beſtreiche es nachher mit einer Auflöſung von Salz und Salmiak in Eſſig, oder auch Salbeiwaſſer mit Honig und Mehl. Als Futter iſt Kleie mit Sauerteigwaſſer oder ſaurer Milch zu empfehlen Sind etwa Wolfzähne vorhanden, ſo müſſen dieſelben zeitig ausgebrochen werden, weil dadurch die Freßluſt ſtark vermindert wird. Die Finnen bei Schweinen. Dieſe Krankheit entſteht dadurch, wenn die Schweine in großer Hitze öfters ſaufen und freſſen, oder auch, wenn ſie manchmal zu heißes oder zu kaltes Schlapp bekommen, theils auch, wenn fle mit einer gewiſſen Art Würmer behaftet find, die haupkſächlich von den genannten Urſachen herrühren. Derartige Schweine haben ge- wohnlich Knoten im Fleiſch und Speck, liegen, auch befinden ſich weiße Bladdern unter der Zunge. Kur: Nimm gepulverten Kümmel, Kochſalz, feine Holzaſche, jedes gleich viel, und 1 Loth Spießglanz, miſche Alles zuſammen, und gebe täglich zwei Mal 1 Löffel voll im Freſſen. Blute ſolche Schweine auch an den Ohren und Schwanz. Die Seuche (Rotte) der Schafe. Dieſe Krankheit zeigt ſich zuerſt mit zuckhaftem Gang und ſtar⸗ ker Hitze im Fuß und Klauen aus, mit weißgelben Flecken in dem Klauenſpalt, der nachher ſchwarzgelb wird, die Haare ab- frißt, den Klauen- und Hornſaum ablöſt, mit großen Schmerzen begleitet. Die Kur beſteht darin, daß man die Füße womöglich in fließendem Waſſer badet und abwäſcht. Alsdann nimm 3 5 — 98 — Pfund gutes Weizen- oder Roggenmehl, 4 Unzen Honig, 2 Un- zen feinen Alaun, 6 Unzen Fett und etwas Leinöl, Alles zu einer Salbe gemacht. Hernach beſtreiche den Fußſaum und die Klauen damit, verbinde dieſelben und halte die Schafe in einem warmen trocknen Stall. Bei allgemeinen Klauen⸗-Uebeln reinige man die Spalten gut, und bade die Füße mit friſchen Quellwaſſer in einem paſſenden Geſchirr. 2 Unzen Blei-Efjig zu 4 Quart Waſſer, mit 1 Unze Kochſalz und 1 Unze Alaun, und bade damit einmal des Tages, aber jedes Mal mit friſchem Waſſer. Trockner Stall mit Stroh iſt nothwendig, ſowie . Eingeweide⸗ Würmer bei Schafen. Es entſtehen zuweilen eine Art Würmer in den Eingeweiden der Schafe, woran ſolche erkranken. Urſachen find: Näſſe, un- reines Futter und Getränke u. f. w. Bemerkt man Spuren von Würmern, dann giebt man den Schafen zuerſt eine Portion gu— ten, ſelbſtgemachten Eſſig, mit Salz darin aufgelöſt. Oder man nehme 1 Unze gepulverte Aloe, mit Mehl und Waſſer zu Kugeln gemacht und auf die Zunge gedrückt zum Verſchlucken. Krätzige Ausſchläge bei Schafen. Sie entſtehen durch lang anhaltendes feuchtes Wetter, unreines Futter und Getränk und unreines Geblüt, oder durch Anſteckung, und äußern ſich durch fortwährendes Jucken in der Haut. Zur Kur nehme folgendes Purgirmittel: 3 Unzen Schweſelpulver, 13 Unze Antimonium, 2 Unzen Aloe-Tinktur, 1 Unze Therriac, } Unze Jalupp, 3 Unze Teufelsdreck, miſche Alles zuſammen, mache 30 Pillen daraus und gebe drei Mal des Tages 2 Pillen Leichtes Futter, Mehlgetränke, mit etwas Saſſafras und Süß- holzpulver vermiſcht, reiner, trockner Stall ſind nothwendig. Iſt die Wolle 1 kurz. 17 kann man die bekannte Krätzſalbe anwenden. Die Fra res un Dieſe Krankheit befällt die jungen Hunde früher ober ſpäter. Die Zeichen find folgende: Der Hund ſucht die wärm⸗ ſten Plätze zu ſeinem Lager; zwingt man ihn aufzuſtehen, ſo hängt er den Kopf kraftlos, wie auch den Schwanz, athmet ge⸗ ſchwind, die Naſe iſt hitzig, jedoch wenn fie etwas feucht wird ⸗ gieb dem Hunde zuerſt 1 Gran gepulverten Weinſtein, mit etwas Zucker und Milch, dann erbricht ſich der Hund mit ſtarkem weiß⸗ gelben Schleim. Man gebe dieſes Mittel zwei Tage lang, und enthalte den Hund von ſtarker Nahrung; überhaupt iſt vieles Fleiſch jungen Hunden ſehr ſchädlich. Auch iſt es gut, daß man. dem Hund laxirende Mittel giebt und ein Zugpflaſter auf, die. Naſe legt; ebenfo, daß man bei werthvollen Hunden ſtets etwas Schwefelpulver ehe Antimonium ins Shit h zur Miu reinigung. 5 e l Tee Krätzge Hunde. Für krätzige Hunde iſt Folgendes gut zu Pillen, nämlich: 1 Quentchen gebrannten Alaun, 2 Quentchen geſtoßenen Jalupp, 2 Quentchen Nießwurzel, 14 Unze Spießglanz-Oxid, 3 Unzen Schwefelpulver, 2 Quentchen Therriac, 2 Unzen Honig, miſche Alles fein zuſammen zu 25 Pillen, in Süßholzpulver aufgerollt, und gebe drei Mal des Tages 2 Pillen. Oder gebe 2 Unzen. Turpithpulver, 2 Drachmen Teufelsdreck, 4 Drachmen Aloe, etwas feine Seife, mache einen Teig und rolle 15 Pillen in Süßholz⸗ pulver auf, und gebe jeden Morgen eine. Waſche den Hund mit Kaſtorölfeife, oder bade ihn in warmen Abſud von Malz oder Weizenkleie. Mache hernach folgende Salbe: 4 Pfund Schwefel, 6 Unzen Schweinefett, 4 Unzen flüſſigen Honig, und miſche Alles zuſammen; reibe den Hund mehrere Tage lang damit ein. 2 Ohrenſchmerzen der Hunde. Dieſe entſtehen theils aus einer ſcharfen, reizenden Feuchtig⸗ keit, theils auch durch Inſekten-Larven, welche den Hunden häufig große Unruhe verurſachen, indem fie ſich dann an allen harten Gegenftänden und am Boden mit den Ohren reiben. Zur Kur nehme man zuerſt Seife und Holzaſchen-Lauge, worlu man Alaun auflöſt, waſche die Ohren mit einem Schwamm oder wol— tenen Lappen aus, hernach beſtreiche fie mit einer Miſchung von Honig, etwas Baumoͤl und 1 Drachme Opium Tinktur. Würmer bei Hunden. Es ereignet ſich Häufig dei jungen, werthvollen Hunden, daß fie ſich durch allerlei unreines und übermäßiges Futter den Magen überladen und dadurch Anlaß zu Würmern geben, wodurch das Wachsthum und die Körperkraft bedeutend verhindert wird. Den damit behafteten Hunden gebe man täglich zweimal etwas Milch, mit 1 Drachme Kalomel und 2 Drachmen Wurmpuiver, ſchütte dieſes ein und fahre damit fort, bis die Würmer mit dem Miſt abgehen. Beim Einſchütten halte man den Hund zwiſchen den Knien, und halte ein paſſendes Stück Holz quer durch das Maul, während eine andere Perſon das Einſchütten verſteht. Oder man nehme 2 Unzen kurzgeſchnittenes Pferde- oder Schweine⸗ haar, 2 Unzen Wurmpulver, 1 Unze Kalomel, und etwas Zucker, miſche Alles zuſammen und gebe mit jedem Futter eine Meſſer⸗ ſpitze voll. Auch iſt feingeſchnittner Knoblauch dazu anzuwenden. Bei Verſtopfung der Hunde nehme man 4 Unze Aloe-Tinftur, 15 Tropfen Wachholder⸗ oder Erotonöt, thue dieſes in 4 Pinte Milch, und ſchütte es ein. Vortrefflicher Wundbalſam für Hunde. Zerrühre das Weiße von 4 Eiern fehr fein, nehme 1 Pinte Eſſig, 2 Drachmen Kamphergeiſt, 1 Drachme Terpentlu, 1 Unze Alkohol, halte die Wunde rein und beftreiche fle mit diefer Tinktur. 7 — 98 — > | Kurze ; bo t N il Belehrung über Purgirung Yu * Eingüſſe bei Pferden in verſchie⸗ 9 denen Krankheitsfällen. Bei allen Latwergen, Eingüſſen u. ſ. w., iſt das Alter und die Größe der Thiere zu beobachten, indem junge, ſchwache Thiere die ſtarke Doſis nicht vertragen können, wie größere und ältere. Man ſehe darauf, daß man den Pferden nichts in die Luftröhre gießt, indem es ſchädlich iſt. Zu ſolchem Gebrauch iſt ein großes Ochſenhorn das Beſte, indem es nicht verbrechen kann. Alle Klyſtiere, wie auch die Eingüſſe durch den Mund ſollen lauwarm bereitet werden. Bei Purgirungs-Pillen iſt die Hauptſache, daß ſie mit kräftigen Medicamenten und nicht mit alten, verlegenen Medizinen bereitet werden, indem ſie manchmal den erwünſchten Zweck nicht erreichen und erfolglos ſind. Das Gewicht einer Pille ſollte 2 Unzen fein. Pillen ſollten Morgens vor der Futter- zeit verabreicht werden, wie auch Pulver und Latwergen. Alle Doſen ſollten je nach Umſtänden, Größe und Natur des Pferdes zubereitet werden. Bei kaltem, feuchtem Wetter iſt Purgirung zuweilen ſchädlich, ſowie auch die Verabreichung von kaltem Waſſer; auch ſollen Pferde zu ſolcher Zeit nicht zu viel zur Arbeit angehalten werden. 10 bis 24 Stunden iſt die Zeit zum Durch- bruch der Pillen, im Nothfalle auch in 1 Stunde, mit Crotonöl. Pferde ſollten nach Verabreichung von Purgirungs-Pillen 25 Minuten geritten und hernach in einen warmen Stall geführt werden. Auch ſoll ein Pferd 2 Tage lang mit weichem Kleien- futter gefüttert werden, bevor man Phyſtcatur giebt, ſodaß es einen geſchwinderen Durchbruch nehmen kann, als wenn der Miſt im Darm hart angepreft iſt. Im Frühjahr dient gewohnlich die Grasweide mit ihren jungen, ſaftigen Kräutern als leichte Purgirung, und iſt dieſelbe hauptſächlich gut für kurzathmende und appetitloſe Pferde. Bei Darmverſtopfung müſſen zuweilen lauwarme Klyſtiere mit Salz. aufgelöfter Kaſtorölſeife nnd Baumöl angewandt werden. Im Nothfalle iſt es auch gut, wenn man bei hartgeballtem Miſt mit Fett geſchmierter Hand Gebrauch macht, wenn der Miſt oder Durchbruch nicht gleich erfolgt. Alle Latwergkugeln ſollen bei der Verabreichung mit etwas Fett geſchmiert werden, und dabei iſt es gut, daß man ein paſſendes Stück Holz nimmt, 2 Fuß lang und einen ſtarken Zoll dick, mit dem Meſſer eine halbrunde Aus- höhlung, einen ſtarken Zoll lang, am Ende des Holzes aus— ſchneidet, ſodaß die Latwerge in die Höhle eingelegt werde, und wenn das Holz im Rachen iſt, dann dreht man das Holz um und die Latwerge bleibt zurück. Auf dieſe Art iſt das Eingeben ſehr leicht. Auch iſt bei Kräuteranwendung, innerlich wie äußerlich, zu bemerken. daß dieſelben niemals abgekocht, ſondern immer mit kochendem Waſſer abgebrüht und hernach gut zugedeckt werden müſſen, damit die Kräuterkräfte beiſammen bleiben und bei An- wendung ihren erwünſchten Zweck erreichen können. Beim Eingeben von Latwergen und Purgirkugeln iſt es ge— bräuchlich, daß man immer mit der rechten Hand oder beſſer mit dem beſchriebenen paſſend geschnittenen Holzſtück eingiebt. + — 14 .2—̃— ä — Saus-Apotbeke. — — Zuletzt noch empfiehlt der Berfaſſer dieſes Baches jedem Land⸗ mann und Pferdebeſttzer, womöglich alle nützlichen, mediciniſchen Gartenkräuter zu pflanzen, als: Kamille, Salbei, Wermuth, Pfeffermünz, Peterling, Knoblauch, Meerrettig, Waldmeiſter, Hauswurzel, Taubneſſel, Schwarz- oder Wall wurzel, Gundel⸗ rüben, Fingerhutkraut, Kalmuskraut, Schellkraut, Majoram, Timian, Wachholder, Wegebreit, Tauſendgüldenkraut, Meliffen- kraut, Rebſtöcke, Klettenwurzel, Baldrianwurzel, Schafgarbe, Krauſemünze u. ſ. w. Alle dieſe mediciniſchen Bartenpfintpen find häufig bei Kranf- heiten von Pferden und anderen Hausthieren fehr nützlich, indem de die beſten Kuren bezwecken, fo daß es der Mühe werth wäre, ſolche beſtändig im Hauſe oder Garten zu halten. Inhalt. ueber den Pferdebeſchlag und deſſen Folgen Ueber die Grasweide Ueber die Füllenzucht und die Begattung der Stuten Ueber das Gewöhnen junger Pferde 855 Reiten Ueber das Treſſtren der Pferde i Ueber den Aderlaß der Pferde Alter und Zahnwechſel junger Pferde und güfen Ueber die Kopfkrankheiten der Affen — Raſender Steiger. nen Taub⸗Koller Augen⸗Krankheiten i 6 Kronen-Ausbruch am Kopfe n Drüſen⸗Krankheit . 3 : Entzündung des Halſes + Lungen⸗Entzündung . \ 3 Kolif und Magen- “Entzündung a Bruſt⸗Entzündung > 4 Tieber⸗ Krankheiten l Starrkrampf 1 2 ; ; Rehe⸗Krankheit . 4 a N R Darmgicht und Leibſchmerzen 5 4 1 Fine | 1 g Diarrhöe t g Gelbes Waſſer } Beſchwerliches Waſſermachen u 5 Verſtopfung bei Pferden . l g Mu Ueber Haut-Krantheit N - . . Die Würmer oder Batz 5 Eugbrüftige oder . Pferde „ „ 5 0 E288 888488288888 8N8S8 888888884 — 102 — Lähmungen, Verrenkungen ꝛc. 5 Geſchwulſt am Geſchröt und Rabelgegend Hautanwuchs und magere Pferde 03 $ . Der Ellbogen- oder Stoll-Schwamm i E 8 Hinderniß beim Freſſen i i : . . . Geſchwüre (Schick) im Maul a N Schwarze und bladderige Zungen Verſtauchungen bei Pferden Schwinden am Schulterblatt Das Gliedwaſſer 2 3 : 8 Ueber die Gelenk- und Windgallen N | 5 } Haut- oder Sattel-Gallen i 3 N ? 8 Spathen und Gewüchſe 5 - Uebervein oder Splent : s Ningbein PR 0 Von den Wunden überhaubt 5 e Verband⸗-Lehre j . . ä a Pferde⸗Muſterungs⸗ „Tabelle k Reitpferde Beſondere Wahrnehmungen bei Pferden Geometriſche Ueberſicht des Pferdes Werthvolle Necepte. Appetitpulver Blutreinigungs-Pulver Hot : e Huſten-Pulver . i 0 Pulver für kurzathmende Pferde l Vortreffliches Wurmpulver Vortreffliches Recept, um ältere Pferde wieder etwas leb⸗ hafter zu machen, wenn man ſie verkaufen möchte Das Hufeland'ſche Linement-Recept vor allerlei N Salbe gegen Rheumatismus Mittel gegen offene Wunden 5 nd K Vortreffliches Strengels- oder Stemperpulber . Verdauungspulver Gutes Mittel gegen Darmgicht i | Mittel zum Aufbewahren gegen Kolikſchmerzen Vortreffliche Hufſalbe Vortreffliches Recept für den Kronenausbruch am Sufe 7 * Ain Brandwunden 5 Eine auftrocknende Salbe zu bereiten Nene — 18 — Wenn ein Pferd überhitzt iſt Vortreffliches Recept, wenn ein Pferd beinahe gefoundert Mi Wenn ein Hengft zu viel Naturtrieb hat . Vortreffliches Mittel das Haar wachlen zu machen Ein Mittel gegen leidenſchaftliches Nagen der Pferde Daß zwei Hengſte ſich mit einander gut vertragen . 1% Vortreffliches Recept für allerlei Schrunden und Schäden . Ein Pferd auf die Rennbahn vorzubereiten Fr 5 Recept für mancherlei Schäden . . 0 Recept gegen Augenübel Bauten, wildes Fleiſch an alten Wunden ingbein N ; Beſchwerliches Waſſ ermachen . x Anhaltender, langwieriger, lockerer Huſten Ein Pferd rotzig zu ſtellen, wenn man will - Ein glanzartiged, Waſſer abhaltendes, wech Berdege ſchirr zu bereiten . on Ein Linement für offene Wunden Medieinen ihre Anwendung bei n und anderen Haus- thleren . - 0 a Anhang nützlicher Kuren für krankes Hornvieh, N an und Hunde : Das Auflaufen beim Vieh Klauenſeuche des Hornviehes Die Maulſeuche, Maulfäule u. ſ. w. i Der Milzbrand des Viehes 2 Die Lungenſeu he des Hornviehed . : s Gedärmſeuche, Ruhr und Diarrhöe s £ Haut-Krankheiten (Schäbig, Raute, Krätze) Die Hals-Entzündung . bei u und Schweinen Seuche bei Hornvieh Beſchwerliches Waſſermachen beim Vieh Innerliche Entzündung des Viehes 72 deſehend aus Kräutern, Mineralien und Flüſſigkeiten, und 76 85 85 86 86 87 88 89 89 91 91 91 91 — 14 — Seite Ein aa Mittel gegen die Rund⸗ und Bandwür⸗ mer bei Pferden 92 Vortreffliches Recept wider gefönottene dite beim Hornvieh 92 Mittel gegen böſes Euter bei Kühen 3 e 92 Bei blut⸗vermengter Milch A Mittel gegen Zungenkrebs beim Hörpieh - A Ein Mittel gegen Läuſe des Viehes g 5 93 Das Rankkorn bei Schweinen un un Die Finnen bei Schweinen Winne Die Seuche (Rotte) der Schafe n 94 Eingeweide⸗Würmer bei Schafen . 1 95 Krätzige Ausſchläge bei e l 2 Die Hundeſucht 5 ne en Krätzige Hunde - N 96 Ohrenſchmerzen der Hunde n > x A Würmer bei Hunden 5 . Ä 5 22 8 Bei Verſtopfung der Hunde F Vortrefflicher Wundbalſam für Hunde ; 7 Kurze Belehrung über Purgirung und Eingüffe bei . in verſchiedenen Krankheitsfällen 98 Haus -Apotheke von medieinlſchen Kräutern 100 mn a K ¶ — —ͤ— — S \ 5 0 0 ER 1 N 1 5 5 ap RL 2 2 N 9 8 1 Mt S year you year Vin ran ar PPP S . year N . D ar a ER ER NEE ER