WHITNEY LIBRARY, HARVARD UNIVERSITY. TAE/GIFT-OF ).; DW EU BRN EN Sturgis Hooper Professor IN THE MUSEUM OF 0OMPARATIVE ZOOLOGY HS el 1,1003 ER a NE I AA - Neues Jahrbuch GELERIDERS UN für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde, Eurenenküben von Dr. K. C. von Leonhard und Dr. H. 6. Bronn, Professoren an der Universität zu Heidelberg. Mit 4 Tafeln m m nn nn nm , STUTTGART, E. Schweizerburt's Verlagshandlung. € 1835. Ru kankatt Sa k EN IN. ARE We [ sr Geologische Betrachtungen über den Schwefel von Herrn. Prof. ©. GEMMELLARO in Catania. Mtihi contuenti sese persuasit rerum natura, nihil incredibile existimare de ea, Pııs. XI. 93, - Die Beobachtung der Lagerungs-Verbhältnisse des Schwe- fels in Steilien führte mich zur Entdeckung gewisser physischer und geologischer Umstände, ‚welche, wie es das Ansehen hat, einiges Licht auf den Ursprung jener brenn- baren Substanz werfen, die man als von mineralischer Abkunft anzusehen gewohnt ist, F So unumgänglich nothwendig es ist, die grösste Vor-. sicht anzuwenden beim Ausspruche geologischer Meinun- gen, wenn man sich auf eine verhältnissmässig kleine In- sel beschränkt sieht, so glaube ich dennoch im gegenwärtigen Falle mit aller Freimüthigkeit meine Ansicht darlegen zu können, da Sicilien die in Frage liegende Substanz in sol- cher Menge besitzt, dass dieses Eiland gleichsam deren Markt von ganz Europa geworden ist. Mehr als die Hälfte des mittägigen Theiles der Insel, an so vielen Stellen aufge- Jahrgang 1835. 1 u schlossen, zeigt sich reich an Schwefel- Ablagerungen, wel- che sehr bedeutende Räume einnehmen, und das dieselben umschliessende Fels-Gebilde ist auf solche Weise bekannt und bezeichnet, dass über die geognostischen Beziehungen nicht der geringste Zweifel obwaltet. Zahllose Thatsachen liegen vor, und entsprechen einander in dem Grade, dass sie den daraus abzuleitenden Schlussfolgen die kräftigste Stütze gewähren, und von diesen den Schein blosser Hypo- these entfernen. Ich hege die Hoffnung, nach genauer Untersuchung des Bodens und nach wiederholten Beobachtungen der ver- schiedenartigen Zustände und der Lagerungs - Verhältnisse des Schwefels, unter Berücksichtigung seiner physischen und chemischen Eigenthümlichkeiten, so wie der bei seinem Schmelzen eintretenden Erscheinungen, an Geologen die Zumuthung stellen zu dürfen: dass sie die ersten Grund- züge meiner neuen Theorie einer genauen Beachtung nicht unwerth halten. Der Entwickelung dieser Theorie schicke ich eine gedrängte Darstellung der Natur und der Eigen- schaften jenes brennbaren Stoffes voraus, so wie Betrach- ‚tungen über die Art und Weise seines Vorkommens, über die gewöhnlichsten Lagerungs - Verhältnisse und über die Beziehung, in welcher der Schwefel zu dem ihn umgebenden Gesteine sich befindet. Der Schwefel ist, wie Jeder weiss, eine brennbare Substanz, ein einfacher oder bis jetzt unzerlegter Kör- per, fest, von eigenthümlichem Geruche, sehr leicht zer- sprengbar; durch starken Händedruck wird derselbe, unter gewissem Geräusche, rissig: oft zerbricht er dadurch gänz- lich; sein Bruch muschelig; die Eigenschwere = 1,99; der Schwefel ist ein schlechter Leiter der Elektrizität; ge- rieben erlangt derselbe Harz-Elektrizität, bei 107° bis 109° C. schmilzt er, und bei 120° verflüchtigt er sich; allein um Ge- ruch zu verbreiten, reicht schon die Sommer- Wärme hin, und in der Nähe von Schwefel- Gruben oder von Magazi- — 9 — nen , in denen Vorräthe von Schekel aufbewahrt werden, zeigt sich nicht nur der Geruch sehr merkbar, sondern es laufen auch alle Silber - Geräthschaften schwärzlich an; bei 560° in freier Luft erwärmt, entzündet er sich von selbst und geht während seines Verbrennens eine Verbindung mit Oxygen ein, so dass Schwefel und schwefelige Säure entsteht. In der Natur kommt der Schwefel in verschiedenen Zu- ständen vor. In geringster Menge ist er in gewissen Pflan- zen enthalten, zumal in den Crueiferen. Im Thierreiche gibt der- selbe einen nicht unwesentlichen Bestandtheil ab; die Chemiker haben ihn in Haaren nachgewiesen, in Federn und im Harne vie- ler Thiere. Mit Wasserstoff verbunden kennt man den Schwefel in verbrannten Haaren, und bei thierischer Fäulniss entwickelt sich derselbe in Menge als geschwefeltes Wasserstoff- Gas. Verbunden mit Eisen setzt unser Stoff das Schwefeleisen zusammen, welches die Haare schwarz färbt und vielleicht die vielartigen Nüanzen in Färbung der Federn bedingt. Mit Oxygen .zu Schwefel-Säure verbunden, verbindet er sich mit vielen Basen: dadurch entstehen die manchfaltigen, im Thierreiche vorhandenen Schwefel-Verbindungen. Schwefel- saures Ammoniak findet sich im Blute, schwefelsaures Kali in der Milch, schwefelsaures Natron in der Galle, im Harne, in der Wasserhaut der Vierfüsser, endlich der schwefel- saure Kalk in Haaren, Federn, im Harne vieler Thiere und in den Knochen. Durch DerAamerußrie ist bekannt gewor- den, dass ausser dem geschwefelten Wasserstoffgas, welches sich beim Fäulniss-Prozesse entwickelt, auch der reine Schwe- fel an jenen Orten‘ zu finden sey, wo thierische Substanzen in Fäulniss übergehen. Fovszroux oz Bonparoy fand eine beträchtliche Menge Schwefel in einer Grube, welche am Thore St. Antoine zu Paris 17S0 durch alle Abzugs - Grä- ben hindurch gemacht worden. Er beruft sich auf Lasorır, Caver d. J. und Parmestier, nach denen in der Nähe ei- niger Kloaken auf dem Wege Vendome im Jahre 1764 kry- , Br stallisirter Schwefel gefunden worden *), so wie auf das Zeugniss RochkroucAULD’S, der ihn, in ähnlichem Zustande an Orten beobachtete, wo Flüssigkeiten von faulenden thie- rischen Substanzen durchdrungen waren **). Was das Mineralreich betrifft ‚ so ist der Schwefel, verbunden mit Hydrogen, in allen warmen Quellen gegenwärtig, welche als hepatische bezeichnet werden; er setzt sich, ge- schieden vom Hydrogen, auf dem Boden kleinerer Bäche oder auf jenem von Gefässen ab. Verbunden mit Oxygen, im Zustande von Schwefel- oder schwefeliger Säure, und als schwefelsaures Natron, als schwefelsaure Bittererde, als schwefelsaurer Kalk, als schwefelsaures Eisen u. s. w., wird er von Vulkanen sublimirt und erscheint in krystallinischer Form; ebenso kommt der Schwefel in den Kratern erlo- schener Feuerberge und in den Fumarolen noch thätiger vor. An einigen noch nicht gänzlich erloschenen Orten der Art, wo der innere Sublimations - Prozess fortdauert, erzeugt sich stets noch Schwefel: diess hat den irrigen Glauben veranlasst, dass jede Schwefel - ROEBENDE zu = cher Reproduktion ähig sey. In Verbindung mit Metallen findet sich der Schwefel ungemein häufig, so namentlich mit Eisen, Kupfer, Blei, Quecksilber, Antimon u. s. w. Endlich trifft man ihn in Nestern, Nieren, in Lagen und Bänken zwischen Gesteinen verschiedener Formationen; diese Art des Vorkommens ist die gewöhnlichste, und auf solchen Lagerstätten wird der meiste Schwefel gewonnen. — Die Forschungen der Geo- gnosten haben die Gegenwart des Schwefels nicht nur in vielen Tertiär-’Formationen dargethan, sondern auch in se- kundären, in Transitions- und selbst in Primitiv - Gebieten. Wenden wir uns vor Allem zur Schilderung der Art seines Auftretens in den tertiären Ablagerungen von Sicilien. ”) Acad. R. des Sciences. An. 1780. Nouvelles observations sur le Soufre XCC. “”) Pozzı, diss. di chim. applicata alle arti; Putrefazione. a A Die Formation des blauen Thones, welche Salz-haltigen Sand, groben, zerreiblichen, Muscheln-führenden Kalk, Gyps, Salz und Braunkohlen enthält, umschliesst Schwefel in Menge. Der ganze südliche Theil des alten Mazzara - Tha- les — heutigen Tages Val di Girgenti und Callanissetta, so wie ein Theil der Thäler von Syrakus und Catania — be- sitzt sehr viele Schwefel-Ablagerungen. Die Gegenwart des Steinsalzes, mehr aber noch jene des Gypses, verkündigen stets die Nähe des Schwefels. Der Gyps erscheint meist in mächtigen Schichten, bildet oft Hügel, ja selbst kleine Berge. Zunächst unter dem Bo- den triift man gewöhnlish einen blaulichen Mergel, welchersich ziemlich hart zeigt, wenn der Schwefel in gewisser Tiefe vor- handen ist, und sodann in manchen Gegenden sSicsliens den Namen Caleinara führt; allein liegt der Schwefel dem nämlichen Mergel näher, so ist derselbe minder fest, zer- yeiblich, leicht in Wasser zu erweichen und gibt, wenn man ihn auf glühende Kohlen legt, einen starken Schwefel- Geruch von sich. Im letzten Zustande bezeichnet man den Mergel mit dem Ausdrucke Briscale, und dieser deutet die unfehlbare Nähe einer Schwefel - Ablagerung an. In geringer Tiefe unter dem Briscale fängt der Mer- gel an dichter zu werden; es zeigen sich Spuren von Schwe- fel darin, welche mehr und mehr häufig und mächtiger werden, und mit zunehmendem Schwefel- Gehalt wird end- lich der Mergel nach und nach verdrängt. Die Farbe des Schwefels, wenn er gemengt mit blauem Mergel auftritt, ist ein etwas dunkles Gelb; der Bruch un- vollkommen muschelig; er fühlt sich fett an; der Mergel ist ganz davon durchdrungen. An jenen Stellen aber, wo der Mergel mit krystallisirtem kohlensaurem Kalke verbunden erscheint, trifft man den Schwefel auf dicht zusammenge- drängten Nestern, seine Farbe ist lebhaft gelblichgrün, er | ist durchscheinend, glänzend, sehr zerbrechlich, im Bruche muschelig; häufig findet sich das Mineral unter. solchen Verhältnissen in Krystallen. — Besteht die Ablagerung aus =. a blauem Mergel mit dichtem Schwefel, so werden die Kry- stalle seltner getroffen; sind jedoch leere Räume, Spalten und Risse vorhanden, so erscheinen deren Wände über- kleidet mit Krystallen von Kalkspath, Gypsspath, von schwe- ‘ felsaurem Strontian und von Schwefel; in den untern Thei- len findet man den Schwefel theils rein, theils gemengt mit kohlensaurem Kalk, in Nieren und grössern Nestern. Im letztern Falle führt er den Namen Zolfo vergine (Jung- fern-Schwefel). Die Ablagerungen sind alsdann nicht sehr reich, man fördert mehr Schwefel aus dem oben beschrie- benen blauen Mergel, als aus den Gängen, die häufigere Krystallisationen enthalten; überdiess erlangt der sogenannte Jungfern - Schwefel, wenn man ihn in der sogleich zu be- schreibenden Weise schmilzt, ein gleichsam verbrenntes Aus- sehen und nimmt unreine Farben an, wesshalb derselbe nicht Kaufmannsgut ist; man findet sich desshalb genöthigt, solchen Schwefel Rn Sublimation zu reinigen. Stellenweise kommt der Schwefel ganz in der Nähe : von Braunkohlen-Lagern vor, besonders da, wo der Mergel mit blauem Thon verbunden auftritt; darum gilt auch der Thon, gleich dem Salz-führenden Sande, als Anzeichen vor- handenen Schwefels. Die bisherige Gewinnungs-Weise des Schwefels in $:- ciien war so, dass man die Schwefel-haltigen Mergel- stücke in einen eigenthümlieh vorgerichteten Ofen brachte, dessen Boden etwas geneigt, in einen Kanal sich endiget. Man füllt nicht nur den Ofen mit solehen Mergelstücken an, sondern häuft diese auch über demselben Kegel-förmig auf. Durch Schmelzung wird der Schwefel in flüssigem Zustande dem Kanal zu und in die, zu seiner Aufnahme bestimmten, Formen geleitet. Man ist gegenwärtig mit Ein- führung besserer Gewinnungs-Methoden beschäftigt. Nach dem im u Entwickelten lässt sich annehmen : | 1) dass der Schwefel einen Bestandtheil des nn schen Reichs: ausmacht ; — 1 — 2) dass er als Absatz in Thermen gefunden wird; 3) dass erloschene, wie noch thätige Vulkane densel- ben durch Sublimation liefern; 4) dass er mit Metallen verbunden erscheint ; 5) dass er, in Verbindung mit Hydrogen, das geschwe- felte Wasserstoffgas ausmacht ; 6) dass derselbe, verbunden mit Oxygen, als Schwe- fel- und schwefelige Säure gefunden wird ; 7) dass er,-in gesäuertem Zustande, sich mit vielen Basen verbindet und zahllose Salz-Verbindungen bildet ; S) dass er in der Natur in festem Zustande im blauen Mergel vorkommt, in der Nähe von Gyps-Schichten, nahe bei Thon, oder davon umschlossen , begleitet von Steinsalz und von Braunkohlen; 9) dass er, wo man ihn mit Mergel fiüden; undurchsich- tig erscheint und von gelblicher Fire: 10) dass er, bei seinem Vorkommen mit dichtem und blasigem kohlensaurem Kalk, sich glänzend darstellt, rein, gelblichgrün, und in den untersten Theilen solcher Ablage- rungen auftritt, woselbst seine Krystalle auch die kleinen Weitungen und drusigen Räume auskleiden; 11) dass die Ablagerungen am reichsten sind, welche weniger Krystallisationen und sogenannten Jungfern-Schwefel Each - 12) dass der Jungfern-Schwefel durch Schmelzung seine Eigenthümlichkeit mehr oder weniger einbüsst; der undurch- sichtige Schwefel aber (9) Ba sich bei der ersten Schmelzung; 13) dass, wo mächtige Gyps- Ablagerungen vorhanden sind, die Schwefel-Vorkommnisse weniger reich sich zeigen; 14) dass, wo Schwefel im Gemenge mit Thon über Gyps-Bänken getroffen wird, der sogenannte Bri au,ale auf reiche Schwefel - Ra ze hinweiset, Um über den Ursprung des Schwefels zu urtheilen, und um jede Muthmaassung zu beseitigen, die nicht auf un- läugbare Thatsachen gegründet ist, wende ich mich vor Ri a a allem zu seiner Lagerungs - Weise, aus deren Untersuchung sich manche nützliche Folgerungen ableiten lassen. Der Schwefel kommt, wie diess bereits erwähnt wor- den, in der tertiären Formation von Sicihen vor; diess ist eine nicht zu widerlegende Thatsache. Von jenem Schwe- fel, der in anderen Gebilden getroffen wird, habe ich später Einiges beizufügen. In Sicilien findet man ihn, auch diess ist zu mehreren Malen gesagt worden, in der Nähe von Sand- ‘stein, Salz-führendem Thon, und oft von Braunkohlen be- gleitet. Wir wollen zuerst den Ursprung dieser verschie- denen Ablagerungen untersuchen. Eingeschlossen zwischen den Thälern der sekundären ‘ Gesteine trifft man eine Formation, bestehend aus Meeres- Sandstein, aus Thon und Muscheln -führerdem Kalk, Die erste dieser Felsarten hat See- Muscheln und andere pela- gische Reste aufzuweisen; ähnliche Vorkommnisse werden in der zweiten getroffen, und überdiess Lagen von Braun- kohlen und von Steinsalz; die dritte zeigt sich überreich an versteinerten Konchylien und an Polypen. Wir haben es folglich hier mit; einem, durch Strömungen in die sekun- dären Thäler geführten, Gebilde zu thun, womit sich Alles Material vereinigte, das jene Fluthen vom Rücken und von den Gehängen der Berge mit sich hinwegrissen. Daher die niedergerissenen, und sodann im Schlamm, im Thon und im Sand aufgehäuften und zusammengepressten Waldungen. Meeres-Brandungen stiessen an diese Haufwerke an, die Wasser nahmen das Material in sich auf und legten es all- mählich nieder; die Muscheln, das Salz, andere organische See - Überbleibsel, setzten. sich nach und ‘nach an solchen Stellen ab, wo das ruhigere Meer es gestattete; im Verlauf der Zeit wurde aus dem Ganzen ein tertiäres Gebilde, das mithin zum grössten Theile als hervorgegangen aus der Zer- trümmerung und Zerstörung älterer Felsmassen zu betrach- ten ist und nur die Thäler derselben einnimmt, Eine sehr naturgemässe Betrachtung ergibt sich, indem man über die Bildungs - Weise dieser Formation nachsinnt: —_— d — Was wurde, zur Zeit als so viel vegetabilisches Material und so’ grosse 'Mengen von Muscheln sich aufhäuften im ruhigen Meere in den Ausweitungen des Sekundär-Bodens, was wurde aus den zahllosen Mollusken, deren Reste nur zum Theil noch getroffen werden® Wohin kam ihre Sub- stanz® und, wenn eine Zersetzung derselben vor sich ge- gangen, was ist aus ihren Elementar-Stoffen geworden , aus so viel Phosphor, Schwefel und Salz! — Allerdings mag eine grosse Menge gedient haben zur Bildung oder zur Vergrös- serung neuer Wesen; Vieles wird im Meereswasser aufgelöst verblieben seyn, diess bestätigen die chemischen Zerlegungen; allein sicher konnte jene ganze Masse, die unter den vom Was- ser verlassenen Absätzen zurückblieb, nicht an andere Orte ge- langen. So trifft man die zusammengepressten Waldungeu als Braunkohlen-Ablagerungen ; das Meeressalz macht ganze Bänke aus, da wo es zusammengehäuft worden, manche dieser Bänke wurden durch die später einsickernden Wasser auf- gelöst, um da, wo örtliche Verhältnisse solches gestatteten, sich von Neueni in Schichten abzusetzen, — Meiner Ansicht nach mussten sich auf ähnliche Weise auch die animalischen Substanzen aufhäufen, oder es mussten ihre Elemente Ge- legenheit finden, neue Verbindungen einzugehen. Was wurde, bei solcher Voraussetzung, aus dem Schwefel® Trat der- selbe nicht mit dem Sauerstoff zusammen, um Säuren zu bilden, so muss er als Schwefel sich in der Mitte unserer Ablagerungen vorfinden, denn wir sehen, dass diese Sub- stanz einen der Grundstoffe des organischen Reiches aus- macht und bei der thierischen Fäulniss sehr häufig sich er- zeugt. Die Unlösbarkeit des Schwefels in Wasser. dürfte seine Scheidung von andern Stoffen, mit denen er verbun- den gewesen, begünstigt haben, da diese mehr geneigt wa- ren sich zu trennen; der Schwefel könnte darum sich eher niedergeschlagen haben, als dass er mit Oxygen zu Säuren wurde. Und angenommen, dass die Wasser sich zurück- gezogen hätten, so ist gar wohl möglich, dass der Schwefel 4 / = Yo unter den Haufwerken verfaulter thierischer Substanzen sich zu Massen verband, wie solches von den am Eingange genannten Gelehrten beobachtet worden; Hergänge, welche gewissermassen an die Entstehung des Asphaltes erinnern. Voraussetzungen wie diese dürften nicht ganz unwahr- scheinlich seyn; ich wende mich nun zur Darlegung meiner Ansicht, nach welcher der Schwefel eine thierische Sub- stanz ist und seinen Ursprung der Menge von Mollusken verdankt, die im kalkig-thonigen Schlamm der tertiären Ab- lagerungen zurückgeblieben sind. Wenn es sich um Tertiär - Gebilde Endele; so ist an- zunehmen, dass das Meer mindestens die halbe "Höhe einer sekundären oder noch ältere Formationen erreicht habe, welche über seiner Oberfläche hervortraten durch den Rück- zug des Meeres selbst, oder durch Emporhebungen der For- mationen vermittelst der vulkanischen Kräfte innerer Tie- fen. In beiden Fällen musste durch die Wasser vom Rücken und von den Gehängen der Sekundär-Ablagerungen ein gros- ser Theil zerstückt, durch die Wellen fortgeführt und mit jenem gemengt werden. Augenfällig widerstanden, bei sol- chen Ereignissen, die festen Theile am längsten, die fortgeführ- ten Theile aber lösten sich im Wasser auf, oder blieben schwe- bend darin, Das Meer ward davon erfüllt und getrübt, bis end- lieh allmählicher Absatz auf dem Boden erfolgte. Da die festen Theile sekundärer Gebilde nieht in einer ununterbrochenen Masse auftreten, sondern hin und wieder in einzelnen zer- streuten Gruppen, oder diese und jene Stellen in Gebirgs- Verzweigungen einnehmen, so mussten Thäler entstehen, wo die ruhigeren Wasser verweilen und die Absätze vor sich gehen konnten. Hier legte sich eine grosse Menge der, durch die Wellen fortgetriebenen Mollusken ab, oder es flohen die Thiere das bewegte, ihrer Existenz ungünstige ' Element *), und so war es möglich, dass sich an solchen ®) Bei ruhigem Stande ist das Meer überfüllt mit Myriaden von Mol- lusken, welche zur Nachtzeit phosphorisches Licht verbreiten, die > m = Stellen ungeheure Generationen zusammenfinden und ver- mehren konnten. Unterdessen nehmen die mineralischen Ablagerungen durch das vom Wasser herbeigeführte Mate- rial mehr und mehr zu, die aufgehäuften Mollusken wur- den vom Schlamm umhüllt, es entstanden die kalkigen und thonigen Mergel, ganz erfüllt von abgestorbener thierischer Substanz, welche folglich geeignet war, sich in ihre Ur- stofftheile aufzulösen. Wo zahlreiche Überbleibsel solcher Konchylien durch die kalkige Substanz abgestorbener Thiere zusammengekittet wurden, bildeten sich kalkige Absätze ohne andere Beimengungen. Der Hergang ist allerdings schwierig zu erklären; jedenfalls dürfte anzunehmen seyn, dass, wenn Stellen am Meeresboden vorhanden gewesen wä- ren, für das Leben der Konchylien besonders günstig zur Zeit, als die Wasser von solchen Geschöpfen vorzugsweise bewohnt wurden, an jenen Stellen sich die Thiere in un- geheurer Menge anhäuften, und dass deren Reste abgelagert wurden, so wie der Lebens - Prozess beendigt war; ferner ist es sehr wohl denkbar, dass die während langen Zeit- räumen aufgehäuften Reste leicht durch starke Fluthen tie- fen Thälern zugeführt werden konnten; wir müssen an ge- waltsam bewegte Wasser glauben, wenn es sich um Er- klärung der Lagerungs- Verhältnisse mancher Felsmassen handelt. Je nach der grösseren oder geringeren Menge der Muscheln und der Kalk-haltigen Thierchen entstanden mehr und minder beträchtliche Ablagerungen von Kalk. Andere Verhältnisse treten ein bei den nackten Weich- thieren, wenn diese absterben, zu einer Art Gallerte um- gewandelt, und letztere mit dem Schlamm der Meeres-Tiefe innigst gemengt werden. Lässt sich ein Grund angeben, wesshalb die nackten und die mit Muscheln versehenen Weichthiere an verschiedenen Orten leben und, nachdem letztere abgestorben waren und ihre Hüllen jedoch sogleich wieder verschwinden, wenn das Wasser stür- misch wird. = > verlassen hatten, an den nämlichen Stellen abgesetzt worden seyn sollen® wie diess das Vorkommen des Schwefel-führenden Mergels andeutet, welcher keine Muscheln enthält. Warum sollten wir nicht annehmen können, dass dieser Mergel, welcher ursprünglich nichts als Schlamm gewesen, sich in Golfen, in Meeres-Armen, und überhaupt wo ruhiges Wasser war, gebildet habe! Stürmisch bewegte Wasser würden keine Ablagerungen der Art, sondern mehr Gemenge manchfaltiger Substanzen herbeigeführt haben. — In jenes ruhigere Meer, wo die Wasser sich scheiden von den in ihnen enthaltenen fremdartigen Substanzen, wurden nicht nur die nackten Weichthiere getrieben, sondern auch die, wel- che, nach ihrem Tode, von ihrer Hülle getrennt, vom Wasser getragen wurden; solche Haufwerke von thierischer Substanz konnten sich, in den Thälern, von denen die Rede gewesen, und im ruhigen Meere leicht mit dem Schlamm mengen, welcher dem Wesen nach nichts anders war, als der feinste kalkige und thonige Teig, das Resultat zerstörter höher ge- legener Felsmassen. Einen weiteren Beweis für den ruhigen Stand des Meeres in solehen Busen lieferte die Menge von Salz, wel- ches sich stets absetzte und mit dem gleichzeitig gebildeten Thon mengte, in ähnlicher Art, wie diess bei dem oben er- wähnten Schlamm der Fall gewesen. _ Hier konnten sich ungestört auch die weggerissenen und versenkten Waldungen ablagern. Unter dem Drucke später über ihnen abgesetzter Substanzen ging eine Scheidung derselben in ihren Urstofftheilen vor sich: sie wurden zu Braunkohlen und anderem brennbarem Material umgewandelt. Unterscheiden wir demnach, wie solches nothwendig, die Art solcher Ablagerungen und die Hauptorte, wo sie sich finden, so wird sich zeigen, dass auf dem Boden des Meeres an Stellen, wo starke Bewegung Statt hat, sich nur schweres Material niederlegen kann. Dahin gehören die . Formationen des Kalks, welcher Muscheln und Madreporen . führt, die Trümmer-Gesteine u. s. w. Die thierischen Sub- = + = stanzen aber, das Salz und überhaupt alles leicht Auflös- bare, konnten sich nur an Orten absetzen und aufhäufen, wo das Meer einen ruhigeren Stand hatte. Noch heutigen Tages liefern das Salz, der Torf und die schlammigen Absätze unwiderlegbare Beweise. | Es scheint überflüssig, dass ich mich rechtfertige über die unermessliche Menge von Konchylien und Mollusken, die man, als in jener Zeit im Meere vorhanden, anzuneh- men hätte. Es genügt, auf Braınvirze's Bemerkung zu ver- weisen. Er sagt: der Geolog wird in der zahllosen Menge jener Thiere, welche in den Tiefen des Meers von Gene- ration zu Generation aufeinander folgen, eine der augenfälli- gen Ursachen des Zunehmens der Festlande erkennen. — Wo die Thatsachen so sprechend sind, bedarf es keiner Diskussion. | Durch Madreporen wurden unläugbar gewaltige Strecken von Felszügen gebildet, die nach und nach einen höchst festen Zustand erlangten, und welche die Geologen den äl- testen Formationen sekundärer Gebiete beizählen. Aus Kon- chylien findet man die ungeheuren Kalk - Ablagerungen zu- sammengesetzt, welche, ohne Übertreibung, zwei Drittheile 8? der Festrinde unserer Erde ausmachen. Wie beträchtlich musste nicht die Menge nackter Weichthiere seyn® Lässt sich annehmen, dass ihr Verhältniss zu den Muschel-Thieren das nämliche war, wie heutigen Tages, so wird ihre Menge ohne Zweifel sich wie 1 zu mehreren Millionen verhalten, Jeder, der, gleich mir, die Meere befahren hat, weiss sehr gut, dass mitunter, zur Zeit der Windstille, fast die ganze Masse der Seewasser phosphorisch wird durch die unge- heure Menge herumschwimmender nackter Mollusken. Musste nicht diese unermessliche Menge animalischer Substanz, als die Wasser sich zu vielen Malen zurückzogen, auf der Ober- fläche emporgetriebener Gebilde sich ablagern, sich mengen mit dem letzten Schlamm, der in den Thälern abgesetzt wurde und sodann austrocknete, sey es durch gänzliche Verdunstung der Wasser, welche den Schlamm-Zustand be- dingten; oder durch Einwirken nahen unterirdischen Feuers. Gelingt es darzuthun, dass die Gebiete, wo:die Abla- gerungen von Schwefel — der uns als eine animalische Sub- stanz gilt — vorkommen, ferner die Braunkohle und das Salz, unter solchen Verhältnissen sich finden, und zu be- weisen, dass sie einst Thäler, Meeresbusen, oder Stellen ruhiger Wasser eingenommen haben, so dürfte unsere Än- sicht um desto mehr bekräftigt werden. Reden wir zuerst von Sicilien, dessen Gebilde in die- ser Hinsicht als eine Art Typus gelten können. Zu wie- derholten Malen ist bemerkt worden, dass die Übergangs- und Sekundär - Formation den erhabenuen Felsboden jenes Landes ausmache, und dass die Tertiär - Ablagerungen nur die Thäler einnehmen. Der blaue Thon, mit welchem, wie. gesagt, der Schwefel, der Gyps, das Salz und die Braun- kohle vorkommen, ist dieselbe Formation, wie jene im alten Mazzara-Thale, und wird gegen W., gegen N., theils auch gegen ©. durch das Sekundär - Gebiet begrenzt; ausserdem schliessen sie gegen ©®. der Ibleische Kalk, gegen S. aber das Meer ein. Da der Gyps auf das Re ae des Schwefels hinweist, so dient er, um das letztere Gebilde an den ver- schiedensten Stellen aufzusuchen. Alle Thäler des Sekundär- Gebietes, selbst die innersten Verzweigungen, werden ein- genommen entweder von blauem Thone, oder von Salz - füh- rendem tertiärem Sandstein, oder von Gyps. Von der Jura- Kette delle Madonie , welche die Gruppe von Caltauturo, von Sctafani, Bommiso und Termin: bildet, lauft ein "Arm gegen S. nach der Piana dei Greci und gegen den Monte Genuardo hin, und viele sekundäre Arme erstrecken sich ge- gen O,, durch Palazzo Adriano, durch Cammarata nach 8. Carlo und Caltabellolta, und erstrecken sich nach 8. bis 8. Cologero di Sciacca. Ein Arın delle Madonie streicht gegen O., bildet den M. Artesino, Calascibella und Castrogiovanni, deren Thäler ganz \ a 15 age, mit der bezeichneten Formation erfüllt sind. Vom M. Artesino zieht sich ein Arm längs des Gebietes von Nicosia über S. Filippo. und endigt bei Judica und Ramacca. Von Cas- trogiovanni laufen die Berge südwärts gegen Pirelrapezzia und von da nach Callagerone, woselbst der Ibleische Kalk- stein wieder auftritt. Über die Hälfte des Caltanisetia-Thales, so wie das ganze. Thal von Gergente, ‚sieht man umschlossen von der Sekundär - Formation. ' Jene Tiefen enthalten nur blauen Thon, aus dem stellenweise isolirte Gruppen ' sekundärer Gebilde hervorragen. In diesem geräumigen Landstriche trifft man die Haupt-Schwefel-Ablagerungen Sieiliens. Cat- Inlica ist umgeben von Bergen, :die sich hinabziehen von ‚Caltabellotta und Cammarata und von den Gypsbergen (Gessi) von Siculiana; diese niedrige Gegend hängt zusammen mit den Schwefel-Ablagerungen um Girgenti. Die Kalke von Pietrapezzia, Mazzarino und Butera bilden die Grenzen. Sommatino, in den Thälern südwärts Callanıssetta; Capo d’Arso, zwischen Caltanisseita und Castrogiovanni;. Villarosa, in den Seitenthälern delle Madonie; Leonforte und Assaro zwischen Castrogiovann! und Nicosia ; Centorbe, zwischen Judica und Nicosia, und alle dem Hauptthale nachbarliche Thäler haben nur blauen Thon aufzuweisen. Zwei Schwierigkeiten stehen unserem Argumenten entge- gen. Einmal müssten alle tertiären Gebiete, von welcher Beschaffenheit sie seyn :mögen, stets Schwefel enthalten, wenn dieselben von zersetzten Mollusken herrühren, weil diese so allgemein verbreitet-sind, dass sie überall zu er- warten wären, wo Tertiär- Ablagerungen nach der von mir geschilderten Art Statt hatten. Die andere, nech bedeuten- dere Einrede, wäre: wie man das Auftreten des. Schwefels in andern Formationen zu erklären hätte 8 Was den ersten Einwurf betrifft, so liesse sich vorerst die Bemerkung machen, dass nicht alle Örtlichkeiten zu ei- nem Zusammentreffen der nämlichen Umstände geeignet sind. Der Schlamm,.den ich als unerlässliches Bedingniss angenommen habe, um die mit ihm verwickelten thierischen Stoffe zu trennen, kann sich nicht ohne Unterschied in a-_ len Ablagerungen bilden, weil das zertrümmerte und zer- riebene ‚Gesteins-Material nach der manchfaltigen Natur der Felsarten selbst sehr vielartig ist; an manchen Stellen ver- ' missen wir gewisse Gebirgsarten ganz, die an andern be- sonders häufig getroffen werden, und die Geologie vermag keineswegs uns immer bestimmte Stellvertreter nachzuwei- sen. Der Schwefel ist nur da zu finden, wo die seine Bildung begünstigenden Umstände eintreten, und gleiche Be- schaffenheit hat es mit dem Vorkommen des Salzes. Was die zweite Einrede betrifft, so ist das Vorhan- denseyn des Schwefels in andern Formationen eine unläug- bare Thatsache. A. v. Humsoror fand diese Substanz in Primitiv-Gebilden der Kordilleren von Owilo ‘und in Über- gangs-Formationen an der Grenze von Porphyr und Alpenkalk in Peru. Ferner kommt der Schwefel in den Transitions- Gyps-Ablagerungen in der‘ ZTarantaise und im Dauphine vor, mitunter auch im Kalke von Czrrara. „In den Sekundär- Gebieten ist der Schwefel allgemein verbreitet im Gypse und in sämmtlichen Salz-führenden Ablagerungen, so wie in den dieselben umschliessenden Kalk-Gebilden (Val di Noto, Val di Mazzara und Girgenti in Sieilien)* (BrunDAant). End- lich ‘ist der Schwefel auf Erz- Gängen in” Granit getroffen worden. | Allein wie kann es unsere Verwunderung erregen, den Schwefel in irgend einer Formation zu finden, wenn die Thätigkeit unterirdischer Feuer vermochte, denselben aufähn- liche Weise emporzutreiben, wie in hohen Krateren und Erz- Gängen! Die meisten von HumsorLor geschilderten Ameri- kanischen Gebilde sind Feuer-Erzeugnisse.. Die von ihm untersuchte grosse Schwefelgrube von Tirrau ist nichts als ein erloschener Vulkan *). Und:durch die ganze Erstreckung des vulkanischen Gebietes fanden sich Spuren von Schwefel, *) Ann. du Mus. Vol. II. p. 334. $ ar wie z.B. das Schwefel-Wasser von Purace und das geschwe- felte Wasserstoff - Gas in den Mexikanischen See’'n. — In Betreff der Metall-fihrenden Gänge, so sind wir über ihre Bildungsweise noch nicht genugsam aufgeklärt; sicher ist jedoch, dass der meiste Schwefel unter solchen Umständen als Vererzungs - Mittel vorkommt. Die Gänge konnten sich entweder bilden durch Eintreiben metallischer Substanzen aus der innern Erdtiefe vermittelst des Feuers, oder durch Einseihungen von oben. Im ersten Falle, der vielleicht als der am meisten Glauben verdienende zu betrachten, ist nichts leichter, wie die Annahme einer früher vorhandenen Schwe- fel-haltigen Zwischen-Lagerung von Mergel, verbunden mis Erz-Ablagerungen, welche herausbrachen zwischen den Ge- steinen anderer Formationen. Bei einem solchen Zusam- mentreffen konnten die Metalle sehr leicht sich mit dem Schwefel verbinden, und ihn mit sich in die Gangräume führen, woselbst beide sodann als Sulphate verblieben, Auch wäre es denkbar, dass, wenn sehr viel Schwefel vor- handen gewesen, derselbe in isolirte Nester zusammenge- treten sey. Der in Kratern von Vulkanen sublimirte Schwe- fel dürfte gleichfalls von Schwefel-haltigen Mergel- Ablage- rungen abstammen. Ähnliche Ansichten wurden schon im Jahr 17S0 ausgesprochen *). Was die von HumsoLor er- wähnten Vorkommnisse des Schwefels betrifft, so ist seine Menge unvergleichbar geringer, als die auf anderen Lager- stätten. Es scheint nicht unpassend, hier zu wiederholen, dass ein grosser Unterschied in Hinsicht der Möglichkeit sich zu reproduziren zwischen dem sublimirten Schwefel und dem auf andere Art vorkommenden besteht. Wo Wärme auf Schwefel-Schichten einwirkt, oder auf metal- n *) Fouseroux DE Bonwvaror sagt: wenn wir den Schwefel in Spal- ten und anderen Räumen der Vulkane finden, oder, wie in den Solfataren, gemengt mit erdigem oder steinigem Material erlosche- ner Feuerberge, so muss in einem, wie in dem andern Falle seine Sublimation durch Wärme bedingt worden seyn. Jahrgang 1835. - 2 u lische Schwefel- Verbindungen, da kann der Schwefel sich leicht reproduziren, wie solches in jeder Solfatare zu sehen ist; allein wenn der Schwefel einem Gestein beigemengt erscheint, so dass er einen Theil desselben ausmacht, und mit der Felsart, was die Formations-Epoche betrifft, gleich- zeitig ist, so kann er, einmal herausgezogen, sich nicht wie- der erzeugen, weil die Reproduktion keine Eigenschaft der Gesteine ist, man müsste denn Ablagerungen von, durch Wasser aufgelöstem, Material im Auge haben, welche bei der Berührung der Luft, oder wenn das Wasser sie ver- lassen hat, in festen Zustand übergehen. Was den Schwefel der Übergangs- und Sekundär-Ge- ‚bilde betrifft, so könnte man Bedenken tragen, ob nicht ir- ‘gend eine Tertiär-Ablagerung in Aushöhlungen jener Massen abgesetzt, hinsichtlich ihrer wahren Formations-Epoche ver- wechselt worden, um so mehr, da man in der erwähnten Stelle von Beupant, auf die Aussagen Anderer gestützt, die unläugbare Tertiär-Formation von Girgent! und Val di Noto als sekundäre Bildungen bezeichnet findet. Ein solcher Miss- griff muss nothwendig grosse Vorsicht rege machen. Ich will indessen für einen Augenblick die Sache als gewiss annehmen. Sind nicht jene Ablagerungen zu einer Zeit entstanden, wo die marinischen organischen Körper schon in zahlloser Menge dieselben Meere belebten? Die näm- lichen Bedingnisse konnten. beim, Absatz von Transitions- oder Sekundär-Gebilden Statt haben, wie in der Tertiär- Periode; jedoch in weit beschränkterem Maase, da die Ge- steine weniger geeignet waren, Mergel entstehen zu lassen, da die Thäler primitiver Formationen keine weit erstreckte Ablagerungen in grossen Räumen eines ruhigen Meeres zu- liessen. Die Schwefel - Niederlagen in andern Formationen, als in ächten tertiären, sind arm. Allein dieses Alles reicht noch nicht hin zur Begrün- dung der oben dargelegten Behauptung, den Ursprung des Schwefels betreffend. Es kommt darauf an, ob die Art und = I» — Weise, wie sich derselbe im Mergel findet, eine Folge den Vermengung organischer Substanzen mit Schlamm seyn kann. Es ist bemerkt worden, dass in manchen Ablagerungen unsere Substanz innig mit dem Mergel verbunden getroffen wird, dass sie gelblich von Farbe ist, undurchsichtig, und fett anzufühlen; ferner dass sie auch in kleinen Nieren vor- kommt. Unter solehen Umständen ist die Ausbeute der Schwefel-Gruben bedeutend, und der gewonnene Schwefel von vorzüglicher Qualität. In andern Fällen stellt sich der Mergel, wie wir wis- sen, fester dar und erscheint hin und wieder als weisser kohlensaurer Kalk. Der Schwefel kommt unter solchen Verhältnissen in Nestern vor, ist durchscheinend, klar, rein und grünlichgelb von Farbe. Der Mergel selbst enthält keinen Schwefel. Die Wände seiner hohlen Räume sind überkleidet mit Krystallen von Kalkspath, Gypsspath und von Strontian, häufig kommen auch Schwefel-Krystalle darin vor. Diese Mergel sind nicht die reichhaltigsten. Beide Verhältnisse, unter welchen der Schwefel gefun- den wird, führen uns zu einigen, nicht unnützlichen Schluss- folgen. | Im ersten der erwähnten Fälle trifft man den Schwefel häufiger, mehr unrein, in kleinen Theilen und selbst in Staubform dem Mergel beigemengt; letzterer ist dunkler von Farbe, zerreiblicher, zärter, und mehr Thon-haltig, Hier konnte sich der Schwefel mit dem Mergel nur in dessen Weichheits-Zustande mengen, d. h. zur Zeit, als dieser auf- gehäuft wurde, als derselbe nichts war, wie ein Schlamm, gebildet aus einem Gemenge von Kalk und Thon, durch- drungen von Wasser. Im Wasser befand sich eine thieri- sche Substanz in Gallert-artigem Zustande, entweder in Fa- sern, oder als gelatinöse Häutchen. Solch eine Substanz musste sich mit dem Schlamm mengen. Kamen jedoch an- dere Mineral-Stoffe, Erden, Salze, Metall-Oxyde damit in Be- rührung, so konnten die Elemente jener. Substanz, da die- selben im Auflösungs-Zustande leichter trennbar waren, neue 2% er Verbindungen eingehen, während andere Stoffe frei wurden, indem ihnen keine weitere Affinität zustand, als die ihrer eigenen Molekülen. Der Schwefel, dessen Gegenwart in thierischen Substanzen unläugbar, der in Wasser nicht lös- bar ist, vermochte sich gar wohl in Körnern, in Blättchen, in kleinen Nieren auszuscheiden und sich auch innig mit dem Mergel zu vermengen. Gerade der Mergel, in wel- chem der Schwefel häufig gefunden wird, zeigt sich dunk- ler von Farbe und ist wer weiss mit welchen fremdartigen Substanzen ausserdem gemengt. Man hält mit gutem Grunde die Schwefel-Ablagerungen für reicher, die mit solchem Mer- gel vorkommen. Der Mergel ist, nach meiner Meinung, ein Ergebniss ruhiger Ablagerung des Schlamms und der thieri- schen Substanzen; diess ergibt sich augenfällig aus der Art und Weise, wie der Schwefel hier erscheint. Das andere Verhältniss des Vorkommens, von dem wir geredet, zeigt grosse Störungen, welche das Gestein erlit- ten. Der Mergel ist weisser, mehr fest und stellenweise gleichsam reduzirt zu kohlensaurem Kalke. Er ist voll von blasigen Weitungen und Drusenräumen. Der Schwefel fin- det sich, wie wir wissen, in Nieren und Nestern, glänzend, durchscheinend, sehr rein und oft krystallisirt. Besondere Be- achtung verdient der Umstand, dass wenn man Mergel-Mas- sen der erstern Art dem Schmelzfeuer in einem Ofen aus- setzt, noch ehe der Schwefel gänzlich abgeflossen ist, sich viele leere Räume und Zellen bilden, auf deren Boden ge- schmolzener Schwefel zusammenfliesst, reiner, ‘durchsich- tiger, und oft in kleinen Krystallen, wie solche im Mer- gel der zweiten Qualität gefunden wird. Nimmt man eine solche Masse, nachdem der Schwefel gänzlich geschmolzen, aus dem Ofen, so wird man sehen, wie dieselbe porös und blasig geworden, und die kleinen Räume ausgekleidet er- scheinen, wit Kalkspath-, Gypsspath- und Strontian-Krystal- len, während der Mergel fast ganz zu kohlensaurem Kalk geworden. Wäre. es desshalb nicht denkbar, dass wenn der Schwe- fel in einem solchen Zustande In der Natnr gefunden wird, wie wir diess bei dem zweiten Verhältniss seines Vorkom- mens geschildert haben, das Feuer die wahre Ursache ge- wesen sey, welche dessen Schmelzung zum Theil beding- te und ihn in die Blasenräume und Zellen führte, auch die erwähnten bedeutenden Änderungen hervorbrachte $ Nichts ist überdiess gewisser, als die Gegenwart eines un- terirdischen Feuers, welches die Wasser verdampfen macht und die Temperatur der Thermen bedingt, in denen ge- schwefeltes Wasserstoffgas gefunden wird. Es ergibt sich daraus der Beweis von nahem Vorhandenseyn der Schwefel- Ablagerungen an Stellen, wo die unterirdischen Heerde ihre Zuglöcher haben. Das Feuer der Tiefen musste eine Schwe- fel-führende Mergel-Schicht in ähnlicher Weise angreifen und verändern, wie diess durch künstliche Gluth in dem Ofen geschieht, aber in unvergleichbar grösserem Maasstabe, und so konnten sich nur ähnliche Resultate ergeben. Der Schwefelbedarf nur 103° Wärme um zu schmelzen; bei 260° verbindet er sich mit dem Oxygen zu Schwefel- [iger] Säure. Allein da in unsern Öfen die schwefelige und die Schwefel- Säure keinen Stoff finden, mit dem sich dieselben verbin- den könnten, so verdampfen sie meist, wenn das Gestein verbrennt, und breiten sich im Dunstkreise aus. Andere Erscheinungen treten in den Felsschichten ein, wo die Säu- ren Basen fanden, denen sich dieselben verbinden können, Ich glaube der Wahrheit nicht zuwider zu reden, wenn ich behaupte, dass die Gypse einst nichts waren, als koh- lensaure Kalke, welche durch aufgestiegene schwefelsaure Dämpfe umgewandelt worden. Wo Gypse vorhanden sind, fehlt es nicht an Schwefel; nur mit dem Unterschiede, dass in den Gypslagern oft der früher vorhanden gewesene Schwe- fel ganz aufgezehrt ist, indem derselbe zu Säuren umge- wandelt und durch ihn die Metamorphosen des Kalkes be- dingt worden. An Stellen hingegen, wo der Gyps nur in geringer Menge sich findet, und wo die Mergelbildung ih- ren Anfang nimmt, zeigen sich die Schwefel- Massen unan- TE gegriffen. Wo der Schwefel in Nieren und in sehr reinem Zustande krystallisirt. in Drusenräumen getroffen wird, da scheint das Feuer nicht hinreichend. gewirkt zu haben, um jene Substanz in Säuren zu verwandeln, obwohl es dessen Schmelzung herbeizuführen vermochte. Bei gewöhnlichen Schmelz-Versuchen solcher Massen, welche den sogenannten Jungfern-Schwefel führen, färbt sich die Substanz braunlich und erlangt ein verbranntes Aussehen, indem dieselbe in solchem 'Falle eine doppelte Schmelzung zu erleiden, hatte, während jener Schwefel, der aus dem Mergel entnommen wurde, und der uns als vom Feuer unangegriffen gilt, sieh in seiner ganzen Vollkommenheit. darstellt. Ich übersehe keineswegs, dass man noch manche Be- weise vermissen dürfte, deren Beibringen jedoch einen sehr grossen Kosten- Aufwand nothwendig machen würde, Nur ‚der Zufall vermag dem forschenden Näturkundigen solche Thatsachen zu gewähren. 1) Würde es nothwendig seyn darzuthun, ob in der . That alle Gypsberge unter ihrer Basis irgend eine Spur einst vorhanden gewesener Schwefel- Ablagerungen haben. Man müsste an solchen Stellen kohlensauren und schwefel- ' sauren Kalk finden, in zerreiblichem Zustande, voll von Kalk- spath- und Gypsspath-Krystallen, aber keinen Schwefel oder wenigstens nur einzelne, sparsam vorkommende Krystalle. 2) In den unveränderten Schwefel - Ablagerungen hätte man zu untersuchen: ob der Mergel jene Substanz. mehr in den obern, als in den untern Schichten enthält, wobei die Schichten-Neigung wohl zu beachten wäre, um Missverständ- nissen und Täuschungen zu begegnen. Der obere Theil müsste Schwefel-reicher seyn, ‚da in dem vorausgesetzten Niederschlage thierischer Substanzen, welcher in dem ruhi- gen Meere vor sich gegangen, jene; als die leichtern zu- letzt sinken und sich mit den spätesten Mergel- Absätzen mengen mussten. : 3) In den Lagerstätten des een Jungfern-Schwe- fels — sobald man denselben in grössern geschlossenen Mas- u sen trifft — kann: das, seine Unterlage ausmachende Mer- gel-Gestein nicht weit entfernt seyn; tiefer hat man keinen Schwefel zu erwarten, denn nach der Schmelzung hörte er auf, hier zusammenzutreten. 4) Die Schichten der unveränderten Schwefel- Ablage- rungen: müssen auf sekundärem oder noch älterem Boden ruhen. Wo der Jungfern- Schwefel unterhalb des Mergels getroffen wird, hat man nur vulkanische Massen zu erwar- ten, oder wenigstens Spuren von feurigen Einwirkungen auf die vorhandenen. Gesteine. 5) Viele Erzgänge müssen da sich finden, wo Schwefel- Ablagerungen waren, oder noch sind. Diese Thatsachen, welche nicht leicht durch künstliche Entblössungen dargethan werden dürften, kann man nur da wahrzunehmen hoffen, wo vermittelst natürlicher Ent- blössungen für solche Verhältnisse besonders günstige Stel- len aufgeschlossen: worden.: Indessen dürften, den bis jetzt angestellten. Beobachtungen zu Folge,. meine Behauptungen für mehr als blosse Hypothesen zu nehmen seyn. Nur eine Einrede. von Belang, habe ich noch zu beseitigen. Wenn. nach. unserer Annahme der Schwefel des Thier- reichs, obwohl. er’ da bloss in unbedeutender Menge vorhan- den ist,, zureicht,. um so grosse Ablagerungen zu bilden; was istaus dem Phosphor geworden, den wir mit noch höhe- rem Rechte als ein thierisches Prinzip anzusehen haben, ja der selbst in: grösserer Häufigkeit vorkommt, als der Schwe- fel! Warum findet er sich nicht in den Felsschichten gleich dem. Schwefel konzentrirt und in noch mächtigern Ablage- rungen, da doch für ihn die nämlichen Gründe reden, welche von uns zu Gunsten der Schwefel-Bildung aufseführt worden ? Jeder hat das Recht, nach seiner Weise. über Erscheinungen zu urtheilen, die nicht Gegenstände von Beobachtungen oder von‘ Experimenten: sind.: Ich bemerke desshalb, dass der Phosphor vermöge der ihm zustehenden Eigenthümlichkei- ten andere Verbiridungen habe eingehen können; er konnte in den Meereswassern verweilen, um zum Unterhalt (man- = ME u teniminto) der zahllosen Mollusken: zu dienen, welche in sich so viele phosphorische Substanz bewahren; blieb der- selbe auf trockenem Boden zurück, so mag er beim Luftzutritte verbrannt seyn, um sich in Phosphorsäure umzuwandeln und Verbindungen einzugehen, deren das Mineralreich so manche aufzuweisen hat. — Wäre es überdiess nicht denkbar, dass Schwefel und Phosphor Modi- fikationen einer und der nämlichen Substanz seyen® — Ohne mich auf Vermuthungen zu stützen, die von Andern geäus- sert worden, gebe ich nur Folgendes zu bedenken: Phosphor ist eine braunliche noch unzersetzte Substanz. Gleiches gilt vom Schwefel. Phosphor schiesst in Nadeln an, bildet Gramölluik: liche Blättehen oder krystallisirt in Oktaedern. Die regel- rechte Form des Schwefels ist, wie bekannt, ein rhombisches Oktaeder. Phosphor erleidet Beh Lichtzutritt nur ganz unbedeu- tende Veränderungen; das nämliche ist hinsichtlich des Schwefels der Fall. Phosphor in Sauerstoffgas gebracht, bleibt unverän- dert, es seye denn, dass er sich im gesehmolzenen Zustande befinde. Ähnliche Phänomene bietet der Schwefel dar. Phosphor, in der Atmosphäre verbrannt, liefert einen weisslichen, zur Nachtzeit glänzenden Rauch. Verbrennt man den Schwefel beim Luftzutritte, so steigt ein weisser, bei der Nacht glänzender Rauch auf, nur hat sein Glanz geringere Grade, als der des Phosphors. | Wasserstoffgas und Phosphor ziehen sich gegenseitig an. Gleiche Affinität steht dem Schwefel zu. Phosphor verbindet sich nicht unmittelbar mit der Kohle; im organi- schen Reiche trifft man denselben mit Hydrogen und mit Azot. Jene Eigenthümlichkeit kennen wir auch vom Schwe- fel, und im organischen Reiche wird er häufig mit Hydro- gen und mit andern Substanzen verbunden gefunden. Phosphor, gleich dem Schwefel, bildet einen der Be- standstoffe des thierischen Reiches. = ME = Bei Fäulniss- Prozessen entwickelt sich der Phosphor mit Hydrogen verbunden; dasselbe gilt vom Schwefel. PIeHphor, so wenig als Schwefel, sind Leiter der Elek- trizität. Viele andere Analogie'n haben beide Substanzen in ihren physischen Merkmalen aufzuweisen. Aus allen diesen Thatsachen ergibt es sich wohl als keineswegs unmöglich, dass Fhodpher und Schwefel Modi- fikationen eines und des nämlichen: Stoffes seyn könnten, und dass Schwefel nichts wäre, als Phosphor ohne irgend ein anderes Prinzip, das ihn bis jetzt für einen besondern Körper ansehen macht ; oder dass das umgekehrte Verhält- niss Statt habe. Sollte indessen auch die endliche Analyse beider Substanzen sich als wesentlich verschieden darstellen, so würde dennoch mein erster Grund nicht geschwächt wer- den, d. h. dass der Phosphor mehr geeignet sey, im Wasser aufgelöst zu verbleiben und zu andern Natur - Prozessen zu dienen, während der Schwefel sich von seiner Verbin- dung zu trennen und in Masse aufzuhäufen vermag. — Der Schwefel findet sich unter den Prinzipien des Thierreichs; diess allein würde ihn nicht als organisches Erzeugniss an- sehen lassen, Gar manche’ andere Mineral-Substanzen gehen ein in die Zusammensetzung der 'animalischen Körper. Ei- sen, Kalk, Natron, Kali, Ammoniak ergeben sich bei chemi- schen Zerlegungen thierischer Wesen. ‘ Der Schwefel könnte sonach wohl betrachtet werden 'als ein am organi- schen Reiche Theil habender Stoff. Nur scheint, dass seine brennlichen Eigenschaften allein schon zureichen würden, denselben von den wahren Mineralien zu unterscheiden. Die Analogien mit dem Phosphor, die Eigenthümlichkeit Harz-Elektrizität zu entwickeln, die Art des Vorkommens al- ler andern Kombustibilien organischen Ursprungs: der Braun- kohlen, Steinkohlen, Dissodil u. s. w.,; bieten genügende Gründe dar, den Schwefel eher den orgenischen. als den Mineral-Substanzen 'beizuzählen. > Was den Kalk betrifft,’ so ‘ist es eweitekhaft; ob der- ı a = selbe thierisches Erzeugniss sey ; Natron, Kali und Ammoniak sind Stoffe, welche dem organischen Reiche ‚angehören, ob- wohl dieselben, neuern Ansichten. zu Folge, metallische Basen haben sollen.. In: Hinsicht. des Eisens aber und an- derer fremdartigen Elemente, so können diese in: Nahrungs- Stoffen den. organischen. Zusammensetzungen zugeführt wor- den seyn, demnach hier gleichsam mehr zufällig auftreten. ‚Zau dem Allem kommt noch ein geognostischer Umstand, vn alle Aufmerksamkeit verdient. Das Gestein, welches den Schwefel führt, ist, ein: thonig-kalkiger : Mergel; diese Felsart, es: mag solche dieser, oder jener Epoche angehören, enthält keine: andere als. organische Einschlüsse‘, denn die nur' sparsam, vorhandenen. Mineralien sind. spätere Gang- Erzeugnisse;. von den Mergeln, des Lias an bis zu den. ter- tiären finden. sie: sich mit Resten von Fueus, von. Konchylien und anderen. organischen. Wesen... Diess. kann wohl als Be- weis. dienen,. dass, die. Bildungs‘- Zeit derselben jener‘, ent- spricht, in. weleher: die submarinischen. organischen Sub- stanzen. sieh abgesetzt haben, und nicht der Entstehungs- Epoche. krystallinischer Aggregate derjenigen Gesteine, in denen man. die meisten; krystallisirten. Mineralien trifft. Mit einem., Worte ;, der:' Mergel. ist ein. Sediment. zusammenge- führten; Materials, in. welchem. gewöhnlich, die brennbaren fossilen. Körper vorkommen... . Wäre: der Schwefel eine rein mineralische Substanz,; so-,müsste, er hin und wieder in den verschiedenen Gesteinen verbreitet, und nicht; wie diess auch bei Kohlen, Asphalt, u, s. w.. der Fall, auf, gewisse‘ Gebilde beschränkt: erscheinen; denn’ was. von Schwefel in. der so- genannten Ur-Formation. getroffen wird, ist kaum. der Rede werth., solehe Vorkommnisse. sind in sehr wenigen Orten vorhanden, : gleichsam: mehr. zufällige‘ Phänomene,,. welche durch: örtliche. Einwirkungen |unterirdischer Feuer bedingt worden. —. Beweist, diese Beobachtung nicht, ‚dass, der Schwefel eine animalische Substanz sey,. so geht dennoch . mindestens’ das’ hervor, dass derselbe sich keineswegs in ausschliesslich mineralischen Gesteinen vorfindet, sondern . u dass. er, gleich den übrigen Kombustibilien organischen Ur- sprungs, stets in der Nähe von. Muscheln und andern orga- nischen Überbleibseln getroffen wird. Endlich. liesse sich noch, die Betrachtung anstellen, dass, da der Schwefel in den Kratern thätiger Vulkane und in den. Schlünden mancher erloschenen vorkommt, derselbe wohl mit einigem Grunde als ein Feuer-Erzeugniss angesehen wer- den könnte; da der Salmiak in ungeheurer Menge: auf. neu erkalteten Laven-Strömen sich findet, so: wäre. es denkbar, dass auch der Schwefel in der Erdtiefe, an Stellen, we einst Vulkane thätig waren, sieh bilden dürfte. — Die That- sachen sind jedoch gegen eine solche Meinung. Im Gebiete der erloschenen Vulkane von Val di. Noto, wo: so: viele alte Schlünde vorhanden sind, und wo, besser als an irgend ei- nem anderen Orte, die geologischen Phänomene jener wun- dersamen Natur-Agentien sieh studiren: lassen, ja in der ganzen: Umgegend, sind, auch nicht die geringsten Spuren von, Schwefel wahrzunehmen. Eben so wenig: ist in. den Schwefel-Ablagerungen irgend etwas beobachtbar, was auf vulkanisches Produkt zu beziehen wäre; die weit erstreckte Ablagerung von blauem Thon im Mazzara- Thale: hat, nicht das. kleinste Musterstück eines. Gesteins aufzuweisen, das sich als Feuer-Erzeugniss betrachten liesse. Der den Schwe- fel führende Mergel kann, seinem ganzen Wesen nach, nichts weniger als vulkanischer Abkunft seyn.. Das Vorkommen unserer Substanz in den Vulkanen ist darum. eben. so zu- fällig, wie seine Gegenwart in Thermal-Wassern. Aus dem, was bis jezt von mir. entwickelt wurde, scheinen "sich nachstehende keineswegs unsichere. Schlüsse zu ergeben: 1) Der Schwefel macht. einen: der: Urstoff - Theile des organischen Reiches aus. 2) In den Erd-Tiefen kommt derselbe: im Gemenge. mit thonig-kalkigem Mergel vor, 3) Man trifft ihn fast: stets: in: Thälern: älterer Forma- Fr tionen in der Nähe von Gyps, Braunkohle und Salz, einen Theil des blauen Thon - Gebildes ausmachend. 4) Auf solchen Ablagerungen findet sich der Schwefel entweder im Gemenge mit Mergel, oder reiner und ächter krystallisirt auf Nestern und in Nieren. 5) Im erstern der zuletzt erwähnten beiden Fälle zeigt sich unsere Substanz reicher und das sie führende Gestein unverändert. 6) Im zweiten Falle erscheint die Felsart dichter, voll von blasigen und zelligen, mit Krystallisation ausgekleideten Räumen; hier ist der Schwefel in geringerer Menge er handen, ' %) Der Gyps ist häufiger da in der Nähe des Schwe- fels zu treffen, wo die unter No. 6 erwähnten Verhältnisse eintreten, _ 8) Massen des Mergels aus Ablagerungen, wie No, 5 sie andeutet, entnommen, erleiden, bringt man solche um den Schwefel zu gewinnen in Öfen, Abänderungen, wodurch sie den Felsarten No. 6 ähnlich werden. 9) Unterirdische Feuer dürften ähnliche Phänomene her- vorgerufen haben. 10) Diese Feuer konnten den Schwefel in Schwefel- Säure umwandeln. 11) Der Gyps ist folglich nichts weiter, als kohlensaurer Kalk, durch den Zutritt von Schwefelsäure in schwefelsau- ren Kalk verändert. 12) Der Schwefel steht in näherer Beziehung zu Sub- stanzen organischen Ursprungs als zu rein mineralischen. 13) Er scheint eine Modifikation von Phosphor. 14) Räumt man für dem Schwefel eine Abstammung aus thierischen Wesen ein, so konnten diese nur nackte Mollus- ken seyn, oder solche, welche mit ihrem Absterben ihre kalkigen Gehäuse verlassen hatten, sodann aber den Meeres- busen und den Thälern zugeführt worden waren, woselbst- jene animalischen Überbleibsel in Fäulniss gingen und sich mengten mit mergeligen Ablagerungen. a ee 15) In Sicilien hat man Beweise dafür, dass jene Mee- resbusen und Thäler gerade an Stellen vorhanden seyn konnten, welche jetzt von den Schwefel - führenden Forma- tionen eingenommen werden. 16) Der Mergel war ein aus zerstückten und zerrie- benen Kalken und Thonen älterer Felsmassen gebildeter Schlamm, der sich in ähnlicher Weise absetzte, wie solches noch heutigen Tages Statt hat. 17) Unter allen andern Umständen, sie mögen seyn, welche sie wollen, ist das Auftreten des Schwefels durchaus zufällig. Diess Ailes vorausgesetzt, schicke ich mich an, die er- sten Grundzüge einer Schwefel-Theorie darzulegen, welche in der Folge, durch neue Beobachtungen und Entdeckungen erläutert und weiter ausgedehnt, vielleicht aber auch als nicht haltbar befunden werden wird. In einer der ruhigen Perioden unseres Planeten, als zwischen dem Entstehen verschiedener Formationen eine geraume Zeit verfloss, um den Wassern zu gestatten sich mit organischen Wesen zu bevölkern, vermehrten sich die einfachsten ‘Thiere in dem Grade, dass die Meere damit überfüllt waren. Die Polypen, die nackten Mollusken, die Schalthiere waren die ersten Bewohner der Meere. Ge- steine jener ältesten Epoche zeigen nur Überbleibsel solcher Lebenwesen. Wie ungeheuer die Zahl von Thieren der Art gewesen seyn müsse, ergibt sich aus den gewaltigen Kalk-Gebilden, welche beinahe zwei Drittheile unserer Erd- rinde ausmachen und so unendliche Mengen Reste jener Meeresthiere umschliessen. Häuften sich nun die härteren und schwereren Theile der Mollusken auf dem Seeboden zu festen Gestein-Lagern, zu mächtigen Fels-Schichten an, so hatten die weichen Theile abgestorbener Thiere sicher- lich eine andere Bestimmung. Sie wurden in den Wassern aufgelöst, von diesen schwebend getragen, und da ihre Schwere nicht hinreichte, sie dem Boden zuzuführen, so wurden dieselben stets von den Wogen gegen die Ufer ge- u BD g trieben, wo sie sich in grösserer Menge aufhäuften, da wo sie in Golfen und Buchten ruhigere Wasser fanden. Hier vereinigten sich überdiess die kleinsten und zärtesten Theile des zerriebenen Materials, welche die Wasser trüb ten; hier sammelte sich das Meeres-Salz und häufte sich an; hier legte sich Alles ab, was die Wasser bei ihrem Rückzuge als Sand u. s.w. von der entblösten Erdoberfläche mit sich in die Tiefe genommen hatten; Waldungen, mit einem Worte: Alles, was dem Meere zugeführt worden und für die Länge der Zeit, bei der steten heftigen Bewe: gung, sich nicht daselbst erhalten konnte, wurde in die Meeresbusen und Buchten getrieben, d. h. in die Thäler der ältesten Formationen. | An solchen Stellen, wo kalkiger und thoniger Schlamm sich bildete, nach Art der Hergänge heutiger Zeit, konnte eine unermessliche Menge thierischer Substanz — zumal da dieselbe bei ihrem längeren Aufenthalte in ruhigen Wassern als zersetzt in ihrem Elemente gelten muss — dem aufge- häuften Schlamm den in ihr enthaltenen Schwefel mittheilen, und diess um so mehr, da letzterer unlösbar ist und nicht, gleich den übrigen Urstofftheilen, Gelegenheit fand andere Verbindungen einzugehen. Der Schlamm imprägnirte sich mit Schwefel; letzterer trat unter den vielartigen Verhält- nissen auf, die wir kennen gelernt; seine grösste Menge aber blieb dem Mergel in Pulverform verbunden. Bei spä- teren Katastrophen, besonders beim Einwirken vulkanischer Feuer unterhalb solcher Schwefel- Ablagerungen, schmolz der brennbare Antheil jener Mergel, und nun hatten die uns bereits bekannten Erscheinungen Statt. War die Feuer- Einwirkung beharrlicher und stärker, so ging Umwandlung des Schwefels in Schwefelsäure vor sich, und die gesammten übergelagerten Kalk -Gesteine mussten zu schwefelsaurem Kalke werden. Über die künstliche Darstellung des Feldspathes, Herrn Prof. KERSTEN, (Nach einem Briefe aus Freiberg vom 11. Oktober 1834 an Herrn Prof. MiıtscHekrLicH in Berlin). *). — Als einen kleinen Beitrag zu Ihren Untersuchungen über die künstliche Darstellung der Mineralien aus ihren Bestandtheilen erlaube ich mir, Ihnen anbei einige recht sehöne völlig bestimmbare Krystalle von prismatischem Feld- spathe zu überschicken. Diese Krystalle sind bei dem Aus- blasen eines Kupferhohofens (in welchem Kupferschiefer und Kupfererze verschmolzen wurden) an einer Innenwand desselben, in Begleitung von zinkischen Ofenbrüchen, auf der Kupferhütte in Sangerhausen gefunden und Hrn. Berg- rath FREIESLEBEN, dessen Güte ich sie verdanke, durch Hrn. Heine, einen früheren Zuhörer von mir, übergeben worden. [4 *) Aus Pocsennorrr’s Ann. B. XXXIII, S. 336 ff., nach einem von dem Herrn Verf. gütigst mitgetheilten und verbesserten Abdrucke. Ich theile Ihnen in Folgendem kurz .einige Versuche mit, welche ich mit diesen Krystallen angestellt habe; sie sind zwar wegen der geringen Menge des Materials, das mir zu Gebote stand, nicht erschöpfend, jedoch werden sie gewiss durch Behandlung der anliegenden Krystalle meine Untersuchungen vervollständigen. In Bezug auf die naturhistorischen Eigenschaften die- ser auf pyro-chemischem Wege entstandenen Feldspath-Kry- stalle bemerke ich, dass unter ihnen sich sowohl einfache als Zwillings-Krystalle befinden, bei welchen letzteren die _ Zusammensetzungs-Fläche parallel einer Fläche von 3 und die Umdrehungsaxe auf derselben senkrecht zu seyn scheint. Die Zusammensetzungsstücke sind körnig, und die Theilbar- 4 Pr keit scheint nach a vollkommen zu seyn. Der Bruch ist muscheligt und die Oberfläche zum Theil glatt, zum Theil vertikal gestreift. Die Krystalle besitzen Glasglanz und eine blass rosenrothe in's Violblaue übergehende Farbe. Sie sind durchsichtig, spröde und von der Härte des Feldspathes (= 6 nach Mons); ihr Pulver ist schmutzig weiss. Das spec. Gewicht der Krystalle habe ich nicht bestimmt, indem ich fürchtete, dass die Bestimmung durch die mit den Kry- stallen innig gemengte Kohle ungenau ausfallen möchte, und erst im Verlaufe der chemischen Untersuchung fand, dass die Krystalle durch Erhitzen mit salpetersaurem Ammoniak sich völlig rein darstellen lassen. Die Krystalle geben in einer, an einem Ende zuge- schmolzenen Glasröhre erhizt kein Wasser aus, erleiden auch hierbei weiter keine Veränderung, als dass sie etwas blasser werden, Zwischen der Platin-Zange vor dem Löthrohr erhitzt, werden die Krystalle ebenfalls etwas blasser und runden sich an den Kanten, jedoch nur bei dem stärksten Feuer, Sy - ab. Für die Färbung. der Flamme ist hiebei nichts zu bemerken. In Borax lösen sich die Krystalle nur sehr langsam zu einem in der Wärme farblosen Glase auf, das nach dem Erkalten einen Stich in’s Violette zeigt; die Auflösung geht ruhig, ohne Brausen, von Statten. Auch bei starker Sätti- gung wird das Glas nicht geflattert. Von Phosphorsalz werden die Krystalle nur schwach angegriffen. Nach längerem Blasen bleibt ein Skelett von Kieselerde in der Form des angewandten Krystall-Splitters zurück. Sowohl warm als erkaltet ist die Probe farblos, Bei dem Erkalten wird sie jedoch etwas unklar, Soda löst das Pulver der Krystalle schwierig, aber voll- ständig zu einem durchsichtigen Glase, welches sehr blasig ist, auf. Durch Zusammenschmelzen der gepulverten Kry- stalle mit Soda auf Platinblech gibt sich eine Spur Mangan zu erkennen, indem die geschmolzene Masse nach Zusatz einer kleinen Menge Salpeters, nach dem völligen Erkalten, schwach Türkis-farben erscheint. Weder von Salpetersäure noch Salpetersalzsäure werden die feingepulverten Krystalle in der Wärme zerlegt. Die Säure, welche längere Zeit mit dem Krystallpulver in Berührung gewesen war, verdampft in einer Platin-Schale ohne Hinterlassung eines merklichen Rückstandes. Da die geringe Menge der Krystalle, welche ich besass, keine genaue quantitative Untersuchung gestattete, so stellte ich damit nur folgende qualitative Versuche an, welche je- doch hinlänglich die Identität dieses Kunst-Produk- tes mit dem natürlichen Feldspathe konstatiren dürften. Ein halbes Gramm der zum feinsten Pulver geriebenen Krystalle wurde mit 3 Grm. ebenfalls feingeriebenen salpe- tersauren Baryts gemengt und in einem Silbertiegel, wel- cher in einen Thontiegel gesetzt worden war, geglüht. An- Jahrgang 1835. s u MH fänglich schäumte die Masse stark, Sie wurde nach dem Erkalten mit Wasser aufgeweicht, nach dem Übersättigen mit Chlorwasserstoffsäure zur Trockniss verdampft und hier- auf wiederum in ungesäuertem Wasser aufgenommen. Hier- bei schied sich Kieselerde ab, welche mit Soda zu einer klaren Perle zusammenschmolz, sich vollständig in einer konzentrirten Auflösung von kohlensaurem Natron löste und - damit. eine Gallerte bildete. Aus der von der Kieselerde abgetrennten Flüssigkeit wurde der Baryt durch verdünnte Schwefelsäure gefällt und sodann kohlensaures Ammoniak wiederum hinzugefügt: dieser Niederschlag wurde abfiltrirt. Nach dem Befeuchten und Erhitzen mit Kobald - Solution nahm er eine blaue Farbe an, wodurch sich die Gegenwart von Thonerde erwies. Die abfiltrirte Flüssigkeit wurde eingedampft, der Rück- stand geglüht u. s. w. , In :der erhaltenen Flüssigkeit brachte Platinchlorid ei- nen gelben Niederschlag von Kaliumplatinchlorid hervor; sonach war auch die Gegenwart von Kali dargethan. — Durch diese Versuche ergab sich, dass diese Krystalle in ihrer Mischung Kieselerde, Thonerde und Kali, — also die Bestandtheile des Feldspathes enthielten. Als unwesentliche Bestandtheile ergaben sich noch Spuren von Manganoxyd und Kalkerde. Da die Kupferschmelz-Arbeiten mit Holzkohlen betrie- ben werden, und man diese auch zur Anfertigung der Herd- oder Sohlen-Masse anwendet, so rührt das Kali wahrschein- lich hiervon her; auf welche Weise jedoch diese Krystalle entstanden sind, wage ich nicht zu erörtern, da mir die Umstände, unter denen sie sich erzeugten, unbekannt sind. Da Sie in Ihrer Abhandlung: Über das Verhältniss der Xrystallform zu den chemischen Proportionen (Ill. Abth., in den Abhandl. der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 1822 bis 1823, 8.24 bis 41), nichts über die künst- liche Bildung von Feldspath anführen, so dürfte diese wahr- scheinlich bis auf den vorliegenden Fall noch nicht beobach- tet worden seyn *). *) Ich habe sowohl vor dieser Zeit, als auch späterhin zu wiederhol- ten Malen vergebens versucht, durch Schmelzen von reinem Feld- spath oder durch Zusammenschmelzen der Bestandtheile desselben den Feldspath in Krystallen darzustellen ; ich habe stets eine gla- sige Masse ohne irgend eine Spur krystallinischer Textnr erhalten. Ich habe theils mehrere Pfunde im Gebläse-Ofen geschmolzen und langsam erkalten lassen, theils hat Hr. Ober-Bergrath v. Decnen die Güte gehabt, Feldspath nach Schlesien zu schicken und in den dortigen Zinköfen schmelzen und mehrere Tage hindurch lang- sam erkalten lassen. Ich habe es im Allgemeinen aufgegeben, bei unseren gewöhnlichen Operationen Mineralien, welche Thonerde und Kali enthalten, in Krystallen zu gewinnen, weil diese Ver- bindungen, ehe sie schmelzen, aus dem festen in einen zähen Zu- stand, wie dieses beim Glase bekannt genug ist, übergehen. Auch den geschmolzenen Feldspath kann man in dünne Fäden aus- ziehen, welche man auch zuweilen im Trachyt, z. B. am Mont- Dore beobachtet. Von Mineralien, welche Thonerde enthalten, habe ich bisher nur den Idokras und den Granat, und zwar nur den ersteren in guten Krystallen erhalten. Die Krystalle, welche Hr. Kersten mir zuzuschicken die Güte gehabt hat, zeigen die primitiven Flächen des schiefen Prisma’s und die Abstumpfung der scharfen Seitenkanten; nach dieser Abstumpfung und der End- fläche, welche, so viel durch Messung zu bestimmen war, 90° mit einander machen, findet eine deutliche Spaltungsrichtung Statt. Durch künstliche Darstellung des Feldspaths ist unstreitig die schwerste Aufgabe für die künstliche Darstellung der Mineralien, welche für die Geschichte der Erdoberfläche von Wichtigkeit sind; gelöst, und hoffentlich wird es bald gelingen, ihn willkürlich dar- zustellen. ; MiTSCHERLICH. Über die Ausbrüche des Jorullo‘und des Tustla, von Hrn. Bergwerks - Direktor BURKART. (Aus einem Briefe an den Geh, Rath v. LEonuaARn.) Meine über den Jorullo in Stuttgart Ihnen gemachten mündlichen Mittheilungen wiederhole ich Ihnen, Ihrem Wunsche gemäss, ausführlicher. Lysır's Angabe (Principles of Geology I, 379.), dass der Jorullo im Jahr 1819 eine Eruption gehabt habe, finde ich auch in Ihrem gehaltreichen Werke über Basalt-Gebilde (II, 156) wiedergegeben, und überzeugt, dass es Ihnen nicht unangenehm seyn wird, einen in dieser Angabe enthaltenen Irrthum berichtigt zu sehen, theile ich Ihnen Folgendes mit. Die Stelle in Ihrem Buche lautet: „Eine spätere Erup- tion hatte der Jorullo im Jahr 1819. Sie war von heftigen Erdbeben begleitet; allein unglücklicher Weise befand sich seitdem kein Zuropäischer Reisender an der Stelle. Die ein- zige bis jetzt bekannt gewordene Thatsache ist die auf Guanaruato, 140 Engl. Meilen vom Jorullo entfernt, gefallene Asche; ihre Menge war so ungeheuer, dass sie 6 Zoll hoch in den Strassen lag. Der Thurm von Guadalarara stürzte - 17 — bei dieser Gelegenheit ein u. s. w.“ und wird als von Hrn. Versen mitgetheilt angegeben. Es ist irrig, wenn Hr. Lyeıı glaubt, dass keine Euro- päische Reisenden nach dem Jahr 1819 den Jorullo besucht hätten, da er selbst (loc. cıt. I, 378) Hirn. Burzock als Be- sucher angiebt, dessen Anwesenheit mehrere Jahre nach 1819 Statt hatte; er schrieb: „Ser months in Mexiko“, ein Buch, welches ich nicht zur Hand habe, um es vergleichen zu können, und gibt schon durch Anführung der Beobach- tung, dass er die Temperatur der dortigen heissen Quellen weit niedriger fand, als A. v. HumsoLor, zu erkennen, dass die Ausbrüche des Vulkanes, die unmittelbare Ursache der Erwärmung dieser Quellen, welche vor dem Ausbruch von 1759 nicht vorhanden waren, nicht mehr fortgedauert haben. Im Januar 1827 besuchte ich den Jorullo in Gesell- schaft von Hr. Brauroy, welcher letztere gleich nach seiner Rückkehr nach England im Jahr 1827 einige Beobach- tungen über Meriko bekannt machte. Schon in demselben Jahre schrieb ich meine Bemerkungen über jene Reise nieder und sendete solche an den Hrn. Oberbergrath NöstErATH, an den sie aber nicht gelangten, sondern verloren wurden. Im Jahre 1831 redigirte ich daher dieselben noch einmal, und unser gelehrter #reund machte solche im 1. Heft des V. Bandes von Karsten’s Archiv für Mineralogie, Bergbau ete. bekannt. Daselbst habe ich S. 190 u. ff. den Jorullo als voll- kommen erloschen und nur noch einige schwefeligsaure Dämpfe ausstossend beschrieben; ich verweilte zwei Tage an diesem Feuerberge, sprach mit mehreren Landleuten über die Erup- tionen desselben, erkundigte mich über seine Thätigkeit, be- stieg den Vulkan und gelangte bis auf den Boden seines Kraters, hörte und sah aber nicht das Geringste, was mich auf eine neuere Eruption hätte schliessen lassen können, sondern fand mich vielmehr durch den grossen Unterschied über- rascht, welcher in der Pflanzenwelt auf und um den Vul- kan binnen vierundzwanzig Jahren, seit dem Besuche des —. a Herrn v. Humsorpr's bis zu meiner Anwesenheit, Statt ge- funden hatte. Der Vulkan war ruhig, das Dampf-Ausstossen der sogenannten Aornztos hatte nachgelassen, und die Gegend, in der vor kaum achtundsechzig Jahren der plötzliche. Aus- bruch des Jorullos Schrecken und Verderben verbreitet hatte, war jetzt wieder angebaut, der fruchtbare Boden ge- währte dem Zuckerrohr, Indigo und vielem wild wachsenden Gehölze üppiges Gedeihen., Aus der angeführten Stelle Lyzır's scheint hervorzu- gehen, dass Hr. Versch den Jorullo nieht besucht hat: wo- her er daher jene Mittheilung genommen, ist mir unbekannt. Herr Versch lebte mehrere Jahre in Guanarualo und hat vielleicht dort von dem angeführten Aschenfall gehört; die Zeit meines Aufenthaltes an diesem Orte beschränkt sich zwar nur auf zwei Monate, jedoch habe ich dort mit dem für die Wissenschaften zu früh verstorbenen Jose MarıA BUSTAMANTE vielen Umgang gehabt und manchmal mit ihm über den Jorullo gesprochen, doch nie von ihm etwas über eine Eruption dieses Vulkanes und den damit in Verbindung gebrachten Aschenfall in Guanaxuato gehört. Drei Jahre habe ich in Tlalpuxahua gelebt (näher am Jorullo, als Gua- narualo), habe von dort aus Palzcuaro und Valladolid be- sucht, beide auf dem Wege von Guanarualo nach dem Jorullo, doch an keinem dieser Orte von jenem Aschenfall gehört; sollte die Asche aber wohl zwei Breitengrade weit fortgeführt worden seyn, ohne auf diesem ganzen Wege irgend eine andere Spur zurückgelassen zuhaben? Da ich aber überzeugt bin, dass i.J. 1819 am Jorullo kein Ausbruch Statt fand, auch in der Nähe von Guanaxuato sich kein anderer Vulkan be- findet, so bin ich zu glauben geneigt, dass die ganze Mit- theilung auf einem Irrthum beruht, In G@uadalarara, noch weiter vom Jorullo entfernt wie Guanazuato, mag wohl i.J. 1819 entweder durch Zufall oder durch das angegebene Erdbeben ein 'Thurın eingefallen seyn, indessen ist es wohl. zu weit gegangen, die Ursache davon am Jorullo zu suchen. u en Zugleich erlaube ich mir auch noch die Bemerknng, dass der Reisende, welcher mit W. und F. Grenxnı im Jahr 1827 den Popohkalepell bestieg, nicht J. Tayzor heisst, wie Sie solchen in den Basalt - Gebilden I, S. 279, und in ei- nem älteren Hefte ihrer Zeitschrift für Mineralogie nennen; der von mir in der Übersetzung des Reiseberichts mitge- theilte Name J. Tayreur ist der richtige, und dieser mit dem woblbekannten Englischen Mineralogen und Bergmann, meinem hochgeschätzten Freunde Jon. Tayzor in London nicht zu verwechseln. F. v. GERoLT, Preussischer General- Konsular-Agent in Mexiko, bestieg den Popokatepell im An- fange dieses Jahres, und es ist zu hoffen, dass er seine auf dieser Besteigung gesammelten Beobachtungen bekannt machen werde. | Vielleicht dürfte es Ihnen nicht unwillkommen seyn, einige Nachrichten über den letzten und vorletzten Ausbruch des Vulkans von Tustla in Mexiko zu erhalten. H. v. Humsorpr erwähnt seiner in dem Essai politique sur la Nowvelle - Es- pagne (1, 344), spricht aber nur von seinem letzten Aus- bruch von 1793; SoNnNsEenscHMiDT, in seiner mineralogischen Beschreibung der Bergwerks-Reviere von Mexıko S. 326, führt zwei Eruptionen an. Da ich mich zufällig im Besitze eines Aktenstückes befinde, welches beide Ausbrüche bestimmt angibt, so füge ich eine Übersetzung desselben bei, obgleich solches weiter nichts Interessantes enthält, als die Nachwei- sung der Ausbrüche, und die Bestätigung des dabei in Oa.raca Statt gehabten Aschenfalls. Dieses Aktenstück ist in Nr. 107 des Zeitungsblattes: „El Registro oficial del gobierno de los estados unidos mesicanos“ vom 30, Dez. 1830 enthalten. %* % * —- 40 — Eruptionen des Vulkanes von Tustla*) in den Jah- ren 1664 und 1793. An die Herausgeber des „Constitucional“. | Jalapa, den 8. Dezember 1830. ‚Da ich gerne alte Dokumente durchblättere, und ich mich im Jahre 1824 als erster Alkalde von Sn. Andres Tustla mit Durchsuchung des dortigen Archives beschäftigte, ent- deckte ich unter andern nützlichen Dokumenten auch ein Aktenstück, welches die Eruption des Vulkanes von Sn. Martin (so ist der Vulkan von T7ustla genannt) am 15. Jan, 1664 nachweiset, von welcher man früher nicht die geringste Nachricht hatte**), Aus jenem Aktenstücke geht hervor, dass sich eines Morgens ohne weitere Vorboten die Sonne plötzlich verfinsterte, und sich der Himmel wie bei heran- nahendem Sturme zeigte. Hierauf folgte ein Regen von Asche und Sand, von heftigem Krachen des Berges beglei- tet, welches sich, den Salven schweren Geschützes ähnlich, mit kurzen Unterbrechungen aufeinander folgend wiederholte und die damals nicht zahlreichen Einwohner von Sn. Andres (824 Seelen) in solchen Schrecken setzte, dass sie sich nach der Kirche flüchteten; dort gesellte sich der Pfarrer von Santiago Tustla (zu dessen Kirchsprengel auch Sn. An- dres gehörte) zu ihnen und zog dann mit ihnen in feier- lichem Zuge und mit brennenden Kerzen nach der Kirche jenes Dorfes, wo er unter lautem Weheklagen der versam- melten Gemeinde das Miserere anstimmte. Der Herr er- barmte sich ihrer, und der Himmel klärte sich auf; hier- durch ward die Gemeinde wieder ermuthigt, und es gelang Anmerkungen des Übersetzers. °) Der Vulkan liegt nur 4 Stunden von der Küste des Mexikanischen Meerbusens südlich von Veracruz. **) SONNENSCHMIDT, in seiner mineralogischen Beschreibung der Berg- werks-Reviere von Mexiko S. 327, erwähnt gleichfalls dieser Erup- . tion, setzt sie aber auf den 2. März des 17. Jahrhunderts, ohne nä- here Angabe des Jahrs, dem Pfarrer sie zu beruhigen. Er ermahnte sie noch in demselben Jahre das Gelübde zu erfüllen, welches sie in ihrer Noth gethan, und feierte hierauf die Mysterien der Erlösung, damit seine Pflegbefohlenen (diess sind seine ei- genen Worte) sehen möchten, wie Jesus am Kreutze ge- storben sey, denn sie alle waren mit so heiligen Mysterien unserer Kirche wenig vertraut *). Der Vulkan blieb nun ruhig bis zum 22. März 1793, d. i. während 129 Jahren, 2 Monaten und einigen Tagen, dann aber fand an dem ge- nannten Tage eine weit heftigere Eruption Statt, als die vorhergehende. Diese Eruption war von langer Dauer, denn noch gegen Ende Juni verfinsterte sich die Sonne durch einen starken Aschenamswurf dergestalt, dass man in demselben Dorfe **) gegen Mittag genöthigt war, Licht anzuzünden, und die in den Strassen gehenden Menschen einander nicht sehen konnten, Gegen zwei Uhr Nachmittags ward es zwar wieder heller, doch blieb der Himmel be- deckt, wie bei Nordstürmen und Schneegestöber; erst am folgenden Tage ward es ganz hell, und der Himmel klärte sich nach und nach auf. Wenige Tage nach diesem Aschen- auswurf kam der berühmte Mexikaner Don Jose’ Mozıno, um auf Befehl des Vicekönigs den Vulkan zu besuchen. Er bestieg ihn in Begleitung seiner Diener, ' zweier Ein- wohner von hier und mehrerer Indianer; sie gelangten aber nur bis zur Hälfte seiner Höhe, wo sie durch die heftigen Erschütterungen und die ununterbrochenen Auswürfe zum Umkehren bewogen wurden, ehe sie ihren Zweck erreichten. Der Vulkan fuhr fort Asche auszuwerfen, welche bis nach Yzucar, Oajaca =") und mehreren anderen Orten fort- ”) SONNENSCHMIDT loc. cit. S. 328 gibt an, dass noch mehrere Aus- brüche in demselben Jahre Statt hatten und bis zum Monat No- vember fortdauerten. — *#) Hierunter ist wohl Sn. Andres Tustla verstanden. ““#) Oqajaka liegt ungefähr 45 Meilen Süd-westlich von dem Vulkan von Sn. Martin auf dem westlichen, also dem entgegengesetzten Ab- hauge der Kordilleren von Mexiko. ; a geführt wurde, je nach der herrschenden Richtung des- Windes; als der Vulkan indessen im Dezember weniger Asche auswarf, kam Don Jose Mozıno zurück, um seine Besteigung abermals zu versuchen, Es gelang ihm nun, in Begleitung des ersten Alkalde, einer grossen Zahl der Ein- wohner und mehrerer -Damen, welche Mozıno hierzu er- muntert hatte, den Vulkan zu ersteigen. Der Tag war hei- ter und schön, dem grössern Krater entstieg nur noch eine Rauchsäule, der kleinere aber schleuderte ununterbrochen glühende Steinmassen von bedeutender Grösse empor, welche beim Niederfallen ein grosses Geprassel verursachten; zu- gleich hörte man ein unterirdisches Getöse, und der Berg erbebte bei jedem Auswurfe, Mehrere der Besuchenden wagten sich dem Kraterrande so nahe, dass sie die Schuh- sohlen verbrannten, andere wurden indessen durch Kälte und die beständigen Erderschütterungen bewogen, schnell wieder davon zu eilen, Der Aschenregen dauerte in der Umgegend noch an zwei Jahre fort, später aber beobachtete man nur noch Flammen-Ausbrüche, vorzüglich nach stürmischem Wetter. — Hätten die Laven nicht eine nördliche Richtung genom- men, so wären die Einwohner von Tusia in grosser Ge- fahr gewesen. Durch die gefallene Asche boten die Wege einen be- quemen Grund, und die grössten Bäche hatten, selbst in wasserreicher Zeit, gute Furthen; die vorzüglichsten Bäche, wie der el Marquis genannt, A versandet, so dass sie sich an mehreren Punkten ganz im Sande verloren. Der Ackerboden ward so fruchtbar, dass man in den beiden folgenden Jahren die besten Erndten machte, deren man sich erinnert, doch gereichte es dem Wiesengrund eben so sehr zum Nachtheil; dieser rechnet seinen Ruin von jenem Tage an, denn alle Wiesen füllten sich mit Gesträuch, und Pferde - und Rindvieh-Zucht hat seitdem sehr abgenommen. Am 20. März 1829 erstieg der Unterzeichnete den Vulkan in Begleitung eines Nordamerikaners, des Herrn Jouann Baro- m u —- wın, und mit vier Einwohnern von Sn. Andres. Der Tag war schön, und um 11 Uhr Morgens hatten wir den Vulkan be- reits erreicht. : Durch die vielen vom Wasser losgerissenen gebrannten Gesteinstücke ”) ward das Ersteigen sehr er- schwert, und der Weg mogte bei den vielen Krümmungen wohl eine halbe Meile (1 Z/egua) betragen. Wir bemerkten, dass an vielen Punkten die Vegetation schon wieder‘grosse Fortschritte gemacht hatte, vorzüglich auf einem dem Krater parallel laufenden-Bergrücken, und nur 300 varas (ungefähr S00 Fuss Rhein.) ven dem Krater entfernt fanden wir vieles Gebüsch, während der diese Stelle umgebende Boden noch ganz unbewachsen war. Obschon der grosse Krater noch rauchte, so entschloss ich mich doch, ihn zu besuchen, Schon von Weitem bemerkte ich: einen Graben **), dessen Wälle sich an 30 varas (S0 Fuss) über die Oberfläche er- heben mochten. Sie bestanden aus Lava und waren daher mühsam zu ersteigen. Doch erklimmte ich solche, und konnte nun die Tiefe und den Umfang des Kraters übersehen: diese mag 300, jene 10 bis 12 varas betragen; sein Boden ist geräumig; seine Seitenwände sind nicht seiger, sondern zie- hen sich nach unten hin zusammen. Sowohl aus diesen Seitenwänden, wie auch aus dem Boden des Kraters, stösst der Vulkan beständig Rauch aus. In dem Krater befinden sich einige zwar krank aussehende Myrthen - Sträuche und etwas dürres Gras, so wie solches in den Ebenen nach der Regenzeit und an verbrannten Stellen zurückbleibt. : Beim Graben auf dem Kraterrande findet man schon bei 4 vara (etwa 8 Zoll) unter der Oberfläche eine unerträglich grosse * Hitze. Der Boden besteht hier aus grobem Sande, gemengt mit einer im Geruch dem Schwefel ähnlichen Steinmasse. Der Krater scheint tiefer gewesen zu seyn, doch haben die Regenwasser durch Herabführen des Sandes wohl einen Theil davon ausgefüllt. } *) Wahrscheinlich lose Wurf-Lava. **) Der Verfasser gebraucht das Wort Graben (,,fosa“) wohl, um einen langgezogenen spaltenförmigen Krater zu bezeichnen. ar ME ee Der Durst und der Rauch belästigten uns sehr, und gegen 3° Uhr stiegen wir daher wieder herunter. Es herrscht die Meinung, dass früher auf der Ostseite des Berges unmittelbar an der Küste und an dem Ufer des Baches Carapa ein Dorf gleiches Namens gelegen seye, und man soll noch jetzt Ruinen davon finden; Einige glau- ben, dass eine frühere Eruption, Andere sind dagegen der Meinung, dass die Plünderungen von Seeräubern die Ein- wohner zur Räumung ihres Wohnortes gezwungen haben, Auch ist man des Glaubens, und wohl mit Grund, dass die Landsee’n, welche sich in jener Gegend befinden, — und vorzüglich der von Caitemaco — Vulkane gewesen seyen, Die an ihren Ufern. häufig sich findenden Laven setzen diess ausser Zweifel; ausserdem befinden sie sich noch (mit Aus- nahme jenes von Calemaco) in tiefe Kessel eingeschlossen, und obgleich ihre Namen auf fabelhaften Ursprung schliessen lassen, so sind sie dort doch unter dem Namen der bezau- berten:See’n bekannt. Das Wasser eines dieser See’n (Nerta- malapa) hat eine gelbe Farbe, und von ihm sagen die Indianer, dass die Marıntzıy, einer ihrer Götzen, den Mais zu Kuchen dort gewaschen habe und hiervon dem Wasser die gelbliche Färbung geblieben sey; ein anderer See hat grünliches Was- ser: dort soll sich jener Götze gebadet und mit einer Pflanze (amole) gewaschen haben, deren sich die Indianer noch jetzt bedienen, u. A. m. ; bei näherer Untersuchung findet man in- dessen nur trübes Wasser in diesen See’n. Man kennt ihre Tiefe nicht, weiss auch nicht, woher sie ihr Wasser er- halten, noch wohin solches abfliesst, so dass Zu- und Ab- fluss wohl unterirdisch seyn müssen. Einem geübteren Beobachter überlasse ich es, eine ge- nauere Beschreibung des Vulkanes von Tustla zu geben; dadurch wird dann auch vielleicht jene Gegend sich mehr emporheben, da man jetzt nicht alle Produkte derselben benutzt, weil man sie nicht kennt, und ich bin überzeugt, dass sie unter dem gehörigen Schutze der Regierung sich we als eine der fruchtbarsten Landstriche des Staates bewäh- ren würde, Sollte durch vorstehende Bemerkungen bei irgend einem Reisenden der Wunsch erregt werden, diesen Bezirk zu, besuchen, so komme er nur getrost, ohne Furcht vor gel- bem Fieber oder Sandfliegen („mosquifos“), denn durch be- sondere Gunst der Vorsehung ist diese Gegend frei von sol- cher Plage. — Obgleich wir alle sehr gastfreundschaftlich sind, so biete ich doch noch in’s Besondere Jedem, wer es nur immer seyn mag, meine Hütte und meinen Tisch an, wel- cher ihm, wenn auch keine den Appetit reitzende, doch ge- wiss solche Speisen bieten wird, die dem Hungrigen will- kommen sind. JosSE AURELIO GARCIA. Kurzer Bericht über die in der mineralogisch-geognostischen Sektion der Versammlung Deutscher Naturforscher im Sep- tember 1834 in Stutigardt abgehandelten Gegenstände. “ (Eingesendet.) m Die mineralogisch - geognostische Sektion der Deutschen Naturforscher hat im September 1834 in Siuflgardi sechs Sitzungen gehalten. Nach den Unterschriften waren achtzig Mitglieder gegenwärtig. Die verschiedenen in diesen Sitzungen gehaltenen Vor- träge und vorgewiesenen Gegenstände sind, zu leichterer Übersicht nach den verschiedenen Zweigen der Wissenschaft geordnet, folgende: 1. Krystallographie und Mineral-Physik. Professor Weiss aus Berlin hielt einen krystallographi- schen Vortrag, um zu beweisen, wie die sämmtlichen hemi-- edrischen und tetraedrischen Abtheilungen aller verschiede- nen Krystall-Systeme auf die Unterschiede von rechts und = links in Beziehung auf bestimmte Krystall-Ebenen zurückge- bracht werden können ; Ferner, über die Vorzüge der graphischen Methode des Prof. Neumann in Königsberg in Beziehung auf die Darstel- lung verschiedener Krystall-Systeme, 2. Mineral - Chemie. Hofrath Fuchs von München trug eine Analyse des Triphyllin vom Kkabenstein in Baiern vor, welcher aus 0,330 phosphorsaurem Eisenoxydul, 0,079 phosphorsaurem Mangan und 0,091 phosphorsaurem Lithion besteht, in ' Rhomboedern krystallisirt ist, 3,6 spez, Gew. und die Härte des Apatits hat, 3. Spezielle Oryktognosie. Hofrath Fucus zeigte sehr grosse Krystalle von Sphen vom Greiner in Tyrol vor; Professor NöcGERATH aus bonn ein neues Fossil von der Edelsteinhütte inden Vogesen, welches dem Topase ähnelt; Professor GLockEr aus Breslau: Fibrolith von Re- chenstein in Schlesien ; Professor AUTHENRIETH von Tübingen: krystallisirten Bitterspath aus dem Keupermergel bei Tübingen; Professor Weiss aus Berlin: Arsenik-Nickel aus der Jungferngrube bei Müssen unweit Siegen mit den Kry- stallformen und deren Kombinationen ; Professor NöGGERATH: Asbest und Gespinnste davon aus Piemont; Professor GLocker: Urkalk von Spornhau, beim Zer- schlagen hepatischen Geruch entwickelnd *); Derselbe: zackigen Bleiglanz in Dolomit von Tarnowitz ; Derselbe: den Ozokerit aus Slanick in der Moldau; *) Eine Eigenschaft, welche sehr vielen körnigen Kalken zustehen dürfte, und die namentlich von dem berühmten Kalke von Paros bekannt ist. D. RB, - 8 — Direktor Reicuensach: die bei Blansko am 25. Novemb. 1833 gefallenen Meteorsteine ; Derselbe: Mehlschwefel zwischen Brauneisenstein, von Cholla in Mähren; Prof. Kurt, Zölestin mit kohlensaurem Strontian in einer Kammer von Ammonites Bucklandi in Liaskalk von Vaihingen bei Stutigart, wobei sich der Zölestin in zer- reiblichen kohlensauren Strontian, und der demselben unter- liegende Schwefelkies in Eisenoxyd-Hydrat verwandelt hatte. 4. Geognosie. Prof. Weiss aus Berlin zeigte Exemplare des bei Zscheila unweit Merssen vorkommenden, mit Plänerkalk verwachsenen Granits*), so wie Zeichnungen und Notizen über die Auf- lagerungen des Granits auf Plänerkalk und Quadersandstein aus der Gegend von Weinböhla, Hohenstein, Saugsdorf und Hinterhermsdorf; Prof. Reich aus Freiberg und Amı Bovs aus Paris sprachen ihre Ansicht, dass diese Erscheinungen als ausgefüllte Gänge anzusehen sind, aus; Derselbe zeigte eine Skizze des Wechsels von Thon- schichten und Granit aus der Gegend von Püsen. Graf CaAsp. v. STERNBERG bemerkt, dass sich ähnliche Wechsel von Thonschiefer und Syenit in andern Böhmischen Gegen- den finden. Prof, Carro GEMMELLARO aus Calaria in Sicihien legte eine geognostische Karte vom Aeina mit Durchschnitten und Belegen von Lava vor. Oberförster Graf von MANDELSLOHE aus Urach zeigte meh- rere sehr gut entworfene Gebirgsdurchschnitte der Schwä- bischen Alp vor, theilte eine genaue Schilderung der Lage- rungsfolge der Formationen mit, und sprach über die trich- terförmige Einlagerung der Braunkohle in den Jurakalk bei Tuttlingen und an einigen andern Orten. *) Das Phänomen findet sich bereits ausführlicher beschrieben in die- sem Jahrbuch von 1834, S. 127 ff. D.R. m. Prof. WaArchner aus Carlsruhe giebt Nachricht tiber die Schichten-Lagerung am Sentis und Oehrli in der Schweitz, und spricht sich nach den vorliegenden dort vorkommenden Petrefakten für die Ansicht aus, dass die beiden, so wie mehrere andere, Hörner mit den Glarner Schiefern zur Kreideformation gehören. Professor Kuırsteın aus Giesen legte aus der Wetlerau Musterstücke vom Kontakt der Trapp-Formation mit dem Old-red-Sandstone und des Basaltes mit der- Molasse vor, um die Kontakt-Erzeugnisse des Basaltes mit anderen For- mationen zu zeigen, Dr. Reıchn aus Freiberg übergab seine Schrift über die Temperatur der Gesteine in verschiedenen Tiefen der Erdrinde, Prof. NöGGERATH aus Bonn legte eine geognostische Charte des Siebengebirges vor. Prof. Kurr zeigte das nunmehr verbesserte geognostisch illuminirte Relief vor, welches Conservator Rır# in Tübin- gen unter Anleitung des verstorbenen Prof, SchügLer ver- fertigt, und gab einige Erläuterungen darüber. Pfarrer Scuwarz von Botenheim in Württemberg legte eine Karte von Württemberg vor und bemerkte dabei, dass die einzelnen Gebirgs-Formationen auf die Physiognomik der Gebirge und auf die Ausarbeitung der Karte selbst einen wesentlichen Einfluss geübt haben, Prof. NöcGERATH aus Bonn bemerkt über die Schrift von Rozert: „Description geologique de la partie meridionale de la Chaine des Vosges“, dass die Ansichten des Verfassers sich bei den von ihm, in Gemeinschaft mit den in Strassburg versammelt gewesenen Französischen Geologen, vorgenomme- nen Untersuchungen als nicht haltbar erwiesen hätten. D’Omarıus d’Harıoy verliest einen Aufsatz über die Auf- lagerung der Gebirgsarten in den Vogesen in Beziehung auf den Schwarzwald und einige andere Gegenden. Jahrgang 1835. r ä Graf v, STERNBERG zeigte: Weitzenkörner vor, die Ober- steiger Prokzsch aus den Mumien- Gräbern Ägyptens mit- brachte, von welchen einige gesäet aufgegangen. waren und sich als Talavera- Weitzen bewiesen hatten. Präsident Hönmeuaus aus Crefeld tkeilte Erfahrungen über Samenkörner mit, die in Florida in sehr beträchtlichen Teufen durch den Bergbau gefunden worden, woraus sich Pilanzen entwickelten, welche in der dortigen Gegend nicht mehr vorkommen, ' Major von StrAntZz legte eine Akhihdiing über ver- gleichende Geographie vor. | Professor Dr. Tuurmann aus Bruntrut zei eine geo- gnostische Karte über das Französische Juragebirge vor und gab Erläuterungen über die abweichenden Verhältnisse die- ser Gebirgsformation gegen die in andern Ländern. Lehrer Wieser aus Frankfurt a. M. legte einige Basalte von Wolfsberg in Böhmen vor, woselbst basaltische 'Lava, zwischen sehr regelmässigen Basaltsäulen aufgequollen,, :so- wohl Abdrücke von Holz als auch Kohlenfragmente ent- hält, ohne dass man dieses Phänomen bis jetzt ‚genügend erklären konnte *). Ä Professor GLockEr aus Breslau theilte einige neue Ent- deekungen aus dem Mährischen Gebirge mit, namentlich aus der. Diorit-Formation von Warmsdorf,, woselbst Diorit mit Quarz sich findet **), zeigte ferner Pistazit mit Granat von Petersdorf, wo. der Pistazitfels grosse Lager im. Glimmer- schiefer bildet, und legte einige Beobachtungen über die Schichtenfolge der bei Breslau vorkommenden Gebirgs-For- mationen, die bei Gelegenheit des Bohrens artesischer Brun- nen aufgeschlossen worden, vor. | Professor Merıan aus Basel lässt seine Beschreibung des Erdbebens in Basel vorlegen. ®) In meinem Buche über die Basalte, I. Abthl. S. 172 f., habe ich von mehreren, durch mich beobachteten Parallel- Phänomenen aus- führliche Rechenschaft gegeben. L. **, Man vergleiche die Charakteristik der Felsarten, S. 109 und 110. a TEE G. Faıruoım aus Edinburgh verlas einen Aufsatz tiber die Bildung der Thäler durch den Lauf der Flüsse und die Ein- wirkung der Gewässer überhaupt auf die Erdrinde. Bergrath SchüsLer theilte eine Analyse eines zu Nie- dernau bei‘ Tübingen vorkommenden Mineralwassers, die vom verstorbenen Prof, SchüsLeR unternommen worden, nebst Beschreibung mit, über welche Professor Kurr Erläuterun- gen beifügt, | | Prof. Spreiss aus Schaffhausen legte einige Proben von einem neuerdings aufgedeckten Phonolith bei Hohenkrähen im. Zegau vor, der sich durch: seine Festigkeit und die frisch erhaltenen glasigen Feldspath-Krystalle auszeichnet. Prof. Kurr legte eine Reihe vulkanischer Gebirgsarten aus dem Zegau, dem Ries und dem nördlichen Abhang der Schwäbischen Alp vor. Die beiden ersteren enthalten zum ‘ Theil»Bruchstücke von Urgebirgsarten, von der Wacke des Hegau und von Mergel, Süsswasserkalk und eine Helix- Art in diesem,;, Die Gruppe des Zegaw sey charakterisirt durch: Phonolith- und Basalt-Kegel, welche mantelförmig von ‚Wacke :umgeben;;werden. Die Trapp-Gruppe im Ries sey vorzüglich bezeichnet durch Trass-artige Trapptuffe, die ver- schlackten:Basalt in kleinen Trümmern und halbgeschmolzene Granitbrocken einschliessen; bei dem Altenburger Hofe bei Nördlingen finde sich eine jurassische Felsmasse horizontal eingelagert. Die Trappgebirge am nördlichen Abhang der Schwäbischen Alp bestehen theils aus Basalt, theils aus Ba- salttuff und enthalten, ausser oft sehr grossen Jurakalk- Stücken, Granit, Gneiss, bunten Sandstein, Liaskalk u.s. w. Professor Cur. Karp aus Erlangen führt an, dass der Basalt des Pechsteinkopfes bei Wachenheim in Rhein- baiern den jüngern Grobkalk durchbrochen und an den Be- rührungspunkten polirt habe. | Derselbe stellt den Satz auf: dass alle Schichtungs-Ebe- nen der Flötz-Gebilde sich nur durch Annahme einer Tem- Ä | wi — 53 — peratur-Veränderung und namentlich durch Abkühlung unter der Einwirkung des Gesetzes der Cohäsion: erklären lassen. Bergrath Hzuı legte die von ihm illüminirte geognos- tische Karte der Umgegend von Stuttgardt vor und zeigte ewei Abbildungen der grossen, bei Katharınenburg gefunde- nen Smaragde; ferner ‘ein Farben-Schema von LeopoL» von Buch zu gleichförmiger Illumination der geognostischen Karten. Graf €. v. STERNBERG gab einige Erläuterungen darüber und wünschte, dass die weitere Ausführung dieses Gegen- standes hei der nächsten Versammlung der Naturforscher in Bonn wieder aufgenommen werden möge, 5. Petrefakten- Kunde. Dr. EngeLuarn aus Nürnberg legte fossile Knochen vor, die sich in einer 3 Fuss mächtigen Kalkmergel-Schichte am Ausgehenden des Keupers fanden. | Graf CE. v. STERNBERG verlass einen Aufsafz über Pflan- zen-Versteinerungen in seinen Steinkohlenwerken in Böhmen und legte erläuternde Zeichnungen vor. Die Verschiebungen der vergrabenen Stämme leitete er von der in der Nähe zu Tag ausgehenden Porphyr-Formation her.’ "Die Umände- rung des Holzes in Schieferkohle scheint durch Infiltration und die Verwandlung des Holzes in Kohle auf nassem Wege geschehen zu seyn. Derselbe zeigte die Abbildung eines, ih den Kohlen vor- gekommenen, zur Familie der Skorpionen gehörigen Thie- Tes vor, Dr. BERGER aus Koburg übergab seine Schrift über die in der dortigen Gegend vorkommenden Pflanzen - Versteine- rungen des Keupers. HERRMANN von Meyer aus Frankfurt legte Beobachtun- gen über fossile Knochen begleitet mit Abbildungen, näm- lich von Bos priscus und B. trochoceros vor, — dann ur Di Zn die Abbildung einer Sepien-Art im Solenhofer Schiefer, erwähnte des eisenschüssigen tertiären Sandes von Eppels- heim, welcher viele Fischzähne enthält, und verglich da- mit mehrere bekannte Fundorte von Fischzähnen aus der Molasse. — Bei Enkheim in der Gegend von Frankfurt fan- den sich Panzerstücke und Rückenschilde einer der Emys Europaea ähnlichen Schildkröten - Art in postdiluvischem Torfe. — Eine Ablagerung von Thon bei Frankfuri ent- hält in den obern Schichten Cypris, in den untern Ab- drücke von Fisch-Skeletten. Die geologische Verbreitung des Mastodonsaurus erstreckte sich vom Lias in die untere Kohlen-Gruppe des Keupers, in den Muschelkalk, den obern Vogesen-Sandstein bei Plombieres, bis in den un- tern bunten Sandstein bei Soulz les Bains. Professor Reich aus Freiberg las über die bei Greuth in Baiern vorkommenden Versteinerungen; sie bestehen aus Modiola, Terebratula, Lithodendron (dem Lith.o- dendron caespitosum ähnlich) und einer noch unbe- stimmten Ammoniten-Ärt zur Familie der Faleiferen gehörig. Dr. BERGER aus Koburg erwähnte einer Voltzia-Art mit Früchten, die sich im Keuper bei Kobdurg vorfindet. Hofrath von SEyYFfer aus Stultgardt legte eine ähnliche Voltzia und noch andere Pflanzen-Versteinerungen, zu Ca- lamites, Osmundites u. s. f. gehörig, aus dem Keuper des Esslinger Bergs bei Stutigardi vor. Prof, Kaup aus Darmstadt zeigte Gypsabgüsse von Pa- chydermen-Resten vor, nämlich von Zähnen und Kinn- laden von Dinotherium, Rhinoceros und Mastodon, und zwar von verschiedenen Arten eines jeden dieser Ge- schlechter. Präsident HönmneHaus aus Crefeld sprach über Trilo- biten, Calymene macrophtalma, C. arachnoides und über Leptaenafurcata aus dem Übergangskalke der Zifel. Legationsrath von Orrers aus Zürich legte aus dem Jura- Kalke von Baden in der Schweitz Bruchstücke von Schil- dern einer Chelone-Art vor, Prof. GorLpruss aus Bonn theilt ein Verzeichniss der Crinoideen aus dem Übergangskalke mit, wo bis jetzt 77 Species aufgefunden wurden, darunter sind folgende neu: Cupressocrinites erassus, (. gracilis, C. elon- gatus, C. abbreviatus, Melocrinites hierogly- phieus, M. gibbosus, M. pyramidalis, M. verru- cosus, M. fornicatus, M. variolosus, Platyceri- nites hieroglyphicus, P. anaclypticus, P. elon- gatus, Apiocrinites muricatus; dann auch Coma- tula antiqua. Prof. Orro aus Breslau legte einige Versteinerungen aus dem Muschelkalke vor und machte auf die Versteinerun- gen nach ihrem topographischen Vorkommen aufmerksam. ‘Der Muschelkalk Schlesiens unterscheide sich von dem Lü- neviller und Würtiembergischen dadurch, dass ausser Thier- knochen, von denen er sieben Species in Abbildungen vor- weist, sich keine Versteinerungen in ihm finden. Prof. GLockEr aus Breslau zeigte einige Exemplare von Versteinerungen aus dem Kreidekalke bei Oppeln vor, die Prof. GoLpruss zu Trigonia zählt. Prof. Braun aus Carlsruhe übergab ine Schrift von Prof. Göppert in Breslau über die Bestrebungen der Schle- sier, die Flora der Vorwelt zu erläutern. Derselbe verlas eine Abhandlung über die Pflanzen- Versteinerungen, die sich in dem Carlsruher Naturalien- Kabinete finden; es sind 36 verschiedene Arten und 22 Ge- schlechter, von denen 4 Arten nicht mehr in Europa vor- kommen. Er zeigte Abdrücke von Taxodium Euro- paeum, das sich in Böhmen, im Siebengebirge, bei Oeningen, u. s. w. findet, — von Gleditschia, derG. monosperma ähnlich, von Oeningen. — Von den in Europa nicht mehr u (RE vorkommenden Arten erwähnt er ferner Liquidambar, Acer negundo und mehrere Ahorne, diesich nach ihren Blättern nicht genauer bestimmen lassen, . Er führte end- lich eine Rhamnus - Species mit gipfelständigen Blüthen — Blätter von Juglans regia, von zwei Pappel-Arten, Blätter und Kätzchen von Salix, Blätter von Potamoge- tonundlsoätes Oeningensisan: sämmtlich von Oeningen, Oberamtsarzt Dr. Hartmann aus Göppingen wiess sieben Blätter mit Zeichnungen von 105 im Lias vorkommenden Belemniten- Arten vor. Prof. Kurr aus Sfutigardt sprach über einige von Herrn von VoıtH aus Regensburg eingesendete Petrefakten, näm- lich: einen mittleren Mahlzahn von Palaeotherium Au- relianense, einen dergleichen von Anoplotherium und den Zahn eines Sauriers. Sie finden sich sämmtlich in einem Braunkohlenlager bei Wahkendorf' und Thalheim in Baiern, das zur tertiären Formation gehört. Salinen-Direktor von Autnaus aus Dürrheim legte meh- rere Exemplare von sehr gut erhaltenen Sumpf-Schild- kröten vor, welche mit Knochen von Hirschen, Re- hen, Vögeln und sogar mit Kunst-Produkten in einem Torfmoore bei Dürrheim im Grossherzogthum Baden gefun- den worden. Graf C. v. Sternsere übergab einige von Prof. Gör- PERT in Schlesien gefundene Fahrenkraut-Abdrücke auf Kohlenschiefer, mit so deutlichen Fruktifikationen, dass sie noch botanisch bestimmt werden können. Prof. GLocker aus Breslau erwähnt einiger Früchte von Nuss-Gestalt, die im Thoneisenstein von Oberschlesien gefun- den wurden. Oberamtsarzt Dr. Hartmann von Göppingen legte einen 4 Fuss langen Schädel von Ichthyosaurus comunis aus dem Liasschiefer von Göppingen vor, an dem man in den obern und untern Kinnladen 84 Zähne deutlich unter-* scheiden konnte. ie A Baurath Büuter von Ulm übergab mehrere zum Theil noch nicht bestimmte Petrefakten aus der Jura-Formation von Ulm, und zwar aus dem Kimmeridge-Clay. Diese wur- den späterhin als Ammonites inflatus (Reı,), Nau- tilus angulatus (pD’Orsicny), Trigonia clavellata (Sow.), Pecten lamellosus (Sow.), Lutraria Ju- rassi (Ar. Broxen.), Lima proboscidea (Sow.), Os- trea pectiniformis (v. Schrortn.), Venusf, Unio pe- regrinus (Puızuirs) und eine Mytilus-Art anerkannt. Briefwechsel. Mittheilungen an den Geheimenrath v. LEONHARD gerichtet. Falkenau (im Elboger Kreise in Böhmen), 20. Okt. 1834. Ich erlaube mir, Sie auf ein auf dem Gute Pottenstein, Königgrätzer Kreises, in der Nacht vom 28. auf den 29. Januar d. J. Statt gehabtes Natur-Ereigniss aufmerksam zu machen, da solches, wie ich glaube, für Sie nicht ohne Interesse seyn dürfte. In jener Nacht entstanden nämlich bei dem Dorfe Sopotnitz, auf den, gegen das Dorf Böhmischribna auf einer sich sanft erheben- den Anhöhe, trocken auf Stein-Unterlage (welche, konnte ich bis jetzt leider nicht erfahren) gelegenen Äckern, in dem Umkreise von 11 Joch und 376 U] Klaftern, starke Erdspaltungen, welche theils von Nor- den gegen Süden, theils von Osten gegen Westen gerichtet und mit bedeutenden, hie und da bis 3 Fuss tiefen Erdversenkungen und Verschiebungen der Art verknüpft sind, dass die Lage der sanft flach gelegenen Äcker eine ganz veränderte Gestalt erhielt, und die guten ebenen Grundstücke gegenwärtig die Ansicht von abgebrochenen Niede- rungen und schief auslaufenden Erhöhungen bilden. Dasselbe Ereigniss traf auch die an diese Äcker anstossenden, unterhalb derselben gelege- nen Wiesen, jedoch in einer ganz enigegengesetzten Wirkung, indem daselbst statt Erdklüften und Einsenkungen, wellenartige, an einigen Stellen 2 Fuss hohe und sehr künstlich geformte Aufrollungen-entstanden sind, deren Bildung um so unbegreiflicher vorkommt, und auf eine ge- waltige unterirdische Kraftentwickelung schliessen lässt, weil auf der Oberfläche des Wiesengrundes weder eine Abschiebung, noch die min- deste Zerstörung des Rasens wahrgenommen wird. 1, Lössı. ua , Bern, 29. Okt. 1834, Ich war mit Vorrz in Neufchätel, wo sich auch Tuurmanı und THikrıa einzufinden versprochen hatten. Acassız war zwar leider ab- wesend, aber bei den andern dortigen jungen Naturforschern, CouLox und pe MontmorLcın, fanden wir die gastfreundschaftlichste Aufnahme, Der Zweck dieses Zusammentritts der jurassischen Geologen (ich allein befand mich da als Laie) war, zu entscheiden: ob der gelbe Kalk, der in Neufchätel als Baustein dient und im dortigen Jura bis gegen Genf zu eine grosse Verbreitung hat, wirklich der unteren Kreide angehöre, wie Mousson, DE MontmoLLın und, obgleich zweifelnd, Hr. v. Buch aus- gesprochen hatten. Die gelehrte Gesellschaft trat einstimmig der An- sicht jener einheimischen Geologen bei. Von hoher Wichtigkeit wird nun die Untersuchung seyn, wie sich der erwähnte gelbe Kalk und die ihn unterteufenden Petrefakten -reichen Mergel zu dem Grünsand der Perte du Rhone und dem Kalk des Saleve verhalten; ob: vielleicht zwi- schen dem wahren Grünsand und dem obersten Jura noch eine Über- gangs-Formation mit jurassischen Gesteinen und Kreide-Petrefakten, ein- geschaltet werden müsse; oder ob wirklich der wahre Grünsand bei Neufchätel einen so ungewöhnlichen Charakter annehme, dass man ihn für Jurakalk halten möchte, Es ist merkwürdig, wie. Jahr für Jahr die Beweise sich mehren,. dass der paläontologische. und der petrographi- sche Charakter durchaus unabhängig von einander seyen, und doch hält man immer noch an dem alten gleichsam in der Kindheit eingeso- genen Vorurtheile einer engen Verwandtschaft beider Charaktere fest und würde von Neuem wieder die Hände vor Erstaunen zusammen- schlagen, wenn man Trilobiten und Spiriferen in einem Gebirge von ter- tiärem Aussehen fände, wie damals, als man zuerst Kreide- und Grob- kalk-Petrefakten im schwarzen Kalk und Schiefer der Alpen fand. Ich meinestheils halte mich für überzeugt, dass die meisten Gebirge den in- dividuellen Charakter ihrer Gesteine nicht der Epoche ihrer Ablagerung, sondern besonderen Modifikationen des Hebungs - Prozesses verdanken, und. dass hierin der Grund zu suchen sey, warum der Alpenkalk schwarz und der Jurakalk weiss geworden. — Ich habe vor Kurzem einen lan- gen Brief von Escuer gehabt zugleich mit dem 2. Heft der Zeitschrift von Frösen und Hrer, worin Escn#er. anfängt die hinterlassenen Pa- piere seines Vaters, auschliesslich geologische Schweitzer - Reisen, be- kannt zu machen. Er selbst hat diesen Sommer vorzugsweise die Glarner-Gebirge bereist, und seine Resultate bringen sehr erwünschte und sehr wichtige Erweiterungen zu dem Aufsatze, den ich 1827 in Ihrem Jahrbuch bekannt gemacht habe. Es bestätigt sich immer mehr, dass alle diese Gebirge der Kreide angehören, und dass die Schiefer aus den unscheinbarsten grauen Mergelschiefern nach und nach in der Höhe in die glänzendsten bunten Thonschiefer, Chloritschiefer und weis- sen Talkschiefer übergehen. Auf der Höhe, die beide Thäler von @la- rus scheidet, und auf der schon Msrıam und ich vereinzelte.Felsen von u. Diorit-Mandelstein gefunden hatten, ist nun von Escurr ein ausgedehn- ter Felsenstock von schwarzem Porphyr, demjenigen des Luganer-See’s ähnlich, entdeckt worden. B. STUDEr, Haag, 20. Novbr. 1834, Jetzt vermag ich, Ihnen einige Nachrichten mitzutheilen über die Fortschritte des bei Utrecht angefangenen Bohrversuches. Der Brunnen wird gebohrt auf einem östlich von der Stadt Utrecht liegendem Terrain, welches, unstreitig zur Diluvial-Formation gehörig, aus Sand und Gerölle besteht, eine undulirende Oberfläche hat und sich vielleicht bis 100 Fuss über die Meeresfläche erhebt. Der Ort, wo gebohrt wird, liegt ziemlich genau in gerader Linie vom Utrechter Dom-Thurm zur Pyramide (die Zeister-Pyramide genannt), welche das Armee-Korps des General Mırmont, so viel ich weiss, als es 1807 in der Gegend kampirte, errichtet hat, und soll 43 Fuss (Rhein- ländisch) über dem mittleren Niveau der Nordsee erhaben seyn. Das Bohren geschieht auf Kosten eines reichen Kaufmannes aus Amsterdam, Herrn Sroor, den rein wissenschaftliches Interesse, wo nicht ganz, doch vorzüglich dazu antreibt, einen Bohrversuch zu machen in einer Gegend, die vielleicht weniger als jede andere in Europa, wo bis jetzt Bohrversuche angestellt worden sind, in Hinsicht des zu erlangen- den Wassers zu günstigen Hoffnungen berechtigt. Das Bohren ge- schieht unter der J.eitung eines sehr intelligenten Schmiedes, Herrn Fries von Zeist: man hat am 17. August 1833 angefangen, und seit- dem die Arbeit mit einigen Unterbrechungen stets fortgesetzt; meine letzten Nachrichten sind vom 27. Oktober 1834, da man bis 485 Fuss gekommen war. (Es ist mir unbekannt, ob diese Fusse Rheinländisches Maas sind, oder Utrechtisches ; ‘der Utrechter Fuss difterirt bedeutend in Länge von dem Rheinländischen.) Auf die iten 100 Fuss hat man verwendet 30 Tage, zien — — — — — Bus = sten — — — — —_ Zee den — - —- — —_ 52 4 folgenden 85 — — — — ungefähr 90—100 Tage. Die erste Röhre, deren innerer Diameter 4 Zoll hatte, sank bis 103 Fuss; die zweite von 3 Zoll Diam. hat man mit Hülfe einer sehr zweckmässigen,, von Herrn Frızs erdachten Vorrichtung bis 485 Fuss Tiefe eingerammt. Im Anfang und bis 375 F. Tiefe hat man einen Stan- genbohrer gebraucht, später den Bohrer an einem Seile befestigt und so heruntergelassen, wodurch man viel an Zeit gewonnen hat, da dadurch das jedesmalige An- und Abschrauben der Bohrstangeu überflüssig wurde. Die Anwendung des Seils ist auch eine Erfindung. des. Herın Fries, _ ‘Von der Oberfläche bis ungefähr 80 Fuss Tiefe fand man den ge- wöhnlichen Sand, der ziemlich fein und rein einen grossen Theil der Oberfläche unserer östlichen Provinzen einnimmt. In — das 80 Fuss Tiefe wird der Sand noch feiner und mehr Glimmer-haltig. 90 F, kleine Gerölle, von 2—3 Centim. Grösse, meistens Quarz, Dann gröberer Sand, und an Grösse zunehmendes Gerölle, meistens Quarz, bisweilen Kieselschiefer, bis in 117 F. Quarz-Stücke zu 0m,045 Grösse, die der Bohrer zerbrach, sich zeigten; darauf wurde der sehr grobe Sand allmählich feiner. :155 F. Tiefe: äusserst feiner Sand; 164 F. Thon-artiger dunkelfarbiger Sand MORE von zersetztem Gmneiss herrührend), bis 167 F.; dann 192 und 196 F. Sand, der durch Thongehalt zusammenge- backen ist. 213 Blauer feiner Thon. 214 Blauer Sand. 218 Brauner fetter Thon. ‘220 Thonstücke mit Sandkruste, 236 feiner dunkelfarbiger Sand; 260 264 270 weisser Sand, ganz dem auf der Oberfläche ähnlich. 317 ım Sand ein Muschelfragment, das wahrscheinlich dem tertiä- ren Terrain (vielleich dem Crag ?) gehört. 330 ein 5zolliges Thonlager. Dann gröberer Sand, und Sachen feiner weisser Sand. 360 bis 380: gröberer Sand (ziemlich reiner Quarz). 380: ein härteres Terrain. Kreidestücke in rundlicher Form, mit einer Eisen-Oxyd-Hydrat-Kruste. 440 — 457: röthlicher Sand, 460: ein dünnes Sandsteinlager (gres); 468 ein zweites Sandsteinlager. 456 — 457 F. Holzstücke, den Braunkohlen sehr ahnla dann blauer oder grauer Sand mit emigem Thon, 478—482 Rollstücke von blaugrauer Farbe (vielleicht Mergel, von der Jura-Formation herkommend ?). 482—485 wieder Holzfragmente in Thon und Sand, den Braun- kohlen ganz ähnlich. Das Bohrloch füllt sich beständig von unten herauf mit Wasser, bis 41 Fuss von der Oberfläche aufsteigt, auch kommt beim Heraus- brauner Sand. nehmen des Bohrers jedesmal 17 — 20 F. Sand im Bohrloche empor. Das Terrain ist auf jeden Fall sehr verschieden von dem, was man vor 200 Jahren in Amsterdam bei einem angestellten Bohrversuche ge- — 61 — funden 'hat, und wo man in 100 Fuss Tiefe auf ein 400 Fuss mächtiges Thonlager traf. W. Wirkkiinel Freiberg, 21. Novbr. 1834, Die irriger Weise für eine Blende, und von Herrn P. HünereLn für ein Gemenge gehaltene, sogenannte Wismuth - Blende :habe ich als reines Wismuthoxyd-Silikat erkannt ‘und dieses Mineral: krystalli- sirtes Kiesel-Wismuth genannt, C. Kersten. Mittheilungen an Professor BRONN gerichtet. Westpoint, 6. Novemb. 1834. Ich habe neulich manche. unserer von Eırox benannten und unter diesem Namen in seinen Schriften aufgeführten Petrefakten kennen - lernen, und bin durch Vergleichung: mit den von Ihnen erhaltenen 'Ver- steinerungen in den Stand gesetzt, Beiträge'zu deren Synonymik zu lie- fern; so ist Fungia polymorpha Euıron Madreporalimbata — Columnaria alveolata— 2 —ı ss Gottlandıca. Sarcinula ramosa _ HC pe in caespitosum. Die Stacheln des früher schon 'erwähnten Cidarites glandife- rus”) habe ich von Sflofarrie, Glenns falls; Stephens: mis, Coyemuns u. a. Orten in dem Helderberg-Gebirge: bekommen. Sie ‚sind : jedoch von zweierlei Art: kleinere, zu deren: Untersuchung: das Mikroskop er- forderlich ist, und grössre von 1“ — 4“ Länge mit 10::— 14: vorstehen- den Ringen umgeben, Diese letztere nennt Eaton Echinus gyra- canthus, und sie sind es wohl, die mit Cidarites glandiferus Calamopora spongites. GoLDF. 1405» .polymorpha,: UA *) Vgl. Jahrbuch 1834, S. 612. Diese von Smerarn erhaltene Art interessirt mich vorzüglich, weil es bis jetzt der einzige, aus, N. Amerika erhaltene Überrest ist, welcher anf die Formations-Reihe zwischen Steinkohlen und Kreide hinweiset, und ich führe diese Stelle des Briefes an, weil daraus erhellt, dass MATHER ganz an- dere Körper vor Augen habe, als Stacheln von Cidarites glandiferus (die ieh ihm nämlich nicht selbst geschickt), wenn er sagt, dass sie dort in älteren Formationen vorkommen. Ich zweifle daher:noch, dass jene von SHEPARD erhal- tenen Cidariten-Stacheln wirklich ursprünglieh aus Amerika sind. ’ BRoxkx, — tt — übereinstimmen [Keineswegs!]. Den Körper des Thieres selbst habe ich noch nicht gefunden. Ich habe jetzt Veranstaltung getroffen, dass die Kreide-Versteinerungen von New Jersey vollständig gesammelt werden, W. W. Marner. Strassburg, 23. November 1834. Kon der een in Stuttgardt ging: ich über ‚Schaffhausen, Neufchateliund Besancon nach Vesoul. Zu Neufchätel trafen auch STUDER, Tuıkrıa und Tuurmann ein, um die geognostischen Merkwür- digkeiten der Umgegend zu untersuchen. Über dem Portland - Kalke ruht daselbst noch eine Ablagerung, welche die Hebungen der Jura-For- mation mit erfahren hat, und welche von unten nach oben besteht: aus gelblichem, körnigem Kalkstein-mit Eisen-Rogenstein und kleinen merge- ligen Zwischenschichten, — aus mergeligem Thone, dem Oxford - clay ähnlich, — und aus gelbem Kalke, welcher oben ganz oolithisch wird. Die Petrefakten, womit diese Ablagerung reichlich versehen ist, sind :. einestheils jurassische, wie Nerinea suprajurenusis nob. (Portland-K.), Pte- roceros Ponti Bronen. (dessgl.), Ammonites biplex (untrer und mittlerer 'Oolith), Phöladom ya fidicula (Infer. Oolit), Exo- gyratau rita Gorpr. «(Portland-K;), Spatangus retusus (mittl, - «Oolith), Cellepora orbiculata (in den 3 Oolithen), C. echi- nata (desgl), Alecto dichotoma (Bradford-clay) u. Ss. w.,. — anderentheils dieser Ablagerung eigen, wie Ammonites asper Mer., Serpula heliciformis Goror. und viele andere nicht beschrie- bene, — theils endlich‘ der>Kreide-Formation angehörig, wie Exogyr'a aquila Gorpr., E. coniea? Sow, Trigonia alata Sow., Pec- ten 5-costatus var, etc, Diese Ablagerung scheint demnach ‚einen Übergang ‘aus der Jura-; in’ idie ‘Kreide - Formation auszumachen: ‚sie hebt die schroffe Scheidewand: zwischen beiden auf, und ich denke, man könne:ssie creta=jurässischh.heissen. In dem städtischen 'Museum! zu Besancon. und bei dem Grafen Daessıer 'habe ich wunderschöne Petrefakten gesehen: die Krone von Pentacrinites cingwlaitus, welche jedoch eher: dem Geschlecht Platyerinites als Pentaerinites zu entsprechen scheint, aus dem Terrain & chailles ); — Palinurus Münsteri a0b., den unser Freund, H. v. Merex, mit einigen andern neuen Crustaceen, die wir besitzen, in unseren ‚Memoiren, beschreiben. will,,— eine, schöne Suite von 'Ammonites fontiwola, der sehr vielen Abänderungen unterworfen ist, u. v. A. Ä, Neuerlich habe ich herrliche Fruktifikationen von Voltzia erhalten, welche Broncnsarr noch nicht gesehen hat. VoLtz, al EEE: Ludwigs-Saline Dürrheim, 29. November 1834, Ich habe jetzt zwei ziemlich vollständige Exemplare der Schild- kröten aus unseren Torf-Lagern und von vier andern die Brust-Pan- zer, von welchen drei 'einer und derselben, der vierte: aber einer ver- schiedenen Art angehörten. Nach Ihrer Beschreibung von Testudo antiqua mögen diese zuEmys gehören. Herr von Meyer will sie mit den bei Frankfurt im Torf gefundenen Resten vergleichen. Sobald es meine Zeit gestattet, denke ich die Phonolithe des He- gau’s näher zu untersuchen , insbesondere rücksichtlich ‘der Pflanzen- Beste auf Hohenkrähen und der Helix- Schaalen, welche in den Wak- ken und Thon- Ablagerungen am Mädberge vorkommen und, wie ich vorläufig glaube, mit den Öninger Pflanzen-Abdrücken und der Helix- Art inı Schildkröten-Gyps von Hohenhöwen übereinstimmen, also noch mehr das Alter und die Erhebungs-Epoche jener Basalte und Kling- steine nachweisen würden, die wahrscheinlich der Zeit ‚der Molasse-Bil- dung entspricht. ' In Hilzingen zwischen den Kuppen des Hohenktofets ai Höhne tiwiels haben wir einen sehr schönen artesischen Brunnen! enbulankz wel- cher 8° hoch über den Boden emporsteigt. In Beziehung auf das von’ Argerrr’sche Werk kann ich ed er theilen, dass der Krebs im Wellenkalk eine vom Palinur.us'Sueurii verschiedene Art ausmacht. r Althaus: Frankfurt a. M., den 45. ‚Dezember 1834. Sie werden wissen, dass wir am nero ssrn aus 3. Septbr. in Hanau zu einer öffentlichen Sitzung: der: Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte Naturkunde zusammenkamen..‘.Ich, habe, in derselben einen Vortrag über dis Trüglichkeit der Analogie bei.dem Studium ‚der fos- silen Knochen gehalten , weit ausführlicher, als, ich diesen Gegenstand bereits in meiner Abhandlung über. die, Knochen ‘von Georgensgmünd berührt habe. Doch denke ich) ihn,, künftig. noch weiter zu verfolgen. Ich erlaube mir, das Wichtigste davon. auszuheben, Schon als ich die fossilen Saurier genauer durchzuarbeiten begann, überzeugte ich mich von der Unhaitbarkeit des Grundsatzes, den Cuvier für die vergleichende Osteologie aus ‚seiner Methode zog, nach der er die fossilen Knochen bestimmte: ‚man könne auf dem Wege der Ana- logie aus einem Theil das Ganze ersehen, oder ein einzelner Zahn habe ihm über das Thier allen Aufschluss gewährt.“ Zum Theil aus Cuvıer’s eigenen Arbeiten, ohme jedoch dass er es bemerkt hätte, leuch- tet hervor, namentlich aus der über die Saurier,:dass dieser Grundsatz keine Verallgemeinerung zulasse; vielmehr. glaube ich demselben aus der Erfahrung entgegensetzen zu müssen: dass es unmöglich sey, mit Gewissheit auf dem Wege der Analogie aus einem Theil, so wesentlich | - 4 — er auch 'sey, auf andere Theile, so wie auf'das' ‘ganze Thier zu schlies- sen; dass .aus dem Ähnlichkeits - Grade einzelner Theile sich: die Ähn- lichkeit des ganzen Thieres nicht bemessen lasse; dass die Analogie -eines oder mehrerer Theile, so gross sie auch sey,,, gänzlichen Mangel an Analogie in anderen Theilen desselben Thieres nicht ausschliesse ; dass sogar Thiere, welche in einem oder mehreren Theilen die grösste Ähnlichkeit besitzen ,: in, andern die überraschendste Unähnlichkeit an den Tag legen können; ja dass'von Charakteren, auf welche man eine Thier- -Abtheilung vorzugsweise stützte, weil man glaubte, dass sie nur auf diese beschränkt seyen: dass von solchen Charakteren verschiedener Thier- abtheilungen ein und dasselbe Thier nicht: allein in. verschiedenen Kom- binationen, sondern sogar rein ausgebildet und ‘dicht neben einander aufzuweisen im Stande sey... Unter solchen Verhältnissen wird es ein- leuchtend seyn, wie gefährlich. und trüglich der, Weg der: Analogie bei Bestimmung :vereinzelter fossiler Überreste ist; auch. ist es mir unbe- greiflich, wie der vergleichende Auatom Gesetze und Verhältnisse aus seinen Arbeiten''ziehen und:sie verallgemeinern'mag, ohne das Bereich der fossilen Geschöpfe hinzuzunehmen, in dem so Vieles zu finden: ist, was die jetzt lebende Kreatur nicht) an sich trägt, und da es Manches, was wohl auch aan letzterer: zu finden, wahrnehmbarer vorhält, wie gerade (die Trüglichkeit: des Weges der Analogie, welche sich hauptsächlich an solchen lebenden Thieren erweiset, die den Begriffen , auf welchen un- sere Thier-Abtheilungen beruhen, sich nicht fügen, sondern Charaktere mehrerer Abtheilungen, selbst mehrerer Thierklassen zu erkennen geben. Und doch wie wenig Anatomen fühlen Neigung, sich mit der unterge- gangenen Schöpfung vertraut zu machen, während diese mit der leben- den einer und derselben Erdennatur eben: Öfter geschieht es fast, dass der Geologe sich zur Anatomie wendet. — Die Struktur-Verschie- denheit der fossilen Saurier musste sehr augenfällig seyn, um auf ein anderes Thier zu denken, als auf Krokodil oder :Lazerte: und doch treffen gerade in diesen fossilen Sauriern die verschiedensten Typen zusammen, so dass man beim Festhalten an. dem Satz: man sey im Stande, durch Analogie aus einem vereinzelten Theil das Skelett oder das Thier überhaupt zu finden, wie diess öfter geschehen, eher: auf Fisch, Vogel, Schildkröte, Säugethier' des Meeres oder des Landes ver- fallen , als die wahre Natur dieser Thiere erkennen würde. Für die "Geologie ist hiebei noch insbesondere beachteuswerth, dass die Saurier jener ganzen Serie von Ablagerungen, von den frühesten bis in (die Kreide hinein, nicht allein von den lebenden verschieden sind, sondern auch von denen, welche spätere Ablagerungen 'umschliessen. Diese Verschiedenheit gibt sich schon dadurch’ zu erkennen, dass die hintere Gelenkfläche des Wirbelkörpers plan, meist. jedoch mehr oder weniger konkav, und beide Gelenkflächen ‘mehr 'rechtwinkelig zur Längenaxe des Wirbelkörpers gerichtet sind, worin eine Hinneigung zu den Zeta- zeen oder Säugethieren des Meeres und zu den Fischen, so wie zu “einigen Batrachiern, wie Proteus, Siren etc. ausgedrückt liegt; während 2 in allen Krokodilen und Lazerten diese hintere Gelenkfläche sich deut- lich konvex darstellt und beide Gelenkflächen des Wirbelkörpers zu dessen Längen-Axe eine geneigte Lage besitzen. Zwar sind in Gebil- den, welche der Kreide parallel erachtet werden, so wie in solchen, die in der geologischen Reihenfolge diesen im Alter unmittelbar vorlier- gehen (Waldgebilde), auch Saurierwirbel gefunden worden, deren hin tere Gelenkfläche konvex ist, wie in den wirklichen Krokodilen und Lazerten. Aber nach anderen Skelet-Theilen, die sich dabei vorfanden, gehörten sie sicherlich Thieren an, welche wenigstens generisch von den lebenden Krokodilen oder Lazerten verschieden waren, so wie sol- chen, deren Struktur nach einem ganz andern Plan angeordnet war: so dass bis jetzt selbst aus den Kreide-Gebilden noch keine Überreste bekannt Sind, welche von Sauriern herrührten, die den lebenden ver- wandt gewesen wären, so wenig auch die Ähnlichkeit in einzelnen Skelet-Theilen mit letztern zu bestreiten ist. Ähnlichkeit in noch mehr Stücken mit den lebenden Sauriern findet sich an denen aus Tertiär- und Diluvial-Ablagerungen ; auch darin stimmen sie überein, dass die hintere Gelenkfläche des Wirbelkörpers konvex ist. Gleichwohl ist es fast gewiss, dass noch kein Saurus in Tertiär-Ablagerungen vorgekom- men ist, der nicht wenigstens generisch von den lebenden verschieden wäre. Die Saurier aus dem Diluvium bedürfen noch näherer Darle- gung. — Wer hätte aber in Betreff der Fische geglaubt, dass man in ältern Ablagerungen Thiere aus dieser Klasse treffen würde, die so auffallende Ähnlichkeit in der Struktur vieler ihrer Theile mit Krokodil oder Monitor besitzen, dass wenn diese Skelet-Theile sich vereinzelt und ohne die andera Theile, die entschieden auf Fisch hinweisen, sich vorfänden, man aus der Analogie eher auf Saurus, als auf Fisch schlies- sen würde? Und wie wichtig ist es, dass, wiewohl in den Tertiär- Gebilden noch keine Spur von diesen Sauroiden des Acassız entdeckt ist, diese Abtheilung mit ihren Fischen von eigenthümlicher Struktur noch gegenwärtig lebt und namentlich in dem sonderbaren Bischir (Polypte- rus Bischir) des Nils erhalten ist; da biedurch wenigstens die Möglich- keit vorliegt, in unserer lebenden Schöpfung wohl auch noch auf Sau- rier zu stossen, deren Struktur nach einem oder dem andern merkwür« digen Plane der ältern fossilen Saurier angeordnet ist, und sich so der Beweis führen lässt, dass der Mangel an Überresten in einer Reihe von Ablagerungen, wie die der tertiären, noch nichts für das Erlö- schen eines solchen eigenthümlichen Typus besagt, so wie dass dieses Erlöschen nicht auf einer auffallenden, plötzlichen oder allmählichen Veränderung im klimatischen oder physischen Zustande der Erde über- haupt beruht, wodurch die Geschöpfe untergegangen oder in unsere jetzige Formen übergegangen wären, was freilich manche beliebte Hy- pothese in ihren Grundfesten erschüttern wird. — Die Trüglichkeit der Lehre, aus einem Theil das Ganze zu erratheu, lässt sich auch an den Säugethieren beweisen, und hier gerade durch solche Beispiele, an denen Euvıer seine Kunst, aus einem Zahn das ganze Thier zu erken- Jahrgang 1835, 9 an A nen, bewährt zu sehen hoffte, wogegen aber sich nun: ausweiset, dass man aus-einem Zahn auch nicht einmal auf die Beschaffenheit der übri- gen Zähne oder des Zahnsystems, ohne die Gefahr zu irren, zu: schlies- sen vermöge. Hierüber handelt meine Beschreibung der fossilen Zähne und Knochen von Georgensgmünd ausführlicher, und führt auch die Beispiele auf. Gleichwie aber Analogie dazu verleiten kann, ver- schiedene Thiere zu vereinigen und zu verwechseln, so kann auch Ano- malie, welche, wenn sie in den Zähnen besteht, oft nur auf Alters- oder sexueller Verschiedenheit zu beruben. braucht, dazu beitragen, Thiere einer und derselben Gattung in mehrere zu trennen. So wird wahr- scheinlich noch manche Bestimmung, die Cuvıer in seinem Werke über die fossilen Knochen vorgenommen und auf Folgerungen aus der Ana- logie einzelner Theile mit lebenden oder andern. fossilen: beruht, im Laufe der Zeit Abänderung erfahren, indem solche von ihm aufgestellte Gattungen sich als selbstständigere Typen bewähren, andere dagegen, auf deren Eigenthümlichkeiten zu hoher Werth gelegt worden, sich zu Einem Thier verschmelzen lassen werden, wie ich bereits anderwärts zu be- weisen Gelegenheit nahm. Die Trüglichkeit der Analogie hat mich auch misstrauisch gemacht gegen die Reste von Beutelthieren im Schiefer ‘von Stunesfield”), wo- nach Landsäugethiere im Gross-Oolith gefunden worden wären. Auch ist seit den zehn Jahren, wo diese Entdeckung ausgesprochen wurde, diess die einzige Lokalität, wo Landsäugethiere in Ablagerungen wären angetroffen worden, welche älter als die Kreide oder dieser parallel sind. Dass jene Knochen wirklich aus dem sStonesfield-Schiefer her- rühren, bezweifle ich nicht im geringsten, aber die Möglichkeit möchte ich bezweifeln, aus den vorgefundenen Resten, drei oder vier Kiefern, mit Bestimmtheit zu ersehen, dass sie Beutelthieren oder überhaupt Säugethieren angehören , da es eben so wohl seyn kann, dass sie von Fischen oder Sauriern herrühren. So wenig die fossilen Schildkröten bis jetzt erforderlich untersucht sind, so stimmt doch schen das darüber Bestehende darin ein, dass Folgerungen aus der Analogie einzelner Theile auf andere sich nicht immer bewähren. Ein interessantes Beispiel besitze ich an Schildkrö- ten, die seit ein paar Jahren in den Torfmooren bei Enkheim unweit Frankfurt entdeckt sind. Die bis jetzt aufgefundenen Knochen: der Unterkiefer, die Schulter, der Oberarm, der Oberschenkel, das Becken, Wirbel und andere Knochen, sind ganz identisch mit denselben Theilen in der-lebenden Emys Europaea, wogegen namentlich im Rücken- panzer, unterwirft man ihn genauerer Untersuchung, Hinneigung zu Testudo dadurch ausgedrückt liegt, dass er etwas mehr gewölbt ist, und seine Rippen oder Rippenplatten nicht von gleichförmiger Breite wie in Emys sind, sondern nach dem einen Ende hin schmäler, nach... *) Darüber hoffentlich nächstens mehr, D.R. Pe dem andern breiter werden, worin die Rippen abwechseln, eine Eigen- thümlichkeit, welche ich auch an einer Emys aus 'ertiär-Ablagerun- gen wahrgenommen habe, die indess nicht allgemein ist; denn es gibt fossile Emyden, deren Rippen-Platten gleichförmig breit sind, wie in den lebenden. Solche Abweichungen aber an einem Thier aus Torf- mooren geben Veranlassung zu mancher wichtigen Betrachtung. Ich bin gerade beschäftigt, diese Schildkröten aus dem Torfe zu zeichnen und über sie und ihr Vorkommen eine Arbeit vorzubereiten ; ich nenne sie Emys turfa, Die Schildkröten aus den Torfmooren von Dürr- heim sind von derselben Beschaffenheit und gehören daher auch zu dieser Species; Baron Auruaus hatte die Gefälligkeit sie mir mitzu- theilen. Aber nicht aliein bei den Wirbelthieren ist der Weg der Analogie träglich, sondern auch bei den Wirbellosen, bei Krebsen insbesondere, oder bei Mollusken, wo einige Beispiele belehren, dass die Schalen oder das Konchyl die grösste Ähnlichkeit besitzen können, während in den weichen Theilen auffallende Abweichungen bestehen. Das Pflan- zenreich wird sich hievon wohl nicht ausschliessen : ich kenne es in- dess zu wenig; und so glaube ich denn, dass das, was icl: Cvvıza’s Grundsatz: man könne auf dem Weg der Analogie aus einem Theil das Gänze ersehen, oben aus der Erfahrung entgegensetzte, sich über die Naturkörper überhaupt ausdehnen lasse: um so füglicher, als auch bei den Mineralien, wo Form und Mischung einander gegenüber stehen, der Schluss aus der einen auf die andere trügen kann. Im dritten Hefte, dem letzten des ersten Bandes unseres „Museum Senkenbergianum“, welches wohl Ende nächsten Monats wird ausgegeben werden können, finden Sie unter den kürzeren Mittheilun- gen mehrere Notizen geologischen und petrefaktologischen Inhalts, die ich daher hier übergehen kann. Mich beschäftigt gegenwärtig unter Anderem der sogenannte Palinu’rus Sueurii, über den ich hereits in den Akten der Leopoldina etwas bekannt gemacht habe, von dem ich aber nun das schöne Exemplar von Augst des Strassburger Museums durch die Güte des Herrn VorTrz habe abbilden und untersuchen können, und wozu ich von Herrn von Auzerrı und Baron AurHıus eine Auswahl von Exemplaren aus dem Muschelkalke Schwabens mitgetheilt bekam, so dass ich hoffe, die Struktur dieses für den Muschelkalk so bezeich- nenden Krebses bis auf Weniges vollkommen und in verschiedenem Alter dar- zulegen. Ich fand dabei, dass der Krebs aus dem Wellenkalke des ° Muschelkalkes von Horgen eine andere neue Species ist, die sich vom Palinurus Sueurii auffallend unterscheidet. Zugleich habe ich auch die fossilen Saurier-Reste, welche sich aus denı Muschelkalk, grössten- theils von Luneville, im Museum in Strassburg vorfinden, abgebildet und untersucht, und gefunden, dass, was nun auch Herr Graf Münstes an so vollständigen Resten aus dem Muschelkalke Frankens dargethan, die für Ichthyosaurus oder Plesiosaurus angesprochenen Reste 5’ — 68 — eigenthümlichen Sauriern angehören. Was ich daran untersucht habe, werde ich mit meinen Abbildungen bekannt machen. Auch die Untersuchungen über die Saurier des bunten Sand- steins, die ich bereits im „Museum Senkenbergianum“ eröffnet, habe ich fortgesetzt, hauptsächlich an den Stücken, welche das Museum in Strassburg besitzt. Es sind mir daraus jetzt nicht weniger als vier verschiedene Saurier-Genera bekannt; nämlich ein Saurus, von welchem grosse Schuppen sich vorfanden, welche denen der Mastodonsaurier aus dem Keuper Schwabens gleich sehen; ein anderer mit schmaler langer Schnautze und vielen eigenthümlichen Zähnen, den ich Odon- tosaurus Voltzii nenne; ein dritter, dessen Zähne in einer Schnaut- zenspitze die grösste Ähnhebkert haben mit denen, die sich häufig im Muschelkalk vorfinden; und endlich ein viertes Thier, welches weit kleiner, als die vorhergehenden, und von ihnen auch sonst verschieden war. Nicht weniger merkwürdig sind die eigentlichen Knochen aus dem bunten Sandstein. Ich habe bereits Alles genau abgebildet und werde die Versteinerungen aus dem Strassburger Museum in den Memoires de la Societe d’histoire naturelle de Strasbourg veröffent- lichen, sobald ich zur Beendigung dieser Arbeiten Zeit finde. Wie unermesslich stellt sich seit Kurzem die Welt der fossilen Saurier heraus, wenn man nur bedenkt, was von diesen Thieren die Kreide, die Waldgebilde, der Solenhofer Kalk, der Lias, der Keuper, der Muschelkalk und der bunte Sandstein darbietet; und wie überra- schend ist die Beschaffenheit aller dieser Thiere! Auch die Überreste des Cetacee’s, welches in dem tertiären Sande mit Fischzähnen in Rheinhessen und Rheinbaiern liegt, und von dem ich viele Reste besitze, darunter auch einen Extremitäten - Knochen, habe ich abzubilden und näher zu untersuchen begonnen. Diesen tertiären Sand, über dessen Alter ich schon längst im Reinen zu seyn wünschte, glaube ich nun mit Sicherheit dem Muschelsandstein der Molasse in der Schweitz parallelisiren zu können, was zu weiteren Aufschlüssen über das relative Alter der Tertiär- Gebilde des grossen Rheinthal- Beckens führen dürfte. Dasselbe Cetaceum kommt auch in äusserlich mehr oder weniger ähnlichen Gebilden zu Baldringen bei Biberach, bei Scheer in Oberschwaben, bei Ferreite und Rädersdorf im Französi- schen Departement des Oberrheins, bei Stetten, Lörrach, in der Nähe von Basel etc. und in der Gegend von Wollersdorf in Österreich vor. Das bedeutendste Stück von diesem Cetaceum sah ich unlängst im Museum in Strassburg: es rührt aus dem Rumpfe her und besteht in 14 nach einander gereihten Wirbein mit Rippen in einem Steinblocke, der kürzlich bei Rädersdorf gebrochen wurde. Zu meiner Arbeit über die Echiniden erhielt ich kürzlich durch Herın Prof. Arex. Braun eine schr interessante Bereicherung durch Mittheilung eines fossilen vierzähligen Echiniten, während doch bei den Echinodermen die Fünfzahl normal ist. Dabei ist dieser vierzählige Echinit vollkommen gut und symmetrisch ausgebildet, und an ihm nir- gends eine Bildungs-Hemmung oder Störung wahrzunehmen. Ich habe eine Abbildung davon gemacht und ihn auch weiter untersucht; er be- sitzt, abgesehen von seiner Vierzähligkeit, alle Charaktere des Cidari- tes coronatus Goror., der in den obern und mittlern Lagen des Jurakalkes von Baiern, Württemberg und der Schweitz vorkommt, Herm. v. Meyer. Neufchatel, den 15. Dezemb. 1834. Endlich bin ich, beladen mit fast 250 neuen Arten fossiler Fische aus nahezu 30 Geschlechtern aus England zurückgekehrt. Auch darun- ter sind wieder zum ‚Erstaunen merkwürdige Formen, doch nirgends eine Ausnahme von den bisher erkannten Gesetzen! Die Gesammtzahl der Ichthyolithen-Arten ist jetzt daher 800. Alle Sammlungen in Eng- land, Schottland und Irland habe ich gemustert, an 5000 Stück fossiler Fische sind mir dabei durch die Hände gegangen, wovon etwa 2000 in London liegen, woselbst ein Maler schon seit 2 Monaten arbeitet und noch ein Jahr beschäftigt seyn wird. — Ich lasse einen Bericht über die Ergebnisse meiner Reise drucken, den ich in Bälde versenden werde. Leider hat meine Abwesenheit Unordnung in der Publikation mei- nes Werkes verursacht, so dass dessen dritte Lieferung, stait im Sep- tember, erst kürzlich verschickt worden ist. Jedoch werdcn jetzt auch schon alle Tafeln zum vierten Hefte gedruckt. Acassız. Neueste Literatur. mm A. Bücher. 1830, W. T. Brunpe: Outlines of Geology, being the Substance of a Course of Lectures delivered at the royal Institution. London 8°. |? shill. 6 den.) 1S31. CaırLotte Murcnsson: the Valley of Gosau in the Salzburgh Alps, drawn from Nature and on Stone. Lond. Two impressions. 1532. T. A. Conkın: Fosil Shells of the Tertiary Formations of North Ame- rica. Nro. II, p. 21—28 a. pl. VII—-XIV. Philadelphia 8°, [1 Dol- lar; — vgl. Jahrb. 1833, p. 547.) Osann: physikalisch medizinische Darstellung der bekannten Heilquel- len der vorzüglichsten Länder Europa’s. II. Berlin. 8. 1833. Muınpruzzaro. Illustrazione ed analisi delle fonti minerali di Ceneda. Venezia, 72 pp. 8°. H. T. M. Wırmam: the internal Strukture of Fossil VWegetables found in the Carboniferous and Oolitic Deposits of Great Britain de- scribed and illustrated with 16 engravings, the greater part of them coloured. Edinb. a. London, 4° [21 shill.], ist der vollständige Ti- tel des früher (1834, S. 644) angegebenen Werkes. Sım. Woopwarn: an Outline of the Geology of Norfolk. Norwich, 8°, with a coloured map and sections, and 6 Pilates of Organic Remains, 1834. R. Artın: a Manual of Mineralogy , comprehending the more recent Discoveries in the Mineral Kingdom, tllustrated by 174figures. Lon- dun 8°. [10 shill. 6 d.) J. Ancıanva: Traite des eaux minerales et des etablissemens thermaus du dept. des Pyrenees-Orientales, II, 8°; Paris, 614 feuill. (13 Francs.] F. Artur: These sur la loi relative a la densite des couches interieu- res de la terre et sur son applatissement, Paris 4°. J. R. Brum: Taschenbuch der Edelstein-Kunde, für Mineralogen, Tech- niker und Liebhaber bearbeitet, 2. Aufl. Stuttg. 12°. A. Bourvon: Guide aux eaux minerales de la France et de VAlle- magne. Paris, 12°, G. De ua Foss£: Precis elementaire d’histoire naturelle (Mineralogie et Geologie). 2e edit. in 12°, Paris. 15 Feuilles. Cur. Kırr: Neptunismus und Vulkanismus in Beziehung auf v. Lzon- marn’s Basalt-Gebilde, Stuttgart, 222 SS. 8°, [2 fl.] J. J. Kıaur und J. B. SchosL: Verzeichniss der Gyps-Abgüsse von den ausgezeichnetesten urweltlichen Thierresten des Grossherz. Mu- seum’s zu Darmstadt, 2. Aufl.; Darmstadt, 1834, 28 pp. 8° [30 kr.) Rozser: description geologique de la region ancienne de la. chaine des Vosges; ornee de planches, Paris 8°. B. Stuper: Geologie der westlichen Schweitzer-Alpen. Heidelberg und Leipzig, 420 SS. 8°, mit einem geognostischen Atlasse. (Vgl. Jahrb, 1834, S. 701 ff.) Report on the third Meeting of the British Association for the Alehn- cement of Science, held at Cumbridge in 1833. 8°, Congres scientifiques de France. Premiere session tenue a Caen en Juillet 1833. I, 8°. Rouen, Paris et Strasbourg. 1835. Ar. Wenete: die Grubenwetter, oder Übersicht aller in den Gruben vor- kommenden schädlichen Gas-Arten, der Ursachen ihrer Bildung, der Mittel, diese zu verhindern, die gebildeten Gasarten zu entfernen oder zu zerstören und die in denselben Verunglückten zu retten, 108 SS. 8°, m. 2 Kupf. Wien. [2 fl. 6 kr.] B. Zeitschriften. 1, Memoires geologiques et paleontologigues, publies par A. Bov£. Tome I, 362 pp. avec 4 Dann Paris 1832. 8°. (bis jetzt nicht fortgesetzt.) A. Bou£s: allgemeine Betrachtungen über geographische Verbreitung, Natur und Entstehung der Gebirgsarten in Europa, Seite 1—92 Zusammenfassung der konchyliologischen Beobachtungen D#suavEs’s in Beziehung auf die Klassifikation d. tertiären Ablagerungen S. 93—98 — m — Seite. A. Bouvr: Versuch, die Vortheile der Anwendung der Paläontologie auf Geologie und Geogenie zu würdigen „ ..2 2. . 99—144 Desmayes: erste Antwort darauf 2 2 2 220. . 144 A. Bouz: die Sündfluth, das Diluvium und die alte Alluvial- Edche 145—164 A. Bouz; Beobachtungen über den tertiären Boden, wie ihn Aı, Brongnuarrt aufgefasst hat » 2 2 2 2.2 0 200. 165—184 A. Bouz: Beschreibung verschiedener interessanten Fossil-Lager- stätten in den Österreichischen Alpen . . x 2 2... 185 1, Notitz über die Umgegend von Hallein in Salzburg, und Wanderungen von Hallein nach Gosau durch das Abdtenau- oder Lamm Thal ar ee sel ken aan a 280,096 2. Beschreibung des Gosauer Beckens . © . 2 2. . 196—205 3. Notitz über die Umgegend von Aussee in Steyermark 205—210 4, Notitz über den nördlichen Fuss des Untersberges zwischen : „Reichenhall und Salzburg ,: ie. 0.0 w ,. ‚210-213 5. Notitz über die Ufer des T'raunsee’s in Ober-Österreich 213-217 6. Notitz über die Umgegend von Windisch-Gersten in Öster- EEE Se CE A RE RE ee VAT 7. Desgl. über jene von Hinter Laussa bei Altenmarkt in Öster- ET BENENNEN PER RR EEE 8. Desgl. über jene von Hieflau auf der Grenze von Österreich und Obezssteyermark, -.,., 0 202 0 te Leo wm 0,224 296 9. Desgl. über jene von Gams in Österreich . . . . . 227—228 10. Desgl. über jene von Wand in Unter-Österreich . . 229—241 Kovarevskı: Geognostische Übersicht der Ablagerungen an den Ufern des Danetz in Süd-Russland, mit 1 Karte und Durch- schnitten (<“ Gornoi Journal, 1829, 1, MD) . . „2. 2... 242-266 y. Leumans: Übersetzung verschiedener Notitzen über die Altai- GEuTIBeS So) Wine ne a Be N N 267 1. Entdeckung Gold-führender Alluvionen im kleinen Altui (G. also nalen N ee a 2 az 0 2. Covzisise: desgleichen zu Oundisks im Altai (G.J. 1830 ur... apa O a su el a ae) a a DE 3. — Vorkommen des Jaspises im Bevneva-Berge (G, J. 1829, ur, RL, 154), Lu on oh ee er ae 27 4. — Kalkhöhlen am Tcharich-Flusse im Altai (G. J. 1831, Br U TA) a RT 3 — 276 Maehriehten über Armenien Mm 2 Re 276 1. Voskozoınıkov: mineralogische Besehreibung der Gegend um die Feste Diadine am Euphrat (G. J. 1829, nr. NULL, IB1J 0 ae er a 2a 2. — Bergwerke von Daratchitchac und die Mineralquellen in ihrer Nähe (G. J. 1830, nr, III, 817.) „ 2 2. . 282287 3. — Ablagerung des Steinsalzes von @herghere in Persien (ir. 1..1830, 100, 302) . 0 oe En RONBDR E Pe r Seite. 4. Voskogoınıkov: Vorkommen des Steinsalzes von :Nachitche- vane (G. J. 1830, nr. III. 380) 2 2 2 0800 00 289—291 5. — über die Blei-Grube von Daralatchesk und die nahe Mi- neralquelle (G. J. 1830, nr. 11I, 332) . x 20. 292 6. — über eine autlässige Kupfer-Grube bei Ordoubate in Ar- Buell 18305 url, 330 sr ner ai 293 7. — über die Arsenik-Gruben in vr Si (G. J. 1830, nr. 311,336). so tinlauldı ne eleninlT ormurnrae 294 G. zu Münster: neue Beobachtungen über Bee Mniten (vgl. Bahrb.11831,. 8.4332. I4 ii ref Alnndane le Er 310 Hısınger: geologische Verbreitung der Versteinerungen in Schwe- den (Jahrb. 1833. S.A61 Fi) 12. el oe men nen) #,311—316 Ca. Lyeın: „Principles of Geology“ (v. J. 1833, S. 207 ff,) 317—320 W. D. ConygeAre: Untersuchung der geologischen Erscheinun- gen, welche die geradeste Beziehung zu den theoretischen Idee’n zu haben scheinen, mit Anmerkungen von Bov£- (vgl. Jalinhn 1832,98: 32, 0). nina il Velen are > 03 A. Bove: über die Emporhebung der Hochapen . x »...357—362 2, Journal of the Geological Society of Dublin (1832 bis 1833). Dublin I, ı, 1833. J. Arsoun: über den tropischen Distrikt von Limerick. P. Kmenr: über die Geologie von Erris in der Grafschaft Mayo. J. Bryce: Beweise diluvischer Thätigkeit in ganz Nord-Irland. Porrrock : Abhandlung über das Studium geologischer Phänomene im Irland. Wırazey Stockzs: Note über die kugeligen Bildungen, Joun Hart: Beobachtungen über den fossilen Irischen Hirsch (Cer- vus megaceros), 3. Annales des mines (cfr. Jahrb. 1834, S. 413.). 1833; IV. ı1. enthält (ausser rein Berg- und Hütten-mäuni- schen Aufsätzen und Journal-Auszügen): Untersuchungen über die Schwefel - Metalle u. s. w. (Schluss), Seite 225—246,. F. Marıwvaup: Abhandlung über die Ablagerung, Ausbeutung und Zu- gutemachung der Eisen-Erze im Thale von Aubois S, 247—269. J. Levarrozs: Abhandlung über die im Meurthe - Dept. unternomme- nen Arbeiten zu Aufsuchung und Gewinnung des Steinsalzes (Fort- setzung). S. 321—356; Tf. V. 1833; IV. un, J. A. Ray: Notitz über das Vorkommen verschiedener Kupfererze zu Saint- Bel und Chessy (Rhöne). S. 393—408, nebst Karte und Durchschnitten auf Tf. IX, 7 eh Cavcur: Notitz über die Erz-Lagerstätten der Ardennen, S. 409-420; nebst Karte; und Benort: Beschreibung der Blei-Grube zu RER S.420—430, (desgl.) H£rıcarr DE Tavey: Notitz über einige Erscheinungen, welche das Bohren artesischer Brunnen im Dept. der Ost- Pyrenäen und bei Conegliano begleiteten. S. 515—524, 1834; V. ı. Erıe De Beaumonr: Thatsachen zur Geschichte der Gebirge im Oisans, S. 3—63, Tf. I, II. F. ıe Pıavy: Tagebuch einer Reise in Spanien (nebst einer Übersicht über den gegenwärtigen und künftigen Zustand der Mineral- In- dustrie dieses Landes). Erste Abtheilung. S. 175—208. Tf. III, (vgl. Jahrb. 1834, S. 697 ff.) | 1834; V. ıı. F. ı& Prix: Tagebuch u. s. w. (Schluss) S. 209236, Tf. IIl, J. Fourser: Bemerkungen über die aufeinanderfolgenden Revolutionen, welche. die gegenwärtige Gestaltung der Monts Dores veranlassten. S. 237—269. SeLLO: über die Bohr-Versuche zu Saarbrücken nach Chinesischer Art, S. 271—299, Taf. V, VI. [aus Kırsten’s Archiv.] HERICART Ds Tuury: über einen neuen zu Tours, im Kavallerie - Vier- tel der Stadt, gebohrten Brunnen. S. 301—302. H£rauut: Brief über .das alte Übergangs - Gebirge der Normandie. S. 303— 3035, Durr£nor: Abhandlung über die geologische Lagerung der wichtigsten Eisen-Gruben im östlichen Theile der Pyrenäen, und Betrachtungen über die Epoche der Emporhebungen des Canigou und die Natur des Kalkes von Rancie, 8. 307—344, Tf. VII. 4. The London and Edinburgh Philosophical Magazine and Journal of Science. London. 8° (vgl. Jahrb, 1834, S. 413—414). 1834, März; IV, nr. 20. | \ W. D. ConyseAre: über die wahrscheinliche zukünftige Ausdehnung der jetzt bearbeiteten Kohlenfelder. S. 161—163. (F: £.) Proceedings of the Royal Society of London (1833, 19. Dez. — 1834, 9 Jänn.) Cu. G. B. Dausenv: über Menge und Art der aus den warmen Quellen zu Bath sich entwickelnden Gase. Pi 221-222; Zusatz S. 225. J. A. Ross: über die Lage des nördlichen magnetischen Poles. S. 222—223, W. Wazwsıu: über die empirischen Gesetze von Ebbe und Fluth = ME =: im Haven von London, mit einigen Betrachtungen über deren Theorie. S. 223—225. Proceedings of the Geological Society of London (1883, 18, Dec.—1834, 8 Jänner.) Ar. Burnes: über die Geologie der Ufer des Indus, des Indiani- schen Kaukasus und der Ebenen der Tartarey bis zu den Küsten des Kaspischen Meeres. S, 225—228, R. I. Murcnison: über den Old-red-Sandstone in den Graf- schaften Hereford, Brecknock und Caermarthen, mit gleichlau- fenden Beobachtungen über die Schichten - Störungen im NW.- Rande des Sud-Wales’schen Kohlen-Beckens. S, 223—230. 1834, April; IV. nr. 22. D. Brewster: über die rhomboidale Krystallisation des Eises. _S, 245—216, 5 J. Puruıps: über die alten und theilweise verschütteten Forste von Hol- derness. S. 282—288. 1834, Mai; IV. nr, 23, W. D, Coxxskare: (Fortsetz. v. S. 163). S. 346—348. Proceedings of the Royal Society of London, 1834, 13, Febr.—20. März. J. W. Lussock: über Ebbe und Fluth, S. 362. ’ Proceedings of the Geological Society of London, .I834, |22 Jänner — 5. Februar, R. J. Murcuison: über Struktur und Klassifikation der Übergangs- Gesteine von Shropshire, Herefordshire und einem Theil von Wales, über die Störungs-Linien in dieser Formations-Reihe ein- schliesslich des Erhebungs-Thales von Woolhope. S. 370—3735. J. Prestwıcz, jun.: über einige Faults im Kohlenfeld von Coal- brockdale. S. 375—376. Ta, Enerann: über den Forst von Wyre Coal-field. S. 376. Ca Lyeıı: über die Lignit-führende Süsswasser-Formation in Cer- dayne in den Pyrenden. S. 376—377. (? Pauzuıps:) Ledererit, kein neues Mineral, S, 393—394. 1834, Juni; IV, nr. 24. W. D. Conzsesre: Untersuchung, in. wie ferne Erıe De Beaumont's Theorie über den Parallelismus der Linien gleichzeitiger Hebun- gen mit den Erscheinungen in Gross - Britannien übereinstimmen, S. 404—414, J. Kenrıcr: über die Griechischen: Überlieferungen rücksichtlich der Erdfluth, S. 414—420, (E. £.) W. D. Cowverare: Bericht über die Fortschritte des gegenwärtigen Zu- stands und die weiteren Aussichten der geologischen Wissenschaft, im Auszuge (aus den Second Report etc. 1832). S. 427—435, Proceedings of the Geological Society of London, 1834, 21. Fehr. Grernousn: Rede am Jahres- Tag der geologischen Sozietät. S. 442—454 (F. f£.) 1834, Juli; V. nr. 25, G. FırruorLme: über die Niagara-Fälle, mit einigen Bemerkungen über die Aufklärungen, die sie rücksichtlich des geologischen Charakters der Nord-Amerikanischen Ebenen gewähren, S. 11—25. J. Kenricek : (Fortsetz. von IV. 420) S. 25—23. A. ConseLL: Analyse des Levyn’s. S. 40—44. (S. Jahrb. 1834, 8. 649.) W. D. ConyseAre: (Fortsetz, v. IV, 349) S. 44—46. Proceedings of the Gevlogical Society of London, 1834, 21. Febr, GreEnoucH: (Fortsetz. v. IV, 454) S, 53—70, 1834, August; V. nr. 26. G. Rose: über Osmium-Iridium - Krystalle (aus PocGENDORFF ; — siehe Jahrhuch 1834, S. 231 ff.). N. Norvenskiörn : über Phenakit. (desgl.) W. Horrıns : Bemerkungen über Farzv’s Abhandlung über die Schich- " tung des Kalk-Bezirkes von Derbyshire. S. 1241—131. J. D. Forses : Bericht über einige Versuche rücksichtlich der gg tät des Turmalins und anderer Mineralien, wenn sie erwärmt wer- den. S. 133—143, 1834, September: V. nr. 27. J. Bavcz: Zusatz zum beschreibenden Katalog der Mineralien Nord-Ir- land’s, S. 196—198. Proceedings of the Geological Society uf London, 1834, 26. Februar bis 21. Mai. L. Horner : über die Menge solider Materie, welcbe im Wasser des Rhesnes suspendirt ist. S. 211—212. J. Rore: Beobachtung über die BEUIDEISEhE] Struktur der Gegend von Reading. S. 212—213. Cu. Bozsacz: Beobachtungen über den Serapis-Tempel z zu Pozzuoli bei Neapel, mit Bemerkungen über gewisse Ursachen, welche geologische Kreise von grosser N une hervorbringen. 8. 213—216,. Cu. Denaam Orranno Jernson: über Tenpernturköhgliierfugen in den warmen Quellen zu Mallow. S, 216. W. H. Ecsgrox: über das Delta von Kander, S. 216—217. Be Srres: Notitz über einige von Kapitän Smee im Cutch gesammelte Fossil-Reste, S. 217. R. I. Murcnison: über Kies- und Alluvial- Ablagerungen in jenen Theilen der Grafschaften Hereford, Salop und Worcester, wel- che aus Old-red-Sandstone bestehen, nebst einem Bericht über den Puffstone oder Travertin von Spouthouse, und über den South- stone Roch bei Tendbury. S. 217— 220. C#. Sırverror : über die Tertiär-Formation des Königreiches Mur- cia in Spanien. S. 220— 222. Neuson : über ıdie Geologie der Bermudas-Inseln, S. 222. W. Wırımson, jun.: über die Vertheilung der organischen Reste in der Lias- Reihe von Yorkshire, um die Bestimmung ihrer Schichten nach dem Vorkommen dieser Reste zu erleichtern. S. 222—223, Cu. Lyreızn: Beobachtungen über die Lehm - Ablagerung, welche im Rhein-Thale Löss genannt wird. S. 223—225. R. I. Murenison: über gewisse Trapp-Gesteine in den Grafschaften Salop, Montgomery, Radnor, Brecon, Caermarthen, Hereford und Worcester und über deren Einwirkung auf die geschichte- ten Ablagerungen, S. 225—230. (F. f.) 1834, Oktob.; V. nr. 28. W. G. Carter: Bemerkungen über Becr’s Abhandlung vom Gopher- Holze, und über die ehemalige Ausdehnung des Persischen Meer- busens. S. 244—252. J. Nıxox: über Ebbe und Fluth in den Buchten von Morecambe, S. 264— 278. Proceedings of the London Geological Society, 1834, 21. Mai — 4. Juni. R, I. Muacnıson: (Fortseizung von S. 250) S. 292—295. J. Taxvor: Beobachtungen über die beim Brunnengraben durchsun- kenen Schichten zu Diss in Norfolk, S. 295—290. Pa. G. Eczrronx: über die Knochenhöhlen am Harz und in Fran- ken. S. 296— 297. H. E. Stricrtann: über das Vorkommen von Süsswasser-Schnecken lebender Arten über dem Geschieb-Land bei Cropthorne in Wor- cestershire. S. 297. W. Tmomrsox: über einige merkwürdige Schnee-Krystalle. S. 318—319, 5. Memoires de la Societe geologique de France. Tome I, Partie ıı, 300 pp. et Xpll. Paris 1834. 4°. (cfr. Jahrb. 1833, S. 678.) | X. A. Descenevez: Beobachtungen über den Cantal, die Monts Dore und die Zusammensetzung der vulkanischen Felsarten. S. 177—195, SEHKIV. X1. Resour: Abhandlung über die tertiären ARSRESWEeIRTER. S. 197—213. u XII. Lirt von Liurensach: Überblick über die Carpathen, das Mar- . marosch, Transylvanien und gewisse Theile Ungarns, nach den Reise - Journalen des Verstorbenen bearbeitet von A, Bove. S. 215—235, Tf. XV. XIII. Dessen Journal von einer geologischen Reise durch die ganze Karpathen-Kette in die! Buckowina, in Transylvanien und im Marmarosch, geordnet und mit Anmerkungen begleitet von A. Bove. S. 237—316. Tf. XVI—XVIU. XIV. Cu. BeRrTRAnD-GEsLIN: geognostische Notitz über die Insel Noirmoutier im Wendee-Departement. S. 317—330, Tf. XIX, XV. J. Steininser: Beobachtungen über die Versteinerungen des Intermediär -Kalkes der Eifel, aus dem Deutschen übersetzt von J. Domnanno, S. 331—371. Tf, XX—XXUI, Auszüge I. Mineralogie, Krystallographie, Mineralchemie. Fr. v. Kossız: über den schiliernden Asbest von Rei- chenstein ın Schlesien. (ERDMANN und SCHWEIGGER - SEIDEL, Journ. f. prakt. Chem. II, 297.). Dieser sogenannte Asbest zeichnet sich durch seinen starken Metall-ähnlichen Perlmutterglanz aus, welcher den faserigen Massen in gewissen Richtungen ein eigenthümliches Schillern gewährt. Das Mineral bildet dünnere oder dickere Lagen in Serpentin, von wel- chem es sehr gut abgesondert werden kann, Die Farbe ist Oliven- und Pistazien-grün. — Vor dem Löthrohre wird es nur in den feinsten Fa- sern ein wenig gerundet und brennt sich weiss, Schon durch diese Strengflüssigkeit ergibt sich, dass das Mineral kein Asbest ist. Noch mehr unterscheidet es sich durch das Verhalten auf nassem Wege, in- dem es von konzentrirter Salzsäure leicht und vollkommen zersetzt-wird. Die Kieselerde bleibt dabei in Form von Fasern mit seidenartigem Glanze zurück. Die Analyse ergab: Koesclerde. 0.0 % 0 %...43450 Halkerde 2 .: o,\1an 0, iu, 40500 Emenosydul ’... 0%. 0): 2,08 Te A En Et. BRanerde.: \. 24 „nel a8r.s.\ 080 | 99,78 KogeıL ist der Meinung, dass dieser sogenannte Asbest eine eigene Mineral - Species bildet, in sofern unsere gegenwärtigen Ansichten über Serpentin und Schillerspath die richtigen sind. C. T. Jackson und A. A. Hayes: Beschreibung und che- mische Analyse des Ledererits, eines neuen Minerals aus Nova Scotia. (SırLıman, American, Journ. XXV. p. 70 ect.) Auf einer geognostischen Wanderung durch Nova Scotia, in Gesellschaft ar von Fr. ALser, im Sommer 1827, sammelte der Verf, eine grosse Menge Mineralien, besonders zeclithische Substanzen. Es befanden sich dar- unter Krystalle, in Glanz und allgemeinem Aussehen dem Analzim zu- nächst stehend, aber nicht damit verträglich, was die Form der Kry- stalle betrifft. Nach Broore’s Ansicht, dem Exemplare mitgetheilt wur- den, sollte die Substanz phosphorsaurer Kalk seyn; damit stimmte je- doch das Verhalten gegen Reagentien und vor dem Löthrohre nicht überein. Von Torrey wurde das fragliche Mineral für Nephelin an- gesehen. Dwrrenoy’s Untersuchungen mit dem Reflexions - Goniometer ergaben Winkel - Differenzen im Vergleich zu den Krystallen von phos- phorsaurem Kalke. Von der Davyne weicht die Substanz nach äus- serlichen Merkmalen, wie hinsichtlich des chemischen Bestandes wescnt- lich ab. — Das Mineral kommt am Kap Blomidon vor, unter- halb eines basaltischen Gehänges; es war ganz kürzlich herabgestürzt mit Trümmern mächtiger Gangmassen von Stilbit, Mesotyp und Analzim, Die Krystalle erscheinen gewöhnlich von Analzinı oder Stilbit um- schlossen. Einige sind wasserhell, durchsichtig und von sehr lebhaftem Glanze; andere röthlich und nur durchscheinend. Härte ungefähr jener des Feldspathes gleich. Eigenschwere = 2,169 (nach Hayzs). Die Krystalle stellen sich meist als niedrige sechsseitige entrandete Prismen dar. Manche zeigen auf der Seitenfläche Queerstreifung, welche der Verf. anfangs für Andeutungen eines Rhomboeders als Primitiv- Gestalt ansah ; allein die beim Erhitzen des Minerals sichtbar gewordenen Durchgänge sprachen für ein sechsseitiges Prisma als die Kernform, obwohl eine vollkommene Spaltung nicht gelingen wollte. Winkel- Ver- hältnisse: M || M — 120°; M || Entraudungs - Fläche — 130° (nach Durr£noy — 130°5’ oder 430010'; Entrandungs-Fläche || Entrandungs- Fläche — 142°10°). — Die Resultate der Zerlegung Hayzs’s sind: ’ Kıieselerde .. or. 20 2049.90 Dhonerde’ .. 0 .,., 20 TAN ZILASO Kalkerde: , 7... Some 11,480 Natron: , 277200. ann 1301‘ Phosphorsäure . . = . . 3,480 Bisenouyd 7.0... 0,110 fremdartige Stoffe . . » 0,030 Wasser 4 .. 0% 8580 u Verlust 00m aaa 1A0O Erhitzt, wird das Mineral weiss und undurchsichtig, gibt Wasser (frei von Säure oder Kali), und ein schwacher brenzlicher Geruch ist wahr- nehmbar. Vor dem Löthrohre in der Zange wird dasselbe weiss und zerspringt nach seinen Durchgängen; bei höherer Temperatur schmilzt es zu weissem Email, das bei anhaltendem Blasen Glas -artiger wird, Im Platindraht mit Soda unter Aufbrausen zu weissem Email schmelz- bar, das in der reduzirenden Flamme keine Veränderung zeigt; grössere Bruchstücke fliessen zu farblosen, durchsiehtigen Kugeln. Borax löst die Substanz zu ungefärbtem Glase, das, beim Einwirken der reduzi- = dr — renden Flamme , dichter wird. Phosphorsaures Ammoniak und Natron lösen das Mineral leicht und fliessen damit zur milchweissen Kugel. Boraxsäure löst dasselbe auf Kohlen leicht, Kobalt-Solution reagirt auf Thonerde. — — Der Name Ledererit ist zu Ehren des Oesterrei- chischen Gesandten bei den Vereinigten Staaten, des Hrn. v. LEperer, eines eifrigen Freundes der Natur - Wissenschaftn,, gebildet. 1) [?Pmmrıes]: Ledererit, kein neues Mineral, (Lond. Edinb. n. philos. Journ. 1834, IV, 398—394.) Ref. hat von einem Korre- spondenten ein Stück ‚Ledererit aus Nova Scotia erhalten, das sich je- doch nach Form und Winkeln als De Drrr’s Hydrolith und Brrw- ster’s Gmelinit herausgestellt hat. Auch die chemische Zusammen setzung stimmt nahezu mit Vaugurrın’s Analyse überein, .nur. dass die- ser 0,21 statt 0,0828 Wasser gefunden, seye es nun, dass auf einer Seite ein Irrtbum bei der Analyse untergelaufen, oder,idass Wasser mit Kalk und Phosphorsäure isomorph wäre und demnach zu einer chemi» schen Formel von gleichem Werth führte, » | —z A.VoczL: über das Vorkommen des Salmiaks in einigen Mineralien und im Kochsalz. (Erpmann und ScHWEIGGER-SEIDEL, Journ, f. prakt. Chem. II, 291 ff.) Aus dem Versuche des Verf. geht hervor: 1) dass in einem Eisenoxyd aus Böhmen so wie im vulka- nischen Gerölle aus Auvergne Salmiak enthalten ist, ein Salz, welches im Thoneisenstein von Traunstein und in dem Bohnerz aus dem Fürstenthum Eichstödt nicht getroffen wird; — 2) dass das Kochsalz von Friedrichshall in Würtilemberg, das Steinsalz von Hall in Tyrol, so wie das Kochsalz aus den Baierischen Salinen Rosenheim, Kissingen, Oeb und Dürkheim, gleich den vulkanischen Produkten, bei der trockenen Destillation Salmiak als sublimirten An- flug gibt; — 3) dass in der Mutterlauge der Soolen von Rosenheim und Kissingen der Salmiak nicht wahrzunehmen ist, obgleich er in gewis- sen Fällen doch darin vorhanden seyn könnte. — G. Ross: über den Rhodizit, eine neue Mineral-Gat- tung. (Pocsernorrrs A. d. Phys., XXXII, S. 253 ff.) Auf man- chen Krystallen des rothen Sibirischen Turmalins — der genaue Fund- ort ist einige Werste von dem Dorfe Schaitansk, welches 60 W. nörd- lich von Katharindurg im Ural liegt — finden sich, emige kleine weisse Krystalle von höchstens 1 Linie Durchmesser. Ihre Form ist das Dodekaeder mit schwach abgestumpften dreiflächigen Ecken, also die Kombination des Dodekaeders mit dem Oktaeder [Rauten-Dodeka- Jahrgang 1835. 6 —_— 3 — eder, ‚entrhomboederscheitelt]. Die kleinen Krystalle sind rein weiss, mehr oder weniger durchscheinend, stark glänzend, von Glasglanz, und so hart, dass sie sich mit dem Messer nicht ritzen lassen. — Spaltbar- keit und spezifisches Gewicht konnten, wegen der Kleinheit der Kıy- stalle und der geringen Menge, nicht untersucht werden. — Vor dem Löthrohr sind die Krystalle schwer schmelzbar. Ein kleines Stück in der Platinzange gehalten und geglüht, schmilzt nur schwer an den Kanten zu einem weissen undurchsichtigen Glase, das mehrere Aus- wüchse bekemmt, die sehr stark mit gelblichrothem Lichte leuchten, Es färbt dabei die Flamme anfänglich grün, dann nur die untere Seite der- seiben grün und die obere roth, zuletzt die ganze Flamme roth. Die rothe Färbung ist eben so stark, wie die, mit welcher Lepidolith, der mit den rothen Turmalin-Krystallen zusammenbricht, oder Petalit, Spo- dumen und andere lithionhaltige Mineralien die Flamme färben, wenn sie, in der Platinzange gehalten, vor dem Löthrohr erhitzt werden, rührt also auch wahrscheinlich bei dem neuen Minerale von Lithion her. — Auf der Kohle geglüht rundet sich das Mineral auch nur an den Kanten, wird schneeweiss und undurchsichtig, und bekommt die nämlichen Auswüchse, wie wenn man es in der Zange haltend erhitzt. — Im Kolben gibt es kein Wasser. — In Borax löst es sich zu einem klaren Glase auf; ebenso verhält es sich mit Phosphorsalz, scheint also keine Kieselsäure zu enthalten. Mit Flussspath schmilzt es zu einem klaren Glase zusammen, löst sich aber auch in kieselsaurem Natron vollkommen auf, ohne dasselbe zu färben, enthält daher keine Schwe- felsäure, wie man nach dem Verhalten gegen Flussspath wohl vermu- then könnte. — Mit weniger Soda schmilzt es zu einem weissen Email, welches befeuchtet auf ein blankes Silberblech gethan, keinen Fleck hervorbringt ; mit mehr Soda schmilzt es zu klarem Glase zusammen, das beim Erkalten nicht krystallisitt. Wenn man das mit Soda ge- schmolzene Glas zerreibt, in einem kleinen Platintiegel in Chlorwasser- stoffsäure auflöst, die Auflösung eintrocknet, mit Alkohol übergiesst und denselben anzündet, so färbt sich die Flamme grün, eben so stark, wie wenn man den Versuch mit Borazit anstell. In Chlorwasserstoff- säure löst sich das Mineral nur schwer auf. Eine geringe Menge, die gepulvert und mit Chlorwasserstoffsäure gekocht wurde, .liess einen Rückstand, der sich indessen bei längerer Digestion wohl auch aufge- löst haben würde. Die Auflösung gab mit Ammoniak keinen, nachdem aber Oxalsäure zu der ammoniakalischen Flüssigkeit hinzugesetzt war, einen ziemlich bedeutenden Niederschlag. Lithion konnte in der abfıl- trirten Flüssigkeit, wahrscheinlich nur wegen der geringen angewand- ten Menge, nicht deutlich wahrgenommen werden. — Nach dem Ange- führten hat das Mineral grosse Ähnlichkeit mit dem Borazit; Form, Farbe und Härte sind wie bei diesem, es verhält sich vor dem Löthrohr mit Borax, Phosphorsalz, Flussspath und kieselsaurem Natron zusam- mengeschmolzen wie dieser, es gibt gleiche Reaktionen auf Boraxsäure " und ist gleich schwer auflöslich in Chlorwasserstoffsäure.. Der Borazit färbt indessen, in der Platinzange vor dem Löthrohr erhitzt, die Flamme nur grün, schmilzt auf der Kohle für sich allein oder mit Soda zu klarem Glase, das beim Erkalten krystallisirt, und gibt, in Chlorwasser- stoffsäure aufgelöst und mit Ammoniak und Oxalsäure versetzt, keinen Niederschlag, unterscheidet sich daher in allen diesen Eigenschaften von dem neuen Mineral. Auch das oben erwähnte Vorkommen zeichnet dieses noch aus; während der Borazit sich bis jetzt wie bekannt nur in Krystallen, die in Gyps eingewachsen sind, zu Lüneburg und Sege- berg gefunden hat. Dennoch ist es wohl möglich, dass das neue Mi- neral mit dem Borazit isomorph ist. Da die rothe Färbung, die das- selbe der Löthrohrflamme ertheilt, ein leichtes Erkeunung,mittel dessel- ben ist, so schlägt der Verf. vor, es nach dieser Eigenschaft Rhodi- zit (von podıcerv, rothfärben) zu nennen, J. B. Crawe und A. Gray: Skizze der Mineralogie eines Theiles von Jefferson und St. Lawrence in New York. (Sınuı- Man, Americ. Journ. of Sc. and Arts, XXP, p. 846 etc) Im nördlichen New York kennt man schon lange viele interessante Mine- ralien; mit Ausnahme der Gegenden um den Champlain-See fehlten in- dessen noch die genauen Untersuchungen. In Watertown, Sackett’s harbor und fast durch ganz Jefferson findet man Bergkalk, ausge- zeichnet durch zahlreiche organische Überbleibsel. Orthoceratiten von 2—3 F. Länge sind sehr gewöhnlich bei Watertown und Brown- elle; Ammoniten, Madreporiten, Turbiniten kommen in Menge vor. Unfern Watertown traf man zwei Trilobiten: Caly- mene Blumenbachii und Isotelus gigas. Die Petrefakten sind im Ganzen die nämlichen, wie um Trenton Falls und im West Canada Creck. — Bei Watertown wird sehr sparsam schwefelsaurer Stron- tian getroffen, und am Ufer des Ontario - Sees schwefelsaurer Baryt. Das letztere Mineral bildet einen mächtigen Gang im Berg- kalk. — Vor einigen Jahren entdeckte man unfern des Dorfes Waier- town eine geräumige Grotte, welche reich an Stalaktiten war; auch Bergmilch fand sich in grossen Massen. — Bei Antwerp führt ein körniger Kalk Krystalle von Grammatit und von weissem Augit. Unfern Oxrbow, und noch häufiger bei Rossie kommt grüne Horn- blende (Pargasit) gleichfalls im körnigen Kalke vor; das letzte Ge- stein erhebt sich hier sehr deutlich und auf weiten Strecken aus Gneiss. — Bei der Stadt @ouverneur findet man körnigen Kalk und Granit, und an der Grenze beider Felsarten zeigen sich an einer Stelle Kry- stalle von Skapolith imKalke in Menge, und ausserdem Apatit-Kry- stalle, ; ausgezeichnet durch eine Grösse und Vollkommenheit, wie solche bis jetzt in den Vereinigten Staaten noch nirgends gesehen wor- den. Auch die Apatite kommen im Kalke vor, am häufigsten an der granitischen Grenze. Manche Krystalle waren über 6 Zoll lang und 6 * => MM = 14 Z. breit. — Bei der Stadt Dekalb werden schöne Turmalin-Krystalle mit Grammatit verwachsen getroffen. Ein Sumpferz bei der Stadt Fow- ler enthält sehr vollkommene Abdrücke von Blättern und Früchten. Das Wilson-Eisenlager liefert Eisenoxyd-Krystalle fast so schön, wie jene von Elba. — Am Ufer des Ontario-See’s Rollstücke von Bleiglanz im aufgeschwemmten Lande. V. Micntzortı: Note über das kohlensaure Blei aus der Grube von Monteponi in Sardinien, vorgel. am 28. Dezemb..1823. (Memorie della R. Accad. d. Scienze di Torino, 1826; XXX, 45—48.) Kıarrorn hat bei seiuer Analyse des stängeligen kohlensauren Bleies von Leadhilis 0,03 Wasser und Verlust angegeben, also erster es wahrschein- lich nicht wirklich daraus dargestellt. Auch hat der Verf. kein Wasser in dem stängeligen kohlens. Blei von Leadhills, vom Stuffenthal am Harze und von Monteponi finden können. Diese drei Mineralien ha- ben ihm, das erste. 0,1645, das zweite 0,1647, das dritte 0,1640 Kohlen- säure gegeben; welches Resultat sehr richtig scheint, da auch Berze- zıus 0,1650 gefunden und 0,1648 berechnet hat. Diese Berechnung selbst schliesst das Wasser aus. — Das vom Verf. jetzt untersuchte derbe kohlens. Blei soll ebenfalls von Monteponi stammen. Es ist mit Blei- glanz gemengt, graulich weiss, ritzt den Marnior, hat einen erdigen Bruch und einige Rost-ähnliche Flecken darauf, brauset mit Salpeter- säure lebhaft, und schmilzt vor dem Löthrohre schwieriger, als die Oxyde und das gemeine kohlens. Blei. In geschlossener Röhre schmilzt es schwierig, mit wenig Aufbrausen und unter Entwickelumg von viel Wasserdampf. Auf nassem Wege untersucht, besteht es aus: Blei-Protoxyd . . . . 0,5892 Kieseferuer BBRR? 709 970,2500 Kohlensäure Pr. #19 „7 0,1125 Irene ana RN LU0TS Bigerronyuen AR BURERMAT 0,0077 MWasserM® MS SENT 10.0300 0,9915 Silber war nicht vorhanden. Die Ausbeute zu Monteponi scheint nicht beträchtlich. Cantu:;: Note über ein neues Mangan-Erz (derbes vio- ' lettes kohlenusaures Mangan), welches im Lanzo-Thale, Gemeinde Alan, gefunden wird. . (Memorie d. Accad. di Torino, 1829; XXXIIT, 167—173.) Kohlensaures Mangan, als reines Mine- ral, ist bisher nur an wenigen Orten vorgekommen. Der Verf. hat es als Geschiebe der Stura im, Thale von Lunzo bei Ala entdeckt. Weahr- scheiulich stanımt es von einem nahen Gange, der sich auf der rechten Seite des Flusses befindet. Es ist schwarz-violet, Geruch- und Ge- schmaek-los, schwer zersprengbar, sehr dicht- und fein-körnig , unter der Lupe mit kleinen glänzenden Pünktchen, durchsetzt von weissen Äderchen Kieselerde-haltigen Kalkspaths; sein Bruch eckig, ungleich; es ritzt das härteste Glas, hat 3,055—3,600 Eigenschwere; Kalkspath- freie Theile zu feinem Pulver zerrieben nehmen eine rothbraune Farbe an. Ein grösseres, Stückchen. dem Wasserstofigas - Strome vor dem Löthrohre ausgesetzt, schmolz nicht, sondern färbte sich an.der Ober- fläche nur röthlich-braun; das röthlich-braune Pulver selbst frittete [? Zes parties se sont sensiblement agglomerees] etwas zusammen, je- - doch ohne den geringsten Anfang von Schmelzung. Etwas Pulver mit Borax zusammengeschmolzen lieferte ein schön violettes Glas; im Pla- tin-Tiegel mit kaustischem Kali geschmolzen gab es ein. grünes ganz in Wasser lösliches Glas, das sich wie Mangan-saures Kali verhielt. Das Pulver in einer Glasröhre bis zum Rothglühen erhitzt, entwickelte ei- nige Tropfen Wasser. Das Pulver des vom Kalk befreiten Minerals löste sich leicht in kalter, besser in erwärmter Säure, au besten in Hydrochlor-Säure, bis auf einen kleinen Rückstand von Kieselgalerte, auf. Selbst in sehr hoher Temperatur entwickelt es kein Sauerstoff- Gas. Das Mangan ist als Deutoxyd vorhanden. Die :-Zusammen- setzung ist: E- N | rrartenel Mangan-Karbonat . . . 0,82 Kalk-Karbonat . . . . 0,03 Kreseierle 0 .'.. 0 = 05108 ESS Eher eh Ser he LE Eisen-Karbonat . . .„ . Spur 1,00 STROMEYER: über das natürliche kohlensaure Mangan oder den Manganspath (G@ötting. gel. Anzeig, 1833, St. 109.) Die chemische Zusammensetzung ist: Sachsen Ungarn ne Freiberg Kapnik Nagyag Kohlensaures Manganoxydul . 0,73703 . 0,89914 . 0,86641 — Eisenoxydul . .. 0,05755 .. = Kalkerde . » . 0,13080 ... 0306051. ... :9,10531 _ Talkerde „ . .. 0,07256. . :0,03304& :... -0;02431 Dekrepitationswasser „ . .....0,00046 .. .0,00435 .. 0,00310 0,99840. 0599700... .0,99963 Der Freiberger und Nagyager Mangan-Spath enthielten ausser- dem als mechanische Verunreinigung etwas ' eingewachsenen Quarz; daher der von Lameanıus und Du Menız angegebene Kieselerde-Gehalt wohl nicht wesentlich zu seyn scheint. Höchst aufallend ist der Man- = MM = ‚gel alles Eisens im Ungarischen Manganspathe, obschon Kisenbiäe überall damit brechen. R.D, Tuomson: chemische Analyse eines Indianischen Me- solith’s (James. Edinb. n. phil. Journ. 1834, July; XVII, 186188). Dieser Mesolitl stammt von Caranja, einer der Inseln im Haven von Bombay, und scheint hier wie auf Sulsette sehr häufig in einem Mandelsteine vorzukonmmen, der jenem von Dumbarton ganz ähnlich ist, findet sich jedoch auch in vielen Geschieben vor. Der Schottische und Deutsche Mesolith zeigen wenig Verschiedenheit in ihrer chemischen Zusammensetzung: der Indianische aber enthält 2 Atom Wasser mehr, als diese, Er ist nach seinen mineralogischen hen dem Schotts, schen ähnlich, aber minder dicht, von 2,262 Eigenschw., wallet vor dem Löthrohre auf, schmilzt mit Borax zu einem farblosen Kügelchen, löst sich gepulvert mit, Salpetersäure enthaltender, Salzsäure zu Gal- lerte, und verliert in der Rothglühhitze Be an Gewicht. Seine Zu- sammensefzung ist daher: Kieselerde . 0,4270 Alaunerde „ 0,2750 | was der Formel3AS-+ A!C-2N)S? +31 Ag. Kalk . . 0,0761 f entspricht, und der Zusammensetzung eines Böhmi- Soda . . 0,0700 ) schen von Frevsmurn analysirten Exemplares von Wasser „ 0, 0,1471 | 2,333 Eigenschw. (Schw&igg. Journ, XXV, 426) am 0. 0,9952 nächsten kommt. Stellt man beide mit noch einer Verlust 0,0048 dritten Analyse zusammen, so et sich für Iständischen Mesolith ZAS+ (3 C + 3N)S? + 23 Agq. nach Fuchs, Böhmisch — 3ZAS+(4C+3N)S?-- 3 Ag. nach Freysmura, Indianischen — a C+% INS Ag mach Tome ne daraus als Mittel JAS+ e) S? + 3 Ag. Der Berechnung dieser Formeln liegen die Tuomson’schen Atomen- Gewichte zu Grunde, wornach das der Kieselerde = 2, und das der Alaunerde = 2,25 ist, V. Micnerortı: über die Zusammensetzung des Gedie- gen-Goldes von Piemont, vorgeles. 10. Mai 1829 (Memor. d. Accad. scienz. di Torino, 1831, XXXV, 223—332). Boussınsaust hat vor einigen Jahren die Entdeckung gemacht, dass das Gediegen-Gold in Amerika immer etwas Silber-haltig ist, und das Silber in bestimmten Proportionen, von 4 auf 2, 3, 5, 6, 8, 12 Gold, vorkommt, und. dass, da das Gold der elektro-negative Körper seye, diese Verbindungen - als Aurüren betrachtet werden müssen; endlich bat er bemerkt, dass beide Metalle nicht zusammengeschmolzen worden seyn können, theils = Bi rn weil sie in Substanzen (Eisen-Persulphuren, Eisen-Hydraten , Mangau- Karbonaten) vorkommen, welche durch die Hitze hätten eine Verände- rung erleiden müssen, theils weil Sie eine geringere Eigenschwere be- sitzen, als den mit einander verbundenen Mengen beider Metalle ent- spricht, und welche durch das Schmelzen vermehrt wird, Dieselben Erscheinungen bestätiget M. nun auch für das Gediegen- Gold in Piemont, wo es theils in Quarz eingewachsen, häufiger als zufälliger Bestandtheil der Eisenkiese, theils endlich in Form von Blätt- chen im Sande der Flüsse vorkommt, Die feinsten Gold-Blättchen soll der Sand des Po unterhalb Chivasso, solche von mittler Grösse der im Orco-Thale, die gröbsten der Tessin enthalten. Die Schwefelkiese in- zwischen sind nur sehr arm an Gold: ein Exemplar von Macugnaga, (zuerst gepulvert und von allen andern Beimengungen sorgfältig gerei- nigt) hat nur 0,00060, ein anderes von Cani im Ansasca-Thale nur 0,000005 Silber-haltiges Gold gegeben, und nach den im Grossen un- ternommenen Prüfungen soll das Gold von Macugnaga 16-18-, von Sessera bis 22-, aus dem Sande des Evenson 22—23-, aus dem des Cherf bis 23-karätig seyn, was einer Verbindung von 1 Atom Silber auf 2, 3, 12 und 25 Gold enispräche. Mit dem Goldsande aber hat der Verf. selbst Versuche angestellt und eigens austellen lassen: I. Der feinste (vom Po?) gab in drei Versuchen, wovon ‘der dritte nach der gewöhnlichen Probier-Methode angestellt worden: Versuch 1. II. HI, Atome, theoretisch. Guld s2:5,,.:9531. 795325 .595238h1uh 22 6529 Silber. . 469 „ 468 . 41%: 1. ii! AI 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 II. Ein anderer Goldsand von ungleichem Korne, Jie grössten Blätt- chen von 0m,004—0m,005 Länge, wurde seiner Feinheit nach in drei Proben geschieden, und jede für sich nach der zuletzt er- wähnten Methode geprüft, wornach er bestund aus: feinster S. Atome, Theorie. mittl.S., A., Th. gröbst. S., A, Th. Gold . 9570 . 24 . 9566 „ 9311... 15.9324. 9560 . 16 . 9365 Uber. 0030 ...44 0,434. °. 176894 2 4. 676,840... 4-2 635 4,0000 1,0000 4,0000 4,0000 1,0000 4,0000 III, Endlich wurde noch ein grösseres, aus einem noch gröberen Sande ausgewähltes Stück von 0,01 Länge auf 0,006 Breite ‚der Prüfung unterworfen, welche ergab: Versuch Atome Theorie Bilde . „e, 2 Wauahn 5 Io 2”. "9565 EREIHER 0 oh. A. Se te 1,0000 _ 1,0000 Der viel reinere Zustand dieses Piemontesischen Goldes ist daher gegen das Amerikanische genommen, auffallend: es sind 15, 16, 22 und ER 24 Atome Gold: an: 4 Atom Silber gebunden: — .Was die . Eigenschwere anbelangt, so ist solche bei den ‚Proben I —= 17,20, nach. dem Schadine — 18, 59 ‚II — 16,80, 4m: u 15,85 gefunden . wor- den, woraus erhellet, dass auch das Piemontesische Gold. früher einem 50 .hohen Hitzeoraä nicht ausgesetzt, gewesen seyn kann. Die chemi- schen Formeln für dessen: Zusammensetzung sind daher At Au? bis Ag Au?t, m. Geologie und Geognosie. n Hr Miczauenram: geognostische Bem erkungen und Karte über den Dean- Wald und dessen Umgegend. CProceed. uf the geol. Soc. of London ; 1832—1833; Nro. 29, pay, 429 etc.) Der beschriebene Distrikt umfasst einen Flächen - Gehalt von ungefähr 1000 Engl. ‚Quadrat - Meilen. Gegen W. begrenzt ihn eine Linie, , aus- gehend von Gold Cup bei Newport nach Preston am Wye unfern He- reford ; als östliche Grenze aber dient eine Linie’ von Didmarton nach Stroud, Gloucester und Hanley Castle (im O. von Malern). Vom Shuckneli: Hül; 4%:Meilen nordostwärts von Hereford, bis Flaxley bei Westbury-on Severn findet sich ein, 'nur stellenweise unterbrochener Streifen von Übergangskalk, wechselnd mit Schiefer .und''ruhend auf einem Central-Rücken von Grauwacke; ‚längs seiner westlichen Grenze bedeckt alter rother Sandstein (old-red-Sandstone) das Gebilde, ge®- gen O. aber nehmen die Newent-Kohlen und der neue rothe Sandstein ‚(mew- ' red-Sandstone) darüber ihre Stelle ein. Der Schichten - Fall ist sehr wechselnd. — Der alte rothe Sandstein zeigt sich sehr verbreitet im S, von Zerefordshire und in dem, an den Dean-Wald grenzenden, Distrikt. Er besteht aus Bänken vun Sandstein, aus Lagen von Kon- glomeraten, von Kalkstein‘ mit Nieren - förmigen Konkretionen (nodu: lar limestone) und aus Thonschichten , der Kalk nimmt zumal die untere Hälfte der Formation ein, das Konglomerat wird ‘vorzüglich im mittleren Theile gefunden, . Zunächst folgt der Bergkalk.(arbon‘- ferous limestone).. Er umgibt. das Kohlen-Gebilde des „»Deun-Wal- des. ausgenommen den Landstrich au .der SO.-Grenze.des Bodens‘, wo Rücken und Wechsel den Zusammenhang. unterbrochen haben. Die un- teren Lagen des Kalkes haben krystallinisches Gefüge, und sind von den obern thonigen und sandigen Lagen durch eine Eisenerz - Schichte getrennt. Von der S.-Grenze der Kohlen- Ablagerung erstreckt sich der Kalkstein in südwestlicher Richtung von Chepstow und, Caerwent nach - Mayor. — Die Kohlen - Gebilde des Dean-Waldes zerfallen in zwei Ab- theilungen; die untere ist dadurch ausgezeichnet, dass die Kohlen-Schich- Ze ten durch Bänke eines grobkörnigen: Sandsteins geschieden werden; bei der obern treten Lagen von Kohlenschiefer (Schieferthon). zwischen deu Kohlen auf. Über der Kohlen - Formation liegt Bergkalk. Im: Newent- Kohlen - Becken machen gegen, W. und S. die Transitions - Gebilde, die Unterlage der Kohlen aus, und längs des nordwestlichen Randes ruhen letztere auf old-red-Sandstone.., Im ©. bedeckt ein, dem new- red-Sandstone angehörendes, Konglomerat die Kohle. — Der.n ew- red-Sandstone und der old-red-Sandstone sind Ivdes wo:sie einander berühren, oft schwierig; unterscheidbar.. ' Co. Zimmermann: das Harz-Gebirgein besonderer Be- ziehung auf Natur- und Gewerbs- Kunde geschildert”). Wir müssen uns, bei der grossen Reichhaltigkeit dieses Buches, darauf beschränken, seinen Inhalt anzudeuten und einige Bemerkungen daraus anzuführen, welche wir als von besonderem Interesse für die Zwecke des Jahrbuches erachten. I. Theil. 1. Abschnitt. Geographisch-oro- grap hisch-statistische Einleitung. Lage und allge- meine Form des Gebirges. Grenze. Trennung des Har- zesvonandernGebirgen. Grundfläche. Ansichten, Ab- fälleund Profile. Form derBerge, Gruppirung und Abtheilungen des Gebirges. Thäler. Höhlen und Fund- orte von Knochen urweltlicher Thiere. Erdfälle Flüs- seund Quellen. Klima und allgemeine physikalische Erscheinungen. Statistisch-geographische Übersicht, 2. Abschnitt. Geognosie des Harzes. Vom Schiefer-Ge- birgeüberhaupt. Thonschiefer (einfaches Schiefer- Gebirge). Grauwacke und Thonschiefer, Grauwacke-Sandstein. Quarzfels. Mässiger Kalk. Kuppen-Grünstein (Diorit). Der Kuppen-Grünstein (S. 124) im Sinne des Verf., ist der von Tilke- rod®, Zurge und währ scheintich auch jener der Andreasberger Gegend. Besonders acht 2. "suf daS "Vorkommen aufmerksam ‚„ welches sich vom Steinberge bei Goslar bis zum Eichberge nach der Kaltenbirke ın der Nähe von Seesen erstreckt! Eine Reihe von Bergen und Bergkup- pen zieht fast in der Richtung von O. nach W. dicht am Gebirgsrande hin. Der ganze Zug liegt queer gegen "die Richtung der Schichten des Schiefer-Gebirges, oder durchschneidet sie doch jedenfalls. Merkwür- dig’ genug setzen aber, wie in den Thälern gut beobachtet werden kann, die Schiefer-Schichten durch diese Bergreihe von Kuppen- Grünstein hin- durch, So sind der kleine und der grosse Sülteberg, welche eine zu- sammenhängende Grünstein - Masse bilden, doch ringsum von Thon- schiefer-Schichten umgeben. Dieselben trennen im Innerst- Thale und — *) Ein Handbuch für Reisende und Alle, welche das Gebirge näher kennen zu lernen wünschen. 2 Theile, mit 14 Kupfertafeln und 1 Karte, Darmstadt, 1834, =. me am Ottersberge den anstehenden Grünstein der genannten Berge von dem des Eichberges. Eben so setzt der Thonschiefer im Thale der Kelle bei Wolfshagen fort und scheidet die Grünstein-Kuppen des Sül- teberges von denen des Heimberges und Westerberges. Dasselbe Ver- hältniss wiederholt sich ım Thale des Varley. Hiebei bleibt freilich die Frage nech unentschieden, ob der Grünstein aufsitzt, oder zwischen dem Schiefer heraustritt. Das letztere ist augenscheinlich der Fall am Dittmarsberge, wo durch neuerlich unternommene Schurf-Arbeiten *) ausser Zweifel gesetzt worden, dass der Schiefer mit seinem Streichen in Stunde 4-5 gegen den Grünstein heransetzt, der das Liegende ei- nes Ganges bildet, während der Thonschiefer das Hangende ist. Die Schiefer-Schichten stossen hier augeuscheinlich von dem Grünstein ab, oder vielmehr von der Gangmasse, die den Grünstein und Schiefer trennt. Am Heimberge hingegen lässt sich in einem Schurf ziemlich evident eine Überlagerung des Grünsteins über den Tlionschiefer, der hier ein sehr schwaches Fallen nach S. hat, darthun. So wäre also der Grünstein eine abweichende und übergreifende Zwischen-Lagerung zwi- schen dem Schiefer. Höchst bemerkenswerth ist ein näher geschildertes Gang-Verhältniss, indem sich ein Quarzgang an der Südseite des Wolfs- häger Grünsteinzuges anlegt, der seinem Streichen nach die Schichtung ‚des Schiefers, welcher sein Hangendes bildet, durchsetzt, aber zugleich den Umrissen des Grünsteins folgend, der das Liegende ist, in seiner Fortsetzung. sich wahrscheinlich gabelnd, selbst in den Grünstein des Heimberges hinläuft, und doch auch wieder den Thonschiefer des Tha- les der Kelle durehschneidet. Die schon erwähnten Schurf- Arbeiten habea die Beschaffenheit dieses Ganges näher aufgeschlossen, und man kann am Harze kaum merkwürdigere Gangverhältnisse beobachten, als die dadurch entdeckten. An mehreren Punkten bildet ein stängeliger Amethyst-ariiger Quarz in grossen hexagonalen Pyramiden die Ausfül- lung. Anderwärts lassen sich zwei Trümmer des Gauges unterscheiden, wovon das eine Kupferkies, das andere Bleiglanz mit Bleischweif führt. Die Trennung zwischen Schiefer und Diorit ist übrigens auf der gan- zen Südseite des Zugs durch Quarzgänge . oder Zwischenlagen von Quarz bezeichnet. Es lässt sich dieses Verhältniss _ auch‘ südlich von dem Steinberge bei Goslar beobachten, wo Quarzbrocken sich in grosser Zahl auf der Gebirgs-Oberfläche finden. An vielen Punkten zeigt sich zwischen dem Grünstein und Schiefer ein splittriges quarziges Gestein, ähnlich dem Quarzfels oder splittrigen Sandstein auf der Höhe des Rammelsberges und Kahleberges. Der Kuppen - Grünstein. führt, wie Zinken bemerkt hat, eine grosse Menge Eisenstein-Gänge, deren Haupt- ausfüllung Rotheisenstein ist. Sie setzen theils in die Tiefe bis auf den Thonschiefer nieder, der allerdings bei der nachgewiesenen Über- lagerung des Grünsteins hin und wieder die Basis des letzteren seyn *) Geleitet von Hr. Ober-Bergmeister WeicuseEt. kann. Im Thonschiefer verlieren sie ihren Charakter und setzen nur als Besteg fort. Andern Theils sind sie Rasenläufer von bedeutender Mächtigkeit und geringer Tiefe. Zu bemerken ist noch, dsss der Kup- pen-Grünsteineben so wohl, als der Lagen-Grünstein, Selenerze enthält, jedoch wie es scheint unter, andern Verhältnissen wie bei Zurge auf der Grube Brummerjahn, zu Tilkerode im Hauptschachte und auf dem 'Eskeborn in kleinen Trümmchen in der Nähe der Steinscheide zwischen Grünstein und Thonschiefer. Von ganz anderer Art ist das bei Lerbach bekannte Vorkommen der Selenerze, dessen schon oben Erwähnung ge- schehen. Hier sind es Kalkspath- und Braunspatlı - Gänge, welche die Eisenstein-Lagen queer durchschneiden, die die Selenerze führen, und gerade da hauptsächlich selenführend werden, wo sie aus dem Eisen- stein-Lager in den Grünstein eintreten, worin sie sich doch bald ver- lieren, wenigstens nicht weiter mit Selenerzen fortsetzen. — Porphyr. Granit, Gneiss, Glimmerschiefer, Hornfels, Quarz- fels, Kieselschiefer, Euphotid und Grünstein. Erste Flötz-Gebirgs-Gruppe: Kohlen-Gebirge, Mandelstein, Thonstein, quarzleerer Porphyr, rother Sandstein. Zweite Flötz-Gebirs-Gruppe: älterer Kalkstein, Mer- gelschiefer, Zechstein, blasiger dolomitischer Kalk, Asche, Stinkstein. DerVerf. schildert (S. 151) eine Überlagerung des Schwerspaths (Barytspaths) über dolomitischen Kalk, : welche be- sondere Beachtung verdient. Am Restberge überlagert der Schwerspath Kuppen-artig, d. h. als aufgesetzte Kuppe, den Rauchkalk und tritt un- verkennbar unmittelbar an die Grauwacke heran. Die Flötz-artige Zwi- schenlagerung des Schwerspaths zeigt sich deutlich auf den Gruben der gitteldschen Trift. Es ruht dort auf ibm Stinkstein, zum Theil Asche, und darunter liegt ein Brauneisenstein-Flötz. Die Schwerspath- Kuppe des Restberges steht zwar nicht unmittelbar mit dem Schwer- spath-Flötze der gitteldschen Trift im Zusammenhange, indem ein ge- ringer Gebirgseinschnitt sie trennt, aber dennoch ist ihre Verbindung leicht einzusehen; denn auch am Restberge legt sich ein Eisensteinflötz unter dem Schwerspathe an, derjedoch auch unmittelbar auf dem Rauch- kalk auftritt, und sich von oben in Trümmern in diesen eingesenkt zu haben scheint. In die Tiefe setzen die Trümmer nicht nieder. Kaum dürfte ein merkwürdigerer Schwerspath vorkommen, als am Restberge und auf der gitteldschen Trift zu beobachten sind. Die Überlagerung des Schwerspaths über den Rauchkalk könnte vermuthen lassen, dass er mit den aus dem Schiefergebirge vom Todtenmanne und in mehre- ren Richtungen aus dem Schiefergebirge nach dem Restberge heran- setzenden Schwerepath-Gängen in Verbindung stehe, um so mehr, da auch unverkennbar ein in dem Schiefer - Gebirge aufsetzender Gang dicht hinter der Grenze der Schwerspaths fortläuft, so dass selbst am Ausgehenden der Schwerspath sein Hangendes bildet. Wenn der Gang an dieser Stelle entschiedenen Schwerspath enthielte, was jedoch nicht der Fall ist, so wäre fast kein Zweifel vorhanden , dass jene erwähnte u. Schwerspath-Überlagerung, aus ihm hervorgequollen; Aber immer bleibt es höchst merkwürdig und näherer Untersuchung werth, dass nicht nur der schon erwähnte Todtenmänner, jetzt Hülfegotteser Gang , sondern auch mehrere. ‚ähnliche Schwerspath - Gänge: nach dem Restberge hin centriren. :Ausser den schon erwähnten labyrinthischen Räumen, die mit losem Stinkstein (Asche) gefüllt sind, und: den mit ihnen in Ver- bindung stehenden Schwerspath - Nestern gibt es noch ähnliche Laby- rinthe, «die Brauneisenstein enthalten. Merkwürdige Punkte sind in die- ser Hinsicht. der Rühlberg bei der Königshütte und der &chachtberg : letzterer auch noch wegen stalaktitischen dichten Brauneisensteins und einzelner 'Bleiglanz-Nieren. — Dritte Flötzgebirgs-Gruppe: bunter Sandstein, Muschelkalk und Keuper, Vierte Flötzgebirgs-Gruppe:. dunkler Liasschiefer und Mer- gel, Gryphitenkalk, oolithischer und weisser, Jura- kalk, Sandstein und: weisser Kreidekalk mit Mer- gel. — 3. Abschnitt: Mineralogie des Harzes. (Die so- genannten einfachen Mineralien. werden nach der alten Abthei- lung. ‘in. vier Klassen: Erd und 'Stein » Arten, . Salze, .brennliche Körper und Metalle aufgeführt.) 4. Abschnitt: Tbiiere und Pflan- zen des Harz-Gebirges. 5. Abschnitt: Die Wälder und ihre Benutzung. 6.: Abschnitt: Lagerstätten der Erze und Bergbau. 7. Abschnitt: Hüttenwerke undandere Betriebe zur.Benutzung der Mineralien und Metalle. S. 486 .er- wähnt der Verf, höchst merkwürdiger Porphyr - Gänge, welche die El- binyerodischen Eisenstein-Lager, durchschneiden. Die: bedeutenden Ei- sensteinlager am Bückenberge und Grefenhagersberge werden nämlich zwischen dem oberen Weiskopf.und untern Blauen von einem zwischen Stunde 1 und 2 streichenden Gange von Feldspath - Gestein oder. Feld- spath-Porphyr: durchsetzt, wie diess durch den Forttrieb der Strecken am Hangenden in. der. Sohle ‘des schwarzgrube.:r Stollens deutlich ist, wo’ derLettenschmitz erst wieder getroffen wurde, nachdem der Feld- spath:Porphyr überbrochen war, Ähnliche Verhältnisse zeigt das mit dem Oharlotter Stollen überfahrene Feldspath-Lager, welches dem erst genannten parallel streicht und, am sogenannten. Bierwege zu Tage kommt : dasselbe ist: wahrscheinlich auch auf. den Auguster Stollen ge- troffen, 24 Lachter unter Tage, so wie im Versuch-Schachte, Merkwür- digere geognostische Verhältnisse als diese abweichend im Eisenkalk- Gebirge vorkommenden Feldspath- Gesteine. bietet der Harz vielleicht nirgends dar: — Der II. Theil. des. Zimmermann’schen Werks enthält in vier Abschnitten; Bemerkungen über Harz-Reisen im Allgemeinen und. Besondern, über die Natur-Schönheiten des Gebirges, über die Rei- se-Routen und Nachweisungen; der Orte, welche man zu längerem Aufent- halte zu wählen hat. = 8 = v. Escuwser: geognostische Verhältnisse der Gegend von Porto, und Beschreibung des bei $S. Pedro an der Grenze zwischen den Übergangs- und Ur-Bildungen vorhandenenSteinkohlen-Lagers(Kaxsten, Archiv f. Min. VI, B., S. 264 f.). Die Gegend um Porto besteht, wie die nördlichen Pro- vinzen Portugals, Minho, Tras vs Montes und Beira alta aus Ur- und Übergangs-Bildungen. Im engen Tiefthale des Douro, an der Grenze zwischen Portugal und Spanien, herrschen Granit, Gneiss und Itako- lumit-Quarz; weiter stromabwärts treten schwarzer Ur- und Übergangs- Thonschiefer auf. Vom Flecken S. Joao da Foz, in der Richtung aus W. nach O, bis zu dem unfern Porto gelegenen Flecken Vallongo, oder dem nicht weit davon befindlichen Kohlenwerke von S, Pedro da Cova, am westlichen Fusse der 1600 F. hohen Serra da Sta. Justa, streichen die Schichten zwischen Stunde 11 und 12, und fallen unter 50 bis 60° nach O. Von Foz an bis über Porto hinaus findet man Gneiss- und Granit- Bildungen in mehrmaligem Wechsel. Darüber lagert Glimmer- schiefer, in dem nicht selten Granaten und Staurolithe vorkommen. Ehe man die erhabensten Stellen der Serra de Valiongo erreicht, ver- läuft sich der Glimmerschiefer allmählich in Thonschiefer. Unmittelbar auf letzterem [der als Urthonschiefer bezeichnet wird] ruht ein Steinkohlen-Lager, welches mit seiner Unterlage gleiches Streichen und Fallen hat. Die Mächtigkeit wechselt zwischen 4 und 11 Fuss, und das Kohlenlager erstreckt sich im Thale auf eine Länge von 235 Lach- tern, und ist bis zu 107 Lachter Teufe verfolgt, wo es sich auskeilen soll. An beiden Längen - Endpunkten des Lagers findet kein Auskeilen Statt, die Kohlen verlieren sich allmählich in etwas Bitumen-haltigen Thonschiefer, der hin und wieder Anthrazit- und Kohlen -Nester ein- schliesst. Das Dach der Kohlen besteht aus einem, 3—5.F. mächtigen, Glimmer-reichen Quarz-Konglomerat (einer Art von Grauwacke), in wel- ches, nahe beim Kohlen-Lager , mehrere Zoll weit Kohlenstoff- haltige Partikeln eingemengt erscheinen. Wo das Kohlen - Lager sehr mächtig ist, drängen sich zuweilen Fuss-starke Schalen des Daches zwischen dasselbe, Man könnte desshalb glauben, das Dach müsse mit dem. Kohlenlager von gleichzeitiger Entstehung: seyn, allein diesem wider- spricht das häufige Vorkommen von Schilf- und. Fahren - Abdrücken auf den Absonderungs-Flächen des Daches vom Kohlenlager. Hiernach muss vorausgesetzt werden, dass nach Entstehung des Kohlenlagers eine lange ruhige Periode eintrat, in welcher die Vegetation ins Leben gerufen wurde, die sodann wieder durch spätere Revolutionen unter- ging, und von der darüber lagernden Grauwacke- Schicht vergrabeu. wurde. Unmittelbar über dem Grauwacke-Lager ruht Übergangs- Thonschiefer mit untergeordnetem Grauwacke - Schiefer , Kiesel- schiefer und Quarz. Das ganze Gebirge wird von zahllesen 1 bis 9 F. mächtigen Quarz - Gängen durchsetzt, auf welchen die Römer Bergbau getrieben haben. Die Kohlen bestehen, wie gesagt wird, „zum Theil aus Anthrazit, meist aber aus derber Glanzkohle“. Erdbeben in Zllyrien. Am 2. Februar 1834, Morgens um 9 Uhr 2 Minuten, wurde zu Adelsberg und in der Umgegend eine heftige Erd- erschütterung verspürt. Sie begann mit einem leichten Stosse, auf wel- ‚chen schnell ein stärkerer, von einem unterirdischen Donner -ähnlichen Rollen begleitet, nachfolgte, wobei Thüren und Fenster erbebten, die Meubels schwankten, die Spiegel an den Wänden sich bewegten, und Gläser und Geschirre in den Wandkästen klirrten. ‘Die Bewegung war mehr rüttelnd als schwingend, ihre Richtung von Norden nach Süden und ihre Dauer ungefähr 20 bis 30 Sekunden, Der Stand des Barometers nach dem Erdbeben war 28°' 9°, er hatte sich während der Erschütterung um 3° gehoben; der Stand des Thermometers war 4 Gr. über dem Gefrierpunkte. Der Horizont während der Erschütte- rung war mit einigen leichten vorüberziehenden Wolken überdeckt, die Luft ganz windstill, nachdem seit drei Tagen voraus, und noch in der unmittelbar vorhergegangenen Nacht, der Nordwind heftig geweht hatte und gleichzeitig mit dem Beginne dieses Nordwindes zum ersten Male in diesem ungewöhnlich milden Winter Schnee in der Ebene gefallen und liegen geblieben war. Gleichzeitig als in Adelsberg wurde das Erdbeben auch in Planina und dem eine Stunde von Adelsberg südlich gelegenen Dorfe Slavina verspürt. EZ Woonsıne Parısn: Notiz über die Identität der grossen Meteoreisen-Masse im Britischen Museum mit dem berühm- ten von Rusın DE Cexıs 1786 beschriebenen Otumpa-Eisen (Philos. Trans. 1834, I, 58—54). Der Verf. hat vor einiger Zeit als Britischer Geschäftsträger zu Buenos Ayres eine grosse Masse von Meteoreisen an H. Davy gesendet, welche daun in’s Britische Museum gekommen ist. Ob sie ein Theil der Masse ist, welche Ruzın pe Ceuıs 1786 in den Philos. Transactions unter dem Namen Otumpa-Eisen beschrieben, konnte nicht ausgemittelt werden, wohl aber stammt sie genau von derselben Stelle im Gran Chaco. Als Brasilien sich für unabhängig erklärte, und es wegen der Spanischen Blokade sich keine Waffen aus Europa verschaffen konnte, erinnerte man sich des .iniän- _ dischen Eisens im Gran Chaco und sandte Leute dahin, um eine Masse zur Probe zu holen, in wie ferne es zur Verarbeitung tauge. So kam das erwähnte Stück, jedoch erst im Jahre 4815, nach Buenos Ayres, wo man sich begnügte dem Präsidenten der Vereinten Staaten ein Paar Pistolen daraus zu fertigen, und den Rest dem Englischen Ge- schäftsträger überliess. E.ve Bıury’s: Beobachtungen über das Versteinerungen-. führende Übergangs-Gebirge der Bretagne (Mem. d. l. Soc. d’hist, nat, d. Strasbourg I, ır.) ergänzen die frühere Arbeit von - 95 — Bosraye. Das Intermediär-Gebirge dieser Gegend theilt sich in zwei Züge, welche unfern Rostrenen zusammenfliessen. Der westliche von ihnen begreift das Becken der Aune und das der Rhedevon Brest, von wo es sich nördlich jenseits Morlaix ausdehnt, Der zweite grössere ent- hält einen Theil des Bluvet-Thales, das Oust-Thal, das Becken von Rennes, das Plateau von Bains bei Angers, und verlängert sich in die Departements Manche, Calvados und Orne. Auch bei £rguy nördlich von Lamballe und im N. von Guingamp kommen Intermediär-Gebirge vor. — Kıystallinische Massen begrenzen diese Formation im N. und S., welche sonderbare Verhältnisse zur Grauwacke zeigen, indem der Fels sich in Schiefer verwandelt, in Talk- und Glimmer-Schiefer (Mor- laiz) und selbst in Gneiss übergeht. Die schieferigen Felsarten rich- ten sich in der Nähe, der krystallinischen Massen gewöhnlich auf; ihr Streichen ist zwischen ONO. nach WSW. und OSO. nach WNW, Der Verf. beschreibt einige Durchschnitte dieses Übergangs-Gebirges aus- führlicher, wie von Lorient über Gourin, Carhaiz, Poullaouen nach Morlaiz. Bei Huel goet schliessen die Schiefer eine grosse geschichtete, zuweilen mandelförmige Feldspath-Masse ein, und weiter abwärts wird der Granit durch Hornfels oder Chiastolith- führende Gesteine vom Schiefer getrennt. Die Blei-führenden Gänge von Hwuel goet und Poul- laouen von 4m —40m Mächtigkeit, die letztern ohne Saalbänder, durch- setzen die Grauwacke von N. nach S. — Die Granite von Armorigue durchbrechen und heben die dortigen Übergangs-Schiefer empor. In der Rhede von Brest beschreibt B. Sandstein-artige und kal- kige Felsarten, unregelmässige Massen von Kersanton [?] und Porphyr. Bei dem Durchschnitte von Nantes über Nozay, Rennes, Hede nach Dol gedenkt er der schönen Calymenen von Bains, des weis- sen Quarzsandsteins und der kohligen durch Hitze in eine Art Tripel verwandelten Schiefer der kleinen Bergkette Tertre Gris, der Contakts- Einwirkungen des Granites auf die Schiefer von Nozay, endlich der Amphibolite mitten in Gneiss und Granit. Der Verf. nimmt au, dass letztere beide nach der Bildung des Intermediär-Gebirges emporgeho- ben worden und die Amphibolite nach der Ergiessung des Granites heraufgestiegen seyen. — Bei Lamballe und gegen die Rhede von Erguy verbinden sich viele Amphibol- Gebirge mit den Intermediär- Sandsteinen. Nördlich vom Übergangs - Gebirge von Paimpol_ erschei- nen Feldspath-Gesteine: Syenit, Porphyre, Eurite, Amygdaloide, Granite u.85. W, Die geschichteten Porphyre verhalten sich nach dem Verf. zu den übrigen ungeschichteten Massen, wie Gneiss zu Granit (Boun im Bull, geol. 1854, V, 269—270). — — BoussiscausLt: chemische Untersuchungen über die Na- tur der elastischen Flüssigkeiten, die sich aus den Vul. — To kanen des Äquators entwiekeln, — nach einem Berichte von Dumas an die Franz. Akademie (P’Institut, 18335 I, 6-7). Die che- mische Kenntniss aller vulkanischen Erzeugnisse ist weit wichtiger für jene, welche den Vulkanen einen eigenthümlichen Lebens-Prozess an der Oberfläche der Erde zuschreiben, als für jene, die sie mit dem hypothetisch noch glühenden Erd-Inneren zusamimenhängen lassen, Denn Erstere haben noch keine genügende Hypothese über m Grund und die Natur dieser Thätigkeit. aufstellen können, Der Vulkan Tolima, 3 Stunden vom Städtehen Ibague (40 35° N. Br. und 76° 40° W. L. von Paris) hat die Form eines abgestutzten Kegels und seine 5500%M hohe Spitze ist mit Schnee bedeckt. Sein letzter Ausbruch war im J. 4595, wo er die ganze Provinz Mariquit« zerstörte. Jetzt gilt er als erloschen. Doch sammelte B. die Dämpfe, welche in 4300m Seehöhe durch einen schwarzen Schlamm aus ihm entweichen. Siekaben 50° C. Wärme, enthalten [ 0,86 ] Wasserdampf, 0,14 Kohlensäure, eine nur durch den Geruch sich verrathende geringe Menge Schwefelwasserstoff,as, keine Hydrochlor-Säure,. Am Fusse des Vulkanes liegt die Solfatara von Quindin, worin man Schwefel gräbt. Das daselbst sich entwickelnde Gas enthält Hydrothionsäure . 0,001 Kohlensäure . . 0,950 Atmosphär. Luft . 0,049 Der Vulkan von Purace liefert Kohlensäure mit einigen Spuren von Hydrothion-Säure, und viel Wasserdampf; das Gemenge besass bei seinem Austritte 0,86° C, Eben so die Vulkane von Pasto, Tugueres und Cumbal, nur dass sie noch Schwefeldampf gaben. Diese Erscheinungen zu erklären ist nach beiden obigen Hypothe- sen schwierig; der Verf. selbst hat nicht gewagt es zu versuchen. Er verspricht eine Analyse der Thermal-Wasser Amerika’s. 1,000, und ist von der Tempera- tur der Luft. Car. Kıre: über die Natur Unteritaliens (Karp’s vermischte Aufsätze, 1853, S. 248 — 285), verweilt mit lehrreichen Entwicke- lungen insbesondere viel bei dem dortigen vulkanischen Systeme. Aug. DE La Rıve et F. Marcer: Beobachtungen über Erd- Temperatur und Magnetismus in verschiedenen Tiefen, Auszug einer Vorles. b. d. Genfer Sozietät 4834, 18. April (2’Institut, 18348....). ZuPregny, A Stunde von Genf, 299' über dem See, hatte man ein Bohrloch eingetrieben, aber, ohne aufsteigende Quellen zu fin- den, mit 682‘ Tiefe aufgegeben. Nicht einmal den Jurakalk hatte man erreicht, sonderu nur Sand, Kies und Pudding, und mit 420' begann Wechsellagerung von Mergel und Molasse, welche bis zu Ende anhielt, Bei einer Tiefe des Bohrloches von 20° kam der Wasserstand darin bis 14° unter der Oberfläche - 500 - — _ - 1-12 -.-.— später ı —- — _ noch später Dita Al en — 682’, und seither beständig _ Baar ai— =: Der geringe Durchmesser des Bohrloches (4'' 6‘) und die Anfüllung des- selben mit schlammigem Wasser ohne aufsteigende Quellen scheinen einer genauen Messung der Temperatur der durchbohrten Schichten günstige Verhältnisse, Zur Untersuchung bediente man sich zweier verschiedenen Arten von Maximum-Thermometer (wobei das von Beı- zanz), welche in kupfernen Kapseln wasserdicht eingeschlossen hinabge- lassen wurden und beide dasselbe Resultat gaben. Jene Kapseln wa- ren wieder in 3’ langen Zylindern von der Weite des Bohrlochs be- festigt, welche mittelst eines unten. angebrachten Ventils zugleich von dem Schlamme schöpften und mit herauf brachten, in dem sie sich einge- senkt hatten, und welche durch einige Löcher am obern Ende die beim Schöpfen sich komprimirende Luft entweichen liessen, Man erhielt fol- gende 2 Reihen von Resultaten. I 1I N Pe tn EEE m GERD en ER bei 30' Tiefe 8%4 R. Temper. Ä — 60 — 85 '- ı— —-— 10 — 88 — — bei 100° Tiefe 807 R. Temper. —- 150 — 911 — — —- 12 — 908 — — — 20° — 95 - 1 — - 20 — 9gu — — 21350 10 - — — 1350-11 -— — —- 00 —-— 15 - — —- 500 - 145 — — — 30 Ag — — 30° — 10065" — -— 10 — 137 - — — 550 7° — 1090 — — - 90 - uU 0 — —- 37 — 1 — — - 50 -290- — - 10 1935 — — — 50 —- 12165 — — —- 1350 —-—1590- — — 600 — 305—- — — 1090 —- 1n—- — —- 650 ° —- 13590 —- — — 500° —- 2925 — — - 60 °— 130 - — - 590 -— 5 — — — 59 — 1510 —- —- — 650 °— 1590 — — Demzufolge war die Temperatur-Zunahme von 100° Tiefe an ab- wärts ganz regelmässig, 0°,875 R, auf jede 100°. Um die Stärke des Erd-Magnetismus in verschiedenen Tie- fen zu prüfen, brachte man Nadeln von gehärtetem Stahle, von ausge: glühetem Stahle und von weichem Eisen vertikal in eine hermetisch ver- schlossene Kapsel von Kupfer, die man so hinabsenkte und 1—3 Tage lang in der Tiefe liess, was mehrmals wiederholt wurde. Die Nadeln von ausgeglühetem Stahle und von weichem Eisen nahmen in der "Tiefe Jahrgang 1835, 7 einen viel stärkeren Magnetismus an, als andere, die unter übrigens genau denselben Verhältnissen ebensolsnge an der Oberfläche geblieben waren, Die Nadeln von gehärtetem Stahle aber wurden nicht magne- tisch. Daher scheinen in der Tiefe elektrische Strömungen zu beste- hen, welche auf Nadeln an der Oberfläche des Bodens nicht so stark einwirken können, als wenn solche in der Tiefe, ihnen näher, sind. Das Bohrgestänge bestund aus 15° langen Eisenstangen. Die un- tersten dieser Stangen schienen am stärksten, die mitilen am wenigsten auf die Magnet-Nadel zu wirken. Fr. Dusoıs: über den Vulkan bei Akalzike in Armenien (Bercen. Annal. 1834, Januar, IX 362—364). Von Baydad nach Akalzike führt der Weg über hohes Gebirge bis in die Region der Rhododendren und Alp-Weiden, wo man der Reihe nach Thonschiefer 3 Werst, Grau- wacke 40 W. lang, auf der Höhe Trachyt, auf der Südseite Thonschie- fer und Grauwacke bis in die Ebene hinab überschreitet, Hier besteht das ganze Becken von Akalzike aus tertiärem Kalkstein, welcher, voll schöner Konchylien, von zahlreichen Trachytkuppen gehoben und durch- brochen wird. Von der Stadt an 25 W. weiter am Kur-Flusse steht wieder Thonschiefer an, welcher weiter am Kur hinauf von Lava-Blö- cken bedeckt wird, In einer Entfernung von 50 W. bei Kertwis, wo der Taprovanie mit dem Kur zusammenfliesst, erreicht man einen ganz _ vulkanischen Boden, und bald nachher unzusammenhängende vulkani- sche Felsblöcke, welche mit 20‘’—100° mächtigen festen Lavaschichten bedeckt sind. Man erreicht zuletzt ein zirkelförmiges, 5—6 W. weites Thal, in welches der Kur durch eine 50°—60' tiefe, .enge Spalte hin- einfliesst. Ganz nahe an demselben, jedoch 50° höher, trifft man einen ovalen See von 400’—600° Länge und unergründlicher Tiefe, an dessen Rändern sich viele Aschenkegel erheben, und welcher. der eigentliche Krater gewesen zu seyn scheint, Oberhalb des Zirkel-Thales- fliesst der Kur noch immer zwischen vulkanischen Felsen,. die sich bis über 1000‘ über dessen Spiegel erheben. 4—5 W. vom Eingange des Kra- ters liegt die Residenz-Stadt Warzich der Königin Taamar, welche ganz in vulkanischen Tuff von 500°—600° Höhe eingeschnitten ist, und 3 grosse aus Felsen gehauene Kirchen, unterirdische Gänge von vielen Wersten Länge u. s. w. besitzt. — Unter A%sour gelangt man durch das Bardjom-Thal nach 45 W. wieder in die Ebene bei Souram. Jenes Thal ist eine enge Schlucht, von Thonschiefer-Felsen begrenzt und durch seine Ansicht an das Bingerloch am Rheine erinnerad. Muschel- reiche Tertiär-Schichten bedecken wieder die Fläche, — Von hier ging der Verf. nach Sharapana über den Gebirgs-Arm zurück, welcher das Gebirge von Akalzike mit dem Kaukasus verbiodet, und fand bis zu dessen Höhe Jurakalkstein mit Terebrateln u. a. Muscheln, von der Höhe’ abwärts aber wilde Trachyt- und Grünstein-Felsen; bei Sharapana selbst bestehen die Berghöhen wieder aus Jurakalk, die Abhänge aber = Wo = und die ganze Niederung zwischen dem Kaukasus und dem Akalize. Gebirge bis zu 700°— 800° Höhe aus Konchylien - reichen Tertiär- Schichten. Harvıe: geologische Notitz über Java (Bull. geol. 1834, IV. 218 — 221.). Java bietet nur zweierlei Gebirgs - Arten dar: vul» kanische und sehr junge tertiäre. ZErstere sind fast lauter Feldspath- Gesteine, oder aus deren Zerstörung hervorgegangene Trümmergesteine, so wie Tuffe und smektische Thone von grosser Erstreckung, welche Erzeugnisse von Staub - Auswürfen zu seyn scheinen. Denn noch jetzt ist die Insel reich an alten Solfataren und Vulkanen, welche von Zeit zu Zeit Asche, öfters mit Wasser zugleich auswerfen, wodurch dann Schlamm-Ströme entstehen (Moyen). Kein Strom, aus alten oder neuen Vulkanen geflossen, ist augitisch oder basaltisch, da Augit nur in eini- gen Trachyt - Massen vorkommt, die übrigens viele Abänderungen dar- bieten, bald Glimmer -, bald Hornblende -reich erscheinen , sich oft zu rosenrothen oder graulichen Domiten gesellen, oder von Phonolithen verdrängt werden. Die Trachyte bilden Ströme, Massen, aneinander gchäufte Dome u. dgl., ohne Dammerde-Decke, so dass nur d'e Feuchtigkeit der Luft auf ihnen eine lebhafte Vegetation zu erwecken vermag. Unter den Trachyt - Bergen ist insbesondere der Dom - artige, 2 — 300° hohe Jasinga merkwürdig, an der Grenze des Distrikts ven Bantam, etwa 20 Meilen S. von Batavia, den die Malaien Guning- Kopak nennen. Sein Trachyt ist grau, blättrig in’s Schieferige, von erdigem Ansehen, von 2,472 Eigenschwere, zusammengesetzt aus 0,584 Kieselerde, 0,164 Alaunerde, 0,082 Eisen -Protoxyd, 0,062 Kalkerde, 0,010 Magnesia, 0,060 Kali und Natron, und 0,055 Wasser. Er scheint in den dortigen Phonolith überzugehen, bedeckt sich an der Luft mit einer weissen Staub -artigen Kruste, welche sich seifig anfühlt, mit Wasser knetet und wahrscheinlich ganz aus Alaunerde mit etwas Talk- erde besteht. Der kleine Berg ist regelmässig, steil, unten mit Bäu- men bewachsen, in 3 seiner Höhe an der NO, Seite. mit einem Spalte versehen, durch welchen man krieehend schon nach einigen Fussen in eine grosse gewölbte Höhle gelangt, welche das ganze Innere des Ber- ges ausmacht, ein Ellipsoid-Segment darstellt, ebene regelmässige Wände und Wölbung besitzt, welche von Steinschichten konzentrisch um- schlossen werden. Krater und Lavastrom gewahrt man nirgends. Der Boden der Höhle fällt stark einwärts und endet unten in einem Mare. So weit er über dem Wasser, besteht er aus feuchtem Töpferthon von unbekannter Mächtigkeit. Die Höhle hat 132° grösster Länge nach SO., — 96’ geringster Breite, 30° Höhe in der Mitte, das Mar 12’ Tiefe, In der Nähe liegen in der Ebene von Bantam noch einige andere solche Dome, in denen man jedoch keine Höhle kennt. Die jungen neptunischen Bildungen erscheinen als eme Art Einfassung um die Insel, bestehen aus Thon, Kalk-haltigem Sandstein und Kalkstein, fd =. m > in Wechsellagerung mit vulkanischen Thonen und Tuffen. Jene Thone sind oft dunkel oder braun, die kalkhaltigen Sandsteine oft durchsäet mit grünen Körnern und Trümmern grünlicher oder bräunlicher Feld- spath-Gesteine; die Kaike sind mehr oder weniger kompakt, krystalli- nisch oder aufgelöst. Alle diese Gebilde führen Konchylien , welche jedoch, mit Ausnahme der Austern, der Venus pullastra und einiger Arca-, Pecten-, Cardium-, Pinna-, Lucina-, Co- nus-, Pyrula-, Trochus- und Natie a-Arten, sich in einem Zu- stande der Kalzination befinden, der sie nicht aufzubewahren gestattet. Auch mikroskopisch® Kenchylien, ähnlich den Milioliten und Rota- iiten, kommen darin vor, und Sowersgy glaubt Cypris darin erkannt zu haben. Die. Kalke enthalten gewöhnlich Polyparien (Asträen, Ca- syophyllien) und erinnern an die Tertiär-Kalke des Vicentinischen, wie jene Kalksandsteine mit vulkanischen Bestandtheilen an die Molassen des Bellunesischen. An der Westseite der Insel folgen die Tertiär - Ge- bilde ungefähr in folgender Ordnung von oben nach unten: 1) schwar- zer leichter vulkanischer Thon mit vulkanischen Bomben, oft 200° mäch- tig, die fruchtbaren Ebenen Batavias bildend; 2) seifiger Thon in Stein- mark übergehend, Chardus dort zu Lande genannt, einen trockenen nicht bebaubaren Boden in den Ebenen von Bantam zusammensetzend; 3) Trachyt-Agglomerat, oder Tuff mit grossen Trachyt -Blöcken. Diese drei Gebilde sind Erzeugnisse des trockenen J.andes, ohne alle See- thier-Reste, Unter ihnen liegt 4) Kalk und dunkler Pyroxen-Thon, beide mit Seethier-Resten, letzterer zuweilen mit Trümmern des erstern. — — Im Bezirke Chidoriam bei Jasinga findet sich zwischen zwei Hügel- zügen aus Muschel-führendem Kalk ein kleiner nach S.W. ziehender Dach-ähnlich abfallender, 2—3 Enyl. Meilen langer Bergkamm aus ver- tikalen oder stark nach NW, geneigten Schichten in folgender (aufstei- gender) Ordnung: feines, weisses oder rothes Feldspath - Agglomerat; feiner Domit zu einer Art von T'hon-Teig umgebildet: Feldspath-Agglo- merät, in seinen oberen Theilen mit einer Neigung zu: prismatischer Zerspaltung. Alluvionen füllen die Vertiefung zwischen diesem Kamm und beiden Hügelzügen aus, zwischen welchen sich jener vielleicht als Gang erhebt. Die von Nıcor untersuchten Muster fossilen ‚Holzes kom- men aus grossen , an der Oberfläche des Bodens gefundenen , von den seifigen Thonen abgelösten Blöcken im Bezirk von Bantam. Die Java- nischen Botaniker leiten dieses Holz von Colbertia obovata ab. [Nıcor erkennt es als Dikotyledonen, vgl. Jahrb. S. 106]. — Endlich ent- hält Java bei seinen Mineralquellen sehr ansehnliche Massen von Kalk- tuff oder Travertin, zuweilen von 19° Mächtigkeit. Desumyes hat die oben erwähnten fossilen Konchylien untersucht (a. a. ©. S. 217) und unter etwa 20 ihn mitgetheilten Arten zehn ge- funden, welche ganz wohl bestimmbar und identisch sind mit solchen, die noch im Indischen Meere leben. Andere, blosse Kerne, lassen sich nicht bestimmen. Das Gebirge, welchem sie angehören, mag; der Sizil- schen oder Subapenninischen Epoche entsprechen, — 101 — Cu. Lseıt! Beobachtungen über die Lehm-Ablagerung, den Löss, im Rhein-Becken. (James. Edinb. n. phil. Journ. 1834, July, XVII, 110—122.) Der Löss findet sich im Rhein-Becken von Kölln bis Heidelberg und in mehrern Gegenden von Baden, Nassau, Darmstadt und Württemberg. Er besteht aus pulverigem, gelblich- grauem Lehme, welcher bis 0,17 kohlensauren Kalk enthält, zeigt, wo er ohne Kies vorkommt, keine Spur von Schichtung und enthält zahl- reiche, noch jetzt an Ort und Stelle lebende Land- und (weniger) Süss- wasser-Konchylien, L. liess von diesen Konchylien einer Löss-Ablage- rung, 14 Meilen unterhalb Bonn, aufsammeln und fand im Ganzen fol- gende Arten: aber an dem eben bezeichneten Orte allein die Geschlech- ter in dem hier unten angegebenen Zahlen-Verhältnisse der Individuen: Land-Konchylien, 185 Exempl. Süsswasser-Konchylien 52 Exempl, Heilixıuin):9r:467 Planorbis .. 55 fruticum marginata arbustorum carinata pomatia Linea 17 nemoralis auricularis hortensis ovata ericetorum Valvata carthusianella piscinalis . . 10 plebejum [?] Uyelas obvoluta fontinalis pulchella Summe 47 Pupa (Zahl bei folgenden) muscorum dolium frumentum In den neuen Rhein - Anschwemmun- iridens gen bei Bonn findet man fast dieselben lubrica [?] Genera und Spezies in etwas veränder- Clausilia. 48 tem Zahblen-Verhältnisse wieder, wenn bidcus man die, etwa aus dem Lösse selbst plicatu ausgewaschenen Exemplare sorgsam aus- Achatina | scheidet. acieula Land-Konchylien . . .. 4147 Succinea Helix „4, 48445 433 amphibia Pupa 419 elongaia Clausilia Bulinmn,s;. alle 2 Susswasser-Konchylieu . 426 Paludina .,n., 48 Planorbis . . 34 Neratimai.,'gt 28 Limnea,Succinea 5 Uno es ta 6 Dnelası.s ein? Aucylus . . 5 — 102 — Der Löss ruhet auf dem Rhein-Kies. Eine Meile oberhalb Bonn füllt er (2‘ tiefe) Gruben mit oft senkrechten Wänden in ihm aus. Verwickelter ist sein Verhalten zu den vulkanischen Erzeugnissen. Im Krater des Roderberges, 4 Meil. oberhalb Bonn, dem Drachenfelse ge- genüber, ward im July 1833 ein Brunnen gegraben, welcher nach einer dünnen durch die Luft oder durch Wasser herbeigeführten Decke von vulkanischer Asche und Aschen-Lehm bis zu 65°’ (tiefer war man noch nicht gekommen) ganz im Löss niederging, der, reich an den gewöhnlichen Kalk-Konkrezionen (Löss-Männchen), ohne Konchylien zu seyn schien, und beweist, dass seit seiner Absetzung der Roderberg keinen Aus- bruch mehr gehabt habe. Bei seiner Rückkehr nach Andernach über- zeugte sich L. vollends, gegen seine frühere Ansicht, dass gleichwohl seit Bildung des Lösses in der Gegend vulkanische Ausbrüche noch Statt gefunden.. Im Hohlwege, dem Kirchweg, unmittelbar oberhalb Andernach, schliesst der Löss, bei 15’—30° Mächtigkeit und bei seinen übrigens gewöhnlichen Merkmalen, Schnecken, einige Bimsstein-Stücke und kleine Quarz-Geschiebe ein, liegt an einer Stelle auf und wechsel- lagert mit vulkanischer schwarzer Materie, und erscheint in kleinen Parthieen rein in dieser, während er an andern Nachbar-Orten 10’—15‘ dick von Schichten von Bimsstein, trassigem Bimsstein-Sand und feiner schwarzer vulkanischer Asche überlagert wird, diess jedoch ohne dass eine Wechsellagerung oder eine gegenseitige Verunreinigung Statt fände, wie es seyn würde, wenn diese letztern Stoffe durch fliessendes Was- ser über dem Lösse abgesetzt worden wären; — ja man konnte an einer Stelle im Kirchwege eine Bimsstein-Schichte bemerken, welche unterwaschen einige Fuss weit über dem Lösse vorstand, und eine völlig scharfe Auflagerungs-Fläche darbot. An noch andern Stellen sieht man den Löss als vor dem Bimsstein-Regen schon gebildete Decke eines Berges gegen den Rhein herunterziehen, woraus hervorgeht, dass vor dieser letzten Zeit das Rhein-Thal schon seine jetzige Form erlangt, und der Löss starke Entblössungen erlitten hatte. Geht man 4 Meilen von Andernach auf der Strasse von Ochtendung den Berg gegen Plaidt herab, so sieht man Löss-ähnlichen Lehm, jedoch ohne Schnecken, 8° dick mit vulkanischen Schichten von Bimsstein, Lapilli tnd Sand bedeckt an einer Stelle, welche 600‘ über dem Rhein-Spiegel liegen mag. Die Ebene von Neuwied nach Sayn ist mit Bimsstein be- deckt; bei letzterem Orte bildet Löss Terrassen an den Bergseiten über Grauwacke, und nach v, OEyNnHAUSEN sieht man ihn daselbst an einigen aufgeschlossenen Stellen von den vulkanischen Auswurfstoffen bedeckt. Bei Mainz und Oppenheim überdeckt der Löss die tertiären Schichten, und an mehrern Stellen haben sich neue Thaleinschnitte bereits durch die Löss-Decke hinab bis in die tertiären und sekundären Schichten ge-. bildet. Der Verf. hat sich überzeugt, dass sich der Löss nicht, seiner alten Meinung gemäss, wie die Moya der S,- Amerikanischen Vulkane oder der ebenfalls ungeschichtete Trass am Rheine aus einer plötzlichen Fluth von sehlamniger Materie abgesetzt hat, sondern dass Bkoxn’s — ma — Ansicht, dass sich derselbe allmählich abgesetzt, die richtigere ist; wie denn der letztere beobachtet hat, dass man die Scbichtung nur an sol« chen Stellen vermisst, wo diese Gebirgs-Art ganz bomogen erscheint, während an vielen Orten schon die kalkigen Löss-Männchen schicht- weise in ihm geordnet liegen; — und in der Kies-Grube vor dem Mann- heimer Thore zu Heidelberg findet man von oben nach unten: 4. Ackererde, 2. Löss ohne alle Schichtung, mit Land- und Süsswasser-Schnecken, 3. Löss und Kies in Wechsellagerung, 42° mächtig, 4. Sandigen Löss mit Schnecken, 5. Kies und lehmigen Sand in söhligen 1’—2’ dieken Schichten, Zwischen Heidelberg, Heilbronn und Bruchsal erreicht der Löss bis 200° Mächtigkeit und erhebt sich bis 500° über den Neckar oder 800° über das Meer. Unter 458 Exemplaren darin gesammelter Schnecken gehörte die Mehrzahl (80) zu Succinea elongata, 68 zu Helix und 10 zu Pupa. — Bei Stutigardt und Kanstadt liegt der Löss mit den gewöhnlichen Schnecken in einer Erstreckung von 5—6 Meilen über einem Süsswasser-Gebilde aus Tuff, Travertin und Mergel, welches Reste von Schildkröten und von, wie es scheint, ausge- storbenen Pflanzen, aber dieselben Schnecken-Arten, wie der Löss ent- hält. Von Stuttgardt bis Göppingen und Boll liegt der Löss auf Lias, verliert sich aber dann in Schwaben und Franken gänzlich, bis er bei Dettelbach im Mayn-Thale zwischen Bamberg und Würzburg mit etwas rötherer Färbung und mit den gewohnten Schnecken, insbeson- dere mit Succinea und Pupa wieder erscheint, und über dem Mu- schelkalke bis zu 500’--600° über dem Mayn- Spiegel ansteigt. Im Spessart und um Aschaffenburg scheint der Löss zu fehlen. Von Höchst bei Mainz bis Soden bildet er zwei übereinander liegende Hoch- ebenen, auf tertiärem Kalke ruhend. Auf der gelben Grauwacke des Taunus hat sich durch Zersetzung der ersteren ein Lehm von der ge- wöhnlichen Farbe des Lösses mit Quarz-Geschieben gebildet. So auch im Westerwalde, zumal um Altenkirchen, Uckeratk und Siegburg hin- ter dem Siebengebirge. — Verfolgt man in Nassau die Strasse von Limburg nach Freilingen, so erreicht man erst in einiger Höhe an der Seite des Lahn-Thales bei Elz den Löss in 20° Mächtigkeit mit seinen Land- und Süsswasser - Schnecken, und zwar Kies-Lager einschlies- send. Auch auf den Höhen hält der Löss, bedeckt von Quarz-Geschie- ben, an. Das Lahn-Thal muss also nach seiner Entstehung theilweise durch Löss und Kies ausgefüllt, und diese müssen wieder vom Flusse durchschnitten und entblöst worden seyn, Diese Beobachtungen führen zu folgenden Schlüssen: 1) Der Löss ist ein gelblicher Kalk-haltiger Niederschlag, wie er sich noch jetzt aus den Rähein-Wassern bildet. 2) Die Land- und Süsswasser-Schnecken darin sind alle noch leben- der Art, ; an 3) Die erstern walten, wie noch jetzt in den Rhein-Anschwemmun- gen, über die letzten nach der Zahl der Individuen vor. @) Er ist, obgleich meist ungeschichtet, ein allmählicher Niederschlag, der oft mit Kies und vulkanischer Materie wechsellagert und wor- in sich die zahlreichen Schnecken ganz und fast unverändert erhalten haben, 5) Obgleich er alle successive Formationen bis einschliesslich zum . . Rhein-Kiese überlagert, so wird er doch von den neuesten vul- kanischen Erzeugnissen bedeckt oder wechsellagert mit ihnen. 6) Je mehr man aber die Erscheinungen des Lösses verfolgt, desto ' schwieriger wird es zu erklären, wie er an seine jetzigen Lager- stätten gekommen seye. Man kann sich einbilden, das Rhein-Be- cken von Strassburg bis Bingen mit den Thälern des Neckars und des Mayn’s habe einst ein See erfüllt, aus welchem sich der Löss allmählich abgesetzt (jedoch müsste das Wasser dann bis zu 600’ Höhe über dem jetzigen Rhein - Spiegel, gespannt gewesen seyn); später hätte sich die Öffnung bei Bingen gebildet oder tiefer eingesenkt, der See wäre abgeflossen, der grösste Theil des Löss - Niederschlages wäre allmählich weggeführt, die Thäler in demselben auf’s Neue ausgewaschen worden. Aber wohin soll man die Dämme versetzen, welche die Wasser gespannt, aus denen sich der Löss im Einschnitte des Rhein-Thales unterhalb Bingen, jener am Siebengebirge, bei Poppelsdorf, Neuwied u. s. w. niedergeschlagen hätte? Man ist daher zuletzt genöthigt, gewal- tige Katastrophen, Hebungen und Einsenkungen am Rheine in einer geologisch neuen Zeit, wo alle unsere Land-Mollusken schon hier lebten, anzunehmen. Und wenn auch der Löss nicht alle zu einer Zeit oder in einem Becken abgesetzt worden seyn mag, immer deutet seine grosse Homogeneität, das Gleichbleiben seiner Charak- tere an allen Orten und unabhängig von der geognostischen Unter- lage desselben, wie solche bei andern Fluss-Alluvionen eines und desselben hydrographischen Systemes durchaus nicht Statt findet, auf dessen Entstehen aus einer gemeinschaftlichen Quelle hin. Henderson: Geologie der westlichen Hälfte von Culch in Ostindien (Asiat. Journ. I834, Mars, 211.). Zwei Bergketten durch- ziehen jene Gegend, die südliche ist 4—2 Meilen von Anjar , erstreckt sich gegen Narayansir, erhebt sich zu 600° Höhe, besteht aus Thon- schiefer, der in Sandstein übergeht, und von gelbem Sandsteine bedeckt ist. Das Fallen ist nach S. Zwischen Mandavi und Anjar sind einige kleine Trapp-Berge. — In der nördlichen Kette haben die beträchtlich- sten Höhen bis 1200°, Thonschiefer herrscht und trägt bituminöse Schieferthone, Kalk, Trapp und rothen Sandstein. So bestehen die — 105 — höchsten Spitzen zuweilen von unten nach oben aus weissem Sandstein, Thonschiefer und aus eisenschüssigen Trapp. (Bous im Bull. geol, de France, 1834, V, 395.) BerpRranD-Gestin: über die Auflagerung des Granites auf Lias im Champansaur in Dauphine (Bull. geol. 1833, IV, 29—30.). Die erste Entdeckung dieser Lagerung dankt man ne BEeAumonT an ver- schiedenen Punkten in Dauphine. Einer der interessantesten ist das Touron-Thälchen, welches in das Drac-Thal bei Borels in der Ge- meinde Champoleon einmündet, etwas über der von DE BEAUMonNT an- gegebenen Stelle. Hier schiesst der thonig-kalkige Schiefer des Lias deutlich unter den Granit ein mit einem Winkel von 35° NNW. Die Auflagerungs-Linie kann man verfolgen bis Peorois, unten im Touron- Thälchen, und von da wieder rückwärts bis Baumes und Gondoins im Drac-Thale, wie es ps Beaumont abgebildet. Die übrigen von ihm im Champansaur angeführten Lokatitäten sind weniger deutlich und bieten vielleicht nur eine Anlagerung des Granits an Lias (zu Villard d’Arene und im Thale Beauvoisin). Du Marmartac: über die Auflagerung des Granits auf Schiefer auf der Insel Mihau an der Küste des Dept. des Co- tes du Nord (ib. 1834, IV, 201—203). Aufgerichtete Thonschiefer bil- den die ganze Basis der Insel; Granit bedeckte sie, welcher aber durch die Brandung von einem Theile derseiben in der Richtung von NNO. nach SSW. längs der ganzen Bai ‚St. Michel abgewaschen worden. Bei letzterem Orte zerfallen sie in eine thonige schwärzliche Erde, Ihm ge- genüber bei Logwiere bricht man einen groben Dachschiefer. Der hö- here Theil der Insel besteht aus unregelmässigen Granit-Massen ohne Spur von Schichtung, welche jedoch nach O. mächtiger werden und sich abwärts senken. Eine freiliegende ganz scharfe Grenzlinie trennt den Granit von den Schiefern, ohne dass irgend ein Übergang zwischen beiden bestände; keine Schiefer - Stücke sind über dieser Linie im Gra- nite eingeschlossen, aber granitische Gänge, Adern und Trümmer drin- gen abwärts zwischen die Schiefer- Schichten und in seine Klüfte ein, biegen 18‘ hoch die Köpfe der, nach O, fast senkrecht aufgerichteten, Schichten von O, nach W. im Betrage eines Winkels von 30° um, und zwar in der Richtung des Ansteigens der Oberfläche des Schieferge- birges, in welcher auch der flüssige Granit hinangetrieben worden seyn müsste. Die angedeuteten Thatsachen hat Graf ns La Fruczave zuerst entdeckt. Er hat auch seit langer Zeit den untermeerischen Wald wahr- genommen, welcher theilweise eben in der Bucht ;St. Michel auf den — I06 — Schiefern lagert, und wovon die Wogen Trümmer aus Ufer spühlen, Auch Geschiebe von Syeniten, Chiastolith-führenden Schiefern, Achaten, Granaten und Opalen rollt das Meer am Gestade umher, | m II. Petrefaktenkunde, W. Nicor: über fossile Baumstämme (Bull. geol. 1833, IV, 86—87). Nıcor und Tuomas Brown reklamiren brieflich beide die Ehre der Erfindung fossiles Holz zu poliren und mittelst des Mikro- skopes zu untersuchen für den ersteren (vgl. Edinb. philos. Journ. 1831, April), obschon Wıruam (der von ihm die Figuren seines Werkes”) er- halten) desselben in der zweiten Ausgabe nur noch einmal gelegenheit- lich gedenkt. MacsızLıvray aber erklärt sich für den eigentlichen Ver- fasser des Textes. — Nıcor hat neuerlich seine Beobachtungen fortge- setzt. Die Neuholländischen Steinkohlen-Gebirge haben noch fortwäh- rend nur Coniferen-Holz geliefert, das mitunter deutlicher als alles andere seine Struktur erkennen liess, welche vollkommen mit der der lebenden Coniferen übereinstimmt. — Die Tertiär-Formation auf Anti- gua liefert viel verkieseltes Holz von Mono- und Di-kotyledonen: aber unter 200 untersuchten Exemplaren auch nicht eines von Coniferen. Das Tertiär-Gebirge vor Java hat nur Dikotyledonen - Holz erkennen lassen. | v’Orzıenv’s: Fossile Reste aus Südamerika mitgebracht (I’In- stitut. 1834; II, 139 et 140.) bestehen in Melanien, sicher aus sehr alten Süsswasser-Gebilden; Trilobiten; Ammoniten; — Raub- und Nage-Thier-Resten ausgestorbener Arten aus tertiären und quar- tären Gebilden; — Zeichnungen einer Unterkiefer-Hälfte eines grossen Mastodon; — Tibia und Backenzähnen eines Gürtelthiers von der Grösse eines kleinen Elephanten, die man früher von Faulthieren ab- geleitet. Am Meere bei Arica enthält das Gestein Spiriferen; bei La Paz Crinoideen, Terebrateln, Spiriferen und Bilo- biten, einem zwischen denCirrhopoden und Crustaceen stehen- den Geschlecht, H. von Meyre: Beiträge zur Petrefaktenkunde: — Fos- sile Säugethiere, Eingereicht an die k. Leopold. Akad. d. Naturf. am 26 Jänner 1832 (N. Act. phys. med. Acad, Leop. nat. Cur. 1832; XVI, ıır, 423—516, mit 8 Steindrucktafeln). *) Jahrbuch 1833, S. 456. = me —= 1. Fossile Pferde-artige Thiere (S. 425—462; Tb. XXX bis XXXI). Die Knochen-Ablagerungen zu Eppelsheim bei Alzey und in den Bohnerzen der Württembergischen Alp, beide älter als die Dilu- vial-Gebilde, enthalten Reste Pferde-artiger Thiere, welche von allen lebenden Arten dieser Familie mehr abweichen, als letztere unter sich, deren osteologische Verschiedenheiten nach Cuwvier nur auf Di- mensionen beruhen. Die Backenzähne sind nach Bosanus ?, wovon sich jedoch der untere Lückenzahn frühzeitig verliert. Diese Zähne zeichnen sich durch ihre lange prismatische Form aus und bestehen aus 4 durch Schmelz - Substanz. von der Spitze bis zur Wurzel um- gebenen, doch nach unten dichter aneinanderliegenden, im Queer- schnitte Halbmond - förmigen Theilen, ‘von welchen je zwei aussen, je zwei innen nebeneinanderstehen, zu denen sich bei den oberen Zähnen noch eine fünfter solcher Theil auf der inneren Seite des Zahnes und bei dem vordersten und hintersten Backenzahn ncech ein ähnlicher aber verkümmerter Theil an der vorderen und resp. hin- teren Seite gesellt, so dass diese Zähne hiedurch mehr dreieckig wer- den, während jedesmal die vier mittleren Zähne mehr rechteckig vier- kantig sind. Der Vf. unterscheidet nun: 1. Equus fossilis (S. 434 fl.), welchem alle jene Fossilreste zugeschrieben werden, die keine wesentliche Art-Verschiedenheiten von unserem gewöhnlichen Pferde enthalten, Die von Lance (Lapid. fig. tb. ıx, fig. 1, 2, Venet. 1708, 4°.) angegebenen Meerpferd - Zähne sollen nach Cuvier (oss. foss. II. 109) vom Hippopotamus, nach Meıssner aber (Mus. Natgesch. Helvet. nro. IX, X, S. 69.) von vwrirk- lichen Pferden herrühren. — Bernıa’s Riesen-Zähne sind nach Amero- sıus (mus. metall. p. 850) ebenfalls Pferde-Zähne, — Zu Malbattu ha- ben Croızer und JogerT (oss. foss. du Puy de Dome, 1, 155.) Zähne eines etwas kleineren, und den linken Femur, einen Nackenwirbel und einen Astragalus eines mittleren Pferdes beschrieben und abgebildet (Tf. m u. v1, Fg. 2,5; — Tf.x, Fig. 45 — Tf, x, Fig 3 u. 5). — Cuvier gedenkt (oss. foss.) eines Femur aus der Höhle von Breugues, dreier Astragalen von Amiens, vom Ourcg-Kanal und von Paris, zweier Fersen-Beine von Amiens, eines Mittelfuss- und eines Mittelhand-Knochens von Fouvent, welche sämmtlich Pferden mittler Grösse angehören, — Kıöven (Brandenb. III, 23, 1850) erkannte im tertiären Mergel zwi- schen Rottstock und Görzke einen Pferde- bei einem Bären-Zahn. — Nach Germar (Kererst, Deutschl. III, 604) finden sich zahlreiche Reste eines etwas kleineren, doch hochbeinigern Pferdes mit kürzerem schlanke- rem Halse und grösserem Kopfe zu Westeregeln, welches gleichwohl obiger Art zugezählt werden muss, obschon es sich bei Rhinoceros incisivus findet, das auch bei Eppelsteim vorkommt. — Fischer ge- denkt dreier Türkise (essai sur la Turquoise, Moscou, 1818, tb. I, fig. 1, 2, — copirt in Tnuomson’s Annals 1819, Dec., Tb. ı, Fig. 5), welche Pferde-Zähne sind, deren zwei von Miask in Sibirien stam- I - 208 — men; — diesen vergleicht Razoumowsky einige 1820 am Calvarien- Berge bei Baden gefundene Zähne (observ. mineral sur les emvir. de Vienne, 1822, 42—45; Tb. VII, Fig. 89—45 und Tb. vııı, Fg. 46.). In der Movntagne de Boulade fanden CuagrıoL und BovmLer Cessai geol. eic. 1827, p. 50, Tb. xxvım. Fig 1-5) Reste eines Pferdes von gewöhnlicher Grösse , sö wie eines von 34° auf. MurcerL DE SERRES fand andere in der Höhle von Argou häufig Cann. sc. nat. XVII, 276), welche theils auf sehr grosse, theils auf gewöhnliche In- dividuen hinweisen. — Jene in der Höhle von Pondres aber (CurisTtor) sind kleiner, als die in der nur 2 Stunden entfernten Höhle von Lunel Vieil, Auch in der Höhle von Bize sind Pferde - Reste häufig: etwas minder sind sie es nach M. ve Serres und Pirorre in jener von Salleles und deuten auf zwei verschiedene Rassen, auf eine grosse ‚und hohe wie die der Schweitz und Auvergne, und auf eine der Araber ähnliche. — Im Schuttlande Zithauens sind Pferde-Zähne vorgekommen, welche keines- wegs, wie EıchwaLp aus den Dimensionen zu erweisen sucht, durch ihre beträchtliche Grösse von den gewöhnlichen abweichen, und rück- sichtlich der Proportionen des in Podolien ausgegrabenen Hinterhauptes wäre die Stärke der an demselben als abweichend angegebenen Di- mensionen zu kennen nöthig, ehe man über dessen spezifische Verschie- denheit mit Eıcauwarn (Skizze von Lithauen etc. 1830, S. 258) einstim- men kann. Alle diese Reste entsprechen Pferden, deren Grösse wie bei unserer gewöhnlichen Art von fast der des Esels an bis zum stärk- sten Schlage variirte, ohne dass sich darunter besondere Arten weiter hervorheben liessen *), Dazu kommen nun noch die Zähne bei Kunn- MANN und WarcH, die zu Modena bei Boursver, die zu Kanstadt mit Elephanten-Resten nach Davıra und Jäger, die im Torfe von Sin- delfingen nach Jicer (Württemb. Jahrb. 1822, Heft 2), die zu Argen- teuil nach ve Deere, die in der Strasse Hauteville zu Paris mit Ti- ger-Resten nach Bovrıenne, die im Somme-Thal bei Adbeville mit Elephanten-Resten nach TravırEe und BaıLon, die bei Amiens (Haute Saone) mit Elephanten-Resten nach RıcoLzor, die von Ste.- Croix im Presie-Thale bei Eu 1823 mit Elephanten-Resten nach Cuvıer, die im Arno-Thale desgl. (und mitMastodon angustidons) nach FABBrons, die im Diluvium von Sussex desgl. nach MaAnteur, die in North Hill desgl., und die in den Breccien von Äntibes und Concut ge- fundenen Pferde-Gebeine. Fast überall haben diese von unserer leben- den Art kaum zu unterscheidenden Pferde mithin in Gesellschaft des ausgestorbenen Elephanten und seiner Zeitgenossen, der Nashorne, Pferde, Ochsen, Bären, Hyänen, Hirsche u, s. w. gelebt, so dass das Alter, zu welchem sie zurückreichen, nach fast allen Anzeigen das- selbe und genau bestimmt ist; nur jene von Westeregeln (und dem Arno-Thale) etwa fallen durch ihre älter scheinende Gesellschaft auf, *) Vgl. Kavr im Jahrb. 1833. 9, 518 £. | D.B. = MO -— 2. Equus primigenius (S. 445 ff.), unterscheidet sich we- sentlich vom vorigen dadurch, dass der die Halbmond-förmigen Pris- men der Zähne umgebende Schmelz an den Seiten der Halbmonde un- ter der Rinden-Substanz der Länge nach gestreift, mithin auf dem Queer- schnitte im Zickzack, oft sehr tief gefaltet erscheint; — dass der Schmelz des hinteren Theiles des letzten Mahlzahnes nach innen eine zweilap- pige Gestalt annimmt; — dass die Form des Queerschnittes der mittleren Zähne mehr quadratisch als rektangulär erscheint; — sich jedoch in Folge der durch tiefer gehender Abnutzung erfolgenden "Vereinigung der Krone mit einer hohlen Schmelz - Leiste an der äusseren vorderen Kante des Zahnprisma’s verlängert; — ferner an den oberen Mahlzähnen durch theilweise Verkümmerung des fünften Halbmondes‘, wogegen mit- ten zwischen den zwei inneren Halbmonden ein besonderer, in die Rin- densubstanz eingeschlossener, mit Kern-Substanz gefüllter Schmelz- Zylinder (wie bei einigen Wiederkäwern: Ochsen, Hirschen et.) auftritt, der auch bei der stärksten Abnutzung sich nie nach innen Öffnet, um mit dem eigentlichen Zahn-Prisma zusammenzufliessen; — an eben den- selben durch die überhaupt weit zierlichere Gestaltung der aus Schmelz bestehenden Scheide, weiche die des Maulthieres und des Quagga’s im Gegensatze des Pferdes noch weit übertrifft! je dicker der Schmelz, desto tiefer und schmäler werden dessen Falten u. u.; — dass end- lich der Überzug des Zahnes mit Rinden-Substanz schwächer als an dem Pferde und selbst noch am Quagga ist. Diese Zähne aber lassen unter sich wieder analoge Verschiedenheiten wahrnehmen, wie die unseres Pferdes, Maulthieres und Esels, wodurch der Vf. zur Ansicht gelangt, dass auch in jener früheren Zeit durch das Zusammenleben von Pferd und Esel Maulthiere entstanden seyen, weshalb er dann ferner seinen Equus premigenius unterscheidet in a. Equus caballus primigenius, von welchem ein rechtes Unterkiefer-Stück mit den drei vorderen grossen Mablzähnen (Tf. xxx, Fg. 17; Tf. xxxı, Fg. 18, 19.) ‚abgebildet ist; diese Zähne stimmen zunächst mit deuen unseres Pferdes: und: insbesondere des Hengstes überein, sind jedoch etwas kürzer und breiter als bei diesem; — dahin ferner ein Fragment in der Darmstädter Sammlung und einige Zähne (Fg. 20), welche beiderlei Theile vielleicht aus demseiben rechten Un- terkiefer und zwar einer Stute herstammen mögen, — ein linkes Kie- ferstück mit Milchzähnen, — einige lose Milchzähne: nach welchen Theilen allen der Unterkiefer nach vorn stärker, unter dem dritten Mahlzahn weniger hoch, mithin von einer gleichmässigeren Höhe als am lebenden Pferde gewesen. Die obern Schneidezähne, von der Grösse, wie beim Quagga, sind eben so breit, aber weniger lang als bei unserem Pferde, und stehen in einem kürzer gespannten oder engern Bogen, als bei die- sem, und noch mehr, als bei jenem, ‚was auf eine schmälere Schnautze schliessen lässt, wie sich aus unten folgenden Ausmessungen ergibt. — NEO Unterkiefer ‚in Metern beim Quagga, Pferd, Equus caballus primigenius Fg. 17., v. Darmstadt II,v. Darmstadt Höhe unt.d.1Mahlz. 0,060 0,055 0,057 0,058 0,044 ik ipnan, III 71 .0,075),..0.072;; 0,064 — 0,057 Sa 020.098, ,0,113 — — | — Länge d.V vordernM. — 0,138 — 0,130 — Obre Schneidez.b. Quagga, Pferd, Fg. 31., ° Fg. 28. Eylaneng.) 7 0...,0,015 „0,016, 0,0156 == I breit . . » 0,008 0,009 0,009 _ IL lang... . .- 0,019 0,017 _.0,017 _ unbEeit, 2% «..8,,.0,010:310:0105, 0,810 _ II lang. . . 0,018 0,016 0,0165 0,014 „ breit... . 0,010 0,010 0,010 0,010 Sehne ihres Bogens 0,067 0,070 0,054 — b. Equus mulus primigenius, wozu eine rechte Unierkiefie Hälfte mit ihren 6 grossen Mahlzähnen, welche mit „Darmstadt I“ bezeich- net ist, ein rechter unterer vorletzter Mahlzahn (Fg. 15, 16), ein desgl. letzter (Fg. 22) und ein erster linker unterer Mahlzahn (Fg. 21) zu gehören scheinen, von welch’ letzteren zweien mehrere Exemplare mit beständigen Dimensionen vorgekommen sind. Auch einige Zähne aus dem Oberkiefer stimmten gut zu den Dimensionen der vorigen. ec) Equus asinus primigenius. Hiezu müssen gehören: von unten: zwei der hinteren Mahlzähne rechts (Fg. 5—8, 9—10 wahr- scheinlich der IVte und Vte), ein wahrscheinlich vorletzter Zahn-Keim links (Fg. 11, 12), und ein abgenutzter letzter Mahlzahn rechts (Fg. 13, 14); dann von oben: zwei mittle. Diese Verschiedenheiten alle sind fast als generische anzusehen, und lassen auf noch andere in den übrigen Theilen des Skeletts schlies- sen. Alle diese Reste finden sich, ohne solche des gewöhnlichen Pfer- des, obschon Cuvıer das Gegentheil sagt, im Sande bei Eppelsheim mit solchen von Gulo, Felis, Moschus, Cervus, Rhinoceros, Mastodon, Tapir, Lophiodon, Sus, Dinotherium etc.,; — dann in den Bohnerzen der Schwäbischen Alp mit Gebeinen von Pa- laeotherium, Anoplotherium, Lophiodon, Mastodon, Chaeropotamus, Dinotherium u. s. w. Die oben erwähnte Annäherung in der Bildung dieser Pferdezähne zu der der Wieder- käuer veranlasst den Verf, an Morına’s Equus bisulcus in Chi: ein auch nach Kopf, Zähnen, in Haltung, im Wiehern u. s. w. vollkom- menes Pferd, jedoch mit gespaltenem Hufe, zu erinnern, wie eines ähn- lichen auch Wars in der Megallans-Strasse, und Pörrı« wieder in Chili selbst (Frorıer Notitz. XXIII, 1829, S. 295) gedenken, obschon Hanmıtron Smırn dieses Thier als Lama aufführt. Er erinnert ferner an den Asinus Burchelii im Britischen Museum aus Süd-Afrika, an die von GERARD gesehenen wilden Pferde auf dem Himalaya, und an das nach Heger in Calcutta häufig gehaltene Thier, welche alle noch nicht hinreichend bekannt sind, jedoch dem Esel näher, als dem Pferde stehen sollen m; =) Vgl. Kavp Jahtb. 1833, S, 327. D. R. 111 ae a eo el IR race I SHE AEE mar HE FF 0 % re SIE EU se Kimi, TERTESE Fahre once a, I 7,06% ME VE ZEES ESF SsE 2 3 Ar SF "sur "sy" — — 2.22 WERD SI SIE EEE er 7 SA Ss '’ >98, .9- — _ er ar ESS TE Dust ® EFT Neersırenz 97... 5 Fame EITHER a aren Zr EEE ae TORI =» 3 oE 5% (et. 3 10.2 @3e 3.0 m Fu FETT TA ra ne a =. (68 50 ‚(EDIT Tee Mer Rune a er gta Bummi m>5e | _ ww I SE Damen en. SE DIE | EA gm 7.73% _'3— _ DR; SE 200 me IC, Sue 2. 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Das Dinotherium Bavaricum, mit Rücksicht auf die Dinotherien überhaupt und auf die Struktur der Mahlzähne bei den Tapiren (S. 487—516, Tf. XXXI1V, XXXV, XXXVD. Wir überge- hen bei gegenwärtigem Auszuge, was der Verf. über die Bildung des Unterkiefers nach den zwei Fragmenten in der Darmstädter Sammlung und über die darauf zu stützenden Folgerungen sagt, da Beides schon durch Kaur’s neuere Entdeckung (Jahrb. 1833, S. 172 ‘und. besonders S. 509 #.) berichtiget worden. Ebenso dürfte nicht mehr nöthig seyn, bei demjenigen zum Behufe gegenwärtiger Untersuchung zu verweilen, was er weitläufig über den Zahnbau des Kanguroo und der Tapir- Arten enfwickelt. — Die Vergleichung einer grössern Anzahl fossiler Dinotherien-Zähne hat den Verf. zur Unterscheidung zweier Arten geführt, Die erste‘ist D. giganteum Kavp, welchem as Untenkarfereiuek Tf. XXXV, Fg. 1 und 2, und das Oberkieferstück, Tf. XXXV, Fg. 3, beide von Fippelsheim in der Darmstädter Sammlung, der Mahizahn Tf. XXXIV, Fg. 4, 5 von eben daher? ım Senkenbergischen Museum, die Mahlzähne Tf. XXXIV, Fg. 6—9 der Wiener Sammlung, so wie der Keimzahn bei Cuver pl. IV, fg. 3, der Zahn von Arbeichan u. s. w. angehören. Die Mahlzähne dieser Art haben, -mit Ausnahme des letzten, 09,07 — 0m,09 Länge , welche bei der andern 0m,06 kaum übersteigt. Die zweite Art ist D. Bavaricum v. M., wovon er das beträcht- lichste Stück, ein Fragment des Unterkiefers, zwar von unbekanntem Fundorte, doch im Aussehen manchen Zähnen von: Georgensgmünd ähnlich, in der akademischen Sammlung in München gefunden und auf Tf. XXXVL,Fg. 10 und 11 gezeichnet hat. Dazu gehören nun noch die 2 Zahne Tf. XXXIV, Fg. 12—15, und Tf. XXXVI, Fg. 16—17, und ‚wahrscheinlich einige der, von Cuvıer seinen Tapirs gigantesques zugeschriebenen Reste, insbesondere die zwei Unterkiefer-Hälften von Comminge (oss. foss. tb. VW), der hinterste Mahlzahn von Carlat-le- Comte (ib. pl. VII, fg. 2), welcher dem hintersten Mahlzahne von Comminge sowohl, als jenem in dem Bairischen Kiefer-Fragmente ganz ähnlich sieht, endlich die (nach Cuvırr oberen) Mahlzähne ‚von Carlat (oss. foss. pl. VIII, fg. 4, 4) und vielleicht noch der Mahlzahn von Chevilly (ibid. pl. IV, fg. 4), welcher ‘jedoch nur 0m,052 lang und 0,045 breit, mithin über ein Viertheil kleiner ist, als die übrigen, und mithin entweder ein Milchzahn oder das Überbleibsel einer dritten noch kleineren Art seyn muss. Auch der 1773 zu Fürth in Neiederbaiern gefundene und von Kexnseoy und Sormmering (Münchner Denkschrift. vil, 34, Fg. 5 und 6) beschriebene Zahn scheint zu dieser zweiten Art zu gehören. Alle mit einiger Bestimmtheit dazu zu rechnenden Zähne sind jedoch aus dem Oberkiefer. Auch mehrere der Resultate der Untersuchungen des Verf’s. über - die Zahnbildung der Dinotherien sind inzwischen von Kaur darge- legt worden. Die Zähne des Ober- und des Unter-Kiefers sind unter — 19 — sich weniger, doch in ähnlicher Weise verschieden, wie beim Tapir: die Queerhügel der oberen Mahlzähne sind von hinten konkav, von vorn konvex, die der unteren verhalten sich umgekehrt; auch sind die Ne- bentheile bei ersteren etwas mehr entwickelt und ist ihr Ansehen daher eiwas zusammengesetzter. Eine audere Eigenthümlichkeit einiger Di- notherium-Zähne, wodurch sich diese insbesondere von den Tapir-Zäh- nen unterscheiden, ist, dass sie mit 3 Queerhügeln versehen sind, wie schon Cuvier beobachtete; aber diese Zähne sind nicht, wie er geglaubt, die hintersten Mablzähne, sondern die Milchzähne an der zweiten und dritten Stelle. Hier die Ausmessungen in Millimetern Dinotherıum giganteum Bavaricum Ze ee 2 ng Unterkiefer a u u R- S» = HN | SS Ps og . =. N. “Ss S re S = = >) Höhe des Dun, unter dem 9ten Mahlzahn 163 22, 13100 Dicke am letzen Zahne . r} ee . el auei ie 455 f) 120 N Mahlzähne: Länge aller 5 zusammen . . » . 400 . 310 . 330 — Niralleın st Jane us, ee, elle. 109 m 2210,00 — „ ist breit EI N NIE RO AR ANTRAT EM ANNO. 1,0) — IV „ lang . . N} . N} ° . o 78 . 63 . 60 a7, e)) » breit . . . . . eo D D 5 P} 60 OD 60 is: IH „ lang nach den Wurzelresten a zu urtheilen D.giganteum D.Bavaricum Eppelsheim Carlat Oberkiefer 537% v7 3 “rad ‘any Mabhlzahn III (letzter Milchzahn) ang . . . 97 .2.—-.5 —_ Pa kr 2 ae aa al alla de Wa A ME 1) 2 DEE TAI RR ETETUGZ NASEN RUN GO 2 a RR een Beleidigung — VRR ae EI DRNBEG TENMTSDTHNE. 1 — ee NLMONHERTEHERDIEDREN ROD METER, IOMiaENN. une“ Endlich bezweifelt der Verf. noch die Richtigkeit der Cuvier’schen Angabe, dass die Dinotherien gleichzeitig mit den Elephanten gelebt hätten. Nirgends sind beide Reste zusammen gefunden worden. — DE, Zwar scheinen die Dinotherien den Paläotherien-führenden Ablagerungen ohne Mastodon (Paris) noch fremd zu seyn, finden sich aber öfters in jenen mit Mastodon (Gmünd, Schwäbische Alp) und am gewöhnlichsten ohne Paläotherien mit Rhinoceros incisivus, Fournet: über Reıcuenzacn’s Ableitung des Erdöls aus -Steiukohlen. (Bull. geol. 1833, IP. 184—185.) Man ist keines- weges genöthigt, alles Steinöl aus Steinkohlen - Lagern abzuleiten. Knox hat durch trockene Destillation dem Steinöl ähnliche Stoffe aus den Urgesteinen erhalten. Die Steinöl-Quellen des Puy de la Pege in Auvergne kommen aus einem Süsswasser-Gebilde, unter welchem nichts eine Steinkohlenschichte andeutet, — In den Fogesen sind kleine Thal- Becken, insbesondere jenes von Lembach bei Weissenburg, ganz in Voygesen-Saudstein eingeschlossen, welcher auf Granit ruht und in ab- weichender Lagerung von buntem Sandstein und Muschelkalk bedeckt wird, ohne alle Anzeigen von Steinkohlen in der Nähe; und doch ist der Muschelkalk so bituminös, dass er beim Zerstampfen einen starken Geruch entwickelt und bei der Auflösung in Salzsäure ein öliges Häut- chen obenauf schwimmen lässt. — Bei Pont Gibaud führen die Erz- gänge rosenfarbene Kalkspathe, deren Farbe ebenfalls von einer leicht nachzuweisenden öligen oder bituminösen Materie herrührt, obschon diese Gänge nicht den mindesten Rest gleichzeitig mit ihrer Bildung bestandener Organismen darbieten. — Die warmen Mineralquellen end- lich, welche aus Granit u. a. Urgesteinen hervorkommen, gelangen aus einer grossen Tiefe herauf, deren noch jetzige Temperatur mit leben- den Organismen nicht zusammenbestehen kann, und bringen ausseror- dentliche Mengen von „Glairines“, oder von andern Verbindungen mit sich, die noch keinen Namen erhalten haben, jedoch eine grosse Nei- gung besitzen, durch Zersetzung in einen harzigen oder öligen Zustand überzugehen: Berzeuıus hat einen dieser Stoffe Stinkharz genannt. Borson: Abhandlung über einige in Piemont gefundene fossile Knochen (Memor. Accad. Torin. 1833, XXXVI, 33—46, tb. I—V.). I. Vom Hirsch mit dem Riesen-Geweihe hat man einen sehr vollständigen Schädel noch mit beiden Geweih-Stangen, an wel- chen jedoch die Aug-Sprossen nächst ihrer Basis, die grosse Sprosse in der Mitte jeder Stange gegen ihre Mitte hin und alle Enden des flachen obern Theiles der Stangen sämmtlich abgebrochen sind (Tf. D). Schädel-Länge vom Hinterhaupte bis zur abgebrochenen Spitze der Kie- ferbeine, nach der Wölbung des Schädels gemessen . „. . 0m,55 Breite zwischen beiden Augenhöhlen, über die Wölbung . » . 0,24 121 Länge der rechten Stange, so weit sie erhalten, gerade gemessen 1,80 Abstand beider Stangen an ihren abgebrochenen Enden . „ „ 1,34 Breite des oberen 'Theiles der rechten Stange. . ER 1% 7:1) Der hinterste Backenzahn ist noch kaum durch Abnutzung ange- Cuvıer hatte diesen Schädel bereits gesehen, und es ist wahrscheinlich derselbe, dessen Broccuı (Conchiol. subap. 1, 194.) gedenkt, als aus der Nähe von Voghera stammend; denn er ist in der That daselbst ı. J. 1776 im Po, dem Dörfchen Arena gegenüber, mit zwei nachbeschriebenen Schädeln aus- gegraben, von Graf Lanrrancht der alten Universitäts-Sammlung über- geben worden und mit dieser i. J. 1801 an die der Akademie ge- griffen, daher war das Thier noch jung. kommen. II. Auerochs. Cuviıer hatte bereits angegeben, dass ein fossiler Schädel dieser Art aus der Lombardei stammend sich Pavia befinde. Damit stimmen nun zwei andere im (Tf. I, Fg. 3, 4) aus den Alluvionen des Po bei Pavia nahe überein, wie die Vergleichung ihrer Maase mit denen des Exemplars von Pavia ergeben wird. Abstand beider Hörner au den Spitzen . » „ „ an der Basis Von der Hinterhaupt-Leiste bis zum Ende des Kieferbeins, (nach der Oberfläche) 0,61 Unterer Umfang der Horn-Kerne — Durchmesser — Nach diesen Ausmessuugen sowohl als nach den . im Museum von Turiner Museum Schädel en nn zu Pavia 1m,126 0,36 — . [I zu Turin Te nn Fg. 3. Fg. 4, 0m,99 . 11m,088 0,42. 0,40 0,744 . 0,744 05372... 0,355 0,12. ..1....0;113 beiderseitigen Ab- _ bildungen nähert sich der zweite Schädel (Fg. 4.) dem von Pavia (Cuv. pl. XI, fg. 5) mehr als der erste (Fg. 3), welcher dicker und plumper ist; aber beide Schädel sind grösser, als der zu Pawia. — Bereıstack erzählt (descriz. geol. della provincia di Miiano, 1822), dass man ähn- liche Schädel (vom „Uro“) auch an der Einmündung des Lambro in den Po unterhalb Piacenza gefunden, von welchen jetzt einer sich in der Universitäts-Sammlung zu Pavia, ein anderer im Bergwerks-Kolle- Auch sieht man zu Puvia noch einen klei- nen Schädel mit seinen Hörnern vom nämlichen Fundort. II. Elephanten haben folgende fossile Reste gegeben: 1. Zwei grosse Stosszahn-Stücke, das dickste von 0m,475 Umfang, in den Anhöhen bei Roguetta jenseits des Tanaro. gium zu Mailand befindet. 2. Andere dergl. aus der Provinz Asti. 3) Ein anderes Stück von Curtanzone. 4) Andere Stücke aus den sandigen Auhöhen von Rogueita in ders. Provinz, % _ ii 5. Grosse dgl. Stücke von den Ufern des Po, oberhalb Voghera. 6) Grosse Stosszahn- u. a. Knochen - Trümnier aus einem Erdfalle in.den Gyps-Gruben von Mancucco, Provinz Asti. 7. Dabei eine Rotula. 8. Stosszahn - Stück, aus einem Garten .des Grafen Freyrıno zu Buttigliera, Prov. Asti. 9. Unterkiefer-Stück mit einem Zahn-Reste, 0m,664 nach der Krüm- mung lang, aus der Gegend von Asti. 10. Gelenkkopf-Ende eines Humerus, 0%,196 dick, von Annone bei Asti. 11. Ein etwas kleineres, ebendaher. 12. Desgl. 0m,143 dick, von Castelnovo, Provinz Asti. 13. Schädelstück mit der rechten Stosszahn-Alveole, welche halbzir- kelförmig und 0m,21 weit ist; mit 10 und 11, 14. Grosser Backenzahn von Nizza, Provinz Asti. 15. Stück eines grossen Backenzahns, mit Nro. 8 gefunden. Ausserdem hat nach Breıstack (l. c. p. 157) das Po-Thal unter- halb Pavia mehrere Überbleibsel von Elephanten, wie Oberschenkelbeine, Oberkiefer-Beine mif Backen-Zähnen, einzelne Backen-Zähne und andere Knochen, und nach Broccur (l. c. p. 181) die Gegend zwischen dem Po und S. Colombano einen Kiefer mit Backen - Zahn geliefert. Noch andere Reste sind im Mailändischen, im Piacentinischen u. s. w. ge- funden worden. Alle Backen- Zähne gehören der fossilen Elephan- ten-Art an, welche dem in Asien lebenden näher als dem in Afrika steht. Über das grosse Vierfüsser-Skelet, welches nach Arzıont (L. c. p. 79 — 80) in dem Weinberg Sinay bei Asti gefunden worden, und muthmaaslich ebenfalls von einem Elephanten abstammen mochte (BroccuI !. c. I, 180), und über jenes, das nach Amorerrı zu Buttigliera ent- deckt worden, hat der Verf. aller Mühe ungeachtet nichts Näheres er- fragen können. IV, Ein grosser Eckzahn kommt aus den Ligniten von Cadibona bei Savona, von wo der Verf. schon im XXVII. Bande dieser nämlichen Abhandlungen viele interessante Knochen-Reste abgebildet hat, aus de- nen Cuvier zuerst das Genus Anthracotherium erkannte. Dieser Zahn ist ganz vollständig erhalten, Tf. III, Fg. 5 in halber Grösse ab- gebildet, und mag von demselben Geschlecht herstammen. V. Vor mehreren Jahren entdeckte ein Maurer fossile Knochen zu Bagnasco in der Provinz Asti, 5 — 6 Met. tief, eingekittet in eine Art Sandstein. Mehrere Stücke wurden zu Tage gefördert, wornach sich der Eigenthümer des Bodens weiteren Nachgrabungen durchaus wider- setzte. B. erkannte aus einigen derselben ein W al-artiges Thier. Die erhaltenen Stücke sind: 1) Eine Reihe von 8 Wirbeln, an den Apophysen mit ihren Rippen, welche aber an ihren beiden Enden gebrochen und über die Wir- bel hingelegt waren, 2) Eine Masse von Wirbeln und zerbrochenen Rippen, in grosser Un- ordnung durcheinander, — 123 — 3) Das vordere Ende einer Cetaceen-Kinnlade, welche mit einigen andern Knochen nur noch durch den Sandstein, worin, sie liegen, vor gänzlichem. Auseinanderfallen geschützt werden. UInstit. 1833, I, 272.). Bei Hydrabad ist ein nicht hoher Granit-Berg, von tiefen Spalten weit hin- ein durchzogen, worin sich Hyänen und Chitta’s aufhalten, Der Verf. drang tief in eine dieser Spalten ein. Grosse Strecken derselben = m - . __® 2 ® . : hie mit Stalagmiten bedeckt, die von Wasser abgesetzt worden, das 40° hoch herabläuft. Mehrere Stellen der Wände sind sehr fein polirt, vorzüglich am Eingange, an engen Durchgängen und an vorspringen- den Kanten, offenbar durch das oftmalige Anstreifen der Thiere, welche hier aus- und eingehen. Die Höhle ist niedrig, und an Stellen, zu denen man nur kriechend gelangen konnte, war eine Menge von Knochen umhergestreut, und die Spuren des neulichen Aus- und Einwechselns der Thiere, welche sich hieher zurückziehen, waren sichtbar. Die meisten Kno- chen waren zerbrochen; die Exkremente der Hyänen enthielten noch grosse Rippen-Stücke und andere Knochen vollständig. Insbesondere fiel in einigen dieser ‚Knochen- Anhäufungen eine Menge von Köpfen dreier Ratten-Arten, Knochen mehrerer Eichhörnchen, Fledermäuse und Vögel auf, und zwar an engen und entlegenen Stellen, wohin die Hyänen offenbar nicht kommen können, in Spalten, die nur von oben geöffnet sind u. s. w. Exkremente von Sperbern, eine Feder eines Geyers zwi- schen diesen Schichten kleinerer Knochen gefunden, gaben bestimmte Auskunft darüber, dass jene Reste die Überbleibsel ihrer Malzeiten seyen. Sie waren so frisch, dass einige Knochen noch mit Haut zu- sammenhingen. — Die grössten Thierschädel waren von hinten zer- brochen. IV. Verschiedenes. A. Zeung: der Seeboden um Äxropa (Bersn. Annal. 1834, Febr.; IV, 465—474). Der Vf. sammelt zuersi die einzelnen Messun- gen der Meerestiefen um unseren Welttbeil und geht dann zu allgemei- neren Folgerungen über, Der Seeboden in den nördlichen Meeren ist seichter, als in den süd- lichen. Senkte sich deren Spiegel um 300‘, so würde das weisse Meer die ganze Ostsee mit Ausnahme dreier Stellen im O. von Gottland, im N. von Aland ud im N. von Odenholm, die Nordsee bis durch den Kanal und gegen die Biskayische Küste hin trocken gelegt. werden, im Mittelmeere aber die (jetzt 42--540° tief liegende) Seeschwelle, Skerki genannt, von Trapani in Sizilien an bis zum Kap Bon bei Tunis gröss- tentheils heraustreten. Viel tiefer ist das Schwarze Meer. Dagegen würde die Asuw’sche See ganz, das Kuspische Meer grösstentheils trocken zu liegen kommen. Zweifelschne hat auch der Meeres - Bodeu seine Tieppen-förmigen Abstufungen uud seine Tafel-Länder, wie das Fest- land, so dass durch jene Senkung neue solche Treppen - Ebenen entste- ben müssten, Der Vf. theilt die des Festlandes in drei Abstufungen: Hochlande erster Grösse haben 14—16,000° Seehöhe; doch kennt man nur drei derselben: Thibet in Asien, das Komriland in Afrika, und Ober-Peru in Süd-Amerika, vielleicht die Ur - Heimath der drei Haupt- stännme des Meuschengeschlechtes, des weissen, schwarzen und rothen. —- 25 - Die Hochlande zweiter Grösse haben 6000’—8000’ Seehöhe, und begrei- fen Beludschistan, Armenien, Süd- Arabien und Anahuak in Mexiko. Hochlande dritter Grösse gehen nur zu 2000’—4000° Seehöhe, wie die Mongolei, Dekan, Iran, Anatolien, und in Europa: Norwegen, Baiern, Kastilien. Noch Jahrhunderte dürften vergehen, ehe wir zu einer ähn- lichen Eintheilung der untermeerischen Hochländer gelangen! St. Borson: Beobachtungen über die Mineral-Substan- zen, woraus die Ägyptischen Denkmäler im Königl. Mu- seum zu Turin gefertigt sind, vorgeles. b. d. Akadem. am 18. Dez. 1825. (Memor. d. R. Accad. d, Scienc. di Torino, 1827, XXXI, 2605—294.) Car. Karp: über den Anfang der Geschichte undder religiösen Sagen-Kreise der Alten. (Karr’s Vermischte Auf- sätze. 1833, S. 1—24) Cur. Kıre: die Grundzüge der Urgeschichte und die Einheit der religiösen Sagenkreise der Griechen (ib. 161 — 179.) m u - W. Taomeson: über einige merkwürdige Schnee-Kry- etalle (Lund. a. Edinb. philos. magaz. 1834; V, 318— 319). Der 22 März 1833 war, nach den sehr kalten letzten Wochen mit O. und NO. Wind, mild und ruhig zwischen London und Skrewsbury. Von Daventry an hatte der Reisende Schnee-Gestöber, welches sich durch Wales bis Wicklow und Dublin ausdehnte. Unter den Schnee-Flocken waren viele von 15'— 2° Durchmesser durch ihre regelmässige Gestalt auf- fallend, da sie einen kugelförmigen Kern von Eis besassen, von wel- chen 6 oder 12 gleichlange Radien, unter gleichen Winkeln divergirend ausgingen, genau so, wie es Fig. 20 und 94 in „ScorksgyY’s Arctic Re- gions“ darstellen, nur dass die vom Mittelpunkt ausgehenden Linien nicht bemerkbar waren. J. Crank Ross: über die Lage des nördlichen Magnet- Poles der Erde. Eine Vorlesung bei der philos. Sozietät in Lon- don, am 19. Dezemb. 1833, (Philos. Transact. 1834, I; und London a Edinb. phil. Magaz. 1834, IV, 222—223.) Die bisherigen Abweichun- gen in den Beobachtungen über die Lagen des, Magnet - Poles der Erde tührten theils her von der unregelmässigen Vertheilung der die Instru- u | mente affizirenden Stoffe in derselben, theils von dem grossen Abstande der Beobachtungs-Punkte von dem wirklichen Magnet - Pole selbst.‘ Bei den zahlreichen Untersuchungen aber, ‘welche Capit. Ross auf'seiner letzten Nordpol-Expedition in dieser Beziehung anstellte, wurde der letz- tere Umstand beseitigt, indem er nämlich, der Richtung der horizonta- len Nadel folgend, endlich eine Stelle der Erdoberfläche erreichte, wel- che dem magnetischen Pole wirklich zu entsprechen schien. Die lange Zeit fortgesetzte Veranstaltung der Beobachtungen war in jenen hohen und abgeschiedenen Breiten mit eben so vielen und grossen Schwierig- keiten verbunden, als diese mit Beharrlichkeit bekämpft wurden. Eine Tabelle gibt eine Zusammenstellung aller, während dieser Expedition unternommenen Beobachtungen mit ihren Resultaten. In 70° 5° 16° N.B. und 96° 45' 48° W. Länge war es, wo die horizontale Nadel: durchaus keine bestimmte Richtung mehr zu behaupten vermochte, und die sich abwärts bewegende Nadel um keine Minute mehr von der senkrechten Linie abwich, was innerhalb der Grenzen möglicher Beobachtungs-Feh- ler liegt. | | Eısvare: Beobachtungen über Grundeis (Jımzs. Edind. n. phil. Journ. 1834, July; XVII, 167 —174.). Der Vf. durchgeht flüchtig seine eignen früheren Arbeiten über diesen ‚Punkt: (eine Vorl. b. d. philos. Soz. zu Perth, 1831, 28 Dezemb.), die von Braun ;(1788), Desmarest, Hucı, Knıchr (Philos. Transact. CVI.), Arıco (Edinb. n. phil. Journ. 1833, July), die darin mitgetheilten Beobachtungen und Theorieen. Die Theorie Araco’s stimmt ziemlich mit seiner früheren eigenen überein: dass nämlich das bis zum Gefrier-Punkte abgeküblte Wasser an eckigen Steinen auf dem Grund stärker bewegter und seich- ter Stellen die erste Veraniassung zum krystallinischen Anschiessen finde. Dieser Ansicht aber stehen zwei Erscheinungen entgegen: 1) das Grundeis ist nicht krystallinisch angeschossen, sondern schwam- mig; 2) das Grundeis bildet sich nicht jedesmal, wenn derselbe Frost-Grad eingetreten ist, nicht bei hellem, sondern nur bei duftigem Wetter, bei Eintritt von Haarfrost. Es sind daher die aus der Luft niedergefallenen Eiskryställchen, welche im Wasser auf den Grund sin- ken und schmelzen, im Falle das Wasser noch über dem Gefrierpunkte ist, im andern Falle aber ebensoviel Kerne werden, um die sich nun das gefrierende Wasser schichtweise anlegt und endlich diese einzelnen Eispunkte mit einander und mii den Steinen am Grunde verbindet, bis die so entstehenden Eismassen gross genug werden, um sich loszureis- sen, oder die Steine mit emporzuheben. [Ich kann aus eigener häufiger Beobachtung hinzufügen, dass nach Schnee das Grundeis am häufig- sten entsteht. Br.] Geognostische Beschreibung der Gegend um Goslar, zwischen der Innerste und der Radau, von Herrn Gustav ScHUstER' in: Clausthal *). (Mit ı Karte und 9 Profilen.) Ein Beitrag zur genauern geognostischen Kenntniss ei- ner Gegend, sey er auch noch so gering, nur gestützt auf sichere und vorurtheilsfreie Beobachtungen, ist meiner Mei- nung nach immer ein Gewinn für die Geognosie. Dieser Grund gibt mir den Muth, über das Flötzgebirge in der Gegend um Goslar zwischen den Flussgebieten der Innerste und der Radaw, am nördlichen Rande des Harzes, einige Be- ®) Der Herr Verf. hat die Güte gehabt , die von ihm in genanntem Bezirke gesammelten Versteinerungen zur näheren Bestimmung an mich einzusenden; sollten daher in dieser Beziehung Uhnrichtig- keiten untergelaufen seyn, so fallen sie mir, nicht ihm, zur Last und mögen in dem Umstande ihre Entschuldigung finden, dass die Bestimmungen oft nur nach sehr unvollkommeuen einzelnen Exemplaren gemacht werden mussten, wo der Beobachter an Ort und Stelle vielleicht eine bessere Auswahl zu dem Ende hätte treffen können. Bronn. Jahrgang 1835. 9 y — 728 — merkungen, welche ich zu machen Gelegenheit hatte, hie- mit der Öffentlichkeit zu übergeben. Die bezeichnete Gegend ist ohne Zweifel in geognosti- scher Hinsicht eine höchst interessante, namentlich für das mittlere Flötzgebirge und das Verhältniss des Diabases (Übergangs-Grünsteins) und des Kugelfelses (Blattersteines) zum Grauwacken- und Thonschiefer-Gebirge, so dass sie wohl einer näheren Beschreibung werth ist, und verdiente von Freunden der Geognosie häufiger besucht zu werden. Für diese füge ich zugleich zur leichtern Orientirung eine Karte bei, auf welcher sich meine Ansicht über die geo- gnostischen Verhältnisse der Gegend um Goslar, vorzüglich in Beziehung auf die Flötzgebilde dargestellt findet, denen ich bis jetzt hauptsächlich meine Aufmerksamkeit gewidmet habe; die Angabe der ältern Gebirgsarten, mit Ausnahme des Grünsteins, ist. grösstentheils von der Horrmann’schen Karte entlehnt. Wenn nun gleich der Hauptzweck dieser Abhandlung auf das Flötzgebirge gerichtet ist, so sey es mir doch er- laubt, zuvor die übrigen in der bezeichneten Gegend vor- kommenden Gebirgsarien kurz zu berühren. 1. Grauwacke- und Thonschiefer-Gebirge. Die den grössten Theil des, ganzen Harzes. konstitui- renden Gebirgsarten, Grauwacke und Thonschiefer, machen auch in der Gegend um Goslar die Hauptmasse der, Harz- berge aus. — .Der Thonschiefer zeigt sich hier von. beson- derer Güte, so dass er von mehreren Punkten als Dach- schiefer benutzt werden kann; von der Stadt Gos/ar wird ein grosser Schieferbruch, an der Chaussee nach Clausthal betrieben, und zwei andere am Nordberge von Privatperso- nen. Beide Punkte sind, wie wir weiter unten sehen wer- den, durch bedeutende Grünsteinmassen getrennt, und fin- den sich ganz in deren Nähe. In der .Rathsschiefergrube sollen verkieste Ammoniten vorgekommen seyn: ich habe nur, Nieren von Wasserkies darin angetroffen, Dieser reine —_ 1239 — Thonschiefer geht durch den Grauwackenschiefer in wahre Grauwacke über, die sich in dem Distrikte, welchen. die beigefügte Karte umfasst, in ihren verschiedenen Modifika- tionen ausser der grosskörnigen Art zeigt. Bei der Schichtenstellung des Schiefergebirges habe ich in der Gegend um Goslar keine Abweichung von der allgemeinen Regel, zufolge welcher sie nach Südost geneigt ist, getroffen; obgleich mir auf dem übrigen Zarze mehrere Punkte aufgestossen sind, an welchen die Schichten sich nach der entgegengesetzten Riehtung neigen, wodurch einige Zweifel gegen die gewöhnliche Annahme, dass das Fallen des Schiefergebirges nach Südost am Aarze. ein: allgemeines sey, in mir erregt worden sind; und ich sollte meinen, dass genauere Beobachtungen, in dieser Beziehung angestellt, zu wichtigen geologischen Schlüssen führen müssten ”), Auch tritt hier der sogenannte Grauwackensandstein auf, und bildet, mit Thonschiefer wechselnd die Kuppe des Rammelsberges, wo er durch einen bedeutenden Steinbruch zum Behuf der Gruben sehr gut entblösst. ist. In ihm er- scheinen die Schichten fast horizontal. Versteinerungen kommen: daselbst in einem bestimmten Lager in grosser *) Hr. B. K. Zimeen führt in seiner Schrift „der östliche Harz“ ei- nige Stellen an, wo der Thonschiefer. nicht das gewöhnliche Ein- fallen nach Südost zeigt. Punkte, an welchen ich ein abweichendes Einfallen der Schie- ferschichten am Hurze bemerkt habe, sind in der Nähe von Claus- thal folgende: im Polsterthale, in der Nähe der Radstube für die längere Polsterberger Kunst; — oberhalb Buntenbock, ın dem Fahrwege nach dem Ziegenberge zu; — unter dem Prinzen- Teiche zeigt sich eine sehr zerstörte Schichtung des Gesteins; in} Clausthäler Pasthale bei dem ersten Scheidehause; iu einem Steinbruche östlich von der Grube Regenbogen; — im Innerste- Thale über Wildemann, wo die neue Chaussee durch einen Berg geführt ist; — auf der Höhe des Hasenberges hinter Wildemann in dem tiefen Hohlwege nach Münchhof,; — bei dem Pferdegöpel auf Wiemann’s Bucht, am westlichen Abhange des Bauersberyes; — am Kahleberge an der Chaussee nach Goslar, diesseits des Auerhahns. SCHUSTER. 9% - 0 Menge vor: Kerne von Trochus? und von Spiriferen oder Trigonotreten (insbesondere Terebratulites ostiolatus v. Scauortn. oder Terebratula laevico- sta Lamk. = Spirifer rotundatus Sow.), dann Ge- lenk-Abdrücke und Schraubensteine von € yathocrini- tes pinnatus Goupr. und von noch einer anderen nicht näher bestimmten Crinoideen-Art, deren stralig "ge- streiften Stiel-Gelenkflächen in der Mitte eine fünfstralige Depression haben. Ältere Steinbrüche in der Höhe des Rammelsberges, aus denen die Stadtmauern von Goslar erbaut seyn sollen, ha- ben daselbst bedeutende Spalten veranlasst, welche jedoch _ jetzt grösstentheils verschüttet und verwachsen sind, 2. Hornfels. Aus der feinkörnigen Grauwacke lässt sich nun ein all- mählicher Übergang in den Hornfels beobachten, so dass die Trennung beider Gebirgsarten oft schwierig . wird. Im Ocker-Thale ist diess Verhältniss vorzüglich schön zu be- merken, wo man am Adenberge noch die Grauwacke an- trifft, und etwas weiter hinauf im Achtermannsthale den Hornfels, welcher in Verbindung mit Kieselschiefer und Grünstein den Granit des Zarzes umgibt. Auf der andern Seite lässt sich auch wiederum ein Übergang aus Hornfels in Granit beobachten, so namentlich im Ocker- und Radau- Thale. Das Einfallen des Hornfelses ist dem des Schiefer- gebirges gleich nach Südost gerichtet, und ist also am nörd- lichen Rande dem Granite zugewandt, so dass dieser auf jenem zu liegen scheint. 3. Granit. Der Granit, welcher sich zuerst im Ocker-Thale zeigt und sich nicht fern vom Harzrande nach Harzburg. forter- streckt, hat gewöhnlich eine sehr lichte Farbe; der Feld- spath in ilım ist schmutzig weiss, zuweilen ins Grüne, der Quarz rauchgrau und der Glimmer tombackbraun; letzterer — 401 -——= bildet jedoch den geringsten Bestandtheil. Als Übergemeng- theil findet sich auch hier oft Schörl ausgeschieden, wie so häufig an der Grenze des Granites und Hornfelses, — Im Flussbette der Radau oberhalb Neusiadi-Harzburg finden sich grosse Granitblöcke mit kugeligen Einschlüssen von der Grösse eines Taubeneies bis zu der eines Kinderkopfes: sie bestehen theils aus Hornfels, theils aus einem feinkörnigen Granite, welcher sich in einer grobkörnigern Grundmasse ausgeschieden hat. 4. Diabas und Kugelfels. Von den fremdartigen Einlagerungen im Grauwacke- und Thonschiefer-Gebirge müssen hier zuerst jene des Dia- bases und Kugelfelses erwähnt werden, da sich die Gegend, welche westlich von Goslar anhebt und sich von hier ab nach dem Granethale hinzieht, vorzüglich zum Studium je- ner Gebirgsarten eignet. Der Grünstein erscheint in der angegebenen Gegend 1) in Kuppen; diese einzelnen Hervorragungen scheinen jedoch unter sich wieder in Verbindung zu stehen, de::n sie bilden als solehe mehrere Züge, welche mit den Schich- ten des Schiefergebirges parallel laufen. Der erste dieser Züge beginnt bei Goslar mit dem Steinberge und zieht sich über den Königsberg nach dem Groteberge; der zweite, welcher auch noch in das Gebiet dieser Beschreibung fällt, beginnt mit der vordersten Kuppe des Nordberges, und geht über diesen nach dem ZLüljenberge; zwischen beiden zieht sich vom Schafskopfe ab ein dritter. Zwischen die- sen einzelnen Kuppen findet sich häufig Kieselschiefer, so- wohl im Hangenden als Liegenden; aber man findet auch reinen Thonschiefer in ihrer Nähe. So liegen die Schiefer- brüche am Nordberge in der Mitte der oben angegebenen beiden Kuppenzüge von Grünstein. Am südlichen Abhange des Schafskopfes ist der Grünstein am schönsten durch ei- nen Steinbruch aufgeschlossen, in welchem eine prismatische Absonderung dieser Gebirgsart deutlich zu sehen ist. Auf — 132 - dem sSteinberge liegt ebenfalls ein Steinbruch im Grün- steine, 2) in Lagern zwischen Thonschiefer. Am schönsten zeigt sich dieses Verhältniss bei der Herzog-Julius-Hütle an dem dasigen Hüttengraben. Diese Lager ziehen sich vom Nordberge in den Todberg, und lassen sich eine be- deutende Länge verfolgen; ihre Mächtigkeit ist von 2’—12'. Geht man im Grane-Thale am Fusse des Nordberges etwas hinauf, so trifft man daselbst noch mehrere Grünstein-Lager mit Kugelfels (Blatterstein) verbunden, welche durch den dortigen Fahrweg setzen, und sich durch hervorstehende Felsen zu erkennen geben. Auch findet sich ein Lager von Diabas westlich der Chaussee von Clausthal nach Gos- lar, nicht weit von der Raihsschiefergrube an der Pfennigs- klippe. Dieses Lager ist durch einen kleinen Bach, welcher es durchschneidet, vorzüglich gut aufgeschlossen. Der Grünstein ist hier etwa 20° mächtig; im Hangenden dessel- ben liegt sogleich Thonschiefer, im Liegenden ist aber we- nigstens am südlichen Abhange des oben erwähnten Ein- schnittes erst eine dünne Lage von kieseligem Kalke, und dann folgt Kieselschiefer, 3°- S’ mächtig, welcher wieder auf Thonschiefer liegt. In diesem Kieselschiefer finden sich einige Ausscheidungen, sowohl in kugligen Gestalten, als auch in Schnüren, von einer weissen quarzigen Substanz, welche aber mit Säure braust, sich theilweise darin löst, und sich als kohlensauern Kalk zu erkennen gibt; vielleicht ist diese Substanz eine mechanische Verbindung von @uarz und Kalkspath. Dasselbe Mineral findet sich auch mitten im Grünsteine: so namentlich am Schafskopfe. Der Grünstein und Kugelfels erscheint auch 3) in einzelnen kugeligen Massen von der Dicke einer Wallnuss bis zu der eines Kopfes, mitten im Thon- schiefer eingeschlossen, ohne jedoch einen bedeutenden Ein- fluss auf dessen Schiehtung zu üben. Oberhalb der Jubus- hütte am Todberge in der Nähe der oben erwähnten Gänge jener Gebirgsart sieht man das angegebene Verhältniss am deutlichsten. Es ist diess ganz dieselbe Erscheinung, wel- che zwischen Thonschiefer ‚und Kalkstein sich zeigt, der sich gleichfalls in einzelnen Nieren im Thonschiefer findet, und ganz ausgezeichnet sich in der Nähe von Clausthal bei Buntenbock zwischen dem Ziegenberge und der Todten Frau in einem Fahrwege darstellt, welcher die Grünstein-Lager, die sich von ZLerbach nach dem Polsierberge und noch wei- ter hinziehen, rechtwinkelig durchschneidet, und welcher Punkt zur Ansicht Jedem zu empfehlen ist, der das Ver- hältniss des Diabases, Blattersteines und des Übergangs- Kalksteines zum Übergangs-Schiefer-Gebirge kennen zu ler- nen wünscht. Hier finden sich nämlich zwischen dem Thonschiefer mehrere Lager von Diabas und Kugelfels, auch isolirt im Thonschiefer einige Nieren und Kugeln dieser Gebirgsarten; und der Thonschiefer nimmt sowohl im Han- genden als im Liegenden jener Lager kohlensauern Kalk auf, welcher sich so sehr anhäuft, dass er sich oft als wirk- liches Lager unterscheiden lässt, oft aber auch nur in ein- zelnen Nieren sich rein ausgeschieden hat, In wie weit die Bemerkung richtig ist, welehe Bou: in dem „Geognostischen Gemälde von Deutschland“ (S. 56) gibt, dass man in einem Grünsteine am Harze bei Goslar Versteinerungen treffe, muss ich unentschieden lassen: ich habe daselbst keine gefunden. 5. Übergangskalk. Den Übergangskalk trifft man in den von mir gesteck- ten Grenzen nur im Grane-Thale, wo er einige Lager im Thonschiefer bildet, und sich durch bedeutende Felsen zu erkennen gibt. Es ist ein dichter, dunkler, blaulich grauer, im Bruche splittriger Kalkstein. Die Kalkmasse hat sich zuerst mit der Thonschiefermasse innig verbunden, und stellt sich dann selbstständig in Lagern dar. Versteinerun- gen habe ich nicht darin bemerkt. Die merkwürdige Erz-Lagerstätte im Rammelsberge sey — 134 — bloss angeführt, weil sie hier im Gebiete des. Grauwacke- und Thonschiefer-Gebirges liegt. Ich komme nun zu dem Flötzgebirge. Der Mangel des ältern Flötzgebirges ist eine Eigen- thümlichkeit des nördlichen Zarz-Randes. Hier treten nicht nur die untern Glieder des mittlen Flötzgebirges unmittel- bar an das Übergangs-Gebirge, sondern an einigen Punkten selbst die Kreide-Formation, wie im Schömmerwalde. Man darf sich daher nieht wundern, wenn in der Gegend, auf welche sich diese Beschreibung bezieht, der bunte Sand- stein als älteste Flötz-Formation angetroffen wird. 6. Formation des bunten Sandsteins. Die Formation des bunten Sandsteins stellt sich im Ganzen in der Gegend um Goslar nur sehr unvollkommen dar. An der westlichen Seite von Goslar habe ich sie an keinem Punkte auffinden können ; obgleich sehr zu vermu- then ist, dass sie auch dorthin fortsetze, aber durch eine starke Decke aufgeschwemmten Landes dem Auge entzo- gen werde. Zwischen Goslar und der Ocker lässt sie sich jedoch an verschiedenen Punkten bemerken, so dass sich mit grosser Gewissheit annehmen lässt, dass sie hier einen ununterbrochenen Zug bildet. Am deutlichsten ist sie in dieser Erstreckung im Gelmke-Thale, oberhalb des daselbst befindlichen Teiches aufgeschlossen. Die Formation des bunten Sandsteines zeigt sich hier als ein loser, durch we- nig Bindemittel verbundener Sandstein von braunrother und gelblichweisser Farbe; in ihm finden sich einzelne kugelige Ausscheidungen eines dunkelbraunen (durch Manganoxyd gefärbten) erdigen Sandes, welche in derselben Formation bei Göttingen zwischen der Plesse und Maria-Spring vor- kommen, nach Warchner auch im Schwarzwald. — An diesen Sand lehnt sich dann ein bunter Mergel von rother und schmutzig grüner Farbe, wie er sich gewöhnlich zwi-. schen dem bunten Sandsteine und dem Muschelkalke. findet. Dieser bunte Mergel ist bei Goslar in der Nähe des unter- — 135 — sten Stollenlichtloches am Bollrück zuerst zu sehen, dann auf der andern Seite des Gelmke-Thales, an der Aleinen Horst, wo sich eine Mergelgrube findet; auch ist hier ein bedeutender Erdfall mitten im Felde, der wahrscheinlich dieser Formation oder der folgenden (dem Muschelkalke) zugehört. Früher fanden sich einige Mergelgruben am Fusse des Zahnenberges, in welchen zuweilen knollenför- mige Massen von Gyps, sowohl rein und dann späthig fa- serig oder körnig, als auch unrein mit Mergeltheilen ge- mengt, von weisser und röthlicher Farbe vorgekommen sind; durch die Kultivirung dieses untern Theiles des Zah- nenberges zu Ackerland sind diese Gruben verschüttet worden. Der eigentliche Sandstein erscheint nur noch an eini- gen Stellen auf dem Fusswege zur Messingshütte als loser dunkelrother Sand. In neuerer Zeit ist diese Formation bei der Ocker durch eine neue Wasserrösche für die Hütte aufgeschlossen worden, und es hat sich dabei auf das Deut- lichste ergeben, dass das Übergangs-Gebirge sich hier über das Flötzgebirge erstreckt, woraus folgt, dass dieselbe Kraft, welche hier die Stellung der Thonschiefer-Schichten her- vorbrachte, auch dem Flötzgebirge eine gleiche Schichten- stellung gegeben hat, und dass also nicht allein dem Flötz- gebirge, sondern auch dem Übergangs-Gebirge am nördli- chen Harz-Rande ein verkehrtes Einfallen der Schichten beigelegt werden müsse. Hinter der Ocker nach Neustadt-Harzburg zu gibt sich diese Formation nur durch eine fortlaufende Reihe von Erdfällen zu erkennen bis oberhalb Bindheim am Fusse des Pagenberges, wo der bunte Mergel der Formation des bun- ten Sandsteines in einem tiefen Fahrwege noch einmal sicht- bar wird. In der noch weiter projektirten Verlängerung dieser verfolgten Linie liegt die Saline Julius-Hall über Neustadt-Harzburg. Dahinter erhebt sich jedoch unmittel- bar der Burgberg, an welchem diese Formation vermuthlich abhebt. - 1356 — Aus den hier angegebenen Beobachtungen allein das angeführte Gebilde unbedingt zur Formation. des bunten Sandsteines zu rechnen, könnte allerdings gegründete Zwei- fel erregen, da die Data eben so sehr für die Formation des bunten Mergels (des Keupers) sprechen ; doch der weitere Verfolg meiner Untersuchungen, welcher die zur Bestim- mung von Formationen hauptsächlich zu berücksichtigenden ‚Lagerungs-Verhältnisse ans Licht setzt, wird der oben aus- gesprochenen Ansicht völlige Glaubwürdigkeit geben *), 7. Muschelkalk, Diese Formation halte ich für diejenige, welche sich am leichtesten durch blosses Anschauen und selbst aus Handstücken bestimmen lässt, sobald sich der Kalkstein in der gewöhnlichsten Abänderung als dichter blaulich-grauer Kalkstein von splittrigem Bruche ins Ebene und Muschelige darsteilt, wie er hauptsächlich den Zeimberg bei Göttingen konstituirt. Dieser Kalkstein, welcher in der Goslar'schen Gegend fast ohne Unterbrechung zu verfolgen ist und an einigen Stellen die für den Muschelkalk charakteristischen Versteinerungen führt, hat mir aus dem angeführten Grunde ein Mittel an die Hand gegeben, nicht allein die Formation des Muschelkalkes aufzufinden, sondern auch dadurch die Formation des bunten Sandsteines von der des Keupers zu trennen, indem ich alle die Mergel, welche südlich von dem Muschelkalke, also näher am Harze liegen, und welche ich oben schon angeführt habe, zum bunten Sandsteine rechne; ‚ *) Nach einer brieflichen Mittheilung meines Freundes, des _Berg- Eleven Nessie in Goslar, dem ich überhaupt mehrere Notizen verdanke, hat sich neuerdings in der schon oben erwähnten Was- serrösche bei Ocker zwischen dem rothen und grünen Mergel Roggenstein von rother Farbe in einzelnen, Ausscheidungen ge- funden, wodurch es um so gewisser wird, ‚dass die bunten Mer- gel, welche sich am nördlichen Harz-Rande zwischen der Grau- wacke und dem Muschelkalke finden, der Formation des bunten Sandsteines beizuzählen sind. Darauf ist man auf weissen Sand- stein getroffen, ScH. - WB —- alle Mergel aber, welche sich an der entgegengesetzten Seite jenes Kalksteines finden, und die ich im Folgenden noch näher bezeichnen werde, gehören meiner Ansicht nach zur Keuper-Formation, obgleich das Einfallen der Kalkstein- Schichten an den meisten entblössten Punkten für jene ähn- lichen Formationen die Vertauschung der Namen erforderte; denn dem Anscheine nach liegt der Muschelkalk auf der Keuper-Formation und unter dem bunten Sandsteine. Doch, da es für den nördlichen Zarz-Rand als allgemeines Gesetz gelten muss, dass die Gebirgsarten daselbst ein verkehrtes Fallen zeigen, wie ich schon erwähnt habe, so kann das Einfallen einer Gebirgsart für die Bestimmung des relativen Alters der angrenzenden Formationen in dieser Gegend kein sicheres Anhalten gewähren; ich habe dagegen bei dieser Beschreibung als Grundsatz angenommen, dass eine Gebirgs- 8 art, je mehr sie sich vom Zarzgebirge entfernt, ein um so jüngeres Alter hat, und bei Aufzählung der einzelnen Flötz- Formationen bin ich diesem Grundsatze getreu von der Ge- birgsart ausgegangen, welche sich zunächst dem Übergangs- Gebirge findet, und werde im weitern Verlaufe mich also immer mehr von diesem entfernen, Ich gehe nun über zur nähern Bezeichnung der Punkte, an welchen sich der Muschelkalk am Tage beob- achten lässt. An der östlichen Seite von Goslar findet sich diese Gebirgsart gleich nahe beim Stadtgraben neben dem Zwin- ger, woselbst durch einen Wasserriss ein schöner Durch- schnitt dieser Formation gebildet worden ist. Der Kalkstein findet sich hier in sehr dünnen Lagen höchstens #’ mächtig, welche vom Zarze ab immer dünner werden, indem sich hier dem Kalke Thon und Sand beimengt, wodurch er ein völliges Sandstein-artiges Ansehen erhält. Die Schichten zunächst dem Harze stehen fast senkrecht, fallen aber noch dem Harze zu und verflächen sich, je weiter man von dem- selben abkommt; ihr Streichen ist h.-11. Die ganze Mäch- tigkeit derselben lässt sich etwa zu 300° angeben. An Ver- u steinerungen ist dieser Punkt sehr arm; ich habe nur sehr undeutliche Steinkerne darin gefunden; die Walzen-förmi- gen Ausscheidungen, welche früher wohl für Serpuliten gehalten worden sind und hier zwischen den einzelnen Lagen nicht selten angetroffen werden, gehören nicht da- hin. Dieser Kalk bildet hier am Fusse des Rammelsberges eine kleine Erhöhung, die sich nach dem Bollrück erstreckt, wo ich darin v. Scnrorsems Mytilites socialis ge- funden habe. Derselbe Kalkstein zeigt sich dann wiederum in der Nähe des oben bezeichneten bunten Sandsteines im Gelmke- Thale, wo sich Stielstücke von Enerinites liliiformis, Terebratula vulgaris, Mytulites socialis und Ammonites (Ceratites) nodosus v. Scurorn. finden. Die Schichten fallen dem Harze zu. Ferner zeigt er sich auf der Äleinen Horst, wo sandige Lagen sich unmittelbar der Formation des bunten Sand- steines anschliessen und gleichsam eine Verbindung beider Formationen hervorbringen. Das Streichen und Fallen der Schichten bleibt sich auf dieser Seite von Goslar beim Mu- schelkalke überall gleich, wesshalb ich diese Angaben im Folgenden mit Stillschweigen übergehe. | Am östlichen Abhange des Ocher-Thales, am Fusse des Adenberges erscheint der Muschelkalk in ziemlich senkrech- ten Schichten; dann wieder in der Nähe des Braunschwei- gischen Försterhauses und zuletzt oberhalb Bindheim-Harz- burg am Fusse des Pagenberges. Auf dieser ganzen Erstre- ekung ist sein Streichen durch einen bei der Beschreibung der Formation des bunten Sandsteines schon erwähnten Zug von Erdfällen bezeichnet, welche sich bis zur Saline Julius-Hall verfolgen lassen, wo der dortige Soolschacht im Muschelkalk abgeteuft seyn soll. Gleich bei dieser Salz- quelle erhebt sich der Burgberg, welcher‘ aus einer sehr festen Grauwacke besteht, vor dem vermuthlich auch die - Formation des Muschelkalkes absetzt; denn bis zum Zcker- Flusse lässt sieh von ihr keine weitere Spur entdecken. — 159 — Westlich von Goslar bildet der Muschelkalk zwei Hü- gel, den grossen und Äleinen Katten- oder Katzen-Berg, wel- che durch die Chaussee nach Zeldesheim getrennt werden. Ersterer ist einer von den Punkten, an welchen die Schich- ten des Flötzgebirges das der Natur am angemessenste Fal- len haben: der Muschelkalk fällt nämlich hier, und auf sei- ner ganzen Erstreckung nur allein hier, von dem Zarze ab, und schon auf dem Äleinen Kattenberge nimmt er das ent- gegengesetzte Fallen wieder an. Auf dem grossen Katten- berge habe ich die schon erwähnten Fossil-Reste: Tere- bratula vulgaris, Ammonites nodosus und Mpti- lites soeialis hin und wieder versteinert gefunden. Das Kloster Riechenberg mit seinen Gärten durchschnei- det der Muschelkalk diagonal, er lässt sich diessseits an einer kleinen Erhöhung bemerken, wo sich, so wie auch auf dem ÄAleinen Kattenberge, eine Lage Bittermergelkalk von gelber Farbe findet, — und jenseits an der nördlichen Gar- tenecke, wo ich unter Stielstücken von Encrinites lilii- formis v. ScuL. die eben genannten Arten wieder gefun- den habe. Der Muschelkalk scheint hier noch den soge- nannten Til/yberg zu bilden, verliert sich dann aber in der sumpfigen Niederung, in welcher Asifeld liegt. Am westli- chen Abhange des Innerste-Thales, am Fusse des Junkern- berges, zeigt er sich jedoch wieder und zieht sich von da ab nach dem Neuen Kruge. 8. Keuper-Formation. Die leichte Verwitterbarkeit derjenigen Glieder dieser Formation, welche sich um Goslar zeigen, ist die Ursache, dass dieselbe nur an wenigen Punkten zu beobachten ist. Am charakteristischsten tritt der bunte Mergel dieser For- mation von der gewöhnlichen blaulichgrünen und rothbrau- nen Farbe am östlichen Abhange des Gelmke-Baches, an der grossen Hors! hervor, wo derselbe gegraben und dann zur Verbesserung der Felder benutzt wird, indem er an der Luft beim Zutritt von Feuchtigkeit augenblicklich in ‘ — Mi — kleine rhomboidale Stücke zerfällt. Dieses leichte Hervor- treten der Absonderungs-Flächen macht es schwierig, die Schichtungs-Ablosungen zu bestimmen. Die verschiedenen Farben wechseln lagenweis ab, und will man darnach auf die Lagerung schliessen, so fallen die Schichten auch hier dem Harze zu. An den übrigen Punkten, wo diese Formation noch zu sehen ist, zeigt sich indessen der eigentliche Mergel nur in seinem verwitterten Zustande und stellt sich als rothbrau- ner und grünlicher Thon dar; so findet er sich am westli- chen Abhange des Gelmkhe-Thales und auf. dem Osterfelde bei Goslar, wo zum Behuf einer Ziegelbrennerei daselbst der Thon gegraben wird. — Westlich von Goslar zeigt sich der Keuperthon gleich zwischen dem Rosen- und Brei- ien-Thore, und lässt sich hinter dem grossen Kaltenberge verfolgen bis über die Chaussee nach Hannover; von hier bis nach der /nnerste ist diese Formation nicht weiter zu bemerken; wenn man nicht etwa den Thon dahin rechnen will, welcher in der Nähe der Riechenberger Mühle gegra- ben wird. Doch am westlichen Ufer der /nnerste bei dem oben näher bezeichneten Muschelkalke tritt der bunte Mer- gel wieder zu Tage aus. Nach Osten zu zeigt sich die Keuper-Formation hinter der Ocker oberhalb der dortigen Ziegelbrennerei im Dreck- thale, welches vielleicht dieser Gebirgsart seinen Namen zu verdanken hat. Sie ist auf den dortigen Wiesen nach dem Forsthause zu gleich unter dem Rasen weiter zu bemerken, und zuletzt erscheint der rothe Thon bei Neustadi-Harz- burg am Burgberge, wo er das Übergangs-Gebirge berührt. Noch weiter östlich, am Fusse des Eichberges, wo der Schimmerwald anfängt, findet sich an einem Bacheinhange eine bedeutende Masse von blassgelbem Sandsteine entblösst, den ich ebenfalls wegen seiner Lage zur Keuper-Formation rechne, da der Muschelkalk hier weder im Hangenden noch. Liegenden aufzufinden ist und ein sicheres Anhalten für die Formations-Bestimmung darbietet. >—- 141 — Ich muss noch eines schmalen Sandstein-Lagers erwäh- nen, welches sich bei den Thon-Ablagerungen des Osterfel- des in der Nähe der Thongruben auf dem mittlern Fahr- wege befindet und wahrscheinlich der Keuper-Formation beizuzählen ist; das Lager ist nur, so viel sich bemerken lässt, 1‘ mächtig, streicht h. 9., und fällt unter S0° vom Harze ab; der Sandstein hat eine blassgelbe Farbe, und ist sehr dünnschieferig. 9. Lias-Formation. Nach den neuern Geognosten folgt im Systeme jetzt eine Reihe von Formationen, deren Äusseres sich sehr ähn- lich ist, und welche nur durch eine genauere Kenntniss ihrer Versteinerungen zu unterscheiden sind. Da es mir aber nicht möglich gewesen ist, die richtigen Namen der von mir gesammelten Überreste organischer Wesen zu er- fahren, so bin ich ausser Stande, den beiden folgenden Bil- dungen die bestimmteren Namen beizulegen, und behalte hier die ältern allgemeinern Namen: Lias und Jurakalk bei; denn davon bin ich überzeugt, dass in der Gegend um Goslar zwischen dem Keuper und @uader-Sandsteine noch 2 Formationen der Natur der Sache nach wenigstens zu unterscheiden sind. Zur Formation des Lias rechne ich hier eine Ablagerung von Thon, zum Theil angefüllt mit Petrefakten, wodurch sie sich von dem Keuper-Thone unter- scheidet, und die Jura-Formation ist durch verschiedene Kalksteine in der bezeichneten Gegend dargestellt. Um indess bei dieser Bestimmung so distinguirend als möglich zu Werke zu gehen, mache ich durch Farbe und Verschiedenheit der Versteinerungen geleitet bei der Thon- Ablagerung zwei Unterabtheilungen: a) Ablagerung von gelbem Thon. Dieser gelbe Thon findet sich am ausgezeichnetesten auf dem Osterfelde von Goslar in der Nähe des oben erwähn- ten Keupers, und unterscheidet sich von diesem einmal durch . — 142 — seine Farbe und dann vorzüglich durch das Vorkommen von Versteinerungen. An diesem Punkte: findet sich ‘auch. in dem Thone der von Hausmann seiner Form wegen soge- nannte Tutenmergel sehr schön. Unter den Versteinerun- gen kommen am häufigsten Ammoniten und Belemniten vor; erstere sind gewöhnlich sehr zerbrochen, oder ihre inneren Windungen in eine ockerige Masse umgeändert, welche leicht zerfällt. Es kommen daselbst vor: Ammoni- tes costatus v. ScuLotH.; A, Amaltheus v. ScuLoru. (var. costis subinermibus);, eine Art, welche SCHLOTHEIM un- ter A. serpentinus mitbegreift, und die zw, Gundersho- fen gemein ist, dem Nautilus opalinus Rein. entspre- chend (Am. opalinus Rormer), Bruchstücke einer andern, welche mit A. gigas Zıer. (tf. xıı, fg. 1) aus den oberen Jura-Gebilden Ähnlichkeit hat; Spitzen theils unbezwei- fet von Belemnites subecanaliculatus ScnaLorn. (B. semihastatus Bıaınv.), der in der unteren Jura-Forma- tion im Oxford clay, im Eisenoolith und in jener Schichte zu Gundershofen ete. vorkommt, theils von anderen Arten ohne Fal- ten am Ende, welcher negative Charakter ebenfalls auf die Jura- Formation hinweiset. Ausserdem habe ich auch in einer Thon- grube, welche weit im Hangenden, also vom Zarze abwärts liegt, Nucula Hausmanni Rorm. (N. laevigata Münstr. und N. Hammeri Derr, var. minor, — den obern Liasmergeln und der untersten Jura-Formation angehörig — sind ganz ähn- lich, nur minder deutlich konzentrisch gestreift) gefunden. Neben den Versteinerungen kommen in diesem Thone häufig kugelige, gewöhnlich ovale Ausscheidungen von thonigem Sphärosiderit vor, in deren, Mitte zuweilen jene Ammoniten (hauptsächlich A. opalinus R.) eingeschlossen sind und zur Entstehung’ "dieser. Kugel Anlass gegeben zu ‚haben scheinen *). *) Hier liegen mithin offenbar Versteinerungen der Lias-Formation (A. costatus, A. Amaltheus) mit-.solchen der _untern Jura- Gebilde, in vorherrschender, Anzahl beisammen, wodurch diese Schichten ein jugendlicheres Alter .erhalten würden, als ihnen. hier zugegeben ist. Gehen beiderlei Formationen hier etwa unmit- telbar über einander zu Tage? Dromn. — 193 — Aufgeschlossen ist dieses Thonlager nur noch hinter der Ocker bei der dortigen Ziegelbrennerei, in welcher dieser Thon verbraucht wird (hier kommen dieselben Ver- steinerungen vor, wie auf dem Osterfelde), und an der Nord- seite von Goslar hinter dem grossen Kattenberge bei der sogenannten alten Sandkule, woselbst ich einen Theil eines Ammonites Parkinsoni Sow. gefunden habe, der in England wie bei Zuldesheim im Lias sowohl als in der Oolith-Reihe gefunden wird. An diesem Punkte liegt die- ser Thon unmittelbar an dem @uadersandsteine, welcher unten noch weiter zu betrachten seyn wird. | b) Ablagerung von blauem Thone. Wenn gleich schon bei der vorigen Gruppe die Farbe mancher Thone sich dunkler gefärbt zeigte und daher der des Thones dieser Abtheilung sehr ähnlich wird, so bestim- men mich doch die Versteinerungen, welche in beiden Thonarten durchaus verschieden sind, sie für jetzt zu tren- nen. Der Thon, zu dem ich mich jetzt wende, zeichnet sich durch seine dunkelblaue Farbe, welche dem Schwarzen nahe kommt, aus. Diese Farbe, so wie der Bitumen- Ge- halt mag wohl Schuld gewesen seyn, dass man in frühe- rer Zeit glaubte, Steinkohlen darin zu finden und desshalb bei der Ockerhütte einen 30 Lachter tiefen Schacht darin niedergebracht hat, jedoch ohne Erfolg. Jetzt wird dieser Thon auf der Ockerhütte als Flussmittel bei der Kupferar- beit benutzt, und diess ist der Grund, dass an diesem Punkte die Thon-Ablagerung deutlich aufgeschlossen ist, und eine Menge schön erhaltener Versteinerungen an den Tag gekommen sind. Unter diesen kommt wieder häufig vor obiger Ammonites ey Be Bene Er Gafıe- subtetra ona Münsrt. i me 6 ” Ross (anscheinend ganz-übereinstimmend_ mit Domarites Addwini_Beoncn. und butraria gregaria Mer. aus den-mittlen_Jura-Schiehten), Belemnites rostriformis Tueoporı (dem B. brevis Münsr. sehr ähnlich oder identisch $) und andere ungefaltete Spitzen von Belemniten, Tri- Jahrgang 1835. 10 — 14 — gonia navis Lam. (Donacites trigonius SchLorH.) und sehr ausgezeichnete Exemplare von Ammonites co- status, so dass auch hier sich die Versteinerungen der untersten Glieder der Jura -Formation (!Belemniten- Trümmer und *Donaecites trigonius mit jenem A m- phidesma) den anerkannten Lias-Versteinerungen beizu- gesellen scheinen, welche jedoch hauptsächlich nur den obersten Lias-Schichten entsprechen. Die Ammoniten vorzüglich, aber auch die übrigen Versteinerungen sind häufig in Ku- geln von thonigem Sphärosiderit eingeschlossen; einige die- ser Kugeln sind angefüllt mit den verschiedenartigsten Ver- steinerungen, andere dagegen sind ganz leer davon. Im Liegenden von diesem Thone (dem Zarze zu) liegt ein dunkler Stinkschiefer mit Posidonia Becheri (P,Bron- nii Gorpr.), der diesem Thone beizuzählen ist: in ihm fin- den sich kugelige Ausscheidungen von Kalk, welche mit Versteinerungen erfüllt sind.. Dieser Thon ist ausser der erwähnten Stelle bei der Ockerhülte nur noch zwischen Goslar und. Ocker am Petersberge in einem Fahrwege zu sehen. — Auf der. Karte habe ich diese Formation bis Harzburg projektirt, weil die dortigen Wiesen zwischen der vorigen und folgenden Formation diese Thonlagen hin- länglich anzuzeigen scheinen. 10. Jura-Formation. Nach diesen Thon-Ablagerungen findet sich nun wie- der eine Lage festen Kalksteines, welcher sich ‘so charak- teristisch als zur Jura-Formation gehörig zeigt, dass. ich kein Bedenken trage, ihm diesen allgemeinen Namen beizu- legen, wie auch Horrmans schon gethan hat; da jedoch diese Formation namentlich durch Englische Geognosten in der neuesten Zeit weitere Abtheilungen erfahren hat, so würde auch diese Kalk-Bildung nach den Versteinerungen näher zu bestimmen seyn. — Dieser Kalkstein zeigt sich nur an der östlichen Seite der Stadt Goslar, zuerst vor der Sandgrube- am Petersberge in dem dahin führenden Fahr- — 145 — wege. Auch besteht das nördliche Ufer des daselbst befind- lichen dem Oberfaktor v. Crausgruch zugehörigen Teiches aus sehr mergeligen Schichten dieser Formation; durch die Wellen werden hier zuweilen Überreste organischer Wesen entblösst, unter denen sich Gryphiten (Gryphaea dila- tata Lamk. Desn.) und sehr grosse Ostraceiten (Ostrea explanata Goror.) vorzüglich auszeichnen; auch habe ich in den daselbst befindlichen Kalkbrachstücken Stacheln von Cidarites Blumenbachii Münst. bemerkt. Die Schich- ten dieses Kalksteines streichen h., 9—10 und fallen dem Harze zu. — Verfolgt man die angegebene Richtung nach der Ocker hin, so trifft man auf dem Pelersberge einen Fahrweg, welcher diese Kalkschichten rechtwinkelig durch- schneidet, und daher den schönsten Punkt diese Formation zu beobachten darstellt. Hier wechseln Schichten von ver- schiedenartigen Kalksteinen mit kalkigen Thonlagern zu mehreren Malen ab. Der Kalkstein zeigt sich ockergelb, erdig, mit vielen Thontheilen verbunden, der immer fester wird und in einen gelblichbraunen körnigen Kalk übergeht, dann auf der einen Seite durch das Dichte ins Splitterige geht und einen quarzigen Kalk von röthlichweisser Farbe bildet, der an den Kanten durchscheinend ist; auf der an- dern Seite erhält er durch kleine längliche Kugeln von thonigem Sphärosiderit ein oolithisches Ansehen und wird wirklicher Oolithen-Kalk von blassgelber Farbe; je voll- kommener diese Kügelchen sind, je vollkommener der wahre Oolithen-Kalk also heryortritt, desto lichter wird die Farbe, desto mehr zieht sich das Eisen zurück. In den festen nicht oolithischen Kalksteinen gibt es ei- nige Versteinerungen: Kerne von Venus nuculaefor- mis Rorm. und verschiedene Terebrateln; auch ist mir daselbst ein Fischzahn von schwarzer Farbe vorgekom- men. In den thonigen Schiehten finden sich in grosser Menge: Exogyra spiralis Gouor. (E. Bruntrutana Tuurm. Vortzz), Ostrea costata Sow., Terebratula ornithocephala Sow., eine der Formen von T. bipli- 10 * - we > cata Sow., v. Buch und T.coneinna Sow. (T.rostrata und T. multiplieata v. Zıer.), Venus nuculaefor- mis Rorm. und ein kleiner straliger Pecten (sehr un- deutlich). Die Schichten des Kalksteines fallen hier dem Zarze zu. Nähert man sich indess in der angegebenen Richtung noch mehr der Ocker, so findet man am westlichen Ab- 'hange des Gelmke-Thales am Petersberge denselben Kalk- stein, aber mit dem entgegengesetzten Einfallen. Der Kalk- stein hat sich hier dem Äussern nach wenig verändert, die Anzahl der Versteinerungen aber sich bedeutend vermehrt; ausser den oben genannten Terebrateln (insbes. T. bipli- cata) noch Kerne von Natica dubia Röm., Pteroce- ras Oceani DOrs., Pecten lens Sow., Lucina sub- striata Röm. und ein undeutlicher Peeten. — Hier ist im Hangenden (dem Zarze abwärts) ein Kalksteinlager an- gefüllt mit thonigem Sphärosiderit von den verschiedensten Gestalten bis zur Grösse eines Taubeneis. — x Durch die Ocker wird nun der Bergrücken, welchen dieser Kalkstein bildet, unterbrochen ; jedoch gleich jenseits der Ocker, zwischen dem Kupferhammer und der Frau-Ma- rien-Saigerhütte am Adenberge (auch wohl Hüttenberg ge- nannt) zeigtsich der Kalk wieder: er hat hier eine schmutzig gelbe oder grünlich graue Farbe ; in diesem finden sich Te- rebrateln, Cidarites Blumenbachii, Ostrea costata und eine kleinere Ostrea-Art, Exogyra spiralis, Ne- rinea Gosae Röm., wozu wahrscheinlich auch die Neri- neen-Kerne gehören, welche hier ganz übereinstimmend mit andern am Spetzhut bei Hildesheim, zu Basel und zu St. Mihiel (Meuse-Dept.) vorkommen. Die Schichten fallen von hierab in ihrer weitern Erstreckung bis Bindheim- Harz- burg wieder dem Harze zu. Die äussere Beschaffenheit des Kalksteins bleibt sich hier fast überall gleich; nur der Oolithenkalk zeigt sich nirgends wieder so rein ausgebildet, wie im Fahrwege auf der Mitte des Pelersberges zwischen Goslar und Öcker. Auf dem Langenberge bei Ocker, welcher dieser For- mation angehört, so wie in dem Steinbruche bei Schleweke findet sich eine grosse Menge Versteinerungen; ausser den früher genannten: Ostrea® Marshii Sow., ?Melania, plattgedrückte Trochus-Kerne, wie sie ZiETEN unter Cir- rus depressus Sow. abbildet, Exogyra? spiralis, Gervillia elongata Röm., Kerne von Pholadomya acuticosta Sow., von Isocardia elongata (nicht bei Verrz), l.orbieularis, Mactra acuta und Venus nu- eulaeformis Röm., $Mya mandibula Sow, var. minor. Röm., Kerne von Lutraria compressa und L. similis Röm., von Natica Ydubia gd., von Buccinum laevi- gatum, °Pteroceras und Turbo; dann Kerne von Mya canaliculata Röm. (dem Myaeites elongatus v. Scutotu. aus Muschelkalk sehr ähnlich), Perna tor- tuosa Röm. (mehr von der Form einer Avicula, auch im Kimmeridge - clay von Porreniruy vorkommend) und Trigonia. Es ist am Langenberge eine Schicht dieses Kalksteius fast ganz mit Bruchstücken von Exo gyra carinata Röm. (der E. haliotoidea nahe stehend) angefüllt; in dersel- ben Schicht habe ich auch einen YInoceramus gefun- den. — In dem Steinbruche vor Schleweke ist ein grosser Theil der Schieht mit den vielen thonigen Sphärosiderit- Kugeln entblösst, Weiter setzt der Jurakalk mit einer kleinen Wendung oder Verschiebung nach Norden über die Radau, wo er dem Schützenhause gegenüber, so wie auch in dem daselbst be- findlichen Fahrwege, welcher nach Wesierode führt, ent- blösst ist; und dieser dadurch gebildete Hügelzug lässt sich vor dem Bulterberge her bis in den Schimmerwald verfolgen. Alle Versteinerungen, welche hier für die Juraforma- tion aufgeführt worden, deuten, wenn man die zweifelhaften Arten nicht mit in Rechnung bringt, wohl ohne Ausnahme die mittlere und obere Juragruppe an, oder es sind Arten, die diesen und der untern Gruppe gemeinschaftlich zustehen, —- 148 — insbesondere dem O.sford-Thon, dem weissen Jurakalk, dem Korallen-Kalk und dem Kimmeridge- Thon; was der untern Gruppe und insbesondere den tiefsten Gliedern ausschliesslich entsprechen möchte, findet sich den schon erwähnten Versteine- rungen desLias vergesellschaftet; das ganze J uragebilde zeigt sich hier mithin in einer nicht bedeutenden Entwickelung, 11. Kreide-Formation. a) Quadersandstein (Grünsand). Dieser Sandstein lässt sich fast ohne Unterbrechung über den ganzen Distrikt, dem diese Beschreibung gewid- met ist, verfolgen. — Er ist Glimmer-frei und hat hier nur eine geringe Festigkeit, so dass er auf dieser ganzen Er- streckung als Sand benutzt wird; nur an der, westlichen Grenze, hinter Langelsheim, erhält er eine solche Härte, dass er zu Bausteinen verarbeitet werden kann. Die Farbe desselben wechselt zwischen dem rein Weissen und dem Braunen; an mehreren Stellen ist er mit einer grünen Sub- stanz verbunden, wodurch er dem Englischen Green -sand ganz ähnlich wird; auch ist er zuweilen von Schnürchen von Eisenoxydhydrat durchsetzt; Chalzedon findet sich, je- doch selten, darin; nach Hausmann soll auch Blaueisen- stein (Krokydolith) darin vorkommen. Obgleich mir in Sammlungen zuweilen Echiniten gezeigt worden sind, die aus der Sandgrube bei Goslar seyn sollen, so habe ich doch bei dem häufigen Besuche dieser Stelle trotz aller Mühe keine Spur einer Versteinerung finden können. Von Schich- tung kann bei diesem Sandsteine nicht die Rede seyn, da die ganze Mächtigkeit desselben (etwa 36‘) nur aus einer zusammenhängenden Masse besteht, welche in quadratische Stücke abgesondert ist; die ganze Masse hat jedoch eine senkrechte Stellung *). *) Ob der natürliche Durchschnitt, welchen BovE in seinem „geognos- tischen Gemälde von Deutschland“ (Fig. 14) von der östlichen Seite des Petersberges bei Guslar gibt und (pag. 314) beschreibt, —- 19 = Zu beiden Seiten dieser Sandsteinmasse findet sich eine Thonlage, welche im Hangenden immer mehr und mehr Kalktheile aufnimmt und so einen allmähligen Übergang zum weiter unten zu betrachtenden Kreidemergel und Kreide- kalke vermittelt, wie an der Sandgrube bei @oslar besonders schön zu‘sehen ist. Die Thonlagen zeigen sich ausserdem bei der Sophienhütte, wo ich Belemniten darin gefunden habe; und dann möchten auch wohl die Thonmergel- Gruben am nördlichen Abhange des Zangenberges bei Ocker hierher zu rechnen seyn. — Es bleibt mir nur noch übrig, die Punkte anzuführen, an welchen der @uadersandstein beson- ders zu',bemerken ist. Der schönste Punkt für die Beobachtung dieser ganzen Formation ist: das östliche Ufer der /nnersie bei der Sophien- , Hütle. Hier hat die /nnerste diese Formation gewaltsam durchbrochen und in einer Höhe von 20—40' entblösst. Auf dem westlichen Ufer der Innerste, hinter Langelsheim, er- weitert sich der Quadersandstein und zieht sich in beden- tender Mächtigkeit nach Lutter am Barenberge und weiter. Von der Sophien-Hütte an lässt sich der Sandstein verfolge auf dem Kansteine bis hinter Riechenberg; dann ist er bis zum grossen Katlenberge überdeckt, wo die alte Sandgrube liegt. An der östlichen Seite der Abezucht, am Petersberge, liegt der Sandsteinfelsen, die Klus, und die jetzige Sand- grube; dann erscheint er wieder am östlichen Abhange des Pelersberges, am östlichen Ufer der Ocker hinter dem Kupfer- hammer; am nördlichen Abhange des Langenberges oberhalb Harlingerode (hier sehr eisenschüssig) —, im Garten des der Natur getreu ist, kann ich nicht beurtheilen, da jetzt. wahr- scheinlich jene Steingrube, welche diesen Durchschnitt geben soll, überwachsen ist, denn ich habe sie nicht auffinden können; doch möchte ich wohl an der Treue und Genauigkeit jener Angabe zwei- ieln, da ein solches Verhältniss, dass;nämlich der grüne Sand in fast wagerechten Schichten und von thonigen und eisenhaltigen Mergeln bedeckt, daselbst vorkomme, mit meinen Beobachtungen ‘ micht übereinstimmt. Sch, — 10 — Ackermanns DammAann in Schleweke, am östlicken Ufer der Radau und in einem Fahrwege daselbst, dem Wehre gegen- über, und zuletzt am Butterberge in dem ersten untern Mergelbruche, wo er jedoch ein nördliches Einfallen, also vom Harze abwärts, angenommen hat und wahrscheinlich nicht hierher gehört, denn er liegt daselbst nur 5° mächtig, _ ganz eingeschlossen von Kreidemergel. Nahe bei der Chaussee, welche von Goslar nach Hanno- ver führt, zeigt sich etwa 4 Stunde vor Jerstadt ein loser Sand, welchen ich gleichfalls als dem @Quadersandsteine an- gehörig ansprechen möchte, wenn er auch mit dem vorhin angeführten Zuge iu keiner Verbindung steht, und mitten im Kreidekalke zu liegen scheint; denn dass derselbe auf- geschwemmt sey, ist mir an der Stelle sehr unwahrschein- lich. Der Mangel an Aufschluss macht die nähere Bestim- mung schwierig. b) Kreidekalk und Kreidemergel. Beide Gebirgsarten kommen in so inniger Verbindung vor, dass bei ihnen eine Trennung nicht zweckmässig ist. Unter Kreidekalk verstehe ich einen dichten, ge- wöhnlich graulich weissen Kalkstein, welcher im Grossen einen muschligen Bruch hat und dem Einflusse der Atmo- sphärilien ausgesetzt einen weissen abfärbenden Beschlag be- kommt, wodurch er manchen Kalksteinen der Jura - Forma- tion täuschend ähnlich wird. Durch Aufnahme von mehr Thontheilen erhält er geringere Härte, dunklere sich in's Grünliche ziehende Farben und die Eigenschaft, dass er an der Luft in kleine rhomboedrische Stücke zerfällt, wesshalb _ er zur Verbesserung des Ackers angewandt wird: diess ist der Kreidemergel. Diese Bildung ist die um Goslar am weitesten ausgebreitete, oder wenigstens die am wei- testen aufgeschlossene, da sie wahrscheinlich durch keine jüngere bedeckt ist: denn sie lässt sich ihrer Mächtigkeit nach Stunden-weit verfolgen, ohne durch eine andere unter- brochen zu werden. Ich begnüge mich indess, hier nur — 151 — einige der. bemerkenswerthesten Punkte näher zu bezeich- nen, indem ich von der westlichen Seite beginne, wo die Innerste diese Formation durchschneidet, wie ich schon oben bemerkt habe. Hier zeigt sich zu beiden Seiten der /n- nersie in abwechselnder Lagerung Kreidekalk und Kreide- mergel, und am KÄansleine finden sich im letztern völlig reine Thon-Ausscheidungen von blauer Farbe, in welchen ich Belemniten bemerkt habe. Auch in den Kalksteinschich- ten kommen nicht sehr selten Versteinerungen vor, unter andern: zwei Ammoniten- Arten ‚„ deren eine sich auf der Montagne de Fys wiederfindet, die andre aber neu zu seyn scheint; — dann Inoceramen von gleicher Art, wie sie bei Quedlinburg und zu Essen an der Ruhr häufig sind*), Podopsis truncataLamk., Terebratula octo- plieata b. pisum v. Buch (T. parvirostris Zeidelb. Compt.), Spatangen, welche an den Merkmalen von Sp. ecor testudinarium und Sp. cor anguinum Goıpr, so Antheil nehmen, dass man sie keiner von beiden Formen ausscheidend zuschreiben kann; davon auch eine in die Länge zylindrisch gestaltete Varietät, vielleicht eigene Art; Spatan- gus subglobosus Goror. (die Beschaffenheit der Stachel- warzen jedoch etwas verschieden), Ananchytes ovatus Lamk. und Nautilus Selegans Sow. (sehr zerdrückt); dann Terebratula biplicata, nebst einer kleinen glat- ten unbenannten !Art, Podopsis truncata, !Pecten sehr undeutlich, und ein riesenmässiger Turrilith mit drei Höckerreihen (das Exemplar übrigens sehr abgescheuert). Das Einfallen der Schichten dieser Bildung ist zu beiden Seiten der /nnerste dem Harze abgewendet, und häufig lie- gen die Schichten fast horizontal, — Auf der Höhe des *) Man wird es entschuldigen , wenn nicht alle Arten definitiv be- nannt sind, was ich in allen Fällen, namentlich für durchaus un- passend halte, wo neue Arten nicht zugleich genügend abgebildet oder beschrieben werden können. Dann sind die Inoceramus- Arten einer Revision sehr bedürftig, die wir eben von GoLDruss erwarten. Bronm, - 1m: — Kansteins lässt sich der Kreidekalk ziemlich ohne. Unter- brechung verfolgen; Astfeld gegenüber sind wieder einige Mergelbrüche darin; hier finden sich von Versteinerun- gen nur höchst selten ein Echinit; überhaupt scheint das Geschlecht der Inoceramen nach Osten hin zu ver- schwinden, oder die Lagen, in welchen sie hauptsächlich vorkommen, sind hier nicht entblösst. Die Schichten ste- hen daselbst ziemlich senkrecht, und weiter nach Riechen- berg fallen sie dem Zarze zu, so dass in dieser Erstreckung eine allmähliche Biegung der Schichtenstellung anzunehmen ist. — Man bemerkt hier schon zuweilen im Kreidekalke Einschlüsse von Hornstein, welche indess innig mit der Kalkmasse verbunden sind und gewöhnlich eine Nieren- förmige Gestalt haben; die grösste Flächen-Ausdehnung die- ser Nieren ist den Schichtungs-Flächen des Kalksteines pa- rallel. Am häufigsten ist mir der’ Hornstein auf dem Wege nach dem Vorwerke Grauhof in der Nähe der alten Sand- grube vorgekommen; und bei der alten Sandgrube, so wie bei der neuen am Petersberge, kommen nahe beim @uader- sandsteine ganze Lagen dieses Hornsteines vor. — Am Pe- tersberge bei Goslar ist ebenfalls ein Steinbruch, in welchem der Kreidekalk gewonnen wird, um Lederkalk aus ihm zu brennen, wozu er sich ganz besonders gut eignen soll. Aus diesem Steinbruche habe ich auch die oben angeführten Echiniten-Arten erhalten und ausserdem eine Ammo- niten-Art von der Form der Planulati und Tere- bratula carnea Sow, Die Versteinerungen liegen hier zwischen den einzelnen Kalkstein-Schichten,. in denen sie Eindrücke hinterlassen haben; der grösste Theil derselben scheint jedoch in Eisenoxydhydrat umgewandelt, welches bei der geringsten Berührung in Staub zerfällt. Koral- liolithen (Glauconome?, Ceriopora) in Feuerstein besitze ich gleichfalls aus diesem Steinbruche. — In ihm zeigen sich zwei Thon-Ausfüllungen, von denen sich die eine von Oben zwischen den Kalkstein einschiebt, die andere indessen ganz von Kalk umschlossen ist, und im Durch- —— Re schnitt eine langgezogene Ellipse wii Die Schichten fallen hier dem Zarze zu. Am östlichen Abhange des Petersberges gibt sich der Kreidekalk dureh häufige Bruchstücke, welche auf dem Felde zerstreut liegen, zu erkennen, und jenseits der Ocker bei dem Kupferhammer in dem Fahrwege, welcher nach Harlingerode führt, steht er wieder an; auf dem Fusswege zwischen Schleweke und Bindheim lässt er sich verfolgen, und besonders bei dem Steinbruche vor Bindheim beobach- ten. Am Ufer der Radau und in den Mergelbrüchen am südlichen Abhange des Butterberges findet sich auch noch Kreidemergel. Bevor ich diese Bildung verlasse, muss ich noch einer besondern Abänderung des Kreidekalkes erwähnen, die sich durch eine schöne blassrothe (durch Eisenoxyd bewirkte) Farbe auszeichnet, und sich in einer Mächtigkeit von etwa 6° in der Nähe des Quadersandsteines von Langelsheim her bis mitten auf den Petersberg verfolgen lässt. Dieselbe Ab- änderung findet sich auch noch an andern Orten, wo die Kreide-Formation ausgebildet ist, so z. B. zwischen Otfre- sen und Liebenburg, 2 Stunden nördlich von Goslar, wo eine neue Chaussee durch einen Berg gebrochen wird, wel- cher aus Kreidekalk besteht, unter welchem sich eine mäch- tige Schicht des rothgefärbten findet; hier liegt er im Han- genden des dichten weissen Kreidekalkes und wird über- deckt von einer. mergeligen Schichte; die Versteinerungen sind daselbst sowohl in der weissen als rothen Abänderung sehr zahlreich, und jeder Geognost wird an diesem Punkte, sowohl rücksichtlich ‘der Petrefakten als in geognostischer Hinsicht seine Mühe reichlich belohnt finden. c) Das Gestein des Sudmerberges. Die Formationen-Reihe des mittlen Flötz - Gebirges ist mit. der Formation der Kreide geschlossen ; verfolgt man indess den Gang, welchen ich bei dieser Untersuchung ein- geschlagen habe, indem ich nämlich, vom Übergangs-Gebirge 7 18 des Harzes aus mich entfernend, die Schichtenfolge der verschiedenen Gebirgsarten aufzählte, so trifft man nach dem eben angegebenen Kreide-Kalke östlich von Goslar auf den Sudmerberg, welcher sich durch seine Höhe und durch die Beschaffenheit seines Gesteins auszeichnet. Das Gestein dieses geognostisch merkwürdigen Berges besteht nämlich aus einem Konglomerate, dessen verbundenen Theile aus Quarzsand bestehen, und das Bindemittel ist eine ockergelbe Kalkmasse, wird diese vorherrschend, so bekommt es ein ganz krystallinisches Ansehen und Ähnlichkeit mit Abände- rungen, welche oben unter dem Jurakalke aufgezählt sind; und noch grösser wird diese Ähnlichkeit durch dieselben Einschlüsse von thonigem Gelbeisenstein, welcher sich in diesem Gesteine an einigen Punkten in noch grösserer Menge findet, als im Jurakalke, wie auf der Höhe des Ber- ges in der Nähe der alten Warte. — Der Fuss des Sud- merberges besteht indess aus einem sandigen Mergel, in welchem sich nicht selten Überreste organischer Wesen fin- den, worunter insbesondere viele schöne Korallen aus den Geschlechtern Siphonia, Seyphia, Manon, Tragos, Ceriopora, unter denen aber nur eine Art, Siphonia puncetata Münsr. bis jetzt beschrieben zu seyn scheint, viel- leicht auch Reste von Ceriopora gracilis Goror. Sie liegen in Gesellschaft von Cidarites- Stacheln, wovon die einen der C. vesieulosa Goror. angehören, die andern mit denen nahezu übereinstimmen, welche von C. velifer Bronx (Essen) herzurühren scheinen. Diese Mergelschich- ten erstrecken sich am südlichen sehr steilen Gehänge bis in das Bette der Abezucht, in welchem dieselben Versteine- rungen vorkommen. Noch weiter südlich sieht man an ei- nem Hügel wiederum einen ähnlichen festen mergeligen Kalkstein anstehen, welcher jedoch schon mehr Kalktheile aufgenommen zu haben scheint, in ihm habe ich einen Ino- ceramus von der schon oben bezeichneten Art gefunden; und am andern südlichen Abhange dieses Hügels findet sich ein Bruch im Kreidemergel, welcher durch ferneres Auf- — 15 — nehmen von mehr Kalktheilen in den festen Kreidekalk übergeht, wie er sich am Petersberge bei Goslar zeigt, und aus diesem findet wiederum, wie wir oben gesehen haben, ein allmählicher Übergang in den Quadersandstein Statt. Am nördlichen Fusse des Sudmerberges lässt sich ein ähn- licher Übergang des sandigen Mergels in Kreidemergel nach- weisen. Diese Mergellager sind nur nach Osten zu noch an folgenden Punkten zu beobachten: am östlichen Abhange des Ocker-Bettes zwischen der Papiermühle und dem Kom- munion-Kupferhammer; dann bei Bindheim im Bette der Radau, und am südlichen Abhange des Buiterberges in der oberen Mergelgrube. Auf diesem ohne Zweifel zur Kreide-Formation gehö- renden Mergel liegt nun das oben bezeichnete Kalk- oder Kiesel-Konglomerat, welches in mächtige Bänke abgesondert ist, die eine Mulden-förmig gebogene Lage haben, wie sich am östlichen Abhange des Sudmerberges deutlich beobachten lässt. Ob dieses Gestein auch noch zur Formation der Kreide zu rechnen sey, oder schon einer jüngern Bildung angehöre, etwa dem Grobkalke, wozu es KrrErstkın und auch WarcHhner rechnen, darüber müssten charakteristische Versteinerungen entscheiden. Dass es einer ältern Forma- tion, der Jura-Formation, noch beizuzählen seye, wie es Bov& in dem „geognostischen Gemälde von Deutschland“ (S. 293 ff.) thut: dagegen, glaube ich, spricht die ganze Art seiner Lagerung; denn obgleich in der hiesigen Gegend ein gestörtes Schichtungs-Verhältniss anzunehmen ist, und gewöhnlich das ältere Gebilde auf dem jüngern liegt oder zu liegen scheint, so kann doch diese Regel unmöglich auch auf den Sudmerberg angewandt werden, dessen Schichten ziemlich wagerecht ruhen, und welcher von zwei Seiten durch die Kreide-Formation begrenzt wird. Die Versteine- rungen, welche in diesem sandigen Kalksteine zuweilen vor- kommen, sind beständig sehr zerbrochen und zerstossen, so dass es mir wahrscheinlich ist, sie seyen aus ältern Forma- tionen in dieses Gestein übergeführt, Ich habe unter diesen - 16 — Versteinerungen angetroffen: undeutliche Bruchstücke von Ostraeiten, !Belemniten, Korallen, Terebrateln, dann aber auch Trümmer des Peeten quadricostatus, Was nun die weitere Erstreeckung dieser Bildung be- trifft, so lässt sie sich nach der westlichen Seite nicht wei- ter verfolgen, wenn man nicht vielleieht den Sand, welcher sich vor Jersiadt findet, und dessen ich oben beim Quader- sundsteine als zweifelhaft erwähnte, hierher rechnen will, wozu seine Lage wohl berechtigen kann. Nach Osten zu lässt sie sich jedoch deutlich weiter erkennen: am. nörd- lichen Gehänge des Langenberges zieht sieh ein Rücken aus diesem Gesteine hin, welches sich daselbst an mehreren Punkten beobachten lässt: es hat hier ein nördliches Ein- fallen. Vor Schleweke theilt sich dieser Rücken, und sein südlicher Arm nähert sich sehr dem Jurakalke, welcher die Höhe des Zangenberges ausmacht und ändert hier sein Einfallen, indem von hier bis Bindheim seine Sehichten dem Harze zufalln; am letztern Punkte ist er durch einen grossen Steinbruch vorzüglich schön aufgeschlossen. Bei diesem Bruche ist er von dem weissen Kreidekalke nur durch eine S’ mächtige Mergellage, angefüllt mit rundlichen Ausscheidungen von gelbem Thoneisenstein, geschieden. An der östlichen Seite der Radau bildet dieses Gestein die Höhe des Butterberges und erstreckt sich bis tief in den Schim- nerwald; die Schichten fallen hier dem Harze ab. Im Schimmerwalde am nördlichen Abhange des Butter- berges erhebt sich eine lange Kette bedeutender Felsen eines kalkigen Sandsteines, welche jetzt freilich durch das Ge- büsch verdeckt werden, aber Ähnlichkeit haben mit der Teufelsmauer bei Blankenburg und unwillkürlich an dieselbe erinnern, und mit ihr vielleicht gleiche Entstehung haben; vielleicht dass sich selbst eine Verbindung zwischen diesen Felsenpartien auffinden liesse, da das Gestein des Sudmer- berges sich über Jlsenburg (Klosterholz) und Wernigerode bis Blankenburg hinziehen soll (s. Hrn. Dr. Zımmermann’s „Harzgebirge“ S. 156.). — Bei der Radauer Mühle zwischen — 157 — Harlingerode und Bettingerode tritt dieses Gestein gleichfalls zu Tage. Nach dem Vorstehenden scheint mir die Ansicht des Herrn Hofrath Hausmann, welcher den Sudmerberg noch zur Formation der Kreide rechnet und das Konglomerat dem Quadersandsteine beizählt, grosse Wahrscheinlichkeit zu ge- winnen, und sollte die oben angedeutete Verbindung mit der Teufelsmauer wirklich vorhanden seyn, so müsste dieses jede Bedenklichkeit auch dem Ungläubigsten nehmen. Die Versteinerungen insbesondere sind durchaus nur solche der Kreide. ® Über die Karte noch etwas hinzuzufügen, halte ich für überflüssig; sie ist, hoffe ich, ohne dieses einem Jeden ver- ständlich. — Dass den Profilen keine genaue Messungen zum Grunde liegen, mag an ihnen nicht getadelt werden, da sie doch ihren Zweck, ein Bild von der Lagerung und dem verschiedenen Einfallen der Gebirgsarten zu geben, er- füllen werden. Über Marmolith im Dolerit, Herrn Dr. R, BLum. In der Kupfergrube bei Horschltt unfern Eisenach wird ‘ein Dolerit durch Steinbruchbau gewonnen, der ein Mine- ral zum Theil auf Drusenräumen, zum Theil als Einschluss enthält, welches unter solchen Verhältnissen noch nicht ge- troffen worden. Es ist diess nach Vergleichung aller Kenn- zeichen kein anderes, als der sogenannte Marmolith, der bis jetzt nur von Zoboken in Baltimore bekannt war, wo er in derben Massen im Serpentine sich findet. Aber das Mineral des neuen Fundorts zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es auch in Krystallen vorkommt. Eine kurze Be- schreibung desselben nach allen seinen Eigenschaften wird die Identität beider Substanzen beweisen. Das Mineral erscheint inRektangulär-Oktaedern, deren Winkelverhältnisse nach Messungen mit dem Anlege- Goniometer folgende sind: P || P = 106°30' and M || M — 100°. Diese Resultate der Messung können jedoch nur als annähernd betrachtet werden, da bei dem Eingewach- senseyn der Krystalle schwierig zu messen war; das Re- flexions-Goniometer konnte gar nicht angewendet werden, in- dem die Flächen matt und etwas rauh sind, ae >: DEE "Die Krystalle finden sich, auf- und durcheinander ge- wachsen, mit etwas rauher Oberfläche; auch kommen kry- stallinische Massen mit blätteriger Zusammensetzung vor, nicht selten selbst strahlig-blätterig, so dass von einem Mit- telpunkte aus die Blättchen in Strahlen nach den Seiten hin auslaufen. _Spaltbarkeit ist vorhanden parallel den Kernflächen, sehr vollkommen in der Richtung von P. Bruch: uneben, Härte = 3—3,5. Spröde. In dünnen Blättchen durchschei- nend, gewöhnlich nur an den Kanten schwach durchscheinend. Starker Perlmutterglanz auf den vollkommenen Spaltungs- Flächen, sonst fettartig-glänzend und die Oberfläche der Krystalle meist nur matt. Lichte grün, graulichweiss, grau- lich, braunlichgrün oder braunlich (die Oberfläche der Kry- stalle; so wie man diese jedoch spaltet, erhält man die lich- tegrüne Farbe und den Perlmutterglanz). Strich: weiss. Vor dem Löthrohre dekrepitirt das Mineral etwas, wird härter, gelblichbraun, blättert sich und fliesst an dünnen Kanten zu einem weissen Schmelz. Mit Borax zu einer durch Ei- sen wenig gefärbten Perle, jedoch nur langsam auflösbar. Im Kolben gibt es viel Wasser, wobei es Anfangs etwas dekrepitirt, dann sich blättert und dunkel färbt. In Salz- oder Salpeter-Säure nur theilweise zur Galleri-artigen Masse auflöslich. — Das Verhalten des Minerals vor dem Löth- rohre stimmte nicht mit dem des Marmoliths von Zoboken, . wie es angegeben wurde, überein. Allein da mir Bruch- stücke des letzteren zur Vergleichung der chemischen Kenn- zeichen zu Gebot standen, fand ich, dass beide Mineralien sich ganz gleich verhielten und Resultate gaben, wie ich sie eben anführte, so dass an der Identität beider Substan- zen nicht zu zweifeln is. Der Marmolith von Zoboken schmilzt eben so, wie der,von der Kupfergrube, zu einem weissen Email, indem er sich blättert und gelblichbraun färbt. | oe a Das Gestein, in welchem er vorkommt, ist ein ziemlich Jahrgang 1835, ı — . feinkörniger Dolerit mei in welchem PR: und Hornblende-Krystalle, hin und wieder auch Magneteisen- Körner auftreten. Der Marmolith erscheint in demselben - auf Blasenräumen, stets von Kalkspath begleitet, von wel- chem die Krystalle oft ganz umschlossen sind, zuweilen findet sich auch Eisenkies dabei; ferner kommen die blät- terigen Theilchen eingewachsen und eingesprengt in dem Dolerit vor. Über das Erdbeben in Ungarn im Oktober 1834, Herrn Prof. Ritter ZirsEr. Auffallend bleibt es, dass sich das Erdbeben vom vori- gen Jahre, welches im Oktober in der Auvergre und andern Gegenden verspürt wurde, ein Jahr später in demselben Monate fast zu gleicher Zeit auch in Ungarn wiederholte. Hier war der 15. Oktober jener ‘Schreekenstag, der selbst die an ähnliche Phänomene gewöhnten Bewohner des fla- chen Landes in Furcht und namenlose Angst versetzte. So viel man aus den bekannt gewordenen Daten ermitteln konnte, durchzog das Erdbeben Ungarn und Polen von SO, nach NW. in einer Breite von 48 und in einer Länge von 60 Meilen. Die heftige wellenförmige Erd - Ersehütterung, die zwischen 7 und halb 8 Uhr verspürt wurde, währte nicht überall gleich lange. In Neusohl fiel sie sogar Nie- manden auf. Zu Karczag in Gross-Kumanien dauerte sie et- was über zwei Sekunden so, dass alle Gebäude krachend . schaukelten. Die Oberflächen der vorher ruhig gewesenen stehenden Wasser warfen Wellen, und diese trübten sich, wie wenn sie unversehens durch einen Windstoss vom Grund aus aufgerührt worden wären, Beiläufig nach einer r* - 162 — halben Minute erneuerten sich die Stösse, die alle von ©. zu kommen schienen, und es waren sämmtliche vorerwähnte Erscheinungen wieder bemerkbar. In Gross-Karoly ereig- neten sich vom 15. Okt. früh 7 Uhr 40 Minuten bis zum 16. Okt. früh gegen 4 Uhr eilfmal solche Erdstösse. Der erste und der letzte waren die heftigsten und die verheerendsten. Das prächtige gräflich Karory’sche Schloss daselbst litt ins- besondere viel. Während in Zemberg an demselben Tage um 8 Uhr früh das Erdbeben in zwei heftigen Stössen ver- spürt wurde, waren die Erschütterungen im Zempliner, Unghwarer, Marmuroscher, Areder, Csongrader, Bekescher, Biharer, Abauiwarer, Borschoder, Gömörer, Honiher, Pesther Komitate so bedeutend, dass sie viele Bestürzung und man- cherlei Beschädigungen verursachten. Zu Piskolt, einem Dorfe und zugleich Poststation im Biharer Komitate, kün- digte sich das Phänomen am Morgen des 15. Okt. 7 Uhr 44 Minuten durch den ersten Stoss an, und war so heftig, dass die Häuser der Grundherrschaft, des Postmeisters und anderer Bewohner von Piskolt mit ihren Nebengebäuden theils zusammenstürzten, theils unbewohnbar wurden. In Mezö-Petend ist die katholische Kirche sammt dem Thurme eingestürzt, und nur wenige Häuser sind noch bewohnbar ; in Szaniszld stürzten beide Kirchen, die katholische und die der Nichtunirten, so wie die Kirche in Endred mit vielen Häusern ein; ein Gleiches traf auch die Ortschaften Wosod, Dengelek, Portelek, Kertvelyes, Reszek ete. Die Einwohner dieser und vieler anderen Orte mussten im Freien zubrin- gen. Am 17. Abends um 6 Uhr ging ein Gewitter nieder, das unter starkem Donner und Blitzen bis Mitternacht an- hielt, und von einem halbstündigen heftigen Regen begleitet war; darauf folgte wieder eine Erschütterung, die gegen 8 Sekunden anhielt, während welcher das Vieh brüllte, die Hunde furchtbar heulteri, und die Vögel ängstlich hin und her flogen. Im Laufe dieser beiden Tage fühlte man die Bewegungen 10 bis 20mal .bald schwächer bald stär- = 983 — ker. Der 18. Okt., an welchem es fortwährend regnete und windig war, verging ruhig; allein in der Nacht auf den 19. Okt. wiederholten sich die Stösse 6 Male und am 19., wo der Regen aufgehört hatte, noch 3 Male Nachmittags. - In Neusohl verspürte man den Stoss am 19. Okt. früh Mor- gens 74 Uhr, Ihm ging ein wüthender Sturm voran, der sich auf einige Augenblicke legte, um uns mit heulender Kraft einen Schrecken vorzubereiten, wie ihn Wenige un-. seres Gebirgslandes noch erlebt haben. Die Erschütterung mag 4—7 Sekunden gewährt und ihre Richtung von SO. nach NW. genommen haben. — In Kaschau erfolgten am 15. Okt. 7 Uhr 38 Minuten Morgens drei auf einanderfol- gende, von einem Donner-ähnlichen Getöse begleitete Stösse, von welchen der dritte so heftig war, dass Gebäude schwank- ten, die Mauern bedeutende Sprünge bekamen, ja sogar mehrere Feuermauern und Schornsteine einstürzten. Die Glocken schlugen an, man hörte ein Krachen dergestalt, dass die auf der Strasse gehenden Leute glaubten, es wäre Feuer ausgebrochen. Auch die Nachrichten aus der Ste- gyallya, den Tokayer Umgebungen, lauten kläglich. (Später:) In Kaschau spürte man schon in der Nacht vom 14. auf den 15. Okt nach 1132 Uhr einige schwache Erderschüt- terungen, die jedoch ohne Schaden abliefen; aber am Mor- gen des 15. Okt. um 71 Uhr fing der Boden unter den Füs- sen an stärker zu wanken und nach einigen Sekunden folg- ten 4 starke Erschütterungen aufeinander. Während des Erdbebens stürzte in /glo, einer der XVI Zipser Kron- und Berg-Städte, das grosse Kreutz von der katholischen Stadtpfarr- kirche herab und die Stundenuhr fing an zu läuten. — In Erlau fand die Erschütterung am 15, Okt. zwischen 7 und 8 Uhr Statt. Die Gebäude wankten stark, mehrere Rauchfänge stürzten ein; die Thürme bewegten sich so sehr, dass man ihren Einsturz - befürchtete; die Zimmerdecken krachten; die Hausmeubeln schwankten, die hängenden Handglöckchen wurden in Bewegung gesetzt und läuteten; in den Kauf- = dm manns- und Gläser-Laden ging Alles drunter und drüber und Vieles- zerbrach. Die Gebäude zersprangen zwar nicht über- all, doch sah man an den "Wölbungen viele Risse. Vor- züglich litten das Komitat-Haus, namentlich der King tions-Saal und die Kanzlei,.das erzbischöfliche‘ Tiyadie: Ge- bäude mit der Sternwarte. — In sSegedin verspürte man das Erdbeben früh 7 Uhr 15 Min. 30 Sek. Die Bewegung ging von SO. nach NW. und dauerte bei 5 Sekunden. Un- mittelbar darauf folgte ein heftiger Sturm. Merkwürdig ist, dass der Barometer von der Höhe, die er in der Nacht erreicht hatte, (27° 6‘ S“), während: des. Erdbebens nicht fiel, wohl aber während des Sturmes um 2 Zoll. Auf das Thermometer äusserte das. Erdbeben keine Wirkung. — Zu Fegyverneh. hörte man während des Erdbebens ein dumpfes Gemurmel unter der Erde. — Zu Szentes, Oroszhäiza und Szarvas im Bekeschen Komitate war das Erdbeben sehr heftig und zu Bekes-Csaba bekam die neue evangelische Kirche so viele und bedeutende Sprünge, dass der Eintritt mit Gefahr ver- bunden ist. Zu Rosenau im Gömörer Komitate spürte man es früh um 7 Uhr. Die Bewegung ging von 8. nach‘ N. und hielt 4 Sekunden an. Die an’ den Wänden hängenden Bilder sehwankten, die Wölbungen der bischöflichen Don- kirche, des Seminars und der bischöfliehen Residenz be- kamen Spalten und Risse. Zu Tarczal im Sempliner Komitate wurde das Erdbeben früh um 7 Uhr 38 Sek. wahrgenommen. : Die, Bewegung ging. von NO. nach SW. und dauerte zum Schrecken der. Einwohner gegen 10 Sekunden, indem Schornsteine ein- stürzten und Mauern Risse bekamen. Am meisten litt die auf einem Hügel stehende Kirche, von deren Thurme das grosse Kreutz mit Krachen herabfiel, dessen. Mauren, sowie jene der Kirche nebst ihren Wölbungen Risse bekamen. In. dem angenehmen Mätraallya’er Thale im: Neograder Komitate war das Erdbeben zu Ä7s-Teeenyeund auf den Pässen Marokhaza und Dorog zwischen 7 und halb 8; Uhr sehr be- merkbar. Die Gebäude schienen weglaufen zu wollen. Die Fahnen wehten in den Kirchen; die hängenden Lampen, Bilder, Küchengeschirre bewegten sich und fielen zum Theil herab. — Zu Zeless im Sempliner Komitate that das Erdbeben vielen Schaden und erregte einen noch viel grössern unter den: Mitgliedern des’ dasigen Konvents und der Ortseinwoh- ner, Die Erschütterung fand früh um 74 Uhr unter ei- nem unbekännten Sausen und Brausen Statt, und ging von O. nach W. Das alte Probstei-Gebäude von Lelesz be- 'wegte sich gleich einem Kahne. Die Bäume drückten ihre Zweige bis zum Boden und in dem Walde warfen die von der heftigen Bewegung rauschenden Bäume ihre wilden Früchte herab. Im Markflecken bekamen alle Häuser Risse, doch stürzte nur ein einziger Rauchfang ein. Am ärgsten wüthete das Erdbeben im Szafhmarer Komitate, wo es früh um 7 Uhr 40 Minuten begann und bis 1 Uhr dauerte. Zu Gross-Karoly warf es im gräfl. Karory'schen Palais theils die Schornsteine herab, theils zerriess es dieselben , warf am Erker die Krone vom gräflichen Wappen herab ,. zerlö- cherfe die Meubeln in den Zimmern durch die von der Zimmerwölbung. herabfallenden Mörtelstücke und machte in den: Wänden: zahllose Risse und Sprünge; es senkte den Thurm an der Piaristenkirche und beschädigte ihn auch von . innen, zerspaltete das Schiff dieser Kirche und machte das daran stossende Kollesiums-Gebäude unbewohnbar. Die Er- sehütterungen hatten in Gross-Kaäroly am 1. Nov. noch nicht aufgehört: sie wiederholten sich binnen 24 Stunden 3— 4. Mal. Bei Mezö-Petri' spaltete sich die Erde, und aus den armdicken Spalten sprudelte ein bläuliches Wasser mit Sand hervor. Der Sand wurde von Apothekern chemisch unter- sucht’; sie fanden ihn voll von Schwefel und Salpeter; er ist aschgrau, so fein wie Mundmehl, und verpufft im Feuer. In Gsanal füllten sieh plötzlich die trockenen Wiesen- gräben‘ init Wasser, auch in den Brunnen stieg das Wasser bis zu den Brunnenstöcken hinauf. In 'Sarospatak war die a ‚Verwüstung auch gross. Das grossartige reformirte Kolle- giums-Gebäude bekam bedeutende Risse, und die im Som- mer fertig gewordenen Stukaturen fielen herab, in der Bi- bliothek aber entstanden nicht nur Risse, sondern die neue Malerei wurde durch Herabfallen des Mörtels fast unkenntlich. Vom Abanjwarer Kom. dehnte es sich über Kaschau bis _ Gross-Schlagendorf, Matzdorf, Käsmank etc. im Zipser Kom, am Fuss der Karpathen aus. — Zu Kisvarda im Szabolt- schen Komitate erschreckte dieses Phänomen die Einwohner des Morgens um 72 Uhr. Es wurde durch unruhigen Flug der Vögel in Haufen, und durch ein Getöse, welches von 0. nach W, ging, vorher verkündet. Dieses Erdbeben ver- setzte den Boden nicht, wie gewöhnlich, in eine schaukei- förmige Bewegung, sondern rüttelte denselben unaufhörlich 20 bis 24 Sek. lang, während welcher Zeit man drei stär- kere Stösse spürte. Die kath. Kirche bekam an mehreren Orten ihrer Mauern Risse und das Thurmkreutz wurde ver- kehrt; mehrere Schornsteine stürzten ein, einige Häuser wurden ganz unbewohnbar gemacht. — Schiffleute und Schiffer empfanden auf der 7heiss und Szamosch dieses schreckliche Naturphänomen mit Lebensgefahr, weil beide Flüsse plötzlich hohe Wellen warfen, welche die Ufer über- stiegen. Zu Unghvdr warf das Erdbeben die Kreutze von den Thürmen herab, und in der Theiss und Latorcza die Kiesel und den Sand so untereinander, dass die Fische sich an die Ufer flüchteten. Zu Feny spaltete es die Kirche und gab dem Thurme eine schiefe Richtung. Um Körtve- Iyes herum fielen die Pferde der Reisenden von der hefti- gen Ersehütterung auf die Kniee, und ein benachbarter Berg spritzte Wassersäulen in die Höhe, deren trübes Wasser bald den Weg so hoch bedeckte, dass die Pferde bis an die Kniee im Wasser standen. In Siebenbürgen stellte sich das Erdbeben mit einem sausenden Gemurmel ein. Zu Deva ging die Erschütterung von N. nach S. und dauerte nicht über eine Stunde. Zu = Mi = Torda wurden am 15. Okt. zwei Erderschütterungen em- pfanden, die 35 Sekunden dauerten. In der‘ Nacht vom 17. auf den 18. Okt. zwischen 12 und 1 Uhr wurde neuer- dings in mehreren Gegenden von Siebenbürgen, namentlich in Szilagysag, eine starke Erderschütterung empfunden, wo- bei .es zugleich stark blitzte, donnerte und ein heftiger Platzregen fiel. Um dieselbe Zeit hatte sich auch in Neu- sohls Umgebung ein Gewitter eingestellt. n,i- Uber Belemniten, von Herrn Professor AGassız. Meine Reise nach England hat mir wichtige Aufschlüsse über die Organisation der Belemniten verschafft. Ich habe neulich mit Sicherheit ausgemittelt, dass die sogenannte Onychotheutis prisea mit den Dinten-Säcken, wie sie bei v. ZIETEN (als Loligo, T£f. XXV) abgebildet worden, nichts als die vordere Verlängerung eines Belemniten, und zwar des B. ovalis ist, wie ein zu Lyme Regis in Gesellschaft von 35 neuen Arten Fischen aus dem Lias in der Sammlung der Miss E. Pıızror beobachtetes, völlig un- versehrtes Exemplar ohne allen Bruch zeigt. Die Belem- niten haben daher vorn als Alveolen - Verlängerung die Platte von Onychotheutis und im Innern den Dinten- Beutel von Sepia. Die Belemniten unterscheiden sich daher von den Sepien hauptsächlich nur ‚durch die auffallend grössere Entwickelung des Spitzechens am oberen Rande der sogenannten Sepien-Knochen! Wenn die Ge- nera auf diese Weise zusammenfallen, wie wird es mit den Arten ergehen, wenn wir einmal zur Genüge wissen wer- den, worin die hauptsächlichsten Wachsthums-Verschieden- heiten bei einem und demselben Individuum in verschiede- nen Epochen seines Lebens beruhen ! Nachträge zu Herrn Dr. CoTTA’s geognostischen Beobachtungen im Riesgau, von Ä Herrn Direktor von VoIıTH. Drei Geognosten, L. v. Buch, A. Bovs und. B. Corra, haben, wie ich aus dem 3ten Hefte des neuen Jahrb. für Mineralogie für 1834 ersehe, nacheinander das Riesgau*) petrographisch, geognostisch und wohl auch geologisch be- schrieben. Ich kenne nur die: Abhandlung des letztern; dennoch glaube ich, wenn ich anders den Inhalt derselben richtig aufgefasst und einen vor längerer Zeit ‚erhaltenen Brief Bou&’s recht verstanden habe, den Gegenstand noch: nicht so vollkommen erschöpft, dass nicht einige Nachträge möglich wären, und zugleich so wiehtig, dass sie, wenn auch nur von einem weniger tief eingeweilten Freunde der Natur, angenehm seyn sollten. Ja! ich bin sogar überzeugt, dass auch nach diesen für einen Geognosten, welcher in jener Gegend länger verweilen kann, noch eine reichliche Nach- lese übrig bleibt; denn ungeachtet des zweimaligen Besu- ches derselben musste ich (kaum ‘angekommen, von heftigen und anhaltenden Gewitterregen jedesmal vertrieben) gegen ®) Hier zu Lande mehr unter dem Namen Ries bekannt. 2 + meine Absicht manchen Punkt unbesehen lassen, welcher mir als beachtenswerth bezeichnet war. aa Vor Allem muss ich darauf aufmerksam machen, dass man, um die geognostische, und un so mehr die geologische Beschaffenheit des Riesgaues gehörig würdigen zu können, bei dessen Untersuchung über die politisch - geographische Grenze, besonders in der Richtung gegen O., eine beträcht- liche Strecke hinausgehen muss. Geognostisch betrachtet beginnt es eigentlich in der Nähe von Monheim. Auf das mit einzelnen Stücken von. Kieselschiefer ge-. mengte Gerölle von Erbsen- bis Hühnereier-grossen, mei- stens durchsichtigen farbelosen @uarzgeschieben, welches sich im S. jenes Städtehens auf dem Rücken des aus SO. in NW. sich erstreckenden Jurakalk-Zuges mit einer Mäch- tigkeit von etwa 5—6‘, allenthalben scharf abgeschnitten, ausbreitet, lege ich zwar kein grosses Gewicht, da diese Erscheinung auf dem linken Ufer der Donau in den Jura- kalk-Gebirgen mehrfältig, oft auf beträchtlichen Höhen und selbst innerhalb des Riesgaues in der nämlichen Gestalt wiederkehrt; allein ich durfte sie auch nicht unerwähnt vorübergehen. Am nordwestlichen sich allmählich verflächenden Ende dieses Zuges erhebt sich ungefähr 1 Stunde in SW. von . Monheim auf dem linken Ufer der Ursel, dieht und östlich vom: Dorfe .Itzingen, plötzlich eine aus SO. inNW. sich er- längende, gegen NW. und NO. sehr, gegen SO. nnd SW. etwas weniger steil abfallende isolirte Gneisskuppe von etwa 30—40' Höhe und 70—80' Länge, welche ein aus N. in S, streichender fast senkrechter, vielfältig zertrümmerter und in den Gneiss sich verlaufender Granitgang von 2—3' Mäch- tigkeit durchsetzt. Geringere Adern der Felsart durch- schwärmen regellos und manchfaltig diese Kuppe; stets aber begleiten sie in jeder Hinsicht unregelmässige, mit ihr fast parallele Streifen von milchblauem sehwach durchscheinen-- dem Quarz. Dieser herrscht auch im Gemenge vor; hinge- gen fehlet gewöhnlich der Glimmer beinahe ganz. Der Feldspath ist grösstentheils schmutzigweiss, nur in einzelnen Körnern fleischroth. | Von Tegernheim bei Regensburg N En linken Ufer der Donau im S. diese Kuppe der erste Punkt, wo das sogenannte Urgebirge hervortritt. Es unterscheidet sich aber hier von jenem bei TZegernheim dadurch, dass es aus Gneiss besteht, während dort und in der ganzen Umgegend nur Granit ansteht. Der Fuss der Kuppe ist ringsum von Jurakalk umgeben, welcher weder in der Lagerung noch in seinem Gefüge irgend eine Veränderung erlitten hat;. nur gegen NW. steigt auf der südwestlichen Seite der obere Lias-Sandstein mit dem ihm untergeordneten körnigen Thon- eisenstein in einer sehr dünnen Schicht und darunter der Lias-Schiefer herauf. Nirgend konnte ich ausserdem weit umher eine Spur von Gneiss oder Granit entdecken. Beim Eingange in das Dorf Itzingen liegt unter dem Kalksteine' ein zum Theile (durch Verwitterung!) sehr lockerer, zum Theile fest gebundener Sandstein, welcher auch in die un- tere Fläche des Kalksteins eingedrungen ist, und grosse Ähnlichkeit mit dem unter dem Lias-Schiefer an mehreren Stellen der Oberpfalz RO DEI EN Sandsteine hat. Sein Bindemittel ist Kalk. Ehe man das Dorf Rudelstetten erreicht, trifft. man rechts an einem Vizinalwege, in einem kleinen Feldhölzchen ver- borgen, auf einen eben so schroff emporragenden Granit- rücken von etwa 8‘ Höhe und 100—120‘ Länge. Pflanzen, welche nach meinen Beobachtungen sonst nur in’ Kieselerde reichlich enthaltendem Boden gedeihen, leiteten mich auf jene Entdeckung. Er erstreckt sich beiläufig aus SO. nach NW, Gegen NO. fällt sein Gehänge sehr sanft ab, und ist oben mit dem eigenen Schutte, am Fusse mit zertrümmer- tem Jurakalk bedeckt; gegen SW. ist es, in Folge der na- türlichen Zerklüftungen,, durch Menschenhände senkrecht niedergebrochen; die südöstlichen und nordwestlichen Ge- hänge neigen sich bogenförmig unterden Jurakalk hinab. Den Hügel durchschwärmt, die Entblössung entlang, in beinahe vertikaler Richtung eine zahllose Menge verschieden zer- trümmerter und verästelter Granit- und Quarz-Gänge, so dass der Gneiss überhaupt nur sparsam erscheint, und stellen- weise fast gänzlich verschwindet. Quarz und Granit glei- chen jenen von Jizingen. Überhaupt ist eine genauere Über- einstimmung beider Punkte nicht zu verkennen. Am Fusse des inmitten einer ausgedehnten Ebene sich erhebenden Kegels, auf welehem die Ruine des Schlosses Allerheim steht, sah ich gegen -NO. aus dem Gruss und Schutte zwar ein Stück Gneiss hervorragen, allein ieh vermochte wegen der ungünstigen Witterung nicht auszumitteln, ob die Felsart anstehe: denn das Material zur Ausbesserung der benachbarten Vizinalwege . grossentheils aus dem Steinbruche bei Audelstetlen geholt. Ein an Höhe, Breite und Länge ungleich beträchtliche: rer Urgebirgszug erstreckt sich ven Ober- und Unter-Reim- lingen (und vielleicht noch weiter aus SO. her) ansteigend über Zerkheim, westlich an Nördlingen (im Stoffelesberg) vor- bei, sich nun senkend und endlich unter jüngern Gebilden wechselweise, verlierend nach Maihingen, Markt- und Klein- Offingen, Bühlingen und wahrscheinlich noch weiter gegen N. hin. Längs der ganzen nicht unbedeutenden Erlängung ist die Felsart desselben durch Natur und Kunstfleiss nur auf dem höchsten Rücken bei Nördlingen und in der Nie- derung bei Maihingen und zwischen Markt- und Klein-Of- fingen in sehr beschränkten Räumen entblösst, und ihr In- neres nur auf dem ersten Punkt in einem Hohlwege und zwischen den beiden Offingen in einem Wasserrisse einiger- massen aufgeschlossen; denn das sehr flach abfallende süd- westliche und endlich westlich werdende Gehänge ist bis über die Hälfte der Höhe von einer, wenn auch eben nicht sehr dieken und aufwärts sich immer mehr verdünnenden Lage des Jurakalkes und dann von lithographischem Schie- fer, — das grossentheils sehr steil, immer viel steiler niederge- hendenordöstliche und östliche Gehänge aber ganz von Süsswas- serkalk auf der mehrere Stunden messenden Strecke bedeckt. a Der Jurakalk und der lithographische Schiefer sind zwar durch die Einwirkung der Atmosphärilien und die Agrikul- tur sehr zerrüttet, und daher ihre natürlichen Lagerungs- Verhältnisse nur mit grosser Mühe zuverlässig zu erheben; doch glaube ich aus der Beobachtung einzelner unversehrter Punkte folgern zu dürfen, dass der Schiefer, wenn nicht ganz, doch ziemlich nahe, horizontal liegt, und keine der beiden Gesteinsarten an der Berührungs-Fläche mit dem Gneiss eine Veränderung erlitten habe. Am wenigsten ist dieses der Fall mit dem Süsswasserkalke. Dieser erfüllt, zwar ungleich angedrängter als der Jurakalk und der li- thographische Schiefer die oberflächlichen Vertiefungen, und ist sogar in die kleinern Klüfte und Risse ziemlich tief einfiltrirt; aber weder er noch jene sind in die Masse des Gneisses eingedrungen, oder damit auf irgend eine Art, ein- zelne Quarzkörner oder wohl auch Bruchstücke desselben in der unteren Fläche des Süsswasserkalkes ausgenommen, . gemengt. — In diesem Gneisszuge setzen zwar an den geöff- neten Stellen weniger Granit- und Quarz-Gänge als in jenen der früher erwähnten Punkte auf; er selbst aber, so wie der Granit, unterscheidet sich im Korn, Gemenge und Farbe von diesem nicht im Mindesten. Der Quarz nur ist et- was lichter. EN Die sämmtlichen Gneissparthieen sind also offenbar gleichzeitig, und mehr als wahrscheinlich vor dem Nieder- schlage der Juraformation, gewiss vor der des Süsswasser- kalkes gehoben worden. | Auf der kleinen Ebene um Wemdingen gelangt man an vielen Stellen in geringer Teufe auf einen Schieferthon, wel-, chen die darin vorkommenden Belemniten als Lias-Schiefer. charakterisiren; allem Anscheine nach hat die dortige Mi- neral-Quelle darin ihren Ursprung. In welchen geologischen Verhältnissen er zu dem so eben beschriebenen Gneisse stehe, darüber konnte ich nirgend einen Aufschluss finden. | Die Jura-Formation besteht innerhalb des von mir ein- gemarkten Gebietes aus 3 Hauptgliedern: dem dichten | —- 114 — Cobern ?) Jurakalk, dem Jura-Dolomit und dem lithographi- schen Schiefer. Ich darf annehmen, das sie in den ange- führten Schriften bereits genügend beschrieben sind. Den letztern bemerkte ich nur noch auf dem südlichen und öst- lichen Abhange eines kleinen fast kegelförmigen Hügels zu- nächst an Wemdingen, auf welchem das Wallfahrts - Kirch- lein erbaut ist; er ist sehr dünnschiefrig, auf der Oberfläche ungemein mürbe und zertrümmert, und nur wenige Grade gegen SO. geneigt. Den übrigen Theil des Hügels umgiebt vom Fusse bis nahe an den Rücken der Süsswasser - Kalk, Zwischen Monheim und Wemdingen kenne ich. keinen vom Riesgau östlicheren Punkt, wo diese Felsart anstehend ist. Nördlich von da erstreckt sie sich, jedoch nicht ununter- brochen, an die westlichen Gehänge des Jurakalkes ange- lehnt und öfter bis zu dessen Rücken hinansteigend, auch diesen an niederern Stellen überdeckend, über Amorbach bis an Oellingen. Wie weit sie sich längs dieser Strecke gegen 0. verbreite, verhinderte mich die Witterung zu un- tersuchen; ich fand sie noch bei Polsing und Ursheim in mächtigen schwebenden Bänken aufgelagert. Bei Oeltingen scheint sie auf die nächste Umgebung beschränkt zu seyn) | und jenseits ZJainsfurl weiter gegen N. sich gänzlich zu verlieren. — Gegen S. bildet sie als nördliche Bekleidung und Kuppe des Kegels, welcher das verfallene Schloss Al- lerheim trägt, und des Stoffelesberges bei Nördlingen, — im W. bei Wallerstein aber als jener in fast wagerechten Lagen verbreiteter, so unerwartet als imponirend emporstre-. bender, zuverlässig einst durch Menschenhände und später durch den Zahn der Zeit ganz anders gespalteter, aber da- rum noch jetzt nicht weniger merkwürdiger Grundpfeiler der noch immer majestätisch herabblinkenden alten Berg- veste gleiches Namens, und weiterhin als östliche Decke des vorhin beschriebenen Gneissrückens die äusserste Grenze. So einfach man, von dessen offenkundig daliegender Entstehungsweise ausgehend , diesen Süsswasserkalk ver- muthen sollte, so sehr wechselt er in den mechanischen La- - 195 — gerungs - - Verhältnissen und dem chemischen Bestande. Bei jenen hat wahrscheinlich die Richtung nach der Weltgegend, beidiesem die Unterlage vorzüglichen, vielleicht wesentlichen Einfluss geäussert. Längs deröstlichen Grenze ist er durchge- hends auf die Jura-Formation aufgelagert, im Ganzen am mäch- tigsten, und da, wo er eine nur einigermassen bedeutende Mäch- tigkeit erlangt hat, in beinahe horizontalen schwach Wel- len-förmigen, öfters mehr als Klafter-dicken, bald lockern und dann mit kalkigen Versteinerungen meistens ganz er- füllten, bald dichten und nur sparsame bis einzelne eben solche Versteinerungen führenden Bänken entwickelt — in S, und W, hingegen ist er, mit Ausnahme des Punkts bei Allerheim und vielleicht auch bei Wallerstein, durchaus auf Urgebirg auf- gesetzt, in seiner Lagerung selten dentlich ausgesprochen, stellenweise wohl auch mehr oder weniger verworren, ver- hältnissmässig von ungleich geringerer Mächtigkeit und vor- herrschend aus lockern mit jenen Versteinerungen überladenen Lagen gebildet. Die Farbe, besonders des dichten, ändert Streifen- oder Parthie’n-weise unregelmässig. vom Schmutzig- weissen durch alle Schattirungen des Gelben bis ins Gelb- braune ab. So sehr derselbe an der östlichen Grenze zum Kalkbrennen gerühmt wird, so wenig will man ihn an der südlichen und westlichen dazu tauglich gefunden haben; warum darüber fehlen die chemischen Analysen, Bei Pol-. sing wird in dieser Formation ein Kalkstein gebrochen, welcher gebrannt und gelöscht so warm als möglich verbraucht werden muss, indem er fortschreitend mit der Abnahme der Hitze erhärtet. Er besitzt eine ungemeine Bindekraft, welche der Witterung sehr lange trotzet. Ich habe dieses Phänomen zu spät erfahren, und kann desswegen seine Lagerungs- Verhältnisse nicht angeben. Den bisher bekannten snren aus din Thier- reiche kann ich aus eigener Ansicht noch einige beifügen. DieHelix gehört, der ungleich grössten Anzahl nach, zu der in den dortigen Gegenden noch eben so -vorherrschend häu- fig vorkommendenH. hortensisMir:. Ihre Schaale ist bald Jahrgang 1835. 12 z2mWE völlig zerstört, bald vollkommen verkalkt,, bald und neben diesem noch mit lebhafter (meistens gelber) Farbe und ohne und mit den braunen Binden, wie bei den lebendigen in ver schiedener Zahl und Lage, sehr gut erhalten, — die Höh- lung am öftesten mit dichtem Süsswasserhalk erfüllt, selten leer, noch seltner mit Kalkspath bekleidet. Eine andere sehr seltene Helix nähert sich der H. pulchella, und eine dritte derH. hispida. — Aus der Gattung Planorbis habe ich H.nitidus und H. albu ss Mürr. beobachtet. — Lymneusund Physa dürfte innerhalb des Riesgaues nach meiner Umgren- zung kaum oder höchst selten gefunden werden; wahrschein- lich hat eine Verwechslung der Fundorte diese Angahe ver- 'anlasst. — Aus dem Pflanzenreiche besitze ich auch Holz- stücke von 4 bis $” Durchmesser, lose Samenzapfen, denen der Föhre an Gestalt und Grösse höchst ähnlich, und ein Bruchstück eines etwa #" dicken Astes mit 2% fast gegen- über stiellos ansitzenden solchen Zapfen, sämmtlich in dich- ten Süsswasserkalk übergegangen. | Zwischen Wemdingen und Audelstelten überschritt ich im Walde auf der Hinreise und zwischen Allerheim und Fünf- steiten auf der Rückreise ein aufgeschwemmtes Gebirge (Di- | luvium 8), welches aus einem grobkörnigen Sandsteine oder vielmehr zusammengekitteten, jenem bei Mohnheim sehr ähn- lichen @uarz-Gerölle und weiterhin darüber abgesetzteni | schwärzlichgrauem Lehm besteht. Es verliert sich im Freien unter dem bebauten Boden sowohl gegen O. als gegen W.., ist daher seiner Ausdehnung nach schwer. An und wahrscheinlich die Lagerstätte der Braunkohlen (m. s. Heft 2, 8. 206 d. "Jahrg. 1835), auf welche schon mehr- malige Versuche gemacht wurden. Allen Geologen bleibt gewiss die Garde Er- scheinung dieser Gegend das isolirte Auftreten vulkanischer Produkte auf so vielen, zum Theil weit zerstreuten Stellen. Ich kenne aus Autopsie: Oltingen (bei Wemdingen), Fünf- sietten, Kotbus (bei Mauern), ‚Bollstadi, Amerdingen (von wel- chem etwa 11 Stunden südwestlich im ‚Württembergischen - Mi noch eine solche Eruption sich befinden soll), Altenburg (bei Nördlingen) und bei den Schafhöfen (nordwestlich von Oetlingen.. Wenn man auch jene bei Zippingen , Baldren und Osterholz dazu rechnet, und die bei Zarburg, wo ich zur Zeit meiner Anwesenheit (i. J. 1820) nichts Vulkanisches entdecken konnte, und Zbermergen dafür gelten lässt; so möchte ich doch bezweifeln, dass man alle Eruptions-Punkte bereits aufgefunden habe. Indessen möchte schon aus der Vertheilung und Lage der eben aufgezählten entnommen werden können, ob oder in wiefern sie, wie Hr. Dr. Corra .(S. 308 und 317) bemerkt, gerade den Kessel der Süsswas- ser-Formation umgrenzen und, besonders mit Rücksicht auf deren Lagerungs - Verhältnisse längs der ganzen östlichen’ Grenze, auf den Niederschlag derselben eingewirkt haben, Jene Eruptionen, welche ich besichtiget habe, gehen (vielleieht mit Ausnahme zweier, deren Anstehen ich nicht auszumitteln vermochte) insgesammt im Jurakalk zu Tage aus. Nirgend habe ich an diesem eine besonders ausge- sprochene Veränderung sowohl in der innern Beschaffenheit als in dem äussern Verhalten wahrgenommen ; man müsste denn die unter dem vulkanischen Gebilde hie und da lie- genden abgerundeten Geschiebe von Quarz und Kalk und den theilweise lockern Zusammenhang der letztern sehr hoch anschlagen. — Den Trass oder vulkanischen Tuff habe ich vorzüglich aufgeschlossen zu Ottlingen, zu Amerdingen und bei den Schafhöfen getroffen. Zu Öttingen ist wahr- scheinlich ein Theil desselben ehedem zum Bau des Schlos- ses gebrochen worden. Gegen N., ©. und $8. umgibt er als eine nur noch wenige Fuss (20 — 25°) mächtige, senkrechte Bekleidung eines geräumigen Kessels den der- maligen Garten; gegen NW. steht auf der etwas vorragen- den Kuppe das Schloss. Die geologische Bedeutung einer etwa 5—6‘ weiten, seichten 'Pingen-ähnlichen Vertiefung, kaum 20 Schritte gegen SO. vom Rande des Trasses ent- fernt, konnte ich nicht enträthseln. Lose Trümmer von Kalkstein und Trass lagen in ihrem Grunde. Verschieden 12. grauschwarze und schwarzbraune, &— 6’ mächtige, gegen SW. fast parallel mit dem Gehänge des Jura-Rückens ge- neigte Bänke, welche durch vertikale, selten und nur we- nig verrückte Klüfte in Rhomboeder getheilt werden, lau- fen durch den ganzen Umfang. — Zu Amerdingen wurde er durch einen Steinbruch in der Niederung am Fusse ei- nes weitausgedehnten niedrigen flachen Hügels auf einer Strecke von beiläufig 50-60 Klaftern und in einer Höhe von 18—20' senkrecht entblösst. Seine Berührungsflächen mit dem Jurakalk waren beide tief verschüttet. Auf der Oberfläche breitete er sich, an beiden Seiten allmählich bis. auf etliche Zoll abnehmend, über mit sparsamem Schotter von Quarz und weissem Jurakalk besäetem Jurakalk auf ‚bedeutende Entfernungen hin aus. Übrigens hat er in den Lagerungs- Verhältnissen auffallende "Ähnlichkeit mit jenem von Oltingen. — Bei den Schafhöfen sah ich ihn wohl gegen 60° und vielleicht darüber an die steilen Wände des Jura- kalks angelehnt, wie aus dem Grunde eines zur Hälfte zer- störten Kraters (selbst auf diesem stehend) in einem Halb- kreise hinaufsteigen. Vertikale und horizontale, nach unbe- stimmten Richtungen ziehende Spalten zerklüfteten ihn un- förmlich, und häufige kleine Risse trugen wahrscheinlich da- zu bei, dass die Oberfläche sehr uneben und holperig erschien. | Im Allgemeinen ist dieses vulkanische Produkt dem äus- ‚sern Ansehen nach allenthalben sich so ziemlich gleich. Ich vermuthe, dass es bereits vollständig genug beschrieben sey, nnd will desswegen mich damit nicht befassen. Dennoch zeigt es, genau uutersucht, an jeder Stelle eine eigenthüm- liche Verschiedenheit bald in Färbung, bald in Porosität oder Dichtheit u. dgl. oder mehrere dieser Eigenschaften zugleich. — Eben so unterscheidet es sich fast auf jeder Stelle durch eigene Gemengtheile oder Beschaffenheit der- selben und besondere Einschlüsse. Von.den letztern schei- nen der Aufmerksamkeit bisher entgangen zu seyn: ein vom Schwachdurchscheinenden bis zum Durchsichtigen wechseln- der Hyalit-artiger aber weicherer Überzug der senkrechten — 179 — Spaltflichen. zu Ollingen; der in 6seitigen Prismen krystalli- sirte Diamant-glänzende Arragonit (?) in Blasenräumen zu ‚Amerdingen ; die lichte und dunkel rostbraunen, meistens lang- gezogenen, +— 3“ grossen Parthieen wie halbgeschmolzenen Thones, seltener scharf abgeschnitten, öfter in den gewöhn- lichen rostschwarzbraunen, dann grauschwarzen Trass ver- fliessend bei den Schafhöfen; die schwachdurchscheinenden, innen geborstenen, aussen stellenweise mit Eisenrost-Flecken beschlagenen,, bis Hühnereier-grossen abgerundeten Quarz- _Geschiebe in der dazumal zum Abbruche bestimmten Stadt- mauer und der Umgebung von Nördlingen*); und die meisten- theils noch ganz durchsichtigen, stumpfkantigen bis Erbsen- grossen Quarzkörner in den zerstreuten Überbleibseln des noch nicht entdeekten Ausbruchs bei Fünfstetten. ‘Die zuletzt genannten Einschlüsse dürften so ziemlich den Zeitpunkt, in welchem die Eruptionen erfolgt sind — und chemische Analysen der verschiedenen Trasse von jeder Stelle vielleicht die Gebirgsarten bezeiehnen , von welchen sie ausgegangen, oder wenigstens durch welche sie gedrun- gen sind. | Dass das Riesgau, soweit sich das Süsswassergebilde erstreckt, dereinst ein süsser Binnensee war, wird, so sehr auch die höchsten Punkte seiner Grenzlinie jetzt unter sich abweichen, kaum Jemand verkennen.. Wenn ich die in die- sem Raume abgesetzte, mit jeder wahrscheinlichen Zeitdauer unverhältnissmässige Masse des Kalkes überschaue,, so er- greift mich, dringender als je, die bei allen ähnlichen Er- scheinungen mir stets gebieterisch entgegentretende Frage: Woher konnte solch ein unermesslicher Kalk - Niederschlag kommen Aus der Wernitz oder Eger! Ihr Wasser zeigt jetzt einen unbedeutenden Kalkgehalt. Von der Zersetzung *) Alle Mühe war vergebeus, den Fundort zu erforschen. Man sagte mir, aın Kusse des Siophelesberges habe mau sie gebrochen; allein ich konnte davon keine Spur gewahr werden. Sollen sie nicht von dAltenburgy, und zwar von der Spitze der Kuppe gekommen seyn? =. des unterliegenden Jurakalks und Dolomites$ Die Gestalt ihrer alten Oberfläche und ihr heutiges Verhalten widerspre- chen geradezu. — Von den, dem See einst innegewohnten Konchylien® Man erwäge, welche ungeheure Menge so kleiner und so dünnschaaliger Gehäuse hiezu (setze man auch die Zeit so lange, als man will) erforderlich gewesen wäre. Würde diese Annahme nicht an die ehemalige Be- hauptung erinnern, dass aller sekundärer Kalk aus zerstör- ten Thieren entstanden sey? — Von der Nachbarschaft yulkanischer Thätigkeit! Allein nicht alle (und darunter bedeutende) Süsswasser - Niederschläge befinden sich in der Nähe derselben. Auch ist damit noch keineswegs erklärt, auf welchem Wege der viele Kalk so plötzlich herbeige- schafft wurde. Und endlich: warum haben seit der histo- rischen Zeit entwässerte Seen .dergleichen Bildungen nicht zurückgelassen; seitdem dieser entstanden, nicht abgesetzt? Kenner werden dem Laien diese Bedenklichkeiten vergeben. Briefwechsel. Mittheilungen an den Geheimenrath v. LEONHARD gerichtet. [ Neusohl, 15. Oktbr. 1834, Als interessante Neuigkeit theile ich Ihnen die Ansicht mit, nach welcher man die Kugel- oder tessularische Kohle (sehwarze Schieferkohle) aus Vass«s im Baranyer Komitate für eine Palm-Frucht hält. Bisher hat man sie für Geschiebe angesprochen; da sie aber auch konvex erscheint, so zeigt sich, dass diese Kugelform nicht Abrundung durch Fortwalzen, sondern Bildung sey. Sie kommt von der Grösse eines Hühnereies, bis zu jener eines Kindskopfes vor. Ich werde auch hievon Einiges senden, und zugleich einige Exemplare von Schiefer- kohle beilegen, welche der faserigen Textur wegen als fossile Pflan- zenkohlen angesprochen werden dürften. Ihre faserige Textur zeigt sich auch in entgegengesetzten Richtungen und erlaubt einen Schluss auf Bildung durch Schilf oder Fahrenkräuter. — Mein oryktognostisches Handbuch von Ungarn wird nächstens erscheinen, - ZıPSER, & ö Halle, 3. Novbr. 1834. Dass unsere ganze, so weit verbreitete Braunkohlen-Formation wirklich unterhalb der Kreide liegen wird, ist mir im Laufe des Sommers immer wahrscheinlicher geworden, und, wenn dieses Verhält- niss erst vollkommen konstatirt ist, wird es in theoretischer Hinsicht für Geologie und Paläonthologie von grosser Wichtigkeit seyn. KereErsteix. . >> nc Böckstein (im Salzburgischen), 20. Novbr. 1834. Das Sala der erzführenden Gänge in Rauris wird mir immet interessanter. Es setzen im dortigen Gneiss-Gebirge Gänge auf, die Gneiss und Quarz zur Ausfüllung haben, und Gold-, so wie Silber-hal- tige Erze führen. Sie streichen aus Nordost in Südwest und liegen parallel hintereinander. Man kennt deren einige zwanzig. . Ihre Mächtigkeit beträgt 5—7 Fuss und darüber. Diese edlen Gänge werden von andern theils durchsetzt, theils durchsetzen erstere diese. Sie streichen aus Nordwest in Südost, mit den Gesteinslagen des Gebirges parallel, tragen einen Lager-artigen Charakter an sich, ha- ben mit den erzführenden Gängen gleiche Mächtigkeit, aber sind ganz taub. Ihre Anzahl ist sehr gross. Bald verwerfen sie die edlen Gänge, bald werden sie von diesen verworfen, aber immer regelmässig, einer Rutschung im la hr nahe gemäss, ‚Bezeichnet man mit a die tauben, und mit b die erzführenden Gänge, so haben Sie hier ein Bild eines kleinen Feldes im Rauriser Gang- netze. Ich weiss mir diese interessante Erscheinung nur dann zu erklären, wenn ich annehme, dass alle diese Gänge unter sich und zu- gleich mit dem Gebirge kontemporär sind. Warum jedoch sind die einen taub, die andern erzführend? welches Naturgesetz bedingte für die Veredlung der Gänge die Richtung aus Nordost in Südwest, der Richtung der tauben Gänge ins Kreutz? Die Ausfüllung der ‘edlen Gänge zeigt häufige Drusen, bekleidet mit den herrlichsten Gruppen von Krystallen (Quarz, Kalkspath, Kupferkies, Eisenkies); die Ausfüllung scheint successive geschehen und Quarz früher als Kupferkies vorhan- den gewesen zu seyn; denn ich fand wohl oft Quarz vom Kupferkies umschlossen, aber nie umgekehrt. In dem Rauriser Gangreviere kennt man eine, wahrscheinlich den tauben Gängen a analoge Einlagerung eines schwarzen Thonschiefer-artigen Gesteins von grosser Mächtigkeit, mehr als 50 bis 60°. An und in diesem Gestein zeigen die erzführenden Gänge ein sonderbares Verhalten. Der edle Gang schneidet sich näm- lich am schwarzen Gestein zusammen bis auf ein Blait, dieses dringt = durch das schwarze, wird von’ einem Blatte des Thonschiefers, das als “ Verwerfer meistens Besteg hat, durchsetzt und verworfen. Das Gang- blatt setzt fort, wird wieder verworfen, setzt wieder fort, bekömmt Besteg, wird mächtiger und spricht sich wieder als edler Gang aus, Jedoch ist nicht mehr Gneiss und Quarz die Ausfüllung, sondern Thon- schiefer, Quarz und Kalkspath,' die Veredlung hat sehr ie Es sey a der edle Gang, b der Thonschiefer: | so bezeichnet uns dieser Entwurf die höchst interessante Erscheinung. Wahrscheinlich verhalten sich die edlen Gänge im ‘Liegenden des schwarzen Gesteins, wie im Hangenden, jedoch weiss ich darüber nichts Sicheres, da man das schwarze GERADE wo es so mächtig ansteht, noch nicht durchfahren hat. ar RussEGGER, ———eo 0 Giessen, 12. Dezember 1834. Auf einem, in vorigem Sommer nach dem Vogelsgebirge unternomme- nen Ausfluge fand ich in einer rothen basaltischen Lava bei Ortenberg, deren mein seeliger Vetter in seiner geognostischen Beschreibung des Vogelsberges schon gedenkt, bald noch scharfkantige, bald mehr: oder weniger abgerundete Einschlüsse von Syenit und Gneiss, Das Gestein ist ausserdem voll der ausgezeichnetsten Augit- und Glimmer-Krystalle, welche auf der Oberfläche des Bodens ausgewittert in Menge zerstreut liegen. Eine etwas bleiche Farbe des Feldspathes abgerechnet, scheinen jene Einschlüsse primitiver Gesteine keine wesentliche Veränderung er- litten zu haben. Ein mächtiger isolirter Absatz von plastischem Thon, welcher im Zusammenhang sich in unserer Umgebung nicht unbeträchtlich ‚aus- dehnt, wurde auch neulich mitten im Gebiete des old red sandstone aufgefunden bei Gelegenheit der Abteufung eines Brunnenschachtes in der Nähe von Grosslinden. Der plastische Thon, höclist ' manchfach nüancirt in seinem Farbenwechsel, ist 100° mächtig durchsunken und unter ihm erreichte man Sand und Kieslagen, aus welchen zuerst Was- ser hervorquoll. Einzelne Spuren von Braunkohlen fanden sich in ver- schiedenen Teufen des Thons. Es scheint eine kleine, aber sehr tiefe Kessel-förmige Vertiefung im älteren Gebirge zu seyn, welche hier — 14 — durch das :Braunkohlen-Gebirge erfüllt wurde. Auf der Ostseite von. Giessen tritt es allenthalben unter den Basalthöhen ‚hervor und bildet ' eine denselben gegen das Lahnthal ‚vorliegende weit erstreckte Pläne: Auch erscheint es, wie ich seit: meinem: Aufenthalt in Giessen zuerst zu beobachten Gelegenheit hatte, an mehreren Orten. gegen das Vogels- gebirge hin isolirt innerhalb des grossen Basalt-Gebietes zu Tag, zumal bei Albach, Burkardsfelden und Gattenrod, Nach "nicht zu verbürgen- den Mittheilungen soll diess auch noch öfter in mehr nordöstlicher Richtung, nach Grünberg hin, Statt haben. Ausgezeichnete Entblössun- gen der Formation gehören jedoch in unserer Nähe zu den Seltenheiten, Die deuilichste, welche ich kenne, ist bei Wiesek: Über einer bis zu 16‘ und darüber entblössten Masse sehr PER, und gleich-körnigen weissen Sandes liegt hier Gerölle wenige Fuss mächtig ‚aus Gzschieben von Kieselschiefer, Dioriten, Quarz, buntem und Quader- Sandstein bestehend. Die des letzteren sind die frequentesten und er- reichen zuweilen eine. Grösse von mehreren Kubikfussen. Der grösste Theil des-Braunkohlensandes ‚scheint hier durch Zerstörung des Qua- dersandsteins, von welehem sich, auch noch eine Menge Geschiehe darin vorfinden, entstanden zu seyn.: Über dem-Gerölle:Lager liegt plastischer Thon 6 bis‘8°. mächtig, ‚unten etwas sandig,: oben ziemlich rein und manchfach gefärbt. In kleineren und grösseren Nestern , ‚welche sich zuweilen zu Lagern auszubilden scheinen, enthält er gelben und rothen Thoneisenstein mit dichtem kohlensaurem Eisen, Auch fand ich mehrere Blätter von Dikotyledonen darin, — A. Kuırsteir. "Stockholm, 13. Jan. 1835. Ich‘ habe Ihnen wenig Bene aus der Mineralogie zu melden. Eine schon alte, aber, wie ich vermuthe, noch nicht bekannt gemachte Entdeckung ist ein Finländisches Mineral, welches Hr. NorpenskıöLD aufgefunden und Peroushyn (nach Hrn. Perrowsny) genannt hat. Hr. Norvenskıörp machte mir im Sommer 1833 einen Besuch, wo er es mitbrachte. Wir analysirten dasselbe zusammen und fanden, dass es ein basisches Phosphat ist von Lithion, Magnesia, Manganoxydul und Eisenoxydul. Da wir aber einen Überschuss erhielten, den wir nicht erklären konnten, so sollte Hr. N. die Substanz nach seiner Heimkunft nochmals zerlegen, was aber bis jetzt nicht geschehen ist. Es kommt bei Keiti im Jamela - Kirchspiel in Finland vor. — Professor Esmark hat mir ein neuesMineral geschickt, welches er Aegirin (nach dem Scandinavischen See-Gott Accır) nennen will. Es enthält Mangan, Kiesel, Eisen und Phosphorsäure. Es kommt in grossen Krystallen vor, die Hornblende ähneln, und bricht auf einer Insel im Meere in der Näch- barschaft von Skansfjord. — Ich habe das Ouro Poudre (faules Gold) aus Porpez in S,Amerika analysirt. Es enthält Gold 85.98, Palladium — 185 — ®» PM Silber 4. 17. — Baron Wrepe hat etwas Platina indem Palladium vom Harz gefunden. — Svansere hat die schweren Körner aus dem Si- berischen Platinerz, welche Breıtuauer Ladin nannte , analysirt. Sie enthalten hauptsächlich Iridium ‚„ mit etwas. Platina und Rhodium, aber kein Osmiun. BERzELIUS. Pi Mittheilungen an neh BRoNN gerichtet. Ehhdeskeig 20. Oktob. 1834. Seit einiger Zeit Habe ich ein Werkchen über die Versteinerungen des Lias und des Oolithes im Weser-Gebiete bearbeitet, das ich noch diesen Winter drucken lassen will. lch habe etwa 300 Arten Petrefak- ten in diesen Bildungen gesammelt, von denen ich fast die Hälfte für neu halte; doch mögen einige schon von Puruzıes und Vorrz benannt seyn, deren Werke ich bis jetzt noch nicht habe nachschlagen: können. — Der hiesige Jurakalk gehört nach meiner Überzeugung zu drei For- men des Coral rag, die ich als jüngeren, mittlen und älteren unter- scheide. Der erste, meist weisser oder grauer dichter Kalk und Oolith, scheint durch Nerinea Visurgis nob., Pteroceras Oceani, Pho- ladomya acuticosta, Ph. Murchisoni, Nucleolites scutatus und durch Isocardien; — der mittle, ein dichter durchscheinender Kalk, durch zahllose Astreen, Anthophyllen, Lithodendron trichotomum und Rhodocrinites echinatus; — der untere, ein eisenschüssiger Sandstein mit wenigen Oolithen, durch Gryphea controversa nob. (Gr. bullata, G. dilatata und G. gigantea auctt.), Pecten fibrosus, Ammonites cordatus, A. gradatus und A. triplicatus, Nautilus sinuatus u. s. w. charakterisirt zu werden, Zum jüngeren gehört hienach auch der Oolith von Goslar, Kahleberg, Deister, Hildesheim etc. Es firdet sich in ihm jenseits der Weser freilich auch Gryphea virgula, die aber ja, wenn ich nicht irre, auch im süddeutschen Coral rag vorkommt. Auf jeden Fall schei- nen die vielen Nerineen für den Coral rag, und nicht für den Port- landstune zu entscheiden. | RoEmER. Neufchätel, 20. Jänner 1835. Das dritte Heft der „Poissons fossiles“ ist seit dem 10. Dezember versendet; das vierte wird bald, das fünfte in 6 Monaten folgen. — Über die räthselhaften Didelphys-Arten von sStonesfield weiss ich zun 50 viel, dass es gewiss keine Fische sind; ich habe alle Exemplare ne gesehen, -die sich in den Englischen Museen befinden ; fünf Unterkiefer- Hälften, welche zwei Arten angehören, doch nirgends eine Spur von Wirbeln und Extremitäten-Knochen. Die scharfkantige Krone der gTös- seren, von der Seite zusammengedrückten Mahlzähne hat jederseits zwei kleine Seitenthäler, mithin der Zahn fünf Spitzen. Die kleineren Mahl- zähne haben deren nur drei. Es sind also gewiss Säugethiere: sie aber für} Beutelthiere zu halten, ist. man durchaus nicht be- rechtiget. Ihr Zahnbau hat eben so viele Ähnlickkeit mit dem der Insektivoren; die einzelnen Zähne selbst gleichen am meisten denen der Seehunde, in deren Nähe sie vielleicht einst ein. besonderes Genus bil- den werden. So eigenthümlich ist das Ansehen dieser Überreste, dass sie den Gedanken an Wassertbiere eher hervorrufen, als verdrängen. — Von Cervus megaceros habe ich vier ganze Skelette, 1 in Edin- burg und 3 in Dublin, und 12 vollständige Schädel mit Geweihen ge- sehen, wovon einer über der 'Thüre einer Bierschenke angebracht war, dessen Geweih-Spitzen 9° weit auseinander ragten. — Hıwxms’ reiche Sammlung, worin insbesondere einige Saurier- Skelette von seltener Vollständigkeit sind, ist vom Britischen Museum für 14,000 Pfund an- gekauft worden, und wird eben in London aufgestellt. — Zu Ende Mai denke ich nach England zurückzukehren. . Acassız. \ Neueste Literatur. A. Bücher. 1833. Fourner: Memoire sur la decomposition des minerais d’origine ignee et leur conversion en Kaolin. Paris, 8°. Eow. Hırcencoer:. Report on Ihe Geology, Mineralogy, Botany and Zovlogy of Massachusetts, made and published by Order of the Government of that State; in four parts: I. Economical Geology, II. Topographical Geology, III. Scientific Geology, IV. Catalogues of Animals and Plants. Ambherst, 700 pp. 8°., with woodcuts and an Atlas of 18 plates, maps and 1 tabular view in 4°. transv. 1834, Henr. S. Bosse: a Treatise on Primary Geology. London, 399 pp. 8°. A. Burar: Traite de Geognssie, vu Expose des connaissances actuel- les sur la constitution physique et minerale du globe terrestre, contenant le developpement de toutes les applications de ces con- naissances et mis en rapport avec le premier volume, que Mr. D’ÄUBUISSON DES Voısins publia en 1828. II. 8°. Paris. De Byranpr: Resume preliminaire d’une theorie des volcans. Paris 8°. G. Fıscher DE Warpneım: Bibliographia palaeontologica animalium systemaltica; editio altera. Mosquae, 414 pp. 8°. Tu. Hıwrıns: Memoirs on Ichthyosauri and Biesiwsaun; with 28 engrav. London, in Fol. [2 liv. 10 sh.). W. W. Mırner: Sketch of the Geology and Mineralogy of New Lon- don and Windham Counties in Connecticut. Norwich, 36 pp. 8°, with 1 geol. map. | Ro. SesLe: Geognosy of the Island of St. Helena, illustrated in a Series of views, plans and sections accompanied with explanatory Remarks and Ilinstrations. London, in Fol. [28 fl.]. A. F. Speyer: Deutschlands vorzüglichste Mineralquellen, nach ihren physischen, chemischen und therapeutischen Engensehaften, in 4 Ta- bellen; Hanau 8°. [54 kr.)]. BE Mn 1339. Dr. Bernu, Corta: geologisches Glaubensbekenntniss im Jahre 1855. Dresden, 39 SS. 8°, (nicht im Buchhandel). Lyzın’s: Principles of Geology: being an Inguiry how far the former Changes of the Earth’s Burface are referable to Causes now in Operation. IV voll. 12°. Lond. [16 #.]. C. M. Marx: Geognostische Skizze der Umgegend von Baden im Gross- herzogthum, Carlsruhe und Baden, 72 SS, 18°, mit 6 lithogr. Ansichten. B. Zeitschriften. 1 Annals of the Lyceumof Natural History of New York (New York 8°,*). I, 1,1823 — 1834. Seite. E. James: über die Identität des angeblichen Bimssteines des Mis- sourt und einer Mandelstein-Varietät in den Rocky-Mountains 21—23 J. Renwiıck : "Untersuchung eines Minerals [Torrelit] vom ; © Andover Furnace, Sussex County, NY. ae 2 J. E. Derar: Note über die organischen Reste von den Catskiül Mountains, welche Bilobiten genannt werden (Taf. V) 45—49 J. Torrey: Notitz über einen Fundort des Yenit’s in den Vereinten’Stnaten WE, na Na ie ae sn ur a S. L. MırcsiLL: Beobachtungen über die in den Vereinten | Staaten neulich entdeckten Megatherium-Zähne (Tf.VI) 58—61 J. Derarıern: Notitz über neue Fundorte einfacher Mineralien längs der Nord-Küste des oberen See’s und in dem India- ner-Gebiete NW. von demselben bis zum Winnepec-Flusse. 79—82 J. Torzevy: Nachricht über den Columbit von Haddam (Con- neclicut) mit Bemerkungen über einige andere Nord-Ame- rikahascheMinerakent I. Hr and a We heat A 9 J. G. Torten: Noten über einige neue Unterlagen für Minera- lien bei Löthrohr Versuchen . . 2. 2 2 202.280 109-114 W. CoorEr: über die peulich in Georgia) gefundenen Mega- j th aniium „rest ae ee RI ») Da wir dieses Journal, das durch Entstehung so vieler anderen dem Erlöschen nahe gekommen zu seyn scheint, bisher nicht unmittelbar benützen konnten, -so tragen wir seine hier einschlägige Inhalts-Auzeige naeh und werden einige Aus- züge aus wichtigeren Abhandlungen später liefern, D. R. — 189 — j % Seite. Dskay, van RENS:ELAER und Cooper: Bericht über die Ent- deckung eines Skelettes von Mastodon giganteum a AAN SER TE mar a AS HS J. E. Dekar: Beobachtungen über die Struktur der Trilobi- ten und Beschreibung eines anscheinend neuen Geschlech- ie wis laf, KH, Re ot eis einen J. Renwıck : Note über.die Geologie der Trenton-Fälle . » I, nm, 1825. J. van RensseLier: Notitz über nn ee von New 174—189 185—189 a RIVER EOTUT EIS-FALDS u. 249 198 —219' J. J. BısspY: Skizze der Geologie der Insel Montreal (Tf. XV) H. R. ScnooLKrAFT: Bemerkungen über le: von 247-1248 Michigan . -» » ah een hie J. E. Deray: Beobachtungen über ein fossiles Krusten-Thier aus der Ordnung der Branchiopoden mit Abbild. a. Beer Euaryptexzus| .’. . „m on. 00 W377 J. Cozzess: Untersuchung von Eisenerzen aus dem nördlichen Theile des Staates von New York . » » 2 2 0... 378—383 I.er,,2826. u ia: 8 27; J. Freeman Dana: Analyse des Kupfererzes von Franconia, . New Hampshire, mit Bemerkungen über Kupferkies . . 255—258 W. Coorzr: Fernere Entdeckung fossiler Knochen in Geor- gia, und über deren Identität mit denen des Megathe. rıum von Paraguay A EEE AST NT ITRER 267— 270 Mırcrizt, J. A. Smiru und Coorer: Bericht über einen von Croprer aus der Accomac County, Virginien, eingesende- ten fossilen [Wallross-] Schädel ehr 272 J. E. Deray: Bericht über einige Polythalamien aus dem Delaware-Staat (Tf. V. Fg. 2—5) mit Beobachtungen über ein zweites Exemplar des neuen Krustaceen - Geschlechts Er ee a N ef AT J. E. Derar: Noten über einen fossilen Schädel im Kabinet des Lyceums, aus dem Ochsen-Geschlechte, von den Ufern des Mississippi (Tf. VD, mit Bemerkungen über die Amerikanischen Arten dieses Geschlechtes . . . . . II, nr. 1, 25 1828. (S. 1-86.) Tu. Taomson: chemische Untersuchung einiger Mineralien, haupt- sächlich aus Amerika; — mit Bemerkungen von J. Torrev 9—56 250— 291 1. Natürlicher Natron-Alaun von St. Juan, in ? Brasilien . . . 19 2. Mangan-Bisilikat von Cummington, Mass. . 2: 2.2... 3. Mangan-Silikat von Franklin, NJ. ee 1 UN ae ne Varna 26 28 2. Kusonsilikat, von da nina, ee RE —- 19 — 8. Eisenockeriges Mangan-Silikat vonda . 2» 2.2... 6. Mangan-Anderthalbsilikat, von eben daher . „ „ 2 2'2 2.32 7. Eisen-Diphosphat von Maullica Hills, Gloucester Co., NT. . 34 8. Arfvedsonit von Karyardluarduk in Grönland . » = 2.2.36 0. Franklinit von Franklin, Sussex Co, NI. . 2 2.2 2.2.37 10. Mangan-haltiges Eisenerz von Sterling, Mass. . » » 2 ..40 11. Bucholzit von Chester am Delaware, SW. von Philad.. . . 4 12, Naerit. von Brunswick, Maine 2. 2, law sea 13. Kanthit von Amity,, Orange‘ Co..:NY. ». ,. su... 008 14. Phyllit von Sterling,. Mass. Re es Be. 7 15. Magnesia-Hydrosilikat von Easton, Penis: En ea, AB 16. Magnesia-Bisilikat von Bolton, Mass. . 2 2 2 2 2 2..2...50 17. Hypersthen von der Insel Skye und Paulit von der Küste Labradors ou Yo. ah . Ne a Na 17 GA 18. Chondrodit von Eden, Orange ©, NZ. le le ee 19: "Gaökummraus’ Senmeden!. a en 20. Idokras von Salisbury, Conn, Ba BIN Rn RL A En a Re 21. Brauner Mangan-Granat von Franklin, Sussex Co., N "92. Pfeifenstein aus der Gegend von Nootka Sund . v2. . 686 33: 3Epkeberent aus: Schweden REED MORE »3i«Fahlunit oder Triklasitvon Fahlun!! AI, 270 25, Spinell aus den Vereinten Staaten und Ceylanit von Amity . 71 96, Stilbit von Dumbarton und Heulandit von den an Eu ir 25% Steinheilit "aus: Schwellen. Al rn ar 7 98. Harmoton von Strontian in Argyleslire . = 2 2 2: 2.2.79 99, Rhomsonit von: KilpatrickF) DEF IN IIUIEETVETTE2 '50 30. Nüuttalit:von® Bolton; Massach. NT N Reerute 99 31. Antimon-Arseniat von Allemont, Isere-Dept. ST Ve BA 39: !Arsenik Kies aus Sehweden nf RA FE - III, or. $, 4; 1830. (S. 87—142). J. E. Derkay: über die in der Sekundär-Formation von New Jersey gefundenen Reste der ausgestorbenen Reptil-Ge- schlechter Mosasaurus und Geosaurus, und, über das Vorkommen der von BuckLanp mit dem Namen Kopro- lith bezeichneten Substanzen (Tf. IL) . . . . ...134—14t 2. L. Pıuza e F. Cassora: lo spettatore del Vesuvioedei r campi Flegrei. Napoli, 8° (seit 1832 Juli, monatlich 2 Hefte), 3. Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann für das Jahr 1834. Freiberg 8°. -. [ w ©. #) Der Thomsonit, angeblich. von Kilpatrick, dessen Analyse Tuossow in den Annals of Philosophy XVl, 1820, bekannt machte, war von Lochwinnorh bei Paisley. Auszüge. I. Mineralogie, Krystallographie, Mineralchemie. J. D. Forses: Bericht von einigen Experimenten über die Elektrizität des Turmalins u e. a. Mineralien, wenn sieerwärmt werden (Transact. Edinb. R. Societ. 1834, XIII... Lond. a. Edinb. philos. Mag. 1834, VW, 133—143). Seit Havr haben wir Versuche über die Pyro-Elektrizität der Mineralien und ins- besondere des Turmalines erhalten von Brewster (Edind. Journ. I, 211) 1824, von BEcquEREL 1828 (Ann. d. chim.), von 'Tuomsow (on head and electric.) 1830 u. s. w. Becquereı insbesondere war durch Zählung der Oszillationen eines erwärmten und dann in einem kühleren Raume zwischen beiden Polen einer trockenen Säule aufgehängten Tur- malines zu der Folgerung gelangt, dass dessen Elektrizität bei einer bieibenden Temperatur (von 212° F.) unbemerkbar blieb, aber ihr Maxi- mum erreichte, wenn der Krystall bis auf die Hälfte zwischen jener Temperatur und der des Raumes herabgekommen war. Der Verf, bediente sich Counom»’s Elektrometer, indem er in den weiten ringsum in Grade getheilten Bauch einer Glasflasche einen Sei- denfaden herabhängen liess, welcher eine Gummilack-Nadel trug, an deren einem Ende ein Goldpapier- Scheibchen (mit Glas- oder Harz- Elektrizität) einer Seiten-Öffnung im Bauche zugekehrt war, damit durch diese Öffnung ihr der zum Experiment bestimmte Körper genä- hert werden könnte; die Grösse der hiedurch bewirkten Abneigung der Nadel konnte mittelst der graduirten Peripherie der Flasche dann ge- nau bestimmt werden. Näherte man nun einen nicht zu kleinen, stark erwärmten Turmalin- Krystall der Scheibe durch jene Öffnung, so zeigte sich anfänglich kein Erfolg; etwas später aber, sobald der Kıystall sich abzukühlen begann, sammelte sich in der Scheibe dieselbe Elektrizität, die der in Abküblung begrißene Pol des Kıystalls erforderte: es drehte sich die Nadel, die Scheibe entfernte sich vom Krystalle, aber immer langsamer; Jahrgang 1835. 13 sie kam zur Ruhe und begann endlich ihren Rückweg, bis sie wieder dem Krystall gegenüber angelangt war, wo sie fest blieb. Daraus be- stätigt sich denn ein Gesetz BEcgreren’s vollkommen, dass, so wie im Krystalle keine Temperatur-Veränderung mehr Statt findet, auch alle Elektrizität aufhört. Damit scheint anfänglich ein Resultat im Widerspruch zu stehen, welches Brewster erhielt, indem er eine dünne 'Turmalin - Scheibe, rechtwinkelig auf die Achse abgeschnitten, auf eine bis zu 100% C, er- wärmte Glas-Platte legte und diese dann umkehrte, wo die Elektrizität des Krystalles 6—8 Stunden lang hinreichte, ibn mit seinem eigenen Gewichte an der Platte festzuhalten. Der Verf. gelangte zum nänlli- chen Resultate, gab aber eine andere Erklärung davon: Er nahm an, die erste Fläche des Krystalls erlange durch die Erwärmung Glas-E., die zweite dem Glas zugekehrte aber Harz-E., die erste des Glases Glas-E., und die zweite Harz-E., was einige Versuche sogleich bestätigten. Bieibt nun der Krystall so lange warm, bis die auf der zweiten Fläche des Glases durch Abstossung von seiner Seite angehäufte Harz-E. von der Luft oder in anderer Weise weggeführt worden, eine nachherige Verbindung derselben mit der Glas-E. der ersten Fläche mithin nicht mehr möglich ist, so muss der elektrische Zustand eine gewisse Zeit beharrlich bleiben. Nur einen Irrthum muss man, beim Gebrauche dieses Elektrometers zu vermeiden suchen, der dadurch entstehen kann, dass das zu lange beladene Gold-Blättehen seine Elektrizität allmählich an die Luft abgibt, und daher die zuletzt angestellten Versuche schwächere Resultate ge- ben als die ersten; es ist mithin nur erforderlich, die Reihe der Ver- suche in umgekehrter Ordnung zu: wiederholen, BecqveErer versichert, dass längere Turmaline durch Wärme gar nicht elektrisch würden, und dass die Leichtigkeit der E.-Erregung in umgekehrtem Verhältnisse zu ihrer Länge stehe. Seine längsten Kıy- stalle hatten 3.‘’2 Engl., die längsten bei Forses 3.''25, und beide ei- nen Durchmesser von beiläufig 0.‘08. Aber ForsEes vermogte gleich- wohl einen sehr grossen Grad von E. in den seinigen zu erregen, ob- schen langsamer, als in kürzeren Krystallen. Nun aber ist der Unter- schied bei BecquErern’s und ForseEs’s Versuchen, dass jener das Maas der E-Erregbarkeit darnach zu bestimmen suchte, bei welchem Wärme- Grad sich solche zu zeigen beginne, was wegen der Ungleichheit der Erwärmung verschiedener Theilehen eines Krystalles misslich ist; dieser aber mass überall die Grösse des Winkels, welchen die divergirende Nadel machte. Zu ‘einem anderen Versuche gebrauchte F, 5 Krystalle von je 1.''3 Länge und mit Queerflächen im Verhältnisse .von 14, 11, 7, 6 und 4. Zwei umgekehrte Doppelreihen von Versuchen ergaben, dass dieselben das Maximum der Intensität nicht in der Ordnung ihrer Flächen- Grössen, sondern in dieser folgenden erlangten: 14, 11, 4, 6, 7. Andere analoge Versuche mit kürzeren Krystallen führten zu ebenso unregel- — 193 — mässigen Resultaten. Im Allgemeinen jedoch kann ‘man immer anneh- men, dass die diekeren Krystalle auch die stärkste E.-Kraft erlangen, was dem Zunehmen der Stärke der Elektrizität in Batterien aus Glas- und Zinn-Tafeln bei vergrösserter Fläche der Tafeln entspricht. Ein Krystall von 14° Länge gab im Mittel von drei Versuchen 45° Abweichung bei der Erwärmung; er wurde sogleich ein Viertel von seinem einen Ende entfernt entzwei gebrochen, und nun zeigten beide Stücke ebenfalls im Mittel von drei Versuchen, das grössere 47°, das kleinere 43° Abweichung, wovon jene 45° genau das Mittel ha!:en, Sechs Krystalle von gleicher Dicke, aber ungleicher Länge zeigten dem Intensitäts-Grade nach folgende Verschiedenrbeiten : Nro. 1 von 3.25 Länge zeigte 79°5 Abweichung der Nadel. 8 — 2.10 _ —- 8 — 3— 1.60 _ — 60 — 41 — 1:55 — — 60 — 5— 135 — — 8 ’ — 6-—- 11 _ — 68, woraus das Übergewicht langer Krystalle bei gleicher Dicke, aber auch das Stattfinden grosser Unregelmässigkeiten hervorgeht, welche zweifelsohne in Eigenthümlichkeiten der Struktur individueller Krystalle begründet sind. So war einer, an welchem äusserlich keine Unregel- mässigkeit der Struktur wahrgenommen werden konnte (doch waren beide Enden abgebrochen), dessen Pole beide bei der Abkühlung Glas- Elektrizität zeigten, In der Mitte desselben liess sich Harz-Elektrizität erkennen. Hauvy hat schon Ähnliches an einem Topas-Krystalle wahr- genommen, welcher nach Brewster’s Annahme aus zwei Krystallen zusammengewachsen gewesen wäre. Gilt dieselbe Erklärung auch für jenen Turmalin-Krystall, so ist bemerkenswerth, dass keinerley Spur einer solchen Verwachsung an ihm kenntlich war. Derartig verwach- sene Krystalle müssen in der Regel wohl die längsten seyn, und so- möche sich erklären lassen, warum bei BecqueErer’s Versuchen die lang- sten Krystalle nicht erregbar schienen. — Turmalin-Pulver in einem Glase erwärmt, hängt vermöge seiner nun erregten Elektrizität in klei- nen Klümpchen zusammen: es erinnert an den Magnetismus der Eisen- Feilspäne. Auch beim Topase, Borazit und Mesotyp bestätigt sich Becquerer’s Gesetz, dass die E. zu einem Maximum ihrer Stärke ge- langt, wenn die Abkühlung verhältnissmässig langsam von Statten geht, was bisher nur beim Turmalin nachgewiesen war, Topas behält seine E. noch lange, nachdem die Temperatur sich zu ändern aufgehört hat; da ihre Zerlegung schwieriger von Statten geht, so erfordert die Wiedervereinigung entgegengesetzter EE, wahr. scheinlich auch mehr Zeit, als bei den erregbaren Mineralien. Schon wenige Minuten, nachdem als Mineral zum Elekfroskop gebracht wor- den, trat die grösste Abweichung der Nadel (in einem Falle 115°) ein; 13 * :—- 199 — nach 20 Minuten bemerkte man noch kaum. einen. Nachlass, : nach 40 war jene auf 95° herabgegangen, nach einer Stunde auf 85°, und nach einigen Stunden war die Erregung noch immer. sehr bemerklich, Ver- schiedene Krystalle gaben ähnliches Resultat. Kleinere Krystalle schei- nen jedoch in allen Fällen leichter erregbar und ihre. Erregung vor- übergehender. Eiu grosser Borazit-Krystall. von 3‘ Länge seiner Wiselkinien verhielt sich ähnlich. Wurde einer seiner. Harz-E.-Pole dem Elektro- meter c:wärmt dargeboten, so zog sich die Scheibe der Nadel zurück, im Verhältnisse als dessen Abkühlung voranschritt, erreichte nach 10 Minuten ihr (beträchtliches) Maximum und ging nach einiger Zeit so langsam wieder zurück, dass sie nach $ Stunden nur einen kleinen Weg vollendet hatte. Ein kleiner Krystall erreichte sein Maximum später, aber schon nach 20—30 Minuten war die:Nadel auf Zero zurück- gekommen, Nadelförmige Mesotyp-Krystalle erlangen das Mason ihrer Inten- sität fast ganz augenblicklich, bleiben kurze Zeit darauf und kehren, gleich feinen Turmalin-Krystallen, rasch auf Zero zurück, A. Sısmonpa: Beobachtungen über das epigene Eisen- Hydroxyd (Bibl. univers. — Scienc. et Arts — 1834, Juillet; LVT, 342—250). Der Verf. hat sich lange Zeit Mühe gegeben zu erfor- schen, auf welche Art die Umwandelung des kohiensauren Eisenoxyduls in Eisen-Hydroxyd noch mit der Krystallform des vorigen bewirkt wird. Er bediente sich hiezu hauptsächlich der Krystalle von Traversella, worunter manche sind, bei denen die Umwandelung nur zur Hälfte, zu drei Viertheilen u. s. w. vollendet ist, so dass für diese Untersuchun- gen sehr nützliche Stufen-Reihen entstehen. Fast alle diese Krystalle sind Rhomboeder, welche oft durch mehr oder minder starke Entschei- telung zur Varietät Zenticulaire übergehen, von Farbe graulich bis bräunlich, die linsenförmige Varietät oft Perlmutter-glänzend. Sie fin- dem sich auf Gängen in Gesellschaft von Kugeln strahlenförmig stehen- der, prismatischer Quarz-Krystalle, welche oft von Eisenkiesen bedeckt sind, deren Krystalle sich ebendaselbst oft auch unter die des Eisen- spathes mengen. Auch grosse Krystalle von Braunkalk finden sich damit. Der Eisenspath beginnt sich an der Oberfläche zu bräunen, indem er seine Säure verliert, und ist zuweilen mit einem gelblichen Staub von Eisen-Hydroxyd bedeckt. An der Oberfläche wie im Innern zeigen sich Eindrücke von zersetzten Eisenkies-Krystallen, von welchen über- haupt der Prozess auszugehen scheint, da sich diese Substanz bekannt- lich leicht zersetzt. Nach Berzeuıws reicht die kleine Menge gewöbn- lich beigemengten Goldes hin, den elektro-chemischen Prozess einzulei- ten; die Kiese von Traversella aber enthalten kein Gold; sie sind ein = ww — blosses „Bisulphure de fer,“ gemengt mit „Sulphure fereus,"“ oder Bsuvant’s „Leber-Eisen“ (FS? + °FS.). dessen zwei Schwefeleisen- Verbindungen selbst elektro-chemisch auf einander wirken. x Bei der Zersetzung dieser. Kiese nun entsteht nach des Verf’s. An- sicht saures schwefelsaures Eisen-Protoxyd, dessen überschüssige Säure auf das kohlensaure Eisen-Oxydul einwirkt, neutrales schwefelsaures Eisen bildet, welches bald wieder durch den als isomorphen Bestand- theil (statt eines Theiles Eisenoxydul) damit verbundenen Kalk zerlegt wird, der aber nicht zur Zerlegung des Ganzen hinreichend ist. Es ist daher nicht unmöglich, dass das noch übrige schwefelsaure Eisen durch Wasser aufgelöst, oder durch die damit in Berührung findlichen Erden zersetzt wird; — wahrscheinlicher aber zerlegt das Eisen-Proto- sulphat das Wasser, um sich höher zu oxydiren, und das hiedurch frei- werdende Wasserstoffgas entsäuert die Schwefelsäure theilweise, so dass sie als schwefelige Säure entweicht, wie aus folgenden Beobach- tungen zu erhellen scheint. Auf einem Handstücke ist der Eisenspath, welcher die sich zer- setzenden Pyrite berührt oder ihnen ganz nahe ist, völlig in Hydroxyd verwandelt, während der einige Zolle entfernte unverändert geblieben. Jene Umwandelung beginnt bald auf der ganzen Oberfläche gleichzeitig, bald ausschliesslich auf der dem Kiese zugekehrten Seite, wie der Verf. an mehreren Exemplaren der Sammlung seit 3 Jahren fortdauernd zu sehen Gelegenheit hatte. — Ein anderes, in Umwandelung begriffenes Handstück wurde lange Zeit der Feuchtigkeit ausgesetzt, wo die Zer-. setzung fortwährte; aber das entstehende Eisen-Peroxyd-Hydrat: zeigte bei der Untersuchung einen starken Gehalt von neutralem schwefel- saurem Eisen-Protoxyd und unterschwefelsaurem Eisen-Peroxyd, welche Salze man in dem auf dem Gange selbst entstandenen Hydroxyd nie findet. — — Das Eisen-Protosulphat, durch Zersetzung des Pyrits ent- standen, verliert seine Säure auch öfters durch Wahlverwandtschaft, wie an einem Handstücke zu sehen, welches Eisenoxydul, Eisenkies, Kupfer- kies und Braunkalk zugleich enthielt. Zuerst zersetzten sich die Eisen- kiese, dann die Kupferkiese; die entstandenen schwefelsauren Verbin- dungen wirkten zuerst auf das Eisen-Oxydul, dann auf den Braunkalk, und es entstand Gyps in Afterkrystallen, bedeckt von freien Eisen- und Kupfer-Oxyden. — — Mehrere Versuche ergaben ferner, däss der Kalk als isomorpher Bestandtheil des Eisenspaths, als schwefelsaurer Kalk vorkommt. — Ein natürliches Gemenge von Eisenspath und Ei- senkies, einem leichten galvanischen Strome ausgesetzt, verwandelte sich in 4 Tagen fast gänzlich (Spath und Kies) in Eisen-Hydroxyd, das etwas Gyps enthielt. Durkenoy: Beschreibung des Junckerits oder prismat:- schen kohlensauren Eisens (Ann chim. phys. 1834, LFI, 198—205), Das kohlensaure Eisen krystallisirtt bekanntermaasen ge- — 196 — wöhnlich in Rhomboedern, deren Winkel, fast wie beim Kalkspathe, 107° ist, und die sich auch aus dem Eisenspathe so darstellen lassen. Aber es gibt noch ein anderes kohlensaures Eisen, dessen Krystallfor- men auf einem rhomboidischen Prisma von 108026’ [? 118026] beruhen, das mithin der.Form des Arragonits beim kohlensauren Kalke analog ist, und ein anderes ihm entsprechendes Beispiel des Dimorphismus gibt: D. nennt es Junckerit. Seine Krystalle, nicht über 0”%,002 lang, sind rek- tanguläre Oktaeder mit fast gleich grossen, gewölbten und matten Flä- chen, welche keine Messung gestatten, die demnach mittelst der dreier- lei spiegelnden Durchgänge bewirkt werden musste, Zwei dieser Durch- gänge sind parallel den Diagonal-Flächen des Oktaeders und schneiden sich unter einem Winkel von 108°26° [? 118026], der dritte ist senkrecht auf dessen Achse, aber schwer zu erhalten. Die Farbe ist gelblichgrau und die Oberfläche meist mit einem, durch Zersetzung gebildeten ockerigen Häutchen überzogen, wenn gleich der Bruch rein und glänzend ist. Das Mineral ritzt leicht den Kalkspath und wird von phosphorsaurem Kalke geritzt und von allen Säueren in gelinder Wärme angegriffen. Vor dem Löthrohre gibt es mit Borax ein gelblichgrünes bis bräunli- ches durchscheinendes Glas. Eigenschwere 3,815. - Vorkommen auf der Grube Poullaouen in Bretagne auf einem Versuchsstollen des Schachtes König, als Überzug kleiner Quarzgänge in Grauwacke; — Juncker ist Direktor dieser Grube, Chemische Zerlegungen wurden zwei, jedoch an nur sehr kleinen Mengen von 0,628 und 0,401 Gram- mes vorgenommen. Sie ergaben: | Ei: | Eisen Protoxyd. 2.205 0,536 , . 0,479 Kohlensäure: „alla 200,335 22...0,306 Kiesklerde;... ara Kia 7050BUN 2 50,168 Talkerde” . .... lan 46,087 2.2.2. 0,059 Verlust „N“ en re AROER 2 00,070,017 Die zweite Analyse ist mit reineren Krystallen und, da die quali- tative Zusammensetzung dabei schon bekannt war, vielleicht mit mehr Sicherheit angestellt, doch ist es fast unmöglich, die Krystalle völlig frei v>n der Gangart (Quarz, Grauwacke) zu erhalten. Die kohlensauren Verbindungen des Baryums, des Strontiums, des Bleies krystallisiren gleich dem Arragonit und Junckerit in Pris- men; würde man auch von ihnen noch eine zweite Krystallform ent- decken, so dürfte sie dem Rhomboeder entsprechen. Das kohlensaure Blei hat eine gerade rhombische Säule von 117°, fast wie der Arragonit ; wäre aber Brooxe’s schwefelkohlensaures Blei von Leadhill in Schott- land ebenfalls ein nur durch schwefelsaures verunreinigtes kohlensaures Blei (da beiderlei Verbindungen nicht in festen Verhältnissen vorhan- den sind), so würde es, da es in Rhomboedern mit einem Winkel von 107°30 krystallisirt, ein drittes Beispiel dimorpher Karbonate und einer - 117 -— merkwürdigen Gradation der Winkel liefern, die nän:lich bei den 8 RBhomboedern: Bleis 10505’, bei den Prismen 11695, | = 107° _ 117° [?] —_ 107,30’ — 118 [?] betragen, so dass ein bestimmtes Winkelverhältniss zwischen den ent- sprechenden Rhomboedern und Prismen zu bestehen scheint. Auch der Eisenglanz, wovon man Oktaeder-Krystalle anzeigt, soll bei künstlicher Darstellung bald in Oktaedern, bald in Rhomboedern krystallisiren, deren Winkelverhältnisse jedoch noch nicht bekannt sind. Auch ist die Eigenschwere beim | prismatischen koblens. Kalk — 2,9, beim rhomboedrischen — 2,7 _ ne Eisen — 3,8 — —_ 3,6 | ’ Pentrannp: über das Schlacken-förmige Eisen von Ata- cama (UInstit. 1834, II, 378). Einem an die Pariser Akademie einge sendeten, von Woonpseıne erhaltenen Exemplare dieses Eisens fügt P., eine kleine Note bei: Es ‚ist bereits von ALLEnT (in der Edinb. Trans- action) beschrieben, dein von Parras entdeckten Sibirischen Eisen äusserst ähnlich, enthält in seinen Höhlen eine dem körnigen Peridot von Atacama (in Bolivia) sehr ähnliche Substanz, und soll den Nach- richten eines nach dessen Fundorte ausgeschickten Indiers gemäss sich in grossen Trümmern über einem Flächenraume von einigen hundert Metern zerstreut finden. Diese Trümmer sind mit einem Glas-artigen Überzuge versehen und scheinen in einem Zustande von Schmelzung gewesen zu seyn. Die Ureinwohner glauben, dass es bei einer Explo- sion von der Erde ausgeworfen worden seye. Die Umgegerd jedoch besteht aus buntem Sandstein und alten Porphyren ohne Spur neuer Vulkane. Dieses Eisen ist sehr duktil. P Fexıx Dusarpın: Note über die Gegenwart des Arrago- nits im Wasser des artesischen Brunnens von Tours (Ann. chim. phys. 1834; LVI, 215—216). Der Vf. kam auf den Gedan- ken, dass die im Wasser aufgelössten Stoffe wohl schon nach der Weise, wie in gewissen Mineralien, darin verbunden seyn könnten. Er liess daher kleine Mengen verschiedenen Wassers auf Glasplatten über dem Sandbade verdunsten. und beobachtete das als Rückstand sich ergebende pulverige Häutchen während seiner Bildung mit dem Mikroskope. So fand er, dass das Wasser aus dem Artesischen Brunnen von Tours, das ungefähr 0,0003 fester Stoffe aufgelöst enthält, fast nur kohlensaure Kalkerde liefert, welche bei der Verdunstung in kleinen prismatischen Krystallen wie von Arragonit anschiesset. Eben so setzet das Wasser aller Quellen, die zwischen der Kreide und dem Süsswasserkalke her- vorkommen, kohlensauren Kalk in Rhomboedern ab; und das Brunnen- wasser, welches salpetersaures Kali mit kohlensaurem Kalke, salzsauren und schwefelsauren Salzen enthält, bedeckt sich mit einem irisirenden Häutchen, worin man etwas später ein Gemenge aus rhomboedrischem kohlensaurem Kalke und aus krystallisirtem Gyps erkennt. Das Loire- Wasser gibt solche Häutchen nie. — Kohlensauren Strontian, welchen ‘ D. ebenfalls im Wasser der artesischen Brunnen suchte, fand er in nur sehr geringer Menge. Diese Brunnen kommen zwischen dem Grün- sand und der Kreide herauf, die keinen Arragonit enthalten, und der erste Wasserstrom brachte 1831 Land- und Süsswasser-Schnecken, Saa- men und Insekten-Reste mit sich, Über Afrikanische Diamanten (Bull. geol. 1833, :IV, 164). Kürzlich sind drei Diamanten aus dem Gold-Sande im Goumel-Bache bei Constantine (welcher Bach nach der Versicherung eines Eingebore- nen dergleichen mit Gold-Plättchen absetzt, und die Anlegung einer Gold- und Diamanten-Wäsche lohnen würde) nach Paris gebracht und für die Sammlungen der Ecole des mines, ds Museum’s und Dz Darer’s gekauft worden. Broncntrr bemerkt, dass nach HrEkEn schon die Carthaginenser einen starken Handel mit Diamanten aus dem Innern Afrika’s getrieben hätten. J. N. Fucas: über den Triphyllin, ein neues Mineral (ERDMANN und SCHWEIGGER - SEIDEL, Journ, f. Chem, B. III, S. 98 f.). Vorkommen bei Bodenmais mit Beryli, Quarz und Feldspath, muthmass- lich auf einem Gange in Granit. Grossblätterige krystallinische Mas- sen, nach vier Richtungen spaltbar ; ein Durchgang vollkommen und senkrecht gegen die übrigen, zwei sehr unvollkommene und parallel den Seitenflächen eines rhombischen Prisma’s von nahe 132° und 48° (die Unebenheit der Fläche liess keine genaue Winkel- Messung zu), der vierte minder unvollkommen und ziemlich deutlich nach der kurzen Dia- gonale der Grundfläche; die Kernform demnach ein rhombisches Pris- ma, die komplete Spaltungsform ein ungleichwinkeliges. sechsseitiges Prisma mit vier Seitenkanten- Winkeln von 114° und zwei von 132° *). Spez. Gewicht — 3,6. Halbhart in hohem Grade, kaum merklich här- ter, als Apatit. Farbe grünlichgrau, stellenweise bläulich, im Pulver graulichweiss. Glanz etwas fettartig und ziemlich stark, besonders auf den vollkommenen Spaltungsflächen. In dünnen Stücken durchschei- nend.. Vor dem Löthrohr anfangs schwach verknisternd, dann sehr *) Später überzeugte sich der Verf., dass die Grundfläche des Prismas nicht gerade, _ sondern etwas schief aufgesetzt ist, und sich gegen die vordere Seitenkante, welche nahe 1320 misst, unter einem Winkel von 921/3 biw 930 neigt. = 1 leicht und ruhig schmelzend zu einer metallischglänzenden , dunkel- stahlgrauen und vom Magnet ziehbaren Kugel, die Flamme blassbläu- licbgrün , -mitunter auch etwas röthlich färbend, Die bläulichgrüne Farbe zeigt sich deutlicher, wenn die Probe vorher mit Schwefelsäure befeuchtet worden. Giebt im Kolben etwas Wasser, das weder sauer noch alkalisch reagirt, und nicht mehr als 0,68 Procent beträgt. Das Pulver in einem offenen Tiegel eine Zeit lang geglüht, wird dunkelzie- gelroth und nimmt am. Gewichte zu. Schmilzt mit Borax leicht zu ei- nem vom Eisen gefärbten Glase, das nach langem Blasen in der äus- seren Flamme eine schwache Reaktion von Mangan zeigt. Mit kohlen- saurem Natrum im Platinlöffel geschmolzen wird es unter Brausen zer- setzt und zeigt nur sehr schwache Reaktion von Mangan. Das Pulver . jn verdünnter Schwefelsäure unter Mitwirkung der Wärme ziemlich leicht und volkommen bis auf einige unbedeutende Flecken (Kieselerde) auflöslich. Die wasserklare Auflösung gibt mit Ammoniak einen weis- sen, mit Blutlauge einen sehr blassblauen Niederschlag, der nach eini- ger Zeit dunkelblau wird. Bei Einwirkung der konzentrirten Schwefel- säure entwickelt sich weder Salz- noch Flnss-Säure. Auf gleiche Weise in Salz- und Salpeter-Säure auflöslich. Die salpetersaure Auflösung gibt mit Bleizucker ein häufiges weisses Präcipitat (phosphorsaures Bleioxyd), das bald eine isabslgelbe Farbe -annimmt,. Mit salzsaurem Baryt gibt die salzsaure Auflösung keinen Niederschlag. Ergebuiss der Analyse: Shosphorsame,. » 2. 2.00 0.» 2041,47 Bi enDZVAnN) a jtes.a nit u mr Maupanoxydul.. a... im. ana 70 llama 20.00 303 eis ha ie‘ Mieselerde 4.0.00 0 sell kg, NEST AN en Rn RR ENEEIS ROTER URL: > 22 DES DENE STERBEN IERRBURTENTIHELNART AR LE 02 100,00 _ Mrs. Sommerviste: Entstehen von Krystallen und ver- suchte künstlicheDiamant-Bildung (on the connezion of the phy- sical sciences, London ; 1834, p. 307 and 308, im Auszuge und mit Anmer- kungen im Edinburgh Review, April 1834, p.167 ect. und Quarterly Re- view, March1834, p. 63 ect.). Man hat beobachtet, dass, wenn metalli- sche Auflösungen einer galvanischen Einwirkung ausgesetzt werden, ein metallischer Niederschlag, gewöhnlich in der Form kleiner Krystalle, auf dem negativen Draht Statt hatte. Becoverer , indem er die Ver- suche weiter verfolgte und eine schwache voltaische Wirkung eintreten liess ‚ erhielt Krystalle jenen sehr ähnlich, welche die Natur erzeugt. Das elektrische Wesen von Erzgängen macht es möglich, dass manche natürliche Krystalle ihre Gestalt durch elektrischen Einfluss erhalten u. u haben können, welche ihre Elementar- Theile, wenn sich dieselben im Zustande der Auflösung. befanden, in die beschränkte Sphäre der Mo- lekular - Attraktion brachten, die so mächtig eingreift in die Bildung fester Körper. Licht und Bewegung begünstigen die Krystallisirung. Regelrechte Gestalten, welche sich in verschiedenen Flüssigkeiten bil- den, sind gewöhnlich häufiger an den Wänden der Gefässe, welche der Licht - Einwirkung ausgesetzt sind; ebenso weiss man, dass Wasser, etwas unterhalb 32° F. abgekühlt, im Augenblicke wo es bewegt wird, ' in Eiskrystallen anschiesst. Licht und Bewegung stehen in innigem Verbande mit der Elektrizität, sie dürften daker nicht ohne Einfluss seyn auf die Gesetze der Aggregation; diess ist um so wahrscheinli- cher, da es bloss einer schwachen Aktion bedarf, in so fern die Zeit- dauer nicht zu kurz ist. Krystalle, welche sich schnell bildeu, sind ge- . wöhnlich unvollkommen und rauh. Becovrren fand, dass Jahre lang fort- dauernde voltaische Aktion erforderlich war, um feste Substanzen krystallisiren zu lassen. Wäre diess Gesetz ein allgemeines, so würden Jahrhunderte erforderlich werden, um Diamanten zu erzeugen. — — [Allein wenn die Härte der Mineralkörper mit ihrem Alter in direktem Zusammenhange ständen, so würde jenes wichtige mineralogische Merkmal nutzlos seyn. Quarz von neuen Ursprung ist so hart, als der, welchen man in den ältesten Gesteinen trifft, und der Diamant selbst, obwohl der härteste ailer Edelsteine, verräth sein Alter weder durch seine Strukiur, noch durch seine physikalischen Eigenthümlichkei- ten, auch ergibt sich dafür kein Beweis aus den Örtlichkeiten, wo der- selbe vorkommt. Es ist kein Grund zu vermuthen, dass die Krystallisi- rung in den Erdtiefen von voltaischem Einflusse abhänge. Die mecha- nische Aktion der Elektrizität mag allerdings die Krystallisation oder das Festerwerden von früher schon aggregirten Wassertheilchen beför- dern, allein die Natur und die Eigenheiten eines Krystalls sied durch allgemeine Gesetze bestimmt, die unabhängig von elektrischem Ein- flusse sind. Eine entschiedene Mineral- Gattung, ungestört in ihrem Bildungsakt, verdankt ihre chemisch - physikalischen Eigenschaften bloss denen ihrer Molekular-Elemente. Die Gegenwart einer geringen Menge fremdartiger Stoffe kann die Reinheit ihrer chemischen Zusammensetzung affiziren, ohne dass die Form der Substanz oder ihre allgemeinen physi- schen Merkmale eine Änderung erlitten. Das Vorhandenseyn von mehr fremdartigem Materiale kann die Atome in einiger Entfernung halten, und sowohl auf Gestalt als auf Struktur ändernd einwirken, und mächtige mechanische Kräfte, erzeugt im Schoose der Erde, mögen sie auf elektrische oder chemische Ursachen zurückzuführen seyn, können noch grössere Abweichungen vom Vollkommenbeits - Typus eines Mine- rals hervorbringen. Allein diess sind störende Ursachen, ähnlich denen, welche die Difformität und Monstrosität in der Thierwelt hervorrufen. Was den Diamant betrifft, so hat man allen Grund anzunehmen, dass die- ser merkwürdige Körper eine weiche Substanz war, die durch allmäh- liches Einwirken der Korpuscular-Kräfte geronnen ist; er muss als RE das einzige Mineral gelten, welches diesen sonderbaren Charakter be- sitzt und darf nicht in den Bereich der Berechnungen kommen, wenn es sich um den Einfluss der Zeit beim Bilden anderer Fossilien handelt.] E. Bryce: Nachträge zum Katalog über die im nördli- chen Ireland vorkommenden Mineralien (Lond. :and Edinb. phil, Mag. 1834, No, 27, p. 196 ect.). Die Herausgeber des Maga- zins stellten, in Beziehung auf das neue, von Tuomson Hydrocarbonate of lime and magnesia benannte, Mineral die Frage: ob dasselbe iden- tisch sey mit dem, von Puicrirs beschriebenen Hydrocarbonate of lime. Nach Brayuey sollte die letztere Substanz durch Einwirkung der Trapp- Gänge auf Kreide am Isländischen Riesen-Damme (Giants Causeway) entstanden seyn; nach Da CosrA’s Analyse wäre der chemische Ge- halt = 4 Atomen kohlensauren Kalks und 3 A. Wasser. Bryce sieht beide Mineral-Körper als verschieden an. Das vou Da Costa zerlegte Fossil findet sich überall, wo Kreide von Quarzgängen durchsetzt wird; es ist möglich, dass dasselbe in der Nähe des Riesen-Dammes gefunden worden, aber sicher nicht auf dem Damm selbst, denn hier wird keine ' Kreide getroffen: die vulkanischen Gebilde ruhen zum Theil auf Lias oder Sandstein. — In dem andern Mineral, dem von Thomson beschrie- benen, wurde etwas Bittererde nachgewiesen, Es findet sich aus- schliesslich am. Down-hill in Derry auf Gängen und in regellosen Mas- * sen in Mandelstein, begleitet von Zeolithen und von Kalkspath, — — Die Angabe, dass bei Dungiven so häufig grosse Quarz - Krystalle in einem Trapp-Gestein vorkämen, ist unrichtig. Hydrolit und Levyne wurden neuerdings an mehrereu Stellen in dem basaltischen Distrikt unfern Island Magee getrofien, In der Grafschaft Down hat man neuerlich folgende Mineralien entdeckt: Varioiith, Anthrazit (in Grauwacke), kohlensaures Blei (mit Bleiglanz und phosphorsaurem Blei), Kolophonit (iu Quarz-Gängen, welche in Kieselschiefer aufsetzen), Molyb ET zZ (in Chloritschiefer unfern der Morne-Berge). C. M. Marx: über den Oosit (geognost. Skizze der Umgegend von Baden. Karlsruhe; 1835. S. 28 ff... Im Porphyr des Cuecilien- Berges und des Geroldsauer Thales hat der Verf. Pinit in kleinen mi- kroskopischen Krystallen, durch die ganze Masse des Gesteins zerstreut, wahrgenommen. Ein anderes Mineral, welches in der obern Gegend des Thales von Geroldsar, im anstehenden Porphyr-Felsen und in einzelnen Blöcken des Gesteins, aber nur da vorkommt, wo der Pinit verschwin- det, ist schneeweiss, in sechsseitigen kleinen und ganz kleinen Prismen, die zuweilen durch Abstumpfung der Seitenkanten zwölfseitig wer- den, krystallisirt. Die Krystalle sind sehr zerbrechlich, und können =. UA nur schwierig aus der Grundmasse rein abgelöst werden. Sie schei- nen ein veränderter und, wie Löthrohr - Versuche ergeben, eisenfreier Pinit zu seyn; indessen zeichnet sie ein auffallendes Kennzeichen aus. So weich, zerbröckelnd und leicht zu Pulver zerfallend dieselben an sich sind, so werden sie schon bei der geringsten Erwärmung härter und konsistent, Bei blossem Berühren mit der Flammenspitze schmelzen sie sogleich, oder sie verwandeln sich vielmehr in krystallinisches Glas, Sie mögen folglich einen beträchtlichen Kali-Gehalt besitzen und ihn dem Feldspath, der in ihrer Nähe noch n:ehr verändert und verdrängt ist, entzogen haben. Denn wenn der Porphyr aus flüssigem Zustand langsam erkaltete, so können bei allmählich dauernder Einwirkung sei- ner Gemengtheile und auch des benachbarten Gesteins auf eimander solche spätere Bildungen (Kontakt-Produkte) wohl hervorgegangen. seyn. Der Verf. bezeichnet das fragliche Mineral vorläufig (nach dem Oos- Thale) mit dem Namen Oosit. E, Hırencoex: über den Lincolnit (Report of the Geology, ' Mineralogy etc. of Massachusetts. Amherst; 1833. 437 etc.). Im Grünstein von Deerfield findet sich ein Mineral, welches in manchen Merkmalen dem Stilbit und Heulandit sehr nahe steht; allein seine Kry- stall-Form zeichnet es aus. Der Verf. legt ihm den Namen Lincolni .bei und theilt folgende Charakteristik mit. Die Krystalle — in andern Formen wurde bis jetzt die Substanz nicht gefunden — sind rhombische Säulen mit Winkeln von ungefähr 60 und 120°, Sie zeigen sich zum Theil entscharfseitet. Spaltbarkeit nur in der Richtung der P-Flä- chen. Perlmutterglanuz. Wasserhell oder weiss. Durchsichtig, öfter nur durchscheinend. Vor dem Löthrohre zu weissem schwammigem Email schmelzend. Die Kıystalle, deren Länge nicht über ‚, Zoll beträgt, zeigen sich gewöhnlich gemengt mit Chabasie -Rhomboedern, und wer- den in den Blasenräumen des Grünsteins, oder auf den Wänden seiner. Spalten getroffen. | TanzscHher: über braunen, gelben und grünen Erdko- balt von Kamsdorf (Karsten, Archiv. für Min. B. VII,.S. 609 ff.). Der braune Erdkobalt kommt nur derb vor, ist Leber- oder Leder- braun, flachmuschelig im Bruche, von fettig glänzenden Strich und wenig abfärbend. Eigenschwere — 2,45. Schmilzt vor dem Löthrohre zur schwärzlichen , metallisch glänzenden Kugel, wobei sich Arsenik- Geruch verbreitet, Die geschmolzene Masse färbt Phosphorsalz warm: gelb, halbwarm : gelblichgrün, kalt: blau. Borax wurde warm: grün- lich, kalt: blau gefärbt. Arsenik, Nickel und Eisen scheinen wesent-. liche Bestandtheile des braunen Erdkobalts zu seyn, der schwarze zeigte nur Spuren von Arsenik. Weniger selbstständig ergab sich der gelbe \ A en Erdkobalt. Er unterscheidet sich von: braunen wohl meistens nur in der Farbe und mag mitunter bloss eine gemengte Varietät seyn. Der grüne Erdkobalt ist derb und von flachmuscheligem Bruche, Seine grüne Färbung rührt vielleicht von Nickeloxyd her; indessen hat er eine grössere Eigenschwere,, als der braune, nämlich 2,68, und sein Verhalten vor dem Löthrohr ist auch etwas verschieden, li. Geologie und Geognosie. J. Russescer: überden Bauder Central-Alpenketite im Herzogthum Salzburg (Baumcarrner’s Zeitschr. f. Phys. 1. B. S. 97 f#., 349 f., IL B. S. 61 ff., 261 fi.). Die Alpenkette, welche ei- nen grossen Theil von Süd- Deutschland durchzieht, zerfällt in zwei wesentlich verschiedene Theile, die sich als unter einander parallel strei- chende Gebirgszüge darstellen; einer derselben, das Fundament aller nördlichen und südlichen Auflagerungen bildend, wird als Centralkette- bezeichnet. Er besteht ganz aus uranfänglichem Felsgebilde; seine Berge ‚steigen alle über die Grenze ewigen Schnee’s (d. h. in jener Breite über 8000 P. F.); sie zeigen schroffe kahle Formen, aber nieht die abentheuerlichen, zerrissenen Gestalten, die so häufig an Kalk- bergen in der Reihe der Voralpen bemerkt werden. Am Abhange ge- gen N. und gegen S. schliessen ‚sich die Voralpen an die Centralkette; sie sind, wo unmittelbares Anreihen Statt hat, durch das mächtige Auf- treten von Thouschiefer und Übergangs-Kalk charakterisirt, während die andern Vorberge, sämmtlich kalkiger Natur, den Flötz - Formationen angehören; ihre Gipfel steigen selten zu 8000 P. F.; häufig sieht man dieselben mit Vegetation bedeckt. Auch durch Meta!l-Führung ist die Centralkette besonders ausgezeichnet. — Salzburg gegen S. in der nörd- lichen durchschnittlichen Breite von 47° 10‘, von der Centralkette der Norischen Alpen oder der Tauern-Kette in einer Länge von 25 D, Meilen begrenzt. Der Verf. schildert nur jenen Theil dieser Kette, welcher innerhalb der Grenzen von Salzburg liegt. Die Kette besteht vorzüglich aus Granit, Gneiss und Glimmerschiefer, mit denen mächtige Formationen von primitivem Kalke und von Eu- photid im engsten Verbande stehen. Sämmtliche Glieder bilden ver- schiedene geognostische Kombinationen, die nirgends scharfe Trennung zulassen, sondern überall durch ihre vielen Übergänge ihr inniges Ver- wandtseyn erkennen lassen. Der Verf. unterscheidi:t als Formation: I. Granit und Gneiss. I. Gneiss und Glimmerschiefer. II. Glimmerschiefer, Chloritschiefer, körniger Kalk, Euphotid und Thonschiefer. IV. Glimmerschiefer, dichter Kalk and Thonschiefer. — 204 — “ An das letztere Glied reihen sich‘ unmittelbar die Ablagerungen von Thonscbiefer und dichtem Kalk der Voralpen. — Die Formation Nr. I, setzt den Rücken der Centralkette zusammen und bildet das Fundament aller nördlichen und südlichen Auflagerungen. Granit und Gneiss er- scheinen einander sehr verwandt ; jenes Gestein tritt nie isolirt auf als selbstständige Formatior, ohne Gneiss in seiner Begleitung zu haben, obwohl diess beim Gneisse nicht der Fall ist. Granit und Gneiss wech- sellagern nicht miteinander, aber zahllose Übergänge verbinden sie auf das Innigste, Das Granit- und -Gneiss-Gebirge scheint in Hinsicht sei- nes Hervortretens bedeutend jünger zu seyn, als die ausgedehnten Abla- gerungen von Glimmerschiefer und dichtem Kalk an seiner Grenze ge- gen die Formation der Voralpen; die Erhebungs-Periode desselben dürfte der Bildung seiner eüle- Metalle - führenden Gänge nur kurz vorberge- gangen seyn, vielleicht gar damit zusammentreffen; die Erhebung scheint allgemein längs der ganzen Centralkette aus einer von NO. nach SW, ziehenden Spalte erfolgt zu seyn. Der Verfasser stellt für diese Ansicht folgende Gründe auf: | 1) Angenommen, dass die krystallinischen geschichteten primitiven Gesteine durch rehige Absonderung aus irgend einem Auflösungs-Mittel nach und nach sich ausgeschieden -haben, so müssten, den Gesetzen der Schwere zu Folge, alle ihre Schichten horizontal liegen, wenn nicht eine Kraft durch Erhebung oder Senkung das ursprüngliche Schichten- System änderte. Eine solche Änderung der Schichtenlage aber ben:erkt man durchgehends an den geschichteten Gesteinen der Centralkette; die Schich- ten ider Verf. erklärt sich später darüber, in wiefern bei sogenannten Urgesteinen von Schichtung die Rede seyn könne] zeigen alle mögli- chen Richtungen des Verflächens, folglich scheint ihr ursprüngliches System und Inneres erschüttert worden zu seyn, und ausserdem nimmt man häufig zerbrochene, gebogene, Wellen - förmig zusammengedrückte Schiebten wahr , besonders im Glimmerschiefer- und Gneiss- Gebirge ;. Spuren heftiger Reibung zeigen sich sehr oft an den Schichtungs - Flä- chen des Gekirgs-Gesteins. Alle diese Erscheinungen deuten auf eine gewaltsame Katastrophe, deren Gegenstand aus der Kombination aller Tbatsachen sich nur als die Erhebung der Centralkette denken lässt. 2) Die Richtung der Centralkette aus NO, nach SW. stimmt mit jener der edle- Metalie - führenden Gänge überein. Die Ausfüllung der ietztern im Granit- und Gmeiss-Gebirge ist ganz gleich der Ge- steinmasse, die sie durchsetzen. Die Metalle, im Zustand der Sul- phuride, welche die Gang- Ausfüllungs - Massen enthalten, sind, wie- wohl selten, auch zwischen den Schichtungs Flächen ihres Neben-Ge- steins zu finden, | 3) Man trifft Glimmerschiefer, Thonschiefer, Euphetid u. s. w. auf Gneiss- und Granitbergen, die bis zu Meereshöhen von 12,000 P. F. sich erheben, Wie kamen diese auf die höchsten Kuppen solcher Berge, welche‘ an ihrem ganzen Gehänge diese Felsarten nirgends anstehend. zeigen ?doch am wahrscheinlichsten durch Emporhebung der Berge selbst. — Me Das Granit- und -Gneiss-Gebirge ist von Granit- und Gmneiss-Gän- gen häufig durchzogen. Sie zeichnen sich und die Centralkette von jenen der Voralpen durch den Gekalt edler Metalle, vorzüglich durch den des Gediegen-Goldes aus. — Eigentliche Lager sind dem Granit- und -Gneiss-Gebirge fremd; denn. die unbedeutenden Aussonderungen einzelner, die Felsarten konstituirender Bestandtheile sind’ nicht hie- her zu rechnen. Der Granit in Begleitung des Gneisses tritt nur am östlichen und westiichen Ende der Salzburgischen Centralkette hervor. Er bildet den hohen Rücken der Alpen von der Grenze des Zällerthales bis zum Hollersbach-Thale und in den Seiten-Thälern von Lungau. Vom Hol- Versbach -Thale bis in den Hintergrund des Grossarler-Thales ver- schwindet nach und nach der Granit ganz, und der Gneiss derselben Formation wird so vorherrschend, dass er allein den Rücken der Cen- tralkette in den Thälern Gastein und Rauris bildet. Die Formation N, U, die des Gneiss- und -Glimmerschiefer-Gebir- ges, begleitet jene des Granites und Gneisses in der ganzen Ausdeh- nung der Centralkette, indem sie derselben aufgelagert ist. Der Gmeiss geht häufig in Glimmerschiefer über; beide wechsellagern an mehreren Stellen. — Metall-führende Gänge und Lager sind vorhanden; auf Gängen ist jedoch dem Verf. kein Vorkommen von Gediegen-Gold be- kannt. — Das Gmeiss- und -Glimmerschiefer-Gebirge ist geschichtet, wenn man sich dieses Ausdrucks bei einer schieferig-krystallinischen Gebirgsart bedienen kann; denn es lässt sich jener Ausdruck, mit dem sich der Begriff des regelmässigen Getheiltseyns eines Fels-Gebildes in von einander getrennten parallelen Lagen durch -die periodenweise erfolgte Bildung desselben verbindet, auf die Gesteine der ?rimitiv- Zeit nicht anwenden. Was man bei diesen Schichtung nennt, ist nur Absonderung in mehr oder weniger parallelen Lagen durch die an und für sich blätterige Textur derselben, deren Grund im Vorhandenseyn des Glimmers liegt: daher steht auch diese sogenannte 'Schiehtung im direkten Verhältnisse mit dem Vorhandenseyn jener Mineral-Sub- stanz. Die sogenannte Schichtung primitiver Gesteine hat bei Wei- tem den geognostischen Werth nicht, welchen die regelmässige Schich- tenfolge jüngerer Gebirge besitzt, und die so häufig zur Begründung des Parällelismus der Formationen, oder zur Nachweisung ihrer Tren- nung dient. Die Formation III, die geogrostische Verbindung von Glimmer- und Chloritschiefer, von körnigem Kalke, Thonschiefer und Euphotid ist nicht miader ausgebreitet in der Centralketie. Sie lagert sich auf das Gneiss- und Glin:merschiefer - Gebirge, und wo dieses mangelt oder nicht zu Tage geht, unmittelbar auf die Granit- und -Gneiss-Formation. Sie folgt dem nördlichen Abhange der Centralkette in ihrer ganzen Längen-Erstreckung; auch findet man sie als die überlagernde Forma- tion im Hintergrunde vieler Seitenthäler, und, einzelne Glieder dersel- ben auf den erhabensten Bergen der Alpen, bis zu einer Höhe von 9000 a RE ne P. F. — Im westlichen Theile der Centralkette beginnt diese Forma- tion erst am Untersulzbach-Thale, und nimmt von da an Mächtigkeit immer zu, je mehr sie gegen O. fortschreitet. Sie besteht daselbst vor. züglich aus Glimmerschiefer und körnigem Kalke, die häufig wechsel- lagern. Chloritschiefer und Euphotid begleiten sie, ohne jedoch in be- sonders mächtiger Entwickelung ‚aufzutreten. Am Saume des nördli- chen Abhanges nimmt die Entwickelung des Chloritschiefers vom Thale Fusch an mehr zu, und im Thale Grossarl bestehen bereits mächtige Stückgebirge daraus. In Rauris und im Thale Fusch dringt diese For- mation bis zum Rücken der Centralkette vor. Hier herrschen körniger Kalk und Euphotid, von Chloritschiefer und Glimmerschiefer in gerin- ger Entvrickelung begleitet. Körniger Kalk und Euphotid zeigen ge- genseitig manchfaltige Übergänge und stehen im engsten geognostischen Verbande. Regelmässige Wechsellagerung derselben kommt jedoch nicht vor. Sie treten nicht nur auf dem Rücken der grossen Granit- und Gneiss-Formation auf, sondern erheben sich auch zu Bergen von be- deutender Höhe. — Wenn Glimmerschiefer und körniger Kalk die vor- waltenden Glieder der Formation sind, so zieht sich dieselbe meist nur am nördlichen Saume der Centralkette fort ; dringt dieselbe aber gegen den Rücken derselben vor, und steigt sie in der Nähe der Granit- und Gneiss-Berge zu grossen Höhen empor, so herrschen meist nur körniger Kalk und Euphotid. Findet man einzelne Ablagerungen auf Granit- und Gneiss-Bergen, so sind es Euphotid, Thonschiefer oder Glimmer- schiefer, sehr selten bemerkt man in diesem Verhältnisse den körnigen Kalk. — Der Thonschiefer, ebenfalls ein Glied dieser Formation, spielt ‚in der Reihe der Feisengebilde der Centralkette eine sehr geringe Rolle. Er setzt meist nur Auflagerungen auf den übrigen Gliedern zu- sammen, den Euphotid ausgenommen, und verbindet sich mit dem Glim- merschiefer in den manchfaltigsten Übergängen, ja er ist oft nur eine Varietät desselben. Man trifit denselben, wie den Glimmerschiefer als Bedeckung der höchsten Kuppen der Centralkette. — Am Eingange des Felberthais fand der Verf. Thonschiefer von Granit bedeckt. Die Thonschiefer- Schichten, wo das Gestein auf Glimmerschiefer ruht, streichen h. 4. bis h. 5. und verflächen gegen N. unter ungefähr 40°. Der Thonschiefer ist grünlich-grau, manchen dichtern Arten des Chlo- ritschiefers ähnlich; der diesem Tbonschiefer aufgelagerte Granit ist sehr feinkörnig: Chlorit vertritt die Stelle des Glimmers. Die Formation IV — Glimmerschiefer, dichter Kalk und Thonschie- fer, — schliesst die Lagerungs-Folge der Centralkette, und verbindet die Gesteine der Primitiv-Zeit mit denen der Übergangs-Periode. Das Auftreten von dichtem Kalkstein, der sowohl mit dem Glimmer- als Thon-Schiefer im Verhältnisse der Wechsellagerung steht, dient gleichsam als Vorbote der grossen Kalk-Formation, welche vorzugsweise den Zug der Voralpen bildet. — Am westlichen Ende der Centralkette ist die Formation III. die letzte, welche ihren nördlichen Abhang bedeckt, und die Formation IV. bildet bereits den südlichsten Abhang der Voralpen = — 207 — im Hauptthale der Salzach; weiter gegen O., in der Gegend. der Thalmündungen von Rauris und Gastein, tritt letztere zum nördlichen Abhange der Centralkette über und begleitet dieselbe, indem Thonschie- fer, dichter Kalk und Glimmerschiefer häufig wechsellagern, der gan- zen Länge nach bis an ihre östliche Grenze. Diese Formation ist nicht minder ausgedehnt, als die Nro. 1. und IIL, sie steigt jedoch nicht zu so bedeutenden Höhen au. Ihre Glieder bilden gegenseitig häufige Über- gänge, besonders der Glimmerschiefer in Thonschiefer und dieser in dichten Kalk; so wie umgekehrt. Seltener sind die Übergänge des Glimmerschiefers in dichten Kalk. — Gänge und Lager, doch vorzüg- lich letztere, setzen in ihr auf. Sie sind sämmtlich Erz-führend; aber ihre Erzführung ist wesentlich verschieden von der der älteren For- mationen. LT So häufig man überall Spuren einer gewaltsamen Emporhebung des Alpenrückens bemerkt, so wenig ist es bisher geglückt in der Central- kette Felsarten zu finden, die eine ehemals thätige vulkanische Kraft beurkundeten. Man findet hier weder Glieder der grossen Trapp-For- mation, noch weniger Produkte, wie sie unsere heutigen Vulkane liefern *). Für die in der Tiefe der Centralkette herrschende ungemein hohe Temperatur sprechen die warmen Quellen, welche am nördlichen Ab- hange hervorbrechen, und von denen die beträchtlichsten und zugleich die merkwürdigsten die des Gasteiner Thales sind, Sie entspringen sämmtlich aın nördlichen Abhange des Graukogls aus Schuttland. Wenn man’ jedoch die im vorliegenden tiefen Graben zu Tage gehenden Schich- ten des Gmeiss-Gebirges genau betrachtet, wenn man damit die Rich- tung jener Gesteinschicht, aus der die sogenannte Doktorquelle hervor- kommt, dieeeinzige, welche sichtbar aus dem festen Felsen entspringt, ver- gleicht, so ergibt sich als sehr wahrscheinlich, dass die Quellen sämnt- lich aus einer Reihe von Gneiss-Schichten entspringen, die zusammen höchstens eine Mächtigkeit von 3 bis 4 Wiener Klaftern besitzen. Bei einer Luft-Temperatur von + 11,25°R. und bei einem Barometerstande von 249 P. L. fand der Verf., am 22. Mai 1830, die Temperatur der Haupt-Quelien, in 1% Klaftern Entfernung vom Ursprung, — + 37,50 R. Die festen Bestandtheile betragen im Gasteiner Mineralwasser beiläufig #000 seines Gewichts; es sind darin nachgewiesen worden: schwefel- saures Natron, schwefelsaurer Kalk, kohlensaurer Kalk, salzsaurer Kalk, Kieselerde und Kohlensäure (in sehr geringer Menge). Die Berge der Centralkette, jene des ihren Rücken bildenden Gra- nit- und Gneiss - Gebirges, erheben sich sämmtlich über die Schnee- Grenze zu einer Meereshöhe von 8000 P. F. Der Grossglockner misst nahe 12,000 P, F., ihm folgen zunächst: der Venediger im Hinter- *) Später entdeckte der Verf. im Gneisse der Gänge der Formation Il. glasigen Feld- spath. Er kommt in krystallinischen Massen von geringer Ausdehnung dem Gneisse der erzführenden Gänge des Rathhausberges eingeschlossen vor. Jahrgang 1835. 14 FE grunde der Sulzback-Thäler mit 11,590, das Weissbachhorn im Thale Fusch mit 11,300, der hohe Narr in Rauris mit 10,300, der Ankogl in Gastein mit 10,300, der Scharreck in Gästein mit 10,000 P. F. Mee- reshöhe u. 8. w. Diese bedeutende Erhebung der Berge der Central- kette zeichnet sie vor denen der Voralpen sehr aus, obgleich dieselben grösstentheils aus Felsarten bestehen, die zu sehr grossen Höhen eni- porsteigen. Einer der erhabensten Berge des sogenannten Übergangs- Kalkes der Voralpen, der hohe Watzmann, hat 8090 P. F. Meereshöhe, und aus der Vergleichung seiner Höhe mit der der übrigen Berge kann man mit Bestimmtheit behaupten, dass in den Voralpen kein Berg über 9000 P. F. emporsteigt. — Der Rücken der Centralkette ist 25 Meilen ‚lang mit einer fast ununterbrochenen Reihe von Gletschern bedeckt. — In schattigen Seitenthälern ziehen sich oft die Gletscher bis: zum Bo- ‘den nieder, und die üppigste Vegetation der Alpen grenzt nicht seiten unmittelbar an die eisigen Felder. Der nördliche Abhang der Central- kette wird in seiner Längen-Erstreckung von 25 Meilen durch 18 Sei- -tenthäler — eine Menge sogenannter Gräben, die freilich durch die Berg- ‘ströme auch zu Thälern werden, ungerechnet — durchschnitten , deren manche eine Länge von 5 und 6 Meilen haben, und sich wieder in 'Seitenthäler verzweigen, welche eine Längen-Erstreckung von 2 und -3 Meilen besitzen. Die Seitenthäler am westlichen und östlichen Ende ‚der Centralkette haben bei weitem nicht jene Ausdehnung, als die im Mittel derselben sich befindenden. Da man jedoch zugleich die Beob- achtung macht, dass die Centralkette selbst in ihrem Mittel eine bedeu- -tendere ‘Breite hat, als an ihren beiden Enden, und zwar aus der Ur- sache, weil daselbst die Formation III, nämlich die des Glimmerschie- fers, Thonschiefers, körnigeu Kalkes, Chloritschiefers und Euphotids, in ungleich mächtigerer Entwicklung -steht als an den beiden Enden derselben, so erklärt sich diese Ungleichheit der Seitenthäler-Länge von sich selbst; die grössere Ausdehnung in der Breite derselben aber rührt von dem geringeren Widerstande her, den die Bergsiröme finden, indem sie die Felsgebilde der Formation III. durchwandern, als der ist, welcher ihnen bei ihrer Reise im Granit- und Gneissgebisge entgegensteht. - Jedes Seitenthal der Centralkette beherbergt die ‚Urheber seines Daseyns, nämlich die Bergströme, die es durchfliessen. Diese Bildung der Thäler ist in der ganzen Reihe der Alpen dieselbe, und ihre Ent- stehungsart lässt sich von dem kleinsten, unbedeutendsten Graben an bis zum vollendetsten, mehrere Meilen langen Thale Schritt vor Schritt nachweisen. Wie gewaltig die Fluthen der Bergströme auf die Ernie- derung des Grundes ihres Bettes selbst im festen Gesteine einwirken, davon sieht man in den Alpen an mehreren Punkten die sprechendsten Beweise. So bemerkt man im Thale Gastein, ‚auf der Stasse zwischen Wildbad und Böckstein, an dem Gmeissfelsen oberhalb des Weges deutlich die Richtung des früheren Bachbettes, während gegenwärtig der Bach selbst fünfzehn, ja sogar über 30 Klafter im festen Gneiss- gesteine sein Rinnsal vertieft hat, | — m —- In den Voralpen, in den kolossalen Alpenkalk-Bergen des Passes Luegs, bemerkt man an einer Stelle das frühere Flussbett der Salzach in einer Höhe von mehr als 100 Klaftern über dem gegenwärtigen, Dieselbe Erscheinung ist auch im Passe Klamm und in der Tiefe des Astenkessels in Gastein wahrzunehmen. -Das Vorkommen von kesselförmiger Bildung dieser Thäler, die Be- weise der gewaltsamen Durchbrüche jener See’n, die diese Kessel er« füllten, sind sehr häufig. Ausser diesem grossen Einflusse der Berg- ströme auf die Thalbildung sieht man die Verwitterung der Gesteine fortwährend an der Form der Berge arbeiten und an ihren Füssen Ge- rölle von ausserordentlichem Umfange anhäufen. Eine Periode scheint besonders zerstörend auf das Felsensystem der Centralkette eigewirkt zu haben. Sie veranlasste den Einsturz eines grossen Theils des Stuhl-Gebirges in Böckstein, den Einsturz eines Theils des Graukogls u. dgl. m., so wie die Anhäufungen der ungeheuern Schuttkegel am Fusse dieser Berge. — In die Reihe dieser Revolutionen gehören auch die interessanten Wanderungen des Granites der Centralkette in die Thäler und auf die Berge der Voralpen. Man findet Granitblöcke, mitunter von ungeheurer Grösse nicht nur in den Thalgründen zwischen den Glimmerschiefer-, Thonschiefer- und Kalk-Bergen der Voralpen, zumal derjenigen, die der Centralkette zunächst liegen, sondern auch auf den Spitzen manches ihrer bedeutendsten Berge *). Diese Granitblöcke sind offenbar Ab- kömmlinge der Berge des Granit- und Gmeiss-Gebirges, denn ihre oryktognostische Einheit mit den Graniten der Centralkette ist nicht zu verkennen, und ihr Erscheinen in den Voralpen zwischen Felsgebilden, denen bei uns die Granitbildung fremd ist, spricht dafür, dass sie Frenid- linge daselbst sind. Wie kamen nun diese Blöcke jenseits der weiten und tiefen Thäler auf die Spitzen der Berge der Voralpen? Die Periode ihrer Wanderung fällt, der Ansicht des Verf’s. nach, dahin, als nach der Emporhebung der Centralkette an dem KFusse derselben in weiter Ausdehnung bereits die Kalkbildung vor sich gegangen war. Damals trennten sich die Blöcke von den Felsen der emporgestiegenen Granit- berge, und da noch keine Spuren von Thaleinschnitten zwischen der Centralkette und den Voralpen vorlanden waren, so erklärt sich aus ihrer, durch ihren Fall erhaltenen Bewegung, dass sie in einiger Ent- fernung-vom Alpenrücken liegen geblieben seyn künnen. Daher dürfte es auch so befremdend nicht seyn, wenu man im Innern der angren- zenden Übergangskalk-Berge Granitblöcke finden würde, wenn die Los- trennung derselben während der Kalkbildung selbst Statt gefunden hätte. Die auf den Bergspitzen sich befindenden Granitblöcke haben *) So fand der Verf. einen Granitblock auf der Spitze des Rettelsteins, eines Über- gangskalk-Gebirges von 7219 P. F. Meereshöhe in einer geraden Entfernung vom nördlichen Abhange der Centralkette von I1fa Meilen; und vom Rücken derselben von Alfa Meilen. 14 * — 210 — die Lage, die sie erhielten, als sie dahin gelangten, beibehalten, die in den Thälern aber sich vorfindenden haben, genöthigt durch die Thalbil- dung, die durch die Trennung der Massen den ‘Bergen der Voralpen zum Theil ihr Daseyn gab, ihre anfängliche Stelle verlassen und muss- ten sich im Grunde der Thäler ansammeln. Ihre Lage wird in dem Verhältnisse immer tiefer, in welchem sich der Thalgrund vertieft, so wie seiner Zeit auch die auf den Bergen liegenden Blöcke in die Thä- ler gelangen werden, wenn deren fortdauernde Bildung sich ihrer Grund- lage bemächtigt. — Die Breite der Centralkette beträgt, wenn man sie von der Mündung der Thäler am nördlichen Abhange bis zu der am südlichen rechnet, im Durchschnitte 8 bis 9 Deutsche Meilen. — — Der Verf. wendet sich nun zur Darstellung der geognostischen und oryktognostischen Verhältnisse der einzelnen Formationen und der sie bildenden Felsarten. Charakteristik der Fels-Gebilde der Central- Alpenlieiie Formation I. Granit und Gneiss gehen zahllos in einander über; auch sind sie, wie der Verf. sich ausdrückt, gegenseitig in ein- - ander übergetreten, d. h. Gmeisslagen findet man im Granite und Granitlagen im Gneiss. Von Gmneissen begleitet tritt der Granit nur am westlichen und östlichen Ende der Centralkette auf; im Mittel der Kette setzt Gneiss ganz allein die Berge, die höchsten des Alpenrückens zu- sammen. Der Granit erscheint hier nur Aıin und wieder als Resultat einer lokalen Textur-Veränderung des Gneisses von geringer Ausdeh- nung. Die Granit- und Gaeiss-Formation erbebt sich bis zur Höhe von 11,000 und 12,000 P. F.; die Durchschnitts-Höhe ihrer Berge ist auf beiläufig 9700 P. F. festzusetzen. Granit- und Gneiss gehen zu Tage aus, oder sie werden durch Glieder der Formationen II und III bedeckt, a. Granit. Er erscheint nie in Gestein-Lagen getheilt, welche durch ihre Richtung im Streichen und Verflächen jene Regelmässigkeit und Allgemeinheit zeigen, die den wesentlichen Charakter der Schich- tung bilden. — Der Granit der Centralkette ist im Allgemeinen sehr quarzreich. Übergänge nur in Gmeiss. Von [sogenannten] zufälligen Beimengungen nur Granaten und Gediegen-Gold, letzteres hin und wieder in Gängen der Felsart eingesprengt (aber selbst .dem bewaffne- ten Auge unsichtbar und nur durch die Gold-Führung mancher Bäche des Granit-Gebirges zu erkennen). Quarz- und Feldspath-Gänge durch- setzen den Granit häufig. Jene führen Gediegen-Gold. b. Gneiss. Er ist durchgehends in Gesteinslagen getheilt, die auf kurze Erstreckungen, was Streichen und Fallen betrifft, ein ziem- lich regelmässiges Verhalten zeigen. Ihre Mächtigkeit ist sehr wech- selnd. An vielen Orten herrscht Feldspath im Gmoneisse vor. Das Ge- stein geht in Granit und Glimmerschiefer, auch- in Thonschiefer und in körnigen Kalk [?] über mit Kalkspath, Epidot, Granat und Talk. Kalk- spath [?] und Epidot vertreten nach dem Verf. die Stelle des Feld- spathes, der Granat jene des Quarzes.. Von Einmengungen: Granat, — 211 — Beryli, Flusspath, Eisen- und Kupfer-Kies, Rutil, Bleiglanz, Molybdän- glanz, Turmalin, Kalkspath, Titaneisen, Epidot, Chlorit, Hornblende und Prelnit. Auf Lagern, oder Lagern ähnlich, kommen vor: Granit, Gneiss, Glimmerschiefer, Feldspath, Glimmer, Quarz, Strahlstein, Granat, Kalk, Eisen- und Kupfer-Kies u. 8. w. Der Goneiss wird häufig von Gneiss-Gängen durchsetzt, ‘welche meist Quarz, oft in bedeutender Mächtigkeit, zum Begleiter haben. Beide Felsarten stehen in Bezug ihrer Gangbildung, und vorzüglich ihrer Erzführung, im innigen Verbande. Obwohl man hie und da auch Gneiss für sich auf Gängen findet, so sind diese in der Regel nur von‘ geringer Ausdehnung sowohl ihrem Anhalten im Streichen als Verflächen nach, so wie in ihrer Mächtigkeit; allein sie zeigen eine kolossale Entwickelung, wenn Gneiss und Quarz im gegenseitigen Verbande die Ausfüllung bilden. In dem Gneiss der Gänge herrscht Quarz, sparsam tritt Glimmer auf. Das Gefüge des Gang-Gneisses ist mehr granitisch, Die schieferige Textur kann sich, bei dem sparsamer vorhandenen Glimmer, im Gang-Gneisse nie so ausgezeichnet entwickeln, wie im Gebirgs-Gneisse; die Gemengtheile selbst treten in keinem so grossen Maasstabe auf, besonders vermisst man die grossen und zum Theil re- gelmässigen Formen des Feldspathes. Im Gneisse des Kniepriss-Gan- ges am Rathhausberge in Gastein vertritt mitunter Lazulith den Feld- spath und wird selbst zu vorherrschendem Gemengtheil. Der Gneiss der Gänge im Rathhausberge zeigt sich an mehreren Punkten Glimmer- schiefer-artig; jedoch sind diese Bildungen von keiner beträchtlichen Ausdehnung. Sie erscheinen stets an den Grenzen der Gänge, entwe- der an ihrem Hangenden oder Liegenden, und es trägt den Auschein, als wenn mit der Emporhebung der Gänge verbundene Wirkungen ihre Entstehung mechanisch bedingt hätten. — Die Mächtigkeit der Gneiss- Gänge ist sehr verschieden, von einigen Zollen zu mehreren Lachtern : Der Gneiss der Gänge wird an mehreren Orten, so z. B. am Rath- hausberge und besonders am hohen Goldberge in Rauris, von eigen- thümlichen Klüften begleitet, die man daselbst Schrämme nennt, und die sich entweder am Hangenden, oder Liegenden hinziehen, oder auch mitten in der Mächtigkeit ler Ausfüllung aufsetzen. Diese Klüfte sind eıfüllt mit der zerriebenen Ausfüllungs-Masse, die sie umgibt, und die oft das Ansehen eines unreinen mit mehr oder weniger groben Gesteins- Körnern gemengten Thones hat. Diese Klüfte sind für die Entstehungs- Theorie der Gneiss-Gänge äusserst interessant; durch sie begründet sich die Ansicht einer gewaltsamen Emporhebung der Gangmassen. Aus dem ungeheuren Drucke, aus der heftigen Reibung, welche die Gangmasse sowobl an den Wänden der Gaugspalten, als in sich selbst zu erleiden hatte, ergibt sich die natürlichste Folge, dass an den Ulmen der Gänge, ausser den gewöhnlichen Sahlbändern und dem Bestege, welche, besonders letzteres, den Gneiss-Gängen sehr selten mangeln, sich hie und da, wo die Wirkung am heftigsten war, grössere Massen des zerriebenen Ganggesteins anhäufen, dass diese zerriebeue Gesteins- Masse auch mitten in der Mächtigkeit der Ausfüllung sich zeigen musste, wo diese nicht plötzlich, sondern unterbrochen vor sich ging, und wo ‚daher die ‚aufsteigenden Massen in der bereits vorhandenen Gangmasse neuen Widerstand fanden. Eine zweite merkwürdige aber äusserst seltene Erscheinung an den Gneiss-Gängen ist nach Kenpr- sacHer’s Beobachtung am hohen Goldberge in Rauris: die Absonde- rung des Gmneisses in regelmässige prismatische Formen, welche da- selbst so ausgezeichnet war, dass man am Ort der Strecke vor einer Mauer zu stehen glaubte, aus welcher gehauene Steine hervorragten. — Drusenbi!dung ist dem Gneisse der Gänge ziemlich eigen, und beson- ders in Rauris ausgezeichnet, indem daselbst Drusen von bedeutender Grösse, erfüllt mit Quarz- und Kalkspath-Krystallen, nichts seltenes sind. — So mächtig die Gmeiss-Gänge sind, so anhaltend sind sie auch ihrem Streichen nach, indenn manche derselben. sich mehrere Tausend Klafter weit verfolgen lassen, so z. B. erstrecken sich die Erzwiesen- Gänge queer durch die ganze Centralkette der Alpen über 12,000 Klaf- ter weit. — Unter den vielen untergeordneten Fossilien der Gneiss- Gänge behauptet der Quarz den ersten Rang. Er steht mit dem Gneisse der Gänge in der engsten geognostischen Verbindung, und gibt dem- selben sowohl durch Erzführung als durch den scheinbaren Einfluss auf die mächtige Entwicklung. der Gänge seinen hohen Werth in der Reihe der Ganggebilde. Der Ganggquarz ist stets von reiner weisser Farbe; Drusenräume sind seiner Masse zwar nicht fremd, jedoch findet man sie nur sehr selten; Gneiss und Quarz mengen sich in der Ausfüllung der Gänge nur höchst selten mit einander: der Quarz setzt meist für sich am Hangenden oder Liegenden des Ganges’ auf, seltener dass er mitten in der Mächtigkeit der Ausfüllung fortsetzt. Schichtung der Gangmasse ist besonders am Rathhausberge keine sehr seltene Erschei- nung, und man bemerkt in diesem Falle, dass Lagen von Gneiss und Quarz vom Hangenden zum Liegenden mehrmals wechseln. Besonders charakteristisch für den Quarz der Gmneiss-Gänge ist die Erzführung desselben. Er enthält: Gediegen-Gold, Antimon- glauz , Antimon-Silber, ferner Bleiglanz, Eisen-, Kupfer- und Arse- nik- Kies (güldisches Silber haltend), Ausserdem führt der Guarz der Gneiss-Gänge noch Stilbitspath, und auf den erwähnten Gäugen trift man, ausser dem Quarz: Blende, Kalk- und Fluss-Spath, Molyb- dänglanz und Kobalt-Blüthe. — — Nach den Quarz-führenden Gneiss- Gängen spielen die Quarz-Gänge unter den Gang-Massen des pri- ‚mitiven Gmeisses der Centralkette die wichtigste Rolle. Sie durch- setzen häufig dieses Fels-Gebilde, jedoch zeigen sie nie jene kolossale Entwickelung, die die Gneiss-Gänge sowohl in Betreff ihres Anhaltens dem Streichen und Verflächen nach, als in Bezug ihrer Mächtigkeit so auffallend charakterisirt. Die Quarz-Gänge messen grösstentheils nur einige Zolle und werden hie und da ausnahmsweise 2 oder mehr Fuss stark; über 5 Fuss dürfte ihre Mächtigkeit nie betragen. — Was ihre gegenseitige Lage betrifft, so zeigen sie oft die interessantesten en a m ED ne nenn nn nn — 213 — Verhältnisse; besonders merkwürdig sind in dieser Beziehung der Kreuzkogl und der Pockhard in Gastein. Auf dem Kreuzkogl, der höchsten Spitze des Rathhausberges, bemerkt man mehr als zwanzig Quarz-Gänge, welche in den verschiedensten Richtungen sich schaaren, schleppen, verwerfen, Haggen bilden, die ganz oder zum Theil ausge- füllt, oder noch offen sind. Die Durchschnitts-Mächtigkeit dieser Gänge beträgt ungefähr 2 bis 3 Fuss. Die Gruppe der Quarz-Gänge auf dem Kreuzkogl steht, was ihre Bildung betrifft, mit der erzführenden Gang- Formation des Rathhausberges, d. i. mit den daselbst aufsetzenden Gneiss-Gängen iu der innigsten Verbindung, und ist ohne Zweifel ein Abkömmling derselben Periode, so wie überhaupt die Gneiss- und Quarz-Gänge des primitiven Gneisses, in Beziehung auf ihre Formations- Alter und die Art ihrer Bildung nicht zu trennen sind. Der Quarz der Gänge ist meist rein weiss, doch wird er manchmal durch Eisen- Peroxyd rotlı oder durch Beimengungen von Bleiglanz oder Antimon- glanz graulich blau gefärbt. Beide Färbungen- sind Anzeigen der Erz- führung; besonders ist der durch Eisen-Peroxyd roth gefärbte Quarz selten frei von beigemengtem Gediegen-Golde, Ausser diesem Mietall führen die Quarz-Gänge: Antimon-Silber, Antimon-Glanz, Bleiglanz, Kupfer-Kies, Eisen-Kies, Arsenik-Kies, Molybdän-Glanz, Beryli, Rutil, Titan-Eisen, Epidot, Berg-Krystall, Turmalin, Feldspath, Chlorit, Glim- mer, Talk, Kalkspath, Blende, | Ausser den Gneiss- und Quarz-Gängen durchsetzen den primitiven Gneiss der Central-Kette noch Gänge von: a, Granit, ähnlich dem Gebirgs-Granite dieser Formation, Sie sind ungleich seltener .als die Gneiss-Gänge und zeigen bei weitem nicht die erstaunlich grosse Entwickelung derselben. Werden sie, was fast immer der Fall ist, von Quarz begleitet, so sind sie auch stets mehr oder minder erzführend, und besonders sind sie sehr selten ohne Gehalt an Gediegen-Gold. !hre Erzführung ist übrigens, was die In- dividuen derselben betrifft, von derselben Art, wie die der Gneiss- Gänge (Gastein, Rauris, die Seitenthäler von Pinzgau). b. Feldspath. Seine Klüfte sind nur von geringen Dimensionen, und seine Erscheinung als Gang-Ausfüllung überhaupt ziemlich selten. Der Feldspath der Gänge übrigens von. derselben Beschaffenheit, wie der des Gebirgs-Gesteins (Gustein, Rauris, Fusch). c. Kalkspath. Die Gäuge sind von sehr geringer res meist nur Adern, ’In ihrer Nähe nimmt der Gneiss. gewöhnlich Kalk- spath in sein Gemenge auf. „allgemein in den Seitenthälern der Cen- tralkette,) d. Manche Erze: Bleiglanz, Eisen-, Kupfer-, Arsenik-Kies, bilden die Ausfüllungen kleiner, nur einige Zoll mächtiger Klüfte in der Nähe der erzführenden Gneiss- Gänge. Meistens derb und durchsetzt von Quarz-Schnüren. Der Bleiglanz tritt selbstständig als Gang-Ausfüllung auf, Sämmtliche genannte Metall-Sulphuride führen güldisches Silber; auch lässt sich, den Bleiglanz ausgenommen, in den Kiesen meist ein — 2A = Gehalt, wenigstens doch eine Spur von Gold nachweisen (Rathhaus- berg, Nassfeld, Erzwiese in Gastein). “ e. Thon. Die erzführenden Gneiss- Gänge werden häufig von Gängen jüngerer Formation begleitet und durchsetzt. Diese unterschei- den sich durch die Natur ihrer Ausfüllung auffallend von den älteren Gängen, indem sie Bruchstücke des sie umgebenden Gneiss-Gebirges ünd der nahe liegenden Gänge enthalten, die durch eine thonige Gang- masse, das Resultat des gänzlich zerstörten Gebirgs-Gesteins, umschlos- . sen worden. Man nennt diese Klüfte Letten-Klüfte,. Ibre Bildung erfolgte erst, nachdem die Erhebung der Centralkette und die mit ihr verbundene Entstehung der erzführenden Gmneiss-Gänge vor sich ge- gangen war, Ihre Entstehungs-Periode bezeichnet eine; furchtbar zer- störende Katastrophe, die nicht nur Zertrümmerungen des ursprünglichen Feisgebäudes an der Oberfläche desselben zur Folge hatte, sondern die ihre gewaltige Kraft in das Innerste der Gebirge fortsetzte. Sie scheint Wirkung der Wiederholung jener Ursache gewesen zu seyn, welche die Emporhebung der Centralkette und die Bildung der Gneiss-Gänge bedingte, nämlich die Wirkung einer neuen Entwickelung der Expan- sivkraft im Innern der Erde im Laufe ihrer fortdauernden Erstarrung. Diess dürfte sich dadurch bestätigen, dass auch die Letten-Klüfte nur theilweise die oben erwähnte Ausfüllung haben, theilweise hingegen vom festen Gang-Gueisse erfüllt werden, welcher der nämliche, wie jener der Gneiss-Gänge und manchmal sogar auch erzführend ist. Es scheint daher, dass die Ausfüllung dieser Klüfte durch Emporhebung der Gangmasse von unten nur zum Theil, zum Theil aber von oben durch die Bruchstücke des anliegenden, und durch die Eröffnung der Spalte des zertrümmerten Gebirges vor sich ging, welche Bruchstücke erst nach und nach von der erwähnten Thonmasse umgeben wurden. Die Bruchstücke sind nicht abgerundet, sondern scharfkantig und eckig, die Nähe ihres Ursprungs beurkundend. — Diese Letten-Klüfte zeigen sich in besonders bedeutender Entwickelung am Rathhausberge in Gastein. Die grösste unter den dorf aufsetzenden, die sogenannte Hauptletten- Kluft, streicht aus NO. in SW. h. 1, 8°, fallt gegen NW. den erzfüh- renden Gängen entgegengesetzt, die gegen SO. verflächen, und durch- setzt den Haupt-Gang unter einem Winkel von 17°. Man hat diese Letten-Kluft in einer mittleren Mächtigkeit von 7 Fuss bereits bei 1000 Lachter weit aufgefahren, Die Fortsetzung des durchsetzten Haupt- Ganges im Liegenden der Letten-Kluft gegen NO. ist nur auf eine un- bedeutende Erstreckung und überhaupt so viel als beinahe gar nicht bekannt. Die Letten-Kluft sieht man nach Durchsetzung des Haupt- Ganges im Hangenden desselben in unveränderter Stunde ausgezeichnet fortsetzen. Dort, wo die Letten-Kluft den Haupt- Gang trifft, be- merkt man, dass erstere sich eine Strecke an letzterem schleppt, bis sie ihn durchsetzt. Ausser der Hauptletten-Kluft sind im Rathhausberge noch 13 Letten-Klüfte von geringerer Bedeutung bekannt. Man bemerkt auf dem Rathhausberge im Hangenden der Letten-Kluft deutlich eine -. — 215 — “bedeutende Senkung des Gebirges, die man in Beziehung auf ihre Entstehung mit der der Letten-Klüfte sehr nahe verwandt glaubt, und die vielleicht in jene Periode fallen dürfte, welcher die allgemeine Zerstörung der ganzen Ceutralkette angehört, welche den Einsturz ganzer Berge (Grau- kuyl, Stuhl, Filzenkamm u. dgl.) verursachte, und wahrscheinlich auch das Hervortreten der warmen Quellen am Fusse der Alpenkette bedingte *). f. Chloritschiefer. Die seltenste Gang-Ausfüllung im Gmeisse der Formation I., häufiger im Gneisse der darauf folgenden Formation II., wo sie mächtige Entwickelung zeigt und sogar charakteristisch für die Felsart wird. Die Gänge haben nur geringe Mächtigkeit und ent- halten von fremdartigen Fossilien Quarz, Adular, Albit und Kalkspath, Man findet sie zusammen in den Chloritschiefer-Gängen, die im Gneisse des Hochhornes oder des hohen Narren in Rauris aufsetzen. Das Vorhandenseyn der erzführenden Gneiss- und Quarz-Gänge beschränkt sich nicht auf einzelne Punkte der Centralkette, sie erschei- nen in ihrer ganzen Ausdehnung, man findet sie im Hintergrunde aller Seitenthäler theils zu Tage gehend und mehr oder weniger abgebaut (Schellgaden, Gastein, Rauris, Fusch u. s. w.), theils begraben unter ungeheuren Glätschern und ihr Daseyn nur verrathend durch den Gold- und Silber-Gehalt des Sandes der Bäche, die aus dem Schoosse der kolossalen Eismassen entspringen. — Die erzführenden Gneiss-Gänge lassen sich in ihrer grösstentheils parallelen Aufeinander-Folge in der Länge der ganzen Central-Kette — einer Strecke von 25 Deutschen Meilen — von Thal zu Thal nachweisen. Ihre Ausdehnung im Strei- chen und Verflächen bezeichnet den grossen Maassstab ihrer Entste- hungs-Ursache. Sie durchsetzen den ganzen Rücken der Alpenkette in einer geraden Richtung von 3 Deutschen Meilen. Alle erzfübrenden Gneiss- und Quarz-Gänge primitiven Gmeisses sind unstreitig einer Formation, denn 1) zeigen sie in Beziehung ihrer Richtungen, in welchen sie die Centralkette von ihrem westlichen Ende bis zum östlichen durchsetzen , ein auffallendes Gesetz, welches die Vermuthung über ihre Entstehung nothwendig auf ein Prinzip zurück- führt: sie streichen nämlich sämmtlich aus dem nordwestlichen in den südwestlichen, und verflächen in den südöstlichen Quadranten des Kom- passes. Sie durchsetzen die Haupistreichungs-Linie der Centralkette nach A h. 10°, im Durchschnitte unter Winkeln von 20 bis 30 Graden. 9) Die erzführenden Gänge des primitiven Gmeisses haben sämmtlich dieselbe Ausfüllung, nämlich Gneiss und Quarz. 3) Ihre Erz-Führung und die Verhältnisse derselben sind gleich. Sie führen alle Gediegen- 'Gold, Antimonsilber, Antimonglanz, Bleiglanz, Kupfer-, Eisen- und Arse- nik-Kies, die sämmitlich güldisches Silber und mechanisch beigemengt auch Gold enthalten. 4) Die erzführenden Gneiss- und Quarz-Gänge *) Ähnliche Letten-Klüfte oder Thoa-führende Gänge, unter ähnlichen Verhältnissen wie in Gastein, &rifft man auch in Rauris, in Schellgaden, in Zungau u. s. w. 2. werden häufig von jüngeren, meistens Thon-führenden tauben Gneiss- Gängen, sogenannten Letten-Klüften, durchsetzt, in den Schaarungs- Punkten oft verworfen und veredelt. Diese Letten-Klüfte zeigen in Beziehung ihrer Richtungen kein bestimmtes Gesetz. 5) Die Erzführung der Gneiss- und Quarz-Gänge ist nur so lange dieselbe, als sie im pri- mitiven Gneisse der Formation I. aufsetzen ; setzen sie aber in die jün- gereren Felsgebilde der Formationen II und HI. über, so gestaltet sich die Erzführung anders, das Gediegen-Gold verliert sich ganz, mit ihm die Antimon-haltigen Fossilien. Silber-haltiger Bleiglanz dagegen wird die vorwaltende Gang-Veredelung. Diese Erscheinung ist sehr interessant und deutet offenbar auf die elektro-chemische Einwirkung der Felsmassen hin, die sich auf die Anordnung ihrer Gesteins-Lagen oder ihrer Schichten gründen dürfte, Die Formation II. der Central-Alpen-Kette, die Verbindung des Gneisses mit dem Glimmer-Schiefer bildet das Mittelglied zwischen den Formationen I und III., indem sie von beiden ihre vor- waltendsten Felsgebilde zu Gliedern hat. Die lokale Ausdehnung die- ser Formation ist gegen die der übrigen, welche den Rücken der Alpen- kette bilden, unbedeutend zu nennen; denn ihre scheinbare Mächtigkeit dürfte die der Formation IV., nämlich 3000 Klafter, kaum erreichen. Sie ist an den meisten Orten durch Felsgebilde der Formation III. be- deckt, und geht nur an wenigen Punkten zu Tage (Untersulzbach- Thal, Heubach-Thal, Hollersbach-Thal, Felber-Thal u. s. w.). Es lässt sich daher mit Bestimmtheit nicht behaupten, ob sie in ihrer Auflage- rung die Formation I. längs der ganzen Central-Kette begleitet, oder ob sie unterbrochene Auflagerungen bildet; doch ist grössere Wahr- scheinlichkeit für den ersteren Fall, und unter dieser Voraussetzung kann man sie auch als der ganzen Central-Kette entlang verbreitet annehmen. | | Gneiss- und Glimmer-Schiefer stehen in der Formation II im steten Verhältnisse der Wechsel-Lagerung; bilden sie oft gegenseitige Über- gänge, so findet man doch auch häufig, dass sie in ihrer wechselnden Lagerungs-Folge unter einander scharf begrenzt sind. Die beiden Glie- der dieser Formation sind bei weitem nicht so innig verwandt, wie die der Formation I.; sie sind ganz verschiedene Fels-Gebilde, die nur ihre gleichzeitige Entstehung als Glieder einer und derselben Formation charakterisirt. Der Gneiss scheint in den meisten Fällen vorzuwalten, jedoch zeigen weder er noch der Glimmer-Schiefer eine Entwickelung von bedeutender Mächtigkeit. Durch Fels-Gebilde der Formation meist III. bedeckt, setzt diese Formation für sich keine Berge zusammen, son- dern ist grösstentheils nur durch Grubenbau bekannt, und lässt sich in Meereshöhen von 2500 bis 6000 P. F. nachweisen. Gneiss- und Glimmer- Schiefer sind in Gesteins-Lagen getheilt, welche im Durchschnitte aus NO. in SW. streichen und in ihrem Ver- flächen manchfaltig abweichen, grösstentheils jedoch gegen SO. ein- schiessen. . Eine dieser Formation vorzüglich eigene Erscheinung ist = Mi das Wellen-förmige Gebogenseyn der Gesteins-Lagen, das am Glimmer- Schiefer sowohl im Grossen, als in den kleinsten Handstücken beson- ders häufig wahrnehmbar ist. Verbunden mit dieser Erscheinung ist stets ein Getrenntseyn der Bestandtheile der Felsarten in besondere Lagen. (Ausgezeichnet u. a. im Uxtersulzbach-Thale, auf der Sohle des Hiero- aymus-Stollens.) ‘Sie dürfte eine nothwendige Folge der Eiuwirkung seyn, welche die Emporhebung der Central-Kette auf das ursprüngliche Schiehten-System der Fels-Gebilde ausübte. An den wenigen Punkten, wo diese Formation zu Tage geht, bemerkt man häufg die durch Zer- klüftung, Verwitterung und andere Einwirkung von aussen herbeige- führten Zerstörungen, deren Folge die ungeheuern Gerölle am Gemseck u. s. w. sind, wo man Goneiss- und Glimmer-Schiefer im bunten Ge- menge unter einander geworfen bemerkt, Der Gneiss der Formation I. ist von jenem der Bornktiön 1, auffallend unterschieden durch das Vorkommen des Feldsteins als Stell- vertreters des Feldspathes, der so ausgezeichnet manchmal auftritt, dass man aus Handstücken sich wirklich geneigt finden dürfte, den Gneiss als Weissstein anzusprechen, Der Glimmer des Gneisses hat meist ein chloritisches Ansehen. Der Quarz tritt grösstentheils sehr zurück, oder mengt sich mit dem Feldspathe und seinem Stellvertreter, dem Feld- steine, auf das Innigste. Diese Bestandtheile erscheinen nie im innigen Gemenge, wie im Gneisse der Formation I,, sondern stets in scharf ge- trenpten Lagen ausgeschieden, eine Textur, die sich schon mehr der des Glimmer-Schiefers nähert. Der Gneiss geht in Granit über, ferner in Glimmerschiefer, Weissstein (Granulit) und Chloritschbiefer. Von zu- fälligen Beimengungen führt das Gestein: Granat, Turmalin, Epidet, Hornblende und Eisenkies, Auch der Glimmerschiefer der Formation II. weicht von jenem der Formationen I und III auffallend ab. Er ist vorzüglich durch das häufige Auftreten von Chlorit-ähnlichem Glimmer bezeichnet. Seine Gemengtheile sind meist in regelmässigen Lagen von verschiedener Mächtigkeit ausgeschieden. Als zufällige Beimengungen: Granat, Tur- malin, Epidot, Hornblende, Kupfer- und Eisen-Kies. — Auf untergeord- neten Lagern führt die Formation II: Quarz, körnigen Kalk, Epidot, Chlorit, Feldstein und Hornblende, und auf Gängen: Quarz, Kalkspath und Chlorit - Glimmerschiefer. Letzterer bildet die Ausfüllungs-Masse eines bedeutenden Ganges im Untersulzbach-Thale. Wie die meisten erzführenden Gänge, streicht auch dieser aus NO. in SW. nach 4 h. und verflächt gegen SO. unter 79° bis 80%, Er besitzt eine mittlere Mächtigkeit von 2 bis 3 Fuss. Die Schichten des Gebirges durchsetzt dieser Gang unter sehr spitzem Winkel und zeigt seinem Streichen wie seinem Verflächen nach die manchfaltigsten Veränderungen seiner Richtung. Der seine Ausfüllungs-Masse bildende Chlorit-Glimmer führt ‚derben Kupferkies, Quarz, derben und krystallisirten Epidot. Ähnliche Fels-Biidungen, wie dieser Gang uns zeigt, "finden sich auf Lagern in — 218 - der Formation III., eine Erscheinung, die auf Wiederholung derselben Ursachen, jedoch unter anderen Bedingungen hindeutet. Die Formation II — Glimmer-Schiefer, körniger Kalk, Chlorit-Schiefer, Euphotid, Thonschiefer — erstreckt sich der ganzen Central-Kette entlang aus O. in W. und zeigt unter allen Formationen der Tauern die grösste Entwickelung. In besonders gros- ser Masse tritt sie am nördlichen Abhange in den Thälern Grossarl, Gastein und Rauris auf, wo sie eine Mächtigkeit von 1400 Klaftern erreicht ; dieselbe verliert sich gegen den westlichen Theil der Central- Kette mehr und mehr, so dass diese Formation endlich in der Gegend der Seiten-Thäler Obersulzbach und Krimml ganz verschwindet und der Gneiss der Formation I, daselbst von den Gliedern der Formation IV. unmittelbar bedeckt wird. N Das ausgebreitetste Glied dieser Formation ist der 'Glimmer- Schiefer; ihm folgt im Massstabe seiner Entwickelung der körnige Kalk, der in dieser Beziehung dem Chlorit-Schiefer gleichzustel- len seyn dürfte. Der Euphotid ist in Beziehung auf seine Ausdehnung nur . auf einige wenige Seiten-Thäler beschränkt; das seltenste Fels-Gebilde der Central-Kette aber ist der primitive Thon-Schiefer. Sämmt- liche Felsgebilde, den Euphotid ausgenommen, stehen häufig im Verhält- nisse der Wechsel-Lagerung, sie bedecken die Formationen I und II. und werden gleichförmig von der Formation IV. überlagert. Ihre. Glie- der, besonders Glimmer-Schiefer, körnigen Kalk und Euphotid findet man nicht nur den Saum der Central-Kette bilden, sondern sie bede- cken die höchsten Berge der Formation I, und steigen durch sie zu Meereshöhen von 12000 P. Fuss empor, Der Glimmer-Schiefer zeigt sich der ganzen Central-Kette nach durch Pinzgau, Pongau uud Lungau verbreitet, in vorzüglich mächtiger Entwickelung aber in den Thälera Stubach, Kaprun, Fusch, Rauris, Gastein, Gross- und Klein-Arl. Er erhebt sich frei zu Bergen von 5000 bis 8000 P. Fuss Meereshöhe, kömmt aber, wie schon bereits erwähnt wurde, als Bedeckung der Grauit- und Gmeiss-Berge z. B. auf dem Gross-Glockner, Wiesbachhorn, hohen Scharreck u, s. w. nm Meereshöhen von 10,000 bis 12,000 P. F. vor. Jedoch bemerkt man diese Bedeckung nur auf den Gipfeln der Berge und in ihrer Nähe; denn die Masse des Alpen-Rückens bildet durchgehends Granit und Gneiss, Die»,e beiden sind auch die herrschende Bildung im Anlauf- Thale, sie setzen die Tauern zusammen, nicht der Glimmer-Schiefer. An den Bergen dieser Felsart steigt die Vegetation bis zu Höhen von 6000 bis 7000 P. F. empor, und nirgends bemerkt man jenen furchtba- ren Massstab der Zerstörung, der in den Granit- und- Gneiss-Bergen so häufig beobachtet wird; man sieht ausgedehnte Gerölle, aber nirgends grosse Blöcke, Alles zeigt eine auf die Natur des Gesteins sich gründende langsame Verwitterung, die die Merkmale der heftigsten Zerstörungen wieder verschwinden macht, während sie im Granit- und Goeiss-Gebirge die steten Zeugen derselben bleiben, — Der Glimmer- _ Schiefer wechselt mehrmals mit dem weissen körnigen Kalke (Brenn- thal im Ober-Pinzgau, Stubach-Thal, Fusch, Rauris) und mit Chlorit-Schie- fer (Brennthal und besonders @rossarl, Thal Asten Tufern). Wo Glim- merschiefer mit Kalk wechselt, zeigt derselbe schon in bedeutender Ent- fernung vom Kalk-Gebirge einen auffallenden Kalk-Gehalt. Zu Brenn- thal wechseln beide Fels-Gebilde in Lagen von grosser Mächtigkeit; die grösste Stärke einer körnigen Kalk-Lage beträgt 120 Lachter, Mit Chlorit-Schiefer wechselt der Glimmer-Schiefer grösstentheils in weni- ger mächtigen Schichten, die oft nur 3 bis 4 Lachter messen. — Wie überall,: ist der Glimmer - Schiefer der Central-Kette ausgezeichnet in Gesteinslagen getheilt, die stets nur sehr geringe Mächtigkeit, in Bezie- hung; auf ihre Anordnung ausserordentliche Unregelmässigkeiten und beson- ders in ihrem Verflächen zeigen. In Bezichung ihres Streichens bemerkt man, wenige durch lokale Einflüsse bedingte Ausnahmen abgerechnet, die im Bau der Salzburger Alpen-Kette eine so wichtige Rolle spielende Richtung aus NO. in SW. Die ‚ausserordentliche Unregelmässigkeit im Vertlächen der Gesteins- Lagen, die jede allgemeine Bestimmung einer Fall-Richtung derselben werthlos macht, äussert ihre Wirkung sehr auf- fallend auf die untergeordneten Lagerstätten. Die Gesteins - Lagen des Glimmer-Schiefers sind häufig gebogen, jedoch zeigt sich bei diesem Fels-Gebilde diese Erscheinung in einem viel grössern Maasstabe als am Glimmer-Schiefer der Formation II. entwickelt, folglich auch nur im Grossen zu beobachten. Die Schichtungs - Flächen sind meistens glatt und nur in der Nähe Thon-führender Klüfte manchmal mit dünnen Lagen von Thon versehen, so zu Brennthal im Pinzyau. — Meistens ist der Glimmer-Schiefer stark zerklüftet und dadurch häufig in Tafel=- förmige Massen getheilt, die oft in Beziehung auf ihre Lage eine so aufallende zufällige Regelmässigkeit zeigen, dass man bei Angaben der Richtung der Gesteins-Lagen mit sehr grosser Vorsicht zu Werke gehen muss. — Übergänge bildet der Glimmer - Schiefer in Gneiss-, Thon-, Talk-, Chlorit-, Horublende- und Kalk - Schiefer. — An zufälligen Ge- meng-Theilen führt das Gestein: Granat, Epidot, Feidspath, Talk, Chlo- rit, Hornblende, Turmalin, Smaragd, Beryll, Idokras, Eisenkies, Eisen- Glimmer, Bissolith. Rutil, Titan-Eisen, Kupfer-Kies, Triphan, Kalkspath, Berg-Krystall, Strahlstein, Disthen, grünen Glimmer, Grammatit, Mag- net-Eisen, — Gang-Gebilde: sehr wenige vorhanden; nur Quarz, Kalk- spath und Gneiss kommen unter solchen Verhältnissen vor. Die Quarz- Gänge haben geringe Mächtigkeit, meist einige Zoll. Der Quarz der Gänge zeigt sich theils von grosser Reinheit und manchmal krystalli- nisch, theils ist derselbe gemengt mit Chlorit, Talk, Glimmer, Epidot, Turmalin, Bleiglanz, Eisenkies, Kupferkies, Arsenikkies, Fahlerz, Sil- berschwärze, Rutil (Gastein, Grossarl, Rauris, Belenihali von Pinz- gau und Lungau). Die Kalkspatlı-Gänge haben noch geringere Mächtigkeit als die Quarz-Gänge. Selten euthalten sie Beimengungen; mitunter kommen jedoch die bei den Quarz-Gängen: angeführten Erze ver. Sie treten sehr häufig auf, zumal in der Nähe der grossen Kalk-Gebilde. . Die Gneiss-Gänge sind die im Glimmer-Schiefer der Central-Kette im grössten Massstabe entwickelten Gang-Gebilde; sie gehören eigent- lich nicht dem Glimmer-Schiefer ausschliesslich an, sondern sind rur Fortsetzungen der grossen erzführenden Gneissgang-Formation des pri- mitiven Gneisses der Central Kette; denn es setzen die erzführenden Gneiss-Gänge aus der Formation I. in die Fels-Gebilde der Formation 1II. über; sie fragen auch daselbst ihre Kennzeichen, besonders die stete Begleitung und innige Verwandtschaft mit dem erzführenden Quarze und jenen übrigen nicht metallischen Fossilien unverändert an sich, nur die Erz-Führung erleidet beim Übertritte aus dem primitiven Gneisse in die Fels-Gebilde der Formation III., wohin auch der Glimmer-Schie- fer gehört, von dem jetzt die Rede, eine wesentliche Veränderung; das Gediegen-Gold verschwindet und das Silber hört nach und nach auf güldisch zu seyn: dafür treten als die vorzüglichsten Individuen der Gang-Veredelung Bleiglanz, Blende und Spath-Eisenstein auf. Diese Übersetzungs-Verhältnisse sieht man besonders ausgezeichnet am Pochk- art, am hohen Scharreck, in der Siglitz, und in der Erzwiese in Gastein. R. Bersuarpı: Darstellung des gegenwärtigen Zustan- des der Geologie. Haarlem, 1832. Eine Arbeit, welche durch die Preis-Aufgabe der Teylerischen Gesellschaft im Jahre 1828 veranlasst und von diesem Gelehrten-Vereine gekrönt wurde. Die Schrift, zu einem Auszuge nicht geeignet, ist mit Sachkenntniss, Umsicht und Fleiss verfasst. — J. Foursez: Übersieht der nach und nach eingetretenen Revolutionen, durch welche die heutige Gestaltung der Monts Dores bedingt wurde. (Annales des Mines, 3me Ser. T. V, p. 237 etc.). Die Monts Dores haben geschichtete Massen aufzuwei- sen und andere, welche alle Merkmale mehr und .minder mächtiger Gänge tragen, von Fels-Gebilden, die zwischen den Schichten-Lagen einge- schoben wurden. Der Mont Dore ruht auf einen erhabenen breiten Kamm des primitiven Gebildes, welches sich ungefähr aus W. nach Ö. erstreckt und den allgemeinen Wassertheiler ausmacht. Vom sSioute- Thal wird dieser Kamm unter beinahe rechtem Winkel durchschnitten und in dieser Vertiefung hat’ die vulkanische Aktion ihren Sitz gehabt, so dass — weit entfernt aus primitiven Gipfeln 'hervorzubrechen,, wie solches bei den meisten übrigen vulkanischen Puy’s der Awvergne der Fall — die Erzeugnisse, welche den Mont Dore zusammensetzen, zu- erst eine Art Becken erfüllten und ihre gegenwärtige Höhe nur in Folge wiederholter. Aufhäufungen und Emporhebungen "erreichten. Barometri- —-— 21 — sche Nivellirungen von den nächsten primitiven Stellen entnommen, ergeben: ‚ Mittleres für den Granit hinter !« Grange und | 661m. Verhältniss Im Westen Murat-le-Guaire .. : = ale e,% 952 m: : für den Granit der Boxrboule . . 943 Im Osten | für den Grauit von /a Guieze . .„ » | 1124 1124 m. Das mittlere Resultat wäre = 1007 Meter. Für die niedrigste Stelle des Trachyt-Gebietes im Dordogne-Thal ergeben sich, wenn man von einer Linie ausgeht, welche vorerwähnte Punkte verbindet, nach- stehende Höhen: Fresse. = eu a: 902.0. ı@enestour „ . 947m. Quereilh . . . 950m. Das Minimum der Höhe, 947%, beträgt folglich auffallend weniger, als die von 1007m,. welche das Primitiv-Gebilde hätte erreichen müssen, wenn die befragte Einsenkung nicht vorhanden gewesen wäre. — Ähn- liche Resultate ergeben sich auf d>n nördlichen Gehängen des Kammes, so dass das Einwirken der emporhebenden Gewalten von einem Punkte, wo der Widerstand am geringsten war, zur Genüge erwiesen ist; dar- um sieht man hier auch, im Vergleich zu andern Gegenden der Auvergne, die Feuer-Gebilde auf unermessliche Weise entwickelt. — Was man von dem Mont Dore zunächst gelegenen Primitiv-Formationen kennt, be- steht vorzüglich aus grobkörnigem Granit, einem der neuesten ÜUrge- steine dieses Landstriches; auch viele Bruchstücke jener Felsart, die ausgeschleudert worden, kommen an zahllosen Punkten in den Konglo- meraten vor. Es scheint folglieh, dass nach dem Aufsteigen der graniti- schen Massen die unterirdische Kraft fortfuhr an denselben Stellen zu wirken durch Empottreiben trachytischer und anderer Massen, wobei die ältern Fels-Gebilde aufwärts oder zur Seite geschoben wurden. Die ersten Erzeugnisse dieser neuen Thätigkeits-Perioden, so weit sich die- selben in ihrer unmitte,baren Berührung mit dem Granit zeigen, wie zu Bourboule u. a. a. O., dürften sehr manuchfaltige Trachyt - Kon- glomerate gewesen seyn. Durch sie wurde zuerst das vorhandeue Be- cken erfüllt. Marche von ihnen zeigen augenfällige Schichtung; auch hat man darin Abdrücke von Fischen und Pflanzen gefunden , so wie Holztheile, die für verkohlt gelten, deren schwarzes Aussehen indessen wohl auch von andern Ursachen herrühren könnte, Ausserdem werden noch Substanzen getroffen, denen man nur eine neptunische Entste- hungs-Weise zuschreiben kann, wie z. B. die Braunkohlen, welche in verschiedenen Höhen der Egravats-Schlucht abgelagert sind, Sonach scheint es, dass nach der ersten Ausbruchs-Periode unzusammenhängender Materie eine vollkommene Stagnation in den Phänonienen eingetreten ist; daher die Vegetation auf deren Oberfläche und allem Vermuthen nach in einem aus früheren Zeiten herrührenden Krater-See. Das eigenthüm- liche Aussehen vieler Konglomerate dürfte Folge der Einwirkungen des Wassers jenes See’s seyn. Als die Wasser ın Folge der Erschütterun- = an — gen und des ‚Zerrissenwerdens ihrer Dämme hervorbrarhen, führten sie manchfaltige Trümmer mit sich hinweg, rieben dieselben ab, und das thonige Material, womit sie untermengt waren, diente zum Bindemittel. "Obne Zweifel sind auch die Wegführungen der Konglomerate bis in die Gegend von Issoire dem Durchbruche eines solchen See’s zuzuschrei- ben. Die Form des Krater-Sce’s wurde späterhin gänzlich zerstört; gewaltige Tuff- und Trass -Massen überdeckten denselben. — Die am meisten entwickelte Formation, welche dem Konglomerate und dem Trass gefolgt seyn dürften und die darüber in flüssigem Zustande aus- gebreitet wurde, ist: ein Porphyr-artiger Trachyt; sie scheint aus ei- . ner oder aus mehreren Spalten hervorgekommen zu seyn und bat sich in nicht selten fast horizontalen Streifen von grosser Mächtigkeit abge- setzt. Diese Trachyte setzen den Pic de Saney zusammen und einen grossen Theil der Umgegend. Überall zeigen sie sich Säulen-förmig abgesondert. Die ursprünglich gleichzeitig und horizontal abgesetzten Massen wurden, als -neue Gebilde hervorbrachen , unter vielartigen Winkeln aufgerichtet. Nach . Corpvıer’s Beobachtung erfüllten auch manche dieser Trachyte in den Konglomeraten ‚vorhandene Spalten von oben, so dass sie Gänge: bilden, welche gegen die Teufe endigen, nach dem Tage hin aber mit einer aufgelagerten Trachyt-Masse zusammen- bängen. — Die ersten Zeichen von Störungen , welche die befragten Trachyte erfuhren,: scheinen auf das Auftreten der weissen Trachyte oder Domite bezogen werden zu müssen; letztere weichen von erste- ren nur durch die Natur ihres Teiges ab und stimmen mit den ihnen wahrscheinlich ‚gleichzeitigen Domiten der Kette des Puv’s ganz über- ein. Im Allgemeinen pflegen sie mehr und weniger gerundete Berge von Dom-Gestalten zu bilden, ohne Kratere, ohne Ströme, so dass von ihnen zu vermuthen steht, ihre Masse sey in einem Zustande von höchst unvollkommenem Flüssigseyn an den Tag getreten. Mitunter setzen dieselben jedoch auch einfache Gänge zusammen, so z. B. um den Puy- Gros; ja sie scheinen sich auch in Strömen verbreitet zu haben. — Die aus Domiten bestehenden Berge befinden sich unter sich in keiner be- sonders innigen Verbindung, höchstens trifft man sie an gewisse Stel- len zusammengedrängt, oder nach gewissen Linien verbreitet. Sie wer- ‘den von keinem andern trachytischen Gestein bedeckt, und nur hin und wieder von Basalt-Gängen durchsetzt. Der Puy-de-Chopine, durch Pri- mitiv-Gebilde hervortretend, hat einen Streifen davon emporgehoben, der noch auf seinen Seiten-Gängen ruht und fast bis zum Gipfel reicht. Es ist diess ein Hornblende-führender Porphyr, ein Syenit und ein Ge- stein von Aphanit-artigem Ansehen. Der Ctierzow scheint auf ähnliche Weise eine Alluvial-Lage emporgehoben zu haben; die Bergspitze wird davon überdeckt. — In den Monts Dores hat die Felsart auf die Nei- gung der sie zunächst begrenzenden Theile der grossen Traehyt-Abla- gerung störeud eingewirkt: Phänomene, welche mit den Haupt-Thälern dieses Gebirges in Beziehung stehen. — — Auf die Domite dürften die grauen Trachyte gefolgt seyn. Meist bilden sie mehr und. minder mächtige Gänge,;jauch habensich dieselben zwischen den Konglomerat- und Trass-Lagen' verbreitet, so,.dass sie das Ansehen horizontaler Schich- ten erlangen (Grande: Cascade, Ravin de la Graie et aux Egravats). Die Gänge gehen an andern Stellen als kleine Nadeln und: hervorra- gende Kämme aus, mit denen die Zugänge des Pic de Suncy besetzt sind, und durch welche für diesen Theil des Mont Dore das so höchst pitto- reske. Ansehen. bedingt wird. , Die grauen Trachyte haben die Porphyr- artigen Trachyte gegeu die 'daraus bestehenden mächtigen Gänge em- porgerichtet. — Hat man dem Auftreten dieser Felsarten den Ursprung des’ Grand-Cirgque im. Thal des. Mont: Dore zuzuschreiben? Ohne Zwei- fel trugen sie; sehr, wesentlich dazu, bei, den Bergen. vermittelst der durch sie -verursachten Störungen: einen Theil, ihres physiognomischen Charakters zu geben.i Die grauen Trachyte treten: besonders häufig an Stellen auf, welche solche Katastrophen ahnen lassen, — Stellen, die zu- gleich denTiefen des grossen’Thals entsprechen und den erhabensten Punkten. Ihre. Zusammendrängung gegen diese Stellen ist so, dass recht augen- fällig ein Platz von geringerem Widerstande angedeutet ist, wo die auftreibenden Kräfte der Tiefen sich vorzüglich Luft machen konnten, Aber.«das: grosse Thal-dürfte demungeachtet durch frühere Wirkungen seine Haupt-Umrisse erhalten haben. — Euıe pe Braumont, Durrenor und Lecoo weichen darin in ihren Ansichten ab, dass die ersteren behaup- ten,: die grosse Spalte sey bei dem Hervortreten der Phonolithe ent- standen,' während der letzere solche als eine Folge der Wirkung neuer, Augit-- Gesteine: erzeugender Vulkane ansieht. Indessen sieht: man die Basalte, wo sie zu Tag gehen,'nur von örtlichen Störungen begleitet; dagegen zeigen’ sich an der'‚Nordseite des Mont Dore, die Tuwiliere, die Sanadoire und die Malviale, mächtige Phonolith-Massen in, einer. kreis- föormigen ‚Vertiefung , gegen welche die umlagernden Fels - Schichten sämmtlich unter einem wenig bedeutenden Winkel nach allen Seiten hin aufsteigen und, statt sich zu einem kegelförmigen Gipfel zu vereinigen, plötzlich endigen, tiefe Abgründe bildend. Man wird durch alle diese Thatsachen zur Annahme geführt: dass die Phonolithe es: sind, durch welche, als sie an den Tag traten, diese Central - Dislocation bedingt ward, wodurch ihre Umgebung eine so charakteristische Gestalt erhielt. Der Analogie gemäss muss auch der Circus, welcher die Basis des Sancy umgibt, auf ähnliche Weise entstanden seyn; alle Verhältnisse sind hier die nämlichen, nur die Phonolithe fehlen. Sehr wahrscheinlich kamen’ dieselben hier nicht bis zu Tag und beschränkten sich auf blosses Emporheben: eine Annahme, welche durch manche Thatsachen ..sehr glaubhaft wird. — Was den Einfluss der atmosphärischen Wasser. be- trifft, . so verdankt das Thal des Bains seine gegenwärtige Breite nur dem Umstande, dass zahlreiche Giessbäche sich hier vereinigt haben. Die Mineral-Quellen, welche ehedem um Vieles häufiger waren, ihre kalkige oder Eisen-reiche Einseihungen lieferten das Bindemittel für Breecien, in denen man Trümmer und Rollstücke aller früher vorhandenen Gesteine untereinander gemengt trifft. — Am Schlusse gedenkt der Verfasser Jahrgang 1835. 15 = noch einiger, bis jetzt nicht 'hinlänglich untersuchten Felsarten. Dähin gehören besonders gewisse, nur als Gänge: oder lagenweise zwischen den Konglomeraten auftretende Trachyte und die Dolorite im nördli- chen Theile des Monts Dore. 1 H. ve 1a Beene: über die'Gegend von 2a Spezzia (Mem. Soc, geol. Franc. I. 23—85 Taf: ım, ıv.). Der Verfasser 'will in diesem Aufsatze noch eine Erfahrung als Seitenstück zu der Beobachtung über das Zusammenvorkommen von’ Orthoceren mit Ammoniten im Salzbur- gischen anführen. Er findet es natürlich, dass in’ verschiedenen Gegen- den die Gebirgsschichten auch ganz andere Formen und Vergesellschaf- tungen organischer Körper darbieten, da an verschiedenen Stellen eines Meeresgrundes, auf dem sich Erdschichten absetzen, auch ganz ‘andere Thiere einen geeigneten Aufenthaltsort finden , je’nach’ dem Maase von Ruhe, Tiefe, Wasserdruck , Licht, Wärme, Name u s.'my' welche dort zu finden sind. ©1498 Der Golf von la Spezzia ist von beiden Seiten! eoilekenh von zwei hohen Bergzügen, die in das Meer hinausragen, hinter der Spezzia aber sich vereinigen; der westliche, ‘an dessen ‘Spitze noch die Inseln Palmaria und Tino liegen , ist auch auf seiner: ganzen äusseren. Seite vom Meer bespült, der östliche ist durch ‚die Ebene 'der'Magra von den Apenninen getrennt, in die sich von Borghetto heridie’Vara er- giesst. Zieht man von letzterem Orte eine Queer-Linie nach Cap Mesco, so hat man die Begrenzung des Landstriches, womit sich der’ Verfasser vorzüglich beschäftigt, obschon er auch die zen bei Massa: und Carrara berücksichtigt. A. Ein Sand- und Geschiebeland, welches sehr beträchtliche Blöcke in sich einschliesst, bedeckt an vielen Stellen die Oberfläche der Um- gegend oft in ausehnlicher Mächtigkeit. — B, In den ofterwähnten Bil- dungeu von Caniparola, deren fast senkrechten Schichten von N. nach Süden streichen, findet man von ©. her beginnend: 1) grauen thonigen Kalk’; 2) grauen schiefrigen Mergel; 3) grauen Mergel-Kalk; 4) grauen Mergel-Schiefer mit Fucoides intricatus; 5) grünlichen glimmerigen Sandstein; 6) grauen Mergel-Schiefer; 7) grünlichen glimmerigen Sand- stein; 8) grauen Mergel- Schiefer; 9) grauen thonigen Sandstein; 10) hellen Sandstein; 11) grauen Thon; 12) grauen thonigen Kalk; 13) grünlichen Sandstein; 14) grauen Mergel-Schiefer; 15) desgleichen mit Ocker - Äderchen; 16) grauen Thon; 17) Lignit; 48) grauen Thon; 19) Lignit durch 2 Thonlagen getheilt; 20) grauen Thon; 21) Lignitz 22) grauen Thon; 23) Kalkschichten; 24) grauen Mergel; 25) graue Mer- gelschiefer; 26) grauen "Then; 27) Agglomerat' von kompaktem grauem Kalk, Macigno und Jaspis mit grauem Thon-Zäment; 28) grünlichen zerreiblichen Sandstein; 29) wie 27); 30) grünlichen Sandstein. Die Braunkohlen-Schichten haben oft 2—3° Mächtigkeit und zeigen oft Hoiz- faser - Texfur. Man muss sie für tertiär halten, obschon die organischen Merkmale fehlen oder nicht untersucht sind. — C. Eine graue Breccie aus Trümmern von grauem kompaktem Kalke, Schiefer und Sandstein, wie sie dort anstehen , bildet kleine Vorgebirge im Golf bei S. Bartolomeo, Sta. Teresa und San Terenzio. — D. An lezterem Orte geht diese Breccie in’ einen kieseligen Sandstein über, der auch zwischen La Spezzia und Sarzana bei Ciapa und Musano wieder erscheint, gelb, braun, weiss- lich, gelblich, grünlich, zuweilen schieferig ist, stark gebogene Schich- tung und eine von der des ihn unterteufenden Macigno abweichende Lagerung besitzt; bei Ciapa fällt er 40° N. — E.Mit dem Namen Ma- cigno bezeichnet man zwei ähnliche, in Lagerung aber verschiedene Sandsteine; hier wird nur der obere davon so genannt. In Toscana, Lucca, Massa, Carrara, bei L« Spezzia ist er häufig. ‘Es ist ein brauner und gräuer kieselig-kalkiger, durch Schieferstückchen oft schwarz gefleckter, Glimmer-reicher Sandstein. Er bildet das Gebirge nördlich und östlich von La Spezzia im Hintergrunde des Golfes bis zur Vara und Magra, zum Theile vom vorigen Sandstein bedeckt, Zwischen Massa und Carrara sieht man ihn auf grauem kompaktem Kalk ruhen. — F. Ein grauer kompakter Kalk, zuweilen dolomitisch, an einigen Stellen ala Marmor von Porto Venere bekannt, bildet westlich von la Spezzia die ganze inwendige Seite und die Spitze des Bergrückens, "der ‘den Golf hier 'einschliesst, so wie einen grossen Theil der Spitze des östlichen Gebirgs-Armes, wo der Macigno aufhört. Diese Forma- tion lässt von Palmaria an ein- und -aufwärts gegen die Höhen der Corregna-Berge folgende 6 Abtheilungen erkennen: 1) Obere Schichten: kompakter Kalk mit kleinen Spathgängen, mit "Thon - Schiefer zuweilen wechsellagernd; 2) Doiomit, oft weiss, undeutlich geschichtet;' 3) duukel- grauer kompakter Kalk in dünnen Schichten; 4) derselbe in Wecbsellagerung mit hellbraunem Schiefer voll Orthoceratiten,*”) Belemniten, Ammoniten und viel Pyrit auf der Spitze des Corregna; 5) hellbrauner Schiefer in Wechsellagerung mit hellem kompaktem Kalk in dünnen Lagen; 6) derseibe imWechsellagerung mit dunkelgrauen Kalk-Schiefern. Der Dolomit bildet den Zentral-Bestandtheil der Kette und die höchsten Punkte derselben und kann als diejenige Masse gelten, die, wie ein grosser Gang emporgehoben, die übrigen Schichten aufgerichtet hat. Laucrer hat 0,41 kohlensaure Kalkerde darin gefunden. Die Ammoniten unterschied Sowerey in 15 Arten, wobei er A. erugatus Pair. (aus Lias von Yorkshire), A. Listeri und A. biformis (der Nordenglischen Steinkohlen), einen jungen A. Bucklandi (des Lias) und 11 neue Arten bezeichnet, welche DE La BEcHE in seinem Manuel benannt, beschrieben und abgebildet hat (A. Guidoni, A. ceylindricus, A. stella, A. Pbillipsi, A. Correguensis, A. articulatus, A. discretus, A. ventricosus, A. comptus (von Beın.), A. catenatus und A. trapezoidalis); die Beleniniten-Reste bestehen nur in Alveolen und sind nicht sel- ten; die Orthoceren gleichen dem OÖ, Steinhaueri der Nordengiü- — —— *) Wir haben allen Grund zu glauben, dass diese ängeblichen Orthoceratiten nur Alveolen von Belemniten sind. Br. 15° = BE m schen Steinkohlen, aber auch dem ©. elongatus des Lias. *) - Gvr- von zitirt noch A. discus, A. planicosta, A, Bucklandi;,.A. splendens (sonst in Kreide, auch Coralrag) , A. dentatus (sonst in Kreidemergel), A. concavus, A. plicatilis (beide sonst im Port- landoolithe), A: Greenoghii, A. Walcotti, A. stellaris, A. com- munis, A. Brookii und A. Nutfieldensis (sonst in Kreide, auch Portlandstone), welche bis auf die in Parenthese bezeichneten Ausnah- men alle im Lias vorkommen ; doch sind zweifelsohne einige unrichtige Bestimmungen darunter. _ Auch will Gumonı die Gryphaea arcuata im Marmor. von Portovenere gefunden haben. Die oberen Schichten sind meist gewaltsam gebogen, die unteren, obschon senkrecht, sind nur wellenförmig. Lagen von grünem und rothem Jaspis, auch rothe Mer- gel und Schiefer kommen. öfters mit diesem Kalke vor. — G. Braune Schiefer und bunte (bläuliche, grünliche, rothe) Schichten , leztere aus kalkigen, kieseligen und thonigen Materien bestehend, erscheinen in senkrechter etwas wellenförmiger Schichtung an der äusseren -Seite der westlichen ' Kette (Corregna) ‚bis gegen deren ‘Spitze hinaus, zwischen vorerwähntem Kalke und nachfolgendem Sandstein. — H. Ein brauner Sandstein, zuweilen auch Macigno genannt, sehr kieselreich, zuweilen etwas kalkhaltig, auch glimmerig, kommt mit vorigem vor, bildet aber auch das Capo Mesco, das durch ein Serpentin-Band von der: vorigen Gebirgsmasse getrennt ist. Ein grauer Schiefer aus Thon-Kiesel und Kalk-Stoffen gemengt, deren Menge -Verhältniss sehr veränderlich ist, und welchen kleine Kalkspath-, selten Quarz -Gänge durchsetzen, der ferner gresse Fucoiden enthält, bildet mit stark geneigter und gewun- dener Schiehtung , bei Monte Rosso von Serpentin durchbrochen, eben- falls einen "Theil :dieser Küste. — Endlich kommt an der Spitze des östlichen Bergzuges, zwischen Cap Corvo und der Magra noch körniger Kalk mit glimmerigem Schiefer, Quarz-Konglomerat, chloritischem Schie- fer u.s. w. :in 15 verschiedenen Schichten vor, welche wohl die, obgleich etwas fremdartig aussehenden Repräsentanten von (F?) G. und H. seyn mögen. — K. Der Carriarische Marmor, schon genugsam beschrie- ben, scheint zum System des Gneises und Glimmerschiefers der Apua- niscren Apenninen zu gehören. — L. Der Glimmerschiefer des Frigido- Thales richtet sich stellenweise senkrecht auf, ist durch isolirte Quarz- körner sehr bezeichnet; er nähert sich bald sehr einigen Schichten des Cap Corvo, bald manchen Gneisen im Ansehen. — M. Euphotid und Serpentin sind ungeschichtet, überlagern den Macigno, oder unter Ver- mittlung von Jaspis auch grauen Kalk und Schiefer, deren Schichten sehr gewunden sind. Euphotid und Serpentin gehen in einander über; ersterer kommt im unteren Theile der letztern eingeschlossen vor; der Jaspis aber ist wohl nur ein Produkt der Einwirkung von Serpentin auf Schiefer. Jene zwei Felsarten schneiden Cap Mesco vom übrigen *, Wie obiger OÖ elongatus Sow. im Lias anbat wohl nichts anderes ist, als eine Belemniten-Alveole, Br. — 1227 — Gebirge ab und ziehen nordwestwärts am Meere fort. — Sie durch- setzen die obigen Kalke, Sandsteine und Schiefer in allen Richtungen. Der Verfasser hält die Lignite von Caniparola mit einigem Zwei- fel für tertiär. Aus den lithologischen Verhältnissen der andern norma- len Felsarten wagt er nicht auf deren Alter zu schliessen. Auch obige Versteinerungen entscheiden noch nichts; doch sprechen sie mehr für die Oolith-Reihe als für die Steinkohlen-Formation. Indessen ist diese Vermengung der Versteinerungen verschiedener Formationen schon an- derwärts: nämlich in Salzburg (Ammmoniten mit Orthoceren) und in Dauphine und Savoyen (Belemniten mit Steinkohlen-Pflanzen) beob- achtet worden. I. Irıer: Note über den Dipyr der Pyrenäen und ein Vor- kommen dieser Substanz im Amphibolit (Ophit Puuassov’s), nebsteinigenBetrachtungenüberdieseGebirgsart(Ann. Chym. Phys. 1833, Dec, LIV, 38 4—391). GirLLET De Laumont und LELIEVRR haben 1786 den Dipyr zwischen Mauleon und Libarens, CHARPENTIER den- selben später bei Angoumer im Castillon-Thale entdeckt, und der Ver- fasser neuerlich das Vorkommen desselben an beiden Orten beobachtet, Er findet sich in eier Reihe kleiner Berge von Hornblende- Gestein, welche den Pyrenäen parallel vom Ozean bis zum Arriege-Thale ziehen, aber auch in einem jener Felsart untergeordneten thonig - specksteinar- tigen Gesteine. — Am rechten Ufer des Adour, 4 Stunde NW. von Bagneres de Bigorre, erhebt sich der längliche kleine Berge, über desse Ende die Strasse von T'owlouse führt, bis gegen Pousac hin. Sein obe- rer Theil besteht aus gelbem und schwarzem, bald thonigem, bald kal- kigem Höhlenkalk mit stängeligem Tremolit; sein untrer aus körnigem Am- phibolit, wovon auch Blöcke höher am Berge umherliegen. Er bildet eine ke- gelförmige Vorragung, welche man einige Schritte von der Müble von Pou= sac unter den Kalk einschiessen sieht. Diess ist CHARPENTIER’s eisensehüs- siger Kalk, der einen wesentlichen Bestandtheil des Ampbibolit-Gebirges zu bilden scheint. 100 Meter W, von dem Moellons-Bruche mitten an der Südseite des Berges findet sich die erwähnte Dipyr- führende Schichte, 8—10m. mächtig, fast vertikal, eingeschlossen in gelblichenm Kalke. Jenes Mineral erscheint gewöhnlich in Form 2 — 8'' langer und 1° — 2° dicker rektangulärer Säulen, selten in perioktogoner Gestalt‘, aber im- mer mit zerbrochener Erdkrystallisation, — von Perl- bis schwarz-grauer, gelblich-weisser und dunukel-amarantlh-rother Farbe, durebsichtig, von fa- serigem oder von blättrigem Bruche, und dann glasglänzend; es ritzt das Glas, schmilzt blasenwerfend leicht vor dem Löthrohre zu weissem Schmelz, welcher in Säuren ganz unlöslich ist. — Der Dipyr von Mauleon, von Bagneres und von Angoumer liegt in zwei Varietäten einer thonig - specksteinigen Felsart, wovon die eine dem Serpentine verwandt, zart anzufühlen, fest und schwärzlich-grau ist, den westlichen Pan m Theil der Lagerstätte bildet, und die amaranth-rothen perioktogonen Krystalle nebst sehr dünnen Nestern ganz weissen Kalkes enthält; sie geht allmählich über in eine andre, minder harte Felsart, welche durchsäet ist von Dipyr- Krystallen mit Chlorit. Da die Proportionen der Magnesia sich ändern, so wird diess Gestein bald zu einer blossen Ader von. Silber - weissen oder grünen Talk- Schuppen, worin dann die grössten Dipyr-Kry- stalle von weiss-gelblicher Farbe mit grüner, Astbest-artiger Horn- blende und blättrigem Eisenglanz vorkommen. Der Kalk bleibt aller- wärts derselbe. Nur der Unterschied findet in den Lagerungs-Verbält- nissen Statt, dass das Dipyr- führende System zu Mauleon und Angou- mer eingeschaltet ist in mit thenigem Kalk wechselnden Thon-Schiefer der Intermediär-Formation unmittelbar, während es zu Bagneres zum Amphibolit - Gebirge gehört. Dieses letztere aber liegt selbst im Thon- schiefer-Gebilde, wie man an dem kleinen Berge Betharam bei Estelle sehen kaun, wo der Thon-Schiefer allmählich in den ihm eingeschlosse- nen. Amphibelit übergeht, welcher in Form eines Lagers im Thon-Schie- fer weit verfolgt werden kann. In der Nähe des Amphibolits ist der Thon-Schiefer gelb, ockerig, wie kalzinirt, und dieser erscheint in Form konzentrisch abgesonderter Sphärcide, mit Eisenoxyd überzogen. Daher scheinf . die Amphibolit-Formation Folge der Einwirkung unterirdischer Hitze auf den Thon-Schiefer, welcher dann im geschmolzenen Zustande andre, minder erhitzte Schichten derselben Gebirgsart getrennt, empor- gehoben, durchbrochen und kalzinirt und an deren Oberfläche kleine Kegelberge gebildet hat. Daraus erklärt sich auch die Ähnlichkeit vieler Amphibolite mit Steinlaven, und die Gegenart von Eisenglanz, Prehnit, Gyps, Kochsalz und kavernösem Kalke in demselben. Zwar sind wirkliche Kratere in den Pyrenäen bisher nicht entdeckt‘ worden, wohl aber kommen im Soule-Thale und noch häufiger in der Escout- Ebene und dem untern Theile des Osseau-Thales u. a. a. OÖ. zerstreute Blöcke von Basalt mit Faser -Mesotyp in Kugelform, von Mandelstein jenem von Fass« ähnlich, von Spilliten u. s. w. vor. Davgeny: über die Quantität und Qualität dea Gases, welches sich aus der Köniysbad-Quelle zu Baih entwickelt (Philos. Transact. 1834, T, 1—13). Zu Bath sind drei Badequellen, welche einer Gesellschaft, und eine, welche einem einzelnen Privaten gehören. Jene liegen beisammen und nähren das Königs-Bad, das Warm-Bad und das Kreutz-Bad (? — Cross-B.), diese das Kengston- Bad. Davon hat das Königs - Bad bei Weiten die reichste Quelle, welche jede Minute 126, während sie mit den 2 nächsten zusammen nur 146 Gallonen Wasser liefert. Ehenso gibt. sie auch die grösste Gas-Menge, indem das Kreutz- Bad minütlich nur 12 Kubikzoll, das Warm-Bad noch weniger Gas entwickelt, wesshalb des Verfassers fer- =. WB = nere Untersuchungen: auf. das;Königs-Bad. beschränkt blieben. Er suchte alles daraus; aufsteigende Gas unter einem umgekehrten Trichter von 20° Durchmesser aufzufangen, ‚und seime 1. Monat lauge Beobachtungen auf alle mögliche Weise mit Rücksicht auf Luftdruck, Witterung, Ta- geszeit u. s. w. abzuändern. So erhielt er jede Minute 167 Kubikzoll Gas im Mittel, 530 KZ. im Maximo, 80-KZ. im Minimo , gewöhnlich aber 339—207 KZ. (= 5 : 3); — was auf den Tag im Mittel 223 Ku- bik-Fuss ausmacht. Dazu kommt nun noch die Gas-Menge, welche das Wasser in sich zurück behält. Welche ungeheuern Räume waren im Innern der Erde nöthig, um dieses Gas, das sich seit Jahrtausenden entwickelt, in seiner jetzigen Form aufzunehmen! (in 5000 Jahren 456,000,000 Kubik-Fuss.) Öfters nimmt man ein mehrtägiges Steigen oder Fallen der entwickelten Gasmenge wahr, ohne dass man darin eine Beziehung zur Witterung entdecken könnte. Ob aber ausserdem ein permanentes Zu- oder Abnehmen Statt finde, hat noch nicht herausge- stellt werden können. Eher seheint ein Zu- oder Abnehmen der aus- strömenden Wassermenge. (je nach Verschiedenheit der Witterung etc.) jenen Wechsel erklären zn können. Die Zusammensetzung dieses Ga- ses ist 96 Volumen Stickstoff auf 4 Sauerstoff, wozu 4% Kohlensäure, zuweilen bis 13 ansteigend, hinzukommen. Das Kings- Bath, welches eine sehr konstante Temperatur von 115° F. besitzt, entwickelt jede Minute im Mittel 240 Kubikzoll Stick- gas auf 126 Gallonen Wasser, das Cross-Bath von 96° gibt 12 Kubik- zoll’ auf 8 Gallonen, das Hot-Bath hat in dieser Beziehung nicht unter- sucht werden können. Eine vom Verfasser neuerlich untersuchte Quelle, Taafe’s Well bei Cardiff, hat 70° F, und entwickelt jede Minute 221 Kubikzoll Gas,‘ welches aus 0,035 Sauerstoff und 0,965 Stickstoff besteht. In beiden Fällen ist die Menge des Stickgases so gross, dass man nicht annehmen kann, Tagewasser hätten sie von der Oberfläche, von sich zersetzenden Pflanzen und Thieren, zuerst mit hinabgenommen, um sie jetzt wieder aus der Tiefe heraufzubringen ; noch würde dieses Gas den Rückweg vollenden können, ohne mit andern Zersetzungs-Produkten sich zu entzünden. Kohlen-, Schwefel- und Phosphor-Wasserstoffgas war nicht aufzufinden. Etwas später untersuchte der Verfasser zwei andre warme Quellen, die nach der trocknen Jahreszeit am Fusse des St. Vincenz-Felsens bei Clifton unter der Felswand, von der die Hängebrücke über den Avon zehen sollte, zum Vorschein gekommen sind. Ihre Temperatur ist 72° u. 66° F.; beide entwickeln Luftblasen, welche aus Kohlensäure oa Sauerstoff 0,08? = 1,03 zusammengesetzt sind. Stickstoff 0 ‚92 RN Die Wärme - Ausströmung ist daher auf_eine grössere Oberfläche jener Gegend ausgedehnt. Jedoch ist, hiebei zu bemerken, dass nach — 230 — Mirrer’s in Bristol Beobachtung jede Quelle, welche in Folge anhalten- ‘den Regens am Fusse jener Felswände ausbricht, in der Kran wärmer En als die gewöhnlichen Quellen gen Gegend. 1) III. Petrefaktenkunde. F. K. L. Sıckter: Sendschreiben an J. F. BrumenBacuh über die höchst merkwürdigen, vor einigen Monaten erst ent- deckten Reliefs der Fährten urweltlicher grosser und un- bekannter Thiere in den Hessberger Sandsteinbrüchen bei der Stadt Hiüdburghausen (Hildburgh. 1834, 16 SS. 4°. mit meh- reren Lithographieen),. Im Frühling 1833 beobachtete der Verfasser zu- erst auf einigen von Hessberg kommenden Sandstein- Stücken gewisse Zeichen, welche in ihrem Umrisse Ähnlichkeit mit Thierfährten besassen. Er veranlasste die Arbeiter, auf diese Erscheinungen mehr zu achten, und so ergab sich, dass dergleichen in der ganzen Schichtfläche zwi- schen zwei Sandstein- Flötzen der Hessbergischen Steinbrüche vorkom- men, und S. fand bereits im September Gelegenheit, die Erscheinung umständlich zu untersuchen. Jene Zeichen waren wirkliche Thierfährten, aber von verschiedener Art: ihre Formen blieben sich in jedem Fährtenzuge gleich, und die ein- zelnen Fährten stunden in regelmässiger Ordnung und gleichbleibenden Abständen von einander. In einer dieser, von einem Individuum her- rührenden Fährten - Reihen zeigten alle Fährten vier dicke aber vorn (durch eine Klaue?) spitze Zehen und einen von diesen ganz abgeson- derten und nach innen gerichteten stumpfen Daumen, der mithin an den rechten Füssen nach links, an den linken Füssen nach reehts gekehrt war, und welcher einen starken Ballen an seiner Basis besass. Aber die Fährten dieser Reihe waren von zweierlei Grösse: die der Hinter- füsse viel ansehnlicher, als die der Vorderfüsse, welche — auf jeder Seite — immer kurz vor (nie neben oder hinter oder auf) den ersteren stunden. Die ovalen Hintertatzen hatten vom Hinterrande des Ballens _ au bis zur Spitze des Mittelfingers 8’, in grösster Breite 5”, die vier äusseren Finger waren fast bis zur Hälfte der Länge getheilt, die Vor- dertatze derselben Seite stund 14” vor dieser, hatte aber nur 4‘ Länge auf 3° Breite. Die zwei Hinterfüsse sind in fast ganz gerader Linie uud in gleichen Abständen von einander, die Vorderfüsse etwas Weniges rechts und links von derselben und waren weniger stark eingedrückt, nit kurzen Zehen und schwachen Daumenballen. Der Zwischenraum zwischen den Fährten der 2 Hinterfüsse war jedesmal 1° 2' [die eigent- liche Schrittweite von der Spitze bis wieder zur Spitze der nächsten een — 231 — Fährte desselben Fusses aber, der Zeichnung zufolge, etwa 3' 6°). Diese Erscheinungen wiederholen sich bei sehr vielen Fährten-Reihen dersel- ben Art ganz genau. Nur sind die Maase je nach den Individuen ver- schieden, wie denn ein anderes Individuum eine Hintertatze von 12’ Länge und einen Zwischenraum von 2° zwischen beiden Hinterfüssen darbot. Alle Fährten-Reihen dieser Art ziehen auf dem etwas geneig- ten ' Sandstein - Flötze immer zu Berge, ohne doch parallel zu einander zu seyn. — Neben diesen Fährten-Reihen finden sich welche von andrer Art, welche auf der abgebildeten Steinplatte sich schief mit vorigen kreutzend bergab ziehen. Sie sind kleiner, als erstre, zeigen vier ver- hältnisswässig kürzer getbeilte, oder wie durch eine Schwimmhaut ver- bundene, mit spitzen Nägeln endigende Zehen ohne Spur eines Dau- mens, sind alle von gleicher Grösse, und die der rechten und der lin- ken Füsse bilden zwei Reihen neben einander. Die Länge jeder Fährte ist 3, die Breite 2’; die Entfernung einer vorderen Tatze von der hinteren ist 11°. An jeder Fährte zeigt sich auf der Abbildung hinten ein starker Anhang, dessen die Beschreibung nicht erwähnt. Ausser- dem finden sich noch die Fährten verschiedener kleinerer Thiere in die- sem Gesteine, die aber weder weiter beschrieben noch abgebildet wer- den. — Auf der Fläche des Sandsteins findet sich ein Aderwerk, wel: ehes von ziemlich gleichbleibender Dicke ist, sich verästelt und gesehlos- sene Maschen von sehr ungleicher Grösse und unregelmässiger Gestalt bildet, und das der Verfasser von einstigen, die Bodenfläche überziehen- ‚den Vegetabilien herleitet. — Die Eindrücke befinden sich, wie erwähnt, auf der Oberfiäche eines Sandstein - Flötzes, etwa bis 4" tief. Darauf liegt eine 3—4’ dicke Schieferthon-Lage,- welche nicht über und in diese eingedrückte Stellen geht, sondern ebenfalls, im noch weichen Zustande befindlich, durch den jedesmaligen Tritt des Thieres ganz auf die Seite gedrängt worden seyn muss, und in die hiedurch um die Dicke dieser Lage tiefer werdenden Eindrücke hat sich nun, wie in ein Model oder eine Matritze, die darauf liegende 3° dicke Sandsteinschichte abgegossen. Der zwischenlagernde Schiefer- Thon löst sich von beiden Sandstein- Flötzen leicht ab; da aber deshalb auf der Unterseite des oberen Flötzes die konvexen Fährten höher als auf der oberen Seite des unteren Flötzes die konkaven Fährten tief sind, so gibt ersteres immer ein viel bestimm- teres Bild, als letzteres. Diese Erscheinungen führen (wie die analo- ‚gen in Britannien) zu dem Schlusse: 1) dass die Oberfläche des noch weichen unteren Sandstein- und Schieferthon-Flötzes trocken gele- gen seyn müsse, als diese Thiere darauf herumliefen; 2) dass einer stürmisehen, den Sandstein absetzenden Bewegung des Gewässers ein ruhiger Stand gefolgt war, wo der nun zu Schieferthon erhärtete Schlamm sich absetzte; 3) dass demzufolge die Absetzung des höheren Sandstein - Flötzes mit den Konvex-Abdrücken die Wirkung einer neuen stürmischen Bewegung des wiederansteigenden Gewässers war, welches sich später bis über 18’ über die erste Schichte stellte: denn so mäch- — 232 — tig ist das Sandstein-Gebirge noch bis zur Oberfläche des Bodens, und zwar mit nachstehender Schichten-Folge in den Hessberger Steinbrüchen: a. Röther’Sand'. .©, 193% k. Weisser Sandstein . .„ 1713 b. Grüner Thon ...2 l. Thoniger blauer Schiefer 3 c. Sandsteinschiefer . . 1 m, Grauer Sandstein mit kon- d. Bunter Mergel . „. 23 vexen Fährten unten 6 e. Sandsteinschiefer . . 4° n. Mergelthon ...... ıı f. Rother Sandstein . .„ 3 o. Harter grauer Sandstein mit ; E'Mergel Jr. Nr 08 3 den Konkav - Abdrücken h. Grauer Sandstein . . 6 oben ss. Massa hate u Merselii.2.000 Aut 3" re er p.- Bunter Mergel . . 0. Diese Steinbrüche finden sich $ Stunden von Hildburghausen, gerade östlich über Weidersroda hin, 5 Stunde vom Dorfe Hessberg, zu wel- chem sie gehören; der Stein bildet einen über Weidersroda 3 Stunden weit fortgehenden Höhenzug längs dem nördlichen Ufer der Werra, über deren Spiegel er sich nicht über 400° hoch erhebt. Ihm zur Seite, nur bis 350° hoch, verlaufen Kalkgebirgs - Züge mit Ammoniten, Fisch-Ab- drücken u. s. w. Etwas mehr südwestlich erheben sich einige basalti- sche Kegel, wie der spitze Straufkayn und andre niedrigere um ihn her, — der aus Klingstein bestehende Höhenzug, der die berühmte Held- burg trägt, mit seinem basaltischen Kerne — und beide blasenförmige basaltische Gleichberge, zwei Stunden von vorigem entfernt, welche offenbar auf die Gestaltung dieser Gegenden einen grossen Einfluss ge- übt haben, worüber wir aber des Verfassers Ansichten weiter zu ver- "folgen nicht für angemessen halten. *) Auch in grösserer Entfernung von Hessberg, in andern Steinbrüchen desselben Sandstein-Zuges hat man später solche Thierfährten aufgefunden. Nach Ansicht der Zeichnung erlaubt sich Referent noch folgende Bemerkungen: 1) zu den Fährten erster Art: a. rücksichtlich der Form: Der Daumen ist deutlich an den vordern. wie an den hintern Füssen. Anersteren sind die 5 Finger (verhältnissmässig) dicker und kürzer und ist die Mittelhand länger, als beim Menschen. An letzteren ist der Daumen mit seinem Ballen so stark, wie an der Hand des Menschen, die Mittelhand ist auch hier länger, die4 Zehen aber sind nur noch Weniges kürzer, aber merklich dicker, als an dieser. : Sie sind aber viel länger, als an seinem Fusse , und deuten auch hiedurch darauf hin, dass sie zum Umfassen und sich dem Daumen entgegenzusetzen bestimmt gewe- sen seyen, wie sie durch alles dieses von den Fährten aller" übrigen Säugethiere ohne Daumen abweichen. Die Urtypen könnte man nur unter den Säugethieren und — mit sehr abweichender Stellung, ohne Nägel u. dergl. — bei den Batrachiern oder etwa einer noch unbe- *) Steinplatten mit solchen Fährten kann man erhalten gegen porto - freie Einsendung von 2 Thlr. Preuss. (Gold oder Papier) an Manrermeister Winzer in Hıld- burghausen, für jeden @uadrat-Fuss nebst Emballage. —-— 233 — kannten Form der untergegangenen Reptilien suchen; denn unter den noch lebenden kommen ähnliche Gestalten, zumal in solcher Riesengrösse, nicht vor (das Chamaeleon z, B, hat zwar ebenfalls vier Hände mit dicken — sehr kurzen — Zehen, deren aber drei und zwei einander entgegengesetzt werden). Uuter den jetzigen Säugethie- ren aber kommen Hände a) nur an den vorderen Extremitäten der Men- schen, ß) an beiderlei Extremitäten der Affen, %) an den hinteren Extremitäten der meisten Beutelthiere (Lipurus hat nur vorn zwei und drei sich entgegensetzbare Finger, hinten fehlt der Daumen gänz- lich) und unter den Nagern bei Cheiromys vor. Wir würden daher diese Fährten am allerehesten einem Affen zuschreiben müssen, Jedoch zei- gen diese Fährten, die vorderen wie die hinteren, statt der gewöhnli- chen Plattnägel der Affen, spitze Krallen an den 4 äusseren Fingern, wie unter den Affen nur bei den niedlichen Hapale-Arten vorkom- men, bei welchen aber wieder der Daumen der Vorderhände nicht so deut- lich abgesondert ist. Sollte es nicht möglich seyn, die Zahl der Glie- der an jedem Finger auszumitteln? — b. Rücksichtlich der Stellung bemerkt SıckLer ganz richtig, dass die Fährten der rechten und linken Seite einegerade Linie bilden („schnüren“); ich füge hinzu, dass die Spitzen der Zehen fast gar nicht auswärts gekehrt sind. Beides passt durchaus nur zu hochgestellten Säugethieren, durchaus nicht zu niederen Repti- lien, deren Fährten zwei Reihen mit auswärts gekehrten Spitzen bilden müssen. Auch ist der rechte Hinterfuss bis auf 14‘ Entfernung hinter den rechten Vorderfuss gesetzt, und so der linke Hinterfuss hinter den linken Vorderfuss. So weit würde aber ein Krokodil oder eine Eidechse den Hinterfuss dem Vorderfusse wohl nicht an- nähern können, theils weil ihr Rumpf zu lang, theils weil ihre Beine zu kurz sind. Bei einem aufrecht sitzenden Frosche würde dieses Verhalten eher eintreten, aber sämmtliche Fährten keine Reihe bilden können. Die Stärke des Abstandes beider Fährten von einander führt bei den Säugethieren schwierig zu einem weiteren Schlusse, da sie von der Schnelligkeit der Bewegung — Schritt, Trab, Gallopp ete. — abhängig ist. Jedenfalls indessen ist diese Bewegung hier nur Schritt gewesen, da die Fährten nicht geglitten sind, und der Hin- terfuss den Vorderfuss nicht erreicht oder gar überholt hat. Wie aber die Affen und die Beutelthiere im Schritte ihre Füsse setzen , ist mir unbekannt; auch habe ich eben keine Gelegenheit dazu, Beobachtungen anzustellen. Unter den übrigen Thieren pflegen im Schritte die Hinter- fährte in die vordre zu setzen der Wolf und Fuchs (schnürend), der Luchs, die Katze (etwas schränkend und ohne sichtbare Krallen), “ die Marder und Iltisse (schränkend, — doch meist hüpfend, und dann die Fährten neben einander); — dann der Hirsch u. s. w., des- sen wir hier nur noch gedenken, um anzudeuten, wie diese Stellung eine Eigenheit mehr hochbeiniger Thiere ist. — Immer schreiten etwas im Zickzack der Otter, der Dachs', der Igel, der Biber, oder die mehr kurzbeinigen Säugethiere mit breiterem und schwerfälligerem Kör- - 231 zZ per,.wie das ihre Form schon errathen lässt. Endlich setzen die Füsse paarweise nebeneinander die hüpfenden Thiere (s. 0.), insbesondere das Eichhörnchen, die Wieselu. s. w. Komplizirt ist die Fährten- Stellung beim Haasen. Am meisten ähnlich der Stellung jener obigen Fährten ist die des Bären, dessen Hinterfährten ebenfalls viel grösser als die vorderen sind, während bei den Hunden etc. die hinteren etwas kleiner bleiben. Sie stehen nahe hinter den vorderen, fallen inForm und Grösse sehr gegen diese auf und ziehen in fast gerader Reihe; aber hier sind lange Fuss-Sohlen mit sehr kurzen Zehen ohne Daumen vor- handen u. s. w. — c. Rücksichtlich der Grösse. Eine Tatze von 1’ Länge und eine Schrittweite von 3°’ 6‘ deuten auf ein sehr ansehnliches Thier hin, das nach lezterer allein zu urtheilen in dem ersten der obi- gen Fälle von der Kopfspitze bis zur Schwanzwurzel 8’, im zweiten 12° Länge gehabt haben mögte. 2) Zu den Fährten zweiter Art. Diese Fährten haben nur sehr kurz-gespaltene, vier-zehige, spitz-krallige Füsse, ohne Daumen. Zwar findet sich hinten an denselben ein Anhang, welcher noch auf eine Zehe, eine After-Zehe etwa hinweiset, vielleicht selbst auf einen Daumen. Was aber über die Stellung der Fährten gesagt ist, scheint uns einer neuen Untersuchung zu bedürfen: ob nämlich die zwei ne- beneinander ziehenden Fährten-Reihen wirklich von einem Individuum herrühren , oder von zwei parallel gehenden. Denn im Verhältniss zu ihrer Grösse scheinen die Fährten beider Reihen unter sich, wie die zwei Reihen selbst, viel zu weit auseinander zu stehen. Vielleicht hatte ‚das Thier einen schnürenden Gang und setzte im Schritte die hintere Fährte in die vordere? Auch würde, will man beide Reihen einem Indi- viduum zuschreiben, jener mehrerwähnte Anhang bald auf der innern, bald auf der äussern Seite der Füsse seyn? 3) Das angebliche Pflanzen - Netz ist wohl nicht hllcken Ur- sprungs. H. G. Bronn. G. Fischer pe Warpneım: Bibliographia palaeontologica animalium systematica; editio alters (jussu Soc. C. naturae serut. impressa, Mosquae 1834). Die gegenwärtige Arbeit des um die K. Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau, wie um die Naturwissen- schaften selbst gleich hoch verdienten Vize - Präsidenten und Gründers der ersteren, F. v. W., erschien 1829—1832 zuerst unter dem Titel ei- nes Prodromus petromatognosiae animalium systematicae, continens bi- bliographiam Animalium fossilium in den Nouveaux Memoires de la So- ciete etc. de Moscou, I, 301—374, II, 95—264 und 447—458, wo- von die jetzige Arbeit als eine neue vollständigere und einem grösseren Publikum leicht zugängliche und bequeme Ausgabe zu betrachten ist. Der Verfasser hatte in seinen Vorlesungen über Petrefakten - Kunde an der Universität Moskwa sowohl, als in der ersten Ausgabe dieses Wer- kes für erstre den zwar homogen und richtig gebildeten Namen Pe- tromatognosie erwählt, der ihm jedoch später desswegen unpassend, und — 235 — welchen mit der Benennung Paläontologie zu vertauschen nothwendig sehien, weil in das Bereich jenes Wissens ebensowohl geognostische und ‘anatomische, als zoologische und botanische Kenntnisse nothwendig gehören, die man bei der ersteren Bezeichnung leicht als ausgeschlos- sen ausehen könnte. Der Verfasser glaubte, dass in: seiner Bibliogra- phie über diesen Gegenstand die einzelnen Bücher, wie die in diesen oder in Zeitschriften zerstreuten Abhandlungen, mit Angabe ihrer 'Ver- fasser vollständig in zoologisch-- systematischer Ordnung aufgeführt, die entsprechenden Formationen angegeben, die Fundorte zitirt werden müss- ten, . welche letztre Aufgabe. jedoch nicht überall zu lösen möglich scheint, — Da dieses dem Zoologen wie dem Geognosten gleich wich- tige und willkommene Werk nach seiner Natur keines Auszuges fähig ist, so beschränken wir uns darauf, noch die Art seiner Einrichtung und Eintheilung näher zu bezeichnen. | Voran gehet die Aufzählung der Schriften allgemeineren Inhaltes: der Bibliotheken , der Zeitschriften, der Schriften über die Entstehung und über die Urbilder der Versteinerungen,, über deren chemische Zu- sammensetzung, über die Sammlungen derselben und ihre Systeme. Ihnen folgen die Beschreibungen der Versteinerungen und vermischte Beobachtungen; — dann die topographischen Schriftsteller im Allgemei- nen und nach den einzelnen Ländern insbesondre; — Schriftsteller über Knochenhöhlen; — Monographieen fossiler Knochen im Allgemeinen und nach den einzelnen Klassen, Ordnungen, Geschlechtern insbesondre, und mit Aufzählung der Arten, Bemerkung ihrer Anzahl’ und dergl. ;" — endlich jene der übrigen Abtheilungen des zoologischen Systemes, 'in welchem die Konchylien natürlich die grösste Masse ausmachen. Das Ganze ist mit einem alphabetischen Register versehen. Auch manche Schriften aus den nahestehenden Zweigen der Wissenschaft wird dem Leser in diesem, Werke mit aufgenommen zu sehen willkommen seyn, dureh welches wir. nunmehr mit Vergnügen den Erwartungen entspro- chen sehen, die wir an einer andern Stelle bereits ausgedrückt haben. ”) J.E.p# Kay: über die Reptilien-Überbleibsel aus den Ge- schlechtern Geosaurus und Mosasaurus in der Sekundär- Formation von New-Jersey, und über das Vorkommen der von Bucktranp sogenannten Koprolithen (Ann. Lyc. nat. Hist. of New-York, 1830, III, 134—141). 1.Mosasaurus Tb. II. Fig. 1—2). Mircait hatte bereits an Cuvier (oss. foss. V, ır, 310) geschrieben, dass er fossile: Reste aus den Mergelgruben der Monmouth Co. NJ. erhalten habe, die er als Theile des Mosasaurus betrachte, doch’ sahe sich Couvier durch keine Beschreibung ete. in Lage gesetzt selbst dar- über zu urtheilen , und so blieb die Sache im Zweifel, welchen auch Morron theilte. Diese Reste bestehen aus einem Zahne in einem kleinen Kinnladen - Stücke sitzend, und der genauere Fundort ist der Fuss der *) Jahrb. 1833 S. 65. -- DM - Neversink Hills. bei Sandy Hook. Jenes Bruchstück befindet sich je- doch ‚abgebildet in MicumaLr’s Anhange zu seiner Übersetzung von Cv- vier’s Erd-Theorie: (New-York 1818), aber ohne weitere Beschreibung. Der oben. beschädigte Zahn ist pyramidal, etwas zurückgekrümmt, vorn und hinten. mit. einer einfachen Kante ohne Sägezähne versehen, welche die ‚äussere Fläche von der inneren stärker gewölbten trennet. Der Schmelz ist. glatt, bräunlich-schwarz, glänzend, mit Streifen, welche aussen etwas weiter herunter ziehen, als innen. Der knöcherne Theil ist weiss. Die konische Höhle des Zahnes ist gegen ihre Spitze, da wo ..der Schmelz des Ersatz- Zahnes anlag, glätter als im Übrigen. Der. Zahn ist hoch . - x r R 5 A 1'',06 Engl. dick , unten ® & gerdias, lang, ray raue 1,02 lang, unten.» . BIER a . . .. 1,33 Höhe des knöchernen Fusses des Zahnes über dem Kieferrande . s 2 k a 3 - 3 1,00 Die Höhle für den Ersatzzahn hat eine Höhe von 2,05 ° Das Kinnladenstück desgl. } . - - . []J 2,04 u natürliche Obesfläche des Kinnladenstückes scheint jedoch nirgend vor- handen zu seyn. «Es: scheint demnach kein andrer Unterschied zwischen diesem : Überreste und den entsprechenden Theilen des Mosasaurus zu seyn, als dass erstres beträchtlich grösser ist; doch hat Cuvızz keine Ausmessungen. der Zähne mitgetheilt. Mit Ichthysaurus-Zähnen lässt „sich. ..der obige nicht vergleichen. — I. Geosaurus (Taf. II, Fig. 3,.4). ‚Auch :hievon besitzt man ein Kinnladenstück mit einem Zahne vom. uämlichen Fundorte, das jedoch noch nirgend’ beschrieben zu seyn. ‚scheint.: Der Zahn ist zusammengedrücht pyramidal, zurück- gekrümmt, "mit scharfen Kanten vorn und 'binten versehen, deren hintre schärfer ist. Jede der hiedurch entstehenden zwei Oberflächen ist in 4—5 andern Flächen unterabgetheilt, was man jedoch nur bei passendem Licht-Refiexe erkennt. Die Kanten lassen nur' gegen’ die Basis unter der Lupe Spuren von Säge-Zähnchen erkennen, Der Schmelz ist Gagat- artig, schwarz, glänzend, nur an der Spitze abgenutzt, Der Zahn hat Höhe 5 - - - : 0'',09 Dicke unten aalı - 0,97 ”» queer » . ° 113 0,45 Abstand seiner Basis vom: obern ‚Kieferrande . 0,06 Es scheint. einer der vordersten. des Unterkiefers zu seyn. :Er hat den hohen knöchernen Fuss mit Mosasaurus und Ge osaurus' gemein, unterscheidet sich aber von ersterem durch seine zusammengedrückte Gestalt, -von ‚letzterem etwas durch seinen undeutlicheren Sägerand und durch die Unterabtheilung auch der äusseren Oberfläche in meh- rere Flächen, endlich durch die mindere Grösse, da die Zähne‘ des Mon- heimer Fossiles über zweimal so gross gewesen seyn müssen, was aber Alles nur spezifische Verschiedenheiten seyn möchten, so dass man die Amerikanische At Geosaurus Mitchilli nennen kann. Dieses Überbleibsel gehört ebenfalls der Sammlung des Lyzeums. — 23272 — Ill. Ein Koprolith «Taf. II, Fig. 6) Mm derselben Samm- lung stammt gleichfalls aus der Monmouth Co. Er ist, wie BuckLAnns Sauro-copros, spiral gedreht (mit 24 Drehungen), oval, jedoch am einen Ende, wo er dünner ist, abgebrochen, am andern'abgerundet, aber mit dünn ausgezogener Spitze. Er ist fast 1°‘ lang, homogen, schwarz, mit Säure brausend ; eine seitliche: kleine Vertiefung enthält hohlensauren und phosphorsauren Kalk und kleine Quarzkörnchen, - Torkex will eine vollständige Analyse liefern. ‚Wıruam: The Internal Structure ofFossilVegetables (Edinb. 1833, 4°, 16 pil.). Dieses Werk ist entstanden durch ‚Vereini- gung des früheren (observations on fossil vegetables, s..S. 456: d. Jahrb, 1833): mit.einigen spätern Aufsätzen des Verfassers in verschiedenen Zeit- schriften und mit neueren Untersuchungen. Die schon, früher beschriebene mikroskopische Untersuchungs. Methode. 'desselben ist bekanntlich zuerst von Nıcor: erfunden, und von MacsızLıvray rühren die ‚Abbildungen und botanischen Beschreibungen her, dem der Verfasser dafür dankt. I. Kapitel. , W. ist geneigt, der organischen. Struktur ‚wegen, den Gagat von Coniferen oder verwandten Dikotyledonen abzuleiten, während die Cannel-Kohle das Zellgewebe der Gefässpflanzen [?] be- sitzt. Auch die Schiefer= und Faser - Kohle. des Erz-führenden Kalkes zeigt Spuren von Koniferen-Struktur,, welche: Veranlassung zu Aufstel-. lung der ‚Art Pinites: carbonaceus: bieten, ‚In den 'Oolithen von Yorkshire und andern Theilen Erglands hat der Verfasser bisher 'nur einen eigentlichen Dikotyledonen-Baum gefunden; alle anderen Stämme gehören den gymnosperinen Phanerogamen an. Der Gagat von Bovey und die Lignite am Rheine enthalten nur dikotyledonische Hölzer mit deutlichen Jahresringen. II. Kapitel. Charakteristik fossiler Pflanzen nach Kırser und Bronestarr und Erläuterung durch Abbilduugen ‘der Struktur nach le- benden Gewächsen. 3 III. Kapitel. Über die fossilen Stämme der Steinkohlen- Form#- tion. Die Stämme von Lennel Braes in Berwickshire zeigen 2" dicke Mark-Zylinder, umgeben von einem Holzringe, ähnlich wie bei den Ko- niferen beschaffen, die konzentrischen Schichten jedoch minder deutlich- und die Markstralen mehr oder weniger wellenförmig, so dass es wie- der zweifelhaft wird, ob sie wirklich zu. den Koniferen gehören. W, nennt sie Pitus antiqua. — — Die Stämme von Craig Leith schei- nen dem Verfasser: der eine von einer Dikotyledone oder &ymnosper- men Phaneroganıe, zwei andre von Koniferen abzustammen:: es sind Pinites Withami und P, medullaris von Lmpreyr und Hvrron. Die Stämme im Sandsteine des Bergkalkes enthalten mehr Kalktheile als dieser erstre, während in denen des. Steinkohlen - Sandsteines die Kieselerde vorherrscht. — Die fossilen Stämme von Tweed-Mill nennt Wırnsm Pitus primaeva; — jenen von Allenbank: Anabathra — 12383 — pulcherrima, da er ihm wegen der Queer - Linien: seiner: verlängerten Zellen: ein neues Genus zu bilden 'scheint. Zwischen Mark und Ober- fläche ‚finden sieh Holzfasern, wie bei = HenEErEE Bmise Mark Bun len, aber keine Jahresringe.. i ‚Ein: in: den Steimkohlen! von Gosfor!k an der Her nenn Basin- stamm von ‘72’ Länge ist von LınpLev und Hurros Pinites Brand- lingi, der fossile Stamm von Ushaw Peuce Withami, ein 30 Fuss langer Stamm von Godeshead von Wırnam: Pinites ambiguus ge- nannt worden. Auch Lepidodendron Harcourtii ist Gegenstand einer längeren Beschreibung in dieser Schrift. [vgl. Jahrb. 1833, S. 622.] IV. Kapitel.’ Die Flötzgebirge enthalten Stämme , die ihrer Textur nach vollkommen mit denen unserer jetzigen Koniferen über- einstimmen. In. den Schichten von Whitby unterscheidet W. Peuce Lindleiana und P. Huttoniana, und in den Oolithen nz nz den noch P. Eggensis: ogü a ha eftraz Eine Aufzählung der einzelnen in diesem Werke weile ie ten mit Beifügung von Art- Diagnosen und Zitirung der ‘zugehörigen Abbildungen schliesst das Werk. Die älteren Stämme der Steinkohlen u. s. w. bieten nur schwache Spuren von Jahresringen , wie noch’ jetzt die tropischen Bäume. In den Oolithen erscheinen ‘dieselben deutlicher, doch eben se ungleich an Dicke, wie sie an unseren Bäumen nach der jedesmaligen Jahreswitterung ausfallen. Die Zellen sind’ grösser als 'bei unseren Koniferen, aber die ‚bis jetzt entdeckten Stämme nicht so gross als die grössten unsrer lebenden = Bous im Bull. soc. geol..de France, ib F, en H. G. Bronn: Lethaea geognostica, oder Abbildungen und Beschreibungen der für die Formationen bezeichnend- sten Versteinerungen. Lieferung I und II, mit 12 Bogen Text, 1 gedruckten Tabelle in 4°; 1 lithographirten Tabelle in Fol. und mn Steindrucktafeln in 4°. (Stuttgardt 1834—35). Da nunmehr auch die zweite Lieferung dieses‘ unter einer sehr günstigen Aufnahme begonnenen Werkes zur'Versendung ‚bereit vor uns liegt , so ‚erlauben wir uns eine‘ Anzeige‘ davon mitzutheilen. Diese zwei Lieferungen, einschliesslich .der‘dreizehnten Tafel, welche schon zur dritten Lieferung gehört, und des hinzukommenden Textes, enhalten eine namentliche Übersicht aller fossilen Geschlechter von Pflanzen und Thieren, welche in den Gesteinen der zwei ersten Gebirgsperioden, dem Kohlen- und dem Salz-Gebirge, das bis an ‚die Lias - Formation reicht, enthalten sind, — eine Angabe der Zahl ihrer bekannten Arten und deren geognostisch-geographische Verbreitung im Allgemeinen, — die Charakteristik und. Abbildung fast aller auf den fossilen Zustand besehränkten Genera, ihrer wichtigsten Arten und deren vollständige Synonymie -und geognostisch - geographische Verbreitung im Besonderen. — 239 —— Die Anzahl dieser Genera und Subgenera beläuft sich im Ganzen be- reits auf etwa 180, worunter etwa 0,9 ausgestorben sind: der vielen als Synonyme angeführten Geschlechter nicht zn gedenken. Die Ta- feln liefern über 160 abgebildete Gegenstände und im Ganzen an 350 Fi- guren, wodurch jene Gegenstände von verschiedenen Seiten, vergrössert; nach Durchschnitten u. s. w. dargestellt werden und auf eine meister» hafte Weise ausgeführt sind. Zwar sind nicht alle hier aufgeführten Genera haltbar, aber die Abbildungen sollten dann den Leser dennoch leichter hier- über zu urtheilen in Stand setzen, wie dieses insbesondere bei den Amerikanischen Trilobiten - Geschlechtern der Fall war. Wo es immer möglich gewesen, sind Origimal-Abbildungen geliefert worden ; bei den Kopieen hat man die Quelle angegeben , woraus ‚sie entnommen sind; von jenen Geschlechtern, von welchen eine Abbildung zu geben zur Zeit nicht möglich gewesen, sollen dergleichen auf Supplement - Tafein am Schlusse des Werkes geliefert werden. Der beabsichtigten rasche- ren Herausgabe des Werkes stand eine längere Krankheit des Zeichners im Wege; diese Verzögerung einzubringen sind jetzt zwei Zeichner an der Fortsetzung beschäftigt. Der bisher erschienene Antheil dessel- ben mag zugleich als Maasstab dienen, dass die angekündigten 5—6 Lieferungen für das ganze Unternehmen, nämlich noch 3—4 Lieferun- gen für die Liasformation bis zu den neuesten Tertiärgebilden, hinrei- chen werden, wenn nicht etwa rücksichtlich der fossilen Säugethier-Reste eine kleine Erweiterung des anfänglichen Planes gegünscht werden sollte, Dagegen dürfte die versprochene Bogenzahl wohl überschritten wer- den, was aber aufden gewiss äusserst billig angesetzten Preis von 1fl.48kr, nicht von Einfluss ist, welchen Hr. BerırHavpt in einer Anzeige die- ses Werkes (die wir uns nicht verschaffen konnten) gleichwohl zu hoch gefunden haben soll. Wir wollen es Herro Breitnauer gerne glauben, dass er in seiner längeren Praxis Buchhändler kennen gelernt, welche dem Verleger oder dem Publikum die Hälfte der Kosten schenken und mögten ihn daher un deren Addresse bitten. Andre Beurtheiler sind gründlicher und dabei dennoch billiger gewesen: wir danken ihnen auf- richtig dafür und benützen mit Vergnügen die uns zugekommenen Mit- thceilungen zu folgenden nachträglichen Bemerkungen: 1) die erste Hälfte des Titels ist zwar nicht für Jedermann verständ- lich, aber zum Zitiren selbst in andern Sprachen bequeni; und nun ist dieses Werk dazu bestimmt, in geognostischen Lehirbüchern ete, viel zitirt zu werden. Die zweite Hälfte des Titels lässt zu- dem keinen Zweifel über die Tendenz des Buches übrig. 2) Hr. Grafv. STERNBERG, welchem ich die Zeichnung von meinen Ly ec o- podites pinnatus (S. 33) gesendet hatte, die von ihm inzwi- schen in der Flora d. Vorwelt (V et PT, Taf. XXVIL S. 23) wie- dergegeben und unter dem Namen Caulerpites Bronnii be- Schrieben worden ist, schreibt mir von Brzcz zina (13. Dez. 1834), ‚dass er diese Pflanze nun auch aus einer Kalkschichte des Tödt- liegenden in Böhmen in Gesellschaft der von Acassız voriges Jahr Jahrgang 1835. 16 -— m -— bestimmten Fische gefunden, und zwar mit ährenförmigen , etwas ausgebreiteten Fruktifikationen, wodurch sie in die Mitte zwischen die Algaciten undLycopodiaceen, doch den letztern näher, zu stehen komme. 3) Herr Dr. B. Corra weiset einen durch ein Überkehen 'verschulde- ten Fehler in Beziehung auf Faseiculites nach, welches S, 38 E- fraglich als aus der ersten Periode stammend angeführt wird, ob- schon CorrA in’ der Anmerkung zu Jahrb. 1833, S. 117 bereits, für das Genus wenigstens, tertiäre Formationen in Böhmen u. Süd-Frank- reich als Fundort nachgewiesen, und nach R. Brown die fossilen Hölzer von Antigoa, woher dieser Fasc. palmacites stammt, ebenfalls tertiär zu seyn schemen. — von Dscren (in der Über-. setzung von DE ra Becene’s Handbuche S. 514) und Kerezsrkın (Naturgesehichte d. Erde I, 117, Il, 19 und 838) gehen aber so weit, Chemnitz und die Steinkohlen- Formation mit Sicherheit als Fundorte dieser Art zu bezeichnen. 4) H. von Meyer benachrichtiget mich, dass sem Echino- Eneri. nites.von Echinospaerites WAanrEnB, (S. 58) ein ganz ver- schiedenes Genus seye. Die Wahrheit zu sagen, vermuthe ich unter den Echinosphäriten eine ganze Familie verborgen, deren Genera aber noch nirgend hinreichend untersucht und unter- schieden worden, indem die den Echinosphäriten von WAHLENBERG beigelegten Charaktere keineswegs allen Arten zukommen. — Bis selches geschieht, d. h. bis wenigstens Ein andrer Genus dem Echino-encrinites gegenüber genügend eharakterisirt wird, sehe ich mich in der Notlwendigkeit, die ganze Gruppe un- ter jenem Namen vereinigt zu lassen. Beonn. Cr. Des Movsmws: Monographie der fossilen Clavagella ceoruonata DersHay. (Bullet. J’hisivire nat. d. L. Soc. Linn. d. Bor- deauz 1829, Nov. III, 239. — Fer. bull. soc. nat. 1830, XIX, 173—176.) Diese von Quoy entdeckte, von Desmayes beschriebene Art wurde von Rang 1828 bei Paxillac in mehreren und schönern Exempla- ren aufgefunden, abgebildet, aber wegen auderer Geschäfte die Beschrei- bung Hın Des Mourıns überlassen. Die Röhre hat bis 6’ Länge auf 15, und am Keulen-Ende auf 23 Millimet. Dicke, ist fast immer gerade, rund, zuweilen nur etwas seitlich zusammengedrückt vom Rücken der Klappen her, manchmal mit einer Art Naht der Länge nach. Der Keu- lenkopf, olıne die Dornen darauf, nimmt 4 der ganzen Länge ein. Die linke Klappe ist. mit der Röhre ER und von aussen sichtbar, die vechte ist innen, frei. Die Klappen zeigen Zuwachsstreifung, sind dadurch etwas wellenförwig und die rechte hat innerlich zwei Muskel- Eindrücke. Ihre Länge ist 35 Millim., ihre Form fast wie bei Lutra- ria solenoides, doch minder schief, mehr wie ein Parallelogramm, — 41 — . der Vorderrand ist gerundet, der hintere etwas abgestutzt, der untere fast gerade, der obere dessgleichen bis auf die leichte Vorragung der Buckeln am vordern Drittheil der Länge. Das Schloss jeder Klappe enthält einen kleinen Zahn und eine meist undeutlich gewordene Band- Grube, Die Krone der Keule ist gebildet von einer platten, ovalen End-Scheibe, in deren Mitte man eine dreitheilige Naht bemerkt, deren untrer Zweig noch auf der Scheibe selbst endiget, die zwei andern aber sich mit den Ästen einer Naht seitlich an der Röhre zu verbinden pflegen. Der Durchmesser der Scheibe ist etwas kleiner, als der der Keule, und sie ist umgeben von einem Kranze 15 Millim. langer, hoh- ler Stacheln, welche mit vielen unregelmässigen, sich durchkreutzenden Ästen versehen sind, durch die (nach Range) der Byssus hervortrat, womit sich. das Thier in Höhlen von Seekörpeın befestigte. In der Jugend scheint das Thier noch keine Röhre zu haben: es befestigt sich mit seinem Byssus zuerst in einer Höhle und beginnt dann den Bau der Röhre von der linken Klappe ausgehend; die Röhre aber bleibt noch eine Zeit lang durch jene mehrerwälnten Nähte gespalten, damit, wie Klappen und Thier an Grösse zunehmen, auch sie noch erweitert werden könne, Die Diagnose ist: C. coronata tube subeylindrieo, subrecte, elongato, elavato; disco complanato sutlura trifida exarato; suturis unifariam (an bifariam?) con- tluentibus; valvis sulcis inerementalibus subundulatis, Im Grobkalk zu Lisy bei Meaux, — zu Medoc (Pauillac, St.-Estephe) und Blaye. Cur. Kare: Stammt das Menschengeschlecht von einem Paare ab (Karpr’s vermischte Aufsätze, Kempten 1833, 8, S.120--128). Der Verfasser ist der Ansicht, dass alle Menschen von einem Paare ab- stammen, und findet für diese Ansicht folgende Gründe: das Menschen- Geschlecht hat die allgemeine Weltfluth erlebt, weiche zweifelsohne eine längere Reihe von Erschemungen in sieh begreift, webei viele Gebirge sich heben, das weit höhere und gleichförmige Klima sich abstufte und neue Thier- und -Pflanzen-Arten auftraten; da muss wohl auch der Mensch Folgen der allgemeinen Veränderungen erfahren, da mögen die verschie- denen (3—5) Rassen-Typen sich ausgeprägt haben, welche, wie andre Gegensätze, sich aus einer Einbeit entwickelt haben müssen. Hat aber ursprünglich eine qualitative Einheit des Menschen bestanden, so Kegt die Annahme der numerischen (jedoch mit geschlechtliichem Dualismus) nahe, wie denn von den Insekten an aufwärts die Organismen sich im so geringerer Anzahl erzeugen, als sie auf einer höheren Stufe stehen. Sollten aber mehrere Menschen-Paare ursprünglich erzeugt worden seyn, so würde man alsdann doch immer nur eine beschränkte Anzahl, wohl "am besten entsprechend der Zahl der Menschen - Rassen, also 3—5 an- nehmen müssen, durch welche geringe Zahl die Verstellung von der Grossartigkeit der Schöpfungskraft des Weltgeistes nur verlieren würde, während sie dagegen bei der völligen Zentralisirung des Aktes auf und durch 16 * - Wi - Ein Paar gewinnen muss. ‚Wie aber seit jener Zeit die Meereshöhe sich nicht weiter verändert, das Klima sich nicht weiter differenzirt hat u. s. w., so ist auch kein Grund mehr zu wesentlicher Weiterausbil- dung der Rassen vorhanden gewesen; auch erklärt sich so [?] der Mangel der Anthropolithen u, s. w. PER; Bucusr: Abhandlung über eine Knochenhöhle, im Osten von Suint- Jeun- du-Gard entdeckt (Mem. de lu Soc. de phys. et d’hist. nat. de Geneve IV, ır. ... Auszug: Bibl. univers. 1834, LVI, 266—275, av. 1. pl.). Fünf Minuten nördlich von Mia- let, 300° über dem Gardon - Flusse, in der senkrechten Wand eines 300 Tois, hohen Berges ist der schwer zu erklimmende Eingang einer ge- räumigen Höhle, welche ın Zeiten der Unruhe öfters eine Zufluchts- stätte gewesen, und deren Mündung desshalb mittelst einer künstlichen Mauer noch verengest war. Ein von Höhlen derchzogener Kalk, bedeckt mit Geschieben, welche von den Hoch-Cevennen herabkommen, setzt. überhaupt das Gebirge der ganzen Gegend zusammen, In der mittleren Gegend der Bergkette, da wo.jene Höhle sich findet, herrscht eine über 6° mächtige Bank thonigen Kalkes voll Bivalven - Resten, welche sich eine halbe Stunde weit erstreckt, bis sie durch eine tiefe Thalschlucht abgeschnitten wird. Über ihr und auf dem entgegenge- setzten Ufer des Flusses finden sich häufige Grypbiten, Ammoni- ten undBelemniten u.s.w. Das Vorgemach der Höhle verengert sich nach hinten und ist hier durch Sand ausgefüllt ; aber schief von da gegen den Eingang herabziehende Bänder an die Wände der Höhle angekitteten Kieses zeigen noch , dass sich jenes Sandlager vordem in. - Form eines sanften Abhanges bis zur Mündung erstreckt habe, wie es . sich im Innern noch jetzt durch alle Gänge der Höhle fortziehet, wo eine 4’ dicke Lehm-Lage mit einigen wenigen Knochen dasselbe über- deckt: Der Kies aber muss meist die ganze Höhle bis zu ihrem Deck- gewölbe ausgefüllt haben, da man ihn auf ebenen Stellen der Wände überall wiederfindet. Wassergüsse, durch die Decke herabdringend, deren Öffnungen sich später durch Kalkspath - Bildungen schlossen , ha- . ben später diesen Kies allmählich hinweggeführt theils durch jetzt ver- schlossene Ausgänge, theils nach weiten tieferen Behältern , wie deren einer noch übrig ist. Auch von jenen Öffnungen in der Decke ist jetzt nur noch eine mit einer Weite von 1° übrig, welche zur Regenzeit Wasser liefert. Einst aber waren ihrer vier, Die Breite der ganzen Höhle ist 6—8°, ihre Höhe noch beträchtiicher; die Thiere , welche sie einst bewohnten, konnten sich daher bequem in ihr bewegen und mö- gen Eingänge benützt haben, welche nun verschlossen sind. Zuerst müssen mehrere Generationen von Bären hier gelebt haben, deren jede ' ihre Knochen-Reste zurückliess, welche Hyänen später benagten und durcheinanderwärfen, Diluvial- Wasser noch weiter zerstreuten und im dem Schuttlande begruben, welches die erwähnte Lehmschichte bedeckt. — BE = Es besteht aus einer röthlichen, dichten, thonig-mergeligen Pflanzen- Enle, wie sie in der Umgegend herrschend ist, mit Steintrümmern; deren Menge einwärts vom Eingange abnimmt, mit losgerissenen Sta- lagmiten-Stücken, Quarz-Geschieben und Eisenerzen, wie sie in den be- nachbarten Gebirgen häufig sind. Gegen den Hintergrund der Höhle wird der Thon verwaltender; die Knochen sind besser erhalten, einige schei- nen noch einen Theil ihrer Gallerte zu besitzen. In den zwei Seiten- gängen, in der Richtung des Einganges nehmen sie an Menge ab, sie bekommen ein altes Ansehen und stammen offenbar aus ungleichen Zei- ten her. Einige Phalangen und einige Wirbel lagen noch in ihrer na- türlichen Ordnung beisammen, auch das Vorderbein eines Bären mit allen seinen Knochen. Der Zeichnung zufolge [denn eine Beschreibung ist nieht gegeben] besteht die Höhle aus zwei parallelen Gängen, welche von der äusseren Bergseite senkrecht nebeneinander in den Berg hin- eingehen, und in ihrer Mitte und an ihrem Ende durch zwei ebenfalls parallele Queergänge (E, F.) von 20m Länge mit einander verbunden sind. Die erste Hälfte des ersten Hauptganges (A) 'hat 1sm Länge und verschmälert sich nach hinten, bildet an dem Vereinigungs - Punkte mit dem ersten Queergange (E) eine Erweiterung; ihre zweite Hälfte hat 25u Länge und sendet an ihrem Ende zwei parallele Seitengänge (G,H) nach links und zwei andere nach hinten (J,K). Ob das vordere Ende des zweiten, rechts befindlichen Hauptgangs (B) bis an die Ober- fläche des Berges reiche, ist nicht zu ersehen ; jedoch sind dessen beide Hälften so lang, als die des ersten; — hinter der Vereinigung der ersten Hälfte (C) mit (E) ist eine grosse runde seitliche Erweiterung (L), un in der Mitte der zweiten Hälfte (D) ein rechts abgehender Seitengang (M), der sich zweimal unter rechtem Winkel bricht, und so wieder fast in den Hauptgang zurückkehrt. Die erste Veranlassung zu Nachgra- bungen in dieser Höhle war die zufällige Auffindung einiger an die Wände festgekitteter Menschen - Knochen durch Dr. Juscız von Fialet. Eine sogleich veranstaltete Nachgrabung in einer Vertiefung im Innern der Höhle (in D, beim Anfang von M) führte zu Entdeckung einer ge- brannten Thon-Figur , einen römischen Senator vorstellend, und dreier tiefer gelegenen Menschenschädel, wovon der unterste noch einen Theil des Skelettes bei sich hatte. Diese Knochen. alle : zeigten keine Spur von Abreibung durch Wasser, und in ihrer Nähe war die Erde flecken- weise blutroth gefärbt, was überhaupt jederzeit ein Anzeigen der Nähe von Knochen gab. Die Fortsetzung der Arbeiten gegen eine Rotonde (L), einen Begräbnissort, führte in der letzten, thonig-kaikigen Alluvial- Schichte auf eine Menge schöner Höhlenbär-Knochen. Je mehr man sich von jener ersten Vertiefung dabei entfernte, desto mehr wurde diese Erde mergelig, reicher an Kies, und durchdrungen von einem ver- steinernden Safte, so dass man zuletzt zu mühsamem Wegbrechen ge- nöthigt war; dabei wurden auch die Knochen immer härter, schwerer, hell- und fast metallisch-klingend. — Diese Erscheinungen zeigten sich auch an einer andern Stelle (im Winkel von D mit F) wieder, doch waren Ge = Mi + die Knochen dabei geschwärzt von REN eingedrungenen Eisenoxyd. Diess sind zweifelsohne die Reste der die Höhle am frühesten *) bewoh- nenden Bären, deren Knochen zuerst auf der kiesigen Lehmschichte . abgelagert, von Wasser später mit ihr durcheinander ‘gemengt und mit einer Thonlage bedeckt wurden. In einer mit dieser letztern Stelle zu- sammenhängenden Felsenspalte fand man 6—7 Bären - Schädel zusanı- mengekittet und mit grossen scharfeckigen Steinen durcheinander gehäuft, die offenbar von der Decke herabgefallen, später aber wahrscheinlich durch Menschen über diese Schädel in der Spalte hergelegt worden waren, wie das überhaupt, auch in den übrigen Gegenden der Höble, immer der Fall war. So scheint man zur Annahme zweier Überschwem- mungen in dieser Höhle geführt zu werden, vor welchen jedesmal Menschen die Höhle periodisch bewohnten; während der zweiten dieser Perioden wurden die Körper der Bewohner mit ihren Kunst - Erzeugnis- sen in der obern Erdschichte (der Rotonde) begraben; von der ersten aber muss ein Oberschenkelbein-Stück eines Menschen im Lehme unter den Bären-Knochen,, ein ganz „fossilisirter“ an der Zunge anhängender Schädel in einem engen Durchgange, endlich ein Cubitus mit Töpfer- waaren, eine in Teig verwandelte Kohle mit Herbivoren - Trüm- mer in einer bis dabin noch unberührten thonig-kalkigen Erdschichte ei- ner andern Stelle beisammenliegend herrühren. — An einer Stelle (im Winkel von B mit F) lag eine erstaunliche Menge von Bären-Zähnen und -Knochen und ein verstümmelter Hirsch -Schädel beisammen, der- gleichen auch noch an zwei nahen andern Punkten (G und G B) vor- gekommen ist. Überhaupt scheint die Erweiterung, worin B, F, G, H, I und K zusammentrefien, ehedem ein Ort allgemeiner Ablagerung von Knochen und von Menschenkörpern gewesen zu seyn: ihre beiden En- den waren vordem durch eine Mauer verschlossen. Der Gang B ent- hält eine rothe Erde, nach vorn zu mit einer Menge wohl erhaltener Vögel-Knochen, auch mit Exkrementen von Hyänen. Gegen den Ein- gang zu werden die Knochen aber überhaupt zerreiblicher und zerfallen fast bei der Berührung. Auch ward in dieser Gegend eine wohlgestal- tete Lampe aus gebranntem Thon, etwa aus der Zeit des Einfalles der Römer in Gallien entdeckt. Der Queergang E enthielt . keine Kno- chen. In dem Gemäuer , womit der Begräbniss-Ort (? L) auf einer Seite geschlossen gewesen, fanden sich Menschenknochen und Töpfer- waaren von viel höherem Alter, als die in jenem begrabenen Leich- name, durch ein natürliches Zäment mit den gebrauchten Steinblöcken verkittet. Aus Vorstebendem scheint gefolgert werden zu müssen: die Bären- und -Hyänen-Reste rühren aus einer sehr alten Zeit, wahr- scheinlich vor dem Aufenthalt des Menschen in diesen Gegenden. Jene beiderlei Thiere lebten hier, und die Hyänen trugen ihren Raub hieher, a *) Leider ist der hier benützte Auszug unklar und verwirrt rücksichtlich dessen; was in diesen Höhlen verschiedenen Schichten und Zeiten angehört. D. R. — 453 — bis sie endlich durch eine der grossen Katastrophen der Natur unter- gingen. Nach Wiederkehr der Ruhe bewohnte der Mensch die Fe!shöh- len, und die in der thonig-kalkigen Schichte gefundenen Trümmer von Töpferwaaren geben uns einen Begriff von der Unvollkommenheit sei- ner Kunst. Eine zweite Überschwemmung scheint dann die Reste der darin untergegangenen Menschen mit den schon am Boden liegenden Raubthier-Gebeinen durcheinander geworfen zu haben. Denn die Men- schen- Gebeine könnten zwar vor diesem Ereignisse etwa die Hyänen schon dahin getragen haben, aber die Kunst-Produkte beweisen, dass Menschen bier wirklich gewohnt haben, was nicht gleichzeitig mit den Hyänen geschehen konnte. Diese zweite Überschwemmung muss allge» mein gewesen seyn, da sie sich auf alle Höhlen in Süd-Frankreich er- streckt hat; vielleicht ist es die biblische Sündfluth gewesen [der Ver- fasser ist ein Geistlicher!]. Viel später endlich hat die Höhle noch als Begräbnissort gedient; die Menschenknochen aus dieser Zeit sind aber nicht so sparsam, zerstreut und verstümmelt, wie die früheren; viel- leicht rühren sie aus der Zeit der Druiden. F. J. Pieter: Note über die fossilen Bären-Knochen, welche in der Höhle von Mialet gefunden und von Pastor Bucher an das akademische Museum in Genf eingesendet worden (ibid. S- 275—279). Unter den eingesandten Knochen be- finden sich zwei fast vollständige Skelette, viele einzelne Gebeine und eine Menge von Xnochentrümmern: die ganze Ausbeute lange fortgesetzter Nachgrabungen Bucuer’s. Alle scheinen derselben Bären-Art anzuge- hören, obschon sie sehr ungleichen Alters sind. Der gewölbten Stirne wegen schien diese Art anfänglich der Ursus spelaeus Cvv. zu seyn, eine genauere Prüfung aber veranlasst solche vielmehr für U. Pitorii MaArceL DE Serres zu halten, welcher in einigen Süd-Französischen Höhlen hänfiger ist, von welchem Serres jedoch nur Weniges gekannt hat, der aber mit jener obigen Art viel näher als mit U, arctoideus verwandt ist. Die hauptsächlichsten Verschiedenheiten des U, Pitorii vom U. spelaeus bestehen in Folgendem: 1) Er ist etwas grösser. Die 2 Skelette von Mialet sind grösser, als Cuvıer von U. spaelaeus angibt, 2) Der vordere Mahlzahn ist schmäler als lang, in obigen Exempla- ren im Verhältniss von 0m,011 auf‘ 0m,015, während er bei jenem gerundet und fast gleich lang und breit ist. 3) Der obere Rand des Unterkiefers in der Lücke zwischen dem Eck- zahn und ersten Mahlzahn ist fast gerade: beim Höhlenbären aus- gebogen. - 4) Die Durchbohrung über dem inneren Kondylus des Humerus fehlt, welche beim Höhlen-Bären vorhanden seyn soll. = MW; = Einige weitere von MarcEı DE Serres am’ Schädel angegebene Verschiedenheiten lassen. sich an den Schädeln von Mialet, ihres schlechten Erhaltenseyns wegen, nicht verfolgen. Im Übrigen aber können die Reste von letzterem Orte dienen, dasjenige zu ergänzen, was man von derselben Art bereits gewusst hat.’ Daher die folgenden Ausmessungen, überall von den grössten Knochen ausgewachsener Individuen entnommen,-hier mitgetheilt werden. Schädel. - Vom Schneidezahn-Laden-Rande bis an’s Ende der Hinter- haupt-Leiste . - . u . - . . 0m,487 Höhe über dem Ainteshupt-Loch . . . . - 0,121 „ der Stirne über dem Nasenbeine . 0% = 0,074 „ vom ersten Mahlzahn bis zum Nasenbeine . : 0,110 Zwischenraum zwischen dem Eck- und ersten Mahlzahn 0,047 Vorletzter Mahlzahn, lang - s b 5 . A 0,029 + breit . 4 . : - Er 0,015 Letzter = lang . - - ; b 2 : 0,047 3 breit - i s 0,020 Absland (der Mitte) des Tacthögeis vom Kieferbein RR 0,074 Breite der Stirne \ : : \ x & R s 0,146 Unterkiefer. | ; Abstand zwischen dem Gelenk-Kopf und der Basis der Schneide-Zähne k : - , - i 3 e 0,364 Höhe im Ganzen PR “ - A 5 & 0,193 „» zwischen derWurzel lerBackenkähnen, demUnterrande 0,087 Backenzähne: erster: lang ER - : - - 0,015 1.) 5 breit ® . . . . . 0,011 he zweiter: lang £ r - ! - b 0,031 .J n breit . . . . . . 0,015 ss dritter: lang ER e i . - 0,031 - e breit ® - B R u .....0,018 A vierter: lang ; - k : f i 0,029 » breit . D [) [} .r . 0,020 Abstand des Eckzahns vom ersten Backenzahne “ 2 0,063 Höhe des Unterkiefers in dieser Lücke . R ! . 0,067 Breite des Kronen-Fortsatzes an seiner Basis . £ . 0,108 Wirbelsäule. Atlas, lang . J A j } seehg " 0,202 Axis, hoch über dem Mark- Kändie i - s ; v 0,081 Höhe des grössten Dornenfortsatzes . - } ' . 0,121 Vorder-Extremitäten. Schulterblatt, lang . . , . . . . . 0,283 Oberarmbein,, lang . “ ‘ - . 0,440 u breit zwischen äh Gelenk- Köpfen i 4 0,135 Cubitus, lang . F i k ‘ : } x - 0,378 -— Cubitus, hoch vor dem Gelenke : 1 i i 0,094 -- Radius, lang s de . . ke ‘ R . 0,330 Hinter-Extremitäten,. Becken: breit zwischen den Cotyloid-Höhlen . . B 0,222 ER » y „ vordern Gelenk-Flächen - 0,067 Femur, lang 5 1 BEN ; : . S 0,492 = breit zwischen den Gelenk-Köpfen £ h B 0,114 Tibia, lang ß : . . . . ? 2 - 0,324 = breit gegen ihr oberes Gelenke . : 2 £ 0,100 MarcsL DE Serres: Abhandlung über die Frage, ob Land- thier-Arten seit der Erschaffung der Menschen untergegan- gen sind, und ob der Mensch Zeitgenosse von solchen Ar- ten gewesen, die verschwunden sind oder wenigtsens keine Repräsentanten mehr zu haben scheinen £Bibl. univers. Scienc. ‚et Arts; 1834, Fevr,; LV. 160-176). Fortetzung. [Vergl. Jahrb. 1834, S. 103.] | IL. Mythologische Wesen (Nachtrag zu Abschnitt I.). Die Be- hauptuug, dass die einzelnen Theile, woraus die mythologischen Thiere der Alten zusammengesetzt sind, getreu von je einem bestimmten Thiere kopirt seyen, hat Manchem sonderbar geschienen, und doch ist sie richtig. Die Chimäre selbst, in so manchfaltiger Weise man sie auch zusammengesetzt sieht, lässt doch jedesmal ihre von dem Pferde, dem Menschen, dem Eber, dem Hahne, dem Falken, dem Strausse u. s. w. entnommenen Elemente unterscheiden (DE 14 CHuusse le gemme an- tiche, Rom 1700, Tbb. 176, 177, 178, 179, 180, 181, 182, : 183.). — Bei den Greifen, so verschiedenen Thieren auch ihr Kopf jedesmal glei- chen mag (dem Löwen, Panther, Esel, Tapir, Adler, Straus,. Schwein), immer haben sie nur solche Füsse, welche diesem Kopfe dem Thier- Geschlecht nach entsprechen (vgl. Incuıramı Monumenti etruschi, 1821) [jedoch führt der Verf. S. 167 selbst Ausnahmen an]. Auch sieht man zuweilen den Greif mit Adler - Kopf auch mit Ohren. Den Schwanz bildete man nur dann in Arabesken, wenn der Vordertheil vom Tapir entnommen war, der keinen Schwanz besitzt. — — Da der Begriff ei- nes Körper - Tbeiles ganz relativ ist, so kann zuletzt jeder Körpertheil wieder aus kleineren Elementen, von wirklichen Thieren entnommen, zusammeugesetzt seyn, weshalb das oben von M. DE Serres aufge- stellte Gesetz uns keineswegs sehr bindend erscheint. Auch ergeben sich die Belege hiezu im Verlaufe gegenwärtiger Abhandlung. Dritte Abtheilung (Ibid, 1834, Mars, LV, 231—256.). Der Vf. _ hat die Namen der auf alten Bildwerken abgebildeten, wirklichen Thier- arten bereits früher mitgetheilt (vergl. Jahrb. 1833, S. 106—107.). Da aber mehrere Leser an der Richtigkeit seiner Angaben gezweifelt, so ‚will er hier die Belegstellen zum Beweise, nebst einigen Zusätzen nachtragen , hauptsächlich für die Säugethiere. Über die Vögel und Pflanzen aber enthält er sich zu sprechen hier gänzlich, da solches ei- nem anderen Orte vorbehalten seyn soll *). Wir begnügen uns hier nur die Zusätze anzuführen: das Zebra ist der Hippotigris von Dio Cassıus. — Ausser dem Panther kannte man auch den Leoparden, und beide sind viel häufiger ab- gebildet, als der Tiger. — Von den Elephanten war die A/rica- nische Art viel gewöhnlicher in Rom, als die Asiatische, beide wurden damals schon sehr wohl unterschieden, obschon von Burrox und Linwe verschmolzen ; die meisten Abbildungen geben die Afrikanische Art völlig bezeichnet. — Bemerkenswerth ist, dass man auf den Münzen u. s. w. vom Schweine so oft die Guwineische Rasse mit langer Mähne an Hals und Rücken und die Chinesische mit ganz kurzen Beinen findet. — Der ausgestorbene Cervus eurycerus ALDROVAnDY’s war sehr häu- fig. — Bei dem Triumpf des Bacchus, dem Feste, welches ProLomazus seinem Vater gab, kamen nach AruenAeus ausser vielen andern Thieren auch 4 Individuen von Felis Iynx und eine Giraffe vor, und bei jenem, welches er bei seiner Tlıronbesteigung gab, weisse Bären (Ur- sus marıtıimus), und MEGASTHENEs gedenkt bereits der Indischen Bä- ren, die wir erst seit wenigen Jahren wieder entdeckt haben. — Auf- fallend ist, dass man so wenige Schafe auf den alten Denkmälern - fin- det. — Vom Esel. kannte man recht wohl das Vaterland in. Thibet u.s. w. — Von Haasen findet man auch die Ägyptische Art auf : Münzen u. s. w. dargestellt, weiche an ihren langen Ohren so kennt- lich ist, und in den Leporina wurde auch der Alpenlıaase mit ge- mästet, welcher heut zu Tage schon fast ausgegangen ist. — Die von ARISTOTELES und Äurın in Ägypten und Libyen angeführte Stachel- maus [?] hat man erst bei der gressen Äyyptischen Fxpedition wie- der gefunden. ‚Vierte Abtbeilung. (Tdid. 1834, LV. 352— 384.) III, Von den verschiedenen Pflanzen und Thieren, welche auf der Mosaik des Pflasters im Tempel der Fortuna zu Palestrina dargestellt sind. Diese Mosaik befindet sich zu Präneste, ”) Die meisten Abbildungen findet man Axt. Aucoszmısı Antiquitatum BRomanarum Hispanarumque ete, Antverpiue 1617; — Regum et Imperatorum Komanorum numismataz; — P. Barvouı: li antichi sepolcri ove mansolei Romani ed Etruschi, Roma 1696 ; — Beızorı Adnolaliones nunc primun evulgalae in XII priorum Caesarumnumismata, Romae 1130; — Vaırzant: Numismata imperatorum Roma- norum praestantiora; Romae, 1143; — Bervorı: le antiche lucerne sepolcrali, Sigurate, Roma 1191; — Acosmını: Gemme anliche , Roma 1686; — Le Rovine della cilta di Petas Roma 17184; — B. Brosst le pilture del museo in Portici trovule, Augusta 11955 — J. Guazvius: Thesaurus Antiquitatum Bomanarım, Lugd. Bat. 1694 f. — J. Potenus: supplementi, Venitict 17375 — S. HavERcampı Familiarum Romanarum numismata ommia, Amstelodami 1134. z— Be auf dessen Trümmern Palestrina erbaut worden, scheint aus der Zeit Syrra’s zu stammen, und ist ungefähr 18° Jang und etwas über 14‘ breit, mit ausserordentlicher Sorgfalt ausgeführt, voll sehr kenntlicher, mit Griechischen Namen begleiteter Bilder von Thieren und Pflanzen, wovon die am untern Theile Ägypten, die des oberen Aethiopien ange- hören. Man erkennt unter den Bewohnern Aethiopiens darauf Simia troglodytes, S. sabaea, (als Hovonsvravpa), S. sylvanus, S. sphynx (Zazupos) und S. hamadryas (wohl durch eine Verweehse- lung bezeichnet mit Anızev, verw. Anßos). — Von Raubthieren sieht man Ursus, sp. indet. (Rpoxovzas); — Lutra (Evvöpıs), Canis ?Iycaon (KpoxodiAos xepoaıos), Viverra civetta; tiefer unten sicht man V. ichneumon; — Hyaena (Owarres oder Poavzss), — dann Felis leo, ein Weibchen ‘(Acawa) mit ihrem Jungen, zwei Leopar- den (Tıypıs), noch eine Art aus dem Katzen-Geschlechte, vielleicht F. jubata oder F. melas (Sy&Aaps oder Ayedapov), enen P Panther (Hporod:Aos zapdakıs). — Dickhäuter kann man folgende unterschei- den: den Hippopotamus, das einhörnige oder Indische Rhinozeros «Pıvoxepos), zwei Schweine, wovon eines Sus larvatus Cwv. (Ega- Aos..., ?Eale bei Prinsus SoLınus), das andere (Xorponozauov oder XorporıSKos) eine untergegangene Art oder Rasse seyn mag; seine Schnautze ist sehr lang, spitz, der Körper schwer gedrungen, niedrig auf den Beinen, der Schwanz kurz, wenig zurückgebogen , die Hauer sind-gross; — endlich noch ein Thier, wie es scheint, aus einem unter- gegangenen Geschlechte, welchem der Name &ıS9ı7 beigeschrieben ist; es hat lange, dünne, nadelförmige Zähne. Nach, MontrrAucon waren die Thiere mit dem Namen Xithit häufig in Aegypten, nach Kmener Schwein - artig, berühmt, aber auf die Umgebung der Stadt XSıv be- schränkt gewesen. — Von Solipeden sind zwei- Arten vorhanden , das gewöhnliche Pferd und eine ihren Proportionen u. s. w. nach in der Mitte zwischen dem Dziggetai und dem Guagga stehende Art (Auvd), die ebenfalls ausgestorben seyn muss. — Unter den Wiederkäuern unterscheidet man die Giraffe (Rauekorapdakı), ähnlich der Kap’schen Form, nämlich weniger schlank als die Sernaar’sche; ein uns unbe- kanntes Thier, Yaßovs oder Naßovs, welches nach BarrHeLemy unter dem letzten Namen den Äthiopiern behannt gewesen seyn und den Hals des Pferdes, die Füsse des Ochsen, den Kopf des Kameels und eine röthliche Farbe mit weissen Flecken gehabt haben soll, und dieser Zeichnung wegen ebenfalls Kameel -Leopard genannt worden wäre. Das hier abgebildete Thier besitzt in der That die Gestalt eines Och- sen oder einer Antilope, vorn und oben am Rücken einen Höcker, kurze gerade Hörner wie die Giraffe, den Kopf des Kameels und die Beine des Ochsen. Ausserdem sieht man ein Schaaf (Apos, ob Jopros?) und einen von einem Bauern geführten Ochsen (Bos taurus), — — Auch viele Vögel sind auf dieser Mosaik dargestellt. Von Hühner - artigen Vögeln nämlich der Pfau und die Haustaube (Culumba livia). Von Sumpf-Vögeln der weisse Storch, der gemeine Reiher, die Ibis reli- giosa und der Tantalus falcinellus. Von Schwimm-Vögeln meh- = 0 rere Enten-Arten. — — Eben so Reptilien aus drei Ordnuneen, näm- - lick ‘zwei Süsswasser- Schildkröten, mehrere Nil-Krokodile und irgend eine grosse Eidechse (Zavos = ?2avpos), und endlich mehrere Scehlan- gen, nämlich einen durch seine Grösse ausgezeichneten Python und eine ?Vipera haje Georrrk. — — Unter den Wirbel- losen Thieren kann man mehrere Krabben erkennen. — — Die Pflanzen hat Jussseu bereits untersucht und eine Kokos-Palme, einen Wachholder. eine Hirse und rothe und blaue Lotus-Blumen unterschieden. ; In den Abbildungen des Werkes von Cıamrist über alte Mosaik erkennt man noch den grossen Trappen, eine Trigla, einen Hunimer, eine Languste, eine Steckmuschel und eine Gartenschnecke, Und so noch viele andere Thiere auf andeın Mosaik-Arbeiten, welehe aber rück- sichtlich ihrer getreuen Darstellung wohl nicht. alle gleich viel Zu- trauen verdienen. Vgl. Micart, Gorivs, Avcvstını, Mowtraucon, Cav- LUs, d’HANCARVILLE, VAILLANT, MARIETTE u. A, Ex So sind auf der Mosaik von Palestrin«a allein 5 in geschichtlicher Periode untergegangene Land - Säugethier - Arten dargestellt, und eine sechste befünde sich nach der Meinung von ScHWEISHÄUSER in Minrın’s Galerie Mythologique abgebildet, eine Antilope- oder Ziegen - Art, die von allen bekannten abweicht, und über der man das Wort Aeyoa (Ai, Ziege) oder T’eyoe, das Deutsche Gegse [? Geyse] liest. Es sind zwei Pachydermen, wovon die Alter das eine, EıSır, gekannt hatten; — ein Soliped , — und drei Wiederkäuer, der Hirsch mit: dem Riesengeweihe, das- Nabum der Äthiopier und diese Ziege. Dazu wär- den dann von Reptilien die zwei Krokodil-Arten kommen, welche Geor- rror Sr. Hıraırz in den Ägyptischen Katakoınben entdeckt hat. (Seit wenig Jahren erst haben Dir und Dvvavucen das Ganges-Krokodil mit dem Hern auf der Schnautze wieder entdeckt, wovon Äusan bereits ge- sprochen.) -Uuter den Fischen sind mehrere, deren die Alten geden- ken, welche man heut’ zu Tage nicht mehr kennt, wie der Anthiass des Orrıan, So sind auch viele, uns unbekannte, Vögel abgebildet, G. v. Münsrer’s Abhandlung über die Clymenien (Plan liten) und Goniatiten des Übergangskalkes im Fichtel-Gebirge ist vollständig in’s Französische von Damnande übersetzt ersehienen in den Annal, di science. nat. Zoolog, II ser, 1834, IT, 65-99, pl. ı—vr. IV. Verschiedenes. : Mineralogische Verhandlungen während der dritten Versammlung der Britischen Gesellschaft zur Beförde- — 2531 —. zung der Wissenschaften, zu Cambridge, 1833 (Report on the third meeting of the British Association for the Advancement of Science, held in Cambridge in 1833. London 1834, xz und 504 pp.). In den allgemeinen Versammlungen verlas Tımor einen Bericht über den Stand unserer Kenntnisse von den Erzgängen (ib. S. 1—325). Cnrıstıe desgl. über den Erd-Magnetismus (?d. 105—130). In den Sektionen hielt Frrnp einen Vortrag über gewisse Punkte in der Theorie über Ebbe und Fluth. QuETELET sprach von seinen und Saussure’s Beobachtungen, welche Kurrrer’s Behauptung unterstützen, dass die magnetische Insensität am Fusse und auf der Höhe der Gebirge ungleich seye. Eine Note über verschiedene Versuche von Dr. Turner und Prof. Mırter, den Isomorphismus betreffend, vrard vorgelesen. Davseny sprach von den Gasen, welche in gewissen Mineralquellen sich aus dem Wasser entwickeln. J. Tayzor beschrieb den Charakter der Ecton-Grube und das Vor- kommen von Kupfererzen in damit zusammenhängenden Spalten, deren Grund man mit 225 Faden nicht ersinken konnte, BucktanD beschreibt das Vorkommen des Faserkalkes auf der Insel Purbeck und an andern Orten. Murcnıson theilte die Haupt- Ergebnisse seiner Darssochunsen mit über die Sedimentär- Ablagerungen, welche den Westen von Shropshire und Herefordshire einnehmen und sich SW.-wärts durch die Grafschaf- ten Radnoc, Brecknock und Caermarthen erstrecken, — und jene über die eingetriebenen Feuer - Gesteine , welche sich in mehreren Bezirken finden, — wozu er Karten und Durchschnitte vorlegte. Er gedachte des in dem isolirten Kohlenfelde von Shropshire vorkommenden Süss- wasser-Kalkes. Sepswick beschrieb die Haupt-Umrisse in der Geologie von Nord- Wales, die Hebungs-Linien, die Beziehungen der Trappgesteine zum Schiefer-Systeme , dessen Schichtung, die Beziehungen dieses Bezirkes zum vorigen und die der Schieferformation von Wales mit der von Cumberland, Durke£noy redete über einige Erscheinungen in den Erzgängen Frankreichs, und über das Zusammenvorkommen von Dolemit und Gyps mit Feuergesteinen in den Alpen und den Pyrenäen. Sepswick theilte eine Übersicht von dem rothen Sandsteine mit, welcher in Schottland und auf der Insel Arran den Kohlen-Gebilden verbunden ist und von dem mit dem Magnesian - Kalke vorkommenden ganz abweicht. Harrtop legte eine Karte und Durchschnitte vor zur Erläuterung der Reihe der Kohlenschichten in Süd-Yorkshire, ihres Streichens und Fallens im Dun-Thale und nördlich und südlich von diesem Flusse, und des Einflusses gewisser grossen Schichtenstörungen auf die Qualität der Kohle, f GresnouGH überreichte eine Karte von West-Europa ,' worauf die —- 2152 — verschiedenen Höhen von Land und Wasser. Aueh Farben sfatt durch Schraffirung dargestellt sind. J. Haıcstone theilte Notitzen über Erzgänge mit. Lescar und BrackBurn theilten Durchschnitte von den Brunnen im Dock-Yard zu Portsmouth und im Proviant-Hofe zu Weevil mit, wozu ein erläuternder Brief von GooprıcH verlesen wurde. MıAnTeLL wies ein vollkommenes Iguanvdon- Schenkelbein vor und erläuterte dessen anatomische Merkmale. C. W. Treveryan zeigte Muster von Koprolithen En Fisch- Resten aus dem Edinburger Kohlenfelde vor. | Fox desgl. Fische aus dem Magnesian-Kalk und Mergelschiefer von Durham. Von WALTER Apım ward eine Note über einige symmetrische Be- ziehungen [Ausmessungen im Verhältniss zur Schädel-Breite] der Kno- chen des Megatherium mitgetheilt (ib. S. 437—440), und von R. Harran eine Notitz über einige neue Arten fossiler Saurier in Amerika (ib. S. 440). [v3 Geognostische - Notiz über die Gegend von Carlsbad, vom Herrn Freiherrn von HERDER, Königl. Sächs. Oberberghauptmann, Mitgetheilt durch Herrn Dr. BERNHARD CoTTA. Herr Ober-Berghauptımann Freiherr von Herner hat mir erlaubt, auf einige sehr interessante geognostische Verhält- nisse Öffentlich aufmerksam zu machen, welche derselbe bei seinem letzten Aufenthalte zu Curlsbad in dortiger Gegend entdeckte. Die kurze, obwohl eilig entworfene, schriftliche Notiz, welche ich "seiner Güte hierüber verdanke, ist so klar und befriedigend, dass ich nichts Besseres thun kann, als sie wörtlich hier folgen lassen. „Die sämmtlichen Carlsbader Mineralquellen — heisse und kalte — brechen aus einem, im dortigen Granit auf-- setzenden Gange hervor, der aus Thonstein-Porphyr — . Hornstein und Achat besteht: — einem grauen splitterigen Hornstein, bisweilen mit eingesprengtem Schwefelkies, einem gelblich weissen, gelben und rothen Chalcedon und Jaspis, und einem weisslich grauen und gelblich braunen Thonstein — zum Theil mit inneliegenden verwitterten Feldspathkry- Jahrgang 1835. ii i u. a stallen, ausgefüllten u senrlaien und etwas Pinguit. Es hat dieser Gang ein Hauptstreichen von h 11 bis 12, ein Fallen von 70 bis S0° in Abend, und eine Mächtigkeit, die an mehreren Stellen mehr als 1 Lachter beträgt.“ „In seiner mitternächtlichen Erstreekung, am Mühlberg und bei Belle vue, waltet in ihm der Thonstein, gegen Mit- tag — beim Mühlbrunnen und Sauerbrunnen — der Horn- stein vor. Auf eine bedeutende Länge setzt er im Töpel- Ihale hin.“ „In der südlichen Erstreckung dieses Porphyr- und REN: — vollkommen in seinem Streichen — er- hebt sich, 3 Stunden von Belle vue, nicht weit vom Dorfe . Espator, in Kegelform zu einer nicht unbedeutenden Höhe der Veitsberg. Der Fuss desselben besteht wie die ganze Gegend aus Granit, aber die Kuppe selbst, wie schon die äussere Form andeutet, aus Basalt — einem gewöhnlichen dichten schwarzen Basalt.“ „Die Kuppe ist länglich, etwa 3 Lachter lan und er- reicht eine Höhe über dem Granit von etwa 10 Lachter.“ „Auf dieser Basalt-Kuppe und zwar auf dem abendli- chen Ende, liegen, ziemlich nahe bei einander, mehrere Granitblöcke von 4, 1, 2 bis 3 Fuss Durchmesser, und von verschiedener Form. Dieser Granit hat ein sehr zerstüärtes, von dem unter dem Basalt vorkommenden sehr verschiede- nes Ansehen, ist von dunkler Farbe, scheint gebrannt zu seyn, und wird von einzelnen Trümmern einer blasigen Schlacke (4 Zoll mächtig) durchzogen. Von der Kuppe scheint sich auch ein Arm des Basaltes gangförmig nach Mitternacht hinab zu ziehen.“ | „Bei Betrachtung dieses merkwürdigen Phänomens wird man unwillkürlich zu dem Gedanken geführt, dass die Gra- nitblöcke, die auf dem Basalte liegen, dem unter der Basalt- _ kuppe anstehenden Granit angehört haben, und durch den in heissem Zustande herausströmenden Basalt mit fortgeris- sen und einporgehoben, zugleich aber dadurch so verände' worden sind, wie sie sich jetzt darstellen,“ =. Wer Gelegenheit hat die schönen Belegstücke zu sehen, welche Herr vos Hzrver von dem merkwürdigen Vestsberge mitbrachte, wird überrascht werden von der auffallenden Veränderung des Gesteins, welche die durch den Basalt in die Höhe. getragenen Granitblöcke erlitten haben. Es ist diess doch offenbar für die pyrogenetische Entstehung des ' Basaltes wieder ein so sprechender Beweis, dass der Veits- berg nicht nur von jedem Geognosten, sondern überhaupt von jedem Freunde der Naturwissenschaften, den sein Weg nach Carlsbad führt, besucht und untersucht zu werden ver- dient. Die Anregung hiezu war besonders die Absicht des Herrn vox HErDer, als er mir obige Notitz zur Bekanntma- chung mittheilte. 17 * Über Arragonit-Tropfsteine von Antiparos, Herrn Professor FR. VON KOBELL. Ich habe kürzlich einige Tropfsteine aus der grossen ' Höhle von Antıparos erhalten und gefunden, dass sie aus Arragonit bestehen. Sie bilden Zapfen- und Kolben-förmige Gestalten, deren Oberiläche selten glatt, sondern gewöhnlich mit Büschelförmigen Auswüchsen bekleidet ist. Die innere Struktur ist stänglich bis ins Faserige übergehend, Die Masse ist sehr rein und frisch, die Stängel sind stark glän- zend und durchscheinend, ihre Farbe weiss, nur auf der Oberfläche zeigt sich ein schwacher gelblicher Anflug. Ob- gleich die physische Beschaffenheit keinen Zweifel übrig liess, dass die Masse Arvagonit sey, so stellte ‘ich dennoch einige chemische Versuche damit an. Vor dem Löthrohre zeigen die Stängel das dem Arragonit eigenthümliche Zer- bröckeln und Zerfallen. Bei einer Analyse, welche nach der Methode von STROMEYER angestellt wurde, erhielt ich mehrere sehr deutliche Oktaeder von salpetersaurem Stron- tian; doch dürfte die Menge der kohlensauren Verbindung nicht über 0,25 p. Ct. betragen. Bei der Behandlung die- ser Krystalle vor dem Löthrohre bemerkte ich einmal neben der rothen Färbung der Flamme auch eine schwach grünli- ehe, wie sie Barytsalzen eigenthümlich ist. Es wäre wohl a möglich, dass einiger Arragonit Baryterde und Strontian- erde zugleich enthielt. Die geringe Menge, welche mir zu Gebote stand, liess darüber keine entscheidenden Ver- suche anstellen. Ich habe mich bei dieser Gelegenheit über- zeugt, dass man einen geringen Strontiangehalt des Arra- gonits leicht übersehen könne, und würde mit STROMEYER glauben, dass aller Arragonit kohlensauern Strontian ent- halte, wenn dieser so sorgfältig arbeitende Chemiker nicht die Eisenblüthe davon frei gefunden hätte, welche nach Mous zum Arragonit gehört. Mous nimmt an, dass die Ge- stalten der Eisenblüthe, obwohl sie sich in Höhlen und offenen Klüften finden, keine tropfsteinartigen Bildungen seyen, Der Arragonit von Antiparos ist aber gewiss tropf- steinartiger Entstehung. Auch hat neuerlich Ferıx Dusarpın aus dem Wasser eines Artesischen Brunnens in Tours Ar- ragonit herauskrystallisiren sehen und einen Strontiangehalt desselben nachgewiesen. Strontianerde in Mineralwassern ist schon vor längerer Zeit von BerzeLıus aufgefunden wor- den. — Die Tropfsteine, welche sich in einer Höhle in ei- nem der Marmorbrüche des Pentelikon befinden, bestehen aus rhomboedrischem Kalkspath. Die Individuen, welche sie zusammensetzen, sind manchmal sehr gross. Der dortige Marmor oder Urkalk ist theils in Glimmerschiefer eingela- gert, theils demselben aufgelagert. | y r Über die Barometer-Höhen-Messungen des Rhein- Stroms in Bezug auf die Höhe Mannheims über der Meeresfläche, von Herrn General VAN DER Wick. Wie sehr auch die Barometer-Höhen-Messungen zu ei- ner Genauigkeit gebracht sind, welche wenig zu wünschen übrig lässt, so sind sie doch Schwankungen unterworfen, vorzüglich wenn die beobachteten Punkte nicht sehr viel über der Meeresfläche liegen. Hier werden die gewöhnli- chen Nivellirungen, wenn man’ sie gehörig ausführt, den Vorzug behaupten. Im Königreich der Niederlande sind solche Nivellirungen unter der Leitung des Herrn KrAyEn- HOFF zu Stande gebracht. Diese Nivellirungen sollen, Preussischer Seite, bei Kö- nigswinler oberhalb Bonn fortgesetzt seyn (NöGGERATH, Rheinland-Westphalen 4ter Bd. S. 224), sind aber nicht, wie die Niederländischen, durch den Druck bekannt gemacht. Obschon das Gefälle der Flüsse vielen Abwechselungen unterworfen ist, so kann man doch zur Vergleichung einige Abschätzungen darüber wagen, welche zu nähern Prüfun- gen Veranlassung geben können. Der Gang der Natur macht es wahrscheinlich, dass die — 259 — Erhebung der Niederländischen Ebene gegen das Sauerlän- dische- und das Schiefer-Gebirge progressive zunehmen wird; da überdem die Geschwindigkeit des Stromes im Gebirge selbst bedeutend wächst, so muss auch da das Gefälle grös- ser seyn. Oben erwähnte Stelle lautet: | „Nach Angabe von Nivellements, die von der See bis Königswinter fortgesetzt sind, deren Richtigkeit ich aber nieht verbürgen kann, da ich die Original-Aktenstücke nicht - gesehen habe, wäre der mittlere Rheinstand zu Koblenz um 233!S0 über der See, dahingegen nach dem Durchschnitte der Barometerstände von 3 Jahren sich die Höhe nur zu 205 Fuss (Rheinländisch) ergibt.“ Wenn die Höhe bei Königswinter bestimmt angegeben _ wäre, so hätten wir einen zaverlässigen Anhaltspunkt: wir finden aber nur eine Abschätzung über den mittlern Rhein- stand zu Koblenz von diesen Nivellements abgeleitet, Ausser der Höhenbestimmung für den mittlern -Rhein- stand zu Koblenz durch Herrn Umrreneach auf 205’ Rheinl. über der See, finden wir noch für den nämlichen Punkt die absolute Höhe dureh den Herrn von Nau (Zeitschrift für Mineralogie. Jahrgang 1827 8. 225) auf 198’ (Pariser) und durch den Herrn Bergmeister Scumior (ibid. S. 332) auf 253‘ (Pariser) angegeben. Da die Höhe des Wasserspiegels bei mittlerem Wasser- stande zu Emmerich nach genauen und wiederholten Nivel- lements 40° Rheinl. über dem mittlern Wasserspiegel des Meeres (zwischen Ebbe und Fluth) beträgt, da das Gefälle unterhalb Emmerich auf die kleine Meile von 25 in einem Grade 18” Rhl. ist, und da bei dem nämlichen mittlern "Wasserstande zu derselben Zeit unterhalb Nymegen auf diese Strecke 2’ Ahl. wahrgenommen ist, — so können wir oberhalb Emmerich bis Rees dieses Gefälle zu 2‘ Rhl. anneh- men. Der Abstand zwischen beiden ist 5 kleine Meilen, nach den Flusskrümmungen gemessen, mithin würde der mittlere Wasserspiegel zu Rees 10’ Rhl. über den zu Em- — 260 — merich hen, seyn u die ohsolten Höhe von 50° RAl. erreichen. Auf diese Art sind wir berechtigt, ein Br zuneh- mendes Gefälle bis Koblenz anzunehmen. @bschon solches nicht immer regelmässig seyn kann, da die Flüsse den manch- faltigen oft unmerkbaren Einbiegungen und Erhöhungen des Terrains mehr oder weniger nachgeben, so wird doch eine auf die Natur gegründete ungefähre Abschätzung nicht um vieles von der Wahrheit abweichen. | . Dem gemäss nehmen wir zwischen Rees und Wesel eine Zunahme von einem halben Fuss an, und stellen das Gefälle zwischen beide Orte auf 24‘ RAl. für die Rheinl. Meile. Der Flussabstand auf 7 Rhl. Meilen angenommen gibt 174‘ Erhöhung des mittlern Rheinstandes zu Wesel über dem zu - Rees — und von 674‘ Rhl. über dem Meere. Von Wesel nach Ruhroort nehmen wir auf Skl. Meilen 3' Gefälle per kl. Meile an. ‘ Diese 24° Erhöhung zu der vorherigen geschlagen, gibt für den mittlern Wasserspiegel zu Ruhroort eine absolute Höhe von 914 ARhl. Von ARuhroort nach Düsseldorf, 7 kl. Meilen bei 34‘ Gefälle per kl. Meile, gibt 241‘ Erhöhung und für den mitt- lern Rheinstand zu Düsseldorf eine absolute Höhe von 116‘. Von Düsseldorf nach Bonn, 18 kl. Meilen bei 4‘ Gefälle per. Meile, gibt 72‘ Erhöhung und für den mittlern Rhein- stand zu Bonn eine absolute Höhe von 1SS$'. Dass wir von Düsseldorf bis Bonn verhältnissmässig eine geringere Zunahme von Gefälle angenommen haben, liegt in der Konfiguration der niedern Sauerländischen Ge- hirgszüge, welche eine Art Bassin bilden, worin man mehr. Gleichmässigkeit im Fallen oder Austeigen des Terrains ver- muthen darf. Der mittlere Stand des Wasserspiegels zu Köln würde demnach auf 164‘ absolute Höhe angenommen ‘werden kön- nen, und zu Königswinter auf 19% Rheinl. Fuss. Eine Vergleichung der bis Königswinter durchgeführten Nivellements mit dieser ungefähren Abschätzung wäre zu wün- = 261 De schen. Wir vermuthen, dass diese ein höheres Resultat lie- fern würde, als die geschehenen Nivellements, weil die da- von abgeleitete Höhe für Koblenz (233!80) niederer ist, als worauf wir kommen, es möchte denn seyn, dass man das Gefälle zwischen Königswinter und Koblenz geringer ange- schlagen hätte, als wir thun. Denn wir nehmen das Gefälle von Bonn bis Koblenz auf 5’ per kl. Meile an, welches für 14 kl. Meilen auf eine Erhöhung von Koblenz über Bonn von 70’ deutet, und hieraus ergibt sich für den mittlern Wasserspiegel zu Koblenz eine absolute Höhe von 258 RAl. Fuss; oder nahe genug 249 Pariser Fuss. Wenn wir dieses Resultat vergleichen mit den angege- benen Höhen-Bestimmungen für Koblenz, so kommt es am nächsten überein mit denen des Herrn Bergmeisters ScHhmipt, der diese Höhe auf 253 Pariser Fuss, nach seinen Barome- ter-Beobachtungen angegeben hat. Da wir das Zutrauen zu einer Höhen-Bestimmung, die von geschehenen Nivelle- ments abgeleitet ist, nicht ganz unberücksichtigt lassen kön- nen, wollen wir die absolute Höhe des mittlern Wasser- spiegel-Standes zu Koblenz auf 240 Pariser Fuss annehmen und unsere fernere Abschätzungen im Pariser Maass aus- drücken. | Die ersten Orte, für welche wir Barometer-Höhen-Be- stimmungen oberhalb Koblenz vorfinden, sind Mainz und Mannheim. | Die Tabelle, welche in den Anfangsgründen von Muscke's Naturlehre (8. 86 u. f.) vorkommt, gibt für den Rhein bei Mainz eine absolute Höhe von 200 P. F, und der Stadt Mannheim 258' P.; nach Abzug von 18’ für die mittlere Erhöhung der Stadt über Mittelwasser bekommen wir hier für den mittlern Rheinstand 240 P. F. absolute Höhe. Wenn wir hiemit die Barometer - Höhe - Bestimmung ScHMipr's, für den Rhein zu Koblenz auf 253 P. F. angege- ben, vergleichen, so ist der Rhein alda um 53’ P. höher als zu Mainz und 13‘ höher als zu Mannheim. Lassen wir die Bestimmung des Herrn Umrrensach gelten, so kommen Koblenz und Mainz fast auf die nämliche Höhe. | Nach der Berechnung des Hrn. von Nav, welche nicht viel von der Muncke’schen Angabe abweicht, soll der mitt- lere Rhein bei Mannheim eine absolute Höhe von 233 P. F. haben und der Fall von hier bis Koblenz wird auf 35 P. F. angenommen. Koblenz aber liegt bestimmt höher als dieser Fall unter 233 P. F. andeutet, und dennoch ist derselbe viel zu gering angeschlagen. | Die sehr niedern Bestimmungen der mittlern Rhein- höhe bei Mannheim geben uns keinen Grund, um von unse- rer Abschätzung abzuweichen. Von dieser ausgehend, wol- "len wir vielmehr die fernern Abschätzungen fortsetzen und sehen, wohin sie führen. Von Koblenz bis Bingen zählen wir 17 kl. Meilen und nehmen hier auf die Meile 5‘ P, Gefälle an (zwischen St, Goar und Bingen ist es vermuthlich beträchtlicher). Dieses. gibt eine Erhöhung von Bingen über Koblenz von 85' P. und eine absolute Höhe für den mittlern Rheinstand zu Bingen von 325' P. Oberhalb Bingen im Rheingau erw eitert sich der Strom; hier nimmt er das Anschen eines länglichen Binnensee'es an, wovon die Gewässer über ein Felsenriff in ein tiefe- res Bett stürzen. Im Bingerlech sieht man die Gewässer schäumen; hier nehmen sie einen ruhigen Charakter an und . das Gefälle in Übereinstimmung mit der Fläche der obern Thal-Ebene nimmt bedeutend ab. Von Bingen nach Mannheim zählen wir über den Strom 98 kl. Meilen. Für diese nehmen wir per Meile 14’P. Ge- fälle an. Dieses leitet auf eine Erhebung des mittlern Rhein- spiegels vor Mannheim über den vor Bingen von 42‘ P. und auf eine absolute Höhe von 367' P. Dieses ist nicht über- schätzt und steht besser in Harmonie mit dem Verlauf des Rheines nicht allein, sondern auch mit den Barometer-Höhen- Bestimmungen von Basel. - MB Wenn wir hieraus die absolute mittlere Rheinhöhe zu Mainz ableiten, so kommt dieselbe auf 338’ P. Von Mannheim den Rhein hinauf, bis Basel, folgen wir den Angaben Turra’s. Obwohl es unbekannt ist, worauf seine Bestimmungen sich stützen, da sie wohl nicht auf un- unterbrochenen Nivellirungen beruhen, und eher theilweise Abwägungen zu vermuthen sind, die, mit Geschicklichkeit in Anwendung gebracht, auf das Ganze mit genügender Zu- verlässigkeit schliessen lassen, — so ist uns der Name TurrA genug, um seine Bestimmungen unbedingt anzunehmen. Seiner Angabe gemäss besteht zwischen Mannheim und Kehl ein Gefälle von 155 Badischen Fussen oder 143’ P., demnach ist die absolute mittlere Rheinhöhe bei Kehl 510'P. Wir finden die absolute Höhe von Strassburg bei Munckz auf 474' P. und bei P. Mrrıan auf 466’ P. angege- ben. Obschon nicht so gross als bei Mannheim, so ist der Unterschied doch beträchtlich. En Von Kehl bis Basel ist nach Turra das Gefälle 356‘ | Badisch oder 326' P. Dieses gibt für den Mittel-Rhein-Wasserstand zu Basel eine absolute Höhe von S36 P. Die verschiedenen barometrischen Angaben für diese Höhe, alle im Pariser Fussmaas, lauten: nach Mkrıan 772 nach Wırp 780’, nach Mürszer und Muncke 890’, nach EseL 920. | Nachdem wir die absolute Höhe von Mannheim von unten herauf ausgemittelt, und ferner an die Turza’sche An- gabe angeschlossen haben, bekommen wir ein Resultat, wel- ches ziemlich in der Mitte von allen diesen Barometer-Hö- 'hen-Bestimmungen für Basel steht. Es ist also anzunehmen, dass dasselbe der Wahrheit am nächsten kommt. So dienen die Turzäa’schen Bestimmungen der Gefälle auf dem obern Theile des Stromes, um die Abschätzungen über den untern Theil zu prüfen, und es ist für diese eine Bestätigung, wenn sie in Verbindung. mit jenen auf 'sölch ein Resultat führen. — MH. — 'Es sey fern von uns, hiemit den Beobachtungen "und sehr schätzbaren Angaben des Hrn. Prof. Merian zu nahe zu treten, und wollen mit seiner eigenen Bemerkung, der wir völlig beipflichten, schliessen, nämlich: „dass man bei den barometrischen Bestimmungen überhaupt ‚ungleich grös- sere Übereinstimmungen in den Höhen der isolirten Berg- spitzen, als der in den Thalgründen gelegenen Punkte findet.“ Mannheim ist mehr als 250' oder 258’ P. über der Mee- resfläche erhoben, und muss auf einem höhern Standpunkt angeschrieben werden, wenigstens auf 370' oder 380’P. ab- soluter Höhe, bis nähere Untersuchungen, welche nur durch ‚tüchtige Nivellirungen begründet werden können, uns über den wahren Höhepunkt, der hievon nicht um Vieles abwei- chen kann, belehren. ii Über | das muthmassliche Vorkommen von Stein- salz in der Wetterau, eine halurgisch - geognostische Skizze, von Herrn Professor A. KLIPSTEin. Noch vor wenigen Jahrzehnden beschränkte sich die halurgische Geognosie auf einen höchst engen Kreis autop- tischer Kenntnisse. Wie es in Bezug auf die Ausbildung der Geologie überhaupt Sitte war, beschäftigte man sich vor dieser Zeit mit der Erschaffung und Vertheidigung von Hy- pothesen, grösstentheils nur das Genetische unseres Erdbal- les angehend. Diese Behandlung war geeignet den Scharf- sinn zu üben, die menschliche Phantasie in Aufschwung zu bringen, aber nicht, die Wissenschaft von dem sie be- deckenden Schleier zu enthüllen. Des hypothetischen Speku- lirens müde, zog man endlich vor, die Natur der Gebirge zu. erforschen, um aus der Zusammenstellung der beobachteten Thatsachen mit einiger Sicherheit auf das unbekannte In- nere unserer Erdenrinde schliessen zu können. Seitdem "hat die Wissenschaft durch die vereinte Anstrengung schätz- baren Strebens einen Grad der Ausbildung erlangt, wel- chen sie bei ihrer früheren Behandlungsweise nicht zu er- “reichen im Stande war. Mit einem so raschen Vorwärts- — 266 — schreiten hat der halurgische Theil der Gebirgskunde denn auch ziemlich gleichen Schritt gehalten. Man betrachtete es nach dem früheren Standpunkte der Geologie als eine Chimäre, in anderen Gebirgs-Formationen Steinsalz aufzu- finden, als in denen, von welchen es damals nur bekannt war. Aber die Steinsalz einschliessenden Bildungen waren selbst zu wenig untersucht, ihr Charakter zu wenig erkannt, so dass an eine Einreihung in die allgemeine Reihenfolge der Gebirgs-Bildungen kaum gedacht wurde. Das Steinsalz- Gebilde von Bergtolsgaden und Hallein in den Salzburger Alpen war wohl das erste, dessen geognostische Stellung als entschieden angesehen wurde. Man subordinirte es der seither als Alpenkalk bekannten und mit dem Norddeutschen Zechsteine gleich gestellten Bildung; doch erregte das Be- stehen eines dem Zechstein parallelen Alpenkalkes neuer- dings viel Zweifel. Später wurden die "Steinsalz-Massen von Cardona und Bex als dem Übergangs-Gebirge angehörig betrachtet, und man blieb lange Zeit der Ansicht zugethan, dass diese Formationen die allein Salz-führenden seyen, oder war wenigstens weit entfernt daran zu glauben, die übrigen bekannten Gebirgs-Bildungen könnten ähnliche reiche Schätze salzsauren Natrons umschliessen. - Diess ist um so auffallen- der, wenn man erwägt, dass ausser den bekannt gewesenen Steinsalz-führenden Formationen, noch eine ganze Reihe mächtiger in grossen gesalzenen Becken entstandenen Bil- dungen aufgezählt wurden, in welchen man durch eine und dieselbe Bildungsweise berechtigt seyn konnte, beträchtli- che Salzniederlagen zu vermuthen. Es waren: wohl aus- serdem eine Menge grosser Steinsalz-Massen schon bekannt, aber ihre geognostische Stellung blieb unerforscht, und dürfte von manchen auch noch lange in Dunkel gestellt seyn. Aller Salz-Vorrath der alten Weere setzte sich in den von älteren Gebirgen umschlossenen Becken derselben ' ab, ehe sie sich in ihre jetzige Grenzen zurückzogen, wie dieses schon aus der Verbreitungsweise der vielen und grossen ‚Salzstöcke, ohne von ihrer näheren Bekanntschaft sehliessen zu dürfen, im Allgemeinen hinlänglich hervorgeht, Man beachte in dieser Beziehung nur die mächtigen Nie- derlagen von Siebenbürgen, Wieliczka, am Jluch, am Flusse Halys bei Sinope und am Fusse des Ararat. Bekannt sind ausserdem die grossen Salzmassen in Persien, bei Tiflis nnd Tauris, von Baskou *). In den Wüsten ÜCaramaniens, der Provinz Kerman, zwischen Akuschähr und den Ländern der Seriks. ist Steinsalz so häufig und die Atmosphäre dieser fla- chen, und jetzt noch grösstentheils im geographischen Dun- kel liegenden Gegend so trocken, dass die Einwohner das Salz als Baustein bearbeiten und ihre Häuser damit erbauen. Fast gleichen Reichthum scheint das Innere Afrika’s zu ent- halten. Mit dem Salz der Seen von Dombu im Reiche EPornu in der Mitte der grossen Wüste Bilma werden weit- läuftige Reiche versorgt — und in der Landschaft Teyaza, zwanzig Tagereisen von menschlichen Wohnungen entfernt, wurden ehedem, und wahrscheinlich jetzt noch, ungeheuere Steinsalzwerke so thätig betrieben, dass das gewonnene Salz bis an die Afrikanische Westküste versandt werden konnte. Auch sind wir über den Reichthum des Steinsalzes mancher Länder des neuen Kontinents belehrt, Die hochliegenden Wüsten von Südamerika enthalten es in Menge “*). Nicht *) Das Innere von Russland bezog bisher fast allein aus den Seen von Baskvux und Schirvan, so wie auch aus der Türkei und aus Persien sein Salz, hat aber durch Erwerbung der Provinz Erivan in Armenien reiche Massen von Steinsalz erhalten, welche der Russischen Regierung für die südlichen Gouvernements des Reichs eine unerschöpfliche Quelle eröffnen. Die Hauptmassen sind zwi- schen den Dörfern Koulpi und Techinchavady, auf dem rechten Ufer des Arazes, 60 Wersten südwestlich von Erivan. Das Salz geht dort zu Tage aus, in weit erstreckten Lagern von 1 bis 10 Sachinen Mächtigkeit. Oberhalb des Dorfes Koulps bildet ein sol- ches Lager einen. 44 Sachinen hohen Felsen. ”") Nach Pörrıe (Frorıers Notizen 1832 XXXII 149) ist die Gegend von Juanjuy abwärts bis nahe an Chassata am Pongo nur ein un- ermessliches Lager von Steinsalz. Es ist bereits in einer Aus- dehnung von 60 geogr. Quadratmeilen nachgewiesen; doch ver- muthet man, dass dieselbe 3 bis 4 mal grösser sey, Das Salz wird an vielen Stellen über Tag mit Beilen ausgehauen. N weniger reich daran ist das Innere von Nordamerika. Am Einfluss des Arathapescoy-Stroms in den grossen Aralhapes- eoysee hat man Steinsalz-Massen entdeckt, so wie am Ur- sprung des Mississipi. Ausserdem sind in Kenluky eine Menge reicher Salzquellen vorhanden. Wohl: die meisten aller früher bekannt gewesenen Steinsalz-Niederlagen sind durch ihre vortheilhafte Lage durch unmittelbares zu Tage- gehen, oder hohes Emporragen über das Meeres-Niveau mehr zufällig entdeckt worden. Als solehe können zumal die von Salzburg und Cardona namhaft gemacht werden. Man kam kaum auf den Gedanken, das Steinsalz in grösserer Tiefe unter dem Meeres-Niveau, und besonders in den weit verbreiteten Becken‘ jüngerer Sekundär-Forma- tionen aufzusuchen. Zuerst, nachdem man die Kenntniss dieser Bildungen mehr erschöpft und den Charakter einiger derselben tiefer studirt hatte, welche zumal reich an salini- schen Quellen waren, wurde man durch diese, so wie durch das Erscheinen mächtiger Gypsmassen am Ausgehenden, zu Versuchen auf Steinsalz verleitet, — und diese wurden in Schwaben zuerst mit glücklichem Erfolge gekrönt. Man dehnte sie immer weiter aus und überzeugte sich, dass das Schwäbische Muschelkalk - Becken reiche Salz - Niederlagen umschliesst. Der Ertrag einer Reihe von Salzwerken, wel- che auf so viele glänzende Unternehmungen, allein im Würt- tembergischen, gegründet wurden, belauft sich auf beinahe 3 Millionen. Denn die Regierung dieses Landes war vor Entdeckung des Steinsalzes gezwungen, den Salzbedarf Würt- tembergs im Ausland für 14 Millionen zu kaufen, anstatt dass sie jetzt für mehr als eine Million verkauft. Der Rein- Ertrag der Saline Wimpfen soll 150,000 fl. übersteigen. Gleich wie diese erfolgreiche Entdeckungen eine neue glän- zende Epoche in der Halurgie schufen, gaben sie der fort- schreitenden Geognosie eine ganz neue entschiedene Rich- tung und brachen die Bahn für die Untersuchung auch noch anderer ‚Gebirgs- Bildungen in Bezug auf Steinsalz. Man hatte nun die Überzeugung erlangt, dass dasselbe unter ae, Ve konstanten Verhältnissen in einer weit verbreiteten Forma- tion auftritt, in welcher man es zuvor kaum vermuthete, und diess gab einen kräftigen Impuls nicht allein zur wei- teren Nachforschung, sondern auch zu lehrreicheren Kom- binationen über manche bereits bekannt gewesene Stein- salz-Niederlagen, deren geognostische Stellung zuvor nur einseitig beurtheilt werden konnte. Es währte nicht lange, gelang es dem unermüdeten, durch glückliche Versuche E in Schwaben mit aufgemunterten, Forschungsgeiste, sowie so dem dadurch angeregten bergmännischen Unternehmungs- sinne, in andern Sekundär-Formationen ebenfalls Steinsalz aufzufinden. Einen grossen Ruf haben zumal die in Zoth- ringen im Keuper aufgeschlossenen Steinsalz-Massen erhalten, Sogar im Tertiär-Gebirge weist man, dem Steinsalze neuer- dings eine Stelle an. Nach den Beobachtungen eines be- währten Gebhirgsforschers s sollen die riesenhaften Massen von Wieliczka dem Argele plastique, nach Andern aber dem - Greensand angehören. Eben so wurden einige Steinsalz- Massen Asiens der tertiären Zeit eingereiht. Sollte man nun, nachdem andere‘ Gegenden, deren äus- serliche Beschaffenheit Anfangs so wenig zu Erreichung des Zweckes anfeuerte, so glückliche Resultate rücksicht- lich der Auffindung von Steinsalz lieferten, nicht auch in dem soolenreichen Becken der Wetterau zu ähnlichen Hoff- nungen sich berechtigt fühlen? Sollte diese Reihe von Salzquellen nicht zu gleichen Unternehmungen, wie in Schwa- ben und Lothringen, anfeuern® Wie weit, oder wie nahe die Wahrscheinlichkeit des Gelingens derselben entfernt seyn mag, dazu dürften folgende gedrängte Erörterungen einen kleinen Beitrag liefern. | Das eigentliche Becken der Wetierau bleibt rücksichtlich seiner Ausdehnung weit hinter anderen Steinsalz-führenden, wie z. B. dem von Gallizien und Podolien, dem von Steben- bürgen, von Schwaben, so wie den ungeheueren Ehenen Süd- russlands und Persiens zurück. Jahrgang 1835, a .18 20 — ‚Beschräukt man es auf die Tertiär-Formationen oder anf seine engern topographischen Grenzen, so wird der Um- fang gegen einige der eben genannten fast verschwindend. Von Westen her ist es alsdann von transitivem Gebirge, gegen Norden und Osten von älteren Sekundär-Bildungen ‚umschlossen; nach Süden öffnet es sich gegen die Main- und Rhein-Niederungen. Betrachtet man es jedoch aus ei- nem grösseren Gesichtspunkte, oder abstrahirt man von den Tertiär-Bildungen, welche sich in der Vertiefung zwischen dem transitiven Schiefer des 7Zaunus und dem älteren se- kundären Gebirge absetzten, so erhält man nur einen klei- nen Theil eines weit verbreiteten Beckens, in welchem sich das ältere Flötz- Gebirge von ganz Hessen, Franken und Schwaben ausbreitete, und welches eigentlich in der Wetterau sein Ausgehendes am ältern Schiefer - Gebirge erreichte. Dieser Theil jenes grossen Flötz-Beckens blieb durch die früher oder später hervorgetretenen abnormen Massen des Spessaris, Odenwaldes und Schwarzwaldes, so wie wahr- scheinlich durch vulkanische Wirkungen veranlasste Empor- hebungen eines Theils seiner eigenen Ausfüllungs-Massen, getrennt von den grossen Fränkischen und Schwäbischen jün- geren Flötzbecken. Die jüngern Sekundär-Bildungen fanden dort Raum, unter sehr vollkommener Entwiekelung ihrer Typen sich auszubilden, und waren durch das Abgeschlos- senseyn des kleinen Beckens der Wetterau in dasselbe vor- zudringen verhindert. Schon am östlichen Abfalle des Vo- gelsgebirges, wo sich der bunte Sandstein mehr gegen das Fränkische Muschelkalk-Becken zu öffnen beginnt, so wie in geringer Entfernung von da unter den vulkanischen Massen der Rhön, eben so im östlichen Theile des Odenwaldes, ha- ben sich partielle Absätze von Muschelkalk hereingezogen, welche sich nach Franken hin vermehren und vergrössern, bis endlich diese Formation dort weit ausgedehnte Räume einnimmt. Ins Detail eingehende Beobachtungen haben den Verfasser dieser Zeilen über das Nichtvorhandenseyn dieser Steinsalz-führenden Formation, so wie aller ihr folgenden te re jüngeren sekundären Bildungen hinlänglich belehrt. Auch hat er Gelegenheit gefunden, die Gebirgs-Bildungen der Wel- terau, so wie jene der angrenzenden Gegenden, nach ihrer Verbreitung und ihren lokalen Verhältnissen kennen zu lernen. Die Resultate seiner Beobachtungen erlauben ihm, in Folgen- dem sein Glaubens-Bekenntniss in Bezug auf Steinsalz-Füh- rung darzulegen. a Das Nicht-Vorhandenseyn der, neuerdings vorzugsweise als das Salz einschliessend so berühmt gewordenen, Forma- tionen in der Wetterau beweist durchaus nicht, dass der- selben nutzbare Lagerstätten dieses Fossils ganz abgiengen. Abgesehen davon, dass jede zu einem geognostischen System verbundene Reihe von Meeres-Absätzen Steinsalz-Niederla- gen enthalten kann, breiten sich in diesen Gegenden, oder in ihrer näheren Umgebung, einige Bildungen aus, welche in anderen Ländern ungeheuere Massen von Steinsalz aufzu- weisen haben. Diese sind das transitive Gebirge und der Argile plastique, in sofern die Einlagerung des Steinsalzes von Wieliczka in demselben sich bestätigen wird *). Ohne die zwischen beiden liegenden Flötz-Bildungen einer näheren Betrachtung zu unterwerfen, führen wir nur kurz folgende Gründe an, welche uns bestimmen, die Exi- stenz von Steinsalz darin geradehin abzusprechen. — Die älteste dieser Formationen ist das Todtliegende. Man wird ihm, als aus Konglomeraten, Sandsteinen und Sandstein-Schie- *) Die über die jüngeren Sekundär-Bildungen am Nordrande der Kar- pathen, durch mehrere ausgezeichnete Geologen angestellten, Unter- tersuchungen haben über die geognostische Stellung des Salzsto- ckes von Wieliczka Meinungs-Verschiedenheiten veranlasst, weiche nur durch sorgfältigere und genauere Prüfung der geognostischen Verhältnisse jener Gegenden auszugleichen seyn dürften. Einige betrachten, wie oben schon bemerkt, den Karpathen-Sandstein (Greensand), andere aber den Argile plastique als die Lagerstätte ‚des Steinsalzes von Wieliczka. S.Boue Jourral de G@eolog.; 1830 1.1 50—86, I.2 115—151, alsdann KersrsTtEin geognostische Be- merkungen über den Bau der Alpen, Apenninen, Karpathen etc. Geogn. Deutschland VIl. 7 ff., 125 ff. | 18 * - ın — fern mannigfacher Art bestehend, am allerwenigsten Salzge- halt zutrauen, zumal, da ohnehin in diesen regenerirten — und am wenigsten in älteren — Bildungen. Steinsalz nach- gewiesen ist. Der unruhige und stürmische Charakter ihrer Bildung gestattete keine Steinsalz- Niederschläge, deren Solution die vollkommenste Ruhe beurkunden. Die Kupfer- “ schiefer-Formation, dem Todtliegenden aufgelagert, ist an verschiedenen Orten nicht allein durch Bergbau bis auf ihre Sohle durehsunken, sondern auch ihrer ganzen Folge nach durch natürliche Entblössungen zu Tage gelegt. Sie hat hiebei nicht allein eine sehr geringe Mächtigkeit erge- ben, sondern es wurde auch nicht einmal die entfernteste Spur von der Auffindung von Steinsalz begünstigenden Mas- sen, wie Gyps oder Salzthon, entdeckt. Auf die Abwesen- heit derselben erlaubt der innere Bau der Formation, und besonders die Folge der sie konstituirenden Glieder mit vie- ler Sicherheit zu schliessen. Die seit einer Reihe von Jah- nn. in ihrem Gebiete hei Büdingen unternommenen Bohrver- suche auf Salz sind bis jetzt. auch ohne Erfolg geblieben. Was desshalb die Unternehmer dazu bestimmt, sie fortzu- setzen, wenn man nicht etwa die Absicht hat, unter dem Todtliegenden im Übergangs-Gebirge zu sondiren, ist schwer zu begreifen. Oder wähnt man vielleicht, auf die Nähe des vulkani- - sehen Gebirges sich stützend, dass in Folge von Senkungen und Verrückungen hier noch andere jüngere Schichten er- reichbar seyen!!!*). *) Note des Herrn Salinen-Direktors Russ. „Dieser Bohrversuch hat bis jetzt die Teufe von 1070 erreicht, ist noch fortwährend im Betrieb, indem das Bohrloch noch im ro- then Thon, mit Faser-Gyps durchschossen, befindlich ist, und nach der Ansicht des Unternehmers unter dieser bunten Sandstein-For- mation erst Kalk, Gyps oder Steinsalz erhalten werden muss, ehe man den Zechstein oder die Sächsische Rauchwacke erreicht. Nach Angabe des Salinen-Inspektors OBERSTER sind bis jetzt durchsunken worden: Kalkstein verschiedener Farben, Kalk-Mergel, rother Thon mit Faser-Gyps, Spuren blättrigen und dichten Gypses, ' Lettenschiefer, auch Steinsalzfindlinge. In welcher Teufe die mir ‚Das rothe Thon-Gebirge des unmittelbar auf der Ku- pferschiefer-Formation ruhenden bunten Sandsteins, welches eingehändigten (Steinsalzfindlinge) erbohrt worden sind, ist mir unbekannt, dagegen besitze ich ein schönes Stück Frauen-Eis aus der Teufe von 933° Grossherzogl. Hess. Maas.“ | Revss. In Bezug auf obige Mittbeilung des Hrn. Reuss bemerke ich noch, dass ich auf einem, vor einigen Jahren in diese Gegenden unternommenen, Ausflug dicht neben der Stelle, wo man mit die- sem Bohrloche niederging, in einem Hohlwege zunächst des Biü- dinger Kirchhofes den Kupferschiefer, und unter ihm ausgezeichnet deutlich das Grau-Liegende anstehend fand, Diese Stelle liegt viel- leicht höchstens 25‘ tiefer als das Geviere des Bohrloches. Somit müsste in dieser Teufe, nachdem die ganze Schichtenfolge der Kupferschiefer-Formation vom Rauhkalk bis zum Kupferschiefer durchsunken, das Grauliegende durch das Bohrloch schon erreicht worden seyn, und es dürften — wenn nicht anders in dieser kur- zen Entfernung eine starke Verwerfung Statt gefunden hätte — tiefer herab nur noch das Todtliegende durchsunken, oder unter ihm wohl der old red Sandstone oder vielleicht gar noch ältere Schichten des transitiven Schiefer-Gebirges erreicht worden seyn. Da das Bohrloch im Rauhkalk vom Tage niedergeht, so ist es nicht denkbar, dass unter diesem wieder bunter Sandstein erreicht werden könne. Die oben erwähnten Gypsfindlinge würde man da- her gerne als der Zechstein-Formation angehörig gelten lassen. Aber die beobachteten Verhältnisse gestatten, an dem Punkte, wo man mit dem Bohrloche niederging, eine solche Mächtigkeit dieser Bildung durchaus nicht zu erwarten. Eine geringe Mächtigkeit derselben habe ich auch schon durch frühere Mittheilungen (s. ‚Versuch einer geognostischen Darstellung des Wetterauer und Spessarter Kupferschiefer - Gebirges) nachgewiesen. Selbst das Todtliegende dürfte hier in einer Tiefe von 900° längst durchsun- ken seyn. Es erscheint daher höchst wahrscheinlich, dass die in dieser Tiefe angebohrten Gypse einer älteren Formation angehö- ren. Diess würde, wenn es sich bestätigte, der von mir in dieser Abhandlung entwickelten Ansicht über das Vorhandenseyn von Steinsalz im Übergaugs - Gebirge schon mehr Gewicht geben, Höchst wünschenswerth wäre eine genaue Nachweisung der, durch diesen von Herrn Guen«k veranstalteten, Bohrversuch sich ergebenen Schichtenfolge. Doch scheint es mir, als wenn man während dieses Unternehmens eine sorgfältige geognostische Prüfung der Bohrproben nicht genug beobachtet habe. KuIpstein, E zur Aufsuchung von Salz unter allen Schichten vom Todt- liegenden herauf im Allgemeinen noch 'am meisten aufmun- tern könnte, scheint jedoch in diesen Gegenden eben so wenig Hoffnung zu geben. Seiner ganzen Verbreitung nach mit seinem Verhalten vertraut geworden, fanden wir nicht eine Spur von Gyps, noch viel weniger Salztheile. Die Be- schaffenheit einiger Durchschnitte, welche es vom Dach bis zur Sohle entblössen, geben der Vermuthung, dass es schwe- felsauren Kalk in grösseren Räumen oder gar salzsaures Natron umschliesse, höchst wenig Wahrscheinlichkeit. Wenden wir uns nun nach diesen Andeutungen über das kaum zu bezweifelnde Niecht-Vorhandenseyn von: Stein- salz in den drei, durch die Welterau verbreiteten, älteren Flötz-Bildungen zu den, in dieser Rücksicht mehr verspre- chenden, Formationen, so nimmt das Übergangs-Gebirge vor- zugsweise unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Weit we- niger die Beschaffenheit seiner Gesteins- Schichten, als der’ungemeine Reichthum an Mineralquellen erlauben hier auf die Anwesenheit von Steinsalz zu schliessen. Dass. einige, vielleicht alle Quellen der Welterau gleich denen am Taunus und. in ganz Nassau ihren Ursprung aus dem Schiefer-Gebirge nehmen, scheint ausser allem Zweifel zu liegen. Man erwäge vorerst, welche Menge von @uellen im Nassauischen selbst unmittelbar dem Thonschiefer ent- sprudeln. Der Annahme, dass dieselben im Schiefer-Gebirge ihren Ursprung nehmen, kann nicht leicht ein gegründeter Einwurf entgegengesetzt werden. Das Niveau, in welchem die meisten vorkommen, und welches das jüngerer Formatio- nen zum grösseren Theile übersteigt, beweist vor Allem, dass sie aus den letzteren in jene älteren Bildungen nicht einzudringen vermögen. Die Quellen von Soden und Hom- burg, noch im Gebiete des älteren Thonschiefers, am Fusse des westlichen Abfalles vom Zaunus gegen die Weilerau hin, liegen schon höher als die meisten Quellen der letzte- ren. Dass das Transitions-Gebirge unter den Tertiär-Gebil- den der Wetterau noch weithin, und wahrscheinlich im Zu- sammenhange fortsetzt, wird durch das zu Tagegehen der Grauwacke an der Naumburg, so wie durch die isolirte Grauwacke- und Thonschiefer-Parthie von ZAockenberg und Södel, nicht unwahrscheinlich. Die aus ‘dem Transitions- Gebirge hervorkommenden Quellen würden alsdann die Ter- tiär-Bildungen durchdringen, und erscheinen auf seiner Öber- tläche zu Tag. Wollte man auch dem Fortsatze jener unter dem Becken des letztern nicht beipflichten, so bedenke man nur, wie weit sich der unterirdische Lauf von Gewässern verbreiten kann. Welche Menge von Erfahrungen haben in dieser Hinsicht nicht die Herrn v. Humsorpr und v. Buch gesammelt, und sie zu erfolgreichen geologischen und halur- gischen Schlüssen benutzt. Man erinnere sich an den wun- derbaren Lauf der mineralischen Quellen, die sich oft noch durch Berge und Thäler bis zu ihrem Ursprunge verfolgen lassen, alsdann auch der zahlreichen Quellen, welche in Seen von unten herauf dringen. Erwähnenswerth sind fer- ner die unterirdischen Zuflüsse des Cirknilzer Sees, so wie der Ursprung der Kerka oberhalb Knie in Dalmalien aus einer Höhle, in welcher sie sich als ein schon beträchtlicher Fluss durch einen unterirdischen Kanal stürtzt, endlich die oft sieh mehrere Meilen weit verbergenden und aus Höhlen mit grossem Geräusch ‘ wieder hervorkommenden Flüsse, die in Kran und Kärnihen so viele wunderbare Erscheinun- gen veranlassen. Hiernach ist es wohl nieht unmöglich, dass Quellen aus dem Schiefer-Gebirge des Taunus zwischen den Sand- und Thonlagen des Argele plastique sich durch- drängen und in grösserer oder geringerer Entfernung im Gebiete desselben wieder zu Tage erscheinen. Es entsteht hiernächst die Frage: woher der Kochsalz- Gehalt aller dieser Quellen, sowohl in den Soolen, als wie in den Säuerlingen ? Ein grosser Theil des alten Meeres ist a chenıliah während der Bildung der Gebirgs-Gesteine in einem analo- gen Zustand mit dem jetzigen gewesen; denn es ernährte damals schon Thiere, deren Organisation von den jetzigen nt. ne "gar nicht oder wenig verschieden war. Das Kochsalz konnte sich nun entweder den sich absetzenden Gestein- _ massen mittheilen, und in zerkleinten Theilehen durch die- selben sich verbreiten, oder es setzte sich in ganzen, reinen, für sich bestehenden Massen ab. In beiden Fällen kann es später durch die Gewässer ausgewaschen, und als Solution mit denselben fortgeführt werden. Da die Gesteinsschich- ten unseres Schiefer-Gebirges jedoch, so weit sie bekannt, ‚nicht eine Spur von darin vertheiten Salztheilechen aufzu- weisen haben, so wird man unwillkürlich auf den Gedan- ken geleitet: „in Räumen des Gebirgsinneren müssen grös- 'sere Salzmassen verborgen seyn. Oder ist vielleicht in un- 'absehbaren Tiefen ein vulkanischer Heerd noch vorhanden, dessen gasförmige Exhalationen die Gebirgsspalten und Ka- näle durchdringen, die Bestandtheile der Mineralquellen su- blimiren, oder sie unmittelbar den durch die Klüfte und Spalten eindringenden Meteorwassern mittheilen® Auf diese Weise war ein einmal begonnener grosser Naturprozess' in beständiger Thätigkeit und die gasförmigen Dämpfe, welche früher unter grösserer Kraft-Äusserung sich entwickelnd, oder auch mehr Widerstand findend, die gewaltsamen Aus- brüche, Hebungen und Senkungen veranlassten ‚ und sich durch Laven-Ausbrüche Luft machten, finden unter einer mehr geregelten und ruhigeren Erzeugung einen Ausgang. Ohne diese Ansicht, welche durch die Nachbarschaft der ungeheueren vulkanischen Massen noch mehr Gewicht er- hält, hier weiter ausbilden zu wollen, wird demohngeachtet, wenn auch die Entstehung der Quellen in diesen Gegenden auf ihr beruhte, ein grösserer Salz-Reichthum der Soolen in beträchtlicherer Teufe nicht wohl in Abrede gestellt wer- den können. Vielseitige Bohrversuche, die in grösserer Tiefe löthigere Quellen ergaben, können dafür als genügende Er- fahrungen bürgen. Würde also auch jene Hypothese durch ° Thatsachen,' welehe für uns jedoch in kaum erreichbarer Ferne liegen dürften, zur Wirklichkeit übergeführt werden — können, so ist von Bohrversuchen immer noch ein erfreuli- cher Erfolg zu erwarten ”). Wir kehren zu der uns so nahe liegenden Auswaschungs- Theorie vorhandener Steinsalzmassen zurück. Da sie sich durch Beobachtung vielseitiger Thatsachen bestätigt hat, so erklärt sich durch sie die Entstehung der Wetterauer Salz- quellen am leichtesten. Aber auch der mitunter nicht un- bedeutende Antheil von Kochsalz bei der Zusammensetzung der übrigen alkalinisch-salinischen und erdigen Stahlwasser, so wie der alkalisch-erdigen Mineralwasser und Thermen, welche aus dem Schiefer-Gebirge des Taunus und aus den jüngeren Bildungen der Wetterau hervortreten, lässt die Nähe salziger Massen kaum bezweifeln. Die nachfolgende Über- sicht des Antheils von salzsaurem Natron an der ganzen Zusammensetzung einer Reihe jener Quellen gestattet gewiss, auf einen reichen Vorrath dieses Fossils im Innern des Ge- birges zu schliessen: Salzsaures Übrige feste Be- Natron standtheile 1) Schlangenbader Thermen (neueste Analyse nach Kastner), Erfor- schung der Salze in 16 Unzen ; Wasser des Schachlbrunnens . 1,0 Gran 5,0 Gran *) Übrigens haben sich schon seit geraumer Zeit unter den Geologen Ansichten entwickelt über die plutonische Entstehung des Stein- salzes. Schon bei Umgestaltung der Vorstellung über die neptu- nische Bildung der Basalte, Porphyre etc, zur Idee ihres pyroge- netischen Ursprungs, welche sich in einer kurzen Zeitperiode von wenigen Decennien fast ganz verallgemeinerte, war man geneigt, Gebirgs-Bildungen eine plutonische Entstehungsweise zu unter- stellen, an die man in diesem Sinne früher nicht gedacht hat. J. von CHaArPENTIER (Annalen von PoGGEnporFF III p. 75) machte darauf aufmerksam, dass zu Ber eine Masse zertrümmerter Stücke: von wasserfreiem Gyps von unten heraufgetrieben, und nachher durch Kochsalz, welches sich seiner Meinung zufolge von unten herauf sublimirte, verbunden worden sey. Diess veranlasste wich- tige Erörterungen über die plutonische Entstehung der Salzbil- dungen. Doch sind die bis jetzt bekannten Thatsachen durchaus nicht geeignet, hierüber ein entscheidenderes Licht zu verbreiten. Salzsaures Übrige feste Be- 2) Braubacher Quellen (Versuch mit 72 Gran Wasser) 3) Quelle von Rückershausen er- . gab von 6 Pfd. Wasser . 4) Luisensalzhäuser Mineralwasser (a, Did. Wasser, . ...... 5) ‚Dinkholder Brunnen (1 Pfd. Köln. Gew. Masern) 3, 0 cn. 6) Geilnauer Wasser (20 Unzen) 2) Fachinger Quelle (10,000 Theile Wasser) . MEERSIBNON TE 'S) Schwalheim bei Echzell in 1 Pfd. zu 16 Unzen (ÜUnters. von ren ee 9) Cronenberger Säuerling 1 Pfd. 16 Unzen . eh 10) Cronenberger Salzquelle ı Pfd. zu 16 Unzen . 11) Zudwigsbrunn zu Bunausafer sd in 10,000 Gran Wasser . . 12) Quellen zu Wiesbader nach Kasrner’s neuester ÜUntersu- chung in einem Pfd. Wasser 13) Sodener Mineralwasser . . Anm. Das Übrige der bei diesen Analysen „gehört kohlensaurem. Gas und anderen Stoffen an. Natron standtheile 3.6 184 6a 10 0 En sa ee a a 5,6145 — 62,5837 — 12,905 — 22,970. — 273.0 at au a 2 ae 17,7 —- 60. — angeführten Wassermengen freien nur halbgebundenen Jene Quellen, so wie die hier noch nicht aufgeführten Sohlquellen selbst, geben die sichersten Andeutungen über das Vorhandenseyn von Steinsalz. Allein einer grossen Schwierigkeit wird stets die Belehrung über die etwaigen Züge der unterirdischen Verbreitung unterworfen bleiben. In Bezug . darauf müsste möglichst genau die gegenseitige zu REN = Lage der Quellen unter Berücksichtigung von Kombinationen über ihren etwaigen 'Zusammenhang, so wie das Hauptstrei- chen derselben zu erforschen seyn. Übersieht man die geo- graphische Lage der @uellen des Taunus, des Nassautschen und der Welterau, so ist übrigens mit wenigen Ausnahmen eine Gruppirung derselben in mehrere Parthieen, deren Quellen unter sich in einem und demselben Streichen liegen, nicht zu verkennen. Der erste nachzuweisende Zug fällt mit einer von Flörsheim am Main bis Büdingen gezogenen Linie zusammen. In ihm liegen von SW. nach NO. streichend die Quellen von 'Wickert, Höchst, Rind, Vilbel, Okarben und Büdingen. Ein zweiter Zug, fast genau paralleles Streichen mit dem erstern aus SW, nach NO. beibehaltend, geht von Wiesbaden nach Salzhausen. Er enthält die @uellen von Wiesbaden, Soden, Cronberg, Homburg, Wisselsheim, Nau- heim, Schwalheim, Schwalheimerhof, Trais Horloff, Häuser- Hof, Hörgern und Salzhäusen. Ihm reiht: sich ein dritter, in entgegengesetzter Richtung von SO. nach NW, streichend, unmittelbar an, nämlich: von Wiesbaden über Schlangenbad, Langenschwalbach, Gre- benrod, Buch, Marienfels, Bad-Ems. . Ein vierter, mit dem ersten und zweiten gleiches Streichen einhaltend, liesse sich _ alsdann noch von Nathstätten, Buch, Holzhausen, Dörsdorf, Rückerhausen nach Selters führen. Der beachtungswertheste dieser @uellenzüge für die Auffindung von Steinsalz ist unstreitig der zweite. In seine Linie fallen die meisten Soolen und überhaupt die wichtig- sten Quellen. Mit den, an salzsaurem Natron so überaus reichen, Thermal-Quellen von Wiesbaden beginnt er und hat weiterhin auf seiner ganzen Erstreckung eine nicht unbe- trächtliche Reihe von Salzquellen aufzuweisen, unter wel- ‚chen die reichsten und namhaftesten eine Stelle einnehmen. Die meisten Quellen der übrigen Züge stehen rücksichtlich -— 280 — des quantitativen Verhältnisses an Kochsalzgehalt bei weitem hinter diesem. Bemerkenswerth ist noch, dass derselbe am südöstlichen Fusse des Taunus fortzieht, und alsdann, ohne sich ferner an die Gebirgs-Formation zu binden, in gerader Richtung durch das tertiäre Becken der Wetterau sich er- streckt, bis zum Füsse des vulkanischen Vogelsgebirges, ‚und dass weiterhin die Thermen und Soolquellen des Schie- fer-Gebirges auf den ältesten, durch sein eisenthümliches ‚Verhalten so ausgezeichneten, Theil ‚desselben fast be- schränkt sind. Unternehmungen auf Steinsalz dürften demnach durch die Bezeichnung dieses @uellenzuges die erste Grundlage gegeben, und zwar die zweite durch die Welterau ziehende x ‘ Hälfte, von Zomburg nach Salzhausen, als die beachtungs- wertheste zu empfehlen seyn. SE Der Ertheilung näherer Anleitung muss sorgfältigere Prüfung der lokalen Verhältnisse vorangehen. - Es bliebe nun noch übrig ‚ den Argile plastique, oder das Braunkohlen-Gebirge, als die zweite muthmasslich salz- führende Formation zu beleuchten. Ihre gerade nicht un- beträchtliche Ausdehnung, so wie die anscheinend grosse Mächtigkeit derselben, erlaubt wohl, auf eine ruhige Ausbil- dung von Salzmassen zu schliessen. Es beschränkt sich | diese Bildung nicht allein auf die Wetterau, deren Becken sie grösstentheils ausfüllt, sondern sie zieht von da im Zu- sammenhange fort unter den Alluvionen des Main- und Rhein-Thals, und ist auch noch unter der grossen Grobkalk- masse des. Mitielrheinischen Tertiär - Beckens verborgen. Dort tritt sie sogar an. einigen Stellen Gyps-führend auf. Wegen ihrer tiefen Lage, und der fast allerwärts über ihr ausgebreiteten jüngeren Bildungen, erscheint sie nur sparsam zu Tage. Durch die Umschliessung von Braunkohlen und Süsswasser-Konchylien zwar als Süsswasser-Bildung bezeich- net, ist diese Formation bei ihrer beträchtlichen Mächtigkeit m. ZI er in manchen Gegenden, besonders in ihren tieferen Lagen so wenig erforscht geblieben, dass durchaus nicht mit Bestimmt- heit über reine’ Süsswasser-Bildung derselben in ihrem gan- zen Umfange abgesprochen werden kann. Es niöchte durch allgemeine Beobachtungen nicht gerade als bewiesen zu betrach- ten seyn, dass die untersten Massen der ersten Tertiär-Bil- dung sich einst aus salzigen Gewässern absetzten. Aus ihnen wurden durch allmäligen starken "Zufluss süssen Was- sers, welcher in Folge des Durchbruches nachbarlicher Süss- wasser-Seen auch plötzlich in bedeutendem Grade gesteigert werden konnte, die Salz-Bestandtheile verdrängt, und es entstand eine grosse Süsswasser-Anhäufung an der Stelle der frühern salzigen. Aus jener fuhr die noch nicht been- digte Formation fort, unter einem etwas veränderten Cha- rakter sich auszubilden, In dieser Folge haben wir viel- leicht in der Wetterau unten Steinsalz-Gebirge, und über demselben eine Braunkohlen-Bildung, ein und derselben For- mation angehörend. Diese Ansicht muss so lange als reine Hypothese gelten, bis Thatsachen zu einer näheren Begrün- dung derselben aufgefunden sind. Hat aber die mächtige Salzmasse von Wieliczka ihre Lagerstätte in dieser Formation, soll es alsdann nicht ge- stattet seyn, in der Welterau auf ähnliche Verhältnisse schliessen zu dürfen! Abstrahirt man vom Schiefer-Gebirge, so würde sogar, unter gewissen sehr gegründeten geologi- schen Voraussetzungen, das Braunkohlen-Gebirge die allein salzführende Formation seyn können. Beide zusammen ins Auge fassend, möchte zu Bohrversuchen auf Salz die bereits angedeutete Quellen-Linie immer am meisten 'zu berücksich- tigen seyn, Unter dem Argdle plastique erreicht man höchst wahrscheinlich das Schiefer-Gebirge, und es könnten, in diesem noch tiefer niedergehend, die Versuche auf beide Formationen sich erstrecken. Möchten diese»Andeutungen zur Aufmunterung beitra- gen, jene Gegenden in Bezug auf Salz-Niederlagen einer ee >. RW näheren Erforschung zu unterwerfen; möchten sie ferner daran erinnern, dass manche Nationen Ursache haben, stolz zu seyn, auf einen, den Gewerbfleiss, so wie das National- Vermögen zu einer hohen Stufe erhebenden, Bergbau; möchten sie zuletzt im Stande seyn, den leider so tief ge- sunkenen Sinn für bergmännische Unternehmungen in einem Lande nur einigermassen wieder anzufachen, welches durch seine geognostische Konstitution nicht wenig Aufinunterung zu denselben darbietet., Geognosie ‚der Umgegend von Tudela, von Herrn Bergwerks-Ingenieur EZQUERRA DEL Bao. (Hiezu Fig. 3. auf Tafel 11.) Ein Schreiben an den Geheimenrath v. Leonnarn, aus Tudela vom 29. Januar 1835. i “ Über Oloron, durch die Pässe von Canfran, Jaca u. s. w. bin ich heimgekehrt. An diesen Stellen wurden die Pyre- näen nicht von plutonischen Massen durchbrochen; die Berge bestehen aus sogenannten Sekundär-Gesteinen, deren Schich- ten hin und wieder aufgerichtet, an andern Orten aber in ihrer horizontalen Lage emporgehoben wurden, wie Sie diess aus dem beigefügten Profile sehen können, Man findet hier Felsmassen der nämlichen Art, wie jene, welche die Karpa- hen zusammensetzen, welche die Berge der Umgegend von Wien und von Salzburg bilden; dieselben Kalk- und Sand- steine kommen vor. Bei Oloron habe ich Fucoides tar- gioni und F. intricatus getroffen. — Unfern Canfran, aber noch auf Französischem Gebiete, baut man auf Eisen- erzen, die in einer kleinen elenden Hütte verschmolzen werden, Auf Spanischem Gebiete wollte man eine Kupfer- schmelze anlegen; aber die unwissenden Unternehmer meng- — 2834 — ten Eisenspath und Eisenkies, Kupferkies und etwas Blei- glanz und Malachit, und hofften auf diese Weise Kupfer zu erhalten. Unser Freund, Herr von Bauza, hat sie über ihren Irrthum aufgeklärt. Das Becken des Ebro beginnt in geringer Entfernung von Ayerbe. Es ist ein tertiäres Gebilde, dessen ziemlich wagerechte Schichten sich gegen die aufgerichteten Lagen der Pyrenäen lehnen. Ich habe diese einförmige, unfrucht- bare Formation bis Zaragoza durchwandert; sie erstreckt sich muthmasslich sehr weit ins untere Aragonien, bis Cala- fayud und noch weiter. Von Zaragoza setzt dieselbe, den Ebro aufwärts, bis Tudela, Alforo, Corella, Arnedo u. s. w. fort, aber nieht weit davon trifft man den andern Damm des Beckens, von den Sierras de Mancayo, Jerga, Cameros u. s. w. gebildet, welche zusammen eine, der Hauptkette der Pyrenäen parallele, Reihe ausmachen, die später, durch die Berge von Santander, sich der grossen Verzweigung an- schliesst, welche den Wall zwischen dem Biscayischen Meere bildet; eine Thatsache, die Herr Hofrath Hausmann, aus mir unbekannten Gründen, in Abrede stellt. Dieser Theil _ der Sierra de Moncayo besteht aus den nämlichen Felsarten, deren ich eben bei -Gelegenheit der Pyrenäen gedachte, aus dem Kalk- und Sandsteine von Wien und von den Karpa- then. Wer diese verschiedenen Gegenden kennt, muss beim ersten Blicke sehr überrascht werden, durch die grosse Identität der Formation. Unfern Fitero habe ich Dolomite gefunden, durchaus denen von Wien ‚und Salzburg ähnlich, und auch unter den nämlichen geognostischen Verhältnissen auftretend. An den Stellen, wo ich den geschichteten Kalk- stein sah, war ich nicht so glücklich, Petrefakten zu ent- decken; aber die Bauern zeigten eine Terebratula tetraedra, welche von ihnen bei einem Dorfe der Sierra de Jerga gefunden und in den Taschen getragen wird, als ein Präservativ gegen die Cholera morbus. — Ich beob- achtete Ablagerungen von Eisenerzen und von Kiesen, wie — a in.der Umgegend von Canfran; allein was bei weitem denk- würdiger, das ist, dass die aufgerichteten Schichten alle aus NNW. in:SSO. streichen, die Richtung, welche Erır ns Bxzaumont angibt, oder die Haupt-Epoche der Emporhebung der Pyrenäen bezeichnend. Auf dieser ganzen Linie der Sierra von Jerga und Cameros gibt es zahlreiche Thermal- Quellen, unter andern die von Filero, Gravalos, Arnedillo, Calderia u. s. w., berühmt im Lande wegen ihrer heilbrin- genden Wirkungen. Hoffentlich gelingt es mir, die chemi- schen Analysen derselben zu erhalten, und mit. Vergnügen werde ich Ihnen solche mittheilen. Ich habe. neuerlich die beiden ersten der genannten Quellen besucht; die von Fitero schien mir besonders eisenreich, jene von Gravalos, welche minder warm ist, verbreitet einen sehr starken Geruch nach geschwefeltem Wasserstoff. Die Quelle von Arnedillo, die berühmteste von allen hinsichtlich gewisser Krankheiten, er- litt beim Erdbeben von 1818 eine Störung. Gleichzeitig stürzten mehrere nahe gelegene Häuser zusammen und ei- nige Quellen der Gegend hörten auf zu fliessen, allein nicht lange nach der Katastrophe begannen sie ihren Lauf wieder. Auch die Quelle von Fifero, in drei Deutschen Meilen östli- cher Entfernung gelegen, erlitt zu jener Zeit einige Unter- brechung; diess veranlasste die Meinung, dass beide @uellen in unterirdischer Verbindung stehen. Sie haben überdiess die nämliche chemische Zusammensetzung und zeigen die- selben Wirkungen. — Alle diese Thermen, welche aus Se- kundär-Gebilden hervorbrechen und mancherlei Salze ent- halten, müssen einen ganz eigenthümlichen Einfluss beim Entstehen tertiärer Ablagerungen gehabt haben, wie solches auch die Meinung mehrerer Geologen ist. Was die Tertiär-Formation des ‚Zbro-Beckens betrifft, welche Haupt-Gegenstand meiner Forschungen gewesen, so ist es sehr schwer, solche genau zu bezeichnen, da man nur wenige Versteinerungen darin trifft. Indessen gelang es mir, nach gar manchen vergeblichen Wanderungen, eine, Jahrgang 1835. | 19 — Me ungefähr einen. Fuss mächtige, mergelige Lage zu finden, ganz erfüllt von Überresten einer Planorbis. . . und von Lymnea socialis (°). Diese Lage ruht unmittelbar auf einer drei Fuss starken Kalk-Bank, oder sie ist vielmehr deren Fortsetzung; letztere gewinnt man, zum Behuf des Bauwesens, in Steinbrüchen. So wie ich einmal: die geo- gnostischen Verhältnisse jener Lage ermittelt hatte, wurde es mir leicht, dieselben zu verfolgen und sie in mehreren, sehr weit von einander entlegenen, Schluchten wieder aufzu- finden. An gewissen Stellen zeigt sich die befragte Lage mehr thonig, enthält kohlige Theile, und den Muscheln ist, obwohl dieselben zertrümmert worden, ihr Perlmutterglanz verblieben. An andern Orten, wie z. B. an der Nevera, eine kleine Stunde nordwärts von TZ'udela, erscheint die Muscheln-führende Schicht mehr kalkig, und der Kalk, welcher dieselbe unterteuft, ist diehter und muschelicht im Bruche. Hin und wieder trifft man darin die nämlichen Petrefakten. Muthmasslich. war die ganze Kalk-Bank einst erfüllt mit solchen thierischen Resten, allein sie sind unkenntlich ge- worden, nachdem der Kalk Jahrhunderte hindurch immer fester und fester geworden; das nämliche Phänomen kann man am Kalke bei Podgorze unfern Krakau beobachten. Die Kalkstein-Bank, und die sie unmittelbar überlagernde Muscheln-führende Schicht, finden sich ungefähr in der hal- ben Höhe der mächtigen Gyps-Formation, welche das 'grosse Becken des Ebro in diesem Theile von Navarra. ausmacht, und die, nach den erwähnten Thatsachen, als ein Süsswas- ser-Gebilde zu betrachten ist. Diese tertiäre Ablagerung besteht, gleich allen neptunischen Gebilden, aus wechseln- den Lagen von Kalk, von Sandstein und von Thon, welche zu mehreren Malen, ohne bestimmte Folge und Mächtigkeit, nut einander wechseln; die stärksten messen höchstens 4 bis 5 F., die dünnsten haben oft nur die Stärke eines Zol- les, Alle diese Lagen, besonders aber die thonigen, führen Gyps, der auch mitunter in Adern und kleinen Lagen er- scheint und zum Entstehen mancher Ausblühungen Anlass — ie — gibt. Die thonigen, selbst die mergeligen Lagen sind im- prägnirt und gefärbt von Eisenoxyd, ‘welches ohne Zweifel von den eisenhaltigen Ablagerungen der Sekundär - Ge- bilde in den Pyrenäen, und von ihren Verzweigungen ab- stammt. Diese gypsige Süsswasser-Formation, von ungefähr 300 F. Mächtigkeit, darf nicht mit einer andern verwechselt werden, welche eben so stark ist und in gleichfürmiger Lagerung unter derselben auftritt, hin und wieder aber, in Folge der Auswaschungen und Abspühlungen der obern Formation, an den Tag tritt. In dem zur Schaafweide be- stimmten Landstriche, unter dem Namen !a Bordena be- kannt, eine wahre Wüste von 14 Quadrat-Stunden Oberfläche, kann man, schon aus der Ferne, beide Formationen sehr gut unterscheiden; die Schichten derselben zeigen sich auf- fallend geneigt, und im Grossen gewunden, ohne Zweifel eine Folge der früheren Gestaltung des Bodens, auf wel- chem jene Gebilde entstanden. Man erkennt ganz deutlich die obere Formation an ihrer stets vorherrschenden röthli- chen Farbe, während die untere mehr weiss ist. Diese ist noch reicher an Gyps, a!s die obere; es findet sich kein kohlensaurer Kalk darin, das Ganze besteht aus regelrech- ten, zum Theil sehr mächtigen Lagen von Gyps, wechselnd mit Schichten von Thon, von blauem Mergel und von Sand- stein. Zu Alfaro wird eine, über 20 Fuss mächtige, Gyps- Ablagerung abgebaut, welche theils blau, theils blendend weiss gefärbt ist; beim kleinen Dorfe Ablilas trifft man 'ei- nen Steinbruch im sehönsten Alabaster. In der untern Formation habe ich mich vergebens nach Versteinerungen umgesehen; allein mir scheint, dass dieselbe als ein Meeres-Erzeugniss betrachtet. werden müsse, wegen der Salz-Ablagerungen,. 'die”'sie enthält. Ich‘ besuchte: die Salz-Grube von Vallierra, ‘drei "Stunden von "Zwdela. Sie wird von Bauern betrieben, ‘welehe nie einen ähnlichen Ab: Wi 3 3 © > scher -— TE — bau gesehen haben; übrigens verfahren dieselben nach allen Regeln der Kunst, sie lassen in gewissen Entfernungen Salz-Pfeiler stehen und errichten Trocken - Mauern zur Sicherung der Haupt-Stollen. Indessen können die Land- leute ihren Bau nicht fortsetzen, wenn die Lage zu gering- mächtig ist, wegen der in Navarra meist niederen Preise des Salzes, das Gegenstand freien Handels ist. Die Salz- Ablagerung hat gleiche Entstehungs - Zeit mit, dem Gyps- Gebilde; die Salz-Schichten verlaufen. sich allmälig in die Gyps-Massen und folgen allen Windungen, welche die La- gen der letztern zeigen. Man hat das Steinsalz auf eine Längen-Erstreckung von mehr als 2000 Fuss, in der Rich- tung von .NW. nach SO., und auf eine Breiten-Ausdehnung von ungefähr 300 F. abgebaut. Die bauwürdige Lage hat nur 7 F. Mächtigkeit, und wird überdiess von, mindestens einen Zoll starken, mergeligen Streifen durchzogen, so, dass die eigentlichen Salz-Schichten nicht mehr Mächtigkeit ha- ben, als drei Fuss. Es müssen ausserdem. noch ähnliche Salz-Ablagerungen vorhanden seyn, denn in einigen Schluch- ten des Dardena findet man Salzwasser während der Re- gen-Monate. Das ganze Gebilde des Ebro-Beckens ist von Regen- wasser und Giess-Bächen durchfurcht nach allen Richtun- gen; hin und ‚wieder ragen einzelne zerstreute Hügel von ungleicher Höhe und mehr und weniger bedeutender Er- streckung hervor, welche, da sie keinen Anbau gestatten, einen-öden und traurigen Anblick gewähren. In der war- men Sommerzeit sind die Sonnen- Strahlen kaum zu er- tragen. Auf der obern Gyps-Formation ruhen hin und wieder Lagen einer Nagelilue, von Rollsteinen zusammengesetzt, welche aus der Flötzzeit abstammen; das Ganze ist durch einen kalkigen Kitt mitunter ‘ziemlich. fest gebunden. |; Der Absatz dieser Nagelflue-Lage muss ' nach‘ der. Bildung der Tertiär-Formation erfolgt seyn, als diese theilweise schon — 23839 — durchfurcht worden; denn es erscheint dieselbe keineswegs immer im nämlichen Niveau auf den Hügeln, deren oberen Theil sie ausmacht. Das Diluvium stammt von den Trüm- mern der Sierra de Moncayo und de Jerga primo, denn man findet es nicht auf der linken Zbro-Seite, und je nä- her man jenen Bergen kommt, um desto grösser und weniger abgerundet erscheinen die Geschiebe, um desto mächtiger werden die Ablagerungen. 48 nn Ann U 1 m I I m > Kritische Revision der in der Iftiolitologia Veronese abgebildeten | fossilen Fische, von Herrn Professor L. Asassız. Um die Bestimmungen, welche mir durch die Ansicht der jetzt in Paris befindlichen Original- Sammlungen des GazzoLa-Vorraschen Werkes über die fossilen Fische vom Monte Bolca zu begründen gegönnt war, sobald als möglich den Freunden der Petrefaktenkunde zugänglich zu machen, zumal da es nöthig werden könnte, viele dieser Arten aus meinem Werke wegzulassen, um es nicht zu weit auszu- dehnen, werde ich hier zuerst alle im angeführten Werke abgebildete Arten nach der Reihe der Tafein mit meinen berichtigenden Benennungen aufführen, und am Ende ein syste- matisches Verzeichniss derselben mit vollständiger Synony- mie beifügen, damit die unhaltbaren Arten endlich aus den Verzeichnissen in den geologischen . Handbüchern ver- schwinden. Später werde ich diese Angaben in meinen „Recherches sur les poissons fossile“ nach und nach näher begründen. Alle in Folge der Revision gegebene Namen — 291 — rühren von mir selbst her und bezeichnen neue Arten, mit Ausnahme des Blochius longirostris Vorta'. A. Bestimmung der Fische nach der Ordnung der Tafeln. Taf. Fig. der Ittiolitologa = Meine Benennungen *). 11. ..1. Squalus Carcharias Galeus Cuvieri. 2. Ein Zahn ‚von Carcharias sulcidens. iv. Chaetodon pinnatus Platasx. allıssimus. v. . 1. Fistularia Chinensis Aulostoma Bolcense. 2. Esox Belone Fistularia tenuirostris. 3. Pegasus natans Calamostoma breviculum. 4. Uranoscopus rastrum Rhamphosus aculeatus. vi. Chaetodon vespertilio Plalax macropterygeus. vır. 1.2. Kurtus.velifer Semophorus velfer. 3. e R > velicans. vıır. 1. Chaetodon arcuatus Pomacanlhus subarcuatus. 2. Tetraodon Honkenii fehlen beide in der Sammlung, | gehören indess nach den Ab- \ k eu bildungen zu meinem Diodon. lenuispinus. a Raja muricata Trygon Gazzolae. x. 3. Chaetodon mesoleueus Ephippus longipennis. 2. 3» argus Scatophagus fronlalıs. xı. 1. Gobius barbatus Gobius macrourus. 2. 09: Veronensis ® R xı1. 1,2. Blochius longirostris. Richtig! Fg. 1 stellt den be- rühmten Fisch vor, welcher im Be- griffe ist, den anderen zu verschlingen. Genau angesel;en, liegt aber der kleinere unter dem grösseren, etwas schief, so, dass, sein Kopf .die Kieferränder des- selben bedeutend überragt. *) In diesem Verzeichnisse sınd die ganz neuen Genera mit gesperr- ter Kursiv-Schrift gedruckt worden. xlıl, XlvV. os) xY. xvL xvn...:l; Xvill, XIX. xx. IN XXI. AXXIl. XXI. XXIv. XXV, xxvl. XXVI. XXvIll. ee . Sparus dentex . Blennius ocellaris. Scomber ignobilis ® Pelamis (Ori- ginal fehlt). . Silurus Bagre Gadus Merluceius Scomber pelagieus Sparus sargus . Perca formosa ‚ Holoeentrus 'ealearifer Scomber rhombeus Zeus Gallus Chzxtodon asper . Chztodon striatus . Diodon reticulatus Loricaria plecostomus Scomber glaucus . Chatodon nigrieans . Exocoetus evolans . Muraena Ophis . (Ohne Namen) . Muraena conger . Esox Sphyrsena » » ” » . Clupea Thrissa . Clupea eyprinoides . Chxtodon Papilio . Chxtodon canescens Scomber Thynnus Scomber cordyla 292 - Sparnodus ovals. Spinacanthus blennioides. Enoplosus pygopterus. Thynnus propterygius. Mesogaster sphyraeneides. Callipteryz speciosus. Lichia prisca. ‘Sparnodus ovals. Myripristis leplacanthus. Eates gracihs. | Gasteronemus rhombeus. Acanthonemus filamen- osus. Ephippus oblongus. Pristigenys macrophthal- mus. Pycnodus Platessus. Lophius brachysomus. Carangopsis maxımus. Naseus nuchalıs. Engraulis evolans. Ophisurus acuticaudus. Leptocephalus : gracihs. Anguilla leptoptera. Sphyraena Bolcensis. Rhamphognathus para- lepiodes. Mesogasler sphyraenoides. Clupea macropoma. » „ Platax Papilio. Zanclus brevirostris. Thynnus Bolcens:s. ‚Eichia prisca. — 293 xxix.‘ 1. Scomber alatunga ‚. Scomber trachurus && . Chxtodon macrolepi- dotus: (Das Original fehlt.) '4. Fistularia tabacaria xXX. -Trygla Lyra xxxı. 1. Perca radula 9.:-Chatodon lineatus xxxı. 1. Sparus' Chromis 1 2, Callionymus Vesten XXXIIL. Chx&todon' triostegus xXXiv. Scorpzenä 'Scrofa xxxv. 1et2. Coryphana apoda 3. Zeus Voner 4, Amia’ Indica 5, Silurus eataphractus (Original fehlt.) xXxXVl, Polynemus quinqua- rius. XXXVIl, Labrus merula xxXvi,1. Ophidium barbatum 2. » a xxxıx. 1. Pegasus lesiniformis 3. Chstodonrhoömboides 2. Silurus catus 5. Exoceetus esiliens 4. Cottus bieornis XL. Diodon orbicularis XLI. XLII. Scomber speeciosus 1. Ostraeion turritus —— : Orcynus lanteolatus. Thynnus propterygius. ?Acanthonemus fllamen- tosus. Urosphen fistularis. Callipteryx speciosus. Sparnodus elongalus. Acanthurus Tenuis. Serranus ventralis. Ductor leplosomus. Naseus rechfrons. Cyclopoma spinosum. Pycnodus Plaltessus. Vomer longispinus. Smerdis mieracanthus. ? Atherina macrocephala. Carangopsis lalior (die grosse Figur). Myripristis homopterygius (die kleine Figur). Labrus Valenciennesü. Enchelyopus tigrinus. Sphagebranchus formosissi- mus. \ Rhinellus nasicus. Trachinotus tenwceps. Engraulis evolans. » » Original fehlt, Tafel unbe- stimmbar. Pycnodus orbeularis. Cybium speciosum. Ostracion micrurus. — 294 . 2.. Pegasus volans XLIll. XLIV. UV. ALVI. XLVll, XLVlil. “> XLIX. Lo LI. ai L1l. Lill, LIV. LV. 3. Lophius piscatorius Ch:etodon Chirurgus Pleuroneectes Platessa ‚Zeus triurus, Scisna Plumierii 1. 2 ‚1. ..Seisena jaculatrix 2. 3. ‚Sparus Brama Labrus. punetatus Monopterus gigas 1. Ophicephalus striatus 2. Salmo mar:ena. ‚, Silurus ascita 4. Chzxtodon orbis Labrus Turdus „4, .Labrus bifaseiatus 2.. Esox. Saurus 1.. Perca. punctata. 2..Holocentrus. Sogo 3. Chxtodon. aureus Salmo eyprinoides 1. Seisena undeeimalis Murzna coeea 3... Ammodytes Tobianus Lutjanus Lutjanus 1. Synbranchus immacu- latus. 2. Scomber Oreynus Ein Original ist: wohl. da, aber kein Fisch daran zu erkennen. _ Lophius brachysomus. Ephippus longipennis. Amphistium paradoxum. Vomer. longispinus. Tosxotes: anliquus. Dules: temnoplerus. Serranus' microsiomus. Pygaeus.gigas (Orig. fehlt.) Plalinz gigas. (Original. fehlt); ? Z’hynnus propterygius. , Clupea macropoma. Atherina macrocephala. (Original fehle); -* junger \Acanthonemus füa- menlosus. Cyclopoma gigas. Thynnus propterygius. Rhamphognatlhus para- „.‚lepotdes. „Sphyraena Bolcensis.. Holocentrum pygaeum. Acanthonemus. filamen- losus. E Orcynus lanceolatus. Carangopsis dorsalıs. Leptocephalus medius. Rhamphognmathus para- lepoides. Dentex leptacanthus. Stücke von Blochus longi- rostris I! Orcynus lalior. Lyl, LVll. LvIll. LIX. LX. LXI. LX1. LXIIL. LXIV. LXV. . Labrus malapterus . Sparus' salpa „Holocentrus lanceo- latus. . Holocentrus maeulatus » Lutjanus ephippium Esox faleatus: » Syngnathus Typhle « Gobius Smyrnensis Sparus Bolcanus . Scomber .ehlöris . Sparus macrophthal- mus. Sparus erythrinus Raja Torpedo ' Esox Lucius: 1. » Perca Arabica. (Ori- ginal fehlt.) ‚ Centriseus velitaris „ Pleuronectes quadra- tulus. « Chxtodon saxatilis . Esox vulpes . Scomber Kleinii Chztodon eanus . Cyciopterus Lumpus Chxtodon rostratus . Clupea Sinensis Labrus ciliaris Squalus fasciatus Pterygocephalus pura- dozus.' Sparnodus elongatus. Apogon spinosus. Smerdis micracanthus. Lates gibbus. Xiphopteruws falcatus. Syngnathus' opisthopterus. Ductor leplosomus. | Pygueus gigas. (Original fehlt), Tafel unbe- stimmbar. Sparnodus: macrophthal- mus. 3 .altivelis. Torpedo gigantea. Sphyraena Bolcensis. Ist auf der Tafel unterzuöberst gestellt. (Original fehlt.) Carangopsis am ähnlich- „nsten, | Amphisile longirostris. Rhombus minimus. Holocentrum pygaeum. ‚Olupea:leptostea: (Original. fehlt); Figur un- bestimmbar.:: " Pygaeus: nobihs. 0 Osiracton micrurus. P Acanthonemus filamen- . tosus; Original fehlt. Clupea macropoma. (Original fehlt), Pygaeus-Art. Galeus Cuvieri. - 206 — rxvim. "Coryphzna Lichia prisca. uxız. 1,2,3. Scomber (Die Originalien zu Fig. 2 | und 3 fehlen), ? Curan- | gopsis analıs. LIX. Blochius longirostris -Richtig! xx. '1. Holocentrus ) Lates' gibbus 2,3. Perca Myripristis homopterygius. ) | Originalien fehlen zu beiden. ıxxil. 1. Chztodon Holocentrum pygaeum. 2..Scisena Unbestimmbar, da das Ori- einal fehlt. 3. Clupea Ebenfalls. 4. Perca Myripristis homopterygius. Lxxilt. Cyprinus su fsfparnodus macropkthal- | MUS. Lxsw. Scorpzna Cyclopoma spinosum. txıv. 1. Centriscus Rhamphosus aculeatus. 2. Salmo “ (Original fehlt); P?Caraon- | | gopsis. 3. Polynemus Desgl. LXXVI. Sceleton Cyclopoma spinosum. Wenn man die Namen, welche den in diesem Werke enthaltenen Tafeln ‘unterlegt worden, mit den Fischen ver- gleicht, welche‘ sie wirklich vorstellen, so kann man die Vermuthung nicht abwehren, der Verfasser sey von dem Gedanken 'ausgegangen, alle Veroneser Ichthyolithen müssten von Mittelmeerischen Fischen herrühren, er habe dann die Namen derselben ,' nach‘ ‘der oberflächliehsten Ähnlichkeit, auf alle Abdrücke der GazzoLa’schen Sammlung vertheilt, und nur für einige wenige, die er so durchaus nicht benen- nen konnte, eigene Namen) vorgeschlagen. - ME B. Systematische Übersicht der Fische des Monte Bolca mit Synonymen und Supplementen ganz neuer Arten. I. Familie: Plagiostomi Cvv.*). ; 1. Galeus Cuvieri = ı11, 1: Squalus Carcharias; — wir: Squalus faseiatus, — Sq. innomina- tus DE Braimv. pg. 32; — Sq. glau- cus pe Braınv., Scorteenaca lettre & Mr. Fausas; — Sq. catulus DE Braınv. pg. 32; Bronn Ital. no. 3, 4, 5. 2. Carcharıas suleidens = ı11, 2. 3. Torpedo gigantea Raja Torpedo ıxı; — Narco- batus giganteus pe Braınv. p- 33, — Bronx nr. 7. 4. Trygon Gazzolae Raja muricata ıx — Trygono- batus vulgaris pe Br. p. 32; — Bronx nr. 9. 2 oblongus Trygonobatus crassicaudus pe Br. p. 33.—Bronxs nr. 8. 5. Narcopterus Bolca- nus Acass. I, Pycnodontae Acass. 6, Pycnodus Platessus _Coryphzena apoda xxxv, 1, 2; — Zeus Platessus pe Br. p- 52; jung — Diodon reti- culatus xx, 3; Brons nr. 11 und 60. » orbieulariss Diodon orbicularis xt, — Pa- lzeobalistum orbiculatum DE Br. p. 34, Bronx no, 15. *) In nachfolgender Übersicht bezeichnen die im Texte eingedruckten lateinischen Zahlen die der Tafeln der I&tiolitologia, die Arabischen dahinter aber die Figuren. IN. Gymnodontae Cw. 7. Diodon tenwispinus IV. Sclerodermt Cvv. Ss. Ostracion micrurus 9. Blochwus longirosiris 10. Rhinellus nasalıs V, Lophodranchi Cov. 11. Calamostoma bre- veculum 12. Syngnathus opisthoplerus VI. Percovdee Cvv. 13. Enoplosus pygopierus 14. Holocentrum pygmacum ; pygmaeum 15. Myripristis leptacanthus Tetraodon hispidus vın, 3; — Tetraodon Honckenii vu, 2, — DE Br. p. 34; Bronx no. 12 und 13. Ostracion turritus xuı, 1; — Cyclopterus lumpus ıxv, 2; — Balistes dubius pe Br. p. 33; Bronn no. 14. VorrA xl, LXX} — Synbran- chus immaculatus VoLTA Lv, 1, — pe BL. p. 54, p. 57; Br.no. 31. —.Esox Be- lone Fortis. — Pegasus lesiniformis xxxıx, 1; pe Br. p. 36. Pegasus natans v, 3, — Syn- gnathus breviculus pe Bı.. p- 39. Syngnathus typhle ıvın, 1; pe Br. p. 35; Bronn no. 16. Scomber ignobilis xıv, 1. — DE Br. p. 41; Bronn no. 53. Holocentrus Sogo 11, 2; — Chs&todon ıxxu, 153 — Chztodon saxatilis LxIv, 1; — Holocentrus macroce- phalus pr Br. p.45; — Chxe- todon saxatilis pe Br. p, 49; Bronn no, 41. Perca formosa xvıl, 2; BRoNN no, 44; pe Br. p. 43, 16 17. Myripristis homopterygius Oyclopoma Gigas x spinosum Lates gracklis » gibbus A nolaeus . Smerdis micracanlhus » Pygmaeus . Apogon spinosus . Pristigenys macro- phthalmus . Labräx lepidotus " schizurus . Dules temnopterus „.. medius . Pelates quindecimalis .. Serranus ventralis Serranus microstomus 299 Polynemus quinquarius xxxvı (die kleinen Individuen); — Perea ıxx11, 4. Labrus Turdus xLıx; — De Br. p. 46. . Scorpxena scerofa xxxıv, — Scorpena Lxxıv; — Scele- ton ıxxvi; Labrus? pe Bı.. ‚p- 45. — Holocentrus calearifer xvın, 3; Eher Lutjanus ephippium, als Holocentrus calcarifer meint DE Br. p. 44. Lutjanus ephippium ıvı, 4; — DE Br. p. 44; Br. no. 40. Holocentrus maculatus ıvı, 3; und Amia Indica xxxv, 4:— — pe Br. p. 43 und 45. Holocentrus lanceolatus ıvı, 2; — De Br. p. 45. Chztodon striatus xx, 2; Chs- todon substriatus pe Br. p. 48; Bronn.no. 67. Scisena Plumieri xıv, 2 — DE Br. p. 43; — Bronn no, 45, Sparus chromis xxxı1,1—!Lut- janus Lutjanus veBr. p. 46. Sparus brama xy, 3; — Spa- rus vulgaris pe Bı.p. 46; Bronn no. 39, Serranus occipitalis VIL. Spar oide: Cuv. 25. Denterx leptacanthus » . erassispinus » breviceps „. microdon 26. Pagellus microdon 27. Sparnodus macro- phthalmus s ovalıs n altivelis „.. micracanthus » . elongatus VIH. Cottoider Acass, 28. Callipteryz speciosus 5 rechicaudus 29. Pterygocephalus pa- radoxus. 300 Lutjanus lutjanus Lv, — Scomber px Br. p. 44. Sparus macrophthalmus ıx, 2 — Cyprinus xx; — Sparus vulgaris DE Br. p. 45; BRoONN n0.39, Sparus dentex xılı, 15 — Spa- rus sargus xyli, 1. Diese beiden Tafeln sind nach demselben Steine ge- zeichnet und sollen doch 2 Arten vorstellen!! — Sparus vulgaris pe Br. p. 45; — Bronn no. 39, Sparus erythrinus ıx, 3 — Sparus vulgaris pe Br. p. 46; Bronn no. 39. PercaRadula xxxı,1;— Sparus salpa v1, 1. — Sparus vul- garis DEBL. p, 46 und 45; — Bronx no. 39. Gadus Merluceius xv, — Trigla Lyra xıx; — DE Br. p. 41 und 58; Bronn no. 28. Labrus malapterus Lv, 3., DR Br. p. 47. — 3801 1X. Gobioider Ac. (erclusis Blennioideis.) 30. Gobrus macrurus » microcephalus X. Sciaenoidei Cvv. 31. Pristipoma furcatum 32. Odonteus sparoides XI. Pleuronectae Cuv. 33. Rhombus minimus XI. Chaetodontae Cw. 34. Semiophorus velifer 5; velicans 35. Ephippus longipennes 4 oblongus 36. Scalophagus frontalis 37. Zanclus brevirostris Jahrgang 1835. Tr Gobius barbatusxı, 1. — Go- bius Veronensis xX1, 2} — DR Br. p. 54; — Bronn no. 34, Pleuronectes quadratulus Lx1ll, 3; — DEBL. p. 53; — Br. no. 29, Kurtus velifer vn,1,2;— Chz- todon velifer pe Br. p. 51; — Bronn.no. 69, Kurtus velifer vu, 3; — Ch- todon velicans pe Br. p. 51, Broxn n0.%0. Chzetodon mesoleucus X, 1; Ch:etodon Chirurgus xuı11; — Chzatodon Rhombus pe Br. p. 49; Chstodon Chi- rurgus DE Br. p, 49; — Br. no, 65 und 74. Chzetodon asper xx,1;— Chze- todon substriatus De Br. p. 48; — Bronn no. 67. Chzetodon argus x, 2; Cuv. et VaALEnc. hist. nat. des potssonsTom.VII, p.145;— DE Br, p. 49; Bronx no, 7. Chztodon canescens xx v1, 2; DE Br. p, 49. 20 — 302 38. Pomacunthus subarcuatus 39. Platax altissimus » macroplerygsus »„ . papilio 40. Toxotes anliquus 41. Pygueus gigas 55 nobilis n dorsalis Mn nuchalis XIHN. Theuthyei Cuv. 42. Acanthurus tenuis 43. Naseus nuchalis — Chztodon arcuatus vun, 1; — Chx&todon subareuatus D& Br. p. 48; — Bronn no. 66. Cuv.etVarenc. hist. des poiss. T. VII, p. 239 — Cheto- don pinnatus Itt. ver. ıv; Chztodon pinnatiformis DE Br. p. 47; Bronn no, 64, Cuv. et Vauenc. hist. despoiss. T. VII, p. 239 — Chxto- don vespertilio Ill. ver. vı; — Chztodon subvespertilio DE Br. p. 48; Br. no. 68. ©hzetodon papilio xxvı, 1; DE Br.p.51; — Bronn.no. 63, Scisena jaculatrix xıy, 1 — Lutjanus ephippium pe Br. p. 43. | Sparus Bolcanus Lıx — Lab- rus rectifrons DE Br. p. 47. — Die Originale zu xrıv Labrus puncetatus, und ıxvi Labrus ciliaris fehlen zwar, scheinen mir indess hieher zu gehören. — De Braınv. p- 47.n0.59 und 60; Bronn nr. 36, 38. Chxtodon canus ıv1, 1; — DE Br. p. 50; — Bronx no, 73. Chztodon lineatus xxxı, 2, — DE Br. p. 50; — Br, no. 72. Ch:etodon nigricans xxıı, 1; — oe Br. p. 49. — 303 Naseus rechifrons XIV. Aulostomi Cuv. 44. Amphisile longirostris 45. Aulostoma Bolcense 46. Fıistularia lenuirostris 47, Rhamphosus aculealus 48. Urosphen fistularis XV. Scombero:ide:i Cvy. 49, Gasteronemus rhom- beus » oblongus 50, Acanthonemus fila- menlosus 51. Vomer longispinus — Chz&todon triostegus xxx; — DE Br. p.50;—Bronn n0,76. Centriscus velitaris xın, 2;— Centriscus longirostris DB Br. p. 35., Bronn no. 83, Fistularia Chinensis v, 1; — Fistularia Bolcensis pe Br. p- 36; — Bronn no. S0. Esox Belone v,2; — Esox lon- girostris pe Br. p. 37; Br, no. 22. Uranoscopusrastrum v,4,und Centriscus ıxxv, 1, — Cen- triscus aculeatus pe Br.p, 45, — Bronn no, S2, Fistularia tabacaria xxıx, 4; — Fistularia dubia De Br, p. 37; — Bronn no, 71. Scomber rhombeus xvın; — Zeus rhombeus pe Bı. p. 52; — Bronx no. 61, Zeus Gallus xıx, — pe Br. p. 51; — Chzxtodon aureus Ill. ver. 11,3 — Chxtodon orbis 2b. xy, 4; — °Chzetodon macrolepidotus 2b. xxıx 3; — !Chatodon rostratus 2b. Lxv, 3;—Ühzetodon ignotus pe Br. p.50; — Chatodon subaureus De Br, p.50. ete. Zeus vomer xxxy, 3; — Zeus triurus xLiv, 2; — DB Br. 51; — Bronx no, 77. 20% 304 52. Trachinotus tenuiceps 53. Carangopst?s marımus = latior dorsalıs 3 analıs 54. Ductor leptosomus 55. Licha prisca 56. Platinz gigas a elongatus 57. Coelogaster analıs 58, Amphistium paradorum 59. Orcynus lanceolalus ; latior 60. Cybium speciosum — Chztodonrhomboidalis xxxıx, 3; — oe Br. p. 52. Scomber glaucus xxı; pe Bı.. p- 42; — Bronn no, 54, Polynemus quinquarius xxxvı (der grosse Fisch). — Mu- gil brevis pe Br. p. 40. — Bronn no. 42, Scisena undeecimalis zın. 1; — pe Br. p. 44. Polynemus Lxxv, 3 — Scom- ber 2b. ıxıx, 1. Callionymus Vestenz xxxıı, 2; Gobius Smyrnensis Lvın, 2; pe Br. p. S4 und 55. Scomber pelagieus xvı, — Scomber Cordyla xıvıı. — Coryphzsna xvın, — DE Br. p. 41, 42. — Bronn no. 49, 55. Monopterus gigas xLVIl. — Br. no. 26 ; — De Br. p. 53. Esox macropterus pe Br. p. 38, — BronN no. 25. Pleuronectes Platessa xLıv, i. — DE Br. p. 53. Scomber Alatunga xxıx, 1 — Salmo eyprinoides ı1; Br. Ital.no. 48. — Clupea ey- prinoides pe Br. 39. — nr Br. p. 41. Scomber oreynus Lv, 2. — DE Br. p. 42} — Bronn.no. 57. Scomber speciosusTab. xı1.— DE Br. p. 42; — Br no, 54.. — . 305 Cybıum tenue 61. Zhynnus propterygaus er Bolcensıs 62. Ahumphognalhus pu- ralepoides 63. Mesogaster. sphyrae- noides 64, Sphyraena Bolcensıs 5 gracılıs R MALImÜ 65. Arphuplerus falcalus XVl. Zabroide: Cuv. 66. Zabrus Valenciennesit XV. Mugeles Acass. (Muges el diherines Cuv. 67. Alherina macrocephala n minulissima Scomber Pelamys xıv, 2; — Scomber trachurus xxıx, 2; — Ophicephalus striatus xLvilt, 1% — Labrus bifas- ciatus L, 1. — DE BL. p. 41, \ (bis) et47; Br. no, 47, 50. Scomber Thynnus xxvil; — DE Br. p. 41; — Bronn 50. Esox saurus, 2.— Esox sphy- rzena xxıv,2 — Ammodytes Tobianus LI, 3. — be Bı. p- 38. Silurus Bagre xıv, 3; — Esox sphyrzena xxıv 3; — DE Bı. p. 39. — Bronn no. 23. Esox sphyrzena xxıv, 1— Per- ea punetatauı, 1. — Esox sphyr:ena de Br. p. 37. — Ophiocephalus® oz Br. p.: 43. — Bronn no. 30. Esox Lucius ıxıu1. Der Fisch ist verkehrt abgebildet!!! — DE Br. p. 37. KEsox falcatus vu. — pe Br. p. 37; — Bronn.no. 24. Labrus Merula xxxvir. — DR Br. p. 46. — Bronn no. 37. Silurus aseita xLy1u,3. — Silu- rus cataphractus xxwv, 5°. — ode Br. 39. (bis). — — 506 XVII. Clupeoides Cwv. 65. Engraulis evoluns 69. Clupea leptostea » macropoma - cafopygoptera >= minula XIX. Esoces Cuv. 70, Holosteus“) esocinus XX. Blennioidei Ac. (excl. Gobüs). 71. Spinacanthus blen- niordes XXL Lophioidei Cvwv. (Eigentlich müssen Salm o- nes undClupeoidei in eine Familie vereinigt wer- den, für die ich den Na- men Halecoidei vor- schlage). Exoccetus evolans zxır, 2—Si- lurus latus xxxıx, 2. — Clu- pea evolans pe Br. p. 40. — Exoceetus esiliens /ttol. xsxıx 55 — oE Bıamv, p- 40 und 39, — Bronx no. 21. Esox vulpes ıxıv, 2 — Clupea pE Br. p. 37. Clupea Sinensisıxv, 4 — Clu- pea thrissa 2b. xxv, 1 — Clu- pea eyprinoides zb. xxv, 2. — Salmo maraena 2b. xLvili 2 — Clupea mursnoides DE Br. p. 39. — Clupea thris- soides DE Br., p. 39. — Br. ne. 15, 19, 20. Blennius ocellaris xı11, 2; — Blennius cuneiformis DE Br. p. 58. — Brons.no. 33, ?) Holosteum heisst schon eine Pflanze. Br. — 307 72. Lophius brachysomus XXI. Anguilliformes Cuv. 73. Enchelyopus tıgrinus 74. Ophisurus acuticaudus 75. Sphagebranchus formo- sissimus Lophius piscatorius xLıı, 3; — — Loricaria Plecostomus 2b. xx, 4 — Lophius pisca- torius var. Ganelli pe Bı, p- 36 und 38, — Bronn. no, 46. Ophidium barbatum xxxvııı, 2.,— DE BL. p. 56. Murzna ophis xxını, 1. — DE Br. p. 56. Ophidium barbatum xxxvııı, 1 — oe Br. p. 56. 76. Anguilla interspinalis » latispina » lepioptera Murzena conger xxlll, 3; — DE ! h Br. p. 56; — Bronx no. 32. » branchiostegalis »„ ventralis » brevicula 77. Leptocephalus gracilis _ Ittiol.xxnı, 2; — De Br. p. 56. Murzxna coca Lin, 2; — DE | Br. p. 56. n medius i A Taenria. Aus dieser Zusammenstellung ersieht man: 1) dass keine einzige Spezies vom Monte Bolca mit jetzt lebenden Fischen identisch ist; 2) dass daselbst kein Süsswasser-Fisch vor- kommt; 3) dass von 127 Arten, welche in 77 Genera ge- hören, S1 in 39 Genera zu stellen, welche in der Jetztwelt Repräsentanten haben, dagegen 46 Arten in 38 augestorbe- nen Geschlechtern aufzuzählen sind; 4) dass die bisher auf- geführten Arten, nach ihren Synonymen untergeordnet, auf 90 zusammenfallen, und zwar so, dass nur eine unter ihrem bisherigen Namen gelten kann; 5) werden in diesem Ver- zeichnisse 37 ganz neue Arten aufgeführt; 6) sind jetzt im —- u. - Ganzen 127 Arten aus dieser interessanten Lagerstätte ge- nauer bekannt; endlich 7) sind 27 neue Genera für die systematische Zoologie gewonnen und 89 als mit fossilen Arten versehen zuerst aufgeführt. — Diese Ergebnisse im Zusammenhange ‚mit allen bekannten Fischen, aus früheren und späteren Ablagerungen verglichen, sind gewiss für die Geologie ebenfalls wichtig. Fragt man nun noch, wo man anderwärts ähnliche Fische finde, so wird man allerdings eine grosse Lücke zwischen den Fischen des Monte Bolca und denen anderer Fundorte, besonders hinsichtlich ihrer Menge, ihres Beisam- menseyns und in Beziehung auf ihre Verwandtschaft mit jetzt lebenden Arten wahrnehmen. Indess stimmen sie am meisten in ihrem Gesammt-Charakter und in dem Verhält- niss der Familien zu einander mit denen von Sheppy; einige wenige nahe verwandte sind bei Paris im Grobkalk, andere am Libanon gefunden worden, endlich erinnern einige Ge- nera an die merkwürdigen Fische von Glaris. C. Alphabetisches Register. Acanthunemus fiiamentosus Ac. — Zeus Gallus, Chztodon aureus, Ch. Orbis, Ch. macrolepidotus, Ch. rostratus, Ch. ignotus, Ch. subaureus. Acanthurus tenuis Ac. — Chztodon lineatus. Amia Indiea Itt. ver. xxxv, 4. — Smerdis micracanthus Ac: Ammodytes Tobianus Itt. zus, 3. — Ramphognathus paralepoides Ac. Amphisyle longirostris Ag. — Centriscus velitaris, C. longirostris. Amphistium paradoxtum Ac. — Pleuronectes Platessa. Anguilla branchiostegulis Ac. = brevicula Ac. - interspinalis Ac. — latispina Ac. — leptoptera Ac. — Murz&na Conger. _ ventralis Ac. Apogon spinosus Ac, — Holocentrus lanceolatus. Atherina macrocephala As. — Silurus aseita, S. cataphractus. _ minutissima Ac. Aulostoma Bolcense Ac. — Fistularia Chinensis, F. Bolcensis. — 309 — Balistes dubius pe Bu. p. 38. — Ostracion micerurus Ac. Blennius cuneiformis DE Bı. p. 58. — Spinacanthus blennioides Ac. — ocellaris It. xım, 2. — Spinacanthus blennivides Ac. Blochius longirostris Vorra — Synbranchus immaculatus, Esox Belone. Calamostoma breviculum Ac. — Pegasus natans und Syngnathus breviculus. Callionymus Vestene Itt. xxxıt, 2 — Ductor leptosomus Ac. Callipteryz recticaudus Ae. —_ speciosus Ac. — Gadus Merluccius, Trigla Lyra. Carangopsis Ac. — Perca Arabica, Salmo und Polynemus. = analis Ac. — Polynemus, Scomber. — 2... dorsalis Ac. — Sciena undecimalis. zo latior As. — Polynemus quinquarius, Mugil brevis. Zu mazimus Ac. — Scomber glaucus, Carcharias sulcidens Ac. Itt. ıu, 2. Centriscus Itt. Lıxxv, 1 — Ramphosus aculeatus Ac. + aculeatus pe Br. p. 45. — Ramphosus aculeatus Ac. — longirostris De Br. p. 35. — Amphisyle longirostris Ace. — velitaris Itt. Lxım, 2 — Amphisyle longirostris Ac. Chztodon Itt. ıxxır, 1. — Holocentrun pygzum Ac. — arcuatus Itt. vu, 1. — Pomacanthus subarcuatus Ac. —_ argus Itt. x, 2. — Scatophagus frontalis Ac. G= asper Itt. xx, 1. — Ephippus oblongus Ac. — aureus Itt. 21, 3. — Acanthonemus filamentosus Ac: — canescens Itt. xxvı, 2. — Zanclus brevirostris Ae. — sanus Itt. ıxv, 1. — Pygzus nobilis Ac. = Chirurgus Itt. xuım, pe Br. p. 49. — Ephippus longipennis Ac. > ignotus DE Br. p. 50. — Acanthonemus filamentosus Ac. — lineatus Itt. xxxı, 2. — Acanthurus tenuis Ac. = maecrolepidotus Itt. ıx, 3. — ?Acanthonemus filamentosus Ac. => mesoleucus Itt. x, 1. — Ephippus longipennis Ac. — nigricans Itt. xxır, 1. — Naseus nuchalis Ac. — orbis Itt. xuvıu, 4. — Acanthonemus filamentosus Ac. — Papilio Itt. xxvı, 1. — Platax Papilio Ac. — pinnatiformis pe Br. p. 47. — Platax altissimus Ae. — pinnatus Itt. ıv. — Platax altissimus Ac. _ rhomboidalis Itt. xxxıx, 3. — Trachinotus tenuiceps Ac. == Rhombus ve Br. p. 49. — Ephippus longirostris Ac. _ rostratus Itt. Lxv, 3. — ?Acanthonemus filamentosus Ac. — saxatilis Itt. xLıv, 1. und pe Br. p. 49. — Holocentrum pygzum Ac. — striatus Itt. xx, 2. — Pristigenys macrophthalmus Ac. a: subarcuatus pe Br. p. 48. — Pomacanthus subarcuatus Ac. — subaureus pe Br. p. 50. — Acanthonemus filamentosus Ac. a substriatus ve Bı. p. 48. — Pristigenys macrophthalmus Ac. ni — ibid. — — Ephippus oblongus Ac. ”. SU — Chetodon subvespertilio ne Br. p. 48. — Platax macropterygius Ac, — . » triostegus Itt. xxxmı. — Naseus rectifrons Ac. _ velicans pe Br. p. 57. — Semiophorus velicans Ac. _ velifer De Br. p. 51. — Semiophorus velifer Ac. — Vespertilio Itt. v1. — Platax macropterygius Ac. Clupea ve Br. p. 37. — Clupea leptostea Ac. — lItt. ıxxn, 3 — unbestimmbar. — _ catopygoptera Ac. — — cyprinoides Itt. xxv, 2. — Clupea macropoma Ac. — — DE Br. p. 39. — Orcynus lanceolatus Ac. — evolans pe Br. p. 40. — Engraulis evolans Ac. — teptostea Ac. — Esox Vulpes. — macropoma Ac. — Cf. Clupea Sinensis, Cl. sr: Cl. cypri- noides, Cl. mur:enoides, Cl. thrissoides, Salmo marna. — minuta Ac. — — mursnoides ve Bun. p. 39. — Clupea macropoma Ac. — Sinensis Itt. ıxv, 4. — Cl. macropoma Ac. — . Thrissa Itt. xxv, 1. — Cl. macropoma Ac. — thrissoides ve Br. p. 39. — Cl. macropoma Ac. Coeloygaster analis Ac. Coryphena Itt, vxvum. — Lichia prisca Ac. — apoda Itt. xxxv, 1 und 2. — Pyenodus Platessus Ac. Cottus bicornis Itt. xxxıx, 4, unbestimmbar. Cybium speciosum As. — cfr. Scomber speciosus. — tenue Ac. Cyclopoma gigas Ac. — cfr. Labrus Turdus. 2 spinosum As. — cfr. Scorpena Scrofa, Scorpena, Sceleton, Labrus. Cyclopterus Lumpus Itt. ıxv, 2. — Ostracion micrurus Ac. Cyprinus Itt. ıxxırm. — Sparnodus macrophthalmus Ac. Dentez breviceps Ac. — crassispinus Ac. — leptacanthus Ac. — cfr. Lutjanus Lutjanus. — microdon Ac. Diodon orbicularis Itt. xQ., — Pycenodus orbicularis Ac. — _ reticulatus Itt. xx, 3. — Pycnodus Platessus Ac. — tenuispinus Ac. — cfr. Tetraodon hispidus, T. Honckenii. Ductor leptosomus As. — cfr. Callionymus Vestenx, Gobius Smyrnensis, Dules medius Ac. — temnopterus Ac. — cfr. Sciena Plumieri. Enchelyopus tigrinus Ac. — cfr. Ophidium barbatum. Engraulis evoians Ac. — Exocetus evolans, Ex. esiliens, Silurus la- tus, Clupea evolans. Enoplosus ER ON Ac. — cfr. Scomber ignobilis. — 3llı — Ephippus longipennis Ac. — cfr. Chxtodon mesoleucus, Ch. Chirurgus, Ch. Rhombus, —_ oblonygus Ac. — cfr. Chxtodon asper, Ch. substriatus. Esox Belone Forrıs — Blochius longirostris VorTrA. _ — Itt.v, 2. — Fistularia tenuirostris Ac. — faleatus Itt. vvır. — Xiphopterus falcatus Ac. — longirostris pe Br. p. 37. — Fistularia tenuirostris Ac. — Lucius Itt. uxır. — Sphyriena maxima Ac. — macropterus DE Br. p. 38. — Platinx elongatus Ac, — Saurus Itt, 2, 2. — Ramphognathus paralepoides Ac. — Sphyrena Itt. xxıv, 15 De Br. p. 37. — Sphyrzna Bolcensis Ac. _ — ibid. fg. 2. — Ramphognathus paralepoides Ac. _ — . ibid. fg. 3. — Mesogaster sphyranvides Ac. — Vulpes Itt. ıxıv, 2. — Clupea leptostea Ac. Exocetus evolans lit. xxıı, 2. — Engraulis evolans Ac. _ esiliens Itt. xxxıx, 5. — Engraulis evolans Ac. Fistularia Bolcensis pe Br. p. 36. — Aulostoma Bolcense Ac. — Chinensis Itt. V, 1. — Aulostoma Bolcense Ac. = dubia pe Bu. p. 37. — Urosphen fistularis Ac. _ tabacarıa Itt. xxıx, 4. — Urosphen fistularis Ac. _ tenuirostris Ac. — cfr. Esox Belone, E. longirostris. Gadus Merluccius Itt. xv. — Callipteryx speciosus Ac. Galeus Cuvieri Ac. — cfr. Squalus Carcharias, Sq. fasciatus, Sq. inno- minafus, Sg. glaucus, Sq. catulus. Gasteronemus oblonaus Ac. “ Cf. Scomber rhombeus, Zeus rhombeus. == rhombeus Ac. Gobius barbatus Itt. xı, 1. — Gobius macrurus Ac, — macrurus Ac. — cfr. Gob. barbatus, G. Veronensis. — microccphalus Ac. — | — Smyrnensis Itt. uvım, 2. — Ductor leptosomus Ac. — Veronensis Itt. x1, 2. — Gobius macrurus Ac. .Holocentrum pygaeum Ac. — cfr. Holocentrus Sogo, H. macrocephalus, Chztodon und Ch, saxatilis. — pygmaeum Ac. Holocentrus calcarifer Itt. xvır, 3. — Lates gracilis Ac. _ lanceolatus Itt. vvı, 2. — Apogon spinosus Ac. — macrocephalus De Br. p. 45. — Holocentrum pygaeum Ac. — maculatus Itt. vvz, 3, — Smerdis micracanthus Ac, — Sogo Itt. zı, 1. — Holocentrum pygzum Ac. Holosteus esocinus Ac. Kurtus velifer Itt. vı, 1, 2. — Semiophorus velifer Ac. — — ebid., 3. — Semiophorus velicans Ac, — 312 — ‚Labrax lepidotus Ac. — schizurus Ac. Labrus ? pe Br. p. 45. — Cyclopoma spinosum Ac. — bifasciatus Itt. 2, 1. — Thynnus propterygius Ac. — ciliaris Itt. 1xv1. — Pygzus gigas Ac. — malapterus Itt. vv, 3. — Pterygocephalus paradoxus Ac. — merula Itt. xxxvur. — Labrus Valenciennesi Ac. — punctatus Itt. xuv1. — Pygzus gigas Ac, — rectifrons De Br. p. 47. — Pygzus gigas Ac. — Turdus Itt. xuıx. — Cyelopoma gigas Ac. — Valenciennesii Ac. — Cf. Labrus Merula. Lates gqibbus Ac. — Cf. Lutjanus ephippium. — gracilis Ac. — Cf. Holocentrus calcarifer. — notaeus Ac. — Leptosephalus gracilis Ac. = medius Ac. — Cf. Murzna caca. — Taenia Ac. — Lichia prisca Ac. — Cf. Scomber pelagicus, Sc. Cordyla, Coryphzna. Lophius DERERIEETAE As. -— Cf. Loph. piseatorius, var. Ganelli, Lori- caria plecostomus. — piscatorius Itt.. xıu, 3. — Lophius brachysomus Ac. — _ var. Ganelli ve Br. p. 36, 38. — Lophius brachy- somus Ac. Loricaria plecostomus Itt. xx, 4. — Lophius brachysomus Ac. Lutjanus Ephippium nz Br. p. 43. — Toxotes antiquus Ac. — = ltt. v1, 4 — Lates gibbus Ac.. — Lutjan P ve Br. p. 46. — Serranus ventralis Ac. — Dutjanus Itt. vıv. — Dentex leptacanthus Ac. Mesogaster sphyraenoides Ac. — Cf.Silurus Bagre, Esox Sphyrana. Monopterus gigas Itt. xvvı. — Platinx gigas Ac. Mugil brevis pe Br. p. 40. — Carangopsis latior Ac. Murzna caca Itt. zım, 2- — Leptocephalus medius Ac. — conger Itt. xxım, 3. — Anguilla leptoptera Ac. 7 ophis Itt. xxıı, 1. — Ophisurus acuticaudus Ac. Myripristis homopterygius Ac. — Cf. Polynemus quinquarius, Perca. _ leptacanthus Ac. — Cf. Perca formosa. Narcobatus giganteus pe Br. p. 33. — Torpedo giganiea Ac. Narcopterus Bolcanus Ac. — Naseus nuchalis Ac. — Cf. Chztodon nigricans. — rectifrons Ac. — Cf. Chetodon triostegus. Odonteus sparoides Ac. — Ophicephalus siriatus Itt. xuviu, 1. — ?Ihynnus propterygius As. Ophidium barbatum Iit. xxxvım, 1. — Sphagebranchus formosissimus Ac. _ _ ibid. £. 2. — Enchelyopus tigriuus Ac, — Bis — Ophiocephalus ? os Br. p. 43. — Sphyrena Bolcensis Ae. Ophisurus acuticaudus Ac. — Cf. Murzna Ophis, Orcynus lanceolatus Ac. — Cf. Scomber Alatunga. Salıno eyprinoides, Clupea cyprinoides, — dlatior Ac. — Cf. Scomber Orcynus. Ostracion micrurus Ac. — Cf. Ostr. turritus, Cyclopterus Lumpus, Ba- listes dubius. Ostracion turritus Itt. xurr, 1. — Ostracion micrurus Ac. Pagellus microdon Ac. — Pal&obalistum orbiculatum DE Br. p. 34. — Pyenodus orbicularis Ac. Pegasus lesiniformis Itt. xxxıx, 1. — Rhinellus nasalis As, — natans Itt. v, 1. — Calamostoma breviculum As, — volans Itt. xuır, 2, unbestimmbar, Pelates quindecimalis Ac. — Perca Itt. ıxxıı, 4. — Myripristis homopterygius Ac. — Arabica Itt. ıxım, 1. — Carangopsis Ac. — formosa Itt. xvu, 2. — Myripristis leptacanthus Ac. — punctata Itt. 11, 2. — Sphyr&na Bolcensis Ac. — Radula Itt. xxxı, 1. — Sparnodus elongatus Ac, Plataz altissimus As. Cf. Chztodon pinnatus, Ch. pinnatiformis. — macropterygius As. Cf. Chztodon Vespertilio, Ch, subvespertilio, — Papilio Ac. — Cf. Chztodon Papilio. Platinz elongatus As. — Cf. Esox macropterus. — gigas Ac. — Cf. Monopterus gigas, Pleuronectes Platessa Itt. xuıv, 1. — Amphistium paradoxum Ac. —_ quadratulus Itt. ıxıı, 3. — Rhombus minimus Ac. Polynemus Itt. 1xxv, 3. — Carangopsis Ac. — quinquarius xxxvi. — Myripristis homopterygius Ac. _ _ ib. — Carangopsis latior Ac. Pomacanthus subarcuatus As. — Cf. Chztodon arcuatus, Ch. subarcuatus. Pristigenys macrophthalmus Ac. — Cf, Chatodon striatus, Ch. substriatus. Pristipoma furcatum Ac. — Pterygocephalus paradoxus Ac. — Uf. Labrus malapterus, Pycnodus orbicularis Ac. — Cf. Diodon orbicularis, Palzobalistum orbiculatum. -— Platessus Ac. — Üf. Coryphzna apoda, Zeus platessus, Diodon reticulatus. Pygaeus dorsalis As. — = gigas Ac. — Cf. Sparus bolcanus, Labrus rectifrons, L. punc- tatus, L, ciliaris, —_ nobilis Ac. — Cf. Chztodon canus. _ nuchalis Ac. — Raja muricata Itt. ıx. — Tıygon Gazzole Ac. — Torpedo Itt. uxı., — Torpedo gigantea Ac. —_— la — Ramphognathus paralepoides Ac. — Cf. Esox Saurus, E, Sphyrzna, Ammodytes Tobianus. Ramphosus aculeatus Ac. — Cf. Uranoscopus Rastrum, Centriscus, C. aculeatus. Rhinellus nasalis Ac. — Cf. Pegasus lesiniformis. Rhombus minimus As. — Uf. Pleuronectes quadratulus. Salıno Itt. 1xxv, 2, — Carangopsis Ac. — eyprinoides Itt. zı,. — Orcynus lanceolatus Ac. — Marena Itt. xwvıu, 2. — Clupea macropoma Ac. Scatophayus frontalis Ac. — Cf. Chztodon Argus. Sceleton Itt. uxvı. — Cyclopoma spinosum Ac, Scizna Itt. ıxxu, 2, unbestimmbar. — jaculatrix Itt. x£v, 1. — Toxotes antiquus Ac. — Plumieri Itt. öd. 2. — Dules temnopterus As, — undecimalis Itt. zım, 1. — Carangopsis dorsalis Ac. Scomber Itt. ıxıx, 1. — Carangopsis analis Ac. _ Alatunga Itt. xxıx, 1. — Orcynus lanceolatus Ac. = Chloris Itt. ıx, 1. unbestimmbar. — Cordyla Itt. xxvum. — Lichia prisca Ac. _— glaucus Itt. xxı. — Carangopsis maximus Ac. — ignobilis Itt. xıv, 1. — Enoplosus pygopterus Ace. —_ Kleinii Itt. Lxıv, $. — (unbestimmbar). — Orcynus Itt. ıv, 2. — Orcynus latior Ac. _ pelagicus Itt. xvı. — Lichia prisca As. _ Pelamys Itt. xıv, 2. — Thynnus propterygius Ae. _ rhombeus Itt. xvım. — Gasteronemus rhombeus Ag, — speciosus Itt. xt... — Uybium speciosum Ac. — Thynnus Itt, xxvır. — Thynnus Bolcensis Ac. _ trachurus.Itt. xxıx, 2. — Thynnus propterygius Ac. Scorpena Itt. ıxxıv. — Cyclopoma spinosum Ae. — scrofa Itt. xxxıv. — Cyclopoma spinosum Ac. Semiophorus velicans Ac. — Cf. Kurtus velifer, Chxtodon velicans, — velifer Ac. — Cf. Kurtus velifer, Chztoden velifer. Serranus microstomus A«. — Cf. Sparus Brama, Sp. vulgaris. —_ occipitalis Ac. — — ventralis Ac. — Cf. Sparus Chromis, Lutjanus Lutjanus. Silurus aseita Itt. xLvim, 3. — Atherina macrocephala Ac. — Bagre Itt. xıv, 3. — Mesogaster sphyrenoides Ac. — cataphractus Itt. xxxv, 5. — ?Atherina macrocephala Ac. — catus Itt. xxxıx, 2. — Engraulis evolans Ac. Smerdis micracanthus As. — Cf. Holocentrus maculatus, Amia Indica. _ Pygmaeus Ac. — Sparnodus altivelis Ac. — Cf. Sparus erythrinus, Sp. vulgaris. — elongatus As. — Cf. Perca Radula, Sparus Salpa, Sp. vulgaris, Sparnodus macrophthalmus Ac. — Cf. Sparus macrophth,, Sp. vul- garis, Cyprinus. _ micracanthus Ac. — — ovalis As. — Cf. Sparus dentex, Sp, Sargus, Sp, vulgaris. Sparus Bolcanus Itt. uıx. — Pygzus gigas Ac. — Brama Itt. x£v, 3. — Serranus microstomus Ac., — . Chromis Itt. xxxıs, 1. — Serranus ventralis Ac. — dentex Itt. xım, 1. — Sparnodus ovalis Ac, — erythrinus Itt. 2x, 3. — Sparnodus altivelis Ac. — macrophthalmus Itt. ıx, 2. =. Sparnodus macrophthalmus Ac. — Salpa Itt. v1, 1. — Sparnodus elongatus Ac. — Sargus Itt. xvus, 1. — Sparnodus ovalis Ac. — vulgaris oz Br. p. 46. — Serranus microstomus Ac. 14 = —_ p. 45, 45. — Cf. Sparnodus elongatus Ac., Sp. macrophthalmus Ac., Sp. ovalis und Sp. altivelis Ac. Sphagebranchus formosissimus Ac. — Cf. Ophidium barbatum. Sphyraena Bolcensis Ac. — Cf. Esox Sphyrena, Perca punctata, Ophiocephalus, — gracilis Ac. — — mazima As. — Cf. Esox Lucius, Spinacanthus blennioides Ac. — Cf. Blennius ocellaris, Bl. ceuneiformis. Squalus Carcharias Itt. ım, 1. — Galeus Cuvieri Ac. — Catulus oe Br. p. 32. — Galeus Cuvieri Ac. — fasciatus Itt. uxvır. — Galeus Cuvieri Ac. — glaucus DE Br. (ScoRTEGAGNA). — Galeus Cuvieri Ac. — innominatus DE Br. p. 32. — Galeus Cuvieri Ac. Synbranchus immaculatus Itt. vv, 1. — Blochius longirostris Voura. Syngnathus breviculus pe Br. p. 35. — Calamostoma breviculum Ac. _ Typhle Itt. vvıu, 1. — Syngnathus opisthopterus Ac, Syngnathus opisthopterus Ac. — UCf, Syngnathus Typhle. Tetraodon hispidus Itt. vıu, 3. — Diodon tenuispinus Ac. En Honckeniü Itt. vi, 2. — Diodon tenuispinus Ac. Thynnus Bolcensis Ac. — Cf. Scomber Thynnus. — propterygius Ac. — Cf. Scomber Pelamys, Sc. trachurus, Ophicephalus striatus, Labrus bifasciatus. Torpedo gigantea Ac. — Cf. Raja Torpedo, Narcobatus giganteus. Toxotes antiquus As. — Cf. Sciena jaculatrix, Lutjanus ephippium. Trachinotus tenuiceps Ac. — Cf. Chz&todon rhomboidalis. Trigla Lyra Itt. xxx. — Callipteryx speciosus Ac. Tryyon Gazzolae Ac. — Cf. Raja muricata, Trygonobatus vulgaris. — oblongus As. — Cf. Trigonobatus crassicaudus. Trygonobatus crassicaudus pe Br. p. 33. — Trygon oblongus Ac. _ vulgaris ve Br. p. 32. — Tırygon Gazzole Ac. — 3l6 — Uranoscopus Rastrum Itt. v, 4. — Ramphosus aculeatus Ace. Urosphen fistularis Ac. — Cf. Fistularia tabacaria, F. dubia. Vomer longispinus Ac. — Cf, Zeus Vomer, Z. triurus. m Xiphopterus falcatus Ac. — Cf. Esox falcatus. Zanclus brevirostris Ac. — Cf. Chztodon canescens. Zeus Gallus Itt. xıx. — Acanthonemus filamentosus Ac. Platessus pe Br. p. 52. — Pycnodus Platessus As. rhombeus pe Br. p. 52. — Gasteronemus rhombeus Ag. triurus Itt. xcıv, 2. — Vomer longispinus Ac. Vomer Itt. xxxv, 3. — Vomer longispinus Ac. Briefwechsel. ‚Mittheilungen, an.den Geheimenrath v. LEONHARD. gerichtet. Bückstein, am 24. Jänner 1835. Aus unserem u en Rauris habe ich Ihnen schon wieder Einiges mitzutheilen, so u, A. eine Verwerfung ohne Durchsetzung; der taube Gang b (Fig. 2, Taf. II) verwirft ganz einfach durch die Rutschung seines Hangenden den erzführenden Gang a, durchsetzt ihn aber nicht, indem letzierer einen Hacken wirft. — Bei vielen Verwerfungen beob- achtet man ein gar interessantes Verhältniss, die beiden Trümmer des verworfenen Ganges divergiren nämlich nach oben und scheinen daher einen gemeinschaftlichen Vereinigungspunkt zu’ haben, wo diese Ver- werfung — 0 wird; — was geschieht aber nun über diesen Punkt hinaus? Das wäre interessant zu‘ beobachten, wenn einmal eine Gaänges-Auf- schliessung dazu Gelegenheit gäbe. Ich glaube diesen’ interessanten Fall durch die Fig. 3 und 4 zu versinnlichen. Es sey ab —= abed der aus NW. in SO. streichende Verwerfer, ef der Erzgang im Liegenden, gh sein Gegentrum im Han- senden des Verwerfers, beide aus NO, in SW. streichend. Betrachte ich nun die Verwerfung desselben Erzganges durch denselben Verwer- fer, so sieht man in manchen Fällen, dass in verschiedenen Horizonten der Werth der Verwerfung ein verschiedener ist, und aus der Teufe nach oben zunimmt, so ist im Horizonte ik die Verwerfung grösser; als im Horizonte lm und muss endlich in n —= 0 werden; — was ge- schieht aber über n hinab? Ein Wechsel kann den natürlichen Gesetzen der Verwerfungen nach nicht Statt finden, also wahrscheinlich ist in n die Wirkung des Verwerfers und er selbst zu Ende und der Gang ef gh setzt undurchsetzt und mithin kontinuirend in die Teufe, — Jene Fälle glaube ich schon berührt zu haben, wo Gänge einander so -dureb- setzen, dass nur ein Blatt des einen durch den andern. geht und auch nur ein solches Hauptblatt die Verwerfung bedingt. — Die Figuren 5. 6, Jahrgang 1835, 21 — 318 — 7 und 8 versinnlichen 4 interessante Fälle, wo nie der ganze eine Gang, sondern nur ein Blatt desselben die Verwerfung bedingt. Diese Haupt- blätter machen sich durch ihren ausgezeichneten Habitus, durch vor- herrschenden Besteg und durch Harnische (Spiegelflächen) kennbar, und der praktische Bergmann hat sehr auf sie zu achten, so wie über- haupt ein genaues Studium der Gangblätter die Pforte ist, durch die man zur Kenntniss der Verwerfungen gelangt. In Gastein haben wir eine Verwerfung unseres Haupt-Erzganges auf dem Rathhausberge durch einen faulen thonführenden Gang nachgewiesen, die im Streichen des letztern zwischen 280 bis 320 Lachter beträgt. — Der hiesige sehr talentvolle Controlleur Sısmunp von HELMREICHEN hat in Beziehung auf Gangausfüllungen mir interessante Beobachtungen mitgetheilt. Es zeigt sich nämlich ie den Theilen derselben eine ;gewisse‘ Periodizität ohne in Lagen separirt zu seyn. Der Quarz. scheint die älteste Bildung zu seyn, er schliesst nie andere Fossilien gleichsam eingewickelt ein, ihm folgen die Metall-Sulphuride, die in die Masse des Quarzes eindringen, ihm eingesprengt sind, oft aber auch Quarzkıystalle eingewickelt ent- halten, endlich folgen Kalkspatb, Braunspatk u. s. w. Diese Beob- achtungen bedürfen noch sehr der näheren Begründung; fänden sie diese, dann wären sie allerdings sehr wichtig. — ' RussesGer. Basel, 20. Febr. 1835. Es ist schon ‚öfters versucht worden, die geologische Vorzeit mit der historischen Zeit in nähere Verbindung zu bringen: doch selten mit Glück. Das Anziehende des Gegenstandes hat gewöhnlich verleitet, der Phantasie zu freien Spielraum zu gestatten, und die Ergebnisse haben daher eine nähere Prüfung nicht bestehen. können. Diese Be- merkungen gelten auch von cinem Aufsatz von HmzErr über den Cer- vus Euryceros oder das Irische Riesenelenn, welcher im J. 1830 im Edinb. Journ. of science erschienen, -im ersten Bande des Journal de Geologie übersetzt und auch im Jahrgang 1831, S. 121 Ihres Jahrbuchs im Auszuge mitgetheilt ist. In. demselben wird die Behauptung aufgestellt, jenes Thier habe zwar gleichzeitig. existirt mit den vorweltlichen Thieren, welche das Diluvial-Land bezeichnen; es habe aber auch noch in historischen Zeiten fortgelebt, und namentlich wird aus Sesastıan Münster’s Kosmographie der Beweis mit grosser Zuversicht abgeleitet, dass es noch im Jahr 1550 in den Preussischen Wäldern lebend anzutreffen gewesen sey. Ich muss gestehen, dass mir schon beim ersten Durchlesen der Art und Weise, wie Hiızserr den Münster’schen Text zitirt und analysirt, die ganze Nachricht höchst apokryphisch vorgekommen ist; ich fand meine Erwartung bei Verglei- ehung des Originals voilkommen gerechtfertigt und musste mich daher — 319 — nichf wenig wundern, die Hısserr’sche Behauptung seitdem in nicht wenigen schätzbaren geologischen Werken als eine ausgemachte Sache wiederholt zu sehen. So leicht verschaffen Irrthümer sich Eingang, wenn sie auf eine anziehende Weise dargestellt und einmal schwarz auf Weiss gedruckt sind. SeBasTIan Münster starb im Jahr 1552 als Professor der Theologie in Basel. Seine Cosmographie, ein seiner Zeit mit Recht berühmtes Buch, erschien zuerst in Deutscher Sprache. Es hat eine grosse An- zahl von Editionen erlitten, und ist in mehrere Sprachen übertragen worden. Statt der Hissert’schen Abhandlung selbst Schritt für Schritt zu folgen, wird es besser seyn, einfach den Text der Urschrift, welcher die angeblichen Nachrichten über den Cervus Euryceros enthalten soll, zu zitiren. Er heisst daselbst (Basler Ausgabe v. 1614. S, 1304): „Es zeucht diess Landt (Preussen) auch Bisontes, ettliche Teut- schen heissen es Damen oder Damthier, das seind Thier, die einem Hirtzen zum Theil, und auch zum Theil einem zamen Vieh gleich ste- hen, ausgenommen dass sie lange Ohren haben, und die Männlein ha- ben auf den Stirnen breitere Hörner weder die Hirtzen. Diesser Hör- ner sieht man viel zu Augsbury bei den Kaufherren. Sie sagen aber es seyen Elent Hörner.“ Ein beigedruckter Holzschnitt stellt zwei von diesen Damthieren sitzend dar. Münster fährt fort: „Dann hat dieses Landt Thier, die man Elent nennt, und die seindt so gross als ein Esel oder mittelmässig Pferd. Seine Klawen seindt gut für den schweren Siechtagen, und die Haut ist so hart, dass man nicht dadurch hauwen oder stechen kann. Es ist braunfarb, oder halber schwartzfarb und hat weisslechtige Schenkel. Sein Gestalt und seiner Leibsform hab ich mir lassen kontrafehten und es hie ver- zeichnet,“ Es folgt nun eine in ihrer Art naturgetreue Abbildung des Elenn- thiers und eine weitere über dieses Thier ihm mitgetheilte Nachricht von JOHANNES HASENTÖDER „der sich viel Jahr in Lyffiand gehalten“ und die in den ersten Ausgaben der Kosmographie feblt. Jedermann, der diesen Text unbefangen liest, wird in der ersten Beschreibung, mit zugehöriger Abbildung, den Damhirsch erkennen, in der zweiten das Elennthier, Die Deutschen Benennungen selbst, die Münster gebraucht, lassen kaum eine andere Deutung zu. HiekERr bezieht auch die erste Beschreibung auf den Damhirsch; die zugehö- rige Abbildung, die freilich etwas übel gerathen ist, möchte aber unge- fähr der Vorstellung entsprechen, die er sich vom Cervus Euryce- ros gebildet hatte. Ungeachtet in der von ihm zitirten lateinischen Übersetzung der Kosmographie von 1550, die beiläauig gesagt, weder sehr getreu noch sehr vollständig ist, deutlich die Benennung Dama neben dem Holzschnitt steht, bezieht er ihn doch zu Münsrer’s Be- schreibung des Elenns, und so kommt er auf die merkwürdigen Folge- =1 7 — 320 — rungen und auf die ausführliche Deutung und Analyse des Müxstar’schen Holzschnittes, welche in ‚der Abhandlung. selbst nachgelesen werden müssten. Der alte Münster hat sich gewiss nieht vorgestellt, dass man seiner aufs Gerathewohl verfertigten Abschilderung des Dam- hirsches eine so grosse Wichtigkeit beilegen werde. Er selbst und seine Übersetzer sind gar wenig sorgfältig damit umgegangen, denn der gleiche Holzschnitt findet sich in der lateinischen Ausgabe „von 1550 bei der Beschreibung von Litihauen (S. 909), nach der Sitte der mit Abbildungen versehenen Werke jener Zeit, wieder beigedruckt, wo unter andern Thieren auch von Hirschen und Dambirschen die Rede ist. Könnte je ein Zweifel entstehen, ob die Beschreibungen sirh wirk- lich auf die angegebene Weise auf die Abbildungen beziehen, so würde er beim Nachblättern der frühern Editionen des Werkes verschwin- den, wo Text und Holzschnitte so verschränkt sind, dass sie durchaus keine andere Deutung. zulassen. In den frühern Editionen, z. B. in der Deutschen von 1545, .die ich vor mir habe, ist überdiess (S. 580) eine von der spätern ganz verschiedene Abschilderung der Damhir- sche beigedruckt, mit welcher vielleicht HızsErT eine noch grössere Freude würde gehabt haben, wenn er sie gekannt hätte; denn obgleich dem Thiere die Mähne fehlt, welche ihm im spätern Holzschnitt ist zu- getheilt worden, so hat sein Geweih unstreitig mehr, Ähnlichkeit mit dem des Riesenelenns. .Nur erscheint der gleiche Holzschnitt, in dieser ältern Edition, auch wieder bei der Beschreibung des Renn- thiers (S. 622), für welches in den neuen Ausgaben eine besondere, aber deswegen kaum besser gerathene, Abbildung an die Stelle getre- ten ist. Alle diese bildlichen Darstellungen sind offenbar ohne vorlie- gendes Original, nach rohen Beschreibungen oder unvollständigen Er- innerungen verfertigt. Anders verhält es sich mit der Abbildung des Elennthiers;, bei dieser giebt aber auch der ehrliche Autor ausdrücklich an, sie Sey ihm aus Preussen zugeschickt worden. Die gleiche Abbil- dung des Elennthiers erscheint in den frühern Ausgaben, aber ohne Hörner, ist also wahrscheinlich ursprünglich nach einem Weibchen ent- worfen; die Hörner hat man erst späterhin zur Vervollständigung hin- zugefügt. Dass übrigens die Zeichnungen, wenn sie nicht nach der Natur entworfen wurden, selten gut ausgefallen sind, beweisen Mün- sver’s Abbildungen des Auerochsen und des Rennthiers, denen man kaum das Lob beizulegen geneigt seyn wird, welches Hiwserr den Münster’schen Darstellungen Europäischer Thiere ertheilt. Wir sehen demzufolge, dass Hıeserr’s mit grosser Zuversicht auf- gestellte Behauptung das Irische Riesenelenn .habe im Jahr 1550 noch in Preussen gelebt, auf keine Weise durch die von ihm herbeigezogenen Beweismittel bestätigt wird. Um so mehr können wir die Annahme „der grimme Schelch,“ welchen der CurıeMmHILDE Mann SIEGFRIED, in den Niebelungen, nebst vier „starchen Uren“ erlegt, oder der Cer- vus palmatus,,von welchem Römische Schriftsteller sprechen, seyen der Cervus Earyceros, auf ihrem Werth und Unwerth beruhen — 321 — lassen, da sie sich lediglich auf Vermuthungen gründet, ‘denen kaum Jemand im Ernste eine Wichtigkeit beilegen wird, In wiefern die von einigen Englischen Schriftstellern gegebenen Beweise der Existenz des Riesenelenns in geschichtlicher Zeit besser begründet sind, bin ich nicht in; Stande zu beurtheilen; die Art, wie der alte ehrliche Münster bei dieser Sache ins Spiel gezogen worden ist, muss aber allerdings etwas abah machen. P. Merian. ‚Tharand, 8. Febr. (1835: ' Das: Boheloch, Sich, man. innerhalb Dresden — auf dem Antons- platze — 'niederbrachte, ‘um einen: Artesischen ' Brunnen herzustellen, hät, wenn “auch nicht ganz seinen‘ Zweck, doch sein’ Ende erreicht‘ Man ist damit im Ganzen bis zu einer Tiefe von 840 Fuss niederge- sangen, und ‚erbielt: zu. wiederholten Malen — besonders auf den Ge- steins-Grenzen — Quellwasser, ohne jedoch vorzüglich gutes, ohne springendes Wasser zu erlangen, Wichtiger sind die geognostischen Resultate dieses Unternehmens *), Aus dem Bohr-Journale ergiebt sich nachstehende Reihenfolge durch- bohrter 'Gesteinschichten | 54 Fuss — Aufgeschwemmtes "Land 220 ,„ — Schieferthon 89 „' — Mergel Pläner 460 Fuss mächtig. 151 ° ,„ — Schieferthon 67°, ' — "Weisser und grauer Sandstein. Quader sandstein? 82°, ‘— Röthlicher und grauer na wechselnd mit rothem Thon, Rothliegendes? 167 ° ,„ °— Konglomerat ) 840 Fuss. Man befindet sich also mit dem Tiefsten des Bohrlochs wahrschein- lich im Rothliegenden, welches im Eld-Thale nirgends zu Tage aussteht, auch mit dem Priessnitzer Elbstollen nirgends durchfahren ward, und was man desshalb, wie das Kohlen-Gebirge, bisher nur süd- lich von den Syenit-Bergen des Plauischen Grundes vermuthete, süd- lich von den Syenit-Bergen, die den nördlichen Damm des Pottschapp- ier Kohlen-Bassins bilden. Dass die erbohrten Schichten wirklich zum Rothliegenden gehören, ist höchst wahrscheinlich, da man ein rothes thoniges, sandiges und oft sehr glimmerreiches Bohrmehl förderie, und *) Sie wissen, dass Nummer 179 der Leipziger Zeitung vom J. 1853 schon einen ziemlich ausführlichen Bericht über diesen Gegenstand enthielt, der sich durch die sonder- bare Angabe auszeichnet, „man habe 229 Ellen durch Thonschiefer (?) ge- bohrt und dann Sandstein erreicht,“ eine Angabe, die durch ein Missverständniss herbeigeführt seyn mag, und woran H. Faktor Lınpıc, der mit der Leitung des Betriebes beauftragt war, sicher keinen Antheil hatte. —. 22 — später bei dem Aufsetzen des, Bohrers den ungleichen Widerstand em- pfand, welchen die einzelnen Geschiebe eines Konglomerates gewöhn- lich zu leisten pflegen. . Unter dem Rothliegenden kann nun auch im Eiö-Thale noch das Kohlen-Gebirge liegen. ’ Jurakalk hat man nicht durchbohrt: dieser Umstand macht das Auf- treten des Hohnsteiner Jurakalkes um so merkwürdiger und räthselhaf- ter, doch kann es kein Grund seyn, jene Thatsache abzuläugnen. Es ergibt sich aus Obigem zugleich ein bedeutender Niveau-Unter- schied des Sächsischen Quadersandsteins, denn während sich die Ober- fläche desselben am Liliensteine bis zu 935 P. Fuss über den Dresdner Elbe-Spiegel erhebt, so liegt sie bei Dresden gegen 500 P. F. unter dem- selben. Die Entfernung zwischen beiden Punkten beträgt ziemlich ge- nau 4 geogr, Meilen... Ist man berechtiget, daraus auf das Fallen der Schiehten zu schliessen, so wird diess hiernach im Allgemeinen ein nordwestliches seyn, sehr wenig, geneigt, dem Zib-Thale: in der Rich- tung ungefähr parallel. BERNHARD CoTTa. HT Jena, 14. Februar 1835. Ich kann es mir nicht versagen, ihnen einige Bemerkungen ‚über den merkwürdigen Fund vorweltlicher Thierfährten, den Sie aus der Schrift des Hrn. Konsistorialrathes SickLer schon kennen werden, für das Jahrbuch mitzutheilen, zumal ich sie mit einer Zeichnung eines Gerip- pes begleiten kann, die zwar, wie Sie aus dem Folgenden ersehen wer- den, noch keinesweges so befriediget, als man wünschen möchte, aber doch auch so schon verdient berücksichtiget zu werden, bis fernere Ent- deckungen dieselbe entbehrlich machen. Ich erhielt das erwähnte Programm schon am Weihnachtstage und wandte mich sogleich an Herrn SıcKkLer, meinen alten Freund aus ehe- maliger Zeit, mit der Bitte, mir wo möglich einen vollständigen Block und etwas von den Knochen zu senden, welche gefunden worden seyn sollten. Seine Antwort in Betreff des ersteren war, dass, obgleich der Vor- rath deren, die den Transport verdienten, in diesem Augenblick erschöpft sey, — da jetzt die Brecharbeit ruhe —, er mir doch die besten noch dis- yoniblen sogleich, um meine Neugierde zu befriedigen, zusenden lassen wolle; was jedoch die Knochen anlange, so sey leider die einzige solche enthaltende Platte zu seinem nicht geringen Verdruss zum Boden eines Ofens vermauert worden; doch sende er mir hiebei eine aus der Er- innerung gefertigte Zeichnung des Gerippes, wie es auf der Ober- fläche, etwa einen Zoll über den Sandstein erhaben, sich dargestellt habe. ; Gegen Mitte d. M. empfieng ich eine anderthalb Zentner schwere Sandstein-Platte, drei Fuss lang, zwei breit, mit Reliefs, die vorerst schon sehr viele Betrachtungen erlauben. Der Gehalt gleicht ungefähr — 323 — dem der rechten Seite der lithographirten Abbildung der Platte oben angeführter Schrift. Ich sehe vor mir eine vollständige, hoch erhabene Hand, einer derben Mannshand gleichend, vom linken Hinterfuss, Dicht davor die etwas verletzte kleine des linken Vorderfusses , beide mit rückwärts gerichtetem, starkem Daumen; davor am Rande der Platte die Längshälfte, der rechten Hinterhand mit Daumen; ausserdem die erhaben ausgedrückten, zahlreichen, aber nur in einigen Fällen deutli- chen Fährten..eines kleineren Raubthieres — vielleicht zweier verschiede- nen-Krallenthiere — und, endlich noch die netzartigen Spuren, welche das Programm für Pflanzenwurzeln erklärt, die ich aber durchaus nur für die Abdrücke der Risse vertrockneten Schlammes halte, in welche sich‘sder Sand. hineingefügt, daher er die, Gestalt längs gestreifter Stäbe. etwa von. der Dicke eines kleinen. Fingers angenommen hat; Nichts widerlegt ‚bis jetzt diese meine gleich beim. ersten Erblicken des Bildes gefasste Meinung; ich kenne keine Pflanzenwurzel, die sich, in; solchen 5— 6eckigen. Maschen von Räumen einige Hände breit ana- stomosirten; nirgends ist eine Spur von Pflanzenfaser zu entdecken, und es! müssten doch die umgelegten Stengel auch Spuren hinterlassen ha- ben’; 'endlieh. aber ‚babe ich ‚erst in diesen Tagen unser Saule-Ufer in die- ser Absicht; wieder besucht und in der That ‚ganz gleich aussehend solche ‚Risse im vertrocknenden Sandschlamme in Menge gesehen. si Ich:komme-nun zum Wichtigsten, der Enträthselung jener grossen Fährten.. Zuerst ist wohl ausgemacht, dass man unter Reptilien dicke Pfoten mit» Daumen nur bei Batrachiern, namentlich Kröten und Sala- mandern, unter Säugtbieren Hände nur bei Bimanen; Quadrumanen und-Beutelthieren findet. Ehe ich den Block selbst. besass, dachte ich an kolossale Kröten, wie denn die Pfoten deren, die ich in Spiritus auf- bewahre, allerdings eine entfernte Ähnlichkeit mit jenen Spuren zeigten. Allein der wundersam merkwürdige Gang des vorweltlichen Thiers, welches die Hände alle in einer Linie vor einander. gesetzt zeigt, widerspricht schon gänzlich dem Schreiten oder Hüpfen aller Amphibien; zudem fehlen den Batrachiern die Nägel, die hier an den Fingern entschieden zu erkennen sind; es zeigen sich auch keine, Spu- ren der Schwimmhäute; die Finger sind nicht gespreitzt u. s. w.: kurz, man hat alle Ursache, diese Vermuthung gänzlich fallen zu lassen. Von Menschen-Spuren kann, da die deutlichsten allerdings einer Menschenhand gleichenden Abdrücke Hinterhände sind, und nicht von ferne einer menschlichen Fusssohle gleichen, überhaupt und für alle Zukunft auch nicht weiter die Rede seyn; es bleiben also nur Beutelthiere und Affen übrig. Nun hat es mir allerdings zum grossen Bedauern gereicht, dass ich in einer Stadt lebe, wo sich in weitem Umkreis keine Menagerie findet, welche lebendige Affen oder Beutelthiere besitzt. Jeder Versuch, dergleichen auf weichem Boden dahin schreiten zu lassen, würde er- spriesslich seyn; kaum dass es mir diesen Winter einen einzigen Tag gelang, verschiedene Thiere über den Schnee wegzutreiben, um ihre — 34 — Fährten ‘zu beobachten. ‘Wir werden also’ einen Versuch,’ wie “hl BückLann mit: seinen Schildkröten 'so glücklich anstellte, wohl den‘ zu turforschern grosser Städte überlassen müssen. ‚Was mir daher für jetzt an Een oz ist; kann etwa’ in Folgendem bestehen. 'D ai Nach allen Abbildungen, die ich von Didelpliys und Biisiangiehn. — denn nur diese haben Daumen an den’ Hinterfüssen — vor Augen’ge: nommen, zeigt keines eben solche, weit‘ abstehende, * stumpfe ‘Daumen an’den Vorderfüssen.'“ Alle diese ächten 'Pedimanen sind‘ langsame; ‚nächtliche Thiere, deren Gang — wenigstens 'so weit ich bis jetzt nach: kommen können — nicht in gerader Linie übereinander 'schreitend ist, wie hier. Auch zeigen die kleinen Beuteithiere des hiesigen Museums; in Spiritus, überhaupt‘ ganz andere Vorderfüsse; ich glaube daher‘ im* mer noch, dass‘ denn inur das Letzte übrig’ bleibt: dass wir) mit einem kolossalen Affen seinem’Palaeopithiecus, zwthun haben.» Hierzu’ bestimmt mich noch Folgendes. Die'Affen Yaufen auf er ästen "hin (was freilich manche Beutelthiere ' auch “thün) : "deswegen dürfte ihnen das Voreinandersetzen der Füsse sehr ‘natürlich ‘seyn. "Ich besass ‘zwar über ein Jahr lang eine lebendige’ Simiasabaed; leider aber kann ich mich jetzt nicht genau erinnern, ob‘ich sie”sollaufen ge: sehen. Nun’bewähre ich 'aber die getrockneten’ Pfotenderselben und die eines jungen Mandril’s auf, und ‘wenn ich‘ diese’ gegen die’Hess- berger Fährten‘ halte," so ist wenigstens die" Ähnlichkeit‘ bedeutend Auch braucht ja das unbekannte Thier keines gerade von diesen gewel sen zu seyn. Feruer sind die Schritte auf meiner Steinplatte zwan: zig "Rhein. Zoll von ‘einander entfernt gegangen *).'' Der Schritt eines grossen Mannes (bei einer innen gemessenen Höhe der Beine von 28 Zoll) hat aber nur siebzehn Zolle: es ist daher klar, dass jenes Urthier ein sehr hoehbeiniges Geschöpf gewesen seyn müsse, ‘um so!zu schreiten, wofür auch noch die mitunter fusslange Grösse: jener’ Hinter- hand spricht , dagegen jener Umstand ‘wiederum ein en aus an- deren Thierklassen unwahrscheinlicher macht. Merkwürdig ist mir noch: dabei erschienen, dass’ der Daumen’ an jenen Reliefs keinen Nagel zu zeigen scheint, während er an den an: dern vier Fingern ohne Frage zu erkennen ist; wenn diess nun'emer- seits mit Marsupialien zusammentrifft, so ist doch auch‘ bekamnt, dass der Daumennagel dem Orangutang, folglich dem Pongo, häufig fehlt, also auch hier gefehlt haben könnte, us a u: Als ich nun diese Konjecturen bis zur möglichsten Entscheidung — so viel vor der Hand und bei meinen gegenwärtigen Hülfsmitteln möglich — verfolgt hatte, sandte mir Hr. €. R. SıckteR jene oben er- *) Herr Sıkıer gibt zwar in seiner Schrift nur 14 Zoll an, allein er mass von der Spitze des Mittelfingers bis zum Ballen der nächsten Hand. Ich messe von einem Ballen oder Handwurzel bis zur andern, und dann kommt obige Entfernung, viel- leicht noch mehr (drei Fuss bei den grössten) heraus. = u 7 wähnte, aus der Eriunerung gefertigte, Zeichnung des gefundenen Gerippes, welches denn, wenn diese Erinnerung getreu, offenbar ein versunkenes, von Rücken her noch sichtbares, Exemplar vorstellt. "Die queerüber liegende Kinnlade ‘würde der eines Affen nicht 'unähnlich seyn; auch das kugehge’ Hmterhaupt, die breiten Halswirbel "und die hervorstehenden Dornfortsätze. Weiter wage ich nichts darüber "zu sagen, zumal em’ ünglückliches Schicksal will, dass weder Gesicht, noch Zähne, noch‘ Pfoten, noch Beckenknochen dabei zum Vorschein ge- könimen. Mir'blieb''nichts übrig, als die dringende Bitte an“ meinen kehrten‘ Freund’ zu richten, ‘dass er Alles anwenden ‘möge, dieses’ Ex- emplares wieder habhaft 'zu EN, um N einige Zähne her- auszumeisseln. 165908 (BdirımT? | NE "Die übrigen, wie die Schrift! besagt, zu Täusenden "zahlreichen Fähr- ten- sind in der lithöographirten "Abbildung "deutlicher wieder "gegeben, als ich 'sie auf meiner Steinplatte besitze. :"Ich möchte auf ein Carnivor aus den "Geschlechtern Felis‘, Canis;'Hyaena u. del. 'ratheh, doch wage ich nicht’ weiter zu gehen.‘ Die Reliefs‘sind so konvex, wie die Ballen von Katzen, wie ich sie im Schnee habe sich. abdrücken sehen; auch glaube‘ jeh deutlich’ eine Wqueerliegende. Sichelkralle vauf?meinem‘ Block zu verkentien’ 'an'einer düsser der ‚Ordnung liegenden: ‚Fährte‘; ’ die’ 'dem® nach‘ rm &o’ eher ’einemtodten Thiere‘ angehört haben Anne! ... hier ist, ‘wegen Unvollkommenheit, Täuschung‘ niöglich. : u Süvlenz: ’Sverehrtester'' Freund’) "von? diesen: höchst!‘ DERREIEERR Fände, ‚der Mit nächstem Sommer "veesier verfolgt wärtlen soll.’ "Ein Da! seyn‘ von’ "warmiblütigen Säugthierenvän!sdenünterdten‘Schich“ ten des bunten Sandsteinie stöist: ‚wenigstens‘ ‘jetzt? düsßemacht‘' und hiermit ein Kewaltiger Schritt in unseren Ansichten der Vorwelt ge- schehen. Ich wenigstens freue mich, darin ‚eine.‚Bestätigung meiner schon seit Jahren gehegten Meinung, die ich bereits im Jahr 1832 *) habe drucken lassen,‘ zu finden: dass ich glaube, das Menschenge- schlecht: selbstıhabe schon‘ zur. frühesten.Urzeit, (so ;nenne .ich die, älteste neptunische--Periöde) existirt, nur verborgen, vielleicht, in. .einem.Erd- winkel, ;gleichsanderen Thieren. Erst ‚nachdem; die ‚späteren; Katastro- pben ‘aufgeräumt, immer. mehr,, trockenes Land. emporgebracht hatten, konnte es’ sich verbreiten ‚: ..die, „mächtigen Mitgeschöpfe überwinden, und sich zum Herrn: der. Erde machen. Erst von da, an.;denke, ich. mir sein Erwachen zur Freiheit und zur Kultur. Denn ieh frage: ‘woher : kamen denn: so'plötzlich alle die Palaeotherien etc. des Pariser Gyp- ses, wenn kurz zuvor noch gar kein Säugthier vorhanden gewesen seyn soll? Wie wollten denn die ‘späteren Naturkräfte eine solche unermess- liche Schöpfung (ein lebendiges Thier zu bilden ist gewiss ein grösse- rer Act ‚als.der eines Kalk»Niederschlages), eine so. reiche Thier- und Pflanzen- Welt erzeugen? | *) Almanach der Natur $. 137. —- 2 => Dass wir bisher so wenig Spuren..aus, jener, früheren Zeit gefun- den,, könnte auch darin seinen Grund haben, dass, die organischen Reste völlig wieder vergangen sind, wie die Petrefakten im Carrari- schen Marmor. Aber gewiss kommt noch .bie ‚und: da, einmal etwas. zu Ehren, was bis jetzt übersehen, oder. als Eusus-.naturae bei Seite geworfen worden ist. Noch eine höchst ende Betrachtung regt jener ah urgkaueee Fund auf... Thiere mit Händen lassen jedenfalls auf Bäume, also reich- liche Vegetation schliessen — Wo ist diese. hin ?: — dass ferner kein Zwei- fel,: dass jene Fährten Landthiereu angehörten‘, und: also unter dem bunten. Sandstein ‚entschieden trockenes Land. war, ‘mehr. als es die -Ple- siosauren erfordert haben mögen, Ich vermuthe sogar, der Sand. wel- cher diese Spuren uns ‚abgedrückt erhalten hat, war ein beweglicher, ein Flugsand..der Ufer, ‚sonst ..hätie das ‚Wasser..im;:Schlamm ;die Ab- drücke. nicht so. scharf., erhalten :'können,' Jene ängstlich . bedenkliche Hypothese‘, Cuvıer’s, dass einmal. unser Festland unter, Meer versunken, und .nachmals... wieder. empor gestiegen Sy könge ‚für‘ Manche, .da- durch eine neue Bestätigung finden. & „Ich habe geglaubt, dass .'ein Jeder, der. ‚etwas. zur, Aufklärung, ira ses unserem ‚Vaterlande. zu: so grossem Ruhm. gereichenden Entdeckung beitragen könne, nieht schweigen solle, damit nicht. zuletzt, das Ausland uns dieselbe als ‚ein. unbeachtetes‘ Gut. hinwegnehme; ‚.Noch ist mir keine andere, Stimme (darüher, entgegen ‚gekommen, : und,.gern.hätte ich meines „verehrungswürdigen.„Oheins. BLumessach, an, den „die „erste Nachricht,.billig ‚geriehtet..gewesen , Ansichten. erfahren,;. aber ‚auch „von diesen: ist, mir. noch..keine Kenntniss geworden, Biester | islılara art > ER S. Voigt... 31 re i Bonn, 6. :März 1835. ‘Herrn Binkarr’ist schon’ seit geraumer Zeit mit der’Ausarkeitung seiner Reisen in Mexiko und‘'seiner Beobachtungen 'in‘diesem Lande, den Resultaten eines zehnjährigen Aufenthälts in demselben, beschäftigt Ich habe’ es"übernommen, "für meinen Freund dieHerausgabe des Werks zu besorgen, wovon der Druck schon bald beginnen wird.) Unsere Wissenschaft insbesondere erhält dadurch manchfaltige und interessante Bereicherungen, NOEGGERATH. Mittheilungen, an Professor Bronn gerichtet. Tharand, im Januar 183 5. Es sey mir erlaubt Ihnen einstweilen nur flüchtige Nachricht von einem merkwürdigen versteinerten Fahrenstamme zu geben, den ich nächstens ausführlicher zu beschreiben gedenke. — 3 — In der unbedeutenden Mineralien-Sammlung des Herrn Rentamtmann PREUSKER zu Grossenhain, der durch seine Forschungen über die sia- vischen Alterthümer. in Sachsen rühmlichst bekannt ist, fand ich vor Kurzem ein Stammstück von Lepidodendron punctatum, dessen äussere sowohl als innere Struktur deutlich erhalten ist. Dieser runde Pflanzentbeil von 3 Länge und 2%‘ Dicke zeigt sich. in Chalzedon - ähnlichen Horustein umgewandelt und wurde im Jahre 1827 beim, Bau der Berliner Strasse nördlich von Grossenhain gefunden. Die Strassenarbeiter, welche ihn fanden, hielten ihn für ein antikes Kunstpro- dukt, wie man in jener Gegend öfters ‚sogenannte Thorhämmer und an- dere bearbeitete Steine, findet, , sie brachten ihn desshalb zu dem eifri- gen Antiquitäten. „Sammler Herrn PREUSKER. Allerdings \ist.es.auch eine Antiquität und zwar eine sehr alte und sehr merkwürdige, aber keineswegs ein. Kunstprodukt. Als Geschiebe im aufgeschwemmten Lande der norddeutschen Ebene gefunden, ist die äussere Struktur sdieses, Dendrolithen dennoch deutlich genug, um ihn mit vollkommener Sicherheit als. Stersgerg’s Lep. punctatum zu be- stimmen,;während ‚aus, dem ‚innern,, Bakı eben, so. unzweideutig hervor- geht, dass es ein. Fahren- -Stamm,i "5, Dies innere Struktur: nähert sich sehr, der von Cyathea Stern Le gH, ‚welche. ‚Graf STERNBERG. auf Taf. C. der Flora d. Vorw., ‚abgebildet hat. So wie durch Wirusws Lepidodendron, Habsbuskti ee wurde, dass ein; Theil der Pflanzen, dieses. Geschlechts zu den. Lyco- podiaceen gehöre, was Bronsniart.schon früber behauptete, eben so; sicher wird durch. diesen ‚Dendrolithen . dargetban,, „dass Lepidoden- dron :punctatum ein „Fahren - Stamm, ist. „Freilich ist gerade L. punctatum den übrigen Lepidodendren-.Arten..so wenig ähnlich, dass desshalb ein weiterer , Schluss ; auf‘ die Abstammung derselben un- statthaft ist. _Im Allgemeinen werden jedoch hierdurch. die von Srerx- BERG zuerst und dann auch von Bronsnıarr über; diese Spezies. ausge- sprochenen Ansichten vollkommen bestätigt. | Das Vorkommen im aufgeschwemmten ‚Lande, ‚in Klee eh ZU- gleich unzählige Dikotyledonen-Hölzer mit undeutlichen Jahrringen fin- den, lehrt, dass wahrscheinlich auch viele audere Geschiebe dieses auf- geschwemmten Landes, besonders die Holzsteine, aus einer zerstörten Steinkohlen-Formation herrühren,, über deren ehemalige Lage sich nur noch schwache Vermuthungen Aufstellen lassen. B. Corra. Darmstadt, 2. Febr. 1835. Sie haben von den riesigen, sog. Quadrumanen-Fussstapfen von Hildburghausen gelesen *). Ich besitze selbst eine Gesteins-Platte mit *) Vgl. Berumaroı im Jahrb. 1834, S. 642—643; dann Sıcrıer, Broxs und VoIGr im Jahrb. 1835, S. 230, 232 und 322. = ae dergleichen. Die Fussstapfen sind von der Form, wie von ae una er- haben, indem der weiche Sandstein sich in der darunter liegenden Matriz, ebenfalls Sandstein mit einem feinen "Thon-Überzuge, abgegos- sen hat. Das Thier scheint mir ein riesenmässiges Beutelthier mit Daumen an Hinter- und Vorder-Füssen. Im nämlichen Steinbruche sollen auch Knochen-Reste gefunden worden seyn, die vielleicht. einen näheren Aufschluss gewähren können. Das ° “Geschichtliche der‘ "Entdeckung ist, von Rath Sıcktek in einem Sendschreiben an Buumenzach ‚niedergele; At worden. Da das Thier bis jetzt noch neu ist, „so "habe ich es ‚Chiro- {herium Barthii genannt und "behalte mir ‚vor, ‘wenn. es ein Amı- phibium wäre, wogegen der Gang streitet, den Namen in, Chirosau- yF rus umzuwandeln. ie ee We nn # ‘ 4 neyTE adiıfr ra il nr = - Z rag dk AJSAE ER: 3uadA nat obiroM " sh ehr Bi nstteamardesmihs ni Kira 3 Smilusb" danıab sıllil. TEEN 7. bFebruar 1835. AN Ihre "Zweifel rücksichtlich des ‘Zusammenvorkoinmens’ der io nerüngen 'aus ’ der“ Lias® und de’ Jura-Pörmätion‘ auf‘ dem 'Osterfelde bei Goslar ‚Wahrb. 5.132] ‘Sind sehr‘ Bebtündet, "indem ich’ nur dureh das’äussere "Ansehen der Gebirgs = Art geleitet,’ die 'Versteinerüngen, welche in zwar einander sehr“ nahen, " aber‘ doch ‘verschiedenen "Thon- gruben daselbst vorkommen, so auffühfte; als‘ ‘ob sie völhg 'von "einem und ‘dem nänilichen‘ ’Fündorte‘ wären. “Aber in’ den "Thon-Gruben zu- nächst beim Keuper Anden sich’nur Ammoniten allein (Am. costa- tus v. ‚Schworz. ' etc)’ nit® "einigen 'ündeutlichen‘ Bruchstücke ' von Be. lemniten; = etwas weiter enffernt die dem Am! gigas v. "ZIETEN ähnliche Art; = nöch'näher” gegen’die ‚Jura= Formation, in dem aus dem Gelmke-Thale dahin geleiteten Mihlengraben, eine "grosse Menge von Belemniten,'wobei’der B. Sübcanaliculatus, und in einer Thon- grube‘ dieNucula" Haus manmiy — und so mag selbst auch der Thon in der alten Sandkule, worin‘ der Ammonites Parkinsoni - vorkomint, nu. noch‘ der Jurä-Formation beizuzählen seyn. Hua Wi ec . a AT SCHUSTER, Be Frankfurt, 8: Februar: 1833. Den Krebsen' aus dem Muschelkalke, welche zwei Arten ausma- chen, habe ich den Namen Pemphix gegeben; Pemphix spinosa ist die ältere (Palinurus Suerıi), P. Albertii die erst neuerlich bekannt gewordene Art. — Auch die Krebse des Terrain & chailles von Fertignay und anderwärts habe ich untersucht und abgebildet; es sind dieselben, die bisher unter Palinurus Regleyaus begriffen waren, aber in drei Spezies eines von Palinurus gleichfalls verschiedenen Genus zerfallen, das ichGlyphea nenne; die Spezies sind Gl. vulgaris, eigentlich das, was Desmassst Pal. Regleyaus benannte, — G. =. 39, - speciosa, überaus zierlich, und G. ventrosa, — Ferner hat mir un- ser verehrter Freund VoLrtz Thorax-Reste eines gar schönen kleinen Krustazeen. mitgetheilt, das ich gewiss passend Prosopon nenne, da es mit einer Maske oder einem Gesichte Ähnlichkeit hat; es sind zwei Spezies, von denen die eine VouLrz von seiner letzten Reise in die Schweiz aus dem „terrain creta- jurassique“ mitbrachte: hierin fand sich das Krustazeum, dem ich den Namen Prosopon tuberosum gebe; die andere sehr schöne, von dieser unterschiedene und offenbar demselben Genus angehörige Spezies nenne ich Prosopon hebes; von ibr“kenne ich Fundort ‚und Gebilde noch nicht genau. Alle diese Krustazeen werden in den „Memoires de, la, Societe d’hist. nat. de Strasbeyas®: "it, depnöthigen Abbildungen ‚bekannt gemacht. Ich weiss nicht, ob ich Ihnen schen mwitgetheilt habe, dass auch im bunten Sandstein Macrouriten vorkommen. Die eine ‚Form gleicht Galathea, die andere Gebia am meisten, die Exemplare lassen aber kaum zu unterscheiden zu, ob sie diesen .Genera wirklich ange- hören. — Auch beschäftigt mich ein fast vollständig erhaltener Krebs aus dm Genus Eryon, den Herr Dr. Hırruann im Lias Württem- bergs.fand: es ist ein Prachistück; ich ‚nenne ihn Eryon Hartmanni. Ich, habe eine Arbeit darüber für die Akten der Leopoldina bestimmt. Interessant ist auch wieder diese Analogie der. Krebse des Solenhofer lithographischen Schiefers und des Lias; ‚doch möchte ich diesen Ana- logieen wegen beide Gebilde nicht parallel erachten. Herm. v. MeExer, Brzezina, 16. Febr. 1835. Hiebei die gewünschten Nachrichten über die Keuper-Kalamiten. Von den kleinen Equiseten, welche mit meinem Eg. Münsteri über- einstimmen oder nahe verwandt sind, wünschte ich in Bamberg. auf mei- ner Durchreise von Stuttyardt Einiges zeichnen zu lassen, wogegen aber die dortigen Naturforscher das Gesetz einschoben, Niemanden zu ;ge- statten, zum Behufe einer Publikation etwas abzeichnen zu lassen *), obschon unter ihnen selbst schwerlich Einer es unternehmen wird. Dort sind fast alle Pflanzen, welche Broneniart in seiner Flora .des bunten Sandsteines abgebildet hat, ein sehr schönes Exemplar von Palaeo- xyris und eine Menge kleiner Fahren mit Fruktifikationen, so dass sich daselbst eine hübsche Flora’ des Keupers zusammenstellen liesse. Jedoch ‚werde ich Einiges vom Grafen Münster erhalten, und drei Tafeln von dem, ' was ich unterwegs gesammelt, ‚sind bereits bei Srurm in *) Ohne zu untersuchen, wer dieses Gesetz der Finsterniss gegeben, und wer es bioss zu handhaben genöthigt sey, müssen wir zur Ehre: Deutschlands bekennen, dass, so viel wir wissen, Bumberg der einzige Ort in Deutschlund ist, wo der- gleiehen Statt findet. D.R. — 30 — Arbeit. — Auch hier war ich so glücklich, im Rotheisensteine über der Steinkohle Fahren mit Fruktifikationen zu finden. — B. Corra bat mir geschrieben, er habe mein Lepidodendron punctatum in Sachsen versteinert gefunden: der innern Organisation nach seye es ein Fahren, en, .K. v. STERNBERG, Bayreuth, 20. Febr. ’1835. 1. Bei Gelegenheit eines kurzen Aufenthalts im vorigen Herbste zu Derneburg zwischen Hildesheim und Goslar war es mir interessant, die dortigen sekundären Flötz-Formationen näher kennen zu lernen, welche vom bunten Sandstein und Muschelkalk bis zur Kreide-Forma- tion, an einigen Stellen genau und zu Tage ausgehend, nachgewiesen werden können. Hinsichtlich der dort vorkommenden Versteinerungen ist der eine halbe Stunde von Derneburg gelegene Steinbruch am Vor- holz besonders merkwürdig. Es finden sich in demselben besonders viele Versteinerungen aus den obern Oolith-Formationen Englands, dem Portland Rock, Coralrag, Clunchclay, Kelloway’s stone, Cornbrash und Forestmarble.. Am häufigsten und in sehr grosser Zahl kommt dort die Gryphaea gigantea Sow. mit ihren vielen kleinen Spielarten, der Gryphaea dilatata und G. bullata vor; ich habe sie 4 —7‘ breit mitgebracht. Bei den vielen Exemplaren, welche ich sowohl im Stein- ‚bruche selbst, als in der Sammlung des K. Hannöverischen Staatsministers Grafen Münster in Derneburg untersuchte, überzeugte ich mich, dass sie sämmtlich nur zu einer Art gehören. Fast eben so häufig kommi am Vorholze eine Abtheilung Ammoniten aus Bucu#’s Familie der Amal- theen vor, welche ich bis dahin nur aus England und Frankreich kannte, nämlich Ammon. cordatus Sow., Am. quadratus Sow., Am. vertebralis Sow., Am. serratus Sow. und Am. elegans Müssr.; sie sind so’ nahe verwandt und gehen so in einander. über, dass es schwer wird die eigenen Arten richtig zu bezeichnen. Ebenfalls in grosser Menge sieht man dort Ammonites biplex Sow, und den eigentlichen Am. triplicatus Sow., den letztern von ausgezeichneter Grösse bis von 14° und 2‘ Durchmesser. In der Samm- lung zu Derneburg finden sich viele Exemplare von dieser Grösse. Bei genauer Prüfung derselben, überzeugte ich mich, dass sie verschie- den von den sog. Ammonites triplicatus des Süddeutschen hellen Jurakalkes sind, welches nur eine ausgezeichnete Spiel-Art des Am. polygyratus Remecke’s, und von Zıeten als Am. triplex abge- bildet ist. Nächst diesen kommt Melania Heddingtonensis Sow. sehr bäufig mit Melania striata Sow. dort vor. Unier den vielen andern daselbst gesammelten Versteinerungen be- finden sich schöne neue Arten. Ich unterlasse die nähere Benennung u: und Beschreibung ‘derselben, da ein junger kenntnissvoller und sehr eifriger Naturforscher in Hildesheim, der dortige Amts-Assessor Römer, beschäftigt ist, eine’ Beschreibung der Lias- und Jura-Versteinerungen jener Gegend herauszugeben ;: er wird eine Übersicht jener Bil- dungen vorausschicken und über 200 grösstentheils neue Versteinerun- gen auf 12 Tafeln in gr. 4, 'lithographiren lassen. Die beiden ersten Tafeln sind bereits fertig. Römer besitzt eine schöne Sammlung dorti- ger Versteinerungen und wird gern mit andern Sammlungen Tausch- Geschäfte machen. Eben so interessant, ‘wie den Vorholz-Steinbruch bei Derneburg, fand ich die Steinbrüche in drei verschiedenen Lagen des kleinen Lin- dener Berges bei Hannover, wo unten in der Tiefe Oxfordclay mit den kleinen verkiessten Ammoniten, — ganz oben ein Korallen-Felsen in Hornstein mit vielen Astreen, Meandrinen, Lithodendren u. s. w., wie zu Nattheim und Giengen, und in der Mitte ein weicher heller Kalkstein, sehr oolithisch, mit vielen Versteinerungen aus den übrigen 'obern Oolitn-Lagen vorkommt. 9. Mit dem‘ grössten Interesse habe ich L. v. Bucun’s Abhandlung über die Terebrateln gelesen, und auf den Grund der v. Buc#’schen Eintheilung und Bestimmung die Terebrateln meiner Sammlung zu ord- nen und zu berichtigen gesucht. Wenn ich auch bei mehreren Be- stimmungen Buc#’s nicht ganz mit ihm einverstanden seyn konnte, so bin ich doch im Allgemeinen ihm gerne gefolgt, und wünsche, dass dieses von allen Paläontologen und Sammlern geschehen möge, damit wir doch endlich einmal wissen, an welche Namen wir uns zu halten haben; ich erlaube mir jedoch ein paar Bemerkungen: Obgleich Hr. v. Buch bei den meisten Benennungen sich streng an die Priorität der Namen gehalten hat, so ist er doch einigemal davon abgewichen, ohne den Grund anzugeben, Ich kann z. B. damit nicht einverstanden seyn, wie der Name Terebratula gigantea SchrLorH, angewendet wird; denn Tereb. gigantea Schora. ist keineswegs identisch «mit Terebratula bisinuata Lamek. und Desuuvss, son- dern, wie ScHLorHeım selbst bestimmt angibt, mit Terebratula grandis Bıumensach. ScHLoTREIM hat bekanntlich die Priorität der Namen nicht geachtet und willkürlich abgeändert. Warum aber v. Bvcn, der sich sonst so strenge an die Regel hält, den neuen Namen an- nimmt, ist mir unbekannt. Der würdige und verehrte BLumrnsach hat schon im Jahre 1803 die sehr gute Abbildung und Beschreibung seiner Terebratula grandis in einer Abhandlung bekannt gemacht, welche H. v. Bucu einer andern Abbildung wegen zitirt; dieser Name ist 17 Jahre älter, als der Schtorneim’sche, und 11 Jahre älter, als Broccnr’s Benennung Terebr. ampulla. Dass aber beide nicht wesentlich von einander verschieden sind, zeigt eine Vergleichung mit der ebenfalls guten Abbildung bei Broccnı. Viele Hundert Exemplare von Terebratula grandis Brumz. sind von mir untersucht worden, und meine Sammlung besitzt eine ausgezeichnete Suite schönen Exem- -— 392 — plare,; welche ‚aber 'eben' so grosse ‘Manchfaltigkeit/in der. äussern Form zeigen, 'wie. Terebratula vulgaris. mit ihren. 8. Varietäten, - oder Terebr. bisüffarcinata. 'Scazorn, —= T,.,perowalis-Sow,, 'eben- falls mit 8 Varietäten u. s. w.; — aber: alle; meine: Exemplare der T, grandis:von;Osnabrück, Asirupp und Bünde zeigen mehr: oder weni- ger — wie die Terebratula ampullia aus Italien — eine horizontal liegende Öffnung in der Spitze des Schnabels, und. bei keinem Exemplar steht die Öffnung. se schief gegen die Richtung des .Schuabels, wie bei der kleiner bleibenden Terebr. bisinuata Lamk. und Desn, welche zur ältern‘ Grobkalk-Formation von Paris gehört, während T, gran- dis bisher nur'in den jüngsten tertiären Bildungen angetroffen worden, | wohin -das Becken von Osnabrück zu rechnen ist, wie’ ich.durch meine Bemerkungen und Tabellen über -dieses tertiäre Meerwasser - Gebilde nachzuweisen gesucht habe. Bei der Terebratula acuticosta Hear, welche Zırren. so gut und richtig ‚abgebildet hat, und die früher weder öffentlich besehrie: ben noch abgebildet war, allegirt Buca ein von den Erben SeaLoruzım’s sehr oberflächlich und ohne Sachkenntniss — Behufs: des Verkaufes — angefertigtes Namen-Register, weil es kurze Zeit vor der ZiEtzn schen Abbildung erschienen war, : Ich glaube aber. nicht, dass blossen Kata- logs-Namen neuer Arten, ohne Beschreibung oder Abbildung: oder Bei- fügung von :Originalien, wie bei Herbarien etc., eine Priorität gebührt. Überdiess - muss ich noch ‘bemerken, dass Ter. acuticosta nicht im: Lias, sondern nur im eisenschüssigen Oolith von Baiern und Würt- temberg an vielen Orten, aber nie bei Banz, sondern jenseits des Main’s am Fusse des Staffelberges vorkommt. Ich ‘ehre die ScutLorzeim’sche Priorität und wünschte daher die Gründe zu kennen, warum die ältern Scavorurım’schen Namen T. bicanaliculata und T. bisuffarcinata den neuern SowErgy’schen, T. biplicata und T. perovalis, haben Platz machen müssen? 3. Ausser den Lingula tenuissima Bronn und Lingula cal- carea ZENKER, welche beide im Muschelkalk von Bayreuth vorkom- men, besitze ich noch eine neue Art, welche ich: vorigen Herbst im Muschelkaik zu Derneburg bei Hildesheim gefunden habe; sie kommt familienweise beisammen, wie die andern Arten vor, ist in ausgewach- senen Exemplaren 4’ lang und 13‘ breit, in jungen Exemplaren 3’ lang und 1‘ breit, und hat eine dünne glänzend braune Schaale mit zwei bis drei konzentrischen weissen Streifen. Sie hat einige Ähnlich- keit mit Lingulattenuis Sow. Ich habe sie Lingula angusta genannt, 4. Delthyris flabelliformis Zenker kommt sehr häufig im Muschelkalk bei Grätz vor. Auf einer grossen Platte habe ich über 100 Exemplare gefunden und dabei die Überzeugung erhalten, dass die Vermuthung Zenker’s, als ob Scezoruem’s Terebratulites fragi- lis aus dem. Thüringer Muschelkalk die nämliche Versteinerung sey, ganz richtig ist. Ich kann dieses um so mehr bestätigen, als ich ein —-— 333 — Stück ’Muschelkalk aus der Schnorueim’schen Sammlung besitze, auf welchem: dergleichen Versteinerungen befindlich sind, die ganz genau mit Zenker’s Abbildung und Beschreibung übereinstimmen, daher ich sie Delthyris fragilis v. Scutorn. benannt habe, ein Name, wel- cher der Priorität wegen beibehalten werden musste. 5. Vor Kurzem erhielt die hiesige Kreis - Sammlung ein schönes Exemplar’ von SoweErsy’'s Am plexus coralloides aus dem schwar- zen Bergkalk von Trogenau bei Hof, welches genau mit der Abbildung und’ Beschreibung von Sowersy übereinstimmt. Ich kann jedoch nichts Anderes: darin finden, als eine eigene Abtheilung vom Genus Cyatho- phyllum, von welcher ich eine andere Art schon bei Ratingen gefun- den habe. 6. Während meiner Anwesenheit in Magdeburg machte ich einen Abstecher‘ nach Berlin, um einige Zweifel bei Schnorkeım’s Benen- nungen von Versteinerungen, durch erneuerte Besichtigung der jetzt im!!königl.' Museum befindlichen Scurorseım’schen Sammlung, zu heben, wobei ich jedoch ‘bedauern musste, zu finden, dass SCHLOTHEIM seine: Sammlung in den letzten Jahren nicht von Neuem geordnet hat; man (findet die nämliche Art oft unter. verschiedenen Benennungen, wie schon :der Verkaufs-Katalog zeigt; viele Namen sind auch in späterer Zeit abgeändert worden, daher ich in einigen Fällen die gewünschte Auskunft vergebens gesucht habe. 107. Bisher'kannte ich in unserer Lias-Formation noch keine geflü- gelten Insekten, ich habe nun endlich auch im Lias-Mergel der hiesigen Gegend den grossen Flügel eines Insekts gefunden, worin die Nerven sehr deutlich abgedrückt sind. 8. Meine seltenste neue Acquisition ist ein ganzer Fisch im Mu- seheikalk ‚mit'erbaltenen Schuppen und sämmtlichen Flossen; nur der Kopf ist beschädigt. Irre ich nicht, so ist es eine neue Art Ambly- pterus, den ich A. Agassizii genannt habe. Eine genaue Zeichnung desselben habe ich bereits an Prof, Acıssız geschickt. Auch einige schöne und gut erhaltene Kreide-Fische erhielt ich in Norddeutschland mit einem grossen Bruchstück vom Unterkiefer des Nothosaurus mirabilis, von welch’ letzterem auch in der Berliner Sammlung Bruchstücke aus Thüringer Muschelkalken vorkommen. 9. In Ihrem Jahrbuche 1834, pag. 533, sagt Herr von Bucn, er fände nirgends, dass Ammonites biarmatus Sow., wie ich erwähnt hätte, in tiefern Jura-Schichten vorgekommen seye! Es bemerkt jedoch. schon ScHLoTHEım (Petrefaktenk, S. 74), dass dieser Ammonit sich ebenfalls in den körnigen Thoneisenstein-Lagern finde. Auch in meiner Sammlung befinden sich dergleichen Exemplare aus dem untern Oolithe mit Belemnites giganteus. Scurorm, und Ostrea Marshii Sow. von Pegnitz. Dass ferner Herr v. Buen nicht einsehen kann, was ich unter dem SchLorzeim’schen Ammonites planulatus -— ein fast allgemein angenommen gewesener Name — in dem schon im September 1829 ge- Jahrgang 1835. 22 — 334 — schriebenen Verzeichnisse, habe verstehen mögen, muss ich. ‚bedauern, freue mich aber, dass Andere es verstanden haben, wie ich. aus Ihrer Note auf S. 133 ersebe *). en Neu war es mir endlich, S. 533 zu erfahren, dass Terebratula cornuta Sow. naclıı Buc# ein Monstrum und .einerlei mit Terebra- tula vieinalis Schuora, seyn soll. Unter dem Namen- T. vicinalis habe ich von Herrn von ScKLOTHEIM, eine im untern Lias von Amberg sehr häufig vorkommende Terebratel erhalten und. in seiner: Sammlung gesehen, auch mit SchLorkEım’s Etiquette in der Grar’schen Sanıinlung zu Amberg, welche ich später zum Theil acquirirt habe, gefunden, wäh- rend Terebratula cornuta Sow. in den Hornstein-Lagen des ober- sten Jura vorkommt! Ich besitze mehrere Exemplare aus der Gegend von Grumbac"ı in Hornstein, welche sämmtlich die. Gestalt des So- wersgy’schen Monstrums haben, von’ der ‚eigentlichen T,. vieinalis SCHLOTH. aber verschieden sind. 3 Der.von Ihnen “”) S.. 534, in.der Note angeführte Nautilus lin- gulatus mit schief zur vorigen Windung herabgehenden Flügeln der Scheidewände ist mir neu; dagegen habe ich, am Kressenberge drei Arten Nautilus in vielen Exemplaren von 1'’—11’‘; Durchmesser 'ge- sammelt, unter welchen sich eine äbnliehe Art ‘in. sechs Exemplaren be- findet, welche ich in meiner Abhandlung über die Versteinerungen :aus dem feinkörnigen Thoneisenstein und dem grünen. Sande am Kressen- berge bei Traunstein in. Baiern in. „KErERSTEIN’s Deutschland“ vom Jahre 1828, S. 102 als Nautilus zigzag Sow. erwähnt habe. Bei einer nochmaligen Vergleichung habe ich mich überzeugt, dass meine Exemplare von der Sowersy’schen Art nicht zu unterschei- den sind, und bei allen Exemplaren gehen die Loben der Scheidewände senkrecht zur vorigen Windung herab, daher die ‚sonderbare Einfas- sung des Rückeus, der aus einzelnen, vierseitigen, ‚aber zusammenhän- genden Tafeln zu bestelien scheint! Es ist sehr dankenswerth, dass H. v. Buch einen so merkwürdigen Nautilus bekannt gemacht hat, welcher durch die Nähe des grossen Sipho am Bauchrande an die Ab- theilung Clymenites **”) aus dem Übergangskalk im Fichtelgebirge erinnert. . Gr. Münster. %, Ich danke diese nähere Kunde von Am, planulatus freilich hauptsächlich den von Herrn Grafen vow Münster selbst und von Herrn Professor Grar erhaltenen Exemplaren, dem solehe wieder von ScHLoTuEım bestimmt worden waren. BRonN. **) Die angeführte Note sührt von Herrn v. Buch selbst, nicht von mir her, BronRr. »+*) Clymenites nennt jefzt Herr Graf von Münster sein früher Planulites, dann Clymenia genanntes Geschlecht. Ich fürchte aber, dass der Name ClIy- menit in Beziehung zum lebenden Annelide u-Geschleeht Clymene noch mehr Misadeutung unterworfen sey, als Clymenia. Bronx. Madrid, 28. Februar 1835. Professor Garcia ist im Museum der Wissenschaften beschäftigt, dessen Mineralien zu ordnen, und zwar nach Hauy’s Systeme, mit Hin- zufügung der auf die chemischen Grundbestandtheile sich beziehenden Namen und einiger im Lande üblichen Benennungen. Mitten in den zwei hiezu bestimmten Sälen kommen auf Tafeln die riesenmässi- gen Krystallisationen zu stehen, die wir hier ausschliesslich besitzen. Seit zehn Jahren war der Staub nicht von dieser Pracht-Sammlung genommen worden, und viele Etiquetten waren verloren gegangen. Unser gelehrter Professor der Physik, GurIERREzZ ist zum Direktor des Konservatoriums der Künste ernannt worden, und obschon er überhaupt keine Direktion annehmen will, so wird er doch wenigstens dafür sor- gen, dass die Bibliothek dem Publikum zum Lesen und Entleihen von Büchern geöffnet werden wird. — Garcıa hat die Beobachtung gemacht, dass im grossen Zentral-Becken südlich von Aransuvez, welches der Tajo und der Jarama mit ihren Zuflüssen durchströmen, eine untere Salz- und Gyps-führende Tertiär-Formation und darüber eine grosse Süsswasser-Formation lagere, welche hin und wieder sehr hohe und ausgedehnte Plateau’s bildet, den Erscheinungen im Ebro-Becken ent- sprechend, ‘mit ‘dem ‘Unterschiede jedoch, ‘dass hier die‘ Süsswasser- Formation nicht Gyps-haltig ist, und dass man dabei einen sehr kom- pakten, fein behaubaren Kalk findet, welcher Piedra campanil de Colmenar genannt wird. Ich habe denselben auch zu Trijueque, unfern Guadalajara, eine sehr zusammenhängende Hochebene von. 5—6 Quadratstunden Oberfläche bilden sehen, er ist ganz erfüllt ‚mit Pla. norben, Limneen, Succinea und Helix. J. EzqauErrA DEL Baro; Strassburg, 28. Febr, 1835.‘ Die dritte Lieferung unserer Strassburger Memoiren ist nun auch im Drucke: sie wird die schöne Arbeit des: Grafen Manpersrong über die Alp enthalten. Auf dieser ist nun endlich auch. die obere Jura- Ablagerung und zwar bei Ulm gefunden worden. Ihre Versteinerungen stimmen theils mit jeuen von Mümpelgard und mehr noch von Angou- leme überein, theils sind es neue aber sehr charakteristische‘ Arten. Darunter Pholadomya donacina D’Ors. mit zwei Varietäten: ab- breviata und obliquata, — dann eine gigantische: Mytilus- oder Pinna-Art, vielleicht nur Varietät von Mytilus jurensis Mer, Ich lasse diese Sachen nun zeichnen. Vortz. iD 19 3 Neueste Literatur. A. Bücher. 1832. RB. Bernuarnı: Darstellung des gegenwärtigen Zustandes der Geolo- „gie. . Eine von: der Tayzer’schen Sozietät gekrönte Preis-Schrift. .. „Harlem. 1832. 1834, L. Acassız: Recherches sur les Poissens fossiles. Troisieme Livraison Neuchätel, [Tafeln; — der Text folgt mit der fünften Lieferung.] JuL. DE CurıstoL: Recherches sur les caracteres des grandes especes de Rhinoceros fossiles. Montpellier 4°. H.R. Görrenrt: über die Bestrebungen der Schlesier, die Flora der Vorwelt zu erläutern, Breslau 26 SS., 8°. (aus den Schlesischen Provinzial- Blättern, Aug.- und Septbr,-Heft 1834, besonders abgedruckt), J. Pmtries: @ Guide to Geology. London 139 pp. and 2 plates, 8°. Schmeruing! Recherches sur les ossemens fossiles decouverts dans les cavernes de la province de Liege, livr. IIIme in 4°, avec un atlas in Fol. Liege. | F, K. L. Sıckzer: Sendschreiben an Brumensach über die höchst merk- würdigen, vor einigen Mönaten erst entdeckten Reliefs der Fährten urweltlicher , grosser und unbekannter Thiere in: den Hessdberger Sandsteinbrüchen bei der Stadt Hildburghausen. Mit mehreren lithographirten Zeichnungen. Hildburghausen, 16 SS. 4°. [36 kr.; der Erlöss:ist zu Fortsetzung der Arbeiten bestimmt]. 1533. y L. Acassız! Rapport sur les Poissons fossiles decouverts en Angleterre (extrait de la 4me livraison des „Recherches sur les Poissons fos- siles“). Neuchätel 72 pp. 8°. L. Acassız: Recherches sur le Poissons fossiles, Quatrieme Livraison. Neuchatel. — 3397 0 — M. J. Anker: kurze Darstellung der mineralogisch-geognostischen Ge- birgs-Verhältnisse der Sieyermark. Grätz, sa SS. 8°. H. G. Bronn: Lethaea geognostica, oder Abbildungen und Beschreibun- gen der für die Formationen bezeichnendsten Versteinerungen. Zweite Lieferung mit Bogen 5—12 Text in 8°, 1 Bogen Tabellen in 4° und 6 Steindrucktafeln in 4°, Stuttgart. A fl. 48 kr.]. S. Hısgert! Memoir on the Fresh-Water Limestone of Burdichouse in the Neighbourhood of Edinburgh, belonging to the Carboniferous Group of Rocks, with Supplementary Notes on other Fresh Water Limestones; — also A. ConneL: Analysis of Coprolites and other Organic Remains imbedded in the Limestone of Burdiehouse, — (114 a. 14 pp. 4° with 6 lithogr. Plat. — From the Transactions of the royal Society »f Edinburgh, vol. XIII): auch mit besonde- rem Titel zu erhalten, J. J. Kaur: Description d’ossemens fossiles de Mammiferes inconnus jusgu’a present, qui se trouvent au Museum grand-Ducal de Darm- PAR LE IVme cahier. Darmstadt 4°, avec Atlas in Fol. [6 fl.]. ER les merveilles et les richesses du monde souterrain, ou les mines, les metaux, les pierres precieuses, la houille, le sel etc. Ouwrage destine a la jeunesse, suivi de quelques notions de geologie et de geognosie. Paris 16° [48 kr], ade par Yeloug pen Rozer: Carte geognostique de la partie meridionale de la chaine des Vosges. Paris. Angekündigt: J. Pumrıps: Illustrations of the Geoloyy of Yorkshire, with numerous Maps, Sections and Plates of Organic Remains : vol. I, the second edition; vol, II, the first edition. London. B. Zeitschriften. 1. Memoires de la Societe imper. des Naturalistes de Moscou, 1805—1833. Mouscou, 4° *). L, ısıı1 ®). G. Fıscuer: Beschreibung des Keffekiliths aus der Krimm. S. 34—36. *) G. Fischer von Warpnemm hat bei der fünfundzwauzigsten Jahresfeier der von ihm gegründeten Gesellschaft eine Übersicht aller ihrer Leistungen seit ihrer Grün- dung unter dem Titel „Rapport sur les travuus de la Societe imp. des Natura- listes de Moscow,“ 1832, 40. herausgegeben, worin sämmtliche von ihr, in diesen Memoiren gedruckte Abhandlungen und die in dem „Bulletin“ enthaltenen kleine- reu Aufsätze über Mineralogie, Botanik, Zoologie, Physik ete. nach den Fächern geordnet zusammengestellt sind. #*) Da weder wir diese Gesellschafts-Schrift für unser Jahrbuch bisher zu benützen im Stande gewesen, noch sie sonst vielen Personen zur Hand ist, so glauben wir ihreu — Hauv: Antwort auf BertuoLter’s Einreden gegen seine Klassifikations- G. Fıiscuer: Beschreibung des orientalischen Türkises. S. 140—149. -.— Notitz über den Siberit oder rothen Turmalin ‚aus Si- birien. S. 218—225. - Notitz über. den Epidot aden, Thalit von Ekatherinen- burg. S: 226—228, O. Huux: Beschreibung eines vulkanischen Berges in Kamtschatka. S. 189-197, Tf. XII. G. Fischer: über das Elasmotherium und das Trogontherium, zwei fossile und unbekannte Thiere Russlands. S. 250—268, Tf. XXI—XXI, wo 1, 1812. EAnesnvorrr: Bemerkungen über Kamtschatka und seine Naturprodukte. -S. 97—102. > DE VirerineHorr: Vortrag über einige im Kaukasus gesammelte Natur- gegenstände. - S. 97—102. J. F. Jonn: Notitz über den Fischerin, ein neues Mineral des Nor- sdens. 9,.226-- 231: Au. Fourron: Notitz über ein Mineral- Eizeusnis des ER Olonetz. S. 289—298. De BornovoLokorr: Abhandlung über den Domanit oder bituminösen Schiefer von Vologda. S. 289—302. G. Fıscuer: Notitz über den Ratofkit, eine neue Substanz aus phos- phor-fluss-saurem Kalke des Gouvernenients Moscau. S. 302—310. V,1820. L. Pınsner: Systematische Anordnung der Mineralien: in Klassen nach ihrer Härte, und in Ordnungen nach ihrer spezifischen Schwere. S. 179 ff. Gr. Rızoumowskv: Beobachtungen über einige Gegenstände: aus der Naturgeschichte Russlands. S. 244 fl. VII, 1829 (oder Nowveaur Memoires, D. G. Fischer: Notitz über einige fossile Thiere Russlands. S. 281—299, Tf. XVIH—XXI. oe Prodromus Petromatognosiae animalium systematicus, con- tinens Biblioyraphiam animalium fossilium. VIII, 1832 (Nouv. Mem. U). G. Fischer : Fortsetzung des vorigen. S. 95—277 und 447—458. Wünsehen zu entsprechen, wenn wir bei gegenwärtiger Veranlassung eine Anzeige des hier einsehlägigen Inhaltes, auch der frühern Bände, nachträglich mittheilen. j D. BR. — 339 — RB. Hermann : Beobachtungen‘ über die Mineralquellen am Kaukasus nebst Bemerkungen über die geognostische Beschaffenheit Inner- Russlands und den Ursprung der Wärme heisser Quellen. S. 385—440. IX, 1534 (Now. Mem.,, IM). . Ratake: über die fossilen Knochen aus den Felsenhöhlen bei Schlangenberg (Smeinegorsk). S. 265—280. , Fıscher von WArDdsEIMm: Untersuchungen über die fossilen Knochen Russlands ; Fortsetzung. S. 281—298. . Zeorzewsky: Mikroskopische Untersuchungen über einige seltene Fossilien Podoliens und Volhyniens. S. 299— 312. . Marın-Darren: Abhandlung über die Artesischen oder Bohr-Brun- nen. S. 313—336 [eine Theorie und Anleitung). a = BI » 2. Bulletin de la Societe imperiale des Naturalistes de Moskou. I. G. Fischer: über die fossilen Reste organischer Körper, S. 27—32, Tf. I. -.— Notitz über das Mammont. S, 267—278, Tf. I. == —_ Notitz über das fossile Rhinozeros. S. 279-283. m Über die fossilen Cephalopoden! S. 314—333. G. Rose: über die krystallisirten Mineralien in den Gold- und Platin- Minen des Ural. S. 855-356. G. Fıso@r: über Bronentarr’s:Inoceramus und den Orthothetes. 52.315, IL E. EıchwArp: Kurze geognostische Bemerkungen über Lithauen, Vol- hynien und Podolien. S. 29—52. | G. Fischer: Notitz über die fossilen Ochsen Sibiriens. S. 80—89. Ti: DI, A. Auprzeiowski: Notitz über einige fossile Konchylien Volhyniens, Podoliens etc. S. 90—104, Tf. IV, V, VI | | A. Breitnaver: Vorläufige Nachricht von der Auffindung fünf sehr ei- genthümlicher Abtheilungen hexagonaler und tetragonaler Krystall- Gestalten. S. 105—120. R. vox Hermann: Abhandlung über die Bildung der Erdriude. 8. 228—248. G. Fischer: über die Meinungen, welche. man über den.MHittelpunkt der Erdkugel vorgebracht. S. 249 £. vol! III. E IY- — — über einen fossilen Udterkiefek" des- Rhinozer GEHN. S. 152—154, Tf. I. u — G,' Fischer: über ein fossiles Hirsch-Geweihe von Cervus Fellinus. S. 155—160, T£. I. F. Gesier: über eine Knochenhöhle an den Ufern des Teharych in Sibirien. S. 232—-240. G. Fıscner : über das fossile Halgnariennfgpechiraht Aulopora von Gorpruss, S. 281—287. — — . über einige fossile Körper, die ‘in einem Stücke Feuerstein inkrustirt sind. S, 288—292. Tf., | 3. C. J. B. Karsten’s Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde, (Berlin 8°) enthält an mine- ralogischen Abhandlungen : 1834, VIl, ı. KLönen: über die Lagerung des oolithischen Kalkes in der Nähe von Fritzow bei Cammin in Pommern. S. 113—148, [vgl. Jahrb. 1834, S. 530.] NÖGGERATH: über das Vorkommen des Goldes in der Eder und in ihrer Umgegend. S. 149—166. Dreves: über den frühern Goldbergbau im Waldeck’schen. S. 167—173. STROMEYER und Hausmann: Antimon- Nickel von Andreasberg. S. 209— 212. [ebendas. S. 219.] — — -- Mangan-Bittererde-Alaun, na Bittersalz von Süd-Afrika. S. 212—219. [ebendas. S. 346,] Verhandlungen der geologischen Gesellschaft zu London für das Jahr 1832—1833.:. S. 220—308. [früher mitgetheilt.] 1834, VIL, ı. A. SCHNEIDER: geognostische Bemerkungen auf einer Reise von War- schau durch "einen Theil Lithauens und':Volhyniens nach Podolien. S. 311—368, _ == über die Gebirgs-Bildung des Karpathischen Gebirges in der Gegend von Skole, und über den daselbst umgehenden Ei- senstein-Bergbau. S. 369—420. C. Krus von Nınna: geognostische Darstellung des Insel Island, 8. 421—525. SerLro: über das Abbohren weiter Bohrlöcher mit dem Seilbohrer. S. 526—553. | Du Boıs: geognostische Bemerkungen über die Länder des Kaukasus S. 593—606. sec TaxtscHer: Vorkommen, Gewinnung und Aufbereitung der Kobalt-Erze in den Camsdorfer und angrenzenden Revieren, S, 606-624. [vgl. S, 202.] 4. The:London and Edinburgh Philosophical Magazine and Journal of Science. London 8°. (Vgl. Jahrb, 1835, S. 74-78). 1834, November: V, nr. 29. 1834, Dezember: V, nr. 30. ö — 341 — J. Pmutzirs: über unterirdische Temperatur, beobachtet am 45. Nov. 1834, in einer Tiefe von 500 Yards unter dem Meeresspiegel in 540 N. Br. S. 446—451. Proceedings ofthe geological Society, IS34, Nov... S. 459—462. L. Acassız: über eine neue Klassifikation der Fische und über die geologische Verbreitung der fossilen Fische. [Uns bereits be- kannt]. Entdeckung von Saurier-Resten im Magnesian-Konglomerate von Bristol, S. 463. Auszüge. 1. Mineralogie, Krystallographie, Mineralchemie. ForcHHAMMER: über den Oerstedtit. (Karsten, Archiv f. Min. B. VII, S. 229 ff.). Das Fossil ist dem Zirkon in seiner Form so ähn- lich, dass man bei vollkommen messbaren Krystallen in den Dimensio- nen keinen Unterschied findet. Für die Pol-Kanten der stumpfesten Pyramide fand F. den Winkel 1239 16’ 30”; ausserdem beobachtete er zwei andere quadratische und eine achtseitige Pyramide. Härte zwi- schen Apatit und Feldspath. Spez. Gew. — 3,629, also sehr abwei- chend von der des Zirkones. Vollständiger unterscheidet den Oerstedtit die chemische Beschaffenheit, denn 31 Prozent seiner Bestandtheile sind nach der Formel: 6a, . Mg\ Si? 4- Aq? F zusammengesetzt; das Übrige ist titansaure Zirkonerde. Zimmermann (zu Eisleben): über Feldspath-Bildung in ei- nem Kupfer-Schmelzofen (A. a. O. S. 225 ff.). Krystallinische Bildungen im Ofenbruch der Kupferhütte zu Sangershausen wurden von Heıme für Feldspath - Krystalle erkannt und auch durch chemische Ana- lysen als solche dargethan. Seine Notitz darüber ist folgende: „Die Krystalle befanden sich an einer Seitenmauer des oberen Hohofens der Sangerhäuser Kupferhütte, welche mit gewöhnlicher Erz- und Schiefer- beschickung, wie immmer, gearbeitet hatte, und wurden bei dem letzten Ausblasen dieses Ofens unter den Ofenbrüchen gefunden. An den Ofenseiten fand sich eine Lage von dichter Kohle, welche dem Graphit nicht unähnlich, doch etwas lockerer und abfärbender als dieser war, und zuweilen aus mehreren Schalen bestand. Theils auf solchen Gra- phit-Lagen, theils aber auch mit zinkischen Ofenbrüchen und Ofenstein- — 343 — Massen verwachsen, hauptsächlich aber in Drusen-ähnlichen Räumen sassen die, mehrentheils von etwas Kobalt und Mangan violett, zuwei- len auch von mechanisch eingemengter Kohle schwarz gefärbteu, selten mehr ins Weisse sich ziehenden Krystalle. Die Feldspathmasse fand: sich jedoch auch unkrystallisirt, doch sparsam und stefs spätig. — Obgleich die zur Mischung erforderlichen Körper, namentlich Kieselerde und Thonerde, in hinreichender Menge stets in der Beschickung enthalten sind, so ist diese Bildung doch darin merkwürdig, weil die nöthige, nicht unbeträchtliche Menge Kali höchst wahrscheinlich nur aus der Asche der Holzkohlen hinzugetreten seyn mag. Es scheist übrigens, als ob nicht bei allen Krystallen ein gleicher Kaligehalt bestehe, viel- mehr ist eine Quantität Kali durch Kalkerde ersetzt. Der Kali- und der Kalk-Gehalt sind daher in verschiedenen Krystallen zwar ungleich, doch stets so vertheilt, dass die Summe der Sauerstoffmenge von Kali und Kalkerde immer gleich erscheint. Hiemit hängen vielleicht die beob- achteten verschiedenen Kombinationen der Krystalle zusammen. Höchst interessant ist es, wie sich die Bestandtheile so zusammengefunden haben, dass sie diesen krystallisirten Körper bilden konnten. Es müs- sen bei der Bildung alle nöthigen Bedingungen vorhanden gewesen seyn, namentlich muss die Temperatur passend gewesen, und ein drusenartiger grösserer Raum entstanden seyn, der dem Druck der Beschickung im Ofen nicht ausgesetzt war. Die Krystalle scheinen vierseitige schiefe Prismen mit schief aufgesetzten, unter sich parallelen Endflächen zu seyn. Gewöhnlich aber werden zwei Kanten-Abstumpfungen bemerkt, die dann den Krystallen das Ansehen von sechsseitigen Prismen geben; bisweilen scheinen die sechs prismatischen Flächen einerlei Grösse zu haben. Öfters finden sich Krystalle, die wie Rhomboeder aussehen ; jedenfalls mögen aber die Krystalle zum 2- und 1gliederigen System gehören. Die Analyse ergab folgende Bestandtheile: mit kohlens. Nat. mit kohlens. Baryt aufgeschlossen: aufgeschlossen: Sauerstoff. Sauerstoff. Kieselerde . . 64,533 33,52 65,953 34,26 Thonerde . . 19,200 8,97 18,501 8,64 Kalkerde . . 1,333 0,37 4,282 1,20 Eisenoxydul . 1,200 0,27 0,685 0,16 Kupferoxyd . 0,266 0,05 0,128 0,03 Kali mit Spuren ap ri von Natron durch d. Verlust best. 13,168 2,28 10,466 1,77 100,000 100,015 Ausserdem Spuren von Mangan und Kobalt. — Ob das Eisen als Oxyd zu berechnen, muss für jetzt noch dahin gestellt bleiben. — Das spezifische Gewicht der Krystalle ist bei 15°R — 2,56. ————unoe _ U Berzetivs: über den Brevicit, einneues, von Sonp£n zerlegtes, Mineral. (PogGEnnorFrr, Ann, d. Phys. B. XXXII, S. 112). Das Mi- neral, von P, Ström aus der Gegend von Brevig in Norwegen einge- sandt, scheint eine Blasen-Ausfüllung in einem trachytischen Gestein gewesen zu seyn. Es ist eine weisse, blätterig-strahlige Masse, wel- che auf der Innenseite der Höhlung in regelmässige prismatische Kry- stalle mit zunehmender Durchsichtigkeit übergeht. Es findet sich über- diess durchzogen von breiten dunkelrothen Streifen. Sonpen’s, im Berzeuius’schen Laboratorium angestellte, Zerlegung ergab: Kieselerde . . . . 48,88 Thonerdei'r. ", 3.128,39 INHTOR I RSEBN VLOR3S Kalk EURER PUSH 080° ralkerger 199 SUN WDL Wasser laufen 0 2,0008 Verluste 129 NDR OO Die Formel ist: : RB 3 “En Anne . = Se +sASi+cH Die Substanz ist ein neuer Zeolith, welcher seine Stelle im Systeme am natürlichsten vor dem Prehnit finden wird. II. Geologie und Geognosie. Enw. Hırcncock: Report on the Geology, Mineralogy, Botany and Zoology of Massachusetts, made and published by order of the Go- vernment of that State; — with a descriptive List of the Specimens of Rocks and Minerals collected for the Government, 700 pp. 8, illustrated with numerous Woodcuts. and an Atlas of 19 Plates in 4° transv. (Amherst. 1833). ' I. Ökonomische Geologie. Dieser Theil handelt zuerst von dem Nutzen und der Anwendung verschiedener Mineralien überhaupt, dann von jenen des Massachusetts- Staates insbesondere; er weiset nach, wo dieselben vorkommen. Jedermann würde wohl diesen Theil erst nach den folgenden erwartet haben? II. Topographische Geologie. (S. 73—110). Ist mehr eine Geographie, als Geologie. IH. Wissenschaftliche Geologie. (S. 111—541). Die vor- kommenden Gebirgs-Arten sind. 1) Alluvium 'mit Torf, untermeerischen Wäldern u. dgl. Die Wirkung der Flüsse, die Einbrüche des Meeres werden hier erörtert, Entblössungs- und Treppen - Thäler untersucht, Änderungen im Flusslaufe verfolgt, Eisgänge betrachtet u. s. w. FR 2) Diluvium, seine Ausdehnung, seine verschiedenen Arten, Beweise seiner südlichen Bewegung (Fels-Rinnen u. dgl.), Ursachen derselben, orga- nische und Mineral-Einschlüsse. — 3) Tertiär-Formationen, theils neuere mit merkwürdigen Schichten-Störungen und einigen organischen Resten (Sceyphia, Orbulites); — theils plastischer Thon mit Pflanzen-Resten und insbesondere Karpolithen, Knochen, Krustazeen, Zoophy- ten, welche alle nicht näher bestimmt, sondern nur sehr schlecht abge- bildet sind, wie denn die lithographirten Abbildungen überhaupt nicht die besten sind, während die Holzschnitte, zu Erläuterung der Schich- tung u. s, w. im Texte eingedruckt, sich sehr zu ihrem Vortheile aus- zeichnen. — 4) New red Sandstone mit eingelagerten Trapp-Konglo- meraten, Schiefern, Kalksteinen, Erz- und Kohle-führend. Als Pflanzen- reste dieser Formation werden ?Calamites arenaceus Broncn., ein nackter Zweig von ??Voltzia brevifolia, Fucoides Brongniartii Harıan (nicht WoopwArD, ManteLz etc.), Palaeothrissen (tb. XIV), Orthoceren (XI, 17), Gorgonien, Radiarien (XI, 29—32!!) an- geführt. — 5) Grauwacke. — 6) Thonschiefer,. — 7) Skapolith-Fels. — 8) Quarzfels. — 9) Glimmerschiefer. — 10) Talkschiefer. — 11) Serpentin. — 12) Hornblende-Schiefer. — 13) Gneiss, — Ungeschichtete Gesteine: 1) Grünstein, 2) Porphyr, 3) Syenit,: 4) Granit; — über Entstehung der Erzgänge; — Eintheilung in verschiedene Gebirgs-Systeme u. s. w, IV. Katalog dort lebender Pflanzen und Thiere (S, 543—680): sehr unvollständig. V. Beschreibender Katalog der gesammelten Minera- lien, Register. Nach Hersert bildet der Himalaya drei Ketten nebeneinander, Die erste besteht aus Sandstein und Agglomerat : und erhebt sich 2500'—3500' über die Ebene. Die zweite besteht aus Talk- und Chlo- rit-Schiefer, aus Glimmerschiefer, der in Quarzit übergeht, mit Kupfer- erzen; sie erhebt sich bis zu 7000’—8000°, manchmal nur zu 1500, indem ihre höchsten Punkte am südlichen und nördlichen Ende sind, Die dritte Kette ist eine Masse sehr regelmässig geschichteten Gneis- ses, der, wie der Sandstein, nach SW. einfällt; Granit kommt nur in Gängen vor, und in einer einigermassen erheblichen Erstreckung nur bei Wongtoo am Sutluj. Der NO.-Abhang. dieser Gebirge ist sanft, im SW. fallen sie steil ab. Auf ersterem trifft man beim Voranschrei- ten nach N. auf Gneiss, Glimmerschiefer, Grauwacke, Muschel-führen- den Kalk und alte Alluvionen. — Ammoniten wurden am Gunduk- Flusse gefunden, Hirsch- und Pferde-Knochen und Ammoneen zu Kensaovon, mitten in der dritten Kette, welche die Nordseite der Höhen bildet, die die zwei Becken des Ganges und des Sutluj und Dumpu von einander trennen. Der Uta-Dhura-Berg, welcher, 17000’ Höhe hat, besteht aus Muschel-führendem Übergangs-Kalk, Grauwacke, Glimmerschiefer und Gneiss. — GEBHARD hat im Himalaya, Belem- — 346 — niten, Orthoceren, eine Turritella, einen Conus, Turbo ornatus Sow. aus den untern Oolithen, einen Cirrus, Ammonites subradiatus Sow. (aus den Oolitnen von Bath), A. vertebralis? Sow., A. stellaris, Nautilus dem N. pompilius ähnlich, einen Inoceramus, eine Arca, eine Modiola, einen Donax, eme ge- streifte Terebratel der Übergangs-Zeit, einen gestreiften Productus, einen Pecten oder Plagiostoma und Schildkröten-Knochen ge- funden, welche auf einer Tafel grösstentleils doch ser mittelmässig abgebildet sind. (Gleanings in science, nro. 33 > Bull. geol. de France 1833, III pg. LXII—LXINN). Lırveren: Abhandlung über die Borax-Säure und deren Anwendung, vorgetrag. b. d. Akademie der Georgofilen zu Florenz (VInstit. 1833, I, 245—246). Es sind die Lagori vun Vol- terra, welche diese Säure liefern; Hörer entdeckte sie, und fand im November. 1777, dass das Wasser eines der Lagoni nur (36 Gran in 41 Pfd.) halb: .so viel Säure enthielt, als im folgenden Mai. Mascacnı “ gründete eine Manufaktur und überliess sie 1811 an Fossı. Der Verf. ist einer der Haupt-Agenten der Kompagnie, welche seit 1818 dieses Gewerbe in Toskana allein hat. ‚An’der. Strasse von Wolterra nach Massa in einem trockenen, mit Trümmern eines geschichteten Muschel - führenden Kalkes bedeckten Boden, zwischen grauen Schiefern und Pyriten finden sich die Lagoni von Monte Cerboli und Castelnuovo, 4 Meilen von einander; mehrere andere zu Monterotondo, Leccia, Lustignano und Serazzano bilden einen Kreis’ um die‘ Q@üelle der Cornia am südlichen Abhange des Gebirges, auf dessen’ Höhe Castelnuovo liegt. Aber nicht diese Lagoni allein, sondern auch viele an ganz trockenen Stellen aus dem Boden kom- mende Gas-Ströme oder Soffioni liefern Borax-Säure, und Dr. Gvuer- razzı kam zuerst auf den Gedanken, deren Mündungen mit Wasser zu umgeben, an welches sie num 3-4 Pfd. Säure auf 100 Pfd. Wasser absetzen. Die Wärme der''Lagoni übersteigt nicht 70°, "die der Sof- fioni geht auf 1200-1409 R. und durch Benützung dieser letzteren Wärme zur Abdunstung des Wassers und zur Trocknung der Säure ist es möglich geworden, die Fabrikation mit sehr geringen Kosten zu betreiben und das Produkt selbst nach England einzuführen, obschon der Engl. Zentner dort mit 50 Schilling Eingangs-Zoll belegt worden ist. So fabrizirtman jährlich 600,000— 700,000 Pfd. Säure, wovon 100,000 Pfd. in Livorno zu Fabrikation des künstlichen Borax verwendet wer- den. Das Land nimmt durch die Gewinnung der Borax-Säure jährlich 2,000,000 Livres ein. Die krystailisirte Säure ist noch mit mehreren Sulfaten, insbesondere Alaun, verunreinigt und gefärbt. In den Lagoni aber findet man sie in Gesellschaft mit Schwefel, einigen Schwefel- Metallen, Sulfaten, Hydrothion-Gas u, e. w. ii © ‘Die über obige Abhandlung Bericht-erstattende Kommission 'ist der Meinung, dass Erd-Borate, Schwefel-Metalle und Wasser unterirdisch auf einander einwirken, so zwar, dass das Wasser unter Erhitzung zer- legt wird. und | 1) eins Theil seines Sauerstoffs sich mit einem Theil des Schwefels ni der Pyrite, ein anderer mit‘ dem’ Metalle (Eisen) derselben‘ ver- ‚binde,' und so schwefelsaures Eisenoxyd bilden; 2):sein Wasserstoff sich mit einem andern: "Theil des 'Schwefels zu 54. Hydrothion-saurem‘Gase vereinige, das in der hohen Temperatur sichhmicht weiter verbinden 'kann , sondern durch die Sofioni „»ön ehtweicht; ‚3) ‚das: schwefelsaure Eisensalz wirkt unter Vermittelung der Wärme ‚auf die gleichfalls im Boden vorhandenen Erd-Borate, die unter 255 „Entweichen der’ Boraxsäure zu Sulfaten würden; u.) die freisgewordene: Boraxsäure, von-den heissen Wasserdämpfen fortgerissen, kann. sich in der Hitze nicht mit dem von der Schwe- -...'.felsäureoverlassenem Eisenoxyd verbinden. Das Gebirge, dem die Lagoni' ihren ‘Ursprung danken, kennt man nicht näher; doch ist es wohl ein junges. Bemerkenswerth ist noch, dass man die Soflioni täglich ihren Platz wechseln sieht, so dass die von Monte Cerboli und Castelnuovo sich dem Gebirgskamme und un- tereinander@immer niehr nalern; sie scheinen einen gemeinsamen Heerd zu‘ En ah J. Puıtrips! a Guide to Geology «London 1834, 139 pp. with 2 plates, 8°). Die "Absicht des VerPfs. war, in diesem ‚kleinen Leitfaden die fhatsächlichen Grundsätze der Geologie, mit welchen. man noth- wendig vertraut seyn muss, um beschreibende oder theoretische Werke über diese Wissenschaft zu verstehen, oder. Forschungen in derselben anzustellen, systematisch, klar und kurz zusammenzufassen. Alle theo- retischen Diskussionen sollen hiebei ausgeschlossen ‚bleiben; jedoch schei- nen ihm heutzutage solche theoretische Folgerungen, die .keiner unmit- telbaren Beobachtung unterliegen, über die Thatsachen zulässig, wie der Unterschied zwischen den von Feuer und von Wasser gebildeten Felsarten, das Vorhandenseyn einer inneren Wärmequelle, die Empor- hebung der jetzigen Kontinente und Inseln aus dem Schoose eines ehe- maligen Ozeans durch unterirdische Bewegungen, lokale Veränderungen des Klima’s, das Aufeinanderfolgen verschiedener Rassen von Thieren und Pflanzen. Der erste Theil des Werkes gibt daher eine allgemeine Übersicht von der Wissenschaft, von den Materien, welche die Erde zu- sammensetzen, von der Anordnung derselben zu Gebirgs-Massen, ge- schichteten und ungeschichteten, von der Art ihrer beiderseitigen Ent- stehung, von der physikalischen Geographie u. s. w. Der zweite Theil (8. 33— 73) gelit auf die thatsächlich begründeten”Theorieen ein: auf die untermeerische Entstehung des Landes, seine Emporhebung, sein ver- - Bi — schiedenes Alter, auf den: bleibenden Stand des: Meeresspiegels, auf die Länge, der Zeiträume und den Klima-Wechsel,: betrachtet die frühesten Rassen ‚organischer Wesen: und stellt die wichtigsten Verhältnisse ihrer geologischen Verbreitung in einigen Tabellen zusammen. — Im dritten Theile «S.. 74—128) werden die Bestandtheile der Felsarten , ‘deren Klassifikations-Weise, deren fortwährende Bildung unter und über Was- ser, endlich die einzelnen Formationen und. Felsarten selbst betrachtet, mit Angabe ihrer Namen , ihrer. mineralogischen Charaktere, ihrer un- tergeordneten Glieder, ihrer Verbreitung in Europa, ihrer organischen Einschlüsse im Allgemeinen, der wichtigsten Schriftstellen und:'der über sie belehrendsten Museen in England, so dass jeder Formation jedoch’ höch- stens eine Seite gewidmet ist3 — ein eigener Paragraph‘ spricht ‘von den Erzgängen. — Der vierte Theil endlich bietet: die wichtigsten astro- nomischen u. a. Thatsachen rücksichtlich der Erd--Dimensionen, des Abstand - Verhältnisses der Erde. zum Monde und zu andern Planeten, der Temperatur-Zunahme nach unten: (Land, Gruben, Quellen; : Meer) und handelt von der Anwendung der: Thermometer, Barometer, Klino- meter, des Kompasses und der Karten. H. T. pe La Bene: Researches in theoretical ee N 1834, 408 pp.). Das Werk ist in klein 8° und mit vielen zierlichen Holzschnitten versehen. [Preiss:8sh.6d.]. — Das Verhältniss der Erde zum Weltensysteme, ihr einst feurig-flüssiger Zustand, ihre chemischen Bestandtheile, das Wechsel-Verhältniss derselben, in jenem Zustande, deren chemische und mechanische Wirkungen, der Übergang der Rinde in festen Zustand, die Fortdauer dieser Verhältnisse im flüssigen In- nern der Erde, die Zentral-Wärme, die chemischen und mechanischen Wirkungen derselben auf die feste Rinde, die Thätigkeit der Atmo- sphäre der fliessenden und See-Gewässer auf dieselbe, die chemischen und mechanischen Veränderungen, welchen die Felsarten bei diesem Allem unterliegen, Schichtung, Thalbildung, Faults, Erdbeben, Kratere, — Lebensbedingnisse organischer Wesen, Verbreitung. ihrer: fossilen Beste‘, Versteinerung derselben: dieses sind die. wichtigsten der allge- meinen Betrachtungen, mit welchen sich der Verf. beschäftiget. Er geht dann zur Eintheilung der Felsarten in aus Feuer und aus, Wasser entstanden über, und verfolgt deren Verhalten nach den einzelnen For- mationen und deren Gliedern der Reihe nach, mit Rücksicht auf die obenerwähnten allgemeinen Erörterungen. Er trifft daher fast überall mit den Lyerr’schen Ansichten zusammen, stellt dieselben von verschiede- nen Seiten dar und betrachtet die Thatsachen von anderen Gesichts-Punk- ten, — Eines Auszuges aber ist ein Werk der Art, dessen Anschaffung übrigens keinen Leser in Verlegenheit setzen kann, und auf welches wir alle Geologen aufmerksam machen zu müssen glauben, nicht wohl fähig. — Am Ende der XVIII Kapitel, in welche diese Untersuchungen — 349 0 — eingetheilt sind, findet sich (S. 399—408) ein interessanter Anhang von BroDerir, in welchem derselbe die Anneliden und Mollusken Geschlechter in der Absicht durchgeht, deren Wohnorte nach der Tiefe des Meeres u. s. w. näher zu bezeichnen, insoferne diese Angaben ein Anhalten zu manchen Folgerungen über die Entstehungs-Weise der Felsarten zu bie- ten geeignet sind, worin sich verwandte Fossil-Reste finden. Da Rıo: Einige Bemerkungen über die Lagerung der Trachyte im Allgemeinen, und des Trachyts der Euganeen insbes ondere, (Mem. Accad. Torin. 1833, XXXVI 207 — 214). Bronensart sagt von den Trachyten, dass sie zur Zeit der 'thalassischen Formationen und vielleicht selbst erst nach der tritonischen Gruppe derselben [Grobkalk] aus dem Innern der Erde emporgestiegen und über deren Oberfläche übergeflossen seyen. Denn in den Euganeen habe er sie deutlich einen röthlichen schie- ferigen Kalk überlagern sehen, den er nach seinen mineralogischen und zoologischen Merkmalen der weissen Kreide beizählen müsse, insbeson- dere bei Arqua. Dagegen bemerkt nun Da Rıo, dass, obschon er seit vielen Jahren die Euganeen in allen Richtungen durchstreift und Ar- qua vor seiner Thüre liege, so habe er nie Trachyt über diesem Kalk gelagert, über ihn übergeflossen, noch in dessen Spalten eingedrungen, sondern beide stets nur aneinander gelehnt gefunden, und es seye rück- sichtlich desselben ein blosses Emporgehobenwerden von einem wirkli- chen Überfliessen, was einen flüssigeren Zustand voraussetze, wohl zu unterscheiden. Zwar, wenn man von Galzignano aus den Gipfel von Venda, den höchsten Punkt der Euganeen, übersteige, treffe man an dessen Südseite bei Massegna grosse, fast senkrechte, Mauer-ähnliche Streifen porphyrischen Trachytes, wie sie, in noch höherem Grade durch senkrechte Klüfte zerrissen, am trachytischen Sasso del Pataco zwischen dem Monte delle Forche und Bajamonte vorkommen, was jedoch nur auf stattgefundenes Heben, nicht Überfliessen, hindeute. Am Sieva-Berge, von welchem einerseits der Catajo, andererseits der Monte delle Croci abhängen, erscheint das Gestein allerdings in Form eines Stromes, der Teig-artig flüssig gewesen seyn muss; — aber die- ses Gestein ist keinesweges 'Trachyt, sondern bald Trappit, bald Basa- nit, zuweilen phorphyrischer Stigmit, und bildet eine kleine, von den übrigen Euganeen fast abgesonderte Gruppe. Wohl sind die ‚trappi- schen oder Lava-Gesteine wirklich fiüssig gewesen, aber nicht die Trachyte; — jene sind es allein, welche die Erscheinungen von Über- fliessen, Strömen, Eindringen in Spalten u. dgl, darbieten. ° Jene sind Erzeugnisse älterer Vulkane, welche den Land-Thieren erst ihren Bo- den gehoben und zubereitet und in grösserer Tiefe ihren Heerd ge- habt haben, deren Streben elastische Flüssigkeiten zu entwickeln, sich ein grösserer Druck widersetzte, so dass diese Flüssigkeiten wohl die Jahrgang 1835, 23 — 35509 — Gesteine „anschwellen und emporheben“ aber nicht zersetzen konnten, während unsre jetzigen Vulkane, von jenem Drucke befreit, die Ge- steine in Teig verwandeln, sie überfliessen machen, und aufgeblähete Laven, Bimssteine u. s. w. aus ihnen bilden. — Schon im J. 1810 hat ‚der V£. in einem Aufsatze „Sopra la Masegna“ über den Trachyt (Atti della Societa Italiana delle Scienze, vol. XV.) in Beziehung auf die Euyaneen folgende drei Thatsachen festgestellt: 1) der Kalk der Euganeen uuterlagert nie den Trachyt. 3) Er bildet einen Kranz um dieses Trachyt-Gebirge, 3) Er erhebt sich nicht so hoch (höchstens 211m, wie zu; Ventolone) als der Trachyt, der 526m,422m (am Venda) etc. hohe Berge zu- sammensetzt, und alle seine neueren Beobachtungen haben dazu gedient, theils diese Sätze zu bestätigen, theils den Verf. noch mit einer Menge Lokalitäten bekannt zu machen, wo die Kalkschichten von Seiten des trachytischen Gebirgs-Kernes aufgerichtet worden sind, Auch L. v. Buch in seinen Briefen über das südliche Tyrol warnt vor der eingebildeten Annahme von Überlagerung dieses Kalkes durch Trachyt, indem eine blosse Anlagerung Statt finde. Ein teigig weiches, übeıfliessendes Gestein gelangt zu Tage, ohne die höheren Schichten zu heben, und ergiesst sich demzufolge über horizontale Schichten. An manchen Orten ist man in der Nähe von beiderlei Gebirgs-Arten durch Steinbruchbau in grosse Tiefe niedergegangen, aber, wie tief man auch gekommen, immer setzen Kalk oder Trachyt zu noch grösserer Tiefe nieder, ohne einander zu weichen. Ja es scheint, dass zuletzt die Aufrichtung der angrenzenden nep- tunischen Gebirgsschichten als einziger Beweiss für das feurige Ent- stehen und Hervortreiben des Trachytes aus der Tiefe übrig bleibe. A. Laurent: über bituminöse Schiefer und Paraffine (Ann. Chim. et Phys. 1833, Dec., LIV 392—396). Man könnte manche bituminöse Schiefer des Alpenkalks benutzen, um das ‘Öl, welches sie enthalten, zur Beleuchtung zu gewinnen. Aus England erhaltene Hand- stücke sind schwärzlichbraun , sehr spaltbar, mit Schwefel- und etwas sehwefelsaurem Eisen durchdrungen, beim Reiben bituminös rie- chend. Durch Destillation bis zum dunkeln Rothglühen der Retorte lieferten sie dickes röthlich braunes Öl . . . 0,20 Kohlen- und Schwefel-Wasserstoffgas 0,14 Konlen-Ruekstand, ..* „are an ala Zirdiger Kuckstand ..... .’/. 2.039 Wasser mit Ammoniak Verbindungen 0,08 1,00 Das Öl riecht stark und widerlich und gibt an Säuren eine kleine a Menge üliger Materie ab, welcher eben dieser Geruch eigenthümlich ist. Wenn man es destillirt, und den Rezipienten wechselt, sobald 3 übergegangen sind, so erhält man ein fast farbloses Ol, das in einer Kälte von + 5° bis — 10° weisse glänzende Schuppen absetzt, welche sieh, einige Stunden lang der letzteren Kälte ausgesetzt, durch eine dünne Leinwand filtriren, dann durch Papier pressen und so allein er- halten lassen. Sie ballen sich dabei in eine weisse, wachsweiche, durehseheinende Masse zusammen, Kocht man sie mit Alkohol und giesst diesen nach dem Erkalten ab, löst man sie dann in kochendem Äther auf, sg erhält man bei dessen Erkalten weisse perlmutterglän- zende Krystalle von Paraffine, welche bei der Zerlegung aus Kohle . . 0,35745 «(mach der Berechnung 0,85964 Wasser. '. 0,14200 0,14036) bestehet, Das Öl der Schiefer enthält daher eine orangegelbe, eine andere färbende übelriechende in Säuren lösliche Materie, Paraffine, eine Sub- stanz mit Kreosot-Geruch, und sehr fiässige, nicht näher untersuchte Öle, doch keine Naphthaline und Paranaphthaline, wie das Öl der Steinkohlen und des Holzes, bei welch’ letzterem jedoch die Naphthaline erst nach Anwendung hoher Temperatur bemerkt worden, Es scheint, dass das Öl des Holzes erst durch Hitze in Öl der Steinkohlen und Schiefer verwandelt wird. Grernock: Allgemeine Übersicht der Erscheinungen, welche die Feuer-Gesteine nach ihren Beziehungen zu den Sekundär-Schichten bei Edindburg darbieten, mit be- sonderer Rücksieht auf den Durchschnitt, welcher süd- lich vom Castle Rül neulich entblösst worden. Vorgeles. bei der Edinb. Soz. d. 16. Dez. 1833. (James. Edinb. n. phil. Journ. 1834, July, XVII 193—194). Um Edinburyg sind Sandstein- und Schiefer- Schichten der Kohlen-Formation mit einzeloen Kalklagen herrschend; sie werden von einzelnen Bergen oder von Berggruppen feurigen Ur- sprungs von der Tiefe herauf durchbrochen, von welchen aus jedoch die Trapp-Gesteine in flüssigem Zustande auch Schichten-artig zwischen jene anderen eingedrungen sind, oder Trümmer derselben umschlossen und mit emporgehoben haben. Auch haben diese Trapp-Gesteine in einem und demselben Berge ein sehr veränderliches Ansehen in Folge ihres Emporsteigens zu verschiedenen Zeiten erlangt. Die Gegend von Edinburg stellt ein grosses von Trapp-Gesteinen umschlossenes Becken dar, welche nach Aussen hin in allen Richtungen von einem gemeinsa- men Zentrum aus abfallen. Die Pentland-Berge bilden dessen Süd-, die Felsenküste von Fife zu Burntisiand die N., Salisbury Craigs und Corstorphine Hill die O.- und die W.-Grenze, $ Die Hauptmasse des Schlossberges ist ein dichter Grünstein; gegen sein W.-Ende hin liegen veränderte und stark geneigte Fels-Schichten 23 * =. 992 — auf dem Trapp, innerhalb des Schlosswalles sieht man. Sandstein- Stücke in Grünsteine eingebettet, und wo die neue Strasse. nächst dem SO.-Ende des Felsens eingeschnitten, glaubt der Verf. bestimmt zu er- kennen, wie nach dem Emporsteigen der Feuer-Gesteine eine gemein- schaftliche und wahrscheinlich in grosser Ausdehnung wirkende Gewalt sie mit den Gesteinen neptunischen Ursprungs noch höher emporgeho- ben habe, In diesem Durchschnitte bemerkt man 5 —6 Sandstein- Schichten in Wechsellagerung mit Thonschiefer oder Mergel; beiderlei Schichten lassen grosse Störungen ihrer Lager-Verhältnisse zumal nach der Grenze gegen die Trapp-Gesteine hin wahrnehmen: ihr O.-Ende ist aufgerichtet, das westliche eingesunken, jedoch in ungleichförmiger Richtung zu vorigem, und gegen den Grünstein hin sind die Enden von beiderlei Schichten zertrümmert, übergestürzt, in schiefer Richtung zu den Tafel-förmigen Massen des Grünsteins, obschon an dieser Stelle weder Sandstein und Schiefer eine Spur von Schmelzung zeigen, noch der Grünstein Trümmer derselben eingeschlossen enthält oder in den Spalten eingedrungen ist: aus welchen Erscheinungen eben der obige Schluss gezogen ist, dass die aus entgegengesetzten Elementen erstarr- ten Gesteine in einem schon starren Zustande noch weiter gehoben, resp. eingesunken seyn müssen. J. H. Sr. Jonn: über vulkanische Erscheinungen in Nu- bien (> dessen Egypt, Lond. 1834, I, 399 und 467. > Bercnaus Annal. 1834, Juni; Zeitung 316—318). Von @&herf Hussein bei Gyr- sche aus verliess der Reisende den Nil, um sich westlich in die Wüste zu wenden, durch welche er auf eine mit dem Strome parallele Felsen- kette kam, von der aus man noch westlicher eine Menge schwarzer Kegelberge theils von unbedeutender, theils: bis zu anscheinend der Höhe des Vesuves sieht. Etwas südlicher ven Dakke aus wurden einige der näher liegenden Berge (3 Stunden entfernt) besucht. Der Sand verschwand gegen deren Fuss über einem steinigen Boden, welcher mit bunten Kieseln, schönen Achaten und fahlen Karneolen beschüttet war; näher gegen diese Berge erschien eine immer grössere Anzahl von an Grösse zunehmenden Trümmern rother, grauer und schwarzer Lava- ähnlicher Steine über dem Sande zerstreut, und endlich gewahrte man in den Vertiefungen zwischen den einzelnen Kegeln nur noch Wechsel- lagerungen von Asche und erstarrten Lava-Strömen, welche aus ver- schiedenen Richtungen übereinandergeflossen zu seyn scheinen. Der nächstgelegene Kegel, 600’—700' hoch über die Ebene emporsteigend, wurde mit vieler Anstrengung erklommen, welche von der furehtbaren Sonnenhitze, der Steilheit des Berges, den Schlacken- und Aschen-Hau- fen an seiner Oberfläche herrührte, Von seiner Spitze aus erschien die Wüste,; so weit das Auge nach W. und S. zu reichen vermogte, mit vielleicht 10,000 schwarzen Kegeln bedeckt, welche theils einzeln = u liegen, theils durch Felsenwälle zu hintereinanderliegenden Ketten ver- bunden, sich gegen das Herz von Afrika fortziehen. ' Der Krater, wenn es anders einer gewesen, hatte eine nur geringe Tiefe, als ob er theil- weise: ausgefüllt worden. — Von Abusambal (Ebsambol) aus wurde unfern der Trümmer von Kalad Adde eine andere Formation von Kegelbergen auf der Ebene am östlichen Ufer‘ des Stromes wahrgenommen, welche nach Süden fortsetzen und bald spitze oder stumpfe Pyramiden darstellen, ‘bald zu Ketten mit senkrecht abstürzenden ‘Wänden vereinigt sind. Roth und schwarz von Farbe gleichen sie Haufen frischer Asche. Der südlich fortgesetzte Weg führte über einen 4 Stunde breiten Lavastrom, der sich durch auf seiner Oberfläche Halbkugel-förmig erstarrte Massen aus- zeichnete, oft als dünne Kruste über anstehenden Sandstein geflossen war und dann einen metallischen Klang gab. Jenseits desselben kam man zu einem ungeheuren senkrechten Fels-Spalt, der vom Fluss bis zu den Bergen mit emer Breite von 9’—14’ und einer Tiefe von 50°—60° queer über die ganze Ebene zog, an seinem Grunde mit Sand bedeckt war und an seinen Seiten viele Nebenspalten aussendete. An seinem Rande war ein versteinerter Baum zu sehen, dessen Textur sich überaus deutlich erhalten hatte. BecQuEREL: zweite Abhandlung über die Zersetzung der Feisarten, und über die Doppelzersetzungen durch lang- sam thätige Kräfte. (Ann. chim. phys. 1834, Mai, LVI, 97—107). 1. Von der Bildung der Untersalze. Quellen, welche die Felsarten durchsickern, wirken auf die auflöslicheren Bestandtheile der- selben durch Wahlverwandtschaft, und entführen dann einen Theil ıhrer Elemente, welche auflöslichere Verbindungen eingegangen, während sie die unauflöslichen Verbindungen wieder als Überzug absetzen. So sieht man die Wände der Stollen von Pontgibaud und Vienne in Dau- phine mit grossen Kalk-Krystallen überzogen, obschon die Felsarten daselbst keineswegs kalkiger Natur sind. — Taucht man in eine Auf- lösung von Salpeter- oder Schwefel-saurem Kupfer ein Stück eines porösen Kalkgesteins oder Mergels, so bildet sich einerseits salpeter- saurer Kalk in der Auflösung (oder unterschwefelsaurer Kalk in unauf- löslichen Krystallen), andererseits untersalpetersaures Kupfer in unauf- löslichen Krystallen, die sich auf dem Kalke absetzen, während Koh- lensäure entweicht; — was nur durch eine entgegengesetzte Strömung der Elemente aus dem und in den Kalk möglich ist. Wählt man aber statt des porösen einen dichten Kalkstein oder Doppelspatlh, so ist die Wirkung nur sehr oberflächlich und langsam. — Chlorkupfer - Auflösung gibt ein krystallisirtes Subchlorur, jenem der Gruben Perw’s ähnlich ; unter dem Mikroskope gesehen, scheinen die Krystalle gerade rhomboi- dische Säulen zu seyn, — Wärme beschleunigt die Bildung dieser Un- — 354 — tersalze, aber die Krystalle sind dann weniger regelmässig. — Im Gros- sen sieht man, dass alle Quellen, welche zersetzte Schwefelkies-haltige Gebirge durchdringen, schwefelsaures Kupfer ‚enthalten; begeguen sie nun auf ihrem Wege noch kohlensaurem Kalk, so bildet sich ein schwe- felsaurer Kalk, den das Wasser mit fortführt und ausserhalb ‚ absetzt, und unauflösliches unterschwefelsaures Kupfer,. welches sogleich . in Krystallen anschiesst, wie man das in der That. allerwärts: beobachtet.- So mag auch das Unter-Chlorkupfer entstehen ,. dessen Bildung auf neuen Gängen fortdauert. Versucht man es. mit Eisensalzen, vorzüg- lich mit Protosulphat, so erhält man konkrezionäres, rostiges Subsulfat, dem in der Natur ähnlich, wie sich zugleich Selenit-Krystalle absetzen. Alle Salze aber, welche keine Untersalze zu bilden vermögen, zeigen keine ähnliche Wirkung. 2. Von der Wirkung deralkalischen Bicarbonate auf die Untersalze, Legt man das obige mit Krystallen von untersalpeters. Kupfer bedeckte Stück Kalk nun in eine Avflösung von doppelt kohlens, Kali mit dem 2—3fachen Volumen Wassers, so sieht man jene Krystalle alsbald dunkler werden, eine Nadelform annehmen und sich in ein Bi- earbonat aus kohlens. Kupfer und unterkohlens. Kali verwandeln, wel- ches für die ausgeschiedene Untersalpetersäure nicht: angreifbar ist, wesshalb sich diese auf den kohlens. Kalk wirft und salpetersauren Kalk und freie Kohlensäure bildet, wovon der erstere ın Berührung mit dem Bicarbonate wieder kleine Krystalle kohlens. Kalkes von primitiver Form erzeugt. — Nimmt man jenes Kalkstück wieder aus der doppelt kohlens. Auflösung, wäscht es ab und legt es in eine Lösung von schwefelsaurem Kupfer, so entstehet auf der einen Seite ein Kali- und Kupfer- Doppel- Sulfat in nadelförmigen Krystallen, auf der anderen setzt sich aus dem Doppel-Karbonat ein grünes Kupfer-K.orbonat, eben- falls in Nadel- förmigen Krystallen ab, zu deren Erhaltung jedoch nöthig ist, den Versuch alsbald zu beendigen. Zu allen diesen Ver- suchen sind eine sehr langsame Einwirkung und sehr verdünnte Auflösungen nöthig, so dass man erst in sehr langer Zeit etwas grössere Krystalle zu bilden im Stande wäre, wie das denn eben in der Natur Statt findet. — Gebraucht man zu dem nämlichen Versuche Kupfer-Subsulfat (statt Subnitrat), so erhält man ähnliche Resultate: ein Kupfer- und Kali-Doppel-Karbonat u. s. w. — Wendet man end- lich statt des Kali-Bicarbonats nur Kali-Subkarbonat an, so erhält man ebenfalls noch das Doppel-Karbonat von Kupfer und Kali, jedoch nicht in Nadel-, sondern in Form gerader sechsseitiger Säulen. 3. Von der Wirkung einiger Salz-Lösungen auf die Untersalze. Lässt man Untersalze auf Lösungen von phosphors., arseniks., chroms., scheels. u. a. Alkalien einwirken, so ergeben sich einander analoge Resultate. Bringt man jenes Kalkstück, bedeckt vou untersalpeters. Kupfer, in eine gesättigte Auflösung von phosphors, Ammoniak, so zersetzt sich ersteres allmählich, wird bläulich aus Grün und verwandelt sich in ein Doppelphosphat von Kupfer und Ammoniak, — 355 — während wasserhelle Krystalle reinen (neutralen?) phosphors. Kalkes sich büschelweise absetzen, welche vor dem Löthrohre nicht schmelzen, jedoch trüb werden, ihr Krystallwasser verlieren und sich nur dann in Wasser auflösen, wenn dasselbe, wenn auch noch so wenig, gesäuert ist; — wie dasselbe Salz denn in mehreren Mineralquellen vorkommt. Die Theorie der Bildung dieses phosphors. Kalkes ist wie bei 2. — In arseniks. Ammoniak ist die Wirkungsweise die nämliche, aber das Re- sultat verschieden, weil nämlich dieses Salz eine wnauflösliche Doppel- Verbindung mit dem arseniks. Kalke eingeht, der durch die Einwirkung des salpers. Kalkes auf das arseniks. Ammoniak entsteht. Das Doppel- Arsenat erscheint in schönen schief säulenförmigen Krystallen mit drei- seitiger Grundfläche, welche mit Verlust ihres Krystallwassers. dann allmählich trüb werden, ihre Oberfläche mit seidenartigen Fäden be- decken u. s. w. Lässt man eine Auflösung von arseniks. Ammoniak langsam auf kohlens. Kalk einwirken, so erhält man ein Doppel-Plos- phat direkt, aber viel langsamer, — Kleesaures und scheels. Ammo- niak verhalten sich ähnlich, — — Legt man ein Blei-Subnitrat (welches durch Einwirkung von Blei-Nitrat und kohlens. Kalk auf Chrom-saures Kali dargestellt worden) einige Monate lang in eine Auflösung von chroms. Kali mit 1—2 Vol. Wasser, so röthet sich die Oberfläche stel- lenweise, und es entstehen kleine Kryställchen von rothem chroms. Blei in Form rhomboidaler Prismen mit zwei Endflächen, ganz wie jene von Berezoff in Sibirien. 4. Über die Einwirkung des doppelt kohlens. Kalkes auf Gyps. Legt man ein Stück krystallisirten Schwefels in eine Alkali-Bicarbonat-Lösung, so wird erstere langsam weiss, bedeckt sich mit kleinen Krystallen kohlens. Kalkes, während Gyps-Kryställchen sich an den Gefässwänden ansetzen und zwei Mischungs-Gewichte Kohlen- säure des Bicarbonats entweichen. — Wendet man Subcarbonat-Lösun- gen an, so erhält man denselben Erfolg, doch ohne Gas-Entwiekelung. Wenn daher alkalische Quellen durch ein Gypsgebirge dringen, so muss sich dieses allmählich in krystallinisch-kohlens. Kalk verwandeln. 11. Petrefaktenkunde. Herm. von Mewer: die fossilen Zähne und Knochen und ihreAblagerungeninderGegendvon Georgensgmünd in Baiern (vıu. und 126 SS. und 14 lith. Taf. 4° Frankf. a. 21. 1834). Diese Schrift ist, als Supplement zum ersten Bande der unter dem Ti- tel „Museum Senkenbergianum“ von der Senkenberzischen Gesellschaft herausgegebenen Abhandlungen aus dem Gebiete der beschreibenden Naturgeschichte, gedruckt worden und für sich zu erhalten. Was der Vf. hier beschreibt, ist theils von ihm selbst aufgefunden und aufbe- wahrt, theils in den Samnilungen des Oberlieutenants von GEMmmInG in — u Nürnberg, und des Grafen zu Münster enthalten, Ehe er jedoch zur Beschreibung selbst schreitet, findet er nöthig, eine allgemeine Arbeit über die Beschaffenseit der Zähne vorausgehen zu lassen. | A. Zur Odontologie (S. 1—28) insbesondere der Säugethiere. Die Zähne sind allerdings unter allen Theilen des Knochengerüstes am Besten geeignet, daraus auf die organische Beschaffenheit der übrigen und somit auf die Stellung des fraglichen Thieres im Systeme zu schliessen; jedoch haben fortgesetzte Beobachtungen bei Dinothe- rium, Hippopotamus medius, Mastodon angustidens, Ste- neodon u. A. gezeigt, dass man auf sie noch mehr Gewicht gelegt, als sie verdienen, und dass man sich dem Schliessen nach der Analogie aus ihnen allein nicht zu unbedingt hingeben müsse. Aber sogar im Bereiche einer und derselben Art sind die Zähne manchem Wechsel unterworfen je nach dem Alter, dem Geschlechte und dem Individuum. Mit dem Alter wechseln viele Zähne zwei- bis dreimal, von unten nach oben oder von hinten nach vorn, und die später folgenden sind grösser und zusammengesetzter, oder zahlreicher oder beides zugleich (Wech- selzähne: die der ersten Bildung Milchzähne; — Ersatz-Zähne, Bestand- Zähne). Doch in einigen Fällen verlieren sich gewisse Zähne schon in der frühesten Jugeud des Thieres, ohne später durch andere ersetzt zu werden, so dass man zuweilen demselben, allein nach alten Indivi- duen urtheilend, diese Zähne ganz abgesprochen hatte. Die Zähne männlicher Thiere sind im Allgemeinen, zumal die Schneide- (Stoss-) und Eck-Zähne, grösser uud zahlreicher, als bei den Weibchen, wo die- selben auch oft später erscheinen (Narwal) und weniger wechseln. (Auch kastrirte Männchen von Pferd und Schwein erhalten spätere und kleinere Eckzähne.) — So scharf die Schneide-, Eck- und Backen-Zähne gewöhnlich auch charakterisirt sind, so gibt es doch manche Fälle, wo deren Unterscheidung nach Stellung und Form schr schwierig wird, — Bis zur Alveole herab ist der Zahn der Säugethiere mit Schmelz über- zogen und gestattet hiedurch dessen Unterscheidung in Krone und Wurzel, welche erst später von oben nach unten sich bildet. ‘Wenn der Zahnkeim aus der Alveole heraustritt und durch den Gebrauch und die Reibung an anderen Zähnen sich abnutzt, so entstehen Flächen an der Stelle der aufänglichen einzelnen Spitzen und Zacken der Krone die mit fortschreitender Abnutzung immer grösser werden, in grössere zu- sammenfliessen und endlich die ganze Fläche der Krone, einnehmen, wodurch der Zahn zu verschiedenen Zeiten ein sehr verschiedenes An- schen erhält. Auch die voreinanderstehenden Zähne können sich mit ihren Berührungsflächen aneinander abreiben und so verhältnissmässig kürzer und breiter werden, wodurch sie aber auch oft rücksichtlich ihrer Stelle in der Zahnreihe leichter zu erkennen sind. Die Zähne bestehen von Innen nach Aussen aus Kern-, Schmelz- und Rinden-Substanz, wovon aber nur die erstere wirklich in allen Zähnen vorkommt, mit einer oder zweien der anderen. — Vergleicht man „die Backenzähne unter sich bei einer Thierart, so wird man einen derselben mitten aus der Reihe als Grund- form aus gewissen Form-Theilen zusammengesetzt betrachten können, wel- che sich in allen anderen Zähnen nur in verschiedener, 'theils höherer, 'theils seringerer Entwickelung wiederholen: selten, dass ganz neue solche Theile noch irgendwo hinzutreten. Und zwar’ pflegen die vor dem Mittelzahn sitzenden Zähne hauptsächlich auf ihrer vorderen, die hin- ter ihm auf ihrer hinteren Hälfte sich abzuändern. Der hinterste Zahn der Reihe pflegt sich abzurunden ; die vorderen, wenn sie von anderen entfernt und frei stehen, gewinnen an Schärfe, und so erlangen beide an Festigkeit der Stellung, was die übrigen durch ihren gedrängten Stand voraushaben. B. Die Knochen-führende Ablagerung zu Georgensgmünd (S. 29-32). Georgensgmünd liest 6 Stunden von Anspach, und ist als Fundort einiger Zahn- und Kiefer-Reste von Rhinozeros incisi- vus zuerst von Cuvier (Oss. foss. III, 391) erwähnt worden. Diese Reste nämlich, so wie alle in gegenwärtiger Abhandlung beschriebenen, stammen aus den bis 20° tiefen Steinbrüchen am 'Biehl, einer 150‘ hohen , oben abgeplatteten Anhöhe , ‚welehe 4.Stunde: von jenem: Orte entfernt, aus horizontalen Gesteinsschichten zusammengesetzt ist und mit anderen benachbarten Punkten (Hausbach, Schwabach, Abenberg, Hiboldstein, Plainfeld etc.) dem tertiären Becken Mittel-Bayerns ange- hört. Das Gestein besteht aus je 4‘ dicken: Schichten: eines zerreibli- chen, ockerigen kleinzelligen Knochen - führenden Kalksteines, welche öfters mit dünnen Lagen voll dikotyledonischen Blättern und Zweigen wechsellagern, auf Flötz - Sandstein ruhen und von Dammerde: bedeckt werden. Die Knochen waren oft — durch Wasser — abgerundet und zertrümmert, ehe sie das Gestein umschloss, und liegen in Gesellschaft einiger Steinkerne von Limnea und Helix. — Der Verf. besuchte diesen Ort zuerst 1829 und beschrieb seine ersten Beobachtungen in Kırsten’s Archiv (VIL, 181), genauer in seinen" Palaeologica (422); von Münsser theilte ein Verzeichniss der dort- vorkommenden Reste nach seiner eigenen Sammlung in Kererstein’s Zeitung (18315 X, 90), MvrcnHıson nach PentLann’s und Cuirr’s Bestimmungen ‚ein anderes ‚über die von ihm mitgebrachten Knochentheile (Proceed.; 1831, Mai, Anni- versary Adress 1832, 17. Febr. S. 7, Note) mit, welche ‚Arbeiten aber theils der Ergänzung, theils der Berichtigung ‚nach der gegenwärtigen bedürfen. Abgesehen von einigen minder genau ‚bestimmbaren Res- ten und von einigen anderen, die von Ursus und Rhinozeros hberrühren , stammen alle Knochenreste von jetzt ausgestorbenen. Ge- schlechtern her. Obschon diese aber: (grösstentheils: mit jenem des Pariser Gypses übereinstimmen, so haben beide Lagerstätten doch auch nicht eine Art miteinander gemein, wohl: aber finden sich identische Arten in den Süsswasser-Gebilden: von Montabusard und von St, Ge- niez bei Montpellier wieder. C. Beschreibung der fossilen Zähne und Knochen selbst (S. 33—122). I. .Mastodon- oder ?Tetracaulodon- Zähne (8.2. 33—41). 1.1M: eeidense T£. 1, Fig. 1: ein erster Ersatz-Zalın des ersten Backenzahns im linken Oberkiefer; — Fig. 2 ein erster ?Milch-Backen- zahn des rechten Unterkiefers, sehr abgenutzt. — Taf. I, Fig. 6: ein Stosszahn- Fragment mit einem cannelirten Seumeler Überzug über der Elfenbein -Masse. 2. M. Arvernensis, Fig. 3: der erste rechte ? Ersatz-Backenzahn des rechten ?Unterkiefers, 0'019 breit und 0,024 lang. — Fig 4: der zweite der dreireihigen Unterkieferzähne links, 0,067 lang, vorn 0,052 und hinten 0,050 breit, wenig abgenutzt. Tf. I, Fig. 5: der dritte, dreireihige ‘Zahn ‘des rechten Unterkiefers, 0,11 a vorn 0,057 (be- schädigt) ‘und hinten 0,063 breit. 'Tf. 11, Fig. 8:. hinteres Bruchstück eines linken, hinteren Backenzahnes, : ein blosses ‘Queerjoch, noch nicht abgenutzt (Kaup zieht bekanntlich M. Arvernensis ;als junge: Koran zu seinem Tetracaulodon longirostris), a5 4.) Dinetherium- Zähne (S. 42 — 43), '1.D. Bavarieum v. Mer. Ein dreireihiger Backenzahn, rd ter’ Milchzahn aus dem linken Unterkiefer, dessen der Verf, bereits bei Besehreibung einer anderwärts in Bayern gefundenen linken Unterkie- fer-Hälfte (in den Nov. Act. nat. cur. XVI, ır, 507, .Tf..36, Fig. 16 und 17) gedachte, und den er desshalb hier nicht weiter beschreiben will. Er vertheidigt nur das Prioritäts - Recht seiner Benennung gegen die Kaup’sche (oss. foss. I, 1832), da er sie bereits in diesem Jahrbuch (1831, S. 297) angezeigt ,; seine ausführliche Abhandlung aber (die im Jahr 1833 gedruckt worden) schon am 26. Jänner 1832 bei der Leopoid. = eingegeben habe. 'MIL. Hyotherium-Zähne (von üs, ©os, Schwein, und Snpiov, wildes Thier) v. M. 1. H, Soemmeriwgii (früher Chaeropotamus Soemmerin- gii) v. Mer. (S.’'43—62). — Backenzähne, zwei letzte linke und vier letzte rechte (I etwas. beschädigt) Zähne des Unterkiefers scheinen von einem Individuum abzustammen (Tf. II, Fig. 9). Die drei letztern ins- besondere haben sehr grosse Ähnlichkeit mit. den entsprechenden des Babirussa auf gleicher Abnutzungsstufe [aber bei der äusserst zusam- mengesetzten Bildung dieser Zähne wagen wir nicht, » deren Beschrei- bung ohne Abbildung hier weiter zu verfolgen]. Diese Zähne haben 4, der hinterste'5 Wurzeln, ‘wovon die letzte weit nach hinten hinaus stehet. Ihre Länge, 'vom bintersten an genommen, ist 0,027, 0,018 und 0.016, ihre Breite 0,015, 0,014 und 0,012,: also weniges grösser als bein Babirussa, aber in ungleichen Verhältnisse, — Zwei andere Backenzähne (T£. IL, Fig. 11,°12) stammen aus dem linken Unterkiefer eines jüngeren Individuums. - Sie entsprechen ‘den: zwei mittleren der vorigen. — Zwei weitere Zähne, wohl von dem jüngeren Thiere (Tf. I, Fig. 13), sind dem ersten’der vier obigen und dem ihm voranstehenden analog; sie werden einfacher und den Lückenzähnen der Fleischfresser - 39 — ähnlich; der vordere von ihnen dreizackig; sie haben 0,015 und 0,016 Länge und 0,008 und 0,007 Breite. Eine vordere Abnutzungsfläche zeigt, dass noch ein anderer Zahn‘ dem vorigen vorangesessen, von dem sich beim Babirussa keine Spur mehr findet. Es mag der (Tf. Il, Fig 14) abgebildete Zahn gewesen seyn, welcher denen der Rleisch- fresser noch mehr ähnelt; er scheint aus dem linken Unterkiefer eines älteren Individuums , und hat 0,014 Länge auf 0,011 Breite. Er hatte nur eine zusammengedrückte Spitze mit noch einem kleinen Zitzchen dahinter, und einen ‘Ansatz vorn und hinten, wahrscheinlich auch noch 2 Wurzeln. Ein anderer vorderer Backenzahn aus dem linken Oberkie- fer (Fig. 15) könnte von einem jüngeren Individuum stammen. Seine Länge ist 0,135, seine Breite 0,007. Die ganze Anzahl der Backen- zähne im Unterkiefer war daher mindestens 6, also. einer ‘mehr als beim Babirussa. dent auch nur die drei hintersten ‘davon gleichen, — Eekzähne: zwei Fragmente (Tf. II, Fig. 16, 17)',' welche‘ höchst wahrscheialich zum nämliehen Thiere gehören, sind denen. des 'gemei- nen Schweines ähnlicher,‘ als denen von Babirussa. Das eine Bruch- stück ist aus der Nähe der Zahnspitze und zwar vom rechten Unter- kiefer-Zahne, durch eine Abnützungsfläche dreikantig, welche auf einen wie beim Wildschwein horizontal hinausstehenden obereu Eckzahn deu- tet. Das andere Bruchstück ist aus der Mitte des linken 'Unterkiefer- Zahnes. Die Biegung des Zahnes nächst der Spitze war 'stärker als in der Mitte. Die fossilen Zähne unterscheiden sich’ von denen 'des Wildschweines hauptsächlich nur dadurch, dass sie kürzer und stärker und an der vorderen. Kante stumpfer sind. — Der Verf; bemerkt 'hiebei, dass er das von Meissver (Mus. d. Nat.-Gesch. Helvet. ıx, x, 8."71, Fig. 2) beschriebene Unterkiefer - Stück und die Krone "eines ‘oberen Backenzahnes , welche dieser von einem Babirussa”und ‘von’ emem Anoplotherium (Sruper, Molasse p. 294,‘ letzteres’von'einem Chae- ropotamus) herleitet, als Theile seines Chaeropotamus Meiss- meri ansehe. — Die Reste des Ober- und des Unter‘: Kiefers, woraus Cuvier. seinen Ch. Parisiensis (Desmarzst seine Ch. gypsorum) bildet, scheinen dem Verf. entweder nicht gut zusammenzupassen, ‘oder nicht alle richtig rücksichtlich ihrer Zahl und Lage beurtheilt,, wess- halb er in dieser Beziehung einige Emendationen beifügt. Nach Cuvıer’s Angabe hätte sein Chaeropotamus 'sehr ähnliche Zähne , wie Hyoöthe- rium, aber unten. einen Backenzahn -weniger, zwischen I und II eine zahnlose Lücke und einen anders gebildeten I obern Backenzahn, wesshalb M. nunmehr das letzte Thier von ersterem Geschlecht "son- dert. — Er hält sich auch nicht überzeugt, dass MaARcEL DE SERRES’/S Chaeropotamus-Backenzahn aus der Knochen - Breccie von Fille- franche - Lauraguais (Ann. sc. nat. IX, tb. 46, Fig.‘ 6) wirklich zu diesem Geschlechte gehöre, noch dass’ sich solcher (seines schwarzen Email’s wegen) hier auf primärer Lagerstätte gefunden. — Das Erste gilt auch von den durch Cuiırr und Bucktann beschriebenen Schweins-Resten aus Birmanien. — Die drei von Kaup beschriebenen Schweins - Arten - nd — von‘ Eppelskeim sind unter sich ähnlicher, als der fossilen Art von Georgensgmünd. — Die Reste des Aper Arvernensis Cnoız. Jos. sind ebenfalls ersteren ähnlicher, als den letzteren. — Die Schweins- Reste im Diluviale dagegen stimmen ganz nahe mit Theilen des Wild- schweines überein. IV, V. Rhinozeros- und Aceratherium- Zähne (S. 62—80). ; bis a) Schneidezähne aus dem Unterkiefer von ansehnlicher Grösse sind einige (Tf. 1II, Fig. 21, 22, 23; Tf. V, Fig. 38) abgebildet, aber noch mehr: gefunden worden: sie scheinen in Form und zumal in Grösse nur denen von Rhinozeros Schleiermacheri Kaur zu entsprechen. Die aus dem Oberkiefer dagegen sind selten vorgekommen: theils grös- sere, innere (Tf. III, Fg. 24), welche. wenig mit den. oberen Schneide- zähnen der vorigen Art.so ‚wie des Aceratherium incisivum Kaup, etwas mehr mit denen von Westeregeln-und dem von,Cameer und Cuwvier (0ss. II,.1, 985 tb. VI,'fg. 9, 10) beschriebenen ‚übereinstimmen, jedoch um 4 kleiner, aber noch. immer zu gross für Rb, minutus sind, '— theils kleinere äussere (Tf. Ill, Fg. 26), mit ‘jenen unteren Schneidezähnen gefunden, aber nicht ganz-mit den analogen bei Rh. Schleiermaecher i ‚übereinstimmend. ‚In. einer. Note gedenkt der Vf. des: gedoppelten Vorkommens von, Säugethier-Resten zu Westeregeln, woselbst an einer Stelle Trümmer von. Rhin. tichorhinus, an der anderen solche von Aceratherium incisivum vorwalten, und deren erieinige. beschreibt. -b) Backenzähne: die aus Unterkiefern besitzen sämmtlich an ihrer Aussenfläche die eigenthümlich gezähnelten und war- zigen. Wülstchen.. oder wirklichen Wülste, welche die Zähne. des, Ace- ratherium im Gegensatze von Rh, Schleiermacheri charak- terisiren und denen von:Palaeotherium nähern. Auch in der Grösse stimmen sie besser zu Aceratherium, alszuRh. Schleiermacheri, und esi,gelang .dem- Verf. sämmtliche 7 Unter-Baekenzähne einzeln, aber von.. Thieren ‚sehr. ‚verschiedenen Alters. aufzufinden (Tf. IV, Fig. 27, 28,.,29,:30, 31,32, 33). Von je jüngeren Thieren die Zähne ‚..desto mehr ist ihre Basis von einem wirklichen. Wulste umgeben;; von einem je älteren Thier sie.stammen, desto mehr erscheinen nur 'einzelne, Wärz- ehen daselbst. — Die: oberen. Backenzähne, scheinen nach Grösse, und Form..ebenfalls mehr.dem Aceratherium, als dem Rh.,Schleier- macheri anzugehören; der.'Verf. ‚hat..davon den:I,..den IIL oder. IV, den. V..oder VI. und ;den.:VIL.:«(Tf..V,.Fg. 39, 40, 41, 42, 43, 41,..45, 46,47, Df,, VI; Fg..48,,49,,50,,,52); sie. sind, im Horizontal - Schnitte yuadratischer, als bei jener Art, die mittlern. der Reihe‘ haben an der inneren ‚Basis eine Wulst, welcher dort fehlt, und der .hinterste hat un- ten ‚einen wirklichen vollständigen Ansatz, ‚welcher ‚dort nur „dureh. 2 Zacken vertreten wird’; nur'einer. oder der andere. entfernt, sich etwas von den 'bis jetzt beschriebenen Zähnen des. Rh. iucisivus, was viel- leicht Folge verschiedenen Alters ist. — 361 — VI. Palaeotherium-Zähne (S. 80—92). 1. P. Aurelianense Cuv. bietet bei Georgensgmünd die meisten fossilen Reste, obschon diese Art anderwärts selten und nur in einzel- nen Trümmern bei Orleans , Montpellier und Argenton vorgekommen ist. Die unteren Backenzähne unterscheiden sich von denen anderer Arten (ausser einer von Issel) durch eine doppelte, statt einfache, Spitze des mittlen Hügels an seiner Innenseite. Der wichtigste unter den fossilen Theilen, welche der Vf, untersucht, ist ein zertrümmerter Un- terkiefer mit seinen sieben Backenzähnen, wovon der vordere, viel klei- nere, herausgebrochen ‚war (Tf. VII, Fg. 53, 54). Von dem.nämlichen Thier stammt ein damit zugleich gefundenes rechtes Kieferstück mit den Zähnen JII—VIL (Tf. VIL, Fg. 54), welches durch ein anderes mit den Zähnen I—II ergänzt worden (Tf. VI, Fg. 60). Andere, lose vor- gefundene und weniger abgenutzte Zähne eignen sich jedoch besser zur Untersuchung. So aus der rechten Hälfte der II, III und IV von ei- nem Individiuum herstammend (Tf. VIII, Fg. 61). Besonders beschrie- ben werden noch ein ganz abgenutzter Zahn (Tf. VII, Fg, 56), der hin- terste Baekenzahn rechts (Tf. VII, Fg. 55); ein Milchzahn II rechts (Tf. VIIL, Fg. 63), ein ?Ersatz-Zahn dafür (Tf. VI, Fg. 56), ein ?Er- satzzahn IV rechts (Tf. VII, Fg. 59), ein linkes und ein rechtes Unter- kieferstück von einem Individuum, jedes mit den sehr abgenutzten Zähnen V, VI, VII eines alten Thieres (Tf. VII, Fg. 57); ein rechtes Unterkieferstück mit denselben drei Zähnen etwas jünger (TFf, VII, Fg. 58); die Ersatzzähne II, III, IV aus dem rechten und die aus dem linken Kiefer - Aste von einem Individuum (Tf. VII, Fg, 62). Unter noch vielen anderen Zähnen zeichnen sieh einige durch eine schmächtigere Form und eine niedrigere Krone aus, ohne dass man sie desshalb einer verschiedenen Art zuschreiben könnte, — Hiezu scheinen Schneidezähne I, II, III zu gehören, die sich ebenfalls durch einen Wulst an ihrer Basis auszeichnen (Tf. VIII, Fg. 69, 70, 71); der hinterste ist der kleinste. — die oberen Backenzähne sind seltener, als die unteren vorgekommen. Am besten erhalten darunter sind ein II und III wenig abgenutzter Zahn (Tf. VIII, Fg. 65), welche eine grosse An- näherung dieser Art zu Aceratherium zeigen. Ferner werden be- schrieben: zwei Backenzähne II (Tf. VIII, Fg. 65, 66) und ein rechter VII Zahn (Tf. VOII, Fg. 67), welcher nur klein ist. Nach Cuvırr’s Vermuthung ist diese ganze Art etwas kleiner als P,R medium. — Da- zu gehört wahrscheinlich als linker oberer Eckzahn auch noch der Tf, VII, Fg. 68 abgebildete. VII, Palaeomeryx- Zähne (Majpv@, Name eines wieder- käuenden Fisches), S. 92 — 102, ist ein vom Verf auf- gestelltes Geschlecht ausgestorbener Wiederkäuer. Ein Unterkiefer- Fragment mit 5 Backenzähnen (Tf. X, Fg. 77), vor denen noch ein sechster angedeutet ist: die Normal-Anzahl bei den Wiederkäuern, welche nur beim Kamele im-weiteren Wortsinne gerin- ger ausfällt. Ihrer Grundform nach besteht die Krone dieser Zähne, En = wie bei den Verwandten, aus zwei Halbmond-Paaren. Die mittlen un- ter ihnen würden sich am ehesten denen des Moschus vergleichen lassen ; aber gerade davon weicht der hinterste am meisten ab, weil’er zusammengesetzter, als die übrigen, nämlich mit noch einem unvoll- kommenen Halbmonde versehen ist, wie das bei allen anderen Wieder- käuern Statt findet. So entsprechen die Zähne IV—VI ziemlich denen der Hirsche und Antilopen, haben aber, was diesen und den an- deren Wiederkäuern fehlt, an der Hinterseite des vorderen äusseren Halbmondes einen aussen nach der Mitte des Zalınes herablaufenden Wulst; — die Zähne II—III sind breiter, — wie es scheint, auch kür- zer und stumpfer als bei Moschus, mehr denen der Hirsche und An- tilopen ähnlich. Im Übrigen ist der Zacken aussen zwischen beiden Halbmonden aufrecht stehend, dreiseitig- pyramidal, nur halb so hoch als diese; die Kronen selbst scheinen breiter oder kürzer, niedriger und zierlicher, als bei anderen Wiederkäuern ; die Halbmonde an der Aus- senseite spitzwinkeliger, die beiden Hauptspitzen an der Innenseite höher; die Nebenspitzen daselbst, namentlich die zwischen beiden vori- gen, konisch., Am Zahue V links (Tf. X, Fg. 78) ist vorn und hinten ein Ausatz, der dreiseitige Zacken hat, nach'aussen und hinten noch ein kleines Anhängsel, das bei weiterer Ahnutzung verschwindet, Am Zahne VI (T£f. X, Fg. 77, 79) ist der fünfte Halbmond kleiner als die zwei normalen äusseren, schiefer, hinten noch mit einem kleinen An- satze, und vorn vor dem Tbale gegen das vorhergehende Halbmond- Paar ebenfalls noch mit einem Zacken, wie vor dem normalen Thale. Die- ser Zahn hat eine zweifache Wurzel vorn und eine dreifache hinten: die vorhergehenden Zähne haben 2 zweifache. Der 1V Zahn ist dem V ähnlich, doch kleiner. Der III Zahn ist einfacher, ähnlich dem analogen Ersatz-Zahne bei Antilopen und einigen Hirschen, schmäler, zumal vorn, aussen geräder und mit einem nur schwachen Queerthale, vorn und hinten mit einem nur geringen Ansatze. Ihrer Grösse nach deuten diese Zähne jedoch auf zwei verschiedene Thierarten, wie sich aus folgen- der Tabelle ergibt. FE. W700 Fr dB FB. 79, (ORE.HTS. 1) Zahn III, Länge 0,017 | 0,020 — — Breite 0,009 0,011 — V Länge 0,017 0,019 0,019 0,020 EN Breite: | 'U:013 0,013 0,014 0,014 — VI Länge 0,023 0,029 — — Bieite 0,013 0,135 P. Kaupii v. M. (Fg. 79, 75) steht an Grösse zwischen dem Edel- hirsche und dem Rennthiere, ist aber sonst der folgenden Art ganz ähnlich. P. Bojani v. M. ist kleiner, (Fg. 77, 78), und am III Zahne zieht im Thale ein feiner Wulst herab, welcher der vorigen Art feblt. Ausserdem hat Graf Münster, einer brieflichen Nachricht zufolge — 363 — neuerlich noch. ein linkes Kieferstück mit dem I und II: Backenzahne erhalten, welche aber nur % so. gross, als die von P. Bojani sind, | Aus dem Oberkiefer ist bis jetzt nur ein Backenzahn, (Tf, X, Fg. 80) vorgekommen , der III oder IV rechts. Auch hier 'sind die Halbmonde an der Innenseite spitzer gekrümmt, als bei den lebenden Wiederkäuern, die Nebenspitzen an der Aussenseite ‚auffallend stark und kegelfürmig, noch am ehesten, wie bei Moschus. Auch hier zieht von dem vorderen Halbmond-Paare ein Wülstchen ins Thal nach der Mitte der Zahnkrone, hier nämlich nach Innen wegen der umgekehrten Stel- Jung .des Zahnes, deutlicher und schärfer, als an den unteren Zähnen, herab, welches allen anderen Wiederkäuern fehlt. Innen an der Basis sind die Andeutungen eines schwachen Wulstes. — Übrigens ist keines- wegs ausgemacht, ob dieses Tbier nicht auch, wie Kıur’s Dorcathe- rium sieben Backenzähne besessen und ob deren vorderer nicht in die Kinn - Symphyse herein gestanden ; — obgleich die Zähre dieses Ge- schiechts von denen des Palaeomeryx hinreichend verschieden sind. Schliesslich vergleicht der Verf. diese Reste mit denen verwandter Thiere; mit Kaup’s Cervus nanus von Eppelsheim, mit einem Wie- derkäuer = Unterkiefer von Wintheim bei Oberingelheim mit 7 Backen- zähnen hinter der Symphyse, mit den Wiederkäuer-Resten von Montabu- sard, aus Bengalen, von Käpfnach, mit Gerorrroy St. Hıraire’s Dre- motherium, und findet sie von allen verschieden, oder die letzteren zur näheren Vergleichung nicht vollständig genug beschrieben. vIl Carnivoren (S. 102—103) haben geliefert: 1) einen Eckzahn, so schlank, wie bei Hund und Katze, aber ohne die zwei Furchen auf der äusseren und inneren Fläche bei der letzteren, etwas zweikantig insbesondere wie beim gemeinen Hund (Tf. X, Fg. 81); 2) ein Lückenzähnchen von der Grösse wie bei Mustela foina, aber seiner Form nach nirgends ganz passend, — zu klein, um wohl zu vorigem gehören zu können (Tf. II, Fg. 18); 3) einen kleinen Unterkiefer, welcher aber dem Vf. noch nicht zu Gesicht gekommen. IX. Zähne ungewisser Geschlechter (8. 103—107, Tf. I, Fg. 20; Tf. X, Fg. 82; Tf. II, Fg. 19; Tf, VII, Fg. 72, 73; Tf. VIIL, Fg. 74). X. Knochen von Säugethieren (S. 107—121). Es sind: 1) Grosse Trümmer, von P?Mastodon. 2) Von Rhinozeros stammen mit mehr oder minder Sicherheit einige Unterkiefer-, Wirbel-, Rippen- und Becken - Stücke, — dann ein Schienbein-Stück, Astragalus und Os naviculare (Tf. XII, Fig. 86) von einem und demselben rechten Fusse, — ein unvollkommenes Os euneiforme, ein anderes vollständigeres (Tf. XII, Fg. 39). — Drei Exemplare des äusseren Mittelfuss - Knochens, rechts; — fast sämmt- liche Handwurzel - Knochen (Tf. XII, Fig. 90), ein halber Mittelhand- Knochen (Tf. X1I, Fig. 95), — ein ?Phalanx (Tf. XIV, Eg. 102). 3) Von ?Palaeomeryxein Untertheil eines Humerus (Tf, XI, Fg. 84) — 364 — und ein’Bruchstück eines anderen; eine Mittelhand vom linken Fusse (Tf. XI, Fg. 85), und eine andere ohne oberen Kopf. --4) Von ?Palaeotherium Aurelianense, zwei Schwanz - Wir- bel-Stücke (T£f. XIL, Fg. 91, Tf. XIV, Fg. 96), ein häufiger Astraga- lus (Tf. XIII, Fig. 92), ein rechter Calcaneus (Tf. XIV, Fg. 97); — dann viele Phalangen, theils von diesem, theils von anderen Geschlechtern. 5) Von Ursus: ein fünfter Mittelfuss- Knochen (If, IV, Fg. 35 und Tf. XIIL, Fg. 93) und ein zweiter rechter Mittelhand - Knochen (Tf. IV, Fig. 36) nebst einem Phalangen (Fg. 37). Wenigstens stim- men sie sehr ‘gut mit den analogen Theilen dieses Geschlechtes,, ob- schon die Art nicht mit Sicherheit festgesetzt werden kann. Auch soll ebendaselbst der Eckzahn eines Bären gefunden worden sey. XI. Schildkröte (S. 121-122). 1) Emys striata v. Meyer hat ein Stück eines Rippenschildes aus dem Rücken-Panzer (Tf. X, Fg. 83) geliefert. Es ist zwar, wie bei Testudo, von ungleicher Breite, und nimmt gegen die Mittelreihe der (Wirbel-) Schilder hin an Breite zu, was aber auch bei einer Emys aus jungem Torfe bemerkt wird. Der Art-Name bezieht sich auf die deutliche Queerstreifung dieses Stückes. Von den, ausserdem noch von MurcHıson ehendaselht (a.0.2.0.) an- geführten Resten von Palaeotherium magnum, Anoplotherium, ?Anthracotherium oder Lophiodon, Hippopotamuns —, Rhino- ceros pygmaeus, Bos, Cervus, Vulpes u. s. w. hat v,. Mryer nichts zuverlässiges entdecken können. — Was v. Münster früher als Rhinoceros pygmaeus von diesem Orte angeführt, ist Aceroihe- rium incisivum, sein Mastodon minutus ist M. Arvernensis, und sein. Rh. tichborhinus, Anthracotherjium und Lophio- don fallen ganz weg. [Die Beschreibungen in diesem Werke sind so detaillirt, die Ver- gleichungen mit Fossil-Resten anderer Orte so vielfältig, dass wir ei- nen genaueren Auszug nicht \iefern können, sondern den Leser auf das Werk verweisen müssen. Auch wird ihm, wie schwierig die Aufgabe des Verf’s. gewesen sein müsse, wodurch eben diese umstäudlichen Un- tersuchungen nöthig geworden, nicht entgangen seyn, da; mit nur 4—5 Ausnahmen, alle diese Knochen-Reste einzeln und unzusammenhängend zu sehr verschiedenen Zeiten gefunden worden, so dass sich diese Stücke nirgend sogleich ergänzen, sondern das Zusammengehörige erst müh- sam und oft hypothetisch zusammengestellt werden muss. Für den Le- ser sind die vortrefflichen, vom Verf. selbst gefertigten Zeichnungen ein sehr wesentliches Hülfsmittel; nur sind solche da, wo die Details manch- faltig und klein werden, wie z. B. bei den Backenzähnen des Palaeo- meryx, zu sehr mit Ten und Schatten überladen, so dass blosse Um- risse in diesem Falle fast bessere, diese neben die anderen gestellt aber sehr vorzügliche Dienste leisten würden.] 1 mn - 65 — “HH. .R. Görpert über die Bestrebungen der Schlesier, die Floravder Vorwelt zu erläutern (Breslaw 1834, 8’? — aus den Schlesischen Provinzial - Blättern, - Aug. - und Sept.-Heft 1834 beson- ders abgedruckt). Görp£rrt hat sich-mit Orro zu einer Bearbeitung der Schlesischen Versteinerungen verbunden ‘und NeEs von Esengeck die Aufnahme die- ser Arbeiten in "die Leopoldiner Akten zugesagt, so dass hiedurch die Verfasser 'rücksichtlich ‘der Kosten eines so schwierigen und immerhin nur ein kleineres Publikum findenden Unternehmens gedeckt sind, aber aueh eine hinreichende Anzahl von Abdrücken für diejenigen in den Buchhandel konımen wird, “welche sich diese Arbeit als Eigenthum er- werben wollen. So begünstiget die Akademie auf eine höchst löbliche und zweckmässige Weise wissenschäftliche Forschungen in Deutschland, welche sonst unterbleiben oder dem Publikum entzogen bleiben müssten. Innerhalb eines Jahres soll daher bereits die erste Lieferung dieser Ar- beiten auf. diesem Wege erscheinen, welche den fossilen Fahren Schlesiens gewidmet ist und wesentliche Entdeckungen über deren Fruk- tifikatiouen 'enthalten ‘wird. Zum Behufe dieser ihrer Arbeit ‘haben sich die Vff. an Schlesi- sche Naturforscher und Sammler um Unterstützung gewandt und über- all die zuvorkommendste Bereitwilligkeit gefunden. Der gegenwärtige Aufsatz bezweckt nun dem entworfenen Plane eine grössereOffentlichkeit zu geben und auch diejenigen ihrer Landsleute zu dessen Unterstützung aufzufordern, mit welchen die Vf. bisher noch nicht in persönlicher Verbindung ‘gestanden. Sie verlangen nicht, dass man ihnen werth- volle Theile bestehender Petrefakten - Sammlungen zum Eigenthum überlasse, sondern nur’ dass man ihnen solche zur Untersuchung und Bestimmung unter der Bedingniss der Zurückerstattung zusende. Das königliche Oberbergamt in Brieg, die Oberbergräthe Sınger und STEIN- Beck daselbst, Apotheker Beinerr zu Charlottenbrunn, Bergamts - Di- rektor v. Mizzeckr in Waldenburg, Bergmeister ERDMENGER und Mark- scheider Boczsen daselbst, Bäckermeister ScHuortin in Landshut und Professor PeTzert in Neisse sind ihren Wünschen in dieser Beziehung mit ihren Sammlungen bereits entgegengekommen. Desgleichen Apo- theker Nevmann in Wünschelburg mit seiner Sammlung aus dem Schie- ferkalke bei Ottendorf und Klein-Rathen, Apotheker Gragowsky mit der seinen aus der Kreide-Formwation bei Oppeln, Kandidat MosLer zu Ott- muth bei Krappitz, Dr. Bınwert aus Königshütte, Ober - Inspektor Scahvsnze zu Gleiwitz, Obereinfahrer ZogeL zu Reichenstein, Pastor Ber- ser zu Gottesberg, Hofrath. HaustLevrner und Professor Mürzer. Schon früher haben sich Schlesische Naturforscher mit den manch- faltigen dortigen Pflanzen - Versteinerungen beschäftigt, wie SchwEnk- reıt (Stirpyium et Fossilium Silesiue Catalogus , 1601), Kunpmann (Promtuarium rerum naturalium Vratislaviense,, 1747, 4°. S. 67: Rariora urtis et nuturue »te. Vratisl. et Lips. 1737, Fot., 140, tb. VI, FIT), Buncnaro (Arenariae Reichenbachensis med. Siles. Satyrae Spe- Jahrgang 1835, 24 — 66 — eim. I,. Lips. 1736 mit 2 Kupfern), Hermann. (Maslographiäd, ‚Brieg, 1711, 4°), VoLkmann (Silesia subterranea, Lips. 1720, 4°), und: neuwer- lich: L, v. Bucır (Mineral, Beschreib. von Landeck, 1797, »S..19), von Raıumer (das Gebirge Niederschlesiens S. 79 und 121), voN OErsuAu- sen (Beschreibung von Oberschlesien, 8. 126), Ruope; (Beiträge zur Pflanzenkunde der Vorwelt, IV Lieff., Brestau 1820—24, Fol,); v. Ti- vEsıus (in seinen naturhistorischen Abhandlungen, 1826 „.S.: 78, Tb. :V), endlich Zoger und von Carnarz in Beziehung auf Glatz (in Kärst. Arch. IV, 99— 107). 2 Die Abbildungen VoLkmann’s sind so genau, dass sie immer brauchbar bleiben. Der Vf. gibt eine Übersicht derselben nach seinen Bestimmungen. T£, 14, III: Dendriten. IV, V: sogen. Phaseolithen und Pisolithen, doch kei- neswegs Früchte). VII, VII, IX, Pflanzen vom Kirchberge bei Landskut. VII, 1,.3. (versteinertes Eichenholz) : Lepidodendron. 5,6, Stigmaria ficoides Baroncn., Variolaria fi- coides v. STERNE. 9, 4. unbestimmbar. . 7. Calamites approximatus VII, 1—5 und 7—17: ein Lepidodendron in verschiedenem Alter. 6: Ealamites. IX, 1, 5; 6, 7, 8, 9, 13, 14,.15, 16 noch dasselbe Lepido- dendron. 2, 3, 10, 11, 12, 17: Calamites,cannaeformis. 4: ein Fruchtzapfen ? dieses Baumes. X: ein höchst merkwürdiger Stamm, von en G. glaubt Äste und Früchte zu besitzen, und. welcher auch 1736. von G. Lınenanss zu Landshut, in. einer eigenen Gelegenheits- Schrift beschrieben worden, XI, 4: (Blatt von Opuntiamajor,d,i. Cactus opuntia) wieder Stigmaria ficoides. 2,3: Pecopteris,, ähnlich v., Sreans, Flor. Tf, XX, Fig. 1. end XII: aus den Kohlenschiefern. von Landshut. 1: nahe Sphen are trifioliata..Baonen. Äist, veg. foss. pl. LIIl, Fg. 5 2:Sphenopteris R chlotheimii Bnonen, 4: = latifolia, Br. 5(Filicula foemina ıv): Pecopteris serra Lmor. a, Hurron foss. flor. 107. - 3,6, Lycopodiolithes phlegmarioides STERnE, Älll: Aus den Kohlengruben von @ablau, aus Weissstein und Her- mannsdorf. XIV: XV, XXH: — 367 — 1, 2: wieder Pecopteris serra, 3: ähnlich —_ angustissima STERNBERG Tb’ XXIII 4: neue _ - Art. 5: ED Volkmanniana Goörr, 6:5 — 'fragilis Bronen. 7: Calamites Cistii Bronen. Ss: Becehera dubia STERNE, 9: Annularia fertilis STERNR. Von Altwasser und Lässig. 1: Wedelstücke von Neuropteris an STERNB., "N: tenuifolia Broßen. 2:Sphenopteriselegans Bnex,, (Acrostichum Silesiacum STERNE. 3: dasselbe, und eine neue Glossopteris. 4: Lycopodiolithes seliagnoides mit einem Stamm-Theile. 5: Sphenopteris frifoliata Bronen., oberes Ende. 64° XIIT, 5. 7: Annularia radıata Broncn, 1: Pecopteris nervosa Lmorey a. Hurron pl. 94, Fig. 2. 2: Neuropteris gigantea STERNE. 3:Annularia,n sp 4: Lepidodendron-Art. 5, 6: (Blumen) ?Blattquirle von Bornia stellata. 7: (Alsıne-Blüthe) ? (Früchte). 1: (von Altwasser) sehr ähnlich Carpolithus alata Lmpr. a. Hurt. pl. 87. 2: 2? wohl keine Frucht, vielleicht ein Lepidodendron-Ast. 3: (vom Kirchberg, ein Pinus-Zapfen) richtig! 4: sehr ähnlich Conites ornatus Sterns, Taf. 55, Fig. 1. 55,8 6: (Muskatnuss) ?Juglandites. ı XXIII und XXIV (Früchte) wohl Saamen - ähnliche Bildungen aus Mandelstein, Nachträge zu Voramann’s Werk, S. 328 ff. I, 2, 3, 4: Dendriten. II (vom Kirchberge), wie Tf. VIII. IV: aus den Kohlengruben von Schönhut, Weissstein, Gablau, Breitenhau und Rudolphsdorf. _ 154 >: Calamites undulatus. Sigillaria Bronen, = Syringodendron STERNE. 3: Calamites decoratus STErnB. 24” — 8 — 4, 5, 6: Lepidodendron-Arten. 7: Bruckmannia tenuifolia STERN: 8: Lycepodiolithes elegans Sterne. 9: Stigmaria ficoides Broncn. Y,5:Lycopodiolitheselegans. 11, 12: (ausländische Früchte aus den andberken zu Nie- derkunzendorf bei Schweidnit2). R. Harıan: über einige neue Artenin A fossil ge- fundener Saurier (Report of the third meeting etc. 440). 1. Ichthyosaurus Missuriensis. Ein Schädelstück in hartem blaulichgrauem Kalksteine vom Zusanımenflusse des Yellowstone- und des Missouri-Flusses. 2. Ein Rückenwirbel, denen von Plesi osaurus ähnlich ‚„ aber von gegen die Breite viel beträchtlicherer Länge, sehr gross; in Mer- gel vom Ufer des Arkansaw-Flusses, mit Muscheln. 3. Geosaurus in Mergel von West-New-Jersey [Kreide]. 4. Krokodile, desgl. Gi. Maxtert: Brief über die Entdeckung fossiler Igua- nodon-Knochen im unteren Grünsande bei Maidstune, Kent (Ann. sc. nat.; Zoolog. I834, II 63—64). Im Wesentlichen der 1834, S. 729 mitgetheilte Aufsatz. . v. Merer: zur Kenntniss des Palinurus Sueurii Desmar. (N. Act. phys. med. acad. Leop. Nat. Cur. 18325 XVI, ı, 517—520). Diese Abhandlung ist am 13. Aug. 1832 an die Akademie ein- gereicht worden. Die Übereinstimmung obengenannter unvollständig be- kannter Art von unbekanntem Vorkommen mit ScnügLer’s Macrourites gibbosus aus dem Muschelkalke Württemberus (v. Auserrı Gebirge Württ. 1816, 289, Taf.) ist schon öfters angegeben worden. Das Ex- emplar des Vf’s. stammt nun aus dem Muschelkalke bei Würzburg und ist merklich grösser, als die früher bekannten Exemplare, auch besser gezeichnet, obschon nicht vollständiger, Ohne die beschädigte vordere Spitze misst der Cephalothorax nämlich 0m,065 in die Länge, 0,042 in die Breite und 0,017 in die Höhe [im Wüärttemberg’schen und Ba- den’schen Schwarzwalde hatten die Herrn v. ArLrnaus und v. ALBERT seit Jahren bereits vollständigere Exemplare entdeckt, die schönsten sind zu Kaiser-Augst im Kanton Basel vorgekommen). — 369 — Sraes: Notitz über einige Fossilien,'welche Capitain Smer in Cuich gesammelt (Lond. a. Edinb. philos. May. 1834, V, 217). Der Bezirk, in welchem die Gegenstände gesammelt worden, liegt zwischen dem 23° und 24° N. B. und dem 70° bis 719.0: L., und ist im:O, und S. vom Run begrenzt. Jene bestehen in drei Arten Ammonmites, wovon eine im Allgemeinen dem AlıWallichii, die zweite veinigermaasen dem A. Nepalensis ähnlich ist, die beide in der Himalaya - Kette: vorkommen; in einer Trigonia, zwei Arten Astarte, einer Corbula, endlich in einer Koralle, die gänzlich den Nummwulitenvon Kressenderg gleicht. Auch waren Musterstücke von versteinertem Holz, ven -Lignit und von einem: Oolithe von Poor- bunda,an der West-Küste und von Ra«ujeote in der :Mitte der Halbinsel Goojrat dabei. Jene Versteinerungen scheinen mithin: Sekundär - For- mationen anzudeuten. Beschreibung der Kalkhöhlen an den Ufern des Chanchara und Tscharitsch im Gouvernement Tomsk in Si- birien (Gornoi Journal 1833, nro. 6, > TerLorr im Bull. soc. geol. 1834, V, 439—440). In einem 110 Toisen mächtigen Kalke jener Ge- gend, welcher einer grossen. Schiefer - Formation über Syenit unterge- ordnet ist, befinden sich zwei Höhlen, wovon das Innere der einen vor langer Zeit. durch Schatzgräber umgewühlt, die andere in ihrem ur- sprünglichen Zustande besser erhalten ist. Diese ist 32 Toisen lang, fast ohne Stalaktiten, ihr Boden war meist ganz mit Knochen -haltigem Lehm. bedeckt, der sich jetzt nur noch am Eingange und in den Sei- tenspalten findet. Die theils wohl erhaltenen, theils zerbrochenen Kno- chen. liegen darin ohne alle Ordnung zerstreut, sind jedoch nirgends abgerollt. Meist bestehen sie in Zähnen, Kinnladen u. s. w. von Her- bivoren, als Nashornen, Hirschen, Ochsen, Lama’s, insbesondere vonPferden, dann von Katzen, Hyänen, Hunden, Wölfen, Höhlenbären,Fledermäusen, Ratten, Mäusen, Lagomys und Vögeln. Die Knochen in der von da erhaltenen Samm- lung der Bergschule zu Petersburg sind von Semsinskı u. A. unter- sucht und bestimmt worden. M. Bronentart und FR. Cuvıer, Bericht über pr Cariıstor'’s Ab- handlung über die Zurückführung der fossilen Reste, wel- che G. Cuvıer dem Hippopotamus medius zugeschrieben, zum Geschlechte Dugong (Ann. sc. nat. 1834, Mars I, 282 — 290). Jene von G. Cuvırr untersuchten Reste, im Maine - und Loire - Dept. entdeckt, bestunden in einem Unterkieferstück , das mit 3 Mahlzähnen, deren einer seine Krone verloren, und mit der Alveole eines vierten versehen war, und in noch einem einzelnen Mahlzahne. Cuvırr’s — 370 — Beziehung dieser: Reste zum Hippopotamus- Geschlechte war nur zweifelsweise. Da fand Cnrisror kürzlich im Sande auf den Höhen um Montpellier einen: fast: vollständigen Unterkiefer, der auf der rechten Seite‘ noch alle seine, —. drei. — Backenzähne hatte, und wovon die zwei hintersten ‘zweiem von Cuvier beschriebenen entsprechen, aber etwas mehr abgenutzt sind. Jedoch ist an der Stelle der Alveole: des ersten -Bruchstückes:'kein Zahn noch Alveole:am zweiten vollständigen Kiefer vorhanden: jene Alveole entspricht ‚dem vierten Mahlzahn der mit dem: Alter: verschwindet, 100 1908 „sh Dieser Unterkiefer:nun unterscheidet sich von jenem den innopf potame : durch ‘den: Mangel aller Schneide- und Eckzähne; durch :die Zuspitzung des: Unterkiefers von hinten bis vorn, durch das 'schiefe Ab- fallen des: oberen Randes vorn nach‘ vorn, durch die halbzirkelförmig konkave (nicht konvexe) Gestalt des unteren Randes. Nur mit den Lamantinen und Dugongs hat das fossile Thier einige Ähnlichkeit rücksichtlich seiner Kieferbildung, doch mit den Lamantinen weniger. Am fossilen sind nämlich die Backenzähne noch mit einem hinteren Theile vermehrt, welcher, eben so gross als der vordere, mit drei star- ken im Dreieck stehenden Höckern vor der Abnutzung und unten mit einer unpaarigen Wurzel versehen ist, was den Lamantinen gänzlich fehlt. Bei der am Senegal lebenden Art ist der untere Rand der Lade stärker gebogen, als bei der der Antillen, aber noch nicht so stark als bei der fossilen ; auch ist bei dieser der Abfall des vordenen Randes steiler als dort. Endlich haben die lebenden Lamantine 8-10 Backenzähne auf jeder Seite, der fossile nur 3—4. Diess scheint CarıstoL veranlasst zu haben, die fossilen Reste lieber den Dugongs zu nähern, aber die Verschiedenheit dieser lezteren von den Lamantinen ist noch immer so gross, dass es schwer zu begreifen ist, warum er die fossilen Reste generisch mit den Dugongs vereinigen wollte. Zwar die Kinn- laden an sich, ohne die Zähne, zeigen an beiden nur individuelle Ver- schiedenheiten. Beide haben den tief eingebogenen Unterrand, beide den schiefen Abfall des Vorderrandes ohne alle Spur von Zähnen, beide einen unverhältnissmässig grossen Maxillarkanal, beide ein Loch an der Basis des Kronen -Fortsatzes. Die jungen Dugongs scheinen 5—6 Mahlzähne, die alten nur 2 zu haben. Ihr Queerschnitt ist ellip- tisch; nur um ihre äussere Oberfläche haben sie eine Schmelzlage; auf ihrer Krone erscheinen anfänglich zwei unregelmässige Queerjoche, die sich aber sehr bald abnutzen, so dass nur noch eine Queervertiefung mitten im Zahne und endlich nur noch eine ebene Kaufläche erscheint, Vorn ist diese Abnutzung schon bis an die Basis der ‘Krone vorange- schritten, während die hinteren Zähne noch ım Zahnfleisch stecken; je- doch scheinen die Zähne dann mehrmals zu wechseln, das sie an alten Thieren 3—4mal so gross als bei jungen sind, was bei den Lamantinen nicht eintritt; aber sie besitzen keine von der Krone getrennte Wurzel, während die Zähne der Lamantine, wie des fossilen Thieres, deren we- nigstens zwei noch weiter getheilte haben. Dieses Thier verdient daher — 371 — nicht‘ allein, wie Curistor will,. eine besondere Spezies, sondern selbst ein:neues Genus zu bilden, : dem ein besonderer ‚Name, gebührt. Ja die Ähnlichkeit dieser Theile mit denen der genannten, Cetaceen. ist „nicht einmal so vollkommen, dass man daraus auch. eine, Ähnliebkeit des übri- gen Körpers mit jenen Geschlechtern. folgern dürfte. G. Cuvıer hatte. noch zwei von Blaye stanimende Mahlzähne - schrieben. und ebenfalls, zweifelsweise'von einem Hippopotamus ;ab- geleitet, von welchen jedoch Crrıstor glaubt, dass. sie ebenfalls seiner oben erwähnten Dugong-Art angehört haben könnten. | Endlich sind bei Montpellier mit: obigem Unterkiefer noch Wirbel, Rippen und ein Humerus vorgekommen , welche ‚dem Vf. mit jenen des Dugong übereinzustimmen ‚scheinen ‚und daher von’ ihm. obiger fossi- len Art ebenfalls zugeschrieben werden. Sıyr’s Gazuay zu Cincinnati zählt in einem Brief an SıLLıman ge- gen 20 Fälle auf, wo in ungleicher Tiefe (20’—45’) unter der Erdober- fläche des Ohio-Staates fossile Baumstämme bis von 14° Durchmesser beim Brunnengraben gefunden worden waren. Oft liegen sie im 6“ bis 4° dicken Dammerde-Schichten, welchen Reben [?] und Blätter einge- mengt sind; sie finden sich häufiger im Hochlande als in den Niederun- gen. Granit-Blöcke bedecken in diesen Gegenden eben so wohl den Übergangskalk von gleichartiger Überlagerung , als jene Erde, welche die Baumstämme einschliesst (SırLım. Am. Journ. 1833, Okt.; XXV, 104—108). IV. Verschiedenes. \ J. J. Kave: das Thierreich in seinen Hauptformen beschrieben, mit Abbildungen im Text von L. Becker und Cn. Schüser, Dieses Werk, in welchem auch die Abbildungen der untergegangenen Formen aufgenommen werden sollen, erscheint in 1 Bogen wöchentlich mit je 6 — 8 vorzüglichen Abbildungen zu nur 6 Kr. Es soll 100 Bogen umfassen, in 2 Jahren vollendet werden und 'in gemein verständlicher Sprache die Charaktere der Klassen, Ordnun- gen und Geschlechter der Thiere, ihre Lebensart und ihren Haushalt schildern. [Die Holzschnitte in dem Probebogen sind Meisterstücke, von den schönsten Kunsterzeugnissen dieser Art, welche bis jetzt ge- liefert worden.] = Bu = "Verhandlungen der vierten Britischen Versammlung zu Edinburg vom 9bis 13. September 1834 (James, Kdinb, n. philos: Journ. 1834, XVII, 369-451). ' D. Dausenzy 'sprach, in'Folge einer im vorigen Jahr erteilen Auf- Kane, von der Natur‘’und Menge der von den Thermen ausgestossenen Gasarten, von deren Beziehungen zu der Jahreszeit u. ‘a. Verhältnissen, und bezog sich auf seine ın ‘den Philosophicäl REBEL EtIONE mitge- theilte Beobachtungen. Dr. Bosse sprach über die. Schiehtung der Ufpelitpgärten und stellte die Behauptung auf, dass in dieser Beziehung zwischen den Ur- Schieferz und dem’ 'Granite kein wesentlicher Struktur - Unterschied Statt finde, und: beide in einander übergehen, Sengwick erklärte, dass er vor 16 Jahren in Cornwall zur’ nämlichen: Ansicht gelangt ‘gewesen seye, solche aber nach seinen Beobachtungen in North Wales und Cumberland geändert habe. Er läugnete nicht, dass eine scharfe De- finition zwischen Scbichtung und blättriger Struktur schwierig, aber die Unterscheidung doch in der Regel leicht sey. Die blätterige Struktur der Schiefer — jene in Wales sind ihrer eigenthümlichen Biegungen wegen bekannt — ist neueren Ursprungs als der letzteren Entstehung. GREENOUGH eriunerte an die Struktur-Linien der Sandsteine von Crich- ton Castle und bei Roslin, wo dieselben ganz abweichend von der Rich- tung; der Schichtungsflächen sind. PuiwLıes, Yares und BuckLann spra- ‚chen noch über denselben Gegenstand. ‚Dr. Rocer hatte einen Bericht über die Geologie von Nord- Ame- rika wit Charten eingesendet, der verlesen wurde (ein Auszug folgt S. 425—427 der Verhandlungen). GreeEnock vertheilte Ansichten des Durchschnittes vom Castle Hill bei Edinburg. mer Wneweur berichtete über die Fortschritte von Mizzer’s Versuchen in Beziehung auf Krystallformen und sprach über Isomorphismus. Grescorr gab Nachricht von Reıcaensach’s Entdeckungen mittelst der zersetzenden Destillation organischer Substanzen, und über die von ihm neu entdeckten Stoffe, deren einige auch in der Naphtha von Ra- geon. gefunden worden seyen, wie die Petroline CarıaTison’s, welche nichts anderes als Reıcurssach’s Paraffin sey. Srevenson legte einen vorläufigen Bericht vor. über den Stand un- serer Kenntnisse rücksichtlich der gegeuseitigen Höhe von Meer und Land und der Zunahme des Landes an der Ostküste Englands , mit Karten und Durchschnitten des Deutschen Meeres. Prof. PsitLırs und W. Smiru sprachen noch darüber, indem der letztere seine eigenen Wahrnehmungen, insbesondere über die zweite Hälfte jenes Themas, entwickelte. | Lyers erstattete einen kurzen Bericht über seine verwandten Un- tersuchungen an der Schwedischen Küste, von der er so eben zurück- gekehrt war. Er hatte vorzüglich die Küsten des Bottnischen Meer- busens von Stockholm bis Gefle und die der Westküste Schwedens von — 38 — Uddewalla bis Gothenburg besucht, wo der Stand des Meeres einige Fuss tiefer, als vor 70—100 Jahren, und einige Zolle unter den’ im Jahr 1820 \eingehaueren Zeichen war. Ausser dem von Buch angegebenen Muschel-Ablagerungen lebender Arten fand er ähnliche auch auf der Seite des Bottnischen Meerbusens von 1° bis zu 100% über dessen Spie- gel und bis 50 Meilen landeinwärts. Aber die Individuen der Meer- bewohnenden Arten sind klein, wie solche, die in nur wenig 'gesalzenem Wasser leben. So sind einige Theile Schwedens sicherlich in einer He- bung von‘ 2’—3’ im Jahrhundert begriffen, während die südlicheren in Ruhe zu seyn scheinen. GrEEnNocK meldet, ‘dass die geologische Karte von Schottland bald herauskommen: wird, Derselbe theilt eine Beschreibung der Kohlenformation im Innern Schottlands nebst Handstücken, Durchschnitten und Karten mit, Von MonteAru wurde eine Notitz über den Closeburn Kalkstein nach seinen geologischen, mineralogischen und chemischen Merkmalen vorgelesen. Sepewick sprach von den Verdiensten des kürzlich verstorbenen MaceuztocH d. j. um die geologische Kenntniss von Nourd- Schottland, und drückte die Hoffnung aus, dass die von ihm erlangten Resultate zur Karte der Regierung benützt und anerkannt würden. Trevetyan las eine Notitz über fossiles Holz in einem Thonlager über Kohle auf Suderö, der nördlichsten der Ferröer. HissErT trug eine Abhandlung vor über die Knochen - führenden Schichten in den Becken des Forth, des Clyde und des Tay, zeigte Pflan- zen-Eindrücke in Grauwacke - Schiefer, dem sogenannten Arbroath pa- vement, worin man bisher keine fossilen Reste wahrgenommen ; doch habe Lınpsay Carsesıe kürzlich auch ein Krustazeen-artiges Thier dar- in gefunden. Der Kalk von Kirkton enthält viele Pflanzen und die Reste eines merkwürdigen Krustazeen, dessen Kopf Scnovzer als Ei- dotea abgebildet. Smrru von Jordanhill zeigte einen noch vollständige- ren Kopf vor, und von Harran ward eiue Abhandlung vorgelegt, worin kleinere Thiere desselben Geschlechts, unter dem Namen Eurypterus, ab- gebildet erscheinen, Hızserr verspricht die demnächstige vollständigere Be- kanntmachung dieses Thieres. — Auch der Kalkstein von Burdiehouse wird dann beschrieben, dessen fossile Fische in den Sammlungen der Edinburger Sozietät Acıssız sofort zur Untersuchung ühergeben wur- den, worunter derselbe mehrere neue Genera erkannte. Einem dersel- ben, dem Megalichthys Hibberti, gehören die grossen Zähne und Kuochen an, welche bisher einem Saurier zugeschrieben worden. Die Fische dieser Periode scheinen ihm jedoch an den Charakteren späte- rer Reptilien Theil zu nehmen. Dr. Brewster gab Nachricht von einem grossen Stücke Bernstein von Ava, welches von dünnen Lagen kohlensauren Kalkes durchzo- gen ist, Nicor theilte das Resultat seiner Beobachtungen über die Struktur — N lebender und fossiler Hölzer mit, welche er dureh viele Musterstücke erläuterte. ' Traııı brachte einige: Bemerkungen über die Geologie dei Orkney’s vor, welche Granit und: Old red Sandstone biethen, worin ‘zu Skaill auf Pomona sich die fossilen Fische En 2 ma von. der ‚Verbin- dung beider Formationen. Ir Murcsıson erklärte, dass er nach dem Urtheile Covıer’s über die fossilen Fische von Caithness diese Formation «für. gleich alt. mit dem Kupferschiefer gehalten, aber nach, einem zweiten Besuche mit Sepewicz daselbst gefunden habe, dass sie dem old red Sandstone gleich komme und vielleicht so alt als die Kohlenreihe sey: ner Hisgert beharrt auf dieser früheren Ansicht, Lyeru »schlägt sich zu der neueren von Murcnısow und Sepewıck j. Acassız ist der'Mei- nung, dass die Fische von Orkney und Caithness noch älter als die Koh- lengebilde seyen. Mizne hielt eine Vorlesung über die Geologie von Berwickshire; dessen Formation in Grauwacke, old red Sandstone, Steinkohlen - und Trapp bestehen. Den rothen Sandstein daselbst sieht er als: eine hlosse Entwickelung der untersten Glieder der Kohlen- Formation an, und er- örtert die in der Trapp- u. a. Epochen Statt. gefundenen Hebungen. Handstücke, Karten und Durchschnitte erläutern. seinen Vortrag, wel- chem Sepewick, JAMESON, GEEENOUGH und Murcnaıson grossen Werth beilegen. Eine Abhandlung Hırrın’s über die fossilen Reste N.- Amerika’s wird vorgelegt. D. Brewsrter theilte seine Beobachtungen über die One Cha- raktere der Mineralien mit. Granam hat gefunden, dass schwefelsaure Salze — von Zink, Ei- sen, Nickel, Mangan, Kupfer, Kalkerde, Talkerde, Kobalt — welche mit 5, 6 oder 7 Atomen Wasser krystallisiren, 4—5 oder 6 dieser Ato- me bis zu einer Temperatur‘von 212° unter Luftdruck, oder bis zu 60° im Vacuum verlieren, 1 Atom aber als wesentlich zur Bildung des Salzes behalten und erst in einer noch grösseren Hitze abgeben. Das Wasser- freie Salz wässert sich an der Luft wieder. In allen Fällen aber ver- mag 1’Atom schwefelsauren Kali’s an die Stelle des letzten Atomes Was- ser zu treten und ein krystallisirbares schwefelsaures Salz mit doppel- ter Basis und 6 Atomen Krystall-Wasser zu bilden. Dunn beschrieb sein neues Klinometer. Jam, Beyce las eine Notitz über einige Knochenhöhlen bei dem. Giants Causeway. Tnom. Anprews sandte eine Abhandlung ein über die Entdeckung einiger grossen Höhlen auf der Insel Rathlin, welche von der 4 Meil. entlegenen Küste von Antrim durch einen 30 Faden tiefen Ozean ge- trennt ist, welcher einst offenbar in Aie viel höher liegenden Höhlen eingedrungen war. Prof. Puiuuies hielt einen, auf der Versammlung in Cambridge auf- gegebenen Vortrag über Absonderungen- (jvints) und Gänge (veins). Wovon später. MacLıreEn legte Divchsphnäitte der Pentland-Berge vor und theilte einige Bemerkungen über deren Struktur mit. Sie haben 15 Meilen Länge und 3—6 Meilen Breite, bestehen zu unterst aus aufgerichtetem Über- gangs-Schiefer und Grauwacke, welche ungleichförmig von Konglome- raten und verschiedenen Feldspath- und Thonstein-Porphyren überlagert werden, und.deren Schichten mit Winkeln von 10°— 35° nach SO, fallen, Im W.-Theile wechsellagern Konglomerate mit Grauwacke häufig, in Osten ist die Grauwacke meist von Feldspath- und Thonstein - Porphyren und Mandelsteinen begleitet. Eine grosse Sandstein- Masse endiget die Kette im Westen und erhebt sich zu 1800° Höhe in den Cairn Hills, deren Hebungsperiode durch die Lagerung der Übergangsgesteine an ihrer Seite angedeutet ist. Ihr Sandstein neigt sich unter starkem Win- kel gegen diese Übergangsgebirge auf der Nordseite und ist bei Crai- gintarrie fast senkrecht aufgerichtet. An der Südseite sind die älte- ren Schichten der Kohlenformation an mehreren Stellen stark geneigt oder senkrecht, während neuere horizontal liegen oder gegen die Berge unter nur schwachen Winkeln einschiessen und neben die vorigen an- gelagert sind, so dass die Hebung ‚vor Ablagerung dieser neueren Koh- lenschichten Statt gefunden haben muss. Murenısox legte eine tabellarische Übersicht der Aufeinanderfolge einiger mächtigen, durch ihre organische und mineralische Charaktere abweichenden Formationen vor, welche unter dem old red Sandstone von England und Wales hervortreten, 'verweilte bei den Fischen des Englischen Old red Sandstone, welche: in dessen zentralem Theile ge- mein zu seyn scheinen in Schichten, welche. jenen, von Forfarshire u.a. Schottischen Gegenden entsprechen. Das sogenannte Arbroath pavement scheint ihm das Äquivalent des Tilestone, des untersten Gliedes des Old red Sandstone. JAMESoN ‚zeigte einen‘ sahen Fisch, Chephalaspis Ac., vor; den er vor einigen Jahren im old red Sandsione Forfarshire’s, ee dem der dessen Altersgleichheit mit den Sandsteinen von Caithness, Orkney, Shetland und Ost- und West-Schotlland erkannt, gefunden hatte, Acassız sprach über die fossilen Fische Schottlands überhaupt. Die reichste Ausbeute hat er in den Sammlungen der Edinburger Sozietät von, Burdiehouse, — Hısserr’s von ebenda, — Traur’s von Orkney, Greenock’s aus den Kohlen zumal Newhavens, — JamEson’s von For- farshire, — Torrıe’s von Caithness, — MurcHıson’s von Gamrie ge- funden. Sie gehören theils zu den Placoiden, grösstentheils aber zu den Ganoiden (2zuden Heterocerci), — — Der Old red Sand- stone hat zwei Arten geliefert, einen Cephalaspis (Ganoide), wel- ches Genus: nur dieser Formatiou allein angehört und sich durch die schildartige Bedeckung des Kopfes und zwei hornförmige Verlängerun- gen nach hinten, wie bei den Trilobiten, sowie durch die genäherte Stellung der Augen auszeichnet; die andere Art, welche bisher nur ei- — Ji6 — nen Stachel geboten, scheint zu Hybadus (Placoide) zu gehören. — Die Fische von Orkney und Caithness stehen einander sehr nahe, doch enthalten die ersteren einige neue'Genera, im Ganzen 8 Arten, während die letzteren nur aus zwei Arten zu bestehen scheinen. Unter jenen stehen zwei ihrer kleinen Schuppen wegen dem Acanthodes der Steinkohlen nahe: doch hat die eine, Cheiraäcanthus, nur in der Brustflosse einen Stachel, die andere, Chirolepis, hat eine Reihe kleiner Schuppen statt des Stachels. Dipterus besitzt wirklich zwei Rücken-Flossen, und auf den Orkney’s gibt es zwei Arten mit doppel- ter Rücken- und doppelter After-Flosse, welche beide bald wechsel-, bald gegen-ständig sind, und geben Typen der zwei Genera Diplopterus und Pleiopterus ab. — — Die Fische von Burdiehouse sind zahl- reich und mit jenen der Kohlenformation übereinstimmend, stehen aber denen von Saarbrücken ferner, als die von Newhaven. Megalich- thys hat die Grösse und die Zähne eines Reptils, aber das Skelet und die Schuppen eines Fisches. Eurouotus nähert sieh Amblypte- rus durch seine grosse Rückenflosse, welche sich üher die Bauch- Flosse hin erstreckt. Andere Arten gehören zu Pygopterus und Amblypterus, und von Hybodus scheinen einige grosse Sta- cheln herzurühren. — — Bei Newhaven kommen 8 Arten vor, deren einige denen Saarbrückens sehr ähnlich, jedoch nicht identisch sind: sie gehören zu Pygopterus, Amblypterus und Palaeonisecus, und eine Art scheint ein Acrolepis verwandtes’ Geschlecht zu bilden. Yon’ Plaeoiden kommen nur unvollkommene Trümmer vor. — — Die Kohlenformation von Fifeshire hat eine neue Art Palaeoniscus gelie- fert. — — Zu Gamrie sind drei Arten von Cheiracanthus, Pa- laeoniseus und einem unbekannten’ Genus vorgekommen, so dass sie denen der Kohlenformation zunächst entsprechen, Dr. Knıcur gab eine Notitz über die Feuersteine, welche in eini- gen Theilen von Aberdeenshire und zumal zunächst Peterhead gefunden werden, und bezeichnete deren ‘organischen Einschlüsse näher. Saur legte Zeichnungen des Schneidezähne und der Eckzahnes von Hippopotamus vor, welche bei Huntingdon gefunden worden. Harr gab ein Model eines Theiles von Derbyshire. Thomson zeigte einen Abdruck einer muthmasslich neuen Pflanzen- Art von Ayrshire. Rogıson einen ungewöhnlich grossen Ochsen-Schädel aus einer Mergelgrube in Caithness. Mrs. Turser die Zeichnung einer grossen, 1829 im New red Sand. stone bei Liverpool gefundenen Seepflanze. G. MacsıLnıveay gab eine Abhandlung über die Naturgeschichte des Zentraltheiles des grossen Gebirgszuges in Süd-Schottland, woraus der Tweed entspringt. Grauwacke, Grauwacke - Schiefer , Thonschiefer, Schieferthon. auch Kalkstein seizen dieses hohe, entwaldete Gebirge mit steilen Höhen und tiefen Thälern zusammen. An den Quellen des Tweed fallen die Schichten in N,W., jedoch unter Winkeln, welche vom aller- — 377 —- spitzesien bis fast zum. rechten variiren. Die Berge sind gerundet, die Thäler schmal und gewunden. Die nächste Versammlung wird zu Dublin am 10. August 1835 beginnen. Springbrunnen und unterirdische Donner durch das Meer veranlasst (Wanderungen durch Sicilien und die Levante B..], S;.406 ‘und daraus: in Possennorrr's Ann. XXXII, 349 ff.). , Ein Maltesischer Uhrmacher besass ein Landgut auf der nordwestlichen Ecke von :&0zz0, wo ein ebenes Fels-Plateau' sich unmerklich zum Meere absenkt. Das Ufer hat hier eine senkrechte Höhe von,40 —.50 Fuss. Der Mann kam auf den Gedanken, dort ein Salzwerk anzulegen, indem er ganz flache breite Vertiefungen in den leicht zu bearbeitenden Kalkstein hauen liess, welche das Meerwasser aufnehmen sollten, Aus Erfahrung wusste er, dass im der Sonnenhitze dieses Wasser, schnell verdampft und einen beträchtlichen Niederschlag des reinsten Kochsalzes zurücklässt. . ‚Unter. jenen. Salzpfannen : befand sich eine weite Höhle, welche ‚mit: dem ‚Meere in Verbindung stand. Er trieb. also ein senk- rechtes Bohrloch bis in den’ Raum der Höhle ‚und förderte mittelst einer. Reihe: von Schöpfeimern das, Meerwasser herauf. . Anfangs liess sich die Sache ganz’ gut 'an,'' Die,Verdampfung.. ging in den. heissen Sommertagen so schnell vor sich, dass die Pfannen immer von Neuem gefüllt werden ‚mussten, und ein reicher Salzniederschlag zu erwarten stand.. Nicht gering war. daher die Überraschung des Besitzers, als er bemerkte, dass das Wasser nicht verdunste, sondern von dem porö- sen Kalkstein eingesogen und so dem Meere wieder zugeführt werde; auf dem Grunde der Pfannen hatte sich ein dicker thoniger Niederschlag gebildet, der nur geringen Salzgehalt zeigte. Aus Verdruss über das Misslingen seines Planes fiel der Mann in eine schwere Krankheit, und die kostbar angelegten Vorrichtungen blieben ungenutzt stehen. Darüber ging der Sommer hin, und die eintretende rauhe Jahreszeit brachte neues Unglück. Wenn ein Sturm aus W. oder NW. das Meer in die Höhle unter den Salzpfannen hineintrieb, so wurde das Wasser aufs heftigste zusammengepresst und suchte mit aller Gewalt einen Ausweg. Dieser war durch das Bohrloch gegeben, und man sah aus dem- selben einen prachtvollen Springbrunnen von 60 Fuss Höhe emporsteigen, der, sich oben allmählich ausbreitend, in Form einer mächtigen Garbe zu- rückfiel. Aber ein grosser Theil des Strahls wurde von den Winden weit über die Gränzen von des Uhrmachers Landgütchen hinweggeführt, und vernichtete durch seinen Salzgehalt den Lohn mühsawer Bearbei- tung. Von allen Nachbarn wurden ihm Prozesse um Entschädigung an den Hals geworfen, und der arme von allen Seiten bedrängte Mann starb endlich aus Verdruss. Nun waren die Nachbarn schnell darüber her, füllten das Bohrloch mit Steinen aus und glaubten Ruhe zu haben. Diess gab zu einer neuen ausserordentlichen Erscheinung Anlass. Wäh- rend der guten Jahreszeit spürte man nichts: aber mit dem Herannahen der Winterstürme liess sich in dieser Gegend der Insel ein unterirdi- sches Getöse hören, welches bald wie einzelne Kanonenschüsse klang, bald dem stärksten Donner gleich kam, und von der in der Höhle zusammen- gedrückten Luft herzurühren schien. Dieser Druck wirkte aber auch auf die Steine, mit denen das Bohrloch angegefüllt war. Die unteren wurden weggespült, die oberen sanken’ nach, das Loch ward wieder frei, und sogleich bildete sich der salzige Springquell,, welcher seine zerstörenden Fluthen auf. die zunächst ‘gelegenen Äcker 'schleuderte, Man eilte, die Öffnung von Neuem zuzustopfen , und der unterirdische Doriner stellte sich mit derselben Heftigkeit wieder ein. Bis jetzt hat _ man den Brunnen dreimal ‘zugeschütttet und schwebt immer in der Furcht eines nochmaligen Ausbruches *). a Mineralien-Handel. D. Kıseran Sennoner in Wien (Leopoldstadt beim Theater, N. 510) kündigt geognostisch-petrefaktologische Sammlungen des Beckens von Wien und der dasselbe einschliessenden Ge: birgs-Ränder in drei Lieferungen an, deren jede, aus 100 Exempla- ren bestehend, für den Preis von 20 fl. CM. zu haben seyn wird. *) Auf der Insel Meleda hat man einen ähnlichen, nur viel schwächeren, unterirdi- schen Donner bemerkt, der sich auch bei stürmischem Wetter einzustellen pflegt, und, so wie hier, nichts Anderes zu seyn scheint, als die periodischen Entladun. gen der in den tiefen Höhlen zusammengedrängten Luft. Einige Höhen in den Thälern Gastein und Rauris im Her- zogthum Salzburg und in den angränzenden Theilen des Hochlandes von Kärnthen, mit besonderer Rücksicht auf bergmännisch interessante Punkte, barometrisch hestimmt von Herrn Jon. RUSSEGGER, k, k. Werksverwalter von Gastein und Rauris. Meine amtlichen Geschäfte, die mich, besonders in der besseren Jahreszeit, häufig ins Freie und auf bedeutende Höhen rufen, führten mich im Herbste des Jahrs 1832 nicht nur an mehreren Punkten über die Gebirgsjoche, die @a- stein und Rauris trennen, sondern auch auf mehrere inte- ressante Bergspitzen unserer Central-Kette und besonders an viele in bergmännischer Beziehung merkwürdige Stellen der genannten Thäler und des angränzenden K&i;nthens. Mehrere Umstände bewegen mich, die Beobachtungen, die sich mir auf den erwähnten Exkursionen. darboten, be- kannt zu machen; nämlich: das wissenschaftlie.t@e Interesse überhaupt, das in mancherlei Form sich an die Besteigung hoher Berge knüpft, die Unrichtigkeiten in den Angaben früherer Messungen, die besonders die höchsten Gipfel un- serer Central-Kette betreffen, und vorzüglich die Bestimmung Jabrgang 1835, | 25 bergmännisch interessanter Punkte, als Beitrag zur Natur- geschichte der besondern Lagerstätten unserer Central-Kette, und als Beleg für die Gefahren und Beschwerden, die dem Betriebe des Bergbaues im Hochlande von Aussen sich dro- hend entgegenstellen, von denen der Bergmann in den Vor- bergen und Ebenen sich kaum eine Vorstellung machen kann. Ich erwähne nachstehend der gemessenen Stationen theils in der Reihenfolge ihrer Meereshöhen theils wie sie natür- lich unter sich in Verbindung stehen, und werde dann über die interessantesten Punkte des nachstehenden Verzeichnisses meine weiteren Beobachtungen im Beziehung auf geognosti- sche, örtliche und bergmännische Verhältnisse mittheilen. URTEIL FT TEE TEEN ERTETTTRER TER ETEET EERET TEE ETEBETANT FEB SE Meeres - Höhe | in Pariser Fuss. Höchste Spitze des Ankogls, im Hintergrunde der Sei- tentbäler Ketschach und Anlauf m Gastein 5 9987 Höchste Spitze des Hochen Narren oder Hochhorn, im Mitwinkel m Rauris . R 9961 Höchste Kuppe des Hochen Scharrekes im N assfelde in Gastein . A 9643 Goldzeche. Goldberebau® im Hintergrunde der klei- nen Fleiss, eines Seitenthales des Hauptthales Gross-Kirchheim in Kärnthen;, noch im Betriebe. Öberster oder St. Kristoph-Stollen . Ä } & ‚8791 Tiefster oder St. Anna-Stollen . \ 8434 Die Seigerteufe von der Sohle des Kristophstollens bis zur Sohle des St. Anna-Stollens beträgt da- her beiläufig 375’ P. Hohe Goldberg im Hütwinkel in Rauris. Gegen- wärtig in Betrieb stehender Gold- und Silber- Berghau. Goldberger Taurn, Höhe desselben um Witterkreutze. Übergang von Rauris nach Kärnthen (wird auch im Winter häufig passirt) . - x k . 8511 Mundloch des Bodenhaupi-Stollens . x 3 \ 7649 Mundioch‘ des Neubau - Stollens i 6734 Höhenunterschied von der Sohle des Bodenhunpt. Stol. lens zu der des Neubau-Stollens, das Sohlstei- gen nicht abgerechnet = 915’ P. Radstube der neuen Aufzugsmaschine Ben 3 6677 Stürtz- und Auflade - Platz derselben Masähine, R 4953 Mithin Seigerhöhe ihrer Reisebahn (Tonnenfach ) = 1735° P. Rathhausbery. In Gastein. Gegenwärtig in Betrieb stehender Gold- und Silber-Bergbau, a 1 Meeres - Höhe in Pariser Fuss. Kreutzkogl. Höchste Kuppe des Rathhausberges . 8224 Mundloch des Christophstollens am südwestlichen Berg- abhang ‘ : B s 5 | = » 6761 Mundloch des obern Wantschler Stollens : H 6610 — -— Christophstollens am nordöstlichen Berg- abhaug : . ! . . . A . 6544 Mundloch des Florian - Stollens K N 2 $ 6078 = — Hieronymus -Stollens (Erbstollens) . 5884 E— — Paris-Stollens am Kniebeiss . . 4149 Ausfluss des Edenkaar -See’s auf der Südwestseite des Berges R e R h - ; . 6938 Radstube der grossen Aufzugsmaschine . ; R 5973 Stürz- und Auflade-Platz derselben Maschine , : 3812 Bergstube am Kniebeis . R a . : 4060 Aus diesen Daten ergibt sich: Seigerhöhe der Bahn der grossen Aufzugsmaschine (Tonnenfach über Tag) — 2161' P. Höhenunterschied zwischen dem Ausflusse des Rden- kaar-Sees und dem nordöstlichen Mundloche des Christophstollens — 394' P. Höhenunterschied der beiden Mundlöcher des Chri- stophstollens — 217' P. Seigerteufe vom Christoph- zum Florian- Seigerteufe vom Florian- zum Hierony- mus Stollen — 194' P. 660’ P, Siglilz und Kolmkaar. Seitenthal und Hochalpen im Nassfelde in Gastein. Übergang von Gastein nach Rauris. Riffelschneid in der sogenannten Riffel. Zwischen dem 2ten und 3ten Geometerzeichen. Steig nach Rauris - - - - : & \ . 7800 Riffelscharte am ersten Geometerzeichen. Steig von Gastein nach Rauris . - 5 - s . 7668 Koulmkaarscharte. Steig von Gastein nach Rauris. Verlassener Gold- und Silberbergbau . - $ 7116 Waschgang. Verlassener Goldbergbau zwischen Asten und Klein- Zirknitz, Seitenthäler des Gross-Kirchheim-Tha- les in Kärnthen, : Öberster Stollen am Waschgang im Marrkaar 3 7756 Chluinscharte im Chluinkaar, Steig aus der kleinen Zirknitz in die Asten . A s u 5 7754 Erzwiese, | Verlassener Gold- und Silberbergbau im Hintergrunde des Angerthales in Gastein. Stlberkaarscharte, zwischen dem Baukaar auf dem Pochhart und dem Silberkaar in der Erzwiese. ‚ „Höchste Stollen der Erzwiese . . Ä - 7650 Tiefster Stollen in der Erzwiese, von dem die Hal- denreihe beginnt, die ununterbrochen bis zur Sil- berscharte sich emporzieht N le 6826 Daraus ergibt sich Seigerteufe des Erzwieser-Baues von der Silberkaarscharte bıs zum ‚erwähnten tiefsten Stollen = 824' P., Gemskaarkogl. | Gastein. Spitze desselben . # i \ 4 Hohe Tisch. In Gastein. Höchste Spitze desselben . i ; Pochhart. Veriassener Gold- und Silber-Bergbau in einem Hoch- thale von Gastein. Übergang nach Rauris. Hohe Pochhartscharte, Steig nach Rauris. WSRKlen SUER Niedere P.-Scharte, — — \ PL Ausfluss des obern See’s . Die tiefsten Halden im Thalgrunde des obern Poch- hartes - B ä ; Alter Erbstollen im unert Fochhart, Ausfluss des untern See’s i Daraus ergibt sich: Seigerteufe der Grubenbaue auf dem Pochharte —= 1284' P. Der Erbstollen würde sammt Sohlsteigen unter der Thalsohle des oberun Puchhartes eine Teufe ein- bringen von 500° P, Höhenunterschied der beiden See’n: 744' P. Stang. Gebirgsjoch zwischen Gastein und Rauris im Hin- tergrunde des Angerthales. Steig an der Gränze beim Zuun . : N . R 3 > . Luckanerkaar. Scharte auf der Seite von Rauris. Höhe des Stei- ges zwischen Gastein und Rauris Nassfeld. Alpenthal in Gastein. Bräuerhütte . - - - . . 5 Straubingerhütte . ; - . - Kolm Saigurn. K. K. Poch-, Wasch- und Amalgamirwerk in Rauris, Mosenwand in Rauris. Alter Stollen am Fuss derselben bei Moser Bodenhaus ım Rauris. Ararial Tauernhaus im Hüttwinkel - Thal in Rauris Böckstein. K. K. Poch-, Wasch- und Amalgamir-Werk in Gastein Dellach. Markt in Gross-Kirchheim ın Kärnthen. Hier be- fanden sich die Manipulations-Gebäude . . Wildbad. Berühmtes Gesundbad ım Thale @astein . 4 Gaisbach. Marktfiecken in RBauris 4 Hofgastein. Marktflecken nebst Filial-Badanstalt in Gastein A Meeres - Höhe in Pariser Fuss. 7628 7614 6986 6928 6440 6366 5866 5696 6494 6151 505] 5044 4953 3856 3831 3456 3161 3226 2968 2697 — 355 — Der _Ankogl *). Diese Gebirgskuppe ist unter. den im vorherstehenden Verzeichnisse angeführten Stationen die einzige, welche ich nicht im Verlaufe des Jahrs 1832, sondern schon früher, nämlich am. 28. August 1850, erstiegen habe. | Der Ankogl ist eine der höchsten Spitzen der Central- Alpenkette, die Salzburg von Kärnthen trennt. Von ihm aus gehen gegen Nord die Thäler Anlauf und Keischach in Gastein, gegen Sid die Hochthäler Gross-Elend, Klein-Elend und Seebach, die weiterhin die Thäler von Malnitz und Mal- tein in Kärnthen bilden. Über die Höhe des Ankogls herr- schen mancherlei, grösstentheils unrichtige Angaben, unter denen sich als besonders falsch jene auszeichnet, die ihm eine Meereshöhe von 9500'. P. zuschreibt und die in die meisten bisher erschienenen Werke über Gastein aufgenommen wurde. Der Ankogl: wäre dieser Angabe nach, da man gleichfalls fälschlich dem hohen. Scharreche eine Meereshöhe von 10,200 P. zuschrieb, um 700° P. niederer als dieses: eine Unrichtigkeit, die schon das freie Auge erkennt, und die noch greller hervortritt, wenn man auf der Spitze des Ankogls steht und über die Kuppe des hohen Scharreches hinbliekt. Genaue, gleichzeitige Beobachtungen geben: die Erhabenheit. seiner höchsten Spitze über der Meeresfläche zu 9987‘ P. oder 10,320 Wiener. Fuss. Der. Anäogl stand lange im Rufe der Unbesteiglichkeit, bis ein Bauer von Böck- stein, Namens Rıssr, ihn dieser Ehre beraubte. Er. wurde später von Mehreren, unter andern auch von Sr. k. k. Ho- ..%) In Bezug auf die nachstehenden Bemerkungen über ‚in diesem Verzeichnisse erwähnte Stationen habe ich anzuführen , dass alle in dieser Abhandlung angegebenen Maase, wenn nicht eigens die nähere Bestimmung beigesetzt ist, nach der Wiener Norm gegeben sind. Die Barometerstände bezeichnet mit B sind in 'Dezimal-Li- nien des Pariser Fusses, die Quecksilbertemperatur bezeichnet mit T und die Lufttemperatur — t, nach Resumurs Scala angegeben. Die Erhabenheiten über der Meeresfläche sind nach Pariser Fus- sen bestimmt, — 384 — heit dem Herrn Erzherzog Jonann von ÖSTERREICH erstie- gen. Die Besteigung desselben ist am besten auf seiner nordwestlichen Seite vorzunehmen. Zur Besteigung solcher Bergspitzen, die in unserer nördlichen Breite die Schnee- linie (S000° P. über dem Meere) erreichen ‘oder gar über- steigen, wähle man am besten die Monate August, Septem- ber, Oktober. Man geht: Abends von Böchstein durch das Anlaufthal bis zum Fusse des Berges, in das sogenannte Radeck und bringt in den dortigen Alphütten, 4 Stunden von Böckstein entfernt, die Nacht zu. Des andern Ta- ges wird mit dem Tage aufgebrochen: man geht noch eine Zeit lang auf dem Alpboden bis zur sogenannten Plesn fort und steigt dann nach dem Gebirgsabhang, der diesen Namen führt, und ganz mit vom Plallenkoyl herabgestürz- ten Felsstücken bedeckt ist, gerade auf, bis man zur Höhe des Joches, auf die sogenannte Kärnthner-Höhe kömmt. Ist man daselbst angelangt, so hat man auch den beschwerlich- sten Theil der ganzen Reise überstanden, indem das Er- ‚steigen der Pleen dadurch, dass in dem losen Gerölle der . Fuss nie sichern Stand findet, zwar nicht gefährlich, aber doch ungemein ermüdend ist. Fühlt man seine Kräfte bei Erreichung der Kärnthner-Höhe nicht erschöpft, so darf man auch nicht zweifeln, die Spitze des Ankogls sicher zu er- reichen, vorausgesetzt, dass man nicht schwindelig ist: denn in diesem Falle ist die Besteigung des Ankogls nicht zu rathen. Von der Kärnthner-Höhe geht man eine kurze Strecke über die Schärfe (Schneide) des Gebirges, steigt sodann rechts durch eine enge Felsenklamm auf den See- bach-Gletscher in Kärnihen hinab, geht über denselben, mit gehöriger Vorsicht wegen der Klüfte, gerade dem Anhogl zu, steigt über den zweiten steilen Abhang hinauf und ge- langt so auf den letzten Gletscher, der eine sehr scharfe Schneide bildet, zum Fusse der höchsten Kuppe. Hier ist es rathsam, die Steigeisen anzubinden, und, wenn man nur im Mindesten beim Anblick des Felsenkamms, der nun zu ersteigen ist, ein Grauen fühlt, sich an ein Seil nehmen zu lassen, welches mitzutragen nicht übersehen werden darf. Der letzte Theil der Reise ist der gefährlichste; denn man hat eine gute halbe Stunde lang einen Felsenkamm zu er- steigen, der sich sehr steil in die Höhe zieht, äusserst scharf ist, indem seine Breite hie und da nicht zwei Fuss beträgt, und von dem man beiderseits über furchtbare Felswände, von mehr ‚als 2000 Fuss, auf der einen Seite in den Klein-Elend- Gletscher, auf der andern in Jen Radeck - Gletscher hinab- sieht, die gähnend ihre Klüfte öffnen und dem kühnen Menschen den Blick in ihre ewige Nacht gestatten. Ist dieser Theil der Reise glücklich vollendet, so ist man auch reich belohnt, man steht auf der höchsten Spitze des An- kogls, hat über sich das in berrlichsten Dunkelblau strahlen- den Gewölbe des Himmels, blickt über die ungeheuren Eis- felder der Central-Kette hin bis in die Ebenen von Baiern und Salzburg und die Berge des nördlichen Jtabens und_ge- wahrt die Eispyramiden des Gross-Glochners, Wiesbachhorns, Venedigers und des Zafnerecks. Der Anblick ist zu grossartig, umihn ganz zu umfassen, er entzieht sich jeder Beschreibung: man kann nur, bewundernd staunen in dem unermesslichen Tempel der Natur. Der Ankogl erhebt sich mitten im Cen- tral-Zuge der Alpen, mitten aus der Formation I, aus dem Granit- ‚und Gneiss - Gebirge *). An seinem Fusse, sowohl in den beiden Elend-Thälern als im Kelschach- und Anlauf- Thale, sieht man an vielen Punkten den Gmeiss der Form. ], zum Theil in mächtiger Entwickelung zu Tage gehen. ‘Der Gneiss bildet die den Ankogl! nächst umgebenden Berge, als den Platienhogl, den Ähleinen Ankagl, die Elendköpfe u. s. w., und steigt zu ihren Gipfeln empor, eine in unserer Üentral- Kette seltene Erscheinung, indem man fast alle hohen Berge *) Was die Reihenfolge der Formationen der Central-Kette, ihre sie konstituirenden Felsgebilde und meine Ansichten darüber betrifft, berufe ich mich auf meine Abhandlung über den Bau der Central- Kette in Bırmsarrser’s Zeitschrift für Physik u. verw. Wissen- schaften. Jahrg. 1832, B. I, Heft II, Wien [und daraus im Jahr- buche 1835, S. 203 ff.). a; = derselben nur mit Schiefer-Gebilden der Formation IH bedeckt sieht. Am Ankogl' selbst beobachtet man am Fusse dessel- ben, in Radecke, den Gneiss der erzführenden Formation ; je höher man den Berg hinansteigt, desto dünnschiefriger wird sein Gefüge, so dass er zuletzt dem ausgezeichnetsten Glimmerschiefer gleichgestellt werden könnte, wenn’ nicht. sein Gehalt an Feldspath ihn noch den Gneissgebilden an- reihen würde, Besonders interessant zeigt sich eine Varie- tät dieses dünnschieferigen Gneisses. Das Gestein besteht aus Glimmer, Quarz und einem weissen quarzigen Feld- spath; das Gefüge ist äusserst dünnschieferig, sonst dem An- sehen nach dem sogenannten Weissstein ähnlich. Es nimmt die höchsten Lagen am Ankogl ein und findet sich beson- ders auf der scharfen Felsenschneide, die zu seinem Gipfel führt. Auch die Felsgebilde der Formation EI findet "man, jedoch nur im kleineren Maasstabe, entwickelt am Ankogl. Sie sind, wie auf den andern Bergen des ‘Ventrale, dem Gneisse der Form I aufgelagert, bestehen in Glimmerschie- fer, Thonschiefer und Chloritschiefer mit untergeordneten Lagern von Hornblendegesteinen ' und 'Euphotid - Gebilden: Obenerwähnten, Weissstein-ähnlichen, dünnschieferigen Gneiss entdeckte ich später auf mehreren hohen Bergen der Cen- tral-Kette. Den die höchsten Punkte unserer Alpen 'heglei- tenden, interessanten Pistazit-Gneiss fand ich am Ankogl nicht, wodurch ich aber keineswegs gesagt haben will, dass er daselbst nicht vorkomme. Die Felsgebilde dei Wörkirlibn II, die am Ankogl vorkommen, führen die ihnen eigenthümli- chen Lagergesteine, worunter auch ‘Quarz mit sehönen Ru- tilen und blättrigem Titaneisen mit Chlorit und Chlorit-Glim: mer sich befindet, | Merkwürdig für den Bergmann sind die Erz-führenden Gänge, die in der sogenannten Ankogl- Leiten, am Fusse des Berges im Radeck auf und durch das Gebirge hinüber in das Keischach-Thal setzen. Es sind Gneiss- und Quarz- Gänge, die im Gneisse der Formation 1 aufsetzen, aus NO. in S.W. streichen, nach 8.0. verflächen und Gediegen- Gold, = BB in Begleitung von Metallsulphuriden, führen.. Den vorhande- nen Daten zu''Folge. sollen diese Gänge reiche Geschicke geliefert haben und‘ sehr wenig aufgeschlossen seyn. In Be- ziehung auf das-'Geschichtliche, ' was über ihren Abbau und die Schicksale ‘desselben bekannt ist, beziehe ich mich auf''meine Abhandlung überi‘den Bau der Central-Kette. Der hohe Narr. Der hohe Narr, Auch das Hochhorn genanut, erhebt sich wie der Ankogl, mitten im Centralzuge der Alpen, ist eine der höchsten Kuppen derselben und beinahe auf zwei Dritt- theilen seiner Aussenseite mit Gletschern bedeckt. Er liegt an der Grenze zwischen Salzburg und Kürnthen. In erste- rer Provinz gehen von ihm die Seitenthäler Krümmel und Ritterkaar im Thale Müttwinkel, welches sich an seinem Fusse hinzieht, in das Rauriser Hauptthal aus, während in Kärrthen die beiden Thäler, Aleine und grosse Fleiss, sich von ihm aus in das Thal Gross- Kirchheim erstrecken. Ich bestieg diesen Berg am 3. Oktober 1832, und wählte dazu einen Weg, den ich denen empfehlen zu LER glaube, die dasselbe unternehmen wollen. Wir brachen um 52 Uhr Morgens in Kolm- Saigurn in Rauris (4953' P. Meereshöhe) auf, gingen durch die soge- nannte lange Gasse auf den Grieswies-Tauern bis dicht zum Keestrachter, eine äusserst schöne Gletscher-Partie am hohen Sonnenblich. "Yon hier aus wendeten wir uns rechts in das Zoch, einen der wildesten Gletscher unseres Alpen- landes, und stiegen über die Moraine desselben, über Plat- ten und eine sehr steile Wand zum Grieswies-SchaaffIkaar hinauf. Diese letzte Partie dürfte wohl die schwierigste und gefahrvollste der ‚ganzen Exkursion genannt werden: wir bestanden jedoch die Wagnisse glücklich und bediähteh uns nicht einmal der Steigeisen. ‘Nun gingen wir längs der kolossalen, blaulichgrünen, phäntastisch zerklüfteten Eiswän- den des Gletschers hin bis auf die Schneide des hohen Nar- ren, die sich von seiner Spitze zwischen Grieswies und Ril- ferkaar herabzieht. Die Besteigung des Rückens, der diese — a — Schneide bildet, hat einige Schwierigkeiten, indem man, eine schwindelnde Tiefe unter sich habend, genöthigt. ist, eine bedeutende Strecke über ein steiles Gehänge ‚von losen Thon- schiefer-Platten zu steigen. Gute Fusseisen, lange . starke Stöcke, im Nothfalle ein Seil, vor Allem aber zuverlässige Führer, die man in Kolm-Satgurn leieht erhält, machen auch diese Strecke überwinden, ohne an eine so gefährliche Stelle zu gelangen, wie deren mehrere bei Besteigung des Ankogls vorkommen. Auf diesem Rücken angelangt, betritt man den Gletscher und verlässt ihn nieht mehr, bis man auf die höchste Spitze gelangt. Auf dem Gletscher, da er nicht steil und nicht sehr zerklüftet ist, ist gut zu gehen, und berücksichtigt man die weite Strecke nicht, die man noch zu steigen hat, so kann man .den. beschwerlichen Theil der Exkursion als überstanden betrachten. Ich langte um 111 Uhr Vormittags auf der höchsten Spitze an und beobachtete um 11 Uhr: B= 191,4, T. = + 1,,t= + 1. Aus der gleichzeitigen. Beobachtung zu Böckstein ergab sich mir eine Meereshöhe von 9961 Par. Fuss oder 10,236 Wiener Fuss. Die Witterung war sehr schön, es herrschte beinahe Windstille, der Himmel war rein und von einer sehr tief dunkelblauen Farbe. Die Aussicht ist eben so bezaubernd schön, wie vom Ankogl aus, nur die nächste Umgebung ist noch wild: ar durch die angrenzenden ungeheuren Gletscher. Besonders schön sieht man den Gross-Glockner und seine Umgebung: wie herrlich der König unserer Alpen aus den ihn umge- benden, Meilen-weit ausgedehnten Gletschern, in die reinen Lüfte emporsteigt und die unzähligen Hörner, Zinken, Kup- pen u. s. w. der Central- Kette, wie ein Hirte seine Heerde überblickt. Die zunächst am hohen Narren liegenden Berge, als der hohe und niedere Sonnenblich, der Ritterkopf, das Hürndl,. der Rolhwandkopf u. 5. Wi, sind alle niedriger als er. Am Fusse des Berges und hinauf bis zu einer Meereshöhe von 8700 bis. SS00' P. sieht man den Erz-hal- tende Gänge führenden Gneiss der Formation I anstehen. Schon in der Hälfte seiner Höhe bemerkt man lokale Auf- = DB 9 — lagerungen der Schiefer-Gebilde der Formation IU, bis end- lich der Thonschiefer die vorherrschende Felsart wird, die Kuppe des Berges bildet und auf seiner höchsten Spitze aus dem: Gletscher. zum Vorschein kommt. In den Felsge- bilden dem Formation Ill, die diesen Berg bedecken, und wohin auch der schieferige Weissstein des Ankogls und der Pistazit-Gneiss vielleicht gehören, die man hier findet, sind mir keine interessante besonderen Lagerstätte bekannt. Desto merkiwürdiger aber in Beziehung auf ihre Natur und die Ge- schichte ihres Abbaues sind die vielen Gold-führenden @neiss- und Quarz-Gänge, die den Gneiss der Formation lam hohen Nar- ren durchsetzen, in Kärnthen wie in Salzburg zu Tage gehen und einst der Gegenstand eines ausgedehnten, lebhaften Bergbaues waren, Ich habe der am hohen Narren umge- gangenen Baue bereits in meiner Abhandlung über den Bau der Central-Kette näher erwähnt und werde zur näheren Beschreibung des in der Äleinen Fleiss auf der Goldzeche noch jezt umgehenden Bergbaues in dieser Abhandlung zu- rückkommen. Besonders ausgedehnt sollen die Baue anı hohen Narren auf der Seite des Ritterkaars gewesen seyn. Im Grieswies - Schaafflkaar sieht man deutlich Goldzecher Gänge zu Tage gehen. Das hohe Scharreck, vielleicht vom Schaaren der Gänge so genannt, ist nicht minder ein Berg des ersten Ranges in unsern Alpen, als die beiden vorhergehenden, jedoch niederer als sie. Es liegt in der Grenzlinie zwischen Salzburg und Kürnthen, zeichnet sich durch seine runde, kleine, gewölbte Kuppe aus und ist, die gegen Gaslein zugekehrte Seite zum Theil ausge- nommen, ganz mit Gletschern bedeckt. Auf der Seite von Salzburg ziehen sich an seinem Fusse die Alpenthäler Nass- feld, Siglitz und Hinter-Kolmkaar hin, auf der Seite Kärn- ihens gehen von ihm die Thäler Gurten und Fragant aus, wovon ersteres nur sehr unbedeutend ist. So beschwerlich und zum Theil gefährlich das Scharreck von der Seite —- = +» Salzburgs. aus. zu besteigen ist, eben so leicht ‘und angenehni kann |.diess von Äärnihen aus stattfinden. : Auch: ich: wählte den leztern Weg, indem) ich erstern aus eigener - Erfahrung ‚zum Theil schon kannte, und ‚brach am 5. September, |;Mor- gens ‚um 6. Uhr, zu Kolm- Saigurn in ‚Rauris. auf.‘ Da ge- rade Tags zuvor der Unfall, es wollte‘, dass :das ‚Seil: der neuen: Aufzugsmaschine 'riss, so musste ich :mich «bequemen, bis, zur Bergstube auf. dem. hohen Goldberg zu‘ Fusse zu gehen. Um.74 Uhr daselbst angelangt, verweilten: wir. nur sehr kurze Zeit und suchten noch in der Morgenkühle die Höhe des Goldberger Tauern oder Fraganter Tauern. zu er- reichen, welches uns auch gelang, so. dass wir um.$t, Uhr sehon den beschwerlichsten Theil der Exkursien hinter dem Rücken hatten. Vom. Goldberger Tauern aus, der. schon ganz mit ‚einem Gletscher bedeckt ist, welchen man gleich hinter der Bergstube betritt, ;wendeten wir uns, unter den Wänden des, Zerzogs Ernstes, auf den Fraganter Gletscher und gingen in 'so gerader Richtung, als, es die Eisklüfte er- laubien,. der Kuppe des hohen Scharreckes zu, deren höchste Spitze wir um 104 Uhr erreichten. Um 11 Uhr ‚beobach- tete ich B= 193,8, T +4,25, t = +4 1, woraus ich mit der gleichzeitigen Beobachtung in Böckstein eine Meeres- höhe von 9643 P. Fuss oder 9909 Wiener Fuss ergaben. Der Himmel war rein, jedoch ging starker Wind, daher ich für den Barometer, den:ersten, der auf der Spitze des hohen Scharreckes stand, ein kleines eigens dazu bestimmtes Zelt aufschlagen liess. Die Kälte war äusserst empfindlich und unsere diehten Mäntel ‘gaben uns nur wenig Schutz. Die Aussicht ist etwas.beschränkter, als auf dem hohen Nar- ren und dem Ankogl. aber immer ist. sie wunderschön zu nennen, und besonders freundlich durch: den Anblick der schönen Alpenthäler, die am Fusse des eisigen Kolossen ihre reichen Fluren entfalten. Die dem Scharreck nächst anlie- genden Berge: der Herzog Ernst, die hohe, Rıffel, der Mu- rauer Kopf, die Schneestelle, die Höllkaarl-Spitze, der alte Kogl, sind bedeutend niederer als er. — 91 — „Vom: Fraganter Tauern ist der Weg auf die höchste Spitze äusserst angenehm, man geht zwar immer auf dem Gletscher, derselbe steigt aber unter sehr flachem Winkel empor, Im Nothfalle ist man durch ein Seil, an das man sich bei durch Schnee bedeckten Eisklüften halten kann, aller Sorge wegen Gefahr ganz enthoben. Wir, allerdings sämmt- lieh Hochländer und geübte Bergsteiger, erreichten die höchste Spitze, ohne dass uns die Exkursion auch nur einen Tropfen Schweiss gekostet hätte, wozu wohl der kalte Wind, der uns auf dem Gletscher durchblies, das Meiste bei- tragen mochte. Auf der. Höhe selbst erlaubte uns die Kälte nicht länger als eine halbe Stunde zu verweilen, nach deren Verlauf wir von der höchsten Spitze herabstiegen, uns gleich unterhalb derselben auf unsere Reitbrettchen setzten und den Weg, zu dem wir hinauf 2 starke Stunden brauchten, in weniger als einer halben Stunde zurücklegten *). Das hohe Scharreck erhebt sich aus der Formation I der Central-Kette. Am Fusse desselben sieht man den: Erzgänge führenden Gneiss anstehen und bemerkt, wie er weiter oben vom Thonschiefer der Formation III bedeckt wird, der wahr- scheinlich die Kuppe bildet, was jedoch wegen dem unge- heuern Gletscher, der darauf liegt, nicht gesehen werden kann. Das hohe Scharreck ist ein an edlen Gängen sehr rei- eher Berg und rund um ihn an seinem Fasse wurde und wird zum Theil noch Bergbau betrieben. Der Gegenstand *) Die in unserm Hochlande so gewöhnlichen Reitbrettchen sind nichts anders als Bretter aus Lerchen- oder Ahorn-Holz, von ungefähr 3 Fuss J.änge, vornen 6°, hinten 10° breit und stark 4‘ dick, In der Mitte dieser Bretter befindet sich ein Sattel wie bei einer Violine, der das Vorwärtsgleiten des Körpers verhindert. Hinter dem Sat- tel setzt man sich auf, befestigt am vorderen Ende des Brettes ei- nen Strick, steckt durch eine Schlinge desselben den Bergstock, mit dem man, so wie mit den Absätzen der Schuhe sperrt, wenn es zu schnell gehen sollte. Der Stock wird bei dieser Manipu- lation in den linken Arm genommen, die Spitze desselben hinter sich gekehrt, mit dem rechten Arm in den Schnee gedrückt, und so gleitet man mit auserordentlicher Schnelle über die Schneefelder unserer Berge hinab; — indess — Übung macht den Meister ! a > desselben sind die vielen Gold-führenden Gneiss- und Quarz- Gänge, die den Gneiss der Formation I hier durchsetzen. Der älteste und vielleicht ausgedehnteste Bergbau wurde auf der Schlapperebene, an der Nordostseite des Berges im Nassfelde, betrieben. Von ihm sind ‚alle Merkmale grössten- theils verschwunden; denn wo einst die munteren Knappen sich umhertrieben, wo die Sammer ihre Rosse abluden, wo fette Weide die Berghäuser umgab, liegt‘ jetzt tiefer Glet- scher, der nur in seinen Klüften ‘uns eine ewige Nacht schauen lässt. Als Gegenbau auf den Gängen der Schlapper- ebene, die, so wie aın nordöstlichen auch’ am südwestlichen Berggehänge zu Tage gehen, sind die Grubenbaue in der sogenannten Gurten in Kärnthen zu betrachten. Sie wurden noch vor beiläufig 20 Jahren betrieben, jedoch kamen sie bald darnach ganz in Verfall. Die oberste Halde war gleich unter der Höhe des Schlappereben-Gletschers zu sehen und dürfte, die Goldzeche ausgenommen, einem der höchstgele- genen Grubenbaue in Zuropa angehören. Längs dem Fusse des Scharreckes, auf der Seite von Salzburg, in den Alpenthäler Srglitz und Hinter - Kolmkaar, befindet sich Grubenbau an Grubenbau auf parallel einander folgenden Gold- und Silber-führenden Gneiss- und Quarz- Gängen bis in die Nähe des hohen Goldberges in Rauris, wo noch gegenwärtig ein bedeutender Bergbau besteht. Von allen diesen, zum Theil sehr ausgedehnt gewesenen Zechen sieht man nichts mehr als Halden und Ruinen von Tagg sebäuden, und traurig steht der Bergmann auf den Trümmern ehema- liger Grösse des Bergbaubetriebs in unserem Alpenlande, bemüht, seiner Phantasie die schöne Erinnerung in Bildern verflossenen Bergseegens vorzuführen. Über alle diese Grubenbaue habe ich mich bereits in meiner Abhandlung über den Bau der Central-Kette näher ausgesprochen und übergehe daher, um nicht zu wiederho- len, ihr Detail. Goldzeche. Diesen, wahrscheinlich unter allen in Zuropa noch im Betrieb stehenden, am höchsten gelegenen Grubenbau be- suchte ich am 3. Oktober d. J. bei Gelegenheit, als ich den hohen Narren in Rauris evstiegen hatte. Ich wendete mich von ‚seiner Spitze nach Aärnthen und stieg in die Aleine Fleiss im Seitenthal von Gross- Kirchheim hinab. Ange- kommen auf der Höhe des sogenannten Goldzecher - Tauern, zwischen dem Aohen Narren und hohen Sonnenblich , betrat ich schon das Territorium der Goldzeche, eines Goldberg- baus im tiefsten Hintergrunde der Aleinen Fleiss in Kürn- then; denn nicht einen Flintenschuss weit unter genannter Höhe kommt man schon zur Halde des Christophstollens, die ringsum von Gletschern umgeben ist. Ich. beobachtete am Mundloch des Stollens um 12 Uhr Mittags B = 201,6, T= + 10%,t= + 9 und berechnete aus der gleichzeiti- gen Beobachtung in Böchstein für diese Station eine Mee- reshöhe von 8791 Par. F. oder 9033 Wiener Fuss. Der Stollen ist im Taggehänge theils verbrochen, theils ist der Gletscher, wie es bei sehr hochliegenden Bergbauen häufig geschieht, in ihn: vorgedrungen. Weiter im Gebirge ist je- doch dieser Stollen noch heut zu Tage fahrbar, 357 P. tie- fer, oder in einer Meereshöhe von 8434' P., liegt der St, Anna- oder gegenwärtige Erb-Stollen, ebenfalls vom Gletscher ganz umschlossen, am Fusse einer überhängenden Felsen- wand angeschlagen. Mit ihm wurde auf dem Haupt-Gange zugebaut. Das Berghaus, eine der elendesten Hütten, die ich auf meinen Reisen gesehen zu haben mich erinnere, liegt ebenfalls an dieser Felsenwand und geniesst ihres Schutzes vor Lavinen, die über die Hütte weggehen, sie jährlich im Winter ganz verschütten und den Menschen nö- thigen, sich in jedem Frühjahr seine Wohnung aus dem Schnee hervorzusuchen. In diesem Sommer merkten die hier arbeitenden Knappen, die ihre Wolinung in dieser Eis- region bezogen hatten, keine Abnahme des neugefallenen — 394 — Sehnees bis zu Anfang des Monats Juli, und erst in diesem Monate erfreuten sie sich der erwärmenden Strahlen ihrer Frühlingssonne. Die Materialien und sonstigen Requisiten, die zum Betriebe des Grubenbaues erforderlich sind, wer- den auf Samm-Pferden herbeigeschafft, zu welchem Zwecke ein eigener Sammweg unterhalten wird, von dem man sich nur wundern kann, dass er doch von ein und demselben Pferde mehr als einmal zurückgelegt wird. Höhe, Witterung, Lokalverhältnisse u. s. w. setzen hier dem Bergbau Hindernisse entgegen, geben den Bergmann Gefahren preiss, von denen man sich kaum eine Vorstellung machen kann. Vom Markte Dellach in Gross - Kirchheim, wo die Bergarbeiter ausser ihrer Arbeitszeit wohnen, kann man bis zum Berghaus der Goldzeche 6 Stunden rechnen, und in einer Strecke von 4 Stunden dieses Weges, nämlich durch die ganze Äleine Fleiss, sind nur zwei Stellen, deren Länge zusammen nicht 3 Stunde ausmacht, wo die Gehenden sicher vor Lavinen-Gefahr wären. Auf dem sogenannten See- büchel angelangt, einem kesselförmigen Boden zwischen Felsen und Eiswänden mit einem kleinen See, 3 Stund unterhalb der Bergstube, kann man, wenn starker Wind bläst, was auf hohen Punkten so häufig ist, gleich in die Lage kommen, lange Strecken auf allen Vieren kriechen zu müssen, weil der Wind nicht zu stehen erlaubt. — Sollte, wenn die Bergarbeiter in ihrer Wohnung sich bei der Grube befinden, der Umstand sich ereignen, dass plötzlich anhaltendes, sehr starkes Schneegestöber einfiele, so könnte der Fall leicht eintreten, dass bei geringer Mannschaft dieselbe nicht im Stande wäre, sich durch die Schneemasse durehzuar- beiten und für den schrecklichen Fall, wenn die Nahrung ausgehen sollte, ihnen nur die Wahl blieb, in der Bergwohnung zu verhungern oder rettungslos ihrem Tode in Lavinen entge- gen zu gehen. Aus dieser Ursache wird bei gegenwärtiger geringer Mannschaft nur in der bessern Jahrszeit gearbeitet *). >) Im Jahre 1827, dessen Winter sich durch vielen Schnee auszeich- nete, brauchten die Rauriser Knappen am A. Jänner, um die 5 Stun- = ms — Nachdem ich die Gruben der Goldzeche. befahren und mich in der Taggegend etwas umgesehen. hatte, gingen wir durch. die | Aleine Fleiss noch. bis ‚nach Dellach (3161' P. Meereshöhe) „. wo‘ wir Abends nach einem Marsche von 14 Stunden, die wir grösstentheils mit Herumsteigen auf Gletschern zugebracht hatten, anlangten.. Die kleine Fleiss ist in. pittoresker Beziehung eines .der, interessantesten Al- penthäler, die ich je gesehen, und. vollkommen ‚werth von jedem Freunde der Natur besucht zu werden. Der Hinter- grund dieses Thales' ist. so ‘wild, dass ihn nicht die kühnste Phantasie wilder gestalten könnte. ‚Ich. habe in den ‚Alpen noch. nie, so wunderbare, 'so chaotisch untereinander gewor- fene Massen von Felsenwänden und Gletschern. gesehen, wie hier,; Dem Ausgange näher ist das Thal nieht unfreundlich, aber einförmig. ‚. Wahrhaft. überraschend. ist. jedoch-.die An- sicht, die Einem am Ende des Thales, wo' man in das Thal Gross-Kirchheim heraustritt, zu. Theil wird: zu den: Füssen das freundliche, Wald- und Weide-reiche Thal,‘ und: rechts der Gross-.Glockner, in. seiner‘, vollen Pracht. vom Scheitel bis zum. Fusse sichtbar, mit. dem. Pasterzen- Gletscher. und der Umgebung von Zerligenblut den Hintergrund, der: herrli- chen Landschaft. bildend. Der Grubenban..der' Goldzeche. Eon auf Gneiss- und Quarz-Gängen um, die im Gneisse der Formation I aufsetzen, der vom Thonschiefer der "Formation Ill bedeckt ‚wird: Wahrscheinlich‘ setzen die Gänge aus ersterem ‚Felsgebilde in.das ‚letztere, ‚darauf liegende über, .wie..es;in. unserer Zentralkette, ;häufig ‚der Fall ist. Hier jedoch kann, .diess nicht\.bemerkt werden, da. die Gletscher die Felsen in.'un- geheuren Massen.bedecken. Diese Gangformation hat viele Ähn- liehkeit mit der des,ibenachbarten hohen, Goldberges in Bau- riS,; und auch das Bild san.die Gänge durch ihre Lage .dar- den Kae Ererke vom Berchana bis zum Markt Rauris: zuräcke zulegen — 24 volle Stunden. Die Mannschaft war 45 Köpf e stark "and bestand aus lauter jungen, rüstigen, Ab geiläildn Leuten, Jahrgang Basta 57 2 255 1 a rain — 396 — keolleın; hat viele Ähnlichkeit 'mit dem’ schönen h' Gaifgnetze des hohen Göldberges. ' Man kennt in der Goldzeche sechs bapäifet hintereinan- der liegende erzführende Gänge, nämlich‘ den Haoptgang und seine fünf Liegendgänge. $8ie streichen aus’ Nordost in Südwest h. 3 bis 4 und verflächen in Südost. ' Ihre Aus- füllung besteht in Gneiss und Quarz, die sich wechselseitig begleiten, und von denen besonders letzterer, wie in @aslein und Rauris, die erzführende Felsart bildet. Auch’ hier, wie dort, kommt der edle Quarz meist’am Liegenden, aber nur inseiner Mächtigkeit von 4" bis' 6°" vor, während die Mäch- tigkeit der Gänge überhaupt 4 bis 5 Fuss und miehr be- trägt. Die parallel nach einander folgenden erzführenden Gänge sind unter sich durch ebenfalls erzführende Gang- trümmer verbunden, die sie zu einem Ganzen vereinen und den Abbau derselben so sehr begünstigen. Die Erzführung der Gänge besteht im Vorkommen: aus Gediegen - Gold, Eisenkies,' Arsenikkies, Spatheisenstein, Bleiglanz und Ku- pferkies. "Der Gegenstand der Gewinnung ist das erstere, das nieht nur für sich im Quarze gediegen, sondern auch den Kiesen mechanisch 'beigemengt, so wie mit Silber als güldisches Silber, das als Sulphurid mit den übrigen Sulphu- riden verbunden ist, vorkommt. Besonders reich an Gold ist ein dureh Eisenperoxyd eigenthümlich röthgefärbter Quarz und’ eine Art sogenannten Magnetkieses. Ich habe noch nie Gelegenheit geliabt, mit den Erzen der Goldzeche solche Proben abführen zu können, dass ein Kalkul: darauf gegrün- det werden könnte, jedoch wohl Proben der Art, dass ich mich selbst überzeugte, dass die Geschicke der Goldzeche einen sehr bedeutenden Goldgehalt ausweisen, der den der Rauriser bei Weitem übertrifft und mich zu der Behauptung berechtigt, dass die nähere Untersuchung dieses höfflichen Grubenbaues und eine genaue Kalkulation seiner " Brerags: fähigkeit sehr zu wünschen wäre. Die Eröffnung der, auf der Goldzeche noch befahrba- ren, Grubenbaue geht in das goldene Zeitalter „des ..Sa/- = ww burger Bergbaues, in die Zeiten der Weitmoser zurück *). Die anfängliche Aufschliessung der Gänge geschah ganz nach bergmännich-technischen Regeln. Man zählt in einer Seigerteufe von 357‘ P. drei Hauptstollen und mehrere Mit- telläufe;* sie sind sämmtlich an mehreren Punkien durch Sehächte”verbunden, und auf diese Art ist ein kleiner Theil des’ Grübenfeldes ganz ordentlich zum Abbau vorgerichtet. Weit ausgedehnt ist die bisher geschehene Aufschliessung nieht zu nennen, indem sowohl für die Untersuchung der unverritzten Teufe als für die weitere Aufschliessung in das nordöstliche Feld wenig oder nichts geschehen ist, und man daher immer noch diesen Grubenbau in den höfflichsten Verhältnissen beleuchtet. Auf den alten Halden liegen noch sehr viele Erze "für Lavinen und Mineralien - Sammler in Vorrath:'sie dürften zwar, was ihren Gehalt betrifft, gegen- wärtig, wo Poch!"und Wasch-Werk verfallen ist, nicht mit Vortheil -zu Gute zu bringen seyn, jedoch, wenn einmal diese’ wieder 'bestünden, mit Erfolg aufbereitet werden kön- nen. In’nederer Zeit wurde der Grabenbäu, dessen jüngster Geschichte hier'zu"erwähnen nicht der Platz ist, von einem Gewerke wieder belest. Der Betrieb ist unter aller Kri- tik sehlecht "und’‘'verräth’ auch nicht die gewöhnlichsten Kenntnisse des Abbaues auf Gängen und einer zweckmässi- gen Graben - Ökonomie. | Die gegenwärtig erobert werdenden Erze bleiben in der Grube liegen wegen Mangels an Gebäuden und Maschinen zur Aufbereitung, was für den Fall sehr gut ist, wenn die nn dem Grubenbau adäquät betrieben würde. Hoher Goldberg. ‚Über a erzführenden Gänge des hohen Goldberges und über den’Abbau derselben, der noch gegenwärtig besteht, habe ich mich. bereits in meiner Abhandlung über’den Bau der Gentral-Kette ee ich werde mich daher hier —i “ " , TUReRR 1‘ en Heise Abbandiung( über; Aean Bau.der Central-Kette, ine 96 * mehr =: das Örtliche der wichtigsten alas desselben beschränken, | Der hohe Gunkernie in ass Be in. RR Gränzlinie zwischen Kärnthen und Salzburg ; er bildet keine Bergspitze, wie man vermuthen könnte, sondern nur ein Joch zwischen dem Scharrecke und dem. Alten-Kogl; die Grubenbaue 'befin- den sich in einer Mulde desselben, umgeben von gewaltigen Bergen und Gletschern, wie: die hohe Riffl,,.der, Herzog Ernst, der Alte-Kogl, der windische Kopf, der. Trammerkopf‘ und der hohe Sonnenblick.: Die Mulde ‘selbst ist mit Glet- schern, und. zwar: mit einem der schönsten‘ unseres, Hoch- landes grösstentheils erfüllt. Der Goldberg wird von Kolm- Saigurn, in, ‚Rauris aus am bequeinsten. bestiegen;rindem ‚man. daselbst ‚die Wahl zwi- schen einem ordentlichen Sammweg und ‚einem ‚guten, Fuss- steig hat. Auf dem Sammweg kann man bequem reiten,; und die diese Exkursion im Dienste zu machen haben, ‚können sich auch durch die neuerbaute Aufzugs - Maschine: direkte. über die Felsenwände hinaufziehen lassen, ‚was jedoch für blosse Neugierige verboten ist. , Auf dem Fusssteige.: gelangt man nach einer guten Stunde zum ersten Berghause,, ‚zum sogenannten Neubau ,. in eine ‚Meereshöhe von 6734 P. F. Hier befindet sich ein, Tief-Stollen, der zur Aufschliessung des Neubau-Ganges und zur Unterteufung der, höherliegen- den Grubenbaue angeschlagen wurde, nun: ‚aber. in, Ruhe steht. Eine Viertelstunde, seitwärts, des Neubanes befindet sich auf dem sogenannten ‚Kälberridel, ‚in einer, Meereshöhe von 6677 P. F., die von dem k. k. Oberkunstmeister. Gaın- SCHNIGG neu erbaute Aufzugsmaschine. Das Gebäude selbst ist, wie beinahe alle ‚Berghäuser in Rauris und Gastein, ganz gemauert. Die Maschine: besteht ‘in einem ‘obersehläch- tigen Wasserrade» von :30' im Durchmesser und einem :lie- genden Seilkorbe, .) Das Seil:ist700:iKlafter: lang; wie das Tonnenfach, welches » vom Stürz -Platze in s Kolmi- Sasgurn! (4955 P. F, Meereshöhe) bis zum Maschinengebäude eine Seigerhöhe ı von ‚1736 P. FE, einbringt: Der Zweck der Ma- 1) 2 m sehine ist : alle zum Bergbau nöthigen Materialien und Requisi- ten aufzuziehen. Da der Bach, der aus dem G@oldberger-Glet- seher entspringt, das nöthige Aufschlagwasser liefert, so ist der Betrieb der’ Maschine’ auf dem in dieser Höhe nur sehr kurzen Sommer beschränkt. Der Umgang der Maschine ist bei hinlängliehem Wasser so schnell, dass der geladene Wa- gen, hinauf mit Material, hinab mit Pocherzen, 25 bis 27mal diese Tour machen kann in einer Zeit von 14 bis 16 Stun- den. ‘Vom Maschinengebäude' weg werden die Materialien dürch "Menschen‘ zur’ Bodenbergstube getragen, zu welcher iman vom 'erstern aus in’einer 'starken halben’ Stunde gelangt. Interessant ist''es/ wenn man sich dieser Stelle nähert, auf einmal, nach allen Seiten umgeben von Gletschern und zwischen himmelan 'strrebenden Bergspitzen, ein freundliches Haus zu sehen. ' Der Anblick wirkt ‘so wohlthätig auf das Gemüth; denn der Mensch, der sich schon allein wähnte auf diesen Eisfeldern, kommt nun wieder zu Menschen, ‘denen er sich mittheilen kann, die ihn froh in ihren Kreis eintreten heis- sen. ‘Die sogenannte Bodenbergstübe liest am Eingange des Boden-Stollens, des ‘gegenwärtigen Hauptstollens. “Ich 'be- obachtete am 17. Juli am Mundloche desselben um 10% Uhr Morgens B= 214,3; T = + 10, t= + 9, woraus sich mir im Vergleich mit Böckstein eine Meereshöhe von 9649 P. oder 7860 Wiener Fuss ergab. Der Gegenstand des Berg- baus, der hier umgeht, sind die Gold- und Silber-führenden Gneiss- und Quarz-Gänge, die im Gneisse der Formation I aufsetzen. Die anfahrende Mannschaft beträgt gegenwärtig 120 Mann. Der Betrieb dauert auch im Winter fort, in wel- cher Jahreszeit bei ungünstiger Witterang natürlich der Zugang nicht nur über jeden Begriff beschwerlich, sondern auch sehr gefährlich ist. Manchmal bläst der Wind, selbst bei heiterm Himmel (das sogenannte Heiter-Wehen) so hef- tig, dass er den stärksten Mann umwirft und zugleich die Kälte einen furchtbaren Grad erreicht. Ist der Wind auch mit Schnee-Gestöber verbunden, dann ist die Neth noch = 0 = grösser, man muss sich ganz vermummen, um nicht zu er- sticken, und ist, ausserdem der grössten Lavinen-Gefahr preiss- gegeben. Aber auch im. Winter hat der Goldberg. seine schöne Seite. Eine reine mondhelle Nacht im Berghause zuzubringen, die eigenthümliche Beleuchtung der. Gletscher, der riesenhaften Geister - Gestalten, die sie umgeben, zu schauen — das ist ein geistig-hoher Genuss, der über jede Beschreibung erhaben ist. lch vergesse. diese hinimlisch schönen Nächte gewiss weniger, als jene: Stürme und Ge- fahren, in denen eine besondere Liebe zum Leben und zu den Seinen den Muth des Mannes nicht sinken macht, ihm vielmehr eine edlere Tendenz, einen höhern Aufschwung gibt. Von der Bodenbergstube weg reichen die Altenbaue bis beinahe hinauf zur Höhe des Goldberges, d..i. auf den Goldberger oder Fraganter Tauern. Man gelangt dahin sehr leicht auf dem Gletscher in einer guten Stunde. Die alten Baue sind, drei, oder viere ausgenommen, ‚alle vom Glet- scher bedeckt. Am 9. August, 23 Uhr Abends, beobachtete ich auf dem hohen Goldberger - Tauern am Wetierhreutze B = 205,4, T= + 10,t= + 9,8, und berechnete daraus die Mee- reshöhe dieser Station zu 8511‘ P. Über diese Höhe ge- langt man aus Rauris in das Fragant-Thal in Kärnthen. Dieser Tauern wird bei günstiger Witterung auch im Win- ter häufig passirt. | Eiathhausberg. Der durch seinen Bergbau so berühmte Rathhausberg liegt im Hintergrunde des Thales von Böckstein in Gastein. Man besteigt ihn von Böckstein aus, wo der Sitz des Berg- amtes ist. Zu den Berggebäuden führen mehrere Wege, unter denen jedoch der sogenannte .dreite Weg und der Knappenstcig die besten sind. Auf ersterem kann man bis zu den Gruben reiten, letzterer ist ein Fusssteig, aber gut und ohne alle Gefahr zu passiren. Von Böckstein aus, welches in einer Meereshöhe von 3456' P. liegt, kommt — 401 — man in zwei starken Stunden zu dem ersten Berggebäude, zum Hieronymus-Bau. Schlägt man dahin den erwähnten breiten Weg ein, der, über das wzlde Kaar führt, so kommt man an einen Punkt, :wo man. die ‚beiden höchsten Berge von Gastein und Aauris, nämlich den Ankogl und den hohen Narren \,zugleich erblickt. Der Zieronymus - Bau liegt in einer Meereshöhe von 5884‘. P. in der Nähe des jetzigen Erbstollens. | “Nicht weit davon befindet sich die Aufzugsmaschine, welehe ebenfalls vom k. k. Oberkunstmeister GainschniGG erbaut ist und-wohl wenige oder keine: ihres ‚Gleichen haben dürfte. Das Maschinengebäude liegt in einer Meereshöhe von 5973' P, Die, Maschine selbst besteht aus einem oberschlächtigen Kehrrade, welches 50 Fuss im Durchmesser hat, einem lie- genden Korb und einer 800 Klafter langen Tonnenfahrt. Das Seil, welches aus S Stücken besteht, ist ebenfalls S00 Klaf- ter lang. und wiegt etwa 30 Zentner. Der Stürzplatz der Maschine befindet sich im Thale Schuster-Asien, eine halbe Stunde. von Böckstein, in einer Meereshöhe von 3812‘ P. so. dass die, Seigerhöhe der Tonnenfahrt 2161’ P. beträgt. Dieselbe geht gerade über die Abfälle der Bockmahdl- Wand und Läger- Wand, die aber weder so steil, noch so hoch sind, als die Felsenwände, über die hinauf man die Ton- nenfahrt der Aauriser Aufzugs-Maschine baute. Der Zweck der Maschine ist die Aufförderung aller zum Bergbau nö- thigen ‚Materialien und Requisiten. Das zweite Berggebäude, der Florsan-Bau, liegt in ei- ner Meereshöhe von 6078’ P., und das dritte, der Christoph- Bau in einer von 6544' P. Bei diesen drei Berggebäuden befinden sich die Hauptstollen der Grubenreviere auf dem Rathhausberge, und der oberste, der Christoph-Stollen, geht durch den ganzen Berg dem Hauptgange nach durch und hat sein zweites Mundloch am südwestlichen Berggehänge in: seiner Meercshöhe von 6761’ P. Ausser diesen drei Stollen befinden sich noch sehr viele auf dem Ralhhausberg, m Me theils offen und noch’im Gebrauche, BR aber ver! lassen, theils verbrochen, h ANDRERT Der Gegenstand des Abbaues sind 'die Gold-: und\Sil ber-führenden Gneiss- und u nen 2 hier im Gneisse der Formation I aufsetzen. | wenn Zur Aufbereitung der gewonnenen =, ‘befinden 'sich auf dem Rathhausberge 4 Pochwerke mit 60 Eisen. " Die Pochtrübe wird in einer 1600 Klafter langen hölzernen Röh- renleitung nach ah geleitet und ‚det JE weiteren Aufbereitung unterzogen. | | | Der Rathhausberg hat melirere Kuppen;, "als: Er Tho- maseck, den Salesenkopf, den Kreutzhohl, den Krachsentrager und den Rathhauskogl. Ist man gesonnen, die höchste derselben, i den Kreutzhogl, zu besteigen, so geschieht dieses’am 'bequem- sten, indem man auf dem Ohristophstollen durch den Berg durch- fährt und den Kreutzkogl an seinem südwestlichen 'Abhange im Nassfelde ansteigt. Vom Stollenmundloche 'weg gelangt man in 14 Stunde auf seine Spitze. “eine Besteigung ist leicht, ohne alle Gefahr und kann von jedem gesunden, kräf- tigen Frauenzimmer in geeigneter Begleitung unternommen werden. Ich beobachtete am 27. ‘September, um 21‘Uhr Abends, B= 2063, T= +6, t= +5, ri sich eine Meereshöhe von 8224‘ P, ergiebt. BAT, Von der Spitze, auf welcher man eine? wunderschönen Aussicht geniesst, kann man in das Nassfeld 'herabsteigen und durch dieses, durch seine vielen herrlichen Wasser- fälle bekannte, Alpenthal nach Böckstein zurückkehren. Diese Tour nimmt zwar einen ganzen Tag in Anspruch, ist aber eine der Genuss-reichsten, die man machen kann. Siglitz ‚und Kolmkaar, Die Sigkitz, in Verbindung mit dem‘ Kolmkaary bildet ein Seitenthal des Nassfeldes. Der Grubenbau, der auf den Gold- und Silber-führenden Gängen dieses Thales betrieben wurde, gibt ihım in der bergmännischen Geschichte unseres Vaterlandes eine hohe Bedeutung; ich erwähne hier nur, — 405 — dass man im Grunde des Thales überall den Gneiss der Formätion’T entdeckt, der’von erzführenden Gängen durch- sezt wird, die Zur "Formation des Pochhartes und der Erz- wiese gehören, und zum Theil ein und dieselben sind. In den höheren Punkten bedeckt der Thonschiefer der Forma- tion II den Gneiss, und man sieht die Gänge des letzteren in jenen übersetzen. Im Hintergrunde der Sigltz führen zwei Steige "von Gastein nach Rauris; der eine zieht sich fortwährend am rechten Thalgehänge nach alten Halden dürch das Kolmkaar hinauf und führt über das’ Joch in ei- ner‘ Meereshöhe von 7116 P.,:der andere zieht 'sich am Fusse des hohen Schareckes über dem sogenannten A-Palfen empor, gehört schon für 'etwas geübtere Bergsteiger und tr ennt 'sich im sogenannten hintern Kolmkaar in zwei Steige, von denen der eine über die niedere Riffel-Schartein 7668 P. Meereshöhe zum Neubau auf dem hohen Goldberg, der an- dere über die "hohe Riffel‘ zur Bodenstube daselbst führt. Der Steig über die hohe Riffel wird gegenwär tig sehr selten und nur bei günstiger Witterung gegangen: ich machte auf die- sem Steig die letzte Barometerbeobachtung, in einer Meeres- höhe von 7300° P, Von diesem Punkt erhebt sich der Steig noch ungefähr bis zu 8100” P., ist'aber sehr ‘schwer und gefährlich zu passiren und wirklich einer der abscheulich- sten Steige, die ich auf meinen vielen Gebirgsreisen kennen lernte; denn die Strecke, wo bei jedem Tritte, den man macht, das Leben auf dem Spiele steht, ist sehr lang, das Thonschiefer - Gebirge sehr aufgelöst, die Steigeisen können ihre vollen Dienste nicht leisten, und die Wände über die man hingeht, sind furchtbar hoch. Woaschgang. Den verlassenen Goldbergbau am Waschgange, in der hleinen Zirknitz in Kürnthen, besuchte ich bei der Gelegen- heit, als ich. den. hohen Narren in Rauris bestiegen hatte und von da über die Goldzeche durch die kleine Fleiss nach Dellach in Gross-Kirchheim gegangen war. — 404 — Nachdem wir: in Dellach die nun Gehsstenithail, verfalle- nen Manipulations- Gebäude besehen hatten, ., brachen _wir am 4ten Oktober Morgens um 7 Uhr von, da, anf; nahmen unsern Weg über die sogenannte Zaber in das Zarknitz- Thal, wendeten uns, eine Stunde weit in selbem fortgegan- gen, rechts. und stiegen in das Chluinkaar hinauf. ‚Wir ver- folgten den Steig, der durch dieses öde, wirklich. langweilig zu passirende Kaar führt, bis auf die Chluen-Scharte ,; ein Joch zwischen dem Asten und Zirknitz-Thal.. Um 114 Uhr Mittags daselbst. angelangt, stellte ich den Barometer auf und beobachteteB = 209,7, T = + ,t = +7, woraus sich für diese Station eine Meereshöhe von 7754’ P. ergab, Gleich unterhalb der Scharte befindet sich ein noch recht gut erhaltener Fuhrweg, ;der von Sagnitz bei: Dellach weg auf die Höhe des Joches. und, von da, längs, dem Aslen- Thal, bis zum Waschgang führt. Auch wir. schlugen ihn ein; gingen auf der Seite des, Astenthals um den ‚Berg her- um, zum Zweitenmal über die Höhe und, kamen um 12 Uhr neuerdings in die Zirknils und zwar bei den ‚Berggebäuden des Waschganges, von denen: das oberste ‚gleich. unterhalb der Höhe liegt, an. Ich beobachtete B= 2093, T = +5;$; t= + 45. Wir befanden: uns daher in einer. Meeres- höhe von 7756‘ P.*) *) In meiner Alhanditg über den aan, ‚der Genksgl- Altenkeßie sagte ich, als von der grossen Ausdehnung erzführender Gänge der For- mation 1, ihrem Streichen nach die Rede war, dass sich die Gänge des Gneisses von der Erzwiese hin in den Pochhart, . von da in die Siglitz, in den hohen Goldberg und durch die ganze Cen- tral-Kette bis an den südlichen Abhang derselben bis in die Gold- zeche und zum Waschgang erstrecken. Diess könnte sehr leicht zu Irrungen Anlass geben und ich muss daher nachstehende Be- richtigungen mittheilen. . Unter den Ausdruck zum Waschgang verstand. ieh nicht genau das Grubenrevier, welches jenen Namen eigentlich trägt, sondern vielmehr seine Umgebung an beiden Ge- birgsgehängen im Hintergrunde der kleinen Zirknitz, wo man in Gneisse der Formation I, die ihm eigenthümlichen Gänge zu Tage gehen sieht. , Die Lagerstätte, des Waschganges sind eine gauz eigenthümliche Formation : sie sind in der literarischen Welt uube- — 405 — ...Nieht ohne schmerzliches Gefühl betrachtete, ich die Ruinen deriehemaligen.Berggebäude,, die mir einen Bee gaben „. wie. schnell,.die. .Verwilderung, vorwärts, schreitet, wenn dei! Mensch.iseinen. bisherigen Wohnsitz verlässt, und ihn, der Zeit und den . Elementen preissgibt. Es. dürften jezt, ungefähr 30 Jahre verflossen seyn, seitdem. der ordent- liehe.\.Betrieb; des Grubenbaus ‚am Waschgange eingestellt wurde, |;Längere Zeit. hindurch,, ja,noch 'vor einigen Jahren trieben Freigrübler daselbst ihr. Unwesen; aber ihre Arbeit erstreckte sich grösstentheils nur. auf Benutzung, der Halden, die als Beweis schlechter Wirthschaft eine ziemliche Menge * Hauwerk. enthielten, so. dass ‚sich ihre : Mühe hinlänglich gelohnt: haben. soll. | Am Mnccheangen sieht man a Hauptstallen neh gen, von, denen zwei im- Taggehänge. zwar noch offen, aber ohne. ..vorläufige... Versicherung, wegen‘ grosser ‚Gefahr: des Einsturzes nicht zu befahren sind... Ausser. diesen ‚Stollen finden sich noch ‚mehrere angeschlagen, ‚die aber nm, gröss- tentheils Versuchstollen und ohne 'bedeutende Ausdehnung gewesen zu seyn scheinen. Die am Waschgange in: der Umgebung der Gruben ‚anstehende Felsart ist Glimmer- und Chlorit-Schiefer der Formation Il, welche: weiter im Hinter- grunde der Aleinen Zirknitz dem Gneisse ‚der Formation I sehr. flach aufgelagert erscheinen. Glimmer-. und. Chloerit- Schiefer stehen im Verhältniss: der Wechsellagerung ; doch scheint mir das leztere Felsgebilde das vorherrschende. zu seyn; den körnigen Kalk vermisste ich ganz, fand aber An- deutungen von: Euphotid-Bildungen. In diesem Schiefer-Ge- birge setzen Lager von Chlorit- und Glimmer-Schiefer mit Quarz und Kalkspath auf, bald in einzelnen Lagen ausge- schieden, bald gemengt. Die Lager. streichen den Gesteins- Lagen konform aus ©. in W. und verflächen unter einem kannt; auch ich wusste von: ihren Verhältnissen, als ich meine Ab- handlung über das Vorkommen des Goldes 'in der Salzburgischen Central-Kette schrieb, nichts Näheres. — 406 — Winkel von etwa 15% inS. —'Die Lagergesteine, 'besönders Quarz und Kalkspath, führen Gediegen- Gold ‚»Küpfer-und Eisen-Kies und Magneteisenstein.’ Das Gold tritt; zumal im Kalk spath zienilich häufig sichtbar hervor,und ehe die Halden „über: kuttet* wurden, was auch 'nur nachlässig geschah, soll man Hauwerk-Stückehen mit siehtbärem Golde, wie ich’ sie''selbät zu sehen’ bekam, häufig gefunden 'haben. Im Chloritschiefer der Lager ‘fand ich oktaedrisches' Magneteisen. " Sekundäre Bildungen, entstanden durch Zersetzung ‘der’ Kiese, finden sich auf den’ Halden zerstreut, sind jedoch: für die Nätur- geschichte‘ dieser Lagerstätte oe: Interesse. ° ‘Diese Formation‘ Gold-führerider Lager, da ke bilden der Formation INH, ist im Norden unserer Central: Kette’ noch nicht bekannt; ’ Dawir "jedoch'ähnliche Vorkom- men haben, wie wir 'später sehen werden, sö' dürfte auch für jenes südliche "Gebilde ein paralleles am nördlichen Ab- hange: ‚nachzuweisen seyn. ' ah Zee Vom Waschgange: gingen wir über das" sogenannte Mar.«- Ochsenkaar, in den Thalgrund der Zirknitz, hinab, ‘wo wir um 21 Uhr bei der Marx-Sennhütte anlangten. ' Der’ Steig, der uns dahin führte, ist nicht zu empfehlen, ‘und ich rathe jedem im Bergsteigen weniger Geübten ‚lieber vom Wasch- gange über das Chluinkaar' zurück nach Dellach ‘oder noch bequemer nach: Sagrifz zugehen. — Nar kurze Zeit in der ‘Sennhütte verweilend, brachen wir gleich wieder auf, wendeten ‘uns’ rechts in die kleine Zirknitz und stiegen über das, dem Waschgange gegenüber liegende Thalgehänge wie- der hinauf. ‘Der Hintergrund des Thales ist wegen sei: ner beiden schönen See’n und der hohen prallen Felsen- wände , die sie umgeben, mit dem Zirknitzer Gletscher im Hintergrunde eine sehr pittoreske Partie. Wir befanden uns in einer Meereshöhe von 8500 P. F. mitten auf dem Gletscher, dessen Eismassen gespensterartig uns umlagerten. Wir hatten bis zur Bodenstube auf dem hohen Goldberg noch eine gute Strecke, und’ zwar fortwährend auf dem Glet- scher zurückzulegen: und die Nacht brach an. Eine solche - mu = Lage scheint verzweiflungsvoll und wäre ‚es auch gewesen, wenn. wir stärkere Kälte und: dichtern Nebel gehabt hätten; da ‚aber dieses ‚nicht der Fall,war, und wir ‚uns: leicht orien- tirten,, so war, uns ®) recht ‚gut‘ zu Muth. ‚In unsere Wet: termäntel gehüllt, mit Pelzhaudsehuhen, kurz,; kostümirt, wie Polar-Bewohner, standen wir. im Kreise, leerten eine Flasche Wein,. und, traten mit einem gegenseitigen herzlichen „Glück- auf“ unsern. Weg, wieder an..— Glücklich erreichten wir um 64 Uhr die ‚Höhe: des Fraganter . Tauern (S511 P,:F. Meereshöhe) fanden daselbst unsere Reitbrettehen, die man vom Berghause gebracht hatte, setzten uns ‘auf und glitten kei Nacht und ‚Nebel über die; Schneefelder zum Berghause auf ‚dem, hohen‘ Goldberg in ‚Rauris hinab, gingen von dort zur Maschine, setzten, uns, in den Wagen und fuhren nach Kolm-Saigurn, wo wir, glücklich .anlangten,, nachdem wir in 2 Tagen 26 Stunden gestiegen waren. | Eirzwiese und Pochhart. Die Bi und der Pochhart Sir, durch den ausge- dehnten Bergbau, der ‚daselbst in; der Vorzeit geführt le durch das interessante Verhalten. .der Gänge, die in den dor- tigen Felsgebilden aufsetzen , unstreitig die bergmännisch- wichtigsten. Alpenthäler in Gastein... Ich habe mich daher auch an. dem zu mehreren Malen erwähnten Orte über den Bergbau, der daselbst stattgefunden, über das geognostische Verhalten der dortigen Gänge. sehr- im . Detail ausgespro - chen. und glaube hier nur nachstehende örtliche Bemer- kungen nachtragen zu dürfen. Die Besuchung des Pochhar- tes und der Erzwiese lässt sich sehr. zweckmässig in. eine Exkursion verbinden. Man ‚geht von Böchstein längs des Astenthales in die sogenannte Wirts-Alpe, und; von da längs der ‚Seeleiten auf den untern Pochhart. Der daselbst sich ern > ! „Br ; ”, Die Gesellschaft besiand ausser mir ‚und dem k. k. Werkskontro- leur von "Gastein, Slch22= v. Heimikkıchnn,. aus einem Führer und zwei’ Trägern. | “i° kl IL = 208 = befindende, ziemlich bedeutende Zorh-See liegt in eine Mee- reshöhe von 5696 P. F. Längs dieses See’s, und über den Abhang am Ende desselben, ‘wo man zu den älten Erbstol- len gelangt, kommt man auf den obern Pochhart. Hier be- ginnen die alten @rubenbaue an beiden Thalgehängen, und Halde an Halde reiht sich bis zur Höhe des Gebirges hin- auf. In der Gegend des kleirien obern Sees, in einer Mee- reshöhe von 6449 P. F. verlässt man’ den Pochhart und geht längs der Reihe alter Halden im Baukaer hinauf bis zur Silberkaarscharte, in einer Meereshöhe''von 7650 P. F. Beinahe bis dahin findet man’ noch immer’ den Gneiss der Formation anstehend, "hier aber überlagern: ihn die Felsge- bilde der Formation IH, namentlich Glimmerschiefer und kör- niger Kalk. Die erzführenden Gänge’ des Gneisses sieht man hier sehr ‘deutlich in den ’ ann Kalk und Glimmerschie- fer übersetzen. de Ä 963 Gleich unterhalb :der Sulberscharte beginnen die Erzwieser Baue, die mitden Bauen auf dem Pochhart auf ein und denselben Gängen angeschlagen sind. Auchhier verhaute man in den obe- ren Bauen die Gänge im Kalk- und Glimmerschiefer-Gebirge, und in den untern Zechen im Gneisse. In den obern Re- vieren, d. i. in der Formation II, lieferten die Gänge Sil- ber haltigen Bleiglanz, Eisen, Küupfer- und Arsenik-Kies und Spatheisenstein; in den untern hingegen, oder in der For- mation I lieferten sie nur wenig Bleiglanz , dagegen Kiese und Gediegen-Gold. Die Erzwieser Baue scheinen nicht so sehr wegen Verarmung der Zechen, als vielmehr plötz- lich verlassen worden zu seyn, wozu wahrscheinlich die da- mals häufigen bürgerlichen Unruhen Veranlassung gaben. Diess scheinen auch die grossen Erzvorräthe zu beweisen, welche man noch findet, und von denen viele, eigens durch den Siehsetz - Prozess mit Sorgfalt zu ihrer weiteren Verarbei- tung vorbereitet, da liegen. Vom tiefsten Stollen der Ers- wiese, in einer Meereshöhe von 6826 P. F., kann man wie- der entweder um den Sdlberpfenningzpitz ne in: den: Poch- — 409 — hart, oder durch das Angerthal und über Wrldbad - Gastein ach Böckstein zurückkehren, Lezterer Weg ist bedeutend weiter, aber bequemer. Mosenwand. In der Grube des Marktes Garsbach in Rauris, in einem beirMosen vom Gebirge sich herabziehenden Graben, wurde inv einer Meereshöhe von 3856 P. F, durch Zufall ein alter »Stollen gefunden, der über “ein ‘höchst interessantes Vorkommen des Goldes Aufschluss gibt. Das ganze Terrain in» der Umgebung ‘des Stollens bilden 'Glieder der 'Forma- tion 1V, namentlich Kalk und Thonschiefer, Ersterer ist von graulichweisserins Graue sich’ziehenden Farbe, von feinkörni- gem, dem Dichten sich nähernden Gefüge, häufig durchsetzt von Quarz- und Kalkspath-Sehnüren. Dieser Kalkstein bildet die Mosenwand.' Unter ihm liegt‘Thonschiefer von graulichschwar- zer und schwarzer Farbe, 'dünnschieferig. Seine Gesteinslagen streichen aus Ost in West und verflächen in Nord: unter 20 bis 30 Graden. In diesem: Thonschiefer setzen mehrere Quarzlager auf. Aufveinem derselben, das in'veiner Mäch- tigkeit von 2 bis 3 Fussen zu Tage geht, ist der 'erwähnte Stollen angeschlagen und ungefähr 40 Lachter in Ost :aus- gefahren. Durch diesen Stollen sowohl als besonders durch einen nicht weit vom Feldorte zurück betriebenen Liegend- schlag hat man im Liegenden dieses Auarzlagers' mehrere kleine @uärzlager ausgerichtet, die parallel’ hinter einander erscheinen, und sammt dem zwischen ihnen befindlichen Thon- schiefer nur ein und dasselbe untergeordnete Lager‘ konsti: tuiren dürften. Der Quarz dieses Lagers sowohl, als’ der Thonsehiefer sind mit Eisenkies eingesprengt und führen Gediegen-Gold. Der Kies ist Silber-haltig. Der Thonschie- fer zeigt ebenfalls Silber-Gehalt und war nur um etwas Weni- gesan Gold’,ärmer. Sollte auch dieser Gehalt nicht zureichen, einen Grubenbau frei zu bauen, was erst zn bestimmen wäre, so ist er doch hinlänglich, um zu einem Versuche an- zueifern und die Gold-führende Lagerstätte weiter aufzu- — 40 — schliessen.. Das Hauwerk, bestehend aus Quarz und Thon- schiefer. mit Gediegen-Gold und sehr, wenig, Kiesen wäre; zur Tyroler Amalgamation ganz geeignet, und, eine sehr. einfache Konzentration der Mühlentrübe ausgenommen, würde man wegen des geringen Silbergehaltes den ganzen Waschkasten ersparen. .. Das. \mächtigere @Quarzlager, auf dem der Stollen angeschlagen ist, fand ich nicht veredelt. . Man sieht. gleich beim ersten Anblick, dass man hier dieselbe Formation vor sich habe, wie sie bei. Zell:sim Zellerthale vorkommt, wo sie der Gegenstand des ‚dortigen Grubenbaues ist. Auch dort setzt im Bereiche ‘der, Formation IV im: Thonschiefer: ein Thonschiefer-Quarz-Lager: auf, ‚welches ausser. seiner Gold- führung in. seinem geognostischen; Habitus ‚sich als ein Paral- lel-Gebilde des Thonschiefers der: Mosenwand zu erkennen gibt. ‚ Interessant ist. es jedoch, dass in Zell. dieses Felsge- bilde im Norden des: Rettenstein-Kalkes auftritt, während es bei der Mosenwand sich im Süden’ desselben befindet. Meiner Ansicht :nach ist das Vorkommen :dieses Gold- führenden Thonschiefers ‚sehr. lokal und daher. sein Auftre- ten: im: N. und: S.. desselben ‚Kalkzuges, der ebenfalls zur Formation LV gehört, eine interessante ‚aber nicht widerspre- chende Erscheinung. : Auffallend: ist der Gegensatz in ssei- nem Verflächen, und es scheint, dass ebenso, wie die Gneiss- und Granit-Berge, der Formation I, auch die Kalkberge. der Formation IV .und.der darauf. folgenden jüngeren ‚Bildungen eine totale. Veränderung im anfänglichen Schichtensysteme der zwischen liegenden Schiefergebilde durch ihr Hervor- treten! bedingten, ‚eine ‚Veränderung, für die wir.noch kein Gesetz haben. Ich sprach in meiner Abhandlung über das Vorkommen des Goldes im Salzburgischen Erzgebirge *) die Ansicht aus, dass das Gold im’ gediegenen Zustande daselbst nur das Ei- genthum der Gänge des Gneisses und Granites der Forma- — ” .f °) Zeischrift f. Phys. und Math. VIN, 4, _ = WM — tion I sey. Durch vorstehende Thatsache und durch das sehr wahrscheinliche Vorhandenseyn eines Parallelgebildes des Waschganges am nördlichen Abhang der Central - Kette wird diese ausgesprochene Meinung unwahr, unwahr durch zwei Erscheinungen, die, auf das gegenwärtige Lokale be- zogen, bisher in der literarischen Welt gar nicht bekannt waren und die folglich damals, als ich jene Ansicht mit- theilte, auch nicht im Bereiche meiner Erfahrungen sich befanden, Mit Freuden sehe ich mein Gebäude einstürzen, wenn neue, /bisher. nicht 'gekannte Erscheinungen das Feld unserer Erfahrung erweitern. Jahrgang 1835. 27 H e Igol a nd*), von Herrn KARL GODEFFROY. m Die Insel liegt in 54° 11 N. B. und 25° Länge. Ihre Entfernung von Zamburg beträgt in gerader Richtung un- gefähr 20 Deutsche Meilen; wegen der Krümmungen der Elbe und des Fahrwassers aber wohl volle 24 Meilen, wo- von etwa 10 Meilen jenseits Curhaven. Mit Ausnahme eines an der Südostseite aus Thon-Trüm- mer-Gerölle und Dünen-Land aufgeschwemmten, 6 Fuss hohen kleinen Vorlandes (des einzigsten Landungsplatzes) besteht das Übrige der Insel nur aus einer überall schroff aus dem Meere sich erhebenden Klippe in der Gestalt eines ungleich- schenkeligen rechtwinkeligen Dreiecks, dessen: Hypothenuse oder längste Seite nach Westen, die beiden andern, den —_ *) In Oren’s Isis, Jahrg. 1831, findet sich in dem Berichte über die Versammlung der Naturforscher und Ärzte zu Hamburg, im Sept. 1830, bei Gelegenheit, als von der Fahrt nach Helgoland die Rede ist, eine kurze Andeutung über die geognostische Beschaffenheit dieses Eilandes. Es heisst daselbst S. 923: „die Insel besteht ganz aus rothem Thonstein mit grünlichen Letten - Bändern, der auf Muschelkalk [2] liegt, welcher letztere jedoch unter dem Meere streicht, und nur auf der Sandinsel unter dem Namen Witte-Klip- pen zum Vorscheine kommt.“ D. R. — 43 — rechten’ Winkel» bildenden Katheten - Seiten aber respektive nachNordost ‘und Südost‘ gerichtet sind. Die ah Längen’ dieser Seiten sind: die | der Hypothenusev ie in, 2124600: Fiss - —.nordöstl. längern Kathete { 4000 Ci eessirdöstl.” Kathete © ” 1500 —: Der obere Umfang" dürfte an 10 — 12,000 Fuss, und mit dem des ‘unteren Vorlandes zusammen wohl 13; nn Fuss: be-: tragen: das Areal des Ganzen mag sich auf 4 Deutsche Qündrat:Meile belaufen. SHE? o»Diess' als ein länglich rechtwinkeliges Dreieck, schröff: aus dem Meere hervorragende Klippen - Plateau erhebt sei- nen grünen‘ Rücken von S.®, nach N.W. unter ’einem sanf- ten Winkel won’ 5° 6. Die den rechten Winkel bildende Ost-: spitze ‘(das Osthorn), der niedrigste Punkt der Klippe,; kann. ungefähr 100, und die entgegengesetzte Hypothenusen-: oder NW.-Seite auf’ der grössten Höhe ihrer nördlichen Hälfte ‘an 150 — 200 Fuss haben. Der Anblick der AHelgolander Kilppi, obwohl Aber weder grossartig noch malerisch, überrascht anfänglich Jeden durch ihre ganz seltsame Gestalt und eigenthümliche Farbe; sie sieht eher einem gigantischen Menschenwerke als einem Natur-Gebilde ähnlich. Diese senkrechten, höchst regel- mässig weiss- und roth-gestreiften, unter bestimmten Winkeln aus dem Meere sich erhebenden nackten Klippen - Wände erinnern auf das Lebhafteste an die kahle Monotonie der ko- lossalen Festungsbauten des Orients. Der Geolog beachtet besonders die von allen Seiten siehtbare, so merkwürdige Regelmässigkeit der Lagerungen: Einsattelungen in den Flötzlagen kommen, ausser bei der Treppe an der Südostseite, nur wenig bemerkbar vor. Die Schichten streichen, wie überall auf der Erdoberfläche, wo partielle Störungen sie nicht verrückt haben, unter einem Hebungswinkel von 15—20° von Osten nach Westen, mit einer kleinen nördlichen und südlichen Abweichung: da nun der Zufall gewollt, dass hier die beiden Katheten-Seiten un- 27 * = BR — gefähr. unter gleichem Winkel zur .Axe der ‚Streichungs- Richtung stehen, so laufen die stark imarkirten ‚Schichtungs- Streifen, an diesen beiden rechtwinkligen Wänden unter. ganz gleichem’ /Winkel: an der einen Seite nach.N.W, und der an- dern nach S;W. hinauf, während sie an der dritten,. Hypo- thenusen- oder SW.-Seite der ganzen Länge ‚nach fast. ununter- brochen:; horizontal übereinander ruhen, im yölligen Einklange mit der Hurrov’schen Lagerungs-Theorie. Es.dürfte ‚schwer halten, irgendwo ein regelmässigeres Sehichtungs-Beispiel auf- zufinden, als hier; /Zelyoland ist, in dieser Beziehung, ein natürliches, Model der Schichtungs- Beziehungen. und ‘wohl desshalb schon dem -Geologen nicht, uninterressant. ' ‚Mit Unrecht ‚hat man die Insel häufig: als: Fels. a net,) indem! sie grösstentheils nur, aus’ verhär teten i Thonmer- gel- Schichten ..besteht;'' wir sagen ‚grösstentheils: ‚denn an der Hypothenusen- oder Südwest - Seite bricht auf der gan- zen Länge derselben unter den Thonlagern' ein. bröckeliger loser Sandstein in abwechselnd röthlich- und weiss-gefärbten Lagen. hervor. — Dieser Abweichung: der Bildung, zwischen der .südwestlichen und den beiden andern Klippen- Wänden mag. es zuzuschreiben seyn, dass Zelgolands Gestein. bis- her bald als ein rother Sandstein, bald wieder als ein Thon- Gebilde geschildert worden ist: ein Versehen, worein, man um, so leichter hat verfallen können, da diese, obwohl so sehr verschiedenen Gebilde hier durch eine merkwürdige Gleichmässigkeit der Färbung das Auge leicht täuschen können, Das Haupt-Erdreich der Klippe besteht aus einem zie- gelrothen, mitunter ins Braune und Kirschroth übergehen- den, verhärteten Thon-Mergel von ebenem oder etwas mu- scheligem Bruche; diese in Flötzen von 5—20 Fuss Mäch- tigkeit, unter Winkeln von 15—20° übereinander gelager- ten Massen sind durch dünnere, nur 6 Zoll bis 4 Fuss starke, Schichten eines ähnlichen, aber grünlichgrau gefärb- ten härteren schiefrigen Thon-Mergels getrennt, An. den nach N.O. und S.O. hingewandten Katheten- Seiten des fast rechtwinkeligen Insel-Dreiecks bestehen die — 45 — Flötzlagen bis auf wenige, nesterweise in ihnen enthaltene Substanzen (als Kalkspath-Krystalle und eine grünliche, Ma- lachit nieht unähnliche, krystallisirte Masse) fast ausschliess- lich nur aus obigem roth und grüngräulich gefärbten Thon- Mergel. — Die dritte oder die westliche, Hypothenusen- Seite’ der Klippe aber ist komplizirterer Formation: die hier fast ununterbrochen horizontal laufenden abwechselnd roth und weissgefärbten Schichten bestehen nämlich zum Theil auch aus rothem und weissem Sandstein. An dieser 5000 F. langen und bis zu 120, 180 und 200 F. allinählich ansteigen- den Wand verlaufen sich an vielen Stellen, bis zu einer Höhe von 30 und 70 Fuss, die rothen und weissen Thon- lager häufigund zwar durch fast unmerkliche Horizontal-Über- gänge in rothen und weissen mergeligen Sandstein, und zei- gen sehr manchfaltige Festigkeits- Grade. Die mächtigeren Schichten des rothen Sandsteins, der hier, mit fast unver- änderter Farbe, die Stelle des frühern gleichgefärbten ro- then Thon-Mergels einnimmt, erlangen mitunter eine ziemlich bedeutende Härte, während der dünnere, dazwischen ge- schichtete, weisse Sandstein, als Stellvertreter des frühern grauweisslichen Thon -Mergels, fast immer zwischen den Fingern zerbröckelt und häufig nur aus dem feinsten schnee- weissen Dünensande besteht. — Da diese abwechselnden rothen und weissen mergeligen Sandsteine und Sandflötze nur an der westlichen, d. h. an der Hebungs-Seite der Klippe unter den Thonmergel-Lagern hervorbrechen, °so dürfte deren Erscheinen hier wohl zum Schlusse berechtigen, dass die ganze Aelgolander Thonmergel-Klippe auf rothem und weissem Sandstein lagert. Das geologische und gengnostische Interesse ZZelgolands beschränkt sich nicht bloss auf die Insel selbst, sondern er- streckt sich auch auf eine breite Klippen-Reihe, welche Z7el- goland nach Osten hin, nördlich von der Sandınsel aus, in der Entfernung von + bis % Meile fast in einem Halbkreise umgürtet. Den Seefahrern sind diese gefährlichen Klippen unter dem Namen Kälbertanz bekannt, Sie bestehen aus — a 7.bis,8 Reihen parallel laufender Riffe, die bei ruhiger Ebbe- zeit 2 bis 3 F. aus dem Wasser. hervorragen. : Die unter dem Namen Sand-Insel bekannte, 25 Fuss: erhabene :Düne scheint auf einem Theile dieser Riffe zu ruhen. Verlässt man. Helgoland an der Ostseite, ‚so . stösst man überall in einer Entfernung von 2 bis 3,000 Fuss auf das erste: dieser Riffe; etwas weiter hat sodann das Thon-Gebilde der Insel im Grunde schon ganz aufgehört, und das Senkblei bringt, aus einer Tiefe von 12—20 F., nur Kreide-Körner herauf; man trifft sehr plötzlich auf dieses erste schroffe Riii',; das aus geschichteter, grobkörniger, grauer, sandiger Kreide be- steht; beim dritten und vierten Riff wird die Kreide: fester, feiner von Korn und lichter von Farbe. Die beiden letzten Riffe bestehen aus reiner, weisser, sehr: weicher Kreide, Der Lagerungs-Winkel aller dieser Riffe schien mir an Richtung und Hebung dem der. Insel-Schiehtungen gleich zu seyn. In der Kreide des letzten dieser Ritfe habe ich Bruchstücke von Versteinerungen gefunden, wahrscheinlich grosser ÄAustern*); auch viele Muscheln kleinerer Art sind in dieser Kreide - Formation enthalten. Diese Riffe, sehr bröckeliger Natur, müssen vor nicht vielen Jahrhunderten noch so hoch aus dem Meere hervorragt haben, und mögen wohl die Klippen seyn, von denen Apam BrEmEnsıs im XlI. Jahrhunderte in seiner Schilderung Zelgolands sagt: Insula includitur scopulis asperrimis; nullo adıtw nısi uno (sehr wahr noch heute von der Deutschen Seite her). Dass diese Klippen einst, obwohl zu einer noch viel ‚früheren Zeit terra ferma getragen haben mögen, stellt sich aus geo- logischen Gründen schon als höchst wahrscheinlich dar **), *) In den eingesandten Handstücken dieser Kreide finde ich Inoce- ramen-Trümmer. +/ xXVl. - Br. **, Was Herr Geheimerath von Horr im I. Bande seiner: Geschichte der Veränderungen der Erdoberfläche, S. 56 ff., über die Verhee- rungen sagt, welche das Meer nördlich von der Elbe - Mündung, von der Iusel Helgoland an längs den Küsten von Schleswig an- gerichtet, und dass Helgoland selbst durch die Fluthen beträcht. — 417 — Zwischen diesen, mehrere 100 Schritte von einander ent- fernt, parallel laufenden Riffen liegen nun, wie in Mulden, lich verkleinert worden, wird unsern Lesern gegenwärtig seyn. Sie errinnern sich ohne Zweifel auch der Karte über Helyolands Gestalt im VIII, XI und XVII Jahrhundert, welche in den Travels in various countries of Europa, Asia and Africa by E. D. CLARKE (II, 1, 8) sich befindet. — In dem vor Kurzem erschienenen III Bande seines klassischen Werkes sagt unser werther Freund (v. Horr) in Beziehung auf jene Stelle und auf die Karte (S. 258 und 259): „die angeführte und im Abdruck mitgetheilte Karte wird jetzt als eine abenteuerliche Erfindung neuer Zeit betrachtet, die sich auf keine historischen Nachrichten oder Überlieferungen von irgend ei- nigem Werthe gründet. Sie ist aus Dankwertn’s Beschreibung von Schleswig und Holstein genommen, und soll in der Mitte des XVIl Jahrhunderts von Jou. Mever , einem Dänischen Mathema- tikus, entworfen worden seyn, der sich von bejahrten Einwohnern im Meere um die Inseln her Punkte hat zeigen lassen, wo’ Orte oder Gebäude gestanden haben sollen. Obgleich. nun eine all- mählich erfolgte Verkleinerung der Insel wohl keinem Zweifel un- terworfen ist, so gehören dennoch der Umfang, die Gestält der Insel und die Namen, welche die erwähnte Karte darstellt, ganz in das Reich der Erdichtungen. Dieses wird insbesondere auch durch das Zeugniss Anım’s von BREMEN bestätigt, dessen Schilde- rung der Insel weit besser auf ihren jetzigen Zustand, als auf die ihr für die Zeit dieses Schrifstellers angedichtete Grösse und Beschaffenheit passt.“ — In dem Bulletin de la Soc. geol. de France, V, 183 wird von Helgoland gesagt, dass die Insel eine Stelle wäre, besonders geeignet, um über die Zerstörungen durch Meeresfluthen ein Anhalten zu gewähren. „Dieser Fels, im Mit- telalter noch umgeben von zahlreichen Wiesen, ist gegenwärtig nur eine steile Masse von $ Stunden Länge und 4 St. Breite. Zur Seite derselben, in 300 Ruthen Entfernung, erhebt sich zu 20 Fuss Höhe aus dem Wasser eine kleine Insel von Sand und Kreide- Trümmern, welche i. J. 1120 noch mit Zelgoland verbunden war. Horrmann zählt die verschieden gefärbten, wenig gegen 0. geneig- ten Mergel, welche die Hauptinsel bilden, dem bunten: Sandsteine bei, während der Muschelkalk , von dem diese Gesteine bedeckt werden, so wie die Kreide und der Braunkohlen - Sandstein im OÖ, Licutenstein und Kunowsky bewogen haben, nur Grün-Sandstein darin zu erkennen. Fünf bis sechs Ammoniten-Arten hat man beim Pflügen aufgefunden. Das Geschichtliche des Eilandes so wie die allmählichen Änderungen seiner Gestalt trifft man in LarrenBErg’s 1830 zu Hamburg erschienenem Buche. D. R. -— 118 — verschiedene Substanzen: wie Sand, Granit-Gerölle, ein gelb- - röthlicher, sehr fetter plastischer Thon, reich an Belemniten *) und in der 4. oder 5. Mulde lagert ein blau-schwärzlicher _Schieferthon, bei niedrigster Ebbe noch immer 1 bis.2 Fuss unter dem Wasser: in dieser schieferigen Substanz, die die Helgolander Tünk nennen, und zwar ausschliesslich nur in ihr, findet man in grosser Menge die bekannten strahli- gen Schwefelkiese theils in Streifen zwischen dem blättri- gen Muttergestein, theils als Nester oder Klumpen , häufig als Ammoniten von unendlicher Verschiedenheit der Form und Grösse **), auch in Gestalt von Muscheln und als ver- kiestes Holz, mitunter in Stücken von mehreren Fussen Länge. In vielen dieser Stücke ist das Holz halb Braunkohle, halb Kies. Ich glaube auch verkieste tropische Nüsse erkannt zu haben **"). z Dieser Tünk ist höchst bituminös; er brennt, wenn er geglüht wird, hell auf mit Hinterlassung einer weissen Asche ®) Diese Belemniten, wovon ich bei Herrn Hofrath Menke eine nicht unbeträchtliche Anzahl grosser Exemplare gesehen, scheinen auf den ersten Anblick sehr schön und vollständig erhalten zu seyn, sind aber in der Regel, bis sie dem Sammler zu Händen kommen, von den rollenden Wellen so sehr abgerundet, dass Ober- “ fläche, Spitze, Falten, Rinnen, Alveole u. s. w. gänzlich ver- schwinden. Bronn, ‚®%) Unter diesen befindet sich 1) am häufigsten ein grosser, jedoch in meist einzelne Kammer-Kerne aufgelöster und daher schwer be- stimmbarer Ammonit; 2) Trümmer einer Art, welche in Form und Rippen gänzlich mit Am. Lamberti Sow. (aus den obern Juraschichten) übereinstimmt, aber in den Suturen etwas abzuwei- chen scheint; 3) Am. planicosta Sow., jedoch mit Rippen, die auf dem Rücken kaum breiter als an den Seiten sind; 4) Sca- phites proboscideus Menke, aov. sp. Bronx. ”*#) Ich habe einen Bivalven-Kern vor mir, welcher einer Pholas oder Clavagella ähnlich, und ein Bruchstück einer gefalteten Terebratel, mit T. varians oder T. triplicata verwandt. Dann kommen verkieste Cidariten-Stacheln, und zwar von Cidarites nobilis v, Münst. (aus der oberen Jura-Abtheilung) dabei vor. Bronn, — 4) — Le: a und scheint auch viel Kohle zu enthalten; sollte er nicht zur Gas-Fabrikation zu gebrauchen seyn® An der Ostseite AHelgolands reichen die Kalkstein - Riffe fast von Norden bis Süden; an der westlichen Seite hin- gegen endigt, bis 3000 Fuss vom Ufer, das rothe und weisse Thongebilde der Klippe überall plötzlich mit einem schroffen Absatz von 30 bis 40 F. Höhe, und nun gibt das Senkblei, aus 70‘ SO’ bis 100° Tiefe, nur Kalk und Kreide- Grund an. Es scheint also, als ob die ZAelgolander , nach der Tiefe in Sandstein übergehende Thonmergel-Klippe un- ter dem Meere auf Kalk-Formationen ruhe. Bemerkungen‘). über. einige tertiäre Meerwasser-Gebilde ; im westlichen Deufschland, zwischen Osnabrück und Cassel, von Herrn Grafen G. zu MÜNSTER. -— Die tertiären Meerwasser - Gebilde des nordwestlichen Deutschlands, vorzüglich die vielen darin enthaltenen fossilen organischen Überreste sind bisher von den meisten Natur- forschern so oberflächlich untersucht worden, dass noch nicht bestimmt nachgewiesen werden konnte, welchen Platz diese an in den obern oder tertiären Fofegehingen‘ u) einnimmt ***), *) Diese Bemerkungen wurden schon vor drei Jahren geschrieben, blieben jedoch liegen, um erst nach einer wiederholten genauern Lokal-Besichtigung ergänzt zu werden. Diese musste aber aus Mangel an Zeit unterbleiben. Von verschiedenen Seiten zur Be- kanntmachung aufgefordert, hat der Verfasser jetzt einige Zusätze gemacht und das angehängte Verzeichniss berichtigt und tabella- risch umgearbeitet, so wie die Bemerkungen über die Sternberger Versteinerungen beigefügt. MünsTER, “*), den Yzemisch-thalassischen Formationen Bronentart’s. M. »**) Bestimmt angegeben, wenn auch nicht im Detail erwiesen, haben wir den richtigen Platz dieser Gebilde für Niedersachsen, West- phalen und Churhessen schon im Jahrb. 1833, S. 589, 590, und 1834 S. 102. D. R. — 421 — Von mehreren älteren und neueren Schriftstellern fin- den 'wir zwar einzelner Versteinerungen aus dieser Forma- tion: erwähnt, aber ohne Berücksichtigung der geognostischen Verhältnisse ; wie. bei ‚Rosınvs: de lithozois etc. 1718. Worrart: historia naluralis Hassiae inferioris etc. 1719. Lacumunn: Oryclogr. Huldesh. v.. Münchuausen: Hausvater, 5. Theil, pag. 915. 1770. Doxor: Beschreibung der Lippe’schen Lande. Lemgo 1790, 8. 105. Lamarcx: Hist. nat. des an. s. vert., wo einzelne Ar- ten: von Wilhelmshöhe (Weissenstein) bei Cassel beschrieben werden. Cramer: Physische Briefe 1793. Brumexgacn : specimen archaeologiae telluris, 1803. Tırzsıus: Naturhistorische Abhandlungen, Cassel, 1826, Tab. 1. PLATuner: in den Göttinger gelehrten Anzeigen von 1924, und in Leonnarn's Taschenbuche, B. VI. Crostermever's Beiträge zur Kenntniss des Fürstenthums Lippe, 1816. Erst in der neuesten Zeit wurde das geognostische Verhältniss mehr berücksichtigt: aber entweder nur im All- gemeinen, oder es erhielt diese Gruppe nicht die ihr ge- bührende Stellung. v. SCHLOTHEIM, in seiner Petrefaktenkunde 1820, sagt Seite 122: „dass zu Weissenstein bei Cassel mehrere fossile Konchylien vorkommen, welche zum Theil mit den Pari- ser gegrabenen Muscheln- und Schnecken - Arten überein- stimmen,“ Hausmann, in der Übersicht der jüngern Flötzgebilde im Flussgebiete der Weser, 1824, erwähnt S. 48 und 49 des sehr beschränkten Vorkommens der Formation des Grobkal- kes zu Wilhelmshöhe bei Cassel, Wendlinghausen, Guntersen und‘ Dickholzen, und S. 455 und 458 des sandigen Kalkmer- gels von Bünde als zur Kreide-Formation gehörend. ea ER. Horrmann bemerkt in einem Aufsatze in den Annalen der Physik von PocGEnnorr 1825, Heft 1: „dass in West- phalen drei tertiäre Kalk- Ablagerungen mit Echiniten, Madreporen‘, Glossopetern u, s. w. über dem Thon von Doberg bei Bünde, bei Astrupp und zu en unfern Osnabrück vorkommen. Derselbe, in seiner Übersicht der ec und geognostischen Verhältnisse vom nordwestlichen Deuftsch- land, Leipzig 1830, sagt 8. 527: „der Antheil, welchen die Gesteine der ältern tertiären Formationen an’ der Zusammensetzung der Oberfläche nehmen, ist so höchst unbedeutend, dass wir ihn hier füglich vernachlässsigen können,“ | SCHWARZENBERG hat in der Kurhessischen Landwirth- schafts - Zeitung , Januar 1825, eine petrographische Karte vom Kreise Cassel bekannt gemacht, auf welcher die Aus- dehnung der tertiären Formation in diesem Kreise ge- nau angegeben ist. Krrerstein bezeichnet in seiner geognostischen Karte des Königreichs Zannover die Grobkalk-Formation bei Lemgo und zwischen Carlshafen und Cassel. BovE hat in seinem Memoire geologique sur T Allemagne im Journal de Physique 1822, und neuerdings in dem „geo- gnostischen Gemälde von Deutschland“, Frankfurt 1829, die weite Ausdehnung der tertiären Gebilde im Becken des nördlichen Deutschlands am ausführliehsten beschrieben, er kannte jedoch nur einen kleinen Theil der Meerwasser- Bildung und sehr wenige der darin vorkommenden Verstei- nerungen, daher er diese Gruppe für den ersten Tertiär- Kalk oder die unterste Lage und Pariser Grobkalk- Formation hielt, welche A. Bronentıarrt terrain Ihalassique tritonien nennt. Ausführlicher hat Hausmann neuerdings in seiner Ab- handlung über das Vorkommen der Grobkalk-Formation in Niedersachsen und einigen angrenzenden Gegenden Wesipha- lens, in den Studien des Göllinger Vereins, 1833, diese For- — 423 — mation beschrieben ; er ‚scheint jedoch nicht immer vollstän- dige Exemplare der angeführten Versteinerungen ‘oder gar nur Steinkerne' zur:Hand, gehabt zu haben, daher mehrere nicht "unbedeutende Verwechselungen stattgefunden‘ haben; auch ‚vereinigt er das ganz verschiedene Mecklenburger Becken damit. Ä 4 Endlich et del über das Vor- kommen ‚der Grobkalk-Formation, welcher aber: auch. nicht bestimmt \genug das. relative Alter ‚dieser Formation ‚nach- weist, welches jedoch am Schlusse des Auszuges im „Jahr- buch für Mineralogie, 1834, pag. 102“ Buch die.Redaktion sehr. richtig. geschehen ist, | Me Da ich ' bei wiederholten Besuchen . eines Theils. dicade ausgedehnten Meerwasser-Gebilde Gelegenheit hatte, diesel- ben an verschiedenen Stellen näher zu untersuchen und eine grosse Menge der darin vorkommenden Versteinerungen, zu sammeln, wodurch. ich! die Überzeugung erhielt; das diese Formation neuer. als die Pariser Grobkalk-Forwation ist, ‚so bringe ich. — auf den Wunsch insbesondere von er von Buc#, A. Bous und..Cu. Lyerz — das. Ergebniss meiner Forschungen zur öffentlichen Kenntniss. Wie überhaupt. die tertiäre F ormation nie eine grosse Landesstrecke im ununterbrochenen Zusammenhang, bedeckt, sondern nur Insel-artig oder in Becken abgelagert erscheint, so zeigen sich diese Meerwasser-Gebilde im nordwestlichen Deutschland auch nur in einzelnen, mehr oder weniger ausgedehnten Becken, welche jedoch eine nicht unbedeutende Strecke einnehmen, Unterhalb Osnabrück, da wo der Teutoburger Wald oder die Kette des Osnings sich gegen die grossen Sandebenen des alten Meerbusens von Münster verliert, zeigen sich diese Gebilde zuerst und ziehen sich — jedoch in bestän- diger Unterbrechung — zwischen der unter dem Namen Weserketie bekannten Hügelreihe und der Hauptkette des Teutoburger Waldes, welche die innerste und scharf be- grenzte Kinfassung jenes Meerbusens bildet, über Zellern, => MM - Altrpp, Kuhof, Melle, Bünde, Herford, ayie nn, feld etc. bis hinter Cassel fort. "Jenseits der Weser-Kette kommt diese Formation zwi: schen Hannover, Braunschweig, Hildesheim und Ahlfeld' an vielen Orten vor. Ich habe zwar. dieses letztere‘ Becken an Ort und Stelle nicht genau untersuchen können ; die in den dortigen Lokal- Sammlungen gefundenen Versteine- rungen sind jedoch mit wenigen Ausnahmen’ die nämlichen, welche’ich bei Osnabrück, Bünde, Lemgo, Cassel u, s. w. IE habe. Werfen‘ wir’'einen geognostischen Überblick auf das zuerst benannte lange tertiäre Meerwässer-Becken, so zeigt sich uns: — von’der Ebene unterhalb Osnabrück anfan- gend > links die sogenannte Weserkette, eine lange be- deutende Hügelreihe, welche sich von Bramsche ununter- brochen über Osterkappeln, Lübbeche, Preussisch-Minden und Oldendorf bis hinter HZameln am Ende des Süntelgebirges fortziehet und aus den verschiedenen Grüppen der Lias- und Oolith-Bildung besteht, welche an vielen Orten durch die eingelagerten Steinkohlen schwarz gefärbt erscheint; — rechts der Teutoburger Wald, jene ansehnliche Hügeikette, welche, in einer Längen- Ausdehnung von mehr als 20 geo- graphischen Meilen stets in verhältnissmässig sehr ausge- zeiehneter Schärfe und in bedeutender Grösse der Erhe- bung auftretend, den Saum des Hügellandes gegen ‚die auf- geschwemmte Ebene von Tehklendburg bis Paderborn bildet und aus zwei lang gedehnten, fast gleich hohen Parallel- Ketten besteht, welche hier, durch einen sehr ungleich und selten sehr tief eingeschnittenen Thalgrund getrennt, in gleichartiger Erstreckung, jedoch einigemal unterbrochen, ne- ben einander fortziehen. Die innerste von beiden besteht aus buntem Sandstein und Muschelkalk ‘mit Keuper-Gesteinen, die äusserste aus Quader - Sandstein (Greensand) und . aus Kreide-Kalk und - Mergel. Das Hügelland zwischen diesen beiden Gebirgszügen bestehet: von Osnabrück bis Pyrmont grösstentheils aus den Keupergesteinen, unter welchen an wenigen:'Orten-der: Mu- sehelkalk , an andern über den Keuper-Gruppen (die Lias- und Jura-Formation ‘hervortreten; -- von Pyrmont bis: hin+ ter’ Casseli dagegen’ aus: buntem’ Sandstein: und Muschelkalk, durch welchen, vorzüglieh"in der 'Gegend.von"Cassel;i\.der Bäsalt\’durchgebrochen “st und ‘anv'einigen sStellen die ter- tiären Formationen überdeckt‘ hat.\-Die‘Kreide »Bildungen fehlen "in diesem Hügellande gänzlich ‚sodass. (dievtertiären Sehichten des plastischen ‘Thones "mit Braankohlen =iLagern; ünddie‘ verschiedenen, öft) sehr mächtigen’ und 'ausgebreite- ten Gruppen'der tertiären ‘Meerwasser - Formation unnlittel: bamauf Eias <öder"Keuper und an andern‘ Stelleils Auf Mut schelkalk und buntem‘ Sandstein liegen. nm ia ‚doilDiese "Meerwasser-Bildung> ‚besteht siatsn aus »Kisen-hal- tigem; Saridmiergel " mit‘! Sandstein; Üxheils sausi!chellgrauengz leicht an: der Luft zerfallenden: Kalk-reichen Mergelm,sund bildet Meilen-lange‘ Strecken’ fruchtbaren’ Feldes; wie ze: "B; der grösste® Theil’ der Gegend"zwischein’Melle;;: Bünde, Her: ford, Uffeln, Lemgo u. s:w.©>Nur:an einigen’ Stellen, ent- halterisidiesei'Mer&el’noch “kenntliehe‘ organische Überdeste, obgleich ein grosser Theil des Erdreichs®:beinaheüganz ans veiwitterten: ünd'zersetztensSchalen’von Korallen und’ Kon- chylien besteht: und ‘an®mehreren Stellen"als: gutes Dimgungs- Miktel’unitew "dem Namen Mersgel gebrochen: ‘oder ’ gegraben und verführt wird. Die Mächtigkeit dieser Mergellager ist ’sehr verschieden’; sie wechseltzwischen: 20“ und: son | Das’ Hügelland, welches theilweise’yöon' dieser 'tertiären Formation bedeckt wird, ist in der Gegend um’ Osnabrück bis'‘Zerford 200* bis-260' über :die Meeresfläche erhaben, und steigt dann nach und nach bis zur Höhe von 1200‘ und 1500‘, «wie z. B. bei Dransfeld und zu Wilhelmshöhe bei Cassel,)‘ wo'der Herkules 1727' ‘über:'der "Meeresfläche steht, unter welchem sich dann, nur etwas über 100' tie- fer, gegen den Ahnegraben hin obige tertiäre Bildung zeigt. — Obgleich in diesem Becken nicht nur verschiedene Schichten von Meerwasser-, sondern auch von Süss- — 426 — wasser-Bildungen, wie. Thon: und Braunkohlen, ‚vorkom- men, so’habe.ich’sie doch nirgends deutlich, und zu Tage über- lagert:igefunden‘; doch sollen. im: Bega,- Thale. unfern ‚Lemgo dien:tertiären Meerwasser - Gebilde grauen; Rp uheED und rg quarzigensSand bedecken. ix. ; lose: dosuh ; Die :obeire .tertiäre Süsıs wasser- ig sta sale: ‚Ar. :Bronck.) ist! mir, nirgends: in, diesem/Becken vorgekommen „eben »so wenig;die,,zweite Süsswasser-Bil- dung :mit:Palaeotherien (ierrain paleotherien Ar. Broxen.); dagegen: der Braunkohlen-Thon; (ierrain. marno.- charbonneux Arzi;BronGn:) -häufib, - wie, Zur B.i.bei. ‚Lemgo, Tonnenburg‘, im An Bega-Thal;:iam Meisner und!am Habschtswald, -beii Ale Zar Karlshütte, Almerode,: Rothenberg Biel öhan: lleHadoe In» diesem ganzen! Becken..;wari.ich. nicht,!so. a, einen natürlichen Durchschnitt, zw finden ‚-.der gross genug gewesen ;wäre, um ‚die. ‚eigentlichen «Lagerungs - Verhältnisse genau übersehen, und. bestimmen, ‚zu ‚können , ‚zu. welcher tertiäreh «Gruppe. \dieses ; Meerwasser. - Gebilder Egshänk; Ich war vn 'genöthigt, desto; genauer. , l:: auf die-besonderen Bessandtheile; der; Kiralas, e gen, sn aberisisshsl, == lesen Ihe lad "II. auf. die. darin Un eizerkhilikuien, wi dejrnkteuiktäinhen. organischen, Überreste zu; achten.! .. ‚Die: von :mir ‚darüber langestelleen, eg in has ben ergeben at f ad I.odass .dieses base ssii@ulslde aus, izwei Eee ‚nen Hauptlagen besteht, welche wieder imehrere /Zwisehen- Schichten.:haben..- Ä a. Die. erste Houistlagh; jene nänlich: von. Wilhelmshöhe . bei Cassel und der uniliegenden. Gegend, hesteht vor- züglich aus quarzigem eisenschüssigem Sande, der durch die vielen darin. zersetzten Schaalthiere zuweilen Mer- gel-artig wird und ‚feste Schichten von sehr eisenhal- tigem Sandsteine enthält. b. Die zweite Hauptlage zwischen Osnabrück und Bünde zeigt gewöhnlich oben einen grauen, durch viele Kalk- theile‘'mehr oder. weniger verhärteten 'sandigen Mer- gel-mit vielen Steinkernen’'von Muscheln, ‘der an 'ei- . nigen! ‚Stellen Geschiebe von gerollten Sandsteinen, von dunkeln Lias-Kalkmergeln mit Belemniten: und Am- moniten und. von; quarzigen Sandsteinen enthält, die mit Balanen und kleinen Zoophyten bedeckt und ; vom; den noch: darin: vorhandenen Bohrmuscheln 'durch- löchert sind; dann folgen : die "bereits » vorerwähnten ‚lockern ‚ sandigen:: Kalkmergel mit :eingemengten dunkel- grünen Theilchen und zersetzten Überresten von Zoo- phyten und Konchylien, welche‘in'der obern Lage Schiehten von grossen Bivalven sund»Echiniden, oder. von «unzähligen kleinen Zoophyten, — unten aber von Terebratula grandis Brumens. enthalten, welche so, dicht nebeneinander: liegen, dass sie oft fest .zusammengebacken sind. | ad 11. Die organischen Überreste; ‘welche’ ich in den’ beiden Hauptlagen gefunden habe , sind’ in’"so "weit, "als'äch sie bisher bestimmen’ konnte, in dem nachfolgenden Verzeich- nisse aufgeführt: ' Ausser‘ den ‘benannten Arten fanden sieh‘noch" eine‘ grosse Zähl von 'Steinkernen einschaliger und zweischaliger Muscheln, vörzüglich'in ‘den von Havs- MANN so'oft 'afigeführten' Lagen’ von Güntersen, deren ge- naue Bestimmung zu unsicher ist, daher diese ganz weg- gelassen wurden.'‘Bei Benennung: derjenigen Arten, ‘welche bisher’ als chärakteristische Versteinerungen'besönderer Pe- vioden oder einzelner Becken galten, war: ich sehr vor- sichtig, da Irrungen 'so' leicht möglich sind ‘und selbst gute Beschreibungen "und "Abbildungen - nicht‘ immer ‘'hin- ‚reichen, wenn‘ nman nicht Originale zur Vergleiehung zur ‘Hand hat. ’ Ich war'so’ glücklich, die bedeutenden Suiten meiner’ Sammlung aus dem’ Zondon'clay, ‘dem Pariser Grob- kalk,'aus der Gegend’ von! Bordeawr,; von den ''Subapenni- Ks; ‘dem Englischen‘'Crag ete. ‘ bei der! ER ta be- nutzen Zwikönmmenoo u "u u bau ns | Jahrgang 1835. :obags — 42385 — Wenn wir die in den Verzeichnissen angeführten fos- silen. Überreste genauer untersuchen, so finden wir 1) dass von 191 bestimmten Arten Univalven und Bivalven 19 Arten noch lebend rer werden [= 0,10], und dass 77 Arten in der jüngeren Tertiär-Bildung der ältern plio- cenen Periode [0,40]; 59 Arten in der'mittlen, der miocenen Periode [0,31] 25 Arten in der untern, :derveocenen Periode LyeEir'’s vor- kommen [0,15]; 64 Arten, welche dem Osnabrücker Becken eigenthümlich sind, oder doch vorderhand dafür gehalten werden müssen [0,53]. 2) Von den 28 Arten der eocenen Periode finden sich 3 Arten noch lebend und in allen drei Perioden zugleich ; ;5 Arten in den drei bemerkten Perioden, gemeinsam ; 19: Arten in der miocenen und der eocenen Periode zugleich. Es bleiben mithin nur 9 Arten, die. bis jetzt allein in der ‚untern eocenen Periode vorgekommen sind;' jedoch ist unter ihnen keine Art, welche als bezeichnende | oder 'Leit- Muschel angesehen werden könnte. 3). .Von .den. 59 Arten. der mittlem,..ı ‚miocenen ask ‚sind. » in 3 Arten, lebend. und in allen Porioden;;! | S. Arten lebend, ‚in. der pliocenen und in’ der miocenen ‚Periode; 5. Arten in allen drei Perioden; ..- | 15 Arten zugleich in der pliocenen und ‚miocenen; 11 Arten nur in,der miocenen und eocenen ‚Periode, und 17 Arten-in.der; miocenen allein gefunden worden... 'Un- ter den letztern aber keine bekannte Leit-Muschel. 4) Von. den 77 Arten der pliocenen Periode finden; sich 3 Arten lebend,.und zugleich, in sallen..drei Perioden; 8 Arten lebend und in der pliocenen ‚und: miocenen Periode; = BEN — 5 Arten in allen 3 Perioden zugleich ; * 15 Arten in der pliocenen und miocenen; 10 Arten lebend und in der pliocenen Periode; 36 Arten in der pliocenen Periode allein; dagegen keine Art, welche nur in der pliocenen und eocenen Periode vorkäme, so wenig wie, ad 2, sich eine Art vorfindet, welche nur in der eocenen Periode und le- bend gefunden würde. Schon bei dieser allgemeinen Vergleichung, durch Zah- len ausgedrückt, zeigt sich, dass das tertiäre Meerwasser- Gebilde im Becken von Osnabrück vorzüglich der jüngeren Tertiär-Periode angehören möchte; dieses wird auch bei der näheren Prüfung der einzelnen Arten bestätigt. Ad 2 und 3 ist schon bemerkt worden, dass sich unter den Bivalven und Univalven der eocenen und miocenen Pe- riode keine solche Arten befinden, welche von Desnaryzs oder Ändern als charakteristische Leitmuscheln bezeichnet werden; dagegen finden sich 5) unter den fossilen Überresten der pliocenen Periode folgende Arten, die ich für Leitmuscheln dieser oberen Lage halte. a. die grosse Zahl von Balanen, welche ich nie in der eocenen und miocenen Periode gefunden habe, während sie im Crag von England, in Südfrankreich, Sicilien, in den Subapenninen und in den jüngern Süddeutschen Becken von Dischingen und Ortenburg ete. vorkommen, b. Terebratula grandis Brums., T. ampulla Brocc., welche in Südfrankreich, den Subapenninen, Sicilien, Calabrien, bei Nizza ete., und analog im Crag von England, zu Dischingen, Ortenburg, in Ungarn als is inconstans Sow. vorkommt. Im Becken von Osna- brück bis Bünde findet sie sich lagenweise in gros- | st | ser Menge. e. Panopaea Faujasii M&narn, welche sich im Crag von England, in Südfrankreich, häufig in den Subapen- uns sa — 410 7° — ninen, in der Schweitzer Molasse, in Podohen, aber nicht in den ältern Schichten findet. d. Die grosse Menge von kleinen Zoophyten, welche ich weder im. London celay, noch im. Pariser Grobkalk gefunden habe, während die daselbst vorkommenden Arten im Osnabrücker Becken gänzlich fehlen.. Unter den 89 untersuchten Arten kenne. ich: nur- eine Art bei Paris, 13 Arten bei Bordeaux und, 20. Arten in der pliocenen Periode, wo sie jedoch bisher nur an wenigen Orten genau untersucht worden sind. e. Die grosse Menge verschiedener Peetunculus- Arten, jedoch ohne den, dem Pariser und Londoner Becken eigenthümlichen Peetuneulus pulvinatus Lamk., wie Desnayss gründlich nachgewiesen hat. f, Die ausserordentliche oft lagerweise vorkommende An- zahl von Peeten, 21 Arten, von welchen. nicht eine Species bei Paris oder London bekannt ist. . Überreste von Phoca sind meines Wissens auch nur in den jüngsten tertiären Schichten vorgekommen. 6) Nicht minder bezeichnend ist wohl auch der gänz- liche Mangel an Nummuliten bei 191 untersuchten Arten fossiler Überreste, ‘wie sie denn bekanntlich in den obern pliocenen Schichten überhaupt fehlen, während doch im Becken von Osnabrück so viele andere kleine Cephalo- poden ohne Siphon (159 Arten) vorkommen. 7) Auch die allgemeinen Lagerungs - Verhältnisse und die spezielle Art des Vorkommens deuten auf die jüngere Meereswasser - Bildung hin. | Ar. Broneniart sagt von den jüngeren proteischen Schichten in seinem tableau des ferrains, qui composent le- corce du globe, Parıs 1829 pag. 152: „Ce terram est prin- erpalement quarzo-sableux ei ferrugineux, surtoul dans ses par- lies moyennes.“ Dieses passt vorzüglich auf die bekannten Lagen zu Wälhelmshühe bei Cassel, und in dem Ahnegraben, wo eine ‚überaus grosse Zahl von Cythereen, Cyprinen und Pectunkeln vorkommt. — Ferner pag. 152: „On voit -_ m beaucoup de galets de sılex el de gres dans ses parties’ superieures; ces 'galets sont quelquefois meles avec les moules des coquilles mentionnees plus haut.“ Dieses trifft genau zu bei Osnabrück und Asirupp bis Bünde, wo in den obern Lagen die nänli- chen Arten, wie bei Cassel mit'Panopaea, Clypeaster, Spatangus, Balanus porosus’ete., — tiefer aber Te- rebratula grandis mit vielen Balanus stellaris, klei- ien Cephalopoden und Zoophyten, —' ganz unten Auster n,'Überreste von Phoea ete. vorkommen. “Hiernach glaube ich das ‘Becken von Osnabrück mit vollem Rechte zu der ältern Ba eneu Periode Lyecv's zählen zu können. Dahin rechne ich auch’ die Süddeutschen. tertiären Meer- wasser-Becken an der Dorau'' von Dischingen bei Dillingen bis Orienburg bei Passau, als zusammenhängend init der Schweitzer 'Molasse, worüber ‘ich die Ailkteke habe nähere Nächweisungen zu drin: Sehr verschieden von dem eben beschriebenen. Becken ist jedoch das:sogenannte Mecklenburger Becken, in welchem «sich ‚ aber‘ ein anstehendes bedeutendes Lager noch riecht gefunden hat, indem nur wenige kleine Stein- brüche :darin..bekannt sind, ‘obgleich die braunen Sandsteine, in: welchen sich die meisten Versteinerungen mit vollkommen erhaltener» Schale »haufenweise zusammengebacken vorfinden, gewöhnlich "einzeln auf den Feldern vorkommen und unter den Namen „Sternberger Kuchen“ bekannt sind. Die Fund- orte; verbreiten sich über ‚Mecklenburg, Lauenburg, Newor- pommern und Lübeck bis in die Mark Brandenburg. Vollstän- dige und genaue Beschreibungen der vorkommenden Ver- steinerungen sind mir nicht bekannt; jedoch hat LroroLo von Bucn im „Becueil de Planches de Petrificalions remar- quables, Berlin 1831, Pl. V“ zwei neueArten Cassidaria abgebildet und beschrieben, und unter Benennung von 25 anderen Haselbst vorkommenden Versteinerungen bemerkt, — 432 — dass die in den tertiären Meer-Gebilden von Mecklenburg vorhandenen Schalthiere eben so sehr denen der Subapennini- schen Hügel, als denen der Becken von Zondon und Pa- ris gleichen. Ich habe die in meiner Sammlung befindlichen 118 Ar- ten Versteinerungen von Sternberg mit meinen übrigen. ter- tiären Versteinerungen von England, Frankreich, Italien, Bor- deaur ete. verglichen und sie nach Lamarck, Drsnayzs, So- WERBY, BASTEROT, BroccHi ete, so genau als möglich zu. be- stimmen gesucht, wobei sich — wie aus dem nachfolgenden Verzeichniss zu ersehen ist — ergeben hat, dass 1) von 113 Arten Bivalven und Univalven 4 Arten noch lebend vorkommen, 11 — zu der ältern pliocenen, 17 -—- zu der miocenen, 71 — zu der eocenen Periode Lyeır's gehören, und dass von letzteren 37 Arten im London clay vorkom- men, und 32 vor der Hand als eigenthümliche Arten dieses Beckens anzusehen sind. 2) Von den 11 pliocenen Arten kommen 5 nur in dieser, die übrigen 6 Arten auch in andern Perioden vor — Von den 17 miocenen Arten finden sich nur 4 Species aus- schliessend in dieser, die übrigen 13 Arten auch’ in andern Perivden. Von den 71 eocenen Arten kommen 61 nur in dieser — die übrigen 10 in mehreren Perioden vor. Hiernach möchte wohl nicht mehr zu bezweifeln seyn, dass diese Versteinerungen zu den ältesten tertiären Meerwasser-Ablagerungen, nämlich der'eocenen Periode Lyzır’s gereehnet werden müssen. Dieses Resultat stimmt mit den Beobachtungen Krö- DEN's (Versteinerungen der Mark Brandenburg, Berlin 1834, pag. 348) überein. — 4335 — Bemerkun gen zu den nachfolgenden Tabellen über die Versteinerungen der Becken von Osnabrück und von Sternberg. 1) Die in dem Becken von Osnabrück vorkommenden vielen: kleinen Zoophyten, von welchen ich 89 Arten gesammelt habe, sind gröss- tentheils im Goupruss’schen Petrefakten - Werke beschrieben und abge- bildet worden, die spezielle Benennung derselben hielt ‚ich : daher ‚um so mehr für überflüssig, als mir keine Schrift bekannt war und'zu Gebot stand, wo diese kleinen Korallen - Arten aus andern tertiären Becken so genau beschrieben und abgebildet wären, dass eine richtige Vergleichung darauf hätte begründet werden können, ich habe daher nur die Geschlechter und die Zahl der Arten aufgeführt und ın den 4 folgenden Kolumnen bemerkt, wie viel von diesen Arten mir aus an- dern Lokalitäten bekannt sind. 2) Von denRadiarien und Annulaten waren mir eben so wenig neuere Monographieen bekannt, welche ich zur Vergleichung hätte 'be- nutzen können, daher die meisten Arten noch als eigenthünlich für das Becken von Osnabrück erscheinen. 3) Ein einfaches T bezeichnet die Periode, in welcher die be=. nannte Art bisher aufgefunden worden. 4) ein [] zeigt, dass diese Art in verschiedenen Gegenden der bezeichneten Periode vorgekommen ist. 5) Ein ? nach dem Namen deutet einen Zweifel über die Identität mit der unter diesem Namen bekannten Art an: mithin, dass sie nur als analoge oder Spiel-Art anzusehen ist, | 6) Die Bezeichnung „neue Arten“ in der letzten Spalte bedeu- tet nur, dass mir zur Zeit keine andere Beschreibung dieser Art be- kannt ist. ; 7) Die kleinen Cephalopoden, von welchen in meiner Sammlung 415 fossile Arten bestimmt und benannt sind, habe ich für unnöthig gehalten, namentlich aufzuführen, da sie zu wenig bekannt sind. Ich beziehe mich dieserhalb auf die erste Bemerkung *), *) Die Erklärung der Zeichen X, X und = war im Manuscript nicht gegeben und wird nachgetragen werden, doch scheint X die charakteristischen Arten zw be- zeichnen. Die Nummern 56, 57, 58, 85, 94, 95, 106, 107 bei den Univalven fehl- ten ebendaselbst. D.R, — 434 I. Becken von Osnabrück. 2 Brei, N BE Inch I al LiIsissiv walhisnaey, ” . od rn 1 1 |Nullipora:, } 3 1 2 |Millepora - te as 1: 16 | Eschara , . x : 4 2 10, 20 |Cellepora . Y ; s 3 Ma 113 51Cuwmulipora Münen. 0. E \ p) A: lBıetepozga zu; arte: uuklinodk. nanislih as 4 .3,.|Flustra | i : . ka MIAE 1. TER 13 |Ceriopora . ‘ 2 £ . 10. 21 Dactylopora n | 1 ı 2] Tubulipora : 3 ad ah er ‚3 .}Cellaria.. ; Fi cig} 1 |Acetabulum . 1 |Acamarchis 2 . a 1 EEUNWrLtER a nn cn. aaa Q a |Eycophris:',' ‚.? Vincularia Dere., Glauconome GouDr. 5 s ! BET daanabel 5 4 Turbinolia, . u s B 3 ı 89 | | 20 | 13 55 B. Radiarien, 8% |Cidarites subarticulatusz. sp.? Astrupp, Bordeaust . y "2 Echinus pusillus Münsr. Gorar. 40, 14. Osnabr. . D . 3 Echinus Osnabrugensis). n. ” th »Astrupp , 4 Ciypeaster Kleinii Goıpr. 42. 5. Asir, Bünde 5 !Echinoneus ovatus Münsr. Gr. 42. Astr., elliptische: und: runde Varietäten + 6 |.Nucleolites subcarinatus Gr. a .43. 10. Bünde .+ 72 |Spatangus Hoffmanni Goior. 47. Bünde . nr 8 ]Spatangus Desmaresti Müner. Goror. 46. Bünde + 9:| Spatangus acuminatus Müns. | Gouor. 48. Cassel 4 i + 10 |Apiocrinites obscurus 2. sp. v. | Cassel und Osnabr. s ı1 AsteriaspropinquaMünsr. Astr., Osnabr., ähnlich, aber verschieden von A. quinqueloba GoLpF. 65. C. Annulaten, ı )Serpula corniculum Gorpr. 71. | | 14., von Bünde und Dax . | [2 om 11 12 13 _ Serpul adecussataMünse. Bünde, Paris .: ; |Serpula umbiliciformäs Münsr. Gorpr, 71. 8. v. Astrupp . Serpula discus Münsr. Bünde, n. Spy. - I Serpulanummulu s Münsr. Gornr. 71. 10. Astrupp Serpula subangulata n. sp. von Astrupp Serpula corrugata Gor»r. 1. 12, Astrupp Serpula angulata Münsr. Goror. 71. 5. Astrupp Serpula bicanaliculata Münst. Goror. 71, 6. Osnabr. h Serpu la heptagona .Münst.'von Bünde n. sp. R Serpula quadricanaliculata Müsst, Gorpr. 71. 11: Bünde‘ Serpula A a a 4 von Astrupp R D. Mollusken. Clavagella dubia n. sp. Astrupp‘ Fistulana fragilis n. sp. Astrupp ©. — pyriformis na. rn Os- nabrück n Fistulana Pfascieulataı n. SP. Astrupp s Fistulana fusiformis. n. sp. 0s- nabrück . Soleu strigilatus Trage Desn, P. II f. 22, 23, Cassel T Solen Bein. T.13,w. Cassel, e Güntersen . Solen (ragilis?Lam vo Cassel, Dax . . Solen Hausmanni von Ben Pholadomya subfidieuba, .‚Sehr: ähnlich der Ph. fidieula. Sow. T. 225 aus dem untern Oolit. Astr. Panopaea Faujasii MenAan. Süd-Frankreich, Crag von Eng- land, Subap., Molasse, Podolien etc., von Bünde . ie s i% Lutraria Sanna Basr. T.7, £. 13. Bünde, Astr. Cassel, Saucats bei Bord. . k Lutraria elongatan. sp. v. Bünde + fintermedia an !Mya | Pliocenisch | Miocenisch Eocenisch. Harper ih een -+ o( 0o( 0 olo( o( | F -+r |Pliocenisch = “= | Miocenisch. 27 28 — 436 intermedia Sow.? Osnabr. Cas- sel, Bünde , 5 Lutraria elliptica? Lamk. Bünde, 1 südl. Frankr. und Bordeaux 2 Corbula nitida Sow. 362 f. 1—3, nicht Desm. v. d. Insel Wight u. Cassel . Corbula olhadata Sow. 572 £. A, Crag; Cassel R Corbula revoluta Sow. 209 f. 8—13; BroccnH. Cassel i Corbula lingularis n. sp. von Cassel, wie dieC. cochlearella Desn. kei Paris, aber gestreift Psammobia rudis? Des. (viel kleiner als die bei Paris) v. Cassel, Tellina tumıda Broceni. Subap. B. M. Cassel > : X Tellina subzonaria n. sp. Bünde (glatt, kleiner und mehr gewölbt wieT. zonaria).. A N Tellına een Des Cassel, kleiner als die Pariser Luecina divaricata Lin. Lamk. p. B. Subap., Weinheim, Bünde ete. Lucina minuta Desm. v. Paris, Dax, Bünde . Lucina parvula n. EN “ Daz und Bünde, glatt . Astarte inerassata JoRzAIRE, A, rugatus Sow. P. 316..f..2 u. 4, Bünde mit gekerbten Rande; Lon- don, Südfrankr. Podol. .Subap. Var. b mit glattem Rande, Sow. f. r u. Mem. d. 1.8. @Hist. nat. T. D1..60183. 1: . - 3 Astarte suborbieularia N. SP: .v. Cassel und Bünde, ähnlich der A. orbicularis Sow. v. Anchf Astarte subpumilan.sp. Cassel Bünde, ähnlich der A. pumila aus, dem Obolith Astarte gracilisn. sp. Bünde, fein und eng gestreift mit glattem Rand Astarte laevigata n. sp. Bünde und Cassel, sehr klein mit En Schale und Rand . { Astarte laevigata variet. mit ge- kerbtem Rand von Bünde u. Cassel Astarte substriata n. sp. v. Os- | a > . s ee —öö een | Eocenisch. Neu. m | Miocenisch Arten, 54 55 nabrück. Zwischen scharfen Fur- chen sind viele feine ‚Streifen Cyprina islandicoides Luk. Os- nabrück, Bünde, Astrupp, Cassel, Lemgo etc. auch Subap.. Bord., Sudfrankr., Mainz, Schweitz Cyprina var. db. inflata an’'Ve- 'nus incrassata? Sow, v. Bünde Cyprina PedemontanaJmk. Cas- sel, Subap. Cyprina aequalisSow. T. 21. Suff. Crag, Bünde ? Cyprina affıinis Bnonn. Bünde, Cassel, Subap., Mainz, Schweitz Cytherea undata Basr. Pl. 6. f. 4, Bünde, Bord. Cytherea nitidula Am. Da Paris, Subap. = Cytherea erycinoides Laie: Bünde, Bord, Subap. und Paris Cytberea lincta Em. ge u. Subaps Cytherea pusilla? Desu. nn Bünde, Paris . . UNE Cytherea subrugosa- n. sp! ES Lemgo Cytherea deltoide ar Cass. * f Bünde, Paris, London Cytherea pygmaea?n. sp Cass. | Venus Brongniartı PAyRAUDEAU, Venus dysera minor Broecm, v. Bünde, Bord., Subap , ur, Podol., Wien und Cassel‘ Venus vetula? Basr. von Bünde, Touraine, Bord., var. minor von Cassel und Bünde ° Venus puellata? Lanmk. Bünde, Paris Venus tenuis? Disk Cassel und 6 Paris . Veherichrähe siealatrı So Ti 490. f. 3, von Bünde und Cassel, dann im Sufolk Crag Venericardia decussata Fk und Desn. Cassel, Bünde, ea Paris . Venericardia tuberculatan. sp. Cassel, Bünde . Cardium rugosum n. sp; ähnlich dem ©. turgidum Lamk. Bünde Cardium subhillanum n. sp. ahh- | | |Pliocenisch x x % ii + Fee T + 4.4 Eocenisch -+ 67 68 69 70 713 72 73 74 75 16 lich den C. Hillanum Sow., wel- ches aber im Greensand von Eng- land und im Quadersandstein von‘ Sachsen vorkommt; auch ‚in Engl., Subap. und Südfr., von Cassel | Cardium verrucosum? Desn. v. Cassel, analog zu Mouchy uud " Castel 'Gomberto : Cardium planatum Bene Öas- e}r sel, Bünde, Subap., sl fn Sie- benbürgen, lebend { v ’e Cardium affine n. sp. Cassel . Zu nabe punakaaen n. sp. Bünde, Cassel, Mainz : x Cardium subp unctatum v: “ Bün- de,-.Cassel u. Turin; hat doppelt so viel Streifen als C.,puncta- ; tum. Broccar’s 3 Cardium fragile Broocan, Bünde, Cassel, Subap. el Car ık strıatulum Bu is er sel, Subap. und Südfr. .- Iscesirdia cor Lamk.i.vor ‚Bünde: (Var. minor., dicker und kürzer); Subap., Südfr., wen. ‚Düssei- dorf etc. - Arca diluvii Tamm. vom Cassals ; auch zu Wien, Bord.; Tour., Sub- ap. , Südfr., Schw... Raten, Sie=: Br Podolien etc. Arca didyma Broccns,, Cassel, Dax, Subap. Arca: quadrilatera Lahr. Cassel, | Dax, Paris, London „u. Arca punctulata zn. sp, *. Bünde Pectunculus cor Lamk. Osnabr., Bünde , Lemgo, Bordeaux, Daz.,; Wien . a Pectunculus polyodenta Bronn,, v. Bünde, Osnabrück, Cassel, Or- tenburg, Subap. , Siebenbürgen, Mainz, und lebend kasand >h Pecetuneulus dispar Derr. und Desn., Bünde, Bord.,. Paris 5 Pott ebene obovatusı von. Wiü- heimshöhe - . . . Peetunculus obliquus N. spi an Var. praeced.? — Cassel . . Pectunculus auritus, Derk, Broccnı, v. Cassel, auch in Süd- frankr., uud den Subap. Pliocenisch Miocenisch Eocenisch. —_ | el 122 mn 81 S2 83 84 86 87 88 89 90 9 92 93 96 97 98 99 —ÄÄÄ——————————————————— nn — ——————— Pectunenluspygmaeusn.sp. ähnlich den P. minimus v. Sow. im Oolith x N . J Nueula laevigata Sow. T, 192, f. 12. von Bünde; auch im Crag Marl von Holy Wells . 3 5 Nucula margaritacea Lmk. von Cassel, Bordeaust, Paris, Mainz, dolien, auch lebend : 1 Nucula decussata n. sp.? von Bünde und Astrupp; Längenstrei- fen werden von tiefen Queerfurchen durebschnitten ; oder Variet.?v.N. Placentina Lamr. der Subap. Nuceula tenuistriata Brons, Var. v. N. striata Lamk. v. Cas- sel, Südfr., Subap. Wien etc. . Nuecula nitida, Broechı, DeErR., Nucula subcostata n. Sp. v. Bün- de, Cassel . Paris . 2 e f. 16. Cassel, Subap. wu 807, Modiola Iinkarıs n. sp. Binde, Astrupp, tiefe Wachsthums-Ringe durchschneiden die äusserst feine Schale . e F ei Modiola striata n. sp. v. ‚Cassel _ minuta n. sp.‘v.. Cassel Lima bulloides Law, L. nivea Ren. BroccHı, Cassel, Bord, Subap. Peceten limatus Gorvr. T. 94. f. 6. von Cassel und Angers Pecten trıiangularis Münsr. GoLpr. 95. 2, Ösnabr. . Ä 95. 8. Cassel } Pectenstriato- costatik Müner. Gouvr. 96. 1 Bünde ’ Pecten he Sow. 394, f. 2, '3, 4. GoLDF. 96. Angers, Doue, von Bünde und Chaz von England Pecten Hoffwannı Gocnr, T. 96 f. 4. von Bünde |Pecten hybridus Minis dan. T. 96. f. 2 von Bünde. Der Name . Engl., Südfrankr., Siebenb., Po- Bünde, Cassel, auch Subap. Nucula miliaris? Desu. Bünde, Modiola carinata Broccn, T. 14. Längenstreifung der sehr dünnen’ Pecten asperulus Müssr. 'Görr. ° | Pliocenisch Miocenisch | Eoceniseh. Neu. — te — 440 — Arten. Pliocenisch 118 122 P. ambiguus musste abgeändert werden, da er schon da war Peeten decussatus Münst. GLpr. ° 96. 5. Cassel e Pecten decemplieatus Münsr. Goupr. 96. f. 5, von Astrupp und Düsseldorf . Pecten laevigatus GoLr. 97. f. 6. Bünde, Astrupp - h Pecten propinquus Münsr. Goror. 97. 7 Bünde, Astrupp -.- Pecten bifidus Münsr. GoLpr. 97. 10. Bünde, Cassel - Pecten nitens Goupr, 97. 11. v. Bünde . . . Pecten Menkei Gore. 98. 11. von Astrupp Pecten Hausmanni GoLDr. 97. 8. von Bünde a F ; Pecten Münsteri Er 98. von Astrupp h - Pecten ne er Minsm. GoLpor. 98. Astrupp > = Pecten semistriatus Mönsr., Goupr. 98, Bünde h Pecten substriatus Münsr, Guor. 99. Astrupp Pecten Demileiusulasıs Men Goror. 99. Astrupp Pecten pygmaeus Münsr. Gozpr. 99. Bünde, oben Be unten 20 Strahlen Ä Spondylus biformis n. sp. ? 0s- nabrück, auch in Italien . Ostrea subdeltoidea Münsr. 0. deltoidea Gor»r. 83. 1.v. Bünde ist verschieden v. ©. deltoidea Sow. aus Kimmeridge Clay Ostrea callifera Lamk. GoLDrF. 83. £. 2. von Bünde, Alzey bei Mainz, Ungarn . Ostrea gigantea Sow. T. 64., von Bünde . Anomia striata Broccnt, Gorpr. 88. f. 4. Bünde, Subap. ...“ Anomia orbiculata Ba.,GoLpr. 88. 5. Bünde, Subap. } Anomia ephippium Lm., Goxor. 88. f. 6. a. b. var. minor, von Bünde und Castellarguato , auch in Südfrankr. und lebend . . Anomia squamosa Lin. GouDF, Miocenisch Eocenisch nn [en | N [I —m— nn I) + + +4 HH Harn — 441 = S < 88.f. 7. Bünde, auch lebend u, ın Subup, E . . . . ı24 |Anomia lens Lamk. Gorvr, 88. f, S, Cussel und Dax s 125 |Terebratula grandis Brumenen T. gigantea "Sentorn. vid. Buv- MENB. Spec. Archaeot, tell. Tab. I, fig. 4. Fig. optima. (Göttingen 1803) Terebratula grandis var. b. bi- sinuata, nicht Desn., v. Astrupp Terebratula grandis var. e. ampulla von Bünde. Brocchı, Lamx., DEFR., Rıs., BRons, SERR. zu Nizza, Andona, er Ca- labr., Süd/rankr. - Perehratula grandisvar.c, bean. succinea. Bünde und Astrupp, ähnlich T. suceinea Desn., wahr- scheinlich nur junge ' Exemplare mit Sehr dünner Schale. Die eigentliche T. bisinuata: Des#. habe ich im Becken von Os- nabrück unter vielen 100 Exem- plaren nie gefunden. 136 /|Terebratula subpulchellan. sp. von Osnabrück hat Ähnlichkeit mit T. pulchella Nırsson aus der Kreide . - : 2 . » Summe der Bivalven 1 |Cleodora conican, sp. v. Cassel und Custellarg. . R - 2 |Dentalium ineurvumRex Bronn Bünde, Sudfrankr., Siebenbürgen, Castelllarg., Tusc., Calabr. ete, lebend . 3 |jDentalium bulbosmmi Bronx, Bünde, Castellarg. } . 4 |Dentalium entalis Brocchn, Fis- sura? Brons, oderE. incertum Desn., v. Bünde, Castellarg. . 5 iDentalium fossile Lm.. Bronx, Cassel, Bünde, Subap., Loretto, Südfrankr., Mainz, lebend . » 6 |Dentalium dentalis Lıw. Broce., Bünde , Subap., Piemont, lebend . 7 |Dentalium aprinum Lim. Broc- cHI, Subap., Binde ! . u 'Pliocenisch Lk | Miocenisch ! =. Eocenisch. Neu. — U :Arten. 8 |Dentalium brevifissum Desu, 9 Calyptraea obliqua, Infundi. 16 17 21 22 Cassel,. ‚Bünde, ‚Angers bulum obliquum Sow. 97. 1. Cassel, Bünde, noch bei Dax und in London clay . nd Calyptraea minuta n. sp. "Ron- ca, Cassel Bulla semistriata Dksn., Cassel Bünde, auch Dax und Paris Bulla ovulata Desn. Bünde, such Dax, Paris und London | Barlte acuta GRATEL. Cas- sel, Dax a Bulla linearis n, sp. ; an Variet. B. lignariae? von Cassel . — minuta Desm., Cassel, Bün- de, auch bei Dax und Paris Bulla cingulata n. sp., Cassel Auricula ringens (var.) Lamk. Cassel, Paris, Daz . j res bulimiformis 2. sp. 2 Bünde, Daz . 5 Melaniacostellata a Bünde, Dax, Paris, Bordeaux, Subap. — Rissoa wid. 45—46. Melanopsis Dufourii Basr. ‚Das, Cassel, Castellarg. Neritina pieta Sow. v. Bünde, Miesbach, im London clay etc. Natica canrena Lin. Casseliund Bünde, Subap., Dax, Leognan, Sicil., Engl. Crag, Morea, Südfr. Touraine, Wien . : Natica glaucina Lamk. Cassel,; Bünde, Dax, lebend, Subap., Sie, benb., Podol., Molasse ar Scalaria subacuta Sow. T. 16 \ - untere Fig. Busr. v. Bünde, Dax Scalarıa subacuta var. b. mu- tica Sow. 577. f. 2. v. Bünde etc. : Scalaria Tilesii n. u.: Tıres.. Abhandlungen Tab. 1. f.4 C,C. FE, von Cassel e Scalaria limata n. sp. "Bünde ae geniculata Barocckı, T. 16. f. 1. Bünde, Bord., Subap. Scalaria minuta Sowus Bünde; Crag von London > } s Scealaria similis Sow. Bünde u. Crag .- — Pliocenisch | | +. + er | Miocenisch + HH he | Eocenisch Arten, Delphinula marginata Lam. . Bünde, Dax - Delphinula trigonostoma Basr. Bünde und Dax . - Delphinula substriata nm. sp. Bünde . . Delphinula heliciformis n. sp. Bünde, Cassel - Delphinula costata Bronn, Sto- matia costata Brocchı, eine kleine Far. v. Cassel u. Subap. Trochus nobilis n. sp. v. Osna- brück Trochus striato- _puweratis n. sp. Bünde . . Trochus erenulatus Broccnn, ie V. f. 2. Bünde, Ischia . Troehus miliaris Broccnuı, T. v. f. 1. Bünde, Nizza und Subap. Trochus cumulans, Ar. Br. Bün- de, Subap. Turbo pustulosus n. sp. ähnlich den T. Parkinsonii Basr. ir Bünde . . . Turritella terebra Lim. Br. T. 6. f, 8. Bünde, Südfrankr., Cassel, Sieilien, Cray, lebend . ; , Turritella conoidea? Sow., Cas- sel, Crag - Turritella subangulata Srun,, “= Brons, und T. acutangula Broccen, Cassel, Bünde, Subap., Südfrankr., Schweitz, lebend Turritella marginalis Brocchnt, T. 6. f. 20. Cassel, Bünde, Sub- apen., Sudfrankr, - Turritella tricarinata n. sPs Bünde . . a . Cerithium granulosum Ren., Berocens, Basr. lebend, Volterra, Bordeaus, Bünde, Sicilien Cerithium varicosum Brocchı, Subap., Bünde . Pleurotoma tuberculosa Bier Daz, Cassel s . 5 Pleurotoma elongata Bası. Daz, Cassel, Bünde . : . 2 Ple Aroto ma ] eine noch nicht bestimmte Pleurotoma | kleine Art. Rissoa cimex Bast. Dax, Cassel, Bünde, Subap., Südfrankr. . Rissoa pusilla Grarer. Dar, Cas- sel, Bünde, Toscana Jahrgang 1835. =. |Piiocenisch. | Miocenisch.|f ud e || ke = 2 = || nah Ss 3 8 | ss IE I® < = |22.2 8419 [eW r =) 55 | Rissoa canceliata (FrEMINVILLE) | Daz, Subap., Bünde . 2 sec 56 | Rissoa varicosa Basr. Merignac, Cassel 8: > i I cc . ea Fususj,, noch nicht bestimmte kleine er “ + L H 59 | Cassis RondeletiBasr.T. 8. f. 22. AIR Y u. 4. f. 13. von Cassel u. Bord. c 60 | Pyrula clathrata Lamek. Das, Nizza, Bünde und Cassel ... .. ds ler 61 | Pyrula elavarioides ‚n..,s. von Bünde .. : x } 62 | Buecinum costulatum Buoccan Subap., Cassel, Bünde, Südfrankr., Nizza, lebend. A sk 63 | Buccinum ae Bros cHı, Subap., Cassel, Bünde. . IR: 64 | Buccinum asperulum Beoccnr, Bist., Subap., Dax, Bord., Süd- frank., lebend : alndelh [aa 65 | Ancıllaria conflata Bor, "Wien, Cassel . Ä g ne 5 Tr Summe der Univalin kalt, Cephalopoda foraminifera. Stichostegues p’ORrs. »D Sm 71 Nodosaria D’Orre.. ' R & 1 | Frondicularia pVORrE .».. . F de|ı ı 8 IFrondiculina Münsr. . s h . 1 7 5 |Vaginulina D’ORre. 5 : ; 1 4 9 !Marginulina DORrRB . s : 1 8 2 |Planularia n’Ore. Mal. h : 2 Ennalostegues. ı | Bigenerina D’Orr, « i r F 1 7 ! Textularia v’Ors. i 2 i i 1 8 8 Dimorphina p’Ors. su. { Sl 1 Polymorphina p’Orz. . Ä E - 215 20 1 , Virgulina p’Ore. . . erhnine Ä 1 |Sphaeroidina - . . i F Helicostegues. ı !|Clavulina v’Orse. . j 5 j ; 1 2 |Bulimina v’Orn. . ; k . 2 3 'Valvulina p’ORrRE. . P , : . i 1 1 — 45 — g "3 N 2 5 5 2 E = 3 |Rosalina v’OrB . & s 2 g L 2 12 Rotalia n’ORE. 4 h R P g 2 3 7 4 |IGlobigrrina D’ORR. . F & 1 1 2 ı |Planulina D’Ore. AR a R 1 ı |Planorbulina p’Ore - A N 3 1 ı |Anamolina D’Ore. e x k R \ 8 |Robulina v’Ore . ° ! h x 3 7 ICristellaria D’ORB. L v f a 7 2 INoniona D’Orez. s nal. T P 1 1 Agasthistegues D’ORE % |Biloculina D’ORrr. x F 2 > 1 N 1 2 |Spiroluculina D’Ore. . R 3 Ä 2) 7 |Triloculina D’Ore. , | ! F % 2 3 18 |Quinqueloculina v’OrRR -. 4 ? 10 3 4 1 159 Summe der Cephalopoden-Arten 33 | 29 | 10 | 87 Die in den ältern Tertiär-Formationen vorkommenden Nummuli- nen p’OrR8R., so-wie die Spirolinen, von welchen. bei Paris und Bordeaux 7 Arten gefunden sind, und sämmtliche Entomostegien fehlen gänzlich im Osnabrücker Becken. Zur Vergleichung der Cephalopoda foraminifera (nD’Ore.) benutzte ich 415 fossile Arten meiner Sammlung. ", Se = = = R7) E ; Ss = = = = 3 < LS page | Pa | |E. Cirrhipeden, Urustaceen. 1 !Baleanus stellaris Broccnt, von Astrupp, Bünde, Andona, Nizza, | Südfrankr. und lebend : h + F | 2 ‚Balanus porosus Brumene. Arch. | Teu. T. ı. f. 1. von. Osnabrück | + 3, Balanus linearis en von Astrupp | | r 4 |Balanus zonariusn. ep. v. 0s- | | nabrück . . k ö ay 5 ‚Pollicipes radiatus n. sp. von | ı Astrupp E 6 |Cytherina hau Tal Münar. Osnabrück, Cussel, Dax, Custell- | arguato . : Tb | 7 |Cytherina ads Münsr. Osna- brück, Cassel, Paris, Bordeaux, Castellar quato . Bee ne 8 Cytherina scabra Müner. Osna- | | \ brück, Bord. r i4 15 16 17 18 10 un mn © 0.) Nummern Cythberina fimbriata Münst. Os- nabrück, Castellarquato .. . Cytherina rugosa Münsr. Cassel, n Castellarguato . Cytherina plicata Münsr. v. Os- . nabrück Cytherina Müllerii Münsr. 0s- nabrück, Cassel, Bord., Paris Cythberina angusta Münsr. Osna- brück, Paris, Bord., Castellar- quato, und lebend . Cytherina subovata Müssr. Os- nabr., Castellarg. Cytherina arquata Münst. 0Os- nabr., Castellarg. - Cytherina subdeltoidea Minsr. Osnabrück, Paris, Bord., Castell- arquato, auch in der Kreideforma- tion (analog) . Cytherina compressa Münsr. Os- nabr.; analog auch in der Kreide Corystes? speciosus 2. sp. von Bünde, der grösste und ausgezeich- netste Decapode meiner Sammlung Au Wirbelthieren. F. Fische, von Prof. Acassız bestimmt. Lamna appendiculata Acassız, Osnabr., Ital. . Lamna erenidens A. Osnabr. Bünde . - Lamna denticulata As. Cassel auch Ortenburg . . . . Notidanus Kain Sense Acass. Cassel . . Sphaerodus parvus Ac. v. Cas- sel und Osnabrück . . . Sphaerodus n. sp. ebendas. . Myliobates _ von Cassel, neu, G. Reptilien. Rana antiqua Mönsı.. Knochen: aus dem rend. von ae brück » + * % + ak £ | Pliocenisch HH HH ES & = ® © E sı:18 ; 3] # zZ = = H. Säugethiere. 11 |Phoca ambigua n. sp. viele Kno- chen - Stücke und Zähne, welche noch in und neben dem Scheitel liegen, aber theils der Phoca, theils Otaria anzugehören schei- nen a RT 0% 5 T II. Becken von Sternberg. 1 |Solen fragilis Lam. Desn, Pl, 4. He ER R k =) 2 |Corbula rostrata Drsu. Pl. 8. Pr. 5... |. Ss 3 |Corbula pisum Sow. T. 209. f. 4. 2-1 4 —_ a de Sow. T.:209. Bianin. mr 2-1 5 |Corbula rugosa Lam. Desm, PI. 17. £. 16, 17, 22. 9% 515 6 |Tellina rostralina Desn. PI, 2 Ba f.113—-15. |. i 15 7 |Tellina pustula "Desn. PI. 13. f. 9. 10. . : 5 8 |Lucina minuta Desm. "PL. 17. f. N N 15. 16. =) =) 9 |Lucina elegans? Desn. pl. 14. 0 Ten 1 DER ; 11 |Cytherea elegans Lam. Dxsm, PEIBD.if. 8.0. |. Do 12 |Cytherea pusilla? Desn. Pl. 22. IB TB. 3; 'S: 13 [Venus tenuis Desn. Pl. 23. £."" | 18. 19. . \ e 14 Venericardia elegans Dis. Pl. 26. f. 14—16. ! = 15 |Venericardia aculeataDesw. pP, Bo, a. ©. = 16 |Venericardia squamosa? Desn. Pl. 26. f. 9. 10. lebend 4 — 17 |Venericardia decorata n. sp: 2-4 18 |Cardium turgidum Sow. T. 346. Er. 5 19 |Cardium nitens Sow. T, 14. un- tere Figur . . Sıh 20 |Cardium planatum Krsıer, Broc- h N eus, T. 13. Fig. 1. im Mittelmeer iD 21 |Cardium subpunctatum n. sp. a 0 DO 22 Arca granulosa Dssn. Pl. 32. er 2.97. 1 e ; . . . O Nummern » ww » r 34 35 Arca globulosa Desn. Pl. 33. £. 4. 5. 6. . Arca diluvii Lamk. ganz gleich mit der im London clay verkom- menden Art, analog zu Dax, Bor- deauz, in Touur., Cassel, Castell- arqguato Arca quadrilatera Lane. 13 Desn. P. 34. f. 14. . Pectunculus pulvinatus Lan, Desn. P. 35. Nueula NR aaie Desu. PL, 42. f. 1 —6. b Nucula fragilis? Dean, Pl, 36. f. 10—12. . ° . Nacula elaberrima N. "sp. e — pygmaean. sp? . - Avicula, nicht genau zu bestimmen Pecten plebejus Lamek. Desn. Pl. 44. f. 1—4.. : Pecten multistriatus Den, var. a. Po 41. f. 18... . Pecten multistriatus var. hi Desm. P. 44. f. 5 — 7. Spondylus multistriatus Desn. Pl. 45. f. 19. Ostrea plicatella Des. Pl. 50. f. 2 —5. i - . : Summe der Bivalven- Arten Cleodora strangulata? Busr. (Vaginella) > Dentalium entalis Da 5 Des, Pl. 15. t. 7. : Dentalium costatum? Sow. T. 20. £. 8. \ Dentalium abatikesta Desu, pl. 18} f.13L £ Dentalium substriatum, N. sp. Bulla attenuata Sow. 464. f. 3. — cylindrica Desn Pl... f. 10—12. » Bulla elliptica Sow., N A f. 6. ‘ Bulla line ER 1. 0 Bulla conulus Dxsu. PL. V. £. 34 — 36. Bulla milita? Dik. PD. 2 f. 16. 17. — subovatan. sp. . . — Deshayesiin sp. . . — ıinflatan sp. . I . | Pliocenisch o( o( 59 | Miocenisch o( Eocenisch. o( oC o(o( DO o 0o( DO 0 ol o(o(o( {3} © o(o(o( Nummern. Lebend Pliocenisch Miocenisch Eoceniseh. Nou 15 |Auricula turgida Sow. T. 163. f. 4. und \ : rt 16 |Auricula buccinea saw) T, 465. pi 0: f. 2, Voluta buccinea Broccnı, Marginella aurieulata nv Bois. Beide Arten scheinen nur Varietäten von Auricula rin- gens zu seyn . & I, 17 |Auricula spina Desn. Pl. VII. f.110. 11! ‘ai 18 |Auricula simulata Sow. Ti 163. f, 5—8. var. . Ss 19 Auricula bimarginata? Diesen ": PULS, mı12llas:hi. ne rw 20 |Melania gracilis n. sp, > S al 2 polita? Desm. p. 14. f. 120.21. | i 5 22 |Melaniıa nitida Lane. Dani P. R 13. £ Joa. a. rim 23 |Melania pusilla, Rissoa pu- 1 sılla GrarteLou . a BEI: 24 |Melania costata Sow. T. 241. 2 f. 2, [ . . ® ® 25 |Natica epiglottina LAmk. var. similis Sow, T. 5. die zwei mmitt- len Figuren . ; 26 ‚Natica @analiculata Ten P. 21. £.49...18. ’ x . 27 Tornatella striatopunctata n.|sp. |. N 28 |Trochus agglutinans nel Dass 29 Turritella incerta Desan, Pl. 37. FT m. > s 30 'Turritella ediern Der Pl. of o( oz. 8 39. 20. 3 > s 2 31 |Turritellan. 7 - . - 32 (Cerithiumn. SH.? - 33 Pleurotoma KÄnıcalon "Sow. | 146. f. 6. Pleurotoma edlen Som 146, f.17: und is,}: x Pleurotoma ach min aba Saw. 146. f. 4. ; } Pidurotomä Barso MEukrrwn 3.8 2.7: i i , ; O0 Pleurotoma subcostatan. sp | Pleurotoma subdentatan. sp, äbnlich der Pl. dentata- Lamk.. 39 |Pleurotoma comma? Sow. T. 146. £. 5. : F 40 |Pleurotoma flexuosa n. sp. o( 2 ZUTErEgT Er Se Nummern mn | tere ee m m mn [m - 450 - Pleurotoma terebra Basr, Pl, 3. f. 20. Pleurotoma ee Sad 146. x f. 12, & ; Pleh ala subdenticulata n. sp., die auch im London clay identisch vorkommt a F e Pleurotoma laevicostata n. sp. =- v noch unbestimmte neue Arten. Cancellaria mitraeformis? Broceni T. 15. f. 13. Ä A Fun: bulbiformis Lamek. Sow. . 291. 1—6. A ah: complanatus Sow.. 423. Bug 3: Fusus einige Sow. T, 525. f. 112: : Fusus Bee ee Pl. 4. f. 1. — funiculosus Lamk. Pl. 4. f, 15. 2 Fusus asper? Sow. T. "274. £. 4. 5. 6. und 7. Fusus longaevus Lamz. Sow. 63. — gracilis n. sp, . . ° — semicostatus 2, sp. . noch nicht bestimmte neue Arten. Pyrula clathrata Lau. Pl, 4. f. 8. — elegans Lamr. Pl. 4. f. 10. Murex Bartonensis Sow. T. 34. — gracilis n. sp... . . ur tubifer Busteror, Sow. . 189. f. 5. 6. ln. Eunkellafa 2 Bven, Pi. V. 1—4.., - Cassidaria depressa v. Buch, Pl V. f. 5—7. . . [) ® Cassis pygmaean. sp. Buccinum lavatum Branven, Sow. 412. f. 3. 4. s > Nassa asperula Baar. var. a Beoc. V. 8. |. Nassa granulata Sow. 7, 110. f. &. Nassa thrbinellße var. Bess — lavata Sow. T. 412. f, 3: 4, — plicatella n. sp. . — angulata Broccnm T, 15. f; 18. . . . . Nassa semilaevis n. Sp. Terebra ea Liım«. Pl. 2. I / A . fl Pliocenisch oc 0 o( o(: qT ol o( |Ptiocenich o( 0( Eocenisch o( o( o(o(o(o( oO Do( 0o( 00 of o(Do( o jm o( 0o( Neu. o( o(oCo(o( o(oC o( o( — 451 — (GmnBEEESSEEEEBEERESEBEREEBEEREEBENE - - E Selle & = © (5) © z E > 2 = zZ PER EDN = 76 |Mitra plicatella Lime. PI. 2. R 8. . ED} ® . . o 77 |Nodosarıa noch nicht bestimmt tl 78 |ITriloculina unbestimmbar . o = Von Zoophyten fanden sich Bruch- stücke vor: 79 |Lunulites urceolata Lamk. N 2-1 114 Summe aller Arten zusammen 2. JA a u LM Br Ur CD] Ma (0 Di ac Leororp vox Buch hat bei Beschreibung der beiden Cassidarien noch folgende von mir noch nicht gefundene Arten erwähnt: Nucula rostrata, N, laevigata und N. deltoidea, Pleurotoma monile, P. oblongnm, P. pustulatum, Turritella tri- carinata, Rostellaria pes Carbonis, Ranella gigan- tea, Corbula rotundata, Mactra trigona, Tellina patellaris, Pecten pleuronectes, P. striatus, Bulla ovulata, Dentaliumelephantinum, D.incurvum, Ve- nus dysera An Überresten von Fischen fand ich Zähne von 2 Arten Lamna, 1 Art Otodus, viele Ohrknochen und Stacheln , verschieden von den im Osnabrücker Becken vorkommenden Arten, Briefwechsel. Mittheilungen, an den Geheimenrath v. LEONHARD gerichtet. Böckst-in, 7. März 1835. Die Naturgeschichte der Gletscher hat noch immer sehr viel Fabel- haftes, was Einer dem Andern nachschreibt. Ich habe Gelegenheit, jährlich sehr oft auf Gletscher zu. kommen ; unsere ‚Gruben. in Rauris liegen ganz in der Gletscher - Region, und die meisten Stollen‘ münden sich in dem krystallreinen ewigen Eis. Da unser Zechenhaus ‚selbst ganz vom Gletscher umgeben ist, so hat man sogar Gelegenheit, sei- ner Anschauung in der warmen Stube sich zu erfreuen. Der bekann- ten Gletscher-Klüfte sind zwei Arten: solche, deren Richtung mit dem Gebirgsrücken, an dem sich der Gletscher anlehnt, parallel gehet, und andere, die senkrecht vom Rücken ausgehen, der zugleich Wassertheiler ist, Die Klüfte erster Art theilen Gletscher oft in Etagen. Durch die Kombination beider Arten von Klüfte entstehen freilich nicht selten mancherlei Richtungen derselben, die sich jedoch immer ‚auf die Grund- form zurückführen lassen, Die vom Rücken senkrecht ausgehenden Klüfte entstehen ganz einfach durch die Trennung der Eismasse durch ihre eigene Schwere, und sind die tiefsten, indem sie wenigstens bei ihrer Entstehung meist bis auf den Felsengrund niedergehen. Noch andere Klüfte bilden sich durch das auf dem Gletscher abfliessende Wasser, das Gräben ausspült, welche endlich zu Klüften werden, die häufig mancherlei Richtung und Formen erhelten. Die Klüfte füllen sich oft wieder aus, indem Schnee in ihnen liegen bleibt, der wieder zu Eis wird. Die Klüfte sind meist in der Mitte am breitesten und spitzen sich beiderseits aus. Die Ausfüllung geschieht an den Enden wegen-des engeren Raumes schneller, als in der Mitte. Sehr breite Klüfte, die oft nicht einmal die flüchtige Gemse übersetzen kann, da ihre Breite 6 und mehr Klafter beträgt, füllen sich oft durch den Einsturz ihrer 8, — _ Seitenwände, Meiner Ansicht nach füllen sich die Klüfte immer durch Einwirkung von oben aus, nie durch Zusammentreten der Wände von unten. Dass der Gletscher Steinmassen aus seinem Innern hervorhebe, gleichsam durch das Schliessen der Klüfte herauszwänge, ist eine ir- rige Ansicht, begründet im Aberglauben des Volkes, für das die Glet- scher immer etwas Unheimliches haben. Die Steinmassen, welche auf den Gletschern liegen, sind an ihre Stelle entweder durch Einsturz naher Felsenkämme oder durch Lavinen gekommen. Diese Felsen nun bleiben auf dem Gletscher liegen und werden durch das Schmelzen des- selben sichtbar, daher man in warmen Sommern Felsen zu sehen be- kommt, die man früher nicht sah, die aber vielleicht schon seit Jahr- hunderten an ihrer Stelle liegen. Diese Steinmassen schreiten häufig mit den Gletschern vor, häufen sich und bilden dann die Morainen, Haben Sie nichts von den sogenannten Rinnern in Tyrol gehört? In dem dortigen Fahlerz - führenden Kalke, aus der Formation des old red Sandstone und der älteren Grauwacke, zeigen sich angeblich Röhren- förmige Lagerstätten (Gänge), die nur geringe Mächtigkeit und Strei- chen haben, aber bis zu 200° Teufe bekannt seyn sollen. Ich wendete mich desshalb an meine Freunde in Tyrol und werde, was ich erfahre, Ihnen mittheilen. RussEGGEr, Catania, 8. März 1835. Auf meiner Reise durch Italien im Jahr 1815 glaubte ich zwi- schen Pietramala und Cvvigliajo ein Haufwerk vulkanischer Gesteine entdeckt zu haben: wenigstens trugen sie ganz das Aussehen derselben, Die zur genauern Untersuchung aufgenommenen Bruchstücke wurden jedoch wieder verloren, so dass ich keine Gelegenheit hatte, mich von der Wahrheit der gemachten Beobachtung zu überzeugen. Ich sprach seitdem oft mit reisenden Naturforschern über. die Sache, allein nir- gends ergab sich eine Spur, dass jene Felsarten je die Aufmerksamkeit erregt hätten. Viele stellten sogar. das Vorhandenseyn vulkanischer Massen zwischen Boloyna und ‚Florenz gänzlich in Abrede. Auf mei- ner Heimreise von Stuttgardt, (1834) war es mir vergönnt, meine Beob- achtungen an Ort und Stelle zu wiederholen , - obwohl nur im Fluge ; indessen überzeugte ich mich, dass in. der That Gesteine in der er- wähnten Gegend sich finden, welche, wenn dieselben auch nicht alle Merkmale wahrhafter vulkanischer Produkte tragen — vielleicht in Folge der im Verlauf von Jahrhunderten erlittenen zerstörenden Ein- wirkungen — dennoch unzweifelhaft den plutonischen Gebilden beige- zählt werden müssen. Wenn man von Bologna nach Florenz reist, so begiunt bald das Ansteigen jenes Theils der Apenninen, welcher ober- halb Pietramala befindlich ist. Der ganze Landstrich ‚besteht aus Lias und seinen Mergeln; die Schichten fallen gegen S.O. Am westlichen —- 44 — Thalgehänge findet man mehrere Hirten-Hütten, Caprena genannt, und gegen Westen an einen Felsen sich anlehnen, der die Gestalt; eines kleinen Kraters hat und in seinem Aussehen von):den Lias- Gebilden sehr verschieden ist. Zwischen Pietramala und Corigliajo erhebt sich zur rechten Seite des Weges. ein ziemlich Kegel-förmiger Berg , beste- hend aus einem Haufwerk zersetzter oberflächlich gebleichter Gesteine und mit augenfälligen Spuren Statt gehabter Einstürzungen und Aus- höhlungen ; zum Theil sind diese Räume wieder erfüllt mit Trümmern der Felsmassen , welche im Innern meist rothbraun gefärbt erscheinen, aussen raub und mit Eisenoxyd-Hydrat überdeckt. Rings, um den Berg her sieht man Trümmer-Haufwerke und darunter grössere Blöcke, die jedoch leicht zerfallen. Das Gestein ähnelt in manchen Stücken einer grauen Hornblende-Lava, oder richtiger einem Diorit; in andern Exem- plaren nähert sich dasselbe mehr einer Art von Serpentin , zuweilen hat es auch Konglomerat-ähnliches Aussehen von 'thonigen und Eisen- oxyd-Hyarat- Theilen, und in noch andern Fällen sieht die Feisart wie aufgelöster Trapp aus. Der Berg zeigt sich wesentlich. verschieden von Allem, was die Apenninen in dieser Gegend aufzuweisen haben; er und seine nächste Umgebung tragen ein vulkanisches Gepräge.‘. Ohne Zweifel hat man es mit plutonischen Durchbrüchen durch ..das Lias- Gebilde hindurch zu thun; dafür sprechen auch die Störangen, welche die Lias-Schichten erfahren haben, indem ikre gewöhnliche Neigung gegen S.O. in ein nordöstliches Fallen umgewandelt worden. — Mögen dortländische Geologen eine genauere Untersuchung vornehmen ; für die Erklärung der Gas-Ausströmungen zu Pietramala und für andere geologische Phänomene wird die Sache nicht ohue Interesse seyn. C. GEMMELLARo. Neapel, 4, April 1835. Ich sehe mich veranlasst, Ihwen einige Nachrichten über unsern Vulkan mitzutheilen. ‚Vor wenigen Tagen hatte derselbe, nach einer Ruhe von sieben Monaten, eine ausserordentliche und heftige Eruption. Um 7 Uhr Abends begann der Ausbruch. Das ganze Innere des gros- sen Kraters, dessen Umkreis über eine Stunde beträgt, war nur ein mächtiger entzündeter Schlund.‘ Die Explosionen folgten einander nicht, wie gewöhnlich, in mehr und’ minder langen Zwischenräumen, sondern es dauerten dieselben ‘ohne Unterbrechung fort. Ihre Heftigkeit war ungewöhnlich gross. ' Man kann wohl sagen; dass nicht nur gewaltige Massen, sondern ganze mächtige Stücke von ‚Bergen emporgeschleudert wurden ; denn in Neapel, folglich in geradliniger Entfernung von zwei Stunden, stellten sich jene Massen noch in der Grösse eines Kubik- Meters dar. Sie fielen alle in der nächsten Umgebung des Vulkans nieder, den sie, gleich einem feurigen Mantel, überdeckten. Gleichzeitig vernahm man ein furchtbares Brüllen, und Donner - ähnliche Detonatio- = MB = nen waren ohne Unterlass zu vernehmen, Die Häuser in Neapel beb- ten, wie bei einer Erd-Erschütterung.. Furcht und Schrecken verbrei- teten sich in allen, am Bergfusse gelegenen Dörfern, und selbst in der Stadt’ war man nicht ohne, bange Sorgen. Was besonders auffallend, das ist, dass: ungeachtet dieser grossen Thätigkeit des Vulkans kein Lava-Erguss Statt hatte, weder aus dem Krater, noch aus den Abhän- gen des Berges; . an dem nämlichen Tage, um 9 Uhr Abends, folg- lich nach seiner Dauer von’ zwei Stunden, endigte die Katastrophe ganz plötzlich ; 'um Mitternacht war auf dem Gipfel keine Feuer- Spur, auch nicht'der mindeste Lichtschein mehr wahrzunehmen‘, und am folgenden Tage sah'man selbst keinen Rauch. — Seit den zehn Jahren, dass ich den Vulkan beobachte , ist mir keine, in ihren Phänomenen 'so seltsame Eruption vorgekommen. L. Pırza. Böckstein, 16. April 1835. In« fortwährender ‚Betrachtung jener. merkwürdigen Lagerstätten, die Eigenthum, der :Granit-,: Gneiss- und Schiefer - Gebilde: der: Zentral- ketten sind, und die man grösstentheils als Gänge: bezeichnet, kann ieh niebt umhin mich; der: Ansicht hinzugeben; :dass beinahe alle: — weit eniferot 'wirklichen Gängen, ‚z.B. den Trapp- und Porphyr « Gängen in verschiedenen Formationen, ähnlich zu iseyn.— keine Gänge sind, son- dern -als kontemporär ‚unter sich und mit dem Gebirge, alsöwahre 'La- ger betrachtet werden müssen. | Ich 'habe über.'diesen' Gegenstand-schon recht viele; höchst interes- sante Erfahrungen gesammelt, und werde, wenn es mir 'glückt, diesel- ben zu bereichern ‚und Stich -haltende ‚Beweise zu liefern, woran ich nicht zweifle, Etwas über kontemporäre Gänge schreiben: | Neulich. fand ‚man 1. Stunde, von hier, im Wildbad: Gastein, bei Einreissung einer: ziemlich. alten Mauer , ganz zwischen den Steinen eingemauert, eine kleine Kröte, die sich, an die Luft gekommen, nach einiger Zeit lebhaft bewegte. Leider. wurde das Thier: weggeworfen und ich kann daher weiter nichts Näheres darüber mittheilen, RussEGGEr. Neapel, 12. Mai 1835, Nach der grossen Eruption vom 1. v.M. blieb unser Vulkan ruhig, allein seine Ruhe ist keine vollkommene, denn ohne Unterlass häben Rauch-Ausströmungen in grosser Menge Statt; das Innere’des Kraters ist ganz von Rauch erfüllt: Alles deutet auf einen nicht fernen Aus- bruch hin. HPrPirtä! Bern, 26. Mai 1835. Die Neuchäteler Geognosten, Acassız und Montmoruin, behaup- ten, dass, keine. älteren Jura-Petrefakten im gelben Kalk von Neuchätel vorkommen :. ‚niemals hätten sie deren getroffen, überhaupt nie andere als Kreide-Petrefakten. Vor Kurzem ist nun auch sein: Hamit gefunden worden. .Eine,.merkwürdige Thatsache erzählte: mir Acassız vor weni- gen, Tagen: bei. Orde nämlich bildet der gelbe: Kalk ,: eder die ;juras- sische“ ' Kreide einen selbstständigen Gebirgsrücken: mit nach beiden Seiten abfallender Schichtung, so dass sich-an:.der Hebung der Kreide in, ‚dieser Gezend, wahrscheinlich gleichzeitig mit. der alpinischen' He- bung, nicht zweifeln lässt. — Unter. mehreren: alpinischen Kreide-Petre- fakten, ‚die.ich, zur Vergleichung nach Neuchätel, geschickt hatte,’ sind viele für ganz identisch mit denjenigen des dortigen gelben: Kalkes er- kannt worden. Wie sonderbar, dass ungeachtet dieser gewichtigen Ana- logieen, dann wieder so starke Differenzen zwischen beiden Sediment- Gebirgen uns entgegentreten, dass z. B. im Jura keine Spur von dem in den Alpen so mächtig auftretenden Fueoiden - Sandstein sich findet. Die Folgerung liegt nahe, dass diese Differenzen keine’ ursprünglichen, sondern: durch: die-Hebung selbst hervorgerufene' seyen ‚dass der Fu- coiden-Sandstein in den Alpen und 'Apenninen als ein Hebungsprodukt zu. betrachten. sey, während ein verschiedenartiger Prozess‘ die ‘Ent- stehung: so mächtiger Trümmerbildung im Jura wmschlossen habe, © Am auffallendsten tritt uns diese Differenz bei Genf entgegen‘, woin den Foirons: gavz. alpinischer Charakter‘ vorherrscht', Fucoiden - Sandsteine und mächtige Trümmerbildungen, während der ganz nahe Saleve juras- siseh:ist und kaum Spuren alpinischer Einwirkung ‘bemerken lässt. — Vor. Kurzem habe ich nach Hrn. 'v. Buon’s wichtiger Arbeit unsere: Te- rabrateln. durchgesehen ‘und genauer bestimmt. ' Mehrere Folgerungen in meiner Alpengeologie haben hiedurch neues Gewicht erhalten.‘ So 2. B.. findet sich" die ausgezeichnete Kreide - Terebratel T. plieatilis sowohl am: Bürgen bei Stanz als am Hohen- Messner in der 'Sentis- Kette. . Die: Terebrateln von’ letzterem Fundorte hatten mich früher ver- leitet, »als wahrscheinlich auszusprechen, dass am Sentis auch jurassische Bildungen .hervortreten; ‚nun “aber fällt jeder Grund, ‘die Hauptmasse dieses Gebirges von seinen tieferen Schichten zu trennen, ganz weg, sofern nicht neue Entdeckungen uns eines: andern belehren. Unter den Petrefakten meiner Spielgärten und Gastlosenkette habe ich nun, für mich‘ wenigstens ‘unzweifelhaft, T. trilobata Müsst. und T. rostrata:erkannt, welche beide diesen Kalk als obersten Jurakalk charak- terisiren .helfen.! Immer noch bleibe ich aber im Zweifel über eine Te- rebratel dieser Ketten, die. ‚ich in meinem Buche .als T.. inconstans aufgeführt habe. . Ebendaselbst ist T. rostrata als T. depressa, T. trilobata als T. inaequilatera bezeichnet worden. Mehrere Terebrateln von der Montagne de Fis vermag ich dagegen nicht in v. Bucw’s Arbeit aufzufinden, ich halte sie für neu; ebenso eine sehr grosse unbeschriebene Species aus dem Nummuliten - Sandstein der kleinen Kantone. Von St. Gallen haben wir neulich eine Sammlung alpinischer Petrefakten aus dem Gebirgsstock des Sentis erhalten, wel- che die früheren Resultate aufs Schönste bestätigen, es sind ausge- zeichnete Kreide-Petrefakten, u. a. em Turrilites Bergeri. In der ganzen Breite des Gebirges von St. Gallen bis an die südlichen Gren- zen von Graubündten, wo die tiefen Thalgründe oft Profile von 6000 bis 8000 F. Mächtigkeit entblöst haben, sind bis jetzt ausschliesslich Kreide- Petrefakten gefunden worden, so dass diese in BRonGnIarT’s „Environs de Paris“ noch so bescheiden auftretende Formation hier eine Bedeu- tung gewinnt, gegen welche das ganze übrige Sekundär-Gebirge, vom Mondfelder-Schiefer bis zum Portlandstone sich verhält wie der Brocken zum Montblanc. Nur im Übergangs-Gebirge finden wir wieder Forma- tionen, die nach eben so kolossalem Maasstabe ausgeführt sind. B. STupDer. Mittheilungen, an Professor BRONN ‚gerichtet. Ludwigs-Saline Dürrheim, 6. Juni-1835, Sie haben im ersten Hefte Ihres Jahrbuches für 1835 einen Bericht über die Vorträge ‚in .die mineralogisch - geognostische ‘Sektion der vor- jährigen Versammlung in Stuttgardt abdrucken lassen, in -welchem ich jene vermisse, welche von Arsgrrı über seine Trias unter Vorzeigung seiner ganzen Sammlung des ‚bunten Sandsteines ,' Muschelkalkes und Keupers und aller darin vorkommenden grösstentheils noch’ nicht abge- bildeten Versteinerungen denjenigen Gelehrten zum Besten gab, die sich darum interressirten, und welche Sie vielleicht mehr als viele andere Vorlesungen interessirt haben würden. voN ÄLTHAUS, Neueste Literatur. A. Bücher. 1833, [v. Münster :] Verzeichniss der Versteinerungen, welche in der Kreis- Naturalien - Sammlung zu Bayreuth vorhanden sind. Bayreuth, 115°pp.'8°. Promenades aux environs de Clermont et du Mont D’or, ou Souvenirs du congres geologique de 1833. Clermont-Ferrand in 8°, 1834. | Ron, Arzan:'-A:Manual :of Mineralogy, comprehending the more re- cent: discoveries in the. mineral Kingdom. Edinburgh. D’Auguissons DE Voisins: Traite de geognosie etc. par AMEDER Bvrar: Tome II, 650 pP. 8°, Paris. F. BENzEnBERG : die Sternschnuppen sind Steine. Bonn, 1824, 8°, mit 4 Steindrucktafeln. En. Bravier: Notice statistique et geologique sur les mines et le ter- rain a anthracite du Maine. Paris 8°. J. BovisLet: Coquilles fossiles du calcaire d’eau douce du Cantal, Clermont-Ferrand. 8°. T. A. CarusLo: Osservazioni sopra i terreni postdiluviani delle Pro- vince&Austro-Venete. Padova. 94 pp. 8° (48 kr.). T. A. CırunLo: memoria geognostico -zoologica sopra alcune con- chiglie fossili del calcare jurese, che si eleva presso il lago di Santa Croce nel territorio de Belluno, leita all’accademia di Pa- dova il 15 Maggio 1834. Cortesı: sulla scoperta del scheletro di un quadrupede colossale fra- strati marini fatta in un colle del Piacentino. Piacenza. G. Cuvier: Recherches sur les ossemens fossiles etc. 4re edit. in 8°. avec atlas in 4°. Tome I—IV. y u Eris o8 Breaumont: Recherches sur quelques -unes des Revolutions de la surface du globe, presentant differens exemples de cuincidance entre Te redressement des. couches de certains systemes des mon- taynes, et les changemens soudins, qui ont produit les lignes de demarcation, quwon lobserve entre certains etages consecutifs des terrains de sediment. : Paris, 52 pp. 8°. LinoLex and Hurron: the Fossil Flora of Great Britain, Lond. 8°, 1834, Oktober-Heft [5 shi 6-d;]: mit Otopteris obiusa; Strobilites Buck- landi ; Cyclocladia major ; Sphenopteris Williamsonis ; Otopteris acuminata, Asterophyllites jubata ; Pecopteris Whitbiensis; Pinus primaeva ; Zamia crassa; Abies oblonga. B. Lroyp: un address delivered at the third annual meeting of the Beast Society of Dublin, on the 13 of February 1834. 36 pp. . Dublin. Mrs. ea, (mödo TALcoTT) & Letter to the President and Members of the geological Society, in answer to certain observations con- tained in Mr. GREENOUEH’S ARREIRTSATY Addres uf 1834. Lon- don, .S°. Mammart: a Collection of, Geological Facts and practical Observalions, intendet to elucidate the Formation of the Ashıby Coal Field. — Ashby de la Zouch. Cu. MosRken:, Memoire sur les ossemens fossiles WElephans trouves en Belgique. 23 pp. 4°. Gand, ScHmerLing: Recherches sur les ossemens fossiles decauverts dans les cavernes de le province de Liege. IIIe Livrais, Liege in 4°, Plan- ches in Fol. (cfr. Jahrb. 1834, S, 412). 1S35. Bericht und Gutachten der Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaf- ten über ein in den Kalkstein-Gruben bei Sorau in.der Niederlau- sitz aufgefundenes fossiles Menschenbein, nebst einer lithegraphir- ten: Abbildung desselben (aus dem N.-Luus. Magazin besonders ab- gedruckt) Görlitz 8 SS. 8°. H. G. Bronn: Lethaea geognostica, oder Abbildung und Beschreibung der für: die Gebirgsformationen bezeichnendsten ‚Versteinerungen, 1I. Lief. mit VL.lithogr. Tafeln, 9 Bogen. Text und 1 Bogen Tabel- len, Stuttgardt (vgl. Jahrb. 1835, 2. Heft, pag. 238 u, f.). Herıcart pe Tuuey: notice sur les puits artesiens d’Essone,, "Corbeil et Suisy-sous-Etioles, Depart. de Seine- et- Oise, et sur lu neces- site de tuber entierement les puits fores dans les terruins permea- bles, fissures ou caverneux. 24 pp: 8°, Paris. K, €. v..Leonuarn: Lehrbuch der Geognosie und. Geelogie, mit 8 iithogr. Tafeln in 4° und mehreren Holzschnitten. 544 Bogen Text gr. 8°. Stuttgardt. L. A. Necker: le regne mineral ramene, aux methodes de Vhistoire naturelle, 8°, Paris. Jahrgang 1835. 30 — 460 — Rennu: Apercus geologiques sur. la vallee de Chambery, 83 pp. 8°. .. Chambery. Rozer: Traite elementaire de lau: A Paris 1835, 538 pp. 8°, avec un allas de 13 planches in 4°. G. H. v. SchuBeErT: über die Einheit der Bauplane 2 Erdveste, eine Rede am 76. Stiftungstage in der Münchner Akademie gehalten, München, 25 SS. 4°. 1835. Virter et BosLaye: la Geologie de la Grece, 4°. Livr. VIT, feuill, 33—38 (vgl. Jahrb. 1835, 3. Heft, pag. 358). B. Zeitschriften. 1. Transactions of the Geologeical Society of Pennsylva- nia Vol. I, Part. I. 180 pp. wit 6 plates, 8° Philadelphia 1834, August. Rıca. C. Tarror : über die geologische Stellung gewisser Gebirgsschich- ten bei Lewistown, Mifftin Co., Philad., welche viele Seepflanzen aus der Familie der Fucoiden enthalten. S. 5—15. J. Dieksor: Versuch über die Gold-Region der Vereinten Staaten. Ss. 16—32. J. Green: Einige Versuche über geschwefelte Eisenerde aus der Graf- schaft Kent, Delaware, uud über die Bestimmung ihres Handels- werthes. 8. 33—36. J. Green: Beschreibung eines neuen Trilobiten von Nova Scotia: 'Asa- phus? erypturus. S. 37—39. RB. Hırcran: über den Zahnbau bei den lebenden und fossilen Edentaten. S. 40—45. R. Hırran: kritische Notizen über verschiedene organische Überreste, welche bisher in N.-America entdeckt worden, nebst Beschreibung einer neuen Eurypterus-Art. SS. 46—112. A. ven Rro: Bemerkungen über C. U. Surrirn’s Treatise of Minera- logy' mit der Übersetzung der Charakteristik‘ der = Ordnun- gen u. s. w. von Breituauer. S. 113—136, A. ver. Rıo: über die Verwandlung von Silber - Sulphuret in Gediegen- Silber nach Becoverer’s Methode. S. 137—138. G. Troost : über die Lokalitäten in Tennessee, wo die Fossil - Reste von Mastodon, Mommont und Megalonyx gefunden wor- den. S. 139—136. Komite’s- Bericht über die Verfolgung der Rappahannock-Gold-Gruben in Virginien. S. 147—166. T. G. Cremson: Analyse des Kupfererzes von Hunterdon County in ve Jersey. S. 167. Miszellen. 8. 168—-175. Mitglieder-Verzeichniss: 8. 177— 179. = MR = 2.0. J. B. Kanssen: Archiv für Mineralogie,.Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde, Berlin 8°. (vgl. Jahrb, 1834, S. 340 — 341) enthält ausser Berg- und Hütten-männischen Ab- handlungen : 1834, VL ı, u, (624 SS. und xn Taf.) Kröpen: über dis Lagerung des oolithischen Kalkes in der Nähe von Fritzow bei Cammin in Pommern. S. 113—148, NöscErATH! über das Vorkommen des Goldes in der Eder und ihrer Umgegend. S. 149—166. Drrves über den früheren Goldbergbau im Waldeck’schen. S. 167—173. STRomEyYER u. Hausmann: Antimon-Nickel von Andreasberg S. 209— 212. = rn Mangan-Bittererde-Alaun und Bittersalz aus Süd-Africa. S. 212—219. Verhandlungen der geologischen Gesellschaft zu London, im Jahre 1832—33 (von Decnen) S. 220—308. A. ScuhnEewer! geognostische Bemerkungen auf einer Reise von War- schau durch einen Theil Litthauens und Volhyniens nach Podolien. S. 311—368; Tf. VI. A. ScHNEIER: über die Gebirgsbildungen des Karpathischen Gebirges in der Gegend von Skole, und den daselbst umgebenden Eisenstein Bergbau., S. 369—420; Tf. VII. C. Krus von Nippa: geognostische Darstellung der Insel Island. 8. 421—525, 'Tf. VII, 1X, Szrro: über das Aobohren weiter Bohrlöcher mit dem Seilbohrer. S. 554—592. Du Boıs: geognostische Bemerkungen über die Länder des Kaukasus, S. 593—606. Tıntscuer: Vorkommen, Gewienung und Aufbereitung der Kobalt-Erze in den Camsdorfer und angrenzenden Revieren. S. 606 — 624. Taf. XIl. [Jahrb. 1835. S. 202]. 1534, VIIL, ı (8. 1—272, Tf, ı—ın). ErgreicH: über das Braunkohlen - Gebirge des Westerwaldes und die zu demselben in natürlicher Beziehung stehenden Felsarten. S. 3—15, Far Ta. Fırıan: über das Verhalten der Soolquellen bei Salze, nebst einer Darstellung von den neuerlich darnach vorgenommenen Schachtar- beiten, durch welche es gelungen ist, eine in ihrem Salzgehalt ge- sunkene Quelle wieder zu heben. S. 52—102, v. Pınnewitz: über die Ableitung der brandigen Wetter auf der Koh- lengrube Königsyrube, nebst allgemeinen Bemerkungen’ über die Grubenbrände in Oberschlesien. 8. 137—153. ZIMMERMANN: über die von Heınk aufgefundene künstliche Feldspath- Bildung im Kupferschmelzofen. S. 225—229 |vgl. S. 342 des Jahrb.) FoRcHHAMMER: über den Oerstedtit. S. 229—230 [S. S. 342 d. Jahrb.] Buxkant: Silberproduktion der Gruben von Veta grande. S. 230—231. 30 * a u Görrerr: über die Bestrebungen. der Schlesier, die Fiora der Vorwelt zu erläutern. 8. 232—249. [vgl. Jahrb, 1835, S. 365 ff.] MammArrt: über die Entwickeluug und Ableitung der entzündlichen Gru- benwetter in den Kohlengruben. S. 259—265. Mımmarr: über die gesalzenen Wasser in den Ashby- Steinkohlen- Gru- ben. S.:266—270. S Maımmarr: über das Vorkommen des Sphärosiderit’s und des. feuerfesten airhanes in der Steinkohlen-Mulde Aslby-de-la-Zouch.. S. 270— 272; 8. Bulletin de la Societe geologique de France, Paris, 8°, (vgl. Jahrb. 1834, S, 544—546). 1834, Tome IV, p. 225 —464. ELıe pe Beaumomt : über einige Punkte in Beziehung auf Erhebungs- Kratere, insbesondere auf die Hypothese der Emporhebung des Cantal. S. 225—289 ; worüber C. Pr£vosr S. 289—291. KeıtHau: Übersicht der Literatur über Norwegens Mineral-Beschaffenheit. Ss. 295—299. Kurs) JuLien Dessarvıns: Jahresbericht über die Arbeiten der naturwissen- schaftlichen Gesellschaft der Insel Maurice während des Jahrs 1832. S. 301— 303. C. Pr£vost: über den angeblichen in Granit liegenden Erhebungskra- ter des Vulkans Pal in Pivarais. S. 304—307. | Rorıson: die Entdeckungen zu Burdiehouse und Craigleith. S. 308—310, E. Rosert: Bemerkungen über das Boulonnais , insbesondere über die dort vorkommenden _ fossilen Knochen und Marmor - Arten. S, 310—317. VirLET: neue Notitz über die Theorie der Höhlenbildung. S. 317—319., _ über das Verbrennen des zum Weissglühen gebrachten Eisens vor einem starken Ofengebläse. S, 319—320. Duvusse: Versuch über Konstitution und Form der Rousses - Kette in Oisans. S. 321—323. Burevx: über die Geologie eines Theiles des Summe-Dept. S. 329—334. Faırınges: über eine neuerlich entdeckte Braunkohlen - Ablagerung bei Paziols (Aude) S. 334—337; mit Bemerkungen von Pr&£vost, Vır- LET, Au. BRoNGNIarT und Rozer. S. 337. Eıie pe Besumont: Thatsachen zur Geschichte der Gebirge von 0i- sans. S. 337—338. Van Breva: über den tertiären Boden in Geldern. S. 341. Croizer: über Reste eines Wiederkäuers, welcher Mochus nahe steht. S. 341. E. Lırter: über das Vorkommen fossiler Te bei Auch Do S, 342— 344. TovußnAL: über VırrLer’s Ansicht von Hölhrlenbildungen. S. 344—347. Rostuorn: seine geognostischen Arbeiten. S. 548. Hıeserr: über die Entdeckungen bei, Burdiehouse u. A. S. 348—349. a 21 a — Durrkxor, DR BoNnNARn. eto.:, über unterirdische Wälder. 8 349—350. (und Bouz): über den. Kalk von. Bleyberg in Kärnthen, S. 350. | 144 A. DE La Marmork: Geognostische: Beobachtungen im Mittelmeere. S. 351357, BERTRAND GESLIN: über den Gyps von Digne (Basses Alpes). S.357—363. Tf. I, Fg. 4,5. V. Lansurnaıs findet Schwefel im Glimmerschiefer des Simplon,; Des Genevez im Talkschiefer von _Gap, wie früher v.. HumsoLpr im Ur- gebirge der Kordilleren. und Lecoo und BovitLLer in einem Granit von. Ambert. gefunden hatten, S. 366. TouLmoucHE: ‚über das Vorkommen des. Gediegen - Quecksilbers. in den tertiären. Mergeln, die einen Theil des Bodens von Montpellier zu- sammensetzen. S. 367—369. Über den Platin-führenden Serpentin des Ural (aus dem Tbeteöneh Han- delsblatte, durch Teruorr). S. 371. Vierer: neue Bemerkungen über den vulkanischen Mrspranz des Mine- ral-Bitumens. S. 372—376. Bovusg£te : Abhandlung über die nat der‘ Treppen - Thäler. S, 376—380; wogegen DE BEaumonT und 'VIRLET: 8. 380. Desnayss, ELıe DE Beaumont und Durr£noy: über das Alter gewisser Gebilde aus der Kreide- und tertiären Periode. S. 331—386, und 388—393; Vgl. Pusch, S. 398, Pr£evost u. A. S. 412—413, Durre- woy S. 419—423, La JoyYe, DE GENEvEZ und Desnayss. S. 423 — 424, Courrer: Beschreibung des Seismometer’s, einer Vorrichtung, um die Stärke und Richtung der Erderschütterungen ‚zu : messen... ‚8. 393 —396. H&örıcarr De Tuury: über die gebohrten Brunnen zu Tours. S. 399—400. Zeuschner: über den tertiären Boden der Gegenden von Zloczow, Olesko und Podhorce in Galizien. S. 400—404. BEBTRAND-GESLIN und DE MontAramBERT! Geologische Notitz ‚über die Gypse von Champs und Vizille.. S. 404—405. Taroost: ‚über ein neues Fossil -Geschlecht Conotubularia und. über Asaphagus [?] megalophthalmus aus Tennessee (die Abhand- lung wird im den. Memoires de la Soc. geol. erscheinen). Rogerson: über einen Ornithocoprolith. 8. 415. W. Scuurz: geognostische Beschreibung von Galizien (in . Spanien). S., 416—418. Cu. L’Eveızr£: geologische Beobachtungen über einige Lokalitäten auf der Grenze zwischen Frankreich und Belgien, welche sehr reich an fossilen Konchylien sind. S. 424, Freuammu de Bertevur: Notitz über die sonderbaren Veränderungen des Wasserstandes im Bohrbrunnen der Seebäder von La Rochelle. S. 424—427; worauf LErEBYVRE. 8. 431. Las Jorge: über den tertiären Portunus Hericarti Desm. 8. 427—429. = a = Lı Jorge: über einen’ am’ Rhein bei Mannheim gefundenen Elephan- ten-Zahn neuer Art, S. 428; worüber C. Pr£vost, $. 429. La Joye: über einen tertiären Belemniten. SS, 428. Dusarrpıw: Abhandlung über die Gebirge der Touraine und einiger Nachbar-Gegenden. S. 432—435, worüber weitere Verhandlungen S. 433-436. I Warrernin: über die aufrechten Stämme in den Brüchen von Treuil bei Saint Etienne, S. 436—437. ! De Konimk : über einen Schwefelkies-Kern des Nautilus un De Fr. (N. Aturi Bast.). S. 437—441. Er war im tertiären Thone zu Schelle , 2 Stunden südlich von’ Ant- werpen auf dem linken Schelde - Ufer in Gesellschaft vieler andern Konchylien gefunden und von Warrers an van Mons mitgetheilt worden. Die äusserst genaue Beschreibung bietet nichts wesent- lich Neues. Nat: geognostische Notitzen aus Frankreich. S. 441-444, 1834, Tome V: _ enthält Bov£’s Jahresbericht für 1833 bis 1834, woraus ein Auszug nicht t: Rgheh zu veranstalten. 4. Böllecr de la Societe geolugique de France. Paris, 8°, 1835, Tome VI, S. 1—64. Verhandlungen bei der Versammlung in Strassburg 1854. BERTRAND - GesLin: über Versteinerungen in Breccien - förmigen, mit schwarzen Porphyren verbundenen Tuffen der Seisser Alp. S.8—9. Rozer: über die gegenseitigen Beziehungen der krystallinischen, Ge- steine in den Schweitzer Alpen. S. 9—10. A. Bıparr: über Verkohlung des Holzes durch dessen verlängerte Ein- lagerung in einem Gebirge von dritter Formation. 8. 11—13, Tauamann: Ansichten über die jurassischen Hebungen' in Beziehung "auf Rozer’s obigen Vortrag, S. 15; worüber weitere Diskussionen bis S. 17. Purton: über die im bunten Sandstein von Ruauxz bei Remiremont (Vosges) gefundene Frontal-Schuppe eines Sauriers. S. 17—19. WALFERDIN legt einen Saurier-Wirbel aus Muschelkalk von Bourbonne- les-Bains (Haute Marne) vor, welchen H. v. Meyer dem Nothe- saurus zuschreibt. S. 19. Movceor : über Vertebraten-Reste des Muschelkalkes in den Vogesen und dem Meurthe-Dept. S. 19—22. GemMmELLARo: Ideen über die Bildung der Erdrinde. 8. 23—29. Bou£: über Erhebungs-Kratere in nicht vulkanischen Gebirgen, mit be- sonderer Beziehung auf den Boden von Kärnthen. 8. 26—32. Tnrerıa:.über die Lagerung des Bohnerzes unter tertiärem Süsswas- ser-Gebilde im Doubs-Dept. (mit Diskussionen). 8. 32—37. ER | TE Geognostische Wahrnehmungen zu Hangebieten, Framont, Barr etc. bei Strassburg. S. 37—49. Mouceor: über Eurit-Gänge im Granit bei Nasviller. S. 50—51. Omauıus p’Harcor : über die geogenischen Erscheinungen, welche der Vogesen-Kette ihr jetziges Relief gegeben. S. 51—52. BoussincauLt: über die Erdbeben in den Anden. S. 52 —57. (Folgen Verhandlungen in Paris.) 5. Gornoi Journal 1833 (Russisches Bergwerks-Journal), Petersburg, 8° (vgl. 1834, S. 645). Heft VII. Tscuamovsky: geologische Untersuchungen in der Gegend von Ekatherinburg, Fortsetzung, mit einer Karte. Über die Kupfer-Gruben des Bergdistriktes Lokteff in Sibirien. — VIH. Geognostische Beschreibung der Gegend um Gorodlagodat, im Norden des Ural, durch eine dahin gesendete Expedition. SCHUMANN: geognostische Beschreibuag der Gegend von Perm am Ural, nıt einer Karte. _—- IX. Beschreibung des Vorkommens des Marmors beim Flecken Ba- | landine im Gouv. Orenburg. . | VosKkoBoInKıorr und GurIErF: Bericht über die geologische Unter- suchung der Ostküste des schwarzen Meeres. Phenakit, ein neues Mineral. — X, Lusımorr: über die Steinkoblen - Formation in Russland und über die Steinkohlen - Schichten darin. I lvanırsky: geologische Beschreibung der Gegend von Marzupul im Gouvt. Ekaterinoslav, mit einer Karte, — XI. Toskın : geologische Beschreibung der Gebirge , welche das Kurlitchine-Thal in Ost-Sibirien einschliessen ; mit Karte. Geognostische Beschreibung des W.-Theiles des Gouvts. Omsk in Sibirien, mit Karte und Durchschnitt. BuTENErFF : einige Worte über regelmässigen Bergbetrieb. BreitHaupt: über einige neulich entdeckte Russische Mineralien. — XI, Prorossorr: Beschreibung des nördlichen Urals, jenseits der Kolonnisation, nach einer 1832 dahin unternommenen Expedition. Toskın (Beschluss von Obigem). Beschreibung von Omsk (desgl.). Butenerr: über die Wichtigkeit [den Betrag?] der Berwerks- Ausbeute. (v. Terrorr im Bullet. yeol. 1834 IV, 409,) Au SZ ug er I. Mineralogie, Krystallographie, Mineralchemie, Bovıs: Analyse eines Zinkerzes (VInst. 1835, 1, 136). Bovis theilte der Sozietät von Perpignan die Analyse eines Zinkerzes mit, welches am Puig Cabrere bei Corsavi (Ost- Pyrenäen) sich. mit einem Sumpfeisenerze vorfindet, und, wenn es nicht davon gese hieden wird, dessen Qualität verschlimmert. Es besteht in 5 Grammes aus: Zinke Eee. 2. 0,449 BISem se else mean EBD Schwefel „2. .0..2.12,0297 Kieselerde . . . . . 0,040 Wasser, Kohlensäure . 0,042 Verlusbr.x . 0% 02... .05020 1,000. G, E. Kayser: zwölf Zwillings- Gesetze, ah welchen die Krystalle der ein- und eingliedrigen Feldspath- Gat- tungen verwachsen. (PoOGGENDORFF, Ann. d. Phys. XXXIV, 120 und 301. C. Naumann: Hemiedrie und Hemimorphismus des wolf- ramsauren Bleioxyds. (A. a. O0. 373). Beide Aufsätze eignen sich nicht zu Auszügen; ‚auch würden; diese ohne Mittheilung sämmtlicher Krystall-Figuren unverständlich bleiben. — A. Breıtuaurr: Spaltbarkeit des metallischen Eisens (Erp- MAMN und ScHweic. SEım., Journ. d. Chem. IV, 245). Ein Stück der Aachner Masse Gediegen - Eisens zeigte, ungeachtet der vollkommenen Duktilität des Körpers, sehr deutliche hexaedrische Spaltbarkeit; die Masse ist ein Aggregat von Krystallen geschmeidigen Eisens. Dieser Umstand scheint für die natürliche Entstehung derselben zu sprechen. = 467 — E. Beısicn und G.»Biıscuor! Beschreibung und Analyse des Phenakits nach einem neuen Vorkommen (PosgEnvorFF, An, d. Phys. XXXIV, 519 ff.). Fundort im oberen Breuschthal unfern Fra- mont. Kıystall-System rhomboedrisch.. Endkanten-Winkel = 116° 40’. Die Spaltbarkeit gewöhnlich kaum bemerkbar; zuweilen aber sehr deut- lich und ziemlich gleich vollkommen parallel den Flächen des Haupt- Rhomboeders und der/zweiten. sechsseitigen, Säule. Härte stets der des Topases gleich. Eigenschwere | = 5, Selten sind. die. Krystalle ganz durchsichtig und ıwasserhell, vielmehr treten meist gelbe und braune Eisenfärbungen {ein.. Ohne Ausnahme findet sich an den Krystallen von Framont die’ zweite reguläre sechsseitige Säule. Selten trifft man, als Endigung derselben das Haupt- Rhomboeder, in der Regel ist ein Di- hexaeder, gerade aufgesetzt auf die Seitenflächen der zweiten Säule, in. der Endigung, herrschend. Zwillinge, gehören. ‚zu .den: häufigen Er- scheinungen. Vorkommen auf der Mine jaune, EINBEWACHSER, in Braun- Eisenstein. — Resultat der Zerlegung: Berabelerter.g 21. 2,00, Sara a Ts Ne 15028 Birapllerden. u es u le LARDED Kalk, Magnesia.u..s..w. ........ 190,030 unaufgeschlossenes Bits SIEHBUlver N SOME ur 2 25202 33,610! Gr, G. Suckow: Krystallform der Kupferblüthe (PogsEnDorrrF, Ann, d. Phys. XXXIV, 528 f.). Krystalle von Rheinbreitbach wurden als sechsseitige Prismen mit Winkeln von 120° und mit geraden End- flächen erkannt. Spaltbarkeit vollkommen rhomboedrisch, In der che- mischen Zusammensetzung nur Kupferoxydul, ohne Spuren von Arsenik oder Selen; Kupferblüthen und Roth - Kupfererz. liefern demnach ein neues Beispiel von Dimorphismus und sind in zwei Spedies : zu ur Zeııner:, Analyse Schlesischer Mineralien. .(Oken’s Isis 1834, S. 637 und 638): a, Bolus vom breiten Berge bei Striegau: Imeselerde Na Bud setr wersnrinen 42,000 Thönerde .i,. vidinsl. ob a) ‚kine ol. 20,125 Talkerde . ..... »: ».,=.. „2 fowsindesaım2.013 Bäsenoxyd s: 2. Aue lnärier 1 ve aaa Be, 23a ua Ab ur en TE Alasser „00: 40% or nee BE, alieiie a aa ar Ba — AGB: u b. Steinmark vom Buchberge bei Landeshut : | Kieselerdeutigo sro," „ara mania 19292 Tlönerdeli „uarstp gu Jrnduu tl „CH SIE „362 Eisenoxydisalhe,t „aeishocdwede water? 0,5 Wasser. 2 wddın. dsl wurd doulmldwes > 14,0 99,9 9 e 'Strahl- Stilbit von Pangelberge ‚bei Nimptsch: 5 Kieselerdei „eis „> a mywmizungtißo,ai Js Thönerde:i „0;2:}, se Wialv „DINNGRr2SV DB Kalle 18 02 229,1 garen u). 6,40. Tälkerde „207 92:1982U393 21412997,53190721 9) Wasser: ii „apdgnHd Zysl) 298 „mEon! 99,71 d. Feldspathiges Mineral (das sich aın meisten dem Saussu- rıt nähern soll) vom Zobten: IP RD ANNE | 2 Kieselerde „ . .„:a@Waeiss 729 38119756,90- Bbonexrde .. cie.nnenseassr (0a sinn SD BEER u N 7 ERBTSFERZARB Wasser; , . ..... =, W..8 „u,sissinsall 31520 Eisenoxyd . . ... .. . ‚eanszrplls2s:0;0 | 99,68 e. Kalait. von Jordansmühle: Dhonerde, ., 2:20... ware MUTOR. Ban Bhosphorsäure . 0... oMaiun. 2 389 Hairnaxyd.. eat tun 68 Bisenpsyd. "E.V Ne 2.8 Wasser BR SR Br TER RES A (Der geringe Wassergehalt dieses Kalaits ist auffallend ; das Mineral hat sonst 18—205 Wasser.) | L ee aus der Gegend von Waldenburg (nach Stein- »eck findet sich das Mineral im Gneisse bei Seitendorf): Kieselerde 2... Au Su N 2788,50 Thonerap, ; au Ahern RR. SEE, Bisenokyd: #197 3 7 3 PNIERBUDA IE 508,00 Chromoxydl '.. 02 0. 0. Sonate 1.277 An Wasser ie ea ne 625 / 99,25 g. Braunes Fossil (aus der Familie der a: kommt im Mandelstein bei Landeshut vor: Köhlensäure .. x ss... 2'3.2 . MY20N0340 Ram... cu u,0 Amann. 0a Ba an Bisehoxydul = ». “10 2.0.0 wie K22A Hreselerde.: u... =. a. 2 0. 3, AU Baader". 220 Re are. 1,8 —__ 99,4 = 49 — (Steht, nach Grocrer, dem Ankcrit am nächsten.) h. Ein für Arragonit gehaltenes Mineral aus Tarnowitz: - Kohlensaurer Kalk .. .2.2..2..79,3 PINKERRINE Kind El WSTTIERtUST WEN a WOHNTE BIREHOSyAUl Tr AU te rn a ECO: EIRHUSSAHTE TE UN ette OO ee 50 WUARSSERUU U Re ONE DORT U ANETTE | (Gehört, nach ZELLNER, zum Kalkspath ; die braune. Färbung dürfte der Humussäure, zuzuschreiben seyn.) Grocker: Grundsätze der Klassifikation in der Minera- logie und Geognosie (Oken’s Isis 1834, S. 592 ff.) Bei einer na- turgemässen Eintheilung der Naturkörper, mithin auch der Mineralien, ist die Hauptaufgabe die natürlichen Verwandschaften aufzufin- den. Dieses ist zwar, allerdings schwieriger, als es oft auf den ersten Blick zu seyn scheint, wird aber wieder erleichtert, wenn man den, aus einer wahren philosophischen Naturbetrachtung hervorgehenden, Grund- satz festhält, dass in. der objektiven Natur nichts ist, was den Ge setzen unseres ‚Geistes widerspricht, wobei. sich von selbst versteht, dass man nichts für ein Gesetz, des Geistes ausgebe , was. bloss auf zufälligen subjektiven Bestimmungen -beruht,: oder gar ein Spiel der Phantasie ist. Nicht durch sogenanntes. Konstruiren a privri , sondern im Gegentheil durch vorurtheilsfreies Auffassen der gegebenen Erschei- nungen und durch tiefes Eindringen ins Allerspeziellste lernen wir den Geist kennen, der in der Natur waltet und sich in jedem Einzelnen ausspricht; nur durch gründliche Würdigung aller, auch der anschei- nend geringfügigsten Seiten der Erscheinungen gelangen wir ‚auf den allein richtigen Weg, der zum ‚natü rli chen Systeme führt, nicht aber dadurch , dass, wir zum Voraus, ehe das Einzelne. in sei- ner reinen ‚Objektivität erforscht worden, ein Fachwerk schaffen , in welches ‚wir die Natur- Gebilde hineinbringen. — Ein natürliches System ist aber nur möglich bei Berücksichtigung aller_ als; wesentlich zu erachtenden Eigenschaften. Es muss daher. bei, Entwerfung . eines Mineralsystems neben sämmtlichen physischen, oder sogenannten na- turhistorischen, Eigenschaften zugleich auf die chemische Beschaffenheit nothwendig Rücksicht genommen werden, und diese vereinigte Berücksichtigung .des beiderseitigen Charakters ; schliesst kei- neswegs eine Inkonsequenz in sich, ‚wie Einige geglaubt haben; es ist vielmehr das einzig richtige. Verfahren, weil.es das rein Objektive ist. Bei Behandlung empirischer Gegenstände müssen wir diese nehmen, wie sie sind; die Form muss sich nach dem Stoffe richten; das umgekehrte Verfahren ist ein subjektives und, weil, ohne Nothwendigkeit, die nur der Stoff auferlegt, ein willkührliches ; daher denn aus diesem Grunde ein lediglich auf äussere Merkmale gebautes Mineralsystem ein ebenso — A470 — willkürliches , wie ein rein ‚chemisches, da in beiden das Objekt, statt nach seiner, ganzen: vollen Natur aufgefasst zu werden, nur,von einer Seite in Betrachtung gezogen wird. — Wiewohl indessen beiderlei ge- nannte Eigenschaften bei der Klassifikation auf möglichst; gleiche Weise ins Auge gefasst werden sollen, so lässt sich dieses doch wegen der verschiedenen. Beschaffenheit der Körper selbst nicht durchgängig gleich- förnig in Ausführung bringen, vielmehr erhalten, eben nach der Natur des Gegenstandes, die Eigenschaften der einen oder der andern Art oft eine mehr ‚oder minder prävalirende Bedeutung. So ist es einleuch- tend, dass bei den krystallisirten Mineralien die physischen und Gestalts- Eigenschaften von grösserer Wichtigkeit sind, als bei den unkrystallini- schen, bei denen dagegen der chemische Charakter mehr als bestimmend hervortritt. Andererseits muss die Berücksichtigung dieses letzteren Charakters in allen den Fällen wieder eine Einschränkung erleiden, wo der physische Kollektiv: Charakter (der Habitus) mit dem’ isolirt daste- henden chemischen kontrastirt ‘oder nach dem ‘Standpunkte’ ‘unserer Keantnisse zu 'kontrastiren scheint , in welchen Fällen dem physischen Charakter der Vorzug gebührt und daher auch von diesem die Entschei- dung über die Stelle im System abhängt. — 'Näch diesen ‚Grundsätzen, welche auf einer rein ‚objektiven Behandlung der Mineralien beruhen, hat GLocker eine Eintheilung der einfachen Mineralien ver- sucht, “wobei er. "hauptsächlich die Feststellung der natürlichen Fa- milien und eine, den Verwandtschaften angemessene, Aneinanderrei- hung der Gattungen sich zum Zwecke setzte, zugleich aber auch zu zeigen suchte, ‘dass die Berücksichtigung der chemischen Zusammen- setzung sich mit der Zugrundlegung des Habitus bis zu einer gewissen Grenze, sehr gut in Vereinigung bringen lässt. Das so entstandene Mineralsystem (wenn man es in dem in neuerer Zeit “üblich 'geworde- nen etwas uneigentlichen Sinne so nennen will) beginnt mit den kohli- gen und harzigen Substanzen, den Anthraziten und Asphaltiten,, durch welche sich das Mineralreich an das Gewächsreich anschliesst, “geht durch die geschwefelten Substanzen , Thiolithe, ‘Cinnabarite, Lampro- chalcite und Pyrite zu dem Metallen, nämlich den gediegenen als den 'reinsten Mineralsubstanzen fort, von diesen zu den Oxydolithen oder Metalloxyden und zu den 4 von der Gesammtzahl der Familien ausma- che Melody den" welches grösstentheils Silikate sind und worunter die Sclerolithe (Edelsteine) als die vom physischen Stand- punkte aus vollendetsten Mineralgebilde die mittelste Stelle einnehmen, und schliesst mit den salinischen Mineralien, welche drei Gruppen, die der Metallhaloide, Metalloidhaloide und Hydrolithe bilden, wovon die letzte die Gebilde neuerer Zeit enthält, die einem grossen Theile nach mit den künstlich darstellbaren Salzkrystallen identisch fsind und sich zuletzt an die dem allgemeinen Reich der Elemente angehörigen Schnee- und Eis-Krystalle anschliessen. Wiewohl in seiner Grundlage und den ober- sten Gliedern noch unverändert, ist dieses System doch seit seiner ersten Entwerfung (1830) in vielem Einzelnen vom Verfasser verbessert wor- - zur — den. = Dieselbe Idee der natürlichen Verwandtschaften, welche der An- ordnung der einfachen Mineralien zu Grunde liegt,’ lässt sich mutatis mutandis auch auf ein System der Gebirgsarten anwenden, Denn "die Geognosie hat gleichfalls ihre Familien wie die Oryktognosie. Wiewohl eine den heutiges Tags so gesteigerten Anforderungen der Geognosie Genüge leistende Eintheilung der Gebirgsarten eine sehr ’schwierige Aufgabe ist, so dürfte man sich doch der Lösung derselben wenigstens vorläufig noch am meisten nähern durch Trennung der Versteinerungs- leeren von den Versteinerungs-führenden Gebirgsarten, von denen man die ersteren nach der Massenbeschaffenheit, die letzteren 'nach ihrer Altersfolge in weitere Abtheilungen bringt, welche man als geognosti- sche Familien betrachten kann. Eine nach dieser Idee''entworfene Ein- theilung der Gebirgsarten führte Grocrer gleichfalls aus. Dieser Ent: wurf kann sich zwar, da er zwei ganz verschiedene Momente,’ die Klas: sifikation nach dem Alter und die nach der Gesteinsbeschaffenheit, 'in sich vereinigt, den Vorwurf einer Ungleichheit des Prinzips zuziehen ; allein es liegt dieses in der Natur der Sache, und ist beim ge&enwär- tigen Zustande der Geognosie wohl nicht zu vermeiden. Die Einthei- lung scheint wenigstens (eben weil sie in den beiden Hauptklassen ihrem Objekte angemessen ist) mehr naturgemäss zu seyn, als die jetzt so häufig in Anwendung gebrachte Eintheilung in geschichtete und un- geschichtete Gebirgsarten, weil bei dieser Trennung: die der Masse und dem Vorkommen nach verwandtesten Gesteine, welche in der Nätur: die unmittelbarsten Übergänge in einander zeigen, aus: ihrer natürlichen Verbindung gerissen und unter ganz verschiedene Abtheilungen ‘gestellt werden müssen, — und ebenso auch mehr naturgemäss, als eine durch- gängig befolgte Klassifikation nach dem Alter , weil dieses bei den so- genannten plutonischen Gesteinen doch immer mehr oder weniger hypo- thetisch ist. Jede Anordnung ist einseitig, die entweder ganz allein das petrographische oder allein das geologische (die Bildung und das Alter der Gesteine betreffende) Moment befolgt; man muss beide be- rücksichtigen, und die Natur der Gebirgsarten und Gebirgsformationen muss entscheiden, ob dem einen oder dem andern: die Oberhand zu- kommt. — Der Verfasser eröffnet in seinem geognostischen System die Reihe der Gebirgsarten mit den neuesten und entschiedensten Feuer- produkten, den xaz’ g£0xv sogenannten vulkanischen Gebilden, schliesst daran die massigen Gebilde älterer vorhistorischen Zeiten , jedoch , um jede Hypothese zu vermeiden, lediglich in solchen Gruppen , die nach der Massenbeschaffenheit charakterisirt und benannt sind, wodurch sich die Familien der den neuern vulkanischen am allernächsten verwandten augitisch - amphibolischen, der feldspathigen, sowohl trachytisch - por- phyrischen als granitischen‘, der glimmerigen und der quarzigen ver- steinerungsleeren Gebirgsarten von selbst ergeben. Von diesen geht er über zu Gebilden, welche , bei weitem grösstentheils noch massig, nur selten undeutlich geschichtet, durch ein theilweises Auftreten von Versteinerungen (deren Vorhandenseyn sich aus der Art der muthmass- lichen Entstehung, dieser Gesteine in und aus Versteinerung - führenden oder: wenigstens in unmittelbarer Berührung mit solchen ergeben dürfte) eben so, sehr. eine Anschliessung an die zweite Klasse, d, i, an die.ei- gentlichen Versteinerungs - führenden Gebirgsarten beurkunden, als ein im. ‚Bildungsakte. stattgefundenes Oszilliren zwischen ruhigen Nieder- schlägen von oben und gewaltsamen Erhebungen von unten. In der ebengenannten zweiten Klasse sind die Gruppen durch die Formationen gegeben und. folgen aufeinander in der durch ihr Alter bestimmten Ord- nung von der Grauwacken-Formation an bis zu den Diluvial- und Al- luvial-Gebilden :herab, wobei die Lias- und die Kreide-Formation wieder zwei Hauptruhepunkte bezeichnen ‘und somit in der ganzen Klasse 3 grosse Abtheilungen 'als eben so viele Zeiträume dastehen. So. schlies- sen ‚sich. die jüngsten Petrefakten-führenden Gebilde wieder an die jüng- sten Petrefakten-leeren an, als welche beide in einerlei Zeitepoche, aber durch verschiedene Naturkräfte entstanden sind und noch entstehen. Und so. stellt das geognostische System des Verfassers einen Cyclus dar, wie das oryktognostische, welches letztere von den Salzbildungen der Gegenwart zu den jüngsten Kohlen - Bildungen enklytisch _zu- rückkebrt. A. Breitaauer: neue Gewichte von Mineralien, deren Ei- genschwere zum Theil auch noch gar nicht bekannt war (ERDMANN und ScHWEIGGER, Journ. für Chem. IV, 272 ff.): 4) 2,629 Gemeiner Kieselschiefer, von Siebenbürgen im Erz- gebirge. 3) 2,761 Sogenannter Bitterkalk; von Iringen am Kaiserstuhl. 3) 3,7417 Eugnostischer Karbonspath; von Roiluf bei Chemnitz. Derbes archigonales Eisen-Erz oder Ilmenit, 4) 4,793:{ von der Miaskischen Schmelzhütte am Ural, in Beglei- 5) 4,794 ( tung des eumetrischen Zirkons im Granit vorkommend. Schwarz und muschelig. 6) 2,550 Comptonit; vom Vesuv. (Wesentliche Berichtigung der zeitherigen Angaben.) 7) 2,361 Desgl.; angeblich von Tichlowitz in Böhmen. In Drusen eines basaltischen Eisenthons vorkommend. 8) 3,002 Klein- bis feinkörniger Batrachit; aus Tyrol. 9) 22,109 Gediegen Irid, ein nicht durchaus dichtes Korn, Vom Ural. 10) 47,840 Zwei ale grosse und reine, Körner Iridosmin; vom Ural. 44) 3,185 Flussspath-Krystall; von Waldshut am Rhein. 42) 1,989 BraunerSchwefel; von Radeboy bei Krazina in Oroatien. 13) 2,724 Frischer grünlichgrauer Spazolith;. von Arendal, in Norwegen. — 493 — 5 . a u WERNER’ Halbopal) ; vom Donat bei Freiberg. 16) 3,625 | 17) 3,626\ 48) 2,700 Meroxener Karbon-Spath (Kalkspath,R. =405°44'); von Tharand, 49) 7,108 Kalaminer Bleispath, weiss (weisses Grünbleierz); von-der heil. Dreifaltigkeit bei Zschopau im. Erzgebirge. 20) 3,588 Durchsichtiger Epidot- Ban Mittel zwischen Oliven- und Pistazien-Grün; aus Piemont. ' 34) 3,551 (Noch näher zu bestimmender) By welcher mit für Kolophonit ausgegeben wird, fettigglänzend und schön gelblichbraun ; von Arendal in: Norwegen. 22) 3,437 Retinophaner Pyroxen, der gewöhnliche Kolopho- nit, ebendaher, 23) 3,850 Kolophonit, der a dodeka&@drischer Granat ist, und wohl zu. dem Aplom gehören möchte; ebend. *). 24) 3,976 Schwerspatherde, mit teen Then noch gemengt; von Nenkersdorf bei Borna in Sachsen. 25) 2,510 Metaxit; aus Schlesien. 26) 2,518 Pikrolith; ebendaher. 27) 2,554 Berggrüner Lasionit (Wawellit); von Langen-Striegis unweit Freiberg. 28) 2,981 Grünlichgrauer, fast berggrüner Nephrit. Von einem Blocke, der 76 Pfund. wog, und der noch mehr Gewicht haben musste, da von einigen Seiten Stücke bereits abgeschnitten waren. Dieser Block soll in einem Kriege vor etwa 200. Jahren von einem Polnischen Offi- zier aus der Türkei mitgebracht worden seyn. Seit 100 Jahren befand er sich in einer Familie in Sachsen, die zum Theil aus Polen stammte, 29) 2,952 Körniger tremoliner Amphibol (Tremolith); von Sala in Schweden, wo er mit Arsenikkies im Talkschiefer vorkommt, 30) 2,574 Alaunschiefer; von Strehla (an der Elbe) in Sachsen. (Ist bis jetzt der einzige Alaunschiefer, in welchem Chiastolith vorkommt.) 34)'4,450 Schwerspath aus dem Elbstollen, welcher nach den Steinkohlenwerken des Plauen’schen Grundes getrieben wird. 52) 2,741 Syngenetischer Karbon - Spath (der schwerere Kalkspath R. = 105° 8%); ebendaher. 35) 2,705 Polymorpher Karbon-Spath (der leichtere Kalkspath RB. = 105° 81‘); ebendaher. 34) 4,787 Leberkies; von Freiberg. 35) 5,063 Schwarzer, bei durchgehendem Lichte röthlichbrauner, Stilpnosiderit; aus dem Reussischen Voigtlande. *} Diese drei Substanzen, welehe man zusammen Kolophonit genannt hat, und die für das Auge bei manchen Abänderungen 'keine Verschiedenheit darbieten, erkannte Br. deutlich als Pyroxen, als tetragonaäalen und als dodekae- drischen Granat an Spaltungs- nnd Krystallgestalten. Der meiste-Kolo- phonitist tetragonal. — 1 — Schörl, welcher wohl dem dichromatischen angehören‘ dürfte; aus dem Pfitsch-Thale in Tyrol. 36) 17,500 Iridosmin in reinen Köruern vom ‚Ural. 37) 2,655 Gemeiner grünlichgrauer Quarz; von Plauen, 38) 2,185 Galapektit; von Baumgarten in ‚Schlesien. 39) 2,702 Ein dem Magnesit ähnliches Ni Begleiter des Keroliths; vom @umberg in Schlesien. 5 .40) 4,202 Almandaner Granat; von Bräunsdürf bei Freibery. 44) 5,255 Ein: problematischer, licht lauchgrüner' Pyroxen, in Basalt eingewachsen; aus Schlesien. nische 42) 3,520 Schwarzer Amphibol; von Orpus in Böhmen. 43) 5,577.Stängliiger Kies; von Riechelsdorf. in Hessen. (Soll Biarsenit von Nickel mit wenig Biarsenit von Kobalt enthalten, Sa jedoch ein Gemeng zu seyn.) 44) 6,195 Kobaltischer Markasit (weisser Speiskobalt); ein nicht ganz frischer Krystall; vom Schneeberg. 45) 6,504 Desgl. Bruchstücke von Krystallen;; von a 46) 6,561 Desgl. vom Schneeberg. 47) 6,369 Desgl. vom Matthias zu St. Michaelis bei reiben 48) 6,554 Desgl. schön weiss‘ und frisch, ‘dem WASSERS etwas ähnlich; vom Schneeberg. 49).6,565 Desgl. regelmässig baumförmig zusammeiisshägfie ah stalle ; ebendaher. _ ‚ 50) 5,029 Oktaedrisch krystallisirter und''fast re zusammen- gehäufter gemeiner Schwefelkies; ebendaher. 51) 4,2384:Berthierit; aus FIR Auvergne. 53) 7,562 Diatomer Wolftamit; aus Brasil dem von: Eh- renfriedersdorf höchst ähnlich. 53) 7,125 Weissnickelkies‘(Biarsenit von Nickel, Brüchsie on einer derben' Masse) ; von: Schneeberg. 54) 3,481 Bruchstück -eines grossen Krystalls einer sehn a nen Titanit-'Abänderung;'von' Arendal im Norwegen. 55) 2,619 Gelblichweisser tetartiner: Felsit (Tetartin), Begleiter der grossen: Topas - Krystalle’ von Mabaschka am Ural. Die Krystalle gehen in ockergelbe,: derbe Masse über ; welche: 2, 647 wiegt, aber mit Eisenoxyd-Hydrat gemengt:'ist. 56) 9,612 Gediegen-Wismuth; aus Brasilien. 57) 1,857 Mineral ‘von. Friesdorf ; bei: Bonn (zeigt vor dem Löth- rohre bituminöse Gehalttheile). 58) 2,969 OQuwarowitz,von‘Bisersk am Ural. 59) 4,797 Weiches Mangan-haltiges Erz, ‚was‘, in derben Massen vorkommend, neben undeutlich lateraler Spaltbarkeit sehr deutlich ba- sisch spaltbar ist; von Treue. Freundschaft: zu. Lanugberg bei Schwar- zenberg im Erzgebirge. Kommt auch aufı@nude » Gottes am Schimmel im Johann Georgenstädter Revier vor. (Es ist noch nicht entschieden, dass dieses Erz mit dem eigentlichen Weichmanganerz identisch sey.) - Ma 60) 3,410 (Ächter) Sarkolith; vom ‚Vesuv. 61):3,2539, Grüner Pyroxen, welcher den Sarkolith begleitet. 62). 2,085 Hydrolith oder Gmelinit; von Antrim in Schottland, 65) 3,557 Fıenter’s Chloritoid; aus dem Ural, wo er den Diaspor begleitet (der Chloritoid bat ganz Glimmer - Struktur). 64) 5,489 Manganischer Epidot; von SE. Marcel in Piemont. 65) 3,547 Topas; von Alawaschka am Ural. 66) 2,504 Kupfergrün, die schönste, glasigste aller bis jetzt be- kannten Varietäten; von Zimapan in Mexiko. 67) 2,966 Teutokliner Karbon-Spath (R. = 107° 40%; von St. Johannes bei Wolkenstein im Erzgebirge. (In den Gang - Forma- tionen ist dieser Karbon-Spath unter den sogenannten Braunspäthen von der neuesten Bildung, neuer noch als Schwerspath.) 68) 2,995 Dunkel grünlich weisser Aragon, von dem Stollen-Re- vier bei Tarnowitz in Schlesien. Sehr dünnstängelig zusammengesetzt, (Soll etwas Bleioxyd enthalten.) 69) 2,318 Faserig-strahliger Zeolith, welcher dicke Krusten bildet (worauf schöne Kalkspäthe 2 R, R OO krystallisirt sitzen); von Lowo= sitz in Böhmen. (Vielleicht zum Comptonit gehörig.) 70) 2,748 Eugnostischer Karbon-Spath, welcher auf dem Comptonit voriger, Nummer in schönen Rhomboedern — 2. R aufgewach- sen vorkommt. Rutil von halbmetallischem Glanze, fast eisenschwar- zer Farbe, überhaupt im höchsten Grade der Frischheit und Reinheit, aus Grünstein ausgeschlagen ; von dem Kunstschachtabteufer unter der 9ten Gezeugsstrecke am Kurprinz-Friedrich- August-Erbstollen bei. Freiberg. 73) 2,989] Karbon-Spath von Schneeberg; kommt, nach al- 74) 2,982 \ len Merkmalen, dem paratomen am nächsten. 75) 5,265. Pyroxen, Jlauchgrün, welcher im Grünstein von Schön= fels im Voigtlande in deutlichen Krystallen häufig enthalten ist. 76) 4,684 Axotomes Eisenerz; von Essex im Staate New-York. 77) 4,214 Ein neues, wahrscheinlich Eisen-Erz, welches mit dem vorigen ein gleichförmiges grobkörniges Gemenge bildet und dem ‚mag- 71) 4,262 72) 4,254 netischen nicht unähnlich ist, 78) 4,550 Fleischrother Schwerspath; von der Br bei Freiberg. 79) 3,829 Yellow-Garnet der Nordamerikaner, identisch mit dem aplomen Granat; von Franklin im Staate New-Jersey. 80) 3,356 Deutlich: prismatisch spaltbarer Pyroxen, unter dem Namen Ferro-Silicate of Manganese erhalten; von Franklin im Staate New-Jersey; hat einige Ähnlichkeit mit, dem' manganischen Pyroxen von Langbanshytta in Schweden, kaun aber, durchaus. nieht damit identisch, seyn. 34) 3,4453])Rosiger Tal R a von. der Are bei 82) 3,440) Freiberg. Jahrgang 1835. Z - 16 — Berthierit; von Newe Hoffnung Gottes zu Bräunsdorf 83) 4,050 | bei Freiberg. (Es war nicht gut möglich , ‚die Sub- 84) 4,042 ( stanz von den derselben beigemengten wenigen Quarz- körnchen ganz frei zu erhalten.) 85) 2,957 Tremolith; aus New-York. 86) 2,7412 Polymorphber Karbon-Spath, welcher den Yel- low-Garnet begleitet. 87) 5,144 Magnetisches Eisenerz; aus dem Tral. 88) 3,581 Siderischer Pyroxen oder Jeffersonit; New-Jer sey. 89) 5,582 (Ächter) Hede er von der Marmors- Grube bei Tunaberg. (Ist mit Jeffersonit nach allen Merkmalen identisch.) 90) 2,940 Nordenskiıöldit von Ruskala im Sertopol’schen Kreise im Gouvernement Olonetz. : 94) 5.323 Ächter Mesol von Berzerivs. (Nachdem er einige Zeit Wasser eingesogen.) 92) 2,789 Pfirsichblüthrother Karbon-Spath, als — IR, kıy- stallisirtt von der Sauschwarte bei Schneeberg. (Zu schwer, um Kalk- spath zu seyn.) 95) 2,652 Kalkmasse der After-Krystalle, welche vom Gay- Lussit herrühren ; aus dem Mannsfeld’schen. (Das geringe spezifische | Gewieht dieses körnigen kohlensauren Kalks wird durch etwas beige- mengten Gyps erklärlich.) 94) 3,224 Weisser schalig zusammengesetzter hemidomatischer Pyroxen von Orijärvi in Finland. 95) 3,555 Farbe wandeluder, zum Theil nur halbharter Sphen, die Ahänderung von geringster Härte, nur noch 7, aber in grossen, klaren und schönen Krystalien; vom rothen Kopfe im Tyroler Zillerthale. 96) 3,593 Dichtes hartes Brauneisenerz, zu bart und zu leicht, auch zu licht von Farbe, um mit Stilpnosiderit identisch zu seyn: aus Böhmen, 97) 4,626 Antimonglanz von Neue Hoffnung Gottes zu Bräuns- dorf bei Freiberg. 98) 5,107 Zinkisches Eisenerz; aus New-Jersey. 99) 5,252 Glanziges Eisenerz; aus Tyrol. (War für Ilme- nit ausgegeben.) II. Geologie und Geognosie. Jameson: chemische Veränderungen geschichteterFelsar- ten durch plutonische Kräfteund Analyse derselben (Jınmzs. Edinb. n. phil. Journ. 1833; XV, 386 — 388). Um Edindburg findet man neptunische und plutonische Felsarten oft miteinander in Berüh- rung, und dann die ersten durch die letzten umgeändert, bald erhärtet, -— A — bald ganz lose geworden, was auf eine chemische Veränderung schlies- sen lässt, die auch durch die Analyse bestätigt wird. 1) Zu Lochend bei Edindburg ruht Grüustein zum Theil auf Schie- ferthon und Sandstein der Steinkohlen - Formation, zum Theil wird er davon bedeckt; auch schliesst er viele Trümmer dieser Felsarten in sich ein. Der Schieferthon erlangt ein Ansehen, dem mancher dichten Feldspathe ähnlich. Der Vf. liess daher unveränderten und veränder- ten Schieferthon von Lochend von WALRER, einem seiner Schüler, un- tersuchen. Der unveränderte Schieferthon von Louchend für sich vor dem Löthrohre erhitzt, schmilzt leicht, mit ammoniakalischem phosphors, Natron bildet er einen weissen Schmelz, mit phosphors. Natron einen in der Hitze gelblichgrünen, nach dem Erkalten gelblichen Schmelz ; mit Borax gibt er ein grünliches Glas. Der veränderte Schieferthon, eingeschlossen im Grünstein von Salisbury Craigs, hat nach J. Daxs- DALE 2,52 Eigenschwere, brausset, aber gelatinisirt nicht mit Säuren; schmilzt vor dem Löthrohre für sich zu grünlichem, mit Phosphorsalz zu durchsichtigem, farblosem Glase. Die Analyse ergab: Schieferthon unverändert verändert v, desgl.v. Sa- v. Lochend. Lochend,. lisbury Cruigs. Kieselerde in. 2 7, 0,5822 0,5325 0,6610 Aanerde N RN) 127051750 0,1756 0,1950 Eisen - Protoxyd . . .. 0,1053 — — Eisen-Oxyd . . . .. — 0,0864 Spur Halkorder . 8 „2305339 ‚Spur 0,0662 0,0640 Talkerde u 25.139727 70,0462 0,0270 _ Bad 7 au nr MVERITAR, 12%: 7050202 0,0785 0,0445 Wasser (bei Nro. 3 mit Kohlensäure . . » . 0,0670 0,0223 0,0330 0,9959 0,9885 0,9965 2) Der Largo Law in Fifeshire ist ein graulichschwarzer kompak- ter Dolerit, welcher durch die Schichten der Steiukohlen - Formation hervorbricht, stellenweise sich in zierliche Säulen absondert, und 938° Seehöhe erreicht. J. Dryspaue hat das Gestein näher untersucht, Es hat 2,971 Eigenschwere, brausset mit Säureu nicht, noch bildet es Gallerte damit, schmilzt für sich vor dem Löthrohre leicht zu einer schwarzen Masse, mit Phosphorsalz wie mit Borax zu einem farblo- sen durchsichtigen Glase, und enthält Kieselerde 0,4520; Alaunerde 0,1440; Eisen-Protoxyd 0,1400; Kalkerde 0,1270; 'Talkerde 0,0655 ; Soda 0,0522; Wasser 0,0240 — 1,0047. 3) Zeolith, von Tuomson Wollastonit genaunt, kommt nach Greenocr’s Entdeckung sehr schön in den Grünsteinen des Cristopho- rine-Berges vor und ist von Warker untersucht worden. Erwärmt phosphoreszirt er mit schwachem weissem Lichte, Mit Säuren braus- set er nicht, noch gibt er eime vollkommene Gallerte; vor dem Löth- rohre für sich erhitzt schmilzt er unter Aufbrausen zu einem sehr har- 31 * ten weissen Schmelz. Er. besteht aus Kieselerde 0,5400; Kalkerde 0,3079; Soda 0,0555; Wasser 0,0543; Bittererde 0,0259; Alaunerde und Eisenoxyd 0,0118 ==. 0,9954. Boussincaußt: Abhandlung über die Tiefe des Bodens, wo man zwischen den Wendekreisen die Temperatur unver- änderlich findet (Ann. Chim. et phys. 1833 Juillet; LII, 225—247). Nach Arıco erreicht . man zu Paris erst mit 25’ diejenige Tiefe, wo das Thermometer einen ‘unveränderlichen Stand behauptet. Je mehr aber man sich .von dort aus dem Äquator nähert , desto geringer wird die Differenz der Luft - Temperatur vom Tag zur Nacht, vom Sommer zum Winter, und in desto geringerer Tiefe muss auch schon eine un- veränderliche Temperatur des Bodens eintreten. Umgekehrt, wenn man vom nämlichen Punkte aus gegen die Pole voranschreitet. Eine grosse Menge von Beobachtungen, zwischen dem 11° N. und 5° S. Br. und vom Meeresspiegel an bis zu 6000” Seehöhe angestellt, bewiess dem Vf., dass man zwischen den Wendekreisen die mittle Temperatur der Ge- gend schon binnen einer Stunde ausfindig machen könne, da man nur nöthig hat, das Thermometer an einer gegen Regen, Thau, Bestrahlung und Wärme-Ausstrahlung geschützten Stelle, mithin unter einem Dache, z. B., eine Stunde lang 1’ tief in ein.enges, mit einem Stein bedecktes Loch im Boden einzusenken, und dann zu beobachten, indem daselbst dessen Schwankungen kaum 0° 1 Cexs. betragen. Als mittle Tempe- ratur unter dem Äquator nächst dem Meeresspiegel nahm v. HumeoLor 2705 C. an, Kırwan 29°, BREWSTER 280,2, Askınson 290,2; die erste Annahme aber scheint dem Vf. die richtigste:; alle seine Beobachtungen fallen zwischen 26° und, 28%,5, welche Schwankungen weniger durch die geographische Lage, als durch, das Vorhandenseyn von Wäldern und Feuchtigkeit oder von Trockenheit des Bodens andrerseits veranlasst werden. Landeinwärts nimmt die Temperatur überall ‚beträchtlich zu, und übersteigt obige Grade, selbst bei 200m Seehöhe. Noch höher hin- auf wird dieselbe natürlich immer geringer, besonders wo die ewigen Schneefelder, die Wolken u..s. w. schon ‚einen Einfluss üben können. So besitzt die Meierei von Antisana in: 4000m Höhe und in 1° S. Br, dieselbe mittle Temperatur wie Petersburg. — Wenn man durch den Cruzada - Stollen in 1460" Seehöhe, in das Erz - Gebirge von Marmato eindringt, so nimmt die Temperatur, von 20° C., welche die Luft am Mundloche besitzt, alle 33m durchschnittlich 1° C. bis zu einer Höhe zu, wie sie am Meeresrande herrscht ; ‚ doch ist diese Zunahme unregel- mässig, je nachdem nämlich an einer Stelle der Stollen mehr oder min- der diek vom Gebirge überdeckt ist. Die Gruben von Guanazxuato.ha- ben an der Oberfläche ungefähr 46° mittler Temperatur, in 520m Teufe 360,8, obschon sie dort noch 1500m über dem Meere sind. Die Wohn- orte am Rande der grossen Gebirgsebenen haben gewöhnlich eine ge- — 479 — ringere Temperatur, als die in deren Mitte gelegenen. Die Verschieden- heit der Gebirgsarten, selbst das Vorhandenseyn brennender Vulkane scheint die mittle Temperatur einer Gegend nicht sehr zu modifiziren. — 105 C., wie auch v. Humsorp'r angibt , scheint die Temperatur an der unteren Schneegrenze nächst dem Äquator zu seyn. — Hierauf folgen gegen 100 in obiger Weise vom Vf. veranstältete Bestimmungen der mittlen Temperatur einzelner Orte. Becoveren: Untersuchungen über die Veränderungen, welche auf der Oberfläche des Bodens oder im Innern der Erdkugel stattgefunden haben (Ann. chim. phys. 1830, Oktobr. == Bibl. univers. — Scienc. et Arts, 1834,. Avril, LV, 433 — 443).- Eines der wichtigsten Momente, welche Veränderungen in unserer Erd- oberfläche hervorbringen, das aber bisher vielleicht am wenigsten ge- nau beobachtet worden, ist der Kontakt. Beim Chäteau d’eau, de.! Abal- toir unfern Limoges. bemerkt man ein auf einem hölzernen Gerüste stehendes, doch so umschlossenes Wasserbecken aus Bleiplatten, dass die feuchte Luft darum nicht: wechseln kaun,. Das Holz zersetzt sich in dieser Luft langsam und gibt Kohlensäure ab, welche dann, in dem geschlossenen Raume stagnirend, vorzüglich neben den Stellen des Beckens, welche durch das Holz bedeckt sind, weisse Krystalle von kohlensaurem Blei bildet, in welche :allmählich -sich das ganze ‚Becken auflösen wird. — Eben die: Ungleichheit des Angriffes der Säure auf die bedeckten und unbedeckten Stellen vergrössert deren elektro-galvanische Wirkung. Eine mit geschlagenem Gold dünn überzogene Bleimünze, welche einige Jahre auf Holz in einem feuchten Schranke liegt, be- deckt sich ganz mit. weissem Pulver von kohlensaurem Blei, welches der elektrische Strom als Eflloreszenz durch das Gold hindurchführt, Befände sich eine isolirende Materie zwischen beiderlei Metallen , wie an den vergoldeten Blei-Platten am Dache des Invaliden-Dons in Paris, so würde diese Zersetzung nicht stattfinden. — Zu St. Yrieix häben: sich in einem Stadt-Graben, in den man seit einigen Jahrhunderten Erde, Tbierknochen, Pflanzenreste und Gneiss-Stücke geworfen, an der Ober- fläche der meisten jener Pflauzenreste mikroskopische weissliche, an der Luft indigblau werdende Krystalle von Eisen - Phosphat angesetzt, wie sich solche unter ähnlichen Verhältnissen in Steinkohlen - Lagen u. dgl. bilden; — wie denn Sıce bereits zu Luzeuid mitten zwischen einem helzartigen Torfe und zersetzten mit Eisen-Oxyd durchzogenen Kno- chen in einem von den Römern erbauten grossen Kanale grössere Kıy- stalle jener Art mit kenntlicher Form gefunden hatte. Jene Krystalle sıtzeu an ganz verkohlten Stellen holziger Körper , welche erstere vor- zügliche Leiter beider Elektrizitäten sind, und eben so viele kleine elektrische Säulen darstellen, von denen die Elemente der Verbindung an- gezogen werden. In dem Falle von St. Yriercz waren an den Stücken — 480 — zersetzten Gneisses nur die Glimmer-Blättchen alle mit blättrigem brau- nen Eisen - Phosphat bedeckt, unter welchem, wenn nıan dieselbe mit Schwefelsäure wegnahm, weisse farblose Glimmerblättchen zum Vor- schein kamen. Zweifelsohne hatte hier eine Phosphor-saure Verbin- dung dem Glimmer sein Eisen entzogen, um Eisen-Phosphat. zu bilden. — Unfern obigen Ortes, in der Nähe von Barre, bildet: ein sehr harter blättriger Dolomit Nester (Amas) im Gneisse, der den Kaolin bedeckt. An den Stellen des Kontaktes mit dem Gueisse aber ist der Dolomit körnig, zerreiblich und zellig, wie von Wasser durchnagt, geworden, Der Kontakt mit dem Gneisse scheint dem Wasser mehr auflösende Kraft verliehen zu haben ; dieses hat die kohlensaure Talkerde vorzugs- weise weggenommen, denn der kohlensaure Kalk waltet an diesen Stel- len mehr vor,. als an den andern ; auch sind viele Tremolith - Krystalle hiedurch freier hervorgetreten. Lonseuame: Betrachtungen über die innere Beschaffen- heit der Erde, entnommen aus der Analyse der warmen Schwefel-Quellen der Pyrenden, Auszug aus einer Vorlesung bei der Pariser Akademie, 1833, 12. Aug. (V’Institut, 1833, I, 134 — 136). Nimmt man die Kochsalz - Quellen von Salies u. e. a. von gleicher Na- tur aus, so sind alle übrigen, über 150, die man in den Pyrenden vom Mittelmeer bis zum Ozean auf einer Erstreckung von 90 Stunden be- obachten kana, mit kleinen quantitativen Abweichungen durchaus von gleicher Beschaffenheit. So enthalten die drei Quellen von Bareges (la Buvette), von Saint Sauveur und von Cauterets (la Bailliere) in einem Kilogramme Wassers folgende Bestandtheile in Grammen: Bareges. St. Sauveur. Cauterets. Schwefel-Natronium . . . 0,042100 0,025360 0,019400 Schwefelsaures Natron . 0,050042 0,038680 0,044347 Chlor-Natronium . „. . . 0,040150 0,073598 0,049576 Kieselerde . » » . . . 0,067826 0,050710 0,061097 Kalkerde 2 2 2 2 2°. 0,002902 0,001847 -0,004487 Talkerde . 2 2 2 2. 0,000344 0,000242 0,000445 Kaustisches Natron . . . 0,005100 0,005201 0,003196 _ Kali (Spuren) Ammoniak (Spuren) Baregine (Spuren) Stickstoff (4 Kubik - Zenti- meter). 0,208464 0,195638 0,182748 Wenn auf das Ergebniss dieser Analysen nun allgemeine Folgerun- gen gestützt werden, so entsprechen diese eben so wohl den Zerlegungen von 29 andern Quellen, wovon die entferntesten 25 Stunden auseinander sind. Die leichten Schwefel-Metalle, welche in diesen Quellen vorkom- — 481 — men, würden den Ansichten Davx’s über die innere Beschaffenheit der Erde zusagen; die übrigen Bestandtheile aber scheinen sich nicht da- mit zu vertragen, doch würde sich.ihr Vorkommen so erklären lassen : 1) Das Schwefel-saure Natron kann aus Schwefel-Natronium ent- standen seyn durch Einwirkung des atmosphärischen Sauerstofis, wel- cher mit dem Regen-Wasser in die Erdrinde eindraug und sich so mit der Quelle vor ihrem Austritte verband. Daher alle jene Quellen auch nur Stickgas durchaus ohne freies Sauerstoffgas, also keine atmosphä- rische Luft wehr enthalten. Die Entstehung dieser Verbindung unter einem Drucke von 40—50 Atmosphären erklärt, warum sich dort keine Unterschwefelige-, sondern Schwefel-Säure gebildet hat. 2) Die freien Salzbasen könnten in metallischem Zustand, mit Schwefel verbunden, vorhanden gewesen seyn. 3) Die Kieselerde wäre als Silizium mit dem Schwefel oder den Metallen vorgekommen , und dieses durch Zerlegung des Wassers zu Kieselerde geworden. Der Vf. lest die Gründe dar, die ıhn bestimmt haben, die Bestand- theille der Quellen als in obiger Weise näher miteinander verbunden anzusehen. So ist die Buvette zu Bareges nur ein Ablauf der Quelle -fa Douche, von welcher eine Röhre zu derselben führt, und die Douche enthält freien Schwefel genug, um alle jene freien Basen zu sättigen; aber in die Leitung scheint Sauerstoff aus der Luft zu treten, einen Theil des Schwefels in Unterschwefelige - Säure zu verwandeln und ibn so der Nachsuchung des Chemikers zu entziehen. Ein Litre Wasser enthält Sauerstoffgas genug, um die Schwefelsäure in einem Kilogramm Wasser der Buvette zu bilden. — Der thierische Stoff, welchen der Vf. Baregine nennt, sowie das von ihm zuerst in Thermen entdeckte Ammoniak, bedurfte Wasserstoff zu seiner Entstehung, welchen das zer- setzte Wasser liefern kounte, dessen Sauerstoff dann an das Silizium trat, um Kieselerde zu bilden. — Die Pauze- Quelle zu Cauterets ent- wickelt mit 214,5 Volum. Wasser 1 Volumen — und das Wasser behält noch ;900 Vol. Stickstoff, welcher im Regenwasser ;/; Volumen aus- macht, so dass das Verhältniss des Stickstoffs in der Quelle und das im Regenwasser 0,00866 und, 0,01850 ‚beträgt; die übrige Hälfte des Stickstoff-Gehaltes des Regenwassers; wäre dann ebenfalls zur Bildung der Bar&gine und des Ammoniaks verwendet worden. Endlich den Kohlenstoff für die Baregine kann man ableiten aus den vegetabilischen Materien, welche das Regenwasser von der Erdoberfläche mit sich ge- nommen, — Daraus folgt nun: 1) dass alle diese Verhältnisse der durch keine Thatsachen unter- stüzt gewesenen Hypothese Davy’s sehr zu Statten kommen. 2) dass die Entstehung der Quellen durch Regenwasser viel wahr- scheinlicher sey, als ihre Ableitung aus Bassins im Innern, die mit der Oberfläche keine weitere Verbindung hätten; 3) dass der Sauerstoff aus der atmosphärischen Luft zum Theil ver- schwindet, um Schwefelmetalle in Schwefel-saure Salze zu verwandeln; = 482 — 4) so wie der Sticksto@ zur Bildung von Ammonfak ug Mteeiue verwendet wird; 5) ein Theil des Wassers rdizdeläen) um Sauerstoff an das Sili- zium, und Wasserstoff an Ammoniak und Baregine abzutreten. Fr. nu Boss: Geognostische Bemerkungen über einige Ge- genden in der Ukraine, in einem Schreiben an Herrn L. von Buch (Kırst. Arch. 1833; VI, 290 — 298, tb. X, XD. ‚Du Boıs arbeitet an einer hydro- und oro-graphischen Karte, welche 30 Meilen vom Laufe des Dniepr von Kiow bis C’zeheryn umfasst. Dieser ‚durehströmt zwei anein- der grenzende Becken, das obere von Kiow bis Piekari, das untere von da bis zum, Einfluss des Taszmin unterbalb Czeheryn. Die diese Becken umfassenden Höhen sind Plateaus von 300° — 700’ Flusshöhe. Die Gebirgsarten sind Granit (auf der rechten Seite und am: unteren Theile des Flusses); . schwarzer Schiefer. voil Belemniten und reich an Schwefelquellen von etwas höherer Temperatur, gelber und rother Thon, grüner Sand und Sandstein der Glauconie mit Gryphaea columba, tertiäre Bildungen mit fossilen Resten von Lucinen, Corben, Car- dien, endlich Anschwemmungen von Sand und Lehm mit den den Dniepr noch jetzt bewohnenden Süsswasser - Konchylien, bis: in: einer Höhe von 30’-—-40’ über seinen Spiegel. Ablagerungen von Granit-Blöcken ruhen 50’—60’ über demselben. Auffallend ist die gerade, lange, schmale Form vieler parallelen Hügel im. Niveau jener Plateaus: ihr Rücken ist oft kaum einige Schritte breit. Auf dem Queerschnitte zweier solcher parallelen Hügel sieht man die schwarzen Schiefer-Schichten Dach-för- mig gehoben, und die Schichten des Thons und der Glaucenie darüber dieselbe Richtung, nämlich parallel zu den beiden Abfällen jener Hügel, annehmen. Burkart: geognostische Bemerkungen über die Berge von Santiago östlich von Zacatecas, im Staate von Sn. Luis Po- tosi (Karsten, Archiv f. Min., VI. B., S. 413 ff.). Der Fahrweg von Zacatecas nach la Blanca, mit Ausnahme des Thales von Ntra. Sra. de Guadulupe , führt über Trachyte. Der Cerro de Sn. Augustin be- steht aus trachytischer Breceie: eine lichtegraue poröse Lava - ähnliche Grundmasse umschliesst eckige Stücke von Trachyten und Fragmente von Feldspath und Quarz. Im O. dieser Berge tritt Granit hervor, der bis zu Penon blanco sich erstreckt, oder stellenweise von jüngeren Kalk- Formationen bedeckt wird. Nördlich von Za Blanca erheben sich die Berge von Santiago, isolirt in der ausgedehnten Hochebene, weiche hier die Kordilleren von Mexiko bilden. Der Cerro von Santiago hat eine Seehöhe von 8330 F. Rheinl. und ist 470 F. niedriger, als der Cerro del Anyel. Das Gestein, welches den kurzen, über das andere Gebirge — 483 — hervorragenden Kamm ausmacht, ist Porphyr (Feldstein - Porphyr nacli der niitgetheilten Beschreibung), von dem der Vf, geneigt ist zu glau- ben, dass er dem Urgebirge angehöre, Er zeigt sich deutlich’ in zwei bis mehrere Varas (1° V. — 32,409‘ Rheinl.) mächtige Bänke geschich- tet, deren Streichen ‘in St. 7% mit ziemlieh steilem Fallen nach S.W. ist. Südlich vom Cerro de Santiayo, fast am Fusse des Berges, steht Granit an, der sich gegen N. an den Porphyr lehnt und am Berge Po- tosi von Kalk’ begrenzt und überlagert wird. Im S, und W. des’ Ber- ges’von Santiago hat der’Granit seine grösste Ausdehnung; aber er wird bald wieder von Kalksteinen, auf einer andern Seite von Trachy- ten verdrängt. ‘Mehrere Erz - Lagerstätten werden in Granit bebaut; u. a. Malachit, Kupferlasur und Rothkupfererz mit Quarz. Häufig um- schliesst die-Lagerstätte, muthmasslich ein Lager , abgerundete Granit- Brocken innig mit den Kupfererzeu verbunden. Weiter südlich : baute früher die’ Grube el Realillo auf einem viele Silbererze führenden Gang, der gleichfalls in Granit aufsetzt,' Im W. baut die Grube ..S. Juan Bautista auf ‘einen Gang in Granit, dessen Haupt - Ausfüllungs- Masse aus’ Quarz''besteht, Trümmer von Kalkspath und Stücke'von Gra: nit enthält. Der: Quarz führt Bleiglanz und wenig Hornsilber. :: Ferner setzen mehrere Bleierz-haltige Gänge in: Granit auf, D’Arcy hat gefunden, dass der Bleiglanz aus dem Charente-Depar- tement in 100 Pfund 57,9 Grammen Platin enthalte. Vıruaım rekla- mirt die Entdeckung als "sein -Eigenthum (P’Institut. Nro.’ 26 et 275 Pocsznp. Ann. d. Phys. B. XXXI, S. 16) [vgl. Jahrb. 1837, Sy 417]. : H. S. Bosse: Beiträge zur Geologie von Cornwal,”begleitet von einer Karte und zwei Tafeln mit Durchschnitten. (Transact. of the geol. Soc. of Cornw. IV., — Bullet. de la Soc. geol. aE’PP! III, p. xır). Der Vf. theilt das Land im einen‘ östlichen und mittlereu Distrikt, so wie in die Distrikte von Carndrea und Länds’end. Jeder derselben wird mach allen seinen geognostischen Eigenthümlichkeiten beschrieben. Bei der Klassifikation der’ Cornwaller Gesteine’ macht der Verf. manche Vorschläge zu Änderungen in der Nomenklatur: Corneo- calcite für gewisse Kalke, Dunstone für Feldstein, Corneanite für emen dichten Diorit, Dilabolite für gewisse Schiefer u, s. w. — Als bedingende Ursache der Thalbildungen betrachtet der Verf. 'zumal die Schichten-Biegungen und die Erz-Gänge. Granite’ ‘und Schiefer 'ent- standen durch verschiedene Grade [?] des nämlichen Krystallisations- — Rozer: Geologie der Gegend um Oran in ‚Afrika (Ann. du Mus. d’hist. nat., 3me ser. T. II, p. 317 etc.). Der Landstrich besteht — 484 — 1) aus Schiefern, welche , aller Wahrscheinlichkeit nach, gleich. denen des Aleinen Atlas, zur Lias- Formation gehören; 2) aus einer tertiären Gruppe von derselben Epoche, wie jene von Algier und. vom Atlas, ob- wohl die Gesteine und die fossilen Reste in beiden Gegenden nicht ge- nau die nämlichen sind; 3) aus sonderbaren dolomitischen Massen, welche durch beide vorerwähnte Formationen an den Tag gekommen sind ; 4) aus Muschel-Konglomeraten, die am Meeresufer gefunden wer- den und die Fortsetzungen von jenen sind, die um Algier vorkom- men,.wie man auch solche an den Küsten des mittelländischen ‚Meeres findet. Die tertiäre Formation von Oran stimmt zunächst mit jener des Bodens von Air in Provence überein, Die Bänke, fossile Fische ent- haltend , sind in beiden Landstrichen schieferige Mergel, welche mit- ten ‘zwischen ‚kalkigen Mergeln vorkommen. Die Fische sind :marini- sche, aber sie gehören denen an, welche gewöhnlich in Flüssen. weit- hin vorzudringen pflegen: die Fische von Aöxr stammen aus süssen Wassern; aber dieser Unterschied spricht durchaus nicht gegen die geognostische Identität; er beruht vielmehr auf örtlichen Ursachen, Die Ähnlichkeit zwischen dem tertiären Becken von Aix und jenem von: Oran: ‚beweisst, wie diess schon früher: des Vfs. Ansicht gewe- sen, dass die Gesammtheit der Felsarten des tertiären Beckens von Aix nichts anderes ist, als die zweite Abtheilung: jene des Grobkalkes, Sandsteins und Sandes der grossen Subapenninen-Formation, die so schön im.S. von. Frankreich entwickelt ist. Rozer’s Beobachtungen über. die. -Dolomite der Küste, von Oran. scheinen augenfällig darzuthun, dass diese Gesteine in feurigflüssigem Zustande gewesen, und dass sie, an mebreren Stellen geflossen sind, wie eine teigige Masse, , welche aus Spalten der Erdrinde durch unterirdische Gewalten emporgestossen wor- den. Diese Thatsache ist keineswegs die einzige. Gwuimpoxı nahm wahr, dass,die Dolomite des ‚Golfes von la Spezia und. der Insel Pal- maria „übengequollen sind, dass sie sich selbst über die Oberfläche des geschichteten Kalksieins der nämlichen Berge ausgebreitet haben; er nimmt desshalb ‚keinen -Austand , jenen Felsmassen. einen, plutonischen Ursprung zuzuschreiben, wie den Serpentinen. Leonnarn hat der geo- logischen Societät neuerdings davon Kenntniss gegeben, dass er Beweise dafür aufgefunden habe, dass ‚gewisse körnige Kalke, [sogenannte] unter- geerdnete Lager im Gneiss und Glimmerschiefer ausmachend , aus. der Erdtiefe. in geschmolzenem Zustande heraufgekommen seyen, gleich den Porphyren. So lange Gesteine, welche Kohlensäure in namhafter Menge enthalten, nicht unmittelbare Ausbruchs - Produkte sind, oder nicht mit einer grossen Masse von atmosphärischer Luft im Kontakt sich befan- den, ist es, zu Folge der Versuche von J. Harz , wohl erklärbar, dass dieselben im Zustande feurigen Flüssigseyns gewesen seyn können, ohne ihren Säure-Gehalt einzubüsser ; andere Verhältnisse treten ein, wenn sie aus Spalten der festen Erdrinde hervorgeschleudert worden, wie solches bei: den Dolomiten von Oran und bei jenen von la Spezia der — 485 — Fall gewesen, Alsdann lässt sich annehmen, dass die oberen Theile der Massen bis zu gewisser Tiefe ihren Kohlensäure-Gehalt ganz oder theilweise verloren ; aber gleichzeitig bildeten jene Theile, indem sie er- kalteten, eine Rinde, unter welcher das Übrige fest werden konnte, ohne dass ihnen die Kohlensäure entzogen wurde; es treten hier genau die nämlichen Verhältnisse ein,' wie bei den von Harz in einer herme- tisch verschlossenen Röhre geschmolzenen Kalken. Die obere Rinde, von geringem Zusammenhalt, dem anhaltenden Einwirken der zerstören- den Mächte der Atmosphäre u.s. w. ausgesetzt, wurde im Verlauf der Zeit gänzlich hinweggeführt, und so blieb nur die von’ ihr einst "überdeckte kohlengesäuerte Masse zurück. Der Anblick , welchen die Dolomite von Oran gewähren, zumal jene des Vorgebirges Falcon, spricht durchaus zu Gunsten dieser Hypothese; ihre Aussentläche: ist zerrissen, voll von Furchen und von Löchern, jenen vollkommen ähn= lich, welche Regenwaaser in den, ihrem Einwirken ausgesetzten Stein- salz-Massen hervorrufen. Rozer behauptet nicht nur, dass die Dolo- mite, von Oran und nach Gviponxı jene von la Spezia, im: Zustande der Schmelzung. gewesen, und dem Erdinnern gleich anderen vulkanischen Massen entstiegen sind, sondern, dass auch viele andere Kalke der äl- tern Gebiete, jene, welche den Gneissen und Glimmerschiefern unterge- orduet sind, in die nämliche Kategorie gehören. “Andere Dolomite aber sind, wie diess durch L. v. Bucn dargethan worden, Erzeugnisse der Sublimation ; die Augit-Porpbyre nahmen an ihrer Umbildung aus dich- tem Kalk, wie bekannt, den entschiedensten Antheil. Noch andere Do- lomite endlich sind auf nassem Wege entstanden: so namentlich alle, welche mit Kalk- und mit Mergel- Lagen wechseln, wie die Dolomite des Muschelkalks, H. Wurtine: über die muthmassliche Ebbe und Fluth und das periodische Steigen und Fallen der Nord- Amerikanischen See’n (Sı.Lımann Americ. Journ. Vol. XX, Nro. 2, p. 205 etc.) Als Resultat sehr genauer Untersuchungen ergab sich, dass ein pla- netarischer Einfluss auf solche Wechsel - Verhältnisse nicht, oder nur in sehr geringen Graden Statt hat. Die Fluth des Weltmeers, ob- woh etwas modifizirt durch Winde und andere Agentien in ihrer Höhe und ihrer Wiederkehr, zeigt sich dennoch so geregelt, was Steigen und Fallen betrifft, dass ihr konstanter „Verband. mit. .der Bewegung von Sonne. und ‚Mond sehr augenfällig wird. -Bei See’n ist ein hö- herer Wasserstand unabhängig von Winden [?]; die Fluktuationen dauern fort, auch wenn der Wind derselbe bleibt, mitunter erheben. sich die Wasser selbst in einer, dem herrschenden Winde entgegengesetz- ten Richtung u. s. w. | — 486 — »15 Ca, Stewırrt: Hawaii (Owyhee) und seine vulkanischen Re- gionen und Erzeugnisse (loc. cit. p. 228 etc.)”). Von dem ersten Besuche .dieser Gegend durch den genannten Missionär in Gesellschaft des Lords Byron war im XI. Bande, von Sırıımann’s Journal S. 362 f. die:Rede. Am 29. Oktober 1829 begab sich Stewart mit seinerReise- Genossen nach dem Vulkan am Fusse des Monnaroa, 35 Meilen land- einwärts vom Hafen.: Den aufsteigenden Rauch konnte man in weit grösserer: Entfernung wahrnehmen, als bei der ersten Anwesenheit. Die ganze Oberfläche des Bodens — ein Flächenraum 'von einer Meile in. die Länge und einer Meile in die Breite — den steil absteigenden Krater umschliessend, zeigte überall Spuren einer gewaltigen unterirdi- schen Thätigkeit. Seit 1825 hatten sich manche Änderungen der Ver- hältnisse zugetragen. Die emporgequollene Lava- hatte das Hinabstei- gen in den Krater stellenweise erleichtert. ‘Seine Oberfläche zeigte sich sehr zerrissen und zerbrochen : ein grossartiges Haufwerk von Trüm- mern. Die feurigen Ausbrüche nach der nördlichen Seite hin waren mächtiger, und die Ausströmungen erhitzter und mit manchen Stoffen be- ladener Gase zahlreicher, so dass man nicht ohne Gefahr näher treten konnte. Schwefel-Bildungen am Rande dauerten ohne Unterlass fort. Aus vier. kleinen Kegel- Bergen, zum Theil nur wenige Fuss hoch, die im Bereiche des Kraters sich erhoben , hatten Feuer-Explosionen Statt. Ei- ner jener Kegel war beinahe überrindet mit Schwefel. Von Flammen, von fliessender Lava keine Spur. Ein 'heftiges unterirdisches Getöse war stets hörbar. Andere Kegel, ungefähr eine Meile gegen S. gele- gen, stiegen zu©gewisser Höhe empor ; Dampf und Flammen [?] bra- chen. aus ihren Gipfeln hervor.‘ Die an ihrem Gehävge 'herabgeflossene Lava zeigte mitunter stalaktitische Formen. (Die übrigen Mittheilungen StEwArTs beziehen sich auf Sitten und Gebräuche der Eingebornen, auf ihre Gottesdienste u. s. w.) Cavenz: über die Erz -Lagerstätten der Ardeunen (Bull. de la. ‚Soc. ‚geol. de France. T. IT, .»..32D. , Kupferkies und kohlensau- res Kupfer auf. Quarz-Gängen im Schiefergebirge von Viel-Salm. Levy *) in den. früheren: Jahrgängenj.obiger Zeitschrift war zu wiederholten Malen die Rede von jenem interessanten Landstriche und ‚ven seinen vulkanischen Erschei. nungen. Der Herausgeber "fügt die Bemerkung bei, dass, nach einem Briefe von J. GooprıcH 'aus'der'’Byron’s-Bucht vom 28. Oktbr. 1829, der Krater auf Kirunen seit, nicht langer Zeit sich'sehr bedeutend verändert habe. indeni derselbe 600 F. ‚weniger tief sey, als; zur, Zeit, wo er, jenen Schlund ‚zumi ersten Male besuchte; Ausschleuderungen loser Massen, ‚welche, den Krater. nicht überschritten , halten ‘die Ausfüllung verursacht. Im Allgemeinen werden die vulkanischen Prodnktio- nen'von Huwait durch schwarze Färbung charakterisirt; sie verlaufen sich all- mählich aus einer dichten augitischen Lava in eine im höchsten Grade blasige. Auch basaltische Prismen trifft man, jenen von Giant’s Causeway vollkommen ähnlich. Schwefel kommt häufig _vor. Haar - förmige vulkanische Gläser von höchster Zartheit sind nicht ungewöhnliche Erscheinungen. u . = BB — hat hier auch phosphorsaures Kupfer entdeckt, ähnlich dem von Zabethen in Ungarn. Der Gang von Stolzenbourg bei Viande ,: dessen Betrieb schon lange ‚darniederliegt, besteht aus Braunspath' und führt Kupfer- und Eisen-Kies, Quarz, Baryt- und Eisen-Spath. Um Bivels und Valstorff Kupferkies mit Malachit auf Braunspath-Gängen, begleitet von Eisen- spath, der oft zu Eisenoxyd - Hydrat umgewandelt ist, von Baryt- spath u. s. w. 'Magneteisen, eingesprengt und mitunter auch krystalli- sirt, im Schiefer zwischen Rimogne und Montherme, auch: bei Jehan- ville und um Saint- Hubert. Eisenglanz, auf Quarz - Gängen zwischen Vieil-Salm und Bihain. Roth-Eisenstein, Lager-artig im Schiefer - Ge- bilde, namentlich bei Couvin. Braun-Eisenstein, sehr häufig in Lagern bei Champlon, Naux u. a. a. O.; auch auf Gängen: so'namentlich bei Deville im Norden von Mezieres. Eisenkies begleitet Kupfer- und Blei- Erze und ist ausserdem ziemlich häufig verbreitet in dem Schiefer-Ge- bilde der Ardennen; kommt auch auf Gängen vor. Manganerze, erst neuerdings bei Bihain und Arbre-Fontaine aufgefunden. Antimonglanz, bei @oesdorf unfern Wiz, auf kleinen Stöcken und Adern in ‚blauem Schiefer. Bleierze, zumal bei Longwilly. nn N J. A. Raser: über die Lagerstätten der verschiedenen Kupfererze zu Sain-Bel und Chessy im Rhone-Departement (Ann, des Min. Sme Ser. T. IV, p. 393 ete.). Auf dem Wege von :Lyon nach Sain- Bel hat man einen kleinen Berg zu übersteigen, welcher sich der Kette anschliesst, die im N.W. das Kohlen - Becken von Saint- Etienne und von Rive-de-Gies begrenzt. Granit ist das einzige Gestein, welches bis zum Bergkamme getroffen wird. Beim Hinabsteigen nach Sain- Bel erscheinen manchfaltige Felsarten: Granite in Gneiss über- gehend, Glimmer- und Thonschiefer und ein von den Bergleuten Pierre de corne genanntes Gestein, welches dem Aphanit zunächst: stehen dürfte, Es setzt Jager von sehr ungleicher Mächtigkeit zusammen, die‘ mit- unter bis zu 20 und 30 Meter anwachsen und oft mit Glimmerschie- fer-, wie mit Thonschiefer-Lagen wechseln. Sie streichen, gleich diesen, aus N.O. nach S.W. und stehen beinahe auf dem Kopfe. Den erwähn- ten Felsarten schliesst sich, gleichfalls in paralleler Lagerung ein weis- ser, talkiger, sehr weicher Schiefer an, in welchem der Kupferkies vor- kommt. Das Erz findet sich in Adern, deren Richtung jener der Blät- ter-Lagen des Gesteins entspricht. Häufig enthält Kupferkies Eisen- Kies beigemengt. — Die verschiedenen Erze, welche man in Chessy gewinnt, werden von den. Arbeitern als Mines jaunes und Mines noires bezeichnet (Gemenge und Gemische von Kupfer- und Eisen-Kies, auch von Kieselerde und einigen anderen Substanzen), ferner als Mines rou- ges (Both - Kupfererz , eingesprengt, eingewachsene blättrige Partieen uud Krystalle in rothem Thon) und als Mines bleues (Kupferlasur). Diese vier Erz-Gattungen lassen, was ihr Vorkommen betrifft, denkwür- dige. gemeinsame Beziehungen wahrnehmen. Die älteren Felsmassen EB der Gegend um Chessy gehören denselben Formationen any, wie jene von Sain- Bel; auch bier findet man Aphanite, und die Schiefer, 'von welchen die Rede gewesen. Hin und wieder treten sie zu Tag; öfter werden dieselben von buntem Sandstein und von Jurakalk bedeckt, und auf letzterem ruhen einige Streifen tertiärer Ablagerungen. Chätillon und Chessy gegenüber, längs dem rechten Azergues-Ufer von der Brücke von Lozanne bis zum Hügel Oncin ist die Folge der alten Schiefer, des bunten Sandsteines und’ des Jurakalks zu sehen. Zuerst treten dunkel- grün gefärbte Schiefer auf, welche stellenweise in Aphanit [?] über- gehen. Darüber nehmen 7 bis 8 ziemlich mächtige Bänke eines sehr Quarz-reichen, etwas Glimmer- und viel zersetzten Feldspath 'haltigen Sandsteins ihre Stelle ein. Nun folgt die Jura-Formatlon; sie besteht aus diehtem gelblichem Kalk mit wenigen Muscheln, aus Kalk mit Grypbiten und. Belemniten, aus Oolith und endlich aus einem gelblich- rothen weichen, viele Muschel-Trümmer umschliessenden Kalk, welcher den Gipfel des Hügels von Oncin zusammensetzt. — Der Grubenbau von Chessy wird an der Grenze der sekundären und der ältern Forma- tionen betrieben, theils in diesen, theils in jenen. Der Aphanit geht hier zu Tag. Er ist ziemlich verbreitet und ohne deutliche Schichtung. Auf diesen Gesteinen ruhen die Sekundär - Gebilde; die Verbindungs- Ebene ist fast senkrecht. Der Sandstein ruht nicht unmittelbar anf den Aphaniten: zwischen beiden sieht man eine, ungefähr 20 Meter mächtige Bank, welche fast ganz aus einem graulichweissen Gesteine besteht, das sich in. kurze dicke Blätter theilt, deren gegenseitige Lage so regellos ist, dass man nicht von Schichtung reden kann. Die Masse, woraus diese Bank besteht, scheint beinahe [?] von der nämlichen Natur, wie der Aphanit, allein es ist derselben etwas Glimmer beigemengt, auch findet sich Eisenkies in Körnchen und in kleinen Adern. Die erwähn- ten Blätter erscheinen häufig geschieden durch Lagen von weissem Thon, und an der Grenze des Sandsteins zeigt sich ein Gemenge aus Tbon und aus Trümmern der beschriebenen Felsarten. Letztere geht, da wo sie den Aphanit begrenzt, in denselben allmählich über; allein ihre Merkmale zeigen, dass sie vom Hangenden gegen das Liegende hin progressive Zersetzung erlitten hat. Auf dieses Gestein, und ehe man den Sandstein erreicht, folgt, in fast senkrechter Stellung, eine 2 bis 4 Meter mächtige Lage, bestehend aus röthlichem Thon und aus eckigen Quarz- und Aphanit -Bruchstücken. — — Was das Vorkommen der Erze betrifft, so hat man die sogenannten Mines jaunes, die Eisen- und Kupfer-Kiese, nur im Aphanit gefunden. Sie setzten hier eine ein- zige grosse Masse zusammen, welche einige Meter unterhalb der Ober fläche anfıng und in 200 M. Tiefe Keil-förmig endigte. In der Rich- tung der Schichten des sekundären Gebietes war ‚jene Masse plattge- drückt; ibr Fallen betrug ungefähr 60%, Der grösste Horizontal-Dureb- schnitt, in 20 M. Teufe, hatte 15 M. Breite auf 120 M. Länge. Die Mines noires kommen in dem graulichen Gestein zwischen dem Aphanit und den Sandstein - Gebilden vor. Das Erz -Gemenge setzte rundliche — 489 — Massen zusammen, die sämmtlich den sekundären Schichten ungefähr parallel lagen. Nach Aussagen der Arbeiter hatte die grösste jener Masse auf 12 M. Längen-Erstreckung eine Mächtigkeit von 3 M. und eine Breite von 5 M. Das Roth- Kupfererz (mine rouge) findet sich in der senkrechten Lage röthlichen Thones. Die Kupferlasur wird nur in den Sandsteinbänken getroffen und in den damit wechselnden Thon- Schichten. Ihre Krystalle bekleiden die Wandungen von Drusenräu- men; sie kommt in festen, dichten, in der Mitte meist hohlen Kugeln vor, auch in, den Sandstein-Schichten parallelen Lagen. Die stärkste solcher Lagen hatte 'eine Mächtigkeit von ungefähr 0m,5, die Breite in der Richtung des Fallens betrug 30. M. und die (horizontale) Län- gen-Erstreckung 150 M. Solche Adern oder Lagen bestehen nicht bloss aus kohlensaurem Kupfer; alle enthalten zugleich Sandstein - Substanz und sind als mehr und minder mächtige Theile der Felsart zu betrach- ten, welche mit Erztheilen gemengt worden. Je weiter die Kupferlasur von der Grenze der älteren Gesteine entfernt ist, um desto reiner zeigt sich dieselbe von der Beimengung anderer Kupfererze. Sämmtliche Kupferlasur - führende Lagen stossen an die senkrechte Schicht röthli- chen Thones ; beide verlaufen sich allmählich in einander, Die Aus- dehnung des Sandstein-Gebiets, innerhalb dessen man die Kupferlasur gefunden hat, beträgt 400 Meter horizontale Länge auf einer Breite von 40 Meter in der Richtung des Schichtenfalls und auf eine Mäch- tigkeit von 20 M. Mehrere bergmännische Arbeiten lieferten den Be- weiss, dass ausserhalb dieses Raumes kein kohlensaures Kupfer vor- kommt. — Wie bemerkt worden , so muss der Absatz der senkrechten Lage röthlichen Thones, welche die Sandstein - Schichten und das äl- tere Gebiet scheidet, jüngern Ursprungs seyn, als jene Schichten, Das in ihr enthaltene Roth-Kupfererz ist mithin auch neuer, als der Sand- stein, und man kann das nämliche vom kohlensauren Kupfer behaupten, mit dem das Roth-Kupfererz fast stets gemengt erscheint. Ja es müs- sen diese Substanzen selbst erst nach dem Jurakalk gebildet worden seyn, indem sonst nicht Theile derselben zwischen zwei Lagen des Ge- steins auf Spalten in der Nähe des Ausgehenden vorkommen könnten. Die Mine jaune und die Mine bleue stammen aus sehr verschiedenen Zeiten; jene ist den ältern Fels- Gebilden gleichzeitig, diese entstand später als der Jurakalk. Das zuletztgenannte Erz wurde dadurch er- zeugt, dass eine bedeutende Menge des erstern zersetzt und einer an- deren Stelle zugeführt wurde. Der Kupferkies (Mine Jaune) war in der Masse, welche man ausgebeutet, von sehr vieler Blende beglei- tet; das nämliche Metall findet sich in grosser Menge auf der Lager- stätte der Kupferlasur (Mine bleue). Mit dem Kupferkies kam Ei- sen als Eisenkies vor; im Gestein, welches die Kupferlasur um- schliesst, wird das Eisen als Peroxyd getroffen ; ja eine Sandstein-Lage von bedeutender Erstreckung ist so reich an Eisen, dass sie beim Ver- schmelzen 30 Proz. gibt. — Die grosse Kupferkies-Masse , welche man in früheren Zeiten abbaute, und wovon gegenwärtig nur noch einzelne — 490 — Pfeiler vorhanden sind, zeigte in keinem ihrer Theile Merkmale von Zersetzung; dasselbe gilt von dem Aphanit, in welchem sie vorkommt. : Die rundliche Massen der Mine noire, wovon die Rede war, bestehen aus Kupfer-Deutoxyd mit vielem Kupferkies gemengt.. Die Mine rouge in der die ältere und die Flötz-Formation trennenden Lage ist nichts als Kupfer-Oxydul. Die Kupfersalze endlich findet man, gemengt mit et- was Schwefel -Kupfer,. in der Nähe des ältern Fels - Gebiets und voll- kommen rein zwischen jüngern Gesteinen eingeschlossen, Vom BRoth- Kupfererz und von der Kupferlasur ist anzunehmen, dass die Flüssig- keit, welche die Elemente derselben in Suspension erhielt, durch die oberen Enden der Lagen von Thon und von Sandstein eingedrungen sey und hier ihren Erz - Gehalt abgesetzt habe. — Was die verschie- denen Statt gefundenen Zersetzungen und Wieder-Bildungen betrifft, so dürfte der Kupferkies zuerst in Sulphate umgewandelt und sodann durch zutretende Wasser aufgelöst worden seyn. Die Kupfer-haltigen Wasser drangen durch den Sandstein, mischten sich mit anderen Elementen, welche die Säure mit sich verbanden, die Basen aber niederschlugen. Auch an mögliche Einwirkung elektrischer Strömungen ist nach dem Verf. zu glauben ; das Kupfer hätte sich in ‚solchem Falle aus. jenen Verbindungen zuerst als Oxyd ausgeschieden , und eine grosse Menge würde in Karbonat noch vor dem Absatze umgewandelt worden seyn; die Nähe des Kalkes musste Prozesse, wie die letzteren, begünsti- gen u. Ss. w. Ausbruch des Vesuvs im Mai 1834. Am 20. bildeten sich , im Innern des alten Kraters, zwei kleine Schlünde ; einer in der Richtung von Boscotre-Case, der andere in jener des M. Somma. In Zwischenräumen von 3 Minuten hatten Ausschleuderungen Statt. Oberhalb eines kleinen Kegels, auf der Seite gegen Torre del Greco, hatte sich eine Spalte von 500 Fuss Weite und 50 F, Tiefe aufgethan; im Innern bemerkte man zahlreiche Öffnungen, die einen hässlichen Geruch ausdampften. Am 22. entfloss dem innern vesuvischen Krater, nach einer heftigen Erschütte- rung des Berges, Lavä, welche sich in zwei Arme theilte. Nachdem sie einige Stunden geflossen war, brachen drei andere Ströme am Fusse des Vulkans hervor, die ihre Richtung nach Camaldoli nahmen. Vom 241. bis zum 24. stieg eine Rauchsäule ein halbe Miglie hoch in die Luft; ihr Gipfel folgte der Richtung des Windes, (Zeitungs-Nachricht.) Cu. Teixıer : über die Gebirgs-Formationen in Klein- Asien (Brief an Durzu DE La MaLLe, Ü’Institut, 1834. II, 387). Eine Nach- richt des Vfs., welcher von der Französ, Regierung zu einer wissen- schaftlichen Reise beordert worden, aus Angora zufolge, hat er in Phrygien herrliche Vulkane, zu Cava - Hissar, Serri- Hissar und An- - WM = gora Trachyt-Hebungen, zu Kutaya ein Kreide - Becken, dann eine Thon-Formation beobachtet, welche vier Bildungen die herrschenden in den von ihm durchreisten Gegenden sind. Nicea liegt auf Alpenkalk, Nicomedia auf rothem Sandstein, welcher in den Thälern in Grauwacke übergeht. T. hat wenige so schöne Trachyt-Ergiessungen gesehen, wie zu Cava Hissar („das schwarze Schloss“), Er zeichnet die ihm vor- kommenden Formationen mittelst der Camera clara. N III. Petrefaktenkunde. L. Acassız: Rapport sur les poissons fossiles decouverts en Angle- terre (Neuchätel 1835. 8’, abgedruckt aus dem Feuilleton additionel der 4. Lief. d. fossil. Fische, S. 39-64), Als A. 1834 nach vollende- ter Bearbeitung der dritten Lieferung seines Werkes nach England ging, kannte er 600 Arten fossiler Fische; dort fand er in 63 verschie- denen Sanımlungen 250 neue aus den verschiedensten Formationen, welche die Gesetze nicht stören, sondern bestätigen, welche der Veri. früher über deren Verbreitung aufgestellt hatte. Das Museum Britannicum zu London ist reich an Fischen von Önin- gen (von Ammann), Glaris, Lyme Regis, Sheppy. Es enthält eine neue Fistularia von Öningen. — Die geologische Sozietät in London über- liess dem Vf, äusserst zuvorkommend den nöthigen Raum, um Alles, was in den drei vereinten Königreichen der nähern Untersuchung und der bildlichen Darstellung würdig wäre, da zusammenzubringen und aufzustellen. Nicht ein Eigenthümer fossiler Fische, nicht ein Vor- steher öffentlicher Sammlungen ‚versagte dem Vf. die Erlaubniss, alle Exemplare, die er wolle, aus den Sammlungen mit dahin zu nehmen. So wählte er aus 5000 während seiner Reise vorgefundenen Exemplaren 2000 aus, um sie in London mit mehr Musse zu unsersuchen, durch den Maler Dımzen zeichnen zu lassen und die Zeichnungen nach ihrer Voli- endung nochmals mit den Originalien zu vergleichen, was dann im Som- mer 1835 geschehen soll, wo er nach London zurückkehren wird, — Die Sammlung der Gesellschaft selbst enthält viele Fische in den Geo- den von Gamrie, in den Schiefern von Caithness, in Magnesiankalk, in Lias von Lyme Regis und von Portland, viele Zähne aus Bergkalk, von Stonesfield, von Tilgate, aus dem Gault, der Kreide und dem Crag, — von Sheppy u. 5. w. Auch ist dabei eine vom Herzog von Northampton zu Radusa in Sizilien gemachte Sammlung tertiärer Fische, tertiäre Hai- und Rogen - Zähne von Carriban - cliff in Indien, — insbesondere aber bemerkenswerth ein neues Kogen- Geschlecht von Soulenhofen. — AuLoıo gab mehrere Exemplare von Pyenodns rhombus von Torre Orlando in Sizilien. Im Museum der Armee und Marine sind einige Jahrgang 1835, 32 u A — Fische vom Bolca, aus Connecticut, Durham und ein schönes Cybium macropomum aus Londonthon. Buckuann hatte die grosse Gefällig- keit, den Vf. auf seiner ganzen Reise zu begleiten, und ihn mit allen Sammlungen bekannt zu machen. Die Brittische Versammlung der Ge- lehrten bestimmte 100 Guineen für Untersuchung fossiler Fische , über deren Verwendung ein aus MurcHıson, Sepewick und BuckLAND zu- sammengesetztes Komite bestimmen sollte, welches dann auch beschloss, sie grösstentheils zur Bestreitung der Kosten des Zeichnens der fossi- len Fische anzuwenden. Die Sammlungen von MurcHisow, LyvELL, Stockes, Suarre, RıcHArDson, zu Oxford, von EGERTON, CoLe, jene zu Edinburg, die von HisBErRT, Jameson, TraıLL, GREENocK, HorNER, ToRRIE, CopLanD, KnıcHT, JoHNSoN, TREVELYAN, jene zu Newcastle on Tyne, jene von Wıruam, von Miss SurTeEes, die. zu Witby, von Youns, BeELcHer, Murray, BeaANE, die zu Scarborough, zu York, zu Leeds, die von Aruıs, Rınpyı, Fırzwirn:am, Home, Miss Baker, WEAVER, STRICK- LAND, ÜROSTHWAITE, PARKER, TınnE, die drei öffentlichen Sammlungen. zu Dublin, zu Bristol (wo der Squalo-raja Rırry’s, ein wirklicher Fisch, den der Vf. Spinacorhinus zu nennen vorschlägt), die von BıLey, CumßerLAND, Miss Pnınprot, Miss AnnınG und von MaAnTern ha- ben dem Vf. das wichtigste und reichlichste Material für seine Untersu- chungen geliefert. Acassız henutzt die Gelegenheit, die richtigen Be- nennungen der Kreide-Fische anzugeben, welche MAnteLL in seinem Werke abgebildet hat. Es sind”): A, Placoides 1, Ptychodus 1 latissimus XXXIIL, 19, - vonLewes(u. Belgien) - — 2 polygyrus —' .23, 24 = — — 3 mammillaris — 18,19, 25,29 — (Belgien, Quedlinburg, Belluno). — 4 decurrens — (Quedlin- burg, Belluno), .— 5 altior — 17, 21, 27,32 — _ Rückenstacheln, sog. Balistes- und Silurus-Stacheln, ib. XL, 3; XXXIX, XXXIV, 8. Il. Galeus 1 pristodontus XXXIJ, 12—16, Lewes (Belgien, Nord- i amerika). IM. Notidanus 1 microdon _ 2, — Zu einem der beiden letzten gehört auch der sogenannte Balistes- Stachel, XXX1I, 19 und XXXIH 5, 6. IV. Lamna 1 appendiculata XXXII, 2, 5, 5,6,9 Lewes (Bel- gien, Nord-Amer.) —_ 2 acuminata _ 1, En — 3 Mantellii — 4,7,8,10,11,26,28— (N.-A. *) Die lateinischen Zahlen hinter den Benennungen bedeuten die Tafeln, die ara- bischen die Figuren in dem Manteır’schen Werke, Die Namen sind alle von AGussız, — 419 — " Lamnad x. sp. parva in Grünsand von Maidstone. V. Odontaspis 1 rhaphiodon, Lewes (Mastricht). B. Ganoides. Vl. Macropomwa 4 Mantellii XXXVIl, XXXVIL; und dessen K.o- ‚prolithen IX, 5—11, Lewes (Amia Lewesiensis MAanr.). VII. Sphaerodus 4 mammillaris von Brighton. VIH. Dercetis 1 elongatus XL, 2, XXXIV, 10, 14, Lewes (Mu- raena Lewesiensis M.). C. Ctenoides, IX. Beryx 1 ornatus XXXIV, 6; XXXV; XXXVI, Lewes aa Lewesiensis M.). — 2 radians, — 5 microcephalus. D. Cyeloides. X. Osmeroides 1 Lewesiensis XL, 4; XXXIL, 12, Sehuppen XXXIV, 4, 3, Lewes (Salmo Lew. M.). XI Enchodus 1 halocyon XXXII, 2, 5, 4; XLIV, 1, 25 Lewes (Belgien, Nord-Amerika — Esox Lewesiensis M.). XH. Saurocephalus 4 lanciformis Harı. M. XXXIIl, 7, 9 (Nord- Amerika.). Xll, Saurodon Leanus; Lewes (Nord- Amerika). XIV. Megalodon Sauroides XLII, 4—5; XXXIH, 8, Lewes. Die drei letzten waren als Reptilien beschrieben worden. Demnach enthält die Englische Kreide 23 Arten aus 14 Geschlechtern, wovon 45 Arten zu 9 erloschenen, 10 zu 5 lebenden Geschlechtern kom- men; 41 dieser Arten kommen auch anderwärts in der nämlichen For- mation vor, Der Vf. geht nun zu allgemeinen Betrachtungen rücksichtlich der Schuppenhaut der Fische über, auf welche seine neue Eintheilung der- selben in vier Ordnungen gegründet ist, und setzt diese letzteren wei- ter auseinander. Von 8000 Arten lebender Fische, die man kennt, ge- hören $ der Zahl zu den obigen Ordnungen C und D, von welchen bisher noch keine Spur vor der Kreide entdeckt worden, während die Ordnungen A und B jetzt nur wenig mehr vorkommen. So ist auch kein Genus fossiler Fische durch eine grössere Reihe von Formationen hindurch zu beobachten, wie solches doch bei den Zoophyten _ und Mollusken der Fall ist; keine einzige Art findet sich in 2 verschie- denen Formationen wieder. Die tertiären Formationen enthalten keine mit irgend einer lebenden noch identischen Art, ausser das kleine Fisch- chen in den Geoden Grönlands , deren geologisches Alter nicht genau bekannt ist. Die meisten Arten des Crag und der Subapenninen - For- mation gehören Geschlechtern an, welche jetzt in tropischen Meeren leben, wie Platax, Carcharias, Miliobates u. s. w. Die Fische des Grobkalks, des Londoutlhion und des Monte Bolca gehören wenig- steus mit einem Drittheil schon ausgestorbenen Geschlechtern au; — 32,® - wi — x die der Kreide schon mit zwei Drittheilen: es sind im Allgemeinen noch tertiäire Formen mit einzelnen eigenthümlichen Bildungen, wie in der Oolith-Reihe, vergesellschaftet. Unter der Kreide gibt es kein einziges Genus mehr, das noch lebende Arten enthielte. Die Fische der Weald- clay-Formation stimmen mit denen der Oolithe, und gar nicht mit denen der Kreide überein. In der Oolith - Reihe herrschen die@anoiden mit symmetriseher Schwanzflosse und die Placoiden mit beiderseits ge- furchten Zähnen und grossen Flossenstacheln (Ichthyodoruliten) vor. In den tiefern Formationen wird die Schwanzflosse der Ganoi- den ungleichlappig, indem die Wirbelsäule sich in den oberen Lappen fortsetzt; auch erscheinen erst in der Steinkohle eigentliche Raubfische mit grossen spitzen (statt stumpf konischen oder Bürsten-förmigen) Zäh- nen. — In vielen Fischen von Sheppy, in der Kreide und den Oolithen ist die Augenkapsel noch erhalten; in vielen andern vom Monte Bolca, Solenhofen und in Lias erkenut man noch alle Kiemen - Blätter. Erst unter dem Lias beginnen die grossen unförmigen Saurier-artigen Fische, ‘deren Schädelbeine durch Nähte inniger vereinigt, deren Zähne gross, konisch und längsstreifig, deren Dornenfortsätze an den Wirbelkörper be- festigt und die Rippen an das Ende der Queerfortsätze eingelenkt sind und deren Bedeckung oft denen der Reptilien sehr ähnlich ist. Überhaupt sind die Fische unter dem Lias einförmiger in ihrer Bildung, wie auch die Theile derselben an einem und demselben Individuum (Schuppen, Zähne) einförmiger sind. Die Saurier -artigen Fische dauern an, bis in der Mitte der Flötz - Gebirge die Saurier selbst häufiger aufzutreten beginnen. — Es scheint nicht, dass in und unter der Oolith- Reihe ge- trennte Meeres- und Süsswasser - Schichten angenommen werden dürfen, wenigstens lässt sich eine entsprechende Verschiedenheit der Gewässer dieser Zeit aus den fossilen Fischen nicht erkennen, J. J. Kıup: Description d’ossemens fossiles de Mammiferes incon- nus jusqWa present, qui se trouvent au museum grand-ducal de Darm- stadt. TVme cahier (Darmstadt 1835, 4°. p. 65—89), avec les plan- ches lithoyraphiees XIX — XXII et les pl. add. T, II, in Fol.*) [vgl. *) Der Verf. war in der Nothwendigkeit, den Preiss dieses Heftes auf 6 fl. zu er- höhen, da der bei dem ersten Hefte gesetzte, so äusserst geringePreiss (3fl.30 kr.) bei dem kleinen Publikum, welches dieser Gegenstand seiner Natur nach nur fin- den kann, lange nicht hinreichend gewesen, die Kosten des Druckes und des Sti- ehes zu decken. So dankenswerth es nun auf der einen Seite gewiss geweseu, dass man dieses so wiehtige Werk dem Publikum zum möglichen Minimun: des Preisses zu liefern den Versuch machte, so gerne wird gewiss auch Jeder mit uns nun, da der Erfolg die Unmöglichkeit der Ausführung gezeigt hat, licber selbst einen weiteren Beitrag zahlen, als wünschen, dass eutweder das ganze Defi- zit dem Herausgeber zur Last falle, oder das Werk unterbrochen werde, und diese herrlichen Bereicherungen für die Wissenschaft in Darmstadt zwischen vier Mauern vergraben bleiben. D. R. —-— 495 — Jahrb. 1834, S. 490]. Dieses vierte Heft ist lediglich dem Genus Ma- stodon gewidmet und liefert neben dem Texte vier dazu gehörige Ta- feln (3 waren mit dem vorigen Hefte schon vorausgesendet), nebst zwei Supplement-Tafeln zu Dinotherium zur Erläuterung späterer Ent- deckungen darüber (Jahrb. 1833, S. 172 und 509 ff.); der dazu gehö- rende Text wird am Schlusse des Werkes gegeben werden, Die Abbil- dungen sind von ScHürer lithographirt, und der Verlag: ist an Dienz über- gegangen. Das nächste oder fünfte Heft soll das Werk schliessen, Nach der früheren Eintheilung würde das Genus Mastodon das sechste Kapitel des Werkes ausmachen, '1. Mastodon longirostris (S. 65—89; Tf. XVI; XVII; XVII; XIX; XX, Fig. 2—5; XXI; XXID. Das Mastodon von Ep- pelsheim ist nicht M. angustidens Cuv., wie Cuvier selbst, von SÖMMERING, von Meyer und früher auch der Vf. geglaubt haben ; der Vf. hat später zwei Unterkiefer- Stücke mit ihren Stosszähnen (Isis 1832, p. 628, Tf. XD als Tetracaulodon angustidens aufge- führt, das Mastodon Arvernensis von ÜroizEr und JoBERT und von Meyer als Junges davon erkannt, bald nachher die Unrichtigkeit seiner bisherigen Ansicht über die Identität der ersteren eingesehen (Jahrb. 1834, S. 489), dann den Unterkiefer des wahren Mastodon angustidens in Wien untersucht und sich hiebei bleibend überzeugt, dass diese Art von der obigen gänzlich verschieden und dass beide we- der zu Eppelsheim noch anderwärts je an derselben Fundstelle mit einander vorgekommen seyen. — Das Resultat seiner jetzigen Unter- suchungen ist nun ferner: dass Mastodon longirostris eben so gross, oder noch grösser als M. giganteus seye; — dass es auch im spätern Alter Stosszähne im Unterkiefer besitze, welche Mastodon angustidens höchstens in der Jugend haben kann; — dassjedoch die- ses M, longirostris im gesammten Zahn- und Knochen - Baue und auch rücksichtlich der 5 Zeben an den Vorder- und Hinter-Füssen so völ- lig mit Mastodon und Elephas übereinstimme, dass das bleibende Vorhandenseyn jener zwei Stosszähne des Unterkiefers und dessen un- gewöhnliche Länge keinen genügenden Grund abgeben, um daraus ein besonderes Genus zu bilden, da auch M. giganteus in der Jugend dieselben Charaktere darbiete und die Total-Form der Kinnlade bei Mann :und Weib dieselbe seye. Stosszähne sind daher bei dieser Art (M. longirostris) oben einer (jederseits) nach oben zurückgekrümmt, unten einer, gerade, kleiner; — Backenzähne allmälig sechs in jedem Kieferaste, von welchen oben der erste 2, der zweite 3, der dritte, vierte und fünfte 4, und der sechste 5, — unten der erste 2, der zweite und dritte 3, der vierte und fünfte A, der sechste 5 Paar Zacken oder Spitzen an der Krone besitzen, wozu noch ein Ansatz am hintersten Backenzahne kommt. Wenn mithin die Arabischen Zahlen bei den Backenzähnen die Anzahl der Zackenpaare ausdrücken, so ist die Zahn- formel für diese Art: a. 2,3,4,4.4,5 R 1 = Stosszähne 5%, Backenzäline %3,0%63 Aue (jedoch sind in der Regel nur 4—2 dieser sechs Zähne gleichzeitig in vollkommener Entwickelung vorhanden: um so weniger, je älter das Thier und je grösser die zuletzt nachgekommenen Zähne sind). Das M. angustidens unterscheidet sich daher von M, longirostris hauptsächlich 1) durch den Mangel jener unteren Stosszähne in reife- rem Alter; 2) durch den. nicht verlängerten Vordertheil des Unterkie- fers; 3) durch nur 4 Zackenpaare mit einem Ansatze am letzten Backenzahne. Nachdem der Verf. zwei Gyps- Abgüsse des Unterkiefers von Go»- man’s Tetracaulodon und von 'Mastodon giganteus erhal- ten, ist er vollkommen mit LaurıeLarp und Harıan überzeugt, dass erstres nur das Junge von letzterem seye, obschon Isaac Hays sogar zwei Arten von Tetracaulodon Coorer’s, J. A. Smrrw’s und oe Kay’s Bericht an das Lyceum der Naturgeschichtc über eine Sammlung von fossilen Kno- chen, welche am Big Bone Lick im Sept. 1830 ausgegraben ‚und neuerlich nach New York gebracht worden sind (Sırım. Amerik. Journ. of Scienc.; 1831, Juli; XX, 370-373). Eine ganz genaue Untersuchung dieser Knochen ist zwar noch nicht möglich ge- wesen, doch sind alle bedeutenderen Theile darunter als wohl bekann- ten fossilen Thieren angehörig alsbald erkannt worden, und ist anzu- nehmen, dass nichts Neues von besonderem Werthe ausserdem noch: darunter sey. 1) Vom grossen Mastodon stammt über die Hälfte dieser Kuo- chen ab; darunter ist ein, zwar auch nicht vollständiger, aber besser erhaltener Schädel, als irgend bisher bekannt war. Im Verhältniss zu dem des Elephanten ist das Cranium auffallend niedergedrückt, Auch beide Stosszähne sind erhalten. Ausser mehreren Bruchstückeu von solchen sind noch 5 andere .Stosszähne von 64° bis 12° Länge vorhan- den; — sechs Oberkiefer - Stücke alle mit Zähnen; — 15 Unterkiefer- Theile, wovon zwölf je 1—3 Backenzähne haben; — 73 einzelne Mahl- zähne von jeder Grösse, und darunter so grosse, als irgend bisher eni- deckt worden sind; — von den Vorder-Extremitäten 5 Scapule, 7 Humerj, 3 Ulnae, 1 Radius, mehr oder weniger vollkommen; — von den Hiu- — „01 — ter-Extremitäten 6 ossa innominata, 10 Femora, 5 Tibiae, einige sehr vollkommen. 2) Vom Elephanten (zu dem vielleicht auch schon einige der vorhergehenden, minder vollkommene Gebeine gehören) stammen nächst dem die meisten Knochen ab. Der Schädel eines jungen Thieres ist vollständiger, als sonst irgend ein Amerikanischer, soweit den Berichter- stattern bekannt ist. Er hat die Ober- und Unter-Kiefer mit 6 Backen- zähnen in gutem Zustande, die bisher fast immer nur abgesondert in N.-Amerika vorgekommen sind, und deren auch noch 20 nebst einem Kieferstücke in dieser Sammlung enthalten sind, | 3) Vom Pferde; sehr grosse, wohlerhaltene Zähne u. a. Theile unter gleichen Verhältnissen, wie die übrigen Thierreste gefunden. 4) Bos Americanus, 5) Bos bombifrons Haruan, und 6) Cervus, eine grosse Art, wie Alces, haben Schädel u. a. Theile geliefert; desgl. 7) Megalonyx einige interessante Reste: so ein rechtes Oberkie- fer-Bein mit vier Zähnen in ihren Höhlen, einen einzelnen Zahn, anschei- nend aus dem Unterkiefer ; eine rechte Tibia, u. s. w. Zusatz Sırııman’s, der diese Sammlung später gesehen. Es be- finden sich dabei ein Paar Mastodon - Stosszähne, welche frisch 600 Pf. gewogen haben sollen, ein Schädel mit Stosszähnen von mehr als 500 Pf, Die ganze Sammlung enthält über 300 Nummern, ohne 22 Stosszähne zu rechnen. Cap. Fınner hat sie bis 22’ tief unter der Oberfläche aus- graben lassen. Noch merkwürdiger: als das Vorkommen der Elephanten ist das der Pferde- Reste, die man Amerika ursprünglich ganz fremd geglaubt hatte. Die Stosszähne der Elephanten scheinen sich von de- nen der Mastodonten durch die Art der Krümmung zu unterscheiden: erstere, glaubt S., sind immer Bogen-förmig, letztere haben gewöhnlich die Form einer Sichel mit einer seitwärts gekrümmten Klinge, und sind spitz. | un —— J. E. Larterape: Versuch die Existenz des Eiuhornes zu beweisen (Bullet. d’hist. nat. de la Societe Linn. de Bordeaux — Snr- Lıman Amer. Journ. of Scienc, 1831, Oct. XXI, 123 — 126). Wenn die Vorstellung, die wir uns vom Einhorne zu machen veranlasst sind, nicht mit den Gesetzen der Natur im Widerspruche steht, so müssen wir der Versicherung, die verschiedene Schriftsteller über seine Existenz geben, Glauben beimessen. 1) Nach dem Dictionnaire des Sciences soll das Einhorn ein furcht- sames Thier seyn , das in der Tiefe der Wälder lebt, von der Grösse des Pferdes, mit einem fünf Hände langen, weissen (horizontalen) Horn auf der Stirne und mit über sie herabhängendem braunem Haar. Die ganze Schwierigkeit läge nach dieser Beschreibung nur in dem Stande \ und der Richtung des einzelnen Hornes, und doch dürfte dasselbe nicht unnatürlicher seyn, als der 14’ lange horizontale Stosszahn im Oberkie- - fer des Narwals oder das kleine Horn am Hintertheile des Schädels vom „bewehrten Fuchse“, den Dvaameı nach MAnNeVILLeTTE beschrieben. 2) Früher haben mehrere Autoren des Einhornes erwähnt: Davıo und die Propheten waren wohl bekannt mit ihm; Pristus beschreibt es in seinem achten Buche. Hırrowmymus Lupus und BarLtHasır TeLLeZ fanden in Abyssinien ein vierfüssiges Thier von der Grösse des Pferdes und mit einem Horn auf der Stirne, — und Lemnırz in seiner Pro- foges versichert auf Orro Gukrırr’s Autorität, dass man im J. 1663 im Quedlinburgischen das Skelett eines Landsäugethieres mit einem Schädel, der hinten flach, auf der Stirne mit einem 10° langen spitzen Horn versehen gewesen, ausgegraben und letzten an die Fürst-Äbtissin eingesendet habe: er fügt selbst Abbildungen darüber bei. 3) Bis daher ist kein Beweiss gegen die Existenz des Einhorns, . Auch dass man seinem Horne in alter Zeit lächerliche Eigenschaften beigelegt, kann nicht dagegen zeugen. Wo wäre ein ungewöhnliches Naturerzeugniss, dessen Besonderheiten man früher nicht übertrieben hätte. Auch dass man es in neuerer Zeit nicht wieder gesehen, bewei- set nichts; denn, noch täglich entdeckt man grössere Thiere, und wie viele Entdeckungen mögen uns im Innern von Afrika vorbehalten seyn, das man nicht kennt, und wohin dieses Geschöpf durch die zunehmende Bevölkerung der Küsten leicht zurückgedrängt worden seyn kann. — Wie leicht kann sich die Bildung des Narwals unter den Landsäuge- thieren wiederholen, und wer hätte nach der blossen Analogie anderer Thiere zu behaupten gewagt, dass es ein Thier mit einem Zahnbaue ge- ben könnte, wie ihn der Narwal hat! Es ist daher als hinreichend wahrscheinlich anzunehmen, dass das Einhorn einmal existirt habe, und vielleicht noch existire! [!] Arra. ConserL: Analyse von Koprolithen aus dem Kalke von Burdiehouse (Proced. Edinb. Soc. 1834, I, 48—49). Zwei Ko- prolithen von 2° und 23‘ Länge, jeder einige Fisch-Schuppen ent- haltend, waren zusammengesetzt aus: T, I. Phosphborsaurem Kalke mit etwas Eisenoxyd 85,08 und 83,31 Kohlensaurem Kalk . . . 2 ser .r0...:10,78 15,11 Kieselete/ ... Mu. 00» Een. nn Bee -. 0,20 Bitumen, 2.4 0 Jet ee har ne 1,47 100, 2 100, 0 Der phosphorsaure Kalk seheint mithin beständig $ des Ganzen zu bilden, die Veränderlichkeit des Gehaltes an kohlensaurem Kalk aber von Beimengungen der Gebirgsart bedingt zu seyn. — Löst man den — 505 — Kalkstein selbst in Salzsäure auf, so enthält er an schwarzer bituminö- ser Materie 0,025 Theile. Knochenhöhle von ?’Homaize, Vienne (UInstit. 1834, II, 400). An genanntem Orte, 5 Stunden von Poitiers ist im Herbst 1834 eine Art Höhle im Dolomit der Jura-Formation des Poitow entdeckt worden, welche zu sehr verschiedenen Zeiten, wie es scheint, mit Diluvial-Ge- rölle und Sand angefüllt worden ist, worin viele Knochen - Reste vor- kommen, unter welchen man die eines Hippopotamus bereits erkannt hat. De Jüssıev, der Präfekt des Vienne-Departements, hat eine Summe ‘zu Nachgrabungen unter der Leitung Maunuy’s, des Konservators des Naturalien Kabinets von Poitiers ausgesetzt. Bei demselben Orte fand man Anfangs Oktober 1834 em völlig er- haltenes Elephanten-Skelett in einer Lage röthlicher Erde, 10’ tief, auf einer horizontalen Kalkstein - Schicht liegend , und zwar in einem Raum von 10° Länge und 14‘ Dicke. Die Stosszähne hatten 13 — 14 Zoll [?] Länge und 13 Linien [?] Dicke. Aber die Arbeiter zerschlugen die Knochen mit der Haue und vertheilten sie an die Vorübergehenden. Der Abt Caroızer besitzt 40 Stücke Fossil-Reste eines Ruminan- ten - Geschlechtes, das Moschus nahe steht, und welche drei Arten von der Grösse eines Rehes bis zu der eines Haasen andeuten. Neuerlich hat er damit noch die Reste eines anderen , etwas grösseren Wiederkäuers entdeckt, welcher Hörner wie die Antilopen und Backenzähne besass, deren Halbmond - förmige Prismen weniger deut- lich hervortreten, als bei allen andern bekannten, lebenden und fossilen Wiederkäuern. Croizer’s Entdeckungen in dieser Beziehung sind daher älter als die von Georrroy Sr. Hıraıre (Bull, geol, 1834, IV, 341), nm une run Gray hat an der Küste von Kent ein neues Thier- Genus, Gany- meda, entdeckt, welches das fossile Genus Glenotremites von Gorpruss näher mit. den übrigen Radiarien verbindet. Es hat dessen Form und die einzige, pentagonale Mundöffnung, aber keine Fühler- gänge u. s. w. (VInstitut, 1834, II, 252). S. Peace Prart: Bemerkungen über das Vorkommen von Anoplotherium und Palaeotherium in der untern Süsswas- ser-Formation von Binstead bei Ryde auf der Insel Wight (Lond. Geol. Trans. N. S. 1835, III, sır, 451— 453). Lysıw hat in der ersten ‚Ausgabe seiner Principles. of. Geology (1, 153, Note) bezweifelt, ob der Anoplotherium-Zahn Arrans Sammlung (Bvext. in Ann. of Philos. N. S. 1825, X, 360) wirklich von Wight abstamme, wie des- sen Etiquette angibt. Nun hat der Vf. im Sommer 1830 in den Brü- chen von Binstead, wo Schichten von kompaktem kieseligem Kalke, Sand und weisslichem Mergel (der fast. ganz aus verkleinerten Kno- chen besteht) wechsellagern , wirkliche Reste jenes obigen und ver- wandter Thiergeschlechter angetroffen, wie sie sich im Pariser Becken auch finden. An erwähntem Orte liegt nämlich eine grosse Menge meist abgerundeter Knochen-, Schuppen- und Zahn - Trümmer, die schwer noch zu untersuchen sind und beim Herausnehmen meistens noch weiter zerfallen, vor allem doch hauptsächlich in dem untersten der Thon-La- gen, welche oben erwähnte Mergel durchziehen. Die Mehrzahl jener Knochen scheint Schildkröten, Emys und Trionyx, wie sie um Paris vorkommen, anzugehören. Ein Backenzahn stammt von Palaeo- therium magnum, ein anderer ist der vorderste von P.,. minimum, ein drittes Bruchstück scheint von Anoplotherium commune her- zurühren. Dazwischen lagen viele Schmelz - Stückchen noch ähnlicher Zähne. Damit hat sich aber auch der Hintertheil einer ÜUnterkiefer- hälfte mit 3 Backenzähn gen ınden, welcher Ähnlichkeit -mit demvon Moschus hat, sich jedoch re grösste Breite des Kronenfortsatzes von allen bekannten Arten unterscheidet (wie der beigefügte Holzscknitt zeigt), und wesshalb Cuvier diesen Theil nach einem an ihn übersen- deten Gyps-Abgusse seinem Dichobune zugeschrieben, wovon aber die Zähne sehr abweichen, - um sich denen der Wiederkäuer, insbeson- dere der Hirsche, zu nähern, die aber bekanntlich in Gesellschaft obi- ger Thier-Geschlechter in der Regel nicht vorkommen. Über den Nordabhang der Alpen in Salzburg und Tyrol, Hrn. RusseEssGer, k. k. Werks-Verwalter in Böckstein. (Ein Schreiben an Zen Geh. Rath v. Leornunn.) ty (Hiezu Tafel III.) Seit L. v. Buch über die Alpen geschrieben, in seiner Abhandlung aber sich vorzüglich auf das Terrain beschränkt hat, in welchem er diese Gebirgskette durchwanderte, folg- lich in der Durchsehnittslinie von München nach Trient, wa- ren mehrere Gelehrte, die mit dem Studium des Baues der Alpen sich beschäftigten und zum Theil recht gediegene Arbeiten lieferten. So namentlich die Herren Sepvswick und Morcnıson, A. Bous und Liz von Liuiengacn, der uns lei- der in seinem schönsten kräftigsten Mannesalter so früh entrissen wurde. Doch alle diese Herren beschäftigten sich eigentlich nur mit den Voralpen und berührten das Centrale entweder nur oberflächlich, oder gar nicht. Der Gegen- stand ihrer interessanten Abhandlungen waren die jüngeren Übergangs- , die Flötz- und Tertiär- Gebilde der Alpen und die Diluvial-Ablagerungen am Saume der grossen Baierischen Ebene; jedoch in das Gebiet der ältern Übergangs- und Primitiv- Gebilde des eigentlichen Central - Alpenzuges dran- Jahrgang 1835, 33 -— 506 — gen sie nicht ein. Lirı übergab uns einen sehr gelungenen Durchschnitt des Nordabhanges der Alpen in Salzburgischen von Bischofshofen bis Teisendorf in den Ebenen von Baiern, d. h. vom Beginn des ältern und jüngern Alpenkalkes mit seinen Schiefern bis zu den Diluvial-Ablagerungen am Nord- rande der Alpen. Um die Lücke zwischen den Primitiv- Gebilden, welehe den Rücken der Alpen konstituiren, und dem Alpenkalk der Voralpen auszufüllen, machte ich mich über das Studium meines heimathlichen Hochlandes und gab in des Herrn Direktors A. Baumsartner’s Zeitschrift für Physik und verwandte Wissenschaften, die in Wien heraus- kommt, in drei nacheinander folgenden Jahrgängen: 1832, 1833 und 1834, meine Abhandlung über den Bau der Cen- tral-Alpenkette im Herzogthum Salzburg heraus. Alles, was ich in genannter Schrift über die Feisgebilde des Central- Zuges der Alpen, ihre besondern Lagerstätten, die Fossilien, die sie enthalten u. dgl., per longum et latum sagte, lege ich Ihnen hier in gedrängtem Auszuge sammt einem Durchschnitte ‘ des Nordabhanges der Alpen vor. Den eigentlichen Central- Zug, den Rücken der Alpenkette, der die Wasserscheide zwischen dem Nord- und Süd - Gehänge bildet, setzen reine Primitiv-Felsgebilde zusammen, meiner Ansicht nach solche, von denen es erwiesen ist, dass bei ihrer eigenen und ih- rer Parallel- Formationen Entstehung kein organisches Le- ben entwickelt war. Sämmtliche Felsgebilde dieser Art lassen sich in Beziehung auf ihre individuellen Eigenthüm- lichkeiten und das Gesetz ihrer Reihenfolge in 4 grosse Grup- pen zusammenfassen, die ich Formationen nennen will. Formation I. Granit und Gneiss. Im innigsten geo- gnostischen Verbande stehend und häufig den Charakter der Wechsellagerung entwickelnd, bilden sie das Fundament aller nördlichen und südlichen Ablagerungen und stellen den eigentlichen Rücken der Alpen dar. 'Bald treten sie gemein- schaftlich auf, ohne eine Präpotenz der Entwickelung des einen oder andern zu_zeigen, bald ist dieses nicht der Fall und der Granit verschwindet bei vorwaltendem Gneisse und — 507 — umgekehrt. Granit und Gneiss, mächtige Berge bildend, | gehen entweder frei zu Tage und steigen zu 8000 und 9000 Fuss empor, oder werden auf ihren höchsten Punkten von- Gliedern der Formation III bedeckt und bilden dann Berge von mehr als 10,000 F, Höhe, wie der hohe Narr, 4 der Tafel, in Rauris. Die höchsten Übergänge 1 über den Alpenrücken befinden sich in 8000 bis 9000 Fuss Höhe und sind beinahe "alle mit tiefen, ausgedehnten Gletschern bedeckt. Der Gra- nit und Gneiss wird häufig von Gängen durchsetzt, die, nebst Quarz, dieselben Gesteine, welche die Gebirgs - Masse bilden, zur Ausfüllung haben, in mancherlei Beziehung enge mit ihr im geognostischen Verbande stehen und auch wahr- scheinlich mit ihr kontemporär sind. Diese Gänge führen Gediegen-Gold und güldiges Silber haltende Metallsulphuride. Seit uralter Zeit beschäftigt ihr Abbau den Bergmann und noch gegenwärtig geht hei 3 auf der hohen Goldzeche in Kärnthen und bei 2 auf dem hohen Goldberg in Rauris Gru- benbau um, und so an mehreren Orten. Die edlen Erzgänge setzen dort, wo Felsgebilde der Formation Hl die Berge der Formation bedecken, in erstere über, oft mit, oft ohne Verwerfung, verändern dabei ihre Erzführung, indem das gediegene Gold nach und nach ver- schwindet, ändern ihre Ausfüllung; indem sie sich wieder den Gebirgsarten assimiliren, die sie durchsetzen, tragen alle Kennzeichen der Kontemporärität mit denselben an sich und zeigen auf diese Art eine höchst interessante That- sache: nämlich das Fortwirken einer Kraft in zwei ver- schiedenen Formationen in derselben Potenz, in derselben Richtung, ohne zeitliche Unterbrechung, die auf einen Zwi- schenraum von Bedeutung schliessen liesse. Der Gneiss ist in Gesteinslagen getheilt: denn geschichtet ist kein Primi- tiv-Gebilde; aber in der Richtung dieser Gesteinslagen herrscht grosse Unordnung, die nur lokal zur Einheit sich gestaltet. Vorherrschend ist jedoch das in der Natur eine grosse Rolle spielende Streichen aus N.O, in S.W,, seltner das aus N.W. in S.O. In erster Richtung streicht auch die ganze Cen- 33 * — 508 — tral-Kette. Im Verflächen bemerkt man vorherrschend «das Einschiessen in 8.0. und S.W., seltener in. N.W, Der -Thalgrund 9 ist mit Geröllen bedeckt, wozu die umliegen- ‚den Berge in ungeheuren Blöcken das Material liefern. "Formation .II. Gneiss und Glimmerschiefer , iv ‚Wechsellagerung Ren, ei MIUESCHMEn fer-Gänge enthaltend. FM | Diese Formation ist so lokal, da ich sie nur an einem‘ Punkte nachgewiesen finde, dass ich sehr an ihrer Indivi- (dualität 'zweifle und sehr geneigt bin, sie der Ill. beizu- zählen, daher ich sie auch im Durchschnitte ganz wegliess. Die Erscheinung von Gneiss ist ‚nur eine jener häufigen Oszillationen der Felsgebilde unter sich an ihrer Begrenzung. Formationlll. Glimmerschiefer, Chloritschiefer, Thon- schiefer, körniger Kalk und Euphotid- Gebilde im .innig- sten geognostischen Verbande und häufig im Verhältniss der Wechsellagerung stehend. Am meisten entwickelt sind Glim- merschiefer, Chloritschiefer und körniger Kalk; weniger, aber zu sehr hohen Punkten ansteigend, Euphodit und Thon- schiefer. Glimmerschiefer mit Chloritschiefer am BRilterkopf 21, Feldnerkopf 17 u. s. w. in Rauris und vorzüglich in Gastein und Grossarl. Glimmerschiefer mit Thonschiefer zu den bedeutendsten Höhen des Central- Zuges, .bis zu 12,000 Fuss ansteigend, am Grossglockner 6 in Kärnthen, am Wiesbachhorn % und hohen Tenn 8 in der Fusch, wo das Gebirge plötzlich und steil gegen Norden abfällt. Chloritsehiefer, körniger Kalk und Euphotid in besonders massiger Entwicklung am Brennkogl S und Bahneck 10 in der Fusch, dann wieder mit den übrigen Formationsgliedern in Zungau am Weisseck, Mosermandl, Enshkraxen, Windsfeld, Koffnung u. s. w. ' Die Gesteinslagen dieser Formation streichen, obwohl ebenfalls ungeheuer zerrüttet, vorherrschend ans O, in W., und N.W. in S.O. und verflächen in N. und N.O. . Eigen- thümlich besonders für das Glimmer-Chloritschiefer-Gebilde sind die vielen Kupfer- und Eisenkies-Lager, so z. B. in — 509 — Grossarl. Am Fusse der Berge, deren Decke diese Fels: arten bilden, bemerkt man häufig wieder den Gneiss der Formation I, z. B. um Grossglockner, Wiesbachhorn; der Ve- nediger (11,622 Fuss hoch) führt an seinem Fusse grobkör- nigen Granit. Bei Brennihal, wo weisser körniger ‚Kalk und Glimmerschiefer in mächtigen Lagen wechseln und kör- nigen Gips zum Begleiter haben, kommen interessante La- 'gerstätten vor. Ihrem Habitus nach als Lager zu betrach- ten, setzen dort im Glimmerschiefer mächtige Ablagerungeüi von schwarzem, vielen kohlensauren Kalk haltendem Thone auf, der Bruchstücke des benachbarten Gesteines' enthält. Meiner Ansicht nach sind diess Gänge und dadurch ent- standen, dass der Nordabhang des Gebirges durch Abrut- sehungen, Senkungen, Erdbeben u. dgl. zerklüftete, sich pa- "rallel mit der Richtung der Gesteinslagen Spalten bildeten, und diese durch thonig - kalkige Anschwemmungen von oben sieh wieder ausfüllten, zu denen das Gebirge selbst genug Stoff gab. % | Formation IV. Glimmersehiefer, Thonschiefer, dich- ter Kalk und Kalk-Thonschiefer, untereinander wechsella- gernd und ein abgeschlossenes Ganzes bildend. Die Gesteinslagen dieser Felsgebilde halten sich ihrem Streichen und Verflächen nach parallel an die der vorher- gehenden Formation. Der Thonschiefer und dichte Kalk- stein wechsellagern in den verschiedensten Verhältnissen der Mächtigkeit, ja bie und da in so dünnen Lagen, dass man in jedem Handstücke deren mehrere zählt und dadurch eine eigene Felsart, der bekannte Kalkthonschiefer sich bil- det. Der Thonschiefer mit Glimmerschiefer und diehtem Kalk erhebt sich am Gern in Pinzgau zu 6000 Fuss Höhe, der Kalkthonschiefer steigt in den Bergen des Kitzloches, des Passes Klamm 11, des Passes Stegenwacht über 6000 F. empor, und der dichte Kaik erhebt sich am Rettenstern zu 7000 Fuss 12. Auch diese Formation ist erzführend und enthält auf Lagern Kupferkies, Bleiglanz und Eisenkies, doch unter von den früheren sehr verschiedenen Verhält- -— 510 — nissen; besonders merkwürdig aber ist der Gold- führende Thonschiefer am Nord- und Süd-Rande, der eigentlich diese Formation zu einem abgeschlossenen Ganzen macht. Im Süden des Kalk-Thonschiefers ist diese Bildung sehr lokal und mir nur im Rauriser Thale 19 bei Mosen bekannt, wo der Gold-führende Thonschiefer in einer Mächtigkeit von mehreren Klaftern über das Thal setzt, Er ist von Quarz begleitet, der höheren Goldgehalt entwickelt, Die La- gen dieses Thonschiefers sind adäquat dem Central-Gebirge gegen Norden geneigt. Im Norden des Reftenstein- Kalkes tritt derselbe Gold-führende Thonschiefer 20 wieder, aber - ‚in grösserer und anhaltenderer Entwickelung, auf; Zell im Zillerthal, Jochberg, Wacht, Embacherplacke zwischen Tazen- bach und Lend. Sehr merkwürdig ist seine Verschiedenheit im Verflächen; während seine Lagen nämlich im Süden der Formation IV gegen Norden einschiessen, geschieht dieses im Norden derselben nach Süden, und noch interessanter ist, dass von 20 an das nördliche Einschiessen ganz aufhört und die Gesteinslagen durchaus bis zum Alpenkalk sich in Süden verflächen. Sollten etwa im Centrale drei Erhebungen paral- lel nebeneinander Statt gefunden haben? und wir eine Er- hebungslinie des Granites und Gneisses, eine des dichten Kal- kes der Formation IV und eine des Alpenkalkes als prädo- minirend bezeichnen dürfen® Das Ding hat viel für sich Sprechendes. Das Salzachthal im Pisa durchschneidet Ei Länge nach diese Formation, die wohl kaum mehr zu den eigent- lichen primitiven Gebilden gezählt werden kann, da der vorkommende schwarze Kalk die gänzliche Abwesenheit organischer Materie sehr zweife!haft macht, Zwischen die- sem Kalke der Formation IV und dem Alpenkalke , aber schon zu den Voralpen zu rechnen, befinden sich Ablagerun- gen von Thonschiefer und dichtem Kalk aus der Übergangs- zeit, aus einer Periode, in der das älteste, früheste orga- nische Leben schon erwacht war. Diese Schiefer und Kalke bilden ebenfalls ein geognostisches Ganzes, eine Formation V; N und sind daher unter sich als kontemporär. zu betrachten. Man unterscheidet aus Süd in Nord folgende Felsgebilde : 1) Thonschiefer mit Kupferkies- und. Spatheisenstein- Lagern. Jochberg, Dienten, Bischufshofen, Gegend von Joch- bergwacht bis nördlich Jochberg 15. | 2) Fahlerze - führender dichter Kalk. Schwalz, Leo- gang 16. 3) Alter rother Sandstein und Konglomerat (old red sandstone and conglomerale) Kitzbühel 13, Werfen. Dieses Gebilde ist für diese Formationen ausserordentlich bezeichnend und gibt ihr eine entschiedene Stellung unter den Felsgebilden, die man den ältern Grauwacken parallelisirt. 4) Thonschiefer mit Lagern von Kupferkies, Eisenkies und Fahlerzen, wechsellagernd mit Fahlerz -führendem dich- tem Kalke; Kitzbühel, Röhrbühel 14. | In den Thonschiefern des südöstlichen Zungaus, an der Steyermärkischen Grenze, wahrscheinlich Parallel - Ge- bilde unserer gerade abgehandeiten Formation: Abdrücke von Lyeopodiolithes und Filicites, worunter sich der L. tenui- formis ScHLoTu. erkennen lässt. Das Plateau der lezten Schiefer- und Kalk-Ablagerung am nördlichen Rande dieser Formation bedeckt eine ziemlich junge Nagelflue. Der /nn hat sich zum Theil durch diese Formation sein Bett gebrochen: Schwatz, Raltenberg. Nun steht man am Fusse des zu S000 und 9000 Fuss - emporsteigenden Alpenkalkes, der eine mächtige Gebirgs- kette bildend, die Reihe der jüngern Ablagerung beginnt, wie sie uns der Durchschnitt des Herrn vonLırr darstellt *), ®) Das glimmerig schieferige Gestein von Öttenberg in Berchtesgaden, welches Lırz dem ältesten Glied seiner Karte, den Schiefern von Werfen beizählte, enthielt eine Schlangen-förmige Pflanze, die ich früher nicht bestimmen konnte (Jahrb, 1832, S. 152). Es ist ein Lyeopodiolith, völlig identisch mit denen, welche die See- sterne im Unterlias-Sandsteine BErGer’s im Coburgischen begleiten. Bronn. Beschreibung bu v . einer ER MR Ani apre 7 ‚von Hrn. Dr. PoıLıppi. (Ein Schreiben an Professor Bronn.) Mit Abbildungen auf Tafel IV, Bei unserer ersten Anwesenheit in Messina im Septeu- ber 1831 fanden wir (Hr. Prof. Fr. Horrmans, Hr. Arm. Escher von ver Lixtu und ich) in dem nahen Steinbruch von Tremonti im Tertiärkalk mehrere Schalenstücke, von - denen wir gleich Anfangs urtheilten, dass sie einer Anatifa oder dem Dekel eines Balanus angehört haben müssten. Bei genauerer Untersuchung habe ich gefunden, dass sie nur von einem Thier der Gattung P ollieipes herstammen können. Da, so vielich weiss, erst zwei fossile Arten derselben über- haupt bekannt sind, welche Sowerey aus der Kreide erhalten und abgebildet hat, so glaube ich, dass eine genauere Be- schreibung dieser Art wohl von allgemeinem Interesse ist. Ich nenne diese Art Pollicipes earinatus, weil alle ihre Theile deutlich gekielt sind. Viererlei Valven fanden sich in ziemlicher Menge beisammen, welche alle darin über- einstimmen, dass sie ziemlich dick sind, sehr deutliche und sehr häufige Anwachsstreifen parallel der Basis haben und auch mehr oder weniger deutliche, mehr oder weniger ge- drängte. Längslinien zeigen. | | 1) Die eine, unpaarige, welche deutlich der Rücken-Valve en | 1 Gb entspricht (s. Fg. 9), ist 12“ lang, 5’ breit, lanzettförmig, schwach gewölbt, in der Mitte mit einem sehr deutlichen, mässig scharfen Kiel versehen, und an den Seiten gerandet. Der etwas hervortretende ziemlich breite Rand ist nämlich durch eine oder zwei vertiefte Linien geschieden. DieBasis ist gerade. Innen ist die Valve ausgehöhlt und die Seiten- ränder zeigen deutlich eine ehemalige Verbindung durch eine dicke Haut an. NO 2) Eine paarige Valve, die der obern Lateralvalve der Anatifen entspricht, ist 18'' lang, 6’ breit, wenig gewölbt, langgestreckt trapezoidisch, fast rhomboidisch, so dass die beiden obersten Seiten die kürzesten sind; alle Seiten sind ziemlich gerade; der Rückenwinkel ist der stumpfste, der untere Winkel der schärfste. Ein ziemlich scharfer nur schwach gebogener Kiel verbindet beide scharfen Winkel und kehrt seine Wölbung dem Rückenwinkel zu. Diese Lage der Valve wird nicht nur durch die Analogie, sondern auch durch die Anwachsstreifen, welche den beiden Basal- Rän- dern pafällel gehen und durch die Beschaffenheit der obern Ränder auf der innern Seite bestimmt. 3) Eine paarige Valve, welche der untern Seitenvalve der Anatifen entspricht. Sie ist 14” lang, 10‘ breit, schief dreieckig, schwach gewölbt und lauft in eine lange, fast si- chelförmige, Spitze aus (s. Fg. 4). Der Rückenrand ist un- ten gerade oder gewölbt, gegen die Spitze zu aber konkav; der Bauchrand ist konvex; die Basis gerade. Ein breiter flacher Kiel lauft von der Spitze bis zur Basis, nach dem Bauchrande zu gewölbt und diesem etwas näher als dem Rückenrande. Auch hier zeigen die Seiten eine deutliche Berandung, die aber schmäler ist, als bei der Rückenvalve. Auf der innern Seite fallen zuerst die Seitenränder auf, die unten schmal anfangen, nach der Spitze zu aber sehr breit werden und ebenfalls für eine dieke häutige $ Verbindung zu sprechen scheinen. Ferner bemerkt man im Mittelpunkt der Schale einen tiefen runden Muskeleindruck. 4) Eine unpaarige Valve (Fe. 5), die schon Scırra bei Messina gefunden, in seinem Bach: de corporibus mari- nis u. 8. w. abgebildet und für die Kinnladen eines dem. Polypen [der Sepie] ähnlichen Thieres gehalten hat. Er sagt davon: „rostra, ut puto, animals Polypo similis“, In der That hat sie auch, was die äussere Gestalt betrifft, viel Ähnlichkeit mit diesem Organ, und ich habe ‚sie lange auch dafür gehalten. Sie ist im Umriss dreieckig, sehr stark ge- ‘ wölbt, mit der Spitze stark nach Innen gebogen, allein innen fehlt der Kaputzen-förmige Anhang, an welchen sich die Mus- keln ‚befestigen, auch spricht ihre Festigkeit und Dicke da- gegen, welche so, wie die Streifung und das sonstige äussere Ansehen ganz mit den vorhin beschriebenen Valven überein- stimmen, daher ich sie ala die Bauchvalve meines Polliei- pes ansehe, ungeachtet sie durch ihre Breite und starke Krümmung ziemlich abweicht. Der Kiel ist hier schärfer her- vortretend, breiter, deutlicher kantig (auch bei P. Mitella ist der Kiel sehr entwickelt, aber stark zusammengedrückt). Die Anwachsstreifen sind an den Seitenrändern am stärk- sten, die dadurch fast gekerbt erscheinen und zugleich nicht breit, sondern beinahe schneidend sind. Die Basis ist ent- weder .eine gerade oder gewölbte. Linie, und im letzteren Fall der‘ Kiel vorgezogen, Aussen fehlt jede Spur eines Muskelansatzes, der bei der Mandibel einer Sepia doch . vorhanden seyn müsste, innen dagegen unterscheidet man zwei Theile, die durch eine stark gebogene, nach der Spitze gerichtete Linie geschieden sind. Der untere, glattere scheint von einer Haut überzogen, der obere frei gewesen zu seyn; letzter zeigt queere Streifen. | Ich fand damals auch einen mit Schuppen ea Körper, dessen Natur mir lange räthselhaft geblieben ist, bis ich ihn kürzlich für den schuppigen Stiel dieses Thieres erkannte. Höchst wunderbar ist es ‚gewiss, dass derselbe sich so wohl erhalten hat und dass nicht die Schuppen aus- einandergefallen sind (s. Fg. 6). Er scheint einem kleinen Thiere angehört zu haben, oder aber nicht vollständig zu seyn, denn er ist nur 61“ lang und 5“ breit, am Grunde Po „ber noch bedeutend schmäler, und hat mit einer sehr klei- nen Basis aufgesessen. Die Schuppen stehen in 12 ziem- lich regelmässigen, spiralförmig gewundenen Reihen und neh- men schnell an Grösse zu; sie sind die grössten unter allen an den mir bekannten Pollicipes-Arten, denn die obersten messen 12‘ in der Breite und 1‘ in der Höhe, Sie sind alle etwas abstehend, zugerundet, mit wenigen aber ziemlich tiefen Queerfurchen versehen (s. Fe. 6, b, eine derselben vergrössert), so wie mit einer Art hervortretenden Kieles, der oben breit ist und sich unten in eine Spitze verliert. Dass alle diese Theile wirklich zusammen und zu einer Thierart gehören, beweisen, wie es mir scheint, besonders folgende Thatsachen ziemlich unwidersprechlich: 1) die’ge- naue Übereinstimmung der äussern Struktur, der Dicke, der Streifung u. s. w.; 2) die Analogie mit den beiden lebenden Arten, die ich, der Vergleichung wegen, ebenfalls abgebildet habe ; 3) der Umstand, dass alle diese Theile in grösserer Anzahl zusammen gefunden worden sind, welcher ganz mit der Lebensart dieser Thiere übereinstimmt, die in Gruppen aneinander gewachsen vorkommen. Es fanden sich nämlich sechs untere Seitenvalven der rechten, sieben der. linken Seite; fünf obere Seitenvalven der reelten, sechs der lin- ken Seite; acht Dorsalvalven, sieben Ventralvalven. Mehrere Valven fehlen, um die Hülle des Thieres vollständig zu ma- chen: vielleicht gehört dahin die Valve, welche ich Fg. 7 abgezeichnet und nur einzeln gefunden habe. Erklärung der Abbildungen. Fg. 1. Pollicipes Cornucopiae var.? (Lamx. nennt den Stiel kurz). Fg. 2. —_ Mitella aus dem Chinesischen Meer. Fg. 3-9. — carinatus mihi, Fg. 3, Versuch einer Zusammen- fügung der Valven. Fg. 4. untere grössere Seitenvalve, a von aussen, b von innen. Fg. 5. Ventral-Valve a von aussen, b von innen, c von der Seite, Fe. 6, Stiel, a einzelne Schuppen desselben vergrössert. Fg. 7. einzeln gefundenes Schalstück. Fg. 8. obere Lateral-Valve, a von aussen, b von innen. Fg. 9. Rücken-Valve, a von vorn, b von der Seite, Tr———miinn Über u den Bau ‚und die mechanische Kraft des : ENTET: Unterkiefers des Dinotherium, von Herrn Prof. W. BuckLand. Die interessanten Entdeckungen des Dr. Kavr iehren uns, dass das Genus Dinotherium jeine merkwürdige Ab- 'weichung vom Tapir, dem es sich sonst unter allen Säuge- thieren am meisten nähert , darbiete. Der Unterkiefer be- sitzt nämlich in seinem vorderen Ende zwei Stosszähne von ungeheurer Grösse und abwärts gebogener Gestalt, wie das Wallross sie am Oberkiefer hat. Ich will mich auf: diese eigenthümliche Stellung der Zähne beschränken, um zu zei- gen, in wie weit diese Theile uns Folgerungen über die Lebensweise der Thiere gestatten, denen sie angehört haben. Zunächst erscheint es als eine mechanische Unmöglichkeit, dass eine fast 4 Fuss lange Unterkinnlade, welche an ihrem Ende noch mit so ungeheuren Zähnen belastet ist, nicht im höchsten Grad unbequem für ein Landthier gewesen seye. Dagegen würde dieser Nachtheil nicht ebenso eintreten für ein grosses Thier, das im Wasser zu leben bestimmt wäre; und die Neigung, welche schon die Tapir- Familie, der das Dinotherium am nächsten stehen würde, zum Wasser zeigt, PERFEUFERT HR. macht es wahrscheinlich, dass es, wie jene, Süsswässersee'n und Flüsse bewohnt habe, Mit einem Theile ihres Gewichtes vom Wasser getragen, würden diese Stosszähne nicht mehr lästig werden können; und nehmen wir an, dass sie als Werkzeuge zum Entwurzeln grosser aus dem Grunde her- vorkommender Wassergewächse gebraucht worden, so muss- ten sie dabei dieselben Dienste zu leisten vermögen, wie die Hacke und, die Egge zusammen, Das Gewicht des Kopfes über diesen nach unten gekehrten Zähnen musste ihre Ge, walt noch sehr vermehren, wie man die Wirkung der Egge durch Beladen derselben mit schweren Körpern vergrössert. Auch können diese Zähne dem Dinotherium dienlich gewesen seyn, am Ufer seinen Kopf so zu befestigen, dass es mit im Wasser schwimmendem Körper zu schlafen vermochte, ohne dass das freie Athmen gefährdet worden; das Thier konnte so am Ufer ohne die geringste Muskel- thätigkeit ausruhen, indem das Gewicht des Kopfes und des Körpers die Zähne stärker in den Boden eindrücken musste, wie das Gewicht eines schlafenden Vogels genügt, seine Klauen um einen Zweig anzudrücken und ihn stehend dar- auf festzuhalten. ” | Vielleicht wurden diese Stosszähne auch gebraucht, wie die im Oberkiefer des Wallrosses, um sich damit am Ufer festzuhalten und den Körper aus dem Wasser nachzuziehen. Auch das Wallross wendet seine Stosszähne an, um damit Seepflanzen auf dem Meeresgrunde zu entwurzeln. Die grossen Klauen-Phalangen des Dinotherium sind ‘an ihrem vorderen Ende wie die des Gürtelthieres einge- schnitten, dem die seinigen ausdrücklich zu Zerstörung der Ameisenhaufen eingerichtet sind: sie können daher zum Aus- ziehen der Wasserpflanzen mitgewirkt haben. Die entwurzelten Wasserpflanzen konnte das: Dinothe- rium dann leicht zum Maule bringen mittelst seines Rüssels, den es in der Art, wie der lebendige Tapir, wahrschein- . lich besessen. Endlich zeigt auch die Gestalt des Schulterblattes, dass 0 — r% die Vorderbeine beim Ausziehen grosser Pflanzen auf dem Grunde der Gewässer behülflich seyn sollten. Die Körper- länge, auf welche sie schliessen lassen, würde für ein so schwerfälliges Landthier ein grosses Hinderniss in der Be- wegung abgegeben haben, für ein, zum beständigen Leben im Wasser bestimmtes Thier aber keineswegs lästig gewe- sen seyn. In allen diesen Merkmalen eines so riesenmärsigen Pflan- zenfressers erkennen wir daher eine Anpassung der den Landbewohnern zustehenden Organisation zum Leben im Was- ser, während des Theiles der tertiären Periode, in welchen das Dinotherium lebte, RR er Mittheilungen, an den Geheimenrath v. LEONHARD gerichtet. Tharand, 18. Juni 1835. Um Pfingsten dieses Jahrs hatte ich das Vergnügen, das Triebisch- thal bei Meissen in Begleitung der Herren G. Rose, F. ReıcH und von WARNSDORF zu durchwandern. Wir sahen die vielerlei Merkwür- digkeiten dieses Thales und fanden zu den bekannten noch einige neue sehenswertlie Punkte. Von einem dieser letzten erlaube ich mir Ihnen ein flüchtiges Bild zu entwerfen. Bei der Fiehtenmühle erbeben sich aus dem Buschwerk des linken Thalgehänges einige schroffe Felsen, die, aus grünlichgelbem Pechstein . bestehend, eine schräg aufsteigende Wand bilden. Ist man zu ihnen hinangeklettert, so erfordert es einige Zeit, um das Sonderbare ihrer Zusammensetzung gehörig zu erkennen, weil gleichfarbige Flechten die ganze Oberfläche bedecken. Die Hauptmasse besteht, wie erwähnt, aus Pechstein und zeichnet sich durch abgerundete Formen aus; in dieser sitzen nun aber grosse kugelige Porphyrmassen, die man theils durch ihre scharfekigere Oberfläche, theils durch einen ausgewitterten Reif, der sie gewöhnlich umgibt, mehr oder weniger deutlich erkennt. Der Durchmesser dieser Porphyrmassen erreicht 5—10 Fuss, seltener sieht man sie kleiner — von der Grösse eines Kopfes. Ihre Gestalt ist stets der Kugelform genähert, zuweilen etwas birnförmig. Das Gestein ist ein dichter hornsteinartiger Feldsteinporphyr von schmutzig - grünlicher, gelblicher und röthlicher Schattirung, äusserst fest mit muscheligem glas- artigem Bruch , in der Hauptmasse mit kleinem Quarz- und Feldspath- Krystallen. Dieser Porphyr entspricht offenbar demjenigen, welcher im unteren Triebischthule überhaupt vorwaltet, und aus dem die Pech- stein-Felsen hie und da hervorstehen. Nur ist er in den Kugeln weit dichter und gasartiger, während er ausserdem zuweilen in plattenförmig abgesondert thonigen Porphyr (sogenannten Thonstein - hatte hbar- geht, so bei Dobriz. Nach Betrachtung dieses Phänomens wird man kaum anstehen, jene Kugeln für losgerissene, abgerundete, umhüllte und veränderte Theile des, vom Pechstein durchbrochnen Porphyrs zu halten. Dann aber folgt daraus fast von selbst, dass man der Analogie wegen auch die Feldsteinkugein — Sphärolithe — im Pechstein bei Spechtshausen unweit Tharand und bei Planitz unweit Zwickau auf ähnliche Weise deutet, obwohl die völlige Abrundung dieser Massen, sowie die regel- mässigen Quarz - Drusen -Bildungen im Innern und der hervorstehende Reif an der Aussenfläche der Planitzer Aust, dabei sehr unerklär- liche Erscheinungen bleiben. Auffallend ist es, dass der Pechstein in Sachsen stets mit Porphyren zusammen vorkommt, die er wohl stets als jüngere Bildung durchbro- chen hat. Bei den Waldhäusern unweit Tharand ist diess unverkenn- bar, denn er bildet Gänge darin. Ist er nun einmal jünger als das Gestein, von welchem man kugelförmige Massen in ihm findet, so ist doch wohl nichts natürlicher, als diese letzteren für losgerissene Theile zu halten. — Der artesische Brunnen in Dresden springt jetzt, und das Wasser soll eine Temperatur von mehr als 12° R. zeigen. BERNHARD CoTTA. R Neapel, 30. Juni 1835. Unser Vulkan ist ruhig: diess gibt mir Gelegenheit, eine kleine geologische Reise zu unternehmen. Ich werde den Atna besteigen: diess ist der einzige unter unsern Feuerbergen, welchen ich noch nicht kenne; sodann gedenke ich Kalabrien zu durchwandern. Sie dürfen darauf zählen, dass ich während der drei Monate, die ich von hier ab- wesend zu seyn gedenke, Ihnen von Zeit zu Zeit Nachricht gebe über alle interressanten Beobachtungen, die ich zu machen Gelegenheit ha- ben sollte. Für das Jahrbuch verspreche ich ihnen. für die Folgezeit Berichte über alle neue Ereignisse, die sich auf und an dem Vesuo zugetragen, L. Pııra. Lyon, 17. Juli 1835. Nachstehende Beobachtung des Herrn Levmerıe von hier dürfte nicht ohne Interresse für Sie seyn. „In der Manganerz-Grube bei Romaneche (Departenient der. Saone und Loire, oberhalb Belleville, unfern der Saöne) hat man, aus einer Tiefe von 100 Fuss, ein Kalkstein-Bruchstück gefördert, in welchem sich eine Gryphaea arcuata eingeschlossen befand; der Kalk war roth, die - 521 — Muschel weiss. Ein Lias - Fragment von S. Cyr mit eingeschlossener Gryphaea wurde während einer Viertelstunde dem Ofenfeuer ausge- setzt und zeigte sich auf ähnliche Weise verändert. Der mächtige Gang von Romaneche ist augenfällig gleichzeitig mit dem Granit, in wel- chem er enthalten ist. Lias und Jurakalk waren bereits vorhanden, als der Granit von Romaneche emporgehoben wurde. Ehe dieser in festen Zustand überging, füllte sich eine Spalte mit dem Erze, das gleichfalls durch die allgemeine , Emporhebungs-Ursache aufwärts getrie- ben wurde ; jetzt fielen Lias-Bruchstücke in die Gang-Spalte, die hohe Temperatur des Erzes röthete das Eisenoxyd des Kalkes und bleichte die bituminöse Schale der Muschel.“ Vor Kurzem war ich zu S. Bel und zu Chessy. Die „alte Grube“ bei S. Bel ist nicht mehr im Betrieb. Sie baute auf einem mächtigen Stock im rothen Quarz-führenden Porphyr, in welches Gestein sich die Gänge nach allen Seiten hin verzweigen. Die „neue Grube“ ist auf einem nahen Hügel im Umgang. Beide Höhen sind durch eine Schlucht geschieden. In der Tiefe steht rother Porphyr an. Überall sieht man, wie sein Ausbruch die Lagen der Schiefer gebogen und gebrochen hat, wie die allgemeine Richtung ihres Streichens geändert worden. Hin und wieder dringt jenes plutonische Gestein zwischen die Schiefer- Lagen ein und nimmt Schiefer-Gefüge an, während die Schiefer durch solche Beimengungen dicht werden und einen streifenweisen Wechsel grüner und rother Farben zeigen. — Bei Chessy treten zu beiden Sei- ten der Azergne zwei Kalk-Berge auf, deren Bruch und Erhebung durch das Emporsteigen der Granite. und Porphyre bewirkt worden seyn dürfte, welche die Mitte einnehmen. Im Granit setzen schöne Porphyr- Gänge auf und werden von Gängen eines dichten glimmerigen Gesteins (der minette der dortigen Bergleute) durchbrochen. In der gewaltigen Zerreissung des Kalkes finden sich die, auf Kupfererze bauenden, Gru- ben. Die alten Gruben sind wahrhaft grossartig; sie bilden ein Laby- rinih von in 2 oder 3 Etagen übereinanderliegenden Grotten von 50 bis 60 Fuss Weite, welche man in das Erz selbst gebrochen hat, das hier sehr mächtig abgelagert war; einzelne Pfeiler dienen als Stütze des Daches. Stellenweise sind die Wände mit sehr schön gefärbten Kupfer- Vitriol-Krystallen überdeckt. Bunter Sandstein, den man in tieferen Stellen erreicht, ist in manchfaltigen Abänderungen vorhanden. Von Herrn Fouzser erfuhr ich eine interessante Thatsache, welche er bei Z# Palisse beobachtete. Hier findet sich ein weit erstrecktes Kohlen - Becken mit ziemlich wagerechten Lagen. Da, wo diese dem Granit näher treten, erscheinen sie, namentlich die Sandstein-Schichten, aufgerichtet, Ein Baumstamm, der ungefähr senkrecht durch drei Sand- stein - Lagen reichte, ist bei der Emporhebung in drei Theile zerbro- chen worden, - P. Lorrer. Jahrgang 1835. 534 - Mi = | Bern, 18. Juli 1835, In acht Tagen versammelt sich unsere Schweitzerische Gesellschaft in Arau; ich werde aber nicht hingehen, indem unsere Vorlesungen bis dahin noch nicht zu Ende sind und ich ohnehin Mitte Augusts nach Bündten abgehen möchte. Meine Reise wird 5 bis 6 Wochen dauern und, insofern Zeit und Umstände es erlauben, dehne BORN ‚meine Untersu- chungen bis Bergamo aus. B. Frehe: Böckstein, 25, Juli 1835. Bei Gelegenliit ‚„ als ich bei "dem Rauriser Werke aus einem alten Zugbuche Karten der längst verfallenen und nun mit tiefem Gletscher bedeckten Grubenbäue anfertigen liess, wurde auch die Dicke des Son- nenblick-Gletschers gemessen, und sie fand sich 50 Klafter oder 300 F, an einem Orte, wo ich aus guten Gründen vermuthe, dass das Eis noch bei Weitem nicht am mächtigsten ist: in Wahrheit eine grossartige Erschei- nung! — Da Kolm- Saigurn in Rauris 5000’ P, Meereshöhe hat und die Lawine, von der ich ihnen neulich schrieb, in der Höhe des Riffel- gebiryes , einer Höhe von 7000 bis 8000° P., brach, so stürzte sie eine senkrechte Höhe von 2000 bis 3000° P. nieder. Das Terrain, welches sie herabglitt, bildet einen steilen Abhang, der mit dem Horizont bei- läufig einen Winkel von 40 bis 50 Graden beschreibt. — Haben Sie schon etwas von dem sogenannten Heidengebirg gehört? diess ist ein ganz eigenthümliches Gemenge von Kohlen, Leder, Haaren (worunter sich Gemshaare unterscheiden lassen), Steinsalz und Thon, welches Ge- bilde Nester im Haselgebirge von Hall in Tyrol und Hallstadt in Ober- Östereich bilden soll. Es erscheint in einer Tiefe von 50 bis 60 Lach- ter unter Tage. Ich werde nicht nur streben, etwas Näheres darüber zu erfahren, sondern auch fe zu N, von denen ich Ihnen mittheilen werde. | Ä BRuss£sser. Neapel, 26. Juli 1835. Der Vesuv hat, vom 2. April an, ausser der Lava, die er emporge- schleudert, olıne Unterlass ungeheure Wolken von Sand ausgestossen und zugleich wässerige, mit Salzsäure und Schwefelsäure beladene Dünste. Der im Mai und Juni zusgestossene Sand zerstörte Blumen, Obst, sogar das Gras in der ganzen Runde um den Berg und liess in jenen Fluren die verschiedenen Pflanzen ohne das geringste Grün; mit einem Worte: Alles wurde verbrannt, vorzüglich da, wo das Niederfal- len des. Sandes mit kleiner Regen-Menge verbunden war. Nur drei Tage hindurch, den 27., 28. und 29. Junius, warf der Wesuo weder - m — Asche empor, hoch stiess er Rauch aus; alsdann aber begann seine Thätigkeit von Neuem und dauert noch fort, während der Berg äusser- lich ruhig zu seyn scheint, und auch in der Tiefe des Kraters sich kein Feuer zeigt, in welchen man vor vielen abgestürzten Randthei- len nicht hinuntersteigen kann, so wie wegen der sauren Dämpfe, von denen die Sand-Explosionen und die Rauch - Ausströmungen begleitet sind. Wir, die wir die ungeheuren Aschen- Lagen vor Augen haben, welche der Vulkan 1631 lieferte, und die Aschen-Streifen, von denen Cassıopor berichtet, wir müssen diese Erscheinungen nothwendig unter- scheiden vom Laven - Detritus, welcher Eruptionen zu begleiten pflegt, und von den Schlacken- und Bimsstein - Auswürfen, denen jener Sand und jene Asche keineswegs ähnlich sehen, T. Monrickını. Wolfsberg, 19. August 1835. Ich finde in der Coralpe (die Coralpe, 1126 W. Klafter über dem Meer, ist eine parallele Alpe mit der Saualpe, deren höchste Spitze 1095 Klafter misst) ein graues Mineral, im äusseren Ansehen dem grauen Andalusit vom Lisenz in Tyrol ähnlich. Es bricht auch eben so wie dieser im Quarze des Glimmerschiefers. Nach Mons ist es pris- matisch; Winkel 105° mit dem Anlege- Goniometer; jedoch sind die Ober- flächen nicht rein. An allen Krystallen zeigt sich der eine Winkel als OO Prisma mit einem Einschrigswinkel. Die Härte ist 5,5 [?], aber auch diese ist schwierig genau anzugeben, da das Mineral im Bruche strahlig ist. Das Gewicht ist —= 3, 4. Die Probe ist grau ins Grün- liche. Die Krystalle lösen sich ieinlich leicht aus dem sie ganz ein- schliessenden Quarze. Man könnte das Mineral zu Mons’ paratomem Augitspatlı rechnen, allein der Winkel passt nicht; auf jeden Fall ist die Sache nicht uninteressant. — Ich beschäftige mich jeizt vorzüglich mit Geognosie. Unsere Steyerer Alpen sind vom höchsten Interesse und durch- aus verkannt, Krreasteins Flysch ist in ganz Kärnthen und Steyermark nicht. Ein Theil dieses grauen Sandsteins ist Grauwacke mit Trilobiten und Produkteu ; ein anderer Theil ist Molasse. Der rothe Sandstein, den Stuper bei S. Paul mit Schiefer wechseln sieht, thut diess nicht, sondern er stellt sich auf zwischen grünen Schiefern und dem sogenannten Al- penkalk, Was Alles Alpenkalk ist und wie leicht man diesen einreihet, ist schr merkwürdig; doch ist es nicht zu bezweifeln, dass manche Ge- steine, mineralogisch genommen, höchst verschieden sind, und doch nur zu einer Gruppe gehören. Ich habe Emporhebungen beobachtet, die durch Granit und Gneiss im der tertiären Zeit erfolgt sind. Manche Gebilde sind dabei übergeworfen: so bisweilen der rothe Sandstein, der unter dem grünen Schiefer liegt. Wer die Schichtenstellungen be- obachtet, wie ich, findet in den Alpen Ayseheurss Material, das von grossem Nutzen für die Geognosie ist, Fr. E. von Rostuorn. 31? Grätz, 24. August 1835. In den Kalk-Gebirgen unserer Umgebung habe ich im heurigen Sommer, Ammoniten und Orthoceratiten gefunden. Im Braun- kohlen-Lager anı Fusse der Schwamberger Alpen, wo schon früher Ge- beine von Anthracotherium und Trionyx getroffen wurden, ent- deckte ich im verflossenen Jahre mehrere Kncchen - Stücke, die jenen Thieren nicht anzugehören scheinen. Eine Stunde aufwärts von dieser Stelle, bei Eibiswald, ist eine andere Braunkohlen- Ablagerung; in dem, die Kohle begleitenden Sandstein und Schiefer nahm ich mehrere Bruchstücke von Elephanten-Stosszähnen wahr, und den Gelenkkopf eines Oberschenkels. In einer der Gruben zeigten sich zahllose kleine _ Konchylien-Gehäuse von Helix und Planorbis. ÄNKER. Mannheim, 28. August 1835. Auf einer Rhein-Insel, dem Dorfe Altripp gegenüber, wurde am 7. August vom Schiffer Marrın Marx der Stosszahn eines Mammonth (Elephas primigenius) gefunden. Derselbe lag 14° unter dem Wasser- spiegel, von grüner Konferve umgeben, ist 4’ 10‘ lang, misst in seinem grössten Umfang 14’, und im stärksten Durchmesser 44°. Die Höh- lung geht kaum 4—5’’ in den Zahn, so dass er nach unten gewiss noch 2’ fortsetzte, auch mag von seiner Spitze leicht noch 1’ abgestossen seyn , so dass die Grösse des, ganzen Zahnes gern 8’ betragen hat. Sein jetziges Gewicht ist 37 Pfund, der vollständige Knochen hat dar- nach gewiss über 50 Pf. gewogen. Wohl sind schon einige Mammonth - Stosszähne im Unter-Rheinthale gefunden worden, doch waren alle seither ausgegrabenen stark ver- kalkt, halb verwittert und schalig abgelöst. Das erwähnte Exemplar, fast durchaus gut erhalten, so dass der grösste Theil noch als Elien- bein verarbeitet werden könnte, wurde für das hiesige naturhistorische Kabinet erworben, Kırıan. Halsbrücke bei Freiberg, 4. August 1835. Auf S. 158 Ihres Jahrbuches erklärt Hrn. Dr. Brum ein Mineral von der Kupfergrube *) bei Eisenach für Marmolith, welches ich mir im Jahr 1833 von jener Gegend mitbrachte und ebenfalls untersucht habe. Ich kann nicht zweifeln, dass wir — Brum und ich — einerlei *) Die Lokalität, welche diesen Namen führt, ist nicht etwa eine Kupfer-Grube, deun es kann hier kein Kupfer-Bergbau seyn. | ; ERZITHAUPT. Ze Mineral unter den Händen hatten, allein die Krystallform habe ich für kein Quadrat-Oktaeder, sondern für ein spitzes Rhomboeder kombinirt mit der Basis erkannt. Die volikommene Spaltbarkeit ist die basische: das Mineral selbst ist ein After- Glimmer, ein optisch einaxiger. Die Drusenräume des Dolerits, welche er auskleidet, enthalten auch recht deutlichen Natrolith. Ganz mit-den Eigenschaften des Nord- Amerikanischen Marmolitlhs übereinstimmend kenne ich eine Abänderung in dem Serpentine von Zöblitz im Erzgebirge, wovon ich ein Stück durch Herrn Peer. erhielt. In FREyEsLeBen’s Oryktographie von- Sachsen, die ich hier im Badeorte nicht zur Hand habe, ist dieses Vorkommens erwähnt. S. 185 theilt Ihnen Herr Berzerıus mit, dass nach Svangerc die schweren Körner, welche ich unter Sidirischem Platin gefunden habe und Ladin genannt haben soll, hauptsächlich aus Irid bestehen. Ich habe jenes neue höchst merkwürdige Mineral Gediegen-Irid genannt. Der Name Ladin ist mir ganz unbekannt und sieht fast zu wunder- lich im Vergleiche mit Irid aus, als dass er durch einen Schreibfehler entstanden Seyn sollte. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin zu bemerken, dass man sich sehr voreilige Urtheile über das Gediegen-Irid erlaubt hat, Der Eine sagt, dass, da nach der Mittheilung von Hrn. G. Ross und zufolge der Berzerivus’schen Untersuchung das Iridosmin (oder Os- mium-Iridium) hauptsächlich aus Osm bestehe, mein Mineral wohl auch nur eine Abänderung desselben sey. Der Andere meint, mit der hexa- gonalen Krystallform stimme auch recht gut die Beobachtung von mir überein, dass das Gediegen - Irid drei Spaltungsrichtungen besitze, die nun als rhomboedrisch zu nehmen seyen. In der That verstehe ich nicht, wie man über einen Körper von so höchst ausgezeichneten Eigenschaften, wie sie das Gediegen - Irid . besitzt, und welcher hiedurch sogleich seine Selbstständigkeit verrätb, mit solcher Oberflächliehkeit urtheilen konnte. Ich hatte ausdrücklich gezeigt, dass jene Reaktion von Osm, welche das Osm-reiche Iridos- min (und das ist ja das schwere) gibt, dem Gediegen-Irid durchaus nicht angehöre. Das Fragment eines Oktaeders, welches ich von dieser Substanz besitze, gab auch die hexaedrische Spaltbarkeit auf eine Art zu erkennen, wie der Silber-Glanz, und so etwas muss ich doch wohl von der basischen Richtung des Iridosmin zu unterscheiden wissen. Die Svangerg’sche Untersuchung hat übrigens meine Bestimmung und mei- nen Namen für das Mineral gerechtfertigt. Im Herbste vorigen Jahres besuchte ich Berlin und auf den ersten Blick erkannte ich unter den Hexaedern des Gediegen-Platins das schönste als dem Gediegen-Irid sehr ähnlich. Die schöne silberweisse Farbe ver- rieth diess; die hohe Härte bestätigte es, und Hrn. G. Rosz bestimmte späterhin diesen Krystall vollstäudig, wie im zweiten Hefte von Poc- SENDORFF’S Annalen mitgetheilt ist, wobei ich nur erinnern will, dass u 326 me wahrscheinlich durch einen Redaktions - Fehler die oktaedrischen Flä- ehen als die vorherrschenden bezeichnet worden sind. Dureh den Hrn. Dr. ScuüLrer war man mit dem Gediegen - Irid ‘zuerst in Berlin bekannt geworden, denn ich hatte jeuem ein etwas po- röses Korn ausgehändigt, um es auf seiner Reise zeigen zu können, als worum er mich bat. Hr. G. Rose hatte sodann dergleichen Kör- ner unter seinen Sibirischen Vorräthen aufgefunden und davon ‚etwas an DERZELIUS gesandt. Die von mir untersuchten Körner waren von Nischna Tagilsk, die von Hrn. G. Rose und Bsrzenıus untersuchten aber von Newiansk. In denen von Nischna Tagüsk ist allerdings auch eine Spur von Osm enthalten *). Eine Menge neuer Bestimmungen wird nun nach und nach von mir erfolgen, Das Mineral von Mosbach im Voiytlande, nicht das von Oelsnitz, . welches für Kalait ausgegeben worden, nenne ich nun Variszit, nach- dem ich es als eine besondere Spezies erkannt habe, Enthält auch Phosphorsäure. Eine andere neue Substanz ist der Malthazit, dem Inselt oder Unschlitt täuschend ähnlich: ein Thonerde- Silikat- Hydrat. ‘Unter den Felsiten habe ich eine neue krystallisirte Spezies aufge- funden, dem Adular sehr ähnlich. Ich erhielt sie als krystallisirten Te- tartin aus dem Granite von Penig. ‘Seit einigen Wochen erst erlangte ich ein Prachtstück krystalli- sirten Schriftgranites, welcher das Gesetz der regelmässigen Ver- wachsung von Quarz und pegmatischem Felsit aufdeckt.- 69 Krystalle, alle unter sich parallel, durchstossen diesen in einem Krystalle von Handgrösse, welcher die Kombination --3P 9 =y;—- Pa = Part mil; @P- & —.N darstellt. Ist von Limbach bei Penig. BREITHAUPT. *) Hier folgt eine längere Stelle als Erwiderung Herrn Breırtuaupr’s in Beziehung auf das, was S. 239 d. Jahrb. über seine Anzeige der Lethaea gesagt worden. lieh habe mir seitdem erst diese Anzeige (Leipz. Zeit. v. 16. Dez. 1834, N.300, S.3277) seibst verschaffen könneu, und daraus ersehen, dass Hrn, Br. (ausserdem dass er über die Auswahl der Versteinerungen für die Lethaea nicht immer gleicher Ansiclıt mit mir ist, was ich gerne glaube) allerdings „wünschenswerth findet, dass sie wohl- feiler geworden wäre“, obschon er unmittelbar vorher gesagt hat, „dass der Subscrip- tionspreis nicht sehr hoch zu seyn scheine“. Hätte ieh beide Theile des Urtheils von Hr. Breıtuaupr dem Wortlaute nach gekannt, so würde mir eine andere Ent- gegnung darauf vielleicht angemessen geschienen haben ; ich überlasse aber jetzt dem kompetenten Leser selbst über die frommen Wünsche des Recensenten in dem Punkte weiter zu urtheilen, wo Verf. und Verleger sieh bewusst sind, gerade mit ganz ungewöhnlicher Rücksicht gegen das Publikum verfahren zu seyn; er- kläre auch ferner, dass, falls Hrn. Breıtnaupt das, was hier aus seinem Briefe ınitgetheilt worden, nicht genügen sollte, ieh meinestheils gerne auch denRest zum Abdruck befördern werde, BRonnN. BRATEN, OR \ Mittheilungen, an Professor BronN gerichtet. Washington, 6. Juli 1835, Ich habe meine Stelle an der Akademie von Westpoint verlassen und bin, jetzt in Verbindung mit FEATHERSTONEHAUGH im Auftrage der Regierung mit einer geognostischen Aufnahme der Gegend zwischen dem obern Mississippi und Missours beschäftiget, gestern von einem Ausfluge nach Fort Washington, 17 Meilen abwärts von hier, zurückgekommen. Dort habe ich ein sehr reiches, über 40° mächtiges, Lager mit Verstei- nerungen über Thon mit Ligniten und, Selenit - Krystallen gefunden, aber nur eine ‘Stunde auf dessen Untersuchung verwenden können. Indem ich jedoch ein trockenes Strombette verfolgte, verschaffte ich mir einen vollständigen Durchschnitt dieser Formation und manche sehr schöne Exemplare von Versteinerungen, worunter von Ostrea 4, von Gryphaea 2, von Crassatella 2, von Cardium 2, von Venus 2, von Turritella 5 Arten. Diese Ablagerung ist tertiär und von einer Sand- und Geschieb-Schichte bedeckt. Morgen trete ich eine neue Reise in N.W. Richtung an. W. W. Maruer.. Neueste Literatur. nn A. Bücher. 1534. CHauserque: les Pyrenees, ou voyages pedestres dans toutes les regions de ces montagnes depuis Vocean jusqu’a la mediterranee, conte- nant la description generale de cette chaine, des observaltions bo- taniques et geologiques ete., Paris, II; 8°. 1855. L. Acassız: Recherches sur les Poissons fossiles, cinquieme livraison. Neuchätel (mit dem Texte zur dritten Lieferung, vgl. S. 336; — Heft 6 und 7 erscheinen im April 1836 zusammen). J. C. Aycke: Fragmente zur Naturgeschichte der Bernsteines. Danzig. G. BurrveL: Traite elementaire de geologie, mineralogie et geoynosie, suivi d’une statistique mineralogique des departemens par ordre alphabetique (Histoire naturelle inorganique), Paris, 8°, 6 pll. Am. Burıt: Traite de geognosie etc. [vgl. p. 187], vol. III, Paris, 8° [8 fr.]. Fr. S. Leuekart: über die Verbreitung übriggebliebener Reste einer vorweltlichen organischen Schöpfung, insbesondere die geographische Verbreitung derselben in Vergleich mit den noch jetzt existirenden organischen Wesen, Freiburg, 82 SS. 4°. P&Louze: Mineralogie industrielle, ow exposition de la nature, des pro- prietes, du gisement . .... Paris 12° [3 fr.]. Taıger: Cours de geognosie appligquee aur arts et a Vagricullure, Mans. Livr. I—V, 12°, 2 B. Zeitschriften. Transactions of the Geological Society of London N. S. vol. III, ıır, London 1835 (p. 421—530, u. 1—38, nt. 41-47), vgl. Jahrb. 1833, S, 422. — 329 — W. Bucktann: über das Vorkommen von Agaten in Dolomit - Schichten der New-Red-Sandstone-Formation in den Mendip-Hils. S. a2l. W. Buckrann: über die Entdeckung fossiler Iguanodon-Knochen im Ei- sensandder Wealden-Formation der Inseln Wight und Purbeck. S. 425. . R. Cowrins Tayeor: Notitz zu zwei der geologischen Societät vorge- legten Modellen und Durchschnitten über etwa 11 Engl. Quadrat-Mei- ien des Mineral-Beckens von Süd-Wales in der Nähe von Pontypool. S. 433. W. Crirt: einige Beobachtungen über die von Woonsine Parısk von Buenos Ayres nach England gesandten Megatherium- Reste. S. 437. - S. Peace Prart: Bemerkungen über das Vorkommen von Anoplothe- rium und Palaeotherium in der untern Süsswasser-Formation zu Binstead bei Ryde auf der Insel Wight. S. 451. D. Brewster : Betrachtungen über Struktur und Entstehung der Dia- manten [_> Jahrb. 1834, S. 225]. S. 456. A. Sepewick: Bemerkungen über die Struktur grosser Gösteihs- Massen und insbesondere über die chemischen Änderungen im Aggregat- Zustande geschichteter Felsarten in verschiedenen Perioden nach ihrer Ablagerung. S.: 461. Kleinere Notitzen. G. Gorpon: über das Vorkommen eines blauen Thones an der Südseite des Murrey Firth. S. 487 [Jahrb. 1833, S. 584]. J. Rosınson Wriıchr: über den Basalt von Titterstone Clee Hill, Sika. shire, S. 487 [Jahrb. 1833, S. 455]. J. Maxweıt: über einen grossen Rollstein an der Küste von Appin, Argyleshire. S. 488 [ebendas. S. 453]. ANCEER: über das Vorkommen von Knochen in den Kohlenwerlich bei Grätz in Steyermark. S. 488. J. Harr’s Maschine zur Regulirung hoher Temperaturen. S. 489 [vgl. Jahrb. 1834, S. 453]. Corounoun: über Meteoreisenstein - Massen in Mexiko und Potosö ent- deckt. S. 491 [Jahrb. 1834, S. 376]. \ Ar. Burnes: über die Geologie der Ufer des Indus, des Indischen Cau- casus und der Ebenen der Tartarey bis zum Kaspischen Meere. S. 491. A. L. Neexer: Versuch die Lagerungs-Beziehungen der Erz-Ablagerun- gen zu den Gebirgsformationen unter allgemeine geologische Ge- setze zu bringen. S. 394 [Jahrb. 1833, S. 218]. Auszüge. I. Mineralogie, Kıystallographie, Mineralchemie. 'Erman: über epoptische Figuren des Arragonits ohne vorläufige Polarisation (Abhandl. d. Berlin. Akademie. 1832, ], 81-16). A. Breituauer: über das Verhältniss der Formen zu Mi- schungen krystallisirter Körper (ErDmanN u. ScHWEIGGER Journ. für prakt. Chem, IV, 249 f.)*). Zuerst spricht der Verf. über die Ausdrücke vikariirende und isomorphe Bestandtheile. Er er- klärt sich gegen die letzten; denn isomorph heisst gleichgestaltet, und das sind die Dinge, die man damit benannt hat, nur höchst selten, nur ausnahmsweise; aber sie sind homöomorph, oder ähnlichge- staltet. Indem man die Karbon - Spathe isomorphe Substanzen nennt, gibt man dabei doch zu, dass bei ihnen wesentliche und feste Winkel- Differenzen bestehen. Nun: sind einige derselben wirklich von ganz ‘gleichen Winkeln, wie z. B. der kryptische und der isometrische Kar- bon-Spath, welche beide 106° 19’ messen, oder der siderische und man- ganische, die beide 107° 0‘ Neigung der Flächen an den rhomboedri- schen Polkanten haben. Dergleichen sind wirklich isomorph. Nicht so an 20 andere Spezien der Karbon - Späthe. Es ist also nö- thig, bei Dingen, welche mathematisch betrachtet werden sollen und müssen, auch die mathematischen Differenzen derselben zu unterscheiden. Diess war es aber, was man unter- lassen hatte, was aber eben so nöthig ist, als die ganze Lehre von dem Verhältnisse der Form zur Mischung. Man nannte einmal kıy- *) Die ausführlichere Mittheilung geschieht auf besondern Wunsch des Herrn Ver- fassers. D. R. — 91 — stallographisch ähnliche Dinge isomorph, und das andremal wirklich gleiche ebeuso; allein in jenem Fall muss man, nach dem Vorschlage Naumann’s, homöomorph sagen. — Es gibt ferner Mineralien - Gruppen, die man homöowmorph nennen kann, auch, wenn sie keine ähnlichen che» mischen Bestandtheile haben. Br. machte zuerst und wiederholt darauf aufmerksam, dass es in den Grenzen einer der vier Krystallisations- systeme nicht beliebige Winkel der Primärformen gebe, sondern dass vielmehr alle Mineralien Gruppen bilden, und zwar solche, zwischen welchen es bedeutende Intervallen gibt, in die nichts gehört. Die Existenz dieser Gruppeu wird um so leichter nachgewiesen, wenn man dabei von den Hauptreihen der Gestalten aus- gebt. — Im tetragonalen System gibt es sechs solcher Gruppen: 1) Skapolithe, Zirkone; 2) Antiedrit, Idokrase; 3) Mellit, Tellurglanz, Schwarzmanganerz, Uranphyllit; 4) Brachytypes Manganerz, Kupferkies; 5) Dur-Erze (Rutil, Zinnerz u. s. w.) Apoklase, REN 6) Synaphin, Scheelspätbe, Xantinspäthe; Im hexagonalen Systeme hat man ebenfalls sechs Gruppen: -4) Karbonspäthe, Natronnitrat, Silberblenden, Nephe- lin, Magnetkies, Rothnickelkies, Makrotyp, Afterglimmer, Tetradymit, Kupferphyllit; 2) Bleispäthe, Apatite, Eugenglanz; 3) Phenakit, Hydrolith, Arsen, Antimon, Tellur, Eisen- erze, Korund, Iridosmin; 4) Dioptas, Quarze, Chabasite, Eudialith, Mobsit; 6) Schörle, Hebetin; 6) Beryll. Man erhält z, B, das primäre Pyramidoeder des brachytypen Man- ganerzes, wenn man die Polkanten des primären des Kupferkieses ab- stumpft; oder es werden durch Abstumpfung der Polkauten den primä- ren Rhomboeders der Afterglimmer solche erhalten, welehe in die Reihe der Karbonspäthe gehören. Der dimerische Karbonspath, der tautokline Afterglimmer und ‘der Tetradymit sind sogar ganz genau isomorph. Die Zirkone in ihren Hauptaxen um 4 verkürzt, sind nur mit den Ska- polithen homöomorph u. s. w, — Es verhält sich ähnlich im rhombi- schen Systeme, — Halchalzit, Thiodinspäthe und, wenn man die lange Diagonale derselben verdoppeln will, auch noch Topase sind homöomorph. — Tinkal, Eutomzeolith, Pyroxene bilden eine andere homöometrische Gruppe. Gyps, Diatomphyllite, Felsite gehören einer dritten solchen Gruppe, — Man sollte überhaupt, wenn das Verhältniss der Form zur Mischung in Betraeht konmt, die Kategorie homöomerph und heteromorph aufstellen. Die Homöomorphie schliesst die Isomorphie (als wirkliche Gleichgestal- tung, z. B. des manganischen und siderischen Karbonspaths) ein, Die Heteromorphie gestattet dann Abtheilungen in Dimorphie, Trimorphie u. s. w. oder, was richtiger seyn dürfte, Diplomorphie, Triplomorpbie u. 8. f. — — 53923 — Es lässt sich keineswegs behaupten, dass solche Gruppen, wie die obi- gen, auch immer Ähnlichkeit in ihrer chemischen Zusammensetzung hätten, und doch besteht ihre geometrische Ähnlichkeit. Es kommen selbst Ähnlichkeiten zwischen Minerialien aus zweierlei Krystallisätions- systemen vor. Auf: die sehr auffälligen des tesseralen mit dem tetra- gonalen oder mit dem hexagonaien hat der Verf. schon mehrfach auf- merksam gemacht, und er konnte sie zum Theil für die Geschlechtsbe- stimmungen im Mineralsysteme benutzen. Wenn ein Geschlecht über- haupt mehr als eine Spezies zählt, so müssen die Krystallisationen eine homöometrische Gruppe bilden, von weicher Br. voraussetzen zu dürfen glaubt, dass sie auch eine ähnliche in Bezug auf ihre chemischen Be- standtheile sey. Fast immer erstreckt sich eine solche Homöometrie auf nur ein, in seltenen Fälleu auf zwei’ Krystallisationssysteme. Und wenn nun die unter ungefähr 87° spaltenden rhomboedrischen Eisenerze mit den unter 90° hexaedrisch spaltenden, also hexagonale mit tessera- len, oder bei Granaten die tetragonalen mit den dodekaedrischen’ gene- risch vereinigt erscheinen, so ist die Ähnlichkeit nicht eine bloss mine- ralogische, sondern ebensowohl chemische, welche der erfolgten Ver- einigung das Wort redet. — Auch noch die Gründe sind zu beachten, wesshalb in andern Fällen gewisse homöometrische Substanzen nicht in ein Geschlecht vereinigt worden sind. So bilden z. B. die hexagona- len Bleispäthe ein von den Apatiten, die Scheelspäthe ein von den Xan- thinspäthen getrenntes Geschlecht. Dergleichen Sonderungen gehen aus der Wahl der Primärform, diese aber aus der Art der Spaltbarkeit her- vor. Bei den Bleispäthen und Scheelspäthen haben wir brachyaxe, bei den Xanthinspäthen und Apatiten aber makroaxe Primärformen. — Ein mineralogisches Geschlecht des vom Verf. aufgestellten Systems zeigte schon 1820 Rutil und Zinnerz vereinigt, und Br. hat zuerst den Rutil in Hinsicht seiner Primärform bestimmt, dass dadurch die Ähnlichkeit | der Abmessungen mit denen des Zinnerzes einleuchtete. — Nicht min- der schien dem Verf. 1823, bei der zweiten Auflage der Charakteristik räthlich, Amphibol und Pyroxen in ein Geschlecht vereinigen zu dürfen. Dieser Irrthum ist mithin kein neuer. Inzwischen hat er sich späterhin überzeugt, dass diese Zusammenordnung ein zu lockeres Band habe. Homöomorphie der Thonerde und des Eisenoxydes mit Kalkerde, Talkerde, Eisenoxydul und Manganoxydul. Werner sowohl als Haur unterschieden verschiedene Spezies der rwei Geschlechter Amphibol und Pyroxen, ohne diese als solche zu ken- nen. Später befolgte Hıuy das Prinzip, in einer Spezies so viel als möglich zusammenzustellen. Als H. Ross einige Pyroxene, und Bons- DORF einige Amphibole untersucht hatten, glaubte man einer gewissen Ansicht den Schlussstein setzen zu können. Allein wie ganz anders verhält sich’s in der That. Der Akmit oder der Srröm’sche Weruerit, ein unverkennbares Glied des Pyroxen - Geschlechtes, sollte das nicht seyn, weil er, Natron und Eisenoxyd enthaltend, keine mit den andern Spezies homöomorphen Basen hätte. Die Spodumene , der Paulit wur- - 33 — den, wiewohl spät genug, als Pyroxene erkannt, und doch sind jene wesentlich Thonerde - Bisilikate, dieser Eisenoxyd - Bisilikat. Hätte man zur Zeit, als die genannten chemischen Untersuchungen bekannt wur- den, verstanden, welche spezifische Verschiedenheiten bei Amphibol und Pyroxen nur allein den Winkeln nach existiren, und dass in diese Ge- schlechter auch solche Dinge gehören, deren Basen nicht allein Kalk- erde, Talkerde, Eisenoxydul, Manganoxydul, Zinkoxyd, sondern auch Thonerde und Eisenoxyd sind, wie ganz anders und um wie viel weni- ger einseitig würden die Resultate gezogen worden seyn. Man kann keinen Augenblick mehr in Zweifel seyn, dass, in Berücksichtigung des Korunds und des glanzigen Eisenerzes, Thonerde und Eisenoxyd, welche homöomorph sind, diese selbst dimorph auftreten, und dann das eine- mal mit Kalkerde, Talkerde, Eisenoxydul und Manganoxydul homöomorph seyn müssen. So erklären sich denn auch die Gehalte des melanen Pyroxens u. a. m., in welchem Thonerde ein unläugbar we- sentlicher Bestandtheil ist. Für die Homöomorphie, ja wirkliche Isomor- phie des Eisenoxyds mit dem Eisenoxydul, gibt es sogar einen direkten Beweis in:der Bestimmung des kaminoxenen Eisenerzes, welches, ohne umgewandelt zu seyn, wie das magnetische Eisenerz, in Kombinationen des Oktaeders mit dem Dodekaeder krystallisirt, ganz frisch ist, und nur aus rothem Eisenoxyd besteht. — Wir sehen uns sogar genöthigt, noch weiter zu gehen und, mit Rücksicht auf akmitischen und lithionen Pyroxen, selbst Natron und Lithion homöomorph mit Kalkerde, Talk- erde u. s. w. zu betrachten. — Neuerlich war G. Rose bemüht, Pyro- xen und Amphibol: generisch wieder zu identifiziren; allein, wenn sich auch in der chemischen Zusammensetzung kein generisch wesentlicher Unterschied ergeben sollte, so ist derselbe doch krystallographisch um so auffälliger. Die Spaltungsprismen sind verschieden, und an eine Ab- . leitbarkeit des einen von dem andern ist um so weniger zu denken, da es so viele und zum Theil so bedeutende Winkelverschiedenheiten gibt, als der Vf, bereits in der Charakteristik des Mineralsystems nachgewie- sen hat”). Es gibt keinen Pyroxen, der gleich deutlich nach seinem primären Prisma und nach dem mit @ P7 abgelei- tetenPrisma, d.i.nach demdenAmphibolen analogen, spalte, und so lange diess als Thatsache feststeht, so lange kann von keinem Übergange der Pyroxene und Amphibole die Rede seyn. Dasselbe gilt wieder von Amphibolen. — Nach des Verfs. Dafürhalten haben die zwei Geschlechter die grössere Ähn- -_—-. *) Der Einwurf, den GLockKErR wegen der Spaltbarkeit machte , ist begründet, denn die brachydiagonale Spaltungs-Riehtung bei den bronzirenden, diaglastischen und anderen Pyroxenen ist keine mehr, sondern eine Zusammensetzung, ja, sie ist um so mehr Zusammensetzung, je mehr die Fläehen mit metallisirendem Perlmutter- glanze erscheinen. Br. glaubt in seinem demmächst erscheinenden Handbuche der Mineralogie bewiesen zu haben, dass Perlmutterglanz ‚stets ein Beweis für Zusam- mensetzung sey, und besonders unzweifelhaft gilt diess von der metallisirenden Abänderung desselben. _ 54 — lichkeit in ihren primären hemidomatischen Flächen (P). Die Neigungen derselben sind sich sehr ähnlich; desto mehr weichen aber die von vorn nach hinten korrespondirenden Hemidomen ab, denn diese sind bei den Pyroxenen stets steiler, bei den Amphibolen stets flacher als jene P-Flächen. — Die Verwachsung beider Substanzen kann auch nichts ‚sagen. Jetzt kennt man eine Menge Beispiele paralleler Verwachsungen bald sich ähnlicher, bald sehr verschiedener Mineralien. Wie häufig kommen von den Felsiten der pegmatische und der tetartine, oder der perikline und adulare mit parallelen Hauptaxen verwachsen vor, fast nöch häufiger gemeiner Schwefelkies und prismatischer Eisenkies, Di- sthen mit Staurolith u. s: w. Man kann daher aus allen diesen Erschei- nungen keine Folge der Identität der verwachsenen Substanzen ziehen, Br; hat den heniidomatischen Pyroxen von Arendal, und den damit ser- wachsenen kalaminen Amphibol genau messen können; allein gerade die Prismen dieser beiden Spezien sind nicht auf einander reducirbar, Bei so bewandten Umständen möchte der Verf., da Amphibole und Py- roxene so sehr ähnlich zusammengesetzt sind, lieber den Schluss ziehen, dass alle die basischen Bestandtheile der Pyroxene und Amphibolein diesenzweiGeschlechtern dimorph seyen. Wis- sen wir doch sattsam, dass Temperatur - Verschiedenheiten wesentlich verschiedene Krystallisationen erzeugen können, und wohl mag es der Fall seyn, dass, wie aus G. Rose’s Beobachtungen hervorgeht, im All- gemeinen die Bildung der Pyroxene eine höhere Temperatur in An- spruch nimmt, als die der Amphibole, Auch die Bildung der Afterglim- mer (optisch einaxige) scheint im Vergleiche mit ‘den Felsglimmern (optisch zweiaxigen) einen höheren Temperatur - Grad zu fordern; denn alle Glimmer aus den vulkanischen Gebirgsarten werden für Afterglim- mer erkannt; ebenso die Glimmer, die unter irgend möglichen Verhält- nissen die Pyroxene begleiten. Ausnahmen sind als möglich zugegeben . aber dem Vf. bis jetzt keine bekannt. — Endlich kann man wohl auch die Dimorphie der nämlichen basischen Bestandtheile aus den dodekaedri- schen und tetragonalen Granaten beweisen, deren chemische Zusammen- setzung unter die nämlichen Formeln zu: bringen sind. Homöomorphie des Schwefels mit den Markasmetallen. Der Verf. hat früher schon nachgewiesen , dass Arsen , Antimon und Tellur — Markasmetalle — homöomorph'seyen. Schon damals'dehnte er diese Homöomorphie auf Zinn mit aus‘, und in Betracht des zinnischen Fahlglanzes hegt er noch diese Meinung, Ebenso hatte Br. angedeutet, dass auch wohl Osm in jene Reihe von Metallen zu gehören scheine. Seitdem liess sich durch ungefähre Messungen am Iridosmin die grös- sere Ähnlichkeit desselben mit jener Reihe nachweisen, und G. Rose wiederholt die Ähnlichkeit der Abmessungen mit $ P’ der Eisenerze. Es wird hieraus nicht unwahrscheinlich , dass sich diese Gestalt auch noch an den Markasmetallen auffinden lassen werde. — Jene Homöo- morphie wurde ferner an den Silberblenden durch sorgfältige Messun- gen nachgewiesen. — Sehr wahrscheinlich hat selbst das Zink die - 535 — nänliche hexagonale Krystallform. Bei den Falrlglanzen, die H. Ross untersucht hat, kommt nicht allein überall Schwefelzink als Mischungs- theil mit vor, sondern es vikariirt dasselbe unverkennbar die anderen markasischen Metalle. — Es scheint aus allen diesen und aus sonsti- gen Erfahrungen hertvorzugehen, dass alle Metalle an sich rein dar- gestellt entweder tesseral oder hexagonal krystallisiren. — Mehrere Erfahrungen beweisen selbst die Homöomorphie der hexagonalen Metalle mit Schwefel, — Diese neue Homöomorphie wird sich durch einige Gruppen von Mineralien erweisen lassen, wovon die erste den Namen Markasite führt. Sie zerfällt in zwei Reihen, in eine tesserale und in eine rhombische, und dann holoedrisch krystal- lisirtte. Die von MirscnzrLicH aufgefundene Dimorphie des Schwefels ist bekannt, weniger vielleicht, dass sich beide Schwefel auch noch durch andere Eigenschäften unterscheiden. Der hemirbombische Schwe- fel (der geschmolzem®) nämlich ist von Furbe tiefer gelb, und, jedoch unbedeutend, härter und schwerer als der holorhombische (der natür- liche oder aus Schwefelalkohol erhaltene). Die Dimorphie des Eisen- bisulphurets ist ebensowehl bekannt tind erscheint m gemeineni Eisen oder Schwefelkies (gemeiner Märkasit), ünd in pri matischem Schwefel- oder Eisen:Kies (prismatischer Markasit). Am gemeinen Markasit wiederholt sich, bei einer tiefer gelben Farbe, in der Tetartoedrie eine Arf von Hemiedrie, ferter eine etwas höhere Härte und ein höheres spezifisches Gewicht, so dass man glauben kann, hier sey der hemirhombische Schwefel mit dem Eisen verbunden. Da sich hiebei das Krystallisations - System des Eisens er: halten hat, so sollte er vorzugsweise Eisenkies heissen. Hingegen an. dem prismatischen Markasit, der dem natürlichen holorbombischen Schwefel zuweilen selbst sehr ähnlich krystallisirt erscheint, zeigen sich die bleichere Farbe, eine etwas geringere Härte und ein merklich tye- ringeres spezifisches Gewicht, in allen diesen Eigenschaften demselben Schwefel nachahmend. Es ist desshalb wohl keine verwerfliche Hypethe:se, wenn man zur Bildung des gemeinen Markasits eine höhere Temperat ur für nöthig hält, als zur Bildung des prismatisehen, den man auch nit Recht vorzugsweise den Schwefelkies nennen könnte, da in ihm diıs - Krystallisations - System des Schwefels wieder auftritt *). Vergleichen wir den prismatischen Markasit mit den Arsenkiesen, sa finden wir beide homöomorph und in den Dimensionen sich zum Theil sehr nahe kommend. — Die ganze Reihe der rhombischen Mar- kasite besteht aus den basischen Elementen desEi« sens, Kobalts und Nickelsimbiarsenirten oder bisul- phurirten Zustande, undzwar auseinzelnen von der- gleichen Verbindungen oderaus Mischungen dersel. *) Es kommen zwar beide Kiese nicht selten miteinander verwachsen vor, allein man sieht es solchen Stücken gleich an, dass ihre Bildung in Zeitabsätzen erfolgt seyn müsse, ee > 4 sc ‘ 2, ben, und werfen wir nun vergleichende Blicke auf die rhombisch und auf die tesseral krystallisirten 'Markasite, :so ergeben sich folgende Re- ‚sultate: als basische Bestandtheile vikariiren die drei Kies bildenden Metalle, Eisen, Kobalt und Nickel einander vollkom- men., 2) Erkennen wir Schwefel und Arsen, zu denen sich im an- timonischen Markasit auch noch Antimon gesellt, als acide Bestand- theile bei denselben Substanzen, und auch sie können einander vika- riiren, da sie zum Theil homöomorph , zum Theil isomorph erschei- nen. — 3) Haben die beiden Krystallis ations-Abtheilungen der Markasite wesentlich dieselbe Zusammensetzung ; alle sind ‚Bisulphurete oder Biarsenite oder Mischungen aus die- sen und aus Biantimoniat. 4) Da der Schwefel an und für sich schon dimorph, und seine zweierlei Krystallisationen von den bekannten hexagonalen des Arsens und des Antimons abweichen, so müssen Ar- sen und Antimon trimorph seyn: hexagonal, rhombisch und he- mirhombisch. 5) In den Verbindungen der Markasite tritt dadurch eine ausgezeichnete Dimorphie hervor , dass ein Theil dieser Substanzen rhomben-prismatische, ein anderer Theil hexaedrische Primärform hat *). — Haben wir an den Bisulphureten und Biarsenieten der Kiesmetalle die Homöomorphie des Schwefels mit Arsen und ‘Antimon erwiesen, so lässt sich die nämliche Homöomorphie noch schöner an den Singulosul- ‘ phureten, Singuloarsenieten und Singuloantimonieten derselben Metalle er- weisen, .die in einem Geschlechte der Kiesordnung auftreten , was der Lebhaftigkeit der Farben wegen vom Verf. Pyrrotin genannt wird, Es ist durch hexagonale Krystallform besonders ausgezeichnet; dahin sind folgende Mineralien zu rechnen: 1) Magnetischer Pyrrotin oder Magnetkies. 2) Thiodischer Pyrrotin oder Gelb- nickelkies, Haarkies. 3) Arsenischer Pyrrotin oder Roth- nickelkies, Kupfernickel. 4) Antimonischer Pyrrotin oder Antimonnickel von Srromzyer, — Da der Rothnickeikies ein Singuloarseniet des Nickels ist, so vikariiren sich in diesem Geschlecht einerseits Eisen und Nickel als Basen, sowie andrerseits Schwefel, Ar- sen und Antimon als acıde Bestandtheile. Es bilden daher diese hexa- gemalen Kiese, diese Pyrrotine, ein Geschlecht, was eben so leicht mi- neralogisch als chemisch zu charakterisiren ist, und die bei den Marka- siten nachgewiesene Homöomorphie vollkommen bestätigt, die nun durch drei Krystallisations-Systeme hindurch bekannt geworden. Indem wir erkannt haben, dass Schwefel mit Arsen und Antimon homöomorph ist — höchst wahrscheinlich auch mit Tellur, und indem es dadurch unzweifelhaft wird, ‚dass diese Metalle auch die vom reinen #) In das Gesehlecht der Markasite gehören auch folgende Substanzen, welehe jedoch noch nicht genau genug bekannt sind, um ihnen bestimmte Plätze anweisen zu können: der faserige weisse Speisskobalt Werxer’s (Saflorit des Verfs.), der höchst wahrscheinlich rhombische Krystallisation ist. Der Weiss- nickelkies, der ebenfalls von rhombischer Krystallisation zu seyn scheint, und der Kausin-Kies, : Zu BE Schwefel bekannten Krystallformen annehmen können, drängt sich die Vermuthung auf, dass die Metallität von Arsen und Antimon in diesen - Formen und in den genannten Kies - Verbindungen nicht mehr charak- teristisch seyn könne. Die Kiesmetalle, Eisen, Kobalt und Nickel,sindnämlichimarsenirten und antimonirten Zustandevon demselben Mangel an Duktilitätalsin ihren entsprechenden Verbindungen mitdem Schwe- fel. Sie geben auch sämmtlich einen schwarzen nicht mehr metalli- schen Strich. Es wird also dadurch und ebensowohl durch die Farbe der Kiese schon sehr wahrscheinlich, dass Arsen und Antimon einen äussern Charakter annehmen können, dervon dem des Schwefels weniger abweicht als jenerist, inwelchem wir diese Metalle regulinisch zu sehen ge- wohnt sind. — Mit dieser Hypothese einer Heteromorphie lässt sich auch eine andere Erscheinung erklären, die ohne solche das grosse Pro- blem bleiben müsste, was sie bisher war. Der Arsenglanz oder Arsenikglanz ist nämlich ein Mineral, das, nach Kersten, aus einem Äquivalent Wismuth mit 12 Äquivalenten Arsen — daran über 96 Prozent — besteht, und erscheint dennoch als ein Glanz von grauer Farbe, ohne Duktilität, mit einem spezifischen Gewichte von 5, 3 bis 5, 4, da er doch aus einem Metalle von wenigstens 5, 9 und einem an- dern von wenigstens 9, 6 spezifischem Gewichte besteht. Denken wir uns aber ein Arsen möglich, vielleicht ganz. ohne. metallischen Glanz und dann mit geringerem spezifischem Gewichte, so wären sofort die merkwürdigen Charaktere des Arsenglanzes erklärt. — Ähnlich möchte sich’s bei manchen Gliedern der Ordnung- der Blenden verhalten, und ihr Unterschied von den Glanzen dürfte zum Theil bloss dadurch erklärt werden können, dass die Metallität von Arsen und Antimon nicht aller Orten ein und dieselbe Rolle fortspiele. — Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es von den Hüttenprodukten längst bekannt ist, dass der Schwefel zum Theil durch Arsen in denselben ersetzt wird. — Die Kenntniss des Mineralreichs bietet auch Beispiele dar, durch welche er- wiesen werden kann, dass Schwefelsäure und Arsensäure in einigen Verbindungen homöomorph erscheinen. — Endlich mag noch angeführt . werden, dass die richtige Benutzung der aufgefundenen Homöomor- phie des Schwefels mit Arsens und Antimon das Mineralsystem unge- mein simplifizirtt. Mineralien, die sonst in sieben verschiedenen Ge- schlechtern der Kiesordnung zerstreut waren, sind nunmehr in zwei Geschlechter vereinigt, in welche auch manche bisher halb oder gar nicht gekannte Substanz mit gehört. Nachdem der Verf. in Betrachtungen über die Homöomorphie der Scheelsäure mit der Tantalsäure eingegangen, bemerkt er zum Schlusse, dass früherhin der Ausspruch: wo wesentlich verschiedene Krystallisationen stattfinden, auch verschiedene che- mische Zusammensetzungen enthalten seyn müssten, allgemeine Anerkennung gefunden. Obwohl es oft zutreffen mag, so Jahrgang 1835, 3 -— 58 — ist derselbe nach Br. kein allgemein gültiger Satz mehr und kann es nie werden. Die Beispiele des gemeinen und des prismatischen Mar- kasits, die des Aragons und der Karbonspätke und viele andere haben jedoch, so wie die Beispiele künstlich erzeugter Salze, von denen die Phesphor- und die Pyrophosphor-sauren als die merkwürdigsten oben an- stehen, hinreichende Beweise gegeben, dass jener Satz ganz und gar nicht Stich hält, Ja, dieselben Beispiele haben bewiesen, dass die Che- mie nicht immer im Stande ist, die entschiedenste Differenz der Dinge — denn eine entschiedenere, als die mathematische kann es nicht ge- ben — darzuthun. Die Chewie kann nur die wägbaren Stoffe auf- finden und in Rechnung bringen, und doch sind es unwägbare, welche viele und höchst wichtige Verschiedenheiten der Dinge bewirken, Von den meisten Substanzen, die wir besser kennen, ist eine Dimorphie bereits beobachtet und von einigen wenigstens muss es eine Trimorphie geben. Ja, vielleicht lässt sich, namentlich von Arsen, eine Tetramorphie annehmen; denn ausser den oben erwähnten dreierlei Krystallisationen scheint es höchst wahrscheilieh, dass er noch tesseral seyn könne, weil in einigen Verbindungen auch Phosphor mit ihm ganz homöomorph geht, Phosphor aber krystallisirt für sich in rhombischen Dodekaedern. — Nach allem Diesem scheint es, dass den Erfahrungen nicht nur nicht vorgegriffen, ihnen vielmehr treu nachgegangen werde, wenn der Satz aufgestellt wird, dass jede chemische Substanz unter ge- wissen Bedingungen der Annahme eines jeden Kry- stallisations-Systemes fähig sey, und die bedingen- den Ursachen hiervonin der Einwirkung der Imponde- "rabilien zu suchen seyen. An der Spitze dieser Imponderabi- lien scheint die Wärme zu stehen. — Wenn aber auf solche Weise aus ein und derselben krystallisirenden Masse Formen verschiedener Krystalli- sations-Systeme hervorgerufen werden können; so müssen diese Systeme selbst in einem Nexus steiien, der anders nicht, als durch eine krystal- lographische Ableitung aller Systeme aus einem gedacht werden kann, —— C. Naumann: über die Zurückführung der hexagonalen Gestalten auf drei rechtwinkelige Axen (Possenn. Ann. d. Phys. XXXV, 363). Zu einem Auszuge nicht geeignet. Beerranp Gesem: über Platin-führendes Schwefelbiei bei Brest (Bull. geol. 1833, IV, 164). Der Gang des Roudouhir in der Gemeinde Hanvec, Kantons Daulas, Bezirks Brest, zwischen dem Taon und Lunderneau enthält Platin- führendes Schwefelblei, und zwar nach Junker und PusrLertse geben 100 Gramme Erz 70 Gr, Blei: — 100 Kilogramme Bleiglanz haben 60 Gramme Silber mit Spuren von Platin geliefert. gg 1. Geologie und Geognosie. Can. Bappace: Beobachtungen über den Serapis- Tempel bei Pozzuoli, mit Bemerkungen über gewisse Ursachen, wel- : che laugdauernde geologische Perioden bedingen dürften (Lond. and Edinb. phil. Mag. Vol. V, p. 213 ete.). Allgemeine Schil- derung des gegenwärtigen Zustandes vom Serapis-Tempel. Die drei noch vorhandenen Marmorsäulen sind in 11 bis 19 F. Höhe auf allen Seiten von Modiola lithophaga Lam. durchbohrt; die Gehäuse der Thiere sind in den Höhlungen noch vorhanden. Siebenundzwanzig Säu- len-Stücke und andere Fragmente von Marmor werden beschrieben, sowie die verschiedenen Inkrustationen, welche sich an den Säulen und Wänden des Tempels gebildet haben. Der Vf. stellt folgende Schlüsse auf: 1) der Tempel wurde ursprünglich mit der Meereshöhe in gleichem oder unge- fähr gleichem Niveau erbaut, sowohl zur Bequemlichkeit der Seebäder, als wegen der Benutzung der heissen Quellen, welche noch jetzt auf der Landseite des Tempels vorhanden sind. 2) In einer späteren Periode sank der Boden, auf welchem der Tempel stand, allmählich ein; das salzige Wasser, indem es durch einen Kanal eindrang, der den Tempel mit dem Meere verband, oder durch Einsickerung in den Sand, mischte sich mit dem Wasser der heissen Quelle, welche kohlensauren Kalk ent- hält, und bildete einen See von salzigen Wassern in der Area des Tem- pels, der, so wie das Land sank, tiefer wurde und dichte Inkrustatio- nen erzeugte, Die Beweise dafür sind, dass das Meereswasser allein solehe Überrindungen nicht hervorzubringen vermag, und dass diese nur Erzeugnisse der heissen Quellen seyn können; ferner, dass die Serpulae daran in dichten Inkrustationen anhängend gefunden werden; endlich, dass man verschiedene Spuren des Wasser-Niveaus findet, in wechselnden Höhen von 2,9 bis 4,6 Fuss. Die Area des Tempels wurde nun, bis zu ungefähr 7 F. Höhe, mit Asche, Tuff oder Sand angefüllt, und so schloss sich der Kanal, welcher dem Meereswasser den Zutritt gewährt hatte; die auf solche Weise gesperrten Wasser der heissen Quellen wandelten die Area des Tempels in einen See um, aus welchem Absätze von kohlensaurem Kalke an Wänden und Säulen Statt hatten. Diess er- gibt sich daraus, dass die untere Grenze der Inkrustationen regellos ist, während die obere bestimmte Linien des Wasser-Niveaus in verschiedenen Höben zeigt, in welchen keine Reste von Serpulen oder anderen Meeres- thieren mehr ausitzend gefunden worden. 4) Der Tempel fuhr fort, mehr und mehr einzusinken, und so wurde seine Area abermals theilweise mit festem Material angefüllt; in dieser Periode dürfte die Stelle heftigen Meeres-Einbrüchen ausgesetzt gewesen seyn, Der heisses Wasser ent- haltende See füllte sich von Neuem und es entstand ein neuer Boden, - den frühern ganz überdeckend und die kohlensauren Kalk-Inkrustationen gänzlich verbüllend.. Man sieht diess daraus, dass die noch übrigen Mauern des Tempels landeinwärts am höchsten sind, dass die untere 3 \ Nase a Grenze des von dem marinischen Lithophagen durchbohrten Raumes an den verschiedenen Säulen ungleiche Abstände im Verhältniss zum Was- ser-Niveau zeigt, endlich dass mehrere Säulen - Fragmente an den En- den durchbohrt sind. 5) Beim fortdauernden Niedriger-Werden des Lan- des kamen die Aufhäufungen auf den Tempel-Boden unter das Meeres- Niveau und die Modiolae, welche den Säulen und den Trümmern von Marmor anhingen, durchbohrten sie nach allen Richtungen, Das Einsenken hielt so lange an, bis der Tempel-Boden sich mindestens 19 F. unter dem Meeres - Niveau befand. Man kann diess aus der Beschaffenheit der Säulen und der Trümmer abnehmen. 6) Nachdem der Boden des Tempels einige Zeit hindurch keine Änderung erlitten, fing er an, sich wieder zu erheben; eine dritte Ablagerung von Tuff oder Sand hatte innerhalb seiner Area Statt, so, dass nur der obere Theil der drei gros- sen Säulen hervorragte. Ob diess vor oder nach der Erhebung des Tempels zu seinem gegenwärtigen Niveau der Fall war, ergibt sich nicht; das Pflaster seiner Area befindet sich gegenwärtig in gleicher Höhe mit dem mittelländischen Meere. — — Der Verf. beruft sich auf mehrere Thatsachen, welche beweisen, dass beträchtliche Änderungen im relati- ‘ven Niveau des Landes und des Meeres in der unmittelbaren Nachbar- schaft statt gefunden haben. Unfern des Monte Nuovo trifft man eine alte Meeres - Bucht zwei Fuss höher, als die gegenwärtige Bucht des mittelländischen Meeres; die zerbrochenen Säulen an den Tempeln der Nymphen und des Neptuns stehen jetzt im Meere; eine Linie von Mo- diolen - Durchbohrungen und andere Spuren von einem Wasserstande, "4 F. höher als der gegenwärtige, ist am sechsten Pfeiler der Brücke von Caligula bemerkbar, und ebenso am zwölften Pfeiler in einer Höhe von 10F.; eine andere Durchbohrungs-Linie ähnlicher Art zeigt sich an einem Felsen der Insel Nissids gegenüber, 32 F. hoch über dem jetzi- gen Niveau des mittelländischen Meeres. — Der Verf. geht auf weitere Betrachtungen ein, das allmähliche Sinken des Bodens, worauf der Se- rapis - Tempel steht, betreffend, so wie dessen spätere Wieder - Empor- hebung. Nach Versuchen von Torten, die in SırLıman’s Journal er- wähnt sind, hat er eine Berechnung nach dem Dezimal- Masse aufge- stellt über die mögliche Ausdehnung von Granit, Marmor und Sand- stein von verschiedener Mächtigkeit, von 1 bis zu 500 Meilen, durch Temperatur-Veränderungen von 1°, 20°, 50°, 100°, 500° F. erzeugt. Er findet, dass wann die Schicht unterhalb des Tempels sich gleichmässig mit Sandstein ausdehnen und eine Mächtigkeit von 5 Meilen nur eine Hitze-Zunahme von 100° erhalten sollte, der Tempel um 25 F. emporge- trieben werden würde, eine grössere Niveau-Veränderung, als nothwendig wäre um die in Frage liegenden Phänomene zu erklären. Eine weitere Hitze-Zunahme von 50° würde denselben Effekt auf eine Mächtigkeit von .10 Meilen bedingen u. s. w. -— BABBAGE verweiset auf die verschiedenen Quellen vulkanischer Hitze in der unmittelbaren Nachbarschaft und ist der Meinung, .dass die Niveaus-Veränderung durch die Annahme erklärt werden könne, dass der Tempel auf der Oberfläche eines in hoher Temperatur — 41 — sich befindenden Materials erbaut gewesen sey, und dass der Boden bei späterem Erkalten sich allmählich zusammengezogen habe. Wäre nun diese Kontraktion bis zu gewissem Grade gelangt, so könnte, wenn ein erneuter Zuwachs von Hitze aus irgend einem benachbarten Vulkan Statt gefunden, wodurch die Temperatur des Bodens wieder erhöht wor- den und so eine abermalige Expansion entstanden wäre, der Tempel wieder zu seinem früheren Niveau gelangt seyn. Die Periodeu solcher Ereignisse vergleicht er mit verschiedenen historischen Nachrichten. — Als Anhang findet man Betrachtungen über die mögliche Wirkung vor- handener Ursachen beim Emporheben von Festland und von Gebirgs- Zügen. Als Anhalts-Punkt dienen dem Verf. folgende Thatsachen : 1) Die Temperatur der Erde nimmt mit der Tiefe zu. 2) Feste Gesteine dehnen sich aus, wenn sie erbitzt werden; der Thon aber und einige ähnliche Substanzen ziehen sich unter solchen Umständen zusammen. | -3) Die verschiedenen Felsarten sind ungleiche Wärmeleiter. 4) An diesen und jenen Stellen strahlt die Erde ihre Wärme auf verschiedene Art aus, je nachdem sie mit Waldungen, mit Bergen, mit Ödungen oder mit Wasser überdeckt ist. 5) Die vorhandenen atmosphärischen Agentien und andere Ursachen verändern stets die Oberfläche unseres Planeten. Füllt sich ein Meer oder ein See mit dem vom Festlaude ihm stets zugeführt werdenden Material, so bilden sich neue Lagen, welche die Wärme minder schnell leiten, als Wasser ; die Ausstrahlung der neuen Land-Oberfläche wird folglich verschieden seyn von der des Was- sers. Jede Wärme - Quelle, sie möge eine partielle oder eine zeutrale seyn, welche früher unter einem solchen Meer oder See sich befand, muss die unter dem Boden vorhandenen Schichten erhitzen, weil sie nur durch einen schlechten Leiter geschüzt sind, nnd als Folge wird ein Erheben der neu gebildeten Lagen über ihr voriges Niveau eintreten : auf solche Art kaun der Boden eines Ozeans zum Festlande werden. Indessen dürfte die Gesammt-Expansion, das Resultat des Wechsels der Umstände, erst lange nachdew die Ausfüllung vor sich gegangen , Statt haben, in welchem Falle die Umwandelung in Trockenland theils Folge der Ausfüllung durch den Detritus, theils der Emporhebung des Bodens seyn würde, Indem nun die Wärme die neu gebildeten Schichten dureh- dringt, kaun eine verschiedene Wirkung eintreten; die Thon- und Sand- Lagen werden in festen Zustand übergehen und sich dabei zusammen- ziehen, statt sich auszudehnen. In solchem Falle müssen entweder be- deutende Senkungen innerhalb der Grenze der neuen Festlandes sich bilden, oder es wird die Stelle wieder zu einem seichten Ozean. Ein solches Meer kann durch ähnliche Hergänge abermals angefüllt wer- den und so lässt sich das Vorkommen von marinischen und von Suss- wasser-Absätzen erklären, indem die Erzeugnisse des Festlaudes herbei- geführt werden, N N P. Sorıa: über den Landstrich, welcher den Rio- Vermejv in Paraguay begrenzt (Bullet. yeol. V, 418). Der Fluss hat 400 bis .800 F. Breite und bildet, auf einem Raume von 390 Meilen, einen wahren Kanal in der Mitte einer fruchtbaren Ebene, welche nur 6 bis 12 F. über das Niveau des Flusses ansteigt und jährlich wie Ägypten Überschwemmungen erleidet. Diese unermessliche Ebene zwischen den Anden und den Gebirgen Brasiliens hängt mit dem Amazonen - Bodeu und mit dem des Orinoko zusammen; von tertiären Ablagerungen kennt man nur Molasse, und fossile Meeres-Muscheln wurden bis jetzt wicht beobachtet. — Nach Renceer finden sich in Paraguay keine losen Fels- blöcke, während diese Phänomene in den nördlichen Gegenden der ver- einigten Staaten so häufig sind. Die Geologie. der das Becken um- schliessenden Kalke ist zu wenig bekannt, als dass nian eine Erklä- rung der Abwesenheit jenes Merkwals sehr neuerer Emporhebungen ver- suchen dürfte, +, C. Naumann: über einige geologische Erscheinungen in der Gegend von Mittweida (Karsten, Archiv f. Min.; VI. B.,S. 277 ff... Das Sächsische Granulit- Gebirge muss nach oder während der Bildung des Grauwacken - Gebirges emporgestiegen seyn, denn die Aufrichtung der Schichten in dem ringsum aufgeworfenen Schiefer- Walle lässt sich von Wechselburg aus durch Glimmer- und Thon-Schie- fer ununterbrochen verfolgen bis in den Grauwacke Schiefer von Alten- mörbitz. Hinsichtlich der von EıLiıe DE Beaumont für das Erzgebirge angenommenen Erhebungs-Epoche macht der Verf. auf einige entgegen- stehende Beobachtungen aufmerksam. Bei Mariaschein sieht man die Krei- demergel-Schichten unter 45° vom Gneiss abfallen. Bei Liesdorf steigt der seht quarzige Sandstein ziemlich hoch am Gneiss - Gehänge hinauf und bildet zuletzt steile schroffe Klippen, deren undeutliche und mäch- tige Schichten unter 70° nach S. einzufallen scheinen. Zu Weilzen bei Aussig neigen sich die Quadersandstein-Schichten unter 30° nach S. — Vielleicht gestatten diese Erscheinungen eine mit BEesumonT’s An- sichten vereinbare Erklärung; jedenfalls verdient der südliche Abfall und Fuss des Erzgebirges eine genaue Prüfung der Schichtungs - Verhält- nisse des Quadersandsteins. Wegen der so widerstreitenden Verhält- nisse, welche der Kreidemergel auf dem rechten und linken Elbe - Ufer zum Syenit zeigt, sind die von E. pe Beıumont und Düvrrenoy be- merkten Unterbrechungen der Kreide - Formation sehr beachtungswerth, Die Katastrophe der Syenit - Eruption konnte in dem Gebirge Sachsens wohl eine ähnliche Epoche zur Folge haben, r) . Keırmsv: Reisen in Jemtland und im nördlichen Theil des Amtes Trondhjem in Norwegen (Magaz. for Naturwidensk. 2. Ser. ae 543 Bun Fol. I N Bullet. de ta Soc. geol. de Fr. T. III, p. xıyıı). Ein weit erstrecktes Übergangs-Gebilde, vom grossen System krystallinischer * Schiefer durch zwei Linien abgeschieden, wovon die eine von Malmoe am Nordmeer nach Tronaes und dem Nains - See zieht, während die andere von Ostersund am Storsjon- See nach den See’u von Fla und Jorm lauft. Das Übergangs - Gebiet besteht aus Kalk, Thenschiefer, Quarz-Gestein oder Grauwacke, aus Glimmerschiefer, Hornblende- (Dio- rit-) und chloritischen Gesteinen wit Quarz-Gängen, endlich aus Gneiss; Granit und Feldstein-Porphyr. Über Streichen und Fallen findet man die genauesten Angaben, dessgleichen was die Übergänge der Transi- tions-Schiefer in den Gneiss betrifft. E. Hırcacocx: Geologie von Massachusetts, geschildert nach Untersuchungen in den Jahren 1830 und 1831, begleitet von einer geologischen Karte jenes Landstriches (Sız.ıman, Americ. Journ. Vol. XXII, April, 1832; p. 1 etc.). Hierüber ist seitdem das $. 344 erwähnte vollständige Werk erschienen. Vırrer las in der Sitzung der Societe yeol. de France vom 3. Juni 1833 eine Abhandlung, betitelt: Untersuchung der Theorie der Erhebungs-Kratere von L. v. Bucn, an welche sich mehrere Be- merkungen von E. DE BEAUmoNT, DurreEnor u. a. reihten (Bullet. eic. T, III, p. 287 etc.). Vıruer hatte der Gesellschaft schon früher Be- merkungen über Santorin mitgetheilt und zu beweisen gesucht, dass dieses Eilaud nie ein Erhebungs-, wohl aber ein gewöhnlicher Erup- tions-Krater gewesen sey. Seitdem war V., dessen Meinung durch Erıe DE BeaumonT, Dorr£nox und anderen Geologen bestritten worden, bemüht gewesen, die aus der Beobachtung von Thatsachen entnommenen Gründe durch mathematische Beweise zu unterstützen. Er sagt: „wenn es sich darum handelt, die Ursachen kennen zu lernen, welche auf die Oberfläche des Bodens ändernd einwirken, so sind zwei, wie es scheint, wesentlich verschiedenartige Phänomene nicht miteimander zu verwech- seln: das eine bewirkt die Emporhebung der Gebirge, durch das andere werden alle vulkanische Aktionen bedingt, die früheren sowohl, als die gegenwärtig noch Statt habenden. Man betrachte die Emporhebungen als Ergebnisse der Wirkungen innerer Ebben und Fluthen, oder, was wahrscheinlicher , als Folge der Jahrhunderte hindurch dauernden Ab- kühlung der innern Planeten-Masse, so dürften sie in beiden Fällen als gänzlich unabhängig von den eigentlichen vulkanischen Aktionen gelten, die, vergleicht man sie mit dem, was sie täglich auf der Erd-Obecrfläche ‚bewirken, bei weitem schwächer sind und nie vermochten, wahre Her- vorragungen durch Erhebung oder durch Aufbrechen (reliefs par sou- levement ou fracture) zu erzeugen. Die Vulkane mussten, um ihr Ak- —_ 54 — 'tions-Centrum zu begründen und um an der Oberfläche hervorzubrechen, ‚ natürlich die Stellen der Erdrinde wählen, wo sie am wenigsten Wi- derstand trafen: so entstanden häufig Reihen von Vulkanen, die, da sie auf gewissen geradlinigen Spalten des Bodens auftreten, in vielen Ge- genden mit der Richtung der Gebirgsketten in Beziehung zu stehen scheinen, ohne dass man darum berechtigt wäre, sie als bedingende Ur- sachen der Erhebung jener Berge zu betrachten, vielmehr müssen sie als eine Folge derselben gelten. Die Erhabenheiten der Oberfläche der Planeten lassen sich in drei Klassen abtheilen; die erste, welche aus den geradlinigen Emporhebungen als Dislokation hervorging, enthält die meisten Bergketten; zu der zweiten, einer Folge der kreisförmi- gen oder Central - Emporhebungen, hat man gewisse Kegel - Gebirge zu zählen, und, nach der Buc#’schen Hypothese , alle Erhebungs - Kratere; zur dritten Klässe solcher Reliefs endlich gehören diejenigen, welche an der Oberfläche durch erloschene oder noch thätige vulkanische Agentieu ent- ‘ standen, die Eruptions-Kegel, gebildet durch allmähliche Aufhäufungen der, . während der Ausbrüche emporgeschleuderten Materialien. Beide letztern Klassen von Bergen, obwohl durch wesentlich verschiedene Phänomene hervorgerufen , zeigen demungeachtet fast immer die nämlichen allge- meinen äusserlichen Gestalten; sie stellen sich als mehr oder weniger regelrechte gedrückte Kegel dar, man miuss dieselben nur zu unterschei- den wissen. Es gibt nur eine Art vulkanischer Berge; diess sind die Eruptions-Kegel, oder die Berge, welche mit ihnen einen vollkommen ähnlichen Ursprung haben, wie der Ätna und der ihn umgebende kreis- förmige Berg der. Casa-Inglese, der Vesuv und der Somma, Stromboli, Volcane, Santorin, der Puy-de-Döme u. s. w. Die durch Emporhe- bungen gebildeten Kegel, wozu die Erkebungs - Kratere zu zählen sind, lassen sich nie als Berge vulkanischen Ursprungs betrachten, obwohl sie zufällig in der Mitte vulkanischer Landstriche entstanden seyn kön- nen. Wäre das Eiland Palma in Wahrheit ein Erhebungs - Krater, so würde es — wenn auch gänzlich aus vulkanischen Gesteinen (Basalten, Trachyten und Konglomeraten) bestehend, und ungeachtet die Insel kleine Eruptions-Kegel aufzuweisen hat, deren Ursprung nicht über die ge- schichtliche Zeit hinausreicht — keineswegs als ein vulkanischer Berg zu betrachten seyn, sondern als ein Berg durch gewöhnliche Emporhe- bung entstanden ; die Konstitution, nicht die Bildungsweise wäre vul- kanisch, Da jeder Erhebungs-Krater Resultat einer Kreis-förmigen Em- porhebung des Bodens seyn muss — die bedingende Ursache sey, wel- che sie wolle — so hat man bei ihm zu erwarten: 1) als allgemeine äussere Gestalt einen am Gipfel abgeschnittenen Kegel; 2) eine mittlere konische Weitung, mehr oder weniger Kreis-förmig und von Trichter-ar- tiger Gestalt (diess ist der Erhebungs -Krater) , umschlossen von jähen Wänden, die äusseren Gehänge aber meist sanfter und sich vom Cen- trum gegen den Umfang oder gegen die Basis des Eruptions - Kegels neigend. Da die obere Fläche des Kegels, nothwendig eine grössere — M5 — Oberfläche einnehmen muss, als ihre Basis, oder die Ebene vor der Eı- hebung, so folgt: 1) dass eine gewisse Zahl von Bruchspalten vorhanden ist, deren Durchmesser die Differenzen ausdrücken, welche zwischen den beiden Oberflächen bestehen, die von der Ebene vor und nach der Erhebung gebildet wurden; 2) dass jene Brüche alle vom Mittelpunkt gegen den Umfang di- vergiren ; 3) dass ihre Zahl, obwohl unbeschränkt, nicht geringer seyn könne, als drei oder vier, um den Kegel herum ungefähr senkrecht gegen ein- ander geordnet; denn es ist augenfällig, dass ein Bruch allein nicht vor- handen seyn könnte, und dass, wenn deren nur zwei vorhanden wären, es keinen Krater gäbe, sondern bloss eine Spalte ; R 4) dass die Brüche um desto grösser und tiefer seyn müssen, als die Erhebung bedeutender gewesen ; 5) dass ihr Niveau ungefähr überall das nämliche seyn müsse, in- dem sich daraus das Niveau der Ebene vor der Emporhebung ergibt; ‚endlich 6) dass ihre grössere Breite und Tiefe nothwendig beim Anfang derselben in der Central-Kavität gefunden werden müsse, und dass die Brüche in allen ihren Dimensionen abnehmen müssen, je weiter sich dieselben vom Mittelpunkt entfernen und dem Umfang des Erhebungs- Kegels näher sind, wo sie zulezt gleich Null werden müssen. — Solche Brüche sind mit dem Ausdrucke Absonderungs- oder Trennungs - Thäler (vallees d’ecartement) zu bezeichnen. Sie können später durch Erosio- nen bedeutende Änderungen erfahren haben, aber nie wird ihr ursprüng- . licher Charakter dadurch gänzlich ausgelöscht worden seyn. Eruptions- Kratere, wie man sie treffen könnte, lassen sich — da sie seit ihrem Entstehen dem zerstörenden Einwirken der Atmosphärilien unterworfen waren, einem Einfluss, der um so mächtiger bei dieser Art von Krateren zu erwarten, da sie eine schärfer umgrenzende Basis haben und zugleich mehr geneigte und stärker zerklüftete Gehänge — keineswegs mit dem mathematischen Krater vergleichen, wovon die Begriffs-Bestimmung ge- geben worden, und es ist nothwendig, dass man, um Höhe und Durch- messer des Erhebungs-Kraters berechnen zu können, von der Hypothese ausgehe, dass das, was man heutigen Tages beobachtet, dem ursprüngli- chen Zustande der Dinge entspricht. Da, mit Beihülfe dieser Hypothese, der Durchmesser eines Erhebungs-Kraters nebst seiner Neigung gegeben ist — obwohl er nicht den ursprünglichen Krater in seiner Integrität darstellt — so wird es nicht schwer fallen durch Beihülfe einer sehr einfachen trigonometrischen Formel den primitiven Zustand kennen zu lernen, und die wahre Basis und Höhe zu berechnen. — — Santorin hat keineswegs die Bedingnisse aufzuweisen, die für Eruptions-Kratere nothwendig sind. Der kreisrunde Golf, von den drei Inseln Santorin Terasia und Aspronisi begrenzt, konnte nur aus einem Eruptions-Kra- ter. rear ‚ dessen Kegel’ entweder verschlungen worden — wie diess mit jenem des Ätna beim Ausbruche von 1444 der Fall gewe- sen — oder den eine sehr mächtige Eruption mit grosser Heftigkeit em- porgetrieben hatte. — — Eben so wenig entspricht der grosse Krater der Insel Palma der Theorie der Erhebungskratere; er ist ein gewöhn- licher Eruptions-Kegel und durch Phänomene, die lange Zeit nach allen seinen Eruptionen folgten, vergrössert worden. — — — Nach einer Bemerkung von Beaumont sind die Berechnungen VIRLET’s, auf den ge- genwärtigen Durchmesser des vulkanischen Zirkus von Santorin begrün- det — wodurch er zu Resultaten gelangte, die mit Höhen- und Formen- . Verhältnissen der vulkanischen Gebiete, wie man solche heutigen Tages findet, durchaus unverträglich sind — obwohl an und für sich vollkom- men richtig, dennoch der vorliegenden Frage fremd. Durkenoy glaubt, dass die Geologen an der Existenz von Erhebungs-Krateren nicht zwei- feln, nur das mehr oder weniger Wahrhafte der angeführten Beispiele könne zur Sprache kommen. Solche Erhebungs - Kratere, solche Trich- ter-förmige Vertiefungen seyen nicht bloss in eigentlichen vulkanischen Landstrichen zu suchen, sondern auch in granitischen, kalkigen und anderen Gebieten. Die vulkanischen Landstriche würden demnach zwei Arten von Krateren aufzuweisen haben, Eruptions- und Erhebungs-Kra- tere. — — In der Sitzung vom 10. Junius las Vırzer dem Schluss seiner Abhandlung (Bulettin etc. p. 302). „Auch die Thatsachen, welche‘ die Insel Teneriffa aufzuweisen hat, liefern, wendet man auf sie die erwähnten Berechnungen an, keine für die Theorie der Erhebungs-Kra- tere günstigen Resultate, Der Pico de Teyde und die grosse halb- kreisförmige Abdachung, welche seine Basis gegen SO. umzieht, haben untereinander die nämlichen Beziehungen, wie der Feszv mit der Som- ma und der Atna mit dem Val-di-Bove. Es ist in älterer Zeit ein - Theil des grossen Kegels verschlungen worden, wozu der Pico de_los Adulejos gehört, wie diess am Vesuv bei dem Ausbruche von 79, beim Ätna i.J. 1444 und, nach Lyerr’s Angabe, i. J. 1772 am Pic von Papan- dayanz auf Java derFall gewesen, dessen Höhe von 9000 bis zu 5000 Me- tern abnahm, Der Teyde-Kegel und die anderen Pics, welehe ihn umgeben, gleich den heutigen Kegeln vom Ätna und vom Vesuv, haben sich seit- dem wieder gebildet, da sie jedoch nicht au den nämlichen Stellen her- vortraten, so konnten dieselben mit den Vertiefungs - Krateren (crateres d’enfoncement) nicht gänzlich zusammenfliessen- und so entstanden die kreisrunden Partieen, welche man als Überbleibsel von Erhebungs-Kra- teren betrachtet hat.“ — Vırrer erklärt sonach die Bucw’sche Theorie als nicht anwendbar auf die verschiedenen Beispiele, welche man bis daher als die Typen von Erhebungs- Krateren angeführt hat. Nach Durrenoy (p. 309) dürfte die Diskussion über die Erhebungs - Kratere zum grossen Theil auf Irrungen über Worte beruhen; er erachtet sich überzeugt, dass die schöne Buch#’sche Theorie keine Gegner finden würde, wenn der Werth der Worte richtig aufgefasst worden wäre, Nach ihm wurde ein Erhebungs - Krater durch unterirdische Gewalten ie — erzeugt, welche, indem sie einen Druck ausüben gegen die, die Ober- fläche der Erde bildenden Felslagen, und deren Widerstand überwinden: sie emporheben und brechen; das Ergebniss solcher Wirkung ist ein koni- scher Berg, in seinem Centrum vertieft, das äussere Gehänge der Ver- tiefung sanft, das innere steil; die Lage der konischen Oberfläche mit steiler Neigung. gegen die Linie, welche sich am meisten senkt; diese Erhebungen sind fast immer von grossen Spalten begleitet, die am Cir- cus endigen und das Entstehen von Zerreissungs - Thälern (vallees de dechirement) veranlassen. Dieser Definition zu Folge müssen alle Ge- biete Erhebungs-Kratere aufzuweisen haben; zwei Bedingungen reichen hin, um sie entstehen zu lassen, innerer Druck und Widerstand; den letzteren vermögen Felsmassen jeder Art zu leisten, darum trifft man auch überall Erhebungs-Kratere. Sie sind sehr häufig im Jura; der Circus von Gavarnie in den Pyrenäen, aus Lagen der Kreide-Gruppe bestehend, gewährt ebenfalls ein sehr denkwürdiges Beispiel von Erle- bungs-Krateren ; aber wenn diese Kratere in sekundärem Gebiete häufig sind, so scheint solChes im vulkanischen auch der Fall zu seyn. Naclı dem ungleichen Widerstand des erhobenen Gebietes müssen die entstan- denen Kratere unendliche Wechsel-Verhältnisse wahrnehmen lassen. In- dessen sind alle zwischen zwei Grenz-Punkten begriffen: 1) wenn das Gebiet eine Masse ausmacht, die sich im Ganzen in einem Stücke er- hebt; die Erhebung müsste alsdann eine beträchtliche Längenerstreckung haben; aber in solchem Falle ist der Widerstand so gross, dass keine Emporhebung Statt findet (darum lässt sich auch die Virter’sche Ansicht auf das nicht anwenden, was in der Natur vorgeht); 2) das entgegenge- setzte Verhältniss tritt ein, wenn das Gebiet gar keinen Widerstand lei- stet, und die sich erhebende Materie, einer Garbe gleich, an den Tag tritt, ohne weitere Störungen, als eine blosse Spalte hervorzurufen ; die ba- saltischen Gänge gehören dahin. Zwischen ‘(diesen beiden Extremen müssen Erhebungen in jeder Gruppe bestehen. Die Allevard - Berge in Dauphine stellen einen Krater von grossem Durchmesser dar, und von korrespondirender Erhebung, während Santorin nur ein Miniatur-Erhe- bungs-Krater ist. Nach Durrenoy müssen Erhebungs-Kratere bestehen. Der Name könnte, auch wenn man die Thatsache zugäbe, getadelt wer- den; aber dieser ist ebenfalls richtig und drückt den Begriff vollkom- men aus; die Form der Erkebungs-Kratere ist im Allgemeinen die näm- liche, wie jene der Eruptions-Kratere, auch sind die beiden erzeugenden Ursachen analog, nur traten in einem Falle Auswürfe ein, während im andern die wirksamen Ursachen den Tag nicht erreichten. Die Mittel, um Eruptions- und Erhebungs-Kratere zu unterscheiden, sind von ihrer Form zu entnehmen ; ein anderes sehr wesentliches Merkmal aber ge- währen die Ströme. Bei Erhebungs-Krateren hängen die Lagen ihrer ganzen Erstreckung nach zusammen; bei Eruptions - Krateren hingegen macht die Lava schmale Streifen aus, von denen stets einer den andern bedeckt. — — Boug£z bestreitet die Theorie der Erhebungs - Kratere (p. 312). Das Nämliche geschieht von Bosraye. Jener sieht in den Tr aa. Erhebungs-Krateren und Thälern die Folgen der Wirkungen mächtiger Erosionen; dieser glaubt, dass bei Annahme der ersteren die Mächtig- keit der Erdrinde nicht genug berücksichtigt worden ist. Gegen diese Einrede sprach Vırrer in der Sitzung vom 17. Junius (p. 316) und BozLaye zeigte endlich die Schwierigkeiten, welche mit der Anwendung des Kalkuls auf geologische Phänomene verbunden sind, bei dem sehr Manchfachen der Bedingungen, von denen man Rechenschaft zu geben hat und bei der Unkenntniss der Gesetze, denen sie untergeordnet sind. \ Le Prav: Tagebuch auf einer Reise durch Spanien *) (Ann. d, Min. 3me Serie, T. V, p. 209 etc... Guadalcanal liegt zwischen den ersten Schluchten der Sierra-Morena. Wie es scheint, waren die dortigen Gruben im XVII. Jahrhundert vorzüglich blühend. Die Gänge streichen sämmtlich NS.; jene, deren Masse aus Kalk besteht, führen Erze, die Barytspath-Gänge aber sind taub. — In zwei Miriameter Ent- fernung von @uadalcunal liegt die alte Silbergrube von Cazalla. Gangmas- sen und Erze, diess ergibt sich aus der Untersuchung der Halden, wa- ren jenen von Guadalcanal. durchaus ähnlich. Um Cazalla trıfit man eine Afrikanische Vegetation; sie wird vorzüglich durch Agave ame- ricana und Chamaerops humilis bezeichnet, welche in Häufigkeit den Boden von Andalusien bedecken. — Die erhabensten Kämme der Sierra- Morena im NO. von Sevilla bestehen aus mauchfaltigen ge- schichteten Gesteinen, welche dem Übergangs-Gebiet angehören; Kalke sind selten. Jenseits Pedraso ändern sich die Berg - Gestalten. Hier herrschen zumal Granite und Glimmerschiefer , welche leicht zersetzbar sind. Am Fusse dieser Höhen, am Ufer des Guadalguivir, ist das Koh- len-Becken von Vilia-Nueva-del-Rio. Die Ablagerung nimmt ihre Stelle zwischen kleinen Busen der alten Gebirge ein. Gegen S. wird dieselbe von der Ebene begrenzt, in welcher der Strom seinen Lauf hat. — Sechs Myriameter von Sevilla führt die Strasse über den Rio Tinto, an dessen Ufer die Kupfer - Gruben befindlich sind, die schon in sehr früher Zeit bebaut wurden. — Cadiz ist auf einem über den Ozean wenig hervorragenden Felsen erbaut, welcher mit der niederen Ebene, in deren Mitte Iste- de- Leon liegt, nur durch eine zwei Stunde lange und wenige Schritte breite Landzunge zuhammenhängt. Von Cadiz nach Tarifa geht der Weg über Isle-de-Leon, Chiclana, Conil und Ve- jer. In der ganzen Gegend und bis jenseit Vejer findet man tertiäre Ablagerungen zumal aus Kalk und Sand bestehend, überreich an fossi- len Resten, unter denen die Ostreen und Panopeen besondere Erwäh- nung verdienen. Ziemlich heftige Umwälzungen, deren Spuren sich von der Meeresenge von Gibraltar bis zum Guadalguivir verfolgen las- sen, haben jene Ablagerungen betroffen. Zwischen Wejer und Tarifa *) Vgl. 5. 697—701 des Jahrg. 1834. — 49 — ist der Zusammenhang der tertiären Gebilde durch hohe Berge unter- brochen, deren Gestein-Massen keine Petrefakten führen und vorzüglich aus dichtem Kalk bestehen, Besonders denkwürdig ist die Gegend um Conil; eine halbe Stunde westwärts vom Dorfe kommen die thonigen Mergel vor, welche in grosser Menge die bekanaten Schwefelkrystalle enthalten. Früher wurde die Lagerstätte für Rechnung des Herzogs von Medina - Sidonia abgebaut. Die Gewinnung des Schwefels hatte unter freiem Himmel Statt. Noch heutigen Tages sind auf den Halden die zierlichen Krystalle dieses Minerals zu finden. — Die kleine Stadt Vejer liegt auf dem Gipfel einer Hügelreihe aus Muscheln - führendem tertiäirem Kalk zusammengesetzt. — Die wilde fast wüste Gegend, wel- che man längs der Meeresenge von Tarifa bis Algeziras durchgeht, ist ohne Widerrede eine der am meisten pittoresken auf der Halbinsel. Dieser Theil der Küste wird von Bergen begrenzt, die aus dichten Kalk- steinen bestehen, ähnlich jenen, welche die Bucht von Gibraltar umge- ben. Über denselben steigt ein hoher Gipfel empor, den noch erhabe- neren Bergen gegenüber, welche auf der Afrikanischen Küste die Spitze von Leona beherrscht ; diese beiden Gipfel bezeichnen aus der Ferne die Meeresenge und haben gerechten Anspruch auf den pomphaften Na- men, welche ihnen die Alten beilegten. Eine mächtige Sandstein - Bil- dung, ähnlich gewissen tertiären Sandsteinen des Maine und wahr- scheinlich auf dem Kalk ihre Stelle einnehmend, unterbricht, zwei Stun- den von Tarifa, den Zusammenhang der letzteren Formation, Beim Heraustreten aus den Waldungen, welche die von den Herkules - Säulen beherrschte bergige Gegend bedecken, sieht man die geräumige: Bucht gegen SO. durch den Felsen von Gibraltar begrenzt; dieser ist der Küste von Pan-Rogue durch eine weit erstreckte sehr niedere Erd- zunge verbunden, ‚welche aus der Ferne nicht von den Wassern der Bucht unterschieden werden kann. Auf diese Weise stellt sich Gibral- tar zuerst als eine, vom Üfer ziemlich entfernte, Insei dar. — Von Ta- rifa bis jenseits Almeria, nicht weit vom Cabo de Gata, zeigt die Küste Spaniens viel Einförmiges in Betreff ihrer äusserlichen Gestalt-Verhält- nisse und ohne Zweifel hat diess auch hinsichtlich der mineralogischen Beschaffenheit derselben Statt. Die allgemeine Richtung des Gestades wird durch eine Kette von Bergen bezeichnet, welche häufig mehr als 1000 Meter über das Meer emporsteigen. Der Boden senkt sich gegen die Küste ziemlich steil und ist von zahllosen Schluchten durchschnit- ten, durch welche Blöcke und Bruchstücke der die Berge zusammen- setzenden Felsgebilde herabgeführt werden. Diese bestehen, wie es scheint, vorzüglich aus manchfaltigen Abänderungen von Thonschiefer und aus sehr dichten, theils aus krystallinischen Kalken. Mitten zwi- schen solchen Gesteinen treten häufig Stücke von Serpentin auf, auch von Dolomit, so wie kalkige und dolomitische Breccien. Die das Meer begrenzenden Hügel zeigen zum Theil die nämliche mineralogische Zu- sammensetzung, wie die Berge der Sierra, von welcher einzelne kleine Ketten hin und wieder bis zur Küste sich ziehen; öfter besteht der Bo- den aus tertiären Ablagerungen; ihre geringere Höhe spricht dafür, dass dieselben erst nach der Aufrichtung der grossen Ketten über die Wasser erhoben worden. — Unfern Marabella, in ziemlich bedeutender Höhe, trifft man, auf dem südlichen Gehänge der Sierra de Ronda, mäch- tige Lagerstätten von Magneteisen in weissem körnigem Kalk. Die verschiedenen Erzmassen finden sich einander ziemlich nahe. In der Regel sind dieselben vom Kalk durch beträchtliche Anhäufungen kry- stallisirter und krystallinischer Mineralien, wie z. B. schwarzen Strahl- steins, grünen Augites u. s. w. getrennt. Die am wenigsten mächtigen La- serstätten erschienen als fast senkrechte Gänge; die mächtigste, welche bis jetzt allein abgebaut wird, ist nur aufeine kleine Erstreckung von dem um- gebenden Gebirgs-Gestein entblösst. Das Ganze stellt sich als ein Stock dar, welcher in mit den übrigen Lagerstätten ungefähr gleicher Rich- tung erstreckt ist. Man hat denselben, seiner Mächtigkeit nach, auf eine Breite von 120F. aufgeschlossen und auf die ganze Strecke ein voll- kommen reines Erz gefunden. — — Den Formationen dichten Kalk- - steines von Alhama folgt, gegen Granada hin, ein tertiäres Becken, be- stehend aus Muscheln - führendem Kalk und aus mächtigen Mergel- und Gyps-Ablagerungen. — Alle Hügel um Granada, so wie die Gehänge der Sierra Nevada bis- zu .ansehnlicher Höhe, werden von thonigem Sand gebildet, der stellenweise mächtige Lagen von Rollsteinen enthält. Jenseits der Vega von Granada scheint diese Formation die Mergel und Gypse des Süsswasser - Beckens von Alhama zu bedecken. Auf den Höhen des Alhambra und des Generaliffe, dessgleichen auf der Silla- del-Moro, dem Kulminations-Punkt dieser Gruppe, findet man Geschiebe in grosser Menge, welche aus den Felsarten bestehen, die auf den Gi- pfeln der Sierra zu Tag gehen, zumal aus Granaten - führendem Glim- merschiefer, der so häufig in allen Schluchten um der Pic von Veleta und um den Mulehacen vorkommt. Manche Verhältnisse führen zur An- sicht, dass die Sierra Nevada ihr gegenwärtiges Relief mehreren all- mählichen Dislokationen verdankt; aber die Gegenwart des Sandes und der Rollsteine in so bedeutender Höhe über der Ebene von Granada lässt keinen Zweifel über das sehr Neue der letzten Erhebungs-Periode. An den erhabenen Stellen der Sierra Nevada nimmt man nicht die ge- ringste Spur von Graniten oder anderen ungeschichteten krystallinischen Gesteinen wahr; nur Glimmerchiefer beobachtete der Verf, an deren Lagen jedoch die Richtung der Emporhebung nicht deutlich ist. Das allgemeine Streichen der Gipfel, in welche die Sierra Nevada aus- geht, d. h. jener, welche zwischen dem Pic de Veleta und dem Cerro det Cavallo liegen, ist aus O. 20° N. in W. 20° S. Diese Ausbruchs- Linie liegt genau in der Verlängerung der kleineren Kette tertiärer Hü- gel, welche die Küste von Malaga bis Gibraltar begrenzt. — Die Alpu- jarras, das Gebirgsland zwischen der Sierra Nevada und dem Gestade des mittelländischen Meeres, bestehen aus sehr erhabenen Ketten, welche einander nach verschiedenen Richtungen schneiden, vorzugsweise ziehen sie jedoch aus O. nach W. Auf diesen Gehängen der Alpwjarras trifft =: man die tertiären Gebilde nicht, welche auf der entgegenliegenden Seite eine so bedeutende Rolle spielen. Glimmerschiefer, oft sehr reich an Granaten, bedecken den Abhang der Sierra bis zu den ersten Schluch- ten der Alpujarras; der mittle Theil der Berge wird von Thonschie- fer zusammengesetzt, dem sich stellenweise Breccien aus eckigen Stücken von schwärzlichem, etwas körnigem Kalk beigesellen. Mitunter sind die Fragmente einander gleichsam so innig verschmolzen, dass man auf den ersten Blick das Ganze für einen dichten Kalkstein zu halteu geneigt seyu’könnte. Diess Trümmer - Gebilde macht mächtige Massen aus in der Mitte der Alpujarras. Es findet sich auch auf dem Wege von Granada nach dem Picacho de Veleta. Hier wird dasselbe von Kon- glomeraten begleitet, in denen manchfaltiges Material, Bruchstücke von Kalk, Quarz und talkigen Schiefern zu unterscheiden sind. Letztere Gesteine gehen auf grossen Höhen zu Tag, zwischen den Glimmerschie- fern der Sierra und dem alten Übergangs-Gebilde, der den untern Theil ‘der Abhänge bedeckt. — Die Cortrowiesa so wie die Berge im W. der Sierra de Gador bestehen vorzugsweise aus dichtem Kalkstein und aus talkigem Schiefer. Beim Dorfe Touron, das auf einem Boden von sol- cher Natur, drei Stunden imN. von Andra, liegt, zeigen sich die ersten Spuren von Mineral -Reichthum des Landstriches.. Man gewinnt hier den Bleiglanz durch Waschen. In den dem Meere zunächst befindli- chen Zweigen der Alpujarras, ın der Sierra de’ Lujar, in der Contro- viesa und besonders in der Sierra de Gädor wird bedeutender Bergbau auf Bleiglanz getrieben. In der Sierra de Gador entdeckt man noch jeden Tag neue Lagerstätten. Das Gebirge besteht aus dichtem Kalkstein vergesellschaftet von thonigem Schiefer und zufällig von Gyps - Massen durchzogen, ferner aus Serpentin, aus kalkigen und dolomitischen Brec- cien; es sind diess die nämlichen Gesteine, welche meist die Bergket- ten längs dem mittelländischen Meere von Almeria bis zur Enge von ‚Gibraltar zusammensetzen. Die reichsten Distrikte der Sierra, nament- lich jene von Lomadel-Sueno, lassen sich als bestehend aus einem wah- ren Mandelstein mit talkıgem Teige und grossen Bleiglanz - Kernen betrachten, Ausbruch des Vesuv’s. In der Nacht vom 22. auf den 23. August (1834) und an den folgenden Tagen bis zum 28. hat sich die Gestalt des oberen Theiles des Vesuvs nach heftigen Erschütterungen gänzlich verändert. Der oberste kleine Kegel des Berges, welcher 1828 empor- stieg, umd seitdem öftere Ausbrüche hatte, ist in gedachter Nacht un- ter fürchterlichem Getöse eingesunken. An seiner Stelle befindet sich. jetzt ein, wenigstens vorerst noch während des aufsteigenden Schwefel- qualmes unabsehbar tiefer Krater von ungeheurem Umfange, rings um bis auf zwei Felsen, vom obersten Rande an schroff hinabgehend, Östlich von diesem furchtbaren Schlunde, nur ungefähr zwanzig Schritte ’ — 3952 — von demselben, ist ein zweiter, ebenfalls sehr grosser Krater entstanden, ‘ welcher, so wie der erste, noch viele brennende Spalten hat, jedoch weit weniger raucht und dessen Grund man sehen kann, Der schmale / Damm zwischen diesen Feuerschlünden führt zu einem steilen Kegel, ‘ welcher einen kürzeren Rückweg für die Besuchenden darbietet, als der seitherige. Links von der Mitte dieses neuen Weges ist die ziemlich schmale Öffnung, aus der vom 25. bis 28; August die Lava ausfloss, welche öfters eine halbe Miglie breit, 20 ja 60 Palmen hoch war und sich 5 Miglien weit erstreckte. ! Mehr als 180 Familien, bestehend aus 800 Personen, haben durch diese Lavaströme ihre Habe verloren. — Seit dem 30. Aug. stiegen nur noch Schwefeldämpfe aus den beiden Krateren des Vulkans auf. Wäh- rend der letzteren Ausbrüche hat er kolossale Feisenmassen ausgewor- fen und bis zur unglaublichen Höhe und Entfernung geschleudert; die noch jetzt grösstentheils heisse Lava ist weniger kompakt, als die äl- teren Laven, jedoch schwer, auch öfters mit Schwefel überzogen. Un- weit des Ausflusses derselben, aus der Mitte des obersten Kegels des Vesuvs sind 16 kleine Kegel bis zu 20 und mehr Fuss Höhe hinterein- ander emporgetrieben worden, welche meistens mit Schwefel überzogen sind und noch rauchen, (Zeitungs - Nachricht.) | A. T. Kurrrer :* über die Temperatur der Quellen (Pogsen- vorrr’s Ann. d. Phys. B. XXXII, S. 270 ff... — Zu einem Auszuge nicht geeignet. Herauct: vom ältern Übergangs-Gebiet in der Normandie (Ann. des Mines. 3me Serie. T. V, p. 308 etc.). Der Berg dw Roule, welcher C'herbourg beherrscht, gehört nicht dazu; er besteht aus Quarz und quarziger Grauwacke vollkommen ähnlich den gleichnamigen, im Depart. von Calvados und in mehreren Arrondissements des Mandu- Depart. vorkommenden Gesteinen. Allein der Boden, auf welchem die Stadt erbaut ist und in dem man den Militär-Hafen ausgeweitet hat, wird von Talkschiefer (?Steaschiste) gebildet. Eine andere in dem Gebiet, um welches es sich handelt, häufig verbreitete Felsart, ist eine Art feinkörnigen Konglomerats, das nicht selten rundliche Stücke von Quarz, mitunter auch von Feldspath und von Talkschiefer einschliesst. Dieses Konglomerat nimmt stellenweise, von Granit begleitet, die Pla- teaus zwischen Cherbourg und Tocqueville ein; allein es dringt nicht ins Scieres-Thal vor, welches durchaus von grobem Schiefer und von. Grauwacke zusammengesetzt wird. Cherbourg gegenüber nimmt das Talkschiefer - Gebiet den ganzen Abhang der Pointe de la Hogue gegen N.W. ein. Am südwestlichen Gehänge erschienen neuere Transitions- Gesteine. ‘Der Talkschiefer geht allmählich in das Konglomerat über. — sus — Der Trapp , welcher am Fusse des Berges dw Roule gewonnen wird und der gegen Tourlaville hin fortsetzt, ist auch dem Talkschiefer-Ge- bilde untergeordnet. Die Grauwacke (Grauwacke phylladifere) des Roc du Ham lässt sehr geneigte Schichten wahrnehmen, Weiterhin tritt glimmerreicher rother Sandstein auf. | H. Lecoqg: Ausflug nach Vaucluse (Ann. de V’Auvergne, VIT, 18 etc... Die Berge, welche die Limagne vom Becken der Loire oder von der Ebene von Forez trennen, bestehen meist aus Porphyr, Die geognostische Beschaffenheit beider Becken ist gänzlich verschieden; jenes der Loire besteht aus fortgeführten Trümmern primitiver Gesteine, in dem der Limagne findet man eine Reihe kalkiger Lagen, stellen- weise von einer ungeheuren Masse fruchttragender Erde bedeckt, Jenseits der Ebene von Forez erreicht man die. Bergzüge, welche den östlichen Rand des Loire- Beckens ausmachen und deren erhabensten Stellen den Wasserscheider abgeben zwischen den dem Ozean zufliessen- den Wassern und jenen, welche die Rhone ins mittelländische Meer führt. Die Natur der- Gesteine ist hier im Ganzen die nämliche, wie an den westlichen Hügeln: Porphyre treten häufig auf, die Gmneisse scheinen jedoch vorzuherrschen. — — Die steilen Höhen, welche Vaucluse umgeben, gehören der grossen Kalk-Formation der Pro- vence an, welche in der Richtung von @ap und Sisteron sich den Al- pen der Isere und Savoyen’s verbindet, um sodann einen Theil der Jurakette auszumachen. Aus der Mitte dieser meerischen Formation, welcher Rollsteine angelangert sind, die vordem von der Rhone und Durance abgesetzt wurden, entspringen die Wasser der Quelle von Vaucluse. Der Name — vallis clausa — deutet ein geschlossenes Thal an. Die Sorgue, um einen Ausweg zu finden, hat allmählich sich durch die Kalk-Felsen hindurch gearbeitet, und unfern der Brücke, die ins Thal führt, brach sie sich ihre Bahn, Nicht fern davon erheben sich mehrere Felsmassen, in zahlreiche wagerechte Schichten abgetheilt, gleich den Bänken künstlichen Mauerwerks. Die Wogen hinterliessen unverkennbare Spuren ihres Wirkens; rundliche Höhlungen, die je nach ihrer Neuheit an Höhe abnehmen, bezeugen das allmähliehe Sinken der Wasser. Vaucluse war demnach einst nach allen Seiten einge- schlossen ; die Wasser seiner Quellen mussten einen tiefen See bilden. Die kalkigen Massen, wovon die Rede, haben eine andere Beschafen- heit, als die früher erwähnten; sie gehören einer Süsswasser - Bildung au, wovon man auch grosse Streifen gegen das Dorf hin findet. Bald ist der Kalk weich und zerreiblich, bald fest und dicht. Von fossilen Mu- scheln werden zumal Melanien getroffen, Rundliche Kieselmassen, La- gen-weise vertheilt, erscheinen mitien in diesen Kalk und sind von gleichzeitiger Entstehung, Sie dürften auf ähnliche Art gebildet wor- den seyn, wie die Feuersteine in der Kreide. Manche dieser Massen sind denkwürdig um ihres Volumens willen und mehr noch wezen Jahrgang 1835. 36 —- 354. — ihrer Struktur. Man erkennt konzentrisch weeuselnde kieselige und kalkige Lagen; die kieseligen Lagen enthalten kleine Schnecken, viel- leicht Potamiden, Ergänzt man in Gedanken die einzeln zerstreuten Kalk- theile, so erkennt man leicht ein kleines Süsswasser-Becken, eine Tertiär-Ab- lagerung, analog den an gewissen Stellen der Limagne vorhandenen, Ohne Zweifel war Vaucluse eiüst mit Süsswasser bedeckt, in dem sich die oberen Lagen dieses Bodens über kalkigen Formationen bildeten, Vau- cluse war vor Zeiten nichts als eine reichhaltige Mineralquelle: die im Zirkus von Bergen vereinigten Wasser ergossen sich über den Rand "nach der Seite hin, wo die Sorgue ihren Damm durchbrochen hat. Hier lagerten sich die Kalke und die sie begleitenden kieseligen Massen .ab. Die Kieselerde, stets häufig in den heutigen Tages versiegten Quellen, mengte sich nicht immer mit den Ablagerungen von kohlensaurem Kalke: oft hat sie sich um Anziehungs-Mittelpunkte gruppirt, und so entstanden die erwähnten kugeligen Massen bei Vaucluse, wie am &ergovia-Berge in Auvergne die Opal-Nieren und unfern Pont - du- Chäteau oder am Puy de la Poix die Quarz-Krystalle und die Chalzedon-Nieren und -Tro- pfen. — Überall in Auveryne erkennt man die aufeinanderfolgenden Wirkungen der Macht mineraler Wasser. Zuerst entstanden Kiesel- Bildungen und deutlich krystallisirte Arragonite; mehr und minder krystallisirte Kalke folgten denselben. Diese wurden von feinkörnigem, später von gröberem Kalktuff bedeckt (Nonette und Saint Nectaire). Nach einem gewissen Zeitverlaufe setzten die erkalteten Wasser allmäh- lich noch inımer Kalk -Substanz ab, allein in zu geringer Menge, um Massen zu bilden; sie lieferten nur das Bindemittel für’ Sand, Gruss, Rollsteine und für Gebirgsarten - Trümmer, welche die Quellen umla- gerten; so entstanden die neueren Sandsteine und Konglomerate, wie sie an manchen Orten in Auvergne gefunden werden. Endlich durch eine letzte Anstrengung der schaffenden Kraft enstanden die Massen von Eisenoxyd-Hydrat, wie man sie um Ponigibaud und Saint- Nectaire trifft, und diese zarten Lagen ähnlicher Natur, welche noch jezt alle Ge- genstände färben, die man in die Wasser von Medagnes, Enval u. s. w. taucht. Dieselben Hergänge hatten im Waweluse-Thal Statt. Die einst weit mächtigern Wasser drangen aus zahllosen Spalten hervor, deren Öffnungen, man noch gegenwärtig in sehr verschiedener Höhe wahr- nimmt; sie gleichen kleinen Grotten. Alle diese Wasser im Zustande erhöhter Temperatur setzten den Kalk des Vaucluse - Beckens ab, der später durch die Sorgue zerstört wurde, als sie ihren Damm untergra- ben hatte. Die mehr und mehr abgekühlten Wasser büssten das Ver- mögen ein, Kalk und Kieselerde abzusetzen , aber lange nachher liefer- ten sie noch Eisenoxyd- Hydrat. Alle Felsen in der Nähe sind damit überdeckt. Mau sieht Spuren davon in Menge am Rande der alten Wasser - Leitungen u. s. w. Gegenwärtig setzen die reinen, bis’zu einer beständigen Temperatur von ungefähr 12° C. erkalteten Wasser nichts mehr ab. In ihrem jetzigen Zustande zeigt die Quelle keine aus.‘erordentlichen Phänomene irgend einer Art, die Menge der Wasser — 5955 — abgerechnet: sie ist ein wahrhafter Bach, der am Fusse eines Felsen zu Tag tritt. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist Waucluse der Ausgang einer weit erstreckten, gewundenen Grotte, in welcher die Wasser nach- barlicher Berge zusammentreten; da der grosse Anwachs der Quelle im Allgemeinen dem Schmelzen des Schnee’s aufdem Yentoux-Berge entspricht, und bei von so vielen Höhlungen und Spalten durchzogenen kalkigen Felsmassen, ist es sehr glaubhaft, dass die Wasser bis zu grosser Tiefe eindringen können, Haucluse dürfte folglich zu den unterirdischen Bächen gehören, welche während eines gewissen Theiles ihres Laufs ver- schwinden, um, nachdem sie einen grossen Umweg gemacht, wieder zu erscheinen, Viele Grotten sind durch Wasser ausgeweitet und den Menschen zugänglich geworden ; manche nimmt das Wasser noch ein; allein mit der Zeit dürften die Zuflüsse versiegen und einst werden Geo- logen in die Höhlen von Vaucluse einzudringen vermögen, wie in so zahlreiche andere Grotten. Corpier: Bericht über den geologischen Abschnitt von A. v. D’Orzıcnv’s Reise im südlichen Amerika in den Jahren 1826 bis 1833 (Nouv. Ann. du Museum d’hist. nat. T. III, p.107 etc.). Der weit erstreckte Landstrich, welcher aus S, nach N. vom 48 Grade südlicher Breite bis zum Zusäammenflusse des Paraguay und des Pa- rana, etwa 600 geographische Meilen Länge auf ungefähr 200 M. mittler Breite misst, ist eigentlich nur eine ungeheure Ebene, wenig erha- ben über dem Meeres-Niveau, im W. durch die Kordilieren der Anden begrenzt und im O, durch die Brasilischen Gebirge und den atlan- tischen Ozean. Diese Ebene wird durch die niedere Kette der Berge des Tandil und der Ventana in zwei fast gleichlange Becken geschieden. Gleichmässiges und Einförmigkeit der Oberfläche dieser beiden Becken stehen in Beziehung mit der vollkommenen Horizontalität und mit dem nicht unterbrochenen Zusammenhang der sie bildenden Gestein - Lagen, Diese Lagen gehören den oberen Gliedern der Tertiär-Periode an; allein sie sind sich in beiden Becken nicht vollkommen ähnlich. In dem unter dem Namen Pampas de Buenos-Ayres bekannten Becken sieht man, auf Tausenden von Quadrat-Meilen, nur die oberste Lage, eine grobe, etwas ver- härtete, aufbrausende, aschgraue Mergelschichte, die keine andere organi- sche Überbleibsel enthält, als Gebeine von Säugethieren und Reptilien, unter denen besonders jene des riesenmässigen Tatou denkwürdig sind, woraus man, unter dem Namen Megatherium, ein Faulthier gemacht hatte, und wovon im königlichen Kabinet zu Madrid ein prachtvolles Skelett vorhanden ist. Die Überbleibsel dieses ausserordentlichen Thie- res gehören demnach weder den Anschwemmungen durch Flüsse an, noch den grossen Diluvial Aufhäufungen. Die unteren Lagen des Sy- stems der Pampas de Buenos - Ayres zeigen sich bloss am Rande des Beckens, namentlich in deu Provinzen von Entre-Rios und Corrienies, 36 * so wie längs der Brasilischen Gebirge. Sie sind, in absteigender Ordnung: Thon mit Nestern von Gyps; Kalk (dem Süsswasser-Kalke ähnlich); Sand oder quarziger Sandstein, oft eisenschüssig , auch in Drusen-artigen Räumen und in Körnern rothes Eisenoxyd und Eisen- oxyd-Hydrat enthaltend, so wie, was auffallend, schöne Sardonyx - Roll- stücke; Thon mit Gyps; Kalk; Quarz-Sandstein, mehr und weni- ger fest, verkieselte Baum-Stämme umschliessend, auch Säugethier- Ge- beine, die gleichfalls verkieselt sind; Quarz-Sandstein mit Meeres- Muscheln (Ostrea, Venus u. s. w.); endlich Quarz-Sandstein, zerreiblich, voll von Meeres-Muscheln (Ostrea und Pecten), die be- sonders schön erhalten sind, zuweilen auch Fisch-Überbleibsel und fos- siles Holz umschliessend. Die Grobkalk - Formation wird um Bue- nos-Ayres auf einem Raume von 10 — 12 Stunden und selbst bis San Pedro, 40 Stunden gegen N.W., durch Bänke aufgehäufter Meeres- Muscheln überdeckt. Man gewinnt dieselben, um Kalk daraus zu brennen. Die Muscheln gehören einer nicht beschriebenen kleinen Corbula an, - welche an der Mündung des Plata-Flusses lebend vorkommt. Es sind diese Bänke von sehr grosser Wichtigkeit; sie allein bezeichnen für den Erdtheil, von dem die Rede, einen der Zeiträume allmählicher Erhe- bung der Kontinente. Die Kette des Tandil und der Ventana, wovon die Rede gewesen, und welche mit den Kordilleren der Anden unter fast rechtem Winkel zusammentrifft, besteht aus [sogenannten] geschich- teten Urgesteinen. Ähnliche geognostische Beschaffenheit zeigen die Gebilde, mit denen die Brasüischen Gebirge an der Küste von Monte -Video endigen, und längs des linken Ufers des Plata-Stromes. Gneiss herrscht vor, — Die Tertiär-Ablagerungen, welche das Becken der Pam- pas von Patagonien einnehmen, reichen nicht ganz bis zur Kette des Tandil. Sie sind davon durch niedere Ebenen getrennt, deren Gesteine, nach D’Orsıeny zur Oolith-Formation gehören. Sie zeigen wagerechte Schichtung. Gegen W. endigt das Becken längs der Kordilleren am Fusse eines Kalk-Systems , welches der Kreide angehören dürfte, Fel- sen von älınlicher Natur begrenzen das Becken in der Richtung des Kaps Horn, gegen den 48. Breitegrad hin. Nach O. endlich bespühlt der Atlantische Ozean den Fuss der tertiären Ablagerungen. Die Glie- der derselben von oben nach. der Tiefe sind: grauer, theils quar- ziger Sandstein, ohne Petrefakten; mergeliger Kalk; kalkiger Thon mit vielen, oft ausgezeichnet grossen Austern; Mergel mit Gyps; Sandstein, dessen Körner theils quarzig sind, theils von zer- störten Augit-Porphyren abstammen ; diehter Kalk mit Thon-Nieren ; quarziger Sandstein mit kalkigem Bindemittel: es konnen grüne Körner, Abdrücke von Süsswasser-Muscheln (Unio und Limnea) und Fisch - Überresten darin vor; grober Mergel mit sehr häufigen Ein- schlüssen von dichten, dem lithographischen Stein zunächst stehenden Kalk-Massen ; endlich quarziger Sandstein, durch Kalk gebunden, nach oben 'mit grünen Körnern, gegen die Teufe eisenschüssig; in der Mitte enthält derselbe zahlreiche fossile Muscheln (Ostrea und Pecten). — Die Beschaffenheit und die Folge der Gesteine und die Zwischenlagerungen von Süsswassermuscheln - führenden Schichten sind nicht die einzigen geognostischen Unterscheidungs - Merkmale der Pampas von Paiagonien und der Pampas von Buenvs - Ayres. Die Oberfläche des ersteren Beckens ist fast ganz überdeckt mit einer dün- nen Lage losen, meist quarzigen Sandes; hin und wieder liegen Roll- stücke darin von Übergangs - Sandsteinen und von manchfaltigen Por- phyren. Diese Ablagerung ist augenfällig Diluvial-Bildung. — Salini- sche Ausblühungen sind am häufigsten auf der Oberfläche der Pampas von Patagonien. An sehr vielen Stellen trifft man bei Grabungen nur salziges Wasser. Salz-See’n, mit Überrindungen bedeckt, sind keine sel- tenen Erscheinungen. — — Ferner untersuchte D’Orsıcny das ganze Gebiet der Republik Bolivia, d. h. einen Raum, welcher sich von W. nach O,, von stillen Meere an der Grenze von Brasilien ungefähr 300 geographische Meilen weit erstreckt, und der aus S. nach N., aus der Umgegend der Stadt Potost bis zur Stelle, wo die Madeira aus deu Pampas de Los Moxos tritt mehr als 200 Stunden Breite misst. Breite, Oberfläche - Ansehen und geognostische Beschaffenheit der Anden-Kette längs der Grenze von Hoch-Peru oder längs der Grenze von Bolivia, weichen auffallend ab von den Vorstellungen, die man sich darüber zu machen gewohnt ist. Unter dem 18. Grade südlicher Breite, zwischeu Arica und den ersten Ebenen von Los Moxos, hat jene Kette ungefähr 100 Stunden Breite. Von Arica aufsteigend nach den Anden bis Tacua vierzehn Meilen vom Meere, findet man unfruchtbare Ebenen mit Allu- vial-Sand bedeckt, weiterhin liegen darin Rollstücke von Graniten, von Sandsteinen und von vulkauischen Felsarten. Das darunter befindliche Becken hat schon Bimsstein-Konglomerate aufzuweisen, alte trachytische Porphyre mit Quarz-Krystallen und blasigen Basalt-Porphyren. Nun kom- men steile Gehänge aus denselben Gesteinen zusammengesetzt, und in un- zefähr 17 Stunden Entfernung vom Ozean erreicht man den Rand der Plattform, welche die Höhen der Kordilleren bildet. Diese Plattform hat etwa 15 Stunden Breite; ihre Höhe über dem Meere beträgt 4,800 Meter; zersetzte trachytische Asche und Bimsstein-Konglomerate machen die obere Decke aus. In den Schluchten zeigt sich der Grund des Bo- dens als bestehend aus. alten Basalten mit schönen Augit-Krystallen und kleinen Olivin-Körnern. An einer Stelle wurde ein eisenschüssiger Sandstein getroffen. Auf dem Plateau sind, in sehr regelloser Weise, ungeheure Streifen trachytischer Gesteine verbreitet, die von ewigen Schnee bedeckt werden. An diese Plattform schliesst sich ein noch un- ermesslicheres Plateau, etwa 600 bis 700 Meter tiefer. Man steigt über Trümmer-Haufwerke vulkanischer Gesteine hinab. Die Breite des Pla- teaus beträgt 30 Stunden. Es ist nach O, durch eine mächtige Kette begrenzt, welche bis dahin fast unbekaunt war. Ungeachtet der Grund dieses Zentral-Plateau’s ziemlich die nämliche Meeres-Höhe bat, wie die - erhabensten Gipfel der Alpen, so trifft man dennoch hier einiges Pflan- zeu-Wachsthum, zahlreiche Dörfer und selbst vulkreiche Städte, wie 7. — la Paz und Potosi. Das Plateau erstreckt sich auf grosse Weite nach N. undS. Es hat einen der grössten See’n der Welt aufzuweisen, den Titicaca - See, der 75 Stunden Länge misst und mit dem Meere nicht die mindeste Verbindung hat. Man weiss, dass die Inkas auf diesem See einen Sonnen - Tempel erbaut hatte. Die Oberfläche des Plateau’s wird zum Theil von einem muthmasslichen Diluvial- Gebilde eingenom- men. Das Material desselben dürfte aus der Richtung von O. nach W. gekommen seyn; es besteht aus Sand, Rollstücken und Blöcken von primitiven oder Transitions-Gesteinen herrührend. Die Mächtigkeit die- ser Ablagerung beträgt um la Paz bei 600 Meter. Man wäscht hier den Sand um seines Goldgehaltes willen. Überall, wo anstehende Ge- steine, den Grund des Plateau-Bodens ausniuchend, entblöst sind, sieht man, dass ihre Massen Störungen erlitten haben: die Schichten zeigen sich geneigt. Am häufigsten werden rotlıe Sandsteine getroffen mit Kupfererzen, bunte Thone mit Gyps, rauchgraue Kalke, Taikerde-haltig und schöne Abdrücke von Terebratula, Productus und Spirifer ein- schliessend. An einer Stelle findet sich ein thoniger Kalk mit Süsswas« ser-Schnecken (Melania). An einigen andern Stellen in der Nähe der Anden - Kette kommen Schrift - Granite mit Turmaliın vor und alte Por- phyre. Die letztern Gebilde gehöreu den berühmten Gruben von Potosö und Oruro an. — Die östliche Kordillere hat, vom grossen Plateau bis zum Fuss der letzten Gehänge gegen die Ebenen von Mittel- Amerika, ungefähr 40 Stunden Breite. Ihre mit Schnee bedeckten Gipfel über- treffen jene der eigentlichen Kordillere der Anden an Höhe. Hier liegt der Illimani, den man als den erhabensten Berg der neuen Welt zu betrachten hat. Die Abzeichen erlittener Störungen, welche der Boden trägt, das starke Fallen der Schichten und ihr manchfaltiges Streichen: Alles weiset auf Verhältnisse hin, welche von denen der Anden ver- schieden sind. Der hohe Gebirgsrücken dieser mächtigen östlichen Kette ist dem Rande des grossen Plateau’s ganz nahe. Man erreicht densel- ben von !a Paz aus, indem man über steile Gehänge von Thonschie- fer, von Grauwacke und von quarzreichen Transitions-Sandsteinen hin- ansteigt. Der Gebirgskamm und seine Gipfel, so wie die erhabensten Stellen des östlichen Gehänges bestehen aus Granit, aus Gneisen und Protogyn. Jenseits dieser primitiven Massen fängt das Übergangs-Gebiet wieder an und zieht sich bis zu den Ebenen de los Moxos. Von Ver- steinerungen trifft man darin Enkriniten, Terebrateln, Spiriferen und ein eigenthümliches Fossil, welches auch schon in Europa beobachtet worden; es dürfte mit dem Namen Bilobit zu bezeichnen seyn und scheint untergegangenen Thieren anzugehören, welche zwischen den Cirripeden und den Crustaceen stehen. Unfern Cochabamba in ge- waltiger Höhe, in Thonschiefer, welcher einige mit ewigem Schnee be- deckte Gipfel bildet, fand D’Orzıenv eine Lingula. — — Ausblühm- gen von salpetersaurem und salzsaurem Natron werden in Häufigkeit auf der Oberfläche der Diluvial-Ablagerungen des Zentral-Plateau’s und auf jener der Bimsstein-Konglomerate der Plattform gefunden. — — Die mächtigen Ketten, welche bei Cochabamba und C’huguisaca, unter dem 18, und 20. Breite-Grade, von der grossen östlichen Kordillere ubziehen, um sich ostwärts gegen die Mitte des Amerikanischen Kontinents zu erstrecken, zeigen eine dieser Kordillere ähnliche geognostische Zu- sammensetzung. Gleiches gilt von der grossen Gebirgs-Masse, welche jenseits des Rio Grande auf diese Kette folgt und sich bis zu der Grenze der Provinz Chiyuitos und Brasiliens erstreckt. Die Über- gangs - Gesteine sind identisch mit jenen der grossen östlichen Kordil- lere; aber Granite und Protogyne werden durch Gneiss und Glimmer- schiefer vertreten, in denen stellenweise viele Granaten und Staurolithe vorkommen. Auf den Gehängen und am Fusse jener Kette und der Zentral- Berge kommen Streifen eines Gebildes von Thon und von ei- senschüssigem Sandstein vor, ziemlich wagerecht geschichtet und un- gleichförmig auf den tieferen Formationen gelagert; es scheint das Ge- bilde tertiär zu seyn, Die Gegenwart dieser Streifen lässt vermuthen, dass ähnliche Tertiär - Ablagerungen, überdeckt mit geringmächtigen Al- luvionen , den Grund der unermesslichen Pampas ausmachen , welche das Becken des Amazunen- Stromes und der ihm zinsbaren Flüsse einnehmen. MüLzer: de antiquitatibus Antiochenis dissertatio prior, qua An- tiochiae ad Orontem sub Graecis regibus quae fuerit figura et guae praecipua ornamenta explicatur (Gött. gel. Anz. 1834, S. 1081 ff.). Der Geschichte der Stadt Antiochia geht eine Beschreibung der Gegend voraus, welche vom Laufe des Orontes beginnt, in den oberhalb An- tiochia ein Nebenfluss, Arkeuthos oder Japhthas (el Aswad), ein- strömt und den Verbindungskanal des Hauptstromes mit dem benachbar- ten See von Antiochia bildet, — und sodann die das Gefilde von Antiv- chia nördlich begrenzenden Bergzüge Koryphäon und Melantion (Mu= vron-Oros bei Puokus, Montana Nigra bei WırLermus) und das näher am Orontes südlich sich hinziehende Kasische Gebirge nach ihrer Lage näher zu bestimmen sucht. Dem letzten Höhenzuge gehören die beiden Felsengipfel an, welche innerhalb der Ringmauern Antiochia’s lagen: der südlichere, höhere, worauf die Burg stand, Silpion oder Orocas- sias, der nördlichere im Byzuntinisch- Griechischen Staurin genannt, Ein Gebirgsbach, der in einer tiefen Schlucht dazwischen sich herab- stürzt, bei Marersıs Phyrminos und in mehr hellenisirter Form Tarme- nios, bei Prokop Onopniktes genannt, spielt wesen der Gefahren, welche er den Gebäuden Antsochia’s brachte, in der Bau-Geschichte der Stadt eine grosse Rolle, Sonst wird der Quellen-Reichthum dieser Höhen im- mer als die erste Annehmlichkeit der Gegend betrachtet, Der Fluss Orontes bildete im Alterthum durch einen Nebenarm eine Insel, auf welcher die Neustadt Antiochia’s lag; jetzt’ ist von dieser Insel jede Spur verschwunden. Noch werden unter den Vortheilen, welche die — 560 — Lage Antiochia’s darbot, die bequemen Verbindungen sowohl mit dem Meere als mit den Euphrat-Gegenden hervorgehoben, und dagegen als der Hauptnachtheil dieser Lage die häufigen Erderschütterungen in An- schlag gebracht, durch welche Antiochia öfters zum Theil, einigemal fast gänzlich zerstört und Hunderttausende von Menschen hingerafft worden sind. Auf vulkanische Phänomene in Urzeiten deuten die auch: hier lo- kalisirten Sagen von Giganten, welche die Blitze des Zeus erlegt, und von dem Kampfe des Tyenon hin. In der historisch bekannten Zeit von 148 v. Chr. bis 588 n. Chr. kann man zum Theil sehr genaue Meldungen von zehn Erdbeben aufbringen: 148 v. Ch. am 21. Peritios, welcher im Syro - Macedonischen Mondenjahre ungefähr dem Februar entspricht ; 37 n. Chr. am 23. Dystros, der damals dem März gleich war; gegen 50 n. Chr. (unter Cxaupıus); 115 n. Chr. am 13. Decem- ber; 341 n. Chr; 457 n. Chr. (nach anderer Berechnung 458) am 14, September; 526 n. Chr. am 29. Mai; 528 n. Chr. am 29. November ; 587 n, Chr.; 588 n, Chr. am letzten Oktober. ; C. U. Susrarv: geologische Beobachtungen über Alabama, Georgia und Florida (Sın.ıman, Americ. Journ. Vol, XXV, 9.162 etc.). Längs des Alabama-Flusses trifft man neuere Formationen, als die Ei- sensand - Gebilde (ferruginous Sand) von New- Jersey und Maryland ; sie gehören dem plastischen Thone der tertiären Zeit an. Um Prairie Bluff, 50 Meilen oberhalb Olaiborne an der Westseite des Flusses, zeigt sich an einem senkrechten Durchschnitte weisser , feinkörniger, locker gebundener Sandstein, unvollkommen geschichtet und stellenweise zu Sand zerfallend. Das Bindemittel geben die von der Felsart umschlos- senen Muscheln, hin und wieder auch ein beigemengter weisser Thon ab. Unter deu Trümmern des Gesteins aufgenommen: Exogyra costata, grosse Gryphäen (Gr. mutabilis?), Ostrea falcata (in der Mitte stehend zwischen den gewöhnlichen Varietäten bei New-Jer- sey und der O. nasuta, die Schale äusserst dünn und zerbrechlich), eine Cyrena-Ärt, Eindrücke von Natica, eine höchst dünnschalige Terebratula (?), endlich Turbinolia und Vermicularia, Weiter aufwärts hohe Thonbänke, regelmässig geschichtet und zuweilen abwech- selnd mit Sand und mit Rollstücken. Stellenweise kommen vor: Ostrea, Mytilioides, Gryphaea und Terebratula (?). Der Thon ist fein- körnig und graulichblau und führt kleine Glimmer - Schüppchen, Um Montgomery tritt vorherrschend eisenschüssiger quarziger Sand in theils roth, theils gelb gefärbten Lagen auf, der stellenweise durch Eisenoxyd- Hydrat zu einem ziemlich festen Sandstein gebunden wird. Hin und wieder wechselt ein (muthmasslich) plastischer Thon damit. Im Sande, fanden sich durchaus keine fossilen Reste. — Den Chattahoochee-Fluss binab, wie am Alabama, rother Gruss, Sand und Thon. An der Strasse von Milledgeville tritt Gmeiss auf und um Clinton kommen Grünstein- [?] —. 617 — Blöcke vor. Die Kalksteine der Gegend von Augusta tragen alle Merk- male der obern Süsswasser - Formation. — Zu St. Mary’s in Georgien bewahrt man Gebeine und Bruchstücke von Zähnen, die meist von Ma- natus Americanus abstammen, so wie andere Fossilien und Rollstücke aus der berühmten Swannee - Quelle in Florida: sie zeichnen sich aus durch die Rinde von Schwefeleisen, mit welchen dieselben bedeckt sind. Ausserdem finden sich in jener Sammlung Haifisch-Zähne, Stacheln von Echinus, Gaumenstücke zum Theil von nicht genauer bekannten Fisch- Arten, Theile von Krebsscheeren und Schalen einer Ostrea; die letzte- ren sind vollkommen verkieselt. Endlich besitzt die Sammlung Hyalith- Stücke, die sehr neuen Ursprungs sind und zu beweisen scheinen, dass jene Quell-Wasser noch fortdauernd Kieselsinter-Bildungen liefern. Die Temperatur der Suannee-Quelle sowohl, als jeder anderen 'nachbarlichen, begünstigt eine solche Meinung. Der Vf. wurde verhindert, die Quelle, welche ihrer Heilkräfte wegen zur Sommerzeit sehr besucht wird, selbst zu beobachten; er theilt, nach den Wahrnehmungen eines Herrn Prart, Folgendes darüber mit, Der Suwannee- oder kleine St. John- Fluss, in weichen die erwähnte Quelle ihre Wasser ergiesst, trägt sei- ner besondern Klarheit wegen den Namen pellucid river. Nach Aus- sage der Eingebornen hat jener Fluss keine ihm zinsbaren Zustrümun- gen, sondern erhält seine Wasser von Quellen, die theils aus dem Bette, theils aus den Ufern hervorbrechen. Im Gegensatze der unvergleich- lichen Klarheit seiner Wasser sind alle übrigen Flüsse in Carolina und Florida mehr und weniger dunkel gefärbt und trübe, ein Umstand, der von jährlich abgebrannt werdenden Waldungen und Heiden herrührt, deren Material Regengüsse und Bäche dem Flusse zuführen. Um den Suannee her aber ist der Boden so porös, dass alle niederfallenden Was- ser sich sogleich versenken, und auf ıhrem unterirdischen Lauf gleichsam filtrirt werden ; die gleichnamige Quelle aber reinigt sich von ihrem Gehalte von Schwefeleisen durch die Absätze, welche sie liefert und von denen oben die Rede war, In der unmittelbaren Nähe der Quelle haben die Ufer des Suwannee eine Höhe von ungefähr 30 F.; zwischen den Ufern und der Quelle ist, wenn die Wasser des Flusses nicht an- geschwollen sind, eine natürliche Brücke vorhanden von etwa 35 F. Breite, unterhalb welcher das entladene Wasser seinen Weg nach dem Flusse nimmt. Die Oberfläche der Quelle beträgt bei 50 F. und ihre gewöhnliche Tiefe 14 F.; die Wassermenge, welche sie liefert, wird in der Minute zu 20 bis 100 Oxhoft geschätzt. Wenn der Fluss beson- ders wasserreich ist, so befindet sich die Mündung der Quelle und. die Oberfläche der natürlichen Brücke mehrere Fuss unterhalb dem Niveau des Suannee. Über die Temperatur des Wassers liess sich nichts Ge- nügendes ermitteln, — Der Vf. fügt noch manche interessante Nach- richten über Quellen bei nach den Berichten von Barrrım, Smitu u. a. Reisenden. — Geologen, welche sich besonders mit Erforschung der Ursachen und Kräfte abgeben, wodurch die Erd-Oberfläche heutigen Ta- ges noch Änderungen erleidet, würden im häufigen Vorkommen von Ein- — 562 — senkungen des Bodens, #0 wie im nicht seltenen Ausbrechen von Quel- len, welche dem untersuchten Landstriche beinahe eigenthümlich sind, reichen Stoff finden. Man pflegt solche Phänomene mit vieler Wahr- ‚scheinlichkeit mit grossen Wasser - Massen in Beziehung zu bringen, welche ihren unterirdischen Lauf durch poröse Gesteine von geringem Zusammenhalt nehmen. Von Bırrram besitzen wir die Schilderung einer Thatsache unfern Talahassee, welche allgemein bekannt zu wer- den verdient. Es handelt sich um die Alligator-Höhle, die durch einen ungewöhnlichen Wasser-Ausbruch gebildet worden. Es ist diess eine jener geräumigen Kreis-förmigen Einsenkungen , wie man sie häufig in den Waldungen trifft, nachdem man die Alachua-Savanne überschritten hat. Die Einsenkung liegt am Rande einer Wiese, deren Oberfläche kleine Erhöhungen und Vertiefungen zeigt. Mächtige Felsen - Gruppen und gewaltige Eichenbäume umgeben sie nach allen Seiten. Ihr Durch- messer beträgt ungefähr 60 Yards; der Stand des Wassers im Boden ist 6 bis 7 Fuss unterhalb des Randes. Das Wasser findet man klar, kühl, von angenehmem Geschmak und sehr fischreich. Alligatoren hal- ten sich daselbst auf. Nach Aussagen der Eingebornen vernahm man eines Tages ein heftiges Getöse, dem mit Donnerschlägen begleiteten Windsbraussen vergleichbar. Plötzlich war die Oberfläche . überfluthet durch Wasserströme, die aus einem nahen Thale herabstürzten, nicht nur die niederen Stellen einnehmend, sondern auch zu höheren Punkten em- porsteigend; dabei war ein furchtbares Getöse hörbar und die Erde bebte. Man glaubte, die Quellen der Tiefe wären wieder aufgebrochen und droheten mit allgemeiner Überschwemmung. Die Ergiessungen hielten mehrere Tage hindurch an, bildeten einen grossen reissenden Strom, der, den Windungen des Thales folgend, auf eine Weite von 7 bis 8 E, Meilen sich ausdehnte und sich in eine weiterstreckte Savanne ergoss, wo eine vorhandene Vertiefung die Wasser aufnahmen. Nach und nach hörte die Quelle auf überzufliessen und zog sich endlich unter das ge- wöhnliche Niveau des Bodens zurück, indem sie das erwähnte geräu- mige Wasserbecken hinterliess, welches, obwohl beinahe stets angefüllt, doch seitdem nicht mehr überfloss. Das Rinnbett, etwa 5—6 F. tief, ist noch immer sichtbar , die zerrissenen Ufer zeigen auf beiden Seiten die verschiedenen Schichten des Bodens .und stellenweise sieht man Haufwerke von Kalksteinen und anderen Rollstücken. . Die Ursache des Ausbruchs dürften darin zu suchen seyn, dass ein unterirdischer Kanal für einige Zeit geschlossen war. ' A. Esron: Geologie und Meteorologie des westlichen Theiles der Rocky Mountains (Ibid. p. 351 etc.). Die geologischen Beziehungen sind auffallend gleichförmig. Vorherrschend ist rother Sand- stein, derselbe, welcher die Salzquellen des westlichen Theiles des Staa-- tes von New-Yor% enthält und auf dem die basaltischen Gesteine längs EFT 1 Bu ri ne ee ET Br > u —- dem Connecticut und Hudson ruhen. Die Rocky - Mountains lassen sich einer gewaltsam aus dem Boden emporgetriebenen Sandstein- Insel vergleichen. Ausserdem treten Gneiss, Hornblende- Gestein, Talk- und etwas Glimmer-Schiefer auf. Der Talkschiefer dürfte eine Fort- setzung desjenigen seyn, welcher das Mexikanische Gold führt. Au zahllosen Stellen erscheint der rothe Sandstein in halb geschmolze- nem Zustand, und der aufsitzende Basalt zeigt sich an den untersten Theilen seiner Säulen - Massen sehr verschlackt. Oft erhebt sich - der Sandstein in Piks von mehreren Hunderten Fuss Höhe. Trümmer-Ge- ‚bilde [deren Beschaffenheit nur in so fern näher bezeichnet wird, als der Verf. ihrer grauen Farbe erwähnt], die oft die erhabensten, mit immerwährendem Schnee überdeckten Stellen der Spitzberge einnehmen, schützen den rothen Sandstein gegen die Verwitterung, welcher dersel- be ausserdem so leicht unterliegt. An der westlichen Seite der Rocky- Mountains, längs dem Colorado- und am Lewis-Flusse wurde durch Barr Grauwacke nachgewiesen; im Allgemeinen herrscht jedoch auch in jenen Gegenden der rothe Sandstein vor und zieht sich fort bis zum stillen Meere. J. Goopeicn: Nachrichten über einige Vulkane und vulka- nische Erscheinungen in Hawaiü (Qwihee) und in anderen In- seln der Sandwich-Gruppe (Ibid. p.199 etc.). Der Vf. besuchte neuer- dings das Thal zwischen dem Mauna Kea und dem Mauna Loa. Vom letzten ziehen sich gewaltige, durch besondere Rauheit ausgezeichnete Ströme schwarzer Lava vom Gipfel bis zur Küste. Das Überschrei- ten derselben ist mit grossen Beschwerden und selbs: mit Gefahr ver- bunden. Am Mauna Kea boten sich keine neuen Beobachtungen dar, ausgenommen die in Lava eingebackenen Granit - Bruchstücke , welche aufgefunden wurden und unverkennbare Merkmale erlittener Feuer- Einwirkung wahrnehmen liessen. — Im Januar 1832 zeigten sich heftige vulkanische Phänomene. Der Feuerberg stiess gewaltige Rauchmassen aus. Einige Tage später verspürte man täglich sechs bis acht Bebungen des Bodens. Am 28. Juni hatte ein Ausbruch auf dem Gipfel des Mauna Loa statt, der mit dem Mauna Kea beinahe gleiche Höhe hat (18000 F.). Die Eruption hielt ungefähr drei Wochen hindurch an. Die Lava durchbrach an mehreren Stel- len die Bergseite in solcher Menge, dass die feurigen Erscheinungen bis auf eine Weite von 100 Meilen sichtbar waren. — Seitdem der Vf. den Vulkan Kiranea besucht, war auch dieser sehr thätig gewesen. Der Krater war zum grossen Theil erfüllt mit Lava, die sich jedoch später wieder senkte und am südlichen Theil einen kochenden Kessel zurückliess, Gewaltige Massen waren in verschiedenen Richtungen aus- geschleudert worden. Klüfte zogen sich gegen O., zerrissen den Weg, | welcher die beiden Kratere verbindet; die ganze Umgegend hatte sich über 1 Fuss gesenkt. An der südwestlichen Seite. des Kraters sam- SR NN melte der Vf. eine Kokosnuss, welche Haar-förmige vulkanische Vergla- sungen enthielt. J. Prestwica: über die Rücken und Wechsel im Koblen-. Gebilde von Coalbrookdale (London and Edinb. phil. Mag. and Journ. of Sc. Vol. IV, p. 375 — 876). Der Vf. beschränkt sich vorzüg- lich auf die Richtung der Hauptspalten und auf die Änderungen, welche sie in den Lagerungs - Verhältnissen der mächtigsten Kohlen - Bänke hervorgebracht haben, indem er sich, was das die Kohlen - Formation. unterteufende Gestein betrifit, auf eine Abhandlung von Murcnison be- zieht, In dem Eisenstein der Kohlen - Formation fand der Verf. 18 Ge- nera von Muscheln, die er aufzählt; 12 derselben sind marinische, In den unteren Theilen des Nieren - förmigen Eiseusteins werden die mei- sten Musheln getroffen, in den obern die meisten Pflanzen. In der un- ter dem Namen „Chauce -penny ironstone‘“ bekannten Lage kommt zunächst nach dem Tage hin Productus in ungeheurer Menge vor. Zu den merkwüdigsten von Presrwiıch entdeckten fossilen Körpern ge- hören die Überbleibsel bis jetzt nicht beschriebener Frilobiten. Sie fin- den sich in Eisenstein, mitten zwischen den Kohlen, Ferner gedenkt der Verf. eines Käfers und eines andern Insekts, welches allem Ver- muthen nach zum Geschlechte Aranea gehört; beide stammen aus Ei- senstein-Nieren ab. Arıco: über den thermometrischen Zustand der Erdku- gel (James. Edinb. n. philos. Journ. 1834, April; XVI, xxxıı, 205 — 245). I. Im Anfang der Dinge war die Erde flüssig: sie be- sitzt nach allen Messungen die Form, welche sie den Gesetzen des Gleichgewichtes gemäss annehmen musste und nur allein annehmen konnte, wenn sie, während sie ihre Rotation begann oder fortseizte, einmal flüssig war: nämlich die Form eines von den Polen her abge- platteten Sphäroides. IH. Die Erde war wahrscheinlich.einmal weissglühend und enthält noch einen Theil ihrer anfänglichen Hitze. Dar- über, ob Wasser oder Wärme das Verflüssigungs-Mittel gewesen, strei- ten sich seit lange die Neptunisten auf der einen, die Plutonisten auf der anderen Seite mit unzureichenden Gründen. Schnell und sicher wäre aber der Streit entschieden, wenn sich nachweisen liesse, dass sie noch einen Theil ihrer anfänglichen Hitze im Innern enthielte. Und in der That besitzt die Erde nach zahlreichen Messungen in den verschie- densten Quellen, Gruben, Breitegraden und Jahreszeiten in einer gewis- sen Tiefe unter der Oberfläche eine unveränderliche, von allen äusse- reu Einflüssen unabhängige Temperatur. BRührte diese unveränderliche — 365 — Temperatur aber von der Bestrahlung der Sonne her, so müsste sie in al- len Tiefen je eines Breitegrades dieselbe bleiben, so lange wenigstens als man nicht um einen beträchtlichen Theil des Erd-Radius tiefer hinabkommt, Nun aber nimmt, so weit unsere Messungen überall reichen, die Erdtempe- ratur fortwährend um 1° C, auf jede 54° — 80° Teufe weiter zu, was sich nur durch die Annahme einer ursprünglich der Erde eignen Hitze erklären lässt. Die Erde ist daher ein durch Abkühlung inkrustir- ter Stern. II. Seit wie vielen Jahrhunderten die Erde schonin Abkühlung begriffen: zum Behufe dieser Berechnung gibt es in der That einfache Erfahrungen und daraus abgeleitete Formeln, IV. Nach der Monds-Bahn zu urtheilen, hat die Erd- Masse im Ganzen binnen 2000 Jahren nicht 0,910 Wärme verloren [Fovsıer]. Man kann sich die Sache leicht auf folgende Art klar machen. Man drehe ein Rad, nahe um dessen Achse Gewichte befestigt sind, befestige dann dieselben Gewichte in grösserem Abstande von dem Rad und drehe es wieder: so wird eine grössere Kraft hiezu nöthig seyn als das erste Mal, oder bei gleicher Kraft wird sich das Rad nunmehr langsamer drehen. Nun aber können durch Er- hitzung und Erkältung das Rad ausgedehnt und zusammengezogen und auch so dessen T'heilchen von der Achse entfernt oder ihr genä- hert werden, wobei sich dann bei gleichbleibender Kraft das Rad lang- samer oder schneller drehen muss. Desswegen gehen schon einfache Taschen-Uhren, wenn kein Gegenmittel angewendet ist, im Sommer langsamer und im Winter schneller, weil das Balancier -Rad sich aus- dehnt und zusammenzieht. Dasselbe gilt also auch hier fürjede rotirende Kugel und für unsere Erde selbst. Braucht sie zu einer Rotation noch genau so viel Zeit, wie vor 2000 Jahren, so war sie damals nicht aus- gedehnter, noch wärmer als jetzt. Die Dauer einer Rotation ist ein siderischer oder Sternen-Tag von 24 Stunden (im Gegensatze des Son- nen-Tages von 24h 3° 56°), den die Alten mithin wohl kannten. Nun beobachteten Hıprarcnaus u. a. Alexandriner sowohl, als die Araber zur Zeit der Kaliphen die Grösse des Bogens, welcheu der Mond in seinem Fort- schritte auf dem Thierkreis während eines Sternen - Tages durchläuft, und fanden ihn beide genau so gross, als er noch jetzt durch Messung gefunden wird (wenn man nämlich zuerst in Rechnung bringt, dass seit der Zeit der Chaldäer durch die Verminderung der Exzentrizität der Ellipse der Erdbahn die Schnelligkeit der Mondbewegung zunimmt und zunehmen ‚wird, bis jene Exzentrizität sich wieder vermehrt). Wäre aber der Sternen- ‘ Tag damals länger gewesen, so hätte man den Mond täglich auf einem längeren Theile seiner Bahn müssen beobachten können und seine da- malige Schnelligkeit müsste grösser erscheinen, als sie jetzt ist”), was *) Unsere Instrumente gestatten den in: einem Tag vom Mond durchlaufenen Bogen bis aufl Sekunde eines Grades, und — da er um I Sek. eines Grades zurückzulegen, 2 Sek, Zeit braucht, — bis auf2Sck. Zeit genau zu messen. Misst mas aber den — 566 — aber nicht der Fall. Mithin ist auch die Länge des Sternen-Tags oder die Schnelligkeit der Erd-Rotation, .die Grösse des Durchmessers und die Temperatur der Erde dieselbe geblieben. Denn hätte sich überall die Temperatur seit 2000 Jahren auch nur um 1° C, vermindert, und wäre Kir die Zusammenziehung der Erde gleich der des Glases, => T00000 ihrer Masse, so würde hiedurch deren Schnelligkeit schon "um 50000 Sich vermehren, was, da der Sternen- Tag 86,400 Sek. hat, täglich 17’; (1,7) Sek. ausmachen würde, während er doch seit Hıprır- cHus nicht um 755 (0,01) Sek, gewonnen hat, was 170mal weniger ist; somit kann auch in dieser Zeit die mittle Temperatur der ganzen Erd- masse nicht um ;$5° C. abgenommen haben. Berücksichtigt man aber die ungleiche Kontraktilität der Materien, welche die Erde zusammen- setzen, so kann man wenigstens noch immer behaupten, dass die Ab- nahme der Temperatur derselben im Gauzen seit 2000 Jahren nicht 0,1° C. betragen habe. V. Mag die Eigenwärme der Brikucen. in einer gewis- sen Tiefe so fühlbar, noch merklich zur jetzigen Tempera- tur der Oberfläche beitragen. Marıan, Burron (Epochen der Natur, in Mem. de VAcad,.) und Baı.ıy (Briefe an Vortsıre) hatten die aus dem Innern der Erde entweichende Wärme für den Sommer auf das 29-, für den Winter auf’s 400-fache von derjenigen geschätzt, ‘ welche uns durch die Sonne zu Theil wird. Fovuzıer aber berechnete, dass der Überschuss der Gesammt - Temperatur der Erdoberfläche über die durch die Sonnenstrahlen uns zu Theil werdende mit der Wärme- Zunahme in die Tiefe in einem nothwendigen und bestimmten Verbält- nisse stehen müsse, und nur 75° C. betrage. VI. Ist die Temperatur des Weltraumes veränderlich? ‘und kann sie die Ursache klimatischer Änderungen auf der Erde werden? Als sich Fovrıer bemühte zu berechnen , welches die Folgen seyn würden, wenn die Erde in einen Raum ohne alle Wärme versetzt würde, wurde er zunächst zu dem Resultate geführt, dass die Temperatur des Raumes, worin sie sich wirklich befindet, den Einfluss der Sonne und ihrer Begleiter bei Seite gesetzt, nicht Hunderte und Tausende von Graden, sondern nur 500—-69° C. unter Zero seye, dass diese Temperatur wahrscheinlich die Folge der Ausstrahlung von den vielen Tausend Millionen im Weltraume sichtbarer Sterne seye, von denen einige im Erlöschen, andere aber im Zunehmen begrif- fen sind, so dass die Erdbewohner keine ernste Erniedrigung ihrer kli- matischen Temperaturen zu fürchten haben. (Würde aber auch diese Strahl-Wärme dem Weltraume gänzlich entzogen, so würde die Polar- - .—- in 10 oder 200 Tagen durchlaufenen Bogen, so wird die Möglichkeit des Irrthums hiedurch nieht grösser, theilt sich aber dann bei der Berechnung für jeden ein- zelnen Tag durch 10 oder durch 200. im letzten Falle also ist der mögliche Irr- thum in Bestimmung der Grösse des vom Mande täglich dureblaufenen ER nur Ifg00 Sek. Raum oder Ifjo0 Sek. Zeit. ee ET a er re a N I? een m. de Gegend der Erde viel kälter, der Wechsel von Tag- und Nacht-Tempe- ratur plötzlicher und bedeutender seyn, als jetzt, Die Abhandlung Fovrier’s, woraus diese Angaben entnommen, ist leider noch nicht ge- druckt worden). _VU. Können die Veränderungen, denen gewisse astro- nomische Elemente unterworfen sind, merkliche klimati. sche Änderungen auf der Erde bewirken? Die Entfernung, bis zu welcher die Sonne jährlich Nord- und Süd-wärts vom Äquator geht, hat seit 2000 Jahren abgenommen, und wird nach einer gewissen Zeit in ähnlichem Verhältnisse wieder. zunehmen. Aber diese Abnahme beträgt kaum 4°, d. h. die Sonne beginnt jetzt ihren Rückweg schon, wenn ihr unterer Rand den Stern erreicht hat, zu welchem sie sonst wit ih- rem Mittelpunkt ging, so dass mithin dieser Unterschied keine merkliche Veränderung in der Länge der Sommer- und Winter-Tage, noch in den Phänomenen der Vegetation hat bewirken können. — Die Sonne ist jetzt jährlich zu Anfang Jänners am nächsten, und zu Anfang Juli’s am weitesten von der Erde; aber beide Zeiten verschieben sich jähr- lich etwas, so dass endlich der grösste Abstand der Sonne von der Erde in den Winter fallen wird, u. u. Die Differenz zwischen beiden Extremen beträgt z,; des ganzen Abstandes, jedoch geschieht die Ver- rückung der Zeiten äusserst langsam, Zwar wird, nach dem Umtausch beider Jahreszeiten, worin jetzt der grösste, und wo der kleinste Ab- stand Statt findet, der Sommer der nördlichen Hemisphäre, weilihr dann die Sonne um 3, näher stehen wird als jetzt, merklich beisser, aber wegen der durch diese Annäherung bewirkten Beschleunigung ihres Laufes um einen Betrag von 7 Tagen kürzer werden, so dass sich dadurch die Intensität mit der Dauer der Sommer - Temperatur mathematisch genau ausgleichet. — Die Erdbahn beschreibt eine dem Zirkel nahe stehende Ellipse, deren grosse Achse und damit, nach einem Kerrruer’schen Gesetze, auch die Zeit eines Umlaufes oder ei- nes Jahres unveränderlich bleibt, während ihre Exzentrizität wechselt . und jetzt insbesondere und so lange schon, als die Geschichte zurück- geht, sich vermindert. Nun aber ist bei gleichbleibender grossen Achse oder Zeit eines Umlaufes, die von der Sonne mitgetheilte Wärme um- gekehrt proportional der kleinen Achse der Ellipse, vermindert sich mithin bei der jetzigen Abnahme der Exzentrizität und war also einst grösser. Aber die Abnahme ist so langsam, dass die Differenz der Temperatur zwischen einst und jetzt für unsere Thermometer erst dann messbar würde, wenn man um 10,060 Jahre zurückginge, so dass die in historischer Zeit Statt gefundene Abnahme völlg unbemerkbar bleibt, Wäre die Exzentrizität der Erde je so gross gewesen, als sie selbst bei der Pallas ist, nämlich — 0,25 von der Hälfte der grossen Achse, was durchaus unwahrscheinlich ist, so würde nach Heascker’s nänli- cher Berechnung die jährliche mittle Sonnen - Wärme der Erde doch nur um den 0,01 Theil mehr betragen, sie mithin den mittlen jährli- chen Thermometerstaud nicht merklich verändert haben. Wohl aber —_ 568 — würde dann die Differenz zwischen den halbjährlichen Exzentritäts- Ab- ständen der Sonne viel grösser gewesen seyn, nämlich im Verhält- nisse — 30 : 50, statt obiger 29:30, wobei die Sommer-Temperatur — allein genommen — dreifach die jetzige gewesen wäre, oder als ob drei Sonnen über den Häuptern der Erdbewohner geglühet hätten. Diese Differenz und diese Sommerhitze könnten aber vor nicht weniger als 15,000—20,000 Jahren Statt gefunden haben. VII. Über die Klimate der Erde, nach Beobachtungen in verschiedenen Zeitaltern (S. 222). Ausser obigen Ursachen liessen sich noch einige andere denken, welche klimatische Änderungen auf der Erde hervorgebracht haben könnten. Zwar, dass die leuch- tende und wärmende Kraft der Sonne selbst einer Änderung unterliege, ist weder erweisslieh, noch wahrscheinlich, Es bleibt daher nur noch der Einfluss der Kultur der Erdoberfläche — der Abtrieb der Wälder, die Austrocknung der Sümpfe u. dgl. — als Ursache lokalen oder all- gemeinen Klima-Wechsels zu betrachten übrig, worüber jedoch Scuouw _ schon das Wesentlichste bekannt gemacht hat, von dem auch das meiste Folgende entlehnt ist. VIll. Die mittle Temperatur von Palästina scheint sich seit Moses nicht geändert zu haben. Das Maximum der mittlen Jahres [?]- Temperatur für den Weinbau und das Minimum derjenigen, wobei die Datteln noch geniessbar werden, sind ungefähr einander gleich, nämlich 21° C. Ein Land, wo mithin beide mit Erfolg gebaut werden können, muss 22° C. haben. Ein solches Land war Palästina vor 3300 Jahren, wie zur Zeit der Römer, und ist es noch: es hatte also damals wie jetzt gegen 22°C. mittle Temperatur; der mögliche Wechsel, oder die mögliche Irrung kann kaum 1°C, betragen. Nach Berechnung aus den örtlich nächsten Thermometer-Beobachtungen muss Palästina jetzt 22°,1C. haben. (Zu Palermo mit 17° und zu Catania mit 19°C. wächst die Dattel-Palme, aber ihre Frucht reift nicht, oder wird nicht essbar; zu Algier mit 21° reift sie zwar, ist aber noch nicht so gut wie im In- nern von Afrika.) — Nach L, v. Bucu hat die südliche Grenze des Wein- baues auf den Kanarischen Inseln, Ferro, 21°C., und zu Cairo mit 22° wird die Traube nur noch in den :Gärten, nicht mehr in den Weinber- gen erzogen; zu Busheir in Persien mit kaum 23° C. gedeiht sie nach NısBuHrR nur an schattigen Orten. — Auch die Kultur des Weitzens zeigt, dass die mittle Temperatur nicht über 240 — 25° C. ist; der Balsam- Baum von Jericho dagegen bezeichnet als unterste Temperatur - Grenze 91° — 22° C. Eben so verhält es sich mit der Ärndte-Zeit, welche vor 3300 Jahren, wie jetzt noch, von Mitte April bis Ende Mai eintrat. IX. Über das Klima von Europa in alten Zeiten. Wie in Palästina, so lassen sich in. Ägypten Nachforschungen über das Ver- hältniss des ehemaligen zum jetzigen Klima anstellen; aber sie führen zu keinem Resultate, weil die vorhandenen Angaben einander zu sehr widersprechen, oder zu unsicher sind. — Was Europa anbelangt, so haben sich Darmses Bareınsron und Abbe Man Mühe gegeben, zu be- — 569 -- weisen, dass hier wie in einem Theile Asiens die Temperatur seit der Römer Zeit zugenommen habe. Allein dieser Schluss gründet sich le- diglich auf eine Zusammenstellung aussergewöhnlicher Natur : Erschei- nungen, welche wir eben so aussergewöhulich noch jetzt beobachten. Wir lernen durch sie, dass zu jener Zeit Flüsse in Frankreich, wie die Donau und der Rhein zuweilen gänzlich zufroren, was sie gleich dem Po, dem Golfe von Venedig und dem Mittelmeere selbst noch in neuerer Zeit öfters gethan haben, wie aus folgender Zusammenstellung nach der Folge der Jahre hervorgeht: 860. 1153. 1216. 1254. 1226. 1290. 1302. 1305. 1323. 1334. 13564, 1408, 1434, 1460. 1468. 14935. 1507, 1545, 1565. 1568, Das .Adriatische Meer wnd die Rhone gefroren. Der Po von Cremona bis zum Meere gefroren. Die Rhone ging über ihr Eis. Wein gefror im Keller. Po und Rhone sehr tief gefroren. Po und Rhone gefroren., Geladene Wagen gingen bei Venedig übers Meer (mindestens — 20° C.). [?] Donau lange Zeit zugefroren. | Geladene Wagen gingen bei Breisach auf dem Eise über den Rhein. Das Categat gänzlich gefroren. Rhone gefroren. Rhone und alle Flüsse in Frankreich gefroren (Paron). Rhone gefroren. Man ging und ritt über das Eis von Däne- mark nach Lübeck und Danzig. Alle Flüsse in Italien und Frankreich gefroren. Rhone zu Arles tief gefroren; sie trug geladene Wagen (Vrurant). Donaw in ihrer ganzen Länge gefroren. Das Eis reichte unun- terbrochen von Norwegen nach Dänemark. Geladene Wagen gingen über das Eis der Seine (FELIBIEN). Es gefror zu Paris vom letzten Dez. 1433 an 3 Monate und 9 Tage lang, und wieder von Ende März bis zum 17. April (der- selbe). In Holland schneite es 40 Tage hintereinander. Donau 2 Monate lang zugefroren. Rhone gefroren. Mussten die Wein - Rationen der Soldaten in Flandern mit der Axt aufgehauen werden. (CominEs). e Der Hafen von Genua war am 25. und 26. Dez. überfroren (Paron). Der Hafen von Marseille war ganz zugefroren. Auf Epipha- nia-Tag schneite es daselbst 3° tief '(öd.). In Frankreich musste der Wein in den Fässern aufgehauen wer- den (MEZErAy). Rhone zu Arles zugefroren, Am 11. Dez, fuhren Karren über das Eis der Rhone, Erst am 21. ging es auf. 1570 — 71. Von Ende Dezember bis. Ende Februar gingen geladene 1594. _ Wagen über das Eis aller Flüsse in Languedoc und Provence (Mezerax). ’ Die See zu Marseille und Venedig ERIIDER (mindest — 20°C.). Jahrgang 1835. N 37 — 570 — 1603. Wagen passirten das Eis der Rhone. 1604. Fiel zu Pudua so viel Schnee, dass die Dächer mehrerer Häu- ser darunter wachen FEHFECH, 1621 — 22. Die Flotte war im Kanal von Venedig eingefroren (min- dest — 29° C.) 1638. Das Wasser fror im Hafen von Marseille rund um die n an (Paron). 1655 —56. Die Seine vom 8. bis 18. De. EN Frost vom 29. Dez. bis 18, Jänner, und später wieder bis in den März (BoviLLAUD). . 1657 —58, Zu Paris ununterbrochener Frost, mässig vom 24. Dez, bis 20. Jan., strenge von da bis zum 8. Febr. (die Seine ganz ‚zugefroren); neuer Frest vom 11. bis 18. Febr, (id.). 1658. Kar X von Schweden ging mit Armee und Geschütz über das Eis des kleinen Belt. 1662 — 63. Zu Paris Frost vom 5. Dez. bis 8. März (Bovizı,). 1676 — 77. Desgl. vem 2. Dezember bis 13. Jänner; die Seine 35 Tage gefroren. 1684. Wagen gingen bei London über a: 11° dicke Eis der Themse. 1709. Das Adrzatische und das Mittel-Meer zu Genua und Marseille gefroren. Der Thermometer stund dabei zu Venedig auf — 20° C. . (Acad. d. scienc. 1749). 1716. Die Themse bei London zugefroren. Man erbaute Hütten darauf. 1726. Reiste man in Schlitten von Kopenhagen nach Schweden. 1740. Die Seine zugefroren, Thermometer — 2109 6C. KTaR. u E = FR — 505 — aaa a F 2.260 85 1762. — - —_ — — 2609 5 — 1766. — — = —_ RIEN R 161. —- = 2. _— 190 5 — 1776. — Fr er — — 233025 — 1788: mia * u ae ! 1829. — — Sr > — 21° (zu Touuluse, 510 ° südlicher — 21,50 C.). Zwar räth Vırcın (Georgica III), den Schaafen den Winter über Stroh oder Fahren der Kälte wegen einzustreuen, und an einem ande- ren Orte erzählt er, dass die Flüsse in Calabrien gefroren gewesen. Aber diess kann sich nur einmal ausnahmsweise ereignet haben, denn die Zwergpalme (Chamaerops humilis), welche, wie in Valencia, nur vorübergehende und geringe Kältegrade erträgt, bedeckte nach Taeo- PHRASTUS einen grossen Theil des Bodens in Calabrien, — und zufälli- ges Zusammenwirken verschiedener Umstände, Strömungen kalter und trockener Luftschichten aus der Höhe der Atmosphäre, starke Verdün- stung des Bodens, durch deren T'rockeuheit und durch Ausstrahlung von Wärme. in hellen Nächten begünstigt, kann das jeweilige Gefrieren eines Flusses an jeder Stelle der Erd- Oberfläche zur Folge haben. So ee = gefror eine Nacht dem Kapitän CrarrrrTon in einer nur wenig über dem Meere gelegenen Ebene bei Mourzouck in Afrika das Wasser in den ledernen Flaschen; — und Asp- AuLaırır (SyLvEstee DE Lacy’s Übers. S. 505) erzählt, dass im Jahr 829, als der Patriarch Jonannes von Antiochia und Dıonys von Telmacher mit dem Kaliphen Mamoun nach Ägypten kamen , sie den Nil gefroren fanden. Und wenn, nach Srrano, einer der Generale des Miturmares dem Feinde an der Mündung des Mäotischen See’s genau an derselben Stelle im Winter die Reiterei schlug, wo im Sommer die Flotte des letztern besiegt worden, so lehrt uns PArras, dass noch jetzt das Eis des Don nicht selten einen grossen Theil des Azow’schen Meeres bedeckt, und geladene Wagen noch man- chen Winter von einer Küste zur andern fahren. X. Gewisse Theile von Europa waren vordem nicht käl- ter, als jetzt. Nach Straso (Lb. IP) konnte der Kälte wegen der Ölbaum zwar bis an, doch nicht über die Linie der Cevennen in Gallia Narbonnensis hinaus angepflanzt werden, — wie noch jetzt. XL Gewisse Theile von Europa waren vordem nicht wärmer, Die Griechen brachten nach Tusorurastus Cordia myxa aus Persien nach Griechenland, wo sie aber keine Früchte gab; auf Cypern selbst wurden die en zwar essbar, aber nicht völlig reif. So ist es noch jetzt. XH. Über das Klima in der Nähe von Rom (S. 233), Wenn die Bemerkung von Tarornrast und Prisws richtig, dass die Ebene Roms (+ 16° C.) vordem mit Buchen bedeckt gewesen, welche nur bis zu einer mittlen Temperatur von höchstens — 10° C, gedeihen, so hätte sich das Klima Roms merklich gesteigert, etwa wie von dem von Paris zu dem von Perpignan. Aber hier muss irgend ein Irrthum, vielleicht in der Baum-Art, welche jene Autoren vor Augen hatten, unter- gelaufen seyn, denn nach Prinius selbst wuchsen auch Lorbeeren und Myrthen in der Römischen Ebene, ‚und selbsi (jetzt bis 1200’ See- höhe) an den Berghängen hinauf, und beide setzen ‚doch eine mittle Temperatur von wenigstens: 13°—14° C.*) voraus, welche der jetzigen wirklichen Temperatur Roms (15°6) mehr entspricht und die Buche aus- schliesst. Auf der andern Seite erzählt der jüngere Prinıus, dass in - Toskana wie um Rom der Lorbeer zuweilen erfriere, wornach also die einstige mittle Temperatur Roms auch nicht höher als jetzt gewe- sen seyn? kann. — Varo setzte die Zeit der Weinlese zwischen den 21. Sept. und 23. Okt., und jetzt ist die mittle Zeit derselben um Rom am 2. Oktober. — Endlich nach Vırcız und Priwius findet man in der, Romagna gewisse Bäume, wie Pinus picea und die gemeine Föhre r *) Die Myrthe jedoch kann in einer viel geringeren mittlen Temperatur aushalten, wie z, B. an den Küsten von Glenarm in Irland, in 550 N. Br., wo wegen der herrsehenden westlichen Seewinde Frost fast unbekannt und der Winter milder ist, als selbst in Italien, während der Sommer freilich noch weit hinter dem Ita- lienischen zurückbleibt und die Traube desshalb dort nieht reift. ff 37* = Mn (Air) nur auf der Höhe der Gebirge, welche sie noch jetzt ausschlies- send bewohnen. XIM. Änderung des Klimas von Trost Die Mitglieder der Akademie del Cimento liessen sogleich nach Entdeckung des Ther- mometers im XVI. Jahrhundert, wo die Apenninen noch ganz mit Wäldern bedeckt waren, eine grosse Menge dieser Instrumente fer- tigen, welche danı zu korrespondirenden Beobachtungen durch ganz Italien, meistens in die Klöster vertheilt wurden. Aber mit Unter- drückung dieser Akademie durch L£eoroLp von Mepicıs wurden auch die Sammlung der Beobachtungen und die Thermometer zerstört, mit Aus- nahme einiger Bände der erstern, welche u. a. die Beökachlungen des Vaters Ramerı aus dem Kloster degli Angeli in Florenz enthielten, die man aber nicht zu benutzen wusste, bis man i. J. 1828 ebenfalls in Florenz noch ein Kistehen voll jener Thermometer wiederfand und nun durch Lierr’s Vergleichung derselben erfuhr, dass deren Scale 50° ent- hielt, welche den 75 Graden auf der Ceusıvs’schen Scale von — 20° bis + 55° entsprechen. Nunmehr machte Lierı auch die Maxima und Minima des 'Thermometerstandes während der 15jährigen Beobachtungen Rıınerr’s im XVI. [?] Jahrhundert, nämlich von 1655 — 1670 [?], be- kannt, wornach seit dem Lichten der Wälder der Apenninen die Win- ter Tuskanas etwas milder, die Sommer etwas kühler geworden zu seyn scheinen, indem binnen jenen 15 Jahren das Thermometer vier- mal: auf — 5°, auf — 50,6, auf — 9°,5 und auf — 129,8 C. gesun- ken war, Stände, welche es selbst in dem ausserordentlich kalten Win- ter 1829 — 30 nicht erreicht hat; — wie auf der andern Seite 8 Jahre . vorkamen,, in welchen die Maxima 5mal + 37°, 2mal + 38°,5 und imal e Sec, lage während daselbst von 1821—30 der Thermo- meter nur einmal +4 37° erreichte. Es wäre daher wünschenswerth zu erfahren, ob damals der Thermometer auch in den einzelnen Mona- ten einen höhern Stand zu haben pflegte, als jetzt, woraus man dann erst berechtigt wäre, auf eine einst wirklich höhere mittle Temperatur zu schliessen. XIV. Über die Änderungen dies Klımas in Frankreich (S. 237). Nach mehreren Erscheinungen scheint die Wärme des Sommers in einigen. Gegenden Frankseichs abgenommen‘ zu haben. So besitzen mehrere Familien im Vivarais (im Rhone - Gebiet, 45° N. Br.) noch Dokumente von 1561 u. ff., woraus hervorgeht, Hikds im XVI. Jahr- hunderte produktive Weinberge bis über 1800° Seehöhe hinauf bestan- den haben, wo auch in der günstigsten Lage keine Traube mehr reifen würde. Auch war festgesetzt, dass daselbst eine Abgabe vom Weine entrichtet werden sollte, nach einigen Dokumenten, sobald der erste Wein in der Bütte, oder nach andern, wenn er im Fass wäre, und zwar um den 8. Okt. Nun ist die kürzeste Zeit, die man den Wein in der Bütte lässt, S Tage: die Weinlese musste mithin damals schon Ende Septembers beendigt seyn. Gegenwärtig aber fällt ihr Ende’ zwischen den 8. und 20. Oktober, und in Menschengedenken nicht leicht einmal vor den - 3 — 4. Okt. — In der Geschichte von Macon wird berichtet, dass 1552 oder 1553 die Hugonotten sich nach dem nahe gelegenen Orte Lancie zurück- zogen und den dort gewachsenen Muskat-Wein tranken, Gegenwärtig aber reift daselbst die Muskat-Traube nicht mehr in der Weise, dass man Wein daraus bereiten könnte. — CarrrisuE meldet, dass die Weinbauern von Etampes und Beauvais dem König Puıcıer Auscust, als er sich unter. al- len Europäischen Weinen seinen Tischwein zu wählen beabsichtigte, auch von dem ihrigen darreichten, der zwar verworfen wurde, aber doch wohl nicht so schlecht gewesen seyn darf, als aller Wein, der jetzt im Oise-Departement wächst, welches jetzt die nördlichste Grenze des Wein- . baues in Frankreich ausmacht. Im Somme-Dept. aber wächst jetzt gar . kein Wein mehr. — Kaiser Prozus hatte mit den Galliern und Spa- niern auch den damaligen Engläudern die Erlaubniss des Weinbaues ertheilt, und spätere Dokumente melden , dass Wein wirklich in einem grossen Theile von England im Freien erzogen worden ist, woselbst man jetzt Mühe hat, in der günstigsten Lage auch nur einzelne Trauben zur Reife zu bringen. [Könnte lediglich Folge von Angewöhnung seyn. Bk.] XV. Muthmassliche Ursache des Sinkens der Sommer- Temperatur in Frankreich und Enyland. Jene Ursache haben Ei- nige in der Anhäufung des Eises an der Ostküste Grönlands finden wollen, welche bekanntlich zur Zeit ihrer Entdeckung im X. Jahrhun- dert frei von Eis war und von blühenden Norwegischen Kolonien bevölker; wurde, bis Anpreas, der 17te der dahin gesandten Bischöffe, i. J. 1408 durch an der Küste gebildetes Eis zu landen gehindert wurde; — spä- ier entvölkerten sich die Kolonien wieder, und erst 1813—14 brach das Eis von einem grossen Theil der Küste wieder los. Aber jene Eis-An- häufung war der oben erwähnten höheren Sommer - Temperatur Frank- reichs nicht hinderlich geworden, so wenig als das neuerliche Losbre- . chen des Eises eine merkbare Folge für Ackerbau - Verhältnisse in | Frankreich gehabt hat. — Die Ursache mag daher vielmehr in Frank- reich selbst zu suchen seyn, in der allmählichen Auslichtung und Aus- tilgung seiner vielen Wälder, in der Austrocknung zahlloser Sümpfe und Teiche, in der Fassung seiner Flussbetten,, in dem Anbau seiner Step- pen-Ebenen, Werfen wir einen Blick auf Nord- Amerika, so sehen wir dort noch jetzt dieselbe Umänderung der Oberfläche des Landes wie des Klimas rasch voranschreiten, die Winter milder und die. Sommer kühler werden, Der sonst daselbst fast allein herrschende Westwind — mit welchem das von New- York nach Liverpool gehende Packetboot in Durchschnitte von 6 Jahren jedesmal 23, zurück aber 40 Tage ge- braucht hat — wird immer mehr durch den regelmässigeren und tiefer eindringenden Ostwind verdrängt. Bei diesem Wechsel der Dinge könnte jedoch die mittle Temperatur Nord-Amerikas dieselbe geblieben seyn. Vergleicht man aber die vielen von BoussinsauLTt gesammelten Nachweisungen über die mittle Temperatur einzelner Orte in den Äqua- torial-Gegenden, so haben gerade die Wald - reichsten Distrikte die nie- dersten mittlen Temperaturen, was auf ein ähnliches Verhäliniss in on Nord-Amerika zu schliessen gestattet. Welchen grossen Einfluss solche Lokal-Verhältnisse auf die Temperatur eines Ortes haben können, mag aus folgenden Beispielen noch weiter entnommen werden: Middelburg 1° Br. südlicher als Amsterdam, hat 2°,3 m. T. weniger; Brüssel, 14° südlicher als dieses ist ebenfalls nicht so warm. In Devonskire nennt man den Ort Saleombe seines milden Klimas wegen das Mont- pellier des Nordens, Marseille, 1° südlicher als Genua, hat über 1° m. T. weniger. Rom und Perpignan haben gleiche Temperaturen, und doch liegt letzteres 1° nördlicher. — Genügende Mittel zur Beantwor- tung der Frage, ob sich die Temperatur von Paris seit Jahrhunderten nicht geändert habe, sind nicht vorhanden, weil man früher nicht dar- auf achtete, dass an allen Thermometern der Gefrier - Punkt mit der . Zeit immer hüher (bis gegen 2°) zu steigen pflege, als ob sich die Ku- gel desselben zusammenziehe. Sonst wäre der 90° tiefe Keller unter dem Observatorium von Paris ein günstiger Platz dazu, da dessen Tem- peratur keinem Wechsel unterworfen ist und der äussern mittien Jahres- Temperatur genau entspricht. Doch hat Messıer i. J. 1776 mit einem von ihm selbst kurz zuvor gefertigten und genau geprüften Thermome- ter in jenem Keller die Temperatur — 11°8 C, gefunden, was derselbe Thermometer noch i. J. 1826 genau angab. Wäre hiebei auch ein mög- licher Beobachtungs-Fehler von 0°,05 unterlaufen, so würde dieses auf 100 Jahre 0°,1 und erst in 1000 1° Jahren ausmachen, in einer Periode mithin, binnen welcher obige Klima-Veränderung durch die Entwaldung u. s. w. längst Statt gefunden hat. Seit 1826 bis 1833 hat das Ther- meter im Keller des Observatoriums zwar eine Temperatur-Zunahme von 0°,07 gezeigt; indessen ist noch einige Jahre lang abzuwarten, ob diese Zunahme anhaltend oder zufällig sey. R. Hermann: Untersuchung der Mineralquellen am Kau- kasus, nebst Bemerkungen über die geognostische Beschaf- fenheit Inner-Russlands und den Ursprung der Wärme heisser Quellen (Noue. Mem. d. UAcad. imp. des Naturalistes de Moscou 1832, II, 385—440). Der Verf. machte mit Dr. JaenıcHhen im Herbste 1829 eine Reise nach dem nördlichen Abhange. des Kaukasus, um mit ihm gemeinschaftlich Barometer - Messungen und die unten folgenden Quell-Analysen anzustellen. — Inner - Russlands bildet von Georgieffs bis nach der Waldai’schen Wasserscheide im Norden eine Ebene, die sich an diesen beiden Grenzen etwa bis zu 1000' Seehöhe erhebt, bei Asow aber kaum höher als der Spiegel des sehwarzen Meeres liegt. Längs der Flüsse ziehen zuweilen Hügelketten hin, von höchstens 300° Höhe. Anschwemmungen aus der Bildungszeit der Kreide, nämlich von unten auf genommen: Sandstein (welcher am Kaukasus auf Jurakalk ruhet), Kreide, Sandstein, Zusammenschwemmungen von Übergangs- Versteinerungen, Lehm mit Kreide-Spuren, Mergel mit Terebratuliten und Sand setzen fast durchaus den Boden zusammen, welcher nur auf dem Plateau in den Gouvts. von Moskwa, Twer u. s. w. und ın deu Niederungen von Nowolscherkask und Stawropol von jüngeren Gebil- den bedeckt wird. Auf jenem Plateau nämlich, von den Nordgrenzen Tula’s an bis zur Waldai’schen Wasserscheide, liegt auf jenem Kreide- Gebirge ein mehrere Hundert Fuss mächtiges Sandlager mit unterge- ordneten Korallen-Bänken, Muschel-Flötzen, Plänerkalk und Mergel, La- gen von Töpferthon und Nestern von Gyps. Ihre organischen Ein- schlüsse, den Geschlechtern nach vom Verf. 'aufgezählt, sind bezeich- nende Übergangs - Poliparien und -Konchylien [auf sekundärer Lager- stätte?], wie Hydnophora, Chaetites, Harmodytes, Halysites, Orthoceratites, Örthotetes, Choristites, Productus, Bellerc- pbon ete,, jedoch in Gesellschaft von Belemniten, Echiniten, He- lieiten undAmmoniten [?]. — In diesen Niederungen. dagegen findet man an den Ufern des schwarzen, des Asuw’schen Meeres u. s. w. ein seur jugendliches Gebilde aus Wechsellagerungen von Sand und Sandstein mit Anschwemmungen von Muschel - Schaalen aus den Ge- schleehtern Corbula, Mytilus, Glycimeris etc. und von Arten, wie sie im schwarzen oder Kaspischen Meere noch jetzt leben: es ist die schon von Eıcuwarn bezeichnete Küsten-Formation, welche eine ho- rizontale Schichtung besitzt und nicht über 300° hoch über dem See- spiegel gefunden wird, — Sobald man aber die Schneegipfel des Kau- kasus über den Horizont der Steppe hervorragen sieht, stösst man auf von diesem herabgekomnene Anschwemmungen über der Kreide, deren . manchfaltigen Elemente, Kalk und Feuergesteine, namentlich Trachyte, in noch manchfaltigerem Grade verkleinert, verwittert, zu Gerölle, Saud, Thon und Mergel zerlegt, lose oder wieder gebunden und verkittet, meistens als schiefrige Thone, Mergel und Kalke, als Nagelilue u. s, w. die Ebene von Georgieffsk an 60 Werst südi.ch bis zu den Vorbergen des Kaukasus bedecken. Die letzteren bestehen aus Jurakalk und aus einer Kreide- Lage darüber: beide mit Schichten, welche auf dem älteren Kalk- und Schiefer - Gebirge des Kaukasus ansteigen, das sich selbst wieder an die 12 — 15,000° hohen Trachyt - Kuppen anlehnt. Hier bei Kislawodsk, 2500° über dem Meere sieht man jedoch auf dem erwähn- ten Kreide-Sandsteine noch ausnahmsweise ein 500° mächtiges, horizon- tal- geschichtetes, tertiäres Sandlager mit Baumstämmen, von Bohrmu- scheln zernagten Holzstücken, unbekannten Ammoniten, Pinna- und Cardium-ähnlichen Muscheln, Fiuss-Konchylien , alles bunt durchein- ander gemengt, beginnen und zu 3000’ Seehöhe hinanreichen. — — In der Ebene zwischen @eorgieffsk und jenen Vorbergen nun erhebt sich eine Gruppe von Kegelbergen, woruuter der spitze, 4seitig pyra- midale, mit 4 auf die Seitenkanten aufgesetzten Nebenkuppen versehene Beschtau zwischen dem Podkumok und dem Kuma nahe bei Pätigorsk ..der ansehnlichste ist, indem er sich bis ‘4124° über das Meer und um 3000° über seine Umgebungen erhebt, Er besteht aus grauem Trachyt, welcher in einem Feldspath-ähnlichen Teige Krystalle glasigen Feld- spathes mit Glimmer, Hornblende und grauen Quarzköruern enthält und am Fusse des Berges von wallförmig aufgebrochenem schieferig - thoni- gem Kalksteine umgeben ist. Unter den übrigen umher gruppirten Ke- gelbergen sind noch 6 von fast 3000‘ Seehöhe aus ähnlichem Trachyte, öfters mit säulenförmigen Absonderungen (sehr schön am Kumgara) bestehend, und von ähnlichen Kalkstein-Wällen umschlossen. Nur an 2 Kegelbergen, am Lissaia Gora (Kahlenberg) und am stumpferen Ma- schuka, welcher durch seine heissen Schwefelquellen berühmt und 2854° hoch ist, hat der Trachyt nicht vermocht, die steil ansteigenden und auf der Spitze sich horizontal neigenden Kalkbänke zu durchbrechen. — Die Mineralquellen nun, welche aus dem nördlichen Fusse des Kauka- sus hervorkommen , kann man in 2 Gruppen eintheilen: die Beschtau- Gruppe, welche diesem angeschwemmten Lande mit den Trachyt -Ke- geln entquillt, und die Terek-Gruppe, welche aus Eıcnwarp’s Küsten- Formation zwischen dem T'eerek und dem Gebirge entströmt., A. Quellen der Beschlau-Gruppe. Sie liegen alle in der Nähe einer geraden Linie, die man 60 Werst weit aus N. nach S. vom Kumgara aus über den Beschtau bis ins Kreide- gebirge bei Kislawodsk ziehen kann. Die quantitativen Analysen von ° ScHwEnson, Reuss und Neuturin über diese Quellen sind sehr un- genügend. | 1. Warme Schwefelquellen von Pätigorsk am Maschuka. Der Badeort Pätigorsk, 40 Werst S.W. von ‚Georgieffsk, 1400° über dem Meere, ist von allen der besuchteste. Der S.- Abhang des Maschuka ist bis zu 400° Höhe von faserigem Kalksinter bedeckt, der von ihm aus auch noch das Bergjoch bildet, welches sich um das Thal mit den Bade-Anstalten herumzieht. Am südlichsten Vorsprunge und auf dem Rücken dieses Joches entspringen in einer Entfernung von 1 Werst eine grosse Anzahl warmer Quellen, von welchen der Verfasser sieben weiter untersucht hat und wovon die Alezanders-, die zwei Warwazischen oder Marien-Quellen und die Kalmücken-Quelle aus- schliesslich zum Baden, die Nikolai-, Sabanajeff’sche, Elisabeth- und Michaeli-Quellen innerlich angewendet werden. Ihre "Temperatur wech- selt von 24°5 bis 38°,5 R., und zwar ist sie bei obiger Reihenordnung — 889%;6 3.240,55 31934 5.359,55 ‚320 5° 250% und 33°, — Ihr spezı- fischer Gewicht ist überall 1,0040. Alle entwickeln viel Gas, die Warwa- zischen so viel, dass ihr Wasser beständig zu kochen scheint, Dieses Gas besteht dem Volumen nach bei der | F aaa ee: BE ale Elisabeth - Quelle aus Kohlensäure .. 99.544 . . Ä 99,126 Schwefelwasserstoff 2 0,248 . ie iR 0,250| 190 Stickstoff ß 2 : 0,187 . k 0,561 3) Sauerstoff . h 0,021 . » ! 0,063 | Mithin ist hier das Stickgas im Überschuss zum Sauerstoffgas (um 0,15) vorhanden, wenn man ihr Menge - Verhältniss mit dem in der At- a mosphäre vergleicht. Durch Auskochen des Wassers der verschiede- nen Quellen erhielt man ein ähnliches Gas-Gemenge, wie das obige ist, und zwar in je 100 Volumens-Theilen bei der " Elisabath - Quelle Alezander-Q. Sabanajeff-Q. Michakli- Versuche ' Quelle u Kohlensäure . 97,09 . 94,67 . . 60,89 . . 81,69. . 80,00 Hydrotbions. . 0,33 . 035 . . 057 .. 0,71. . 0,22 SER JENEO,1E 00,15 2°. 0,015 2... .,085..:.,,018 97,57 95,17 61,61 82,55 80,37 Das so ausgekochte Wasser hat keinen Geruch mehr nach Hydro- thionsäure, und Blei- und Kupfer-Salze zeigen keinen Schwefelwasser- stoff-Gehalt mehr an; demnach enthalten sie noch (unter-) schwefelige Salze, welche durch Silber-Salze zerlegt werden. Auch enthält das Wasser dieser Quellen Iod und kohlensaures Bittererde- Natron, aber kein einfaches kohlensaures Natron, kein Lithion noch Strontian. Die quantitative Analyse ergab aus 16 Unzen Nürnberger Medizinal - Ge- wicht Wassers in Granen: Alezander-Quelle.. KElisabeth-Quelle. Michaeli-Q. Schwefels. Kali 1 WEGE. NER logge 0,6896 Chlor-Magnium | 2 a 6345 . x 3847 Unterschwefels. Natron 0269 . \ 0269 . : 0269 Iod-Natrium . 0407... 0407 . . 0407 Chlor-Natrium . . 11,0469 . k 10,8856 . ü 11,5250 Schwefels. Natron . 8,8819 . \ 9,2513 . f 8,8919 Schwefels. Kalk ; 1874 . : 1278. gie 1874 Kieselerde : - „53912. \ 4608 . E 5222 Phosphors. Thonerde DISAT I. 0184 . 3 0184 _ Kohls. Mangan-Oxydul 0080 . : QOB0, „init 0080 Kohlens. Kalkerde , 7,9196 . N 7,1823. ORT Kehlens,. Talkerde . RD24 ı BEIS a ai 1,0308 Eisenoxyd, beigemengt 0092 . > 0092 , r 0092 2 30,6935 30,1570 ‚31,2620 Gas-Gehalt in 109 Kubik-Zollen Rheinisch. Kohlensäure (Kub.-Z.) 60,888 . . 97,091 :. . 80,000 Hydrothionsäure \ 0,566 . . 0,333. \ 0,216 Stickgas . h ‚ 0,151 . } 0,151 «4. 319305151 Temperatur nach Reaum. 380 259 s 33° Die Übereinstimmung dieser Quellen rücksichtlich ihrer festen Be- standtheile, woran auch die übrigen Theil zu nehmen scheinen, mag auf gemeinschaftlichen Ursprung derselben aus gleicher Stelle hin- deuten, wofür auch der Umstand spricht, dass nach vorgängiger Som- merhitze im Herbste und bis zum nächten Frühjahre immer die höchst abfliessenden (die Sabanajeff’schen und Warwaz’schen) Quellen am ehesten versiegen; ihre ungleiche Temperatur steht mit der umgekehr- ten Länge des Weges im Verhältnisse, den sie bis zu ihrer Mündung zu durchlaufen haben, und ihre Gas-Beimengungen sind um so beträcht- m ER licher, je geringer ihre Temperatur ist, wie denn die Aleranders-Quelle von 78° R. nur 0,61 Vol., die Elisabeth - Quelle vou 25° R. aber 0,97 Vol. Gas enthält. : 2. Die warmen Eisen-haltigen Quellen am Eisenberge. Der 3000‘ hohe Eisenberg hängt durch ein von der W.- Seite des Beschtau’s herablaufendes Joch mit diesem zusammen, und zwischen ihnen liegt ein Thalkessel mit dem Badeort Schelesnawodsk in 1800° Par. Seehöhe, in dessen Nähe sechs warme Quellen (Nr. 1, 2, 3, 11, 12, 13) aus dem Trachyte des Eisenbergs entspringen und zum Baden benützt werden. Einige Wersten entfernt sind sieben andere, kühlere , mit Nr. 4—10 bezeichnet, von denen nur Nr. 8 innerlich angewendet wird. Alle diese Quellen difieriren, wie es scheint, nur durch die Verschie- denheit ihrer Temperatur und ihres Gas-Gehaltes, in welcher Beziehung eben die Haupt-Badequelle Nr. 2 und die Trink - Quelle Nr. 8 am wei- testen von einander abweichen, welche demnach auch alıein analysirt worden sind. Nr. 2 setzt von Eisenoxyd gefärbten Kalksinter ab. Nr. 2. Nr. 8. Kohlensäure: Entwickelung im Bassin h keine ; zeitweise Geschmack 5 RR - ; . en ; )schwach salzig Eigenschwere bei 149,5 R. x x - 1,0025 N 1,0027 Temperatur . R r S . - 3205 B,, ‚taie 12° RR. Ausgekochtes Gas besteht in 100 Vol. Wasser bei 10° R. in | Kohlensäure . ? - x : 32,756 : 71,25 Stickgass . . - i . ; 0,494 ä - 0,60 Sauerstoffgass . - . i vier 008‘ J 0,12 ‘Volumina 33,330 7200 12 Unzen Wasser analısirt geben Grane Schwefels. Kali . d h iR N 0,3786 3 0,2166 ER Natron ER Ra. . 8,524 . 9,2452 Kohlens, — ß i ; } | 1,5260 A 1,3647 Salzs. RN ee 2,5805 2 2,9791 Tiesslente "MIR RLENER 0,4224 ,. 0,2112 Kohlens. Kalk . - RR EA LO DEREN i — Eisenoxydul . BER 2 0,0338 k 0,0829 — Magnesia . 2 : - 1,0153 Er 2030 Die wärmeren Quelien entsprechen daher am meisten den Töp- litzern, die kühleren sind Säuerlinge mit wenig Eisen und Soda. 3. Laue Schwefelquellen am Fusse des Kumgara. Der Kumgara erhebt sich 20 Werst N. von vorigem als isolirter Tra- . chyt-Kegel aus der Steppe, der nördlichste und niedrigste in der Beschtau- Gruppe. In seiner Nähe \entspringen einige klare, laue, beim Waschen seifenartig wirkende Schwefelquellen, an deren hauptsächlichsten eine Badewanne in dem Boden gehauen ist; aber die Unsicherheit der Ger gend gestattet kein weiteres Aufkommen einer Bade-Anstalt, Sie kom- — 579 — men aus erhärtetem Schieferthon an der Seite einer niederen Hügelkette und setzen keinen Sinter, aber viel Glärine ab. Im Becken der Haupt- quelle entwickeln sich Blasen, welche grösstentheils aus Stickgas be- stehen. Das Wasser riecht stark nach Hydrotlionsäure und schmeckt schwach nach hydrothionsauren Alkalien, enthält kein Iod, aber weniges Brom und, was selten, einfach kohlensaures und mehr hydrothionsaures Natron als alle übrigen Schwefel- Quellen des Kaukasus. [Das Ergeb- niss der näheren Untersuchung ist mit ar der folgenden zusam- mengestellt.] 4. Das Sauerwasser Narsanna bei Kislawodsk. Dieser Badeort liegt schon im Jurakalke des Kaukasus in einer Seehöhe von 2374’ Par. und 40 Werst S. von Pätigorsk in einer gross- artig und wunderlich gestalteten Gebirgs- Gegend , wo die Jura- und Kreide-Gebirge furchtbar zerrissen, die tertiäiren Anschwemmungen aber vom Norden her mächtig aufgethürmt worden sind. Im Hintergrunde erhebt sich der Kaukasus, über ihm der riesenmässige Elborus; Dünste im Westen und Osten verrathen die Nähe des schwarzen und des Kas- pischen Meeres. Hier ist nur eine, aber ausserordentlich mächtige, ge- fasste Quelle, die, durch Gas-Entwickelung schäumend, aus einem Boden voll Kalkgeröllen über Jurakalk strömt und als Bach davon eilt. Nar- zan, Heldengeist, ist der Name, den die Bergvölker dieser Quelle geben. Sie setzt etwas Eisenoxyd-Hydrat aber keinen Kalksinter ab; wohl aber findet sich dergleichen aus früherer Zeit in der Nähe zwischen den Kalkgeröllen des Bodens, viele Baum- (Ulmen) Blätter als Abdrücke einschliessend. Das Wasser wird zum Baden und innerlich angewendet. Es schmeckt angenehm säuerlich, schwach eisenhaft, und sein sich frei entwickelndes Gas besteht in 100 Volumens-Theilen aus 95,84 Kohlen- säure, 3,47 Stickgas und 0,69 Sauerstoffgas. Es ist ein sehr reicher Säuerling, worin jedoch die Erd -Bestandtheile vorwalten, Eisen und Salze zurückstehen. Die nähere Prüfung dieser und der vorigen Quelle ergibt für die Quelle am Kumgara. Narsanna. Temperatur R > r x . DA, RL. 119, Eigenschwere bei 1405 R. B - . 1,00125 ; 1,0030 Ausgekochtes Gas aus 100 Vol. Wasser bei 10° R. Hydrothionsäure suis . i 0,399 2 151,213 Kohlensäure r , ö . s 0,798 Stickgass . ’ he x 2,033 2 3,467 Sauerstofigass . . . BIO 3 0,050 3,230 151,515 12 Unzen Wasser analysirt gaben Grane Schwefels. Kali RR REN 0,09216 huge Natron . , { ß 0,701 . 4,41446 Chlor-Magnium TR, ARE her 1,98120 Chlor-Natrium . ; ' i N 5,086 ı Kumgara. ‚Narsanna. Schwefels. Talkerde : $ N 0,71268 Hydrothions. Natron R . 1,329 _ Kohlens. — ae“ 3,951 — Kalkerde 2 \ . 0,241 ; 8,41728 _ _ Talkerde . > z - 0,043 x 0,31104 — Eisenoxydul s h he 0,02688 — Manganoxydul A 0,04915 Kieselerde 4 R 2 A . 0,240 2 0,11673 Phosphorsaure Thonerde . r -.0,00461 Kali, Glärine, Brom A R Spuren ° | 11,591 16,13619 Gasförmige Bestandtheile in 100 Rheinisch. Kubikzollen bei 10° R. Hydrothionsäure . EN: k : Kohlensäure . : : ! 7 151,213 Stickgas . j - b . 2,033 0,252 Sauerstofigas . - e ; 0,050 Volumina 3,230 151,515 5. Das kalte Eisenwasser, 15 Werst von Kislawodsk. (Nicht untersucht, nicht gefasst, schwach). 6. Kalte Schwefelquelle am Podkumok, unfern der Eın- mündung des Baykund,. Ebenfalls nicht gefasst, von Reuss und NeLıusın untersucht. 7. Mehrere alkalische Quellen ebendaselbst. Vertrocknen fast alle gänzlich in den warmen Tagen. B. Quellen der Terek-Gruppe. ScuogeR, GüLDENSTEDT (1771) und Fauk (1772) haben über einige dieser Quellen schon Untersuchungen angestellt. Alle entspringen aus einem Sandsteine der Eıchnwanv’schen Küsten-Formätion, welcher bis zu 600°’ über den Spiegel des Terek ın einer Hügelkette ansteigt, welche nächst der Vereinigung der Malka mit dem letztern beginnt, am rech- ten Ufer. desselben hinzieht, über die Sunscha bei ihrem Zusammen- flusse mit dem Terek wegsetzi und dann ne ziehend das rechte Ufer des Assai bekleidet. 1:: Die Katharinen-Quellen, von GÜLDENSTEDT Katharinen - Bad genannt, obschon keine Bade - Vor- richtungen vorhanden sind, entspringen bei dem Tschetschensischen Orte Dewlet-gereihjurt an 2 Stellen, 44 Werst auseinander, aus der Nordseite jener Sandsteinkette 200° hoch über dem Terek, in den sie nach ihrer Vereinigung zu einem heissen Bache abfliessen. Schon 12 Werst ent- fernt, sieht man ihren Dampf aufsteigen. An der westlichen jener 2 Stellen stürzt das Wasser der dortigen Quellen 50° hoch über einen u -) Sale Felsen alten Kalksinters und setzt dabei viele Tschetschensische Müh- len mit horizontalen Wasserrädern in Bewegung, Jetzt setzen die Ka- tharinen-Quellen keinen Sinter mehr ab, wohl aber Klumpen eines durch- scheinenden, schleimigen,, fleischähnlichen Stoffes, zweifelsohne einer pseudo-animalischen und durch Luftzutritt niedergeschlagenen Substanz, wie Anerapda’s Glärine. Die Wärmemessung von 9 Quellen der west- lichen Gruppe ergab 45° bis (meistens 69° —) 71° R., die von 8 östlichen 43° bis 64° R. Alle haben einen gleichen, jedoch schwachen Geschmack nach hydrothionsauren Alkalien, haben bei 14°,5 R. eine Eigenschwere von 4,0040, zeigen wenig chemische Verschiedenheit und entwickeln durch Kochen nur sehr wenig Gas (das genauere Ergeb- niss der Zerlegung der Hauptquelle in der westlichen Gruppe ist mit dem der 2 folgenden unten zusammengestellt). | 2, Die Pauls - Quellen. Von der Festung Grosnaja aus 12 Werst nordwestlich, in der Thal- bucht einer Mergel-Hügelkette, die von dieser Festung an westwärts und parallel mit oben erwähnter Sandstein-Kette zieht, quillt Bergtheer mit schwach eisenvitriolischem Wasser, jedoch unter starker Gas - Ent- wickelung aus einem zerreiblichen Mergelschiefer in 6, mehrere Arschin tiefen Gruben hervor. Die Hauptquelle liefert täglich 40 Wedro Theer, welches von 7°,5 bis 80,5 R. wechselte, während in dem 150° tiefer ge- _legenen Orte Mosdek das Wasser eines 20° tiefen Brunnens 8°R, zeigte. Das mit dem Theer sich entwickelnde Gas besteht aus AN '17 Koblensäure . . . . 83 Kohlenwasserstoffgass . . Das Theer destillirt liefert Steinöl und als Rückstand Bergpech. Da dasselbe früher nicht gesammelt worden, so ergoss es sich in die Steppe, wo nunmehr eine, mehrere Werst weit verbreitete Schicht den Steinkohlen in seiner Zusammensetzung ziemlich analogen Bergpechs vorkommt, das vielleicht binnen Jahrhunderten zu wirklicher Steinkohle verhärten wird. — Über diesen Theerquellen, 6 Werst nördlich, kommen nun aus dem südlichen Abhange der Sandsteine der Teerek - Hügelketten beim Orte Mamakai-jurt die heissen Quellen hervor, welche Gür- DENSTEDT Paulsbad genannt hat, und bilden einen Bach, welcher sich später in die Sunscha ergiesset. Auch sie sind in zwei Gruppen ge- theilt, welche zahlreich sind und im Umkreise von einigen hundert Schritten beisammenliegen. Auch sie geben Spuren von Steinöl und schwache Gas-Entwickelung. Die an 8 dieser Quellen gemessene Tem- peratur wechselt von 320,75 bis zu 59° R, In ihrem Abflusse erzeugt sich etwas faserige Glärine, aber kein Sinter. Die Hauptquelle , die heisseste und westlichste, gab dem Verf. die unten verzeichneten Resul- tate der Untersuchung. Das ausgekochte Wasser bebielt noch immer etwas Hydrothionsäure. Man kann diese Gegend nur in Bedeckung von einigen Kompagnien Infanterie besuchen. in 100 Volumina. — 82 — 3. Die Peters- Quellen ken auf dem linken Tlerek-Ufer; man gelangt zu ihnen in guter Es- korte über Tscherwlenskaja, Schedrinskaja und Bragun, welches, zwi- schen dem Terek und der Sunschs nahe bei ihrer Vereinigung, noch 6 Werst nordöstlich von den Quellen entfernt liegt. Diese konfnehh aus dem N.-Abhang der oft erwähnten Hügelkette, die sich von den Pauls- und Katharinen- Quellen aus ununterbrochen bis hieher erstreckt, und bilden einen Bach, der nach 2 Werst Lauf in den Terek fliesst, Die Hauptquelle, die heisseste am Kaukasus, hat 72°5R. Ihr Wasser stürzt über einen steilen mit Sinter überzogenen Abhang und setzt noch fort- während Sinter ab, welcher locker und von pseudo-organischer Substanz bunt, hauptsächlich safrangelb gefärbt ist, welche Farbe mit der Zeit in Roth übergeht. Die Hauptquelle gibt aa Gas und nur von Zeit zu Zeit Spuren von Steinöl. 4. Die Marien-Quellen, in der Gegend von Assai, konnten wegen unsicherer Zeit nicht besucht werden, _Sie sollen mit den Peters-Quellen übereinkommen, mit denen sie aus gleicher Hügelkette entspringen. Die näheren Resultate der Unterenchungen über die Quellen der: drei ersten Gruppen sind nun: Kathurinen-Q. Pauls-Q. Peters-G. Eigenschwere bei 14°5R. . . . 1,0010 . „ 1,0015 . . 1,0010 Temperatur nach Reaum. . . 6 BO a md Ausgekochte Gas-Volumina aus 100 Theilen Wassers bei 10° R. EM 28'’ Barom. Kohlensaure ... „an... 10 Wache 0 0 200 Stickgas „0, n ae ne on En nun, BD | a3 2,3 2,3. 16 Unzen Wasser enthalten von festen Bestandtheilen in Granen - Schwefels. Natron . » » »..2..3245 . . 4616 . .„ 4,721 Phosphors. ER . £) . P . 0,066 = . 0,071 EG Kohlens, ee Ten A Hydrothions. — Sense tan 0 One 0,1028) Chlor-Nafrium _.. 4 “el. =. 12,059 ‚2e2. 7.1.0093, 20000, 22135 Kieselerde . ar 0. 8 snties. DalOB Sen 0,108 ar Kohlens. Kalkerde , . . .......,.0,.210 072 0,140. 222.2.0.476 I Walkerde, .... oa. .02a. 0,0000 oo .0,038 Kali und Glärne . » . . . Spuren . . Spuren. . Spuren Grosse medizinische Wirksamkeit würde demnach von diesen armen Quellen nicht zu erwarten seyn, da der wirksamste ihrer Bestandtheile, das hydrothionsaure Natron, während der zur Abkühlung nöthigen Zeit an der Luft nothwendig zersetzt werden muss. ; Was die Theorie dieser Quellen anbelangt, so beruft sich der Verf. theils auf seine mit Dr. Stauve gemeinschaftlich unternommenen Ver- suche über „die ‚Nachbildung der natürlichen Heilquellen (2 Hefte)“, u u theils auf die plutonistische Theorie der Hauptveränderungen , welche unsere Erde erlitten, wie er sie der Akademie (Bullet. d. L. Soc. imp, des Naturalistes IV, 148) vorgelegt hat und hier im Auszuge wieder- holt. Er nimmtan, dass die Erde ursprünglich in feurigem Flusse ge- wesen, dann sehr allmählich von der Oberfläche aus erkaltet sey, dabei rotirend ihre jetzige Form und krystallinische Struktur angenommen habe, wornach alles, bis dahin nur. als Dunst-Atmosphäre vorhandene Wasser sich tropfbar auf der Oberfläche gesammelt, mechanisch und chemisch auf diese eingewirkt und krystallinische Gesteine in Schutt und Schlamm verwandelt habe, worauf durch ein neues Erglühen der Oberfläche dieser Schlamm zu Glimmer- und Thon- Schiefer zusammengebacken und zwischen darüber gegossene Granite, Goneisse, Porphyre etc. ein- geschlossen worden sey. Die Erde kühlte sich aufs Neue ab, aber die innere Wärme unter der dünnen Kruste bewirkte überall ein tropisches Klima ; allmählich stürzte das atmosphärische Wasser zum Zweitenmale herab, überschwemmte die ganze Oberfläche der Erde, da es in de- ren innere Räume, der hohen Temperatur wegen, noch nicht sogleich eindringen konnte, und bewirkte furchtbare Zerstörungen, bis es mehr von der Oberiläche verschwand, und das trockne Land an Umfang ge- wann u. s, w. Die stossweise Wärme-Entwickelung leitet der Verf. ab von periodischen Zusammentreffen des eindringenden Wassers mit immer tieferliegenden, noch nicht oxydirten metallischen Grundlagen der Gesteine, ohne jedoch darüber Aufschluss geben zu können, wie Pflanzen und Thiere in einer Atmosphäre zu leben vermochten, welche eine vielfach grössere Menge von Sauerstoff als jetzt enthielt, Wir woh- nen demnach über einem Meere glühend flüssigen Gesteines und über ei- nem Wassermeere zugleich, deren Kampf Sündfluthen, Erdbeben und vul- kanische Ausbrüche erzeugt. Da, wo durch die letzteren heisse Gesteine an die Oberfläche gebracht werden, entstehen heisse Quellen, welche, wie aus den schon angeführten mit kochendem Wasser und verschiedenen Gesteins-Arten angestellteu Versuchen erhellt, aus Gemengen von Kie- selerde oder Doppelsilikaten mit kohlensaurem Kalke Kohlensäure ent- binden und Kalksilikat zurücklassen, wornach das entstandene heisse kohlensaure ' Wasser Kochsalz und Glaubersalz (das alle darauf ge- prüfte Gesteine enthalten) auszuziehen uud die Natron-Silikate des Feld- spathes, Porphyr - Schiefers und Basaltes zu zersetzen vermag, indem sich kohlensaures Natron und wenig Kieselerde in ihm auflösen. Ko- chendes Wasser muss mithin zu einem Säuerling werden, wenn es Kalkschichten durchströmt und sich abkühlt, ehe es zu Tage kommt; — es wird aus Granit, Gmneiss, Porphyr, Trachyt, Basalt und Klingstein kohlensaures Natron aufnehmen, — iu Sandstein, Thonschiefer und Glim- merschiefer jedoch nur wenige lösliche Elemente finden; — endlich in Gyps-haltigen Mergelschichten zu Bitterwasser werden. So ist es auch am Kaukasus. Das heisse Gestein des Beschtuws ist der Trachyt, das am Terek aber nicht sichtbar ist, obschon es den dortigen Sandstein gehoben zu haben scheint. Alle Terek-Quellen haben eine fast gleiche ' . Zusammensetzung und sind arm, da sie alle aus demselben Sandsteine entspringen. Am. Beschtau aber ist die aus Jurakalk kommende Kisla- wodsk - Quelle reich an Kohlensäure und kohlensaurem Kalke, nicht an Natron; die aus dem Trachyt kommenden Quellen des Eisenberges ha- ben viel kohlensaures Natron, aber wenig freie Kohlensäure; — die am Maschuka scheinen aus Trachyt den Kalkstein zu durchdringen und haben daher eine mittle Zusammensetzung. Kommt heisses Gestein in die Nähe eines’ anderen, welches viele organische Bestandtheile. (die als Glärine in-das Wasser übergehen) und schwefelsaure Alkalien enthält, so müssen erstere verbrennen, letziere sich zu Schwefelmetallen reduzi- ren, und das Wasser hydrothionsaure Alkalien, oder aber : kohlensaure Alkalien mit freier Hydrothionsäure aufzunehmen finden. Durch Ein- wirkung der Wärme auf heisses Gestein mit vielen organischen Resten müssen sich endlich IRBEn Kohlensäure , Wasser etc. unmittel- bar ERRRAEAL, W. D. ConxBeare: Untersuchung, in wie ferne die Theo- rie Erıs ve Beaumont’s über den Parallelismus der Hebungs- Linien indemselben geologischen Zeit-Abschnitte mit den in England dargebotenen Erscheinungen verträglich sey. Fortsetzung (Lund. a. Edinb. philos. Magaz. 1834; IV, 404—414. — Vgl. Jahrb. 1833, S. 213—217). 1) Erhebungen in der antedolomitischen Zeit, Eeslieh: zwischen der Bildungszeit der Steinkohlen und der des new red Sandstone und Dolomites. Untersucht man alle Haupt- Kohlenfelder Englands, so findet man allerwärts den Old red Sandstone, den Kohlen-Kalkstein und das ganze Kohlen - Gebilde mehr oder weni- ger, meistens aber sehr beträchtlich gehoben, und die Schichtung in der ganzen Reihe jedesmal gleichförmig, während die unteren Schichten des New red Sandstone und des dazwischen gelagerten dolomitischen.Kalk- steins mehr horizontal, weniger gestört und sämmtlich’ ungleichförmig zur Kohlenreibe gelagert sind, so dass diese Störungen entweder auf einmal zwischen der Entstehung von beiderlei Gesteins - Reihen, oder aber in. oftmaliger Wiederholung schon während der Steinkohlen - Bil- dung eingetreten seyn müssen: eine Frage, zu deren bestimmter Ent- scheidung noch weitere Untersuchungen nöthig sind, obschon der erste Fall, wegen der gleichförmigen Lagerung der tieferen Gesteins - Reihe unter sich, der wahrscheinlichere ist. Zur nämlichen Zeit scheinen auch auf dem Kontinente das Kohlen - Becken der Maas u. e. a. in N.- Deutschland emporgehoben worden zu seyn. Nun aber streichen die Hebungs-Linien in S.-England gewöhnlich in O.W., die im Norden aber in N.S. Richtung, Tangenten zur Kurve bildend, welche der allgemei- nen Hebungs - Richtung ‘der Schichten jeden Alters in England ent- spricht, — a) An der S.-Küste erscheint der Kohlen - Kalkstein zuerst _ 5855 — bei Torbay, Devonshire, und zwar sehr stark gehoben und gewunden. Eingeschobene‘ Grünstein-Massen scheinen hier die Ursache seiner Stö- rung zu seyn. Auch die untersten Lagen des Konglomerates von Exse- ter haben diese Störung mit erlitten, woraus man fast folgern dürfte, dass es mit Unrecht dem New red Sandstone beigerechnet zu werden pflege, da alle andere Glieder dieser Reihe, der Pontefract - Sandstein und der dolomitische Kalkstein in der Regel ungestört auftreten. End- lich scheint die Emporhebung der*Übergangs - Kette in N.-Devon und des angrenzenden Theiles von Somerset, so wie die der Brenton- und Quantock-Berge, endlich des gleichförmig gelagerten Kohlenkalkes im benachbarten Cannington-Parke aus dieser Zeit. — — b) Im Bristoler Kohlenfeld finden wir das Südgrenz-Gebirge, die Mendips, aus Kohlen- Kalk mit einer Achse von Old red Sandstone hoch und in ähnlicher Art wie: das aufgelagerte Kohlen - Gebirge gehoben, während das Dolomit- Konglomerat ungestört und fast horizontal geblieben ist. Die Hebungs- Linie zieht in O.W., fast aus W.S.W. nach O.N.O. und ist bis zur In- sel Steepholm im Bristol-Kanale verlängert. Die Hebung an der W.- Grenze des Kohlen - Beckens ist zusammengesetzter, mit Fault’s in Ver- bindung, zieht etwas bognig aus S. nach N., — obschon sie offenbar gleich alt mit der O0.W.-Linie der Mendips ist, — erreicht den Shack- well hill, 7 Meilen O, von Hereford, um sich mit der Antiklinale zu vereinigen, welche den W.-Rand, wie jene andere den Ost-Rand des ‚Beckens vom Forest of Dean bildet. Dann geht sie von Westhide bei Kenchurch noch weiter südlich, über den Manno-River und im W. von Ryland über den Uske und hebt hier den Übergangskalk empor. Einige Meilen S.O. von diesem Orte verwandelt sie ihre S.- in eine W,-Rich- tung, um die S.-Grenze des S.- Welsh -Kohlen-Beckens zu bilden und so, nach einem Verlauf von 50 Meilen südwärts, noch über 100 Meilen weit unter rechtem Winkel auf.das vorige Streichen fortzusetzen über Cowbridge, Kenfig, die Halbinsel von Gower, deren Old-red-Sandstone- Kette sie emporhebt, über Pembroke und den Hafen von Müford in den. Irischen Kanal, vor welchem noch Trappgesteine, wohl die Ursache der ganzen Störung, die gewundenen Schichten durchdringen (cfr. DE za Bäche, geol. Transact.). — c) Überall, auch in Glamorganshire, bleibt das dolomitische Konglomerat ungestört über dem Kohlengebilde. In diesem. letzteren Bezirke theilt sich das S. - Ende jener Hebungs - Linie in.zwei, welche das Kohlenfeld von Nailsea zwischen sich haben. Die südlichere von ihnen geht aus SW, nach NO. *), von der Insel Flatholm im Bristol-Kanal durch Broadfield nach Leigh Down, wo siein den grossen Fault des Kohlenkalkes fortsetzt, welcher den Avon bei St. Vincents Rocks überschreitet, und mit welchem in fast gleicher Linie eine Antiklinale die Mitte des Kohlenfeldes durchkreuzt und die tiefsten Grits desselben *) Diese Stelle des Originals ist rücksichtlich der angegebenen Weltgegenden schwie- rig zu entziffern, Jahrgang 1835. 38 — 556 — im N. von Kingswood emporhebt, Die nördliche scheint ihre Achse zuerst am ‚Severn zu haben und mit einem furchtbaren Fault in Verbin- dung zu stehen, welcher im N. von Clevedon das Kohlen-Gebilde über 1000° tief hinabwirft, es dadurch mit dem Old red Sandstone am Fusse des Leigh Down in Verbmdung bringt und den Kohlenkalk und Old red Sandstone in einer oberflächlichen Entfernung von 3 Meilen von ihrer ursprünglichen Richtung noch einmal zu Tage gehen macht; -— jenseits dieses eingesunkenen Striches setzt die Antiklinale von Portis head Fort aus über den Avon bei Sneyd Park, dann nordwärts bis Z’hornbury und Berkeley weiter fort — zwischen welchen zwei Orten der Kalkstein, anscheinend durch die eingetriebenen Trapp-Dykes von Tortwortih em- porgehoben ist — und geht endlich über den Severn, um die O,-Grenze des Kohlen-Beckens vom Forst von Dean zu bilden, wie sie vorher die W.-Grenze jenes von Bristol abgegeben hat; endlich zieht sie nach Nuneham weiter und hebt den Übergangs - Quarzfels von May Hill und die Übergangskalk-Kette am Wye-Fluss empor. Im Innern des Kohlen- Beckens von @lamorganshire findet sich eine andere Antiklinale , fast parallel zu voriger, welche von Bedwas in Monmouthshire bei Cefn Eglwysilon vorbei über den Taafe bei Newbridge und dann im W, der Eisenwerke Duffrin Llanry fortsetzt und endlich von dem Meeresarm Neath zu Britton Ferry abgeschnitten wird. — d) Die Schichten am ‘ Nord-Rande des S.-Welsh Kohlen-Beckens sind oft ungleichförmig gegen das unterlagernde Übergangs-Gebirge gelagert, und bei Castle Carreg- kennon isi der Old red Sandstone fast senkrecht aufgerichtet, während der aufliegende Kohlenkalk nicht über 35° geneigt ist. Dieser Nord- rand hat ferner durch einige 'beträchtliche Faults, aus W. nach O. strei- _ chend, Störungen erlitten; einer von ihnen treibt den Kohlen - Kalk 4—5 Meilen weit von Penderyn bis zu den gebogenen Schichten von Bwa Maln bei Pont Nedd Wechon heraus; ein kleinerer streicht im Kalk von Cribbortk im oberen Theile von Own Tawe, wo ein Zwi- scheuraum von $ Meil. zwischen beiden Ausgehenden des Kalkes ein- tritt. — e) Auch die N.S. Hebungs-Linie der Malvern Hills mag der- selben Periode angehören , da der New red Sandstone deren Basis un- gestört umgibt. Ihre Hauptmasse ist eiue Austreibung syenitischer Ge- steine, welche sichtbar die ganze Störung bewirkt, den Übergangskalk des W.-Abfalles hoch aufgerichtet, und zweifelsohne auch den der Ab- berley Hills in der Verlängerung derselben Linie gehoben haben; doch vermag der Verf. keine Auskunft über das Verhalten der Kohlenfelder von Pensax und Billingstey im N, jener Linie zu ertheilen. — f) Das Kohlenfeld von Cvalbrook- Dale und der unterlagernde Übergangs-Kalk von Wenlock - Edge scheint ebenso durch Hervortreibung der Trapp- Gesteine der Wrekin-Kette und in der nämlichen Periode nach einer N.O.—S.W. Hebungslinie gehoben worden zu seyn. — g) Das Flnt- shirer Kohlenfeld mit seinem Kohlen - Kalke lagert gleichförnig, auf den äussern Ketten des North Welsh Übergangsschiefers: eine gleiche Kraft hat mithin beide in die Höhe gebracht; aber ihrer Gleichzeitigkeit unge- ...:, A achtet weicht die Richtung wieder von der Wrekin-Kette ah, da sie aus N.W, näch S.O. streicht. — — h) Unter den Zentral-Kohlenfeldern ruhet das von Dudley auf Übergangskalk, welcher durch eine Antikli- nale von N. etwas N.O., nach S. etwas S.W., gehoben ist, wahrschein- lich durch den Ausbruch der aufgelagerten Trapp - Masse im S.: Dykes desselben Gesteines durchschneiden die Kohle in Tividale. Der geho- bene Quarzfels am Füsse des Bromsgrove Lickey, eine Fortsetzung jener Linie, streicht aus N. nach S., und bietet zur Seite zerrüttete Massen von Übergangs-Kalk und Trapp, während der umgebende New red Sandstone ungestört geblieben ist. — i) Das Warwickshirer Koh- lenfeld zwischen Conventry und Tumworth ist gemeinsam mit einem untenliegenden schmalern Quarz- und Grauwacke-Zug an seinem N.O.- Rande nach einer Linie von N.N.W. nach S.S.O. gehoben, und Grün- stein-Dykes durchsetzen die untenliegende Grauwacke zu Griff bei Bed- worth. — k) Die Hebung der Syenit- und Schiefer - Züge des Charn- wood-Forstes, mit dem angrenzenden Kohlengebilde von Grace Dien und den Bittererde-haltigen Schichten des Kohlenkalkes von Breedon schei- nen durch eine gleiche Erschütterung betroffen worden zu seyn; und da der umgebende New red Sandstone ungestört geblieben, so muss die- selbe sich in der oben bezeichneten Periode ereignet haben, und mag auf den Ausbruch des Malvern-Syenites und der Trapp-Gesteine der Wre- kin- Kette bezogen werden. — — 1) In den nördlichen Grafschaften bietet der grosse zentrale Höhenzug bekanntlich eine Mittellinie von Kohlen-Kalkstein aus N, nach S. dar, welcher beiderseits von Kohlen- gebilde-Zonen begleitet ist, auf welchen wieder, um das N.-Ende der Übergangs-Kette von Cumberland bis Whitehaven auf der O.- und W.- Seite eine Schichte von rothem Todtliegendem und dann eine Zone von Magnesian-Kalk folgt. Beide letztere Gesteine aber lagern ungleich- förmig auf den vorigen und deuten auf eine grossartige Umwälzung vor dem Beginne ihrer Absetzung, und selbst das Rothliegende ist oft geneigt, wenn das Magnesian-Kalk-Gestein horizontal bleibt, was denn noch auf eine zweite Hebung hinweiset, welcher eine dritte folgte , die durch den Neunzigfaden-Dyke von Northhumberlund veranlasst worden und den Magnesian-Kalk selbst mit betroffen hat. Die Haupt-Hebungs-Rich- tung und die der ersten von diesen dreien gehen von N. nach S., die der zweiten ist nicht genug bekannt; die der dritten geht von O. nach W. Einige Angaben Farery’s über mehrere Faults und über den Toadstone im Kalk - Distrikt von Derbyshire erfordern jedoch noch einige nähere Un- tersuchungen , ehe man über das Streichen jener Linien überall ab- sprechen kaun (vergl. unten S. 589). — m) In Yorkshire sehen wir da, wo der W.-Steilabfall des Kohlen-Kalkes bei /ngleborough auf Schie- fer ruhet, einen mächtigen Fault aus’ O.N.O. nach W.S.W. streichen und den Kalk von Giygleswick Scar im Süden zu gleicher Ebene mit dem Schiefer hinabstürzen. Etwas weiter südlich erscheint ein zweiter paralleler Fault, welcher ebenfalls auf seiner S,-Seite das noch tiefere Einsinken des Kohlen-Gebildes von Settle bewirkt. Diese Faults gehen 38° 20 Meilen weit von Malhan - Tarn bis Kirby. Lonsdale, wo der Kalk, welcher die Westmoreland’schen Schiefer-Berge umgibt, vom Süden von Giggleswick Scar an mit dem eingesunkenen Theile in Verbindung steht. — n) Nordwärts hievon an den Grenzen von Cumberland findet man am Fusse des W.- Steilabfalles der grossen Kalkkette von Cross Fell einen vorstehenden Zug von Grünstein - Gebilden bei Dufton Pike u. s. w., von zerrütteten Theilen der Kohlenkalk- und -Kohlen - Forma- tion berührt; in der grossen Kalk - Kette selbst erscheinen ausser dem Whin Sill in Upper Teesdale einige beträchtliche Faults und etwas nördlicher der grosse Burtreeford-Dyke, welcher aus N. nach S. streicht, und das Einsinken einiger Glieder der Kalkstein - Reihe in seinem W. bis zu 80 Faden bewirkt. Ähnliche Faults erscheinen am Ende von Tynedale, offenbar in Verbindung mit der W. - Fortsetzung des grossen Northumberland’schen Neunzig-Faden-Dykes. Da dieser indessen, wie oben (k) gezeigt worden, erst später nach Absetzung des Magnesian- Kalkes entstanden ist, so ist bei einigen jener Faults das Alter noch zweifelhaft. Nur der Ausbruch der Trapp-Felsen von Dufton gehört zu- verlässig in die gegenwärtige Periode, da auch dort der New red Sand- stone über dem gehobenen und zerrütteten Kohlen-Gebilde unverändert geblieben ist. — — 0) Über das Verhalten des Endes dieser Kalkkette, zunächst der Cheviot-Gruppe und das der grossen Schottischen Kohlen- felder mangeln genaue Nachrichten. 2) Hebungen, welche die Übergangs-Gesteine vor der Absetzung der Kohlen-führenden Reihe betroffen zu haben scheinen. Auch hierüber würde in Schottland am meisten Aufschluss zu erwarten seyn. Die allgemeine Hebungs-Linie der südlichen Über- gangskette geht von O.N.O, nach W.S.W. Im Cumbrian-Lake-Distrikt ist das Streichen der Reihe der Übergangs - Formationen durchaus un- gleichförmig gegen das des sie rings umgebenden Kohlen - Kalksteins, welcher im S.O. auf den jüngsten, im N.W. auf den ältesten Gliedern dieser Reihe ruhet, woraus die Hebung dieser Übergangs - Gesteine aus O.N.O. nach W,S.W. vor der Entstehung des kohlenführenden Kalkes hervorgeht, Die Flussthäler liegen oft in jener Richtung. — Auf der Insel Anglesea ist die ganze Übergangs - Kette stark geneigt und ge- stört, während Old red Sandstone, Bergkalk und Kohle fast horizontal auf dem Ausgehenden ruhen. Die Hebungs-Linie streicht aus N.O. nach S.W., wie in N.-Wales. Ganz ungleichförmig zu dieser Richtung ist offenbar die N. - Grenzlinie des Kohlen - Kalkes von Ormes Head an, Auch im Übergangs-Gebirge von S.-Wales scheint jene Hebungs - Linie vorzuwalten, während die des Kohlen-Gebildes aus ©. nach W.. ziehet ; — ja im Thale von Towy sind auf der N,-Seite die Übergangs - Gesteine fast vertikal gestellt, während die Schichten der Kohlenkalk - Kette auf der S.- Seite nicht über 10% aufgerichtet sind. — Das Hauptstreichen ' der Übergangs - Kette auf der Halbinsel von Devon und in Cornwall geht von N.O. nach S.W.; das des auflagernden Kohlen - Gebildes ist — 3839 — nicht bekannt, jedoch durch die Auftreibung von Grünstein - Dykes hat der Bezirk in späterer Zeit lokale und grosse Störungen erlitten. Der allgemeine Parallelismus dieser Übergangs-Ketten, fast aus O.N.O. nach W.S.W,., würden sich mit E. oz Beaumont’s Theorie wohl ver- tragen; er bringt dieselben in sein erstes System, welches auf dem Kontinente durch den Hundsrück repräsentirt wird. Dürfte man diese gemeinsame Richtung der Cornubian - Übergangskette den granitischen Massen zuschreiben, welche beständig aus deren Achse hervortreten, so muss die Zeit an das Ende der Übergangs-Periode verlegt werden, da meistens alle Glieder derselben gleichmässig gehoben sind. ' Das Resultat dieser Untersuchungen ist daher, dass die Erschei- nungen im Ganzen der Theorie Euıe pe Braumonr’s günstig sind; — dass jedoch einzelne Fälle, wie jene in den Kohlenfeldern von S.- Wa- les, im Forst von Dean und zu Bristol, wo eine O.W.-Linie nach N. umbiegt , durchaus nicht damit vereinbar sind; — dass endlich, neben den plötzlichen und gewaltsamen Ereignissen, auch die allmählichen und lange fortgesetzten Hebungen der Bildungen nach der Steinkohle (unter 1 aufgeführt) bei jener Theorie berücksichtigt werden müssen. Endlich bedarf der Ausdruck „Parallelismus der Hebungs - Linien“ noch einer näheren Erläuterung, Gehen solche von O. nach W., so ist es klar, dass sie wirklich parallel sind. Gehen sie aber von N. nach S., eine Richtung , welche auf die Achse und die Pole der Erde Beziehung hat, so kann es keine Parallel-Linien geben, und will man hier Meridiane an deren Stelle setzen, so müssen die Beziehungen des - Streichens sich entsprechender schiefer Linien in verschiedenen Breiten sehr komplizirt werden. Soll jenes aber nicht geschehen, so muss man eine richtigere Bezeichnungsweise dafür einführen, als die nach N. und S. ist, — — C. hat nie Antiklinal - Linien beobachtet, welche vollkommen gerade gewesen. Jederzeit, wenn gleich eime Hauptrichtung nicht zu verkennen, waren sie etwas wellenförmig gebogen, und zwar bis zu dem Maase, dass sie um 20° und mehr auf beiden Seiten von der ge- saden Richtung abwichen. Sind die Linien mit solchen Abweichungen mithin kurz, so ergibt sich leicht die Schwierigkeit, deren wirkliches Streichen genau auszudrücken. W.Horrıns: Bemerkungen über Fareys Bericht in Betreff der Schichtung desKalkstein-Distriktes von Derbyshire (Lond. a. Edinb. philos. Mag. 1834, August; V, 121—131). Cosyeeare hat (Untersuchung über E. pe Besumonr’s Theorie in England, vgl. vorhin S. 584—587) einige Punkte in Fırey’s erwähntem Berichte in Zweifel ge- zogen. Erstlich glaubt er nämlich nicht, dass der Toadstone mit dem Kalksteine wechsellagere, weil er ihn .als von unten herauf und zwischen die Schichten des letzteren eingetrieben ansehen möchte. Aber die Thatsache ist nicht nur an und für sich vollkommen richtig, sondern es fehlen auch alle Spuren der gewaltsam mechanischen Einwirkung gänzlich, welche mit einer solchen Eintreibung verbunden gewesen seyn müsste. — Der andere Zweifel bezieht sich auf die Zahl und das Strei- chen dieser Toadstone-Lager und ist besser begründet, Farzy nänlich unterscheidet von oben nach unten ein erstes, zweites und drittes zu- sammenhängendes Toadstone-Lager, welche nach ihm durch einen ersten bis vierten Kalkstein bedeckt, ‚getrennt und unterteuft werden, Das erste und zweite Toadstone - Lager soll im N, bei dem grossen Rücken oder Fault (der zwischen Castleton und Litton von N. nach S, zieht) un- fern Windmill Houses beginnen und das erste bei Litton, das zweite bei Tideswell vorbeistreichen. H. aber hat kein Toadstone-Lager weiter nördlich als Zitton (also nicht bis zum Fault) verfolgen können, noch j je ge- hört, dass Jemand dort dergleichen getroffen; ferner hat er selbst das De hliche zweiie Toadstone - Lager von Tideswell ununterbrochen bis zu dem angeblich ersten von Litton verfolgt, und so auf das Bestinm- teste gefunden, dass beide nur eines und dasselbe sind und dass dieses offenbar von dem Ost-West-Fault, welcher Litton Edge gehoben , her- aufgebracht worden ist. — Dann sagt F., das erste Lager streiche von Litton am S.-Ende von Crossbrook Dale vorüber nach Fin Copt Hill, das zweite von Tideswell zum S.-Ende von Tideswell Dale nächst dem Wye und dann ostwärts den Seiten von Miller’s und von Monsal Dale entlang, beim Ausgang des Crossbrook Dale unter dem Wye hinweg, wieder westlich zurück nach der entgegengesetzten Thal- Seite zum Gipfel des Priesteliff Lowe. H. dagegen läugnet jede Mög- lichkeit, das Ausgehende eines Lagers von Zitton nach dem Süd-Ende des Crossbrook Dale, oder von Tideswell nach jenem des Tideswell- Dale zu verfolgen, oder einen Fault zu entdecken, wodurch diese Aus- gehenden verborgen worden wären; — weiter südlich aber könne und müsse man die angegebenen zwei Ausgehenden auf ein und dasselbe Lager zurückführen. Da nämlich in der That die Ausgehenden des La- gers irgendwo zusammenhängend in das Thal bis an den Wye herab- steigen, und das Thal durch zwei parallele Faults entstanden zu seyn scheint, wovon der nördliche die Schichten der nördlichen, der südliche die Schichten der südlichen Thalwand emporgehoben hat, so ist der Thal- boden in seiner ursprünglichen Lage geblieben und das Ausgehen desselben Lagers an beiden Stellen bewirkt worden. Dieses schöne Thal durchschnei- det den hohen Haupt- Rücken dieser Gegend senkrecht und vollständig, und ist in seiner Mitte noch etwas tiefer vom Fluss ausgewaschen 'wor- den, wodurch einzelne Stellen des unverrückten Theiles des Lagers zum Vorschein kommen, welche Farzy’s zu jener. irrigen Behauptung eines ununterbrochenen Zusammenbanges veranlasst haben mögen. Fügte man sich in Farey’s Ansicht, wornach eines jener Ausgehenden dem zweiten Toadstone-Lager entspräche, sp müsste das erste viel höher über ihm vorhanden seyn oder gewesen seyn, woraus dann folgte, dass der Fluss sich seinen Weg gerade längs der höchsten Gebirgsstelle ge- bahnt habe. Übrigens ist bemerkenswerth, dass Farsr all der vielen - Mi - unter sich und mit: dem Thale parallelen Faults dieser Gegend gar nicht erwähnt, obschon sie vor andern dadurch charakteristisch sind, dass sie in der Richtung und Ganzheit der Schichten wenig Änderung bewirkt haben, — So ist esauch unmöglich, das weitere Streichen des Ausgehen- den beider angeblichen Lager, des einen von Crousbruok Dale naclı Fin Copt Hill und Graiton Dale bei Elton und des andern von Priest- cliff Lowe an im W. von Moneiash weiter zu verfolgen, wohl aber hängt das letztere unmittelbar mit dem bei Chilmerton, welches FarEy’s drittem Lager angehört, und mit jenem von Taddington und Blackwell zusammen, Ähnliche Irrungen Farzy’s ergeben sich noch mehrere im wei- tern Verlauf dieses Lagers, mit deren Beseitigung dann auch dessen erster, zweiter, dritter und vierter Kalkstein in bloss zwei (über und unter diesem Lager) zusammenschmelzen: ja Faney’s vierter Kalkstein muss an einer Stelle (im S. von Chilmerton) wieder zum ersten werden! Auf diese Weise mag sich vielleicht auch erklären, wie F. zu der Meinung von dem Vorhandenseyn eines (im Eingang erwähnten) grossen, langen von N. nach S. gehenden Kalkstein - Faults gekommen sey, welcher eine Verrückung um 2000‘ Höhe bewirkt hätte, obschon H. das Daseyn kleinerer partieller Faults überhaupt und das eines nicht unansehnli- chen N.S.-Faults insbesondere nicht läugnet, welcher jedoch einer an- dern Stelle angehört : er hat das Ausgehende des Toadstones von Copt Hiül bis in den S. von Chilmerton zu Tag gebracht und den Hauptge- birgsrücken der Gegend gehoben; den W.O.-Fault am Süd - Rande des Kalksteins hat H, ebenfalls gefunden; endlich ist noch ein W.O.-Fault am N.-Rande des Bezirkes, welcher vom N.S. - Fault im N. von Copt Hill an nach Castleton geht; dagegen bezweifelt derselbe das Daseyun des von FuRey bezeichneten Faults von Castleton nach Lition. Da Farey’s Ansichten über die verschiedenen Kalk- und Toadstone-Lager gemäss an den meisten Orten die 1— 2 obersten ihrer Lager fehlen müssen, so setzte dieses gewaltige Katastrophen voraus, und auf diese Art leiten ihn unvollkommene Beobachtungen zur Wiederaufnahme na- turwidriger Hypothesen über die störende Einwirkung eines Satelliten, der sich zuletzt auf die Erde herabgestürzt hätte *). 1) Der Toadstone ist daher nicht von unten zwischen die Kalk- schichten eingetrieben, obgleich feurigen Ursprungs, sondern über die Oberfläche der Erde vor dem Niederschlag. der nächsten Kalkschiehte ausgegossen worden, Ä 2) Die Störungen erwähnter Schichten sind nach der Toadstone- Bildung erfolgt, und haben ihn mit betroffen. 3) Aller Toadstone im ganzen Distrikt N. von Middleton Moor ge- hört einem Lager an; von einem zweiten sind keine sichere Spuren. 4) Im Süden dieser Orte kommt vielleicht noch ein zweites ‚' weni- gen ausgedehntes, jüngeres Lager vor. 5) Der bauptsächliche Queer- oder N,S.-Fault geht von Cupt Hi *) Philos, Mag..1807, XXY III; 1808, XXX1. Di bis zum $. von Chilmerton und hat die Schichten in seinem O. geho- ben. Einige kleinere finden sich im O.-Theile des Bezirkes von Bake- well bis Cromford und Wirksworth, und hier, 'wo das Fallen östlich, ist die O.-Seite gewöhnlich die gehobene; andere sind längs der 'N.W.- Grenze, wo das Fallen westlich, und hier ist die W.- Seite gehoben, Diese kleineren sind in grosser Anzahl unter sich parallel, von kurzer Erstreckung und mit ihren Enden nicht genau auf ae Anfänge der nächsten treffend. 6) Die 0.W.-Faults dagegen, ebenfalls zahlreich, haben ein RS sames paralleles und gerades Streichen in der Richtung des Schich- tenfalles. 7) Jeder dieser Längen-Faults ist, gewöhnlich auf der gehobenen Seite, meistens von 1— 2 Erz-erfüllten Spalten ‚begleitet, welche ihm nah und parallel sind. Umgekehrt ist auch jeder der 15—16 Erzgänge dieses Bezirkes, welche ein gemeinschaftliches System paralleler Gänge ausmachen, wenigstens auf einen grossen Theil seiner Erstreckung von einem Fault begleitet. 8) Zuweilen trifft man noch unabhängig vom vorigem ein kleines System paralleler Gäuge, welche ebenfalls die TABEREHUSABENENT be- sitzen, parallel mit dem Schichtenfall zu streichen. 9) Spalten in anderer Richtung sind selten auf grössere Erstreckung Erz-reich. 10) Im Streichen kleinerer Erzgänge ist kein allgemeines Gesetz zu entdecken. Diese Queergänge sind gewöhnlich als mein genom- men viel kleiner, als jene obigen O.W.- Gänge. 11) Alle grösseren Quellen dieses Bezirkes stehen in Verbindung mit den grossen Faults, so dass sich der Vf. keiner Ausnahme erinnert, und desshalb aus dem Vorkommen einer grösseren Quelle stets mit Si- cherheit auf das eines solchen Faults zu schliessen gewöhnt ist. Eben so kommt das Wasser immer von der Oberfläche des Toadstones, den es nicht durchdringen zu können scheint. 12) Eine Stelle, von welcher aus der heraufgestiegene Foadstone übergeflossen wäre, oder eine von ihm auf den unterlagernden Kalk be- wirkte Veränderung hat der Vf. noch nirgends bemerken können, doch ist seine Aufmerksamkeit diesem Gegenstande bisher nicht Peu ER zugewendet gewesen. f Fovnxer: über die Erscheinungen, welche das Silber darbietet, welches in einer Sauerstoff-Atmosphäre flüssig gehalten wird, und Anwendung derselben auf die Geolo- gie (Bull. geol. 200 — 201). Flüssiges Silber in einer Sauerstoff - rei- chen Atmosphäre absorbirt etwa 22mal sein eignes Volumen Sauerstoff daraus, welchen es während des Erkaltens, jedoch erst nachdem seine Oberfläche schon erstarrt ist, wieder entweichen lässt... Dabei ergeben sich — ww — Hebungen und Ergiessungen, Erschütterungen des Bodens, Risse, Dy- kes, Vulkane mit Krateren, Gas-Entwickelungen, Ströme u. s. w., Alles täuschend ähnlich den vulkanischen Erscheinungen unserer Erdoberfläche, zumal, wenn man mit grossen Massen, mit etwa 50 Pf. Silber operirt. Die Erde war einmal in feurigem Flusse, sie hat, insbesondere ‚un- ter dem mächtigen Drucke einer grossen Atmosphäre eine.reiche Menge der sie umgebenden Gase absorbirt, von welchen dann die durch stär- kere Affinität gebundenen, wie das Sauerstoffgas, mit den Metallen und Metalloiden fest vereinigt geblieben sind, während jene mit geringerer Verwandtschaft, wie Kohlensäure und Wasserdämpfe, längere: Zeit. mit den festen Massen in Verbindung blieben und sich erst zu entwickeln . begannen, im Verhältnisse als die Krystallisation im Innern voranschritt und sich noch fortentwickeln, und welche sich noch entwickeln werden bis die Erstarrung beendigt, oder bis sie selbst erschöpft seyn werden, Diese Wasserdämpfe und diese Kohlensäure sind es; welche nun die vulka- nischen Erscheinungen hervorrufen. Warum aber findet man Stickstoff in nur so. geringer Menge: unter den vulkanischen Ausscheidungen ? hatte er sich mit den geschmolzenen Massen gar nicht vereinigt? hat es sich schon früher entwickelt ? fi u Ner£z Bouser: Abhandlung über die Aushöhlung der Treppen-Thäler, vorgelesen bei der Franz. Akademie am 22, Juli 1833 (®Institut, 1833; I, 94—95, Auszug). Treppenförmig abgesetzt sind die Thäler der Seine, der Marne, der Garonne, der Rhone, des Allier, der Loire, des Tarn, der Ariege, des Lot, der Aveyron, des Gers, der Aude, des Adour, des Gave de Pau, so wie vieler anderer Euro- päischen, und nach Vorner auch Amerikanischen Flüsse, Auch gewisse andere -Erscheinungen wiederholen sich in allen Treppen-Thälern, wor- aus sich mithin auf eine grosse einstige Verbreitung der sie bedingen- den Ursachen schliessen lässt, woran sich dann wieder mancherlei Fol- gerungen knüpfen, Diese Treppenthäler sind offenbar dadurch entstan- den, dass der sie durchströmende Fluss sich periodisch ein immer tiefe- res und immer schmäleres Bett gegraben, deren jedes an nur einer: oder an zwei Seiten treppenförmig gegen das nächst frühere abgesetzt ist. Aber die jedesmalige Wassermasse des. Flusses: musste der Ausdehnung eines jeden dieser successiven Thäler proportional seyn, so dass die Seine in ihrem letzten Thale 10mal, im vorletzten 50mal, und im‘ vor- hergehenden (dem ersten von allen), wo es auch das Plateau der Brie und den grössten Theil des Pariser Beckens in sich begreift, ganz un- berechenbar mehr Wasser in sich enthalten hätte, als jetzt. Das be- weisen auch die ungeheuren Felsenblöcke, welche diese Wassermassen einst mit sich geführt, während die heutige ‚Seine kaum einen kiesigen Sand von'der Stelle rückt. Daher können die Quellen dieser successi- ven Ströme nicht jederzeit dieselben gewesen seyn. Das früheste, brei- - m. teste dieser Thäler leitet der Vf. von den Diluvlal-Gewässern, die nach- folgenden aber von post -- diluvianischen Wassern' her, versteht jedoch unter dem Diluvium das der Geologen, welches früher gewesen, als die Denkalionische Fluth, früher als selbst das Auftreten des Men- schen auf der Erde. Beweisse des ehemaligen Eintretens eines sol- chen Diluviums sind ausser den Treppenthälern und den grossen auf ihren oberen Stufen angehäuften Blöcken, die in allen Theilen der Erde über dem möglichen Bereiche, der Flusswasser zerstreu- ten Fels - Blöcke und angehäuften Geschiebe, die Fortführung der kostbaren Stoffe [Gold und Edelsteine ?} mitten unter die unerschöpfli- chen Sand- und Geschieb-Ablagerungen, die Ausebnung grosser Land- strecken, deren Boden aus harten, und bis senkrecht aufgerichteten Felsschichten besteht, endlich die Spuren einer Ortsänderung „ welche die Gebirgsmassen äusserlich an sich tragen, ohne im Innern verändert zu seyn, — Dazu gesellen sich nun noch drei Umstände , welche die Ursache, die Art und den Ursprung jenes gewaltsamen Umsturzes näher zu bezeichnen geeignet sind: 1) das Verschwinden mehrerer Arten gros- ser Thiere zur Zeit der Diluvial - Ablagerungen ; 2) die Absetzung der Überbleibsel der Reste dieser Thiere in den kältesten Zonen, da sie selbst doch zu ihrer Existenz ein warmes Klima bedurft haben ; 3) das fortwährende Erscheinen der Aerolithen seit jener Zeit, da solche früher nie niedergefallen waren. Die geologische Zeit, wo jene Ereignisse Statt gefunden , scheint dem Verf. zwischen die der Absetzung der ge- wöhnlich so genannten mittlern und obern Tertiär-Ablagerungen zu fal- len, welche letztere demnach post-diluvisch in seinem. Sinne sind. Dr. Meyen: über die Erhebung der Chilenischen Küste in Folge des grossen Erdbebens von 1822 (Bercn. Annal. 1834, XI, 129—133). Meven bestätigt vollkommen die Beobachtung , welche Mrs. Granuam (jetzt Carcorr) in erwähnter Beziehung gemacht, und vertheidigt: sie’ gegen die ungegründeten und verkehrten, Angriffe des Präsidenten GrREEXoUGH, theils nach eigenen Beobachtungen, die er noch zu Falparatso und Copiapo gemacht, theils:nach den Berichten, welche von CasrıLLo Ar»o in: Mercurio chileno 1828, p. 345 und OnorkE Bunster in:der Abeja argentina: nro. XI, p- 38 mitgetheilt worden. Nach Mrs. Grasam war die erste: grosse Erschütterung am 19. Noy. zu Palpa- raiso: um 101 Uhr und ‘währte 3 Minuten; nach Busster um 10, und währte A Minuten; nach‘ Don CastıLLo zu Santiago um 10 Uhr, 54° und hatte 2° 20° Dauer; nach Regulirung, der Uhren aber, wozu Don CastızLo kaum genügende Mittel gehabt haben möchte, wäre diese Er- schütterung zu Santiago gegen 3 Minuten später als zu Valparaiso er- folgt, Die Zeit der kleineren Stösse soll.an den verschiedenen Orten nicht zusammengefallen seyn, Auch die Erhebung der Küsten zu Val- paraiso um 4’ konnte M, 1831 noch genau beobachten, indem: biedurch Felsen mit Muscheln bedeckt, wie sie sonst nur unter Wasser vorkom-, men, über den Seespiegel emporgehoben worden, auf welchen man so- gar noch Beste von Laminaricn sehen konnte, Diese Beobachtang hatte Mrs. Gramm gleich Anfangs mit Hülfe eines über das Wasser emporgehobenen Wraks gemacht. Im Hafen von Copiapo kann man an der horizontalen Auswaschung in den emporgehobenen Muschelbänken mehrere successive Hebungen erkennen. 111. Petrefaktenkunde. L. Acassız: Recherches sur les Poissons fossiles, Livraisons III, IV, V. Neuchätel 1834—1835 (vgl. Jahrb, 1834, S. 484—489). Bandl Allgemeines, I. Nachweisungen über dievom Vf. untersuchten‘ Sammlungen fossiler Fische us. w. Die Fortsetzung ist in ein Feuilleton (S.39—64 und 73) verwiesen, und bezieht sich auf die Sammlungen in Frankfurt, Bonn und Grossbritannien, über die wir den besonders abgedruckten Bericht S. 491 schon mittheilten. Die früher angegebenen Lokalitäten, von denen der Verf. die fossilen Ar- ten noch nicht untersucht , vermindern sich hiedurch beträchtlich an Zahl. — BandH. Ganoides. S. 85—200 [5te Lief.). Der Text bietet den Rest der Beschreibungen der I. Fam. Lepidoi- des, A. Heterocerci (S. 85—176); eine Revision der früheren Klassifikation derselben [vgl. Jahrb. 1833, S. 471 — 473], wie solche in iR Folge zahlreicher neuer Entdeckungen nöthig geworden (S. 172 — 180), und endlich den Anfang der Beschreibungen derB.Homocerci, wovon die von Dapedius fertig, die von Tetragonolepis begonnen ist (S. 181—200 ....). Jene Klassifikation der Heterocerci gestal- tet sich nun auf folgende Art: a Fusiformes, a. pinnis dorsalibus 2. ß.squamis granulifor- y. pinna dorsali 1. mibus. 1. CephalaspisAc. 4. Acanthodes. 7. Amblypterus. Lyellii, Bronnii, macropterus, rostratus, sulcatus, eurypterygius, Lewisii, latus, Lloydii. BEN N \ATOTBEER,. 2. Dipterus Sene. 5. Cheiracanthus. Olfersii, | Muxcn, Murckisoni, , Agassizii, macrvlepidotus, minor, nemopterus, —- 5396 — ER s dorsaliis 2. P. Me granulifor- ». pinna dorsali 1. "mibus. 3. ‚OsteötepikVanune., 6 . Cheirolepie. | punctatus, macrolepidotus, Traillii, striatus. mierolepidotus, " Urachus. 8. Gyrolepis. arenatus. giganteus, Albertii, tenuistriatus, maximus. 9, Palaeoniscus. * squamis laeribus. Vratislaviensis, lepidurus, ' Duvernoy, minutus, Blainvillei, Voltzii, ‚angustus, fultus, carınatus, glaphyrus. *: squamis striatis. Robisoni, striolatus, ornatissimus, elegans, eompftus, nacrophthal- mus, longissimus, macropomus, magnus, Freieslebeni. b Compressi, elati, a. pinnis dorsalibus 2. ß. squamis granulifor- | mibus. 10. Platysomus. 11. Eurynotus. species 5 (wie früher). species 3 (s. unten)., Im speziell beschreibenden Theile folgt nun noch von VW. Palaeoniscus die Fortsetzung ; in deren Eingang (S.. 85) bemerkt wird, dass der unter Nr. 2 (S. 488 des Jahrb.) als zweifelhaft angegebene Yorkshirer Fisch bei Youne ein Lepidotus aus Lias, und Nr. 4 bei Gibson ein wirklicher Palaeoniscus ist. Dann folgeu — 597 — (S.. 85—88) die, allgemeinen [uns: schon. manchfach bekannten, ER Jahrb. 1834, S. 468—470 etc.] Verhältnisse des unteren Kohlenkalkes von Burdiehouse nach Hısserr’s Abhandlung (Transaect. Soc. Edinb. vol. XIII), worin. jedoch der S. 24 angeführte Amblypterus zu Eurynotus ge- . hört. Diese Lokalität hat die 3 zunächstfolgenden Arten: geliefert, deren Schuppen ‚,. gegen. die sonstige Weise der Fische dieser Formation ge- streift sind. 13. P. Robisoni Hıre. Ac. S. 88—90, Tf. Xa, Fig. 1, 2. 14. P. striolatus As. S. 91—92, Tf. X2, Fg, 3 und 4, 15. P. ornatissimus Ac. S. 92—93, Tf. Xa, Fig. 5—8; von Bur- die-House und von Burnt Island. 16. P. elegans Ac. S. 95—97, Tf. Xb, Fig. 4—5, (Palaeothrissum elegans Sspew., G@eol. Trans., B., II, 37 f., pl. ıx, Fig. 1) in Magnesian-Kalk Englands, Midderidge, E. Thickley, Dar- lington, Clarence Railway bei Mainsforth, West Bolden, Houghton the Spring, Witley bei Shields, Rushiford). 17. P. comptus Ac. S. 97 — 98 (Palaeothrissum magnum et P. macrocephalum Sepew. |, c. pl, vım, Fig. 1, 2; plı ıx, Fig. 2) mit vorigem. 18. P. glaphyrus Ac, S. 98—99, Tf. Xe, Fig. 1, 2, ebendaselbst. 19. P., macrophthalmus Ac. S. 99—100; Tf. X, Fig. 3, ebenso. 20, P. longissimus Ac. S. 100—102, Tf. Xe, Fig. 4, dessg]. 1. P. fultus, S. 102 — 103, Zusätze aus Hırcacock’s Werk über Massachusetts. 2. P. Duvernoy, S. 103, Zusätze. 7. P. magropomus, S. 103—104 Zusätze, 21. ?P. carinatus Ac. S, 104—105, Tf. IVp, Fig. 1, 2 (Report of the 4the Meeting, p. 76) von New Haven in einer Sphärosi- derit-Niere, Der Palaeoniscus von Gamrie (Report p: 76) gehört zu Dipterus S.u iV. Amblypterus: Zusätze (S. 105—112). 6. A. Agassizii Münst. Ac. S. 105—106, Tf, 1Va, Fig. 1—8. Von Esperstädt zu Thüringen in Münster’s Sammlung. 7. A. nemopterus Ac. S, 106—109, Tf, IVb, Fig. 1, 2. In Sphä- rosiderit-Nieren von New Haven bei Leith aus den bituminö- sen Schiefern von Wardie in Schottland. 8. A. puncetatus Ac, 'S, 109—110, Tf. IV, Fig, 3—8. Eben- daselbst. 9. A. striatus Ac. S, 111—112, Tf. IVb, Fig. 3—6. Mit vorigen. U, Dipterus Sepew. Murcn, (früher Catopterus Ac.): Zusätze (S. 112—117). Nach zahlreichen Untersuchungen an Ort und Stelle ist zwar die Rücken-Flosse wirklich doppelt, aber alle aufgestellten Ar- ten scheinen zu einer vereiniget bleiben zu müssen, welche den Namen D. macrolepidotus erhält. Dieses Geschlecht ist nicht zu verwech- seln mit Diplopterus, das zu den Sauroiden gehört, = 598 — m. Osteolepi is Ac, Varenc. et Penttann S 113, 117 — 123). a Pleiopterus Ac. (in Report etc. p. 5. — 1.0. mäcrolepidotus Var. Pemt. Ac. S. 119— 121; Tf. IIb, Fig..1—4, Me, Fig. 5 und 6 in den Schiefern zu Caithness und Pomona. | 2.0. mierolepidotus Var. Pentz. Ac. S, 121 — 122, Tf. Ile, Fig. 1—4, mit voriger. 3. OÖ. arenatus Ac. S, 122—123, Tf.IId, Fig. zz in den Geoden von ne IM. Acanthodes, Zusätze, S. 124 — 125. Dieses Geschlecht hat nach neueren Beobachtungen an A. Bronnii wirklich auch Bauchflos- sen, die sehr klein, jedoch ebenfalls mit je einem Stachelstrahle ver- sehen sind. 2. A. sulcatus Ac. S. 125, T£. Ic, Fig. 1-2. In den Geoden von New Haven. ; VL Cheiracanthus Ac. S. 125—128. Die Beschaffenheit der Schuppen und der Flossen ‚verhält sich ganz wie bei Acanth odes, nur dass die Rückenflosse, statt hinter der Afterflosse zu stehen, sich mitten auf dem Rücken zwischen Bauch- und After-Flosse befindet, Auch sind die Knochen besser erhalten, so dass sich ein grosses Maul, kleine spitze, anscheinend mehrreihige Zähne, und sehr zahlreiche feine Kie- 'menhaut-Strahlen erkennen lassen. 1) Ch. Murchisoni Ac. S. 126— 127, Tf. Ie, Fig. 3 und 4. Ebenfalls von Gamrie, wo diese Art $ Eins vorkommenden Fische ausmacht, obschon Pentuann sie noch nicht kannte, . 2%, Ch. minor Ac. S. 127—128, Tf. Ie, Fig. 5. In den Schiefern von Pomona. VIII. Cheirolepis Ac. S. 128—134, heeität. die kleinen rhomboi- dalen, mit Schmelz belegten Schuppen der 2 vorhergehenden, aber diese Schuppen sind aussen konvex und mit verschiedenen Zeichnungen nach Verschiedenheit der Spezies versehen. .Die Flossen sind ungefähr wie bei Acanthodes gestellt, aber statt aus weichen Strahlen und je einem vorderen grossen Stachelstrahl gebildet zu seyn, bestehen sie alle aus sehr- feinen, langen, zweitheiligen Stachelstrahlen,, die sich gut er- halten haben, und der vorderste derselben ist jedesmal längs seiner Vor- derseite mityandern kleinen schlanken, Dachziegel-förmig übereiander- liegenden Strahlen wie mit Schuppen versehen. Die Schwanzflosse ist ganz wie bei Palaeoniscus gebildet, das Maul ist sehr weit gespalten, ‚mit kleinen Zähnen und einigen grösseren en sr wie bei den Sauroiden. 1. Ch. Trailli Ac. S. 130—131, Tf. Id, Ie, Ei 4. In den Schie- fern auf Pomona. 2. Ch. uragus Ac. S. 132— 134, Tf. Ie, Fig. 1—3. (Zweiter Ichthyolith von Gamrie, Pentrann in @eol. Trans. B. II, 364,) In den Geoden von Gamirie. » - 509 - IX. Gephalaspis Ac, 135—152,. Kopf breiter als hoch, von oben einen halbmendförmigen grossen Schild darstellend, ohne Nähte, dessen zwei Hörner nach hinten sehr verlängert sind und den Körper weit überragen. Die Augen mitten darauf, nahe beisammen, klein. Rücken im Nacken am höchsten, Schwanz der Heterocerci. Erste Rückenflosse vom Nacken bis zur Mitte des Rückens reichend, Die Afterflosse be- ginnt mitten unter der 2. Rückenflosse. Alle diese Flossen vorn mit einem starken Stachel, dahinter mit feinen faserigen wohl nicht artiku- lirten Strahlen. Brust- und Bauch-Flossen . ». . »; Grosse Schie- nen bedeckten den Körper, wovon wenigstens die oberen und unteren jede aus mehreren Schuppen zusammengesetzt zu seyn scheinen. Vor- kommen lediglich in Old red Sandstone Englands und Schottlands, wor- über der Vf, weitere Details besonders in Beziehung auf die sie beglei- tenden Fossilreste nach Murcnıson anführt (S. 138—142). 1 C, Lyellii Ac. S, 142—147, Tf. I, Fig. 1—5, Tf. In, Fig. ‚1-5. In den Cornstones der Grafschaften Hereford und Brecknock, zu Whitbach bei Ludiow und bei Kidderminster, dann zu Glammis in Forfarshire (Schottland). 2. C, rostratus Ac. S. 148 — 149, T£ P, Fig. 6%. Zu Whitbach. 3. €. Lewisii Ac. $, 149—150, Tf. IP, Fig. 8. Ebenda. 4. C. Lloydii Ac. S. 150-152, Tf£f. bb, Fig. 9—ı1, In Wales mit erstrer, X. Eurynotus Ae. S. 1553—160. Neben Amblypterus, womit die paarigen Flossen übereinkommen , während der platte Körper und die Rückenflosse mehr an Platysomus erinnern. Rückenflosse längs des ganzen Rückens, mit sehr langen Strahlen vorn; die Afterflosse steht deren hinterem Theile gegenüber, und ist vorn ebenfalls viel höher ; Schwanzflosse klein; Bauchflossen sehr gross, mitten am Bauche; Brust- flossen noch läuger, so dass ihre Spitze bis zur Einsenkung der vori- gen reicht; doch haben beide weniger Strahlen als bei Amblypterus. Kopf klein. ‚Zähne sehr klein und stumpf. Schuppen mittelmässig, 1. E.crenatus Ac. S. 154—157, Tf, XIVa und XIVb, Im Kalk von Burdiehouse. 2. E. fimbriatus Ac. S, 157—159, Tf. XlIVe, DB 1, 2, 3, zu New Haven bei Leith. 3. E. tenuiceps Ac. S. 159-160, Tf. XIVe, Fig. 4—5. In bi- tuminösem Schiefer der Bunten - Sandstein - Formation zu Sun- derland in Massachusetts. XI. Platisomus Ac. S. 161—171. Die früher angegebenen Cha- raktere und 5 Arten (Jahrb. 1833, S. 473). 1. P. gibbosus Ac. $S. 164—167, Tf. XV, Fig. 1—4. 2. P.rhombus S. 167—168, Tf. XVI. 3. P.striatus $S. 168—169, Tf. XVII, Fig. 1— 4. P. macrurus S. 170, Tf. XVII, Fig. 1— 5. P. parvus S. 170—171, Tf. XVII, Fig. 3. — 60 — XII Gyrolepis Ac. 8. 172—.176.- Ebenso: die drei ersten der frü- her beschriebenen 4 Arten, nebst einer neuen. Der frühere G. asper Erkurzi 'zu Acralepis. | 1. G. Albertii Ac. S, 173— 174, Tf. XIX. 2.'G. tenuistriatus Ac. S. 174—175 ‚TE XIX. 3. G. maximus Ac, S, 175, T£f. XRX.- | 4. G. giganteus Ac. S. 175 — 176, Tf. XIV (Fremine in Edinb. Journ. nat. science. N. S. Nr. II, pl. 1): ungeheure Schup- pen oft 2” breit im Old red Sandstone von: Pertshire in Schottland (Drumdryan südlich. von Cupar und Clashbinnie ‚bei Errol). b. Homocereci. XII. Dapedius-Ac. S. 181—185 (vergl. Jahrb. 1833, S. 474), In Lias. | -1, D. politus DE 1A B£cue Geol. Trans. u, pl. VI, Fig. 1— 4, Ac. S. 185—190, Tf. XXV, Fig. 1. Zu Lyme Regis. 2. D. granulatus Ac. S. 190— 192, Tf. XXV, Fig, 2—5 und 6 ab, Mit vorigem; seltener, 3. D. punctatus Ac, S. 192 — 195, Tf. XXV, Fig. 6. d, 7, 8, 9, Tf. XXVa. Ebenso. 4. D. Colei Ac. S. 195—196, Tf. XXVb, Fig. 1—7 Dar. poli- tum Couz, plate in fol.) Im Lias vn. . . 2. 5. D. altivelis gehört zu Semionotus latus, 6..D. fimbriatus Ac. Feuill. p. 9, zu Lepidotus, XIV. Tetragonolepis Bronns, Ac. S. 181 — 185 und 196. Alle im Lias. 1. T. semieinctus Bronn, Ac. S, 196198, Tf. XXU, Fig. 2, 3, Württemberg. 2. T. confluens Ac. S; 199, Tf. XXIHa, Fig. 1. Von:Lyme Regis. | | 3. T. speciosus Ac. S. 199—200, Tf. XXillb. Eben daher. BandIV. Ctenoiden [vgl. Jahrb, 1834, S. 244]. IV. Smerdis, Fortsetzung, GE: 1.8 ee Ac. S. 33—52 ...., Tf. VII, Fig. 1, 2 Holocentrus maculatus Zttiol. Veron. tb. LVI, Fig. 3 + Amia Indica ib. XXXV, Fig. 4; Bramv. Ichthiol. p- 43 und 45). Tertiär, Vom Monte Bolca. N ‚In. der Note auf S. 33 bis ‘52 findet sich die kritische Revision der fossilen Fische der Ittiolitologia veronese aufgenommen, welche der Vf. in diesem Jahrbuche (1835, S. 290—316) mitgetheilt hat. Das Feuilleton enthält S. 21 —28 die Erklärung zu den mit den 4 ersten Lieferungen ausgegebenen Abbildungen, S. 70—72 die zur 5ten Lieferung, S. 65—69 eine systematische Anordnung der verschie- denen Stellen des Textes mit Beziehung auf. die einzelnen Seiten, S. 39—57. und S. 75—76 die schon oben erwähnten Berichte über des Vfs, neuere Forschungen; S, 57—64 allgemeine Betrachtungen. — 601 — Mit der vierten Lieferung sind 20, mit der fünften 28 Tafeln aus- gegeben worden. Da der Verf. Anfangs August wieder nach England zurückgekehrt ist, um die dort begonnenen Arbeiten zu vollenden, und er erst im Oktober oder November von da zurückzukehren gedenkt, 30 wird die Fortsetzung dieses Werkes erst im April 1836, dann aber ? neu mit einander, Be W. Nico: Beobachtungen über die Struktur leben- der und fossiler Koniferen-Arten. Eine Vorlesung b. d. Wernerisch. Soz. in Edinb., 1833, 14. Dezemb. (James. Edinb. N. phit. Journ. 1834, Januar XVI, xxxı, 137—158, Pl. ır, 11, ıv). I. Queer- sehnitt. "A.’Die Stämme lebender Koniferen (Pinus, Taxus, Juniperus, Cypressus, Thuia) bestehen aus konzentrischen Jahresringen, welche auf dem horizontalen Queerschnitt unter sich ungleich sind, jedoch im Allgemeinen nach Aussen dünner werden (von 4 bis 5‘ bei 4- bis 150jährigem Alter). Bei Pinus larix und Juniperus communis zeigt sich grosse Abwechselung in der Dicke derselben. Von Callitris und Dammara aber hat der Vf, keine, von Araucaria nur zwei Arten untersucht, wovon ein junges - Individuum von A. Brasiliana gar keine, ein altes von A. Cun- ninghami aus Neuholland nur durch leichten Farbenwechsel , nicht durch eine scharfe Linie, angedeutete Abgrenzung von Jahresringen zeigte, obschon diese bei Pinus- Arten sehr warmer wie kalter Gegenden vorhanden ist. B. Zellgewebe, Unter de Vergrösserungs-Glase Entehicherdee man bei 400facher Vergrösserung an sehr dünnen Holzscheibehen das Zellgewebe, welches die einzelnen Jahresringe in Form eines Gitterwerks zusammensetzt. Die radialen Streifen desselben sind dickere und dün- nere, wovon die letztern zuweilen im Ziekzack gebogen sind: sie bilden mit den konzentrischen jenes Netzwerk, dessen Maschen quadratisch, oder gegen die dichtere Peripherie der Jahrringe hin queer - länglich sind, gegen die Mitte zuweilen aber auch 5— 6-eckig werden, indem sich die sie bildenden Streifen an den Kreutzungs - Punkten dann ver- dicken, und zwar öfters an Europäischen als an Amerikanischen Pi- nus-Arten. Bei Juniperus und Thuia waltet die viereckige Ge- stalt der Maschen vor; bei der Araucaria aber herrscht die grösste Unregelmässigkeit, indem die Maschen zwar eine gleiche Grösse vom Mittelpunkte bis zur Peripherie, und eine gleiche Breite und Länge zu haben pflegen, aber, wenn sie sich der quadratischen Form nähern, sind ihre Seiten gewöhnlich minder geradlinig, Merkwürdig ist ferner bei der Araucaria der geringe Zusammenhalt zwischen den radialen Streifen, so dass es kaum möglich ist, ein dünries Horizontal-Scheibcehen mit mehreren solcher Streifen abzuschneiden. Bei Pinus strobus, P, Canadensis u. a, sind die Streifen oder Wände der Zellen Jahrgang 1835. 39 ce — dünn -und nehmen weniger. Raum ein, als die ‚Lichter derselben; bei “andern ‚ wie beim Ta xus, ‚der eines harten Holzes wegen bekannt, ist es umgekehrt. Selbst. ein geübtes Auge wird daher auf diese Weise die Pinus-Arten unter sich. nicht, aber Ju niperus s und Th u ia von Pinus, und Araucaria und Salisburia an ihrem unregelmässi- gen Zellgewebe von vorigen unterscheiden. $ €, Lücken. Zuweilen erscheinen in diesem rechtwinkeligen Ma- scherwerke grössere runde Öffnungen (Pinus strobus, P, sylve- stris, P. abies, P. larix), welche der Vf. jedoch bei andern Arten noch nicht zu beobachten im Stande war (P. picea, P. Canadensis, P, cedrus, Juniperus, Thuia, Cupressus, Salisburia, Arau- earia).. In dünnen Holzscheibchen scheinen sie ganz leer zu seyn; es sind die Mündungen von Längen-Röhren, welche ‚gleichwohl ihrer gan- zen Länge nach mit dünner häutiger Substanz in verschiedener Rich- tung durchzogen sind [Harzgefässe ?]. U. Längenschnitt. Parallel dem Radius zeigt er die Gefässe |Porenzellen] der Länge nach verlaufend, weiter am innern , enger am äussern Rande der Jahresringe, geradlinig oft in grosser Erstreckung, zuweilen aber auch krumm und sich durchkreutzend, zuweilen rechtwinke- lig durchschnitten von Büscheln schmaler Linien, die über mehrere Jahresringe ohne Unterbrechung fortsetzen [Reste der Markstrahlen]. Diese Gefässe sind an einigen Stellen leer, an andern enthalten sie Gruppen mehr oder minder zahlreicher runder Körper, die der Vf. Schei- » ben, discs, nennt. [Es sind die sog. Poren der Porenzellen]. Sie sind etwa 7000 Zoll gross, jedoch nach den Arten ungleich, auch grösser auf der innern Seite der Jahresringe, als auf der äusseren derselben, wo sie an engen Gefässen zuweilen ganz verschwinden. Wo sie sich einander mehr nähern, werden sie oval, oder gar stumpf viereekig. Sie bestehen aus mehrern konzentrischen Linien. Zuweilen biegen sich die Zwischenwände der Gefässe wellenförmig an ihnen herab, Sie stehen ‚bald in einfacher Reihe auf jedem Gefässe (Pinus sylvestris,P. Abies, Juniperus, Thuia, Cupressus); bald kommen sie in ein- facher und doppelter Reihe zugleich in derselben Art vor (P. strobus, P. Canadensis, Taxodium disticha, Araucariae); die Scheiben der zwei Reihen stehen nebeneinander (P. strobus, P, Canaden- sis, Taxodium), oder alterniren (Araucaria) — Ein bei London gezogener, 4’ dicker Stamm von Taxodium disticha ist im Kernholze, auf 4”’ von der Mitte an, kastanienbraun, weiter hinaus hell von Farbe: bier sind die Scheiben-Reihen theils ein- fach, theils doppelt; dort kommen nur einfache vor, und die Scheiben sind so dunkel, dass man deren "konzentrische Linien fast nicht unter- scheiden kann; zugleich sind die Gefässe mit Fasern überzogen, welehe sich einander rechtwinkelig, die Gefässe aber unter Winkeln von 45° durchkreutzen, und auch auf dem konzentrischen Längenschnitte, mit dem Ausgeheuden der Markstrahlen, so vorkommen. Auf dem Horizontal- = = Schnitte sind die Maschen des dunklen Kernholzes viel enger, als die des helleren äussern Holzes! & Taxus baccata scheint nur einteihige Scheibchen zu esttlent welche ‘kleiner und dunkler als die im Kernholze des vorigen sind; äuch sind die Gefässe sehr enge, Queerfäsern aber nur wenige Ferne den, welche jedoch die Gefässe fast rechtwinkelig, sich untereinander daher wenig und nur sehr spitzwinkelig durchkreutzen, Die Markstrah- len des konzentrischen Schnittes zeigen 3—4 etwas elliptische Maschen fast wie im dunklen Theile der vorigen Art. — Bei Salisburia sind die Jahresringe weniger scharf von ein- ander geschieden, als bei den Pinus-Arten; die Maschen sind vier- eckig, aber oft sehr unregelmässig und ungleich. Auf dem Längen- schnitte sind die Gefässe gerader als gewöhnlich; ihre Scheiben sind weniger gruppenweise vertheilt und’ einreihig, wenigstens in dem un- tersuchten kleinen Exemplar. Auf dem radialen Längenschnitte bemerkt man die Queerfasern, auf den konzentrischen die Markstrahlen mit sel- ten mehr als 2 Öffnungen (Zellen). Die Araucarien, wie erwähnt, lassen die Jahresringe nicht deutlich unterscheiden. Auf dem radialen Längenschnitte erscheinen die Scheiben 1 und 2reihig, bald in Gruppen, bald auch nur in einer ein- zelnen Reihe. In den Doppelreihen liegen die” Scheiben wechselsweise, und die Reihen hören oben und unten ganz plötzlich auf, Die Schei- ben sind grösser, als bei Taxus, aber kleiner und gleichförmiger, als bei irgend einer Pinus, wo die Scheiben nebeneinander liegen; sie sind sechsseitig statt rund, doch sind swei ihrer Seiten gewölbt. (Wären 3— 4 Reihen nebeneinander, so würden die Scheibchen ganz sechsseitig seyn.) Auf dem konzentrischen Längenschnitt fliessen die eliptischen Mündungen der Zellen in den Maärkstrahlen oft zusammen. Anwendung auf fossile Hölzer. Unter den fossilen Ko- niferen gibt es welche mit, und andere ohne Jahresringe ; die ersten sind häufiger; letztere sind in der Lias-Formation von Whitby verkie- selt vom Vf., in dem Steinkohlen - Gebilde bei Newcastle ebenfalls ver- kieselt, und in mehreren Exemplaren im Sandstein - Bruch zu Craigleith zuerst von JAMEson aufgefunden worden und diese letzteren bestehen aus kohlensaurem Kalk mit etwas Eisen und kohliger Materie. Der im Oktober 1833 zu Craigleith gefundene Stamm ist einer der schönsten, die bis jetzt vorgekommen sind. Er ist stielrund, fast 3’ dick , unter — 57° aufgerichtef, und auf 15° Höhe bereits mit aller Vorsicht vom Gesteine befreit. Ein Bruchstück von seinem obern Ende zeigt die Koniferen - Struktur auf das Vollkommenste, nur sind gegen das eine Ende des Stückes hin die Gefässe sehr verdreht. Die Farbe ist aufdem Queerbruch graulich-, auf dem Längenbruch bräunlich-schwarz. Wo die Struktur am besten erhalten ist, ziehen krumme Linien von - dunklerer Farbe hindurch. Auf dem radialen’ Längenschnitt sind die Gefässe sehr verdreht; wo sie aber besser erhalten, da erscheinen Schei- non von sechsseitiger Form in 2—3—4 Reihen IUEDFRSUNET. auf ihnen; > = IB = doch sind sie nicht sehr in die Augen fallend. Im konzentrischen Län- genschnitte siud die Gefässe ebenfalls sehr. verdreht ; ihre Zwischen- wände sind stellenweise eben so (durch Markstrahlen 6) verbreitet, wie bei den Araucarien, womit dieser Stamm ausser der Anzahl der Scheiben - Reihen [vgl. jedoch unten] am meisten Äbnlichkeit ‚hat. — Das erwähnte Exemplar von Whitby ist nur klein, und lässt auf dem radialen Längenschnitte keine Scheiben erkennen, woraus jedoch nicht gerade zu folgern, dass solche nicht vorhanden gewesen sind, weil sie ‘im fossilen Zustande überhaupt sehr undeutlich zu werden pflegen. — Denn an einem anderen Exemplare von da, aus den obern Theilen des Lias, welches ebenfalls keine Jahresringe bemerken lässt, entdeckt man einige Scheibchen, jedoch auf einem nur kleinen Theile des Längen- schnittes,. Sie scheinen so gross, wie in ‚manchen lebenden Pinus- Arten, und wie in diesen rund, meist ein- doch auch zwei-reihig, in den Reihen nebeneinander liegend, ebenfalls wie bei den lebenden Pinus- Arten, Auf dem übrigen Theile bemerkt man nichts von den Scheib- chen, so dass Wırnam aus dem einen Ende dieses Bruchstückes eine Peuce, aus einem andern einen Pitus oder Pinites, und aus der dritten, wo treppenartig vertheilte Queerlinien auf den Zwischenwänden der Gefässe bemerkt werden, eine Anabathra gemacht haben würde, Auf dem konzentrischen Längenschnitte erscheinen stellenweise zylin- drische oder elliptische Erweiterungen der Zwischenwände (Markstrah- len) mit einer Reihe runder Öffnungen. — Ein andres schönes Exemplar von Whitby zeigt auf dem Queerschnitte deutliche Jahresringe und eine vollkommene Koniferen-Struktur. Auf dem radialen Längenschnitte er- scheinen auf einer nur kleinen Stelle einfache und doppelte Reihen dun- ler Scheibchen, die in erstern rund, in letztern mit einander alternirend und vieleckig sind. So würden die’ Jahresringe denen lebender Pi- :nus-Arten, die Scbeibehen denen der Araucarien entsprechen. Von diesem Stamme hat der Vf. einige Abbildungen für Wırmam in die erste Ausgabe seines Werkes geliefert, wie dieser auch anführt; allein Nico hat auch alle anderen Abbildungen von Hölzern aus dem Lias. dahin gefertigt, obschon Wrruam hievon nichts sagt. ‘Einige andere mehr vergrösserte Abbildungen. vom nämlichen Individuum hat Wıruam in der 15ten Tafel der zweiten Ausgabe unter dem Namen Peuce Lindleyana gegeben. Die zweite Figur soll den radialen Längen- schnitt von dieser Art darstellen; allein sie gleicht demjenigen, welchen Nıcor selbst besitzt, so wenig, dass er es um so mehr bezweifelt, als er nur die Erlaubniss gegeben, einen Queerschnitt für Wırkam zu neh- men. Die Figur linker Hand stellt einreihige Scheibchen, als aus zwei konzentrischen unregelmässigen Zirkeln zusammengesetzt, dar, während N. in seiner eignen Figur die Scheibchen nur sehr undeutlich , jedoch vieleckig und meist in zwei Reihen wahrnimmt, Auch im Texte be- hauptet Wırsam irrig (Ausg. 1I, S. 61), dass die Scheibchen „rund wie _ bei den lebenden Koniferen, jedoch nicht immer einreihig wie bei die- sen seyen“, und gründet auf diese irrige Ansicht sein Genus Pinites, = m = So ent hält di e Liäs-For irtsoht von Whitoy wenigstens dreierlei Koni- feren, obschon WirHam behauptet, dass alle ‚Längenschnitte der Stämme von Whitby einander so ähnlich ‚seyen, dass ı er. sie in das Genus Peuco veteikigen müsse; MAR De eine VVerlieseit; wie die Arau cari en ohne Jahresringe; Y 2) eine andere, wie die Pinus- -Arten mit Jahresringen, und mit Scheibehen, welche‘ wie bei diesen Sestaltet und geordnet sind; 3) die dritte, ebenso mit Jahresringen , aber mit alternirend zwei- ferhigen. polygonen Scheibchen. RN m ""Wırtam gibt nöch "andere Durchschnitte von Lias - Stämmen ı vou Whitby ; ; der Vf. aber beschränkt ‚sich nun nur noch auf die Erläuterung eines Fossiles aus dem porphyrischen Pechsteine ‚des Scuir der Insel Eiyy, wovon Wırwam irrthünlich. sagt, dass es aus dem Lias beim Scuir herkomme. Auf dem Queerschnitte desselben erscheinen deutliche Jah- resringe und fast auf dessen ganzer Fläche die netzartige Struktur der Koniferen, welche jedoch gegen den äussern Rand hin stellenweise ver- dreht oder undeutlich ist, und durch getrennte oder zusammenfliessende runde Spath-Theile ersetzt wird, die sich in derselben Form auch im Innern der regelmässigen Textur einzeln zeigen und desshalb dort für Lücken gehalten worden sind. Aber der allmähliche Übergang in jene grössere Massen und das Erscheinen netzförmiger Stellen in ihrer Mitte Leweist das Irrige jener Ansicht. Im radialen Längenschnitte erscheint keine _ Spur von Scheiben , und die Gefässe sind sehr verdreht, und durchkreutzt , ‚ohne weitere charakteristische Merkmale. Linpeey und Hurron nennen dieses Fossil Pinites Eggensis und versichern, dass es 'von allen in der Kohlen - Formation wesentlich verschieden sey. In der That haben auch die Stämme von Newcastle keine ‚Jahresringe, aber jene aus der. Steinkohlen - Formation Neu - Hollands in Jameson’s Sammlung stimmen völlig mit dem Eigger Fossile überein. Ein an- dres Fossil in Jameson’s Sammlung von Nova Scotia in Nord-Amerika hat alle Charaktere der lebenden Nord-Amerikanischen Piuus- Arten: die weiten Maschen des Netzgewebes, die deutlichen Jahresringe , die .1—2reihigen runden Scheibehen, von der Grösse wie bei P. Canaden- sis, und mit zwei konzentriscken Ringen in der Peripherie und einem im Mittelpunkt; auch liegen die Scheibchen in den doppelten Reihen nebeneinander, $ | YA Der Verf. gelangt nun zu allgemeiueren Schlüssen. Nach seinen Beobachtungen gehören alle fossilen Hölzer der Steinkohlen- und Lias- Formation den Koniferen, und alle von ihm untersuchten aus den ter- tiären Formationen, mit nur einer Ausnahme, den Monokotyledonen und Dikotyledonen an. Unter mehr als hundert tertiären Exemplaren von Antigoa und unter vielen andern von Java, welche Jameson besitzt, war aueh nicht eine Konifere; die erstern waren meist dikotyledonisch, eine wouökotyledonisch ; die zweiten waren alle dikotyledonisch; die einzige tertiäre Konifere stammt von der Insel Sheppy, und findet sich in 2 Exemplaren in der Universitäts - Sammlung. — Wıruam hatte ebeufalls a 606 er nicht relehch: dass. dieses ‚Resultat, von ‚Nico. ‚herrühre, obschon die- ser es. schon“ in der 27. . Nummer von Jamzson’s. Journal bekannt ge- macht, hatte. k Ebenso hat, Wırsam nicht, angegeben, dass ‚es. Linprey gewesen, ‘der die Untersuchung“ vr Längenschnittes, ‚zuerst, dringend sapphleu: hatte, Nur ‚für „die BR eure IB der. Zubereitungs- N Ansgnp D, ausdrücklich ee "Aber we Versuch, die Struktur fossiler Hölzer in so dünnen, Scheibehen, genau zu, prüfen. ist in. ‚jener Gegend (aber nicht überhaupt) zuerst vom Steinschneider SANDERSON gemacht worden, doch war. dessen. ‚Zub vereitungsweise unvollkommen. Die auf. den drei Tafeln mitgetheilten Abbildungen. u die, Ansichten des ‚Quer - ‚und der 'beiderlei Längen- ne, es, Holzes NR Br cpEr und Araucaria Cunninghami, Be Sn Bat Re 5% u I “ 7 WER W. Nicor: Nachträgliche Bemerkungen : zu Vorigem (ib. 1834, April XVI, xxxıı, 310—314). | Die Araucaria excelsa von der Insel Norfolk (Tf. V, Fig. 1, 2) unterscheidet sich von der Neuholländischen. Art. ‚dadurch , dass sie re- gelmässige Jahresringe: besitzt, welche aber nicht. durch eine ‚scharfe Linie von ‚einander ,_ wie. bei den Pinus-Arteu, getrennt, sondern nur durch ee konzentrische Reihen etwas kleinerer Maschen und ‚eine etwas dünklere Farbe angedeutet, sind. — Der ‚radiale Längenschnitt stimmt mit dem jener andern Art ganz überein, nur dass auf den Zellen statt der I— 2fachen, Reihen, von Scheibeben '2—3fache vorkommen ,. wo dann die der Mittelreihe sich durch ihre sehr regelmässig sechsseitige Form auszeichnen; auch sind. die einander. ‚zugekehrten. Seiten der Scheibchen in at 2- wie 3- fachen Reihen durch 2 äusserst feine Lı nien oder Fasern an oder nächst den Ecken mit einander. verbunden, Nur dann, wann die Reihen der Scheibchen „weit auseinander ‚rücken, nehmen diese wieder eine runde, Form an. ‚Trifft der Schnitt in die richtige Fläche, so erscheinen die. Scheibchen braun, in der Mitte mit einer runden Öffnung und zuweilen einigen Kreislinien dicht um diese, nächst der Peripherie aber mit zwei konzentrischen runden, oder poly- gonen Linien. Greift der Schnitt zu tief, so verschwindet, die Fär- bung und ein Theil dieser Linien; geht er schief, so ‚zeigt. er, wie aus- serordentlich dünn diese Seheibehen sind. Immer ‚stehen alle Scheib- chen dicht aneinander, — nie einzelne zerstreut, wie es. bei den eigent- lichen Pinus - Arten oft der Fall ist. In ‚einer Reihe ist die Anzahl der. Scheibehen 10—40—80. — Der konzentrische Längenschnitt dieser Art ist von dem .der Neuholländischen nicht verschieden. Dammara australis, so verschieden..von voriger in ihren, ‚ÄUSSE- ren botanischen. ‚Charakteren, stimmt, rücksichtlich ihrer innern Struktur so sehr mit ihr überein, dass man beide . ‚darnach. nicht unterscheiden E kann: dieselbe unbestimmte Begrenzung der Jahresringe, dieselbe RE der Maschen , s “dieselbe Form, Grösse und Anordnung der Scheibchen, dieselbe . Ausbreitung“ der Scheidewände (Markstrahlen). Die, Moreton- Bay- Ceder, eine Callitris- Art, zeigt keine Te - gelmässigen“ Jährestinge sondern nur unvollkonmene Andeutungen un- regelmässiger Unterbrechungen des Vegetations - Prozesses iu ihrer Zel- len- Struktur, "Auch hier sind die Maschen des Horizontalschnittes un- regelmäßsig. Im radialen Längenschnitte aber erscheinen die Scheib- chen in 1-2fachen Reihen und sind denen unsrer Pinus-Arten ähnlich in ‚Form und Grösse sowohl, als rücksichtlich ihrer Stellung neben Einlander (nicht alternirend). . i Die Cunninghamia (Pinus lanceolata), welche ; in ihrem äus- seren Ansehen den Araucarien so nahe steht, ist innerlich sehr ver- schieden » von 'ihnen: auf dem Horizontalschnitte durch scharf abgeschiedene Jahresringe , vorherrschend viereckige Form der Maschen , und durch allmähliche Verkleinerung derselben gegen den jedesmaligen äusseren Rand der Jahresringe hin. Der radiale und konzentrische Längenschnitt ist mit dem der Pinus-Arten übereinstimmend. Die Salisburia adiantifolia ist neuerlich von den Koniferen gesondert werden, aber die Übereinstimmung der Struktur ihres Holzes mit dem dieser letzteren ist so gross, dass sie vielleicht wieder zu den- selben versetzt werden wird (Tf. V, Fig. 3, 4, 5). Somit berechtigt die sechsseitige Form der Scheibchen, weiche bei zweifachen Reihen selbst in den noch lebenden Koniferen vorkommt, keineswegs zur Aufstellung besonderer Genera für fossile Reste. Die einfachen oder nebenständig zweifachen Reihen derselben finden. sich bei Pinüs, Thuia, Juniperus und Cupressus, wie bei manchen fossilen Hölzern ; und wie bei den Araucarien die 1— 3fachen wech- selständigen Ba bald polygone, bald runde Scheibchen zeigen, 80 auch der "fossile Stamm von Craigleith. w. Madeitrivaar : Bemerkungen über „Nicor’s Beobachiun- gen über die Struktur lebender und fossiler Koniferen (ib, p. 369—372). Diese Bemerkungen sind durch die Beschuldigungen Nı- cor’s gegen Wıruam veranlasst, als seyen dessen Untersuchungen ober- flächlich, dessen Abbildungen unrichtig, dessen Entdeckungen von Ihm entnommen. MäceıLLıvrAy hat Wırnam’s bei seinen Untersuchungen geholfen , ihm die Zeichnungen gefertigt und das Material zum Werke geordnet, ist mithin im Stande über dessen Verdienst zu urtheilen, Nicor selbst hat ihm (Mace.) seine Zeichnungen bei Herausgabe der ersten Auflage von Wıruam’s Buch zur beliebigen Auswahl und Benützung zu- gestellt, in dessen Folge auch einige derselben aufgenommen worden 'sind, und hatte die Zeichnungen ‚darin damals gut gefunden und gelobt, die er jetzt tadelt. Während der zweiten Auflage aber lat kein weitrer = Me > 1, \ Verkehr mit ihm Statt gefunden. Es ist daher unrichtig, dass Wırnam’s Untersuchung oberflächlich und nur. auf die Vergleichung mit drei Ab- schnitten dreier sich. nahe stehenden Pinus- Arten gegründet. seye, deren Struktur zudem. schon , sehr genau bekannt. ‚war, ehe in Schott- land Jemand daran dachte , die fossilen Stämme zu. untersuchen. ‚Es ist nicht zu erweisen, dass Nicor’x die Entdeckung angeböre, dass alle fossile Stämme sekundärer Formationen nur. von Koniferen stammten: er hatte das nirgend bekannt ‘gemacht, ehe Wıruam’s Werk erschien, und Wırsam’n musste es nach seinen Untersuchungen so gut wie ihm auffallen ; ; zudem hatte in. jener Zeit Nicor gar keine Vorstellung. von der Bedeutung der einzelnen Maschen auf dem Queerschnitte und von der Pflanzen-Struktur überhaupt. Richtig ist, dass Piuites durch ver- worrene Zellen inPeuce übergehen kann: Pitus, Pinites und Peuce mögen nicht sehr verschieden seyn; aber Anabathra steht ‚weit, davon entfernt. Auch ist es unrichtig, dass Linprey’n das Verdienst gebühre, zuerst auf die Wichtigkeit der Untersuchung des Längen - Schnittes_ auf- merksam gemacht zu haben, obschon er es zuerst zur Bestimmung der fossilen Hölzer anwendete. Als Wırzam’s erstes Werk erschien, achtete Nicor selbst nicht darauf; doch gab dieses die ersten Abbildungen des Längenschnittes. Tree aber hat Wırmam diese Art von Untersu- chung fossiler Hölzer nach dünnen Abschnitten zuerst zu Nutz und From- men der Wissenschaft durchgeführt, und die ersten Resultate ‚dieser Un- tersuchungen bekannt gemacht. “ul Fort | ‚ey Liınprex and W. Hurzon the Fossil Flora of Great Britain, London in Fol. Nro. VIIT— XII, 1833 — 1834 — Bov£ im Bull. Soc. geol. de France 1834, V, 472—1475). Diese Hefte ‚enthalten, ‚ausser einer Anzahl als schon bekannt angegebener Arten folgende neue: 1) aus den Oolithen: Neuropteris undulata, der N. Dufresnoyi Bronen. aus dem bunten Sandsteine verwandt ?Taeniopteris major (dem Sco- lopendrium offieinarum nahe stehend); — 2) aus dem Lias: Arau- caria peregrina und Strobilites elongata; — 3) aus der Stein- kohlen-Formation von New castle: Asterophyllites comosa, Sigil- laria monostachya, Knorria taxina, Calamites mit Stamm und Wurzeln, Bothodendron punetatum, Myriophyllites gra- cilis, Pinnularia capillacea, Hippurites gigantea, Antholithes Pitcairniae, ein Zweig mit Blüthen den Brome- lien verwandt (Tf. 82), EN alata den Samen der Arau- carien vergleichbar; daun von Fahren: Pecopteris repanda, P.serra, P.insignis; Neuropteris ingens,N. arguta; Sphaenopterisadiantoides, Sph. obovata, 'Sph. crenata; Cyclopteris dilatata. Knorria imbricata der Se von. ra und Koor.. % ria Selloni kommen beide Auch in England vor. Dieses Genus hat mit Lep id odendron und Stigmaria äusserlich. einige Ähnlich- keit, unterscheidet sich jedoch von dem 2ten insbesondere durch. die vor- stehenden runden Höcker , woraus die Blätter entspringen. Linpuer bringt in dieses Genus alle Arten mit dicht schraubenständigen Blät- tern, die beim Abfallen vorstehende Blattkissen hinterlassen. Das - Genus Halonia,begreift Vegetabilien. in,\ sich , ‚welche die Oberfläche der Lepidodendren und die 'Verästelung. gewisser Koni- feren haben. Hieher H. gracilis und vielleicht noch ‚eine zweite kleine Art, ?H. tortuos a, deren Verästelung'man noch nicht kennt. Cycadites pecten und C. suleicaulis, Purtr. aus den. Yurk- shirer Oolithen erhalten hier die Benennungen. Pterophyllum pec- ten und Ctenis falcata, welch’ letzteres Genus den Acrosti- chen nahe steht. A Phyllites nervulosus Pnutr, ii DE ch ade ag ru- gosum, der generische Name Ph yilites verbleibt allein den. Mono- kotyledonen-Blättern, deren Hauptadern an Basis und Ende, konvergiren, und den Namen Dictyophyllum [haben schon Korallen] ‚erhalten ‚jene zweifelhafte Dikotyledpnen; Blätter, welche eine vaaleliiER Aderph besitzen. , MRRTNR nntesie es (Heft xD bilden die Vf. .an, einem S End pteris-Zweige ab, und stellen. jenes zweifelhafte Genus ‚in die Nähe der Lygodien oder vielmehr der Hymenophyllen, wozu vielleicht, auch Filicites erispus von Germ. und Kavusr, gehört.; ..Fav ul ariatesselata, eine ultra-tropikale, Dikotyledone, steht zwar den Si gillarien nahe, aber verbinden möchte,LinpLex beide Ge- nera nicht miteinander, indem das erste Blätter mit, den Basen ‚dicht. aneins, ander gedrängt, das zweite, aber weit, weniger, Blätter besitzt. (S., 207), Samen und Früchte. sind, im ‚Allgemeinen selten in der Steinkohlen-, Formation, mit Ausnahme der Lepidostroben und,einiger Mo.n;o,, kotyledonen- Samen, Die Kardiokarpen: ‚hält ‚Linpuey - nieht für Lepidodendra- oder Lycopodiaceen- Früchte, wie Brone, NIART, sondern möchte sie eher den Asteroph, Ka ten.und Calli-, trichen zuschreiben (8. 211). N A Ss Die Araucarien peregrina, aus ‚einem jetzt ganz. auf de; südliche Halbkugel beschränkten Geschlechte „ verbreitet in. Gesellschaft; der Cycadeen ein eignes Licht über die Vegetation in Europa zur, Zeit der. Lias-Bildung. Die Vff.; vermuthen, dass Strobilites eken- gatus als Frucht dazu gehöre. Sie steht zwischen den Konifer;en und Lycopodiaceen in derMitte, entfernt sich jedoch von, den exste- ren durch den Mangel drüsiger Holzfasern des Holzes [2] und selbst viel- leicht der Rinde und durch ihre gekrümmten Gefässbündel, von ‚den, letz- tern. ‚durch, die röhrenförmigen Höhlen in der ‚Rinden -artigen Hülle und, durch. das Zellengewebe um ihr Mark, wie bei den Monokotyledonen, :; Die Steinkohlen enthalten ausser den-Fahren etwa 80 baumartige Pflanzen - Arten aus der Klasse der Dikotyledonen, deren Blätter in pa- rallelen Reihen stehen, nämlich die Sigillarien, Favularien» - cs - Bothodendren, Ulodendrön, so wie mesänyrim a äppro simatute und M. distans L. et H, (Heft Zn Pe u ö ei Ar FT n mern ss: ep # - . FaRerE. Iris Bu Tr arahahe Ben as tr leaitikt BREHT ER Fe +3 5 BE ia + R N FR RE 3YG LER: Be to° BE AERO, je38, er A a. 6 pn. 8°), Dieses Werk enthält vier Abhandlungen, nicht en geo- logischen, sondern konchyhologischen Inhaltes: ‘I: Die Fertiär:Formation von Alabama: «8. 9 — 186) nebst Supplement über deren fossile Polyparien (8. 187— 208). SR Die'Einleitung enthält eine summarische Betrachtung der fos- silen Reste ‘der successiven Formationen, hauptsächlich nach DE ıA B£c»e und für die tertiäre Zeit nach Lysrr, dessen Ansichten über die einstige Thätigkeit noch wirkender Ursachen auch augenonmen‘ werden. Der Vf. theilt' hier auf’ einmal die Beschreibung und Abbildung der tertiären, meist kleinen Fossilien von Claiberne in Alabama mit, weich CoNRaD 'heftweise zu: liefern beabsichtigt‘ hätte (siehe unten‘). Es sind ihrer über 250 Arten, die derselbe sämmilich, mit Ausnahme der 25 von ConkaD beschriebenen und hier nicht mit aufgenommen; als neu Und mit Ausnaliie‘ı von 2— “22 von den Europäisch en en London und: Paris‘ nach den iv Bexchtkehtern! ünd deren’ kelae Artenzahl ihn überzeügt hat; dass. der 'quärzige Sand von Alabänid'\ zur ‚selben eocehen 'Forniätion! gehört, 'wie der Grobkalk' von Paris Wnd’der Thon von Bondon.: Keine von‘ diesen 250 ’Arten kann mit ‚Gewissheit unter . den’ lebenden’ wieder aufgefunden werden‘; einige ihrer Genera sind der dortigen‘ Küste fremd‘; andere’ könimen nur wieder fossil‘ in "Eirropa vor, noch andere sind gan“ neu.’ "CoNnkan’s Venericardia ‚planicosta uiterscheidet sich von der’ Pariser durch die kleitiere Anzahl’ (22 — 30 statt‘ 37-36)‘ ihrer Rippen, wenn nicht noch durch’ ändere Kennzeichen, Eitt’Fragment von Fusus ist-ebenfälls‘ dem’ F.longaevus von "Pa- ris sehr ähnlich , aber zu’ 'ünvollkonimen „ um den Zweifel zu entschei- den. Endlich Ark eon lineatus von Alabama gleicht sehr genau der’ Torhatella inflata' Fer. Die übrigen Arten’ aber‘ alle sind hinreichend verschieden. In einem‘ Mae 2 ‚207 an 208 wird je- aueh nöch bemerkt, es’ gleiche "Pasithea umbilicata’L. dem Bülimus' terebellatus Lan. "Venericardia rotundata’L. der V.' Squamosa Lime. | "Peetineiwlus obliqua‘ L. dem P. natus’Dussm Östreä divaricata L. der‘ O. flabellula' Lime. Solen Blainvillei L. dem'S. effusus Link. "het dass jedoch ‘deren Identität’ behauptet wird. "Alle diese’ Arten sind’ aus dem Pariser Grobkalk. Wir sind aber überzeugt, dass eine noch grössere Anzahl übereinstimmender‘ Arten‘ bei Prüfung von’ Or iginal - Exemplaren sich würde‘ finden’ lassen]. — Die Formation’ bei ji’ Fort Washington’ am Poto- mac unterhalb der Stadt Washington mag mit jener von Claiborne — 6 — gleich alt seyn ; ; doch besitzt der Vf. nur wenige Arten; von da, deren Conrad zwei. (Cucullaea giganten und Turritella Morteni) beschrieben. hat. — Zu Vance’s Ferry in Süd-Carolina bat Dr. Bıun- DING die v enericardi a planiscosta nebst, ‚einigen. Genera wie- dergefunden »,. welche, obige. Formation hauptsächlich charakterisiren. — Ob ein Gebilde der miocenen Periode-irgend, in Amerika. ‚vorkomme,, ‚ist noch zweifelhaft, wie sie auch in England, nicht, zu existiren scheint,.-r Für die älteren pliocenen. Bildungen :aber: besteht wohl ein Repräsentant zu St. Mary ’s in Maryland, wo.ConraD: 56 fossile Arten beobachtet hat, von welchen }an, dortiger Küste, einige jedoch erst etwas; weiter südlich, lebend vorkommen. Dahin gehören: zweifelsohne. auch die. Gebilde von Yorktown, Smithfield und. Suffolk: in: Virginien, von Eastor, in Mary. land und von. Cumberland, Co, in New Jersey. — Aus der jungen pliocenen Zeit, fanden, sich; Ablagerungen an der Mündung des Potomae. 45 Meilen vom Ozean, deren fossile Konchylien - Arten, nach Comran’s Untersuchung (Journ, Acad. Philad.. WI, 207). mit, den noch lebenden fast alle (22 von 29) übereinstimmen und oft noch ihre ursprüngliche Farbe bewahren. Aber auch Cytherea conwexa (eine der 7 Ausnahmen) ist seither bereits lebend gefunden: worden bei. Newport,; Rhode Island. Hiezu scheint auch das Gebilde. von: Charlestown, ‚S.C', zu. gehören, von wo der Vf. Arten von Arca, Amphides ma,.Cl athrodon, Mac tra, Teilina, Marginella, Fusus, Oliva ete,, mehrere noch mit natürlicher Farbe, durch VAnuxem erhalten hat. Claiborne liegt auf der Süd- und Ost-Seite: des Alabama- Hinssees 90 Meil. in gerader Richtung vom Mexikanischen. Meerbusen, auf‘ einer wenigstens 200° betragenden Anhöhe,. welche aus dieser Formation. be- steht, die sich, durch. sanz. Süd- Alabama ,; die.sogenannte: Muschelkalk- Gegend, fortzieht, indem sie 10. M. südlich von. da anfängt: und‘sich gegen 109 M. weit in nördlicher Richtung. erstreckt ;; aber; sie scheint: eigentlich bei St. Marks und Tallahassee am. Golfe selbst: anzugehen und N,W.- wärts durch den. ganzen Alabama - und: Mississippi - Staat bis'zu den Chickasaw: Bluffs in W. - Tennessee: fortzuziehen und..derjenigen: gleich zu seyn, welche sich durch Süd-Carolina, Georgia: und: Fiorida.der Küste parallel bis zum Golfe von Mexico: bei St. Marks! aus N:O. nach S.W. erstreckt. Die Gegend, zwischen, dieser Formation, in! Alabama und dem Mississippi, und Golfe ist. unfruchtbarer Sand mit:Piinus:a.u- stralis,bewachsen. Von.der Bodenfläche an abwärts .bis zum: Was- serspiegel findet man, den von, Richter Taır seit. 1829, erhaltenen Muster- stücken und Naehrichten, gemäss,, nachstehende Schichtenfolge: unter dem Diluviale bei Claiborne : ‚A. Wirklich tertiäres Gestein. a. „Verfaulter Kalkstein“, ein erhärtetes. Gemenge aus feinem, dunkelgrünem Sand, etwas gröberem Kies. und: vorwaltendem; Thon, der 0,28 kohlensauren Kalk (nach J. K. Mırcnerr’s Analyse): ent- hält und Konchylien einschliesst, deren manche mit:denen der; nächst: folgenden 4 Schichten übereinstimmen, ' Über demselben kommen = 6B = die‘ Bnip-Qüsllen, 6-8 an Zahl, zum Vorschein , "und in 20° Tiefe gräbt | man Brunnen in’ einem weissen Sand mit Quarz - Gerölle von Erbsen - - bis Trauben-Grösse ; beide; enthalten kohlensauren Kalk, doch die Bruinen' mehr als die natürlichen: Quellen Sr R “b. Ein durch eisenschüssige, ' röthlichbraune Erde schwach zu- sammenhängendes 'Gemenge aus Sand und Konchylien, welche‘ leiz- tere 'schon "bei der Berührung zerfallen ‘ und von gleichen Arten, wie in d zu seyn scheinen, Dabei‘ jedoch auch Scutella eru- stuloides Morr. bis von 34 Durchmesser „. ', vv. 'c. Eine’dünne' Schichte, fast gleicher Art mit der nhchfölken- a 'bestehend aus hell und dunkel-grünen abgerundeten Körnern quarzigen Sändes, welche durch kalkige (0,33) Materie leicht ver- kittet sind, so, dass er sich zerreiben lässt und in unregelmässige Stücke bricht. Die eingeschlossenen Konchylien aus den Geschlech- R tern Avicula, Venus, Crepidula, Turritella etc, schei- nen gleicher‘ Art, wie in d, und bestehen nur noch aus einem "ganz losen weissen Pulver . Piyrguehi ehare . Be dar s ‘d, Ein “loser , bräunlicher Quarzsand mit kleinen kn Kör- 1,8 nern. Aus’ dieser Schiehte stammen alle vom Vf. beschriebene fos- sile Arten, die er lediglich in 4—5 Sendungen von Richter Taır er- halten hat, so dass man auf das Vorkommen einer noch viel grös- seren Anzahl schliessen muss. Sie sind darin wohl erhalten, 250 Arten, die meistens jedoch klein sind und worunter ' sich’ (ausser den: von Conran beschriebenen) 210 neue Konchyl-, 9 neue "Poly- pen -Arten-‘und 7 Konchyl-Arten von ausgestorbenen Geschlechtern befinden. ‘Mit ihnen fanden sich einige Arten Hai-Zähne, eine Krebs-Klaue, ein Körper wie Brınver’s Palatiu m piscium ar ein Zahn, Wirbel und Grähten von Fischen, Stacheln von Raia etc. ' (welehe auf Tf. VI ebenfalls abgebildet sind) eh m, en tertiäres Gestein. ren Körnern) mit‘ einem Gehalte von 0,32 kohlensauren Kalkes. Die fos- silen»Reste sind Austern, Flustrae, Teredou. sw .: ‘e. Ein ‘dichtes kalkiges Gestein mit 0,11 kohlensaurem Kalk, Glimmerblättchen und kleinen mit Kohle erfüllten Zellen und mit in einem pulverigen und fragmentarischen Zustande befindlichen, daher nicht näher bestimmbaren Arten von Flustra, Cardium, Cor- Pe Ostrea, Voluta, Natica, Turritella, 2 : über 120° ' Folgendes sind die hier vorkommenden Geschlechter und deren” Arten - Zahl: oe N Lunulites 2 Serpula 1: Bye OÖrbitolites 2 Teredo 1 Egeria L. Turbinolia 5 Solecurtws Buausv. 1 Lueina Siliquaria i Anatina ı Gratelupia Dentalium 2% Mactra 3 Astarte Spirorbis 1 Corbula 4 Cytherea 'ı 10 a ci -. &_ '— 613 — Crepidula . ı Canceliaria 8 Venericardia 4 Hippagus N.@. 1 Bulla 2 Fasciolaria ı .2. Myoparo N. @. l 'Fusus.ı, 16 Arca ı PasitheaL. 9,Pyrula ‚3 Pectunculus 5 Natica 8 Murex .,, ı Nucula 11 Acteon Monmr.?) 6 Rostellaria 2 " Scalaria 3 Monoceros 3 PER 1 Delphinula 2 Buccinum Pe Solarium. 6 Nassa er a Orbis N.G. 1 Terebra _ u; Pecten 2 Planaria Brown 1Mitra, 5 Plicatula 1 Turbo 3 Voluta "Y Östrea... 5 Tuba N. G. 3 Marginella 8 Turritella 2 Anolax 2 Fissurella 11 Oliva 6 Hipponyx 1 Cerithium ı Monoptygma 2 Infundibulum ı Pleurotoma 11 Conus 1 Woraus sich mithin folgende summarische Zusammenstellung ergibt: Genera. Species, Palggarien 9 nn ar aaa ae era Meere en. „asia era SR ee Sntene TH Dimyarier ...22 Bivalven | teteromyarien Sud Monomyarier „3 Callyptrac. Bullac. 5; Phytophagen . 11 Aoophagen ,.r:.3,19 , ® . L} 16 Univalven ELSE TEE TE a 141 ; TER TEROE | 58 "227 Die neuen Genera des Vf’s. kommen theils noch lebend vor und sind nur auf Kosten älterer gebildet, theils sind sie ausgestorben. Es sind folgende: 1) Egeria: Schaale fast rund oder etwas dreieckig; Rand zuwei- len gekerbt; Schloss veränderlich: öfter mit zwei Seitenzähnen, Schloss-: zähne 2 in jeder Klappe, auseinander tretend, einer zweitheilig; Band äusserlich. Stellung zwischen Sanguinolaria und Psammobia, Schlosszähne wie bei Lutricola, doch einer zweitheilig. 2) Hippagus: Schaale herzförmig, aufgeblasen, zahnlos, mit gros- sen zurückgebogenen Buckeln ; vorderer Muskeleindruck lang, hinterer rund, Isocardia zunächst stehend, doch ohne Schlosszähne. [Bildete der Vf. nicht beide Klappen ab, so würde man auch nach dem Ansehen der Muskel-Eindrücke ein Hipponyx vermuthen.] 3) Myoparo”**): Schale herzförmig, gleichglappig [ungleichseitig], *) Tornatella Lamk. **) bezeichnet eine Ruder-Galeere der See-Räuber. = mW —- mit zurückgekrümmten Buckeln; Schlosirändl [gebrochen ] Übiderbeith Y des Buckels mit einer Reihe von [10—20] Zähnen [in der Mitte, wie es scheint, eine Grube], Muskel - Eindrücke beide gross. Würde ohne die Schlosszähhte 'zum vorigen Genus gehören [und scheint sich von Nueula nur durch die weniges a. Buckeln zu unterscheiden]. Art nicht 3° lang. 4) Pasithea: Schale anf zuweilen genabelt; Mundöffnung - ganz, oben eckig, an der Basis ausgeschweift; Spindel glatt, verdickt. Die Mundöffnung unten nur etwas schiefer ausgeschweift und oben schmäler und 'spitzer, als bei Melanıa, von dem sich das Genus fast nur in so fern unterscheidet, als es Seebewohner umschliesst. Von Ris- soa weicht es ab durch die oben spitzere Öffnung und den nicht ver- dickten äussern Mundsaum. Auch von dem an der Britischen Küste lebenden Geschlechte Pyramis Brown (Illust. of the Conchol. of Great Brit.) scheint es der Abbildung gemäss verschieden. Doch gehören zu Pasithea drei Melania-Arten Bronen. (Terr. Vicent. p. 58) und die lebende Melania Cambessedesii PıyrauDean’s, woraus die- ser bereits ein Subgenus zu bilden vorgeschlagen [Rısso’s Werk hätte den Vf. der Mühe wohl enthoben einen neuen Namen zu bilden]. 5) Orbis: Schaale kreisrund, scheibenförmig, beiderseits genabelt ; Mundöffnung viereckig; Näbel weit, spiral, alle Umgänge darin sicht- bar; keine. Spindel [unterscheidet sich von den flachen Formen des So- larium durch den nicht gekerbten Nabel, von Euomphalus und Maclwrites nur. durch die Banz vierkantigen Umgänge]. Art keine 2’ breit. 6) Planarıa Brown d c. Maclurites Les.): Schaale schei- benförmig, von beiden Seiten eingedrückt, glatt, glänzend, sehr dünn: Umgänge konvex, drei; Mundöffnung halbmondförmig, äussere Lippe zurückgebogen;,, wodurch sich diese Art fast allein von Planorbis ni- tidulus Lame., und überhaupt allein wesentlich von Planorbis unter- scheidet. Art nur 0°‘5 breit. ; 7). Tuba: Schaalekegelförmig, genabelt; Umgänge gerhhaeh Mund- öffnung: rund ,, ihre Ränder oben nicht vereinigt; Spindel verdickt und an .der Basis zurückgebogen. Unterscheidet sich von Turbo durch die ausgeschweifte Mundöffnuung, von Rissoa durch den Nabel und den scharfen, etwas gekerbten äusseren Mundrand, endlich durch die stumpfe Spitze, Sowersy’s Turbo sculptus (pl. 395) aus dem Lon- don elay scheint in dieses Genus zu EEbaen. Kleine Arten [fast wie Rissoa cimex). 8. Monoptygma L. (= uovos ge rrvypua, Eine Falte): Schaale fast spindelförmig: Mundöffuung oval; Spindel mitten mit einer schie- fen Falte versehen. Die eine Art hat das äussere Ansehen vor Oliva und Anolax, die andere von Tornatella; eine lebende Art hat der Vf. später von Calcutta erhalten, welche sich durch den Ausschnitt des Mundes von Melania unterscheidet, deren Mund aber oben wie bei Ge- rithium beschaffen ist. klein ra 4 ae selten mehr ae eine PRIOR, gute alias eg Akiese ohne die, nöthigen Details ‚und hinreichende, Vergrösserung gegeben wird, da endlich auch identische Arten in so grossen Entfernungen eis nigen Verschiedenheiten unterworfen sind, so, wagen wir nicht, ein Ur- theil üben spezielle Übereinstimmungen auszusprechen, sondern be-. schränken uns auf die Bemerkung, dass viele der hier gegebenen Bilder die grösste Abnlichkeit, mit Europäischen Arten des Grobkalkes von Pa- ris und. Vicenza erkennen lassen, besonders de Lucinen, Veneri- cardien, Melanien, Fusen, Pleurotomen, und dass einige Exem- plare unserer Sammlung von diesem Fundorte Zweifel erregen, ob man sie als besondere Arten, oder als blosse, Varietäten Europäischer. Arten betrachten solle, So ist auch der Strombus canalis von Paris sehr. schön, durch Roste Ilaria Cuvieri repräsentirt etc. Höchst interressant ist das Vorkonimen einer Grateloupia, welches. Ge- schlecht bisher auf Bordeaux beschränkt war. Dagegen sind die Ce- rithien bei Weitem nicht in dem Grade vorwaltend, wie um. Paris, Ficenzs oder auch nur. um „Janden, die Pleurotomen aber. etwas, mehr entwickelt. HI. Sechs neue tertiäre Konch wlzen won last und New-Jersey, eine Vorl. b. d. Amerik. philos. Gesellsch., 1833, 1. Nov. (S. 209 — 216). Sie sind nach dem oben Angeführten aus der älteren pliocenen Periode Lyerr’s, alle ebenfalls abgebildet, nämlich Balanus Finchii, von Si. Mary’s. Mactra clathrodon, von ebenda. und von 2-Deal; Ned. Acteon Wetherilli, von. Deal. Rotella nana, von. St, Mary’s. Fusus pumilus von da, den, F, min ut.us. Lamx; ähnlich, doch ungestreift, Miliola Marylandica, von da, der M. planulata Lams,, zu- nächst stehend. II. Palmula, ein neues Fossil-Geschlecht von New-Jer- sey, vorgelesen zu gleicher. Zeit mit Obigem (S. 216—220). Es gehört in die Familie von Bramwvirze’s Sphaerulaceen und stammt aus den, Kreide-artigen (?, cretaceous) Ablagerungen am Timber Creek in New- Jersey, Palmula: Schaale handförmig, mit eckigen. Streifen, welche deren inneren Kammern andeuten;; Öffnung am Ende. P, sagittaria. Zwei Exemplare #’' lang. Steht zwischen, Saracenaria und Textu- laria Derr. [ist lediglich eine Frondicularia D’Orr.]. IV. Über die Tuff-artige Süsswasser-Formation von Syracuse, Onondaga Co., N.-Y. Eine Vorlesung. von gleichem, Datum (S. 221—227). Am Rande des Kanals, einige Meilen östlich von Syra- euse sieht man das Ausgehende der Schichten, welche der. benachbarten Ebene zur Grundlage dienen, und sich darin wenigstens 2 Meil. von O. nach W. fort erstrecken, deren Mächtigkeit jedoch der Vf. nicht unter- suchen konnte. Es ist ein weisslicher, etwas aschgrauer Kalkmergel, — 6l6 — weich’anzufühlen, und nach VANUXEM’S Analys6 fast aus reinem kohlen- saurem Kalke zusammengesetzt, welcher eine Menge Süsswasser - Kor- ‚ehylien, älle von in der Nähe lebenden Arten der Geschlechter Lim- nea, Physa, Planorbis, Paludina und Ancylus in einem weiss- gebleichten und gewöhnlich unzerbrochnen Zustande enthält. Bei Chi- ‚teningö, 15 Meil. O. von Syracuse kommt ein ähnliches Gebilde vor, vielleicht nur ein Zweig des vorigen. Dasselbe ist demnach jünger als BRonGnIaRT’s untre Süsswasser - Formation, und. von gleichem Alter mit der des Eisa-Thales (Lyeıı, Principl. III, 137) und des Bakie Loch in Forfarshire (id. Geol& Trans. II), welche ebenfalls lauter daselbst noch lebende Arten enthalten. Der kleine Teich, Milk Pond oder White Pond wegen des an der Küste weiss scheinenden Wassers genannt, in Sussex Co., N.-J. mag ein Beispiel abgeben, wie dergleiehen Bildungen entstehen. Längs seines ganzen Umfanges sieht man zahllose Myria- den gebleichter Süsswasser - Konchylien aus den Familien Limneana ünd Peristomiana, von Arten, wie sie im Teiche leben, das Ufer mehrere Faden breit und tief zusammensetzen, so dass man Tausende . von Tonnen davon wegführen könnte, -— und wahrscheinlich setzen sie eben so den ganzen Boden des Teiches zusammen, Hier bedarf es nur noch eines Tuff-artigen Niederschlags zu einer Bildung, wie jene von Syracuse. | GoTTHELP Fischer: Notitz über einige fossile Thiere Russ- lands (Nouv. Mem. Nat. de Moscou 1829, I. 281—299, Tf. XVII bis XXD. Vergebens hat Rankıng nach einem 20jährigen Aufenthalte in Indostan und Russland aus historischen Überlieferungen den Beweiss zu führen gesucht, dass die fossilen Reste der Elephanten, der - ger u. 's. w., welche in dortigen Gegenden gefunden werden, nur Über- bleibsel derjenigen Individuen seyen, welche die Römer und Mongolen zu ihren religiösen Zeremonien, zu ihren Spielen und zu ihren Kriegen gebraucht haben. Aber die Arten sind verschieden von denjenigen, welche dort angewendet wurden, und selbst von ganz Be er Geschlechtern kommen Reste damit vor. I. Elephas. Die Untersuchung vieler fossilen Backenzähne und Unterkiefer hat den Verf. zu der schon in seiner Zoognosie (1814, III, 320) ausgesprochenen Überzeugung geführt, dass sich in Russland meh- rere fossile Arten dieses Geschlechtes finden. 1. E. mammonteus (E. primigenius BLUMEnNE.): dentibus mo- laribus rectis, laminis numerosis angustis parum elevatis anguste fim- briatis. Die gewöhnlichste Art, ausser in den von Parzas und Cvvier schon angeführten Lokalitäten noch vorkommend 1) im Gouvernement Moskwa in allen Flüssen: auf den Bergen von Vorobie/f in den Fun- damenten der Erlösers-Kirche sind Backenzähne und Unterkiefer-Stücke (Akad,), — in der Rouza der Moskwa Stosszähne (Swinnorr), — in der = Bi — Mündung der Lopasnia in die Oca ist die grosse, wohl erhaltene Schä- del (Univers.);, welcher in der „Oryctographie de Moscou“ abgebildet werden ‚soll, gefunden worden: — 2) im Gouvernemen: Vladimir ist ein Hinterschädel und sind am Pereslawl- See Knochen, ein Epistro- pheus etc. (Akad.), an der Oc«# bei Mourom ein Stück eines Stosszah- nes und eines Schulterblattes (Akad.) vorgekommen ; — 3) Im Gouvt. Twer: am linken Wolga-Ufer ein Tibia-Stück (Akad.); — 4) Im Gouvt. Kalvuga: ein, Stosszahn am Isier im Bezirke von Medinsk; — 5) Im Gouvt. von Tula: mehrere Mahl- und Stoss-Zähne (Akad.) in den Län- dereien des Grafen Bosrıssky, — ein spiralförmiger Stosszahn , wel- cher dem General STROUGOFCHTCHIKOFF gehört, an der Oca im Bezirke Verew unfern Kachira, von 12, oder wenn man nach beiden Krümmun- gen misst, 2 Arschinen 1 Verschok lang, unten 13 V., oben 1 V. dick (einen ähnlichen von ‚Tobolsk besitzt die Universität); — 6) Im Gourt. Riazan. ein Schulterblatt (Univers.) und ein Stosszahn (EC. v. Karaıno- virscH) an den Ufern des Oca-Flusses, Bezirkes Zaraisk, — ein Schä- dei mit Stosszähnen beim Flecken Starge Dudrovo an den Ufern der Pronia, Bezirks Pronsk, — ein ungeheurer Stosszahn von 83‘ Engl. oder 48 Verschoks Länge (Akad.) beim Dorfe Dednoff in der Oca, Be- zirks Zaraisk, — ein Humerus von 39°‘ Engl. im nämlichen Flusse (Akad.); — 7) Im Gouvt: ‘Orlof: Mahlzahn- und Unterkiefer - Stücke (Univers.): in den sandigen Ufern des Nugr beim Flecken Poltichkova, Bezirkes: Bolchoff; — 8) Im Gouvt. Poltava: Trümmer von Jochbogen, Backen- und Stoss - Zähnen (Akad.) am Ufer des Udal, Bezirks Lubni, 1827, neben vielen andern Knochen ; — 9) Im Gouvt. Orel ein Backen- zahn (Univers.) aus dem Bezirke Briansk. 2. E, Panicus Fiısca.: dentidus molaribus rectis, laminis elevaltis, parum fimbriatis, latere ionge distinctis. Von der Seite gesehen ähneln diese. Zähne Pan’s - Pfeifen , worauf sich 'ihr Name bezieht. Dem Un- terkiefer (Tızes. in den Mem. de V’Acad. de St. Petersburg V, tb. vr, Fig. 2) zufolge, welcher sich von dieser Art im akademischen Museum zu Petersburg befindet, muss. dieselbe beträchtlich‘ grösser seyn, als der eigentliche Mammont. Die Äste dieses Uuterkiefers sind höher, als bei letzterem, und die Symphyse ist schnabelförmig verlängert; die Zahnleisten sind sehr dick uud die gläserne Substanz ist wenig ge- furcht. Ein andrer Unterkiefer aus dem Moskauer Gouvernement im Museum der Universität ist durch den Brand von Moskau zerstört‘ wur- den: auch er war sehr 'bhoch (9°), 21° Paris. lang und mit langem Schnabel versehen; der abgebrochene aufsteigende Ast besass noch 10°‘ Höhe, der Backenzalm 7°’ Länge und 3°’ 6°’ Breite, die Symphyse bil- dete einen 9°’ langen Kanal ; der kleinste Abstand beider Äste war 3”, der mittle 4°‘, der grösste 8°. Der linke Mahlzahn hatte 13, der rechte aber, obschon vollständig, nur 11 Zahnleisten. 3: E. periboletes Fıscn., tb. XVII, fig..1L: dentibus molaribus rectis, laminis elevatis profunde fimbriatis, oblique projectis [antror- sum decnmbentibus). Zwei Backenzähne im Museum der Universität; Jahrgung 1835, 40 TEE. = Der eine, besser erhaltene, hat eine ovale, fast konische Krone , von 6’ 6°’ Paris. Länge und 3°’ grösster Breite; die 9 Leisten stehen auf der Kaufläche‘ hoch hervor, neigen sich schief nach vorn: die erste be- steht nur aus einigen Knötchen, 2 aus vier, 3 aus zwei getrennten Schmelzscheiden, 4, 5 und 6 sind vollständig, 7, besteht wieder aus zwei Büchsen, 8 und 9 sind unvollkommen erhalten. Die vorderen Wurzeln vereinigen sich in ein hohes Horn und geben dem ganzen Zahne, der selbst jung ist, eine Höhe von 7 4°”, Von den Ufern des kleinen Flusses Vekcha, Bezirks Yurief im Gouvt. Vladimir. 4. E. campylotes Fıscn.: dentibus molaribus subarcualis, laminis angustis numerosis arcuatis, parum elevatis. Die seltenste Art, von welcher der Verf. nur zwei Backenzähne kennt. Der ganze Zahn wie seine einzelnen Lamellen sind etwas gekrümmt ‘und die Wurzeln (zwar abgebrochen, aber anscheinend auch ohne diess) viel kürzer, als bei an- dern Zähnen dieses Geschlechts. Die Länge der Krone des kleineren Exemplares ist 7'/ 8‘; ihre grösste Breite 3° 4''’; sie besteht aus 17 Leisten, welche den kurzen und dünnen Wurzeln entsprechen. Fundort Hahpkaunpe Ein Exemplar im Museum der Universität. . E. pygmaeus Fiıscn., "Th. XVI, Fig. 2: dentibus molaribus ke mammonteo, sed magnitudine plus quam dimidio minoribus. Die Wurzeln sind verhältnissmässig länger und dünner, als beim Mlam- mont; die Krone ist fast regelmässig oval von 4’/ 5‘ Länge auf 2° 6° Breite; die Leisten sind sehr dünne, fein geschlängelt, fast immer 13 an Zahl, mithin zahlreicher, als bei andern viel grösseren Zähnen. Die Höhe ist 3° 8’, obschon die Spitze der Wurzeln fehlen mag. Mehrere Zähne dieser Art sind im Gouvt. Moskwa gefunden worden: einer von Ratmir an den Ufern der Moskwa, 20 Werst von Colomna; ein andrer (Univers.) am -Medianka-Flusse, 25 W. von Moskwa, im Bezirke Zwe- nigorod. In einem Oberschädel - Stücke, worin ein ganz ähnlicher Zahn von 5” 2 Länge ‘und 3° 5° Breite sitzt, befindet sich noch «eine etwa 5’‘ weite, mithin ganz ausserordentlich grosse Alveole des Stoss- zahnes;; es stammt vom Dorf Rochestvena, Bezirks Serpukhoff im Gouvt. Moskwa, und. befindet sich im Museum der medizinisch -. chirurgischen Akademie. / U. Rhinoceros. 1. Rh. ticheorhinus FiscH., 1814, Zoogn. III, 304 (Rh. auti- quitatis Brumene., Rh. Sihirieus Fiscu,. 1808, Pros sur U’ Elas- motherium). Die knöcherne Scheidewand zwischen beiden Nasenhöh- len unterscheidet diese Art von allen, andern fossilen , wie lebenden. Schädel davon haben sich im Gouvt. Moskwa, einer namentlich zu Podolsk, 30 Werst von Moskwa an den Ufern. der Protva (Univeis.), — andere und viel zahlreichere aber am Eismeere im Osten der Lena- Mündung gefunden. Die Yukagören oder Yokagen, welche jene Gegen- den, den nördlichsten Theil des Yakuten-Gebietes vom Yama- bis zum, Kolyma-Flusse bewohnen, haben eine besondere Sage von diesem Thiere: sie sehen diese Schädel als . Überbleibsel eines Vogels von der Form “ Se = eines Drachen oder Basilisken an, der das Menschengeschlecht verfolgt und ganze Familien aufgezehrt habe. Er war mit furchtbaren Klauen (den Nas-Hörnern) bewaffnet. Der letzte seiner Rasse spiesste sich in eine zu dem Ende aufgepflanzte Lanze, als er sich auf einen Menschen herabstürtzen wollte. Ein Yakute soll einen Federkiel besessen haben, in den er als in einen Köcher zwölf Pfeile zugleich stecken konnte {das ist ja wohl der Gryphus antiquitatis Scuuserr’s). — Die Hörner sind von beiden Seiten sehr zusammengedrückt, von Gestalt eines brei- ten und ziemlich langen Säbels; ihre Struktur ist faserig. Der Verf. theilt zwei Abbildungen (Tf. XVII, Fig. 3 und 4) mit, die von einem Offizier Hepeström herstammen, welcher diese Gegenden in Auftrag der Regierung bereist hat. Das eine ist 35° E. lang, das andere noch etwas länger und mehr zusanimengedrfückt. Ein in der Universitäts- Sammlung befindliches Exemplar hat 2’ 7‘ 2’ Länge auf 5° 8! Breite und 1‘ 3° Dicke. Die Yakuten brauchen diese Hörner zur Konstruk- tion ihrer Bogen, um ihnen mehr Elastizität zu geben; sie sehen danu zrün und beim ersten Anblik wie aus Fischbein gefertigt aus, Unter- kiefer werden selten gefunden; doch bildet der Verf. einen (Tf. XVII, Fig. 1, 2) ohne Hiuterende ab, welcher aus dem Gouvt. Simbirsk stammt, aber in dem Brande von 1812 ebenfalls zu Grunde gegangen ist. II, Lophiodon. 1. L. Sibiricus Fisch. Eine riesenmässige Art, von welcher eiu charakteristischer, nur an der Wurzel beschädigter, jedoch noch 3° 2’’’ Paris. langer Eckzahn, von blauem Kupferoxyd durchdrungen (Tf XIX, Fig. 1, 2) in einem Grobkalke gefunden worden ist, der sich im Gouvt. Orenburg längs des Miasse - Flusses erstreckt [die grösste Länge der Krone ist, der Zeichnung zufolge, 13°, ihre Höhe etwas beträchtlicher]. Ob ein Femur- (ib. Fig. 3) und ein Tibia - Stück (Fig. 4, 5) von dersel- ‘ ben Fundstelle und ähnlich gefärbt dem nämlichen Thicre angehört ha- ben, wird nicht entschieden, IV. Dipus (Tf. XIX, Fig. 6-10). Aus der Grossen Tartarey hat Dr. Pınver den grössten Theil eines in graulichem Mergcl eingeschlossenen Skelets mitgebracht, der von einem Springhasen herrührt, deren Geschlecht bekamntlich in diesen Ge- genden zu Hause ist, was in Verbindung mit der Struktur und der weis- sen Farbe der Knochen Zweifel gegen deren Alter erwecken kaun. Doch ist unter den dort lebenden (3zehigen) Arten nur eine mit 5 , Zehen an den Hinterfüssen, Dipus platurus Licurensr., deren Tarsus 10° und deren Zehen 5‘—6°' Länge besitzen. Bei der fossilen Art dage- gen ist der Tarsus (Fig. 10) etwas länger, und sind die Zehen etwas kürzer als an der lebenden Art, so dass hiedurch die Zweifel nicht gelöst werden, V. Myoxus (Tf. XIX, Fig. 11—13). Ein Oberschädelstück und ein fast vollständiger . Unterkiefer - Ast, beide mit ihren Zähnen, von einem Siebenschläfer herrührend, haben sich mit vorigem gefunden , besitzen eine gleiche Struktur und Farbe und 40 * am. stammen mithin ebenfalls aus einer a in welcher lebende Bieben schläfer einheimisch sind, VI. Chelonia (Tf. XX, Fig. 1, 2). 1. Ch. radiata Fıscn, Fig. 1 stellt deren Schädel und einen Theil der Wirbelsäule (die 9 nächsten Wirbel), Fig. 2 ein Stück des- Panzers dar, aus welchem nach der Dicke der Schuppen erhellt, dass er einer Seeschildkröte angehört habe. Diese Reste liegen in einem erhärteten Thone und stammen aus Sibirien, doch kennt man Ort und Verhältnisse nicht genauer, wo sie gefunden worden. Die einzelnen Panzertheile sind radial faserig gestreift. VII. Gadus. 1. G. polynemus Fisen, (Tf. XXI, Fig. 1). Ein Fisch - Abdruck mit deutlichen Schuppen, an welchem nur die Schwanzflosse weggebro- chen ist, und der aus denselben tertiären Kalke, wie der Lophiodon stammt. Unvollkommene Fisch-Reste kommen daselbst mit ihm vor; Theile von. viel grösseren Fischen mit hoben und dicht stehenden Schup- pen, oder‘ Reihen ganz quadratischer Schuppen , welche. mehr denen eines Gürtelthieres als eines Fisches gleichen, oder einem unbekannten Reptile angehört haben mögen. Der Fisch ist offenbar ein Kehlflosser und hat Fäden sowohl am Munde als gegen die Kehle hin, worauf sich sein Name bezieht. Auf der Insel Taman im schwarzen Meere tinden sich Fischwirbel, deren einer (Tf. XXI, Fig. 2) abgebildet ist, welche ganz in Kieselmasse oder Feuerstein verwandelt sind. Der Wirbelkörper ist rund, 2’ 9‘ hoch, eben so lang und etwas breiter, die Gelenkflächen fast kreisrund und wenig vertieft; die Queerfortsätze bilden dreieckige Höcker ohne Gelenkfläche, Bess jedoch an ihrer Basis einen fast dreieckigen Ein- druck, wo die. Rippen befestigt gewesen. Die dreieckige auf der Hin- terseite linear erscheinende Markröhre geht unter den Dornfortsätzen hindurch, welche oben 2 Höcker jederseits und hinten eine sehr starke Kante besitzen. Der Wirbelkörper bat vorn nach mnten hin 2 grosse zitzenförmige Höcker. 3.J. Kaue: Verzeichniss der Gyps-Abgüsse von den aus- gezeichnetsten urweltlichen Thier-Resten des Grossher- zoglichen Museums zu Darmstadt. Zweite vermehrte und verbes- serte Ausgabe, 28 pp. 8. Darmstadt 1834. Wir haben die erste Ausgabe dieses Kataloges im Jahrbuche 1832, S. 465 ff. angezeigt. Die neue Auflage hat den doppelten Umfang, enihält (statt 26) 42 meist neue Thier- Arten, und der Preiss aller darin verzeichneten Gyps - Abgüsse steigt auf (staft 405,5) 1140 Francs (zu 28 Kr... Doch werden bei Bestellungen von 1140 Fr. 0,20, — von 1000 Fr. 0,18, — von 900 Fr. 0,16, — von 800 Fr. 0,14 Rabatt be- = A — williget. Er enthält jetzt folgende TER wobei wir die früher schon aufgeführten nur nennen: A. Raubtbiere. “ 1. Gulo diaphorus . h . . . . ‘ . 4 Brshphanistar ee TE ee 25 3. — prisca; vorletzter obrer M.-Z.; änid ein kleinerer 2 4. —_ ogygia ® E ® 6 [) D ® oe [} 2 ı 5 ar antediluviana . o ® ae D u [) 6. Agnotherium antiquum: rechter oberer Eck-Z., vor- letzter rechter unterer M.-Z. A N 2 h p} 7. Machairodus ceultridens (Ursus eultridens Cuv.), Stück des linken untern Eck-Zahnes . 2 . h ı B. Nager 8. Palaeomys castoroides - . . ART N. 9. Chalicomys Jaegeri, ein Öberkiefer. Stück mit den 2 ersten, und ein Unterkiefer mit allen M.-Z. Re ER 10. Chelodus typus: erster rechter obrer M.-Z. . ; 1 Wiederkäuer. 11. Dorcatherium Naui: linker Unterkiefer mit den Al- veolen der 2 ersten und den 5 hintersten M.-Z.; Ober- kiefer-Stück mit den 4 hintersten M.-Z, RE Ps 12. Cervus anoceros . i F s { \ \ Be 13. — trigonoceros . s Ä r \ : . 0,5 14. _— curtocerus BRUENE E a 15. — dieranocerus . s R R H A 16. —_ Bertholdi: Unterkieferstück mit den 3 letzten M. 2. Ersternuuu letzter DL.-Z0 aa a Pachydermen. 17. Dinotherium giganteum, viele ältere und neuere Stücke, wobei 2 ganze Unterkiefer und das angebliche Klauen-Glied von Manis gigantea etc, . : 826 18. Dinotherium medium (ob das Weib des vorigen?):: ein Oberkiefer-Stück mit dem erhaltenen Zwischenkie- ferbein und 3 M.-Z.; — fast vollständige Unterkiefer- hälfte mit 5 M.-Z. u. dem linken Strosszahne ; 2:er lin- ker oberer M.-Z., dritter rechter obrer M.-Z. ; dritter. linker obrer M.-Z.; vierter rechter oberer M.-Z.; vor- letzter unterer M.-Z. . = ’ 3 h :.80 19. Dinotherium Cuvieri (D. Bavaricum v. Max. ), B verschiedene einzelne M.-Z. . . . . 2 Rum rn \o. Verschiedene Dinotherium-Reste A R 4,5 Dinotherium hatte oben einen Rüssel und nn Eihdöne zähne, unten nach unten und hinten gekrümmte Stoss- N Zähne, einen bald verschwindenden: ersten M.-Z., drei- hügelige zweite und dritte M.-Z.; der dritte M.-Z. des Ober- und Ünterkiefers war in jedem Alter dreihügelig; das Thier ging wie das Faulthier auf den Rändern der Hand und scharrte die Erde mit den Klauen. Frances. 20. Tapirus priscus: Unterkiefer mit allen Backenzähnen und den 2 hinteren Fortsätzen; Oberkiefer - Stück mit den 2 ersten M, - Z.; 2 vorletzte ‚obere Milch-Zähne; ‚ Radius . ; . . 21. Ehsiirotberiam Goldfussii: ieinzelucpbereM-2,; 3 vordere untere M.-Z.; 1 vorletzter unterer M.-Z.; 1 rechter obrer Eck-Z.; ein mittler Schneide-Z. Di 22. PChalicotherium antiquum: vorletzter obrer und untrer B.-Z, . . Ä BEN a > ER EUNG 23. Anthracotherium Velaunum Cvr.: letzter obrer und letzter untrer B.-Z. (von Felay) 24. Sus Ogygius: Unterkiefer-Stück mit de Mm. zZ. 25. Sus antiquus Kal 26. — palaeochoerus: Unterkiefer, letzter oberer und zweiter unterer M.-Z, . 27. Sus diluvianus: Unterkiefer mit 3 M.-Z. and den Al- veolen der andern . x . - . . - 28. SL le major Cuv.: letzter obrer und untrer M.-Z. (aus Italien) 2% & N 17 29. Pugmeodon Schinzii: steres her M.-Z. aus des tertiären Sande von Flonheim N : 30. Acerotherium incisivum Shen deeren incisi- vus: viele Zähne, Schädel- und Unterkiefer-Stücke und einzelne Knochen . x s i R ; x "31. Rhinoceros Schleiermacheri deggl. . . 32. _- Goldfussii: vierter obrer und letzter un- terer M.-Z. . . S : 33. Rhinocerus a te zweiter ER vierter (doppelt obrer und letzter untrer M.-Z. . 5 { : 34. Rhinoceros leptodon: zwei Sehneidesäkue: x 35. Hippotherium gracile (Equus gracilis Kaur, nov, act, Equus Caballus et Mulus primige- nius v, Mey.): Oberkiefer-Fragment mit allen Backen- zähnen: Unterkiefer desgl.; obres Gebiss mit der Eck- Zahn-Alveole; Femur; rechter Hinterfuss ; ee Mittelglied mit 2 Zehen-Gliedern . . . - 36. Hippotherium nanum (Equus nanus Kur, noV. act.; Equus asinus p rinigeniws v. Mgy.): drei erste untre M.-2. . ! R t u 37525 — DB — | Erancs. 37. Mastodon grandis:.neun verschiedene M.-Z. und ein Bmiströpheus.:. nk im ii nei rt .u1w80 ss. Mastodon longirostris (M. Arvernensis de ' ein Gaumen, ein Oberkiefer-Stück und ein Unterkiefer mit Zähnen; 6 einzelne M.-Z.; ?ein Astragalus; vier- tes linkes Fingerglied . ie e - R . 190,5 39. Mastodon dubius: ein letzter obrer und unterer M.-Z, 8 (Die Mastodonten erhalten der Reihe nach 6 Zähne in jeder Kiefer-Hälfte.) Vier und. zwanzig einzelne M. - Z. ‚von el: unbestimm- _ ten Arten dieses Geschlechts . . SE .58,5 Amphibien 40, Mystriosaurus Laurillar;di, Kopf von Altdorf, ge- nerisch verschieden von Steneosaurus .° . 80 41. Engyomasaurus Brongniarti, Kopf von da? er Mannheim) . , s 80 42. Pisoodon Coleanus Unterkiefer-Stück eines kleinen Sauriers 3 IV. Verschiedenes. ‘ Verhandlungen der mineralogisch-geognostischen Sek- tion während der Versammlung Deutscher Naturforscher und. Arzte in Bonn (Köllnische Zeitung, 1835, 3. Oktob. Nro. 276). Erste Sitzung. Präsident: L. v. Bucu. Sie wurde damit er- öffnet, dass Dr. Schumeriine aus Lüttich mehrere Überreste vorweltli- cher Thiere, nebst einem unter ihnen gefundenen Menschenschädel und einem Messer von Feuerstein aus den Knochenhöhlen der Umgegend von Lüttich vorzeigte. — Professor BuckLanp aus Oxford hielt einen erläuternden Vortrag über dieselben, und machte besonders auf den - Unterschied aufmerksam , dass einige der fossilen Knochen Spuren der Benagung an sich tragen, während andere, gleich Geschieben, abgerun- det erscheinen. — Profi. Nöcserarn verlas sodaun einen Aufsatz des Herrn v. Horr aus Gotha über die im bunten Sandstein bei Hesberg, unweit Hildburghausen, vorkommenden Thierfährten, oder eigentlich — da sie relief sind — Abgüssen von Thierfährten; zur bessern Versinn- lichung waren dem Aufsatze genaue Zeichnungen beigefügt, welche zur Ansicht in der Gesellschaft zirkulirten.. H, v. Meyer aus Frankfurt äusserte seine Zweifel über die Wirklichkeit dieser Thierfährten und der zugleich mit ihnen vorkommenden Abdrücke von Pflanzenranken; er hält sie vielmehr für blosse, in. den Sand- und Tbon - Gebilden so 624 ei häufig sich zeigende Konkretionen, — BERNHARDI, von Dreissigacker, erklärte sich hinsichtlich der Pflanzenabdrücke ganz mit dieser Ansicht einverstanden, aber nicht hinsichtlich der Thierfährten, auch hält er das Gestein nicht für bunten Sandstein, sondern für ein jüngeres, noch nicht gehörig bestimmtes Gebilde. Bergrath Seıro aus Saarbrücken führte mehrere Beispiele von Konkretionen»an, die organischen Körpern täuschend ähnlich sehen, — v. Frorıer, aus Weimar, zweifelte eben- falls an der Wirklichkeit dieser Thierfährten;, und bewies aus der Form derselben, dass wenigstens die frühere Annahme, wornach sie von Affen oder einer Didelphis-Art herrühren sollten, irrig sey. — Professor BuckLınp nahm aus diesen Diskussionen Veranlassung , Duncan’s Ab- bildungen von Fusstapfen einer Landschildkröte, die im bunten Sand- stein in Schottland vorkommen, vorzulegen und zu erläutern; er spricht dieselben für wirkliche Fusstapfen an. — Der Präsident setzte nunmehr in einem Vortrage auseinander, wie wichtig es für das Studium der Geognosie und für die Förderung dieser Wissenschaft sey, sich über eine allgemeine Terminologie der Gebirgsarten, so wie. über eine allge- meine Farbengebung auf den geognostischen Karten zu vereinigen; er hält den gegenwärtigen Zeitpunkt, wo ein so seltenes Zusammenseyn der Koryphäen dieser Wissenschaft Statt finde, für besonders günstig zu einer solchen Vereinigung, und schlug vor, sogleich ein Comite zu diesem Zweck zu bilden. Dieser Vorschlag fand allgemeinen Beifall, und es wird das Comite bestehen aus den Herren: Eıızs pr Beaumont, Bronc- NIART, OmaLıus D’HauLoy, LYELL, GREENOUGH, v. Buch, v. OEYNHAUSEN und Römer. Dasselbe soll seine Arbeiten alsbald in einer näher zu verabredenden Stunde beginnen. — Hofrath Tuiersch, aus München, brachte einen, in einer frühern Versammlung von der Gesellschaft Deut- scher Naturforscher und Ärzte ausgegangenen Vorschlag, eine neue Ausgabe des Prinius zu veranstalten, zur Sprache, und trug vor, was in dieser Hinsicht bis jetzt geschehen. “— Bucktann fuhr fort in seinen Demonstrationen‘ über die von ScHMERLING vorgezeigten fossilen Kno- chen, und äusserte sich über den fossilen Menschenschädel dahin, dass derselbe einer neueren Zeit angehöre, als die anderen Knochen, in deren Gesellschaft er gefunden worden. — Constant Pr£vost theilte seine Beobachtungen über die Ablagerung der fossilen Knochen in der Höhle von Goffontaine mit, aus welchen, so wie aus vielen andern Beobach- tungen in den Höhlen Frankreichs, Deutschlands und Siziliens, er das Resultat ziehen zu müssen glaubte: dass bei Weitem die meisten der in den Höhlen vorkommenden fossilen Knochen in ihrem natürlichen Zu- stande früher durch Wasserfluthen in dieselben geschwemmt worden seyen, und nur sehr wenigen Geschöpfen angehören, die in den Höhlen lebten und starben. i Zweite Sitzung. Präsident: Erız oe Beaumont. Zuerst bielt Constant Pa&vost einen Vortrag über die tertiären Formationen im Basin von Paris. Schr merkwürdig ist in denselben die Abwechslung von Meeres- und Süsswasser-Bildungen, die Ps. dadurch erklärt, dass = = sich in dem grossen salzigen Landsee , welcher das Basin vormals ein- nahm, etwa von Südosten her, ein bedeutender Fluss ergoss , wodurch das salzige Wasser an dieser Stelle verdrängt und dafür süsses Was- ser substituirt wurde. Hierdurch war es möglich, dass sich gleichzeitig sehr verschiedenartige Formationen bilden konnten, wie sie sich auch vorfinden, indem östlich der Gyps mit seinen Mergeln als unzweifel- hafte Süsswasser-Bildungen, nördlich der Grobkalk als eben so unzwei- felhafte Meeresbildung , vorkommen, in der Mitte zwischen beiden — wo ungefähr Paris liegt — aber Süsswasser- und Meeres - Muscheln gemengt untereinander. LyverrL trat der Ansicht Pr’s. bei und be- stätigte dessen Untersuchungen in allen Theilen, welche Untersuchun- gen zugleich zum Anhalten in ähnlichen: Gegenden dienen könnten. — Der Prinz Max von WıED zeigte hierauf die Überreste eines vom Mis- souri mitgebrachten fossilen Thieres vor, und BuckLann erläuterte die- selben. Nach der Meinung dieses letzteren existirt noch nichts Glei- ches; auf einer Seite ähnelt dieses Thier, namentlich in Bezug auf die Zähne, dem Mosasaurus; für einen solchen entschieden die mei- sten Urtheile, ohne jedoch etwas Bestimmtes darüber auszusprechen, indem die Fragmente dazu zu unbedeutend waren. NÖGGERATn sprach über das Gestein, in welchem diese fossile Überreste liegen. — Hö- NINGHAUS zeigte verschiedene interessante Gegenstände aus dem Stein- kohlen-Gebirge vor, nämlich: 1) Bruchstücke eines fossilen Stammes einer Art Cyathea arborea aus dem Flötze Dickebank bei Mülheim an der Ruhr, gefunden im Pfeilerabbau beim Einbrechen des Hangen- den, 2Fuss über dem Flötz, schräg unter einem Fallwinkel von 10 Grad. Der Stanım dieses 3 Fuss langen und 15 Zoll breiten Bruchstückes stand dicht auf dem Flötze und stieg dann seiger aufrecht ins Hangende 20 Fuss hoch empor, wo die Fortsetzung nicht weiter verfolgt wurde; 2) innere Rinde einer Cyathea mit dazu gehörigem Blattansatz, von. Werden; 3) ein vorzüglich erhaltenes Exemplar von Lepidodendron obovatum aus Bochum in der Mark; 4) eine Ähre von Panicum (?) von der Grube Laurweg bei Aachen; 5) eine unbekannte Frucht eben- daher; 6) eine Pecopteris mit Fruktifikation von Eschweiler und 7) Bruchstück einer Cyathea mit Blattansatz. Link, aus Berlin, hielt einen erläuternden Vortrag über diese Gegenstände, unter welchen der fossile Stamm ihm am merkwürdigsten erschien. — NösserArtu brachte nunmehr eine geognostische Exkursion nach dem Laacher See und Umgegend in Vorschlag. — BuckLano machte zuletzt das in der Nähe von Darmstadt aufgefundene, durch die ganz anomale Bildung seiner in dem Unterkiefer befindlichen, nach unten gekrünmten Stosszähne die Aufmerksamkeit der Naturforscher mit Recht auf sich ziehende Thier — Dinotherium genannt — zum Gegenstande eines interessanten Vortrages *). » *) Vergl..S. 516 des Jahrb. ze Dritte Sitzung. Präsident: Buckzanp. Graf MAnDELsLon, aus Urach, zeigte einen Menschenschädel vor, der unter Bären- undLuchs- Knochen in einer Höhle bei Urach, 30 Fuss tief unter der Erde, ge- funden worden ist; H. v. Meyer einen fossilen Krebs im Lias, dem er den Namen Eryon,Hartmanni beigelegt hat. — Constant Pr£evosr hielt einen Vortrag über die vulkanischen Kegel und erörterte die Frage: ob solche durch Erhebung der Gebirgsschichten, oder durch blosse An- häufung der ausgeworfenen Massen entstanden seyen? er behauptete das letzte, und unterstützte seine Meinung durch die Erscheinungen bei Erhebung der Insel Julia im mittelländischen Meere. Dieses gab zu lebhaften Diskussionen Veranlassung, indem v. Buch und Euız pe Beav- Mont jene Ansicht bestritten und sich für die Erhebungskratere aus- sprachen, Lyesr aber die Hypothese des Herrn Pre£vost vertheidigte. WaLcHneR, Kurirrteiın und Ersreicn führten Beispiele an, welche die Ansicht v. Bucn’s unterstützten; jede Partei beharrte auf ihrer Mei- nung ohne die andere zu dherzeuken. Vierte Sitzung. Präsident: Lyrır. n’Omarıus v’HaLLoy hatte schon in der gestrigen Sitzung eine Versteinerung im Übergangskalk von Namur zur Ansicht herumgehen lassen, über welche nunmehr Buck- Land einen Vortrag hielt und dieselbe für Fischschuppen erklärte; H. v. Mever war dagegen der Ansicht, es sey ein Cephalopode. — Hierauf hielt Prof. Aupoumm, aus Paris, einen ausführlichen Vortrag über die Trilobiten, und zeigte ein lebendiges Analogon vor. Dann verlas Kastner eine ihm von Herrn JuLıus vow Hzıms, aus Hall ın Tyrol, mitgetheilte Notitz über ein Vorkommen von Holz und Wildhaa- ren im Salzthon. — Bergmeister Scumipr aus Siegen sprach jetzt über einen Basaltgang auf der Grube alte Birke, unweit Siegen, welcher den Eisensteingang, auf dem diese Grube baut, mehrere Male schlän- gelnd durchsetzt, ohne ihn zu verwerfen, jedoch das Nebengestein und den Eisenstein bei seinem Kontakt bedeutend verändert hat; durch Vor- zeigung charakteristischer Stufen wurde dieses anschaulicher gemacht. Zugleich legte Sch. eine von ihm angefertigte geognostische Karte des Bergamtsbezirks Siegen und der angrenzenden Gegend vor. — AUuDovIn bielt einen Vortrag über eine von Lyeıı. mifgebrachte Versteinerung im, die er für das hintere Stück eines Trilobiten erklärte; H. . Meyer äusserte seine Zweifel gegen diese Bestimmung, um so mehr, Er Trilobiten bis jetzt nur im Übergangsgebirge gefunden ee, seyen, er glaubte vielmehr in dieser Versteinerung einen Aptychus, und zwar A. imbricatus zu erkennen. Gorpruss sprach sich bei dieser Gele- genheit im Allgemeinen darüber aus, wie gewagt es sey, aus einem un- vollkommenen Bruchstücke gleich eine Spezies bestimmen zu wollen. — Zum Sch!usse der heutigen Sitzung zeigte Professor v. BonsnoRrFF, aus Helsingfors, ein Stück Granit aus Finnland vor, welches ein noch unbestimmtes grünlichgraues, aus Kieselerde, Thonerde, Kalk und Na- tron bestehendes Fossil enthält, das sehr leicht verwittert. Dieser Eigeuschaft schreibt Br. das Zerfallen der Granitmassen zu, die in kleineren und grösseren Blöcken Finnland in emer Erstreckung von 30 Deutschen Meilen bedecken. Auch sprach derselbe noch über die Schwe- felkiesbildung durch Seewasser auf Helgoland, welche nach seiner An- sicht vermittelst des im Seewasser enthaltenen Gypses Statt findet, Der auf Helgolan& vorkommende bituminöse Mergelschiefer umschliesst näm- lich sehr häufig verkieste Holzstücke,, also Eisen und Kohlenstoff; der Gyps zersetzt sich, das Oxygen seiner Schwefelsäure verbindet sich mit dem Kohlenstoff zu Kohlensäure und diese mit dem Kalke des Gypses zu kohlensaurem Kalke, der Schwefel des Gypses aber mit dem Eisen. Fünfte Sitzung. Präsident: Warchner. Die Sitzung wurde damit eröffnet, dass Nö6GGERATH ein Schreiben des Herrn Dr. Corsa zu Tharund verlas, worin derselbe das geognostische Publikum zu einer Subseription auffordert, um durch anzustellende bergmännische Unter- suchungen die Frage zur Entscheidung zu bringen: ob der Granit des rechten Elbe - Ufers in Sachsen jünger oder älter sey, als die Kreide? Das Schreiben zirkulirte sodann, um zu subscribiren. — v. BonspoRrFF sprach noch ferner über das Zerfallen der Granitmassen in Finnland und die Bildung des Schwefelkieses auf Helgoland: sodann über die Bildung des Salpeters im Übergangskalk von Reval, welche wahrschein- lich von organischen Substanzen herrührt. — WALcHner trug hierauf einige Bemerkungen über den Appenzeller Alpenstock vor, welche er mit Vorzeigung der betreffenden Gebirgsarten und Versteinerungen be- gleitete.. Der ganze Alpenstock gehört hiernach zur Kreidebildung. Erıe. Ds Beatmont knüpfte daran einige Worte über die Kreidebildung und ihre Verbreitung im Allgemeinen. — ‚CONSTANT Prevost entwickelte seine Ansicht, ‚dass zwei Formationen von ‚gleichem :Charakter hinsicht- lich der Versteinerungen , die sie führen ete., dennoch im. Alter sehr verschieden seyn können, was: von Leororp v. Buch und Euie oe Bear- Mont bestritten wurde. — v. Buc# zeigte eine. Karte von der Insel Te- neriffa vor, und sprach über, deren Konfiguration. — Herr Dr. Azıck machte nachträgliche Bemerkungen zu seinem bereits in der vorigen Sitzung gehaltenen Vortrage, welcher sich namentlich auf den Monte Somma und dessen Verhältniss zu dem Veswv bezogen. Sechste Sitzung. Präsident: Herm. v. Meyer. Buckrano hielt einen Vortrag über ein neues Genus von fossilen Cephalopoden, das er Belemno-Sepia genannt hat, und über die Dintensäcke, welche im Innern der Belemniten- Set gefunden worden *”), von MEYER machte bierzu die Bemerkung, dass die Sache nichts Neues sey, indem diese Versteinerung schon seit einigen Jahren in Franken und Sachsen sowohl, als auch im Solenhofer Schiefer entdeckt worden. — BucknLann zeigte Gebirgsdurchschnitte von dem Übergangseebirge in den Ardennen und in Wallis vor, und begleitete solche mit einigen Bemerkungen ”) Wir werden eine gefällige Mittheilung des Hrn. Verfs, über diesen Gegenstand nachliefern. D.R. =. WB über das gegenseitige Verhalten des Übergangs-Gebirges in den Ardennen und der Eifel, und des Systeme Silurien Muecnıson’s an der Grenze von Wallis, welche untereinander eine überraschende Übereinstimmung zeigen. — Dr. Prasse, Leibarzt des Fürsten v. BENTHEIM, sprach über die zu Kempen bei Bentheim vorkommenden Fusstapfen von Pferden, T'hieren mit gespaltenem Huf, und von einem Menschen. BuckLanD hält letztern für den Abdruck eines Fucus. Pıasce 'setzt die Entste- hung. dieser Fusstapfen in die Zeit der zimbrischen Fluth. — Hierauf wurde von Herrn Oberbergrath NöscserATH das Nähere wegen der mor- gen, frühe um 6 Uhr anzutretenden geognostischen Exkursion nach dem Lua- cher ‚See festgesetzt, und nachden GumPprecHT, aus Berlin, noch Blät- ter einer von ihm ausgeführten geognostischen Karte von einem Theil von Suchsen und Böhmen vorgezeigt kukte diese letzte Sitzung ge- Schlossen. ; Bitte um Beiträge zu einer Arbeit über Mineralwasser, Da ich durch die Britische Gesellschaft zu Beförderung der Wis- serischaften während ihrer diessjährigen‘ Versammlung zu Dublin mit dem Auftrage beehrt worden bin; einen Bericht „über den gegen- wärtigen Stand unserer Kenntnisse rücksichtlich der Mi- neralwasser“ zu erstatten, so werde: ich alle Belehrungen , welche man: mir in dieser Beziehung gefälligst ertheilen will, insbesondere rück- siehtlich solcher: neueren Abhandlungen , welche diesen Gegenstand aus wissenschaftlichem- er betrachten, mit mr Danke en | ‚Ich bitte die gefälligen Mittheilungen mir ‘durch Hrn, Hunnemann (Queenstreet, Suhosquare , London), welcher Verbindungen in den mei- sten ‘Städten Deutschlands‘ unterhält, oder Hrn. A. Bou£, Präsidenten der: geologischen Sozietät‘in Paris [jetzt aber . zz Reh Br.] zukommen lassen zu wollen. Am 25. August..1835, PAR uk an br UHARLES DAUBENY, Prof. der Chem. in Oxford. Bitte um Beiträge zu einer Arbeit über Terebrateln, Im ganzen Reiche der Versteinerungen gibt es ‚keine, zu Unterschei- dung der Formationen wichtigern Genera, als die der Ammoniten und der TDerebrateln. Aber obschon mit allen erforderlichen literäri- schen Hülfsmitteln bei Ausarbeitung meiner Lethaea versehen und durch schöne Suiten von Terebrateln aus allen Gegenden Deutschlands und aus vielen in Frankreich, Schweden , Russland, England und: Nord- ° - MED — Amerika unterstützt, stiess ich‘ bei scharfer und genügender Definition der Arten auf unsägliche, zur Verzweiflung führende und unüberwindliche Hindernisse , wie leicht es. auch immer: seyn mag, "gewisse. Formen in der umfassenden Beschreibung grösserer Gruppen zusammenzufassen. Nirgends war die Schwierigkeit grösser, als bei den im Lias, in der Jura-Formation und in: der Kreide vorkommenden Arten, Ich bitte daher dringendst alle Freunde der Gebirgs- und Verstei- nerungs - Kunde um Beiträge zu Ausarbeitung einer Monographie der Terebrateln, seyen es zur Charakteristik taugliche Exemplare oder schriftliche Zusammenstellung gründlicher Beobachtungen über dieselben mit und ohne Zugrundlegung bereits vorhandener Arbeiten. | Was (die: Exemplare betrifft, so ersuche ich Jeden, der mir Beiträge zu liefern geneigt ist a) nur Arten, die er an seinem Aufenthaltsorte oder während seiner Reisen selbst zu sammeln im’ Stande gewesen ist, und zwar in guten, der Beschreibung und Abbildung‘ würdigen Exemplare zu senden: keine im Tausch zusammengestoppelte Waare; — 2) wo im- mer möglich :"vollkommene Suiten der Exemplare jeder Art, wie sie an! einer und derselben Fundstätte (geo- und strato - graphisch genommen) in den Abstufüngen ihres Alters undihrer Va- rietäten beisammen vorkommen: nicht einzelne aus der Reihe ge- rissene Musterstücke, da ich Spezies, nicht Individuen kennen zu lernen wünsche; eswird mir sögar lieber seyn, wenn es mir selbst überlassen bleibt, die’ in jeder Schichte gesammelten. Exemplare in ihre Spezies zu: sondern. = :3) Suiten jeder, ‘auch der gewöhnlichsten und verbreitetsten Arten, weil'bei diesem so schwierigen Geschlechte und namentlich‘ bei den ‘durch ihre Verbreitung selbst am meisten der Formen- Änderung. Beeren Arten: nur: die: Ansicht recht vieler und jeden SR führen kann; doch bitte cch vorstiklich, auf die einer jeden Gegend eigenthümlichen und auf die von jedem ver- ehrlichen Korrespondenten selbst irgendwo beschriebenen Ar- ten bei der gefälligen Einsendung zu achten. — 4) Bitte ich mir die Gebirgsschichte jederzeit so genau als möglich zu bezeichnen, wor- aus (nicht die Art überhaupt, sondern) die einzelnen Exemplare entnom- men sind, und zwar wo möglich mit Beziehung auf deren Bezeichung in irgend einem guten geognostischen Werke über dieselbe Gegend, da die stratographische Tendenz der Arbeit seiner zoographischen nicht nach- stehen soll. — 5) Wer mir besonders werthvolle Exemplare zur Be- schreibung und Zeichnung nur leihen will, erhält solche baldigst und gewissenhaftest in möglich kürzester Zeit wieder. portofrei zurück, Wer mir immer Beiträge zu dieser Arbeit liefert, soll dankbar darin genannt werden. Schriftlich mitgetheilte Beobachtungen werdeu nur auf die Autorität des Verfassers hin wiedergegeben. Wer mir die in seiner Gegend vorkommenden Arten in vollständigern Suiten liefert, hat Anspruch auf Exemplare der ‚von ıhm desidirirten Arten, so weit ich solche irgend zu liefern oder zu verschaffen im Stande bin; zur Aus- == 630 — theilung unter diejenigen Freunde jedoch, welche. mir. die meisten und’ werthvollsten Beiträge jeder Art liefern, bestimme ich 10. Freiexemplare der mit der Abbildung einer jeden Serien zu versehenden Arbeit, de- ren Empfänger darin bekannt gemacht werden sollen. Die Beiträge bitte ich mir bis Winter‘ 1836 auf 1837 spätestens einzusenden , es je- doch zu bemerken, ob und wann ich Auer etwa noch auf werthvolle Nachträge hoffen dürfe. Diese Arbeit hat eine von der desHrn. v.. Buch abweichende Tendenz, obschon ich wünsche, durch sie auch zur Aufklärung der mir noch zweifel- haften Arten darin zu gelangen: ihre sie unterscheidende Haupt-Aufgabe ist, die vergleichende Abbildung aller revidirten Arten dem Publikum neben einander vor Augen zu legen, indem nach allen Bemühungen nur dieses Mittel übrig bleiben wird, Jedem das Erkennen der Arten so zu erleichtern, dass er solche leicht und sicher bei Bestimmung der ae tion gebrauchen kann. Die ernten und Spiriferen sind nicht minder schwie- rig als die Terebrateln ; ;. aber hier sind die, ganzen Genera: für‘ nur eine oder die andere Formation bezeichnend.,..Doch dehne ich: meine Bitte mit ähnlichen Bedingungen zum Behufe. einer spätern Arbeit. auch auf diese aus, und wiederhole sie bei denjenigen ./Freunden, an: die ich mich desshalb ‚schon. persönlich gerichtet habe, Schon 'für,.die Herausgabe meiner. Lethaea. sind mir von kan en Seiten her die: werthvollsten Beiträge bezeichneter Art, ohne’ alle beson- dere Bitte darum,’ zu Theil geworden ; vorzüglich bin ich den ‚Herren VoLtTz in Strassburg, Puzos in Paris und BuczLann verpflichtet,; welchen dafür öffentlich zu danken ich gerne diese Vesanlarsung benlaes 5 ‚Aline. FE November 1835. TE} Ben sf ' 4 we e 3 Alan | FH. 6, KIEL a Notiz über die hydraulische Wirkung des Siphons bei den Nautilen, Ammonitenu. a. Polythalamien, Herrn Professor W. BUCKLAND. _— Der Zweck des Siphons bei den vielkammerigen Kon- chylien ist bis jezt noch nicht genügend nachgewiesen wor- den. Auch die kürzlich erschienene Abhandlung von Owen über die Anatomie des Thieres von Nautilus Pompilius lässt dessen Verrichtung ungewiss; jedoch die deutliche Beschaffenheit, welche dieser Theil im fossilen Zustande zu- _ weilen darbietet, in Verbindung mit der Darstellung, welche Owen von der vorderen Endigung des Siphon’s in einen grossen, das Herz umgebenden Haut-Sack liefert, scheinen zur Entscheidung der lange verhandelten Frage genügend, Wenn die Perikardial - Flüssigkeit, welche Owen in diesem Sacke gefunden, sich abwechselnd aus dem Perikardium in den Siphon und aus diesem zurück zu begeben vermag, so finden wir in dieser beweglichen Flüssigkeit eine hydrauli- sche Kraft, durch welche, wenn die Flüssigkeit im. Siphon ist, das Thier untersinkt, und sich wieder zur Oberfläche ‚des Meeres erhebt, wenn sie in’s Perikardium zurückkehrt. Nehmen wir ferner an, die Kammern des Konchyls seyen Jahrgang 1835. ' 41 — 6992 — beständig allein mit Luft gefüllt, so kann diese Luft durch ihre Elastizität in der Weise auf die abwechselnde Ausdeh- nung und Zusammenziehung des Siphons mitwirken, dass die Perikardial- Flüssigkeit abwechselnd in denselben treten und sich daraus zurückziehen wird. Das Prinzip, worauf sich das Steigen und Sinken des lebenden Nautilus grün- det, ist dasselbe, welches das Auf- und Absteigen des Was- ser-Ballons bestimmt. Die Anwendung eines äusseren Druckes auf eine Blase, die über ein mit Wasser gefülltes Zy- linder - Glas gespannt ist, treibt einen Theil dieses Wassers in die Höhle oder die Luftzellen des Wasser - Ballons, dass er unmittelbar zu sinken beginnt; beseitigt man diesen Druck wieder, so nimmt die im Ballon enthaltene Luft, vermöge ihrer Elastizität, ihr voriges Volumen wieder an, treibt das Wasser aus und hebt den Ballon. Die Substanz des Siphons in dem lebenden Nautilus Pompilius ist eine dünne, aber starke, Pergament- artige Membran, worin keine Muskelfasern erkennbar sind, weiche denselben zusammenziehen oder ausdehnen könnten; seine Funktion bei Zulassung oder Austreibung einer Flüssigkeit aus ihm kann daher nur eine passive seyn. Folgende Be- trachtungen werden die Art und Weise erläutern, wie die Kammern der Nautilen, Ammoniten u. a. vielkammeriger Cephalopoden (unter der Voraussetzung, dass diese Kam- mern beständig mit Luft allein gefüllt seyen) und die Thä- tigkeit des Siphons (unter der Annahme, dass er bloss eine Flüssigkeit enthalte, welche ihren Aufenthalt in ihm mit dem im Perikardium vertauschen könne) jenen Mollusken ‘zu ihrer Erhebung an die Meeresfläche und ihrem Nieder- sinken auf den Seegrund behülflich seyn können. 1) Das von Owen beschriebene Thier des Nautilus Pompilius schwamm, als es gefangen wurde, an der Ober- fläche des Meeres, den in Kammern gesonderten (hinteren) Theil der Schaale mittelst der darin eingeschlossenen Luft vertikal über dasselbe emporhebend, welche Stellung für eine rückgängige Bewegung, wie sie die Sepien durch ein — 6331 — heftiges Ausstossen von Wasser aus der Röhre unter ihrem Mantel bewirken, wohl geeignet ist. 2) Die Verrichtung des Siphons und der Luft-Kam- mern, wenn sich das Thier plötzlich von der Oberfläche auf den Seegrund niederlassen will, möchte etwa folgende seyn: Das obere Ende des Siphons geht in die Höhle des Peri- kardiums über, und diese Höhle enthält bei Nautilus Pompilius eine Flüssigkeit, welche aus Drüsensäckehen im Inneren derselben ausgesondert und dichter als Wasser ist. Da dieser Sack hinreichend gross ist, um mit seinem In- halte den Siphon anzufüllen, so ist es wahrscheinlich, dass: die Perikardial-Flüssigkeit durch Veränderung ihres Platzes zwischen dem Siphon und dem Perikardium die auf- und absteigende Bewegung des Thieres regele. Ist der Körper des Thieres mit den Armen ausgebreitet und bleibt die Flüssigkeit im Perikardium , so ist der Siphon leer und zusammengefal- len und von Theilen derjenigen Luft umgeben, welche die Luftkammern beständig erfüllt, und in diesem Falle ist die Eigenschwere des Thieres und der Schaale zusammengenom- men so gering, dass dasselbe sich erheben und selbst theil- weise über der Wasserfläche schwiınmen kann. Ziehen sich aber bei irgend einem Anlasse Arme und Körper zusammen und in die Schaale [nänlich in deren letzte über 4 Umgang betra- gende, grosse Kammer] zurück, so wird hierdurch auch das Perikardium von Aussen zusammengedrückt und die Flüssig- keit daraus in den Siphon getrieben. Durch diese Volo- mens-Verminderung des Körpers ohne Volumens-Vermehrung des Konchyl$, in dessen Höhle die Flüssigkeit hineingetrie- ben ist, nimmt die Eigenschwere des Ganzen plötzlich zu, und das Thier beginnt zu sinken. Die Luft in jeder Kam- mer bleibt so lange zusammengedrückt, als der Siphon durch die Perikardial- Flüssigkeit ausgedehnt ist; sie dehnt sich vermöge ihrer Elastizität sogleieh wieder aus, wenn durch Wieder-Ausbreitung der Arme und des Körpers der Druck auf das Perikardium nachlässt, und nöthigt jene Flüssigkeit wieder in dasselbe zurückzukehren, Da auf diese Art die Eigen- 41* vo >. Bei = schwere der Schaale sich vermindert, so entsteht eine Nei- gung sich im Wasser emporzuheben. Die Perikardial - Flüssigkeit verweilt daher immer. im Perikardium, ausser wenn sie, während der Zusammenzie- hung der Arme und des Körpers in die Schaale, dureh Muskelkraft in den Siphon hineingetrieben wird. Breiten sich diese aber an der Oberfläche oder auf dem Grund des Meeres wieder aus, so hat das Wasser freien Zutritt zu ‚den Kiemen, und das Herz kann sich in dem ausgedehnten Perikardium frei bewegen; während des zusammengezoge- nen Zustandes aber ist der Zutritt des Wassers zu den Kiemen und die Bewegung des Herzens im entleerten Pe- rikardium - ‚gehemmt. 3) Bewegt sich das Thier auf dem Seegr unde, so Be ‘es wie eine Gartenschnecke unter der Schaale fort; die in dieser enthaltene Luft hält die Schaale aufrecht, vertikal über dem Thiere schwimmend, ohne alle oder mit nur ge- ringer Muskelthätigkeit, wodurch es demselben leichter wird, die Bewegung seiner Arme beim Kriechen und Ergreifen der Nahrung zu regeln. i Dr. Hook (Hoox’s Experiments, 1726, p. 308) be- trachtet die Kammern der Schaale als wechselweise mit Luft oder mit Wasser gefüllt; Parkınson (org. remains, III, 'p. 102) nimmt an, dass dieselben für das Wasser nicht zu- gänglich seyen, und dass das Steigen und Sinken des Thiers im Meere von dem: wechselweisen Eintritt von Luft oder Wasser in den Siphon abhänge, ist aber in Verlegenheit auf dem Seegrund die Quelle zu finden, aus welcher diese Luft ableitbar wäre, oder zu erklären, auf welche Weise das Thier diese Veränderungen der Röhre und der darin eingeschlossenen Luft bewirke. Dagegen scheint die Theo- vie, welche annimmt, dass die Kammern des Konchyls be- ständig mit Luft allein gefüllt seyen, und welche im Siphon das Organ sieht, das, durch Gestattung des Ortswechsels der Perikardial-Flüssigkeit zwischen ihm und dem Perikardium, die auf- und absteigende Bewegung regelt, geeignet zu seyn, —-— 95 -— jeder hydraulischen Bedingung eines Problems zu entspre- chen, welches bis jetzt noch nicht genügend gelöst worden war *). —e 3 .#). Betrachtet man die Beschaffenheit des Siphons, wie er bei Nauti- lus Pompilius und bei Spirula in Konchylien-Sammlungen oder in dem tertiären (kalzinirten) Nautilus Aturi u. A, vorkommt, und betrachtet man den Umstand, dass derselbe bei fossilen Si- phoniferen in der Regel wirklich versteinert ist, berücksichtigt man endlich die ausserordentliche Feinheit des Siphons , so wird es schwer, an eine einigermassen beträchtliche und zu obigem Behufe genügende Ausdehnbarkeit und Kontraktilität des Siphons zu glauben, obschon wir uns freilich an dasjenige halten müssen, was uns über die Beschaffenheit dieses Theiles in einem frischeren Zustande, als worin er gewöhnlich beobachtet werden kann, gemel- det wird. Br. Geognostische Beschreibung von ; i Szczawnica und Szlachtow a, Herrn Professor ZEUSCHNER ın Krakau. Die Bieskiden, ein Theil des Karpathischen Gebirges zwischen der Zafra und der Weichsel, zeigen wenig Ver- schiedenheit in den sie zusammensetzenden Felsarten. Un- geheure, mächtige Ablagerungen des Karpathen - Sandsteins bilden das Gebirge, und hier ist diese Formation vollkom- men entwickelt. | Als Glieder treten verschiedene Sandsteine hervor, in denen theils kieselige, theils thonige Theile überwiegen, und dadurch ist ein Übergang gegeben, der eine Menge von Ver- schiedenheiten hervorruft. Schieferthon bildet grosse Lager, und wechselt gewöhnlich mit Sandstein - Schichten ab, nur selten gewinnt er die Oberhand. Diess sind im Allgemei- nen die Verhältnisse in den Bieskiden. Selbst die graue Farbe des Sandsteins wird nur selten schwärzlich oder blau. Die Schichten treten deutlich hervor: besonders bewirken diess die thonigen Theile; ihr Streichen ist .im Allgemeinen von Osten nach Westen, selten drehen. sie sich südlich oder nördlich. Das Fallen bleibt konstant gegen Süden; nur der Winkel ist sehr verschieden: er schwankt ne 7 Mn zwischen 10° und 75°. Von dieser so regelmässigen Schich- tenstellung macht die Gegend um Szczawnica und Szlach- towa eine Ausnahme, wo die Schichten sich gegen alle Him- melsgegenden neigen, Die Ursache dieser scheinbaren Un- ordnung muss nahe seyn, und so ist es auch wirklich der Fall. Kuppen, mächtige Gänge von Trachyt, sogar Durehbrüche, ähnlich den basaltischen an der blauen Kuppe bei Eschwege, an der Pflasterlaute unfern Eisenach, erscheinen an einigen Punkten. Ich will das Flötzgebirge zuerst eüihon, wie es sieh hier darstellt, und sodann das Verhältniss zum Tra- chyt entwickeln, Bei Ssezawnica und weiter nördlich ven diesem Dorfe herrscht Karpathen - Sandstein von feinem Korne. Deutliche Schichten wechseln nur selten mit Schie- ferthon. Kleine Glimmerblättehen von Silber -weisser Farbe sind in den mehr kompakten Schichten zerstreut, oder auf den Schiehten-Absonderungen mehr oder weniger angehäuft. Konglomerate sind hier seltener. Bei Szlachtowa befinden sich bedeutende Massen davon, und hier sind sie aus vielen Kalkbrocken zusammengesetzt. Schieferthon von dunkelbrau- nen und schwarzen Farben bildet mächtige Lager, und an vielen Punkten finden sich darin Nieren von thonigem Sphä- rosiderit, in denen wasserhelle kleine Quarzkrystalle und derber Strahlkies vorkommen. Die Nieren haben sehr ver- schiedene Grösse, von der einer. Nuss bis zum Durchmes- ser von einem Fusse. i Eine mächtige Schichte von Kalkstein zieht sich im Karpathen - Sandstein von Westen nach Osten und wird ganz zufällig bald schmaler, bald breiter. Bei Szlachlowa kommt auch in diesem Kalkstein- Zuge ein rother, dichter Marmor nebst rothem , schiefrigem Kalkmergel vor, der ei- nen Übergang aus dem Kalkstein macht.. — Die Schiehten des Sandsteins haben, wie bemerkt, ganz verschiedene Nei- gung "und, wie sie sich bei den zwei genannten Dörfern zei- gen, ist nieht unwichtig. In Kroscienko, einem kleinen, mit hohen Bergen umgebenen Städtchen, das an Szczawnice — 638... gränzt, sind die Sandstein-Schichten am Flusse Dunajec auf- gedeckt und gegen Süden geneigt: der Neigungswinkel in naher Entfernung aber sehr verschieden; denn an einigen Punkten beträgt er nur 15°, etwas weiter 50°. Dieselbe Neigung zeigen die Sandsteine des Berges Stos bei Szcezaw- nica unter >S0° und dann etwas weiter entfernt im Dorfe. Wierchownia am Poprad, in der Mitte des Thales. Aber bei dem Ausgange des Thales Poprad fallen: ‚die Schichten nach SW., h. 9 unter >30°; dieselbe Neigung ist im Dorfe Maniowa bei Czorsztyn unter > S5° und im Berge Tehon, der nördlich von Kroscienko liegt; nur die Stunde ist etwas verschieden, nämlich in SW., h.10 unter > 70°. Westlich neigen sich die Schichten bei Szczawnica, Wyzsza, Piwniczna und Lomnica, zweien Ortschaften am Poprad-Flusse, der in den hohen Zatrischen Alpen entspringt und, nach- dem derselbe eine südliche Richtung angenommen, sich ge- gen Osten wendet, dann das Karpathische Gebirge durch- schneidet, nördlich fliesst, und bei Siary- Sandec sich mit dem schäumenden Dunajec verbindet. Der Winkel an allen drei Punktefi ist verschieden; am ersten beträgt en30°, am zweiten 10, am lezten 45°. ‚Eine etwas nördliche Richtung nehmen die Schichten im Berge Wygon in der Nähe von Kroscienko, nämlich NW. h. 2—3 unter 20°, und gegenüber Szczawnica Nizsza am Dunajec, wo sie gegen NW. h. 3—4, unter S0® fallen. Nördlich fallen die Schichten des Kalksteins zwischen Wyzsza und Nizsza Szczawnica, der ein Lager im Karpathen - Sand- ‚stein bildet, unter 85%: dasselbe zeigen die Schichten des Sandsteins im Bache Palkowski Potok bei Szlachtowa unter 35° und im Dorfe Zubzyk am Poprard unter 25°. Eine NO. Neigung haben die Sandsteine am Fusse des genannten Berges Zchon am Dunajec, NO. h. 9 — 10, unter sehr verschiedenen Winkeln in nahen ‘Entfernungen. -Sie schwanken nämlich zwischen 10° bis 60%. Dieselbe Stunde zeigen die Schichten im Berge Skalskie bei Szczawnica un- ter 45°, und im Thale des Flusses, Rsyka genannt, unter 45°. \ — 659 — Östliches Einfallen nehmen die Schichten des Karpathen- Sandsteins an folgenden Punkten: im Dorfe Szczawnica bei Muszyna, im Bache Murzow Polok bei Krynica: an beiden Punkten unter 30%; in den Schichten am Fusse des Berges Skalskie unter 40°, und am Berge Flader bei dem Dorfe Biata Woda in der Nähe von Szlachtowa unter 35°. Gegen SO. fallen die Schichten am Fusse und am hö- heren Gipfel des Berges Jarmuta bei Szlachtowa SO. h. 10 unter S0°: ganz ähnlich den Schichten bei dem Dorfe Brata Woda; bei Wiechury ohnweit Piwniczna nur unter einem kleinern Winkel, nämlich 20° bis 25%; dieselbe Neigung ist im Berge Pusia Gora bei Kroscienko SO. hora 9-10 unter S0°, | Die benannten Punkte befinden sich ungefähr in einem Raume von 6 @uadratmeilen; die Richtung des Einfallens der Schichten ist nach allen möglichen Himmelsgegenden, was vollkommen beweist, dass die Sandstein - Schichten zer- brochen und gehoben worden, und dadurch alle mögliche Neigungen nach dem Zufalle angenommen haben. Die Ur- sache solcher Zerrüttungen scheint durch den Trachyt, der hier zu Tage erscheint, hervorgebracht worden zu seyn. — Nicht nur in grösseren Entfernungen ist dieses Gebrochen- seyn der Sandstein-Schichten zu finden; man:kann an eini- gen Punkten deutlich ihre Biegungen, Zerrüttungen und Einsenkungen erblicken, so dass es ausser Zweifel ist, dass von unten wirkende Kräfte jene Phänomene hervorbrachten. Es sey mir erlaubt, diese Verhältnisse näher zu entwickeln. Am Fusse des erwähnten Berges Z'chon, dessen Schich- ten der schäumende Dunajec aufgedeckt hat, kann man die Biegungen und Brüche sehr gut beobachten, Der Karpa- then-Sandstein ist feinkörnig, einige Schichten sind so innig gemengt, dass die bindenden und gebundenen Theile nicht zu unterscheiden sind, und es wird eine Felsart daraus, die dem Hornsteine gleicht, Gewöhnlich durchziehen diese Abänderungen einige Linien dicke Adern von weissem Kalk- spath, wenn sich diese aber erweitern, so finden sich Kalk- — 640 — spath- Krystalle des ersten stumpfen Romboeders (equiaxe Havy), und zwischen diesen durchsichtige 'Quarzkrystalle. Die Sandstein - Schichten haben verschiedene Mächtigkeit, von 8 Fuss an bis zum Schiefrigen ; dieses bewirkt der Schieferthen, der zwischen dem Sandstein in dünneren und dickeren Schichten sich vorfindet; auf den Abson- derungen häuft sich Silber - weisser Glimmer an; selbst in manchen Sandsteinen ist diess Mineral in der ganzen Masse zerstreut. Die Übergänge des gewöhnlichen Sandsteins in den schiefrigen sind so unmerklich,, ‘dass zwischen den beiden Abänderungen eine Grenze zu ziehen unmöglich ist. In den untern Theilen der Sandstein- Schichten, besonders wo sie mit Thon in Berührung kommen, finden sich Ab- drücke von Fucoides Targionii. Die Schichten des Sandsteins fallen hier NO. h. 10 wnter 15°; aber schnell nehmen sie eine entgegengesezte Richtung und senken sich gegen Süden unter 50%, Diese Verschiedenheit bewirkt ein Bruch der Schichten, und diese Linie ist dentlich auf- gedeckt aus der Höhe bis zur Tief. Wenn man etwas weiter den Schichtenbau‘ verfolgt, so wiederholt diese Neigung derselben in zwei entgegengesezten Richtungen: hier sind aber die Schichten nicht gebrochen, nur eine | Krümmung hat Statt gefunden. Ein wenig weiter von dem beschriebenen Punkte, am Fusse desselben Berges, haben die Schichten perpendiculäre Sprünge erhalten, und einige der Massen der horizontal aufeinander gelegenen Schieh- ten haben ein verschiedenes Niveau angenommen. Da sie aus diekeren und dünneren Lagen zusammengesezt sind, so kann man beobachten, welche Lage eine jede Schichte er- halten hat. In der mittlen Abtheilung der zersprungenen Schichten ist der obere Theil ganz zermalmt, ‘und die Sand- steinblöcke sind in Lehm eingeschlossen. Die Ursache der Bie- gung sowohl als der Brüche der Sandstein-Schichten rührt von unterirdischen vulkanischen Erschütterungen her, die zur Zeit der noch weichen Schiehten eingetreten seyn müs- — WB — sen; die weicheren wurieı ‚gebogen, die mehr spröde ge- wordenen brachen, Das entgegengesezte. Fallen der Schichten ee sich an andern Punkten; aber nirgends ist es so deutlich zu beobachten, denn gewöhnlich sieht man die entgegenge- setzten Enden, niemals aber die unmittelbare Biegung oder den Bruch. So z. B. im Berge Skalska Gora, auf dessen Gipfel schon keine Bäume melir wachsen, aber Heerden von Ochsen und Schaafen noch herrliche Weide finden; auf dem Gipfel streichen die Sandsteinschichten in NW. h.2—3 und fallen gegen NO, unter 25°. ‚In der Mitte des Berges nimmt der Sandstein ein östliches Einfallen unter 10° an, und diess dauert so weit man die Schichten bis zum Fusse verfolgen kann, Die unmittelbare Biegung der Schichten ist verdeckt, Die grossen Veränderungen, die wir im Baue der Schichten kennen gelernt haben, zeigt hier selbst die Phy- siognomie der Berge und T'häler. Gewöhnlich bildet der Karpathen-Sandstein lang gezogene Riicken, die sanft gebo- gen sind; die Thäler haben allmählich ansteigende Abhänge ; nur selten kommen in @uerthälern prallige Wände und auf- gedeckte Schichten zum Vorschein. — Ganz anders verhält sich die Physiognomie der Berge um Szczawnica und. Szlach- towa. Hohe, spitze Gipfel, ungeheure Wände, tiefe Schluch- ten, öfters Kesselthäler geben dieser Gegend ein fremdar- tiges Ansehen. — Sowohl der innere Bau der Berge, als auch ihre äusseren Formen deuten auf eine mächtige Revo- lution, die hier gewüthet hat. | Mitten in diesen Gebirgsarten, die Schichten - weise aus den Gewässern abgesetzt sind, treten ohne Zusammen- hang massenhafte Kuppen einer körnigen Felsart auf ähn- liche Art hervor, wie die Aessöschen oder Sächsischen Ba- salte. Es ist diess ein körniger Trachyt oder Trachyt-Por- phyr, der vollkommen dem Ungarischen im Gebirgszuge zwi- schen Zperies und Tokay gleicht. Se .wie die Trachyte hervortreten aus dem Sandstein oder Kalkstein, wird die Gegend wiehtiger, da sonst gewöhnlich der Kontakt dieser = Me vulkanischen Gebirgsart mit den geschichteten Massen ver- deckt ist und Trachyt-Gebirge in der Ebene auftreten, und abgeschlossene Züge bilden. Ich will darum jeden einzelnen Punkt, wo der Trachyt zu Tage auftritt, beschreiben. In dem, wegen seiner Sauerbrunnen viel besuchten Dorfe Szczawnica Wyzsza zeigt sich an zwei Stellen Tra- chyt. Dicht am Wege ragt ein mächtiger schwarzer Felsen hervor. Es ist Trachyt-Porphyr; in seiner dunkelgrauen Grundmasse, die dicht ist und Feldstein - artig, liegen weisse Ryakolith-Krystalle mit einem sehr starken Glasglanze, der in Diamantglanz übergeht. Seltener finden sich Tomback- braune Glimmer - Blättchen, Weder Schichten, noch be- stimmte Absonderungen sind zu finden: es ist eine homo- gene Masse, die abgesondert hervorragt, ohne die gegenüber liegenden Karpathen -Sandsteine zu berühren. | Eine viel mächtigere Masse von Trachyt kommt am Berge Swiatkowka auf der Spitze zum Vorschein, die den Sauerbrunnen gegen die nördlichen Winde beschüzt. Der Fuss des genannten Berges besteht aus Karpathen - Sand- stein: hervorragende Felsen und einzeln liegende Stücke, beweisen diess. Beinahe bis zum Gipfel findet man Be- deekung durch vegetative Erde, aber die Spitze ist felsig: und zwar ist es ein körniger Trachyt, der aus überwiegen- dem, wasserhellem, durchsichtigem Ryakolith besteht, welcher durch Verwitterung weiss und öfters undurchsichtig wird, und aus dunkelbrauner, basaltischer Hornblende, die in der Feldspath -artigen Substanz in langen, sechsseitigen Säulen zerstreut liegt. Die zu oberst liegenden Abtheilungen des Trachytes sind sehr fest und theilen sich in Tafeln , wovon die oberen vertikal, die unteren horizontal liegen; sie wer- den nach und nach weicher und stark zerlegt und bilden einen Trachyt-Grus. Der unmittelbare Kontakt mit dem Sandstein aber ist verdeckt; übrigens zeigt sich leztere Felsart hier an einigen Punkten sehr verändert; die graue Farbe ist schwach ziegelroth geworden, und von der Grund- masse sticht der Silber- weisse Glimmer ab. Eine ähnliche ii Umwandlung des Sandsteins habe ich hervorgebracht, indem ich ihn zwei Stunden lang weiss glühen liess. Es ist also der Sandstein durch 'den Trachyt gebrannt worden. Eine viel grössere Masse von Sandstein erlitt eine gleiche feurige Umwandlung im Thale des Baches Rzyka bei Szczawnica. Ein Streifen, mehr als hundert Schritte breit, durchschnei- det quer das Thal, besteht ganz aus einem rothen Sand- steine, dessen Farben vom Rosarothen bis in’s Dunkle hin- und herschwanken: Trachyt konnte ich nicht entdecken, und Swiatkowka ist eine halbe Stunde entfernt, Es unter- liegt aber keinem Zweifel, dass vulkanische Wirkungen diese Veränderung hervorbrachten. Ä } Ob die Trachyte des Swiatkowca flüssig waren, als sie zu Tage kamen, lässt sich wohl schwer entscheiden, wie diess auch von vielen Basalten gilt, die die Berge krönen, An einen Strom ist nicht zu denken. Was aber für die Flüssigkeit dieser alten Lava zu sprechen scheint, sind zwei Trachyt-Gänge, die durch zwei Waldbäche aufgedeckt wer- den. ‚Der erste dieser Gänge ist entfernter von der Sauer- brunnen - Anstalt, etwa 100 Fuss mächtig, und wird durch zwei Bäche Zecssarshi. Potok und Ssczawny Polok durch- schnitten. Der Trachyt hat überwiegend Ryakolit, der mei- stens zersetzt ist, und selten liegen Amphibol - Krystalle zer- streut darin. Die Farbe dieses Gesteins ist blau, wo es zersetzt ist, aber weiss. Durch die ganze Masse sind feine Körner von Schwefelkies zerstreut, und wenn sich dieser oxydirt, so ertheilt er dem Trachyte eine gelbe Farbe. Diese Abänderung ist täuschend „den Trachyten ähnlich in dem vor Kurzem aufgenommenen Bergwerke Zlata Banya, zwi- schen Eperiecs und Kaschau. Als Sahlband des Trachytes findet man rothen und ‚gelben Thon, der viele schwarze Stellen hat, und einen halben Fuss dick ist. Die in unmit- telbarer Berührung stehenden Sandsteine erlitten keine Ver- änderung. Im Bache Szczawny Potok, nachdem er sich mit dem Bache Zesiarski Potok verbunden, in der Nähe der Sauer- -— m — brunnen-Anstalt, durchschneidet der zweite Trachytgang den Karpathen-Sandstein. Seine Mächtigkeit ist ungefähr 50 F', das Gestein ist völlig ähnlich dem im ersten Gange, nur seheint die Masse sehr zersetzt zu seyn; am Sandstein ist auch keine merkliche ‚Veränderung vorgegangen. Auf der Oberfläche gegen den Berg Swiatkowka kann. man. keinen Trachyt wahrnehmen , denn obgleich hier nur eine sehr dünne Decke von vegetativer Erde sich findet, so verdeckt sie dennoch die‘Art der Verzweigung dieser Gänge. 'Wäre der Ursprung des Trachytes bis jetzt problema- tisch, so würde die Gegend von Szlachtowa allen Zweifel über dessen feurige Entstehung heben. Szlachtowa liegt nörd- lich von Szczawnica Wyzsza an der Ungrischen Grenze; es ist die erste @röechisch- Unilische Gemeinde, die am wei- testen gegen Westen vorgedrungen. In Szlachtowa sind die trachytischen Durchbrüche auf der Grenze des Sandsteins und des Kalkstein-Zuges geschehen: verkleinert sind diese in die flüssige Lava aufgenommen und in verschiedenen Graden üimgewandelt worden, Dieses Phänomen habe ich sehr vollkom- men’entwiekelt beobachtet in dem beiSslachtowa liegenden Berge Jarmuta. Schon aus der Ferne fallen seine pittoresken For- men in die Augen; seine zwei abgerundeten‘ Gipfel verbin- det ein lanuggedehnter Sattel. An der östlichen Seite erhe- ben sich: steile Wände; sonst sind die Abhänge sehr sanft. Die nördliche Spitze ist höher und ist aus Karpathen-Sand- stein zusammengesetzt, der keine Umwandlung erlitten. Die niedrigere, südliche liegt näher beim Dorfe und kontrastirt stark mit der ersten durch die grosse Menge der sie zu- sammensetzenden Gesteine. Ich will sie beschreiben, wie sie von unten nach oben folgen. Den Fuss des Berges Jarmuta bespühlt ein kleiner Wald- bach, der durch Regengüsse stark anschwillt ünd die ihn zusammensetzenden Felsarten aufdeckt, Zu unterst liegt sehr feinkörniger Sandstein, beinahe von schwarzer Farbe, der gewöhnlich schieferig ist, und zwischen diesem erschei- rien bedeutende Schichten von Sehieferthon, der fast für Thonschiefer genommen werden kann. Im Bache liegen viele Nieren von thonigem Sphärosiderit, und seine Lager- stätte würde verschleiert seyn, wenn in einem, den besehrie- benen gleichen Sandsteine nicht auch Nieren von Sphäro- - siderit ‚sich fänden und zwar in der Nähe bei dem felsi- gen Berge Pod Skatan. Die Nieren sind mit Kalkspath- Adern durchsetzt, in denen sich schöne durebsichtige Quarz- krystalle befinden von der Grösse der Marmaroscher Dia- manten und in der Mitte öfters derber Strahlkies. Auf dem horizontal geschichteten Sandstein raht, parallel gela- gert, röther, schiefriger Kalkmergel, in dem sich Schichten von grauem, derbem Sandstein aussondern; an einigen Punk- ten gewinnt der Kalkstein die Oberhand, aber im Allge- meinen herrscht der rothe Kalkmergel vor, in dem sich knollenweise ein rother oder grauer Kieselschiefer ausge- schieden hat. Die Mergel sammt den Kalksteinen haben eine ganz entgegengesetzte Schichtenstellung im Vergleich zum Sandstein; sie sind auf den Kopf gestellt, der Sand- stein horizontal gelagert. Auf diese aus den Gewässern is Biklengen folgt ein mächtiges Lager von Trachyt, von allen mögliehen Abänderungen, Die zu unterst liegende Abtheilung des Tra- chytes hat sehr viele Ähnlichkeit mit der granitischen oder deutlich körnigen Abänderung von Swiatkowha; nur ist das Korn im Allgemeinen etwas feiner. Höher gewinnt Ryako- lith die Oberhand, die Hornblende verschwindet nach und nach; die Krystalle erscheinen gewöhnlich in länglichen Säulen parallel gegeneinander und gegen den Horizont. Da- durch erhält diese Abänderung ein ganz eigenthümliches An- sehen. Weiter hinauf verschwindet die Hornblende fast ganz, und es bleibt ein weisses, selten blaues oder pome- ranzenfarbiges, körniges Gestein übrig. Alles deutet dahin, dass es ein Ryakolith-Gestein ist. In dieser Abtheilung des veränderten: Trachytes finden sieh frenidartige Gesteine ein- geschlossen, die eine sehr verschiedene Grösse haben. Die oben. beschriebenen Felsarten, als: rother Kalkmergel, Kalk- - 646 — stein, Karpathen-Sandstein und Schieferthen, stark umgewan- delt, liegen weit von einander zerstreut, an manchen Punk- ten auch sehr angehäuft, und da finden sich grosse Blöcke von einigen Klaftern im Durchmesser. Die kalkigen Mer- gel’ erhalten grüne oder dunkelrothe Farben, und sind eini- - gen Abänderungen des Bandjaspis täuschend ähnlich. Aus dem derben grauen Kalkstein entsteht ein deutlich körniger von hellblauer Farbe, die fast allen Kalksteinen, welche durch ‚Feuer umgewandelt sind, eigen ist, so dass einzelne Stücke von Predazzo, im Fassa-Thale, oder aus der Gegend von Üteszyn (Teschen) von denen bei Sz/achtowa nicht im min- desten verschieden sind. Der Sandstein ist fast unkennbar geworden,‘ umgewandelt in einen hellgrauen Hornstein. Seine Härte ist die des @uarzes, der Bruch splittrig. In- dem der Sandstein seine Porosität verliert, sintert er zu einer homogenen Masse, Man würde wohl im Zweifel blei- ben, woher dieses Gestein stammt, wenn die Natur selbst nicht Aufschluss gegeben hätte. Manche Stücke, besonders in den obern Abtheilungen sind nicht ganz versintert; die Quarz -Körner des Sandsteins sind einander genähert, das - Bindemittel ist: sichtbar hervorgetreten und weiss geworden. So veränderte Sandsteine nehmen mehr die graue Farbe an und zeigen öfters keinen Einfluss der Wärme. In dem Berge Swiatkowka waren die Sandsteine gebrannt, hier sind sie ‘geschmolzen. ‘Die im Trachyte eingeschlossenen frem- den Gesteine liegen angehäuft in der Mitte des Berges am östlichen Abhange. Hier ist ein verfallenes Bergwerk, das in dem Jahre 1780 eröffnet worden seyn soll. Der Ein- gang. zum Stollen ist stark mit Gebüsch verwachsen, und in’ihm selbst kann man nicht mehr als 20 Klafter vorschrei- ten; dann finden sich tiefe. Löcher. Was man hier für ein Mineral ausbaute, konnte ich nicht ‚erfahren; es scheint aber ‘alles darauf hinzudeuten, ‘dass man Gold aus Schwe- felkies gewann, der in der ganzen Masse des Porphyrs fein zerstreut liegt. Die vollkommene Ähnlichkeit des Gesteins mit: dem der Goldbergwerke von Telke- Banya und Zlala- —-— 647 — a Banya indem Trachyt-Gebirge, das sich zwischen Eperics und Tekaj erstreckt, scheint diese Mutlımaasung zu bestäti- gen, — Auf dem mit fremdartigen Theilen gemengten Tra- chyt ruht ein Lager von weissem, körnigem Feldspath - Ge- stein, darauf Hornstein und dann eine Schichte, 20 — 30 Fuss mächtig, von roth und gelblich-grau gebranntem Mer- gelschiefer , der. vollkommen ‘ähnliche Charaktere hat, wie der im Trachyt eingeschlossene. Darauf folgt der beschrie- bene Hornstein, der, je höher man steigt, desto lockerer wird und einem weissen dichten Sandsteine gleicht. Auf der Spitze des Berges Jarmuta liegt ein gewöhnlicher Kar- pathen-Sandstein, an dem keine Spur von Veränderung zu sehen ist. Die schieferigen Abänderungen des Karpathen-: Sandsteins, die besonders auf den häufigen Absonderungen sehr glimmerreich sind, werden an dem Punkte, wo der Sand- stein gefrittet und gebrannt ist, in ein Gestein umgewandelt, das viele Ähnlichkeit mit :Glimmerschiefer hat. — Aus die- sem folgt, dass der Trachyt, indem er sich erhoben hat, ilüssig war, so wie die basaltischen Laven. "Seine Tempe- ratur aber musste sehr hoch gewesen seyn, wenn Sand- stein und Kalkmergel ihren Kohäsions - Zustand verändert haben. Die sehr kleinen Theile der Niederschlag-Gebirgs- arten, die durch die ganze Masse des Trachytes zerstreut liegen, ‘deuten auf seine ‚Leichtflüssigkeit; dennoch kann man keinen Strom am Berge Jarmuta erblicken. Es ist nur eine Trachyt-Wand, auf der die stark gebrannten, dureh Wasser abgesetzten Felsarten ruhen. Ähnliche, obgleich nicht so entwickelte Verhältnisse treten zum Vorschein im Bache Palkowskt Potok, der süd- lieh.vom Berge Jarmuta fliesst. Dieses zur Regenzeit reis- sende Wasser hat nicht nur den Trashyt aufgedeckt, son- dern auch die zu unterst aufeinander liegenden Schichten, die von OÖ. nach W. streichen, gegen Süden aber unter 35° geneigt sind.: ‚Wenn man in die Schlucht des Baches Pal- kowski Potok hineintritt. so findet sich zu unterst schwar- zer sehieferiger Mergel mit Kalkspathadern, in dem sich Jahrgang 1835. 42 - - ms = dünne Schichten von grauem dichtem Kalkstein aussondern. Die schwarze Farbe des Mergels wird unmerklich grau in den höheren Abtheilungen. Darauf ruht ein Konglomerat aus Kiesel- Stücken, worunter sich auch viele Kalkstein- Brocken finden, und dann geschichteter grauer Kalkstein, Alle diese Schichten bedeckt wieder ein Konglomerat, dem beschriebenen völlig gleichend und nach und nach in den obern Abtheilungen in gewöhnlichen Karpathen- Sandstein sich umwandelnd. Aus dieser letzten Gebirgsart bricht der Frachyt hervor. Es ist 'eine Abänderung, in welcher die weisse körnige Feldspath-artige Substanz vorherrscht, worin hie und da nadelartige Krystalle von Hornblende zerstreut ‚liegen. Ausserdem ist durch die ganze Masse Schwefelkies eingesprengt, in Körnern von der Grösse des Mohnsamens; und da er sehr häufig zersetzt ist, wird das Gestein gelb oder braun gefärbt. Indem sich die Trachyt-Masse ge- hoben hat, nahm sie Blöcke geschichteter Felsarten mit sich; besonders findet sich roth und grau gefärbter Mergel-Schie- fer in ein Jaspis-artiges Gestein umgewandelt. Seine Schich- ten sind erhalten, aber die einzelnen Stücke nach allen mög- lichen Richtungen geneigt. Lebhaft erinnert dieses Phäno- men an die Sandsteine der blauen Kuppe bei Eschwege, wo deren Schichten im Basaltstrome ganz zufällig ihre. Nei- gung erhalten haben. Noch an zwei Stellen bei Szlachtowa ist Trachyt em- porgestiegen, ohne jedoch seinen Ursprung so klar: auszu- sprechen, als in den erwähnten Lokalitäten; er findet sich im Bache Za Krupianka und im Berge Ubocza. Im genann- ten Bache ruht das vulkanische Gestein auf Karpathen- Sandstein: es ist ein Trachyt- Porphyr. In der beinahe dichten, grauen Grundmasse sondern sich Ryakolith - Kry- stalle aus: viele Klüfte, die das Gestein durchsetzen, sind mit Schwefelkies erfüllt, der gewöhnlich stark angelaufen ist und dadurch eine täuschende Ähnlichkeit mit Kupferkies erhält; aber keine Spur von Kupfer ist durch das Löthrohr nachzuweisen. Auch in dem Bache Za Krupianka wurde — MU — Bergbau. getrieben, aber: die Arbeiten scheinen sehr unbe- deutend gewesen zu seyn. Der im Kontakt mit Trachyt tehende Schieferthon ist in Thonschiefer umgewandelt. — Eine“bedeutendere Masse von körnigem Trachyt macht ei- nen. grossen Theil des Berges Ubocza aus, die nach: allem Anscheite,'indem ‚sie-das. Thal queer durehschneidet , seinen graee Gang im‘ Karpathen - Sandsteine bildet. * Die Trachyte von Szczawnıca und Szlachtowa hankeh nicht zusammen: sie sind wie Basalt hie und da zerstreut und Kuppen-förmig aufgesetzt, oder ziehen sich Gang - artig in den’ 'gesehichteten Gesteinen hin. Ein Strom ist nicht zu finden, woraus hervorgehen dürfte, dass die Trachyte in: dieser Gegend eben so wie Basalte unter Wasser hervor- kamen. Es scheint, dass die hiesigen Trachyte nur unbe- deutend& Vorläufer der bedeutenden Masse sind‘, die so mächtig im Gebirge zwischen: Eperics und Tokaj, oder im Gebirge Veharlet hervortritt. In einem engen Verhältnisse stehen die Trachyte mit den häufigen Säuerlingen dieser Gegend der Karpathen. Sie fangen bei Szczawnica im Sandecer Kreise an, und endigen sich in "Wysowa, einem Dorfe des Jasloer Kreises: ein bei- kiufig‘ 7 Meilen langer Raum. So wie die meisten Mineral- Wasser von vulkanischen Ursachen herrühren, eben so sind auch die Säuerlinge entstanden. Die @uellen sind die letz- ten Zuckungen der vulkanischen Thätigkeit; sie sprudeln aber aus geschichteten Gebirgsarten hervor, und zwar aus Karpathen-Sandstein; seltener bricht ein Säuerling aus Kalk- stein hervor. Dieser Quellen liegen mehrere in einer ge- raden Linie, und dieser gibt es verschiedene, die einander parallel sind, oder sich in die Queere durchschneiden. Die Thäler ziehen sich in diesem Theile der Karpathen von Süden nach’ Norden, und geben die Linien ab, auf denen die Sauer- brannen vorkommen, mit der Eigenthümliehkeit, dass sich letztere niemals auf den westlichen Abhängen vorfinden, sondern ohne Ausnahme auf den östlichen, und zwar am 42 * = 60 — Fusse der Berge, oder, wenn das Thal sehr schmal ist, mit- ten darin, zuweilen im Bache. ara ven Die chemische Zusammensetzung dieser Sauer - Quellen ist sehr verschieden: selten haben sie ähnliche Bestandtheile, Kohlensäure ist allen gemein; aber ‘in der Quantität sind grosse Unterschiede. Was die festen "Bestandtheile anbe- langt, so sind sie nach der Verschiedenheit der zusammen- setzenden Theile des Sandsteins verschieden. Einige von den Säuerlingen, haben überwiegend alkalische Theile , an- dere Kalktheile, noch andere sind mit Eisen geschwängert. I.°, Wenige von diesen Mineral- Wassern werden bis jetzt benutzt, und darum besitzen wir nur von einigen Analysen. — ‚Die Linien, auf denen sieh die Säuerlinge finden, sind folgende, von Westen nach Östen: 1) Auf der Linie ‚des Dungjec sind die Sauerbrunnen von Kroscienko, Szczawnıka, und dazu kann das Kalkwasser von Ruszbaki gerechnet werden, welches auf Deutsch Rau- sehenbach genannt wird. 2) Die Linie des Poprard, wo Miechury liegt. 3) Die Linie der Säuerlinge von Zomnica. . 4) Die Linie von Sulin und Zubownia (Deutsch Eh, 5) Die Linie der Sauerbrunnen von Jastrzembik und Szczawnik. | 6) Die Linie der Säuerlinge von SLR, Koynica, Powroznik und. Muszyna. 7) Die Linie von Bardjow (Deutsch Bartfeld). Alle diese Linien sind sich ziemlich parallel. Die fol- genden schneiden diese der @ueere nach. 4 8) Die Linie der Säuerlinge von Wierchownia. 9) Die Linie von Wysowa. Ausser diesen noch bestehenden Säuerlingen waren in den Karpathen an vielen Punkten sehr starke vorhanden, die jetzt versiegt sind. Dieses beweisen die bedeutenden’ Ab- lagerungen von Kalktuff. Bei Gleiczarow in der Nähe von Szaflary ruht ein mächtiges Lager auf Karpathen-Sandstein. In der Gegend von Sanok findet sich auch sehr häufig Kalk- = Da tuff, und'zwar auf einer Linie, die sich von Norden nach Süden zieht. Ich will die Sauerbrunnen in der Ordnung aufzählen, wie sie auf den Linien von Westen nach Osten auftreten ; dabei werde ich besonders die Felsart berücksichtigen, aus der sie hervorquellen. | rl Auf der Linie des Dunajec liegen die Säuerlinge (welche die Polnischen Einwohner Szczawa oder Kwasnica nennen) von Kroscienko, Szczawnica und wahrscheinlich auch Rauschenbach im Zipser Komitate. 1) Kroscienko. Der Säuerling liegt auf dem rechten Ufer des Durajee und bricht aus dem schiefrigen Sandstein hervor, der mit Schieferthon abwechselt. Das Wasser ist klar, ohne Farbe. Die Quelle wird stark genährt, die Kohlensäure steigt immerwährend empor. Der Ge- schmack ist angenehm, erfrischend sauer, etwas sal- zig (Kochsalz) und hat einen schwachen Geruch nach Schwefelwasserstoff. Die Zn Auipiörsetzung ist nach einer vorläufigen Analyse des Herrn Prof. Markowski . in einem Pariser Kubikzoll [Kubikfuss $]: Kochsalz ..2..0.2.20202.43 Gran. Kohlensaurer Kalk . ..15 — Mapnesiar 4. 202 2.20% Spuren. Kohlensäure . . ».2.0...20 Kubikzoll. Man erzählt, dass in Helm Sauerbrunnen sich manch- mal Gediegen-Quecksilber finde. Im J. 1527 haben die Bewohner einige Pfund dieses flüssigen Metalls geschöpft, und in den angrenzenden Städtchen verkauft, Als ich zwei Jahre nachher diese @uelle zum ersten Male be- ‚suchte, hat sich dieses Metall nicht mehr gezeigt; das Wasser gab auch bei der vorgenommenen Untersu- ehung nicht die mindeste Spur eines schwarzen Nieder- schlags; es ist also kein Quecksilber darin: das Me- tall dürfte wohl hineingesehüttet worden seyn. Geo- ‚logisch betrachiet wäre das Quecksilber in einen schie- ferigen Karpathen - Sandstein eingelagert; da er aber = 9 = sehr häufig in den Karpathen ohne Valle "mineralische Beimischung vorkommt, so scheint, dass hier keine Quecksilber - Lagerstätte sich findet. Südlich von der Hauptquelle, am Fusse des Berges Wygon, in eiiem kleinen Bache, zeigen sich an drei Stellen Säuerlinge, die aber durch den herabstürzenden Lehm verschüttet ‘waren. Gelbe Spuren von Eisenoxydhydrat sind vorhanden, und aufsteigende Blasen von en der a ist säuerlich. a dt 2) Szczawnica. Im Dorfe Wyzsza Szesawnica naeh sich einer der bekanntesten Sauerbrunnen der Kurpathen. Einige glückliche Kuren und die wahrhaft pittoreske Lage haben diesen Badeort berühmt gemacht. Es sind zwei Quellen, einige Fuss von einander entfernt; sie sprudeln aus mächtigen Schichten des Karpathen-Sand- steins, die durch Lehm bedeckt sind. Das Wasser ist hell und. quillt reichlich, indem Blasen von Kohlensäure aufsteigen, dabei entwickelt sich ein leichter Geruch von Schwefel - Wasserstoff. Im zweiten Brunnen stei- gen die Kohlen-sauren Blasen nicht‘ so häufig. Der Geschmack des ersten. Säuerlings ist erfrischend, etwas salzig (Kochsalz), der Geschmack des andern mehr fade. Die Herren Fonsere und Mıanowskı haben folgende Bestandtheile in 1000 Theilen gefunden: | Kohlensäure ; ; \ 1,956 Salzsaures Kali . Kae 0,194 Salzsaures Natron { 804,358 Kohlensaures Natron . '. 0,898 u Kalk hnignmieg,rda Desgl. mit etwas Kieselerde ' 0,248 Kohlensaure Magnesia . 0,032 Humus-Extract . k 0,132 Spuren von Harz - ähnlichem | Extract und Verlust 0,076 a. Ungefähr tausend Schritte von der Hauptquelle, im Bache Szczawny Potok, quillt ein schwacher Säuer- — 655 — ling aus Karpathen-Sandstein; sein Abfluss wird durch einen pomeranzengelben Pfad bezeichnet; selten steigt - ein.Bläschen von Kohlensäure hervor. | -b.:Am Wege vom Dorfe Miedzius nach Wyzsza Szczaw- un. miea tröpfelt eisenhaltiges Sauerwasser, das zum Ba- „den benuzt wird. » Ruszbaki Wyzsze, deutsch Rauschenbach genannt. Ziem- lich, auf der Linie von Kroscienko und Szczawnica liegen . die. seit alten Zeiten berühmten Mineral- Wasser von Ruszbaki im Zipser Komitate, Es ist ein sehr interessanter Punkt für den Geologen , denn selten ist die Bildung des Kalktuffs so schön entwickelt, als hier. Der Kar- pathen-Sandstein, der in der ganzen Gegend herrscht, ‚hat hier ein mächtiges Lager von dichtem, schwärz- lichgrauem Kalkstein, der ER ARFR Felsen bildet, So- wohl aus dem Kalkstein, als auch aus dem Sand- stein sprudeln viele Quellen, die mit Kohlensäure ge- schwängert sind; die aus der ersten Felsart sind alkalisch, kalkig, sehr wenig sauer, aus der zweiten aber sprudeln gewöhnliche Säuerlinge. Die mit Koh- len -saurem Kalk angeschwängerten Quellen verlieren, indem sie mit der atmosphärischen Luft in Berührung kommen, die Kohlensäure , setzen Kalktuff ab und bil- den grosse Becken, die wie kleine Teiche aussehen. Gewöhnlich ist die Einfassung kreisrund, und da die Gewässer ein verschiedenes Niveau annehmen, so ge- sehieht es öfters, dass die Ränder über das krystall- reine Wasser hervorragen, dessen Tiefe 12 bis 14 Fuss beträgt. Selten sieht man hervortretende Blasen von Kohlensäure. Wo das Wasser abfliesst, da bildet es Kalkabsätze, und wo es zum Bade geleitet wird, ist eine förmliche rinnenartige Kruste entstanden. Der Gesehmack ist kalkig, sehr wenig sauer. Eine Analyse dieses von alten Zeiten bekannten Wassers ist ‚nicht vorgerommen, So viel ist bestimmt; dass (saurer) Kohlen - saurer Kalk mit etwas Kohlen - saurem Eisen vorwalten. _ 64 — In der Umgebung der beschriebenen @uellen, be- sonders in der nördlichen Richtung, sind: mehrere was- serleere Teiche, von grösserem oder kleinerem -Durch- messer, alle beinahe kreisrund. ‘Wenn man in eine solche Öffnung durch die Einbrüche hineintritt, die wohl durch das herauskommende : Wasser verursacht worden, so befindet man sich in einem Krater -förmigen Schlunde, dessen Wände bei der Öffnung‘; übergrei- fend hängen. In einer von diesen Öffnungen strömt aus einem 4 Fuss im Durchmesser breiten Loche Kohlen-saures Gas. Diese Exhalatienen haben zu ver- schiedenen Zeiten des Tages verschiedene Kraft. Am Morgen, Mittag und Abend sind sie am stärksten, in den Zwischenräumen sind aber diese Luftausströmungen viel schwächer; dann stehen dieselben auch im engsten Verhältnisse mit den Veränderungen der Atmosphäre, auf ähnliche ‚Weise, wie die Säuerlinge. Die Exhalationen sind so stark, dass Vögel oder andere Thiere, die sich ihnen nahen, sterben. Ich habe selbst zwei kleine Vö- gel, die kurze Zeit vorher ums Leben gekommen, todt angetroffen. Die Einwohner erzählten mir, dass es kein ‚Hund aus der Umgebung wage, in diese Öffnungen hin- einzutreten. Es ist also in Ruszbakr eine zweite Grotla det Cane, die unbedeckt ist, und darum kann sich keine Kohlensäure anhäufen. Die Tuffablagerungen beschrän- ken sich nicht auf die Becken, sondern erstrecken sich eine gute Stunde bis nach Rusbaki Nizsze, wo sich viele Abdrücke von jetzt wachsenden Blättern finden. Der Kalktuff ist gewöhnlich blendend weiss, manchmal röth- lich oder gelblich, was von einem verschiedenen Zu- stand der Oxydation des Eisens abhängt. Das Gefüge dieser ‘Gebirgsart ist sehr verschieden. Sie ist fein- körnig, öfters ins Derbe übergehend, manchmal auch pulverförmig, der Kreide ähnlich. Aber der auffallendste Zustand ist der Zellen-förmige: die Zellen sind sechs- — 655 — seitig, oder neigen sich zum runden, und haben eine täuschende Ähnlichkeit mit den Wachszellen der Bie- nen; an ihrem Ende finden sich erbsenförmige Kügelchen. ‘ Aus dem Karpathen - Sandstein, in der Nähe von Ruszbaki, treten zwei schwache Säuerlinge auf, die zum Trinken gebraucht werden. DH, Linie des Poprard. Das Dorf Miechury bei Peiw- niczna hat im Walde Glemboka Dolina drei Säuerlinge, die aus einem grobkörnigen , fast Konglomerat - artigen Kar- pathen - Sandstein hervorsprudeln. Die gegen 8.W. h. 10 unter 25° fallenden Schichten, bilden die Unterlage dieser Quellen, und aus Klüften, die das Gestein durchziehen, erheben sich pulsartig Blasen von Kohlensäure. Alle diese Quellen sind wasserhell und werden reichlich genährt. Der Geschmack hat viele Ähnlichkeit mit dem bei Szczawnica. III. Linie von Zomnica. In einem Thale, parallel mit dem des Poprard, liegt das wenig besuchte Dorf Zomnica, das die vortrefflichsten Säuerlinge in den Karpathen ent- hält. Alle sprudeln am Fusse des östlichen Bergabhangs aus Karpathen - Sandstein. a. Am nördlichen Ende des Dorfes Lomnica, im Walde, Pod Kossienczerzami quillt sehr stark aus einem Spalte ‚im grobkörnigen Karpathen - Sandstein ein reichhaltiger Säuerling; Kohlensäure steigt in vielen Blasen auf, und das Wasser scheint stark zu sie- den. Der Geschmack ist sehr sauer und eisenhal- tig. Es ist zu wünschen, dass sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf diesen vortrefllichen Säuerling richte. b. Mitten im Dorfe ist ein schwacher Säuerling, ge- nannt Pod Palembicami. e. Viel wichtiger ist der Säuerling, Pod Szawlami ge- nannt, am südlichen Ende des Dorfes. Kohlensäure entwickelt sich in Fülle; der Geschmack ist eisen- haltig. — 6596 —. d. Nicht weit vom letzten Säuerling sprudeln im. Wald- ' bache zwei kleine @uellen, deren .abfliessendes Was- ser einen pomeranzengelben Absatz bildet: sonst von wenig Bedeutung. IV. Sulin und Zubownia ER Rebe bilden ziem- lich eine Linie, die sich durch vortreffliche Sespnbiiinnen - auszeichnet. a) Die Quelle von Sulin liegt dicht am Flusse sl, und wird durch seine Überschwemmungen ‚ganz ‚mit wil- dem Wasser gemengt. Der Säuerling quillt aus feinkörni- gem Karpathen-Sandstein, ist wasserhell und stark ‚mit Kohlensäure angeschwängert, ohne dass sich viele Bla- sen entwickeln, Das Wasser ist angenehm, erfrischend, "hat keinen Eisen-Nachgeschmack, lässt sich lange Zeit aufbewahren, und wird weit verführt. N b) Zubownia. Von dem Städtchen Zubownia leg eine ‚Viertelmeile entfernt der Sauerbrunnen mit einer wohl- eingerichteten Badeanstalt im Zipser Komitate, Er spru- delt aus Karpathen-Sandstein, dessen mächtigen Schich- ten mit Schieferthon abwechseln. Das Wasser quillt in Fülle, sein Geschmack ist sauer, erfrischend, Koh- lensäure entwickelt sich langsam. Die chemische Zu- sammensetzung ist unbekannt. | : V. Wierchownia. Das tiefe, mit hohen Bergen umge- bene Thal des Dorfes hat eine schiefe Richtung gegen die schon erwähnten Linien, und zieht sich von Westen gegen Osten; die Sauerbrunnen liegen am nördlichen Abhange. a) In der Mitte des Dorfes, dicht am der Kirehe, quillt der Säuerling langsam aus feinkörnigem Karpathen- Sandstein; er ist wasserhell. Die Blasen von Kohlen- säure erheben sich selten ; schmeckt nach Eisen. b) Am Kruge befindet sich ein sehr schwacher Sauer- brunnen mitten in Wiesen. e) Nicht weit davon entfernt ist eine, Kbuliche Mine- ral - Quelle. In demlanggezogenen Thale des Dorfes Wierchownia üben ae Wi = die Säuerlinge aller Wahrscheinlichkeit nach einen merkwür- digen Einfluss auf die Bewohner, Das Ende des Thales, wo der Bach mit dem Poprard sich verbindet, ist sehr nass und morastig ‘und das Wasser zum Trinken fade. Sowohl Männer als Weiber’ sind durch bedeutend grosse Kröpfe entstellt; sogar Blödsinnige finden sich unter ihnen, wahre Cretins habe ich nicht angetroffen. In der Mitte des Dorfes fangen die Sauerbrunnen an und dienen zum ge- wöhnlichen Trank; der Boden wird trocken und hier sind die Menschen, wie durch einen Zaubersehlag, verändert: hohe, schlanke Gestalten; eine gesunde Gesichtsfarbe ist ihnen eigenthümlich; ein dieker Hals, der den Anfang zum Kropfe macht, oder gar ein Kropf, ist nicht zu finden. Ich liess mir von alten glaubwürdigen Greisen sagen, dass, so oft ein ‘vollkommen gesunder Bewohner des oberen Theiles des Dorfes in den niederen zieht, er dem Kropf unterliege, ebenso wie die Eingeborenen. Besonders schnell zeigt er sich an jungen Mädchen. Der Ort bewirkt also den Kropf; ob er aber vom Wasser oder von der Feuchtigkeit ‘des Bo- dens abhängt, ist nicht ausgemacht. VI. Jastrzembik und Szczawnık liegen in einem Län- genthale, das den früher beschriebenen nicht ganz paralell ist; es zieht sich nämlich von NW. b. 3 gegen SO., und auf dieser Linie findet sich ein Reichthum von Säuerlingen. Ich werde mit den nördlichen anfangen, und zwar von Jastr- zembik, die alle mitten im Thale sich befinden und aus Kar- pathen - Sandstein entspringen. \ a. Ein schwacher Säuerling, durchsichtig, setzt pomeran- zengelbes Eisenoxydhydrat ab; wenige Blasen von Koh- lensäure steigen auf. Die Temperatur dieser Quelle zeigt 93 ° Centigrad; die Luft + 29° C b. Auf dem Hügel Superata setzt der schwache Säuerling einen grauen Tuffkalk ab. Die Quelle ist sehr flach, darum war die Temperatur nicht zu messen. c. Auf dem Abhange des genannten Berges, mitten zwi- schen Wiesen, quillt reichlich ein Sauerbrunnen, ganz _ 68 — ‚ klar, setzt einen pomeranzengelben Niederschlag ab; Koh- lensäure entwickelt sich ; die Temperatur war nicht zu messen, denn die Sonne erwärmte das Wasser. d. Bei dem Meierhofe aus Karpathen- Sandstein entsprin- ‘gende Säuerlinge geben eine ochrige Farbe, und sind die wohlschmeckendsten im Thale. Das Wasser ist hell. Kohlensäure entwickelt‘ sich in Fülle und sehr rasch. Die Wärme war nur + 8° C,, die der Luft 28° C. e, Weiter im Dorfe zwischen Wiesen eine Mineral- quelle von angenehmem Geschmack; Kohlensäure kommt ‚seltener empor, am Abfluss findet sich der pomeranzen- gelbe Absatz. Die. ARE betrug + 119 C., in der Luft 24° C. f. Am Ende des Dorfes, mitten im Bache, zeigen sich Blasen von Kohlensäure. Das Wasser hat einen säuer- lichen Geschmack, | 2) Szezawnik, ein prächtiger Säuerling, liegt mitten zwi- schen Wiesen; das Wasser ist ganz dröcheichlrig: ob- gleich die Kohlensäure nicht rasch aufsteigt, hat er dennoch einen angenehmen, erfrischenden Gesehmack, VII. Eine parallele Linie mit denen von Dunajec oder Poprard bilden die Säuerlinge von Solotwina, Krynica, Pow- roznik und Muszyna. 1) Säuerlinge von Solotwina. a. Am Fusse des Berges Swinska Noga quille ein, Tr guter Säuerling aus Karpathen - Sandstein hervor; sein ' Geschmack ist eisenartig und sehr ähnlich dem von Bartfeld; er setzt einen pomeranzengelben Niederschlag ab: Kohlensäure entwickelt er in Fülle. Ich habe zwei- ‘mal die Quelle gemessen, und ihre Temperatur zeigte sich verschieden, was von der Erwärmung der Atno- sphäre abzuhängen scheint. Im Juli 1833 zeigte das Thermometer in der Luft + 22° C., im Wasser + 91 C. Im vorigen Jahre aber (1834) im September war die Luft auf + 73 erwärmt, das Wasser + 8%. — wm .— ' *b, Einviel schwächerer Säuerling liegt mitten im Dorfe am Berge Ubicz; die Quelle wird mit wildem Was- ser vermischt, was wohl die Temperatur beweist: 1010 C. hatte die Quelle, die Luft aber 92%; Koh- ' " lensäure, entwickelt sich langsam; der Geschmack ist "© säuerlich,, etwas eisenartig. . 2) Säuerlinge von Krynica. "a, Die Hauptquelle an der Badeanstalt liegt am nörd- ‘+ liehsten, und ist seit alten Zeiten bekannt und öfters ' beschrieben. Sie besteht eigentlich aus 2 Brunnen - dieht nebeneinander, von denen der eine weit stär- ker als der andre ist. Die erste Quelle ist ordent- "lieh eingefasst, und dient zum Trinken; das Wasser ist ganz durchsichtig, gibt aber einen pomeranzen- gelben Absatz. Ich habe diese Quelle zu verschie- denen Zeiten, in verschieden erwärmter Luft gemes- sen, ‘und stets hatte das Wasser 8° C. Die Koh- "= Jensäure steigt kräftig auf, und:es scheint, als siede die Quelle sehr stark. Der Geschmack ist recht an- genehm, erfrischend. ScuuLtzs analysirte diesen Sauer- " brunnen "und fand in einem Wiener Pfunde folgende Gewicht - Bestandtheile :*) "0% Salzsaurer Kalk . . 0,37 int DENE N BES CN ELSE LIE ent 12 7 1 Kohlensaurer Soda i 1,28 | rl Kae Luis Eisenoxydul 0,35 ° Kieselerde . £ } 0,17 ' Erdharziger Stoff. '. 0,32 Extractif- Stoff -. 00,18 Kohlensäure . 2. 45,3 Cubik - Zoll. '" Dieser Sauerbrunnen quillt aus Karpathen - Sand- stein, der in dicken Schichten in dem naheliegenden Berge vorkommt. *) Über die Mineralquelle zu Krynica im Sondecer - Kreise in Ost- Gallicien von Scuustes, Wien 1807. m A — ‚Ts R ru. de ein un ini, in . dem. Blasen von Kohlensäure aufsteigen: . öfters wird ‚er durch, Flusswasser überdeckt... ec, Im Dorfe. bei der Mühle, findet sich = ‚der Wiese ein ziemlich starker Säuerling,, der viele, Eisentheile absetzt. Kohlensäure entwickelt sich. in; Menge. .d. Unter: der Kirche im Dorfe ist’auch ein guter Sauer- .. .brunnen, dessen klares Wasser langsam. abfliesst, und „einen, ‚eisenhaltigen Geschmack» hat: seine Tempera- tur und die, der Luft waren: gleich, 114% .C. e, Etwas östlich von der Bade-Anstalt, im Bache Szczob, ‚vermischt der Säuerling, sein Wasser mit dem des Flusses. In. einer ziemlich langen. Strecke steigen 1... Blasen. von Kohlensäure au | BR £. Südlich. von, der Bade-Anstalt, anf Ba Berg- . „abhange 2.000 Fuss entfernt, findet sich der Sauer- ‚brunnen, Na plazic genannt,., Er. ;hat einen. angeneh- men Geschmack und nähert sich, darin: sehr der Haupt- quelle. Das Wasser fliesst, langsam. ab,; Kohlensäure entwickelt sich'mässig. Die Temperatur beträgt. 102° C., in der Luft + 15° c. ii g. Dicht am Abflusse des Bcle, a Potok und im Bache Krynicznik, hat der: Zu Hirkom benannte Säuer- ling einen sauren, metallischen. Geschmaek; im Abfluss gibt er pomeranzengelben Niederschlag, eine Kruste .. von Kalktuff ab ; seine Temperatur. heträgk 1020, wenn die der-Luft 154° C. h. Ein Arm .des Baches Czertwong un al Ozerwone, rother Bach genannt, wegen“ des. zothen Absatzes x auf: ‚dein: Boden. In der Mündung, dieser, Schlucht >. bildet, feinkörniger Karpathen:Sandstein dieke Schich- ten. durchzogen. mitı vielen‘ ‚Adern „yon ‚grünlichem oder grauem Dolomit und weisser. Kalkspath. Der Dolomit ist vollkommen der Abänderung ähnlich, die man Miemit nennt; er ist halbdurchsichtig; seine — 661 — hellgränen Farben gehen in’s Gelbliche über; selten ist dieses Mineral perlgrau. Deutliche Blätterdurch- ‚gänge und strahlige Textur auf den Berührungstflä- chen mit dem‘Sandstein sind ihm eigen; selten zeigen sich da, wo die Dolomit- Ader: dicker wird, Drusen ' mit Krystallen von der Form des ersten spitzen Rhom- . 'bo@ders; das primitive ist viel ungewöhnlicher. Der Kalkspath ist milchweiss und deutlich blättrig. Der Dolomit und Kalkspath 'erfüllen mitunter besondere Adern, zum Theil aber kommen beide Mineralien zu- sammen vor und lassen sich auf den ersten Blick durch die Farbe unterscheiden. In der Schlucht des Baches Üzerwone gewinnen Thonsehichten die Ober- hand, und seiner ganzen Länge nach steigen Blasen von Kohlensäure auf. Selbst von den Wänden rin- ‘nende Quellen sind mit dieser Luft-artigen Säure an- seschwängert. Somit ist die Schlucht 'Czerwone ein langer Säuerling. Der Boden, durch Eisenoxydhydrat und zum Theil auch mit Eisenoxyd roth gefärbt, gibt ihr em ganz eigenthümliehes Ansehen. . Im Bache Wapienny Potok entwiekelt ein schwacher Säuerling nur wenig Kohlensäure, setzt aber eine starke Kruste von Tuff ab, der zum grössten Theil aus Kalk besteht und stark mit Eisenoxydhydrat im- prägnirt ist; daher auch seine gelbliche Farbe; selten nur ist er schwarz, was’ von Mangantheilen herrührt. Die Tuffschicht ist ungefähr 6 — 8 Fuss mächtig und zieht sich dem Bache entlang. Der Tuff umwickelt an manchen Stellen viele Stücke von Sandstein, und so bildet sich ein neues Konglomerat. . Im Bette des’Baches Jaruha, der sich mit dem Oxer- wony Potok verbindet, ist ein Säuerling, der beinahe 190 Schritte weit das Wasser roth färbt. . Etwas entfernt von dem vorhergehenden, auf der Anhöhe unter dem Berge Pod Szalone, liegt ein Sauer- brunnen Szczawiczne genannt, welcher Kalktuffabsetzt. ed | > Sein. Geschmack. ist ‚stark sauer und. eisenartig; Kohlensäure steigt in Menge herauf; das Wasser fliesst langsam ab, und war, als ich es besuchte, durch : die untergehende Sonne erwärmt; seine es betrug 12° C,,.die der Luft 14° C, Ä m. Auf der ersten Anhöhe, der Kirche von Krynica gegenüber, im Thale Kozubowska Dolna‘ sind zwei Säuerlinge nicht weit won einander entfernt. Der eine ist sehr trüb, durch Lehm verunreinigt; durch ‘die sich entwickelnde Kohlensäure sieht er aus, ‚als siede das Wasser stark. Es ist« zuerst zusam- menziehend im Geschmack , dann bitter. Seine Tem- peratur war + 14°, die der Luft 15°. Etwa 20 Schritte von dem ersten entfernt ist ein angenehmer, ‚etwas eisenhaltiger Säuerling, der Kalktuff absetzt. ‚Kohlensaure Blasen steigen langsam auf. Seine Tem- peratur war nicht zu IBESEERG denn die Quelle ist. ‚sehr flach. n. Am Wege von Krynica BR Tylicz ist ein: Sauer- brunnen, genannt Pod Bradowcami, mit stark metalli- ‚schem Geschmack, aus dem ein pomeranzengelber Ab- ‚satz sich.niederschlägt. Kohlensäure-Blasen entwickeln sich sparsam; die Temperatur der Quelle war + ‚99 .C., die der Luft + S°. | o. In der Verlängerung des Baches Murzow Potok, am Berge Dolne Dzialo, hat der dort liegende Sauerbrün- nen einen stark metallischen Geschmack ; Kohlensäure entwickelt sich langsam; das ‘Wasser setzt eisen po- meranzengelben Niederschlag ab, Da es zu seicht war, war es nicht möglich, seine Kane zu messen, | p- Auf dem Wege von Ärynica nach Tylicz war eine ganz verschiedene Quelle, nämlich eine bituminöse, deren Wasser sich jedoch seit einigen Jahren verloren hat; und nur aus einer kleinen Vertiefung entwickeln sich noch stark riechende bituminöse Exhalationen. — 663 — die in die Nähe kommende Insekten und kleine Vö- gel tödten. — Herr Scnurtes in seiner Beschreibung von Krynica will 2 verschiedene Sandstein-Formatio- men in dieser Gegend gefunden haben, einen jüngern und einen ältern. Obgleich die Sandsteine von Ärynica verschiedenes Ansehen haben, glaube ich doch hier nur Karpathen-Sandsteine zu treffen, die eine chemi- sche Umwandlung erlitten haben. Wo nämlich Sauer- brunnen in Fülle hervorsprudeln, da ist diese Felsart deutlich verändert; ihre im unveränderten Zustande graulichgrüne Farbe wird hier eine hellblaue; das Gestein erhält dann viele Poren und wird sehr mürbe, Auf den westlichen Abhängen und den höchsten Punk- ten der östlichen, wo keine Säuerlinge sprudeln, er- litt der Sandstein nicht die mindeste Veränderung, 3) Powroznik; unweit des Kruges quillt ein schwacher Säuerling. ! 4) Muszyna, auch ein schwacher Säuerling, sprudelt in der Nähe dieses Marktfleckens. VIII. Die Sauerbrunnen von Tykcz liegen zufällig zer- streut nebeneinander und machen keine Linie. a, Indem man den Wald verlässt, auf dem Wege von Krynica nach Tylicz liegt ein schwacher Sauerbrunnen, der wenig eisenhaltigen Niederschlag absetzt. b, Im Marktflecken Zylicz selbst befindet sich einer der vorzüglichsten Sauerbrunnen; sein Geschmack hat viele Ähnlichkeit mit dem von Szirawnica; sehr wenige Eisentheile sind wahrzunehmen; und kein Geruch von Schwefel- Wasserstoff. Obgleich wenige .. Blasen von Kohlensäure sich entwickeln, so hat die- ses Wasser dennoch einen sehr sauren Geschmack. Seine Temperatur beträgt + 9°, wann die der Luft + 10° C. Die Quelle fliesst in Fülle ab. Etwa 20 Sehritte vom Säuerlinge befindet sich im Bache ein kleiner Morast, ungefähr eine Quadratklafter gross; Jahrgang 1835. 43 a — aus dem eine Menge Blasen von Kohlensäure sich emporheben. | ik e: Wysowa. Die hier vorkommenden: hen lie- gen im Thale, das sich von Süden nach Norden zieht, und mit dem des Dunajec und Poprad parallel: ist. Die Säuerlinge werde ich aufzählen, indem ach mit den nördlichen anfange. 1) Hanczowa. Am nördlichsten liegt der hier befindliche Säuerling, der gut eingefasst ist; seine Farbe ist schwärzlich; das Wasser ist ganz durchsichtig; Eisen- theile setzen sich nieht ab; im Geschmack unangenehm ; Blasen von Kohlensäure entwickeln sich eigen — 2), Wysowa hat folgende Säuerlinge. a Der hinter der Mühle: befindliche Säuerling hat einen säuerlich - salzigen Geschmack ; ist wenig erfrischend; ‚seine Temperatur zeigte + 141° C., die der Luft war 271° C. b. In der Nähe der Bade - Anstalt, an einem leisen Bache, quillt zwischen Gebüschen ein: Säuerling her- vor. Das Wasser hat ein schwarzes Ansehen und wird theilweise mit einer Haut von Eisenoxydhydrat bedeckt; im Geschmack fade; etwas eisenhaltig. An zwei Punkten der Quelle erheben sich Blasen von Kohlensäure; ihre T emperatur zeigte + 18°, die Luft aber 223°, c. Etwa 30 Schritte von der. vorigen Auelle hat ein wohl. eingefasster Säuerling dieselben Eigenschaften ; eisenhaltig; sogar etwas schwefelig; die "Temperatur des Wassers + 144°, die der Luft 222°, In der Bade - Anstalt liegen fünf Quellen neben- einander; ihre Eigenschaften, wie auch die chemische Zusammensetzung sind sehr verschieden; wiewohl dieses, da keine Analyse von diesem Wasser existirt, nur aus dem Geschmack gefolgert wird. d. Die Hauptquelle ist wohl eingefasst, ein kleines Dach beschirmt sie. Im Geschmack sehr ähnlich der von s443 . u — " Szesawnsca; Blasen von Kohlensäure erheben sich in Fülle und sehr geschwind; das Wasser ist voll- kommen klar, setzt einen eisenhaltigen Niederschlag "ab, und fliesst reichlich zu. Seine Temperatur zeigte + 1010 C., die Luft aber 211°, e. Etwa 10 Schritte von der vorigen Quelle liegt ein salziger Sauerbrunnen; das Wasser ist nie vollkommen klar, Thontheile machen es trübe; Blasen von Koh- lensäure steigen reichlich auf; Geschmack sehr salzig, dann etwas bitter und sauer. Eine Analyse dieses wenig bekannten Wassers ist nicht gemacht worden; seine Temperatur beträgt + 134° C., die der Luft 124°C, Die drei folgenden Säuerlinge liegen in einer Linie und 10 Schritte von der Hauptquelle entfernt. f. Das Wasser dieser @uelle ist sehr trübe; Kohlen- ‚säure entwickelt sich selten, auf der Oberfläche schwimmt Eisenoxydhydrat , das wie geronnene Milch aussieht. Der Geschmack des Wassers ist fade; seine Temperatur gleicht ziemlich der der Luft, es zeigte nämlich 203°, die Luft 214°. g. Diese Quelle ist vollkommen der vorigen ähnlich. h. Etwas verschieden von beiden vorigen, obgleich nur 3 Fuss entfernt. — Das Wasser ist trübe, mit unan- genehmem ‘Geschmack ; riecht etwas nach Schwefel- Wasserstoff. Die Temperatur der Luft zeigte 203°, die des Wassers 191°. i. Am nördlichen Ende des Dorfes Wysowa quillt, mit- ten aus einem Moraste, ein Säuerling hervor von un- angenehmem, saurem Geschmack. Wenige Blasen von Kohlensäure steigen empor, aber desto mehr ent- wickeln sich deren aus dem Moraste, so dass die ganze Masse zu kochen scheint. Die Oberfläche des Wassers bedeckt eine Schwamm -artige Haut von Ei- senoxydhydrat; das Waseer ist etwas trübe; seine Temperatur war 164°, die der Luft aber 211°. 43° — 666 °— k. Am südlichen Ende des Dorfes, mitten zwischen Wiesen, hat der Säuerling einen eisenartigen, sauren Geschmack. Sein Wasser ist klar, wird mit einer schwammigen Haut von Eisenoxydhydrat bedeckt. In bestimmten Zwisehenräumen entwickeln sich Blasen von Kohlensäure. Die Temperatur war 13°, jene der Luft aber 23°. i. Mitten im Dorfe quillt ein ae Säuerling, von fadem Geschmack hervor; seine Temperatur war ‚.. nicht zu messen , wegen des wenigen Wassers. Die Dorfbewohner erzählen von dieser Quelle, dass sie im Winter sehr reichlich werde, im Sommer aber versieche. Der Karpathen - Sandstein, aus dem alle diese Quellen hervorsprudeln, ist lichtblau und mürbe; auf den Höhen aber ist er grau, wie bei Krynica. IX. Bardjow, deutsch Bartfeld, hat einen sehr kräfti- gen Säuerling, und gehört zu den berühmtesten Bade - An- stalten in den Karpathen. ‘Der Säuerling quillt mitten im Thale hervor, dessen Berge aus gewöhnlichem Karpathen- Sandstein bestehen. Kohlensäure entwickelt sich reichlich, das Wasser ist klar und durchsichtig, im Geschmack erfri- schend, stark eisenhaltig. ScuuLtes*) fand folgende Bestand- . theile in einem Wiener Pfunde: Extraktifstoff . : . 0,375 Salzsaure Kalkerde . . 0,125 — Natron . Ä 3,3 Kohlensaures Natron SRG, Kohlensaure Kalkerde . 0,75 Kohlensaures Eisenoxydul 0,4 Kieselerde - Ä { 0,35 Ausser diesen befinden sich im Saroscher Komitate zwi- schen Wysowa und Bardjow noch Sauerbrunnen in den Dör- er, Czigia, Dolho Zuka, Pıtrowa, Twaryszcze Wyz3ze, Twaryszeze nizsze und Wis. | *) Über die Mineralquellen zu Krynica. Bericht AN den Arelen Zusammentritt der geologischen Gesellschaft des Jura- ‚Gebirges, von Herrn JuLIus THURMANN zu Porrentruy. (Aus einem, an den Geheimenrath von LEoxBARD gerichteten Briefe.) Ich glaube, dass es für Sie nieht ohne Interesse seyn werde, über den zweiten Zusammentritt unserer „Soczele geologique des Monts-Jura“ einige nähere Nachricht zu er- halten. Die erste Versammlung, welche im vorigen Jahre in Neuchätel Statt hatte, bestand nur aus einem Ausschusse; die diessjährige war zahlreicher, obwohl mehrere Mitglieder fehlten. Unsere Zahl belief sich auf fünfzehn, Schweitzer und Franzosen, die alle mit geologischer Erforschung irgend ‘eines Theiles des Jura - Gebirges vorzugsweise beschäftigt sind, Die Sitzungen dauerten zwei Tage. Aus Nachste- hendem ersehen Sie, was darin verhandelt worden. Den ‚ersten Tag widmete man der Schilderung der Folge der Jura- Gebilde, wie solche in jedem Theile — 668 — des Gebirges, aus welchem ein Repräsentant der Versamm- lung beiwohnte, sich darstellt. Mit den Schilderungen wurde eine Untersuchung der Ges teine. verbunden, von denen Suiten, als Belegstücke, zur Hand waren. So beschrieb Herr Paırınpıer die Jura-Folge von Besancon, dem. Orte des Zusammertritts; Herr Renvir jene von Befort; Herr Renaup-Comte die in dem Departement du Doubs an der Schweitzer Grenze; Herr von MontmoLLıx verträt den Neu- chäteler Jura; Herr GresLy den Solothurner und Aargauer Jura u. s. w.; von mir endlich wurde die Gestein - Folge des Gebirges in ihrer Gesammtheit entwickelt, so wie ich sie an beiden Enden der grossen Jurakette beobachtet habe, d. h. von einer Seite im Kanton Schaffhausen und an der Verbindung der Kette mit der Alp, und von der an- dern im hohen Schweitzer und Französischen Jura bis nach Savoyen hinein. Die verschiedenen Entwiekelungen der Ge- stein-Folge wurden stets auf die Beschreibung ‘der Zaute Saöne von Herrn Tuırrıa bezogen, so wie auf meine Ar- beit über den Berner Jura (Porrentruy), die als Verglei- chungs-Typen gewählt wurden. Alles dieses brachte ich auch in Verband mit dem Deufschen Jura, indem ich der Versammlung die Suiten aus der Alp von dem Herrn Grafen von ManpersLou — dessen Nichtanwesenheit auf das Leb- hafteste bedauert wurde — vorlegte. Mit einem Worte, es war uns gestattet, die Folge der Jura-Gebilde in ihrer Voll- ständigkeit aus der ganzen Kette zu übersehen. — Ohne in petrographische und paläontologische Detaile einzugehen, die zu weit führen würden, besehränke ich mich darauf; Ihnen zu sagen, dass die angestellten Vergleichungen uns zu fol- genden Resultaten führten: fi 1) Liasique *), sehr entschieden auftretend von der Ap bis zu den westlichsten Theilen des hohen Jura. ni *) A.Tuvrmann hat die Beibehaltung der Französischen Ausdrücke be- senders gewüuscht. Er bemerkt darüber in dem Begleitungs-Schreiben zu obigem Aufsatze: „si vous jugiez convenable de fuire tradnire = 6 — 2) Oovlithique; wie diess Gebilde im Jura durch Cnar- BAUT, Merian, Tuırrıa und mich charakterisirt worden ist, so erhält sich dasselbe allerdings mit den Haupt-Merkmalen in sämmtlichen Theilen der Kette; indessen nimmt es an Mächtigkeit ab und erscheint auch etwas modifizirt, so wie man sich der Alp nähert; hier fängt es an, seine Selbststän- digung zu verlieren und zugleich die Charaktere der.Ge- bilde zu tragen, welche als Ziasique und Oxfordien bezeich- net werden. Der Parallelism, den wir, Tuierıa und ich, in Betreff verschiedener Unter- Abtheilungen dieser Gruppe mit den Englischen Unter- Abtheilungen zu erkennen glaub- ten, hat sich nicht bestätigt und scheint in der Natur 'we- nig gegründet. 3) O.fordien ( Tuırrıa eiri Tuurmann): erhält sich ‚selbstständig im ganzen mittlen Theil der Kette (Neuchd- teler, Berner, Basler, Sololhurner Jura). An beiden äusse- ren Enden der Kette erleidet die Gesammtheit der Merk- male, welche als Typus gilt, einige petrographische und paläontologische Modifikationen, worunter indessen die Selbstständigkeit des Ganzen nicht leidet. Im Allgemeinen wird die Konsistenz mehr dicht. | 0 4) Corallien und 5) Portlandien. Beide Gruppen schie- nen im Jura der Haute Sdone und von Besancon so, wie in mehreren Gegenden von England und Frankreich, selbst- ständig aufzutreten. Ich selbst hatte geglaubt, sie unter solchen Verhältnissen im Berner Jura (Porrentruy) za 'er- ‘kennen und es waren dieselben von mir besonders abgehan- delt worden; allein genauere Untersuchungen haben meine frühere Überzeugung sehr schwankend gemacht, und ich ‚bin jetzt der Ansicht, dass — wenigstens in einem grossen Theile der Jura — jene beiden sogenannten Gruppen cette lettre, il me semble qwil serait presque necessaire de cun- server. en [ranzais les expressions de Portlandien, Corallien, Ox- fordien, Oolitique, Liassique, Nevcomien, gui se germanis eroiert difficilement avec avantage?? Les enpressions anglaises , I land-stone, Oxford-clau etc. a’y corı ERPOURENE plus exactement.' — 60 ° — nichts sind, als gleichzeitiges, aber eigenthümliches Ansehen (facies synehroniques et propres) einer und dernämlichen Gruppe. Diese Meinung, welche von mir, gestützt auf mehrere Thatsachen, ausgesprochen wurde, fand lebhaften _ Widerspruch ‘von Seiten verschiedener Mitglieder unserer Versammlung, und sie begründeten ihre Meinungs-Verschie- denheit durch Aufzählung zahlreicher Beispiele (so nament- lich Herr Gresty). Indessen sahen. sich meine Gegner ge- nöthigt zuzugeben, dass eine Abtheilung zwischen jenen bei- den Gruppen in mehreren Theilen des Jura sehr schwierig ist. Man fasste den Beschluss, die Beachtung der Gesell- schaft dieser so wichtigen Frage zuzuwenden; ich werde in meinen ‘besonderen Forschungen fortfahren. Räumt man jene Meinung ein, so würden sich diejenigen, welche um jeden Preiss im Deutschen Jura Englische und . Französi- sche Abtheilungen wieder finden wollen, vieler Verlegen- heit enthoben sehen. Demungeachtet zweifle ich nicht, dass eine solehe Meinung für den ersten Augenblick höchst seltsam erscheinen müsse; da ich indessen selbst lange Zeit das Gegentheil geglaubt und geschrieben habe, so finde ich mich in dieser Beziehung in einer durchaus unpar- teiischen Stellung. e Das erste Tagewerk wurde mit einer Art allgemeiner Übersicht der Kenntnisse geschlossen, welche die Gesell- schaft gegenwärtig‘ vom „Zerrain cretace“ des Jura (Jura- crelace, VoLrz und Tuırrıa; Calcaire jaune der Neuchdte- ler) besitzt, und das zuerst bei Newchätel beobachtet wurde. Da der Synchronism dieses Gebildes mit der Kreide oder mit dem Greensand: nichts weniger als vollkommen ‚festge- stellt ist, so schlug ich vor, dieser denkwürdigen Formation, wenigstens provisorisch, den Namen Terrain Neocomien (Neo- comensis,-d. h. von Neuchätel, wie Portlandien, Osxfordien u.s. w.) zu geben, Die Gesellschaft bediente sich dieses Aus- drucks bei allen folgenden Diskussionen. Herr von Moxr- MOLLIN, welcher so eben die erste Arbeit über dieses Ge- bilde bekannt gemacht hat (Memoires de Neuchätel) , Herr — 671 — Tuırrıa, der eine Abhandlung über den: nämlichen Gegen- stand liefern wird (Annales des Mines) und Herr Rexau- Comte, von dem die Formation mit Sorgfalt erforscht worden, _ theilten der Versammlung ihre Bemerkungen ausführlich mit; überall’ zeigt das Gebilde eine vollkommene Übereinstimmung der: Merkmale. Es werden Gypse darin gebrochen, — Ich schloss die Verhandlung, indem ich eine Suite der so be- ‚rühmten Ablagerung der Perte du Rhöne (durch Broxenıart ‚beschrieben) vorlegte, welche Gegend neuerdings von: mir untersucht worden. Es ist nicht möglich, den Parallelism mit dem Terrain Neocomien zu verkennen, von dem je- nes jedenfalls nur eine Unter-Abtheilung zu seyn scheint. Daran reihten sich endlich noch Diskussionen über den Syn- chronism des Neocomien mit dem Bohnerz im Jura, Die verschiedenen streitigen Punkte in Betreff. der Alters-Ver- hältnisse des Neocomien,. seines Parallelisms mit den! Gebil- den an der Perte du Rhöne, so wie sein Synehronism: mit dem Bohnerz, seine Verbreitung u. s. w. wurde ad instruen- dum et referendum genommen. | - © Das zweite Tagewerk wurde mit einer hleinch Exkur- sion nach der Cöte St. Leonhard begonnen; eine Stunde Zeit reicht hin, um die ganze Jura-Folge übersehen zu kön- nen. Alsdann las ich einen Aufsatz, bestimmt die Geschichte geologischer und paläontologischer Untersuchungen, :den Jura betreffend, zu entwickeln, mit Hinweisungen: auf: die zu Rath zu ziehenden Werke, so wie auf den Weg, den man einzuschlagen hat, um schnell zur Bestimmung:'.der Fossilien u. s.’w. zu kommen. .Nachdem Alles erschöpft worden, was hinsichtlich des rein Geognostischen an .der Tages-Ordnung war, wendete man sich zu orographischen und geogonischen Diskussionen. Ich machte den ‚Anfang durch. Darlegung einer gedrängten Übersicht meiner syste- matischen Ideen in Betreff der Emporhebungen (Essai sur les soulevemens jurassiques, 1”“ Livraison). Nach und nach sprachen sich die anwesenden Mitglieder unseres Vereins darüber aus, in wie fern ihre Beobachtungen mit ‚dieser TR -— Theorie, deren Grundsätze sich in den verschiedenen Thei- len des Jura anwenden lassen, im: Einklange sind; Modifi- "kationen in den 'orographischen Formen, welche als Folge des Dichtigkeits-Grades der Jura-Gruppe gelten müssen, ‚wurden: nicht unbeachtet gelassen. ; Die Herren PARANDIER, GrEsbY, Renaun-Comte, von Montmorzin verhandelten über die Frage, indem sie auf Anwendung in den verschiedenen, im Vorhergehenden: bereits erwähnten Theilen des Jura- Gebirges eingingen, und ich beschloss diese Betrachtungen, indem ich die Modifikationen angab, welche die fragliche Theorie an den äussersten Enden der Jura -Kette erleidet, Sodann kamen mehrere allgemein geognostische Meinungen zur Diskussion, die Epoche der Jura- Emporhebung betref- fend. .Als Resultat ergab sich, dass diese Emporhebung nicht durch eine einzige Katastrophe bewirkt worden, sondern | vielmehr. die Folge einer Reihe von Ereignissen ist, welche während: der Gesammt - Periode zwischen dem Schlusse des Jura-Gebildes und dem Anfang der tertiären Epochen ein- traten; dass diejenigen unter jenen Katastrophen, durch welche die Ketten ihre Normal -Konfiguration, ihren Paral- lelism ‚und ihr Haupt -- Relief erhielten, als die ältesten be- trächtet werden ‘müssen u. s. w. Indessen sprach die Ver- sammlung diese Meinungen bis jetzt nur bedingungsweise aus; denn manı erkannte, dass noch nicht alle positiven Beob- achtunger ‘vorlagen, welche zur vollständigen Lösung sol- cher Fragen erforderlich sind. — Den Schluss der Sitzung machte eine kritische Untersuchung der letzten Arbeit des Herrn Rozer über den Jura (Bulletin de 'la Soc. geol. de France). Als Resultat ergab sich, dass die Gesellschaft mehrerer ‘Ansichten jenes Geologen nicht beistimmen kann. Überdiess hat derselbe in seiner Arbeit sich orographischer Ausdrücke bedient, die von der Gesellschaft in einem durch- aus verschiedenen Sinne genommen worden. Manche an- dere Ansichten endlich, welche Herr Rozer auf die ganze Jura-Kette scheint anwenden zu wollen, beruhen auf That- sachen, die auf einen kleinen Theil .der Kette beschränkt, iM N auch noch viel zu wenig gekannt sind, als dass man jetzt schon geogonische Betrachtungen daraus ableiten dürfte, die das Gepräge zureichender Sicherheit trügen. Diess ist das Ergebniss unserer Arbeiten in Besancon. Die Gesellschaft wird im nächsten Jahre wieder zusam- mentreten. Mögen diese ersten Beispiele eines Vereines von Geologen, die sich ausschliesslich mit den besondern Verhältnissen des Jura beschäftigen, den Sinn geologischer Forschungen in jene Theile der Jura-Kette wenden, wo die Gesellschaft noch keine Mitarbeiter hat; dahin gehören der Schaffhauser, Waltiser und, muss ich es aussprechen, der Genfer Jura. Oh Saussure ! Br wi abs eh A Mittheilungen, an den Geheimenrath v. LEONHARD gerichtet. Böchstein, 22. August 1835. In öl auf das neulich erwähnte Heidengebirg aus der Ober- Österreichischen Steinsalz - Formation wendete ich wich: an meinen Freund, den k. k. Salinen - Verwalter zu Hallstadt, Herrn Raus voN Herms, der mir Nachstehendes darüber mittheilte: „Das sogenannte Heidengebirge ist gewöhnliches ehr (Salz- Thon), in welchem man Holzspäne, Kohlenklein und Wildhaare (wie ich glaube, Gemshaare) eingewachsen findet; vielleicht dass bei Auflösung eines Stückes. in Wasser in dem Bicksfaude einige. andere, organische Reste sich ergäben: das Vorkommen dieses Gebildes hat im Kaiser- Leopold - Stollen gegen die westliche Grenze des Salzflötzes, jedoch noch rings umgeben vom eigentlichen Haselgebirge, Statt, welches noch in der Grenze sich befindet und keine Spuren früherer Bearbeitung trägt. Vom Tag aus dürfte ein Abstand von beiläufig 150 Lachter sei- ger Statt finden. Jedoch glaube ich, dass diese Reste nur Folgen der ersten Bearbeitung des Salzberges sind, welche, nach den öfter vorkom- menden Münzen , ehernen Opfermessern u. dgl. zu schliessen, bereits in die Römerzeiten fällt. Durchaus findet sich, dass die ersten Be- nützungen auch späterer Zeit, vom Tage aus mit Durchbruch der Han- gend- Thonlage und Vorrichtung von Schöpfbauten geschah. "Nach Ver- treibung der Römischen Bebauer durch unsere tapfern Vorältern mochte ein langer Zwischenraum vergehen, in welchem durch die offenen Gru- ben dem feindlichen Elemente der Zutritt zu dem auflösbaren Innern -des Salzgebirges offen stand und dieses tief in das Innere desselben einwüh- lend, dort jene Reste der Oberwelt ablagern konnte, bis das Einstürzen der obern 'Ihondecke, oder veränderte Bahnen, die sich das Tagwasser brach, dem durchweichten Salzthon wieder Zeit liess, sich zu seiner - 65 — vorigen Konsistenz zu regeneriren. Indess will ich keineswegs behaup- ten, dass meine Ansicht so ganz unbezweifelbar sey, und durch den Um- stand, dass seiger über jenen Punkte des Vorkommens bereits der Flötz- kalk zu überlagern beginnt, mithin das Salzlager nur mit ganz unnö- thigen Erschwernissen angegriffen werden konnte, wird sie sogar sehr problematisch, wenn ich nicht mit der Annahme zu Hülfe komme, dass die Tagewasser den auflösbarsten Theilen nachgehend in ziemlich ab- weichender Richtung in die Tiefe drangen.“ Diese Ansicht des Herrn von Hreıms kann ich nur für richtig hal- ien. Über die Rinner im Fahlerz - führenden Kalkzuge von Tyrol wird Hr. Bergrath vos ALBertı mir seine schätzbaren Erfahrungen mitthei- len. welehe ich nicht unterlassen werde, Ihnen vorzulegen. RuUSSEGGER, Stockholm, 26. November 1835. Man hat ein Plesiosaurus-Gerippe im Alluvium über der Kreide enideckt: es ist diess das erste, welches bei uns vorkommt und Nırsox ist mit seiner Untersuchung beschäftiget und wird darüber schreiben. . Das erste Heft der Icones Petrificutorum Sueciae erscheint zu Ende dieses Jahres. Der wohl bekannte Künstler Wrıcnr hat die Lithogra- phieen ausgeführt. Dieses Heft enthält auf 10 Quarttafeln die Wirbel- thiere und die Cephalopoden in systematischer Folge. W. Hısinser. Bonn, 29. November 1835. Im verwichenen Sommer hat das Königl. Oberbergamt für die Ase- derrheinischen Provinzen in der Horke und Diemel im Regierungs- Be- _ zirk Arnsberg Wäschversuche auf Gold machen lassen. Das Gold ist in kleinen, sehr dünnen Blättchen in den Geschieben dieser Flussbette sehr verbreitet: indess ist es noch sehr zweifelhaft, ob die Quantität so gross sey, dass sie eine ökonomisch vortheilhafte Gewinnung zulassen wird. Merkwürdig ist, dass die Diemel wit dem Golde auch kleine Hyazinthen führt, wodurch aber noch keineswegs bewiesen ist, dass solche ursprünglich mit dem Golde auf ein und derselben Lagerstätte _ —. 61716 — vorkommen. — Bekanntlich hat die Edder - Goldwäsch-Kompagnie im -Waldechischen ihre Arbeiten wieder eingestellt. NöuGERATu. Tharand, 10. Sept. 1835. Der artesische Brunnen in Dresden eutspricht nun, nach Einsetzung der Röhren, seinem Zwecke vollkommen, indem die wenig, eisenhaltige Quelle, wenn man ein etwas enges Mundstück aufsetzt, mehrere Fuss hoch emporspringt und in jeder Minute beinahe 1 Kub. Fuss trinkbaren Wassers von 134° R. liefert, Die Hauptquelle kommt ungefähr von. der Grenze des Sandsteins gegen das Konglomerat, aus einer Tiefe von 250 Fuss. | B. Cora. Freiberg, 11. Sept. 1835. Als ich in voriger Woche in Böhmen war, fand ich mich bei Kupfer- berg sehr überrascht, die Erzgebirgische Lager-Formation, auf die Ferıes- LEBEN in seinen geognostischen Arbeiten im 7. Bande zuerst aufmerk- sam machte, und für die er so viele Materialien sammelte und ordnete, in einer bis jetzt noch nicht bekannt gewesenen Mächtigkeit auftreten zu sehen. Schon die.Grubenbaue von Presnitz und Orpus, welehe viel vortreffliches magnetisches Eisen-Erz, begleitet von kalaminem _Amphi- bol, Kalk, Granat etc. liefern, liegen in dieser Formation; aber zu Kupferberg erreicht dieselbe eine Mächtigkeit von einigen hundert Fuss. Der Kupferberger Hübel, dessen Bergbau seit 22 Jahren auflässig, ist ein schöner regelmässiger Kegel, und da die Basaltkuppen, der Spitz- berg und Hassberg, in seiner Nähe sind, so vermuthet man, dass jener Kegel auch Basalt sey. Er ist von allen Seiten kahl, und man kann bei dem ringsherumlaufenden Haldensturze in 60 bis 70 Schächten und. Schächtehen, von denen ein Theil offen ist und im ganzen Gestein steht, die Untersuchung leicht anstellen bis zur Kuppe, welche ‘von einer grossen Kapelle geziert wird. Dieser bedeutende Berg nun besteht wesentlich aus kalaminem Pyroxen (m. s. meine vollständ. Char. des Mineral- Systems, 3te Aufl. p. 143), welchen Werner leider als eine Abänderung seines gemeinen Strahlsteins ansah. An den meisten Orten ist dieser breitstrahlig struirte Pyroxen mit aplomem Granat ge- _ mengt. In sehr kleinen Partieen finden sich ferner gemeiner Schwefel- Kies, Kupfer-Kies und braune Zink- Blende, und jene Kiese waren Ge- genstand des Bergbaues. In dem bunten Kupfer-Kiese liegen auch wohl rothe edle Granaten in deltoiden Ikositesseraedern Porphyr-artig ein- ee gewachsen, wie ich mich an Stücken aus alten Sammlungen über- zeugt habe. | | Von der genannten Kapelle geniesst man, da der Berg eine bedeu- tende Höhe hat, eine wundervolle Aussicht bis tief in Böhmen hinein, die diesswal nur durch die Dürre der Landschaft getrübt wurde. An einer Stelle zeigte der kalamine Pyroxen eine fast horizontale Sehiehtung, ähnlich wie der als Basis dienende Glimmerschiefer, welcher zum Theil sehr grosse aber ganz verwitterte Granaten enthält, Nie sah ich noch einen, so sonderbar gelegenen Bergbau, rings um einen Kegel herum und bis zu dessen oberster Kuppe hinauf, Aus dem St. Georgi- Stollen zu.Orpus fördert man jetzt nichts als- Granat, Epidot und kalaminen Pyroxen. Von dem schön pistaziengrü- nen Epidot lägen ganze Blöcke zu Tage, und zum Theil in schönen Kıy- stall-Drusen. Ich habe denselben gleich nach meiner Rückkunft untersucht und ihn als den eumetrischen erkannt, dessen eines Hemidoma von dem ähnlichen des Arendaler akanthinen Epidots um mehr als einen Grad abweicht. Dieses ist ein schönes Vorkommen für Mineralien- : Sammler. Ich war selbst mit dem Ausschlagen nicht. sehr glücklich; allein ich bekam einen Krystall von Fingerlänge zu Gesicht, der im Besitze eines Sächsischen Berg-Beamten ist, Endlich habe ich ein zweites Exemplar des Allogonits oder Her- derits aufgefunden. Zum Wegweiser für andere möge dienen, dass die Begleiter folgende sind: ein sehr schöner grünlichblauer Apatit, - graulich und röthlichweisser Flussspath und weisser Quarz. Der Allo- gonit glänzt jedoch lebhafter als alle seine Begleiter, Dass der Sau- berg bei Ehrenfriedersdorf der Fundort sey, ist ausser Zweifel. Die Sauberger Gänge sind die charakteristischsten, die man sehen kann, und ihre Gangarten haben eine ganz bestimmte Altersfolge. Das älteste Glied ist der Quarz, dann folgt Apatit, dann Allogonit, dann Flussspath und zuletzt Steinmark. Wo Topas mit vorkommt, scheint derselbe gleichzeitig oder wenig später als Quarz gebildet zu seyn. — Als eine Sonderbarkeit verdient bemerkt zu werden, dass auf den Klüf- ten des Steinmarks dieser Zinnerz - Gänge Gediegen - Silber neuerlich wahrgenommen worden ist, und mithin als jüngstes Glied der Gang- Formation erscheint. A. BREITHAUTT. Bruntrut, 10. Oktober 1835. Die zweite Lieferung meines Essai sur les soulevements Jurassiques wird unverzüglich erscheinen. Sie enthält die orographischen und geologischen Karten des Berner Jura, mitDurchschnitten nach der ganzen Breite des Jura in seinem mittlen Theile und einem erläu- ternden und systematischen Texte. 7: THURMANnN. mu 078 — Bonn, 30. Okt, 1838. In unsern Rheinischen Braunkohlen hatte man bisher noch keine Konchylien gefunden. So eben aber werden mir Süsswasser-Schnecken aus einem Lager gebracht, welches seiner Masse nach zwischen erdiger Braunkehle und bituminösem (Braunkoblen-) Thon in der Mitte steht, Dieses Lager von geringer Mächtigkeit überdeckt die Aufeinander- Schichtung von dichtem Sphärosiderit, ‘welche bei Rott, östlich des Siebengebirges vorkommt, und wovon ich in meinem „Gebirge in Rhein- land - Westphalen“ IV, S. 388 Nachricht gegeben habe. Wie Sie aus den anliegenden Stückchen von jenem Lager sehen werden, sind die Schnecken - Schaalen selbst braunkohlenartig verändert und meist zer- drückt. Wenn Herr Kollege Bronx eine Bestimmung dieser Schaalen- wagen will *), so ist es mir recht, dass diese Notiz damit in Ihrer Zeit- schrift gedruckt werde. - NÖGGERATH. Mittheilungen, an Professor BRONN gerichtet. Paris, 13. Oktob. 1835. . Ich denke mit allen meinen Sammlungen und Büchern auf einige Jahre wieder nach. Wien zu ziehen und Anfangs Dezembers dort ein- quartirt zu seyn, um von da aus mit den noch unbekannten Theilen Österreichs sowohl, als der Türkei und dem südlichen Russland mich einzig zu beschäftigen. Ich werde Sie um gütige Aufnahme meiner dort zu machenden Beobachtungen in Ihr Jahrbuch bitten. — Zuletzt habe ich noch den grössten Theil der vortreflichen von LeonuarD’schen Agenda übersetzt und mit meinem Guide du geologue - vuyageur (in 2 Bänden mit 4 Kupfern, klein 8°, bei LevrautT) verschmolzen, indem ich nämlich zu den 4 Abtheilungen der Agenda noch 3 andere über Pa- läontologie, über geologische Geographie mit geologischen Itinerarien in Europa, über Anwendung der Geologie, und endlich. das Corpıer’sche Gestein-Schema u. s. w. hinzufügte, — Das letzte Heft [des VI. Ban- des ?] des Bulletin, der erste Theil des II. Baudes der Memoires de la -.—— *) Alle diese Schaalen gehören dem Geschlechte Planorbis an, sind aber gänz- lich und fast bis zum Unkenntlichwerden zerquetscht. Das grösste und best-er- ‚haltene Exemplar jedoch scheint Pl. carinatus zu seyn: damit stimmt Grösse, Zuwachsstreifung, flache Form, Zahl der Windungen und Weite des Nabels vollig überein; auch die Form des @ueerdurchschnittes, so viel sich davon wahrnehmen lässt. Die übrigen Exemplare sind meistens kaum halb so gross, und scheinen in dem Wenigen, was daran noch keunbar, mit der vorigen Art übereinzustimmen. BRonn. — 679 — Societd geologigue de France kommt so eben heraus und wird näch- stens versendet werden; der zweite Theil wird Abhandlungen von Des- NovERs über tertiäre Gebilde, von C. Pr£vosr über Malta, von De Braumont, von Troosr über Nord-Amerikanische Orthozeratiten, von D... über die Lignite des unteren Grobkalkes im Soissonnais enthal- - ten. — Durr£noy unterscheidet im Übergangs - Gebirge der Bretagne zwei Formationen; das Dudley- System und ein älteres; Bergkalk gibt "es da nicht, — Die schöne General - Karte von Morea ist endlich her- aus: sie wurde von BosLAyE für die Geographie des ehemaligen @rie- chenlands gezeichnet und dann geologisch kolorirt. — Drsmargs hat die 41. Lieferung der Coguwilles de Paris vollendet und das Ganze wird “ mit der 45. endlich geschlossen seyn; Sie wissen, dass er auch an der zweiten Ausgabe von Lamarck’s histoire naturelle des animaus sans vertebres mitarbeiten wird, deren Druck mehrere Jahre dauern soll. — Dr, Rogerr ist wieder aus Island zurück, wo er zwar Vieles gesehen, doch nichts sehr Neues: von Flötzgebilden nur Braunkohle von sehr jugendlichem Alter, vielleicht vom Wasser zusammengeschwemmtes Holz in der Nähe der Tuff-Ablagerungen, Trachyte, Obsidiane u. a. von dort wohl bekannte Mineralien, — LrvrAausr gibt vow Bucn’s Vulkane her- aus. — DurreEnoy’s tertiäres Süd- Frankreich enthält manches Gute; doch wäre hie und da Bestätigung wünschenswerth, — Herr Borken son [?] hat eine geologische Karte von Finistere und Guimper, Trierer eine von Mans und Mayenne, De Caumont von la Manche geliefert, — Von ScaurLz ist eine Descripcion geognostica di Galicia mit Karte (Madrid 1835, 8°) erschienen; zunächst will er nun Asturien studiren. Die geologische Gesellschaft hielt ihre heurige Sommersitzung in Mezieres, wo sie 35 Theilnehmer zählte, unter denen man D’OmaLıus, BucKLAND, GREENOUGH, C. Pr£evost, BERTRAND-GEBSLIN u. Ss. w. bemerkte. Micherin widmet sich nun gänzlich denZoophyten und hat seine Konchylien-Sammlung verkauft, und Lasoıe die seinige an Dvceros um 10,000 Francs überlassen, Bovk. Leyden, 19. Oktober 1835. Auf der Rückreise nach England begriffen übersende ich Ihnen hie- bei zwei Abhandlungen, woraus ich auf der Versammlung in Bonn das Wichtigste mitgetheilt habe, und welche später in grösserer Ausdehnung in meinem Bridgewater Essay erscheinen sollen, welches im nächsten . Jahre in London gedruckt und von einem zweiten Bande mit 100 Abbil- dungen begleitet werden wird, daManches in dem ersten ohne dieselben unverständlich bleiben möchte. Acassız will einen Theil daraus [über Belemniten etc.] ins Deutsche Rs laen au in gardı drucken lassen, . Wir“ .„ BuckLanp, Jahrgang 1835. 44 — 680 — Göttingen, 25. Oktober 1835. Im Vertrauen auf Ihre Güte nehme ich mir die Freiheit, Ihnen bei- gehend ein paar fossile Konchylien zu senden und Sie um die Bestim- “mung derselben ergebenst zu bitten. Ich habe sie von einer Reise nach den Inseln des grünen Voryebirges, welche ich vor 2 Jahren machte, mitgebracht, Ein grösserer Vorrath davon, den ich auf der Insel Boa- vista gesammelt hatte, ist mir zufälligerweise grösstentheils auf der weitern Reise von da nach Rio de Janeiro und Hamburg verloren ge- gangen. Auf Boavista hielt ich mich ungefähr 14 Tage auf, welche Zeit ich dazu verwendete, mir einige Kenntniss von der Bodenbeschaf- fenheit der Insel zu verschaffen. Da sie sehr selten von Europäern be- sucht wird und es, so viel ich weiss, neuere Beschreibungen derselben von Augenzeugen gar nicht gibt, so wage ich es Ihnen Einiges von meinen leider nur zu oberflächlichen Beobachtungen mitzutheilen, Der Anblick der Insel entspricht keineswegs den Vorstellungen, den man sich, ihres schönen Namens wegen, von ihr machen sollte. Sie bietet das Bild der Unfruchtbarkeit dar; man sollte glauben, man sähe eine Gegend, die eben aus einer Feuersbrunst hervorgegangen ist. Un- mittelbar vom Meere aus steigen die Berge in zerrissenen, abentheuer- lichen Formen kahl und schroff empor: an den schwarzen, wild aus- sehenden Klippen brechen sich schäumend die Wellen des Meeres. — Der höchste Berg der Insel, der Pico de homen auf der Westseite der- selben, ungefähr 2 Stunden von dem kleinen Orte, in dessen Nähe die einzige Bucht (die sogenannte Englische Rhede) sich befindet, in wel- cher wenigstens den grössten Theil des Jahres Schiffe sicher ankern können, mag nach einer ungefähren Schätzung etwa 800—1000 Fuss be- tragen, Dieser, wie die andern Berge der Insel, besteht aus einem dich- ten schwarzen Gestein, welches an der Oberfläche durch Verwitterung ‘ein bräunliches Ansehen annimmt und mir die meiste Ähnlichkeit mit dem diehten Basalt zu haben scheint, wie er hier in der Göttinger Ge-. gend vorkommt. Von einer regelmässigen Struktur konnte ich an dieser Felsart nichts wahrnehmen, die in den Abhängen der Berge angehäuf- ten Blöcke hatten meist eine ganz unregelmässige Form, die sich jedoch zuweilen der säulenartigen zu nähern schien. Von diesem Berge aus sieht man die Inseln Sa? sehr deutlich, auch soll man bei hellem Wet- ter Mayo sehen können; sehr merkwürdig ist eine Quelle, die beinahe auf der Spitze des Bergs aus einer Felsspalte zum Vorschein kommt. Sie soll die einzige auf der Insel seyn, die keine Salztheile enthält, ist aber so unbedeutend, dass ihr Wasser nicht einmal den Fuss des Ber- ges erreicht. Zwischen diesen Basalt- Bergen dehnt sich eine Ebene ° aus, die grösstentheils mit ganz kahlen wellenförmigen Hügeln von weis- sem Flugsand bedeckt ist. Dieser Sand zerstört vollends die wenige Vegetation, die sich noch an einigen Stellen, trotz des manchmal Jahre lang anhaltenden Regenmangels, findet, indem die durch ihn gebildeten Hügel, vom Winde getrieben, in fortwährendem Wandern sich befin- den und Alles überdecken, was ihnen in den Weg kommt; auch bringt er - u = durch das Zurückwerfen der auffailenden Sonnenstrahlen eine fast un- leidliche Hitze hervor : das hunderttheilige Thermometer zeigte öfter 39° (vom 20. Oktober bis 5. November). Der einzige Reichthum dieser Insel sind die sehr ergiebigen Salz- quellen, oder vielmehr Salz -Lagunen, die jährlich 6000 Moja Salz zu 4500 Pf. liefern, welches meist durch Hamburger Schiffe hier gegen Nahrungsmittel eingetauscht und nach Rio de Janeiro ausgeführt wird. Diese Salzquellen finden sich auf der westlichen Seite der Insel, nahe bei dem obengenannten Havenorte, in einer ganz kahlen Sandebene, deren Niveau nur sehr wenig über das des Meeres erhaben ist. Die Gewin- mung des Salzes ist sehr einfach, man schöpft des Morgens die Soole aus den Baum-artigen Behältern, die nie versiegen, in flache viereckige Gräben, und überlässt es der Sonnenhitze das Wasser zu verdünsten, ‘ welches so rasch geschieht, dass man schon denselben Abend das in schönen grossen Würfeln krystallisirte Salz aus diesen einfachen Pfan- nen herausnehmen kann. Das Niveau des Wassers in den Quellen soll nicht immer gleich sind: es ist sehr leicht möglich, dass sie durch un- terirdische Kanäle mit dem Meere in Verbindung stehen. In der Nähe dieser Salzquellen fand ich im Sande viele schöne grosse Gypskrystalle. . Auf dieser Ebene kommen nun auch die Konchylien, die ich hiebei zu senden die Ehre habe *), vor, und zwar in einer gelblichrothen harten Steinmasse, die über den Sand in einer dünnen 3— 2 Fuss mächtigen Lage ausgebreitet ist und durchaus das Ansehen hat, als wenn sie in einzelnen Strömen, die oft 10 — 20 Schritte breit und 50—100 Schritte von einander entfernt sind, darüber hingeflossen wäre, Leider hatte ich damals zu wenig geognostische Kenntnisse, um eine fruchtbare Un- tersuchung über diess Vorkemmen anstellen zu können, doch fiel mir diese ganz täuschend Strom-ähnliche Verbreitung dieser dünnen ganz mit Muscheln erfüllten Schichte so sehr auf, dass ich einzelne Theile weit verfolgte, dadurch jedoch diesen flussähnlichen Charakter nur noch mehr ausgesprochen fand. Ich sehe wohl ein, dass hier an einen wirklichen Strom nicht zu denken ist, halte es jedoch für nöthig, das Vorkommen so zu beschreiben, wie es sich mir dargestellt hat. Ausser diesen Gesteinen sah ich nur noch in einem kleinen Profil, *) Die erhaltenen Muscheln bestehen a) in einer Art Arca, welche völlig den Ha- bitus gewisser Venericardien, eine dicke Sehaale mit 7—8 grossen und 4—5 kleineren Radien besitzt: Arca senilis Lın., b) in einer inkrustirten Muschel, ‚die äusserlich ziemlich das Ansehen der lebenden Amphidesma lueinalis Lame. besitzt, und e) in Ceritium minutum? M. pe Serr. (Bronn, Ital, Ter- tüärgeb. 48, nr. 238) — Murex alueoides (Öl.) Broccur’s, C. lividulum ‚Rısso, das im ganzen Mittelmeere häufig lebend vorzukommen scheint, und mir kürzlich auch von Algier unter dem Namen €. rupestre Rısso zugekommen ist. Die Exemplare stimmen mit den lebenden eben so wohl als mit den fossilen von Castell’arguato völlig überein. Das Ansehen des Gesteins wie der Muscheln und deren Übereinstimmung mit noch lebenden Arten sprieht mehr noch für eine quar- täre, als tertiäre Bildung. Arca senilis lebt noch an Africa’s Westküste, Broun, 44 * welches unterhalb der Stadt (Pilla), die ungefähr eine halbe Stunde südlich von der sogenannten Englichen Eihede liegt, entblösst ist, hori- zontale, wenig mächtige Lagen eines weissen Kalksteins, die mit dünne- ren Schichten eines hellen röthlichen Thones abwechselten. Zwischen diesen Schichten kam auch das oben erwähnte mit Muscheln erfüllte Gestein, und zwar, wenn ich mich nicht‘.sehr irre, lagerförmig vor. Doch habe ich mir dieses Vorkommen nicht deutlich genug notirt, um für die Richtigkeit desselben fest einstehen zu können. Von Boavista ging ich nach der südlich davon gelegenen er Mayo; doch weiss ich von ihr noch weniger zu sagen, als von erstrer, indem ich nur ein paar Stunden auf ihr verweilte. Sie ist hoch, Pla- teau-förmig, an der. Westküste nach Si. Jago zu höher als gegen Ost, und nicht so gross wie Boavista, die ungefähr 5 Deutsche Meilen lang und 3 breit ist. Sie hat fast gar keinen Strand, ihre hohe Küste steigt - senkrecht aus dem Meere, welches sogleich sehr tief wird, hervor, und so, dass sie nur einen einzigen Ankerplatz dicht unter dem kleinen Orte auf der S.O.-Seite hat, der aber auch nur unsicher und mehrere Mo- nate des Jahres gar nicht zu benützen ist. Sie bringt auch viel Salz hervor, welches reiner, d. h. weniger mit Sand und Staub vermischt ist, als das von Boawista, und meist nach Bahia und Pernambuco ge- bracht wird. Das Landen bei dieser Insel ist schwierig und gefähr- lich. Die Waaren müssen an Stricken die 50—60 Fuss hohe senkrechte Klippe hinaufgezogen werden. Wenn man nicht selbst auch diese Aus- schiffungsweise benutzen will, so muss man den Augenblick wahrneh- men, wo die Wellen das Boot so weit erheben, dass man. auf einen kleinen Felsenvorsprung springen kann, von welchem eine in den Felsen gehauene 50 Stufen hohe Treppe zu dem oben liegenden Orte hinauf- führt. Der Sprung schien mir der hohen Brandung wegen halsbre- chend, so dass ich ihn nicht zum Zweitenmale wagte, sondern bein Wiedereinschiffen mich lieber den Täuen anvertraute. So viel ich von der Insel gesehen habe, besteht sie aus einem po- rösen Kalksteine, von dem ich hier aber leider nur eine sehr kleine Probe (B) beilegen kann “). Basalt oder sonstige abnorme Felsarten habe ich nicht gesehen, doch mag es deren wohl im Innern der Insel, wo man eirige Berge sieht, geben. W. *) Es ist ein gelblichweisser poröser Kalksinter, welcher weisse und rothe, nicht im- mer scharf begrenzte erdige Theile nebst schwarzen Sandkörnern einschliesst und dessen zahlreichen Zellen völlig so anssehen, wie jene, die durch Auswitterung. kleiner Muschel- Trümmerchen zu entstehen pflegen; das Gestein*trägt völlig das Gepräge einer jugendlichen Bildung und stimmt mit manchen der Knochen- breceie gleichzeitigen Kluft- Ausfüllungen bei Ntizzu und PFillefranche am meisteu überein. | Br. Neueste Literatur. A. Bücher. 1834, A. von GUTBIER: geognostische Beschreibung des Zwickauer Behwarz- kohlen - Gebirges, 156 SS., nebst einer Übersichts - Karte, mehrern Steindrucktafeln und Tabellen. Zwickau, 8°. (Ein zweiter Theil soll Abbildungen der dortigen Pflanzenreste liefern.) 1835. M, J. Anker: kurze Darstellung der mineralogisch geognostischen Ge- birgs-Verhältnisse der Steyermark. Grätz, 86 SS. 8° [zu der im vorigen Jahre herausgegeben Karte]. (Vınc. BarEıLı): Cenni di statistica mineralogica degli siati di S.M. il re di Sardegna, ovvero catalogo ragionato della raccolta for- matasi pressa VAzienda generale dell’ Interno per cura di Y. BARELLI, capo di sezione dell’ Azienda stessa (688 pp. 8°, To- rino) [ein beschreibender Katalog der geognostisch-mineralogischen Sammlung der General-Administration des Innern zu Turin, in geo- graphischer Ordnung ; mit einem Anhang .über organische Reste und Quellen, worüber jedoch vgl. BErrinı Idrologıa generale, To- rino, 1822.] | BarRRUVEL: histoire naturelle inorganique : geologie, mineralog gie et yeu- gnosie, 450 pp. 8, a Paris. GaeT, Beer: sulle ulii applicazioni del nuovo sistema di perforamento - denominato Hauts Sondages (8 pp. 8°, Milano). Der Vf. beschreibt seine Bohrart nicht näher. Er empfiehlt sie nicht allein zum Erboh- ren von Feuerquellen, Salzbrunnen, Asphalt- Queilen und Thermal- Wassern, sondern auch um Gold und Silber und unbekannte Stofe aus dem flüssigen Erd-Innern zu fördern und um von da die Gase abzuleiten, welche die Erdbeben wahrscheinlich veranlassen! NT: Mile G. Cuvıer et Ar. Broncnurt: Description geologique des environs de Paris, 3me edit, in 8°, avec un Atlas de 17 planches in 4°: Paris, 21 Francs [der Text dieser Auflage ist unseres Wissens unverändert geblieben. D. R.]. hi Drmanseon: ‚Plombieres, ses eaux et leur usage, avec une nouvelle theorie sur la cause de la chaleur des eaux thermales, 277 pp. 8° : a Paris. C. Pr£vost: Coupe des terrains tertiaires du bassin de Be. de Mo- ret a Mantes, 2me edit. a Paris, 1 feuille (hauptsächlich bestimmt, die Folgereihe der sich gegenseitig ersetzenden, gleichzeitigen ma- rinischen und Süsswasser-Formationen zu versinnlichen; vgl. Strom- BEck im Jahrb. 1832, S. 312). Dom. pe’ Rosserri: Pozzi Artesiani, Sorgenti ed degue correnti per Trieste e suo territorio (44 pp. 8°, Trieste). G. H, von Scuusert: die Geschichte der Natur, als zweite gänzlich umgearbeitete Auflage der allgemeinen Naturgeschichte, Erlangen 8°, I. Band, 593 SS. (Allgemeines; Geschichte des Sternenhimmels; Naturgeschichte des Erdkörpers) il. Bd., I. Theil (1836) 268 SS. Mineralogie. S. C. Wacener: der Sonne Kinder, eine Hypothese (über den Ursprung des Menschen], unbefangenen Bibelfreunden und Naturforschern zur Prüfung vorgelegt, 111 SS. 8°, Potsdam, 54 Kr. A-u s zul age. 1. Mineralogie, Krystallographie, Mineralchemie. Fn. vox Kosseru: über den Hydromagnesit von Kumi auf Ne- groponte (Erpmann und SchwEisser - SeivdeL, Journ, für prakt. Chemie 1, 80). Vorkommen im Serpentin, in rundlichen, etwas plattgedrückten Massen von 4 bis 2 Zoil im Durchmesser. Bruch erdig, ins unvollkom- men Muschelige. Härte sehr gering; durch den Fingernagel ritzbar. Etwas fettig anzufühlen, Weiss. Matt. Ergebniss der Zerlegung : Kohlesisäure: %. Ir»: „eeleervun „#492730,00 Talkerde . 20. 0. 00 el De 22806 Wasser a DIT EDEN SUERTN 0 121968 Kierelerder. ir wa 9 I 3270,36 100,00 nn a 00 Zisken: über den Kupfer-Antimouglanz (Pocsenx». Ann. d. Phys. XXX, 357 £.). Vorkommen auf der Antimon-Grube bei Wolfsberg. Der Gang besteht aus grossen Grauwacke - Bruchstücken, durch Quarz verbunden, Der Quarz bildet ein Gewebe von Trümmern, welche das Antimon enthalten. Die Antimonerze finden sich in solcher Anordnung, dass die bleiischen — Bournonit, Zinkenit, Rosenit und Federerz — als die neuesten gelten müssen. Der Kupfer- Antimonglanz ist in drusigen - Quarz eingewachsen. Er erscheint in sehr flachen , Schilf- förwigen Säulen”). Das Gefüge ist, nach der längern Axe des Queerdurehschnitts der Säulen, blätterig; der Bruch uneben ins Muschelige und Ebne. Star metallisch glänzend, Bleigrau in Eisenschwarze, Pulver matt und schwarz; Härte zwischen Kalk- und Fluss-Spath. Eigenschwere — 4,748. *) Nach G. Rose (a. a. ©. 3. 360) sind die Krystalle geschoben vierseltige Prismen, an den scharfen Säulenkanten stark abgestumpft u. s. w. —. 686. — Vor dem Löthrohr decrepitirt desErz schnell in kleine Blättehen, und ist in der Lichtflamme leicht schmelzbar. Auf Kohle entwickelt es weissen _ Antimon-Rauch und hinterlässt ein hartes Metall-Korn, | H. Rose: Analyse des Kupfer-Antimonglanzes (a. a. O. 3," 316 ff). Das Erz ist so innig mit Quarz gemengt, dass es sich auf mechanische Weise nicht davon trennen lässt. Drei verschiedene Un- ‚ tersuchungen gaben daher einen Gehalt von 3,57 — 2,66 und 5,79 Proz, Kieselerde. Nach Abzug derselben war das Resultat der Analyse: SIE A Be 2 SASREINON eu ea a N Risen... ag a Ne Kupfer au Re, 2 Sonn En er ee 99,56 E. Neumann: optische Eigenschaften der hemiprismati- schen oder zwei- und -ein-gliedrigen er A, 2:0. /B, XXXV, S. 81 ff. und 203 ff. ° 9. Mürzer: isochromatische Kurven der einaxigen. A.a.0, S. 05 ff. A. Quenstepor: Darstellung und Entwickelung der Kry- stall-Verhältnisse mittelst einer Eee a - Methode, A. a. 0. B. XXXIV, S. 651 A. G. E, Kayser: über einen Cyklus von zwölf Zwilligs-Gesetzer, nach welchen die Kıystalle der ein- und -ein-gliederigen Feldspath-Gat- tungen verwachsen, A. a. O. S. 109 fi. Mittheilungen, welche zu Auszügen sich nicht eignen, meist auch ohne Beifügung der Figuren unverständlich bleiben würden. u 5 Nach v. Kozzız enthalten die „Urkalksteine“ vom Pentelikon und Hymettus 0,8 bis 1,2 per 100, kohlensaure Talkerde (Erpmann und SCHWEIGGER-SEIDEL Journ. f. Chem. V, 213). Die in der Form des Chrysoliths krystallisirte Frischschlacke wird von Salzsäure leicht und mit Gallerde-Bildung zersetzt; der in der Natur vorkommende Chrysolith wird nur von der Schwefelsäure zersetzt, bildet aber keine Gallerte (v. KoseıL, a. a. O. S. 214). — G. Forcuammer: Zusammensetzung der Porzellanerde und ihre Entstehung aus Feldspath (Poccenp. Ann. d. Phys. XXXV, 331 ff,). Es ist längst bekannt, dass die den Namen Porzellanerde füh- pen Ben ai — 697 70— renden reineren Thonerden der Nöywitteruig des Feldspathes ihren Ur- sprung verdanken ; allein die chemische Analyse war bis daher nicht im Stande, das Verhältniss des Thones zu Feldspath festzustellen und auf diese Weise eine genügende Erklärung des Phänomenens der Ver- witterung zu geben. Eine Vergleichung der Analyse verschiedener Por- zellanthone,, oder selbst der in verschiedenen Zeiten und von verschie- denen Chemikern angestellten Untersuchungen des Porzellanthones einer und der nämlichen Grube liefern den Beweiss, dass ein gemeinschaftli- licher Grund des Irrthums versteckt liege. Wie war auch zu erwar- ten, dass ein unkrystallinisches Mineral vou so geringem Zusammen- halt frei von Einmengungen bleiben, oder durch Schlämmen chemisch rein dargestellt werden könne. Jetzt, wo man im kohlensauren Na-. tron ein Mittel besitzt, Kieselerde, die unmittelbar vorher aus ihrer che- mischen Verbindung ausgeschieden ist, von solcher, die nicht in jene Verbindung eintrat, zu trennen, bietet die Aufgabe, die wahre chemische Zusammensetzung der Porzellanerde zu bestimmen, wenig Schwierigkei- ten dar. Nachdem der Vf. sich überzeugt hatte, dass Schwefelsäure das beste Auflösungs-Mittel für den Porzellanthon sey, wurde ein gleich- mässiger Gang bei allen Analysen angewendet. Vom Porzellanthon von Sedliz gaben 79,868 Englische Gran: a ae ae a ee ee RE Berde, nein 0. 099 Biestlerde, „u.a de an sen 25, Baal ee as a hei 4 0 Unbestimmten Stoff . 2 2 ...2.... 0,50% Kohlensanren Kalk . . . . 2.2 ...0,081 RE ONERSE RE ARRE IE PE RG 79,641 Aus 65,426 Englischen Granen des Porzellanthones von Schnee- berg wurden erhalten: N ee 2 35020 Be Ne ee sr WED BIENEN RE ROLE, ve 20,90% Röohlensaurer Kalk. rn ce NEON SS an ae al Ss a ie. Buckstand 7 EIN NEE PET EEEI 65,635 92,148 E. Gran Thon von St. Yrieus bei Limoges: Wa ea era ar ve leer 0,291 Thonerder 22, 111..% . 2, cken tr 1 123076 Kieselerdes 5, 27.7 eV ren. 235908 Magnesia, Maugan .„. . . 2. 0,255 Natron. ... i% ya hen guaties en im re, #5 2, 02366 Bückstand . .enseel@n ige se ee 25 92,321 - - 688 — 82,081 E. Gran Porzellanthon von Boruholm : Wasser! N: MR m. 02 BED TEO Thonerde119K Wera 0 a gs agı Kieselerdenst, LAUSITZ FAIR RIELOR Kohlensaurer Kalk . . : . . 2.2.9236 Eisenoxyd, Magnesia, Mangan u.s.w. 2,862 Kalk at m RR RETRO AR REG? Rückstand armen MIR NINE BEI SICH | 81,678 64,623 E. ri erdigen Lenzinits von Kalt: Wasser 2. ee IRRE RT AT Hhonenlam' 2 PERSRUR IRRE. NE A Kieselerde; nn ni er In Kali unlösliche, durch Ammoniak fällbar& Oxyde : 1) aa) „aa a Ah Brückstanil se 4.20 ae als Spuren von Kalk ... 4. ur. Magnesia in Kal. = . .. 64,756 100,613 Gr. Schmelzthon von Gross-Almerode: Minsser seinen. a ik ae er Tuallerde ee a a ee Kieselerdeit yasni silence 19,003 In Kali unlösliche, durch Ammoniak fallbaye Oxyde +. a 91. u Rally. ne rer iur Räckstand . . . . “2. 64,403 Kohlensaurer Kalk, sche > geringe Spur 100,104 Es folgt aus diesen Analysen, dass die Formel für die meiste Por- ‚zellanerde AI Si4 ist, und die daraus berechnete Normal - Zusammen- setzung des Koalins also: f He, „Kieselezde vasinine: „unitoRrrelienäh 1a 47,0285, Thonetdeaiis. galt 39 Wassers. ul slinnahlait seele 185739 100,000 Vergleicht man nun die riet für die Porzellanerde mit Fer für den Feldspath (Orthoklas), so ergibt sich, dass: 3 At. Feldspath Al Si? Ka? Si? — Al Sit E Kad Sis nach Abzug der Porzellanerde . . . AR ‚sis Ka? Si® zurücklassen. Soll man sich nun die Bildung der Porzellanerde durch Auslaugung eines auflöslichen Kalisilikats aus dem Orthoklas denken, Becher so muss Ka® Si® noch auflöslich im Wasser seyn. Bekanntlich ergibt sich diese Formel als die wahrscheinlichste für Fuchs’s Wasserglas ; da indessen noch keine direkten Untersuchungen über die Zusammensetzung dieses Körpers angestellt sind, so beschäftigte sich der Verf. mit einer Untersuchung der verschiedenen kieselsauren Kalisalze. Die Sauerstoff- Menge, der mit einer und der nämlichen Quantität Kali verbundenen Kieselerde war in sechs Salzen wie 2:4:8:16:36:48. Da Fucus für . das Natron - Wasserglas eine andere Formel angibt, als für das Kali- Wasserglas, so prüfte der Verf. dieses genau, indem, wenn die Formel für den Natron -Feldspath richtig ist, aus der Verwitterung desselben eine Porzellanerde ganz anderer Zusammensetzung hervorgehen muss, nämlich Al + 2 Si. Ein solcher Thon kam ihm jedoch nie vor, und es ist daher entweder die Formel für das Natron-Wasserglas unrichtig, oder der Natron-Feldspath ist unrichtig bestimmt, oder dieser Feldspath verwittert gar nicht *), Dagegen fand der Verf. zwei Thonarten, die von dem Kaolin verschieden sind, eine aus der Kohlen - Formation von Cheshire, die andere die Porzellanerde von Passau. Letztere er- gab in 104,760 Engl. Gran: Ä MEASSEREREN EERIRRENT OHREN BINBerde N a EAN TISEETEB BmeBBlerde 2: a a er DNS Kohlensaurer Kalk, Sein Man- gan, Magnesia . . . Erg 0,721 Ruckstand. 72, 20 VOR NRITBTASG 103,990 Die Formel ist also Al? Si + H°, und die wahre Zusammensetzung dieses Thones: c 4 Baoselerde ... 0. .. 46,92 anegde u. 6.0 ee te Ha a MEBeRiH in Bu ih a IB, Doppelt interessant wird diese Abweichung, da, nach Fucas, die Passauer Erde nicht dem Orthoklas, sondern dem Porzellanspath ihre Entstebung verdankt. — Da die Natur also die Thonarten, wenigstens zum Theil, durch Auslaugen von Feldspatb oder dessen Mengungen bil- det, so wird es höchst wahrscheinlich, dass das zweite Glied dieser Zersetzung, das Wasserglas, sich irgendwo in der Natur finden werde. ‚ Der Verf. untersuchte zu dem Ende das Wasser des @eisers, jenes von Laugarness auf Island, so wie mehrere Opale, u. a. den Cacholong und den Feueropal von den Faröern, den Holzopal von Telkehanya u. s. w. Die Analyse ergab, dass wir, namentlich was die Opale betrifft, eine *) Verwitterter Albit ist uns vorgekommen; ob jedoch die Zersetzung bis zur Um- wandelung in eine erdige Masse vorsehreite, wollen wir nicht behaupten. D. R. - 6W — | verschiedene Zusammensetzung derselben annehmen müssen: nänlich die in der Trapp-Formation vorkommenden, welche Hydrate von über- sauren kieselsauren Salzen, von Magnesian, Kalk, Kali und Natron sind, während jene, die in der Trachyt - Formation a Alaunstein vor- kommen, reine Hydrate der Kieselerde sind. — Endlich hat der Verf. durch. direkte Versuche auszumachen gesucht, dass der Feldspath wirk- lich durch Wasser von hoher Temperatur zersetzt wird, und seine Be- standtheile sich alsdann scheiden. Diese Versuche haben es über allen Zweifel erhoben, dass es, wenigstens zum Theil, Wasserdämpfe unter hohem Drucke sind, die den Pegmatit in Kaolin verwandelt haben , und es stimmt wohl mit diesen Erfahrungen , dass es die Ränder der Ge- birge sind, die vorzüglich Kaolinlager zeigen. Der Verf. hat in den früher angeführten Abhandlungen zu beweisen gestrebt, dass der gewöhn- liche gelbe Thon, der in ganz Dänemark so ungemein häufig, nichts als Granit ist, dessen Feldspath in Kaolin verwandelt, dessen Glimmer - ungestört geblieben ist, und dessen Quarz den Sand des Thons bildet, dessen Magneteisenstein und Titaneisen aber als Eisen- und Titan-Oxyd sich im Thone finden, ja, dass dieser Thon durch einen äusserst gerin- gen Gehalt von Cerium seinen Ursprung aus Skandinavischem Feldspath, da derselbe Cerium-Gehalt zeigt, beurkundet. Ferner wurde bewiesen, dass auch der blaue Thon Kaolin ist, dass ihm aber der Glimmer fehlt, und dass derselbe wahrscheinlich aus Syeniten und Grünsteinen ent- standen ist. Die Beweise für diese Behauptungen sollen ausführlicher folgen. Vorläufig wird auf einige Folgerungen dieser Untersuchungen hingewiesen. Der Glimmer, der nicht zersetzt ist, findet sich im Thone keineswegs ın Blättchen , sondern als ein mechanisch durchaus nicht zu scheidendes Pulver. Dieser Zustand kann also nicht von einer che- mischen Einwirkung herrühren, er muss mechanisch zu Wege gebracht - seyn, In diesem so zersetzten und zermalmten Granit, dem Lehm, fin- den sich aber Granitstücke von höchst verschiedener Grösse , die der mechanischen Einwirkung entgangen seyn müssen, und der Verf. denkt sich die Ursache dieses Phänomens folgendermaasen. Als Skandinaviens Gebirgsmassen gehoben wurden, wurde ein Theil des Gebirges an den Rändern zermalmt, ein anderer nur zerstückelt, der zermalmte Theil wurde durch die Wirkung der zu hoch gespannten Dämpfe chemisch verändert und der Feldspath in Kaolin verwandelt. Es kann bewiesen werden, dass selbst die höci.sten Theile jenes Landes in der jetzigen Periode unter Wasser gestanden haben, obgleich die Hebung des Lan- des, die wohl noch Statt finden mag, erweisslich nicht einmal über 10° im: letzten Jahrtausend betragen hat, aber auf dem höchsten Rücken der Halbinsel, die Holstein, Schleswig und Jütland begreift, finden sich Austerbänke mit den kalzinirten Schalen der Bewohner der jetzigen Nordsee. Das Produkt jener Revolution füllte das Thal zum Theil aus, und die mächtigen und weit- verbreiteten Thonlager sind die Moja jenes ungeheuren Ausbruches, welcher Skandinavien aus dem Meere hob. Zn a m u ae Ze - 691 — Nach vw, Koxerz enthält das Erdöl von Tegernsee viel Paraffin, welches vollkommen mit dem Reıcuengach’schen übereinstimmt, dagegen kein, oder'nur Spuren von, Eupion (Erpmann und Schw.-Seider, Journ. d. Chem, V, 213). n - Gareorrı: über den Wavellit von Bihain (VInstit. 1835, III, 220). G. benachrichtigte die Akademie zu Brüssel am 6. Juni 1835 von dem Vorkommen dieses in Belgien bisher fast unbekannten Minerals. Es findet sich auf Gängen im Thonschiefer von Bikain, der auch den Py- rolusit (Mangan-Hydrat) enthält. Es ist besonders eine violette glän- zende Varietät des Gesteins mit punktirter Oberfläche, die ihn enthält; — ein dünner Überzug von ockrigem Eisenhydrat begleitet ihn in dem Schiefer und färbt seine Nadeln zuweilen gelblich. \ Nachricht über die Lagerung der Diamantenim Ural, mitgetheilt vom Finanz-Minister Grafen v. Cancrın an die geologische Gesellschaft in Paris (Bullet, geol, 1833, IV, 100—103). Die Bemer- kung v. Humsorv'r’s, dass der Gold- und Platin-führende Sand auf den Besitzungen der Gräfin PoLıer zu Bissersk im Ural dem Diamanten- führenden Sand in Brasilien sehr ähnlich sey, und eine Anweisung, wie man bei den Nachsuchungen nach Diamanten zu verfahren habe, veran- lasste, dass man den schon auf Gold durchgewaschenen Sand der Adolph- Grube daselbst auf’s Neue wusch, und vier Diamanten noch im Jahre 1829 entdeckte. Im nächsten Frühling fand man drei andere von mittler Qualität, einen von 4, die zwei anderen von $ Karat. Die Re- gierung sandte nun den Bergbeamten Karrorr dahin, um sich über die Beschaffenheit der Lagerstätten genauer zu unterrichten, und während seiner Anwesenheit fand man noch 4 andere, durchscheinende, farblose Krystalle von 42 glatten starkglänzenden dreieckigen Flächen begrenzt, wovon je zwei 1, der dritte 3, der vierte 4 Karat hatten. Demunge- achtet wollte man die Nachsuchungen in dem schon einmal auf Gold durchgewaschenen Sande nicht fortsetzen, weil die Kosten den Erlöss meist überstiegen, sondern sich darauf beschränken, bei den neuen Gold- wäschen zugleich auf die Diamanten zu achten, deren man bis zum Juli 1833 noch 37 Stück in der Adolphs-Grube erhielt, alle von schöner Qualität — einer von 2K, Gewicht — mit glatter, glänzender Oberfläche, in Form von 13 oder 42 Flächen, die in gebogenen Kanten zusammen- treffen. Die Gräfin Porıer hat alle zu Kirchenschmuck bestimmt. Das Eisenwerk Bissersk liegt am westlichen Abhang des Ural, im Gouvt, Perm, am Bache Bissersk, welcher durch die Koiva und T'schusova in den Kama fliesst. Die Goldsand - Anschwemmungen N.O. vom Werk wurden 1825 entdeckt, und lieferten nur 0,0021 Pf. Gold und wenig = 692 — Platin von 163? Pf. Sand. Der Gold-reichste Strich, welcher auch die Diamanten liefert, hat nur 380 Toisen Erstreekung. Die oberste Schichte von 0,17m Mächtigkeit ist 'ein eisenschüssiger Thon mit dunkelrothem Sand durchmengt, reich an Krystallen von Quarz und Eisenoxyd, an Sarder, Chalzedon, Prasem, Cachalong, Eisenkies, Eisenglanz, Anatas, schwarzem Dolomit und Talkschiefer: sie ist e&, welche Gold, Platin und Diamanten liefert. Unter ihr liegt eine schwarze Schichte Kalk- führenden Sandes, ohne Zweifel aus der Zersetzung desselben Dolomi- tes hervorgegangen, dessen Trümmer schon in voriger vorgekommen sind. Die umgebenden Berge bestehen aus Glimmerschiefer, welcher, je näher der Hauptkette des Ural, allmählich ganz: in Taikschiefer über geht, Stellenweise führt er Quarz oder wird ganz durch Quarz er- ‚setzt; er enthält auch untergeordnete Lager schwarzen Dolomites, welche von mehreren Gängen weissen Dolomites mit Quarz durchsetzt sind, die sich auch im Talkschiefer wiederfinden. Der schwarze Dolomit stimmt ganz mit jenem im Goldsande überein. Im Jahre 1831 hat man auch zwei Diamanten im Goldsande auf den Besitzungen Mepser’s entdeckt, welche sich 15 Werst von Ekate- rinenburg auf der Hauptkette des Ural befinden. Einen derselben hat das Berginstitut erhalten: es ist ein Rauten - Dodekaeder mit gerunde- ten Kanten, ziemlich durchscheinend, 3 Karat schwer; doch hat man die Nachforschungen seitdem nicht weiter getrieben. E. Turner: „Chemistry of Geology“ oder: Entwickelungen al- ler geologischen Phänome, welche durch chemische: Grund- sätze 'erklärbar sind (Lond. and. Edinb. philos. Mag. July, 1833, I, 21 etc.). Der Verf. beabsichtigt: eime Betrachtung der Verwandt- schafts-Gesetze, welche beim Entstehen der krystallinischen, keine Pe- trefakten führenden, Felsmassen thätig waren; eine Darlegung der ver- schiedenen Theorieen, wodurch man versucht hat, die vulkanischen Wir- kungen zu erklären; eine Erläuterung der Art und Weise, wie das weiche Material wässeriger Niederschläge nach und nach zu festen Gesteinen umgewandelt worden; er will den Einfluss verfolgen, welchen die Wärme auf früher schon fest gewordene Massen ausübte und wodurch diese in ihrem Aussehen, oder in ihrer Natur mehr und weniger bedeu- tende Änderungen erlitten; er beabsichtigt eine Erklärung des Ur- sprungs mineralischer Wasser, und Andeutungen über die Räthsel - volle Entstehung der. Gänge. Vorläufig beschränkt sich T. auf zwei Haupt- Gegenstände: Angaben der Ursache, welche der Zersetzung der Gesteine zu Grunde liegen, eine Operation, wodurch, indem vorhandene Formationen der Zerstörung unterlagen, das Material zu neuen Bildungen erhalten wurden: sodann Erklärung des Entstehens kieseliger und anderer Absätze, vermittelst wässeriger a Auflösungen, ein Hergang, der bis jetzt als durchaus problema- tisch betrachtet worden, weil man jenes Material als unauflösbar ansah. I. Zersetzung der Gesteine. Haupt-Agentien sind: 1) mechanische, Regen, Flüsse, Giesbäche, oder im Allge- meinen das bewegte Wasser. Solche Erscheinungen sind den ge- nugsam bekannten beizuzählen. 2) Das Gefrieren und Wieder-Flüssigwerden des Was- sers. Der Wechsel von Frost und Aufthauen war und ist noch eine sehr wirksame Ursache beim Zerstören der Gesteine. Das Wasser, welches eindrang in Spalten oder zwischen den Ablosungen der Schich- ten, und daselbst gefror, zerriss durch seine Expansiv - Kraft die feste- sten Massen, hielt jedoch, so lange es im Erstarrungs - Zustande ver- blieb, das Zertrümmerte, einem Zämente gleich, zusammen, und erst nachdem das Eis wieder zu Wasser geworden, zerfielen die getrennten Theile, dem Gesetze der Schwere Folge leistend. Diess war und: ist wohl noch die Einfluss - reichste unter den Ursachen der grossen Zer- störungen, welche man jeden Tag in den Thälern des Schweitzer-Lan- des sehen kann, und in allen Gegenden , wo hohe Gebirgs - Ketten von tiefen und engen Thälern durchschnitten. werden, deren Gehänge steil und nackt ist und mit zerrissenen Vorsprüngen besetzt, Durch die nämliche Ursache werden auch Gebäude zerstört. Als das Wasser in den Räumen poröser Gesteine zu Eis erstarrte, wurden die Theil- chen häufig in höherem oder geringerem Grade getrennt, und zerfielen beim nächsten Thauwetter zu Staub. Unser Bau - Material zeigt sich keineswegs gleich in dem Widerstande, welchen dasselbe dem zerstören- den Frosie, leistet. Der dichtere Sandstein von festem Zusammenhalt aus der Edinburger Gegend litt wenig, während einige der schönen Kollegien - Gebäude zu Oxford, aufgeführt aus den porösen, minder festen Oolithen, sich auf ganz andere Weise verhielten. Das Gefrieren des Wassers ist ein Krystallisations-Prozess, und, gleich andern Phäno- menen der Art, begleitet von starker Volumens-Zunahme. Die Krystalli- sirung von Salzen ist eine ähnliche Erscheinung und bringt gleichar- tige Wirkungen hervor, Ein in eine Salz - Auflösung gebrachter. und sodann in der Luft zum Trocknen aufgehängter Stein liess die näm- lichen Phäuomene wahrnehmen, als das Salz sich krystallisirte. 3) Chemische Wirkungen, Unter den chemischen Verwandt- schafts-Verhältnissen, welche besonders thätig sind beim Zerstören der Felsmassen, verdienen vor allen andern genannt zu werden: Wasser und Kohlensäure als wirkend auf Kali und Natron, und der Sauerstoff hinsichtlich seiner Beziehungen zum Eisen, Häufig zeigen sich Ände- rungen bei feldspathigen Gesteinen; ein vorzüglich auffallendes Beispiel liefert die Entstehung der Porzellanerde aus den Graniten und aus an- deren verwandten, an Feldspath reichen Gebirgsarten. Alle granitisehe Gegenden haben solche Thatsachen aufzuweisen; keine aber dürften denk- würdiger seyn, als jene in Cornwall und in Auvergne. Sehr wahr- scheinlich hat die lange dauernde Einwirkung reinen Wassers die Zer- — 4 setzung hervorgerufen; allein der Einfluss seiner Verwandtschaft zu den Alkalien des Gesteines wurde wesentlich urterstützt durch die Affıni- tät der Kohlensäure zu den nämlichen Basen. Diess zeigt sieh deutlich durch eine Zunahme der Zersetzungskraft des Wassers, wenn dasselbe viele Kohlensäure enthält, so wie durch die Einwirkung feuchter kohlensaurer Gase auf Granit, wie diess die vulkanischen Distrikte der Auvergne darthun. Basaltische Gesteine sind gleichfalls zur Zersetzung geneigt in Folge der ihnen beigemengten Theile sowohl, als wegen des im Augit oder in der Hornblende enthaltenen Eisen-Protoxyds, welches übrigens auch selbst in die Zusammensetzung jener Gesteine eingeht. Der Übergang des Eisens zu höhern Oxydations-Stufen hatte Statt durch das in der At- mosphäre vorhandene Oxygen, wenn dasselbe durch Vermittlung des Was- sers auf die Felsart einwirken konnte. Wahrscheinlich war die Kohlen- säure gleichzeitig; thätig, indem zuerst ein kohlensaures Protoxyd erzeugt wurde, welches sich später zu gewässertem Eisen-Protoxyd umwandelte. Die Felsmassen, welche solchen Änderungen unterliegen, erleiden eine gänzliche Umwandelung ihrer mechanischen und ihrer chemischen Beschaf- fenheit. Die Festigkeit des Zusammenhanges wird in dem Grade aufgeho- ben, dass die geringste Gewalt, ein Luft-Stoss selbst, hinreicht die Massen auseinanderfallen zu machen. Das Kali des Feldspathes wird gänzlich fortgespühlt, und ein erdiges, Wasser-haltiges Gemenge bleibt zurück. Die ockerige Färbung von zersetztem Basalt und Grüustein vorräth zur Genüge, dass das Eisen, welches sie führt, in einen höhern Oxida- tions-Zustand übergegangen ist; allein der Feldspath hinterlässt oft eine vollkommen weisse Erde, wahrscheinlich aus dem Grunde, weil die geringen Antheile von Eisen und Mangan, welche im Gestein ursprüng- lich enthalten gewesen, während des Zersetzungs - Prozesses wegge- führt worden , allem Vermuthen nach im Zustande von Karbonat. Von Änderungen der Art, welche die Felsmassen erlitten, oder noch fort- dauernd erfahren, dürfte das in Quellen, wie im Boden, so häufig ent- haltene Kalium herrühren; sehr glaubhaft ist ferner, dass die in meh- reren Gegenden von Indien und Amerika so oft vorkommenden Ver- bindungen von Salpetersäure mit Kali und mit Natron auf ähnliche Weise entstehen. Jene Umwandelungen der Felsmassen erklären auch den Zusammenhang des Agrikultur - Charakters vom Boden gewisser Distrikte in Beziehung zu den Gesteinen, aus welchen er entstanden ist. I. Ablagerungen von Substanzen aus wässerigen Auf- lösungen, Substanzen, die bisher gewöhnlich als unlösbar betrachtet wurden. Hieher die Feuersteine, die Chalzedone und die Bergkrystalle. Viele Umstände beweisen, dass die Kieselerde häufig aufgelöst erscheint. Mineralwasser haben dieselbe gewöhnlich als einen Bestandtheil aufzuweisen. Allerdings wurde sie oft von Chemikern bei ihren Analysen übersehen ; sorgsamere Untersuchungen haben die Ge- senwart der Kieselerde dargethan. Sie ist ferner im Safte der meisten, wo nicht aller Pflanzen enthalten. Davy bat dieselbe im Grossen nach- — 609 — gewiesen, „in der. Epidermis von Schilf- Gewächsen, im Kom 'u.'s. w., Das Vorhandenseyn der Kieselerde im: Safte des Bambus ergab sich “ nieht; allein, aus seiner Feuerstein - ähnlichen ‚Epidermis (fänty ‚epider- mis), sondern auch durch:die unter dem Namen Tabasheer bekannten kieseligen Konkretionen. Die nämliche Überzeugung gewährten "meh- rere fossile. Körper, welche Kieselerde in. solcher Form enthalten , |dass deren ‚Absatz aus ‚einer Auflösung unbezweifelbar ist. Diess .gilt na- mentlich von Muscheln. u. s. w.,; deren ‚Gestalt. sich in der Kieselmasse erhielt (verkieselte Korallen, . Feuersteine unter. der Form von'Spen- gien und andern Zoophyten). ‚Spuren ‚von Organisation werden so oft bei den Feuersteinen der Kreide getroffen, dass man sich der Meinung jener Geologen sehr: zugethan fühlen muss, welche die Feuersteine im Allgemeinen als durch ‚Kieselerde versteinerte Zoophyten betrachten. Chalzedone, obwohl,in Felsarten vulkanischen Ursprungs vorkommend, thun. ihre wässerige Entstehung schon durch. ihre stalaktitische Formen dar. *), Ähnliche Chalzedon - Tropfsteine finden: sich. in manchen Feuer- steinen und: verlaufen ‚sich allmählich in (die Massen derselben. Diehoh- len Krystall-Kugeln, die sogenannten Drusenräume , sprechen ebenfalls für jene Ansicht; man sieht in denselben. Chalzedon und Bergkrystalle unter Umständen, welche beweisen, dass sie früher aufgelöst gewesen. Es fragt sich nun: wie die Kieselerde aufgelöst, und wie solche spä- ter wieder abgesetzt worden sey? der Ausdruck unlösbar wurde von Chemikern: auf solche Substanzen angewendet, welche durch Einwirken des Wassers nur ein kaum Merkbares von: ihrem Gewichte verlieren. Man hat dadurch allerdings keine-absolute Unlösbarbeit aussprechen wollen, son- dern, bloss das höchst. Unbeträchtliche, die Berechnung kaum Zulassende, der Menge. Diese Annahme fand sich bei einer der am schwierigsten’ lös- baren Substanzen bewahrheitet, nämlich beim schwefelsauren Baryt, Al- lein obwohl das Gewicht soleher Körper bei den in Laboratorien wäh- rend.eines kurzen, Zeitverlaufes, mit geringer Wasser-Menge, angestell- ten Versuchen nur auf unbedeutende Weise vermindert wurde, so muss doch ohne. Wiederrede die. Wirkung sehr verschieden seyn, welche nach einem unvergleichbar grösseren Maasstabe, sowohl was Zeit, als was die, Quantität des Menstruums betrifft, im Bereiche der minerali- schen. Welt Statt hat. Übrigens scheinen Erklärungen der Art nicht einmal nothwendig. Substanzen, welche in gewissem Zustande sich als kaum lösbar darstellen, dürften im andern Zustande mehr oder we- niger lösbar seyn; Kieselerde, als feinstes Pulver in Wasser gebracht, erleidet /nur unmerkbare Auflösung ; bei ihrem. ersten Entstehen aber (nascent state) war dieselbe reichlich lösbar. Substanzen, im Akt'ihrer ersten Bildung aus den Elementar-Theilen oder in jenem der Trennung =; "Allen die neuen Laven des 4etna, die Basalte des Eilandes ee stellen sich mitunter auch in den ausgezeichnetsten Tropfstein-Gestalten dar. D.R. Fig 1835. "ma 045 - 66 — bereits bestehender Verbindungen, haben nicht die ihnen ausserdem ei- gene Aggregations-Kraft, und in solchem Übergangs-Zustande sind die- _ selben mehr geneigt, anderweitige Verbindungen einzugehen. “Unter vielen Körpern gewährt die Kieselerde besonders werthvolle Aufschlüsse, Die Kieselerde, wie bereits erwähnt, in ihrem Enstehungs-Akt ist reich- lich ‚lösbar in Wasser, in verschiedenen Säuren und in salinischen So- lutionen, welche nicht merkbar auf den gewöhnlichen Feuerstein ein- wirken, selbst wenn dieser noch so fein gepulvert wörden; die Alkalien und alkalinischen Karbonate, welche die Kieselmasse selbst in ihrem festen Zustande auflösen, müssen diess während des Entstehungs-Aktes in noch weit reichlicherem Maase thun. Bei der Zersetzung feldspathi- ger Gesteine war das Kieselige ‘dem vereinigten Wirken des Wassers und des Alkalis ausgesetzt; im Augenblicke ‚des Übergangs aus dem Zustande der Verbindung, welche den Feldspath bildet, muss sich jenes Kieselige leichter lösbar zeigen. Wir sehen diess deutlich aus einer vergleichenden Betrachtung der Zusammensetzung des Feldspatbs und der Porzellanerde, Die Formel für die Zusammensetzung dieser Mine- ralkörper, nach der Äquivalenten-Zahl ihrer Elemente, wäre folgende: Feldspath. ge Porzellanerde. (Po 3 3 Si) u Al 2 9 SD; (Al ++ 33 Si). Eine vom Verf. zerlegte Porzellanerde von Villarica enthielt, aus ser.der Thon- und Kieselerde, auch 21,3 Prozent Wasser. Roger von Philadelphia fand, bei Zerlegung einer Porzellanerde aus der .Nähe vom Mont Dore in Auvergne, einen ähnlichen Bestand. BERTHIER und Rose untersuchten Porzellanerde aus andern Gegenden; nach ihnen ist das Verhältniss der beiden Erden ungefähr gleich zwei Äquivalenten Thonerde zu drei Äquivalenten Kieselerde. Dennoch zeigt unser Mine- ral nur unbedeutende Abweichungen, was seine chemische Natur an- geht. Aus der Formel ergibt sich, dass je 2 Äquivalente Thonerde, welche mit 34 Kieselerde in der Porzellanerde enthalten sind, im ur- sprünglichen Feldspath, aus dem jenes Mineral durch Zersetzung ent- stand, 12 Äquivalenten Kieselerde und 1 Kali entsprechen. Es muss da- her 'eine sehr bedeutende Menge Kieselerde im aufgelösten Zustande weggeführt worden seyn. — Was die Absetzung der gelösten: Kiesel- erde und die aus ihr neu gebildeten Mineralkörper betrifft, so beruht dieser: Prozess auf einer Molekular - Anziehung ähnlicher Theilchen der Materie. Es thut sich eine solche Anziehung dar durch die Kugelform, welche Wasser, Öl, Quecksilber und alle Flüssigkeiten annehmen; durch die Bildung von Krystallen, welche aus Dämpfen sich allmählich absetzen; durch das Streben gleicher Moleküle sich mit einander zu verbinden, indem sich dieselben aus einer, ungleichartiges Material enthaltenden, Masse ausscheiden u, s, w. Einen Beleg für die letztere Erscheinung gewähren die, aus geschmolzener Lava, oder aus feurig-flüssigem Basalt sich ausscheidenden Krystalle. Aus einer Auflösung von Kieselerde, sie sey stark oder verdünnt, werden sich die Partikeln einander nähern und verbinden, sobald der Zustand der Auflösung (durch Verdampfuug u. s. w.,) bedeutende Änderungen erleidet. — Substanzen, ihrer gewöhnlichen Be- schaffenheit nach unlösbar, waren stets zur Zersetzung geneigt, wenn sie unter günstigen Umständen aufgelöst wurden. Die geringste stö- rende Ursache — Bewegung, Temperatur - Wechsel, oder eine an und für sich noch so unbedeutende Affinität von irgend einem andern, in der Solution enthaltenen Körper — pflegen der Auflösung ein Ende zu machen (put an end to the solution). Auflösungen von Zinn, Titan und von Eisen - Peroxyd in neutralem Zustande gewähren belehrende Bei- spiele jenes Princips. — Eine Kieselerde - Auflösung , allmählich ein- dringend in die kleinen Räume eines porösen oder zelligen Gesteins, konnte Absätze bilden als Folge von Evaporation, bedingt durch irgend eine geringere Affinität'zwischen der Kieselerde und irgend einer Sub- stanz, mit welcher sie zufällig in Berührung kam, oder vermittelst der auflösenden Kraft eines Kalis. Auf solche Art mögen Höhblungen von ansehnlicher Grösse nach und nach mit Chalzedon, Feuerstein oder Berg- krystall angefüllt werden. Sehr schwierig bleibt es jedoch, die genaue- ren Umstände auszumitteln, durch welche die Kieselerde bestimmt wurde, diese oder jene Gestalt anzunehmen. Aller Wahrscheinlichkeit zu Folge entstanden, den bekannten Gesetzen der Krystallisirung gemäss, die re- gelrechten Formen, wo der Hergang mit grösster Ruhe Statt hatte, während in andern Fällen nur Derbes sich bildete. Beim Entstehen von Chalzedon und Feuerstein dürfte, wie diess auch Bronsniarr annahm, die Kieselerde — auf ähnliche Weise, wie in chemischen Werkstätten — in gelatinöser Gestalt abgesetzt worden und allmählich durch Verdun- stung und durch Anziehung der Theilchen in festen Zustand überge- gangen seyn. Die Linear-Bildungen, an gewissen Chalzedonen so aus- nehmend schön zu sehen, entstanden durch allmählichen Niederschlag; eine Lage auf die andere folgend eignete sich stets die kleinen Regel- losigkeiten der vorhergehenden an und ist nur verschieden in ihrer Färbung durch zufällige Beimischung irgend einer fremdartigen Materie, wie Eisen, Mangan u. s. w. — Beim Feuerstein bleibt es besonders denkwürdig, dass die Kieselerde so oft strebte, die Stelle organischer Materien einzunehmen. Kieselige Solutionen, eindringend in organische Massen, welche im Zustande vorschreitender Zerstörung begriffen sind, können leicht zersetzt werden durch Affinität von Gasen oder von anderen Verbindungen, erzeugt während der langsam vor sich gehenden Fäul- niss des Organischen, welche nun auf die Kieselerde, oder auf das So- lutions-Mittel einwirken. In jedem Falle muss die Kieselerde abgesetzt werden. Ein Beweis ist, dass manche Feuersteine Spuren von bituminösen oder von anderen Substanzen organischer Abkunft zeigen. Auch die dunkle Färbung der Feuersteine und ihr späteres Verbleichen erklärt sich auf solche Weise. — Das Entstehen der Krystalle von Gyps, von schwe- felsaurem Strontian und von schwefelsaurem Baryt erklärt sich dureb das Einwirken der Schwefelsäure, welche theils beim Verbrennen des Schwefels in vulkanischen Gegenden erzeugt wird, theils durch Oxyda- 45 * — a — tion von Eisenkieser , die, ihren Einfluss‘ auf, in der Nähe befindliche Massen von Kalk, Strontian und Baryt ausüben, Bothes Eisenoxyd nimmt stalaktitische Formen. an, und diess ganz augenfällig durch Ein- wirkung von Wasser; unter ähnlichen Verhältnissen kommt auch Man- ganoxyd vor. Solche Mineralkörper wurden ursprünglich mit Koblen- säure verbunden abgesetzt und erlitten später Änderungen in. ihrem Oxydations - Zustande; Handstücke von Manganerzen zeigen die. vor- schreitende Umwandelung oft sehr deutlich. Hierzu dürften auch die Eisenkiese gehören, welche man so häufig in fossilen Muscheln fin- det, die im Thone liegen , der Eisenkies - Nieren in grösserer oder ge- ringerer Menge enthält. ae ; Cur. Kapp: über die Bildung des Donnersbergs in Rheinbaiern und sein Verhältniss zum System des Haardt-Gebirges (Deut-. scher Kalender für das Jahr 1835, Kempten bei Dannheimer, 1835, S. 67 #.). Die plutonische Haupt-Masse des Donnersbergs ist Feldstein- Porphyr , nicht Augit-Porphyr. Der bunte Sandstein des Gebirges ist durch jenen gehoben und verschoben. Wo der Porphyr schon ziemlich erstarrt aufstieg, bildete er am bunten Sandstein ausgezeichnete, mit Streifen in der Richtung des Aufsteigens versehene Spiegel. Die ein- zelnen Schichten und Lagen des bunten Sandsteins sind durch die Ver- ‘ schiebung und Hebung beim Aufsteigen der plutonischen ‚Masse: tief hinein an sich selbst gerieben und zum Theil mürbe geworden. Sie zeigen Reibungs-Flächen an sich selbst. Fast alle; diese Flächen, so wie einzelne wohl durch Erschütterung entstandene Kluft-Flächen sind durch die Dämpfe, die das Aufsteigen des Porphyrs begleiteten, mehr oder minder geschwärzt. Wo der Porphyr noch flüssiger und gewalt- samer aufquoll, bildete er eine ausgezeichnete Breccie am bunten Sand- stein. Diese erreicht nur ein gewisses Niveau: über sie hinaus herrscht reiner, fester Feldstein - Porphyr. Der Verfasser fand keine Stelle auf- geschlossen, wo man einen Übergang oder eine Grenze dieser Porphyr- Formen gegen einander : beobachten konnte, Das Ganze scheint. Einer Eruption anzugehören, vielleicht mit den Porphyren im Anweiler - Thal gleichzeitig zu seyn. In der Tiefe gewinnt dieser Porphyr dagegen ein Thon ähnliches Ansehen, wird erdig und entfärbt, dem Rochlitzer Porphyr nicht unähn- lich. Das Nähere entzieht die Dammerde dem Blick. Doch sieht man bald ein basaltisches, von Quarz-Adern durchschnittenes Gestein zu Tage gehen. Dieses scheint auf den überliegenden Porphyr, den es mit dem ganzen Berge höher gehoben (2076°) , entfärbend gewirkt. zu haben, natürlich schneller, als die machtloseren vulkanischen Dämpfe auf die eebleichten Lava-Arten der IPRTETPIRISOIEN Solfataren, ee u — 69 — Übrigens führt das ganze Verhältniss, das auch den Ungläubigsten von der plutonischen Natur des Porphyrs überzeugen kaun, den Beweis, dass man die bunten Sandsteine, die sonst in der Nähe der Por- phyre auftreten, hier durchaus nicht vorzugsweise aus zer- störten Porphyren herleiten kann, wenn gleich Reste älterer Porphyre in ihrer unteren Lage oder Grundlage, an andern Stellen, wo sie entblösst ist, bemerkbar werden. Auch diese sind mit Resten anderer Gesteine gewengt und grösstentheils seltener, als letztere. Wie die südlicheren (und östlicheren) Granite dieses ganzen Ge- birgs-Systems, der Haardt mit den Vogesen, und des Schwarzwaldes ‚mit dem Odenwald und Spessart, älter als die bunten Sandsteine sind, so sind.auch diese unwiderspreehlich älter, als der Porphyr des Donnersbergs. Den Porphyr betrachtet der Verf. (S. 66) auch als die hebende 'Felsart der Anweiler: Berge‘ ete., wenn gleich der Donnersberg eine andere Streichungs - Linie inne habe. Der Porphyr - Eruption sey eine doleritische und basaltische gefolgt. Diese sey die Ursache ‚des Rheinischen Diluviums, dessen unterste Lage die Heidelberger ‘sog. Kieskruste noch unter den Aufgährungen der Tiefe gebildet und -mit der Grundlage des (ähnlichen) Stuttgardter Diluviums gleichzeitig ‚sey. Diese Epoche habe, nachdem diese Bergwelt des bunten Sand- steins längst (durch Porphyre) gehoben war, auch die Felsen-Meere und ‘andere auffallende Gestalten dieses Gebietes, wie in der Sächsischen Schweitz, hervorgerufen. 5 Steinsalz und Salz-Quellen in den Vereinigten Staaten (G. W. CARPENTER , SILLIMANN Americ. Journ. Vol. XV, p. 1 elc.). Salz-Quellen sind in Menge vorhanden (Missouri, Kentucky, Ohio, I- linois, Verginia, Pennsylvania, New - York, Alabama, Nor ih Caro- lina u. Ss. w.). Das meiste Salz wird durch Bohrwerke gewonnen. G. Bose: Lagerstätte des Platins im Ural (Poscenp. Ann, B. XXX1, 673 f.). Die bisher bekannt gewesenen Platin - führenden ‚Sandlager bei Nischna-Tagilsk liegen auf dem Westabhange des Urals. Sie finden sich in kleinen Thälern, die auf einer sumpfigen, mit Wald bedeckieu, und von N,W. nach S.O. streichenden, Hochebene, Martian, ihren Anfang nehmen, auf welcher hiernach wahrscheinlich das ursprüng- liche Vorkommen des Platins zu suchen ist. Der Platin-Sand ist in den uördlicheren Thälern auf Chloritschiefer, in den südlicheren auf Ser- pentin abgelagert und besteht auch grösstentheils aus mehr oder we- niger zerriebenem Chloritschiefer und Serpentin in den uördlicheren, und aus zerriebenem Serpentin allein in den mehr südlich gelegenen Thälernu. Quarz, der im Sande des Urals so häufig vorkommt, da er wahrscheinlich auf der ursprünglichen Lagersiätte des Goldes das Gang- — 70 — gestein gebildet hatte — wie diess bei dem noch jetzt entstehenden Golde im Ural und fast überall der Fall ist — findet sich im Platin- sande nur in äusserst geringer Menge; Braun - Eisenstein, durch Zersetzung von Eisenkies entstanden, auch ein sehr häufiger Begleiter des Goldes, kommt darin gar nicht vor. Dagegen findet sich noch in dem Platin-Sande häufig Chromeisenstein, in Körnern, deutlichen Oktae- dern, oder in grösseren körnigen Stücken, welche nicht selten Platin eingewachsen enthalten“). Ein sehr lehrreiches Stück der Art, Geschenk A. v. Humeoupr’s, befindet sich im K. min. Museum von Berlin. Eben so trifft man im Platin-Sande zuweilen Serpentin-Stücke mit eingesprengtem Chrom- eisenstein, wornach es wahrscheinlich wird, dass auch das Platin ur- sprünglich in Serpentin eingewachsen vorkommt, und nach einem Schrei- ben Scuwersow’s (Verwalters der Demmow’schen Kupferhütten zu Nisch- na-Tagilsk) an HumzoLpr wurde nun auch im Platinsand ein Serpen- tin-Stück gefunden, worin Chromeisenstein und Platin zusammen einge- wachsen ist. — Gold kommt im Platin-Sande von Nischna Tagilsk nicht vor, wohl aber in sehr geringer Menge in jenem des anı nördlichsten ‚gelegenen Suchowissem-Thales. Auf den östlichen Gehängen der Hoch- ebene Martian hatte mau schon zur Zeit der Humzorvr’schen Reise La- ger von Gold-Sand entdeckt, welcher Platin, aber nur in sehr geringer Menge, beigemengt erhielt. Die darauf angelegten Goldwäschen liegen am öst- lichen Abhange in den tieferen Theilen kleiner Thäler. Nach Scawer- sow hat man neuerdings auch in dem oberen Gehänge dieser Thäler Sand gefunden, der sehr reich an Platin ist, so dass dieses Metall nun auch auf der Ostseite des Ural-Rückens bei Nischna-Tagilsk vorkomnt, und die zuerst von Schwersow über den ursprünglichen Sitz des Platins ausgesprochene Vermuthung immer wahrscheinlicher wird **). S. be- merkt ferner, dass er auf den erwähnten Goldwäscheu auch ein Stück. Chromeisenstein mit Gold gefunden habe. Dergleichen Stücke, und = *) Berzeuivs, Frick und WöHter haben in den bei Reinigung des Platins abfallenden Rückständen Titansäure gefunden. Der Vf. fand bei sorgsamer. Untersuchung des Platin-Sandes sowohl, als auch der Platin - Rückstände, keine Substanzen, die als bekannten Bestandtheil Titansäure enthielten. Dass sie, wie wohl angegeben ist, in der Verbindung mit Eisenoxyden als Titaneisen, darin vorkomme, scheintihm nicht glaub- haft, da er unter den Krystallen im Platin:Sande nur die Oktaeder des Chromeisen- steins, nie aber Rhombocder, in welchen das Titaneisen krystallisirt, bemerkte; was er von Körnern vor dem Löthrohre untersucht, zeigte immer dieso deutlichen Reak- tionen des Chromeisens, nie aber die des Titaneisens. Es muss hiernach also unge- wiss bleiben, in welcher Verbindung die Titansäure in dem Platin-Sande vorkommt. **) Bekanntlich findet man das Platin im Platin-Sande von Nischna - Tagilsk zuweilen in Stücken von bedeutender Grösse. Ein solches Stück, 3 Pf. 61 Ja Loth (Preuss. Gewicht) schwer, brachte A. v. HumsoLpr von seiner Reise nach Sibirien mit; es war ein Geschenk an Sr. Majestät den König von den Hrm. Demipow. In der K. mineralog. Sammlung befindet sich auch ein Modell von dem Stücke, welches zur Zeit der Humsoıpr’schen Reise das grösste war, welches man gefunden hatte, und das 102/3 RussischePfund (von denen 8 auf 7 Preussische gehen) wiegt. Seit dieser Zeit sind noch grössere vorgekommen. ScHwEersow erwähnt eines Stücks von 20 Russischen Pfunden, das nun schon das dritte von dieser Grösse sey. a 701 wa | nicht. bloss ‚von Chromeisenstein, sondern auch von Serpentiv, mit ein- esprengtem Golde hatte man auch schon früher in einem Goldsand-La- ger in der, Nähe von Kyschtim südlich von Katharinendurg im Ural ge- funden, welches zeigt, dass das Gold auch ähnlich dem Platin in Serpen- tin eingewachsen vorkomme und sich nicht allein auf Gängen im Quarz finde, wenn gleich man bis jetzt im Ural Gold im anstehenden Serpen- ‚tin eben so wenig wie Platin gefunden hat, W. H. Ecerron: über das Delta vom Kander (Lond. and Edinb. philos. Mag. 1834, Nro. 27, p. 216). Früher floss der Kander paral- lel mit dem Thuner See, und ergoss sich beim Dorfe Heimberg in die Aar; später gab man jenem Flusse eine andere Richtung und leitete ihn, der vielen Überschwemmungen wegen, die er verursachte, in den Thuner See. Durch zwei parallele Kanäle von ungefähr 1 Meil. Länge wurde die Abgrabung bewerkstelligt, und kaum war der Kander abge- lassen, so stürzte er sich gewaltsam in den See, Alles mit sich fort- reissend und dem See ein grosses Haufwerk von Gruss und Trümmer zuführend. So begann das Delta sich zu bilden und nahm zu durch das sich niederschlagende Material, welches ungefähr 120 Jahre hin- durch herbeigeführt wurde: jetzt findet man einen mit Bäumen bedeck- ten Ländstrich, der sich etwa 1 Meil. weit längs dem ursprünglichen Ufer hinzieht und $ M. weit in den See hineinreicht. Die Tiefe der Schlucht, durch welche der Kander nun in den See eintritt, beträgt 50F. Die frühere Wassertiefe an dem vom Delta eingenommenen Theile liess sich nicht ermitteln ; sie dürfte, nach dem Abschüssigen der alten Ufer zu urtheilen, beträchtlich gewesen seyn. Saussure fand einige Theile des See’s 350 Par. Fuss tief, Am äussersten Ende des Delta vorgenommene Messungen ergaben für die Neigung der neuen Ablage- rungen, 30 Yards vom Ufer, 14 Klafter Tiefe; in 60 Y. 23 Kl., und in 120 Y. war mit 32 Klaftern der Boden zu erreichen. W.A. Lamransus: Beiträge zur näherenKenntniss derTorf- bildung und der in Torflagern vorkommenden Holzmassen (ErDmAnN u. SCHWEIGGER-SEIDEL Journ, f. prakt. Chem. B. 1, S. 8 ff.). Das Torflager, welchen die zu den angestellten chemischen Untersu- chungen verwendeten Torfsorten, so wie die in denselben vorkommen- den Hölzer entnommen sind, findet sich bei @ross - Hartmannsdorf, unfern Freiberg; das Gneiss-Gebirge dieser Gegend ist in einer grossen Becken-artigen Vertiefung zunächst mit einer mächtigen Lehm-Lage be- deckt , und auf dieser ruhen in ziemlich allgemeiner Verbreitung Torf- massen und darin niedergelegte Hölzer. Die‘ Mächtigkeit des Torfes dürfte 18—20 F. betragen; er kann aber, der starken Wasser - Zugäuge wegen, nur ungefähr 12° tief abgebaut werden. Die oberste, 3 bis «@‘ = m = haltende Schicht besteht meist aus ganz leichtem Rasentorf ‚die fol- gende aus braunem Wurzeltorf, hin und wieder von Rasentorf durchzo- gen. In beiden Schichten finden sich eine Menge Hölzer und Wurzel. Sie kommen theils in kleineren, theils in grösseren Stücken von 5 u ‘Zoll Stärke und von mehreren Ellen Länge vor. Sehr selten finden‘ ‚sich fast ganz erhaltene Baumstämme. Die Bruchstücke dieser Holz- massen und .ihrer Wurzeltheile gehören meist der Familie der Nadel- hölzer, vorzüglich der Pinus sylvestris und P. Abies an. Doch fin- den sich auch einzelne Bruchstücke von Erlen, Birken und andern Laub- hölzern. — Der ganze übrige, tiefer liegende Theil des Lagers be- steht aus der schwarzbraunen Masse des Moortorfes, der schwer ist, ' dicht, und getrocknet _ fast dunkel braunschwarz erscheint, Nach al- len angestellten Versuchen haben 1000 Gewichistheile der lufttrockenen Torfhölzer geliefert: Adhärirendes Wasser . . . 160,40 “Holzessio '., oa nn SLERED Lheer, 02 ass. ar 119,07 Torfholzkohle . . -. » . . 238,80] Gewicht aus Kohlenstoff 243,22 Theerkohle . . . ».. ....14,92l1und Asche 2 „u... 10,50 FREUEN 836,93 = Verbleibt für das Gewicht der durch die Verkohlung ent- standenen Gase . . . .. 163,07 1000,00 X M. J. Anker: kurze Darstellung der mineralogisch - geo- gnostischen Gebirgs-Verhältnisse der Steiermark (Grätz, 1835) Als [sogenannte] Urgebirge dieses Landes zählt der Vf. auf: Granit, Gneiss, Syenit, Glimmerschiefer , Urthonschiefer, Urtrapp, Urkalk, Serpentin, Talk- und Chlorit-Schiefer u. s. w., und in diesem Gesteine finden sich vielartige Mineralien, wie u, a.: Arragon, Eisenspath, Graphit, Antho- phyllit, Disthen, Smaragdit, Epidot, Lazulith, Turmalin, Granat, Stau- rolith, Chromeisen, Magneteisen, Eisenglanz, Wismuth-, Kupfer-, Nickel-, Arsenik- und Kobalt-Erze u. s. w. S. 26 ff. folgt eine spezielle Dar- stellung des Bacher-Gebirges, als eines der ausgezeichnetsten Gebirgs- Gebilde in Steiermark. Als Vorkommnisse in den Übergangs- und älteren Flötz-Gebirgen bezeichnet der Verf.: Gyps, Anhydrit, Flussspath, Arragon, Kreide, Bergmilch, Dolomit, Witherit, Barytspath, Kupferlasur, Malachit, Schwefel, verschiedene Eisen- und Kupfer - -Erze,. Zinnober u. s. w. (S. 26 f.). Sodann werden (S. 60 ff.) die Diluvial- und Allu- vial-Formationen abgehandelt, und diesen folgen endlich die vulkanischen Gebirge (S. 71 ff.), Basalte, Trachyte und ihre Konglomerate. Den Schluss macht die Angabe von ungefähr 400 Höhen-Bestimmungen in Steiermark. = MM = " Das Küstenland der Provence, überall ein schr steiles Gehänge zeigend, hat nur einzelne Streifen der tertiären Subapenninen - Gebilde au Vom Hafen von Bouc bis Antibes kannte man bis jetzt nur den tertiären Kalk mit Ostrea und Pecten vom Cap Couronne, dieMergel mit Ostrea und die Lignite mit Melanopsiden von Marti- gues, den Kalk mit Helix von Air, woselbst auch Meeres - Muscheln vorkommen, Bänke mit Ostrea und Cardium, ähnlich denen, welche bei Grand- Canadeau die Lignite von Cadiere bedecken, endlich die sandig-kalkigen Mergel von Antibes, Biot und Vence, an die tertiären Ablagerungen von Var und Nice sich anschliessend. PanescorrE ent- 5 deekte vor Kurzem den tertiären Subapenninen - Kalk am Castelas bei Fröjus. Der sekundäre rothe Sandstein wird dann überlagert. Um Sestri, Arenzano, Albizola u: a. a. O. in Ligurien kommen, ausser dem Kalk, auch blaue Mergel und Sand vor. Bei Vaugranier ist ein vul- kanisches Konglomerat mit der tertiären Formation verbunden. Im Sande des Hafens von Frejus trifft man, nach Parero, Muscheln, welche etwas von den tertiären fossilen Resten abweichen; möglich, dass bei T'ox- ton Streifen eines Muscheln - führenden Gebildes vorhanden sind, nicht älter, wie die bekannte Ablagerung vom Cap Saint-Hospice bei Nice (Ann. des. Sc. et. de Vindustr. du Midi de la Franc. 4832, Mai, ». 34 > Bullet. de la nn geol. de Fr. T. III, p. xXım). J. Peek: geologische und mineralogische Nachrichten über den Gruben-Distrikt im Staate von Georgia, dem west- lichen Theil von N.-Carolina und O.-Tennessee (Sırııman, Americ. Journ. V. XXIII, Okt. 1832, p. 1 etc.). Drei Bergzüge verdienen be- sonderer Beachtung; der von Wuaka (gewöhnlich Smoky mountain ge- nannt), North Carolina und Tennessee trennend, jener von Coweta und der Blue ridge. Die beiden ersten Gebirgs - Reihen werden von den, dem Tennessee zuströmenden Wassern durchbrochen. Der Blue ridge ist die Wasserscheide zwischen dem Ohio und dem Atlantischen Meere. Ausserdem finden sich noch Hügelreihen, deren Streiehen im Allgemei- nen das nämliche ist, wie jenes der Gebirgs - Kette. Die Haupt - Er- streckung ist aus N.O, in S.W. Manche Berge erreichen beträchtliche Höhe; nach Troosr’s Angabe dürften jene im Wuaka bis zu 4000 F, über den Meeres-Spiegel emporsteigen. Der Blue ridge ist noch höher, Die Smoky-Berge scheiden die Transitions-Formationen von den primi- tiven, jedoch nicht ganz allgemein, denn in der Grafschaft Washington sicht man Urgesteine an einer Stelle an der N.W.-Seite, und Grauwacke kommen hin und wieder gegen S.O. hin vor, — Die Entdeckung des Goldes in der Grafschaft Habersham hat erst seit wenigen Jahren Statt gefunden, Es kommt an einigen Stellen auf Gängen vor, und ohne Zweifel dürften solche Erscheinungen in der Folgezeit noch häufiger wahrgenommen werden, In Georgia gehen die Gold-Gänge zu Tag, in = u Mexiko sucht der Bergmann am Fusse der Berge nach Talkschiefer und teuft nun Schächte ab in der sichern Hoffnung, auf Erz- -Gänge zu stossen. Mög- lich, dass in Mexiko durch. vulkanische Aktionen mehr und weniger be- deutende Störungen Statt gefunden, was in Georgien nicht der Fall ist, Hier zeigen die Gänge so viel Einfachheit und Geregeltes, dass’ von solchen Phänomenen nicht wohl die Rede seyn kann. Ein Zug von Hornblende-Schiefer durchkreutzt die Gold-Region zwischen dem Yeona- und Horse-Berg. Dieses Gestein gibt ein sicheres Anzeichen für das Gold-Land ab, Streichen aus N. 35° nach O. 40°, Meilenweit zu bei- den Seiten jenes Zuges hat man die grösste Goldmenge gefunden. Die Gänge treten in geringen gegenseitigen Entfernungen auf. In einiger Weite steigt zu beiden Seiten Granit hervor. Er erscheint meist in zersetztem Zustande. Gneiss und Glimmerschiefer wechselnd mit dem Hornblendeschiefer sind sehr verbreitet, Man trifft ferner Gänge von Hornblende, Granat, Quarz, Euphotid und von Kaolin; letzteres Mineral bildet auch Lager-artige Massen. Die Schichten stehen meist senkrecht oder mit sehr starkem Fallen gegen die Basis des Blue ridge. Quarz ist die gewöhnliche Gangart des Goldes im Talkschiefer , der zuweilen in Glimmerschiefer übergeht. Häufig kommen Leberkiese damit vor und zum Theil ın solcher Häufigkeit, dass sie fast das ganze Gangge- stein ausmachen. Der Talkschiefer, über dem Hornblendeschiefer seine Stelle einnebmend , führt Quarz - Körner und eingesprengtes Gediegen- Gold. Ferner erscheint das Gold auf Quarz- Gängen im Grünstein, in derben und Nieren -artigen Massen, auch Draht - förmig und in dünnen Blättehen, die Quarz - Körner enthalten. Im Hornblendeschiefer nehmen die Gold-Gänge gegen die Teufe an Mächtigkeit und an Reichtbum zu. — Von anderem Metall kommen vor: Titan- und Eisen - Oxyd in grosser Menge; Kupferkies in Rayburn; Bleiglanz; Queeksilber ; Silber, mit Gold vergesellschaftet, zu New Potosi am Chistiter. Ferner trifft man: 'Staurelith, Zirkon u. s. w. — In den westlichen Theilen von North- Carolina befinden sich die Bergwerke meist in Cherokee. Primitive ‚Gesteine herrschen vor. Im River - Thal tritt zumal Talkschiefer auf. Das Gold ist in einem Protogyn - Glimmerschiefer vorhanden, der in Talkschiefer übergeht und Staurolithe führt, nicht selten vom Faust- Giösse. In dem Boden des Flusses wird viel Gold getroffen, — — In ‚den Simoky-Bergen treten Quarz, Talkschiefer und Grauwacke als Haupt- Gesteine auf. Alle Flüsse, zu beiden Seiten des Gebirges herabkommend, führen Gold. — Am Tennessee findet man Gneiss mit Quarz - Gängen; Gold ist in losen Quarz -Blöcken getroffen worden. In Coco ereek ist eine sehr reiche Ablagerung dieses Metalls, welche man aber bis jetzt nur wenig abgebaut hat. — Am Chittawee - Gebirgszuge "ki Kallleın 'Grauwacke-Schiefer und rother Sandstem. — 705 — A. T. Kuerrer: über die Zunahme der Temperaturin den . tieferen Erdschichten (Possennorrr’s Ann. d. Phys., B. XXXU, 8. 282 F.). — Zu einem Auszuge nicht geeignet. Dursenoy: über die geologischen Verhältnisse der Haupt- Eisen-Niederlage im östlichen Theile der Pyrenäen und über die Emporhebungs-Periode des Canigou, so wie über die Na- tur des Kalkes von Rancie (Ann. d. Min. me Ser. T. V, 9.307 etc.). Die Haupt-Resultate, zu welchen der Verf, durch seine Untersuchungen geführt wurde — auf manche Einzelnheiten des lehrreichen Aufsatzes behalten wir uns vor, später zurückzukommen — sind folgende: 1) Die Eisenerze des östlichen Theiles der Pyrenäen — Braun- Eisenstein und Eisenspath — sind unabhängig von den Formationen, in denen dieselben vorkommen; sie treten an der Grenze dieser Gebilde und der granitischen Gesteine auf. 2) Die Entstehung derselben, später als die Kreide - Ablagerung, neuer als die tertiären Schichten, scheint in den Zeitraum zu fallen, wo die Pyrenäen-Kette emporgestiegen ist, die Bildung derselben dürfte als eine Folge dieser Erhebung zu betrachten seyn. 3) die Canigou-Gruppe, im Allgemeinen aus O. 20° N. in W. 20° S, streichend, ist späteren Ursprungs, als die Pyrenäen-Kette. Ihr gegen- 'wärtiges Relief wurde durch das Auftreten der Ophite bedingt, lange Zeit nach Ablagerung der tertiären Gebilde, 4) Das Gebiet von Vicdessos — weisser körniger Kalk, dichter schwarzer Kalk, schieferiger Kalk und kalkig thoniger Schiefer — ge- hört der untern Abtheilung der Jura-Gebilde an. 5) Die Erz-Lagerstätte von Rancie findet sich in dieser Formation; das Ganze hat den Charakter eines liegenden Stockes. 6) Der körnige Kalk im Suc - Thale erhielt seine körnige Textur durch Einwirkung des ihn begrenzenden Granits; zur Zeit seiner Ab- lagerung war dieser Kalk eben so beschaflen, wie andere Kalke, welche Fossilien einschliessen. Dozszrreiner: Analyse des Mineral-Wassers von Hohen- stein bei Chemnitz (Steeit: die Mineralquellen und die Bade - Anstalt bei Hohenstein: 1834), In 150 Kubik-Zollen Wasser sind enthalten : 5,507 Kub. Zoll freie Kohlensäure, 3,750 — — Stickgas. 1,030 Gran Chlorcalcium, SER 5,4068 — doppelkohlensaures Eisenoxydul. / 0,150 — kohlensaurer Kalk. 0,0650 — erdharzige Materie. — 706 — Ein so reines, d. h, mit so wenig EN Be Stoffen begab- tes Eisenwasser kommt . Ko vor. air ' 2 G. MunteiL: the Geology of the South- East of England (London 1833, 8°. XX, a, 415 pp., with 5 plates, 1 map, vign., and 68 wood cuts) [1 Pf. ‚St. 1 Sh.]. Diese Schrift bezieht sich auf eine der theils durch ihre Fossil- Reste, theils durch ihre Gesteins - Bildungen für den Geognosten merkwürdigsten Gegenden. Die Einleitung verbreitet sich über unseren Planeten und seine Geschichte im Allgemeinen; — das I. Kap. handelt von der physikalischen Geographie von Sussex im Allgemeinen; das II. Kap: von dessen geologischer Struktur, den Allu- vial-Gebilden und den Meeres-Einbrüchen; — das III. K. von den Diluvial- Bilduugen und deren vrganischen Resten; — das IV. K. von den Ter- tiär-Formationen,. den Felsblöcken (Sandstein), dem London - Thon, dem Sandstein oder sandigen Kalksteine von Bognor und dem plastischen Thone; — das V., VI. und VII. K. von der Kreide, ihren Gliedern, Mineralien und Fossil- Resten; — das VIII., IX. und X. K. von der Wealden-Formation ihren Gliedern und organischen Einschlüssen, ins- besondere von den Schichten von Tilgate Forest, die mit denen von Stonesfield verglichen werden, und von den darin vorkommenden Rep- tilien, dem Hylaeosaurus u. s. w.; — dasXI.K. enthält eine Zusam- menstellung der Resultate dieser gesammten Forschungen über den Süd- osten Englands. In einem Anhang endlich (S. 362 — 398) ist eine ta- bellarische Zusammenstellung der in Sussex vorkommenden Fossil-Reste mit Anführung ihrer Beschreibungen , Abbildungen ‚„ Formationen und Fundorte enthalten. Den Beschluss macht die Erklärung der Abbildun- gen und ein vollständiges alphabetisches Register. Das Werk bietet mithin eine Menge von Thatsachen, welche der Verf. früher schon in zerstreuten Abhandlungen bekannt gemacht, die aber durch eine noch grössere Menge anderer hier zu einem geschlossenen Ganzen verbun- den werden. Es ist daher nicht wohl möglich, einen vollständigen Aus- zug aus dem ganzen Werk zu geben, ohne anderwärts schon Mitge- getheiltes zu vielfältig wieder zu berühren, wesshalb wir uns genöthigt sehen, unsere etwaigen weiteren Auszüge des interessantesten Inhaltes — mit Ausnahme ‘der nachstehenden Übersicht — als ae Ab- schnitte später einzeln mitzutheilen. - M- Sussex Formatio- Formations- Organische u.a. Bin- Lokalitäten. nen, Glieder, ... sehlüsse, BUN \ 4 Ye # Tuffe | Moos u. Blätter, inkrustirt. ee Baumstämme; See- u, Fluss- BlauerThon, Sand, { KonchyliennochlebenderAr- ) Thäler von Arun, Adur, 1: Gerölle. +; ten; Menschen-, Hirsch- ) Ouse, Cuckmere. Alluvium, Ketah und Cetaceen-Knochen, BReUgUReS Torf u. verschüt- ( Stämme u. Zweige von Bäu- lg N PERS MED Kopewichen: tete Wälder men, Blätter, Haselnüsse Bee sa hiltleu Hosted; der Ursa- “)b ; dr 3 { Isfield, Hastings. chen. Sand, Kies u. Mu- - Trümmer, nr ‚von der Küste aus ) Zertrümmerte Konchylien. ( Shoreham. ‘\ landeinwärts ge- | \\.wehet. ‘Thon, Lehm und | Pferde-, Hirsch. und |m Thälern. 2. Kies. Elephanten-Reste. Diluvium,# Kreide- u. Feuer- RE von Aotlingdeun bis Gebilde stein - Geschiebe. | gesEh una WW EICH Kiefer Shoreham. . nieht mehr\ Blöcke u. Gerölle | Mi man EA wirkender | von Sandstein und ( u ii \Brighton, Falmer, al- Kräfte, " feisenoekrigerBrec-\| in friston, Eewes etc. X « vkieie, N 3 r 3 , Ir Potamides,, ‚Cyelas, EN |0st0e» Cyrena, Fisch-\ Castle Hill. von Newha- _ Plasti- :) Thon, Sand” una Zenue ; — Blätter von Land- |ven; — Chiming-Castle scher Gerölle, Pflanzen; — Zapfenfrüchte | bei Seaford; — Falmer, Thon. unbekannter Gewächse;'—fZewes eic. Alaun- Subsulphat, ‚Gyps. r 1 4 ange ullaria, Turritel- ka PR | Bay,Stub- lauer Thon. la, Venericardiau. tee 4. \ Seekonchylien. Fisch- Reste. Br j 5 1 London JPeetuneulus, Vermi- Thon. |}Grauer kalkiger( cularia, Ampul laria, Bognor Born, Mixen _ f Sandstein. (Nau tilus,Pinna, Fisch- Rocks. Zähne, ) Sekundäre See-Gebil.de. Fin Ammonites, Nautilus, [ ER IBelemnites, Fische, KB Belek Weisse Kreide mit Obrer - Theil: der Soulh Fenkreteihen.- Crustaceen, Echini- EBEN den, Saurier, Zoo phy- , ten, Hol‘ , Fucoiden, | 3 , Fische, Crustaceen,| s Obere ei; ur ETer Zoo piläak Eehiniden, !Untrer Theil derselben, Kreide. un Holz, Fucoiden. | Ammoniten, Turrili- GrauerThon(Craieften. Scaphiten, Echi- | Basis der Downs ; Ham- tufeau). niden, selten Fische, )sey, Southbourn, Lewses. Crustaceen, -_ m — Formatio- Formations. Organische u. a. Ein- „Lokalitäten. nen. 5 Obere Kreide. 6. - Untere Kreide (Shanklin Sand). Pose (Role = Gyps, Schwefeleisen, Nucu- | Glieder. - . schlüsse. 0; ' Mergel mit grünem Sand. Ostrea cearinata, Cir- rus, Ammonites, Tur- rilites und mehrere der vorigem. 000) 3 Firestone (oberer Grünst. oder Chlo- ritische Kieide), lhoum, Steyning, Bignor, Nursted. la, Belemnites; Ammo- nites, Nautilus, Ca- tillus, Inoceramus, Fi- sche, Crustaceen. Mergel,blauerMer- gel mit Adern ro- then Ockers), Willingdon „ Ringmer, New Limbz drundel. a BunterSand (grün, grau, weiss, Tost- farben). Schichten und Konkrezionen von Chert, Eisen- stein etc. TE DE SPRRRN ney, Poinih, Laughton, Ditchling, Whiston, Parham, Haslemere, ‚Pulborough. Gervillia, Trigonia, Patella, Modiola, Ve-( nericardia. Nautilus, Ammonites, )Hamites, GROh RER, RalahemTR Petworth, Baiboranghk Brinkshole, West- Sus- sexz. Sandstein u. san- diger en Sekundäre en Wealden-Formation., 7. a. Weald-Clay. Septaria von tho- nigem Eisenstein. Blauer Thon mit Vivip ara, Paludina, Schichten vonSus- ! Cypris faba, Saurier- Resting- Oak - Hill bei Cooksbridge, Harting. Combe, | Cypris faba, Paludina, | N Aroaan Fisch- Sehuppen. Wald von Sussex von sex-Marmor. - ..) Knochen. neh Bis PeBortn. b, Hastings- -Sand. A a u. ra Rehfarb-{ Lignite, .unvollkommene | Berhill, Horsted, Flet- ner Sand u. zer-| Fahren-Reste. ching, Eridge Park. reiblicher Sands.) Ren > 1 Sand;zerreibl. = Sandst., dicht. Megalosäurus,. ee = kalk. Sandst. nodou, Plesiosaurus, N = | (Tilgategrit); 'Crocodilus. Schildkrö- | Hustings, Ore, Chailey, 2 &( Konglomme- \ten, Vögel, Fische;( Tilgate Forest, Hors- = x rat-art. Sand- [Baum-Fahren, Palmen, | kam, Lozwood. $ stein; blauerAUnio, Paludina, Cy- = Thon o. Mer- |frena. " an \gel. * d. Weisser Sand, | RER Ligni a teb. zahle Rye, FinERELSERN, Ha- zerreiblicherSand- stings, East Grinstead, lose lee: und Cy- stein ' mit . Thon "\ ER a Bu "Worth, Crawley, Tun- wechsellagernd, ‚bridge Wells. e. Ashburnham- Schichten. Blau- AuhitlonsKene won Eyela Archer’s Ww ood bei Bat- lich - grauer Kalk eher reeilieni- tel; Brightling; Poun- mit Thon u. Sand- Yin B; 5 Auen ) ceford, Hurstgreen, Ro- stein - Schichten x | iherfield etc. wechselnd. \ ! \ Zn K. E. A. von Horr: Geschichte der durch Überlieferungen nachweisbaren natürlichen Veränderungen der Erd-Ober- fläche, IHlr. Theil, Gotha; 1834. — Wir müssen uns vorläufig darauf beschränken, vom Inhalte dr letzten Theiles dieses klassischen Werkes Kenntniss zu geben. Er umfasst im III. Buche noch die folgenden, das trockene Land und die Inseln treffenden Veränderungen. I, Hauptst. Veränderungen der bezüglichen Höhe der Oberfläche. Allmähliches Nie- drigerwerden des Bodens. Plötzliche Erniedrigung des Bodens (Berg- und. Erdfälle), Allmähliche Erhöhung des Bodens (Torf, Korallen - Bil- dung, Flugsand und Dünen). 2. Hauptst, Veränderungen auf dem trocke- nen Lande durch die Landgewässer hervorgebracht (Flüsse, See’n, Quel- len). 3. Hauptst. Von innmerwährendem Schnee und Eis der Erdober- fläche. (Eis der Gebirge, Gletscher. Eis der Polargegenden). — An- hang. Von. der grossen Fluth. — -Schluss. Geologisches Ergebniss : (Erhebung des Landes... Der allgemeine Ozean. Die grossen Geschiebe. Die Versteinerungen organischer Wesen. Über allgemeine Katastrophen auf der Erde). — 7 Zusätze zum I. und II. Theile. Cu. Dıusenz: Bemerkung zu Joun Davv’s Aufsatz, die Über. bleibsel des Insel- Vulkans im Mittelmeere *) betreff. (Philos. Trans.1833, TI, 545—548). Divy leitet die Entbindung eines Luftge- menges aus Sauerstoff und Stickstoff, jedoch mit geringerer Quantität des letzteren, als die atmosphärische Luft enthält, von Faulungs - Pro- zessen in der Meerestiefe ab, ‘welche der im Wasser enthaltenen Luft einen Theil ihres Sauerstoffs 'entziehen.. Und:.doch: ist die Luftmischung allerwärts im Meere so reich an, Sauerstoff, dass Thiere in. der grössten Tiefe. darin athmen. Dieser Grund wäre ein: allgemeiner, kein lokaler ; und doch fände die Gasentwickelung nur an den Seiten jenes Vulkanes aus dem Wasser Statt.. Die Entbindung der im Wasser enthaltenen Luft setzte eine Verwandlung eines Theiles desselben in Dampf voraus, und doch ist die Temperatur des Meeres daselbst nicht merklich höher als anderwärts, so dass, wenn auch am Boden ein Theil des Wässers in Dampf verwandelt würde, dieser schon bei beginnendem Aufsteigen durch das kalte Wasser seine tropfbare Form wieder annehmen , mithin die in ihm enthalten gewesene Luft wieder binden müsste. Dausenx ist daher vielmehr der Meinung, dass die Entbindung jener Luft mit dem Vulkane, selbst zusammenhänge. ‚Die Hebung des Meeresbodens habe Höhlungen unter demselben veranlassen müssen, mit denen. die Atmo- sphäre, von Malta und Sicilien aus, in Verbindung stehe u. s. w. J. Davy theilt einige Bemerkungen als Antwort auf Dr. Dauseny’s Note über die aus dem Seewasser an der Stelle — *) Jahrb. 1833, S. 452. des neuen Vulkanes im Mittelmeere entwickelte Luft mit, in, welcher. er seine zuerst, ausgesprochene; Ansicht, dass diese ‚Luft (0,80 Stickstoff und 0,10. Sauerstoff) durch die Wärme des Vulkanes ‚ aus dem Seewasser selbst entwickelt sey, gegen. die andere, Dauzenv’s, dass sie aus. dem Vulkane stamme, vertheidigt. Überhaupt , sagt. er; geben zwar erloschene, darum nicht aber, auch -thätige Vulkane Stick- Ska Yerbindunden von sich (Philos. Transact. 1834, .S, 551-559). Te & PEFTLE u 11 Über die Klippe an der Stelle der Insel Julia‘ im , Mittel- meere (Le Temps, 1833, 4. Nov. > Bull. geol, 1833, T v, m. 'Eine genaue hydrographische Untersuchung hat gelehrt, dass’ "sich jetzt an der Stelle der Insel Julia eine Untiefe von 1000" Erstreckung aus S.S.O. nach N.N.W. befinde; sie ist etwas kleiner, als die über ‘das Wasser hervorragende Basis der Insel gewesen} sie besteht ganz aus schwarzen und dunkelgelben Steinen, ‚durchaus jenen ähnlich ‚' die man früher am Krater bemerkte , und zwischen welchen SARbethe” Sandige Stellen vorkommen. Inder Mitte ist‘ ein’ schwarzer Felsblock von 26 Ellen (brasses) Durchmesser, nur 10° und 8° tief unter Wasser, Sechszig Ellen. vom Mittelpunkt der Untiefe hat man 23—3—4—5—6 Ellen Wasser, und seine Tiefe nimmt zu, je weiter man ‚sich noch. vom ‚Innern ‚ent- fernt. 65 Ellen von jenem Blocke gegen S.W., ist. noch ‚ein ‚kleiner los- gerissener Fels, nur 15° tief von ‚Wasser bedeckt, aber. ‚Hingsum, von grosser Tiefe umgeben, e Die Insel Ferdinandea. Am 22. Mai‘ '1833° Abends’ wurden in der Richtung ‘der Secca di Corallo viele dicke Rauchwolken 'wahrgehom- men‘, die von demselben’ Punkte aufstiegen, 'wo 'sich früher der Insel- Vulkan’ befunden, und in der Nacht: des 23. 'sah man sogar "Feuer - oe ken im Rauche Kr 7 Re von a BAR,SN... RAR ; sisioe ! ur u 130 | Erdbeben... tet BE ‚od Rucln ai lung Iquntd mi Ein Erdbeben war zu Foligno und zu Monte-Falco. aan 13. ‚Jänner a d: 1. Soc. geol. 1832, II, 221). dimE® ‚Ein Erdbeben beschädigte die Stadt’ Parma nebst den. Ma SM Olten: 'im März »(Antologia, Maggio. 1832, p- 75-76 ; umständlich). Eines war auch zu Mantua‘ amı'13, ‚März: er 'ebendas. 1832 Giugn.. 311-313). sr en rer ban Sms zuoV, .©: Aus der Romagna berichtet man von en Erdbeben ee dem 16. Okt. 1831 und d. 15. Jänner 1832 (ebendas. 213—216, ebenso). 1833, 1a#4 als ans asia Zu Nogy- Galle im Smuboiken. Komitate'm Ungarn derbigreite am '6.- Jänner heftige Erdstösse, wodurch Gebäude barsten und Menschen und Thiere auf der Strasse umgeworfen wurden, 327 = Wi > 1834. R Ein Erdbeben fand am 12. Februar zu Lancaster in Pennsylvanien Statt, wobei die Häuser stark zitterten ugd alle Lichter erloschen, so dass man glaubte, ein Pulver-Magazin sey in die Luft geflogen. 1835. Zu Palermo war ein Erdbeben in der Nacht vom 23. auf den 24, März: man begann um 12 Ühr 7 M. starke Stösse zu spüren, die sich um 4 Uhr 23 M, erneuerten, von N.O, nach S.W, gerichtet waren und 5—6 Sek, währten (Ceres > VInstit. 1835, 160). Dessgleichen spürte man zu Manosque (Basses Alpes) am 6. März 1835 zwei starke Erd- stösse, Zu Boves, Provinz Cons in Piemont, empfand man am 23, Mai zwei Erdstösse, wovon der erste Meubles und Schornsteine umstürzte und Mauern zerriss. Nach dem zweiten, schwächeren begann ein trocke- ner Hagelfall, der 14 Stunden währte und sich nicht weit ausdehnte. Zu Palma in dem mittel-westlichen Theile der Insel Majorca ver- nahm man in der Nacht vom 15. auf den 16. Juni um 12 U. 29 M. eine furchtbare Detonation, welche 2 Sek. währte und von einer sehr merk- baren Bewegung von oben nach unten begleitet war, der Wind war N.W. und der Himmel klar. In der Nacht vom 24, auf den 25. erfolgte eine ähnliche, doch schwächre, und am 26. [oder 30?] Juni Abends 3 Uhr 16 Min. wieder eine etwas stärkere Detonation (Ann. = voy. 1835, VI, 252—253). a MoreAu DE Jonn&s: über Erdbeben auf den Antülen (VlInstit., 1533, I, 50). Solche fanden i. J. 1833 Statt: am 7. Febr, Nachts 12 Uhr, 30 M. ein schwacher Stoss, 10. — Abends 8 — 45 — ein mittelmässiger, 14. — Morgens 2 — 30 — zwei starke Stösse, 25. März, Abends 10 — 30 — ein Stoss, 15. April, — 9 — 45 — ein sehr starker, 4, Mai, — 11 — .„... ein schwacher, doch lange andauernder Stoss. Die Atmosphäre war in dieser Zeit fortdauernd sehr trocken, zeigte aber sonst keine besonderen Erscheinungen, Ein neues Erdbeben erfolgte 1834, am 22. Jänner, Morgens 7 Uhr, 45 Minuten, zu Martinique; es bestand in einem einzigen Stosse, der eine Wellenbewegung des Bodens veranlasste. In der unmittelbar vor- hergegangenen Nacht war es, wo Pasto in Hoch-Peru zu Grunde ging (ib. 1834, II, 166). Jahrgang 1835. 46 = ie Darıus und Increase A, Lapnam: Beobachtungen über die Ur- u. a. Felsblöcke am O%io (Swuım. Americ, Journ. of Science. 1832, July ; XXII, 300—303). Läugs des ONio findet man. überall durch Wasser abgerundete Felstrümmer , kleine und ansehnlich grosse. Die über Kopf. grossen werden Blöcke (boulders) genaunt. Der grösste, dessen hier im Besondern erwähnt wird, liegt auf der Höhe eines Ber- ges bei Lancaster und ist 6° lang; doch spricht man, von noch grösse- ren. Granit und Grünstein lieferten die meisten darunter, obschon beide Felsarten in den benachbarten Bergen und überhaupt innerhalb des Beckens des Flusses nicht anstehend gefunden werden. Diese Geschiebe sind mit Sand und Thon in vielen, oft gebogenen Flötzen geschichtet, welche ausserhalb des Bereiches der Wasser dieses Flusses liegen. Sie sind oft durch eine Art blauen Thones fester mit einander verbunden zu „hard pan“, oft durch koblensauren Kalk zu Puddingstone verkittet. Je weiter nach Norden, desto gemeiner wird dieses Gebilde, bei den Sen- dusky plains bildet es den Untergrund der ganzen Gegend, und über- lagert das nächstfolgende Gestein oft 80’ — 100° mächtig, wie man an den Bluffs bei Circleville sehen kaun, wo durch den Ohio-Kanal die Bänke steil und nett durchschnitten werden, Der Thon ist daselbst von zweierlei Art: einer blau mit vielen dunkelu Argillit- u, a, Trümmern, wohl aus jener Felsart entstanden ; der andere gelblich und überlagert die. tiefen Schichten in ungleichförmiger Auflagerung. — Je weiter man nach N. geht, desto häufiger und grösser werden in diesen Gebil- den die Blöcke, und desto weniger siud sie abgerundet. Sie müssen daher von den grossen See’n gekommen seyn; aber genauere Nachfor- schungen an Ort und Stelle müssen über die Lokalität erst noch nähe- ren Aufschluss geben. Die Oberfläche des Bodens ist wellenförmig. An der Oberfläche erscheinen die Felsblöcke nur auf der Höhe der Hü- gel und in den Betten der Bäche, wo sie — an beiden Orten. — durch Wegwaschung des feinern Materials, das sie.vordem einbhüllte,. entblösst worden sind. Im Ganzen bestehen die Blöcke aus Granit,. Gneiss, Horn- blendefels, Grünstein, Argillit und Kalk mit Madreporen und Muscheln. W. A. Tnomeson: Thatsachen über die Wirkung des Dilu- viums in Amerika (Sıruım. Americ. Journ. of Scienc. 1831, April; XX, 125 und XXIII — James. Edinb. n. philos. Journ. 1833, July ; XXIX, 26— 33). Frühere Beiträge in diesem Sinne lieferten Jamzs Hasr für Schottland, und Davın Tuomas von Cajuga (Sırıım. Journ. XVII, 408) für den westlichen Theil von New- York. "Tnompson’s Beobachtungen beziehen sich auf New- York, und zu- mal die Grafschaft Sullivan. Hier bestehen die Spuren des Diluviums — wie aus der Betrachtung von mehr als 50, beim Strassenbau, Brunnen- und Keller- Graben von Schuttland entblössten Stellen hervorgeht, — in Gruben und Furchen von 1” —1’! Tiefe und 4-4’ Breite, welche er Mare auf harten Gesteins - Flächen in manchfaltigen Richtungen durch das Fortgleiten von Steinmassen gebildet worden sind. Im östlichen Theile von New-York fehlen diese Furchen zwar. gänzlich; dagegen erscheint die Oberfläche des Felsbodens durch kleinere und weichere Körper ge- glättet worden zu seyn. In Massachusetts aber erscheinen die Fur- chen wieder. - Die Sullivan-Grafschaft wird im S. und W. vom Delaware Fluss, im N. von den Grafschaften Delaware und Uister, im O. von Orange begrenzt ; sie liegt auf der O.-Seite der Alleghany-Kette und hat, gleich dem Hochlande unter Newburgh eine Seehöhe von 1500°. In derselben Fläche setzt das Land westlich durch Sullivan und den Staat von Penn- sylvanien fort, von den Shongham-Bergen bis zum Susquehannah-Flusse ; in der Alleghany - Kette selbst hält dieses Niveau über 50 Meilen weit an, bis man auf der Westseite des Susquehannah zu höheren Bergen gelangt. Die Tiefe des Bodens über dem Felsgrunde nimmt von den Shonghams bis zum Susquehannah beständig und regelmässig zu; in Sullivan ist sie im Mittel 25’, in Pennsylvania 35'. Die Kattskill- Berge begrenzen den N.-Theil von Sullivan; südlich von dieser 50 Meil, langen Strecke nimmt die Berghöhe beträchtlich zu, und in diesem Zwi- schenraume sind die Spitzen der Hügel von Gestein durch mächtige Strö- mungen entblösst worden, welche ‘ostwärts drängten, grosse Fels- . Stücke oft 50—200 Ruthen weit von ihrem Orte wegführten und ganze Schichten-Streeken aufbrachen und auf die höchsten Hügelrücken hinan trieben; — so wurde u. A. auch ein 20 Quadratfuss grosser Block Meil, weit auf ebnem Boden fortgeführt. Vor dem Diluvium scheint in der Grafschaft ein gemeiner grauer Sandstein die obersten Schichten in einer Mächtigkeit von 12’ — 24°’ als letzte Meeres-Formation gebildet zu haben; er ist nun voll Spalten, durch das Diluvium in Trünımer zerrissen und so über die Oberfläche des Bodens gestreut. — Unter ıhm lag ein Puddingstein aus Geschie- ben von Quarz, Feldspath u. a. primitiven Mineralien von der Grösse des Eyes eines Rothkehlehens bis zu der von einem Hühnerei (der Mill- stone-grit EAron’s), — Darunter folgt zunächst der Old red Sandstone, welcher überall den Boden der Thäler bildet; der rothe Thonschiefer dagegen findet sich überall auf den. Spitzen der höchsten Hügel, wo- durch der Boden 80—90 Meil. weit westlich, und bis: er und Pennsylvanien südlich rothgefärbt wird. Alle Thäler in diesem Theile der Grafschaft eich von N. nach S., sind manchmal 1000°—1200° tief, die Betten grosser Ströme. Die klei- neren Thäler sind mit grösseren Stücken von rothem und grauem Sand- stein bedeckt. Die Spitzen der Hügel und ihre O.- Abhänge sind am freiesten und unbeschädigsten; die W,- Seiten aber sind alle steil und zerrissen und daher ohne jene Furchen. Beim Diluvium scheint aller loser Grund vom festen Felsboden abgehoben und alle oder die meisten Sandsteinschichten aufgerissen worden zu seyn; selbst vom Pudding- steine wurden gresse Quader weggebrochen und vom Old red Sandstone 46 * auf dem Boden der Thäler Stücke losgetrennt. Die Berge, Thäler und Ströme möchten vor dem Diluvium dieselben gewesen seyn, wie jetzt; nur sind die Hügel durch Losreissen von Gesteinsmassen erniedriget, und die tiefen Thäler noch mehr vertieft worden durch die ungeheuren Fälle der Wassermassen , die queer über die Rücken hoher Hügel von W. nach ©. 1000’ — 1200° tief herabstürzten. In neuerer Zeit vermö- sen eine Vorstellung von diesem fürchterlichen Ereignisse allein die einzelnen Meereswogen zu geben, welche die Stadt Lima zerstörten, und über die Türkische Flotte bei Candia herstürzten, Wie gewaltig diese Wasserströmungen gewesen, erhellet u. A. aus der Thatsache, dass — obschon Kizerack auf dem Roundout- Berge an der W.-Seite der Shuonghams, 15 — 20 Meil, von Kingston oder Esopus, auf 200 Meil.. weit der einzige Ort ist, wo der Mühlstein bricht, — doch auf dem grössten Theil der W.-Seite jener Berge (welche aus Mühlstein - Grit besteht) Blöcke jenes Gesteines bis zu 1000° — 1200° Höhe und mehrere Meilen weit östlich zwischen dem Shonghams und. Newburgh fortgeführt worden sind, wo dergleichen von 3—4 Tonnen Gewicht auf der Spitze der Berge liegen geblieben sind. Auf dem rothen thonigen Sandsteine sind selten von den erwähn- ten Gruben vorgekommen, weil es nicht geeignet ist, die Gewalt eines schweren auf ihm fortgeschobenen Körpers auszuhalten; doch finden sich dergleichen von 15’—20° Länge, und seine Schichten sind dann uneben und zerbrochen. Weit mehr trifft man sie auf dem festen Pud- ding - Stein und dem gemeinen grauen Sandstein, die dabei ganz blieben. Wo der Old red Sandstone auf dem N,-Abhang der Berge erscheint, hat der Vf. 3—4mal solche Rinnen in nördlicher Richtung 4 Meil. weit verfolgt, und wenn sie dann in der Niederung auf eine Felswand sties- sen, wendeten sie sich ostwärts und sobald jenes Hinderniss aufhörte, ‘ wieder nach N.O. oder O, [? soll wohl heissen : N.]. Eine Meile weiter, wo die Felsflächen ostwärts fallen, gehen auch die Furchen in dieser Richtung von der nämlichen Höhe hinab. Im Hochlande W. von den Shongsams, wo 70—80 Meil. weit sich der freien Bewegung kein Hin- derniss entgegenstellt, untersuchte der Verf. die Rinnen an 10—12 ver- schiedenen Orten, wo sie tief und deutlich waren und 10°—12° N. nach OÖ. zogen, und dieselbe Richtung bis weit von den Bergen hinweg ein- hielten; — nicht weit davon südlich sind sie 25° S. nach O. gerichtet und wenden sich einer tiefen Öffnung in den Shonghams zu, durch welche die Wasserströme ihren natürlichen Lauf haben. Wo man im- mer die Fels - Flächen so tief im Boden untersucht ,„ dass sie gegen die Zerstörung durch Frost geschützt sind, wird man jene Binnen nicht leicht vermissen. Nach den Strömen zu sind aber die festen Schichten oft zerbrochen und lassen wenige Folgen der Reibung mehr erkennen, An einer Stelle sah man die Furchen sich durchkreutzen. — 12—14 Meil, W. von Newburgh u. a. a. O. gingen die Rinnen auf fester Grauwacke nach N, und S. — Die vorstehenden Ecken der Gesteine sind an meh- = ms - reren Orten 18”/— 24° tief abgeschliffen. — In der Nähe kleiner Ströme des Hoch- wie des Flach-Landes erscheinen die Rinnen mit allen mög- lichen Richtungen : ein Beweiss, dass die Flüsse und Berge sind, wie sie vor dem Diluvium gewesen, ‚Auch findet man abgebrochene Fels- stücke, welche Rinnen zeigen, die sie vor der Zertrümmerung der grös- seren Schichten, denen sie angehört, erhalten hatten. Überall findet man Felsstücke mit meist abgerundeten Ecken über die Oberfläche zer- streut, welche darauf fortgleitend, jene Rinnen wohl hinterlassen haben: aber selten andere, als von den noch in der Gegend anstehenden Ge- steinen. Einige sind jedoch aus See-Konchylien zusammengesetzt; zwei- mal fand Tu. Palmblätter und Fahren in weichen grauen Schiefern. Der Boden ist voll kleiner Quarz- und Feldspath- Theile, die aus der Zersetzung grösserer Massen hervorgegangen. Es ist sichtlich , dass auf 300 Meilen westwärts der Boden durch jene Katastrophe erhöhet, die Berge aber durch Abtragung eines Theiles ihrer losen Gestein-Mas- sen erniedrigt worden sind. i Die Mastodonten scheinen keine Bewohner dieser Gegenden ge- wesen zu seyn. Wahrscheinlich wohnten sie mehr westlich, und ihre Körper wurden durch mächtige Wasserströme in die Becken-ähnlich ver- tiefte Grafschaft. Orange und Uister herabgeführt, und sind noch mit Haut und Haaren hier begraben worden. Denn bald liegen noch die Knochen des ganzen Körpers in einem kleinen Raume beisammen; - bald finden sich die eines emzelnen Gliedes noch in ihrer natürlichen Verbindung und starke Beine sind nichtsdestoweniger oft wie durch den Sturz in eine grosse Tiefe entzwei gebrochen. Das erste ganze Skelett in Orange fand man in einem Moore zu Crawford am Schlagbaume von Newburgh. Im nördlichen Theile desselben Moores fand man vor 2 Jahren ein andres, ganzes Mammont-Skelett. Zwei andere Skelett- Theile wurden vor einigen Jahren bei Wards Bridge und bei a Meadow in Shangham ausgegraben. A. Corsa: die Erdbebeu vom Jahr 1834 (Bibliot. Ital. 1835, CXXVIIT, 144 — 1147). Jänner. 4. Zwischen 6 und 8 Uhr Abends zu Forte Opus in Daimatten 3 starke Stösse, der erste etwas gewaltsanı. 13. Um 6% Uhr in Parma und Umgegend 2 leichte Bu aus 8.0. nach N,W., 3 Sek. während. 20, Zu Pasto in $,-Amerika ein Erdbeben, welches die meisten Ge- bäude zusammenstürzte. Februar. 2. Um 9 U. 2 M. Morgens zu Mikheiy; Pianina und Salvina iu ' Krain eine heftige mehr oscillireude als undulirende Erschütte- rung aus N. nach $., 20—30 Sek. während, mit unterirdischem —- 716 — Februar. Donner, Um 83 Uhr empfand man eine’ wnhz. leichte augen- blickliche Erschütterung in Triest. 12, 14; 15. 3 März. u April, U ‚einen : vou unfen nach ‘oben Eerenilen Piper al Um 13 Uhr Morgens zu Pontremoli in Toscana eine heftige Er- schütterung aus Wellenbewegung und Aufhüpfen gemischt. Um Pontremoli und Valtaro viele starke Erdstösse, wovon der heftigste um 24 U. Mittags an beiden Orten empfunden wurde, In Pontremoli wurden sämmtliche Gebäude schwer beschädigt, und in einigen 5— 6 Migl. S. davon gelegenen Dörfern: barsten, und stürzten die Glockenthürme , Kirchen und meisten schlecht gebauten Häuser zusammen und kamen 4 Personen unter den Trümmern um. — In Mailand fand eine leichte wellenförmige Erschütterung um 2 Uhr 15° Mittags Statt; — und durch ganz Italien empfand man hin und wieder diesen Stoss. — Am gegen 8 Uhr spürte man in ersigedachtem Orte eine nicht leichte Bewegung, auf welche auch an den folgenden Tagen , meistens von 3 zu 3 Stunden noch andere schwächere nachfolgten , bis am 17. Abends gleich nach 5 Uhr eine so heftige Bebung. ein- trat, dass viele nach Pontremoli zurückgekehrte Einwohner aufs Neue entflohen. Auch zu Borgotaro und der Umgegend im Valtaro fanden sehr grosse Beschädigungen Statt; doch kam Niemand dabei um. In weniger als 44 Stunden von ie erwähnten Zeit um 21 Uhr an zählte man in dieser Stadt etwa 40 Stösse. Den gan- zen übrigen Monat und selbst noch im März folgten noch viele mehr oder weniger heftige Erdstösse. nach, welche immer von dumpfen Tönen begleitet oder angekündigt waren. — Auch. zu Mailand empfand man noch am 24, um 3 Uhr 10. M. Moreaus = x Zu Pasco zerstörte eine heftige Brakalkeigog: a Gebäude NE lends, welche am 20. Jänner verschont geblieben waren. Nach diesem Tage vernahm man fortdauernd ein unterirdisches Getöse. Nach 82 Uhr nahm man zu Gibraltar, Cadix und Algesiras eine leichte Erschütterung wahr. 15.—17.: Heftige Stösse in Valtaro, inbesondere zu Borgotaro von Mai. 2. 6. 16. unterirdischem Krachen. begleitet. Um Mitiag zu Pontremoli eine starke Erschütfsrang) . Um 11 Uhr Abends zu Reni in Bessarabien und zu Kischinew ein Stoss, welchem an letzterem Orte ein dumpfes Krachen voranging. in | ; Um 8 Uhr Morgens zu Borgotaro eine etwas stärkere Erschütte: rung, worauf einige schwächere folgten. Um 6 Uhr 25 M. Morgens ebendaselbst nach starkem Getöse eine gewaltsame Bebung von unten nach oben, welche 4—35 Sek. — MA — Mai. währte ; die. Einwohner flohen aufs Feld. In Parma empfand man gleichzeitig nur eine schwache Erschütterung. 23. In Jerusalem ein sehr heftiges Erdbeben , wobei der Marmor- Tempel des heil. Grabes, einige Kirchen und andere Gebäude theilweise zusammenstürzten. 26. Im Borgotaro eine schwache Bebung. ‚Juni. | 6 Ebendaselbst eine starke. 18. ‚Auf der Insel Cefalonia starke REN ISIRDEPIN die einige Haäu- ser zerstörten. 21, Um ı Uhr Mittags zu Pontremoli ein Maklsn Stoss. Juli. | 4. Um ı Uhr 43 M. Morgens eine schwache ‚Wellen - förmige Be- wegung von etwa 10 Sek. aus S:W. nach N.O. — Zu San V!- tale di Baganza, 12 Migl. S.W. von Parma, war sie ziemlich stark und hatte viele andere im Gefolge. Man empfand diesen Stoss in fast ganz Oberitabien, wie auch stark zu Genua und Mailand (1 Uhr 43‘), 14. Zu Brest eine ziemlich starke Erschütterung. ß August. 2. Um sh. 40° Morgens zu er sptası ein als Stoss. Oktober. | | 4. Um 8h Abends Benerkik man) au Bologna Re einem starken Saussen eine heftige Erschütterung von 8 Sekunden aus O.N.O. 7 mach W.S.W., anfangs von unten nach oben, nachher Wellen- förmig. Viele Rauchfänge und einige Stücke Verzierungen von alten Gebäuden fielen herab. Auch zu Parma, Padua und Ve- nedig spürte man gleichzeitig eine leichte Erschütterung. 5. Am Morgen hatte ein heftiger Erdstoss zu Chichester in England ı Statt, wornach die Erde noch. 2 Minuten lang zitterte. 6.—7. (am 6. von 3 Uhr M. an) leichte Stösse zu Carlagena in Spanien. 10. Gegen 54 Uhr Morgens fanden zu Batavia auf Java starke Eı- schütterungen mit unterirdischem Getöse Statt, wodurch emige Gebäude beschädigt wurden. 13. und 18, einige Stösse im Kanton Glaris in der Schweitz. 14. Nachts, zu Kaschau in Ungarn einige schwache Erschütterungen. 155, 16.,.17. In einem grossen nördlichen und nordöstlichen Theile Ungarns beftige Bewegungen. Zu Piscoit mächte am 15. um 7 Uhr 44. M. ein heftiger Stoss viele Häuser unbewohnbar; — zerstörte zu Mezö Peter die Kirche mit dem Glockenthurme und verschonte nur wenige Häuser, — verschüttete zu Szaniszlo 3 Kirchen und viele Häuser und richtete zu Wosod Dengelk, Port- lek, Kertvelyes, Neszck u. s. w. viele Zerstörungen an; wo- dureh zu Kaschau viele Leute schwer verwundet wurden ; — - mE — Oktober. dem Mai hatte es in diesen Gegenden nur 3mal geregnet: dem Erdbeben selbst ging jedoch ein sehr heftiges Gewitter voran. 18. In Borgotaro eine schwache rue November. 15., 16. In Borgotaro einige leichte Bebungen (worauf i. J. 1835 bis zum 20. März noch 5 Stösse erfolgten: einer am 12. Jänner, 3 am 8. und 1 am 18. März. Der erste Stoss am 8, März gegen 91 U. Morgens währte 8 Sek, — Selbst den ganzen April hie- durch währte dort das Erdbeben fort. Am 25. um 32 U, Morgens erschreckte eine heftige Erschütterung, mit starkem Tosen be- gleitet, die ganze Bevölkerung, dass sie ins Preie floh). Dezember. 10. Zu Agram in Kroatien ein schwacher, zu Kowvre ein ee starker Stoss von N.O. nach S.W. 25. Um Mittag zu Montecchio bei Reggio, zu Minkeehiakugölo im Parmesanischen und in den höheren Bergen eine leichte Er- schütterung. u Bavvery: Beschreibung der Magdalenen-Ins eln im Lorenz- Golfe (Transact. of the literar. a. historic. Soc. of Quebeck, 1833, April; III, ı1, 147 ff.). Diese Inseln bestehen aus Versteinerung-lee- - rem buntem Sandstein, über welchen sich Trapp erhebt. Bunter Thou und faseriger, spathiger und erdiger Gyps begleiten den Sandstein. Die horizontalen Schichten bilden längs der Küsten 20° — 120° hohe Steil- Abfälle. Der Gyps findet sich hauptsächlich auf Ambherst, Entry Island und beim House Harbour, Salz kennt man nicht, sondern nur eine Salzquelle. In Canada kennt man keine ähnliche Ablagerung, ausser am Huron-See, wo aber der Gyps, wie am Niagara, vielleicht von hö- herem Alter ist. us Der Trapp ist ein rothes Feldspath-Gestein, zuweilen Porphyr-artig, porös, Mandelstein-artig, oder Breecien-förmig, ähnlich jenem in Neuschott- land. In seiner Nähe ist der Sandstein gewöhnlich aufgerichtet (Haven von Anıherst, Insel Bryon). Auf der Gross-Insel und beim Haven von Ambherst hat der Trapp Krater-förmige Vertiefungen und enthält Eisen- Glanz. Nicht weit davon kommt ein magnetischer Sand mit Titan und Spinellen oder Granaten, und eine grosse Gyps- Masse vor. Diese Inseln sind durch vulkanische Kräfte aus dem Meere emporgehoben worden (Bou£ in Bullet. Soc. geol. de France, 1834, V, 406407), Levmerie: über Gediegen-Schwefel und Selenit in der Kreide von Montqueuz (Bullet, Soc. geol. France, 1833, III, 240-241). am 17. stürzten daselbst 3 Kirchen gänzlich zusammen. — Seit | ee a Fe a an am 2 u my nl re Pe oe - 719 — Bei Montgueux, 3 Stunden von Troyes, ist ein Bruch, wo man Kreide zu Bausteinen gewinnt: Sie enthält von Versteinerungen nur Spatangus cor anguinum, und von Feuerstein nur einige Scheib- chen, welche wenig erstreckte und stark geneigte Gänge bilden; dann Nieren von Schwefelkies und Kugeln von thonigen Eisen - Hydrat von Rostfarbe, endlich Höhlen mit thonig - eisenschüssiger Erde erfüllt, wo- von jenes letztgenannte Mineral gleichsam die Essenz zu seyn scheint. Das Ganze ist auch mit dieser nämlichen Erde bedeckt, welche hier in Hornstein verwandelte Echiniden und Nieren von braunem Eisen-Hydrat enthält. — In einem Blocke dieser Kreide nun fand man neuerlich eine ovale Niere von 0m16 Länge, die durch einen Schlag in mehrere Stücke zersprang und eine Masse reinen, pulverigen, etwas bleichen Schwefels mit Blättchen und Kryställchen von Selenit bloss legte. Die Kruste dieser Niere war dünne: Eisen-Hydrat, nach dem krystallinischen An- sehen der Oberfläche zu urtheilen, durch MER EAN ‘von Schwefelkies PRRUNE C. Psevost erklärt in Beziehung auf das Alter des Sand- steines von Beauchamp (Bull. geol. France, 1833, III, 241—242), dass er ihn schon lange mit der Mehrzahl der Geognosten für älter als den Gyps halte, für welche Memung er auch viele Beweise beige- bracht habe, dass er sich mithin (der Ansicht H£ricart-FERRAND’s (Jahrb. 1833, S. 573) nicht anschliesen könne, — Auch pe Braumonr ist seiner Ansicht: die Lagerung des nämlichen Sandsteins oder seiner Repräsen- tanten zwischen Grobkalk und Gyps sey von Chaumont bis gegen Beau: vais gut zu sehen. — Huor versichert, dass man dasselbe ı von der _— höhe Cesar bei Beauvais u. ie könne. Ä LEN u a 4 x C. F. Hänse: über die Goldwäsche am Rheine. (Bucuner’s Repert, d. Pharmaz. 1833, XLV, 467—468). Um den Goldsand zu prü- fen, nehmen die Wäscher ein konkave Schaufel voll davon "und machen mit ihr eine kreisförmige Bewegung im fliessenden Wasser, wodurch die grösseren und spezifisch leichteren Sandkörner' weggeschwemmt werden. Der zurückbleibende dunkel - röthlichgraue ‘feine 'Sänd' enthält nun: Kör- ner‘von Quarz, Feldspath ,''oktaedrischem Magmnefeisen ‘und Goldblätt- chen.‘ Zählt man wenigstens 10 der letzteren auf der Schaufel (oft sind deren bis 50), so ist der Sand der Bearbeitung: würdig. Dieser Gold- sand ist nicht erst neuerlich angeschwemmt; er bildet bei Lahr fünd so in..der ganzen Rhein - Ebene] eine zusammenhängende ‚Schichte unter Thonmergel, ‚oft mehrere Stunden..vom ‚jetzigen; ‚Rhein - Laufe . entfernt [doeh ungefähr in dessen jetzigem mittleren Niveau]; kann aber nur auf den periodisch‘ an und! im Rheine selbst entblössten Bänken bearbeitet werden, weil das.ihn. sonst bedeckende fruchtbare Land zu theuer ist. - m — Ein Arbeiter verdient 'täglich‘48 Kr. Lohn und die Era ‚Allsbitike in BEIM - Syn . Po ar FE F. Braun: mineralogische Bemerkungen (Kasıner’s a. f. Chemie, 1834, VIII, 221—223). Die Serpentine des Fichtelgebirges enthalten alle mehr oder weniger Magneteisen , bald so fein vertheilt, dass es dem Auge entgeht (polarisirender Serpentin Gorpr.),. — ‚bald auch in geringeren und mächtigern Lagern, wie am Zellerberge bei Rudolphstein »„ wo es schön oktaedrisch und dodekaedrisch krystallisirt vorkommt, in Gesellschaft bipyramidaler Speckstein - Afterkrystalle mit niederer Hauptaxe; —, bald findet sich solches aueh derb. in ‚Thon- schiefer und Grauwacke (Muschwitz-Thal bei Lichtenberg) mit Magnet- kies (Wirsberg) und in Chloritschiefer (Eisenberg und Schwarzenbach 'an der Saale), — nirgend aber mit Chromeisen. In dem Titan-haltigen Magneteisen - Sande in Grauwacke und Thonschiefer bei Lichtenberg kommt selten, im Diorit von Hof häufig Anatas vor. Enna Untersuchungen aber die Deiagepe) welche die Alten Lacedämonischen Marmor und Ophit genannt haben, eine Vorles. b. d. Pariser Akademie am 15. Juli (2’Institut 1833, .1, 78 und 93—94). Der Lacedämonische Marmor , Aidos Aan@vınds , ist. weder ein wirklicher grüner Marmor, wie man lange- Zeit geglaubt hat, noch die, herrliche Breccie , welche man neuerlich ‚wieder Lacedämonischen und Thessalonicher Marmor genannt hat, sondern der antike grüne Por- .phyr, welchem Prinsus, Dioscorives u. A, den Namen Opbites gaben; unter welchem Namen jedoch neuerlich andere Gesteine begriffen wer- den, wesshalb B. den Namen Prasophyr, grüner Porphyr, vorschlägt. 9. TE über das. sabpyrenäfkehen Ban (Institut, 1832; 29" —4). 1%: SEILER SUR 0. Ta Der Verf. hat. der; Aladerii von MR 14 RER vrelöke sich gegenseitig ergänzen: :und: erläutern , ‚über ‚das nördliche Pyrenäen: Becken vorgelegt... Dieses Becken kann unterabgetheilt. werden." wSud- pyrenäisches Becken: nennt der-Verf. den: von der @aronne,' der Ariege; dem. T’arn:'üund.:dem: Agout durchströmten, Anteil! mit »breiten: 'Thälerh und. abgerundeten Hügel-Känmen. 5 Asılıa | 1) Im Garonne- Thale'sieht man bei Foulouse mehrere unterkinan- derliegende Plateaws, in’ deren 'oberstem, "dem ‘ von Puy Goudran oder von 'Böucone, ursprünglich der’ Strom sein Bette“gehabt, und: \von' wo, immer tiefer einschneidend ‘und in ein immer ‚schmäleres Bett zusänimen- gedrängt, er periodisch die nachfolgenden Plateau’s von Legevin, 'Colo- — ER miers, St. Simon und das der 'Patted’oie an der Vorstadt St. Cyprien bildete, welches wieder nur wenige Meter über dem jetzigen Flussbette liegt, Der ganze Boden ist bis in die grösste Tiefe hinab ein postdi- luvisches Süsswasser - Gebilde, lediglich eine Absetzung des Flusses, ohne Zuthun gewaltsamer Katastrophen und erloschener Näturkräfte. entstanden. Geht man in jedem dieser Plateau’s von der Oberfläche aus in die Tiefe nieder, so erreicht man überall genau dieselben Schich- ten von Sand, Thon, Kies, Geschieben, Kalk- und Sand - Mergeln mit derselben bald regelmässigen söhligen, bald verwirrten Schichtung wie- der, überall aus denselben Materialien gebildet, welche die Garonne noch jetzt von der grossen Pyrenäen - Kette herabführt. Dieselbe Be- merkung bestätiget sich auch in den übrigen genannten Flussthälern. — 2) Wo man immer in diesem Becken in die Tiefe niedergeht, findet man in den mergeligen Süsswasser - Schichten zahlreiche Reste einst, hier lebender Thierarten , theils von jetzt ausgestorbenen Geschlechtern (Palaeotherium magnum, P. Aurelianense, P, Isselanum, P. minus, P. crassum, Lophiodon, Mastodon), theils von solchen, die in andern Gegenden noch vorkommen (Elephas, Crocodilus und ein Riesen-Trionyx, wie jetzt’ am Nil, Ganges und: Orinoeo leben), Seethier- Reste u. a. Anzeigen von einem. späteren Einbruche des Mee- res in dieses Süsswasser-Becken finden sich nirgends; Jene mergeligen Sandschiehten gehören der tertiären Periode an, deren Niederschläge bis zur Kreide hinab alle als allmählich, ohne zwischen -einfallende ge- waltsame Ereignisse oder Zeiten der Ruhe, und ebenfalls: durch noch wirkende, örtliche Ursachen abgesetzt angesehen werden müssen, W.:D. Conveeare: über die angebliche Entdeckung von Steinkohlen zu Billesdon, Leicestershire (Lond. Edinb. phil. Magaz. 1833; III, 112—113). S. 76 desselben Journals hat ein’Herr Hou»s- WORTH angezeigt, dass man an 'erwähntem Orte Steinkohle gefunden habe; seine Angabe jedoch stützt sich nur auf die Beschaffenheit erhal- tenen Bohrmebls, und enthält weiter nichts, was dieselbe auch in den Augen des wissenschaftlichen Mannes rechtfertigen könnte, Nun. müs- sen dort zunächst die Oolith- u. a. jüngere Formationen durchsunken werden, ehe man die Steinkohlen-Formation erreichen kann, und da man keine Kunde hat, dass die Steinkohlen - Formation an jener Stelie sich bis gegen Tag herauf hebe, so ist es wahrscheinlich nur fossiles Holz aus dem Sande des. unteren Ooliths oder aus dem Lias, das er für Steinkohlen nahm, ' D’Urvirze: über die Temperatur des Meerwassers in verschiedenen Tiefen (Bullet. de la Soc. de Geogr. 1833, Avrü, p. 221 > Bovs in Bullet. Soc. geol. 1834, V, 92 — 93). \ = Mm = W. H. Fırrox: Notiz über einige Punkte im Küsten- ‚Durchschnitt bei st, Leonards und Hastings C Geologie. Society, 6. Nov. 1833 > Lond. a. Edinb. Philos. Magaz. 1834, Januar, IV, nro. 19, S. 49—50). Von St. Leonards bis Haslings sind durch neuer- liche Durchschnitte der Kliffs mehrere Gebirgs - Schichten zu Tag ge- kommen. Mehrere Felsschichten erheben sich im O. und W. von Hastings unter schwachen Winkeln aus dem Meere, Sie sind analog jenen im Ha- stings-Sande an der S,-Küste von Wight und grösstentheils bestehend aus konkretionirtem Grit, voll Süsswasser-Konchylien aus den Geschlech- tern Cyclas, Unio undPaludina, — zum Theil auch Pisolith- Sand- stein mit vielen röthlichbraunen Eisenoxyd - Körnern, dergleichen längs der Küste vom Lover’s Seat bis W. von Bopeep gefunden wird. Mit beiden wechsellagern Sandstein - Schichten von verschiedener Farbe und Härte, dann Thon und Walkerde. — Die wohlbekannte Gruppe des White-rock mit ihrer weissen Sandsteinschichte ist bei jenen Arbeiten sehr schön aufgeschlossen worden. In einer untergeordneten Lage ent- hält sie zahlreiche Exemplare von. Endogenites erosa, welche alle in einer Schichte aus Wechsellagern von Sand und Thon horizontal lie- gen und aus zwei Theilen bestehen: aussen aus einer Lignit - Rinde, innen aus einem Stein-Kern, dessen Struktur bereits (Geol. Transact. N.S, IT, 423, und Manterz, Telgate Fossils) beschrieben worden. Die ursprüngliche. Form war wohl zylindrisch; durch starken Druck nahmen dann der Stamm sowohl als die Röhren in ihm eine ovale Form an; die Länge''der Exemplare wechselt von 1‘ bis 9‘, die Dicke des Stein- 'Kernes geht bis 6° und 12°; die Dicke der Kohlen - Rinde ist 1°‘ bis 6 und an beiden Enden reicht sie 2’ bis 3’ über den Kern hinaus ; ihre Oberfläche ist einförmig und glatt, ihre Farbe hellbraun, glänzend, aber nirgends zeigt'sich, eine Spur von Organisation darin, — Eine andere Schichte weiterhin. bei St. Leonard’s. zeigt sich durch geognostische und geologische Charaktere einestheils identisch mit der vorigen, andern- theils mit dem: Grit von Tilgute Forest. | "Eine vorgelegte Karte stellt die Aufeinanderfolge der Glieder die- es oberen Theiles des Hastings-Sandes dar, und es scheint, dass die Ashburnham-Gruppe, die man bisher dem untern Theile desselben ver- slichen, dazu gehöre. Doch ist es schwer , die einzelnen Glieder von- einander zu unterscheiden nach dem Gesteme, wie nach den organischen Resteu, da diese oft durch mehrere Glieder hindurchgeben. Capitäun MupGe hat in einem Torflager der N.W.-Küste Irlands ein kleines Haus aus Eichenholz;, 16‘ unter der Obertläche ge- funden (Athenaeum, 1833, 23. Nov., S. 797). 4t n 1 0 y Mk y . s . e — u Ds Montrosier: über die Bildung der Thäler und die Theo- rie der Gebirgs- Hebungen (Bullet. Soc. geol. France, 1833, III, 215—217). M. erklärt sich überzeugt, dass die Thäler im Allgemeinen durch Regen- und Quell-Wasser ausgewaschen worden seyen; er erkennt inmitten der regelmässigen Ablagerung, die den neptunischen Felsarten zusteht , keineswegs die Zeichen gewaltsamer Hebungen und Zerreis- sungen ; einzelne Fälle von Senkung der Gebirgsschichten mögen im- merhin durch Unterwaschung und andere bekannte Kräfte vorkommen, Weit eher würde man Hebungen bei vulkanischen Bergen erwarten dürfen; aber gerade hier hat man in neuester Zeit die Theorie der Ge- birgs-Hebungen umgestürzt. Doch gibt es Fälle, die für dieselben zu sprechen scheinen, wo nämlich Lavaströme 1 — 2 (Franz,) Meilen weit sich auf langen schmalen Gebirgs - Plateaus in gleicher Richtung, Ord- nung und Symmetrie forterstrecken. — So sind diese einzelnen Fälle der Gebirgs-Hebung doch keineswegs zur Aufstellung eines allgemeinen Systems geeignet. Nach Capit. Smyru sind die kleinen Columbretes - Inseln an der Küste von Valencis vulkanischer Entstehung (Journ. of the geograph. Soc. Lond. I, 59, tb. ı). Die grösste darunter scheint, wie Santorin, nur die Einfassung eines grossen Kraters zu seyn. Der Colibre- Berg daselbst ist zwar mit Grün bedeckt, aber der ganze übrige Theil der Insel ist nur Feldspath-Lava, Obsidian und Schlacke. Südlich von Port Tufino sind kleine Erhöhungen von glasigem Trachyt. Das Insel- chen Malaspina ist vielleicht auch nur der Rest eines. Eruptions- Kra- ters. Der Felsen Ferrer, aus 40 — 50 Toisen Tiefe unter dem Meere hervorragend, ist phonolithisch, und der Boden um: ihn besteht aus Bimsstein und Perlit-Sand, Konchylien-Trümmern u. s. w. A. F. v. Murscmuır: Beitrag zur Geschichte der geologi- schen Theorie von der Hebung der Gebirge in Masse (Baumsartn, Zeitschr. f. Phys. 1833, II, S. 253—260). Schon lange vor Erie De Beaumont hat J. E. v. Fienter (Mineralog. Bemerk, v, d. Karpathen, II, Wien, 1791, S. 187, 194, 420 bis 430) die Annahme für unumgänglich zur Erklärung geologischer Erscheinungen erklärt, ' dass, mit Ausnahme. der Flötz- und geschütteten Gebirge , alle Gebirge aus der Tiefe emporgestiegen seyen, weil die an die gehobenen Gebirge angelehnten Gesteins-Schichten nach beiden Seiten von ihnen wegfielen, und aus der vertikalen allmählich in die söhlige Richtung übergingen, — weil die in ihnen eingescehlossenen Schichten und Flötze, Höhlen, Klüfte und Stockwerke so oft verschoben seyen, — weil neptunische Gesteine oft in enormen Höhen vorkommen, — und weil noch in historischer Zeit Vul-'. kane aus dem Meere hervorstiegen. — u Dabei beruft sich Fıcurer (S. 419) noch auf PırLas „Betrachtungen über die Berge und die Veränderungen der Erdkugel“ in der „Sammlung für Physik und Naturgeschichte“ (I, 131) und auf KessLer’s v. Serene. EISEN „Untersuchungen über die Entstehung der jetzigen Oberfläche unserer Erde“, woselbst mithin wahrscheinlich noch Ber ähnliche Ansiehten aufgestellt worden. } An. Senewick: über einen Übergangskalk-Zug und über Granit-Gänge im Grauwacke-Schiefer von Westmoreland bei Shap Wells und Wastdale Head (Geol. Society, 6. Nov.1833 > Lond. a. Edinb. Philos. Magaz., 1834, Januar, IV, Nro. 19, S. 48— 49), Diese Abhandlung kann einer. früheren, über einen Übergangskalk- Zug von Cumberland durch Luncashire bis Westmoreland zur Ergänzung dienen, worin S. angegeben hatte, dass dieser Zug durch den Shap- Granit abgeschnitten werde und nördlich von ihm nicht wieder erscheine, Letzten Sommer jedoch fand er ihn bei Shap Wells wieder auf, wo er fast in seiner alten Richtung fortsetzt und dann mit den Schie- fer-Gesteinen ungleichförmig unter die Terrasse des Old red Sandstone und Bergkalkes einsinkt. Aus diesen Schichten kommt in naher Ver- bindung mit einer hervorgeschobenen Porphyr - Masse eine Mineral- Quelle zum Vorschein. In derselben Gegend erscheinen einige Granit-Gänge, welche, von der Zentral- Masse des Granites bei dem Landgute Wast dale Head entspringend, in den Grauwacke - Schiefer eindringen. Wo letzterer mit dem Granite in Berührung kommt, nimmt er den Charakter des Killas von Cornwall an, und zwar auf ziemlich grosse Erstreckung einwärts ins Gesteins , so dass sich die Umwandelung nur allmählich verliert, und der Schiefer , im Verhältniss als er seiner ursprünglichen Natur _ näher kommt, wieder die gewohnten organischen Reste zeigt: was Alles auf das Spasere Hervorkommen des Granites nach der Bildung des eu fers hindeutet. J. Levarnoss: über die unterirdischeTemperatur der Stein- salz-Grube von Dieuze (Bull. geol, de France 1833, III, 261). Das Gruben - Mundloch ist 912m über dem Meere, Die mittle Jahres- - Temperatur von Dieuze ist 10%1. Die Temperatur der Grube: in 107m Tiefe ist beharrlich 130%1. Thermometer an andern Orten in derselben aufgehängt, waren sehr vielen Änderungen ihrer Höhe ausgesetzt, .da der Wetterwechsel sehr lebhaft ist, so dass dieselben in der Tiefe, der zu Tag herrschenden Temperatur entsprechend stiegen, und sanken. ; f | d ni 2 / — ME — Js CuanninG- Prarcr'; über die Oolith-Formation und deren Einschlüsse im Bruche von: Bearfield bei Bradford in Wilts. (Lond. geolog. Societ. 1833, 29. Mai > Lond. a. Edinb. philos. Magaz, 1833, Novemb.; III. Nro.17, p. 369—370). Der Bruch befindet sich auf der Höhe eines Berges: in.N.W. der Stadt Bradford, und zeigt von oben nach unten A. Thon . 2»... ..10°\ Die gesammelten Versteinerungen B. Muschel-Trümmer . 4° |stammen vorzüglich aus den Schieh- '&, Firestone . x»... ı5/ften B und E. ‚In B sind enthalten: BIRHE EN; 804 zahlreiche. Aviculae, viele Arten A BEE: a Urs ; Terebratulaund Ostrea, Koral- E. Gelber Thon . .„ . 1 len, Asterien, Echiniden, Wir- F. Weicher Freestone . 12’1bel und Zähne von Fischen, Cru- G. Harter au. . Jstaceen, Pentacrinus vulga- c ©, . " v “Great Oolit. Yis, Eugeniacrinites pyriformis Goupr., Apiocrinites globo- sus, A. intermedius, A. elongatus. Sobald durch die Wellenbie- gung der Schichte C die darauf liegende B um 3° gehoben wird, fehlen die Konehylien-Versteinerungen darin. Die Apiocriniten- Stämme hegen immer horizontal, abgedrückt, wie es scheint, durch die darauf erfolgten 'Thon-Niederschläge, da sie von den Wurzeln gewöhnlich getrennt, und die Enden diesen zugekehrt sind, — E enthält Terebrateln, Au- stern, Echiniden, Gaumenzähne, kleineKorallen und wieder häufig jene 3Apioceriniten-Arten; doch A. elongatus ist in beiden Schich- ten am seltensten. Der generische Charakter von Apiocrinites wird ge- nauer festgesetzt und die 3 Arten bezeichnet. Der Abhandlung lagen Zeichnungen und Exemplare von Versteinerungen zur Erläuterung bei. mn dm nn nn nn Sınvertop: Skizze der Tertiär-Formation in der Provinz Granada. Schluss (James. Edinb. n. philos. Journ. 1833 — 34; X EM 45—56, Tf. I. — Vgl. Jalırb. 1833, S. 236). .E. Cuabo we bis La Carbonera. . Folgt: man ‚jenem Zuge vul- kanischer Felsarten von seinem S.- Ende bei C’abo de Gata..an nach N.N.O, bis einige Engl. Meil. vor Carbonera, wo er aufhört, so er- scheinen tertiäre Gebilde zuerst zu Roalguilar, wo sie eine kurze aber beträchtliche Anhöhe und einige kleinere Hügel wit dieken Horizontal- Schichten quarzigen Quadersteins (Freestone) und einem weisslich- gelben Thongesteine mit Gängen von Eisen- und Kupfer-Kies in der Mitte von Trachyt-Bergen zusammensetzen. Seifenstein, statt der Seife in Gebrauch, Blut-Jaspis, Quarz, Chalzedon, Achat und Amethyst werden in der Nähe gefunden. Von da kann man die Tertiär-Formation 20 M, weit, die ersten 4 M. bis zum Haven San Pedro nur ohne Regel, von da bis Za Carbonera aber fast ohne Unterbrechung und in einer Breite bis zu5 M, verfolgen. Sie besteht aus sandigem Mergel, thonigem Lehm, kalkigem und quarzigem Quaderstein, lose gebundenem Sand- stein und Korallen Kalkstein, welcher letztere, auch viele Trümmer von u RE Ostreaund Peeten enthaltend, bei San Pedro in einer mächtigen horizon- talen Schichtenfolge einen hohen und über 4 Quadratmeilen ausgedehn- ten Tafelberg bildet, der den vulkanischen Höhenzug in seiner Er- streckung nach Carbonera abschneidet oder bedeckt, so nämlich, dass er auf vulkanischem Tuffe noch über den Trachyt-Felsen ruhet, wie man an einigen Einschnitten deutlich erkennt. “ Verlässt man nordwärts diesen Berg, ia Mesa (Tafel) de San Pedro genanut, so gelangt man bis La Carbonera in tertiäre Niederungen mit Trachyt-Gebilden, auch bei der Mesa de Roldan mit losgerissenen Massen von Halbopal, Kieselsilikat und Korallensandstein. Auf diesem Wege 2—3 Meil. weiter voranschrei- tend, trifft man an demselben horizontale Wechsellagerungen von Koral- lensand, Korallen-Quaderstein, losem quarzigem Sandstein , mit Resten von Balanus, Echinus, Clypeaster, Ostrea, und insbesondere Pecten. Eine Meile vor dem Orte liegt in einem Thälchen eine Perl- stein-Masse mit vielen eingeschlossenen Kugeln von dunkel Bouteillen- grünem Obsidian; am oberen Theile der Thalseiten aber erscheinen die tertiären Bildungen wieder. Die zwei Tafelberge la Mesa de San Pedro und la Mesa 3 Rol- dan scheinen Überreste eines weit zusammenhängenden Tafellandes längs der Küste zu seyn. Unter den von da bis Carbonera gesammel- ten Fossil-Resten hat Desuayes: Pecten benedictus, P. striatus, P. Jacabaeus, P.n.sp., und ?Clypeaster alatus, — Sowersgy Echi- nus, Clypeaster alatus, Balanus ?eylindricus, Ostrea und Pecten nn. spp. erkannt. \ F. La Carbonera liegt 100 Yards vom Gestade anf tertiärem Bo- den, welcher über vulkanische Unterlagen noch 3 Meil, über diesen Ort hinausreicht und dann in N.O. von einem Bergrücken aus Glimmer- schiefer mit Andalusit-Krystallen aufhört, welcher von der Sierra Ne- vada queer nach der Küste herabzieht und die Sierra de Cabrera heisst. Zwei Meilen einwärts von Carbonera sieht man in einer Vertiefung vulkanische Gesteine zu Tage gehen: aschfarbene Trachyt - Massen mit kleinen Krystallen schwarzer vulkanischer Hornblende, von rothem san- digem Lehm überdeckt. Höher hinauf gehen kalkiger Sandstein mit vielen Pecten-Trümmern, und dickschichtiger Korallen - Kalk voll Au- stern in horizontalen Bänken aus, G. Carbonera bis Vera, 5 Stunden. Nach Überschreitung der Sierra de Cabrera bleibt man noch fortwährend auf einer schmalen Niederung zwischen dem Urgebirge und dem Meere , wo alluviale und tertiäre Gebirgsschichten schon bezeichneter Art und mit den schon ge- nannten Versteinerungen den Boden an vielen Stellen bilden, durch Pechstein u. a. pyrogene Felsarten öfters steil aufgerichtet werden, und in mehrere Queerthäler jener Ketie eindringen. Ein erdiger weisser Mer- gelstein verwandelt sich in abwechselnd braun und lavendelblau gebän- derten, Porzellan-artig dichten Kalkstein , wo er den Pechstein berührt, Auch stecken Stücke weissen Mergelsteines und bis Hühnerei - grosse Kugeln, innen auskrystallisirt, in dem Pechsteiue, welcher ungeschichtet, a U en? TE ne Da m ee - 17: — schwarz , sehr zerborsten ist und einen splittrigen bis muscheligen Bruch hat. Nach dieser Pechstein - Gruppe kommt 10 Meil. von Vera, halbwegs Pulpi, noch eine Gruppe konischer Trachyt-Hügel am W.S.W.- Fusse des Glimmerschiefer - Gebirges vor. Dieser Trachyt ist hellasch- grau, hart, halb glasartig, und enthält Krystalle vulkanischer Hornblende, an die von Cabo de Gata erinnernd. Alt Vera, auf einem Hügel 4 Meile von dem jetzigen Orte dieses Namens stehend, war am 9. Nov. 1518 durch ein Erdbeben gänzlich zerstört worden. H. Von Aguilas bis Cartagena gehört das Land schon zur Provinz Murcia. Kleine Flecken von Tertiär - Gebilden mit den schon erwähn- ten Fossil-Resten, so wie Andeutungen vulkanischer Thätigkeit kommen auch hier vor. Bei Cartagena gewinnen jene eine rar Ausdehnung ausser dem Bereiche der Küstenlinje. N III. Petrefaktenkunde. 2. ai K. v.Sternngerc: über die Böhmischen Trilebiten, mit Beziehung auf die Arbeiten von Bork und ZeEnker darüber (Verhdl. d. Gesellsch, d, vaterl. Mus. in Böhmen, in der 11. allgem. Versamml. am 10. April 1833, Prag 1833, S. 17—18 und insbes. S. 45--55). Die Böhmischen Trilo- biten baben sich bisher allein in den Übergangs- Gebirgen des südli- - chen Theiles des Berauner Kreises, links von der Strasse von Prag nach Pilsen gefunden. Sie beginnen mit dem Übergangs-Kalkstein am Branik, gehen mit ihm vom linken auf das rechte Ufer der Beraun, stets in ziemlich gerader Richtung von O. nach W., bis in die Parallele von Zebrak nach Praskoles, wo die Kalk-Formation durch Mandelstein und Grauwacke unterbrochen wird. Ganz in derselben Richtung von O. nach W. finden sie sich wieder in grosser Menge an beiden Ufern der Litawka beiGinec, und einzeln bis gegen Strassic. In jener blässer gefärbten Grauwacke an der rechten, nördlichen Seite der Strasse, welche die Steinkohle im Pilsener und Berauner Kreise begleitet, ist noch kein Trilobit gefunden worden. Die Trilobiten des Grauwacken - Schiefers sind nicht von Schaalthieren begleitet; die Kopfschilde kommen, ausser von Trilobites Hoffii, gewöhnlich vom Rumpfe getrennt vor und zeigen mehr Verschiedenheiten als die Rumpfe unter sich. Im Allge- meinen jedoch scheint diese Formation durch ruhigen Niederschlag ent-- standen zu seyn. Nicht eine einzige Art mit facettirten Augen ist unter diesen Trilobiten gefunden worden [weil ihnen in Grauw. nach Acassız’s Mittheilung die oberste Schichte ihrer Kruste zu fehlen pflegt. Br.]. — Die Trilobiten der Kalk - Formation dagegen werden mehr oder weniger von Schaalthier-Resten begleitet ; sie bilden bei Karlshütten eine Brec- Jahrgang 1835. 47 723 — cie, welche aus unzähligen Trümmern von Krusten- und Schaal-Thieren in unruhigem Wasser gebildet und zusammengeschwemmt worden ist. Hier finden sich die meisten Arten mit grossen facettirten Augen. Wie “eine besondere Lebensweise, so mögen sie auch eine abweichende Or- ganisation besessen haben. — Von StTErRNBERG hat die Böhmischen T ri- lobiten zuerst in den Verhandlungen vom Jahr 1825 beschrieben; das Kalk-Konglomerat von Karlshütten wurde aber erst i. J. 1829 geöffnet, daselbst mehrere neue Arten entdeckt und aufbewahrt, über die er aber erst nach Gewinnung noch vollständigerer Exemplare seine Beobaclı- tungen mittheilen wollte. So ist es gekommen, dass Bork *) und spä- ter, ohne von diesem zu wissen, ZENEER mehrere dieser Arten bereits beschrieben und mit doppelten Namen belegt haben. 1) Olenus longicaudatus Zenker’s ist Boer’s Trilobites Tes- sini aus Böhmen; jedoch bemerkt er, dass er vom Schwedischen T. Tessini Waurene. abweiche dadurch , dass der 2te (nicht 3te, wie ZEnKer angibt) Seitendorn etwas länger als die übrigen, und dass nur 20 Rückenglieder und Seitendorne vorhanden seyen, wesshalb er ihn später, zufolge einer mit Bleistift der Abbildung (Fig. 10) beigefügten Notiz als neue Art, Tr. Bohemicus bezeichnet. Fig. 11 ist eine Ko- pie der früheren Sterngere’schen Abbildung (Tb. I, Fig. 4 b). Des von Rızovmowsky (in den Annal..d. scienc. nat, 1826, Juni; . VIII, Fig. 11) abgebildeten Bruchstückes erwähnt er wegen der sonderbaren Verlängerung des Schwanzes. Boexr’s Abbildung (Fig. 10) mit der der . Schwedischen Art bei Darman (Taf. VI, Fig. 3) verglichen, lässt in der That einen Unterschied in der Stärke der beiden Hörner des Kopf- schildes und in deren Anheftung an die Seitentheile, in der Zahl der Rückenglieder, in der Länge der untersten Dornen, mithin die Verschie- denheit der beiden Arten sogleich erkennen. Doch ist die (verkehrt) birnförmige Gestalt der Stirne bei guten Exemplaren weniger ausge- zeichnet, als bei einigen nachfolgenden Arten. — Aber die Figuren C und D auf Zenker’s fünfter Tafel mit gestreiftem , ze. dickem Horne dürften schwerlich dieser Art angehören, 2) Trilobites minor Berk, Fig. 12, ebenfalls von Ginee, mit noch nicht bekanntem Kopfschild und Hörnern , schmälerem, höherem, birnförmigem Stirntheile, längsgestreckiem Körper, erhöhtem Mittellap- pen, und nur 18 Rücken-Gliedern. STERNBERG führt zwei ganze Exem- plare, doch ohne Kopfschild und Hörner an, die im Prager Kabinete sind und einen nur wenig verlängerten zweiten Seitendorn besitzen. Vielleicht gehört nach Bork dazu Razoumowsky’s boucker d’une nou- welle espece de Paradoxide von Moskau (l. c.'193, 203, tb.'28, fig. 10). Mit dieser Form vereinigte Borr später, zufolge seiner handschriftli- chen Note auf der Kupfertafel, zwei grössere etwas verschiedene Köpfe *) Bork Notitser til Laeren om Trilobiterne. — Ob als besonderes Buch — oder in einer Zeitschrift gedruckt ? und wann? D.R, ld rn El a An “RI Rd ohne Schild aus der Berliner Sammlung als var. major, und gibt beiden Formen den gemeinsamen spezifischen Namen Tr. spinosus, 3) Trilobites gracilis Bork, Fig. 15, ist von STERNBERG nach einem unvollkommenen Exemplar i. J. 1825 auf Taf. I, Fig. 4 c als junger T. Tessini, und von ZEnkEr p. 41, bei T, U, V ebenfalls un- vollkommen als Olenus pyramidalis abgebildet worden, Er hat die grössere Breite des Tr. Tessini und die 18 Glieder der Tr, spino- . sus. Der Stirntheil ist vorn breit, fast halbkugelförmig,, die vom Kopfschilde und dem 2ten Gliede ausgehenden Hörner sind bedeutend lang, die rückwärts gerichteten Seitendorne des hintersten Gliedes nur doppelt (nicht 3fach) so lang, als der kurze Schwanzschild; der ganze Bau ist sehr zart. Von Ginec. Im Böhmischen Museum befinden sich unter vielen Exemplaren nur 2 vollkommene. Olenus latus Zenker ist wohl nur ein breitgedrücktes Exemplar des vorigen, zufällig mit Einem aufgebogenen Horne., Trilobites Sulzeri auctt. schliesst zwei Arten ein. 4) Der einen von Ginec und Beraun, ausgezeichnet durch die hohe Leiste, auf welcher ein Augenpunkt erscheint, durch 16 Glieder und -Flossenpaare und durch deutliche Artikulation der Flossen an ihrem Mittelkörper,, lässt Boex (Abbild. Fig. 20 und 21) den obigen Namen und gibt Zenker die Benennung Conocephalus costatus (p. 49 Taf. V, Fig. 6, H, I, K). 5) Die andere (v. STERNE. p. 82,. tb. I, fig. 3) hat Bor Fig. 26 abgebildet und T. Zippei genannt. An Rumpf und Schwanzschild. gehen die Rippen der Seiten nicht von der nur 12gliederigen Spindel aus, sondern beginnen erst näher amRand sich voneinander zu trennen, sind sehr hoch und steil abgesetzt; die Kruste ist scharf rauh. Gegend von Strassic, Zbirower Herrschaft. 6) Trilobites Hoffii v. SchLorH., v. Sterne. (tb. 11, fig. 4), Bork (Fig. 14, 17, 19) ist Elleipsocephalus ambiguus Zenker. Nach Boerk gehören zum Mitteltheile des Kopfschildes, der dem der 3 ersten obigen Arten sehr ähnlich ist, eben solche Seitentheile, wie bei diesen vorkommen, und so restaurirt er den ersteren (Fig. 19). Von Zen- xer’s Otarium diffractum finden sich stets nur durchs Wasser zu- sammen getriebene Trümmer beisammen; — von dieser Art aber stets viele wohlerhaltene Exemplare. 7) Otarion diffractum Zenk. gehört zu den Entdeckungen von 1829, ist daher von Srterseere und Borx früher nicht beschrieben, von Zesker aber sehr willkürlich aus Trümmern zusammengesetzt worden. 8) Trilobites Sternbergii Bork (Fig. 25, — Paradoxides v. Sterne, I. c. 1825, tb. 1, Fig. 5 und 1833, tb. II, Fig. 3, a Kopf und b der zugehörige Schwanz ?) ist jetzt in 4 Exemplaren aus. der Breccie von Karlshütten und in 2 grossen Exemplaren vom Branik am rechten Ufer der Moldau, im Böhm. Museum vorhanden, und scheint BoEr’n mit einer bei Eger vorkommenden Art der Typus eines neuen Genus im Broncssagr’schen Sinne zu werden, AT“ ei Me He 9) Trilobites ungula v. Sterne, |, c. 1833, tb. IL, Fig. 1 ein Kopfschild bei ZEnker tb. IV, Fig. M b) ist eine neue Art. Der Kopf- schild ist flach, breit, hufeisenförmig, umgibt 2 des ganzen Thieres, läuft an beiden Enden spitz zu, lässt zwischen sich und der Stirne noch eine. halbrundgebogene etwas erhabene Leiste, worauf gleichsam der Kopf ruht, und welche senkrecht auf den Mitteltheil gestreift ist. Stirne oblong, stumpf. Mittellappen des Rumpfes schmal; Seitendornen ganz parallel; Glieder wenigstens 20. Schwanz kurz? Wangen undeutlich . mit einem Augenpunkte. Einige unvollkommene Exemplare und Trüu 3 mer aus den Konglomeraten. 2 10) Trilobites ornatusn. sp. v. STERNE. (l. c. 1833, tb. II, Fig. 2, a, b), ein getirenntes Kopfschild, welches vorn nur wenig aus- gebogen ist, seitlich an den Wangen.herab ganz gerade bis zum erha- benen Queerstreifen läuft, welcher es vom Rumpfe trennt, Es ist mit reihenweise stehenden, mit einem Rand parallel laufenden erhöhten Punk- ten und Streifen geziert. Stirne ganz schmal, 4 Linien hoch aufge- richtet, zu beiden Seiten steil abfallend, vorn ein wenig zugerundet, Wangen krummlinig dreieckig, 1’ hoch, glatt oder sehr zart punktirt. In mit Schwefelkies durchzogenem Gesteine zwischen Zebrak und Prase koles (hiezu wahrscheinlich auch die Bruchstücke bei Fig. L, M, O bei ZENKER). 11) Zu Trilobites gibbosus Zen«. (Fig, 3. 4, & 6) schüren wohl auch die Bruchstücke von Fig. O, woraus ZEnker den Kopfschild eines Otarion zusammengeseizt hat. Fr. Av, Römer: die Versteinerungen des norddeutschen Oolithen-Gebirges, mit 12 lithogr. Tafeln (Hannover 1835, gr. 4°). Erste Abtheilung (enthaltend Titel, Vorrede und Text, S. 1—74, mit sämmtlichen Tafeln). Wieder eine recht verdienstliche Erscheinung, welche bestimmt ist, nicht allein sämmiliche in dem Oolithen-Gebirge an, und besonders auf der rechten Seite, der Weser vorkommende Versteinerungen aufzuzählen, zu beschreiben, das Neue darunter so wie die in Deutschen Werken noch nicht gut dargestellten Arten abzubilden, die einzelnen Formations- Glieder vergleichungsweise zu anderen Gegenden nach ihnen festzu- stellen und ein mächtiges, ausgedehntes , bisher manchfaltig verkann- tes Gebilde zu erläutern, — sondern auch durch Charakterisirung der Klassen, Ordnungen und Geschlechter, zu welchen sie gehören und in welche sie eingetragen werden, dem im Gebiete dieser Bildungen wei- lenden und noch minder vorbereiteten Petrefakten-Freunde ein Mittel zu deren gründlichem Anfangs - Studium in die Hand zu geben, — und weiches, wie man gestehen muss, vortreffllich gelungen ist. Die Tafeln enthalten die Abbildung von 250 neuen und von einigen bis jetzt nur unvolikommen dargestellten Arten. - e . - BREUER x a er en 2 ampügen Sn aan SE 1 Zi aan Dun Ban a A m nn una nn ann. Zr mn en tl en Fl nd un nn > 2 2 ee Br De v J G \ 2 ER a Jene Gegenden bieten folgende: sietianen dar, deren fossile Ein- schlüsse beschrieben werden sollen. 13. Wälderthon. II, Wälderthon-Gebilde. 12. Hastings - Sandstein. 11. Asburnham-Schichte, 10. Hilsthon, 9. (Kimmeridge-Thon und) Portlandkalk. oberer (u, Astar- il. Jura-Gebilde. 8. Coralrag \ tenkalk). Wahrer, unterer, 7. Oxfordthon. 6. Walker-Erde, 5, Dogger (untrer Oolith). 4 . (Oberer Liasmergel und) Posidonien-Schiefer, 1. Liaa-Gebilde. 3. Belemniten - Schichte, 9. Liaskalk. 1. Untrer Liassandstein. Die auf den bis jetzt erschienenen 74 Seiten des Textes abgehan- delten Versteinerungen sind folgende, wobei wir die neuen an durch gesperrte Schrift auszeichnen. A Zoophyten a. Polyparien. I, Achilleum: 1 tuberosum, 2 cancellatım. IH. Cellepora: 1 orbiculata. II; Lithodendron: 1 nanum, 2 sociale, 3 trichotomum. IV„Anthophyllum: 1 sessile, 2 excavatum, 3 conicum [ist ein Anfang zu irgend einem Lithodendron?]. V, Meandrina: 1 astroides. YIL Anomophyllum Röm.: stirps calcarea affica massam expla- natam orbicularem constituens. Superna superficies plana, irregulariter granuloso -lineata, hinc inde substellifera, e la- mellis granulosis subparallelis trabeculis inter se junctis effor- mata. A. Münsteri [dürfte nur ein unvollkommen ausgebil- deter oder wieder verwitterter Asträen-Stock seyn]. VII. Astrea: 1 helianthoides, 2 agarieites [??], 3 confluens, 4 va- rıans, 5 sexradiata, 6 (Madrepora) limbata, b. Radiarien. VII. Cidarites: 1 crenularıs, 2Hoffmanni, 3 hemisphaericus, 4 mamillanus, 5 subangularıs; — dann Stacheln von 6 muricatus?, 7 punctatus?, 8 spinulosus? [ist C. no- bilis Münst.], 9 elongatus? [ist C. Blumenbachii]. IX. Echinus: 1 lineatus, X. Nucleolites: 1 planatus [vertritt hier den N. scutatus)]. XI. Eugeniacrinites: 1 Hadsmanni. XII. Pentacrinites: 1 subangularis, 2 basaltiformis, 3 seriptus, 4 subsulcatus, 5 scalaris, 6 annulatus (Stellvertreter des cingulatus), XIHN. Apiocrinites: 1 incrassatus, 2 mespiliformis. XIV. Rhodoecrinites: 1 echinatus. XV. Asterias: 1 arenicola. _ B. Mollusken a. Annulaten [gehören doch wohl wicht zu den Mollusken !]. ii he 1 volubilis, 2 gordialis, 3 convoluta, 4 flaceida, 5 coacervata, 6 capillaris, 7 flagellum, 8 stricta, 9 filaria, 10 serpentina, 11 subcingulata, 12 limax, 13 grandis, 14 quinquangularis, 15 similis, 16 tricarinata, 17 quadrila- tera. Die neuen Arten sind nicht abgebildet. b. Brachiopoda. I. Terebratula (Pugnaceae): 1 varians, 2 tetra&dra, 3 triplicata, 4 variabilis, 5 rimosa, 6 furcillata, 7 rostriformis; — (Conein- neae) 8 coneinna, 9 inconstans, 10 plicatella, 11 pinguis [mag zu T, conceinna gehören], 12 pulla, 13 subserrata, 14 Buchii, 15 parvirostris, 16 trilobata, 17 lacunosa, 18 rostrata, 19 lentifor.mis, 20 flabellulaeformis, 21 sub- decussata Münst.: — (Dichotomae) 22 spinosa, 23 oblonga, 24 orbieularis; — (Loricatae); — (Cinctae) 25 numismalis, 26 vicinalis, 27 hastata, 28 triquetra, 29 digona, 30 sublage- nalis, 31 longa, 32 subovoides M., 33 subovalis [ist wohl nur T. ornithocephaia], 34 ventroplana; — (Ju- gatae) 35 ornithocephala, 36 orbiculata, 37 tetragona; — (Carinatae) 38 biplicata, 39 perovalis, 40 globata, 41 impressa, 42 resupinata. IL. Delthyris: 1 Walcottii, 2 verrucosa, 3 granulosa. ec. Conchifera, | IV. Ostrea: 1 rugosa, 2 pulligera, 3 Marshii, 4 solitaria, 5 spi- nosa, 6 costata, 7 explanata, 8 falciformis, 9 scapha, 10 con- centrica, 11 menoides, 12 excavata, 13 lingua, 14 se- micircularis, 15 exogyroides, 16 sandalina, 17 or- biculoides. | V. Gryphaea: 1 arcuata, 2 cymbium, 3 suilla, 4 controversa, .. 5 dilatata [beide letztere gehören wobl mit Gr. gigantea Sow. zusammen ?]. ’ VI. Exogyra: 1virgula [ein Lamarcr’scher Name hat die Priorität], 2 spiralis, 3 reniformis, 4 denticulata, 5 pulchella, 6 carinata. VII. Placuna: 1 decussata, 2 er [sind gewiss keine Pla- cunen, sondern mögen von Cirripediern stammen]. - 73 — VIII Pecten: 1 aequivalis, 2 velatus, 3 textorius, 4 acuticosta [ob Lamarcr’s?], 5 articulatus, 6 varians, 7 fibrosus, 8 octo- costatus, 9 strictus, 10 subcomatus, 11 sublaevis, 12 obseurus, 13 annulatus, 14 lamellosus, 15 substriatus, 16 lens, 17 comatus, 18 vitreus. ix Monotis: 1 decussata, 2 substriata, 3 subcostata [sind Halobien). X. Plicatula: 1 jurensis, 2 nodulosa, Manche neue Terebratula-, Ostrea- auch Pecten-Arten dürf- ten nur junge von andern seyn. Die Figuren sind schön von geübter Hand gezeichnet, aber leider grau und verwaschen gedruckt. Der Rest des Textes soll in zwei Lieferungen nachfolgen. BR. Harıan: über einen fossilen Fucus (Journ. Acad. Philad. 1831, April > Sırıım. Amer. Journ. of Scienc., 1831, July; XX, 415). Ein Fucus von vorzüglicher Schönheit wurde in kompaktem Sandstein unter der Kohlen- Formation auf einem der östlichen Höhen- züge der Alleghany’s, 150 Meil. von Philadelphia, 10 Meil. östlich vou Lewistown, in der Mifflin-Grafschaft gefunden. Eine 24’ lange und !' breite Fläche ist ganz mit dieser Pflanze in 3—4 übereinander befindli- chen Lagen überzogen. Dieser Fucus hat Ähnlichkeit mit den Fingern einer Hand, die sich von der Mittelhand aus verbreiten. Es ist dieses erst das zweite Exemplar von in Nord - Amerika fossil gefundenem Fucus, G. Linpsrege: chemische Untersuchung eines fossilen Hai- fisch-Zahnes (Scuweıcc. Jahrb. d. Chem. Phys. 1829, H. 4, S. 455 —467). An der Wilhelmshöhe bei Cassel, zumal am S.O.- Abhange des Ha- bichtswaldes, findet sich ein loser, gelber, mit Chlorit und Lehm stark durchmengter Sand, welcher Haifischzähne, Austern, Dentalien, Fungites Guettardi, besonders aber Peetunculus pulvinatus enthält, und als dem Pariser Grobkalke entsprechend angeschen wird. Die Zähne sind sehr häufig, doch hat man nur einmal solche am Kiefer sitzend [?] gefunden. Einige Zähne sind 2° lang, unten 1° breit und am Rande gezähnelt. Andere sind viel kleiner, ganzrandig , einer Vo- gelzunge ähnlich; zuweilen haben sie Nebenzähnchen an der Basis; noch andere sind zylindrisch und stumpf, oder konisch und an der Basis geringelt, welches nach Hrn. Euresgere Gaumenzähne seyn sollen. Einer dieser Zähne, 13 Gran schwer, wurde mit seinem Schmelze una- Iysirt und ergab in hundert Theilen : — 134 —: Phosphors, Kalk . . ......340 i _ „Bittererde,, ;- Jene 058 Kohlens Kalk... ..:. :..0. 11. W425 ma abkererde,. oe @yYyeiBERSplT Verlust durch Glühen . . . 14,0 [Also kein Kiesel ? — kein Fluor ?] Woher dieses Übergewicht des Kohlensaures Kalkes? War er dem Zahne schon Anfangs eigenthümlich? Kam er durch Übergang in den fossilen Zustand hinzu ? i Andere Analysen fossiler Zähne stehen schon a.a. 0. 1828, I; 141 — 164. J. Steınınser: Bemerkungen über die Versteinerungen, welche in dem Übergankskalk-Gebirge der Eifel gefunden werden, aus der Deutschen Abhandlung (Trier 1831) übersetzt von Domwanno (Mem. Soc. geol. Fr. 1834, I, ır, 331—371, pl. xx—xxınn). Dieser Aufsatz ist eine blosse Übersetzung der Gelegenheits - Schrift des Verf’s., die wir ihrer Zeit (im Jahrb. 1833, S. 109—111) angezeigt haben; welcher jedoch die bereits fertig gewesenen, dort unterdrückten Abbildnuken desselben Verf’s. beigefügt worden sind. Sie enthalten fol- gende Gegenstände. " - Taf. XX. 1 Sertularia antiqua Sr.; 2 Tubulipora arcuata e.; 3 Flustra radiata ej.; 4 Alveolites spongites ej.; 5 A. reticulatus ej.; 6 Limaria clathrata ej.; 7 Re- tepora prisca ej.; SR. pertusa ej.; 9 Alecto ser- pens ej.; 10 Monticularia areolata &,.; 11 Alcyo- nium echinatum. Taf. XXI: 1 Halocrinites Schlotheimii ej.; Bohne ch ej.; 2 Ech. Humboldtiiej.; 4 CalymeneBrongniartii e. [gehört zu C. macrophthalma]: 5 C. Tristani ei; 6 Proetus Cuvieri &j.; 7 Olenus punetatus ej.; 8 Asaphus mucronati affinis; 9A. laticaudae afinis; 10 Asaphus? Taf, XXII: 1 Spirorbis maximus @j.; 2 Sphaerulites flabella- ris; 3 Bellerophon? 4 B. cornu-arietis Sow.; 5 Or- thoceratites ventricosus ej.; 6 O. arcuatuse) Taf. XXIII: 1 Orthoceratites nautiloides ej.; 2 O. calyeula- risej.; 3Hortolus convolvansej.; 4 Trochus Bouei [nicht beschrieben, aus der Eifel]; 5 Goniatites elegans; 6 Ammonites numismalis ej. [ebenfalls nicht beschrie- ben, aus dem Schieferthon der Steinkohlen von Saarbrücken]. Die Lithographien sind schöner ausgeführt, als die RerbnUngEN richtig entworfen sind. | ud K u J. Rurzer: Delineations of the North Western Division _of the County of Sommerset and of its antediluvian Bone Caverns (London 1829, 8° — Fer, bull. sc. nat. 1830, XIX, 211 — 212). Der Kaik von Mendip, südlich von Hutton, ist reich an Ocker, Zink und Blende, deren Gewinnung zur Entdeckung einer Knochen - Ablagerung geführt hat. Auf den Bergen von Hutton sind Elephanten-Knochen gelun- den worden (Wırzıams). Auch um Upkili, Hutton, Banwell und Bur- rington kommen Höhlen vor (Wızrrams). In jener von Hutton lassen die sehr geneigten Schichten auf einen Statt gefundenen Einsturz schliessen. Die Vertiefungen sind mit Ocker ausgefüllt, und enthalten dazwischen Knochen von Elephanten (mindestens 3 Individuen), von Tigern (2 Arten), von Hyänen, Ebern, Wölfen (mehrere -Arten), von Pferden, Hasen, Kaninchen, Füchsen, Ratten, Mäusen, Vögeln (Pelikanen), keine von Ochsen. Zu Barwell fehlen die Pferde-Knochen. Micarzin: über fossile Clausilien und Limneen im Süss- wasserkalk von Provins (Mem, d. !. Soc. d’agric. du dept. de V’Aube 1832, nro. 44, p. 201 > Bull. Soc. geol. Franc. 1834, V, 460). Von jedem der 2 genaunten Genera kommt eine neue Art in dem ge- nannten Kalke mit Palaeotherien- Knochen vor, Limnea Naudoti ist 0,08n—0,09m lang, unten 0,035m dick, folglich grösser als alle lebende Arten. Die neue Clausilia heisst C. campanica. Die Abbildung davon ist beigefügt. x Isaak Hays: Beschreibung der Unterkiefer-Knochen von Mastodonten, im Kabinete der Amerik. philos. Gesellschaft. zu Philadelphia, mit Bemerkungen über Tetracauledon Gopm. (Trans-' act. of the Amer. phil. Soc. 1835, N.S. IV... <{ Bov£, im Bull. geol- de France 1834, V, 448). Tetracaulodon ist keineswegs das Junge von Mastodon giganteum, wie sich auf das Bestimmteste durch die. Vergleichung von Mastodon- und Tetracaulodon-Kiefern in allen Alters-Abstufungen ergibt. Die Kinnladen des ersten Genus geben so- gar Veranlassung zur Unterscheidung zweier Species, T. Collinsii und T. Godmani, Von Mastodon aber unterscheidet der Verf. 9 Arten: 1) M. gi- ganteum (Vereint. Staaten); 2) M. angustidens (Europa, Süd- Amerika); 3) M. Cordillerarum Cvv, (Chili); 4) M. Humboldtii Cuv. (Chili); 5) M. parvum (Europa); 6) M. tapiroides (Orleans); 7) M. Arvernensis (Auvergne); 8) M. latidens (Ava); 9) M. ele- phantoides (Ava). “ en BentranD - Gestin zeigte einen Megalosaurus-Wirbel bei der Societe geologique de France (deren Bullet. 1833, III, 281) vor, wel- chen er 1831 über 30° tief im mittlen Oolithe des Kanals von Belle- Croiz bei La Rochelle gefunden hatte. Einige Skelette des fossilen Elenn sind zu Killaloe in Irland se funden ernen (Lovup. Mug, of nat. hist. VI, 463). J. Corper hat unter den fossilen Knochen von Ava in Indo- stan solche von Mastodon latidens, von Rhinoceros, von Eryx und Trionyx erkannt (Gleanings in Sciences; Calcutta, 8&°, 1831, Nro. 30 > Bullet. geol. de France, 1833, III, p. cxxxvır). Georrroy Sr. Hıraire: Ergänzungs-Note zu den Betrach- tungen über die neuerlich im Becken der Auvergne beobach- teten fossilen Knochen (P’Instit. 1833, 7. Dec. 253 — 255). Die vor- weltliche und die jetzige Zoologie [?— Fauna] folgen ohne Lücke und Unterbrechung aufeinander: sie gehen in einander über. „Die Zeit ist gekommen, die widersprechenden Ansichten der 2 grössten Naturforscher unseres Jahrhunderts, Lamarer’s und Cuvırr’s, zu prüfen“. CuvıEr nahm eine Stabilität der Formen an, und läugnete die Übergänge der jetzt untergegangenen Rassen in die bestehenden ; Burron setzte fest, dass die Natur zwar immer dieselbe bleibe, dass sie jedoch neue Ver- bindungen, Änderungen in der Materie und Form fortwährend hervor- bringe, und in so ferne jetzt (rücksichtlich ihrer Erzeugnisse) verschieden. sey von der einstigen, — Burron kam in so ferne der Sache näher als Cuvier. Lamarcr, und früher Baco und Pascır waren derselben Ansicht. Huco Mour hat nun nach BuckzLanp und Bronsnurt den Bau des Cycadeen-Stammes ebenfalls untersucht (Abhandl. der mathe- mat, physikal. Klasse der Bair. Akad. d. Wissensch. 1832, I, 397—442, tb. XVIII— XX). P. C. Scumeruins: recherches sur les ossemens fossiles etc. I, ıı, 1834 (vgl. Jahrb. 1833, S. 592 ff). Die zweite Abtheilung des ersten Bandes enthält das Geschlecht UrsusLıw., und zwar.die Arten U, gigan- = Mi 7 teusn. sp., U. Leodiensis n. sp., U. spelaeus Cov., U. arctoi- deus Cov., Ü. priscus Re Meles antediluvianus n. sp., ‘und Gulo, MarcEt DE Serres über Scnmerrine’s Entdeckungen in den Lütticher Knochenhöhlen (Bull, geol, 1833, S. 85 — 86). Die dortige Bären-Art ist ihrer ansehnlichen Grösse wegen vielleicht Ursus Pi- torii? — Da Cuvier’s Hippopotamus minutus nach neueren Beob- . achtungen ein Dugong ist, so fragt sich, was der Schmeruıng’sche .‚Hippopotamus minutus seye? — Die Hai-Zähne u. a. Seefisch- Reste dortiger Höhlen mögen, wie zu Lunel vieil aus dem Moellon, mit Resten älterer Gesteine hereingeflösst worden seyr. ö Ammonites Wapperi. Zu Löwen hat man 45° tief in blauem Ziegelthon einen Steinblock gefunden , der den innern und äussern Ab- druck eines Ammoniten in Eisenkies sehr vollständig und zierlich ent- hielt. Konınck hielt ihn für einen Ceratiten oe Haanw’s, und van Moss schlug dafür obigen Namen vor, da er ilın von einem Herrn WAar- zers erhalien (U’Instit. 1833, I. 272). E. Diviexe: über verschiedene Versteinerungen des blauen Mergels der Oolith-Gruppe in Flandern, eine Vorles. bei der philos. Societ, zu Gent (UInstit. 1834, II, 199). ‘Der Verf. besitzt aus denselben blauen Mergeln, woraus der vorhin erwähnte Am- - monites Wapperi stammt, auch den A. planicosta Sow. nebst mehreren Fisch-, wahrscheinlich Clupea-Wirbeln, wesshalb er jene Mergel mit Moız in Utrecht der Lias- Formation zuschreibt, nicht den tertiären Bildungen, wie Andere wollen, Harrın: über einige neue Arten fossiler Saurier (Bull. geol. 1833, IV, 124). Haucan hat an einem Ichthyosaurus- Ske- lette vom Missouri im Oberkiefer noch 10 Zähne gefunden, dereu Be- schaffenheit eine neue Art andeutete, welche er I. Missuriensis nennt. — Er besitzt Wirbel von einemIchthiosaurus-artigen Thiere, deren Dimensionen aber so abweichend sind, dass sie ihm ein besonde- res Genus zu begründen scheinen, welches den Namen Balisosaurus erhält. Sie stammen vom kleinen Flusse Arkania, aus einem tertiären! Thone mit tertiären Konchylien jenen des Vicentinischen analog [vergl. Jahrb. 1835, S. 368]. — me — Taaıız: Beobachtungen über die fossilen Fische, welche neulich in Orkney gefunden worden. (Proceedings of the roy. Edinb. Society 1832, I. 37 — 38). Primitiv - Gesteine finden sich in . Orkney nur in einem kleinen Bezirke um Stromness und auf der gegen- . überliegenden Insel @raemsey: Granit und in Glimmerschiefer über- . gehender Gneiss, worauf ein Sandstein-Konglomerat ruhet, auf das wie- der ein Schiefer mit Fischen folgt, der. bin und wieder mit fast ganz Petrefakten- freien Zwischenlagerungen von Kalkstein, das Haupt -Ge-, stein der Gegend bildet. Von Bergkalk und Steinkohlen ist nichts aut- zufinden, In den Bergen von Hoy, in denen sich der mächtig geschich- tete Sandstein am höchsten erhebt, hat der Verf. kürzlich ein grosses Trapp-Lager gefunden. Der ihieig und Schiefer scheint ihm zur . Formation des Old red Sandstone zu gehören, - Die Fische kommen hauptsächlich bei Skail vor; sie liegen in dur- kelgefärbten Steinplatten, 3° tief unter Dammerde und losem Gebirge und dann noch 11° tief unter ähnlichem, in Platten getheiltem Gesteine, doch ohne fossile Reste. Sie finden sich jedoch nur iu 2 Schichten, welche zusammen 2’ dick sind, und wovon das obere nur Knorpelfische anscheinend aus dem Raia-Geschlechte, das untere zahlreiche Thora- cici und Addominales meist mit deutlichen Schuppen enthält. Sie liegen meist auf den Seiten, nie auf dem Rücken, und die verschiedenen Fisch- Arten der zwei Schichten kommen nie durcheinander vor. Die Schich- ten fallen 3° auf 7’ nach N.W. Nur einen einzigen vegetabilischer Kör- per, etwa einem Canna-Blatte ähnlich, konute der Verf. mit den Fi- schen vorfinden, Vıvıaı Brief an Pıreto: über die fossilen Pflanzen-Reste in den Tertiär-Gypsen von la Stradella bei Pavia (Mem. Soc. geol. Franc. 1833, I, 1», 129— 134, Tf. IX—XI). Dieser Gyps ist von Seegebilden umhüllt. Die Blätter sind verkohlt und zeigen ihre Nerven noch deutlich, am Rande sind sie mitunter etwas zerrissen, fast alle sind von der Mutterpflanze abgetrennt und ohne organischen Zu- sammenhang unter sich. So wie sie jetzt sind, d. h. in einem schon von Zerstörung ergriffenen Zustande, müssen sie in das erstarrende Ge- stein gelangt seyn. Kryptogamen, Koniferen und Cycadeen mangeln gänzlich darunter; von Monokotyledonen hat der Verf. nur ein Beispiel in Graf Borxomzo’s Sammlung gesehen. Selbst unter den Dikotyledonen scheinen es nur Baum- oder doch Holz -artige Ge- wächse zu seyn, von welchen diese Blätter abstammen. Nirgend be- merkt man andere als Europäische Formen; selbst die Geschlechter und Arten, wozu jene Reste gehören, scheinen noch jetzt an Ort und Stelle zu leben. Im Besondern aber glaubt der Vf. zu erkennen: Blätter von Acer (auch Früchte), darunter von = = Acer Monspessulanum (Tf.X, Fig. 1) und einige neue Arten, als Acerites ficifolia V. (A. platanoides Baeısı.) 'folüs cor- dato-vvatis tri-vel tripli-nerviüs 5; lobis obtusis sinuato - denta- tis; dentibus rotundalis, Lobo medio productiore subtrilobo Cf. IX, fig. 8). Acerites elongata (afin. Ac. Creticum Lin.) foläs iu oblongis , margine iniegrimis , trilobatis , Lobo medio magis elungato, basi cuneatis (if. X, fig. 3). Aceritesintegerrima (afin. Acer. dasycarpum etA, rub- rum) folüs 5 nervüs ambitu subrotundis , palmaio - cordatis, lobis lanceolatis integerrimis (if. XI, fig. 6). Dann von Alnus suaveolens, die nach Requmsn in Corsica vorkommt (Tf. X, Fg. 3). Castanea sativa, die also dem Lande ursprünglich eigen (Tf. XI, Fg. 10). Fagus sylvestris, ie in der Gegend, oder Alnus cordifolia, die in Süd-Italien und Corsica heimisch ist (Tf. XI, Fe. 12). Populites Phaetonis (af. P. Graeca) foläs cordatis, ab- breviato-ovatis, aculis, 5 nervüs, margine obsolete crenulato Cif. X, fig. 12), Salasın 2.30... (TE X, Fo 4; TE XL Po, 8,09), Coriaria myrtifolia (If. XI, Fg. 3), die noch auf dem südlichen Abhange der Apenninen lebt, hat völlig die hier abgebildeten Blätter. Wollte man die Europäische Flora ohne Noth ver- lassen, so könnte man das Analogon dieser Art in Phylli- tes cinnamomifolia An. Bronen. wiederfinden. Endlich ein eyförmig - elliptisches, von der Basis bis zur Spitze dreinerviges Blatt, mit einem Nerven - Verlauf, der sich auch bei man- chen Potamogeton-Arten findet. BreisLack hatte es zu Viscum album gerechnet (Tf, IX, Fg. 4). Demnach stimmt diese Vegetation recht gut überein mit der jetzi- gen in derselben Gegend; noch besser freilich, rücksichtlich des Acer Monspessulanum, der Coriaria myrtifolia, der Alnus sua veolens und A. cordifolia mit der von Neapel, Corsica und der Provence, deren mittle Temperatur um 3° — 4° höher ist. Die übrigen aufgefundenen Pflauzenreste sind bis jetzt zu einer nähern Bestimmung nicht geeignet. [Zu bedauern ist, dass, wie wir hören, die Redaktion sich erlaubt hat, einen Theil der Abbildungen des Vf’s. auszulassen und die Zitate der Figuren dann zu ändern.] (v. STERNBERG:) Versteinerte Fische im vaterländischen Museum in Prag (Verhandl. d. Gesellsch, d. vaterländ. Museums in Böhmen, in der 12. allgem. Versammlung, Prag, 1834, S. 66—71). Nach den Bestimmungen von Acassız besitzt dieses ausgezeichnete Mu- seum bereits: | ED Ä. aus tertiären Formationen: Lebias crassicaudus von $ini- gaglia, Clupea tenuissima von Rimini, Leucisceus Oeningensis von Öningen, L. papyraceus in Opal, von Bilin; Clupea minuta, Cl. macropoma, Ductor leptosomus, Myripristis homoptery- gius, Sparnodus elongatus, Gasteronemus rhombeus, alle von Monte Bolca; dann Zähne von Diodon histrix, Carcharias megalodon, C. productüs, Lamna plicatilis, alle aus Italien. B. Aus der Kreide-Formation: Halec Sternbergii Ac. in Plä- nerkalk von Jung Koldin im Königgrätzer Kreise. Ein zur Familie der Clupeen und Salmoneen gehöriges neues Genus (wovon eine ausführliche Beschreibung a. a. O. S. 42 und S. 67—68 steht). — Be- ryx Zippei (Percoiden) aus dem Plänerkalke von Smeczna, wel- cher ebenfalls vollständig beschrieben, und dem Manterr’s Zeus Le- vesiensis ähnlich ist, der ebenfalls zu Beryx gehört. — Dann Zähne von Ptychodus Schlotheimii (ibid. 1827, Maibeft, abgebildet) aus dem Pläner von Benatek, Pt. mammillaris und Pt. decurrens. C. Aus der Jura-Formation (dem lithographischen Kalke) von Solenhofen und Umgegend: Leptolepis Knorrii, L.sprattiformis, L.dubius, Thrissops formosus, Th.salmoneus, Uraeus bra- chyostegus, U. furcatus, U. microlepidotus, Ü. macroce- phalus, Pholidophorus Taxis, Ph. striolatus, Ph. microps, Macrosemius rostratus, Microdon platurus, M. hexagonus, M, analis, Gyrodus frontatus, G. analis, Aspidorhynchus Münsteri, A. lepturus, A. tenuirostris. | D. Aus der Lias-Formation: Lepidotus gigas von Boll. E. Aus der Kupferschiefer-Formation: Palaeoniscus Freieslebenii. F. Aus derRothsandstein-Formation: Palaeoniscus Wratis- laviensis (Ruppersdorf bei Braunau in Böhmen, nicht in Schlesien). Eıcauts hat nun den früher erwähnten (Jahrbuch 1833, S. 188) le- benden Repräsentanten der Trilobiten von Cap Horn u. s. w. unter dem Namen Brongniartia trilobitoides (in den Transact. of the Albany Institut, II, 53) beschrieben. Er hat eine Kalk-Kruste, sitzende Augen, 4 Fühler, einen Mund aus Oberlippe, zwei Oberkiefern, zwei Un- terkiefern mit Palpen, Zunge und Unterlippe zusammengesetzt, 14 Füsse und einen kleinen Schwanz, Megatherium. In den von BonpLanp 1833 nach Frankreich ge- sendeten Kisten sind Reste von Megatherium enthalten: ein Mahl- zahn von eigenthümlicher Struktur, ein Stück von Femur und ein Stück — 741 — versteinerter Haut, welcher im Kleinen die desDasypus tricinctus ähn- lich ist. — Die Theile scheinen auf mehrere Arten dieses Genus hinzu- deuten (2’Instit. 1833, I, 88). Dexay: über Haifisch-Zähne (aus Sırıım. Amer. Journ. of Scienc. 1829..Jan. . . ). Ein an der Amerikanischen Küste ge- fangener Squalus maximus von 28° Länge hatte 4° lange Zähne, Bei gleichem Verhältnisse würden die 4’ langen fossilen Hai - Zälne einem 220° langen Thiere entsprechen, A, Conkan: über fünfzehn neue noch lebende und drei fossile Konchylien-Arten (Journ. of the Acad. of nat. Scienc. of Philad., 1831, April). Berteorvı: über einen in Tauris fossil gefundenen Haiı- Zahn (Bull. Soc. imper. nat. de Mosc. 1833, VI, . . . Anprzeıovsky: fossile Konchylien Volhyniens (Bull. Soc. imper, de Mose. 1833, VI...) H. T. M. Wırnam: über Struktur, Stellung u. a. Eigen- thümlichkeiten eines im Oktober 1832 im Craigleith-Bruche gefundenen Stammes (Proceed. of the roy. Edinb. Soc. 1833, I, 47—48). Diese Nachricht dient zur Vervollständigung einer frühern Notitz (Jahrb. 1834, S. 727). Der Stamm lag unter einem Winkel von 60°5 in der Richtung von S.O. 10° O. nach N,W 10° W., während die ihn eiuschliessenden Schichten mit 20° nach S.O. einfallen, In Folge jener mehr aufgerichteten Stellung ist er fast ganz rund, nicht plattgedrückt. Er ist auf 14° Länge herausgearbeitet worden, und hat an der dicksten Stelle 3° Durchmesser. Innen besteht er ganz aus ein- förmig verlängerten Zellen mit Markstrahlen,, während die Jahresringe, wenn überhaupt dergleichen existiren, höchst undeutlich sind. Auf dem Queerschnitte erscheinen regelmässig ausstrahlende Reihen von 4- oder 6-seitigen Zellen mit den gewöhnlichen Markstrahlen dazwischen, Zwei Wände dieser verlängerten Zellen, jene nämlich, welche den Mark- strahlen parallel liegen, sind mit 2, 3 und mehr Reihen aneinanderge- — 742 — drängter fast sechsseitiger Scheibchen (Poren) Yerieken; wie bei des Verf's. Genus Pinites, indem bei dessen Peuce und Pitus diese Scheibehen rundlich sind und von einander entfernt stehen. — Nach einer Analyse des Dr. WArker ist dieser Stamm zusammengesetzt aus 0,5036 kohlensaurem Kalk, 0,2465 kohlensaurem Eisen [!], 0,1771 kohlen- saurer Talkerde und 0,0615 Kohle, Kieselerde und Wasser. G. Manterr: Entdeckung von lIguanodon-Knochen in ei- nem Bruche im Kentish Rag (einem Kalkstein der obern Grün- sand-Formation) bei Maidstone in Kent (James. Edinb. n. philos. Journ. 1834, July; XVII, 200—201). In einem Steinbruche im Ken- tish Rag, welcher dem Hrn. Prınstedp zu Rockhill bei Maidstone ge- hört, wurde vor einiger Zeit eine 8° lange, 7’ breite, 3‘ bis 2° dicke Kalkstein - Platte ausgebrochen, welche eine Menge Knochen in Gesell- schaft der See-Konchylien, welche für die erwähnte Formation bezeich- nend sind, aus den Geschlechtern Gervillia, Trigonia, Terebra- tula u. s. w. enthält, - Die Knochen liegen auf der Oberfläche. ohne alle Ordnung durcheinander und, mit Ausnahme einiger Wirbel, ohne Zu- sammenhang. Die kenntlichsten und wichtigsten darunter sind: 2 Ober- schenkelbeine, jedes von 39’ Länge, eine Tibia und Fibula 30° lang, einige Mittelfuss- und Zehen - Knochen, 2 Klauen - Glieder, sehr ähnlich denen einer grossen Ländschildkröte und ganz abweichend von den in der „Geologie von S.O.- England“ abgebildeten, einige Lenden- und Schwanz-Wirbel, einige Rippen - Stücke, zwei der sonderbaren Knochen, _ welche ebendaselbst (Taf. IV, Fig. 1, 2) abgebildet und wahrscheinlich Schlüsselbeine sind, ein Zahn und der Eindruck eines andern, bestimmt vom Iguanodon. Ausserdem sieht man noch Theile mancher andern Knochen, die, wenn sie vollständig aus dem Gesteine herausgearbeitet, noch manche Aufklärung über die Osteologie des Iguanodon gewähren würden. — Es ist also das Erstemal, dass die Reste der Riesen - Ey- dechse der Wealds ın den marinischen Sandschichten der Kreide vor- kommen. Inhalt. I. Abhandlungen. | f Selte _ C. GemmELLARo: geologische Betrachtungen über den Schwefel 4—30 Kersten: über die künstliche Darstellung des Feldspaths . 31-33 Burkart: über die Ausbrüche des Jorullo und des Tustla . 36—45 Bericht über die in der mineralogisch-geognostischean Sektion der Versammlung Deutscher Naturforscher im September 1834 in Stuttgardt abgehandelten Gegenstände . : ST Pa 46—56 G. Scuuster: geognostische Beschreibung der Gegend von Gos- tar, zwischen der Innerste und der Radau Ä k 4127—157 B: Brum: über Marmolith in Dolerit von Eisenach . ST EMER AGD RB. von Zırser: über das Erdbeben in Ungarn im Okt. 18534 161—167 Acassız : über Belemniten . H P ; A : 168 von Vortn: Nachträge zu Dr. Corra’s RAND Beobach- tungen im Riesgau . . . 2 . .... 4169—180 Fr. vos HERDER: geognostische Notitz über. die Gegend von Carlsbad RR, . . . . . . . 253—255 vow Koseit: über Arragonit-Tropfsteine von Antiparos . 250251 van DER Wyek: über Barometer-Höhenmessungen des Rhein-Stro- mes in Beziehung auf die Höhe Mannheims über die Mee- res- Fläche » £ 3 \ : - R N 5 2558 — 264 A. Kuirstein: über das muthmassliche Vorkommen von Steinsalz in der Wetterau, eine halurgisch-geognostische Skizze 265—282 Ezoverra DEL Bayo: Geognosie der Umgegend von Tudela 283-239 Asassız: kritische Revision der in der Itliolitologia Veronese ab- gebildeten Fische . . . . . . ..- 290—316 J. Russescer: einige Höhen in den Thälern @astein und Rau- ris im Herzogthum Salzburg und in den angrenzenden Thei- len Kärnthens, mit besonderer Rücksicht auf bergmännisch interessante Punkte barometrisch bestimmt $ 2 379-411 Jahrgang 1835. 45 IV Seite C. Goperrroy: die Insel Helgoland ». 2.2 .....442—449 Gr. G. zu Münster: Bemerkungen über einige tertiäre Meerwas- ser-Gebilde im nordwestlichen Deutschland, zwischen Osna- brück und Cassel . A - . 5 420-—454 J. Russescer: über den Nordabhang El den in Salzburg und Tyrol er se a ee 5 Pirtirer: Beschreibung einer neuen Art Pollicipe.s . 512—515 W, Bucktanp: über den Bau und die mechanische Kraft des Un- terkiefers des Dinotherium ä & ER N '516—518 W, Bvekzannp: über die hydraulische Wirkung des Siphons bei den Nautilen, Ammoniten u. a. Polythalamien 631% 635 ZEUSCHNER: geognostische- Beschreibung von Szezawnica und Szlachtowa in Polen . . a 656 — 666 J. Taurmans: Bericht über den uweiten Ausämwerkift der geo- ; logischen Gesellschaft des Jura-Gebirges i. J. 1855 «667-675 11. Briefwechs el. 1. Mittheilungen an den Geh. Rath von Lwonnann Er von den Dereepe EL Hi J. Lösst: Erdfall zu Pottenstein in ‚Böhmen ER a 57 B. Sruper: der gelbe Kalk von Neuchätel; Escher’s Kocbieiäche Beobachtungen in Glarus . Ä - 3 . . 58—59 W. WeEneresrack: Ergebniss ‘der Bohrarbeiten zu Utrecht 59—61 C. Kersten: krystallisirtes Kiesel-Wismuth ä AR 61 Zieser: Ungarische Kugelkohle eine Palmfrucht; oryktognosti- _ 3 sches Handbuch von Ungarn ; a ; . ash Kererstein: Hallische Braunkohle unter. Kreide . - ü 181 Russesser: Verhalten der Erzgänge in Rauris o . 482—183 A. Kıststein: Syenit und Gneiss in der Lava des Voyelsgebir- P ges; plastischer Thon im Old red Sandstone in Hessen 4185—184. BerzeLius: NorpenskıöLp’s Peroushyn aus Finnland; Ouro .poudre aus S.- Amerika; Wrepe findet Platin im Harzer... Palladium; Svanberg analysirt Sibirisches Platin - Erz, Breituauer’s Ladin . . : : A ..»:.,484-185 J. Russegger: Verhalten der Gänge in Kal an s 317—318 P. Merıan: HiBkert’s Eurycer os bei S. Münster ‚ist der Damhirsch . 2 A 3 : ss h 918-321 C. Corra: Bohr-Ergebnisse in Drisan 4 } BR, 7 521— —322 Vorsr: Thier-Fährten im Hildburghauser Sandsteine (Palae o- pitheenus) i . N a Ban . 322—526 NögseratHu: Bunkarrs ice Werk über Mezio . | 326 J. Russeeser: Natur der Gletscher; Rinnern: eigenthünli- che Gänge . . : | & s A R 452-453 | Seite C. GEMMELLARO: vulkanische Gebilde bei Pietramala [unfern Bologna?) . 2. B s 455—454 L. Pırra: Ausbrüche des RUE im Wifiize Apnils 41855 454—455 J. Russe66er: sog. Urgebirgs- Gänge; eingemauerte Kröte 455 L. Pırra: über den Vesw . x A k A 2 455 B. Sruper: der gelbe Kalk von Neuchätel enthält nur Kreide Petrefakten; der Sendis u. s. w. in St. Gallen desgl, 456— —157_ x B. Covrra: Pechstein u. Porphyre im Triebisch-Thale b. Meissen 519—520 L. Pırza reiset nach Calabrien und Sizilien A & * 530 Lorzpr: Lias-Stück in einem Erzgange des Granites von Roma- neche; Verhalten von Granit, Porphyr, Schiefer und Kalk bei Chessy und zwischen Granit und Kohlen- Sandstein bei la Palisse . : . . 5 s , & . 520-521 B. Stuper: Schweitzer Gesellschaft ; ‘er reist nach Bündten 522 J. Russesger: Gletscher, DEREN ern Heidengebirge Dad Monricerzi: Ausbrüche des Vesuv’s seit April . h 522—523 von Rostuorn: geognostische Verhältnisse der Steyrer Alpen; neues Mineral . . ' . Run» . . 523 Anker: Fossil-Reste um Grätz . . k n e & 524 Kırıan: Elephanten-Stosszahn im Rhein gefunden . 524 Breituauer: über Brum’s Marmolith (p. 158); Berzerius’s Sibiri: sches Platinerz (S. 185); der sog.-Kalaıt im Voigtlande ist Variszit; Malthacit; neuer Felsit; Verwachsungen im Schriftgranit : » . - ‘ - N 524—527 Hısıneer: Diluvial-Plesiosaurus in Schweden; — Tcones Petrificatorum Sueciae 2 TRUE . 675 NössErRATH: Goldwäschen und Hyaeiatheh am Preussischen Nie- der - Rhein . . . . . . . . 675 B. Cor'ra: artesischer RN in Dresden F 3 = 676 A. Breimmaupr: die Er zgebirgische Lager - Formation in Böhmen sehr entwickelt; Allagonit oder Herderit; Sauberg 676—677 Tnuurmann: Essai sur les soulevemens jurassigues, Livr. II 677 .. “. . . . ” ’ NÖöGGERATH: Süsswasser - Konchylien in den Rheinischen Braun- kohlen . . . . . + » « . rer“ 678 11. Mitrheilungen an den Professor Bronx gerichtet, von den Herren m Maruer: Nordamerikanische Versteinerungen . } f 61—62 Vorrz: der gelbe Kalk von Neuchätel ist eine formativn creta- Jurassique; Pentacrinites cingulatus wohl ein Platy- erinites; Palinurus; Voltzia _ el 62 von AuTHaus: Emys im Torfe; Pflanzen - Reste am Hohenkrähen und Helix-Schaalen am Madberge; artesischer Brunnen \ vol Hilzingen . . . . . . H, von Meyer: Trüglichkeit der Ahulogie bei dem Studichs dei 45 ® {or} @r vI Seite . fossilen Knochen; fossile Schildkröten im Torf: (Emys turfa); „Museum Senkenberpiknmi Palinurus Sueurii; neue Saurier des Möschelkalks und des bunten Sandsteines, wobei Odontosaurus, für die Memoires de Strasbourg; tertäre Cetaceen-Reste, vierzähliger Cidarites coronatus e ” D BR I en 65—69 euserz: 250 neue fossile Fisch- Arten aus Pa a . 69 Römer : Werk über Versteinerungen des Lias und der Oolithe im Weser-Gebiete ie E " 185 Asassız: „Poissons fossiles“ ; Dilriohueh von Stonesfield; c er- | vus megaceros; Hawxın’s Sammlung fossiler Saurier ete, _ verkauft; neue Reise nach England . } A i 4185—186 Kaurp: Thier-Fährten von Hildburghausen: Chirotherium oder Chirosaurus . £ . ; RN 527—328 G. Scuuster: Lias- mit Ta Peesfalirn bei Goslar _ . 528 H. v. Mever: fossile Crustaceen der Flötz - Gebilde: Pemphix, Prosopon, Eryon ..._. . = & . . 328—329 v. Sternsere: Pflanzen des bunten Sandsteins und Keupers; Lepidodendron puuctatum . - . : . ...529—350 .v, Münster: mittles Juragebilde und dessen Versteinerungen bei Hildesheim ; Römer’s Arbeit (S. 485); Coralrag des Lindener Berges bei Hannover; L. v. Bucu’s Werk über Terebrateln; Lingula-Arten, Delthyris flabelliformis Zenk.; Am- plexus coralloides ein Cyathophyllum; v. ScuLot- . ueım’s Sammlung in Berlin; Insekten in Lias; Fische in Mu- schelkalk und Kreide; Nothosaurus; Ammoniten; Te- rebrateln; Nautilen ä . r " R . 350—334 Ezoverra ver Baro: mineralogische Thätigkeit in Madrid: ter- ‚tiäre Salz-, Gyps- und Süsswasser-Bildungen im Spanischen Zentral-Becken . . R . “ . . . 1,938 VoLtz: Strassburger Memoiren, m. Lief,; — Enetland.s Kalk bei Ulm En > . : ? . . . 335 v. Artkaus: ALgertr’s Vorträge bei der ER Versamm-- lung über die Trias > : \ . . . 457 MATHER: nimmt ‘mit FEATNERSTONEHAUGH "die Gegend zwischen dem obern Mississippi und Missouri geognostisch auf; Ter- tiär-Bildung bei Fort Washington =. se 627 A. Bou£: zieht nach Wien; wird die Türkei und Süd-Russland untersuchen; sein Guide du geologue voyageur ; Bulletin yeo- logique VI; M&moires d. d. Soc. geol. d. France; BosLayE's Karte von Morea, — Desnayes coquilles de Paris, XLI; — Roserr’s Reise nach Island; — v. Bucu’s Vulkane; — Du- FRENOY’S tertiäres Süd-Frankreich, — Bourassin’s, TRıGEr’s ‘und DE Caumonr’s geognostische Karten von Frankreich ; — vu | Seite Schunz Geognosie von Galizien ; — Geognosten - Versamm- lung in Frankreich; — Konchylien-Sammlungen ki . 678 Buckuann; sein Bridgewater Essay . “ " i ; 679 W.: über die Inseln des grünen Vorgebirges, Boavista u. Mayo 630 "14H. Neueste Liter atur. A. Bücher (1830 — 1835). BRAnDE ; -Cuartorte Murcnison; Conrad; Osann; MANDRUZZATO; Wırnam; Woopwarn; ArLLan; AngLapa; Artur; Bium; Bour- Don; De ıA Fosse; es. Kaur und Sa Rozer; Sruv- DER; Report of the third Meeting ; Congres seientifique ; WeEHRLE 3 ; © 3 - : 70—7i Fournet; HircHcock; Ba Burar; De Byranor; Fischer De WauLpHEım; Hawkıns; MATHER; SEALE; Sekten B, Cor7A; Lyeır; Marx E x Ben 3 x a mR., 187—188 Br: Acassız; De Curıstos ; Görrert; Puıtıps; Schmer- LING} SICKLER; Acassız, AcAssız; ANKER; BRronn; HisBERT; Kaup; Tayzor; Rozer; PuırLırs : s h 356—337 [v. Münster] ;‘ Promenade au Mont d’or ; Derbi DE Vor- sıns; BENzenbBeRG; Buavier; BovitLet; CatuLno; CatuLLo; Cortesı; Cuvier; Erıe DE Beaumont; LinoLey and Hurton; Lroyp; Mrs. Granam; Mammart; Morren; Bericht über ein fossiles Menschenbein; Bronn; Herıcart DE Tuury; von LEONHARD ; NECKER; Ka ae Rozet; v. ScuußErt; Vır- LET et BosLayE . 3 E R = s R R 4585 — 460 CHAUSERQUE5 Acassız; AvcKE;5 Bunzung; ; Burıt; Leuckart: en LOUZE)} TRIiGER [} U} ® LK} “ [ ® [} 528 v. Gutsıer; Anker; (Barerıı); BaraveL; Brev; Coüvier et BronGnIART; DEMANGEoN; C.Pre£vost; De’ Rosserri; v. ScHU- BERT) WAGENER . A H s A 5 R B 683 4 B. Zeitschriften. 1. A. BouE: Memoires geologiques et paleontologignes (I, Pu- ris 1832, 8°), ü ‘ " h . 74:75 #2. Journal of the geological Society of Dublin ct, ı, 1833) 73 3. Annales des mines (Paris 8°). 4855—1834, IV, u bs V, u . i } A 753—74 4, The London and Edinburgh Philosophical Mdgaränd, 1834, IV, nro. 20 bis V, nro, 8 ... . r ur 74—77 1834, V, nro. 29, 30 . . . . . 440 —441 ö. Memoires de la Societe geologigue a France (1834, l, ıı) 77—78 6. Annals of the Lyceum of Natural History of New York. 1825—1830, 1, II, IU 3 / . N * “ - 138—190 vın „Seite 7. L. Pııza et F. Cassora % spettatore del an -: ae | ' 4856, Heft D. 8. Jahrbuch für den Berg- und Hüten-Mann für das al 1854, Freiberg!.8 5 WETTE N EEE ME N 190 9. Memoires de la Societe imperiale des Naturalistes de Mos- cou, 1805 — 1833, ° I-IX (wovon die Ill "letzten Bände als Nouveaus Memoires) . . S aeg . . 337-339 10. Bulletin de la Societe imp. des Naturalistes de Moscow. 1,ILIT. i B . ; s } a ä . ..,359—5340 11. Karsten: Archiv für Mineralogie h GeppHienie ‚ Bergbau und Hüttenkunde (Berlin 8°). | 1834 VER, 1,10. 2... un. MEN RSMEREE Wan. 200 a a rn 1834, 1 Un: ea. nd Ps | ET SE 13. Transactions of the Geologicalßociety op Eetnäuletäig, | 4834, 1, 2.30%, % - 460 13. Bulletin de’ la Societe gintogiue de France. (Paris 8°). 1834, IV, 225—464 . - > & : x e 462—464 ABSUIV 0 ne ae ee 464 2.4855, WI, I—-64 .8l. BE 1: 14. Gornoi Journal (Petersb. 89). ent: Br 1834, Heft VI— XI £ ; HR 365 15. Transactions of the Geological Society of London (N. S. London 4°). | 18355, III, um . | LER 2 BRHTn h 3 528—529 : IV. Auszüge. I. Mineralogie, Krystallographie, Mineral - Chemie, v. Koseur: schillernder Asbest von Reichenstein in Schlesien . 79 Jackson u. Hayes: Ledererit, ein neues Mineral aus Nova Scotia _ 79 [PsırLirs ?]: Ledererit ist Hydrolith . ERS . 2 8 VoceL: Salmiak in einigen Mineralien und‘im Kochsalz : - 8 Rosz: über den Rhodizit, eine neue Mineral-Gattung vom Ural 51 : Ceawe und Gray: Mineralogie von Jefferson und St. Lawrence in New York. . . . . . . ‘ Si Micnerorri: kohlensaures Blei von ni Mohteyröni in Sardinien R 81 Cantu: neues Manganerz im Lanzo-Thale bei Ala . b N 84... STROMEYER: natürliches kohlensaures Mangan in Sachsen und Ungarn . . . . “ . 85 Tuonson: chemische Autabyeid eines En Btnsheen Mesoliths . 86 Mic#zezortı: Zusammensetzung des Gediegen-Goldes von Piemont 86 Forzes: Erwärmungs-Elektrizität des Turmalins u. a. Mineralien 191 Sısmowpa: Beobachtungen über das epigene Eisen-Hydroxyd 194 Dwrzenoy: Beschreibung des Junckerits, oder prism. kohlens. Eisens . k Sn KUN ' I a: ; 8 . 195 IX Seite Pentrann: liber das Schlacken-förmige Eisen von Atacama . 197 Dusarpın: Arragonit i im Wasser des artesischen Brunnens von Tours . « j 0 . . . . D o ® ® 497 Über Africanische Diamanten BER RR 2 Se. 8 Fucus : über den Triphyllin, ein neues Mineral 5 n . 198 ‚SommerviLte: Entstehung von Krystallen und künstliche Dia- manten-Bildung . S x . . . ° . 199 Brycze: Nachträge zum "Katalog er inainen Mineralien . 201 erden Vosit: ,. 0 0 ae ee ee eg Hırcacock: über den Lincolnit ® 5 & = . x 202 * TantTscHerR:! über verschiedene Erdkobalte von Kamsdorf . & 203 ForcHHammeER: über den Oerstedtit N Se 812 ZimMERMANN: über Feldspath-Bildung im Kupferschmelzefeh Dr 542 BerzeLius: über den Brevizit, ein neues Mineral . . ‚544 Bouıs: Analyse eines Zinkerzes von den Ost-Pyrenden .» =...466 Kayser: Verwachsungen ‚von Krystallen der Feldspath-Gatiungen 466 Naumann: Hemiedrie und Hemimorphismus des wolframsauren Bleioxydes . & } 5 2 : 3 466 Beeıtuaupr: Spaltbarkeit rE fischen Eisens . . .466 Beırıch und G. BıscHorr: Analyse des Phenakits von Bram 467 Suckow: Krystallform der Kupferblüthe Ä . . . 467 Zerrner: Analyse Schlesischer Mineralien. \ . . . 467 Grocker: über Klassifikation in der Mineralogie und Geognosie 469 BrEITHAUPT : neue Wägungen von Mineralien . : 472 Ermann: epoptische Figuren des Arragonits ohne Polarisation 530 Beeıtuaupr: Verhältniss von Form zu Mischung krystallisirter Körper . Ä N \ , . a ol NAUMANN; Zuräekführung ee Göstäneh auf 3 rechtwin- kelige Axen . » ; . . s a 538 Berrrannd-GesLin: Platin-führendes Schwefelblei bei Brest ER v. Koseır: Hydromagnesit von Negroponte . RR s . 685 Zınken: Kupferantimonglanz von Wolfsberg =. . . 655 Rose: Analyse desselben . x . . . . 656 NEUMANN : optische Eigenschaften der hemipfisinakchen Kıystalle 686 Mürver : isochromatische Kurven der einachsigen Krystalle & 636 Quessstept: Darstellung der Krystallisations - Verhältnisse durch eine Projektions-Methode . " ra . R . 686 Kıyser: 42 Zwillingsgesetze, wornach die Beklsnatir. Gattungen verwachsen . . A . 5 . . . ö 656 v. KoseıL: Talkerde in Urkalkstein vom Hymettus » : . 68% _ Frischschlacke in Chrysolith-Form krystallisirt rm Forchsuammer: Zusammensetzung und Entstehung d, Porzellanerde 686 Gureortı: über den Wavellit von Bihain . .» a . . 691 v. Canerıs: Lagerung der Diamanten im Ural . 2.691 E. Turner: Chemistry of Gology .» .: 0.20.00 692 Ä U. Geologie und Geognosie. Macrsvcuzan: Geognost. Karte vom Dean Wald und Umgegend ZIMMERMANN: der Harz in Beziehung auf Natur- und Gewerbs- Kunde . . . . . . . . . . . EscuwEseE: geognostische Verhältnisse der ‚Gegend von Oporto . Erdbeben in Illyrien am 2. Febr. 8141 4... ..»% “ Woonzine Parısu: Identiät? der grossen Meteoreisen - Masse im ' Brittischen Museum mit dem von Rusın DE Ckrıs beschrie- benen Otumpa-Eisen . { . . . De Bırry: Versteinerung-führendes Übergangs- ERSTER Brand BoussincauLt: Elastische Flüssigkeiten aus den Vulkanen des Äquators ; 2 " . 5 a SE Karp: über die Natur Unteritaliens r . x . k . De ı1 Rıve und Marcer: Beobachtungen über die Erdtemperatur und Magnetismus in verschiedenen Tiefen . . . : Dusoıs; über den Vulkan bei Akalzike in Armenien SSR HarDıE: geologische Notitz über Java . s . . . Lyeır: über die Lehm-Ablagerung, den Löss, im Rhein - Becken HEnDERson .: Geologie der westlichen Hälfte von Cutch in Ostindien BERTRAND-GESLIN: Granit aufLias im Champansaur in Dauphine Dv Maruartac: Granit auf Thon - Schiefer auf der Insel Mihau Russeeger: über den Bau der Zentral-Alpenkette im Salzburgischen BERNHARrDI: gegenwärtiger Zustand der Geologie s . . Fourser; Revolutionen, welche die Gestalt der Monts Dores be- dingt haben . . . . . . . ; De 14 BicueE: über die ee von La Spezzia . . . Irıer: d. Dipyr d. Pyrenäen u. sein Vorkommen im Amphibolith Dauseny: Quantität und Qualität der Gase aus der Königsbad- Quelle zu Bath . . £ . Hırcacock: Report on the en Mineralogy el of Mas- sachusetts . » - 5 s . E . Be FR Hergert: über den Himalaya =. . Ä 2 . . R Larperer: üb, d. Bildung d. Borax-Säure u. deren Anwendung Puırms: a Guide to Geology - : R . . . 5 De ıı Bäche; Researches in theoretical Googy . . . Dı Rıo: Lagerung der Trachyte ; insbesondere deren in den Eu- ganeon . . . i . . . R . h RR Laurent: über bituminöse Schiefer und Paraffine . 5 fi Greenock: Beziehung der Feuer-Gesteine zu Au Secundär-Schich- ten bei Edinburg . . . . . . . . . Sr. Joun: über vulkanische Erscheinungen in Nubien . ..- BecquereL: über die Zersetzung der Felsarten durch langsame Kräfte ” . f% ® . 0) . ., . « 6) Jamesox: chemische Veränderungen geschichteter Felsarten durch plutonische ‘Kräfte, und Analyse derselben . . . Seite 104 105 105 203 220 220 224 HR 228. 344 545 546 348 348 349 350 551 552 353 476 xl BovssineauLt: Tiefe des Bodens, wo man zwischen den Wende- kreisen die Temperatur unveränderlich findet. . . . BEcoVEREL: chemische Veränderungen der Erdrinde .. . - Lonechame: innere Beschaffenheit der Erde, nach der Analyse der warwen Schwefelquellen der Pyrenden K f 4 > Du Boıs : geognostische Bemerkungen in der Ukraine e R Burkart: geognost. Bemerkungen über die Berge von Santiago D’Arcy: Platin im Bleiglanz des Charente-Depts, a k ; Bosse: Beiträge zur Geologie von Cornwall .. s . Rozer: Geologie der Gegend um Oran in Afrika . . . Waiting: über Steigen und Fallen der N-Amerikanischen Seen Stewart: Hawaii u. seine vulkanischen Regionen u. Erzeugnisse Eısucuy: über die Erzlagerstätten der Ardennen = R & Basy: Lagerstätten der Kupfererze zu Sain- Bel und Chessy im ERDREDEpE nie aha rs s NE Ausbruch des Vesuv’s im Mai 1854 . A . i & “ Teıxıer: über die Gebirgs-Formationen in Kleinasien A Basrage: Beobachtungen über den Serapis- Tempel bei Pozzuoli Sorı: der Landstrich am Rio-Vermejo in Paracuay . : Naumann: über geolog. Erscheinungen bei nn iu Sachsen Keıruau: Reisen in Norwegen . e R : R N s Hırcncock : Geologie von Massachusetts . ; . . : Vırrer über v. Bucn’s Theorie der Erhebungskratere . R Le Prar: Tagebuch auf einer Reise durch Spanien . - . Ausbruch des Vesuvs in der Nacht vom 22. auf den 23. August 1834 u. ff. . E . . . . . . Kurrrer: über die Temperatur der Quellen " . 5 } HerauLt: vom ältern Übergangs-Gebiete in der Normandie . Lecoo: Ausflug nach Vaucluse . . a s . 5 Corvıer: üb, D’Orzıenv’s geolog. Untersuchungen in Sid-Amerika Mürter : de antiquitatibus Antiochenis f : A . SkHerAaRD: Geologie von Alabama, Georgia und Florida . a Easton: Geologie u. Meteorologie der westlichen Rocky Mountains GoovrıcHa: Vulkane und vulkanische N auf den Sand- wich-Inseln . z } A R PrestwicH: Rücken und Wechsel im Kahlenkehilde von Coal- brookdale R 3 R 2 a . “ £ F R Arasco: über den thermometrischen Zustand der Erdkugel % Hermann: Untersuchung der Mineralquellen am Kaukasus ConyBEarE: über Erıs oe BeaumonT’s Theorie des Parallelismus der Hebungslinien . . . . . Hopkıss : üb. Farer’s Bericht vom Kalkstein-Distrikt ; ın Derbyshire Fourser: flüssiges Silber in Sauerstoff-Atmpsphäre . . BovsE£: Abhandlung über die Aushöhlung der Treppen - Thäler Meven: Erhebung der Chilenischen Küste durch Erdbeben, 1822 Car, Kapr: über die Bildung des Donnersberges in Rheinbaiern CArPENTER: Steinsalz u. Salz-Quellen in den PETER Braaten Rose: Lagerstätte des Platins im Urad . a a - : Eserrton: über das Delta vom Kander . RR 3 . Lamrapivs: über Torfbildung - . ip, ne er Anker: Gebirgs-Verhältnisse der Steiermark . .: 2... Das Küstenland der Provence . SER . i . Pecx: Nachrichten über den Grubendistrikt im Staate von Genie Kurrrer : über (die Zunahme der Temperatur in den tieferen Ba s schichten . “ ® © . C} . re ER Duzr£nor: über die geolögischen Verhältnisse der Enke Eisen-Nie- derlage in den Pyrenäen ; über die Hebung des Caniyou etc. DossEREINerR ! Analyse des Mineralwassers von Hohenstein bei Chemnitz. B . . . . MaAnTELL:; the Geology uf ” South - East öf ae er Horr: Geschichte der Veränderungen der Erdoberfläche, II . Dauseny: Bemerkung zu Jonn Davy’s Beschreibung des Insel- Vulkans im Mittelmeere . £ R ERROR R ' J. Davy: Antwort auf diese Bemerkung . E . Über die Klippe an der Stelle der Insel Julia im Mittelmeere hy Die Insel Ferdinandea N . : neh nni A . Nachrichten über verschiedene Erdbeben . . ö . MorrAu DE Jonnts: Erdbeben auf den Antillen, 1835, 1834 2 Darius und Increase Lapuam : Felsblöcke am Ohio . . “ Tuomrson: die Wirkung des Diluviums in N.-America =. . CorzA: Erdbeben i. J. 1834 fie e A BE = Rn Binvery: Geognosie der Magdalenen-Inseln im Lorenz-Golfe , Leyvmeriıe: Gediegen-Schwefel u. Selenit in Kreide von Montqueux C. Pr£vosr u. A.: Alter des Sandsteines von Beauchamp y Hinte: die Gold-Wäsche am Rheine . ö . R RE DER Braun: mineralogische Bemerkungen im Fichtelgebirge ESTER BogLaye: Lacedämonischer Mormor und Ophit der Alten . Novuzer: Geognosie des Subpyrenäischen Beckens ee de ConyBEARE! keine Steinkohlen zu Billesdon in Lanlstörshir f D’UrvırLe: Temperatur des Meerwassers in verschiedenen Tiefen Firron: Küstendurchschnitt bei St. Leonards und Haslings Mupce: ein Haus im Torf . . . h x AR De Montrosıer ; über Thalbildung ui ibigs « Smuyru: die Columbretes-Inseln au der Spanischen Küste . a v. Maxschaur: zur Geschichte der Theorie der Gebirgshebung Sepgwick: Übergangskalk; Granitgänge in Grauwackeschiefer in Westmoreland . . » . . . . . . Levarroıs: Temperatur der «Steinsalzgruben 'von Dieuze . N Cuannins Pearce: Oolithe und ihre Versteinerungen bei Bradford Sırvertor: Tertiär-Formation in Granada (Schluss) . \ k xIn ‘IE Petrefak tenkunde. ”Y W. Nico: über fossile Baumstämme . . ı or Spies D’ORBIGNY’S: fossile Reste aus Süd-Amerika mikSEbeneht le ME v. Meyer: Beiträge zur Petrefaktenkunde: Equus, Ce r vu3, -& Dinotherium. RE RN a da ® . 1% Fourner: über Reıchenzacn’s Ableitung des Erdöls aus Steinkohlen Borson:: Einige in Piemont gefundene fossile Knochen von Cer-' vus, Bos, ElephasyAnthraeotherium und Getaceen Versteinerter Baumstamm: auf der Insel Portland : . e Marcormsox: über eine von Hyänen bewohnte Höhle bei Hydrabad Siexter: Fährten unbekannter karl im: IERIAINE bei Hild- burghausen\ ti, lern, i . A Bronn: Bemerkungen. dazu R RE TNN b 2 ey Fischer DE WaLpHem: Bibliographia Paldeöntoloiiiea nina: De Kay: Überbleibsel von’ Geosaurus und ee in.“ New-Jersey, — und Koprolitben »..uu. .; H ie Wiıruam: The internal Sirueture of fossil Kanne, at kr Bronn: Lethaea geognostica, I; IL. 1% Des Movrıss: Monographie‘der fossilen Ebbe coron win Cu. Kırp: stammt das Menschengeschlecht von einem Paare = Bucher: Knochenhöhle bei’ Saint-Jean-du-Gard 2... ° Pıcrer: über die fossilen Bären-Knochen:in der Höhle von Mialet MARcEL DE SERRES: ob Landthier-Arten seit nu ‚des Men. 4 "schen untergegangen » Ssmhi m aahhtzs N Hav laı! RE G. v. Münster; über Clymenien ı u audso a wureag! H. v. Meyer: über die fossilen Knochen und Zähne bei Geor- $ x . gensgmünd .. Ä s . s BE U WE TEE OD SE Görrert: Bestrebungen: der Schlesier über die Flora is Vorwelt HaARLAN.: neue Arten in‘ Amerika fossil sefundener Saurier u Mister: fossile Iguanodon-Knochen im Grünsand bei Er H. v. Meyer : zur Kenntniss’des: Palinurus.Sweurii Srkss: Versteinerun genyı welche Cap. Smee in’Cutch gesammelt hat Knochen-Höblen im Gouvernement 5Tomsk in: Sibirien“! ı. : , Bronensrt und Fr. Cuvize: \über) DE) Caxıstor’s ı lung, über fossile Wallross-Restes ii... ı wie, 0, 2. E Sarr's GazLay: fossile Baumstämme: im Ohio-Staate . R Acıssız! Rapport sur les poissons fossiles decouverts en Angie Kaup: Description d’ossemens fossiles de Mammiferes, IV : Die Oberlausitzer Gesellschaft über ein Be Sorau gefundenes fos- siles Menscherbein > RT j { ö DE Bramviste: die fossilen Gebeine, welche man de Siieköir Tev- TOBOCHUS zugeschrieben, gehören zu Mastodon Coorsr, Smirn u. pe Kay über fossile Knochen von Big'Bone Lick Larrerade: Versuch, die Existeilz des Einhorns zu beweisen Seite xıV . Comwerr: Analyse vonKoprolithen aus dem Kalk 'v on Burdiehouse “Knochenhöhle von 2’Homaize, im Vienne-Dept. \ u: Elephanten- Skelett ebendaselbst . ... . # ; Croızer’s Fossil-Reste eines neuen Bstainonden- Geschlechts: A Gray: lebendes Thier-Genus, :Ganymeda, mit Glenotremites verwandt a Wa Au Aue -S.: PEacE PrArt: Beunpkitliaubm: und Palaeotherium in der untern Süsswasser-Formation auf Wight wu Acıssızı Recherches sur. les: poissons fossiles,, III—V 6 Niıecor: über die Struktur:lebender: nädı fossilen Koniferen - Arten Nreor: Nachträge hiezu 0% na Une ee Rs Muaccınäivrav’s: Bemierkungen darübee ar ste ee and Hurtron: fossil Flora of Greut-Brituin, VII : Contributions to Geology _. R A v, ne fossile Wirbel-Thiere\ Russlands‘ ir 5 Y Kuup: Gyps-Abgüsse urweltlicher Thierreste. zu Darmstadt . K. v. Sternger@: Böhmische Trilobiten Hi Sr tie Römer: Versteinerungen des Norddeutschen Oolithen-Gebirges Harzan: fossiler Fucus in N.-Amerika . 000 0% - LANDGREBE: Analyse eines fossilen Hai-Zahnes . z STEININGER! Versteinerungen der Eifel. . . . ; Burter: Geologie und Kaochenhöhlen in: N.W. Somerset 5 Micneuin: Clausilien ai Limneen im: Süsswasserkalk von Provinz. stsdseisi line ten sinband © AENARE Hays: Unterkiefer von. Merten zu Plätädetphia. a R BERTRAND-GESLIN: Me ga losaurus- Misbeli in:Oolith von La. r - rochelle ».: un Bord RIESE SDR Le » Elenn-Skelette in Trial; EN k £ . i ai Cover: Mastodon, Ahähoretos; Eitya; Trinoyx von Ava ‚Georrrox Sr. Hıraıre ; fossile Knochen im sAuvergne-Becken H. Monu: Bau. ders Cyeadeen . wm. nn... . SCHMERLING:. ossemens; fossiles: des Cavernes: de Liege a MARCEL: DE Serres; Bären und Hippopötamen daselbst y, Moss: über Anmionitesi Wapperi'zu Löwen: Devise: Ammonifes:plapicosta. mit :vorigem © . h E Hirran: neue Arten fossiler Saurier.m Asnerika E Truızr: fossile Fische: von Orkney au. . z ö } Vırıanı: Pflanzenreste im tertiären Gyps von Pavia ä v. STERNBERG ; fossile Fische im Prager Museum . . \ Eıcatrs: Brongniartia trilobitoides .. yalı f e BonpLanp’s Megatherium-Reste . .. { 3 ’ R De Kay: Hai-Zähne . N . Comran: lebende und fossile Konchylieh in N A Berrnoupı: fossiler Hai-Zahn aus Tauris' } i b , ANDRZEIOVsKY‘ fossile Konchylien Volhyniens - h XV Wıruam: fossiler Baumstamm im Craigleitä-Bruche : G. Manteıt: Iguanodon-Reste im Grünsande von Kent - VI. Verschiedenes. A. Zeune : der Seeboden um Europa . - N St. Borson: die Mineral - Substanzen der Ägyptischen Denkmäler in Turin . . . - . Car. Karr: über den Arne der eschichte Br SENmaN« 8 — die Grundzüge der Urgeschichte ; E - E W. Taomesen: über einige merkwürdige Schnee-Krystalle A J. Crark Ross: die Lage des nördlichen Magnetpoles der Erde Eıspane: Beobachtungen über Grundeis , % -. - . Verhandiungen der Britischen Versammlung zu Cainbmiögh 1833 Kiur: das Thierieich .. 3 T Heh . . . Verhandlungen der Britischen Vorkkiiululi zu Edinburs 4,: 4854 Springbrunnen und unterirdische Donner durch das Meer veranlasst SENNONER in Wien verkauft geognostische Sammlungen . . Verhandlungen der mineralogisch-geognestischen ‚Sektion der Ver- sammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte: in Bonn, 41835 Dauseny: Bitte um Pause zu einer Arbeit über Mineral- wasser » . . - “ x Bronn: Bitte um Beiträge zu einer Arheit; eb Eee Seite 744 742 124 125 125 125 125 125 126 250 > 371 372 377 378 623 "628 628 Verbess serungen. Be Z. 2v.. u. statt „Lepta enafurcata“ setze ‚Leptaena fur- catarn! sl un 2. » U nach „(Sow.)“ setze „oder‘ ide roh „u statt „Shotarrie“ — „Skoharrie“. slhe 5 o, unter den Brief setze „von ALtuaus, „ o. statt „für“ - setzte „als. Mrauihn u. statt „Amphidesma“ bis „Sehichten)“ a nio. Niasinus Y ZiET. ne liasinus Röm)% '» 12 „ o. umMer dei Brief Zn SB I Kıur“, Fe „Manpxrenoun“ "=. „ManDELsLon“, ELOUZE, et -— „Taxtor“. ognosie“ setze „traduit par Ponoezs, pere“ R — „Fischer“. „16 „ uw. „Chephal spis“ „Cephalaspis“. zur Note ®), Z. 2, füge bei: ET N ceyathus n.sp. von Helgoland habe Ich im Jahrbuch 1832, S. 173 in der Note beschrieben“. “ Z. 9 v. u. statt „Province“ setze „Provincie “ „6,„W — „de S * RUSS 0. — „seine. }) 8 „ Us a; „den“ = Be 7 „» U. Fer „die“ » 7» W — „grösste“ 6, uw -— „Stacheln“ vr 12 fehlt die Überschrift „il, Geologie\und Geognogje‘ z Ueber eine geologische Streitschrift. Ein Sendschreiben Herrn Bergrath Dr. C. L. Hehl zu Stuttgart, Er Werthester Herr Bergrath und Doktor! Vor Kurzem wurde Ihnen eine neue Schrift geweiht. Unter manchen heiteren und erfreulichen Stimmen, die über sie laut geworden, hat sie jüngst der altehrwürdige NosE mit: dem deutsamen Bei- wort „ominös“ beehrt. Ich schmeichle mir, dass Sie mit gewohnter Freundlichkeit die Mittheilung eines Berichtes darüber genehmigen werden, der mir zur Hand liegt und eine gedrängte Uebersicht des Inhalts und Ganges der Schrift giebt. Denn so weit ich Ihre tief greifenden Ansichten kenne, 'glaube ich, dass er wie aus Ihrer Seele geschrie- ben ist oder doch keine Ihrer reichen, auf Erfah- rung gegründeten Einsichten verlezt. Er enthält nichts, was Sie nicht längst tiefer und schärfer be- urtheilt haben werden und dürfte manchem Leser von Interesse sein. Darum erlaube ich mir, diese Mittheilung öffentlich durch die Presse an Sie zu richten. Es ist eine bekannte Sache: In unserer bunten und reichen Literatur hat es mit manchen Schriften eine eigene Bewandniss. Einige nehmen durch die Natur der Sache, durch Zeit und Verhältnisse, worin sie erscheinen, ein doppeltes Publikum in Anspruch. Sie bedürfen IV für die eine oder die andere Seite einiger Erklä- rung. Dahin gehört vor allem diese Schrift. Sie ist geologischen Inhalts und doch der Form nach ein lustiges Satyrspiel. Nicht alle Gebires-Forscher lieben ihre Wissenschaft in der bunten Gestalt ei- ner allegorischen Bilderwelt. Nicht alle Freunde solcher Darstellungen überwinden das ahschreckende Gefühl, das ein ferner, dem ersten Anscheine nach trockener Gegenstand erweckt. Ein fröhliches Gewand, womit dieser umhüllt wird, kann da allein Reizmittel werden, weiter und weiter zu lesen und sich auf diese Art immer mehr mit einem Stoffe zu befreunden, dem jeder um so treuer nachsinnen wird, je mehr er ihn kennen lernt. Und worin möchte sich die Wissbegierde des Gebildeten lieber vertiefen, als in den Sphären, die uns den Schooss der Erde aufschliessen und auf die Ur-Geschichte der Natur zurückführen, deren Herrn sich der Mensch nennt? Diese Wissen- schaft ist, wenn irgend eine, ganz geeignet, über das Ungemach der Zeiten ihn zu erheben und mit sich und seiner Welt ihn dadurch zu versöhnen, dass sie ihm neue Lebenskräfte einhaucht. Wenn vor dem ernsten Antlitz dieser Wissenschaft das Bild des Lebens starr, wie NIOBE, zu versteinern droht, verwandelt sich vor dem Blicke der Freude, den ihre Einsicht gewährt, wie vor PY6GMALEon'’S Liebe, die kalte Marmorbraut in warmes Leben, Cana Neptunismus und Vulkanismus Beziehung auf v. LEoNHARD’s Basalt-Gebilde von Christian Kapp. Stuttgart, 1834. E. SCHWEIZERBART’S Verlagshandlung 8. VIII. 222. Der Verfasser dieser kleinen Schrift giebt in der kur- zen Vorrede zu erkennen, dass dieselbe zwar durchaus po- lemisch, aber keine Parthei-Schrift sei. Der Streit- punkt sei vor den ÜUnterrichteten längst entschieden. Er sei daher nur noch ironisch zu behandeln, populär, dem grösseren Publikum geeignet. Ein lustiges Gedicht, das er der Vorrede folgen lässt, spricht dieselbe Ansicht in Form einer Warnung aus. Dar- auf folgt „der Eingang,“ der die Andeutungen desVorworts entwickelt, indem er eine Rezension aus den „Baierischen Annalen“ über v. Leonnarv’s Basalt-Gebilde mittheilt: diese rechtfertigt den Titel der Schrift. Statt den Bezensenten persönlich anzugreifen, personificirt, um die Sache unbefan- gen zu halten, der Verfasser die Rezension, ihren Stand- punkt. Man sieht: er hat nicht bloss diese Rezension, sondern die ganze Theorie derselben, mithin Yı | r den Neptunismus, in leibhafter (conzentrirter)- Gestalt vor sich. Die Rezension bildet nur den „Zuandboten“ des We- ges, den Träger der Personifieation, so fern sie die eigenste Gestalt dieses Standpunktes ist, gleichsam die fleischgewor- dene Verkehrtheit dieser einseitigen, wie der Verfasser dar- thut, erfahrungslosen Theorie in der Lehre von der Bil- dung der Erde. Sie ist dieses in Bezug auf alle pluteni- sehen Gebilde, speziell auf die Basalte und darum auf ‘ Leonuarp’s Werk, weil dieses das Beste darüber vor- handene, et Der Verfasser erklärt wiederholt (S. 187), dass die Personifikation der Rezension (27, 28, S4) eine Personifi- kation der ganzen Theorie sei, die in jener nur ihr köst- lichstes Organ habe. Das -Wort „Er“ z.B. bedeutet offen- bar (S. 137) fast überall (S. 25 Anmerk.) den bekannten, ' in der Rezension personifieirten Standp unkt der wässe- rigen Lehre überhaupt. | “ Aesthetische Gesetze forderten, diese Lehre.in ein be- stimmtes, conzentrisches, in ein ideales Licht zu setzen, ihre widerspenstige Trockenheit — wenn sich dieser Aus- druck mit der Eigenschaft ihres Elementes verträgt — mit „heiterem Sinn und reinem Zweck« (S. 189) in ein fröhliches Gewand zu kleiden, und das Ganze, so zu sagen, zu einem didaktischen Roman, oder vielmehr zu einem „Satyr- spiel“ mit dem Bewusstsein auszubilden, dass die Kunst das blos Didaktische hinter sich haben müsse. Dabei scheint der Verfasser der Meinung zu sein, das menschliche Le- ben sei so kurz, dass wer am Schnellsten aus den Fes- seln unwissenschaftlicher Verkehrtheit gerissen werde, am glücklichsten sei, weil hier die Wahrheit, nicht die Per- son gelte. Gegen Ende des Eingangs lässt er merken, dass ihm die sieben Abschnitte (Kapitel) der Schrift unter der Hand vi zu sieben Posaunenstössen (vergl. S. 101) geworden sind, und nun folgt die Entwickelung: der Streit der personifizir- ten Theorieen, ? 1. Der erste Posaunenstoss führt den Titel: Auctori-_ tät (8. 35—79): er macht die Lehre von der wässerigen ' Entstehung der Basalte in ihren modernsten Versuchen an- schaulich, und lässt zugleich den älteren Ansichten der Art, durch eine geschichtliche Entwickelung, Gerechtigkeit wie- derfahren: namentlich werden Werner’s spezifische Ver- dienste hervorgehoben, der Geist des Lehrers aber von der Schülerhaftigkeit der Nachtreter scharf unterschieden: Ehre dem Meister, Schmach — in jeder Sphäre — dem blinden Nachbeter. Feige Schulweisheit wird als die höchste Ver- rückung (8.51 mit 117, 121 und 184) eines Naturforschers dargestellt, dem Beobachtung über Alles gelten sollte. Die Einwendungen der Schüler werden an der Natur- Anschauung, die welken Theorieen an lebendiger Erfahrung (vergl. S. 199), historisch gemessen, und die Schülerhaftig- keit wird aus dem Tempel der Natur (S. 87) hinausgewie- sen *). Diess bahnt den Übergang in II. den zweiten Posaunenstoss: die offene Natur (8, 80—98). Dieser beginnt (wie der erste mit einem von dem Neptunisten verdrehten Ausspruchh GörTHE’s) mit einem bekannten Worte LeoroLo yv. Bucu’s und führt die Herrlich- keit eines unbefangenen Naturstudiums den Schülern vor die Augen. Hier nimmt der dramatische Ton des Sa-, tyrspiels, der sich in der Schrift ironisch Platz macht, einen Iyrischen Charakter an (8.83): die Ironie wird bitter, bleibt aber im Ganzen populär lustig. Wie vorher die *) Die alte Theorie, welche alle Gebirgs-Arten und Gebirge durch Wasser bilden lässt, wird (S. 71 ff.) populär mitgetheilt, und lustig kritisirt, nachdem eine gedrängtere Darstellung der Natur der Basalt-Gebilde (S. 52 ff.) vorausgeschickt worden war. l vo Seichtigkeit der wässerigen Lehre, wird hier der Grund dieser Seichtigkeit dargestellt, die Flucht aus der Na- tur, die Sektenweisheit. Daher die Warnung vor aller blosen Theorie (8. 83), sowohl vor einseitigem Vulkanismus, als vor einseitigem Neptunismus: die Warnung vor aller Proselyten-Macherei (8. 93). Den Schluss macht daher ein Bild aus dem häuslichen Leben, der „Aphorismus der Liebe“ (8, 96—98), den wir ‚unsern Lesern speciell anempfehlen, um so mehr, als es mit dem Gedichte, das der Verfasser hinter dem Vorwort folgen lässt, in Verwandtschaft steht, und die weitere Entwicke- lung des Satyrspiels (vergl. S. 103 mit 181) vorbereitet. II. IV. V, S. 99— 113. Die Zurückweisung aller . Theorieen, die sich für Erfahrungen halten, wie die Dar- . stellung der Verkehrtheit, die jedes Urtheil über Gegen- stände, welche durch keinen einzelnen Sinn zu erreichen sind (vergl. 219), wie die Natur des Inneren der Erde, ohne Prüfung, weil es nur Theorie sei, verwirft — ein Treiben, welches sogar denen eigen ist, die selbst Theorieen unauf- hörlich aufstellen — kurz, alles bisher Bemerkte führt den Verfasser im 3ten, 4ten und 5ten Posaunenstoss weiter. Er scherzt über sich, dass er, was an und für sich klar, noch zur Sprache bringe: er musste das, um ganz populär, selbst den Laien, die Reitze, ja die Würde des geolögischen Stu- diums anschaulich zu machen und so gleichsam Prole- gomena in die Geologie, oder ein modernes Erbauungs- buch für Bergleute, eine eigenthümliche Berg-Predigt zu schreiben — etwa eine solche, wie REMBRANDT eine für alle Welt malte, die im Palaste des Kardinals Fesch zu Rom durch ihre derbe Natürlichkeit in die Augen fällt. Wer dieses bekannte Bild oder auch nur die ironischen Worte versteht, die Percy zu Glendover in SHAKESPEARE Ss IX Heinrıca IV. ausspricht, wird vorliegende Schrift leicht fassen, da sie minder schwer zu verstehen ist. | Ä Der Zustand der neptunischen Basalt-Lehre wird durch ein Erdbeben symbolisirt, das von plutonischen Mächten her- vorgerufen wird. Die Trostgründe, die sich diese Lehre ersinnt, schützen sie nicht. Bevor das Feuer vollends aus- “bricht und der Galvanismus, auf den sich der Basalt-Nep- tunismus beruft, seine Macht fühlen lässt, wird letzterer durch Warnungen vor übertreibendem Vulkanismus und vor dem unbestimmten Juste-Milieu des Eklektizismus, der sich kraftlos zwischen beide drängt (S. 109 ff.), auf eine milde, den sehleppenden Gang der Erklärungen des Basalt-Neptu- nismus direkt persiflirende Weise getröstet, und der Kampf einseitig entgegengesetzter Theorieen, zum Beweis, dass der Gegenstand der Schrift nicht die blose Basalt-Lehre ist, mit dem Homerischen Frösch-Mäuse-Kampf verglichen, in welchem die Krebse eine ganz vorzügliche Rolle spielten. \ Der Kampf der geologischen Theorieen erscheint durchaus als ein Symptom des grossen Kampfes, den beson- nene Fortschritte, in jeder Sphäre der Wissenschaft und des Lebens, mit extremen Gemeinheiten und Verzerrungen zu bestehen haben. Die Gemeinheiten, die unendlich sind, werden durch zahllose Bilder, die Verzerrungen vorzüglich durch das Bild romantischer Versetzungen (51, 117, 121, 184) symbolisirt. | Der VIte Posaunenstoss (die Lysis und Krisis 8. 114— 188) beginnt mit einem Gebet an die Langeweile, als die Göttin (oder Personifieation?) des furchtsamen Nep- tunismus, die der Verfasser schon am Eingang mit einem pseudo-orphischen Gedichte anruft, und die er später auch in Form der Langmuth (S. 150) behandelt. Der Gang der Entwickelung bringt überhaupt mitunter poetische, hie und da gereimte Herzensergiessungen und Travestieen (VI 25, x 62, 106, 116, 122, 125. 162, 186, 138, 213 ff.) an den Tag, die der Verfasser durchgehends als Pseudo-Poesieen behandelt, so ferne sie nicht Verse aus bekannten Dichtern sind. In demselben Sinne macht er sich lustig über die nothwendige Natur des Stils seiner Schrift, $, 153 und S, 194. Wir verstehen dadurch den Vers hinter der Vorrede. „Dass wahre Stärke jeder Form gewachsen,“ indem der Verfasser diese Stärke duch Mi wu That seinen Lesern zutraut. Nun kommt er (S. 127) auf drei vorgebliche ur Stützpunkte der feuchten Lehre: 1) auf die Versteinerungen, die in plntonischen Gebilden eingebacken sind (129); | 2) auf die Lehre von der Schichten-Verschie- bung (8. 143), in welche zum Theil seine Ansicht über die Bildung der Schichten-Ebenen (61, 63), die er vorher angedeutet, und die Frage nach der Gleich-Zei- tigkeit oder Ungleich-Zeitigkeit verschiedener Ge- birgsbildungen (S. 138 ff.) einschlägt; und 3) auf die Lehre vom Galvanismus (154 ff.). In der Entwickelung der Seichtigkeit dieser Vorstel- lungen scheint bittere Ironie beständig mit heiterer Lebens- lust zu ringen. Bald führt eine halb lueianische Spielerei leichte Wölkchen, bald ein Ernst, der an die Bitterkeit des Persıus (S. 220) erinnert, finstere Wolken-Gruppen über die Bühne des Streites herauf, und eine Allegorie, die nicht ohne spezielle Nebenbedeutungen, wie sie der Satiriker und Komiker anwenden muss, zu sein scheint, bringt diesen Kampf dem Leser zur Anschauung und. bahnt ihm (— er spricht von der Eile, zu der ihn die wartende „Druck“- Presse dränge —) den Weg zur Vision, deren Ironie alle \ Xi speziellen Momente der Schrift zusammenfasst. Diese er- scheint unter Scherz und Spott, über den Verfasser, der sich zum Organ einer Stimme der Nemesis gemacht, im siebenten Posaunenstoss: der Heilung 8. 1S9—220. Einzelne spezielle Beziehungen der allegorischen Faune und Satyren, die in diesen Abschnitten spielen, scheinen uns so klar, durch das Vorhergehende so anschaulich Vor- bereitet, dass wir unsere Ansicht darüber, wollten wir auch dem alten Spruch — erempla sunt odiosa — kein Gehör geben, zu entwickeln für überflüssig halten, um so mehr, weil sie der Verfasser mit Absicht gerade so weit und nicht derber gegeben hat. Ob er dieses konnte, wenn er gewollt hätte, lässt uns die übrige „quarz-artig durchsichtige Derbheit“ der Schrift nicht bezweifeln. Wir halten soga: die Enträthselung 8. 212 für überflüssig und glauben im Allgemeinen, dass eine solche Sprache in Dingen der Art an der Zeit ist. Manche Nachlässigkeiten (wie 8. 131), so gut als einige Druckfehler, wie 8. 163 (Pyryphlogton statt Pyriphegethon), erklären wir gerne durch die Eile, in der die Schrift gedruckt wurde. Mancher Fehler schien uns absichtlich (S. 153). Andere, z. B. die Unterschrift Görnz S. 35. Z.5 statt ScHiLLER, scheint unerachtet dessen, was in den folgenden Blättern von den Verwirrungen der Urtheile des Annalisten über Göruz gesagt ist, ein Schreib- - oder Druckfehler. Wer verkennen wollte, dass diese Schrift jene ganze Theorie zum Gegenstande hat, müsste ihre Grösse tadeln, müsste überhaupt missbilligen, dass sie vorhanden ist. Wer auf der andern Seite übersehen wollte, dass sie diesen Standpunkt an der charakteristischen Er- scheinung jener Rezension anschaulich macht, würde manche satirische Wendung für zu spielend und gedehnt erklären und in diesem oder jenem Scherz eine Ostentation RT . des Wissens suchen, dessen Leerheit der Verfasser eben verurtheilt. Humor heisst bei den Römern Feuchtigkeit und Rebensaft. Mit feuchter Ironie musste er oft die feuchte Lehre behandeln. Giebt man einmal dem eigenthümlichen Ton der Schrift das Recht, zu selten, so wird man die Schrift im Ganzen gelten lassen. Jenes Recht werden unbefangene, durch keinen Sekten- und Fakultäts-Geist verschränkte Leser, der Schrift einräumen. Dem Rezensenten ist aber die Aufgabe, sie anzuzeigen, erschwert, denn sie will (falls man ‘auch die Rede des Annalisten überschlagen wollte) ganz oder gar nicht gelesen sein. '„Tret’ selbst hinein, geh — frag mich nicht, Seh’, und dann sprich, du Selbst!“ Die Anwendung dieser Worte SuakEspEAre’s kann den Rezensenten trösten, Er fügt blos bei: Form und Inhalt der Schrift ist gegen den Sekten-Geist in der Wissenschaft, besonders in der geologischen, gerichtet. Gäbe es in dieser Wissenschaft so viele Sekten, wie in der Theologie (8. 200), so würde sich der Verfasser viele Feinde, freilich nur solche gemacht haben, von denen man erst fragen müsste, wie weit sie zu beachten. Haben doch, nach offiziellen Urkunden, — um in der Sprache des Verfassers zu reden (und dadurch ein Bild von dieser indirekt zu geben) — die hohen Geistlichen des Mittelalters selbst Kornwürmer, Heu- schrecken und andere Insekten vor Gericht gefordert, ihnen Anwalte gegeben, sie verurtheil. Warum kann nicht auch ein Geologe so köstliche Urtheile über ähnliche Sek- ten, deren Unverwüstlichkeit ihm bekannt ist, ergehen lassen? Fürsten geben Maskenbälle. Warum kann nicht auch ein Naturforscher auf seinem Gebiete Maskenbälle ge- ben und ein anderer, ein Leser, oder gar ein Rezensent, sie besuchen und ihre Charaktere prüfen! Diess gilt vorzüg- wirt Ali lich vom Schluss der Schrift: man muss in den Bildern die Physiognomie des Gedankens erkennen! Damit aber denen, die diess nicht mögen, Gelegenheit gegeben ist, den Verfasser des Ärgsten, gar. der Eigenliebe zu beschuldigen, so bekennt er hier (nicht in der Unterschrift, die jeder leicht sucht), dass er zugleich Verfasser dieses Sendschreibens ist: er würde da einen Absatz machen. Damit aber diese Stelle, so viel thunlich, nur von denen gefunden werde, welche diese Blätter ganz lesen, so schreibe ich ohne Ab- satz weiter, wie die alten Griechen, die nicht einmal Inter- punktionen liebten und doch verstanden wurden. — Unter den Anregungen, die uns — denn in „wir“ muss ich wei- ter sprechen — nicht ganz unerheblich scheinen, bemerken wir folgende: | a und b) dass die Schichten-Ebenen in Flötz- Gebirgen im Grossen sich ur durch die Annahme einer Temperatur-Veränderung, namentlich durch Abküh- lung, unter den Einwirkungen der Gesetze der chemischen Affinität und der Cohäsion, erklären lassen (8. 61, 63 ff.), womit die Ansicht des Verfassers über das Maximum der Bildungskraft der Wasser und die Bemerkung in Verbindung steht, dass die Ablagerungen umfassen- der Flötz-Gebilde meist als Folgen plutonischer Gährungen (z. B. S. 139) zu betrachten sind, die im Grossen ganze Regionen oft gleichzeitig gehoben, so dass die Verschiebung ihrer Schichten im Kleinen oft sehr unbedeutend erscheinen kann (S. 143 ff. und vorher), z. B. S. 53. Anmerk.); *) Über lagenweise Absonderung plutonischer und Schichtung neptu- nischer Massen, s. Car. .Karp in v. Lronsarp’s und Bronw’s N. Jahrbuch 1834. III 225 ff. mit v, Leoruasv’s Geolog. zur Na- turgesch, d. drei Reiche S. 542 f, Anmerk. wrer ALY 3 ‚e und d) dass die Entstehung der Elbe, die das Haupt-Queerthal der Sächsischen Schweitz durchschneidet, mit; der Hebungs-Epoche der dortigen Basalte zusam- menhängt (8. 143 f£.), wie die Bildungsepoche des Pechstein- kopfes in Aheinbaiern mit dem dortigen Diluvium (8. 139. Anmerk.); | e) dass selbst bei Bildung der Laven die Eishände? lung schon vorhandener Gesteine nur ein untergeordnetes Moment ausmacht (8. 124), eine Ansicht, die sich offenbar in allegorischen Bildern an anderen Stellen der Schrift regt, auch in den Bemerkungen über Obsidian und Bimsstein, die bisweilen in einander übergehen (8. 149), wiederkehrt; £&:g) warum Augit mehr in jüngeren, Hornblende mehr in älteren plutonischen Gebilden auftritt, wobei keine Einheit der Spezies, nur eine Identität der „Gat- tung“ in Betracht kommt (8. 147), eine Bemerkung, die mit den :geogonischen Ansichten des Verfassers, der vor Allem (8.164) gegen die Existenz einesErdkerns, namentlich eines metallischen protestirt; mit der angereg- ten Frage (8.54, Anmerk.) nach der wahrscheinlichen Tiefe der Werkstätte der jüngsten plutonischen Gebilde und mit seinem: Versuche, einer Erklärung *) der Thatsache in Verbindung steht, warum der Granat nicht im Granit, sondern im Gneiss seine Kernform entwickelt habe. Dazu kommen einzelne Andeutungen, theils offene, theils allegorische. So scheint uns z. B. ‘h) die Allegorie mit dem Planeten 'Saturnus (8. 136) nach Maassgabe eines Aufsatzes: über die Bildung der Erde und ihrer Meteorsteine ”*) im „Deutschen Kalender,“ Kemp-, -#) 8. v. Leommarp’s und Bronw’s N. Jahrbuch für Mineral. 1834. III. S.1271. Lu =*) Wo die bekannten Ansichten, die von ZAcn, MarscHaLL von BiE- BERSTEIN und Andern über die Entstehung ‘der Erde ausgespro- chen, berichtigt sind. nn DT m > eg Ger nn yo _ hängt; ht eu: ” ten bei Dannurımer 1835. S. 78 ff, nicht ohnd 55 Beziehung gegeben zu sein; i) die Etymologie des Namens Basalt (8.85, Anmerk.), die auf eine uralte, mehreren ‚Sprachen On N Wurzel zurückweist ; k) die Nachweisung des In im Basalt von Kur- hessen (8. 64); ; | | | D die der plutonischen Spiegel amBasalt und anderen von ihm durchbrochenen Felsarten in verschiedenen Gegen- den (55, 63, 167); m) die ironische Andeutung über die Doppelspathe auf Island (S. 60), welche mit der neuerdings durch Kruc von Nıppa bestätigten von Leonnard’schen Ansicht zusammen- n) endlich die Bemerkungen über die Versteinerungen, die im ’körnigen Kalk von Karrara ‚getroffen wurden, nach Entwickelung des Satzes, dass keine Versteinerung ohne Weiteres, dass vielmehr die Art ihres Vorkommens auf die Entstehungs-Weise einer Fels-Masse schliessen lässt (S. 117 f£., 119 f£.). 'Man sieht, dass vorliegende Schrift, wie sie S. 107 klar ausspricht, auf dieselbe Art verstanden werden muss, wie basaltische Durchbrüche durch. neptunische Fels-Gebilde, _ — überhaupt wie ihr Gegenstand. Jene zarteren,. zum Theil neu klingenden Anregungen durften in ihr aus ästhe- tischen Gesetzen nur wie in blauer Ferne aufsteigende Wolkenbilder, nicht als nahe plastische Gestalten erscheinen. Pseudo-Anonymus, Nachträglich darf ich noch bemerken, dass 'sich neuer- dings durch J. Reınnarn Brum’s genaue Beobachtungen der xVI sog, verschiackte Basalt ee Rheinische Mühlstein (S. 8A, 148), dessen. Hauptfundort Niedermendig, unfern ‚des Laacher Sees ist, ‚in vielen Handstücken als wahre Ne- phelin-Lava gezeigt hat. Die F undstaie wird über dee, sen Bildungszeit Han had Aufschluss geben, da Übereinstimmung, welche dieser sog. Basalt mit einigen La- ven des Vesuvs, namentlich mit denen der Ausbrüche von 1794 und 1802, also. mit Produkten. des heutigen Welten- Iasss hat, . augenfällig, ist... Diese sprechende Ähnlich: keit ist ein Moment mehr für die Ansicht des Verfassers ‚von dem jugendlichen Alter gewisser Basalte (129 ff., 143 ff.. und sanst), obgleich der Rheinische Mühlstein eben da- durch von den. Basalten sich unterscheidet, dass er, statt feldspathige Masse, Nephelin enthält, der sich in den Poren unverkennbar in kleinen Krystallen ausgeschieden hat, und ausserdem mit Magneteisen, und wahrscheinlich. auch . mit Augit, den Teig des Ganzen bildet. 2... So weit der Bericht: ich schliesse mit einer Erinnerung “ an SHARESPEARES geologische Ansicht: Die krankende Natur: bricht oftmals aus in fremde Gährungen; die schwang’re Erde. Ist mit ’ner Art von Kolik oft geplagt, ‚Durch Einschliessung des. ungestümmen Windes In ihrem Schooss; der, nach Befreiung strebend, ERBEN Altmutter Erde schüttelt und stürzt um Kirchthürm’ und moos’ge Burgen, Hochachtungsvollst 5 der Ihrigste. N Jahrbuch d ÄAlıneral \ N - r S { _ \seeh?. ı a IT ITmmzaez N NEE N ! J D 44 N I SIE \ N = 7 } 3 = f S ES GrKattenberg._. Alte Sondgrube_ 77 Lindenplan. \ Doctordusch : AN Doetorb SER da. HE. RZ ELTPL.- Steinberg. N NN N IS NN N AR Ns N N IN \ N HG Profil nach der Linie EF. Profil na der Linie GH. ; Sudmerberg. useh. 2 an i. SGG, DIN TA \ Sl AN\ SUN. A 4 N KR Mn % ze TC Sl NN N NN RN Bene; Hachnenberg. \ . Gelmkeberg. a Petersberg, | FR Ki W m TE CHE rn 8 GG HG EEE 2 . DI) B Vs N \ Y A \W N A N der — \ en fe > BET u HN nanKEeBurunz ’ZRRuRRNG BER a PIUS DE, MIOTMFEL LE 2 = BT araformaton OS NW, AZ \\ N u \ RICH (l N, DR N Profil nach der Linie AB. Elferstein . AN 9) N N. N \ AV 7 Wr IN N Profil nach der Lime IK... 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